Ausgabe 47 Mai/Juni 2015 Das Gesundheitsmagazin für Schleswig-Holstein und Hamburg • kostenlos zum Mitnehmen Tiergestützte Therapie: Wie Tiere Menschen helfen Neues aus den Kliniken und Arztpraxen Wenn das Gehen schwerfällt: Die Schaufensterkrankheit Wenn Schnarchen krank macht Thema: Die Schilddrüse Mit Blasenschwäche ins Schwimmbad? Entspannung für echte Kerle editorial/impressum Klinik für Neurologie: Morbus Parkinson Individuelle Behandlungsmöglichkeiten im WKK Heide Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Liebe Leserin, lieber Leser, Hauptsymptome der Krankheit sind: Bewegungsverlangsamung Muskelsteife (Rigor) Zittern (Tremor) Gleichgewichtsstörung Neben der Diagnosestellung ist die individuell angepasste Therapie in den unterschiedlichen Stadien der Krankheit von großer Bedeutung. Wir prüfen zusammen mit den Patienten, ob eine medikamentöse Therapie sinnvoll ist und diese durch Krankengymnastik, Logopädie und Ergotherapie unterstützt wird. In einigen Fällen sind auch komplexe Therapieverfahren notwendig. In der Klinik für Neurologie ist sowohl die ambulante als auch stationäre Vorstellung möglich. Eine stationäre Aufnahme empfehlen wir Ihnen in folgenden Fällen: Impressum „Wie geht´s“ erscheint 5 x im Jahr und liegt kostenlos bei Gesundheitsanbietern, Anzeigenkunden in Schleswig-Holstein und Hamburg und in den Zügen der AKN Eisenbahn AG zum Lesen und zur Mitnahme aus. Redaktion: Wie geht´s Schleswig-Holstein, Fincke-Werbung, www.wiegehts-sh.de, [email protected] Redaktionsleitung: Fincke-Werbung (v.i.s.d.P.) Redaktionelle Mitarbeit: fiw, Experten siehe Seite 5, Kliniken, Pressedienste Gefahr von Stürzen Titelbild: ©WavebreakMediaMicro-Fotolia.com intensivierter nicht-medikamentöser Therapieansatz Bildmaterial: Dank an Stock.XCHNG und pixelio (Parkinson-Komplexbehandlung mit Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie) Gestaltung und Layout: Jennifer Adam Herausgeber: Fincke Werbung GmbH & Co. KG Komplexere medikamentöse Umstellungen eventuell auch mit DuoDopa-Pumpeneinstellung Sprechen Sie uns gern für weitere Informationen an. Kontakt: Priv. Doz. Dr. Johann Hagenah Chefarzt der Klinik für Neurologie Esmarchstraße 50, 25746 Heide 0481 / 785 - 1851 Ihr Partner für Gesundheit Besuchen Sie auch gern unsere Informationsveranstaltung zum Thema „Parkinson“ (in Zusammenarbeit mit der deutschen Parkinsonvereinigung - dPV) für die interessierte Bevölkerung am 27. Mai, 16 - 17.30 Uhr, im Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen (Raum 0.20) am Westküstenklinikum Heide. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kosten entstehen keine. Gerichtsstand: Meldorf Anzeigen: Wie geht´s, Fincke-Werbung, E-Mail: [email protected] Anzeigenleitung: Anna Meister Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015 Leistung und Gewährleistung: Wie geht´s übernimmt keine Gewährleistung hinsichtlich der Ergebnisse, die durch die Nutzung der Informationen erzielt werden können, insbesondere in Bezug auf die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit. Aussagen und Angaben über gesetzliche, rechtliche, medizinische o.ä. Informationen sind unverbindlich. Besondere Informationen von einzelnen Autoren sind als solche gekennzeichnet und spiegeln lediglich die persönliche Ansicht des entsprechenden Autors wider. Auch hier wird für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr übernommen. Soweit Informationen einen medizinisch relevanten Inhalt haben sollten, ist es erforderlich, dass Sie diese Informationen vor Ihrer Verwendung - in welcher Art auch immer - überprüfen und dazu Ihren Arzt und/oder Apotheker um Rat fragen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Druck: Draeger+Wullenwever print+media, Lübeck der Frühling lässt grüßen! Geht es Ihnen auch so wie uns? Die Tage werden länger, die Laune steigt und man bekommt einen richtigen Motivationsschub. Genau die richtige Zeit, um sich mehr zu bewegen und seinem Körper etwas Gutes zu tun. Wie wär’s mit Walking, Aquajogging oder Radfahren? Welche Sportarten helfen können, gesund zu bleiben und Erkrankungen vorzubeugen, können Sie in der aktuellen Ausgabe lesen. Und wenn Sie gern Golf spielen, dann finden Sie ein paar hilfreiche Expertentipps, um Rückenbeschwerden zu vermeiden. Wussten Sie, dass die Schilddrüse mit ihren Hormonen Persönlichkeit und Psyche, Sexualität und Fruchtbarkeit sowie das Wachstum von Haut, Haaren und Knochen beeinflussen kann? Gleich zu Beginn des Heftes erfahren Sie Wissenswertes über den „kleinen Schmetterling“ im Hals. Neben weiteren medizinischen Themen, wie z. B. Ursachen und Behandlungsverfahren bei der Schaufensterkrankheit, liegt unser Schwerpunkt dieses Mal in der tiergestützten Therapie. Wir haben mit Experten gesprochen, um herauszufinden, welche Wirkung die Therapie mit Tieren auf Menschen haben kann und welche therapeutischen Maßnahmen angewendet werden. Wie Geht’s hat hierzu u. a. eine Therapiehündin bei ihrer Arbeit begleitet und einen Einblick in ihre Aufgaben erhalten. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und neue Erkenntnisse für Ihre Gesundheit. Bleiben Sie schön gesund! Ihre (Eike Boyens) 3 inhalt 30 | gesund leben 50 | aktuelles aus den kliniken © detailblick/fotolia special 36 38 39 40 | | | | Tiergestützte Therapie: Wie Tiere Menschen helfen Ein Co-Therapeut auf vier Pfoten Die Reittherapie – Reiten für Körper, Seele und Geist Tiergestützte Therapie mit an Demenz Erkrankten aktuelles aus den kliniken UKSH 42 | K ieler Mediziner maßgeblich beteiligt an positiven Schlaganfallstudien Asklepios Klinik Nord-Heidberg 45 | Asklepios Klinik Nord-Heidberg gründet Wundzentrum Segeberger Kliniken 46 | Mit dem Kajalstift zu mehr Selbstbewusstsein WKK Westküstenklinikum 47 | B este Krankenpflegeschülerin aus Schleswig-Holstein lernt im WKK 47 | Mit Fachwissen gegen gefährliche Keime 38 | special Klinikum Nordfriesland 48 | D as Bildungszentrum des Klinikums Nordfriesland von IHK ausgezeichnet 48 | Beratung und Schulung für pflegende Angehörige Regio Klinik Inhaltsverzeichnis 50 | D as Gefäßzentrum der Regio Klinik wird Teil der „Sana GefäßMed“ aktuelles editorial/impressum 3 | Editorial/Impressum 43 | S pendenübergabe im DOMICIL Seniorenpflegeheim Am Markt in Heide thema reise und erholung 6 | Die Schilddrüse - Steuerungszentrale im Mini-Format medizin 10 12 14 16 | | | | Rücken- und Gelenkprobleme bei Morbus Parkinson Die Tücken mit dem Rücken Die Schaufensterkrankheit Palliativmedizin für eine schwere würdevolle Lebensphase 6 | thema 10 | medizin 19 | „Vampire“ auf dem Kinderkopf 20 | W ie frischgebackene Mütter schnell wieder in Form kommen 22 | Kraft schöpfen fürs Familienleben XXL info | | | | | | autprobleme im Beruf H Seelisch kranke Menschen erreichen Teil VIII Mit Blasenschwäche ins Schwimmbad? Der Mensch fängt am Fuß an Hautkrebsprävention in Kindertagesstätten Die Elternzeit finanziell planen gesund leben 28 30 34 52 54 60 4 | | | | | | Sport als Medizin - laufen Sie Ihrer Krankheit davon! Sonnenschutz – Für Rosacea-Haut ein Muss! Entspannung für echte Kerle Wenn Schnarchen krank macht Kleiner Schrittmacher, große Wirkung Die metabolisch-balancierte Sommerparty 58 | reise und erholung service Mit Gewinnspiel auf Seite 59 62 | Sudoku/Bestell-Coupon Experten informieren: junge familie 18 24 26 32 44 62 56 | Ostseeinsel Fehmarn 58 | S chwitzen erlaubt! – Sauna-Spaß im Sommer Dr. med. Uwe Jahnke Chefarzt der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie, Schön Klinik Neustadt Prof. Dr. med. Markus Quante Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie, Schön Klinik Neustadt Dr. med. Karl Christian Westphal Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Schön Klinik Neustadt Dr. Matthias Bögershausen Chefarzt der Regio Rehazentren Dr. Ann-Kathrin Meyer Chefärztin der Palliativstation, Asklepios Klinik Wandsbek Dr. Markus Faust Oberarzt der Palliativstation, Asklepios Klinik Wandsbek Prof. Dr. med. Matthias Köhler HELIOS Prevention Center Damp Prof. Rolf-Markus Szeimies Chefarzt der Dermatologischen Klinik am Klinikum Vest in Recklinghausen Dr. Carola Otterstedt Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bündnis Mensch & Tier 20 | junge familie Weitere Experten: Prof. Peter Radke und Dr. Carsten Slotty (Kardiologen und Gefäßspezialisten), Schön Klinik Neustadt Dr. Christian Franke und Prof. Dr. Philipp Hildebrand (Gefäß- und Viszeralchirurgen), Schön Klinik Neustadt Prof. Dr. Carolin Tonus, Chefärztin Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Asklepios Klinik Nord – Heidberg Dr. Gero Neupert, Oberarzt Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und Wundexperte ICW, Asklepios Klinik Nord – Heidberg thema thema wann einmal an sich beobachtet. Deshalb werden Schilddrüsenprobleme oft auch nicht auf den ersten Blick erkannt, denn die genannten Krankheitserscheinungen sind eher allgemein. Doch auch schwerwiegende Symptome wie unerfüllter Kinderwunsch oder depressive Verstimmungen können mit Schilddrüsenproblemen zusammenhängen. Bei einem Verdacht ist daher die Untersuchung der Schilddrüse beim Arzt besonders wichtig. Er kann feststellen, ob mit der Schilddrüse etwas nicht stimmt. Der Schmetterling im Hals Die Schilddrüse - Steuerungszentrale im Mini-Format Forum Schilddrüse e.V. Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ unterhalb des Kehlkopfes. Die beiden Seitenlappen schmiegen sich an die Luftröhre und sind über dem Schildknorpel miteinander verbunden. Bei einer gesunden Schilddrüse ist jeder der beiden Lappen nicht größer als das Daumenendglied des jeweiligen Patienten. So wiegt die Schilddrüse eines Erwachsenen etwa 20 bis 25 Gramm und ist ungefähr so groß wie eine Walnuss. A us Jod und Eiweißbausteinen erzeugt die Schilddrüse das Hormon Thyroxin (Tetrajodthyronin/ T4 und Trijodthyronin/T3), speichert es und gibt es nach Bedarf an das Blut ab. Mit diesen Botenstoffen lenkt das MiniOrgan fast alle wichtigen Funktionen im Körper: den Stoffwechsel, Herz und Kreislauf, Magen und Darm, Nerven und Muskeln. Von ihrem „Standort“ im Hals beeinflusst die Schilddrüse mit ihren Hormonen auch Persönlichkeit und Psyche, Sexualität und Fruchtbarkeit und sogar das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln. Jod – der Gesundheit auf der Spur Für den Aufbau des Thyroxins benötigt die Schilddrüse täglich etwa 200 Mikrogramm von dem Spurenelement Jod. In der Schwangerschaft steigt der Bedarf sogar auf bis zu 260 Mikrogramm an, da die Mutter das ungeborene Kind mitversorgen muss. Die meisten Menschen nehmen im Alltag allerdings deutlich weniger Jod auf. Viele Schilddrüsenkrankheiten in Deutschland werden durch den Jodmangel in unserer Nahrung verursacht und wären mit einer gezielten Ernährung leicht zu vermeiden. Zur Vorbeugung von Schilddrüsenkrank- 6 heiten ist zum Beispiel der regelmäßige Verzehr von Hochseefisch und die Verwendung von jodiertem Speisesalz zu empfehlen. Ein Mangel an Jod kann außerdem durch die regelmäßige Einnahme von Jodid-Tabletten ausgeglichen werden. In der Schwangerschaft und Stillzeit ist die Jodid-Einnahme in jedem Fall zu empfehlen, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten. Kleine Störung – große Wirkung Rund ein Drittel der Deutschen hat Probleme mit der Schilddrüse - oft ohne es zu wissen. Besonders häufig kommt dies bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte vor: Ab dem 45. Lebensjahr ist jeder Zweite betroffen. Frauen sind in aller Regel stärker gefährdet als Männer. Jodmangel und Erkrankungen der Schilddrüse können das Organ aus dem Takt bringen, so dass es nicht mehr die richtige Menge an Botenstoffen aussendet. Viele verschiedene Funktionen im Körper geraten dann aus dem Gleichgewicht: Dies kann sich bemerkbar machen durch Konzentrationsschwäche, kühle Haut, Gewichtszunahme, Verstopfung ebenso wie durch Herzklopfen, innere Unruhe, Schwitzen oder Gewichtsabnahme – also alles Erscheinungen, die fast jeder irgend- SchilddrüsenErkrankungen Rund die Hälfte der Deutschen hat Probleme mit der Schilddrüse. Diese sind entweder auf Veränderungen des Schilddrüsengewebes, Störungen der Schilddrüsenfunktion oder beides zurückzuführen. Der Kropf (vergrößerte Schilddrüse) ist die häufigste Schilddrüsenkrankheit in Deutschland. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) Bei einer Unterfunktion werden in der Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet und der Körper ist unzureichend damit versorgt. Dieser Mangel führt zu einer Verlangsamung der Körperfunktionen – der gesamte Stoffwechsel läuft auf „Sparflamme“. Eine Unterfunktion kann als Folge einer Schilddrüsenentzündung, Operation oder Radiojodbehandlung auftreten, aber auch angeboren sein. Die Betroffenen sind extrem kälteempfindlich und frieren leicht, leiden unter dauernder Müdigkeit und Antriebsschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, nachlassender Leistungsfähigkeit, einem verlangsamten Herzschlag und Wassereinlagerungen an verschiedenen Stellen des Körpers z.B. Lidschwellungen. Sie nehmen häufig an Gewicht zu, obwohl sie nicht anders essen als vorher. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann eine gestörte Sexualhormonbildung zur Folge haben und somit Libidostörungen hervorrufen, bei Frauen außerdem Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit, bei Männern eine Verminderung der Potenz. Eine besondere Gefahr stellt die unerkannte (latente) Hypothyreose dar. Denn selbst wenn die Unterfunktion nur leicht ausgeprägt ist, kann sie doch langfristige Folgen haben. Da sich durch den Hormonmangel der ganze Stoffwechsel verlangsamt, wird auch Fett langsamer verbrannt; die Blutfettwerte steigen und damit auch das Risiko von Gefäßablagerungen (Atherosklerose) und entsprechenden Folgeerkrankungen, wie z.B. Herzinfarkt. Diese leichte Unterfunktion ist besonders bei Frauen und bei älteren Menschen ein häufiges Krankheitsbild und wird aufgrund der unspezifischen Beschwerden und des schleichenden Verlaufs oft erst spät erkannt. Experten empfehlen daher Frauen über 35 und Männern über 65, sich mit der Bestimmung des TSH-Wertes alle fünf Jahre auf eine mögliche Unterfunktion hin untersuchen zu lassen. Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) Bei einer Überfunktion der Schilddrüse werden zu viele Schilddrüsenhormone gebildet, die den Körper „überschwemmen“. Dieser Überschuss bewirkt, dass der Körper ständig „auf Hochtouren läuft“. Eine Überfunktion tritt meistens bei heißen Knoten (autonomen Adenomen) und der Basedowschen Krankheit auf. Die Betroffenen sind unruhig, reizbar, nervös, leiden unter Konzentrationsschwäche, nachlassender Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, Gewichtsverlust, Schwitzen, Wärmeunverträglichkeit, Haarausfall und Herzbeschwerden. Als unangenehm wird besonders ein dauerhaft erhöhter Pulsschlag empfunden. Manchmal sind auch eine zum Kropf vergrößerte Schilddrüse oder das Auftreten von Augensymptomen der Anlass für einen Arztbesuch. Eine Überfunktion der Schilddrüse ist ebenfalls gefährlich für das Herz: Das Zuviel an Schilddrüsenhormonen treibt das Herz zu ständiger Höchstleistung an, Vorhofflimmern und Herzschwäche können die Folge sein. Kropf (Struma) und Knoten der Schilddrüse Eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf) entsteht am häufigsten durch unzureichende Jodaufnahme mit der Nahrung. Bei dem Versuch den Mangel an Jod und damit an Schilddrüsenhormonen auszugleichen, vermehrt der Körper das Hormon bildende Gewebe und vergrößert die Schilddrü- se zum Kropf. Unbehandelt kann dies langfristig zur Entstehung von heißen oder kalten Knoten und verschiedenen Funktionsstörungen der Schilddrüse führen. Knoten können sich zwar auch in einer normal großen Schilddrüse bilden, sie finden sich jedoch häufiger in einer zur Struma vergrößerten Drüse. Je nach ihrer Aktivität unterscheidet man heiße und kalte Knoten. Heiße Knoten sind Gewebsveränderungen in der Schilddrüse, die Jod aufnehmen, unkontrolliert Hormone bilden und ausschütten. So kommt es zum Hormonüberschuss und somit zu den körperlichen Erscheinungen einer Schilddrüsen-Überfunktion. Da diese Knoten sich sozusagen „selbstständig gemacht“ haben und unabhängig vom eigentlichen Bedarf des Körpers aktiv sind, werden sie autonome Adenome genannt. Autonome Knoten sind in Deutschland für etwa 50 Prozent der Schilddrüsenüberfunktionen (Hyperthyreosen) verantwortlich. Kalte Knoten sind funktionslose, inaktive Gewebsveränderungen innerhalb der Schilddrüse. Sie können kein Jod aufnehmen und bilden somit auch keine Schilddrüsenhormone. Hinter kalten Knoten können sich verschiedene Krankheitsprozesse verbergen. Dazu gehören Zysten, degenerative Veränderungen sowie gutartige und bösartige Tumoren. In seltenen Fällen, etwa bei ein bis fünf Prozent der Fälle können sie krebsartig verändert sein. Daten zur Schilddrüsengesundheit 1,6 Milliarden Menschen in rund 100 Ländern der Erde sind nach Angaben von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, von Jodmangel betroffen. Auch Deutschland ist infolge einer ungenügenden Jodzufuhr durch die Nahrung ein Jodmangelgebiet. 15 Millionen Menschen in Deutschland weisen eine als Kropf vergrößerte Schilddrüse auf. Jährlich werden in Deutschland immer noch 100.000 Schilddrüsen-Operationen durchgeführt, von denen viele vermeidbar wären. Die durch Schilddrüsenkrankheiten entstehenden Folgekosten in Deutschland werden auf über eine Milliarde Euro pro Jahr geschätzt. 7 thema thema Tipps für die Schilddrüsengesundheit: TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon). Dies wird von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) produziert und reguliert als übergeordnetes Steuer-Hormon die Funktion der Schilddrüse. Beim Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung werden außerdem die Schilddrüsen-Antikörper im Blut bestimmt. Ein Teil der Schilddrüsenerkrankungen kann durch optimale Jodversorgung verhütet werden. Achten Sie stets auf genügend Jod in Ihrer Ernährung (z.B. Seefisch, Jodsalz). In Schwangerschaft und Stillzeit steigt der tägliche Jodbedarf um ein Drittel an. Je früher Schilddrüsenerkrankungen erkannt und behandelt werden, desto besser. Wenden Sie sich ohne Zögern an Ihren Hausarzt, wenn Sie sich auf unerklärliche Weise unwohl fühlen und bitten Sie um eine Untersuchung Ihrer Schilddrüse. Dies betrifft vor allem folgende Krankheitszeichen: - Depressionen - starke Zu- oder Abnahme des Gewichtes bei gleichbleibenden Ernährungsgewohnheiten - chronische Müdigkeit - Nervosität, Herzrasen - Schlafstörungen - Fettstoffwechselstörungen - unerfüllter Kinderwunsch Dies kann der Arzt durch die Entnahme einer Gewebeprobe feststellen. Schilddrüsenentzündungen Eine Schilddrüsenentzündung kann akut oder chronisch auftreten. Die akute Entzündung tritt unvermutet, mit heftigen Schmerzen auf und wird durch Bakterien (akute Thyreoiditis) oder als Reaktion auf eine vorangegangene Virusinfektion (subakute Thyreoiditis de Quervain) ausgelöst. Die chronische Schilddrüsenentzündung wird dagegen vom körpereigenen Immunsystem ausgelöst (Hashimoto-Thyreoiditis, Autoimmunthyreoiditis). Bei dieser Erkrankung richtet sich der Immunprozess nicht gegen einen „Eindringling“ von außen, sondern gegen ein eigenes Organ, nämlich die Schilddrüse. Der Körper setzt dann alle Abwehrmechanismen in Gang: Sogenannte Entzündungszellen wandern ein, eine entzündliche, schmerzhafte überwärmte Schwellung an der Schilddrüse entsteht. Diese Entzündung kann plötzlich und akut auftreten, begleitet von Gliederschmerzen, 8 Schilddrüsenuntersuchung: Neben dem Abtasten der Schilddrüse kann der Arzt Veränderungen mit Hilfe einer Hormonbestimmung im Blut, Ultraschall oder Szintigraphie feststellen. Foto: Forum Schilddrüse e. V. oder Zysten erkennen und kann den Verdacht auf eine bösartige Erkrankung lenken. Der Arzt kann hierbei Gewebeveränderungen wie eine mögliche Kropfbildung oder Knoten schmerzlos feststellen und eine Empfehlung für die nötige Weiterbehandlung geben. Blutuntersuchung Schilddrüsenerkrankungen können Menschen in jedem Alter betreffen. Foto: Forum Schilddrüse e. V. Fieber, Abgeschlagenheit und Schmerzen bzw. Druckempfindlichkeit in der oberen Halsregion. Die Entzündungen können auch chronisch, immer wiederkehrend in Schüben verlaufen und langfristig zur Zerstörung des Schilddrüsengewebes führen. Die Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis entwickelt sich schleichend, setzt sich lebenslang fort und führt nach einiger Zeit zu einer Unterfunktion der Schilddrüse mit den dafür typischen Anzeichen. Da bei der Erkrankung lokale Beschwerden am Hals sehr selten sind, wird die Krankheit oft erst an der entstehenden Schilddrüsenunterfunktion erkannt. In der Regel ist wegen dieser Unterfunktion die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormon-Tabletten erforderlich. Basedowsche Krankheit (Autoimmunhyperthyreose) Auch bei der Basedowschen Krankheit handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, die spontan, also schicksalhaft auftritt. Der Körper bildet ebenfalls speziell gegen die Schilddrüse gerichtete Antikörper, die diese jedoch zu einer gesteigerten Produktion von Schilddrüsenhormonen anregen, also zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen. Im typischen Fall der Krankheit, bei etwa 60 Prozent der Betroffenen, werden neben den Beschwerden der Überfunktion auch stark hervortretende Augäpfel (endokrine Orbitopathie) oder Reizungserscheinungen des Auges beobachtet. Schilddrüsenzyste Eine Zyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der unterschiedlich groß sein kann. Eine Zyste in der Schilddrüse wird durch eine oder mehrere schmerzlose Punktionen – ähnlich einer Blutentnahme – entleert. Bei großen Zysten oder dem Verdacht auf bösartiges Gewebe wird eine operative Entfernung durchgeführt. Diagnostik von SchilddrüsenErkrankungen Oft werden bei Erkrankungen der Schilddrüse keine Beschwerden empfunden oder die körperlichen Anzeichen sind so allgemein, dass weder Arzt noch Patient zunächst an eine Schilddrüsen-Erkrankung denken. Dennoch sind die Folgen von Stoffwechselveränderungen durch eine Erkrankung der Schilddrüse oft weitreichend und beeinträchtigen langfristig die Lebensqualität und Gesundheit der Betroffenen. Jeder sollte deshalb rechtzeitig selbst daran denken und bei bestimmten Beschwerden (siehe Infokas ten) die Schilddrüse vom Arzt untersuchen lassen: Anamnese und körperliche Untersuchung Zu Beginn der ärztlichen Untersuchung wird im Gespräch mit dem Patienten die Krankheitsvorgeschichte geklärt (Anamnese). Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung tastet der Arzt die vordere Halsregion ab, um erste Anhaltspunkte über die Größe der Schilddrüse sowie eventuelle knotige Veränderungen zu erhalten. Sonografie Die Ultraschalluntersuchung gibt Hinweise auf die Größe, Form und genaue Lage der Schilddrüse. Sie lässt auch Knoten Unabhängig von den Gewebeveränderungen kann jedoch die hormonbildende Funktion der Schilddrüse verändert sein. Anhand einer Blutuntersuchung im Labor wird deshalb festgestellt, ob die richtige Menge, zu viel oder zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut des Patienten zur Verfügung stehen. Dabei werden die Hormone Tetrajodthyronin (T4) und Trijodthyronin (T3) gemessen. Da diese Hormone sowohl in freier Form (fT3, fT4) als auch gebunden an Trägereiweiße im Blut vorliegen, können beide Formen im Blut bestimmt werden. Ein weiterer wichtiger Messwert zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion ist das Szintigrafie Insbesondere Schilddrüsen-Knoten erfordern eine Schilddrüsenszintigrafie. Die Szintigrafie lässt die funktionelle Aktivität erkennen, so dass der Arzt erkennen kann, ob es sich um warme bzw. heiße oder kalte Knoten handelt. Bei der Szintigrafie wird eine sehr geringe Menge einer radioaktiven Substanz eingespritzt, die kurzzeitig in der Schilddrüse gespeichert wird. Eine spezielle Kamera misst dann die Strahlung der Schilddrüse. Anhand der so gewonnenen Szintigramme erkennt der Arzt, ob die Schilddrüse die radioaktive Substanz gleichmäßig speichert oder ob stärker oder schwächer speichernde Bezirke vorliegen. Feinnadelpunktion Mit Hilfe der Feinnadelpunktion können verdächtige Knoten näher untersucht werden, um eine bösartige Erkrankung auszuschließen oder festzustellen. Dabei wird mit einer dünnen Nadel von außen durch die Haut in den Knoten eingestochen und dort direkt eine Gewebsprobe entnommen. Die Entnahme ist fast schmerzlos und erfolgt in aller Regel unter Ultraschallkontrolle. Die Gewebsprobe wird anschließend von einem Pathologen nach möglichen Veränderungen begutachtet. Beschwerden: Mögliches Anzeichen für: Druckgefühl im Hals, Schluckbeschwerden Kropf, Knoten Nervosität, Schlafstörungen, Unruhe, erhöhte Reizbarkeit, schneller Puls / Herzrasen, Zittern, Haarausfall, Durchfall, ungewollte Gewichtsabnahme, Schwitzen / Wärmeunverträglichkeit Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Verlangsamung von Bewegung und Sprache, Teilnahmslosigkeit, depressive Verstimmung, häufiges Frieren, ungewollte Gewichtszunahme, teigig verdickte Haut, spröde Haare, Haarausfall, ungewollte Kinderlosigkeit Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) 9 medizin medizin Experten im Interview Morbus Parkinson zählt mit etwa einer viertel Million Betroffenen in Deutschland zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Oft leiden die Patienten schon im Dr. med. Uwe Jahnke Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie, Chefarzt Frühstadium und verstärkt im weiteren Verlauf der Prof. Dr. med. Markus Quante Klinik für Wirbelsäulen chirurgie, Chefarzt Dr. med. Karl Christian Westphal Klinik für Orthopädie, Chefarzt Erkrankung unter orthopädischen Problemen, insbesondere unter Rücken- und Rücken- und Gelenkprobleme bei Morbus Parkinson: Gelenkbeschwerden. Eine frühzeitige Therapie durch Experten aus verschiedenen medizinischen Fachdiszi- Frühzeitige interdisziplinäre Behandlung kann plinen kann Beschwerden Beschwerden deutlich mindern mindern und orthopädische Operationen vermeiden oder zumindest verzögern. Drei Experten der Schön Klinik Neustadt erläutern, wie Betroffene von dieser Zusammenarbeit profitieren: Dr. Uwe Jahnke, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie, Prof. Dr. Markus Quante, Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie, sowie Dr. Karl Christian Westphal, Chefarzt der Klinik für Orthopädie. Wieso leiden ParkinsonPatienten häufig an Rückenund Gelenkbeschwerden? Dr. Jahnke: Die Erkrankung schädigt das zentrale Nervensystem. In der Folge entwickeln die Betroffenen typische Symp tome wie eine Versteifung der Muskeln, den sogenannten Rigor, ein Zittern der Extremitäten, Tremor genannt, Bewegungsverlangsamungen oder auch Gangunsicherheiten aufgrund von Reflexstörungen. Schon in der Frühphase leiden Parkinson-Patienten infolge der damit einhergehenden Bewegungseinschränkungen oft an einseitigen Schulter- oder Rückenschmerzen. Diese und andere orthopädische Probleme nehmen im Zeitverlauf deutlich zu und führen dann zu irreversiblen Gelenkoder Rückenschädigungen. Durch eine rechtzeitige optimale neurologische und krankengymnastische Therapie lassen sich diese oftmals verhindern. Warum ist eine frühzeitige interdisziplinäre Behandlung so wichtig? Prof. Quante: Parkinson ist zwar nach wie vor nicht heilbar, dennoch haben Betroffene heute aufgrund verbesserter medikamentöser und anderer Therapien die gleiche Lebenserwartung wie gesunde Men- schen. Ziel jeder Behandlung ist es, die Lebensqualität der Patienten so lange wie möglich auf hohem Niveau zu erhalten. Dazu gehört, neben anderen körperlichen, psychischen und kognitiven Therapien, auch Schädigungen am Bewegungsapparat durch Fehlhaltungen und Fehlbelastungen zu minimieren. In der Schön Klinik Neustadt werden Parkinson-Patienten deshalb von Beginn an von einem interdisziplinären Expertenteam behandelt, in dem Neurologen, Orthopäden und Wirbelsäulenchirurgen gemeinsam die für den jeweiligen Patienten optimale Therapie erarbeiten, mit dem Ziel eine Operation gänzlich oder zumindest so lange wie möglich zu vermeiden. Und wenn eine orthopädische Operation nicht zu vermeiden ist? Dr. Westphal: Wenn die medikamentöse Einstellung, neurologische und konservative orthopädische Therapien beziehungsweise spezifische wirbelsäulenchirurgische Behandlungen ausgeschöpft sind und dennoch keine ausreichende Beschwerdefreiheit für den Patienten erreicht wurde, dann kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. Auch hierbei ist die Zusammenarbeit ver- schiedener medizinischer Disziplinen – von der optimalen, präoperativen medikamentösen Einstellung über den operativen Eingriff selbst bis hin zur anschließenden Rehabilitation – entscheidend für einen nachhaltigen Therapieerfolg. Neun von zehn Parkinson-Betroffene können übrigens, wie andere endoprothetische Patienten auch, nach einer Gelenkersatz-Operation am Schön Klinik Endo AktivProgramm teilnehmen: Das heißt, sie werden noch am Tag der Operation mobilisiert und kommen so im wahren Wortsinn wieder schneller auf die Beine. Der Eintritt ist kostenfrei! Gesundheits Gespräche 2015 Rette Deine Haut! Behandlung von Hauttumoren, Geschwüren, Narben und Alterserscheinungen aus plastischchirurgischer Sicht Donnerstag, 28. Mai 2015, 19.30 Uhr Wenn das Laufen schwer fällt Prävention und Behandlung von Gefäßverkalkungen Donnerstag, 11. Juni 2015, 19.30 Uhr Entscheidungen am Lebensende Patientenverfügung, Palliativmedizin Gast: Pallativnetz östliches Holstein und Beistand am Ende des Lebens Donnerstag, 25. Juni 2015, 19.30 Uhr Die Parkgebühren werden erstattet. Wir laden alle Besucher zu einem kleinen, gesunden und jahreszeitlich abgestimmten Snack ein. Veranstaltungsort: Schön Klinik Neustadt, Am Kiebitzberg 10, 23730 Neustadt in Holstein, Telefon 04561 54-0 Weitere Infos: www.schoen-kliniken.de Schön Klinik. Messbar. Spürbar. Besser. 10 11 88 x 133 mm / 4c medizin medizin Die Tücken mit dem Rücken Chefarzt der Regio Rehazentren Dr. Matthias Bögershausen über Golf und Rücken Golfer haben oft Rücken. Der Grund sind die komplexen Bewegungsabläufe beim Schwung. Was die Sportler dagegen tun können, erklärt der Chefarzt der Regio Rehazentren und leidenschaftliche Golf-Spieler, Dr. Matthias Bögershausen, im Interview. Herr Dr. Bögershausen, für Laien wirkt der Golf-Sport im Vergleich zu anderen Sportarten weniger belastend. Dennoch haben viele Golf-Spieler mit Rückenproblemen zu kämpfen. Können Sie das erklären? Matthias Bögershausen: Das liegt an der Tücke des Schwungs. Die Führung des Golfschlägers in den verschiedenen Phasen des Schwungs ist einer der komplexesten Bewegungsprozesse im Sport. Die Wirbelsäule wird beim Schwung stark verdreht, wobei insbesondere die Lendenwirbel stark beansprucht werden. Nur bei Stabhochspringern sind die Bewegungsabläufe noch komplexer. Welche Möglichkeiten gibt es, sich vor Rückenproblemen zu schützen? Golf macht nicht fit, sondern Golf braucht Fitness. Daher sollten auch Hobby-Spieler gezielt ihre Rücken- und Bauchmuskulatur stärken, um die Wirbelsäule zu entlasten. Golfer mit starken Rücken- und Bauchmuskeln haben nachweislich weniger Rückenprobleme. Dafür muss man aber extra in ein Fitness-Studio gehen – oder? Wer intensiv Golf spielt, sollte ein gezieltes Training unter Anleitung betreiben. In unseren Reha-Studios bieten wir speziell für Golfer entsprechende Kurse an. Wer keine Zeit hat, neben dem Platz auch noch im Fitness-Studio zu sein, der kann bereits mit einfachen Geräten wie einem Flexistab Zuhause trainieren. Und natürlich ist ebenfalls rückengerechtes Verhalten auf dem Platz wichtig. Was ist unter rückengerechtem Verhalten zu verstehen? Ein einfaches Beispiel ist das Einsammeln des Balls. Wer dabei in die Hocke geht, statt sich einfach nur nach vorne zu beugen, der tut seinem Rücken etwas Gutes. Außerdem sollte man vor der Runde Dehnungsübungen machen. Golfern schmerzt aber nicht nur der Rücken, auch die Schultern machen ähnlich oft wie bei Schwimmern und Handballern Probleme. Das hängt mit den komplexen Bewegungsabläufen zusam- men, die nicht nur die Lendenwirbel, sondern auch das Schulter- und Ellenbogengelenk stark beanspruchen. Auch hier hilft gezieltes Training zur Stärkung der Muskulatur. Was kann ich tun, wenn ich dauerhaft beim Golfschwung Schmerzen habe? Bei dauerhaften Schmerzen sollte ein Orthopäde aufgesucht werden. Wichtig ist eine genaue Diagnostik. Von ihr hängt das Behandlungskonzept ab. Meist sind Physiotherapie und Massagen ausreichend. Manchmal kann aber auch eine Operation notwendig werden. Können Sie ein Beispiel nennen? Bei uns war vor drei Jahren ein Golf-Profi wegen starker Schulterschmerzen in Behandlung. Aufgrund des Gelenkverschleißes drohten die Sehnen in der Schulter zu reißen. Das wäre das Ende der Karriere gewesen. Dank einer Operation bei den Regio Kliniken und anschließender Reha in unseren Rehazentren spielt er jetzt wieder beschwerdefrei. Sana OrthoMed Nord Kompetenz von Kopf bis Fuß Für mehr Bewegungsfreude: Unser Expertenteam für Sehnen, Muskeln, Knochen und Gelenke ist für Sie da – ganz in Ihrer Nähe. Dr. Matthias Bögershausen (53 Jahre) spielt seit fünf Jahren Golf. Der Facharzt für Orthopädie und Chefarzt der Regio Rehazentren klärt seit mehreren Jahren in Vorträgen – sowie in Clubhäusern über Rückenprobleme beim Golfspielen auf. 12 Regio Kliniken GmbH Elmshorn | Pinneberg | Wedel SANA_1500_PP_007 Anzeige OrthoMed 180 x 125 mm 4c.indd 1 www.regiokliniken.de 11.02.15 14:39 13 medizin medizin Die Kardiologen und Gefäßspezialisten Prof. Peter Radke (links) und Dr. Carsten Slotty (3. v. links) sowie die Gefäßund Viszeralchirurgen Dr. Christian Franke (rechts) und Prof. Dr. Philipp Hildebrand (2. v. links). Wenn das Gehen schwerfällt: Die Schaufensterkrankheit Optimale Behandlungsergebnisse durch Teamarbeit Es informieren Chefarzt Prof. Peter Radke und Ltd. Oberarzt Dr. Carsten Slotty von der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie sowie Dr. Christian Franke und Prof. Philipp Hildebrand, beide Leitende Ärzte der Klinik für Chirurgie, Gefäß- und Unfallchirurgie der Schön Klinik Neustadt Ursachen Patienten mit Durch blutungsstörungen der Beine können häufig nur wenige Meter schmerzfrei gehen. Sie bleiben dann stehen, so dass sich die Schmerzen zurückbilden und sie wieder weitergehen können. Vor allem aus Scham bleiben viele Menschen bevorzugt vor Schaufenstern stehen, weswegen diese Erkrankung auch „Schaufens terkrankheit“ genannt wird. Der medizinische Ausdruck hierfür lautet „periphere arterielle Verschluss krankheit“ (pAVK). 14 Die pAVK entsteht in den meis ten Fällen über Jahre und Jahrzehnte hinweg, bevor Beschwerden auftreten. Rauchen ist der größte Risikofaktor im Bereich der arteriellen Verschlüsse. Nachweislich sind 80 bis 90 Prozent der Patienten Raucher. Die zweithäufigste Ursache ist Diabetes, gefolgt von erhöhtem Choles terin, Bluthochdruck, Thrombose sowie Übergewicht. Bei der Erkrankung kommt es zunächst durch Ablagerung von Fetten, Entzündungszellen und Kalk zu krankhaften Veränderungen der Arterienwände. Schreitet dieser Prozess weiter voran, entstehen Engstellen und letztendlich auch Gefäßverschlüsse. Diese Engstellen und Verschlüsse vermindern die Durchblutung vor allem der Beine. In Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGV) rund 4,5 Millionen Menschen an einer pAVK. Betroffen sind vor allem Menschen zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr. Problematisch ist, dass als Folge der Schaufensterkrankheit jährlich bei mehr als 30.000 Betroffenen Amputationen von Gliedmaßen (z. B. Zehen, Fuß oder gar Unterschenkel) durchgeführt werden müssen. Symptome und Beschwerden Bei den meisten Patienten sind Schmerzen in den Beinen beim Gehen die ersten Anzeichen der Schaufensterkrankheit. Die Erkrankung wird in Abhängigkeit der Symptome in vier Stadien eingeteilt, woran sich dann auch die Behandlungsempfehlung orientiert: Stadium I: Es bestehen leichte Veränderungen der Arterienwand, die ohne Schmerzen einhergehen. Sie werden meis tens im Rahmen von Routineuntersuchungen festgestellt (Zufallsbefund). Stadium II: In Abhängigkeit von der Gehstrecke kommt es zu Schmerzen in den Beinen. Unterschieden werden vor allem Patienten mit einer Gehstrecke von über 200 Metern (Stadium IIa) von solchen mit einer Gehstrecke von unter 200 Metern (Stadium IIb). Stadium III: Die Beschwerden treten bereits in Ruhe auf. Dabei führt das Hochlagern der Beine zu Schmerzen. Tieflage der Beine (Baumeln) bringt Linderung der Beschwerden. Stadium VI: Das vierte Stadium ist durch sichtbare Durchblutungsstörungen wie Geschwüre und nicht heilende Wunden gekennzeichnet. Gewebe stirbt ab und eine Amputation ist häufig unumgänglich. Diagnostik Dem ausführlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient folgt die körperliche Untersuchung. Hat der Patient blasse, kühle Gliedmaßen, Geschwüre und eine übermäßige Verhornung der Füße, liegt der Verdacht eines arteriellen Verschlusses oder einer hochgradigen Engstelle nahe. Es schließen sich apparative Untersuchungen wie eine Dopplerdruckmessung (Blutdruckmessung) und Kurvenanalyse (Aufzeichnung des Anstiegs oder Abfalls des Blutdrucks) an. Außerdem sind eine Computertomographie (CT) sowie die Magnetresonanztomographie (MRT) bei vielen Patienten sinnvolle Untersuchungen. Zielsetzung ist: Amputation vermeiden Lebensqualität verbessern Beschwerden lindern Bewegungsfreiheit gewinnen Therapie Nach genauer Diagnosestellung besprechen Gefäßchirurgen zusammen mit Kardiologen und Gefäßmedizinern die für den Patienten bestgeeignete Therapie. Sie orientieren sich dabei an den aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften. Wichtig ist ihnen aber auch, den gesamten Menschen in seiner individuellen Situation zu sehen und bestehende Begleiterkrankungen (z. B. Nierenschwäche, Voroperationen) bei der Auswahl der Behandlungsmethode zu berücksichtigen. Kurzstreckige Engen und Verschlüsse können häufig mit der minimal-invasiven Ballon-Dilatation (Angioplastie) behandelt werden. Hierbei wird ein Spezialkatheter unter lokaler Betäubung in der Regel über die Leistenarterie bis zur Gefäß enge vorgebracht. Anschließend erfolgt eine Aufdehnung des verengten Gefäßbereiches, so dass wieder ein ungehinderter Blutfluss vorliegt. In einigen Fällen werden heutzutage zusätzlich moderne Stents in dem aufgedehnten Bereich platziert, um erneute Verengungen zu verhindern. Das Verfahren kann mit einem kurzen Krankenhausaufenthalt sehr schonend für den Patienten durchgeführt werden. Die Balloneingriffe und Stentimplantationen werden immer gemeinsam von Gefäßchirurgen und Kardiologen/ Gefäßmedizinern durchgeführt. Die Behandlung der Schaufens terkrankheit geschieht in Abhängigkeit vom Krankheitsstadium. Wichtig ist für alle Patienten, die benannten Risikofaktoren bestmöglich in den Griff zu bekommen. Hierzu zählt vor allem der Versuch, das Rauchen endgültig aufzugeben. Auch der Blutdruck und eine Zuckerkrankheit sowie die Blutfette müssen bestmöglich kontrolliert und eingestellt werden. Medikamente sind hierfür fast immer notwendig. In den Stadien I und IIa steht darüber hinaus das Geh- und Gefäßtraining ganz im Vordergrund der therapeutischen Maßnahmen. Das Gehtraining sollte immer mit dem Arzt abgestimmt werden. Als Daumenregel kann man sich aber merken, dass so oft wie möglich die Treppe statt des Aufzuges benutzt werden sollte. Zudem sind Schwimmen und Tanzen ein gutes Gefäßtraining. Radfahren ist ebenfalls sehr empfehlenswert. Auswahl des besten Behandlungs verfahrens Die Therapie der Schaufensterkrankheit ab dem Stadium IIb beinhaltet auch die Verbesserung der Durchblutung über Ballonaufdehnung, Stentimplantation (Einsetzen einer Gefäßstütze) oder die Operation. Ziel jeder Therapie ist die Optimierung der Durchblutungssituation zur Verbesserung der Lebensqualität mit Linderung der Schmerzen und Steigerung der schmerzfreien Gehstrecke. Hierzu wählen die Gefäßspezialisten der Schön Klinik Neustadt für jeden Patienten ein individuelles Verfahren. hergestellt, wodurch die Beschwerden gebessert und Folgekomplikationen vermieden werden können. Optimale interdisziplinäre Zusammenarbeit Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist Voraussetzung für eine gute und moderne Behandlung. Die Schön Klinik Neustadt fühlt sich im Interesse des Patienten dieser Aufgabe in höchstem Maße verpflichtet. Dies gilt im Besonderen auch für Patienten mit Gefäßerkrankungen wie der Schaufensterkrankheit. Durch die enge und kollegiale Zusammenarbeit zwischen den Kardiologen, Gefäßchirurgen und -medizinern sowie den Radiologen, plastischen Chirurgen und Neurologen werden erst die besten Behandlungsergebnisse für die Patienten ermöglicht. Bei einer Arterienverengung in den Beingefäßen kommt es zu starken Schmerzen, erste Symp tome der Schaufensterkrankheit, die sich bei frühzeitiger Diagnose gut behandeln lässt. Gefäßchirurgische Spezialsprechstunde in der Schön Klinik Neustadt: Mittwoch 13 bis 15.30 Uhr Freitag 9 bis 11 Uhr. Terminkoordination über Ulrike Carstensen, Tel.: 04561 54 – 71 84 691 Langstreckige Verengungen oder Verschlüsse müssen meist mit einem Bypass überbrückt werden. Hierfür kommen körpereigene Venen sowie Kunststoffprothesen zur Anwendung. Durch die Überbrückung des erkrankten Gefäßbereiches wird der Blut einstrom in das Bein wieder 15 medizin medizin Das ganzheitliche Konzept für die Behandlung von Patienten auf der Palliativstation Linderung von Schmerzen und belastenden Symptomen (medikamentös und nicht-medikamentös inkl. spezieller apparativer Behandlungsverfahren, z.B. Analgetika-Pumpen) Lebendig gestaltete Pflege und Betreuung Einbeziehen und Unterstützung von Familie und Freunden Seelsorgerische und psychologische Begleitung Ethisches Handeln Begleitung Sterbender Interdisziplinäres Denken und Handeln Multiprofessionelle Zusammenarbeit Schulung und Begleitung der Mitarbeiter Palliativmedizin für eine schwere würdevolle Lebensphase Carola Fröling Chefärztin Dr. Ann-Kathrin Meyer Von der kurativen zur palliativen Behandlung pieversuche, die den Patienten belasten und verhindern, die verbleibende Lebenszeit optimal nutzen zu können. Über Jahrzehnte hat sich die Medizin darauf ausgerichtet, Leben zu erhalten und zu verlängern. Dabei ist auch die Erkenntnis gewachsen, dass eine Therapie naturgemäß begrenzt sein kann. Was sagen die WHO und EAPC? So sind bei Menschen in ihrem letzten Lebensstadium gesundheitliche Probleme möglich, die sich mit der „heilenden Medizin“ nicht beseitigen lassen. Auf dieser Basis hat sich die Palliativmedizin als aktive ganzheitliche Behandlung von Patienten mit fortschreitender Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung entwickelt. Wenn heilende Behandlung nicht mehr anspricht, bekommt die Linderung