Tutorium zur Vorlesung: Einführung in die Gesundheitswissenscha:en Duale Hochschule VS-‐Schwenningen Fakultät Sozialwesen Gesundheitswissenscha:en für die Soziale Arbeit I 2. Studienhalbjahr Termine: 20. und 21. April 2015 13:30 Uhr Dozent: Dr. Wolfgang Ruf-‐Ballauf download unter: hPp://www.ruf-‐ballauf.de/duale hochschule.html Gesundheitswissenscha:-‐Tutorium.pdf 1 Tutorium: Einführung in die Gesundheitswissenscha:en Klausuraufgaben (allgemeine Hinweise) Gesundheitswissenscha:en ist ein Klausurteil mit 20 Punkten und ca. 5-‐6 Fragen, WissensorienHerung und AnwendungsorienHerung etwa im gleichen Verhältnis. Grundsätzlich: -‐ Wissensfragen: 2/3 der Wissensumfangs werden erwartet -‐ Anwendungsfragen: die Detail-‐InformaTonen werden gegeben -‐ Fallbeispiele: AnwendungsorienTerung nicht WissensorienTerung (s. Fallbeispiel) -‐ Fragestellung: -‐ Nennen Sie… -‐ wirklich nur aufzählen, nicht erklären -‐ Erklären Sie kurz… -‐ nur in STchworten schreiben -‐ Beschreiben Sie … -‐ ausführliche Beschreibung -‐ MulTple-‐choice-‐Fragen können vorkommen (selten) -‐ Nichtbeachtung der Fragestellung ergibt keine Punkteabzug, aber auch keinen Vorteil -‐ Nennung fachlicher Schwerpunkte (folgende Folie) bedeutet nicht, dass ausschließlich diese gelernt werden sollten -‐ Lernhilfen für fachliche Schwerpunkte: grüne SMILEYS und Markierungen auf den Vorlesungsfolien 2 Tutorium: Einführung in die Gesundheitswissenscha:en Fachliche Schwerpunkte DefiniTon des Fachgebietes und Grundlagen der Gesundheitswissenscha:en: In den Grundzügen die Beiträge der Teildisziplinen: Medizin, Sozialwissenscha:en, Verhaltenswissenscha:, Epidemiologie (wichTgste Begriffe), Gesundheitsökonomie, Ethik, GesundheitspoliTk. Konkret: kurze Charakterisierung jeder Teildisziplin und beispielha:e Nennung eines Beitrags, Sozialwissenscha:en genauer. Die großen Körpersysteme Kurze Beschreibung der Krankheitsbilder: Bandscheibenvorfall/Rückenleiden, Arteriosklerose, Diabetes, Demenz Gesundheitsstörungen und sozialmedizinisch wichTge Krankheitsbilder Modelle von Gesundheit und Krankheit: NaturalisTsches Krankheitsmodell (Risikofaktoren am Beispiel Arteriosklerose) und Salutogenesemodell (Komponenten des SOC) Die großen Volkskrankheiten: DefiniTon und Beschreibung von zwei (der vier) Krankheiten Krankheit und sozialer Status: welche psycho-‐sozialen (Risiko-‐)Faktoren tragen zur Ungleichverteilung von Gesundheit und Krankheit bei? Gesundheitsförderung und KrankheitsprävenTon Salutogenese-‐Konzept, kurze Beschreibung von 2 Vorsorgeprogrammen, DefiniTon und Einteilung von PrävenTon (je 1 Beispiel für Primär-‐ und SekundärprävenTon) Betriebliche Gesundheitsförderung (Prinzipien, 1 Beispiel), Soziale Arbeit und Gesundheitsförderung (was kann soziale Arbeit zur Gesundheitsförderung konkret beitragen?) Das öffentliche Gesundheitswesen Das gegliederte System der sozialen Sicherung (Grobstruktur), genauer: Krankenversicherung und Pflegeversicherung, Soziale Arbeit und öffentliches Gesundheitswesen (2 Beispiele) Krankheitsfolgemodell der WHO: ICF Grobstruktur, KlassifikaTon der 1. Ebene, Anwendung am vorgegebenen Beispiel 3 Tutorium: Einführung in die Gesundheitswissenscha:en Übungsaufgaben I – mit Punktwertung Welche Disziplinen tragen zu den Gesundheitswissenscha:en bei? Nennen Sie vier Disziplinen und beschreiben Sie