Regionaler und globaler Wasserhaushalt Grundlagen und Bilanzierung Modul GEO 311 Geoinformatik III Dozent: Prof. Dr. Wolfgang-Albert Flügel Bearbeitet von: Robert Eckardt, Nicole Richter, Richard Fuchs Gliederung 1. Grundlagen 1.1 Definition 1.2 Grundlagen des Wassertransports 1.3 Funktionsweise des globalen Wasserkreislaufes 1.4 Anthropogener Einfluss auf den Wasserkreislauf 2. Globaler Wasserhaushalt 2.1 Wasserdargebot der Erde 2.2 Wasserverteilung der Erde 2.3 Wasserhaushalt der Erde 3. Regionaler Wasserhaushalt 3.1 Regionale Betrachtung 3.2 Skalenabhängigkeit 3.3 Wasserkreislauf eine Flußeinzugsgebietes 3.4 Wasserhaushalt Deutschlands 3.5 EU-Wasser-Rahmenrichtlinie 1.1 Definition Wasserkreislauf ¾ „Der Wasserkreislauf ist der Weg des Wassers, vom Meer über die Verdunstung, den atmosphärischen Wasserdampftransport und den Niederschlag zum Land sowie über die Flüsse zum Meer.“ (Quelle: J. Fank, 2005) 1.2 Grundlagen des Wassertransportes Abb. Antriebskräfte des hydrologischen Kreislaufes (TU Darmstadt: 2004) 1.2 Grundlagen des Wassertransportes Abb. Zustandsarten des Wassers (http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Phasendiagramme.png), eigene Bearbeitung Abb. Wasserkreislauf (http://ga.water.usgs.gov/edu/watercycle.html): eigene Bearbeitung 1.4 Anthropogener Einfluss auf den Wasserkreislauf Abb. Einflüsse anthropogenen Handelns ( KFU Graz 2004) 2.1 Das Wasserdargebot der Erde = 1,384 * 109 km³ mehr als 70% der Erdoberfläche von Wasser bedeckt http://www.esa.int/images/corv_01373L,0.jpg 2.2 Wasserverteilung der Erde Abb. Verteilung des auf der Erde vorkommenden Wassers (TU München: 2000) 2.2 Jahreskreislauf des Wassers auf der Erde 77,6% 14,4% 8,0% Abb. Jahreskreislauf des Wassers auf der Erde (Baumgartner & Reichel: 1975): eigene Bearbeitung 2.2 Der Globus als geschlossenes System Verdunstung und Niederschlag bilden ein Gleichgewicht. ET = N = 496,1 * 10³ km³/a Abb. Wasserbilanz von Festland und Meer. (TU München: 2000) 2.3 Die Wasserbilanz Wasserbilanzgrößen: Niederschlag N (oder P) Verdunstung V (oder E) Abfluss A (oder R oder D) Änderung der Speicherung ∆s Wasserbilanzgleichungen: Erdoberfläche N=V Festlandflächen N=V+A Kürzere Zeitabschnitte N = V + A + ∆s 2.3 Wasserbilanz der Erde Abb. Mittlere Wasserbilanz der gesamten Erde bezogen auf den füssigen Aggregatzustand; 1km³/km² = 106 l/m² = 106 mm (Baumgartner & Reichelt: 1975) Abb. Schematische Darstellung des Wasserkreislaufs der Erde (Baumgartner & Reichelt: 1975) 3.1 Regionale Sichtweise innerhalb des globalen Maßstabs Abb. Regionales Subsystem innerhalb des globalen Kontextes (http://hydro.iis.u-tokyo.ac.jp/Mulabo/research/tool/re1.jpg) 3.1 Regionale Sichtweise innerhalb des globalen Maßstabs Abb. Aride Verhältnisse (http://www.newlands.ca/image s/Arid%20landsscape.jpg) Abb. Humide Verhältnisse (http://web.ujf-grenoble.fr/JAL/ chili/imag-CG/humid.jpg) Abb. Nivale Verhältnisse (http://www.snow.is/DSC00028 .jpg) 3.2 Skalenabhängigkeit der Betrachtung Abb. Teil-EZG der Ostsee (http://www.lantmateriet.se/ upload/bilder/om_lantmateriet/miljo/balans_eng.jpg) Abb. EZG des schwarzen Meeres (http://enrin.grida.no/blacksea-maps/images/blpg-sub-basin.jpg 3.2 Skalenabhängigkeit der Betrachtung Abb. EZG der Donau http://www.grid.unep.ch/product/ publication/freshwater_europe/images/danube.jpg) Abb. EZG des Rhein (http://www.grid.unep.ch/ product/publication/freshwater_europe/images/rhine.jpg) 3.2 Skalenabhängigkeit der