der Beschwerden zum Erhalt von Lebensqualität oberste Priorität. Palliativmedizin bejaht das Leben Oberarzt Dr. Markus Faust (Palliativstation) 16 Im Vordergrund stehen das Befinden des Erkrankten, seine Wünsche und Ziele. Palliativmedizin bejaht das Leben und ist gegen seine Verkürzung, allerdings auch gegen Thera- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2002 bezüglich Palliativmedizin gesagt, dass Palliative Care als Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien zu sehen ist, sofern Probleme im Zusammenhang mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. In der Palliativmedizin geht es um Vorbeugen und Verhindern des Leidens durch sorgfältiges Einschätzen und Behandeln von Schmerzen und anderer Probleme körperlicher, seelischer oder spiritueller Art. Die European Association for Palliative Care (EAPC) hat die „begrenzte Lebenswartung“ weiter präzisiert: Dieser Zeitraum könne auch mehrere Jahre betragen und schließe die Bedürfnisse der Familie vor und nach dem Tod des Patienten ein. Welche Patienten werden palliativ behandelt? Die Palliativmedizin beschränkt sich keinesfalls ausschließlich auf Patienten mit Tumorerkrankungen. Sie steht allen Menschen mit einer unheilbaren Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung offen. Der Therapieansatz ist, wie schon erwähnt, die Ausrichtung auf Linderung körperlicher und psychischer Beschwerden sowie die Unterstützung in spirituellen und sozialen Belangen, um ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Zum Erreichen dieses Ziels sind neben der Berücksichtigung der Biografie und Lebensumstände des Patienten das Einbeziehen von Familie und Freunden zu beachten und den individuellen Willen des Patienten zu respektieren. Die Behandlungsgrundlagen für eine Palliativ-Station rischen Menschen zu berücksichtigen. Der geriatrische Patient in einer palliativen Situation benötigt daher geriatrisches und palliativ-medizinisches Fachwissen. Die Palliativstation in der Geriatrie Wandsbek verfügt über diese Behandlungsgrundlage. Das Team der Station ist zur Betreuung von Patienten mit chronischen, fortschreitenden und unheilbaren Erkrankungen, die einer spezifischen Behandlung bedürfen, ausgebildet. Der zuständige Oberarzt ist Facharzt und hat die Zusatzbezeichnung bzw. Qualifikation für Palliativmedizin. Pflegekräfte mit palliative-care Weiterbildung sind im Einsatz. Die therapeutische Betreuung der Erkrankten umfasst gegebenenfalls Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, physikalische Therapie, Sozialdienst, HGN, GHD, Neuropsychologie, Psychoonkologie, Seelsorge und Angehörigenanleitung. Behandlung. Besondere Schmerzzustände und weitere Probleme können auf der Palliativstation bereits sehr früh erkannt und therapiert werden. Durch eine differenzierte medikamentöse Therapie und kompetente pflegerische Betreuung wird u. a. belastender Schmerzsymptomatik, Luftnot, Übelkeit, Lymphödemen und anderen Leiden begegnet. Ziel der Behandlung ist eine Stabilisierung der Situation und die Entlassung ins häusliche Umfeld zu erreichen. Chefärztin Dr. Ann-Kathrin Meyer und Oberarzt Dr. Mar- kus Faust (Palliativstation) in der Asklepios Klinik Wandsbek betonen: „Wichtig ist uns, dass die Patienten über ihre Erkrankung und Prognose aufgeklärt und mit den Zielen einer palliativ-medizinischen Behandlung einverstanden sind. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Patienten zu beraten, auch Kontakte zu Beratungs- und Betreuungsstellen zu vermitteln. Zudem stehen wir Angehörigen zur Seite. Wir wünschen uns, dass die Situation bis zur Abschiedsnahme von allen Betroffenen als würdig empfunden werden kann.“ Menschen im höheren Lebensalter leiden oft an mehreren Erkrankungen und daher unter vielen Symptomen gleichzeitig. Dementiell Erkrankte können Der Beginn pallia diese nur eingeschränkt oder tiver Behandlung n für Sie erreichbar: Ihre Asklepios Klinik Wandsbek e Abteilunge folgend er sindmehr allgemein verständTagsübnicht e elsäulenchirurgi Wirb hme (0-24 Uhr)In der Symp ■ kompetent und zugewandt 12 74Erfahrungen der ausdrücken. Nach den Notaufna 18 18-83 Zentralelich ►Tel.: (0 40) (0 40) 18 18-83 66 33 ►Tel.: tombehandlung ■ izin rund um die Uhr für Sie da med sind neben Asklepios 65 Klinik Wandsbek Viszeral 12 Innere Medizin ►Tel.: (0 40) 18 18-83 52 der Erfahrung12in der Behand- profitieren Patienten auch in ►Tel.: (0 40) 18 18-83 Gefäßchirurgie 12 41 Stadien einer gie kognitiv eingeschränkter relativ frühen 18 18-83 Alphonsstr. 14 · 22043 Hamburg Neurololung l.: (0 40) ►Te e (0 40) 18 18-83 14 13 ►Tel.:Patienten Ästhetische Chirurgi Plastische und pharmakologische unheilbaren Erkrankung von www.asklepios.com/wandsbek 13 20 Geriatrie ►Tel.: (0 40) 18 18-83 einer palliativ-medizinischen Tel. 040 18 18 83 1461 (0 40) 18 18-83 16 61des geriathilfe urts Geb ►Tel.:Besonderheiten äkologie und irurgie Orthopädie und Unfallch 12 53 ►Tel.: (0 40) 18 18-83 ik erreichbar Immer ist unsere Klin Gyn 14 61 ►Tel.: (0 40) 18 18-83 0 über (0 40) 18 18-83 Alphonsstr. 14 ▪ 22043 Hamburg www.asklepios.com/wandsbek 17 info junge familie Die Meldung „Achtung Läuse in unserer Einrichtung“ versetzt Eltern regelmäßig in Panik. Dabei gehören haarsträubende Geschichten wie die Behauptung, die Parasiten überträgen gefährliche Krankheitserreger, sprängen von Kopf zu Kopf und überlebten tagelang auf Gegenständen und Haustieren, ins Reich der Mythen. Auch der Glaube, ein Lausbefall weise auf mangelnde Hygiene hin, ist unwahr: Die Krabbler befallen nachweislich gepflegtes Haar ebenso gern wie schmutziges. Hautprobleme im Beruf Rechtzeitig gegensteuern Wenn die Haut an den Händen spannt, sich rötet oder rissig wird, ist das keine Bagatelle. Ganz besonders dann nicht, wenn der betreffende Mensch häufig mit Wasser oder feuchten Materialien hantiert, in Handschuhen schwitzt oder mit hautreizenden Stoffen in Kontakt kommt. W er die Warnsignale des Körpers ignoriert und die Haut weiter strapaziert, riskiert ernste Erkrankungen. Darauf weist die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hin. Wichtig ist bei berufsbedingten Hautbeschwerden das rechtzeitige Gegensteuern. Feuchte Finger vermeiden Berufsbedingte Hauterkrankungen sind weit verbreitet. Von den Verdachtsmeldungen auf eine Berufskrankheit, die die BGW im vergangenen Jahr erhalten hat, betrafen fast 60 Prozent die Haut. „Dabei ließe die sich häufig besser schützen“, erklärt Dr. Verena Kagel, Dermatologin bei der BGW. Eine Kernursache für Hautprobleme gerade in Pflegeberufen, bei Reinigungs- und Küchenarbeiten oder auch im Friseurhandwerk ist zu häufiger Kontakt mit Feuchtigkeit. Diese greift die Schutzschicht der Haut an. Passiert das zu oft oder zu ausdauernd, kann sich das Gewebe nicht mehr richtig erholen. Rechtzeitig Rat suchen „Gerötete oder trockene, schuppende Stellen können erste Anzeichen für ein Abnutzungsekzem sein“, erläutert die 18 Expertin. „Diese sollte man unbedingt ernst nehmen und zu einer Hautärztin oder einem Hautarzt gehen.“ Wenn die geschädigte Haut nicht behandelt und im Alltag besser geschont wird, drohen chronische Entzündungen, die sogar einen Berufswechsel erzwingen können. Außerdem steigt die Gefahr einer Allergie, da durch die defekte Schutzschicht leichter sensibilisierende Stoffe in die Haut eindringen können. Im Frühstadium dagegen sind Abnutzungsekzeme gut heilbar. Arbeitsbelastungen ansprechen Wer bei Hautbeschwerden berufliche Ursachen vermutet, sollte das dem Arzt oder der Ärztin sagen, damit gegebenenfalls die zuständige Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse informiert wird. Die gesetzlichen Unfallversicherungsträger unterstützen ihre hauterkrankten Versicherten mit verschiedenen Angeboten. Ziel ist, dass die Betroffenen die Probleme in den Griff bekommen und in ihrem Beruf weiterarbeiten können. Die BGW beispielsweise organisiert dazu neben einer Heilbehandlung auch branchenspezifische Seminare. Dort lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie sie ihre Haut in ihrem Beruf zukünftig besser schützen können. Mädchen werden von Läusen nicht wegen ihres Geschlechts bevorzugt, sondern deshalb öfter zum Opfer, weil sie gerne mit ihren Spielgefährten kuscheln. Foto: djd/G. Pohl-Boskamp „Vampire“ auf dem Kinderkopf Die Kopflaus ist harmloser als ihr Ruf S ie sind durch exzessives Haarewaschen nicht zu vertreiben, da sie sich an den Haaren festklammern können. Ebenfalls unwahr ist die Behauptung, dass Läuse nur zu bestimmten Zeiten im Jahr aufträten tatsächlich sind die Tierchen das ganze Jahr über auf Menschenschöpfen unterwegs. Läuse saugen „geschlechtsneutral“ Mädchen werden übrigens von Läusen nicht wegen ihres Geschlechts bevorzugt, sondern deshalb öfter zum Opfer, weil sie gerne mit ihren Spielgefährten kuscheln. Dabei können die Tiere von Kopf zu Kopf krabbeln. Mittel, mit denen man einem Läusebefall vorbeugen kann, gibt es bislang keine. Da sich Läuse rasant vermehren, hilft frühzeitiges Erkennen dabei, die Plage zu bekämpfen. Bei Läuseverdacht sollten die Köpfe djd/pt aller Familienmitglieder mit einem speziellen Läusekamm kontrolliert werden. Am einfachsten lassen sich Läuse mit modernen Mitteln aus der Apotheke beseitigen. Experte empfiehlt effektive Behandlungsmethode Hierzu erklärt der Kölner Parasitologe Professor Dr. Jörg Heukelbach: „Als effektive und sichere Behandlungsmethode stehen heute Dimeticon-Präparate wie Nyda zur Verfügung.“ Das darin enthaltene spezielle Silikonöl dringt tief in das Atemsystem der Übeltäter ein und lässt sie ersticken. Nach zweimaliger Behandlung kann das Kind bereits wieder eine öffentliche Einrichtung besuchen. Sicherheitshalber sollten Bettwäsche und Handtücher des kleinen Patienten bei 60 Grad gewaschen und das Kinderzimmer gesaugt und feucht gewischt werden. Das spezielle Silikonöl dringt tief in das Atemsystem der Übeltäter ein und lässt sie ersticken. Foto: djd/G. Pohl-Boskamp/thx Fakten zur Kopflaus Die gemeine Kopflaus ist etwa drei bis fünf Millimeter groß und gräulich oder bräunlich gefärbt. Blut saugt sie etwa alle zwei bis drei Stunden und schimmert dann rötlich. Ihren Kopf zieren fünfgliedrige Antennen. Mit den Halteklauen an seinen Extremitäten kann sich der Parasit am Haar festklammern, sich fortbewegen und von Kopf zu Kopf klettern. Läuse mögen Temperaturen von etwa 28 Grad Celsius am liebsten. Sie bevorzugen ausschließlich den Menschen als Wirt und sind daher weder auf Hunden noch auf Nagetieren zu finden. 19 junge familie junge familie Wie frischgebackene Mütter schnell wieder in Form kommen Physiotherapie hilft dem Körper nach der Geburt Deutscher Verband für Physiotherapie - Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK) e.V. B ei anderen Problemen ist jedoch Hilfe erforderlich. Ob es nun die überflüssigen Pfunde, die gedehnte Bauchmuskulatur oder der beanspruchte Beckenboden sind: Physiotherapie kann dabei helfen, frischgebackenen Müttern die ersten Wochen nach der Geburt zu erleichtern und Figurprobleme in den Griff zu bekommen. „An allererster Stelle steht die Stärkung der Beckenbodenmuskulatur“, weiß die Physiotherapeutin Ulla Henscher (Leiterin der AG GGUP im ZVK e.V., Hannover). Viele Frauen wissen nicht genau, wo sich ihr Beckenboden befindet, um ihn gezielt trainieren zu können. Das erste Ziel ist deshalb, sich diese Muskelgruppe bewusst zu machen: Die Beckenbodenmuskulatur liegt am Beckenausgang zwischen den Schambeinen, Sitzbeinhöckern und der Spitze des Steißbeins. Sie schützt innere Organe wie Gebärmutter, Blase oder Darm. Nach Schwangerschaft und Geburt ist die Muskulatur extrem gedehnt und beansprucht. Um der Gefahr einer Organsenkung entgegenzuwirken, muss sie schnell wieder gefestigt werden. Die Physiotherapeutin weiß: „Eine schwache Beckenbodenmuskulatur beeinflusst die Funktionstüchtigkeit der Blase und des Darmes. Um möglicher Inkontinenz vorzubeugen, empfehlen wir Physiotherapeutinnen spezielle Übungen zur Stärkung der Muskulatur.“ Viele dieser Übungen können ganz unauffällig in den normalen Alltag eingebaut werden. Besonders wichtig ist, die Muskulatur vor und bei einer Belastung wie Heben oder Husten als „Sicherheitsgurt“ einzusetzen. Gehen Sie es langsam an Viele Frauen machen den Fehler, am Anfang viel zu viel zu wollen: So schnell wie möglich abnehmen und die Bauchmuskeln durch Sit-ups in Rückenlage zu trainieren. DO’S Auch wenn „Promi-Mütter“ wie Heidi Klum, Giselle Bündchen oder Sandy Meyer-Wölden nach der Geburt sofort wieder schlank und perfekt in Form sind. An den meisten Frauen gehen Schwangerschaft und Geburt nicht spurlos vorbei. Begleiterscheinungen aus der Schwangerschaft wie Rückenschmerzen, geschwollene Füße oder eine ständig drückende Blase verflüchtigen sich nach der Geburt aber oftmals von alleine. 20 • Schaffen Sie sich kleine Pausen, in denen Sie sich hinlegen, z. B. beim Stillen. Wenn Sie liegen, kann sich Ihr Beckenboden von der Alltagsbelastung erholen • Immer über die Seite aufstehen, so verringert sich der Druck auf den Beckenausgang. • Achten Sie auf eine aufrechte Körperhaltung. Dann können alle Muskeln optimal zusammenarbeiten. Dadurch reduzieren sich auch Muskelverspannungen im Schultergürtel. • Bis eventuelle Geburtsverletzungen abgeheilt sind bzw. diese keine Beschwerden mehr machen, sollten Sie sich öfter mal am Tag in Entlastungspositionen begeben. Die Knieellenbogenlage oder die Rückenlage mit angestellten Beinen und unterlagertem Becken sind dafür sehr sinnvoll. • Regelmäßige Bewegung, wie Spazierengehen ist gut – aber überlasten Sie sich nicht. • Gehen Sie auf jeden Fall nach vier bis sechs Wochen in einen Rückbildungskurs bei einer Physiotherapeutin oder einer Hebamme. Die Kasse zahlt einen Teil der Kursgebühren. Das ist Gift für den gedehnten Beckenboden und kann Beschwerden verschlimmern. Die Physiotherapie bietet Übungen für ein angeleitetes angepasstes funktionelles Bauchmuskeltraining immer mit zusätzlich angespanntem Beckenboden. Dies führt schnell zum Schließen des Spaltes (Rektusdiastase) zwischen den geraden Bauchmuskelhälften. Do’s and Don’ts nach der Geburt „In erster Linie sollten Sie sich Zeit für die Rückbildungsprozesse nach Schwangerschaft und Geburt gönnen und sich nicht überanstrengen, denn der neue Alltag mit Ihrem Baby ist schon stressig genug. In den ersten sechs Wochen nach der Geburt braucht der Körper besonders viel Zuwendung. Nicht umsonst heißt die Zeit Wochenbett, erläutert Ulla Henscher. Wie Sie ihren Beckenboden stärken können und gleichzeitig den Babyalltag bewältigen, weiß die Physiotherapeutin. DON’TS • Machen Sie nichts, was starken Druck auf den Beckenboden auslösen kann. Lassen Sie sich bei Hausarbeiten, wie Staubsaugen oder Wischen helfen. • Achten Sie darauf, nicht zu schwer zu heben oder zu tragen. Auch langes Tragen des Kindes ist zu viel Belastung. Wenn Ihr Kind unruhig ist, setzen Sie sich lieber auf einen Pezziball und bewegen sich gemeinsam mit Ihrem Kind. • Vermeiden Sie Pressen bei der Darmentleerung. Sorgen Sie durch ballaststoffreiche Ernährung und genug Flüssigkeit für einen weichen Stuhl. • Auch wenn Sie gerne Sport treiben, bestimmte Sportarten wie Joggen oder Aerobic belasten den Beckenboden in den ersten Wochen nach der Geburt zu sehr. Nach dem Rückbildungskurs ist das Muskelkorsett wieder aufgebaut und Sie können sich mehr bewegen. 21 junge info familie junge familie Kraft schöpfen fürs Familienleben XXL Erholsame wie heilsame Auszeit im Rahmen einer speziellen Mutter/Vater & Kind-Kur Grund genug für Heike Gehlsdorf, im Februar dieses spezielle Kurprogramm für Mehrlingsfamilien erneut wahrzunehmen: Mal für drei Wochen eine Auszeit nehmen und dabei am Ostseestrand für Körper und Seele neue Kraft schöpfen. Und die Kinder lieben es! Bereits während des ersten Kuraufenthaltes in Grömitz lag Heike Gehlsdorf der Erfahrungsaustausch mit anderen Mehrlings-Müttern in den psychologischen Gesprächsgruppen am Herzen. „Das war sehr hilfreich. Hier werden gezielt Problematiken erkannt, besprochen und Lösungsansätze mit auf den Weg gegeben”, sagt Heike Gehlsdorf. Und natürlich die Pause vom Alltag: „Im Alltag fehlt oft für vieles die Zeit. Mehr Zeit für sich finden, aber auch mehr Zeit für die Kinder haben, das ist einer der wichtigsten Aspekte dieser Kurmaßnahme.” Intensives Kur-Erlebnis: „Hier sind wir keine Exoten” Mutter mit Dreierpack beim gemeinsamen Spiel und Spaß an der Kletterwand auf dem riesigen Spielplatz der Klinik Ostseedeich. „Herzlichen bekommen Glückwunsch, Drillinge!” Sie Manch werdende Mutter würde bei dieser Nachricht erstmal kräftig schlucken. Heike Gehlsdorf (46) aber nicht. Sie hätte am liebsten einen Luftsprung gemacht, so sehr hat sie sich gefreut. Obwohl ihr klar war, dass sich nach neun Monaten ihr Leben völlig verändern wird: Von der ruhigen Zweierbeziehung hinein ins quirlige Leben einer XXL-Großfamilie. Sie wusste, dass sie in den nächsten Jahren sechs Hände würde brauchen können – und Nerven aus Stahl. Aber sie war von Anfang an überzeugt: „Das schaffen wir!” Und als dann Till, Leander und Freya gesund auf die Welt kamen, war es für Heike Gehlsdorf das „größte Geschenk”. 22 D as war vor acht Jahren. Heute schmunzelt die Dreifachmutter: „Ich habe es ,überlebt’ – und es wird mit den Jahren immer leichter.” Dass sie es geschafft hat, liegt vielleicht auch daran, dass sie mit ihren Drillingen nun bereits zum dritten Mal eine erholsame sowie heilsame Auszeit im Rahmen einer Mutter/Vater & Kind-Kur in der Klinik Ostseedeich in Grömitz nahm. Hier wird nämlich ein spezielles Schwerpunktkurprogramm für Familien mit Mehrlingsgeburten angeboten, das gerade diesen Familien eine umfangreiche und nachhaltige Entlastung bietet. Eine Zerreißprobe: Der ganz normale „Alltags-Wahnsinn” hoch drei. Heike Gehlsdorf jammert nicht. Im Gegenteil: Sie ist stolze Mutter! Die Sozialpädagogin und Lehrerin aus Hamburg ist eine positiv eingestellte Frau, die ihrem Familienleben XXL nur das Schöne abgewinnt. Das überwiegt für sie – auch wenn der ganz normale „AlltagsWahnsinn” hoch drei im Spagat zwischen Haushalt und Beruf manchmal an ihren Kräften zehrt. „Vor allem die ersten Monate waren eine Zerreißprobe”, schildert die Mutter. Alles in den verschiedenen Entwicklungsetappen der Kinder gleichzeitig mal drei machen müssen, das bedarf eines gewissen logistischen Familienmanagements. Aber auch eine „taffe” Mutter wie Heike Gehlsdorf stößt spätestens dann an ihre Grenzen, wenn es ihren Kindern nicht gut geht: Als Tochter Freya 2009 schwer krank wurde, an Lähmungserscheinungen litt. Ihre Brüder litten mit – Drillinge eben, ihre Seelen sind im Einklang! Neun Monate dauerte diese Krankheit, glücklicherweise ohne bleibende Schäden. Denn in der Klinik Ostseedeich ist man für Mehrlingsfamilien bestens gerüstet. Sie bietet Raum für alle. Heike Gehlsdorf hat in der Klinik ein „freundliches, kreatives Team” gefunden, das sich voll auf die Bedürfnisse der Kurgäste einstellt: „Ob Therapie oder Freizeit – alle Wünsche werden beachtet.” Das gehört eben zu dem speziellen Therapiekonzept, auch und vor allem die richtige Balance zwischen aktiver und passiver Entspannung. Besonders wichtig ist der Mutter aber die rundum optimale Betreuung der Kinder in der Klinik Ostseedeich – ein zentraler Punkt dieser Schwerpunktkur. „Ich konnte die Kurmaßnahme intensiv erleben, weil ich mir zu keiner Zeit Sorgen um die Kinder machen musste”, sagt Heike Gehlsdorf. Auch die Zeit für sich alleine etwa beim Spaziergang am Meer in den Abendstunden oder auch an den Wochenenden mal ohne Kinder zu sein, konnte sie dadurch unbeschwert genießen. Ihr „Dreierpack” war in dieser Zeit bestens aufgehoben – so gut, dass die Kinder schon beim ersten Mal gar nicht mehr nach Hause wollten und auch dieses Mal wieder Feuer und Flamme für die Klinik Ostseedeich waren. „Die Kinder erleben sich hier unter anderen Mehrlingskindern nicht als die Exoten, als die sie daheim in der Schule oder im Sportverein oft betrachtet werden. Das ist zwar von Außenstehenden bestimmt nicht böse gemeint, aber diese Distanzlosigkeit von anderen nervt oft gewaltig – mich und die Kinder sowieso”, sagt Heike Gehlsdorf. Nach der Kur: Nichts mehr erinnert Freya an die schwere Krankheit Es sind wichtige positive Erfahrungen auf der psychischen Ebene, die die Kinder während der Maßnahme in der Gruppe sammeln können. Aber auch physisch werden sie stabilisiert. So wie Till, der während des Kuraufenthaltes im Februar einen langwierigen, schweren Husten auskurieren konnte. Die bekannten heilklimatischen Vorzüge des milden, aller genarmen Reizklimas an der Ostsee sind geradezu prädestiniert, chronischen Erkrankungen von Kindern, wie z.B. Asthma bronchiale oder Chronischer Bronchitis, wirksam zu begegnen. Praktische Atemübungen und entlastende Körperhaltungen, die dabei von den Klinik-Therapeuten an die Hand gegeben werden, lassen sich auch nach der Kur zu Hause wirksam einsetzen. Und Freya konnte im Februar beim Rodeln in der klaren Winter-Seeluft am Deich oder bei der Schneeballschlacht am eisglitzernden Meer die schwere Zeit ihrer Erkrankung endgültig vergessen. Ihr geht es prima und nichts erinnerte mehr daran, dass sie noch gut zwei Jahre zuvor am selben Ort mit dem Schlitten gezogen werden musste, weil ihre Beine zu schwach waren. Mutter Heike Gehlsdorf sog in der „Sonnenkälte” diese schöne Februar-Stimmung in sich auf, bevor sie mit ihren Drillingen wieder an Bord ihres Alltags ging. Keine