sTchwortarTg den Beitrag zu den Gesundheitswissenscha:en. (4 P) Beschreiben Sie den Bezug der Sozialwissenscha:en zur Gesundheitswissenscha: (2 P) Das KlassifikaTonssystem ICF der WHO: DefiniTon und Zweck der ICF (2 P) Grobstruktur der ICF (nicht im Detail!) (3 P) Was sind„Volkskrankheiten“? Welche gibt es? (1 + 2 P) Beschreiben Sie eine Volkskrankheit. (2 P) Nennen Sie vier Risikofaktoren für Arteriosklerose? (2 P) Primär-‐ und SekundärprävenTon der Arteriosklerose? (2 P) 4 Tutorium: Einführung in die Gesundheitswissenscha:en Übungsaufgaben II Welche Risikofaktoren tragen zur Schichtabhängigkeit (soziale Schichtung) vieler Krankheiten bei? Modell der Salutogenese: welche Komponenten ergeben den Kohärenzsinn? Was kann soziale Arbeit zur Salutogenese beitragen? Beschreiben Sie die Berührungspunkte zwischen Gesundheit und sozialer Arbeit. Welche Beiträge kann die soziale Arbeit konkret zur Gesundheit(sprävenTon) leisten? – 2 Beispiele Welche Grundsätze gelten im betrieblichen Gesundheitsmanagement? Beschreiben Sie die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. 5 Tutorium: Einführung in die Gesundheitswissenscha:en Fallbeispiel 1 – Epidemiologie und Gesundheitsförderung/KrankheitsprävenHon In einem StadPeil ist die Häufigkeit von Herzinfarkt und Depression etwa doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Die epidemiologischen Daten zeigen eine zunehmende Überalterung, hohe Arbeitslosigkeit, überdurchschniPliche Armut und einen geringen Bildungsstand. a) Welche Risikofaktoren für Herzinfarkt lassen sich auf Grund der StadPeilstruktur vermuten? b) Was könnten die Ursache der hohen Prävalenz für Depression sein? c) Entwickeln Sie die Grobstruktur eines Programms zur Gesundheitsförderung ,welches auf diesen StadPeil zugeschniPen ist. d) Was könnte die Aufgabe sozialer Arbeit innerhalb eines solchen Programms sein? e) Welche KooperaTonspartner würden Sie versuchen zu gewinnen und mit welchem Ziel? 6 Tutorium: Einführung in die Gesundheitswissenscha:en Fallbeispiel 2 – Anwendung der ICF Eine 38-‐jährige Büroangestellte ist seit 10 Jahren an MulTpler Sklerose erkrankt. Seit zwei Jahren kann sie sich nur mit Hilfe eines Rollstuhls fortbewegen. Die Kra: der Arme ist kaum eingeschränkt. Mit Haltegriff ist sie in der Lage, eine begrenzte Zeit zu stehen. Gelegentlich kommt es zu unwillkürlichem Urinabgang (leichte InkonTnenz). Aufmerksamkeit und KonzentraTon können für ca. 5 Stunden arbeitstäglich aufrecht erhalten werden. Die Frau ist verheiratet, der Ehemann arbeitet im selben Betrieb und fährt sie zur Arbeit. a. Beschreiben Sie die Grundstruktur der ICF (KlassifikaTon der 1. Ebene) b. Welche Bereiche der KlassifikaTon der 2. Ebene der AkTvitäten und Teilhabe sind betroffen? (s. folgende Folie) c. Beispielha: soll in der DetailklassifikaTon „Pflege der Körperteile“ (d520) und „ToliePe benutzen“ (d530) der Schweregrad beurteilt werden (DetailklassifikaTon s. übernächste Folie). d. Welche Sozialversicherungen sind ggf. leistungspflichTg? Welche Anträge sollten gestellt werden? 