Betrachtung Abb. EZG des Pegel Arnstadt (eigene Darstellung) Abb. EZG der Gera: Bodentypen (oben) und Geologie (unten) (eigene Darstellung) 3.3 Wasserkreislauf eines Flußeinzugsgebietes Abb. Wasserkreislauf eines Flußeinzugsgebietes (Fachabteilung für Hydrologie und Wasserwirtschaft des ÖZK) Abb. Subsysteme eines Wasserkreislaufes (TU München 2000) N – ET + Zo + G – A = ± ΔS 3.4 Wasserhaushalt Deutschlands Abb. Wasserkreislauf in Deutschland (Häckel 1999) http://de.wikipedia.org/ wiki/Wasserschutzgebiet 3.4 Wasserhaushalt Deutschlands Wassernutzung der Bundesrepublik Deutschland 1995 5% ungenutzt 3% 15% Landwirtschaft 1% öffentliche Wasserversorgung 76% Quelle: Statistisches Bundesamt; Bundesanstalt für Gewässerkunde Wasserdargebot: Bergbau und verarbeitendes Gewerbe Wärmekraftwerke für die öffentliche Versorgung Quelle: (Fachabteilung für Hydrologie und Wasserwirtschaft des ÖZK) Grundwasserneubildung aus Niederschlag (l/m²a) Wasserverbrauch (l/m²a) Italien 40 107 Spanien 10 40 Griechenland 14 32 182 Mrd. m³ 3.4 EU Wasser-Rahmenrichtlinie Inhalt: • Definition von Qualitätszielen • Hinweise auf geeignete Methoden zur Erfüllung der Qualitätsvorgaben • rechtlicher Rahmen mit allgemeiner Gültigkeit für die gesamte EU Nützliche Links: http://www.europa.eu.int/eur-ex/de/consleg/pdf/ 2000/de_2000L0060_do_001.pdf http://www.wasserblick.net/servlet/is/1/ http://ec.europa.eu/environment/water/water-framework/ index_en.html Literatur: ¾ BAUMGARTNER, A. & E. REICHELT (1975): Die Weltwasserbilanz. München: Oldenburg. ¾ DISSE, M. (2005²): Hydrologie und Wasserwirtschaft I. Vorlesungsskript 2005. BWU München: unveröffentlicht. ¾ FANK, J. (2004): Der Wasserkreislauf, seine Komponenten, ihre Erfassung und Dokumentation. Vorlesung mit Übungen am Institut für Geographie der Karl Franzens Universität in Graz. KFU Graz: unveröffentlicht. ¾ ÖZK (Fachabteilung Hydrologie und Wasserwirtschaft des Ökologie-Zentrum Kiel) (2003): Vorlesungsskript. Grundlagen der Hydrologie und Wasserwirtschaft. Kiel: unveröffentlicht. ¾ HAECKEL, H. (1992): Meteorologie. Stuttgart: Eugen Ulmer. ¾ KLEINSCHROTH, A. (2000): Einführung in die Hydrologie. Vorlesung für das fünfte Semester Bauingenieurwesen. TU München: unveröffentlicht. ¾ OSTROWSKI, M.W. (2004): Ingenieur - Hydrologie A. Vorlesungsumdruck. TU Darmstadt: unveröffentlicht. Thesen: 9 Durch den globalen Wasserkreislauf lassen sich alle, das Wasser betreffende, Prozesse integriert erklären. 9 Wasser besitzt in allen Aggregatzuständen elementare Bedeutung für Mensch und Umwelt. 9 Anthropogene Eingriffe beeinflussen natürliche Systeme nachhaltig. 9 Lediglich ein geringer Teil des globalen Wasserdargebotes steht zur tatsächlichen Nutzung zur Verfügung. 9 Die globale Wasserbilanz hat nur für längere Zeiträume bzw. sehr große Skalen praktische Gültigkeit. 9 Zur nachhaltigen Bewirtschaftung von natürlichen Einzugsgebieten ist internationale Kooperation erforderlich. 9 Durch modellhafte Abstraktion von Komponenten eines Wasserkreislaufes kann ein verbessertes Systemverständnis erlangt werden. 9 In Abhängigkeit der betrachteten Skala, sowie der differierenden naturräumlichen Gegebenheiten besitzen die verschiedenen Komponenten des Wasserkreislaufs eine bestimmte Relevanz für das Wirkungsgefüge. 9 Gesetzliche Reglementierung der Nutzung des Wasserdargebotes kann hinsichtlich der Nachhaltigkeit nicht als ausreichend betrachtet werden.
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