Frage: Sie und ihre Drillinge werden es auch künftig schaffen – und die Mutter-KindKur hat dazu mit Sicherheit ihren Beitrag geleistet. Zeit für sich und für einander – die Kinder lieben es! Nach ihrer Krankheit erholen und stabilisieren konnte sich Freya ein Jahr später im Rahmen einer dreiwöchigen Kur zusammen mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in der Mutter/Vater & KindKlinik Ostseedeich. Die Kliniktherapeuten halfen dem Mädchen, das damals mit den Nachwirkungen schwer zu kämpfen hatte, mit gezielten Maßnahmen und viel Liebe im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Beine. Auch ihre Mutter Heike Gehlsdorf und ihre Geschwister konnten dadurch eine enorm nachhaltige Entlastung verspüren. Herzlich Willkommen: Leander, Freya und Till (v. l.) waren im Februar Familienharmonie: Till, Freya und Leander (v. l.) endlich mal mit ihrer Mutter Heike Gehlsdorf bereits zum dritten Mal in der Klinik vorlesen – mit Drillingen an Bord fehlt Mutter Heike Gehlsdorf Ostseedeich zur Kur – die Kinder lieben es einfach! im Alltag für diese Dinge oft die Zeit. 23 info info Seelisch kranke Menschen erreichen Teil VIII Bin ich seelisch krank? Oder einfach nur traurig, müde, unsicher? Was tun, wenn die Seele aus dem Lot ist? Wo finde ich Hilfe? Diese und viele andere Fragen beantwortet die neue Broschüre „Verletzbare Seelen - Ratgeber für mehr Gesundheit und Wohlbefinden“, die das Expertennetzwerk aus Hamburgischer Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAG), Psychotherapeutenkammer Hamburg, psychenet – Hamburger Netz psychische Gesundheit, Universitäts klinikum Hamburg Eppendorf (UKE) und Hamburger Bezirksämtern herausgegeben haben. Hamburger Expertennetzwerk gibt kostenlosen Ratgeber heraus I n leicht verständlicher Sprache, veranschaulicht durch einfühlsame und humorvolle Illustrationen, erklärt der Ratgeber, wie sich seelische Erkrankungen äußern, was man für sich tun kann und wo man in Hamburg Hilfe findet. Die Herausgeber möchten Menschen dazu ermutigen, aufmerksam auf die eigene und die seelische Gesundheit ihrer Angehörigen, Freundinnen und Freunde zu achten und sich in der Not Hilfe zu suchen. Wie finde ich einen Therapieplatz Suchen Sie in den Gelben Seiten des Telefonbuchs, über den Therapieführer der Gesundheitsbehörde, über den Internet-Suchdienst der Psychotherapeutenkammer Hamburg www.psychinfo.de oder über das Hamburger Netz psychische Gesundheit www.psychenet.de nach der für Sie geeigneten Hilfe. Vereinbaren Sie telefonisch einen kostenlosen Kennenlerntermin und schauen Sie sich Ihre Psychotherapeutin, Ihren Psychotherapeuten dabei in Ruhe an: Wichtig ist, dass das Verfahren, das angewendet wird, Ihren Bedürfnissen und Vorstellungen entspricht und Sie sich bei ihm oder ihr menschlich und fachlich gut aufgehoben fühlen. Befragen Sie einfach Ihr Gefühl, welche Psychotherapie und welche Psychotherapeutin, welcher Psychotherapeut für Sie die bzw. der richtige ist oder besprechen Sie sich mit Ihrer Haus ärztin oder Ihrem Hausarzt. Sie können auch bis zu fünf „Probestunden“ bei unterschiedlichen Psychotherapeutinnen bzw. -therapeuten in Anspruch nehmen, um herauszufinden, mit wem Sie am besten an sich arbeiten können. Diese „Schnupperstunden“ werden von den Krankenkassen bezahlt. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie nicht zueinander passen, können Sie den Kontakt ohne Weiteres beenden und eine andere Psychotherapeutin, einen anderen Psychotherapeuten aufsuchen. Wenn Sie zu Ihrer Psychotherapeutin, Ihrem Psychotherapeuten Vertrauen gefasst haben, muss die geplante Behandlung zunächst von der Krankenkasse genehmigt werden. Die Kassen bewilligen bestimmte Stundenkontingente, beispielsweise 25, 50 oder auch 80 Stunden. Ihre Psychotherapeutin, Ihr Psychotherapeut kennt sich da aus und wird Ihnen die Einzelheiten gerne erklären. Bitte rechnen Sie mit Wartezeiten für einen Platz bei einer bzw. einem kassen ärztlich zugelassenen Psycho therapeutin bzw. -therapeuten. 24 Wann ist eine Klinik gut für mich? Sie sollten eine Klinik aufsuchen, wenn Sie partout nicht mehr weiterwissen, das Leben über ihrem Kopf zusammenschlägt, Sie Suizidgedanken haben und alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Manchmal kann ein Klinikaufenthalt gut sein, um einfach einmal Abstand vom Alltag und von den Problemen des Lebens zu bekommen. Wie komme ich hinein, wie wieder heraus? Um sich in einer Tagesklinik oder einer stationären Klinik behandeln lassen zu können, muss Sie Ihre Ärztin oder Ihr Arzt nach entsprechender Untersuchung in eine Klinik überweisen. Wie in jede andere Klinik auch, gehen Sie freiwillig hinein und können Sie auf eigene Verantwortung auch jederzeit wieder verlassen. Bei einer Tagesklinik gehen Sie sogar jeden Abend nach Hause: Die Psychotherapie findet wie in der Klinik tagsüber statt, mit dem einzigen Unterschied, dass Sie zu Hause übernachten. andere Menschen nicht erheblich gefährden, beispielsweise durch Suizidversuche, durch die Androhung oder Umsetzung von Gewalttaten. Zwangseinweisungen sind nur in absoluten Ausnahmefällen möglich, setzen eine behördliche Anordnung und amtsärztliche Untersuchung voraus und werden vom Amtsgericht auf ihre Rechtmäßigkeit überprüft. Nur in diesen Extremfällen haben Patienten keinen Einfluss darauf, ab wann Sie die Klinik wieder verlassen können, Ihnen wird jedoch ein Rechtsbeistand an die Seite gestellt. Ab wann ist eine Therapie mit Medikamenten sinnvoll? Oft können seelische Erkrankungen mit einer Psychotherapie ohne Zugabe von Medikamenten erfolgreich behandelt werden. Bei einigen psychischen Erkran- kungen – beispielsweise einer Schizophrenie oder Psychose – kann es sinnvoll sein, Medikamente zu verabreichen. Neben den erwünschten Wirkungen kann es auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Psychopharmaka wie Beruhigungs- oder Schlafmittel können abhängig machen – andere machen es nicht. Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihr behandelnder Arzt klärt Sie in einem Gespräch über die Risiken auf, so dass Sie gemeinsam Risiko und Nutzen abwägen können. In der Regel treten schwere Nebenwirkungen eher selten auf bzw. schwächen im Verlauf der Behandlung ab. Da aber Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten können, sollten Sie stets Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt halten, bevor Sie ein weiteres Medikament – auch frei verkäufliche – einnehmen. Niemand kann Sie gegen Ihren Willen einsperren, so lange Sie sich selbst oder Wer bezahlt eine ambulante Therapie? Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine kognitive Verhaltenstherapie, eine psychoanalytische Psychotherapie und eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Sie können die Psychotherapie bei einem oder einer ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeutin bzw. Psychotherapeuten bzw. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin oder -therapeuten beginnen. Allerdings hat nicht jede Psychotherapeutin und nicht jeder Psychotherapeut eine Kassenzulassung. Am besten klären Sie diese Frage im ersten Telefonat oder erkundigen sich bei Ihrer Krankenkasse, ob die Kosten der Behandlung übernommen werden. Selbstverständlich können Sie die Psychotherapie auch privat bezahlen. D er Ratgeber liegt in allen Hamburger Beratungsstellen wie den bezirklichen Beratungsstellen oder den regionalen Bildungs- und Beratungsstellen kostenlos aus. Darüber hinaus kann die DIN A5 große Broschüre gegen eine Schutzgebühr von 1 Euro plus Versandpauschale bestellt werden bei: Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG) Repsoldstraße 4, 20097 Hamburg oder als Download herunterladen: www.hag-gesundheit.de/magazin/veroeffentlichungen/broschueren Weitere Informationen unter: www.hag-gesundheit.de 25 info info Mit Blasenschwäche ins Schwimmbad? Wer gern ins Schwimmbad geht, der sollte sich von einer schwachen Blase nicht aufhalten lassen. Regelmäßige Bewegung im Wasser kann der Blasenschwäche sogar entgegenwirken. Damit die positive Wirkung des Schwimmens nicht ins Gegenteil umschlägt, gilt es allerdings ein paar Dinge zu beachten. Auf die Schwimmhaltung kommt es an Bewegung hält fit und hilft, bei Bedarf das Gewicht zu reduzieren. Vor allem bei Belastungsinkontinenz, die mit einem geschwächten Beckenboden einhergeht, können ein paar Pfunde weniger bereits die Symptome lindern. Umso besser, wenn die sportliche Betätigung den Beckenbodenmuskel nicht nur schont, sondern sogar trainiert. Das geht besonders gut im Wasser, erklärt Robert Collette, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportwissenschaft der Universität Mainz: „Bewegung im Wasser ist aufgrund des Auftriebs sehr gelenkschonend. Gleichzeitig erfordert das Schwimmen eine gute Spannung in der Körpermitte und aktiviert somit die Muskulatur im Bereich von Rumpf und Becken. Zusätzlich trainiert die Beinbewegung die Muskeln im Beckenbereich. Es liegt nahe, dass davon auch die Beckenbodenmuskulatur profitiert.“ Das gilt allerdings nur bei der richtigen Körperhaltung: „Viele ungeübte Schwimmer halten beim Brustschwimmen den Kopf über Wasser“, erläutert Professor Dr. Dr. Perikles Simon, Leiter der Abteilung Sportmedizin, Prävention und Rehabilitation am Mainzer Institut für Sportwissenschaft. „Diese Schwimmhaltung belastet die Hals- und Lendenwirbelsäule und ist daher nicht zu empfehlen.“ Collette ergänzt: „Außerdem kippt dabei meist das Becken nach vorn, was die Lendenwirbelsäule zusätzlich belastet und die Spannung im Becken-Rumpf-Bereich auflöst. Eine positive Wirkung auf den Beckenboden wäre damit hinfällig.“ Für unerfahrene Schwimmer, Ältere und Personen mit Bewegungseinschränkungen empfehlen die Experten daher Wassergymnas tik oder Aquajogging als Alternative. Schnell raus aus den nassen Badesachen Blasenentzündungen sind unangenehm und schmerzhaft – und sie können eine Blasenschwäche auslösen oder verstärken, vor allem wenn sie häufiger auftreten. Nicht selten kommt es gerade nach einem Schwimmbadbesuch zu einer Infektion der Blase. Der Grund ist zumeist ein verkühlter Unterleib durch nasse Badekleidung: Das Immunsystem der Blase ist geschwächt, Keime haben leichtes Spiel, in den Harntrakt einzudringen. Nach dem Schwimmen heißt es daher: Trocken anziehen und die Füße warm halten. Inkontinenz-Bademode gibt Sicherheit Wer Sorge hat, dass die Blase während des Schwimmens nicht dicht hält, kann mit spezieller Inkontinenz-Badekleidung vorbeugen. Diese gibt diskret Sicherheit und ist in Farbe und Design nicht von herkömmlicher Bademode zu unterscheiden. Viele Sanitätshäuser und Onlineshops bieten solche funktionelle Badekleidung für Männer und Frauen jeden Alters an. Den Drang behandeln Ein starker Beckenboden ist grundsätzlich gut, um die Blase besser zu beherrschen. Vor allem bei Dranginkontinenz genügt das allerdings nicht. Bei dieser Form der Blasenschwäche sind zusätzlich Maßnahmen erforderlich, die die dauerhaft verspannte Blasenmuskulatur entkrampfen und das eingeschränkte Fassungsvermögen der Blase vergrößern. Den größten Erfolg verspricht eine Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Entspannung der Blasenmuskulatur. Weiterführende Informationen zu Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten der verschiedenen Formen der weiblichen Blasenschwäche sowie eine Fülle praktischer Tipps enthält die Broschüre „Blasenschwäche bei Frauen“, kostenlos erhältlich beim Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV). Bestelladresse: BGV e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.frauen-blasenschwaeche.de. - Anzeige - Geriatrie für Menschen im höheren Lebensalter Medizin + Frühreha ▪ Gedächtnis-Station / -Sprechstunde Alphonsstr. 14 ▪ 22043 Hamburg Tel. (0 40) 18 18-83 16 61 Blutspendedienst Wandsbek ▪ Infos: (0 40) 20 00 22 00 26 27 gesund leben Sport als Medizin - laufen Sie Ihrer Krankheit davon! Prof. Dr. med. Matthias Köhler, HELIOS Prevention Center Damp Gäbe es ein kostengünstiges Mittel mit wenigen Nebenwirkungen, um gesund zu bleiben und Erkrankungen zu lindern – wer würde es nicht nutzen? Die gute Nachricht: Das gibt es Bewegung! „Vor zehn, 20 Jahren wurde bei chronischen Erkrankungen meist Schonung empfohlen“, sagt Prof. Dr. med. Matthias Köhler vom HELIOS Prevention Center Damp und Ärztlicher Direktor der HELIOS Rehaklinik Damp. „Heute gibt es kaum noch ein Krankheitsbild, bei dem man nicht von einem positiven Effekt durch Bewegung ausgeht.“ Wichtig: Die gewählte Sportart sollte Spaß machen und die Belastung im Wohlfühlbereich bleiben. Ideal wäre, sechsmal pro Woche 30 Minuten aktiv zu sein, aber schon wer 15 Minuten am Tag spazieren geht, verlängert sein Leben um durchschnittlich drei Jahre! Ausdauersport verlängert das Leben (Nordic) Walking, Joggen oder Radfahren stärken Herz, Muskeln und Knochen, verbessern die Durchblutung, stabilisieren die Gelenke und regulieren Körpergewicht, Pulsfrequenz, Blutfette und Blutdruck. Das Herzinfarkt-, Schlaganfall- und Demenz- und Diabetesrisiko sinken. Depressionen und die Blutzuckerwerte bei bestehendem Diabetes bessern sich, die Lebenserwartung steigt. Krebs wird vorgebeugt und der Körper im Kampf gegen eine ausgebrochene Krebserkrankung gestärkt. Die Effektivität von Blutwä- 28 schen steigt, wenn Patienten während der Dialyse z.B. an einem speziellen Bettfahrrad trainieren. „Außerdem gehen die Entzündungswerte zurück und der Blutdruck sinkt, was Herz und Gefäße erheblich entlastet“, betont Köhler. Klarer Vorteil: Die Belastung beim Ausdauersport ist über das Tempo gut steuerbar und das Training ist überall, zu jeder Tageszeit, allein oder in der Gruppe möglich. Wassersport bei Gelenkproblemen Im Wasser ist der Körper nahezu schwerelos. Deswegen sind Schwimmen oder Aquajogging besonders für Übergewichtige, bei Rückenleiden, Muskel- und Gelenkbeschwerden eine Wohltat. Herzkranken wird aber empfohlen, sich vor dem Sprung ins Wasser zunächst langsam abzukühlen. Krafttraining ist besser als sein Ruf „Bei Bluthochdruck wurde früher von Krafttraining abgeraten“, sagt Köhler. „Heute weiß man, dass Training mit wenig Gewicht und vielen Wiederholungen den Blutdruck verbessern kann.“ Auch Senioren, Menschen mit Gelenkproblemen und Osteoporose profitieren vom gezielten Muskeltraining. Es beugt dem Abbau von Körperkraft und Knochensubstanz vor, stabilisiert die Gelenke und mindert das Risiko für Stürze. Zur Vorbeugung und begleitenden Therapie bei chronischen und sogar akuten Rückenschmerzen ist Krafttraining ohnehin seit Jahren etabliert. Ballsportarten bergen Verletzungsrisiken „Ballsportarten sind aus gesundheitlicher Sicht und gerade für Neu- und Wiedereinsteiger eher kritisch zu sehen“, so Köhler. Die Belastung ist schlechter steuerbar. Dadurch kann es zu gefährlichen Herzfrequenzund Blutdruckspitzen kommen. „Die plötzlichen Stopp- und Drehbewegungen bergen außerdem erhebliches Verletzungsrisiko für Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke.“ Übrigens: Wer bei der Belastungsintensität beim Sport im Wohlfühlbereich bleibt, kann ohne ärztliche Voruntersuchung sofort beginnen! Bei einer Herzerkrankung empfiehlt sich der Gang zum Arzt, etwa, um sich die optimale Trainingsherzfrequenz vorgeben zu lassen. „Von Extrembelastungen ist Herzpatienten abzuraten“, so Prof. Köhler. Diabetiker können durch sportliche Aktivität mit weniger Insulin auskommen, manchmal sogar ganz auf Medikamente verzichten. Halten Sie Ihren Arzt also unbedingt über Ihren veränderten Lebensstil auf dem Laufenden! Foto: HELIOS Kliniken GmbH gesund leben ren motiviert Sie, die Termine einzuhalten. E rgänzen Sie Ihre Gewohnheiten um sportliche Aspekte: Schnüren Sie für‘s sonntägliche Brötchenholen Ihre Laufschuhe! S ie fahren mit dem Bus zur Arbeit? Steigen Sie eine Station früher aus und gehen Sie den Rest zu Fuß. Noch besser: Nehmen Sie gleich das Fahrrad! L assen Sie Fahrstühle links liegen und benutzen Sie die Treppe. N utzen Sie Zähneputzen oder den Abwasch für Kniebeugen oder 100 Schritte auf der Stelle. Sieben Tipps für mehr Bewegung im Alltag: S tarten Sie mit geringer Belas tung und hören Sie auf, obwohl Sie noch locker weitermachen könnten. So halten Sie die ersten sechs Monate durch und machen die Bewegung zur Gewohnheit, die keine Überwindung mehr bedeutet. B esorgen Sie sich einen Schrittzähler und führen Sie ein Schritte-Tagebuch. Ziel: Täglich 3000 Schritte mehr gehen als bisher. Langfristig sind 10.000 Schritte optimal! P lanen Sie feste Termine für Ihre Bewegungseinheiten ein. Gemeinsames Training mit ande- 29 medizin leben gesund gesund leben Sonnenschutz – Sonnenschutzprodukt vor dem Urlaub auf Verträglichkeit und behalten Sie Ihre täglichen Pflegegewohnheiten bei. So gehen Sie sicher, dass es im Urlaub nicht zu Unverträglichkeiten durch neue Produkte kommt. Für Rosacea-Haut ein Muss! So kommen Sie gut geschützt durch den Sommer Wie kann ich meine Haut zusätzlich vor Sonne und Hitze schützen? Der Sommer steht vor der Tür. Wir freuen uns alle, wenn die Sonne wieder länger scheint und planen vielleicht schon den Sommerurlaub am Meer oder in den Bergen. Doch für Menschen mit der chronischen Hautkrankheit Rosacea kann die Sonne ein Fluch sein. Natürlich lässt sich ein ganzer Sommer oder Urlaub nicht im Schatten verbringen. Aber Sie können einiges tun, um die sonnigen Tage gut geschützt zu genießen. Planen Sie sportliche Aktivitäten wie Radfahren, Wandern und Schwimmen oder die Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten im Urlaub für die frühen Morgen- oder späten Nachmittagsstunden. Dann hat die Sonne nicht ihren höchsten Stand und die Temperaturen sowie die UV-Strahlung sind niedriger. Tragen Sie draußen immer einen Hut mit einem breiten Rand oder eine Schirmmütze. Verbringen Sie Pausen im Schatten, zum Beispiel im Park unter einem Baum oder im Café unter dem Sonnenschirm. Auch am Hotelpool sollten Sie immer eine Sonnenliege mit Schirm oder einem Sonnendach bevorzugen. Mit der Berücksichtigung dieser Empfehlungen tun Sie übrigens doppelt Gutes, Sie beugen nämlich auch der Entstehung von Hautkrebs vor! Prof. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt der Dermatologischen Klinik am Klinikum Vest in Recklinghausen Was sollte zusätzlich in die Reiseapotheke? © detailblick/fotolia H itze und UV-Strahlung sind sogenannte Rosacea-Trigger, das heißt, sie können einen Krankheitsschub auslösen. Dabei können sowohl die für Rosacea typische, entzündliche Hautrötung im Gesicht als auch Knötchen und Pusteln anfallsartig auftreten und mehrere Tage anhalten. RosaceaBetroffene sollten daher die Sonne nur in Maßen genießen und zu Hause wie im Urlaub für geeigneten Sonnenschutz sorgen. Der Experte Prof. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt der Dermatologischen Klinik am Klinikum Vest in Recklinghausen, weiß, worauf Rosacea-Patienten achten müssen, um die sonnigen Tage trotzdem genießen zu können und gibt wichtige 30 Tipps für die bevorstehenden Sommermonate. Welchen Einfluss hat die Sonne auf Rosacea-Haut? Durch die Sonneneinstrahlung produziert der Körper das lebenswichtige Vitamin D, welches unter anderem unsere Knochen stärkt. Doch leider ist die Sonne bzw. die UV-Strahlung nicht nur ein Risikofaktor einer Hautkrebsentstehung, sondern auch einer der stärksten Auslöser für Rosacea-Schübe. Ausgedehnte Sonnenbäder sollten daher unbedingt vermieden werden. Was ist der richtige Sonnenschutz bei Rosacea? Gängige Sonnencremes sind oft nicht für Rosacea-Haut geeignet, da sie meist zu fetthaltig sind. Empfehlenswert sind Sonnenschutzprodukte in Form eines Gels oder Fluids mit einem Lichtschutzfaktor 50+. Auch Kompaktsonnencremes mit Mineralpigmenten, die auf der Haut quasi einen Schutzwall bilden, können verwendet werden. Wichtig ist, dass Sie den Sonnenschutz frühzeitig auftragen, noch bevor Sie das Haus oder Ihr Urlaubshotel verlassen. Und nicht vergessen: Auch an bewölkten Tagen kann die UV-Strahlung sehr stark sein! Daher sollte immer ein Sonnenschutzmittel aufgetragen werden. Wie wähle ich das richtige Sonnenschutzmittel aus? Für Hautpflege, Kosmetik und Sonnenschutz gilt: Vermeiden Sie möglichst Zusatzstoffe. In der Apotheke gibt es verschiedene Sonnencremes ohne Duftstoffe und reizende Inhaltsstoffe speziell für empfindliche und erkrankte Haut. Lassen sich Zusatzstoffe nicht vermeiden, so sollten Sie darauf achten, dass sie auf Hautverträglichkeit getes tet wurden. Ein zusätzlicher Tipp für die Urlaubsvorbereitung: Testen Sie Ihr Natürlich dürfen Ihre Rosacea-Medikamente im Urlaub nicht fehlen, da sie auch hier regelmäßig eingenommen bzw. angewendet werden sollten. Denken Sie daran, sich vor dem Auslandsaufenthalt „Medikamenten-Nachschub“ bei Ihrem Hautarzt zu besorgen. Im Ausland bekommt man die gleichen Medikamente oft nur schwer. Achten Sie auf eine ausreichende Kühlung der Medikamente, besonders auch bei längeren Autofahrten. Für Flugreisen gilt: Packen Sie Ihre Hautpflegeprodukte (bis maximal 100 ml) und Medikamente ins Handgepäck – so sind Sie auf der sicheren Seite, falls Ihr Gepäck verspätet am Reiseziel ankommt. Weitere Informationen unter www.rosacea-info.de Über Rosacea Rosacea (Rosazea) ist eine chronische Entzündung der Haut. Die charakteristischen Hautveränderungen (Rötungen, sichtbare Blutgefäße, Papeln und Pusteln sowie knotige Verwachsungen der Talgdrüsen und des Bindegewebes) befinden sich vor allem in der Gesichtsmitte (Stirn, Nase, Wangen und Kinn). Meist tritt die Krankheit erstmals zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf, ist aber am häufigsten bei Männern und Frauen ab 30 Jahren zu beobachten. Gesichtsröte, die durch Auslöser wie Sonne, Sport, Alkohol, Wetterumschwünge und heiße Duschen begünstigt wird, hat häufig einen negativen Einfluss auf das Sozialleben der Patienten. Stechende, brennende und empfindliche Haut und Unverträglichkeit von Kosmetika treten häufig auf, manchmal sind auch die Augen von Rosacea betroffen: Sie werden rot, trocken und jucken. Die Ursache von Rosacea ist noch ungeklärt. Experten gehen davon aus, dass vielfältige Faktoren für die Hautkrankheit verantwortlich sind. Eine zentrale Rolle bei der Entstehung kommt nach heutigem Verständnis unter anderem lokalen Entzündungsreaktionen sowie einer Störung im angeborenen Immunsystem zu. Rosacea kann bis heute nicht geheilt werden, aber Medikamente zum Auftragen und Einnehmen sowie Laser-Behandlungen können die Symptome verringern. Patienten sollten außerdem ihre „Trigger“ meiden sowie Sonnenschutzmittel (LSF 30-50) und sanfte Pflegeprodukte nutzen. Eine frühe Diagnose der Erkrankung kann außerdem den Verlauf abmildern. Betroffene, die mehr über Rosacea erfahren möchten, oder vermuten, an der Hauterkrankung zu leiden, können sich auf www. rosacea-info.de ausführlich informieren. Die Seite gibt einen Überblick über Rosacea, die Trigger und Symptome sowie zusätzliche Informationen zur Krankheit. 