7 ICF: Klassifika(on der Ak(vitäten und Teilhabe 1. Lernen und Wissensanwendung (z.B. bewusste sinnliche Wahrnehmungen, elementares Lernen, Wissensanwendung) 2. Allgemeine Aufgaben und Anforderungen (z.B. Aufgaben übernehmen, die tägliche RouTne durchführen, mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen) 3. KommunikaTon (z.B. Kommunizieren als Empfänger, Kommunizieren als Sender, KonversaTon und Gebrauch von KommunikaTonsgeräten und -‐techniken) 4. Mobilität (z.B. die KörperposiTon ändern und aufrecht erhalten, Gegenstände tragen, bewegen und handhaben, gehen und sich fortbewegen, sich mit TransportmiPeln fortbewegen) 5. Selbstversorgung (z.B. sich waschen, pflegen, an-‐ und auskleiden, die ToilePe benutzen, essen, trinken, auf seine Gesundheit achten) 6. Häusliches Leben (z.B. Beschaffung von Lebensnotwendigkeiten, Haushaltsaufgaben, Haushaltsgegenstände pflegen und anderen helfen) 7. Interpersonelle InterakTonen und Beziehungen (z.B. allgemeine interpersonelle InterakTonen, besondere interpersonelle Beziehungen) 8. Bedeutende Lebensbereiche (z.B. Erziehung/Bildung, Arbeit und Beschä:igung, wirtscha:liches Leben) 9. Gemeinscha:s-‐, soziales und staatsbürgerliches Leben (z.B. Gemeinscha:sleben, Erholung und Freizeit, Religion und Spiritualität 8 ICF: Detail-‐Klassifika(on der Ak(vitäten und Teilhabe – Beispiel Körperpflege und Toile=engang d520 Seine Körperteile pflegen Sich um seine Körperteile wie Haut, Gesicht, Zähne, Koptaut, Nägel und Genitalien ber das Waschen und Abtrocknen hinaus zu kümmern Inkl.: Haut, Zähne, Haar, Finger, Zehennägel pflegen, Exkl.: Sich waschen (d510); Die ToilePe benutzen (d530) d5200 Die Haut pflegen Sich um die Beschaffenheit und FeuchTgkeitszufuhr seiner Haut zu kümmern, wie Schwielen oder Hühneraugen enwernen und FeuchTgkeitsloTonen oder KosmeTka benutzen d5201 Die Zähne pflegen Sich um Zahnpflege zu kümmern, wie die Zähne putzen, Zahnseide benutzen sowie Zahnprothesen oder –orthesen reinigen d5202 Das Haar pflegen Sich um sein Kopf-‐ und Gesichtshaar zu kümmern, wie kämmen, frisieren, rasieren oder schneiden d5203 Die Fingernägel pflegen Die Fingernägel zu reinigen, zu schneiden oder zu polieren d5204 Die Fußnägel pflegen Die Fußnägel zu reinigen, zu schneiden oder zu polieren 9 ICF: Detail-‐Klassifika(on der Ak(vitäten und Teilhabe – Beispiel Körperpflege und Toile=engang d530 Die Toile\e benutzen Die BeseiTgung menschlicher Ausscheidungen (MenstruaTonssekrete, Urin, Stuhl) zu planen und durchzuführen sowie sich anschließend zu reinigen Inkl.: Die Belange der Blasen-‐ und Darmentleerung sowie der MenstruaTon regulieren Exkl.: Sich waschen (d510); Seine Körperteile pflegen (d520) d5300 Die Belange der Blasenentleerung regulieren Die Blasenentleerung zu koordinieren und zu handhaben, wie das Bedürfnis angeben, sich in eine geeignete PosiTon begeben, einen angemessenen Ort zur Blasenentleerung wählen und aufsuchen, vor und nach der Blasenentleerung die Kleidung richten und sich nach der Blasenentleerung reinigen d5301 Die Belange der Darmentleerung regulieren Die Darmentleerung zu koordinieren und zu handhaben, wie das Bedürfnis angeben, sich in eine geeignete PosiTon begeben, einen angemessenen Ort zur Darmentleerung wählen und aufsuchen, vor und nach der Darmentleerung die Kleidung richten und sich nach der Darmentleerung reinigen d5302 Die Belange der MenstruaHon regulieren Die MenstruaTon zu koordinieren, zu planen und sich um sie zu kümmern, wie den EintriP der MenstruaTon voraussehen sowie Binden und entsprechende ArTkel benutzen 10
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