70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen

Presseinformation
70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen
Zum 70. Mal jährt sich in wenigen Wochen die Befreiung des KZ Bergen-Belsen. Aus diesem
Anlass bereitet die Gedenkstätte Bergen-Belsen zusammen mit Kooperationspartnern ein
umfangreiches Veranstaltungsprogramm vom 23. bis 26. April 2015 vor. Zu den Veranstaltungen
werden über 100 Überlebende des KZ Bergen-Belsen mit ihren Angehörigen erwartet, die aus
allen Teilen der Welt anreisen.
An der zentralen Gedenkfeier am 26. April 2015 wird Bundespräsident Joachim Gauck die
Hauptansprache halten. Weitere Redner sind der niedersächsische Ministerpräsident Stephan
Weil, Landtagspräsident Bernd Busemann, der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald
S. Lauder, Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, sowie Romani Rose, Vorsitzender
des Zentralrats der Sinti und Roma. Im Mittelpunkt stehen Redebeiträge der Bergen-BelsenÜberlebenden Ariel Yahalomi (Israel), Anastasija Gulei (Ukraine), Maurice Zylberstein (Frankreich),
Maria Jaworska (Polen), Dr. Emanuel Mandel (USA), und Dr. Zsuzsa Misur (Ungarn).
Die Veranstaltung am 26. April beginnt um 9.30 Uhr mit einer Kranzniederlegungen am
Kriegsgefangenenfriedhof Bergen-Belsen in Hörsten. Um 11 Uhr folgt die Hauptveranstaltung am
Obelisken in der Gedenkstätte Bergen-Belsen.
Gedenken braucht Wissen und Vermittlung. Die Gedenkveranstaltungen werden deshalb von
Podiumsdiskussionen, einer Ausstellungseröffnung und einer internationalen Jugendbegegnung
begleitet. Jugendliche aus Celle und aus vielen Ländern Europas, aus Israel, den USA, Kanada
und Australien kommen dabei mit Überlebenden ins Gespräch und diskutieren untereinander über
die Zukunft des Erinnerns.
Auch ehemalige britische Soldaten, die Bergen-Belsen befreit haben, werden an den
Veranstaltungen teilnehmen. Sie werden vom Duke of Gloucester als Vertretung der Königsfamilie
begleitet.
Schon drei Tage vor der zentralen Gedenkveranstaltung, am 23. April um 12.30 Uhr, beginnt das
Programm in Tröbitz (Brandenburg) mit einer Gedenkveranstaltung anlässlich des 70. Jahrestages
der Befreiung eines Räumungstransportes aus dem KZ Bergen-Belsen kurz vor Kriegsende. Die
Häftlinge dieses Zuges durchlebten eine fast zweiwöchige Irrfahrt von Bergen-Belsen bis ins
südliche Brandenburg, im Laufe derer fast 200 Menschen starben.
Am 24. April wird um 14.30 Uhr die Ausstellung „Zwischen Harz und Heide. Todesmärsche und
Räumungstransporte im April 1945“ eröffnet. Die Ausstellung erinnert an die Räumung des KZ
Mittelbau-Dora vor 70 Jahren. Ihr Befreiung bereits vor Augen, wurden 20.000 Häftlinge des
Konzentrationslagers im Harz von der SS auf Todesmärsche Richtung Bergen-Belsen getrieben.
Dr. Jens-Christian Wagner, Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, und Dr.
Stefan Hördler, Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, werden in die Ausstellung einführen.
Um 16 Uhr wird im Dokumentationszentrum die neue „Room Application“ vorgestellt. Eine virtuelle
3D-Rekonstruktion des ehemaligen Lagers, verbunden mit Bildern und Erinnerungen der
Überlebenden, soll den Besuchern des nach dem Krieg als Parklandschaft gestalteten ehemaligen
Konzentrationslagers die Topographie des nicht mehr sichtbaren Lagers veranschaulichen. Dr.
Jens-Christian Wagner und Prof. Paul Verschure (Direktor der SPECS Research Group Barcelona,
verantwortlich für die Installation und durch seinen im KZ ermordeten Großvater persönlich mit
Bergen-Belsen verbunden) leiten die Präsentation. Am 25. April findet um 19 Uhr, ausgerichtet
vom Landesverband der jüdischen Gemeinden Niedersachsens, in Hannover ein Gedenkkonzert
statt. Hier spielt die Radiophilharmonie Hannover unter der Leitung von Lahav Shani.
Die Veranstaltungen im Überblick:
Datum
Zeit
Ort
Veranstaltung
Donnerstag, 23.
12.30 Uhr
Tröbitz,
Gedenkveranstaltung zum 70.
Jahrestag der Befreiung des
Verlorenen Zuges
April
Freitag, 24. April
Hauptstraße 25
14.30 Uhr
Gedenkstätte
Bergen-Belsen
16 Uhr
Gedenkstätte
Bergen-Belsen
Samstag, 25.
Präsentation der interaktiven virtuellen
Rekonstruktion „Here: space of
memory“
Dr. Jens-Christian Wagner und
Prof. Dr. Paul Verschure
19 Uhr
Großer
Sendesaal des
NDR, Rudolfvon-BennigsenUfer 22,
Hannover
Gedenkkonzert mit der
Radiophilharmonie Hannover unter
der Leitung von Lahav Shani
9.30 Uhr
Kriegsgefangenenfriedhof
Bergen-Belsen,
Hörsten
Wortbeiträge: Dr. Jens-Christian
Wagner, Bernd Busemann, Maksim
Tretiak (russischer Überlebender des
Kriegsgefangenenlagers)
11 Uhr
Gedenkstätte
Bergen-Belsen
Gedenkfeier am Obelisken
Wortbeiträge: Stephan Weil, Joachim
Gauck, Roland S. Lauder, Romani
Rose sowie die Überlebenden Ariel
Yahalomi, Anastasija Gulei, Maurice
Zylberstein, Maria Jaworska, Dr.
Emanuel Mandel und Dr. Zsuzsa
Misur
Gedenken am Hochkreuz mit Gebet
April
Sonntag, 26.
Eröffnung der Ausstellung „Zwischen
Harz und Heide. Todesmärsche und
Räumungstransporte im April 1945“
Einführung: Dr. Jens-Christian Wagner
und Dr. Stefan Hördler
April
anschließend Hochkreuz
(Gedenkstätte
Bergen-Belsen)
anschließend Jüdisches
Mahnmal
(Gedenkstätte
Bergen-Belsen)
Kontakt
Stephanie Billib
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Kommunikation und Entwicklung
05141 - 9 33 55-14
[email protected]
Gedenken am Jüdischen Mahnmal
Wortbeitrag: Josef Schuster