31 info info Der Mensch fängt am Fuß an Gehen haben wir als Kind gelernt. Aber gehen wir richtig? Gehen wir gesund? – Dazu verhilft das Gesundheitshandwerk der Orthopädieschuhtechnik. O rthopädie schuhtechnik – meist schreckt das Wort ab. Man denkt an schwarze klobige Schuhe. Diese Zeiten sind lange vorbei. Die Orthopädieschuhtechnik ist ein wichtiger Helfer und Gesundheitsgarant für alle Personen- und Berufsgruppen – also jedermann – geworden. Der Mensch muss vom Fersenbein her aufgerichtet werden, damit er gesund steht und geht. Das bedarf oft der handwerklichen Unterstützung. Probleme an Knien und Rücken sind zu einem Großteil zu verhindern. Und man bedenke: Der Mensch geht 180.000 km in seinem Leben, das ist viermal um den Erdball. Dabei müssen die Füße 1.000 Tonnen Belastung am Tag aushalten. Schwerstarbeit, die wir dem Fuß erleichtern sollten. Orthopädieschuhtechnik ist ein hoch spezialisiertes und qualifiziertes Gesundheitshandwerk. Selbstverständlich versorgt der Orthopädieschuhmacher auch weiterhin behinderte und erkrankte Menschen. Hilfen können hier individuell gefertigte orthopädische Schuhe sein. Oft reicht es medizinisch gesehen aber auch schon, Bequem-/Komfort- oder Konfektionsschuhe zuzurichten oder Einlagen anzufertigen. Das hängt jeweils von der ärztlichen Diagnose und Verschreibung ab. Behinderungen des Gehapparates sowie Fehlstellungen und Deformationen bedürfen unbedingt der Orthopädieschuhtechnik. Auch viele Krankheiten können durch Schuhe vom Orthopädieschuhmachermeister positiv beeinflusst werden. Rheuma und Gicht sind Beispiele dafür. Diabetiker benötigen unbedingt die hoch spezialisierte Unterstützung der Orthopädieschuhtechnik. Dabei arbeiten vielerorts Ärzte, Podologen und Orthopädie schuhmacher im Sinne der optimalen Patientenversorgung eng zusammen. Besondere Vorsicht beim Diabetiker Aufgrund von Nervenschädigungen kommt es beim Diabetiker leicht zum sogenannten diabetischen Fußsyndrom. Diese spürt oft seine Füße nicht; auch keinen Schmerz. Durch den Wegfall dieser Warnfunktion können selbst kleinste Verletzungen, Druck- oder Reibungsstellen zu schwerwiegenden Folgen bis hin zur Amputation führen. Diese gravierende lebensverändernde Folge kann der Orthopädieschuhmacher durch spezielles Schutz-Schuhwerk für Diabetiker, also mit konservativen Methoden, verhindern. Der Arzt ist erster Ansprechpartner für das Rezept. Beim Kind anfangen Wichtig ist es schon beim Kind die Position der Füße, Stand und Gang zu beo- 32 bachten. Das können der Orthopäde und auch der Orthopädieschuhtechnik-Fachmann. Das ermöglicht dem Kind eine gesunde Entwicklung und verhindert Fehlhaltungen. Ein Großteil der Rücken- und Knieschmerzen bei Erwachsenen rührt her von einer falschen Stellung des Fußes und einem ungesunden Gang. Verschreibt der Arzt Einlagen, so sind dies heutzutage neueste Materialien, die eingesetzt werden. Sie haben nichts mehr mit der „quälenden“ harten und steifen Einlage von früher gemein. Es gibt mittlerweile HightechMaterialien und sogar sensomotorische Einlagen, die Impulse an den Körper weitergeben, um Fehlhaltungen entgegenzuwirken. Gesund Stehen und Gehen bei der Arbeit Ein wichtiger Belastungsaspekt für unsere Füße sowie Knie und Rücken ist die tägliche Arbeit. Gesundes Stehen und Gehen kann durch den Orthopädieschuhmachermeister erreicht werden. Immerhin verbringen wir den Großteil des Tages bei der Arbeit. Der Orthopädieschuhmacher berücksichtigt dabei das individuelle Steh- und Gehverhalten des Kunden als auch die spezifischen Bewegungen und Belastungen bei der Arbeit. Er hält den Arbeitenden, insbesondere den körperlich Arbeitenden, lange und ermüdungsfrei „auf den Beinen“. Auch gibt es spezielle Schutz- und Arbeitsschuhe um Verletzungen z.B. durch Maschinen, Werkzeug, spitze oder schwere Gegenstände etc. zu verhindern. Nach Verletzungen kann sogar durch solche Arbeits- und Sicherheits-Schuhe oder Interims-Schuhe ein schneller Wiedereinstieg ins Berufs- oder Arbeitsleben ermöglicht werden. Beruflich Reisende – vor allem bei Langstreckenfahrten oder -flügen - sind dankbar um eine Entlastung von Füßen und Haltungsapparat im bzw. durch den Schuh. Auch können hier spezielle Strümpfe unterstützend sein. Bewegte Freizeit Auch in der Freizeit verbringen wir einen Großteil der Zeit auf unseren Füßen. Durch spezielles Schuhwerk oder individuell gefertigte Einlagen kann die Gesundheit in der Freizeit unterstützt werden. Spitzensportler nutzen die Chancen der Orthopädieschuhtechnik schon lange. Doch auch Freizeitsportler können durch Sport-Einlagen vom Orthopädieschuhmacher bei der jeweils von Ihnen betriebenen Sportart unterstützt werden. Die Belastungen beim Wandern, Skifahren, Joggen, Fußball, Tanzen etc. sind einfach höchst unterschiedlich. Das und die individuellen körperlichen Voraussetzungen des Kunden werden berücksichtigt, um wirklich gesunden Sport zu ermöglichen. Solche Leistungen des Orthopädieschuhmacher-Betriebes gehen nicht zu Lasten einer Krankenkasse oder Krankenversicherung. Aber immer mehr Menschen erkennen, wie wichtig die Unterstützung des Fußes ist und nehmen die Selbstzahlung für diese Leistungen gerne in Kauf – für die eigene Gesundheit und den sportlichen Erfolg. Mobil bis ins hohe Alter Orthopädieschuhtechnik erreicht es auch, dass ältere Menschen bis ins hohe Alter mobil bleiben oder nach Krankheit bzw. Unfall schnell wieder mobil gemacht werden können. Das ermöglicht eine höhere Lebensqualität, längere Gesunderhaltung und Teilhabe am normalen „Lauf des Lebens“ – im wahrsten Sinne des Wortes! Wie „gehe“ ich vor? Bei gesundheitlichen, orthopädischen Beschwerden empfiehlt sich der Gang Wie kreativ orthopädische Schuhe gestaltet werden können, beweisen die Modelle aus den ZVOS-Wettbewerben, bei denen besonders das Design im Vordergrund stand. zum Orthopäden bzw. Haus- oder Facharzt. Wenn diese ein Rezept ausstellen, wird die medizinisch notwendige Leistung zu Lasten der Krankenkasse erbracht. Wer orthopädische Schuhe benötigt, kann ggf. Verschreibungen für Straßenschuhe Sommer und Winter sowie Hausschuhe erhalten. Neben orthopädischen Maßschuhen können auch erforderliche Schuh-Zurichtungen oder Einlagen verschrieben werden. Die Krankenkassen schulden nur das gesetzlich Notwendige. Oft ist ein deutliches Mehr möglich, das aber der Zuzahlung unterliegt. Gesetzlich Versicherte müssen den gesetzlichen Eigenanteil für Hilfsmittel i.H.v. 10,- Euro zahlen. Beim Bau eines orthopädischen Maßschuhs fällt zudem ein Bekleidungsanteil von 76,Euro an. Private Krankenversicherungen übernehmen orthopädieschuhtechische Leistungen bei diversen medizinischen Indikationen, wenn der Versicherungsvertrag dies so vorsieht. Orthopädieschuhmacher findet man flächendeckend in Deutschland – oft sind diese auch auf spezielle Themen oder Zielgruppen (Sportler, Diabetes, Epilepsie o.ä.) spezialisiert. Diese beraten gern und geben erste Hilfestellungen bei Fragen um Fuß und Schuh. Arbeits- und Sicherheitsschuhe werden meist vom Arbeitgeber und der Berufsge- nossenschaft bzw. der Rentenversicherung übernommen. Die Mode zieht ein Bequem- und Gesundheitsschuhe werden immer modischer. Zudem kann der Orthopädieschuhmacher Schuhe komplett selbst anfertigen – maßgeschneidert auf den Fuß des Patienten oder gesundheitsbewußten Kunden. Daher ist es ihm auch möglich, modische Wünsche seines Kunden zu berücksichtigen. Es können Design, Form, Farbe kreativ gestaltet werden. ZVOS Der seit fast 100 Jahren bestehende Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) ist der Bundesinnungsverband der Orthopädieschuhmacher. Die Orthopädieschuhmacher unterstützten bereits nach beiden Weltkriegen die Kriegsversehrten mit orthopädischem Schuhwerk. Heute ist dieses Gesundheitshandwerk aktiv für behinderte und chronisch kranke Menschen – mit dem Anliegen der Mobilisierung und Mobil erhaltung. Ferner umfasst das Portfolio die Gesunderhaltung und Unterstützung des Gehens und Laufens aller Bevölkerungsgruppen als auch z.B. der Breiten- und Spitzensportler. Mit ca. 2600 Betrieben versorgen die Orthopädieschuhtechniker wohnortnah. 33 gesund leben gesund leben 1 Entspannung für echte Kerle Auch Männer wissen Wellnessangebote wie Sauna und Massagen zu schätzen Echte Kerle und Wellness - geht das überhaupt zusammen? Auf den ersten Blick nicht, denn die meisten Männer denken beim Thema Wellness eher an „Frauenkram“ und können mit Begriffen wie Hot-StoneBehandlung, Stirnölguss oder Meersalz-Peeling nicht allzu viel anfangen. Fragt man aber genauer nach, wissen die Herren viele Angebote zum Wohlfühlen und Entspannen durchaus zu schätzen. 34 S o ergab eine Umfrage unter männlichen Besuchern des Nordseeheilbades Neuharlingersiel im Rahmen einer Bachelorarbeit, dass diese sich vor allem für Sauna- und Schwimmbadbesuche sowie Massagen und Schlickpackungen interessieren. Verwöhnprogramm für Männer Ein exakt auf diese Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot hat das „Badewerk“ in Neuharlingersiel entwickelt, alle Informationen dazu gibt es unter www. badewerk.de. Zum „Herrenprogramm“ gehört eine Tageskarte für das Meerwasserschwimmbad und die vielseitige Saunalandschaft, wo man etwa in der Strandhallen-Sauna aromatische Aufgüsse genießt, in der Deichsauna unterirdisch schwitzt oder in der Salzkajüte seine Atemwege mit meersalzhaltiger Luft verwöhnen kann. Dazu kommt eine wohltuende, 25-minütige Thalasso-Aroma-Massage, die verspannte Muskeln lockert und bei der man buchstäblich relaxen kann. Ein alkoholfreies Getränk nach Wahl sowie ein kuscheliger Bademantel, Slipper und ein Saunahandtuch djd/pt für den Aufenthalt runden den MännerWellness-Tag ab. Und Action! Neben Entspannung gehört für die meisten Männer aber auch ein gewisses Maß an Action zu einer gelungenen Erholung dazu. Dafür bietet die raue Nordseeküste dann auch reichlich Gelegenheit - egal ob man „nur“ eine ausgedehnte Wattwanderung unternimmt, es beim Kitesurfen mit den ungezügelten Kräften von Wind und Wellen aufnimmt oder sich dem klassischen Männerhobby Angeln widmet Angeltipps für Einsteiger gibt es übrigens beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale. de. Dazu bieten verschiedene Routen durch die naturschöne Umgebung von Neuharlingersiel Gelegenheit zum Joggen oder Walken, und mit dem Fahrrad lassen sich die umliegenden Ortschaften wie Altharlingersiel, Groß-Holum, Hartward, Ostbense und Werdum erkunden. Der Kick aus dem Schlick Eine Spezialität des „Badewerks“ in Neuharlingersiel ist der besondere Natur- schlick. Er stammt aus einer unterirdischen Schlickblase, ist äußerst rein und reich an wertvollen Salzen, wodurch er gut bei Hautproblemen wie Neurodermitis wirken kann. Zudem sorgt sein gutes Wärmeverhalten für Entspannung bei Packungen und Co., weshalb er auch bei Schmerzen im Bewegungsapparat eingesetzt wird. Solche Packungen und der sogenannte Schlickdampfer, eine Kombination aus Schlick- und Dampfbad, sind auch bei Männern sehr beliebt. Mehr Informationen: www.badewerk.de. 2 Bild 1: Zum Wellnessprogramm für Herren gehört in Neuharlingersiel auch eine entspannende Massage. Foto: djd/Kurverein Neuharlingersiel e.V. Bild 2: An der Nordseeküste gibt es reichlich Gelegenheiten für Freiluftsportarten wie Walken, Joggen oder Radfahren. Foto: djd/Kurverein Neuharlingersiel e.V. Bild 3: Saunagänge zählen bei Männern zu den beliebtesten Wellnessanwendungen. Foto: djd/Kurverein Neuharlingersiel e.V. 3 35 special special Dr. Carola Otterstedt ist Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Verhaltensforscherin. Im Interview mit Wie Geht’s spricht sie u. a. über die Tiergestützte Therapie, mögliche Therapieformen in diesem Bereich und deren Wirkung. Tiergestützte Therapie: Wie Tiere Menschen helfen Interview mit Dr. Carola Otterstedt Eine Beziehung zwischen Mensch und Tier kann sehr emotional und intensiv sein. Welche Wirkung können Tiere auf Menschen generell haben? Jeder Mensch reagiert auf Tiere, je nach biografischen Erfahrungen, sehr unterschiedlich. So kann eine Begegnung mit einem Tier den Wunsch auslösen, dem Tier ganz nahe zu sein, es zu berühren. Ebenso können aber Ängste ausgelöst werden und das Bedürfnis entstehen, Distanz zum Tier zu halten. In welchen Bereichen arbeiten heute Tiere im sozialen Einsatz? Professionelle Tiergestützte Interventionsangebote findet man heute in den Bereichen der Pädagogik, im Gesundheitsbereich (z.B. Neuropsychologie, Physio- und Ergotherapie), der Gesundheitsprophylaxe und der Freizeit- und Sozialarbeit. Kinder und Jugendliche werden beispielsweise in Förderprogrammen gegen Übergewichtigkeit mit Tieren begleitet. Kliniken unterstützen Schlaganfall- und Wachkoma-Patienten mit tiergestützter Therapie. Es gibt ein breites pädagogisches Programm zur Förderung 36 sozio-kommunikativer Talente bei Kindern und Erwachsenen. Und im Bereich der Aktivierung von Demenz-Betroffenen ist die tiergestützte Förderung sehr erfolgreich. Aber es gibt auch Angebote, die die Gesundheitsprophylaxe (z.B. Entspannung, Burnout-Prophylaxe), die Förderung von sozialen und kommunikativen Fähigkeiten im Berufsleben (z.B. Wiedereingliederung ins Arbeitsleben, Managertraining) unterstützen und den Menschen mit Hilfe der Tiere eine Brücke zur Natur bieten. Mit welchen Tieren wird in Deutschland besonders häufig therapiert? Bereits in den 70er Jahren begann die Arbeit mit Pferden. Seit den 90er Jahren werden verstärkt Hunde eingesetzt und seit Beginn des neuen Jahrhunderts alle heimischen Haus- und Nutztiere: z.B. Schafe, Hühner, Meerscheinchen, Kaninchen, aber auch Esel und Lamas. Wichtig ist, dass im sozialen Einsatz vor allem jene Tierpersönlichkeiten eingesetzt werden, die sich für die entsprechende Zielgruppe und den Einsatzort eignen. Jedes Tierindividuum zeigt dies deutlich mit seinen Talenten und seiner Motivation für die Arbeit. Der Tierhalter trägt Sorge, dass das Tier nicht überfordert ist und einen tiergerechten Ausgleich erhält. Für welche Personen ist die Tiergestützte Therapie zu empfehlen? Jeder Mensch, der generell offen für eine Begegnung mit Tieren ist, kann ein Angebot im Rahmen der Tiergestützten Therapie versuchen. Die Tiere sind eine Möglichkeit die Motivation und Therapiemethoden zu unterstützen. Wichtig ist für Patienten, dass sie vor allem auch einen guten Therapeuten finden, der eine gute fachliche Grundausbildung hat und ein Angebot, welches zielführend für die Behandlung ist. Das Tier wäre eine schöne und gute Ergänzung. Und was kann die Therapie bei Menschen bewirken? Das kommt ganz auf Methode und Ziel der Therapie an. In jedem Fall wird das Tier einen Einfluss auf das soziale und kommunikative Verhalten, in der Regel auch auf die Motivation haben, da der Patient in jedem Fall mit dem Therapeuten und zusätzlich mit dem Tier kommunizieren wird. Bei einer Körpertherapie kann das Tier zusätzlich in der Interaktion mit dem Patienten einen aktiven Partner im Therapieprozess darstellen: z.B. Ball werfen, Parcour für einen Hund aufbauen, auf einem Pferd reiten, mit dem Lama spazieren gehen. Die physische, psychische und mentale Kondition wird angeregt und in der Regel deutlich gesteigert. Nicht selten wird berichtet, dass gerade Menschen mit depressiven Stimmungen oder Schmerzpatienten ihren Medikamentenbedarf reduzieren können. Dies, so wird vermutet, wird v.a. durch die gesteigerte Mobilität wie auch durch den intensiven sozialen Kontakt und die Förderung der taktilen und olfaktorischen Sinne, also der Tast- und Geruchssinne, erreicht. Wie können therapeutische Maßnahmen mit Tieren beispielsweise aussehen? Beispiel aus der Physiotherapie: Im Rahmen einer Physiotherapie soll eine Seniorin motiviert werden, die Treppen zu steigen. Stellen Sie sich vor, auf dem nächsten Treppenabsatz wartet schon ein netter Hund, den Kopf leicht schräg Ihnen zugewandt und freundlich mit dem Schwanz wedelnd. Beispiel aus der Ergotherapie: Mit einem Jungen, der von ADHS betroffen ist, arbeitet die Ergotherapeutin in verschiedenen Sitzungen. Immer dabei, aber noch auf einem Ruheort im Therapiezimmer, der Hund. Der Junge lernt, dass es Rituale in der Therapie gibt, die als große Motivation auch den Kontakt zum Hund beinhalten. Der Junge wird an planvolles und zielführendes Handeln herangeführt, indem er einen Parcour für den Hund aufbaut. Positive Bestärkung erfährt der Junge, als es ihm erfolgreich gelingt, den Hund über den Parcour zu führen. Dies ist nur möglich, wenn er seine Talente entdeckt hat, sie umsetzen kann und die Beziehung zum Hund soweit stärken konnte, dass der Hund ihm folgen mag. Beispiel aus der Neuropsychologie: Ein Senior ist von Demenz betroffen und wird regelmäßig im Rahmen der Tiergestützten Förderung betreut. Mit Hilfe von Hühnern gelingt es, biografisch in einer Lebensphase anzuknüpfen, an die der Senior sich noch gut erinnert, und ihn in seinen Talenten bestärken zu können. Bisher wurde im Gesundheitssystem überwiegend Defizit orientiert gearbeitet: Man versucht einen Mangel z.B. an Muskelkraft zu kompensieren. Die professionelle Tiergestützte Therapie fördert vorrangig die bestehenden Kompetenzen des Patienten und stärkt somit nicht nur seinen Körper, sondern auch sein Selbstwertgefühl. Kann die Therapie als Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden gesehen werden? Die Tiergestützte Therapie ist eine hervorragende Ergänzung der herkömmlichen Behandlungsmethoden, keine Alternative, aber eine wertvolle Variante. Welche Qualifikationen brauchen Therapeuten in diesem Bereich? Therapeuten, die Tiergestützte Therapie anbieten wollen, benötigen eine solide Fachausbildung in ihrem Beruf sowie langjährige Berufserfahrung. Bevor sie sich für einen tierlichen Kollegen entscheiden, machen sie eine einjährige Fortbildung zur zertifizierten Fachkraft für Tiergestützte Intervention und entscheiden sich erst dann, mit welcher Tierart und vor allem mit welchem Tierindividuum sie am besten im Rahmen ihrer Berufspraxis arbeiten können. In Zukunft werden die Anbieter von Tiergestützten Therapieformen durch einen Sachkundenachweis auch ihre Kenntnisse in Tierhaltung nachweisen. Mehr Informationen: www. buendnis-mensch-und-tier.de (TGI-Positionspapier) Welche Kosten kommen auf Betroffene zu und können diese von der Krankenkasse übernommen werden? Die Kosten variieren derzeit stark, je nach Ausbildungsstand und Erfahrung der Anbieter. Viele Anbieter aus dem Gesundheitsbereich integrieren Tiere im Rahmen ihrer Praxis, deren Abrechnung eine ganz normale Kassenleistung ist. Die Mehrkosten tragen heute leider oft noch die Anbieter selber. Wie wird sich in Zukunft die tiergestützte Arbeit im therapeutischen Bereich Ihrer Meinung nach verändern? Tiere sind unsere Gefährten, unsere Verwandten und besitzen eine hohe Attraktivität für Menschen. Professionelle Tiergestützte Therapie kann somit ein effektiver und damit wertvoller Gewinn für unser Gesundheitssystem darstellen. Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Präventionsgesetzes sehe ich neben Therapieangeboten vor allem aber auch zertifizierte Begegnungshöfe als wichtige Partner für eine qualifizierte Gesund heitsprävention. Den Tieren ganz nah Tiere der Begegnungshöfe mit dem Kalender 2015 nach Hause holen. Unterstützen Sie die Projekte der Stiftung Bündnis Mensch & Tier mit dem Kauf des Kalenders. Der Kalender zeigt eine Auswahl von berührenden Fotos von Tieren und Mensch-Tier-Beziehungen auf verschiedenen Begegnungshöfen. Kalenderbestellung auf www.begegnungshoefe.de Tiere als therapeutische Begleiter Gesundheit und Lebensfreude durch Tiere – eine praktische Anleitung, Kosmos, Stuttgart. Otterstedt, C. (2001) Begegnungshöfe Das Netzwerk Begegnungshöfe von der Stiftung Bündnis Mensch & Tier ins Leben gerufen, um geeignete Räume zu bieten, wo Mensch & Tier sich auf mensch- und tiergerechter Weise begegnen können. Die qualifizierten Begegnungshöfe der Stiftung sind Vorbilder für eine artgemäße Tierhaltung und einen tiergerechten Einsatz von heimischen Heim- und Nutztieren. Wie werde ich Begegnungshof? Infos unter: www.begegnungshoefe.de 37 - Anzeige - special special Wenn die Psychiatrie auf den Hund kommt: Ein Co-Therapeut auf vier Pfoten Therapiemöglichkeiten im Heinrich Sengelmann Krankenhaus Die Reittherapie – Reiten für Körper, Seele und Geist Fietes Frauchen Saskia Timm, Leiterin der Abteilung für Sozialtherapie der Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll Fiete hat nur eine Dreistundenwoche. In diesen 180 Minuten kann der neue Therapiebegleithund in der Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll aber viel bewirken. Durch seine Empathie und absolute Unvoreingenommenheit erreicht er die Patienten auf ganz anderer Ebene als seine zweibeinigen Kollegen. Von ihm fühlen sich die psychisch Erkrankten oft zum ersten Mal seit Langem wieder verstanden und angenommen. Wie geht´s hat Fiete zum Interview getroffen. 38 Oft wird Fiete für einen süßen Mischling gehalten. Irrtum: Er ist ein Petit Basset Griffon Vendeen. Die aus Frankreich stammende Rasse gilt als intelligent, freundlich und ausgeglichen. Als ehemalige Meutehunde fühlen sich die struppigen Kurzbeiner in Gesellschaft am wohlsten. wg: Kann denn jeder Hund Therapiebegleithund werden oder gibt es bestimmte Einstellungskriterien? Fiete: Nicht jeder Hund ist für diesen Job geeignet. Am wichtigsten ist, dass man auf sein Frauchen oder Herrchen hört und sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Ein guter Therapiebegleithund ist außerdem wissbegierig, aufmerksam und belastbar. Und natürlich darf er kein Problem damit haben, von völlig fremden Menschen gestreichelt zu werden. wg: Was lernen die Patienten durch den Kontakt mit dir? Fiete: Ganz viel! Ich nehme die Menschen so, wie sie sind. Diese bedingungslose Zuneigung tut ihnen gut. Durch den direkten Körperkontakt erleben die Patienten Nähe und Wärme. Ängste oder Sorgen sind dann wenigs tens für eine Zeitlang vergessen. Als „Eisbrecher“ mache ich die Kontaktaufnahme mit anderen Menschen und den Beziehungsaufbau mit dem Therapeuten viel einfacher. Antriebsarme Patienten haben plötzlich Lust auf einen Spaziergang an der frischen Luft. Dadurch, dass die Patienten Verantwortung für mich übernehmen, gewinnen sie an Selbstvertrauen. Sie lernen, eindeutig zu kommunizieren, und freuen sich dann riesig, wenn ich ihre Kommandos befolge. wg: Wie gestaltet sich deine Arbeit mit den Patienten konkret? Fiete: Die Patienten und ich treffen uns auf der Station, im Therapieraum oder draußen auf dem Klinikgelände. Wir gehen spazieren, kuscheln oder unterhalten uns. Ich bin übrigens ein toller Zuhörer! wg: Wie verbringst du deine Freizeit? Fiete: Die Arbeit mit den Patienten macht mir großen Spaß, aber sie ist auch ganz schön anstrengend. Deshalb brauche ich viel Zeit, um draußen herumzurennen, mit meinem Frauchen zu spielen oder einfach nur zu faulenzen. wie geht´s (wg): Fiete, erzähl doch mal, wie du Therapiebegleithund geworden bist. Fiete: Mein Frauchen Saskia Timm leitet die Abteilung für Sozialtherapie. Weil wir so ein super Gespann sind, wollte sie mich auch in ihre Arbeit einbinden. Also haben wir zusammen eine Ausbildung gemacht. Um den Patientinnen und Patienten eine bestmögliche Versorgung zu ermöglichen, verfügt das Heinrich Sengelmann Krankenhaus über ein umfangreiches und umfassendes Spektrum von Kreativ-, Ergo- und Physiotherapien. Einer der ganzheitlichen Therapieansätze ist dabei das Therapeutische Reiten. Z iel der Fachtherapien ist es, den Patienten wieder den Zugang zu sich selbst zu ermöglichen und zu festigen, vorhandene Ressourcen und Fähigkeiten zu stärken und neue zu entdecken. Die Angebote der Fachtherapien reichen von physiotherapeutischen Maßnahmen über eine Vielzahl ergotherapeutischer Verfahren bis hin zu Methoden, in denen künstlerische Medien wie Musik, Tanz und bildnerisches Gestalten eingesetzt werden. Zu dem sehr umfangreichen Therapie-Angebot gehören im einzelnen Ergo-, Physio-, Kunst-, Musik-, Garten-, Tanz-, Werk- und Reittherapie. Das Angebot der Reittherapie ist in der Psychiatrie ein eher seltenes und soll an dieser Stelle genauer vorgestellt werden: Kayhuder Str. 65 23863 Bargfeld-Stegen Telefon 04 53 5.50 5 0 [email protected] www.heinrich-sengelmannkrankenhaus.de Was ist Reittherapie und wie wirkt sie? Im Umgang mit den Pferden werden Körper, Seele und Geist des Patienten angesprochen, so dass die Reittherapie ganzheitlich auf den Menschen wirkt und die Stabilisierung des Patienten unterstützt. Reiterliche Vorkenntnisse sind beim Patienten nicht erforderlich. Bei der Verordnung von Reittherapie gibt es kaum einschränkende Diagnosen. Neben körperlichen Kontraindikationen wie z.B. Wirbelsäulenerkrankungen sprechen unter den psychischen Erkrankungen nur offen psychotische Patienten und akute manische Zustände gegen eine Reittherapie. Es gibt zwei unterschiedliche Formen in der Therapie, mit den Tieren zu arbeiten. Zum einen das Arbeiten mit dem Pferd am Boden. Dabei führen die Patienten das Pferd an den Zügeln und erleben, dass sich dieses große Tier ihnen unterordnet und sie es lenken können. Dies hat eine Steigerung des Selbstwertgefühls zur Folge. Im Umgang mit dem Pferd werden die Patienten mit Ängsten und eigenen Grenzen konfrontiert. Der hohe Aufforderungscharakter des Tieres hilft den Patienten diese Ängste zu überwinden und ermöglicht ihnen, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu steigern. Pferde akzeptieren Menschen vorurteilsfrei, dadurch fühlen sich viele Patienten in ihrer Ausnahmesituation angenommen. Die Pflege und das Versorgen des Pferdes gibt den Patienten das Gefühl des Gebrauchtwerdens und sie beginnen, Verantwortung zu übernehmen. Eine andere Form der Reittherapie ist das geführte Reiten - wenn möglich ohne Sattel. Beim Reiten müssen sich die Patienten auf das Pferd und seine taktreinen Bewegungen konzentrieren, um agieren und reagieren zu können. Dies lässt wenig Raum für passives Verhalten zu. Der Patient erlebt sich als handlungsfähig, was das Selbstwertgefühl steigert. Da Pferde fast ausschließlich über Körpersprache kommunizieren, lernt der Patient nicht nur seinen Körper gezielt einzusetzen, sondern auch vermehrt wahrzunehmen. Er erhält vom Pferd eine direkte Reaktion auf kleinste körperliche Veränderungen (Aufrichtung, Verspannung, Atmung etc.). Die Reittherapie sowie alle anderen Therapien werden vom behandelnden Arzt verordnet und finden einzeln oder in Gruppen statt. Zusätzlich zu diesen diagnosespezifischen Angeboten gibt es im Heinrich Sengelmann Krankenhaus aber auch die Möglichkeit, an freien Angeboten der Fachtherapien teilzunehmen. Diese können von Patientinnen und Patienten nach persönlichen Vorlieben ausgewählt werden. 39 special special Jeden Mittwoch um 10.00 Uhr kommt die dreijährige Flat Coated Retriever Hündin Jule mit Werner Koch in ein Seniorenheim. Die wie geht’s hat sie bei ihrem letzten Besuch begleitet. J ule hat die Begleithundeprüfung abgelegt und ist ein ausgebildeter Rettungshund. Werner Koch ist Dipl. Pädagoge mit heilpädagogischer Zusatzausbildung und Diakon. Seit über zehn Jahren besucht er mit seinen Hunden die Einrichtung, heute geht es in das Untergeschoss in den Therapieraum. „Jule komm mal her“, hört man lautes Rufen, kaum hat die freundliche Hündin den Raum betreten. Schwanzwedelnd und am ganzen Körper wackelnd, lässt sie sich streicheln. Der Diakon begrüßt jeden mit Handschlag und freundlichen Worten, Jule folgt ihm auf dem Fuß, meist wird zuerst Jule begrüßt und erst dann streckt sich die Hand dem Pädagogen entgegen. Die Hauptperson ist eindeutig der Hund. Koch erfährt von einer, die Therapiestunde begleitenden Altenpflegerin, dass Frau S. heute Geburtstag hat. Es wird herzlich gratuliert und ein Geburtstagslied gesungen. „Feiern sie heute denn ordentlich?“, will der Diakon wissen. „Ich?, warum denn“, antwortet die Seniorin im Rollstuhl. Ihr Geburtstag ist schon wieder vergessen. Koch legt eine Volkslieder-CD mit Drehorgelmusik in den Recorder ein. „Aufgepasst, wer weiß den Titel von diesem Lied“, fordert der Diakon die Runde auf. Jule stupst dabei Frau E. mit der Nase an den Arm, E. schläft tief und fest, wacht auf und fährt der Hündin freudig über den Kopf. Aus den Lautsprechern ertönt die Melodie: „Schwarzbraun ist die Haselnuss“. Erst summen einige mit, dann fängt die erste an, den Text zu singen, und nach kurzer Zeit stimmen alle ein. Viele kennen noch den ganzen Text. Als die Musik endet, ruft Frau L.: „Schwarzbraun ist die Haselnuss“, einige klatschen Beifall. Frau L. bekommt ein Leckerli und ruft Jule und die macht brav Sitz, bevor der Hundekeks auch schon in ihrem Magen gelandet ist. Zwei weitere Lieder werden problemlos geraten und gesungen. 40 Aus der Forschung Werner Koch Tiergestützte Therapie mit an Demenz Erkrankten Ein Besuch mit Jule im Seniorenheim Skinner und Jule Jules Spielbrett bekommt Frau D. in die Hand, sie soll in allen 12 Vertiefungen einen kleinen Hundebonbon legen. Alle anderen bekommen ein Holzhütchen, diesen stülpen sie darüber. Jule verfolgt die Aktion mit Argusaugen, wer Schwierigkeiten mit der Feinmotorik hat, dem hilft der Pädagoge. Jule holt jedes Holzhütchen mit den Zähnen aus dem Spielbrett, um an die Leckereien zu kommen, angefeuert von Herrn G., der jede Aktion mit „Bravo“ unterstützt. Nun soll Jule aufräumen und die Holzhütchen zu Frau D. bringen. „Sie geben heute die Kommandos“, fordert Koch sie auf. „Hol“, ruft sie und zeigt auf den Haufen auf dem Fußboden. Brav schnappt sie eins und bringt es ihr, bis alle wieder auf dem Spielbrett stehen. „Meine Kinder haben früher nicht so aufgeräumt“, wirft Frau S. in die Runde und erntet Kopfnicken. Am Ende wartet die Hündin auf ihre Belohnung, Frau D. gibt ihr ein Stück getrocknete Lunge. „Jetzt ist Jule wieder dran“, fordert Herr G., viele nicken. Jule muss vor die Tür und Herr G. darf ihren Futterbeutel verstecken. Er setzt sich einfach darauf. Die Hündin wird hereingeholt, mit Kommando „Such“ wuselt sie durch den Raum und schnüffelt an den Bewohnern. Vorsichtig zieht sie den Beutel unter Herrn G. weg und legt ihn ihm in die Hand. Freudig öffnet er den Reißverschluss und überreicht Jule ein Stück Schweineohr. Zum Abschluss wird noch ein Lied geraten und mitgesungen, die Stunde ist um. Jule und Herr Koch verabschieden sich von jedem, wobei der Hund noch Streicheleinheiten bekommt. „Danke für den schönen Vormittag“, bemerkt Frau S. und Herr Koch verabschiedet sich von der Runde mit den Worten: „Bis nächsten Mittwoch“, einige Senioren klatschen, als die beiden den Raum verlassen. WieGeht's fragt nach - Interview mit Werner Koch Ist jeder Hund für diese Arbeit geeignet? Im Prinzip schon, manchmal ist ein kleiner Schoßhund sogar von Vorteil. Unabdingbar aber sind eine ausgesprochene Menschenfreundlichkeit und eine ausgeprägte Beißhemmung. Ein scharfer Wachhund hat eine ganz andere Aggressionsschwelle als zum Beispiel ein Golden Retriever. Voraussetzung ist eine Charakterfestigkeit und eine Wesensprüfung, damit der Hund auch in Stresssituationen gelassen bleibt. Jule 10 Wochen, auf dem Schoß eines Bewohners Cleo und Skinner warten auf das Klötzchenspiel. Skinner will spielen: „Komm spiel mit mir!“ Eine Bewohnerin hat nach dem Hund getreten, wie geht Jule damit um? Jule war zum ersten Mal mit 10 Wochen mit meiner erfahrenen Hündin Cleo im Seniorenheim. Gerade in der Prägephase, also im ersten halben Jahr, verankern sich Erfahrungen bei Hunden. Jule hat lautes Schreien und unkontrollierte Bewegungen von Anfang an kennengelernt, die erfahrene Hündin hat ihr gezeigt, wie man sich dann zu verhalten hat. Hinzu kommt, dass Jule ein ausgebildeter Rettungshund ist, oft müssen wir nach orientierungslosen Personen suchen. Im Training üben wir Situationen, bei denen jemand lautstark den Hund vertreiben will, der Hund geht dann einige Schritte zurück, bleibt aber bei dem Gesuchten. In Deutschland leben 1 Million Demenzkranke mit zunehmender Tendenz. Im fortgeschrittenen Stadium wird die Kontaktaufnahme mit Demenzkranken für Angehörige und Pflegepersonal zunehmend schwieriger. In einer interdisziplinären Studie über 2,5 Jahre hat die TU Dresden durchweg positive Ergebnisse der tiergestützten Therapie nachgewiesen. In den angelsächsischen Ländern wird dies seit den 70er Jahren genutzt. In Deutschland haben Befürchtungen hygienischer Risiken Tierbesuche in Einrichtungen lange unmöglich gemacht. Erst heute öffnen immer mehr Pflegeheime für diese Art der Hilfe ihre Pforten. Ein Ergebnis ist, dass Hunde einen besonderen Zugang zu Menschen mit Demenz finden können. Tiere können Brücken bauen, wo menschliche Kommunikation und Kontaktaufnahme mit Demenzkranken an ihre Grenzen stößt. Sie haben daneben großen Einfluss auf das Wohlbefinden und erhöhen dadurch Lebensfreude und Lebensqualität. Die Alzheimer Forschung hält Tiere für wichtig, weil sie die Verbindung zwischen Kopf, Bauch und Herz herausfordern und herstellen können. Die Patienten lächeln mehr, Depressionen werden verringert und es ist eine höhere Aktivität in einer teilnahmslosen Welt festzustellen. Lieder raten und Tiere aufzählen sind ja eher kindliche Beschäftigungen, stört das die Erkrankten nicht? Eine Bewohnerin hat ja nach Minuten ihren Geburtstag wieder vergessen, kaum einer kann ihnen noch sagen, was er vor zwei Stunden zum Mittag gegessen hat. Dagegen lassen sich Dinge aus der Kindheit gut abrufen. Wie die erste Lehrerin oder Lehrer hieß, können fast alle noch beantworten. Deshalb arbeite ich oft mit Geschichten, die an ihre frühen Jahre anknüpfen, oder erfrage Sprichwörter. So werden neue Kräfte mobilisiert, wie ich selbst erleben konnte. Ein Patient bückte sich unter Mühe um den Hund zu streicheln, obwohl er im Rollstuhl sitzt und sich kaum bewegen konnte. Spastisch verkrampfte Hände öffnen sich um das Fell zu fühlen. Was würden Sie sich für Ihre Arbeit wünschen? Inzwischen ist erforscht (siehe rechts), dass tiergestützte Therapie hilfreich ist, insbesondere für das Wohlbefinden. In einigen Ländern tragen die Krankenkassen die Kosten. Hier wünsche ich mir auch Gesetzesänderungen, zumal es inzwischen anerkannte Ausbildungen bis hin zum Studium gibt. Die Arbeit der Assistenzhunde wird sicher in einigen Jahren genauso anerkannt sein, wie es sog. Blindenhunde heute sind. Außerdem ist das Einsatzfeld immens groß, unterstützen können sie bei Diabetes und sogar Versuche zum Erkennen von Krebserkrankungen sind erfolgreich gewesen. Ich bin zuversichtlich, dass sich hier einiges tun wird. In der Literatur findet sich eine treffende Geschichte: Ein alter einsamer Mann verwahrloste in seiner Wohnung. Er wusch und pflegte sich nicht und verließ nicht sein Haus. Da kam ein großer Hund. „Komm kämme mich“, und der Mann nahm die Bürste und glättete das Fell. „Gib mir Essen und Trinken“, und der Mann stellte ihm Näpfe mit Wasser und Futter hin. „Jetzt gehen wir spazieren“, forderte der Hund danach. Der Mann zog sich an und verließ nach langer Zeit wieder seine Wohnung. 41 aktuelles aus den kliniken - Anzeige - Kieler Mediziner maßgeblich beteiligt an positiven Schlaganfallstudien Studienergebnisse belegen Überlegenheit der Katheterbehandlung gegenüber Medikamenten bei Verschluss großer hirnversorgender Gefäße Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und an der Medizinischen Fakultät der Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel (CAU) wurde diese moderne Behandlungsmethode mitentwickelt und ist am UKSH längst Standard: Nun konnten aktuelle Studien zeigen, dass weniger Patienten schwere Behinderungen davontragen, wenn Ärzte bei einem Schlaganfall große Blutgerinnsel im Gehirn mit Hilfe eines Katheters herausziehen. I n Deutschland erleiden pro Jahr etwa 250.000 Menschen einen Schlaganfall. Damit gehört der Schlaganfall zu den drei großen Volkskrankheiten unserer Gesellschaft mit deutlich steigender Häufigkeit. Obwohl für die meisten Schlaganfallformen heute gute Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen (medikamentöse und Stroke-Unit-Behandlung) konnten in der Vergangenheit Schlaganfälle, die durch den Verschluss gro ßer hirnversorgender Gefäße verursacht werden, nur unbefriedigend behandelt werden. Seit 2009 wird bei dieser Art der Schlaganfälle daher die Behandlung mit der sogenannten Neurothrombektomie durchgeführt, bei der das verschlossene Gefäß mit einem Katheter wiedereröffnet wird. Der behandelnde Neuroradiologe Vor dem Eingriff (links) sind die geschlossenen Gefäße nicht mehr sichbar. Nach Entfernung des Blutgerinnsels (rechts) kann das Blut die Hirnareale wieder versorgen. 42 schiebt dabei unter Röntgensicht aus der Leiste einen Katheter durch die Blutgefäße bis ins Gehirn und zieht das Blutgerinnsel aus der verstopften Hirnarterie mit einer Art Fangschirm heraus (stentretriever). Die Einführung und Weiterentwicklung dieser stent-retriever und ihr klinischer Einsatz wurde wesentlich von Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie des UKSH, Campus Kiel, mitbetrieben. Bisher stand der Beweis aber noch aus, dass durch die erfolgreiche und schnelle Wiedereröffnung des verschlossenen Hirngefäßes auch das klinische neurologische Ergebnis wesentlich verbessert wird und das Ausmaß einer bleibenden Behinderung nach dem Schlaganfall wesentlich reduziert wird. Auf dem diesjährigen amerikanischen Schlaganfallkongress wurde dieser Beweis nun mit drei neuen Studien erbracht, die allesamt die deutliche Überlegenheit der Katheterbehandlung gegenüber der herkömmlichen medikamentösen Therapie zeigten. Die Ergebnisse der drei Schlaganfallstudien (ESCAPE, EXTEND IA und SWIFT PRIME) zeigten, dass durch den Einsatz der Katheterbehandlung bei Schlaganfallspatienten mit gro ßen Gefäßverschlüssen der Anteil der Patienten, die ohne wesentliche Behinderung sind, verdoppelt wird und dass sogar die Hälfte aller Patienten nach der Katheterbehandlung ohne wesentliche Behinderung leben kann. „Wir Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie des UKSH, Campus Kiel sind uns mit allen Schlaganfallexperten einig, dass nach diesen Ergebnissen die Neurothrombektomie ein wichtiges und notwendiges Element in der Schlaganfalltherapie darstellt und Patienten mit schweren Schlaganfällen dieser Therapie zugeführt werden sollten“, sagt Prof. Dr. Jansen, der Mitglied der Studienleitung der SWIFT-Prime Studie ist. „Wie bei allen Schlaganfalltherapien gilt dabei auch bei der Katheterbehandlung, dass die Behandlung so schnell wie möglich nach Auftreten des Schlaganfalls durchgeführt werden muss, um einen größtmöglichen Behandlungserfolg zu erreichen.“ An vielen großen Kliniken in Deutschland wird das Verfahren jetzt zunehmend angeboten. Dazu zählt auch das UKSH, Campus Lübeck, mit Prof. Dr. Peter Schramm als Direktor des Instituts für Neuroradiologie. Die Schlaganfallsexperten im Kieler Neurozentrum des UKSH hatten diese Entwicklung vorausgesehen und gemeinsam mit den umliegenden Partnerkliniken (Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, Imland Klinik Rendsburg, Helios Klinik Schleswig) 2014 das Schlaganfallnetzwerk Schleswig-Holstein gegründet (www. snsh.de), um allen Patienten der Region mit schweren Schlaganfällen die Methode der Neurothrombektomie anbieten zu können. Das Schlaganfallnetzwerk Schleswig-Holstein ist das erste von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft akkreditierte Netzwerk dieser Art. Spendenübergabe im DOMICIL Seniorenpflegeheim Am Markt Seniorenpflegeheim Am Markt in Heide Im November 2014 hat das in der Rettungshundearbeit in Flächen-, DasDOMICIL DOMICIL-Seniorenpfl egeheim Am Marktzurückgreibefindet sich in zentraler Lage Trümmer- und Wassersuche Seniorenpflegeheim fen. Mittlerweile hat sich SARB auf die vonAmHeide direkt historischen und ist mit öffentlichen und Markt in Heide am während des AusbildungMarktplatz von Personenspürhunden spezialisiert und ist aktuell mit achtwenige Teams privaten Verkehrsmitteln erreichbar. Nur Schritte entfernt lädt jährlichen Adventsbasars eineleicht aktiv. Das Einsatzgebiet erstreckt sich dieTombola Fußgängerzone mitErlös ihren zahlreichen, kleinen Geschäften und gemütveranstaltet. Der dabei über Schleswig-Holstein bis in die Bundesländer. sollteCafés für einen Zweck angrenzenden lichen zumguten Bummeln ein. gespendet werden und durch Das DOMICIL Am Markt möchte die Hundie Mitarbeiterin in der Pflege, destaffel mit der Spende unterstützen, da Frau Angela Näter, wurde man die Rettung von Personen durch Suchhunde oft auch ältere Menschen betrifft. schnell Leistungen: auf den Verein SARB Gerade bei Menschen mit einer Demenz Unsere erkrankung oder Hinlauftendenz kann das Rettungshunde e.V. (Search Andege bis Schwerstpfl in allen Pflegestufen • Leichtrechtzeitige Auffinden vermisster PerRescue dogs Büsum & Dithmar- sonen lebensrettend sein. • Kurzzeitund Verhinderungspflege schen) aufmerksam. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. • • • • Wohnbereich für dementiell Am 20.Erkrankte April 2015 fand nun im DOMICIL Seniorenpflegeheim Am Markt die ÜberGroße, wohnliche Zimmer mit Bad in Hund ist nicht nur der beste Freund gabe der Spende von der Einrichtungsleiterin Frau Sybille Umbrich an die Retdes Menschen, sondern im KatastroModerne Therapieund Gemeinschaftsräume phenfall oft auch seine letzte Rettung. tungshundestaffel SARB e.V., vertreten Partner aller Hunde besitzen bis Kostenträger zu 220 Millionen durch Frau Angela Näter, statt. Spendenübergabe durch Einrichtungsleitung Sybille Umbrich. E Riechzellen und können so z. B. vermisste Personen unter riesigen Trümmern, in engen Rohren oder tiefliegenden Schächten aufspüren. Seit 1996 leitet Frau Näter auch die Hun- DOMICIL Seniorenpflegeheim Am Markt GmbH Öffnungszeiten: deschule Dog´s Life und bietet u.a. EinzelMarkt 52 ● 25746 Heide unterricht, Kindertraining oder auch TrickMontag bis Freitag 8.00 - 17.00 Uhr und nach Vereinbarung. Tel. 0481 42130-0 training und Dog-Dancing an. Bei InteresDie Rettungsstaffel SARB existiert in Dithmarschen seit 2011 und die Mitglieder können auf teilweise 20 Jahre Erfahrung se erhalten Sie unter www.dogslife.de weitere Informationen über die Hundeschule. DOMICIL-Seniorenpflegeheim Am Markt GmbH Markt 52 | 25746 Heide www.domicil-seniorenresidenzen.de Weitere Kontaktdaten: www.SARB.de 43 aktuelles aus den kliniken - Anzeige - Asklepios Klinik Nord – Heidberg gründet Wundzentrum Hautkrebsprävention in Kindertagesstätten Spezialisierung und Vernetzung für beste Heilungschancen bei chronischen Wunden Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft zertifiziert wieder Sonnenschutzkindergärten U m Eltern und Erziehende über die Gefahren der Sonne aufzuklären und sie über geeignete Schutzmaßnahmen zu informieren, führt die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft ein Präventionsprojekt für Kindertagesstätten durch. „SunPass – gesunder Sonnenspaß für Kinder“ nennt sich das von der Europäischen Hautkrebsstiftung (ESCF) entwickelte Projekt, das in den Jahren 2012 und 2013 bereits 22 Kindertagesstätten des Landes erreicht hat. Die Mitarbeitenden der Kita und die Eltern werden geschult, wie die Kinder bestmöglich vor den gefährlichen UV-Strahlen geschützt werden können. Auch die Mädchen und Jungen werden spielerisch an das Thema Sonnenschutz herangeführt. Wenn alle Sonnenschutzvereinbarungen eingehalten und umgesetzt werden, um Kinder vor UV-Strahlen zu schützen, erhält der Kindergarten die Auszeichnung „Sonnenschutzkindergarten“. Dazu gehören beispielsweise das regelmäßige Eincremen mit geeignetem Sonnenschutzmittel, das Tragen von Mützen mit Schirm und Nackenschutz sowie die Einrichtung von Schatten ecken im Außenbereich der Kita. Dank der finanziellen Unterstützung der schleswig-holsteinischen Sparkassen wird die Schleswig-Holsteinische 44 Krebsgesellschaft auch in diesem Jahr wieder Kindertagesstätten zertifizieren und damit die Prävention von Hautkrebs schon bei Kindern etablieren. „Wir freuen uns, dazu beitragen zu können, dass schon die Kleinsten für das Thema Sonnenschutz sensibilisiert werden und so ein wichtiger Schritt in der Hautkrebsvorsorge gemacht werden kann“, so Reinhard Boll, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für SchleswigHolstein. „Als regionaler Finanzdienstleister übernehmen wir Verantwortung für unser Land und damit auch für die Menschen, die hier leben.“ Jedes fünfte Kind im Kindergartenalter hatte schon einmal einen Sonnenbrand. Das zeigt eine Umfrage der ESCF bei rund 3.400 Familien. Viele Eltern unterschätzen die Gefahr der Sonne, weiß auch Harriet Heise, Schirmherrin der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft. In der Umfrage gaben nur 14 Prozent der Eltern an, ihren Kindern Mützen zum Spielen im Freien mitzugeben. Lediglich jeder fünfte Elternteil achte darauf, dass die Kinder Kleidung tragen, die sie vor der Sonne schützt. „Gerade Kinderhaut ist besonders gefährdet“, erklärt der Vorsitzende der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft, Prof. Dr. Frank Gieseler. „Diese © Barbara Pheby/fotolia Bald ist es wieder soweit und die ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Frühjahr laden uns zu zahlreichen Aktivitäten im Freien ein. Doch um die warme Jahreszeit unbeschwert genießen zu können, bedarf es einiger Vorsichtsmaßnahmen. Denn der unzureichende Schutz vor der ultravioletten Strahlung der Sonne ist die Hauptursache von Hautkrebserkrankungen. Besonders gefährlich sind Sonnenbrände in der Kindheit. Weil die Hautentwicklung zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist, reagieren kindliche Hautzellen wesentlich empfindlicher auf das schädigende UV-Licht der Sonne als Erwachsenenhaut. Prof. Dr. Frank Gieseler, Vorsitzender und Harriet Heise, Schirmherrin des Vereins Prof. Dr. Carolin Tonus, Chefärztin Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, und Oberarzt Dr. Gero Neupert, Wundexperte ICW in der Asklepios Klinik Nord – Heidberg Der richtige Schutz ist das A und O beim Spielen in den Sonnenmonaten. Haut ist noch sehr empfindlich und muss vor UV-Strahlung besonders geschützt werden.“ Das mangelnde Bewusstsein in Sachen Sonnenschutz im Kindesalter wirkt sich in der Regel erst viele Jahre später aus. Der Grund hierfür ist das individuelle sogenannte „Sonnenkonto“, das sich schon in der frühen Kindheit zu füllen beginnt und nicht mehr zu löschen ist. So steigt mit jedem Sonnenbrand das Risiko, im Alter an Hautkrebs zu erkranken. Jedes Jahr steigt die Anzahl der Neuerkrankungen um über 5 % an. Diesem Trend will die SchleswigHolsteinische Krebsgesellschaft mit dem Projekt „SunPass“ entgegenwirken. Ab sofort können sich Kitas und interessierte Eltern bei der Projektkoordinatorin informieren und anmelden: Alter Markt 1-2 • 24103 Kiel Wienke Voß Tel. 0431 8001085 [email protected] Informationen im Internet: www.krebsgesellschaft-sh.de D Mit dem Wundzentrum Heidberg hat die Asklepios Klinik Nord eine neue Anlaufstelle für Patienten mit Problemwunden geschaffen. Da die Behandlung von Wundheilungsstörungen sehr komplex ist, arbeiten Experten verschiedener medizinischer Fächer und Berufsgruppen Hand in Hand. Als Bindeglied zwischen stationärem und ambulantem Bereich stellt das Wundzentrum eine lückenlose Versorgung sicher. So können Rückfälle und die Entstehung weiterer Wunden vermieden werden. esinfizieren, Pflaster drauf und fertig. Wenn es doch immer so einfach wäre. In Deutschland haben rund vier Millionen Menschen chronische Wunden. Ein langer Leidensweg mit vielen erfolglosen Therapieversuchen ist eher die Regel als die Ausnahme. „Es besteht dringender Handlungsbedarf. Um die Lebensqualität von Wundpatienten zu verbessern, hat die Heidberger Allgemeinchirurgie deshalb ein Wundzentrum mit Netzwerkcharakter gegründet, das alle erforderlichen Kompetenzen bündelt und die so wichtige Behandlungskontinuität gewährleistet“, erklärt Prof. Dr. Carolin Tonus, Chefärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie. Bei den meisten Betroffenen verhindert eine zugrundeliegende Erkrankung wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder ein Gefäßleiden, dass die offene Hautstelle sich schließt. Aber auch viele andere Faktoren spielen eine Rolle. Grundsätzlich gilt: Tritt bei einer Wunde nach vier Wochen trotz Behandlung keine Besserung ein, gehört sie in die Hände von Experten. „Der wichtigste Schritt ist zunächst die Abklärung der Ursache. Erst wenn wir wissen, was den Heilungsprozess beeinträchtigt, können wir einen umfassenden Therapieplan entwickeln. Dazu gehört bei einem Diabetespatienten zum Beispiel, den Blutzucker richtig einzustellen“, so Dr. Gero Neupert, Oberarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Wundexperte ICW (Initiative Chronische Wunden e.V.). „Für uns gibt es keine hoffnungslosen Fälle.“ Chronische Wunden sind nicht nur mit körperlichen Beschwerden wie Schmerzen, Brennen und Juckzreiz, sondern auch mit einer hohen psychischen Belas tung verbunden. Die Betroffenen fürchten, durch unangenehmen Geruch oder durchnässte Verbände aufzufallen. Hinzu kommt die Angst, dass irgendwann eine Amputation nötig sein könnte. Aber soweit muss es gar nicht erst kommen. „Wir arbeiten nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen mit zeitgemäßen Wundtherapeutika und Verbandsmaterialien und führen modernste operative Verfahren durch – für uns gibt es keine hoffnungslosen Fälle“, bekräftigt Dr. Gero Neupert. Um nach einem Klinikaufenthalt eine nahtlose ambulante Weiterversorgung sicherzustellen, hat das Wundzentrum ein Überleitungsmanagement eingerichtet und ist eng mit niedergelassenen Ärzten, Sanitätshäusern, Orthopädietechnikern und Podologen vernetzt. Das Wundzentrum Heidberg ist erreichbar unter Tel. (0 40) 18 18 - 87 16 00 oder per E-Mail an wundzentrum.nord@ asklepios.com. 45 aktuelles aus den kliniken aktuelles aus den kliniken Hygiene in Krankenhäusern: Mit dem Kajalstift zu mehr Selbstbewusstsein Die Diagnose Brustkrebs ist für Frauen schockierend. Erst die körperlichen Veränderungen während der Therapie machen die Krankheit sichtbar. Gut besucht sind daher Schminkkurse, in denen man lernt, den Verlust von Augenbrauen und Wimpern zu kaschieren. Mit Fachwissen gegen gefährliche Keime Ina Wulf kann wieder ohne Probleme in den Spiegel schauen. Beste Krankenpflegeschülerin aus Schleswig-Holstein lernt im WKK A m Anfang ist es der Schock über die Diagnose, der die Frauen aus dem Gleichgewicht bringt. Brustkrebs – und was nun? Erst verspätet stellt sich dann das Bewusstsein darüber ein, was die Krankheit eigentlich mit dem Körper macht. „Die Frauen fallen häufig in ein emotionales Loch, wenn sich Körperveränderungen durch die Therapie zeigen. Hier ist unser Ansatz, dass wir auch da Hilfe bieten, wo sich Selbstvertrauen und Selbstbewustsein wieder aufbauen lassen“, schildert Dr. Inka Buttge, Leitende Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Segeberger Kliniken die Idee, Krebspatientinnen einen Schminkkurs anzubieten. Spaß trotz Krankheit Elf Frauen zwischen 29 und 67 Jahren sind Buttges Einladung gefolgt. Eine Expertin für dermatologische Pflegeprodukte hat ihr Arsenal an Cremes, Pasten, Pudern, Wimperntusche und Lippenstiften auf dem Tisch drapiert. Die Stimmung ist wie auf einem Klassenausflug. Trotz der lebensbedrohenden Krankheit ist allen der Humor erhalten geblieben. „So einen Schminkkurs wollte ich schon immer mal machen. Aber man sagte mir, ich sei viel zu schön“, erzählt Margrit Stabenow und alle lachen herzlich. Im letzten Jahr bekam die 70Jährige die Diagnose Brustkrebs. Wie sie auch, so haben die meisten Frauen nach der Diagnose eine Operation und verschiedene Chemo- und Strahlentherapien hinter sich. „Nach 14 Tagen fielen meine Haare aus. Da wurde ich sehr traurig. Aber ich habe große Unterstützung von meinem Mann und meiner Familie erhalten. Heute habe ich meine Krankheit akzeptiert. Ich bin hier, um etwas für meine Augenbrauen zu tun, 46 Landesmeisterin Melanie Segelke und Leiterin der Schule für Pflegeberufe Waltraud Hartwig (Foto: WKK/Büttner) Erstmalige Teilnahme einer Schülerin aus dem Westküstenklinikum D Expertin Kathrin Nowak, Margrit Stabenow und die stellv. Leiterin der Notfallambulanz Daniela Dittmann Dr. Inga Butte probierte es selbst aus und ließ sich schminken. die so nicht mehr da sind“, sagt die Frau aus Leetzen. Erst seit kurzer Zeit sind die Räumlichkeiten in der Allgemeinen Klinik so, dass solche Veranstaltungen in der Klinik adäquat durchgeführt werden können. Buttge will diesen Schminkkurs daher mit ihrem Team, der Leiterin der Notfallambulanz, Ulrike Bogdanski und ihrer Stellvertreterin Daniela Dittmann, zukünftig jedes Quartal anbieten. „Wir wissen um die positive Wirkung für die Patientinnen und sehen das auch als Komplettierung unseres Versorgungsangebots von der Befundung und einer lückenlosen Diagnostik mittels digitaler diagnostischer und interventioneller Mammographie, Brustultraschall und Durchführung von Stanzbiopsien bis zur Therapie einschließlich Brustoperationen und Wiederaufbau“, sagt Buttge, die jeden Mittwoch eine Brustkrebssprechstunde in der Klinik anbietet und im ständigen Austausch mit dem gynäkologischen Tumorboard steht. Das Gremium aus verschiedenen Fachärzten und Krebsexperten tagt zweimal wöchentlich in der Allgemeinen Klinik und diskutiert sämtliche Fälle der in den Segeberger Kliniken zu behandelnden Krebspatienten. Haarausfall, fehlende Augenbrauen und Wimpern, fahle Haut, die Krebstherapie verlangt dem Körper viel ab. Es sind Informationen und Tipps, die alle Frauen hier zu bekommen hoffen. Was mache ich mit fehlenden Augenbrauen oder Wimpern? Wie kann ich mich schminken, um weniger krank auszusehen? Das fragte sich auch Ina Wulf. Mit 28 Jahren stellte man bei ihr Brustkrebs fest. Ein Schock für sie und ihren Lebenspartner: „Mein Freund hat mir die Haare gleich abrasiert, als sie begannen, auszufallen. Ich fühlte mich häßlich, nahm sehr an Gewicht zu. Und als Wimpern und Augenbrauen ausfielen, konnte ich mich nicht mehr im Spiegel anschauen. Mein Selbstbewusstsein war am Boden“, sagt die heute 29-Jährige aus Klein Rönnau. Inzwischen hat sie ihre Zuversicht zurückgewonnen und ihr Übergewicht wieder abgebaut. In der Hochphase ihrer depressiven Zeit wollte sie sich unkontrolliert sämtliches Make up auf die Haut schmieren, um nicht krank auszusehen. Besonders, als sie keine Augenbrauen mehr hatte. Daher hätte sie sich gewünscht, diesen Kurs früher belegen zu können. Weitere Infos: www.segebergerkliniken.de ie Gesundheits- und Krankenpflegeschülerin Melanie Segelke ging als Gewinnerin aus dem Vorentscheid des Bundeswettbewerbes um den Titel „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ unter den Teilnehmern aus ganz Schleswig-Holstein hervor. Die 22-jährige Schülerin, die im Oktober 2012 mit ihrer Ausbildung im Westküstenklinikum Heide begonnen hat, ist auch die erste Schülerin der Krankenpflegeschule am Westküstenklinikum, die an diesem Wettbewerb überhaupt teilgenommen hat. Sie wird im Juni ganz Schleswig-Holstein beim Bundesentscheid in Berlin vertreten. In Berlin treten insgesamt 23 Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet an. „Wir sind erst jetzt auf diese Art Wettbewerb aufmerksam geworden und haben zwei Schülerinnen für den Landesentscheid ausgewählt, die durch sehr gute Leistungen in der Theorie und in der Praxis aufgefallen sind. Das waren unsere Schülerinnen Melanie Segelke und Mandy Steinborn. Dass wir gleich so erfolgreich sind, freut uns sehr, wir sind sehr stolz auf unsere Schülerin“, erklärt Waltraud Hartwig, Leiterin der Schule für Pflegeberufe des Bildungszentrums für Berufe im Gesundheitswesen am Westküstenklinikum in Heide. Die Schule für Pflegeberufe am Westküstenklinikum Heide verfügt über 140 Ausbildungsplätze. Die SchülerInnen werden über die DRK-Schwesternschaft Hamburg e.V. eingestellt. Die theoretische Ausbildung erfolgt in Heide, die praktische Ausbildung in den Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide. Der Bundeswettbewerb „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ wird zum fünften Mal vom Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e.V. mit Sitz in Delitzsch organisiert. Westküstenklinikum Heide Esmarchstraße 50 · 25746 Heide · Tel. 0481 785 · [email protected] Westküstenklinikum Brunsbüttel Delbrückstraße 2 · 25541 Brunsbüttel · Tel. 04852 980 - 0 · [email protected] www.westkuestenklinikum.de Der Umgang mit multiresistenten Erregern (MRE) ist derzeit wohl eine der größten Herausforderungen für die deutschen Krankenhäuser. Für Gesunde sind die Keime meist nicht gefährlich, für immungeschwächte Patienten können sie jedoch zu einer ernsthaften Bedrohung werden. D as Nationale Referenzzentrum zur Überwachung von Klinikinfektionen geht dabei von 400.000 bis 600.000 Infektionen pro Jahr in deutschen Krankenhäusern aus. Das Westküstenklinikum (WKK) in Brunsbüttel und Heide hat sich diesem wichtigen Thema angenommen, bevor es zum Problem wird. Geschäftsführerin Dr. Anke Lasserre sagt: „Wir setzen auf gut geschultes Personal, modernste Schutzmaßnahmen und strenge Hygienevorschriften zur Verhinderung eines Ausbruchs von multiresistenten Erregern. Das Wichtigste ist die Vorsorge und Vermeidung von Vorfällen mit gefährlichen Keimen.“ Die sogenannten Krankenhauskeime sind kein hausgemachtes Problem der Krankenhäuser, sondern häufig Folge einer zu breiten Anwendung von Antibiotika, etwa in der Tierzucht, wo inzwischen 85 Prozent aller Antibiotika zum Einsatz kommen. Daher hat das WKK 2014 zwei erfahrene Ärztinnen an den beiden Standorten Brunsbüttel und Heide zu Antibiotic Stewardship-Experten (ABS) weiterbilden lassen und ein Team gegründet, das in den Häusern zum Beispiel die Umsetzung der Resistenzstatistik in eigenen, hausinternen Listen sicherstellt. In dieser intensiven, zweijährigen Weiterbildung geht es um den gezielteren Einsatz von Antibiotika. Im Bereich Hygiene, also der Vorsorge von Vorfällen mit Krankenhauskeimen, setzt das WKK auf ständige Weiterbildung, wie zum Beispiel beim jährlichen „Händetag“ an beiden Standorten. Bei dieser verpflichtenden Fortbildung wurden und werden alle Mitarbeiter geschult, insbesondere auf die richtige Handhygiene zu achten. So ist der Einsatz von Hygienemaßnahmen das oberste Gebot. Das WKK verfügt ebenfalls über eine regelmäßig tagende interne Hygienekommission. Es ist Teil eines Netzwerkes in der Region, dem sogenannten MRE-Netzwerk, das dabei hilft, Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Zu den Vorsorgemaßnahmen zählt auch, dass bereits seit 2007 bei von multiresistenten Erregern besonders gefährdeten Patientengruppen ein Eingangsscreening durchgeführt wird. Durch diese Maßnahme können die Patienten dann vorsorglich isoliert und die Antibiotika-unempfindlichen Bakterien in einem Stadium des bloßen Vorhandenseins ohne Krankheitsbedeutung durch eine besondere Behandlung saniert werden. So können eine Übertragung auf Mitpatienten und eine echte Infektion beim Träger, der sich zum Beispiel einer Operation unterziehen muss, verhindert werden. 47 aktuelles aus den kliniken medizin Familiale Pflege im Klinikum Nordfriesland: Beratung und Schulung für pflegende Angehörige Aktuelle Kursangebote: © Marianne Linz Husum, Pflegekurs, Start am 28.04, Folgetermine am 5./12.05. jeweils 16-19.30 Uhr Das Bildungszentrum des Tönning, Demenz-Pflegekurs, Start am 5.05., Folgetermine 12./19.05., jeweils 9-12.30 Uhr Klinikums Nordfriesland von IHK ausgezeichnet „Wir sind sehr stolz darauf, dass unser Bildungszentrum von der IHK Flensburg ausgezeichnet wurde“, zeigt sich Klaus Blümling, Personalverantwortlicher im Klinikum Nordfriesland – zu dem das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen Nordfriesland gehört – erfreut. Vor kurzem hat die Industrie- und Handelskammer Flensburg Betriebe aus ihrem Bezirk zu „Ausbildungsbetrieben 2014/15“ ernannt, die mit vorbildlicher Qualität ausbilden, auch schwächeren Jugendlichen eine Chance geben oder insgesamt ein überzeugendes Konzept der Fachkräftegewinnung und Personalentwicklung haben. Dabei wurden jeweils Betriebe aus drei Größenkategorien – gemessen an der Mitarbeiterzahl – ausgezeichnet. Das Klinikum Nordfriesland kam in der Gruppe „mehr als 251 Beschäftigte“ auf den 3. Platz. Das Klinikum wurde somit als einziges Unternehmen im Gesundheitswesen aus dem IHKBezirk gewürdigt. „Wir ehren heute Unternehmen, die in der Ausbildung Zeichen setzen. Damit möchten wir auch deutlich machen, dass die berufliche Bildung den Grundstein für ein erfolgreiches und interessantes Arbeitsleben darstellt“, erläuterte Uwe Möser, IHK Präsident, während der Preisverleihung. „Dieser Preis zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Klaus Blümling. Vor einiger Zeit spürte das Klinikum Nordfriesland immer mehr den Mangel an Fachkräften und Auszubildenden. Diese Herausforderung hat es aktiv aufgegriffen und ein ganzes Maßnahmenbündel umgesetzt, um die Attraktivität des Unternehmens zu erhöhen. Dazu gehören u. a. die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements, eine Verbesserung der Situation im Bereich Familie und Beruf und eine intensivierte Ansprache potentieller Auszubildender. Der IHK-Vizepräsident und Vorsitzende des Fachausschusses Wirtschaft und Bildung, Rolf-Ejvind Sörensen, ergänzte während der Preisverleihung: „Die Bewerbungen waren durchweg beeindruckend, die Auswahl fiel alles andere als leicht. Das zeigt: Eigentlich sind alle Finalisten Gewinner“. 48 Niebüll, Demenz-Pflegekurs, Start am 6.05., Folgetermine 13./20.05., jeweils 9-12.30 Uhr Leisten als Pflegetrainerinnen Arbeit von unschätzbarem Wert: Die Krankenschwestern Heidi Lutter, Heike Tetens und Annett Bretsch (v.l.) Niebüll, Pflegekurs, Start am 27.5., Folgetermine 3./10.06., jeweils von 14-17.30 Uhr Husum, Pflegekurs, Start am 23.6., Folgetermine 30.06./07.07. jeweils von 9-12.30 Uhr © Sonja Wenzel Anzeige F ür das Jahr 2014 hat das Klinikum Nordfriesland einen großen Erfolg zu verzeichnen: Es liegt in Bezug auf die Anzahl der in häuslicher Pflege geschulten Familienangehörigen dank des emsigen Einsatzes des Teams „Familiale Pflege“ an erster Stelle aller Krankenhäuser in Schleswig-Holstein. „Die familiale Pflege verfolgt das Ziel, die Entlassungssituation aus der Klinik zu entspannen, denn die Familienangehörigen befinden sich oft in einem Ausnahmezustand, in dem Angst, Hilflosigkeit und große Anspannung vorherrschen“, heißt es. Heike Tetens, Heidi Lutter und Annett Bretsch sind Pflegetrainerinnen am Klinikum Nordfriesland. „Wir gewähren Familienangehörigen Beratung und Unterstützung in Pflegesituationen, die oft akut auftreten“, sagen die drei examinierten Krankenschwestern. Seit rund eineinhalb Jahren beteiligt sich das Klinikum Nordfriesland an Vernetzung mit dem dem Modellprogramm Kliniksozialdienst „Familiale Pflege“, das und den Stationen von der Universität Eine wichtige Voraussetzung Bielefeld wissenschaft- für den reibungslosen Ablauf ist die enge Vernetzung mit dem lich begleitet wird. Als Kliniksozialdienst und den StaVertragspartnerin auf tionen. Auf diese Weise wird Krankenkassenseite der Kontakt zwischen den Familienangehörigen und den fungiert die Pflegetrainerinnen hergestellt. AOK Nordwest. Noch während des Kranken- hausaufenthaltes des Patienten organisiert das Team die wertvolle Unterstützung, die später den pflegerischen Alltag in der Familie erleichtert: „Wir planen die Pflegehilfsmittel und geben Informationen über das Krankheitsbild. Dazu gehören auch Tipps zur Pflege von Demenzkranken. Wir stellen darüber hinaus die Ressourcen dar, über die der Patient möglicherweise noch verfügt“, beschreibt Heike Tetens die hilfreiche Arbeit des Teams. Nach der Entlassung nehmen die Pflegetrainerinnen die häusliche Situation der Familie in Augenschein. Im Idealfall wird noch während des Krankenhausaufenthaltes des Patienten gemeinsam mit den Familienangehörigen das Pflegetraining durchgeführt: „Dazu gehören zunächst die Hauptpflegetechniken, die Sturzprophylaxe sowie die richtige Unterstützung beim Gang zur Toilette oder beim Aufstehen“, sagt Heike Tetens. Nur langsam wird dieses hilfreiche und vor allem kostenfreie Angebot des Klinikums Nordfriesland bekannt und dabei ist die Hilfe der Pflegetrainerinnen auch dann noch möglich, wenn die Entlassung aus der Klinik unmittelbar bevorsteht. Für einen Zeitraum von sechs Wochen nach der Klinikentlassung steht das Team den Familien weiterhin zur Verfügung. Angebot von Pflegekursen Die zweite Säule der „Familialen Pflege“ ist das Angebot von Pflegekursen: Sie können gern auch bei reinem Interesse an dem Thema und unabhängig vom „Akutfall“ besucht werden. Anmeldungen sind unbedingt erforderlich, entweder unter der Telefon-Nummer 04841660-1841 für Veranstaltungen in Husum und Tönning oder unter 04661-15-2330 für jene in Niebüll. Diese Kurse sind kostenfrei. Unterstützung und Entlastung gewähren auch die Gesprächskreise für pflegende Angehörige, die in den Kliniken Husum, Niebüll und Tönning durchgeführt werden. 49 aktuelles aus den kliniken aktuelles aus den kliniken Die beiden Chefärzte des Gefäßzentrums der Regio Kliniken, Gefäßchirurg Dr. Ulf Niemann und Angiologe Dr. Oliver Hader im modernen Katheterlabor der Regio Klinik in Elmshorn. Betroffenen nicht nur mit einer Gefäßerkrankung in das Krankenhaus, sondern haben weitere Krankheitsbilder. In Konferenzen beraten die Gefäßexperten jeden Fall und legen für jeden Patienten individuelle Behandlungsabläufe fest. Geleitet wird das Gefäßzentrum gemeinsam von dem Chefarzt für Innere Medizin und Facharzt für Angiologie, Dr. Oliver Hader sowie dem Chefarzt und Facharzt für Gefäßchirurgie, Dr. Ulf Niemann. Damit stehen dem Gefäßzentrum der Regio Kliniken sowohl ein konservativer als auch ein operativer Therapeut vor. Außerdem ist das Gefäßzentrum nicht nur nach den strengen Maßstäben der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert, sondern kann außerdem ein Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Angiologie vorweisen. Für die Diagnostik steht im Regio Klinikum Elmshorn eine moderne Angiografieanlage zur Verfügung. „Die Diagnostik kann dank der Zusammenarbeit noch zielgerichteter erfolgen und Operationen können zum Teil vermieden werden“, begründet Dr. Oliver Hader die enge Zusammenarbeit mit den anderen Fachdisziplinen und niedergelassenen Ärzten. Und Dr. Niemann ergänzt: „In dem Gefäßzentrum werden wir unserem Anspruch gerecht, den Patienten schonend und zugleich effektiv zu helfen.“ Ihre langjährige Erfahrung im Bereich der Gefäßmedizin bringen die Experten der Regio Klinik in das neu gegründete Kompetenzzentrum „Sana GefäßMed“ ein, zu dem sich insgesamt sechs Krankenhäuser des Sana Verbundes in Norddeutschland zusammengeschlossen haben. Neben den Regio Kliniken in Elmshorn und Pinneberg sind das die Sana Kliniken in Eutin, Lübeck, Hameln und Wismar. „Durch die enge Vernetzung der Kliniken im Norden und die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten schaffen wir im Bereich der Gefäßmedizin für die Menschen in Norddeutschland ein umfassendes wohnortnahes Angebot mit gleichen hohen Standards bei der Behandlungsqualität“, erklärt die Vorsitzende der Regio Klinik-Geschäftsführung, Angela Bartels. „Damit tragen die Sana Kliniken den Bedürfnissen der Gesellschaft nach einer wohnortnahen, aber gleichzeitig hochspezialisierten Medizin Rechnung.“ Die „Sana GefäßMed“ ist das dritte Kompetenzzentrum der Sana Kliniken im Norden. Bereits vor zwei Jahren hatten sich die Sana Kliniken in Lübeck und Wismar sowie den Kreisen Pinneberg und Ostholstein im Bereich der Herzmedizin zur „Sana CardioMed“ zusammengeschlossen. „Der Zusammenschluss hat sich bewährt. Daher war eine Ausweitung der Kooperation auf anderen Feldern der Medizin ein logischer Schritt“, sagt Angela Bartels. Im Gefäßzentrum der Regio Klinik werden im Jahr rund 2500 Patienten behandelt. Für die Diagnostik und Behandlung stehen im Klinikum High-End-Ultraschallgeräte und eine Ende 2012 in Betrieb genommene hochmoderne Angio grafieanlage zur Verfügung. Operationen werden standortübergreifend von Chirurgen aus Elmshorn und Pinneberg durchgeführt. Gesundheit im Fluss Elmshorn – Eutin - Hameln – Lübeck – Pinneberg – Wismar Auf den Punkt gebracht Unser Behandlungskonzept Hand in Hand für die Patienten Das Gefäßzentrum der Regio Klinik wird Teil der „Sana GefäßMed“ Im zertifizierten Gefäßzentrum der Regio Klinik arbeiten Mediziner unterschiedlicher Fachrichtungen bei der Behandlung von Gefäßerkrankungen Hand in Hand. Ihre langjährige Kompetenz im Bereich der Gefäßmedizin bringen die Regio-Experten jetzt als Gründungsmitglieder in das Netzwerk „Sana GefäßMed“ ein, zu dem sich sechs Kliniken in Norddeutschland zusammengeschlossen haben. 50 Kurze Wege: Vom ersten Termin bis zur medizinischen Nachbetreuung setzen wir auf Wohnortnähe. Die Besten ihres Fachs: Unsere Spezialisten besitzen Expertise und langjährige Erfahrung. E ine breite und zugleich hochspezialisierte Behandlung von Gefäßkrankheiten bieten die Mediziner des Gefäßzentrums der Regio Klinik in Elmshorn ihren Patienten an. Möglich wird das durch die enge Zusammenarbeit zwischen Medizinern verschiedener Fachrichtungen aus der Regio Klinik und niedergelassenen Praxen. Angiologen und Gefäßchirurgen sowie Radiologen, Nephrologen (Fachärzte für Nierenerkrankungen) und Diabetologen arbeiten in dem Zentrum Hand in Hand. Durch die Vernetzung kann den Patienten im Gefäßzentrum gut und umfassender geholfen werden. Denn oft kommen die Individuelle Betreuung: Unser Behandlungskonzept wird speziell auf Sie abgestimmt, mit dem Ziel, von den geeigneten Therapien die am wenigsten belastende zu wählen. Gebündeltes Wissen: Ihr Fall wird von unseren Spezialisten in einer interdisziplinären Gefäß-Konferenz besprochen. Höchste Standards: Moderne medizinische Ausstattung und ein ausgesprochenes Qualitätsverständnis zeichnen uns aus. Sechs Kliniken – ein Kompetenzzentrum Diese Standorte sind Teil von Sana GefäßMed Nord: Regio Klinikum Elmshorn Agnes-Karll-Allee 17 25337 Elmshorn Telefon 04121 798-0 Telefax 04121 798 181 [email protected] Sana Kliniken Lübeck GmbH Kronsforder Allee 71–73 23560 Lübeck Telefon 0451 585-01 [email protected] Sana Kliniken Ostholstein GmbH Hospitalstraße 22 23701 Eutin Telefon 04521 787-0 [email protected] Sana Klinikum Hameln-Pyrmont Saint-Maur-Platz 1 31785 Hameln-Pyrmont Telefon 05151 97-0 [email protected] Regio Klinikum Pinneberg Fahltskamp 74 25421 Pinneberg Telefon 04101 217-0 Telefax 04101 217 789 [email protected] Sana HanseKlinikum Wismar GmbH Störtebekerstraße 6 23966 Wismar Telefon 03841 33-0 [email protected] 51 gesund leben gesund leben Wenn Schnarchen krank macht Es sägt, pfeift und rasselt in Deutschlands Schlafzimmern Lärmpegel wie bei einem Presslufthammer oder einem vorbeifahrenden Lastwagen sind nicht selten in Deutschlands Schlafzimmern: 60 Prozent aller Männer und 40 Prozent der Frauen über 60 Jahre schnarchen. Kommen nächtliche Atemaussetzer hinzu, kann es für die Gesundheit gefährlich werden. Zahnschienen können Abhilfe schaffen. E rschlafft die Rachenmuskulatur während des Schlafens, flattern Gaumensegel und Zäpfchen mit der Atemluft. Das charakteristische Schnarchgeräusch entsteht. Sind die oberen Atemwege zusätzlich verengt, beispielsweise durch eine Erkältung, eine Allergie oder eine Verkrümmung der Nasenscheidewand, steigt die Wahrscheinlichkeit für das unliebsame Sägen, Pfeifen oder Rasseln. Im Alter verstärkt sich dieser Effekt, da die natürliche Gewebespannung abnimmt. Atemaussetzer gefährden die Gesundheit Solange Atemrhythmus und Schlafqualität des Schnarchenden nicht beeinträchtigt sind, strapazieren die nächtlichen Geräusche zwar die Nerven des Mitschläfers, sind aber für den Schnarchenden selbst ungefährlich. Anders sieht dies aus, Initiative proDente e.V. wenn Atemaussetzer hinzukommen. Rachenmuskulatur und Zunge entspannen sich so sehr, dass sich die Atemwege verengen oder zeitweise sogar blockiert werden. Dauern diese Atemaussetzer länger als zehn Sekunden, spricht man von der sogenannten Schlafapnoe. Sie kann für die Gesundheit des Schnarchenden gefährlich werden, denn die Sauerstoffversorgung wird bei jedem Aussetzer unterbrochen. Mögliche Folgen sind Bluthochdruck, ein doppelt so hohes Risiko für Herzinfarkt sowie Hirnschlag. Auch Depressionen können durch den Schlafmangel auftreten, ebenso eine gesteigerte Unfallgefahr im Alltag oder Straßenverkehr. Schlafapnoe auch vom Zahnarzt abklären lassen Wird eine Schlafapnoe festgestellt, gibt es je nach Schweregrad und Ursache der Erkrankung unterschiedliche Thera- pieformen. Bei leichten oder mittelschweren Erkrankungsformen kann beispielsweise eine Schnarchschiene, auch Apnoe- oder Protrusionsschiene genannt, aus dem Dentallabor Besserung erzielen. Ein fortgebildeter Zahnarzt berät hierzu. Erste Anzeichen einer Schlafapnoe sind ein rauer Hals, morgendliche Kopfschmerzen, aber auch nächtliches Schwitzen und Herzrasen. Leitsymptom ist die Tagesmüdigkeit. Den Betroffenen fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Sie fühlen sich nicht leistungsfähig. Bei Verdacht auf Schlafapnoe raten Fachärzte zu einer ScreeningUntersuchung. Hierfür nimmt der Patient ein Aufzeichnungsgerät mit nach Hause. Dieses misst Atempausen, Schnarchgeräusche, Sauerstoffsättigung des Blutes, Pulsfrequenz und Körperlage während des Schlafens. Der Facharzt wertet die Daten aus und kann krankmachendes Schnarchen vom „harmlosen“ unterscheiden. Weiterführende Untersuchungen in einem Schlaflabor sowie die Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte wie HalsNasen-Ohrenarzt, Lungenfacharzt sowie Zahnarzt können für eine umfassende Diagnostik notwendig sein. Die fertigen Schienen sollen den Unterkiefer verschieben und so den Rachenraum vergrößern. Die Atemluft kann ungehindert in die Lunge ein- und ausströmen. Quelle: Initiative proDente Fallbeispiel Bernd Schäfer Morgens wie gerädert Wenn Bernd Schäfer morgens erwacht, fühlt er sich wie gerädert, obwohl er mindestens acht Stunden lang geschlafen hat. Das Aufstehen und die Autofahrt zur Arbeit fallen ihm schwer. Die Müdigkeit zieht sich durch den Tag, so dass er auch im Büro bei seiner verantwortungsvollen Tätigkeit als Marketingleiter eines mittelständischen Unternehmens häufig unkonzentriert ist. M it dem Gefühl völliger Abgeschlagenheit ist er sehr unzufrieden, denn dieses hält schon lange an und hat sich in den letzten Jahren sogar noch verschlechtert. Dabei ist Herr Schäfer ein aktiver Mensch. Er trifft sich gerne mit Freunden, joggt regelmäßig und ernährt sich gesund. Verdacht auf Schlafapnoe abklären Da er sich Sorgen um seine Gesundheit macht, geht Herr Schäfer zu seinem Hausarzt. Dieser erfasst mit Hilfe eines Fragebogens Krankengeschichte und Beschwerden. In dem Gespräch erwähnt Herr Schäfer, dass seine Frau sich nachts häufig durch sein lautes Schnarchen gestört fühlt. Dies ist für den Hausarzt ein Anhaltspunkt, um den Verdacht einer Schlafapnoe abzuklären. Er untersucht Herrn Schäfer gründlich auf typische Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus und überweist ihn dann zu einem ambulanten Schlafmediziner. Dieser gibt ihm ein mobiles Aufzeichnungsgerät mit nach Hause, das den Schlaf während der Nacht überwacht. Die Auswertung der Daten zeigt, dass Herr Schäfer nach den Aussagen seines Arztes unter einer mittelgradigen obstruktiven Schlafapnoe leidet. Begleiterkrankungen hat er glücklicherweise noch nicht entwickelt. Die Zahnschiene beim Zahnarzt schafft Abhilfe Damit sich ein umfassendes Bild ergibt, rät der Arzt zu weiterführenden Unter52 suchungen beim Hals-Nasen-Ohrenarzt, beim Neurologen und bei einem fortgebildeten Zahnarzt. Die Wirkung der Protrusionsschiene Nach Ausschluss anderer Grunderkrankungen wird eine sogenannte Protrusionsschiene angeraten. Der Zahnarzt untersucht die Mundhöhlen- und Gebisssituation aber auch den Funktionszustand der Kiefergelenke. Hier werden keine weiteren Erkrankungen festgestellt und somit besteht die Möglichkeit, eine Schiene herzustellen. Hierfür wird ein Abdruck des Gebisses gemacht und die Lage der Kiefer zueinander bestimmt. Dies wird in ein Dentallabor gesandt. Dort fertigt der Zahntechniker individuelle Zahnschienen aus durchsichtigem Kunststoff für beide Kiefer an, welche durch eine gezielte Vorrichtung miteinander verbunden sind, um den Unterkiefer im Schlaf nach vorn zu verschieben. Die fertigen Schienen passt der Zahnarzt in den Mund ein. Herr Schäfer muss sich nun erst eine Zeit lang an diese Schienen gewöhnen, aber trägt sie konsequent jede Nacht. Mit Erfolg: Die Protrusionsschiene hält den Unterkiefer in einer vorderen Position und vergrößert so den Rachenraum. Die Atemluft kann ungehindert in die Lunge ein- und ausströmen. Das Schnarchen und die Atemaussetzer sind verschwunden. „Endlich wache ich morgens wieder erholt auf“, freut sich Herr Schäfer. „Und meine Frau auch“, schmunzelt er. 53 gesund leben gesund leben Kleiner Schrittmacher, große Wirkung Innovatives Verfahren kann Sodbrennen stoppen djd/pt „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ - wie sauer muss dieses Sprichwort Menschen aufstoßen, die wegen Sodbrennens auf zahlreiche kulinarische Genüsse verzichten müssen? Etwa 15 bis 20 Prozent aller Deutschen dürften chronisch davon betroffen sein. D ie Ursache ist in der Regel eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels, so dass saurer Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux). Das löst neben Sodbrennen häufig einen sehr unangenehmen Rückstrom von Flüssigkeiten oder Speisen bis in Hals oder Mund aus, viele Betroffene leiden durch diese Symptome auch unter Schlafstörungen. Therapie der ersten Wahl bei Reflux sind Säureblocker, sogenannte Protonenpumpeninhibitoren (PPI), die in vielen Fällen gute Erfolge zeigen. Was tun, wenn das Sodbrennen anhält? Wie die sogenannte LOPA-Studie an knapp 300 Patienten aus 16 deutschen Hausarztpraxen zeigt, hat jedoch jeder dritte Patient trotz der Säureblocker weiterhin Sodbrennen. Hält dieser Rückfluss ätzenden Mageninhalts dauerhaft an, kann es zu Veränderungen der empfindlichen Speiseröhrenschleimhaut -schlimmstenfalls bis hin zum Krebs - kommen. Für einige Betroffene kommt dann eine Operation in Frage. Bei der klassischen, sogenannten Fundoplikatio wird ein Teil des Magens wie eine Manschette um den unteren Speiseröhrenschließmuskel genäht. Der Eingriff verändert die Anatomie unwiderruflich, darüber hinaus kommt es nach Angaben von Dr. Henning G. Schulz, Chefarzt der Allgemeinchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel, bei bis zu zehn Prozent der Patienten danach zu anhaltenden Schluckstörungen. Schrittmacher statt klassischer Operation Der Mediziner aus dem Ruhrgebiet setzt daher seit zwei Jahren bevorzugt einen innovativen Schrittmacher gegen hartnäckigen Reflux ein: „Bei 90 Prozent meiner 54 Per Bauchspiegelung werden zwei Elektroden am unteren Speiseröhrenschließmuskel fixiert und mit dem Schrittmacher verbunden. Foto: djd/www.reflux-behandlung.de Patienten zeigt ‚EndoStim‘ Erfolge, 77 Prozent benötigen gar keine PPI mehr, 14 Prozent konnten die Dosis auf ein Viertel reduzieren“, so Dr. Schulz. Der Schrittmacher setzt direkt an der Ursache des Refluxes an, dem geschwächten Speiseröhrenschließmuskel. Per Bauchspiegelung werden zwei Elektroden am unteren Speiseröhrenschließmuskel fixiert und mit dem Schrittmacher verbunden. Der Schrittmacher sendet dann elektrische Impulse und kräftigt so den Schließmuskel. Der Reflux kann deutlich abnehmen oder zum Erliegen kommen. Die Programmierung erfolgt von außen individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst, etwa zur Auslösung der Impulse nur bei nächtlichem Sodbrennen. Zudem, so Dr. Schulz, gebe es kaum Nebenwirkungen, die Patienten würden sich in der Regel sehr schnell vom dem Eingriff erholen. Bei Bedarf lässt sich der Eingriff jederzeit wieder rückgängig machen. Weltweit kam das Verfahren inzwischen bei mehr als 180 Patienten zum Einsatz, alleine 70 davon wurden in Deutschland in zwölf Krankenhäusern versorgt. Das Schrittmacher-Verfahren lässt die natürliche Anatomie praktisch unberührt. Foto: djd/www.reflux-behandlung.de Expertenkompetenz in Sachen Sodbrennen Viele Patienten mit chronischem Sodbrennen finden erst nach langer Leidenszeit adäquate Hilfe. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Hausarzt, MagenDarm-Spezialisten, Chirurgen und Ernährungsmedizinern ist nach Meinung von Professor Dr. Joachim Labenz, MagenDarm-Spezialist aus Siegen, dringend erforderlich. „Um dieses Management optimal koordinieren zu können, haben wir im Dezember 2014 das Refluxzentrum Siegerland gegründet“, berichtet der Mediziner. Eine Liste von Behandlungszentren gibt es unter www.reflux-behandlung.de. Volkskrankheit Sodbrennen: Bei 15 bis 20 Prozent aller Deutschen ist das Leiden chronisch. Sodbrennen entsteht in der Regel durch eine Schwächung des unteren Speiseröhrenschließmuskels, saurer Magensaft fließt zurück. Das verhindert der Schrittmacher. Foto: djd/www.reflux-behandlung.de 55 reise und erholung reise und erholung Fehmarn ist die einzige Ostseeinsel Schleswig-Holsteins und mit einer Fläche von 185 Quadratkilometern die drittgrößte Insel Deutschlands. Ihr Name geht auf „fe mer“, slawisch für „am Meer gelegen“, zurück. Rund 2.000 Sonnenstunden im Jahr machen die Heimat der Fehmaraner zu einer der sonnenreichsten Regionen Deutschlands. Ostseeinsel Fehmarn Sonnige Aussichten für Aktivurlauber djd/pt Auf Tuchfühlung mit der Vogelwelt Das fast 300 Hektar große Areal des NABU Wasservogelreservats Wallnau an der Westküste Fehmarns zählt zu den ökologisch wertvollsten Regionen Norddeutschlands. In den Beobachtungshütten kann man unbemerkt ganz nah an die scheuen Tiere herankommen. Besonders lohnenswert ist ein Besuch zwischen Mitte April und Mitte Mai, wenn die Zugvögel eintreffen und sich in ihren Prachtkleidern bei der Balz zeigen. Ausführliche Informationen zum NABUBesucherzentrum, der Ausstellung zum Thema Vogelflug und den „Pfad der Sinne“ gibt es unter www.nabu.de Aktiv in der Ostsee Auf dem 78 Kilometer langen Küstenstreifen wechseln sich Naturstrände, Binnenseen und Steilküsten ab. Die Strände bei Burgtiefe und dem Wulfener Hals sind die südlichsten und weißesten Sandstrände der Insel und wegen ihrer flach abfallenden Ufersäume besonders bei Familien beliebt. Als Etappe der internationalen Ostseeküsten-Radroute und des Mönchsweges kommen Pedalritter auf den rund 200 Kilometer langen, gut ausgeschilderten Radwegen, die zumeist direkt die Küste oder den Deich entlang führen, auf ihre Kosten. „Aber auch zum Kiten, Surfen, Tauchen, Reiten, Golfen oder Angeln ist das auch ‚Knust‘ genannte Eiland mit dem milden Reizklima bestens geeignet“, weiß Reiseexpertin Beate Fuchs vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Fünf Yachthäfen und die günstige geografische Lage der Insel machen Fehmarn zudem zu einem beliebten Revier für Freizeitkapitäne. Mehr Informationen: www.fehmarn.de „Drehkreuz“ für Zugvögel Als Teil der „Vogelfluglinie“, der direkten Verkehrsverbindung zwischen Kopenhagen und Hamburg, ist Fehmarn seit 1963 durch die Fehmarnsundbrücke im Süden an das schleswig-holsteinische Festland angeschlossen. In Puttgarden im Norden verbindet eine 19 Kilometer lange Fährverbindung die Insel mit dem dänischen Rödby. Namensgeber der Vogelfluglinie war die parallel verlaufende Flugrou56 te der Kraniche und anderer arktischer Wasservögel zwischen Mitteleuropa und Skandinavien. Aufgrund des reichhaltigen Nahrungsangebotes sind die Naturschutzgebiete Fehmarns ein begehrter Rastplatz für die zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten ziehenden Vögel. Mit mehreren Millionen Starts und Landungen pro Jahr ist Fehmarn somit das mit Abstand bedeutendste „LuftDrehkreuz“ für Zugvögel in Deutschland. Fehmarn ist seit 1963 durch die Fehmarnsundbrücke an das schleswig-holsteinische Festland angeschlossen. Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Thies Rätzke Wegen ihrer flach abfallenden Ufersäume sind die Sandstrände der Insel Fehmarn besonders bei Familien beliebt. Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Thies Rätzke Gut ausgeschilderte Radwege führen auf Fehmarn oftmals direkt an der Küste oder auf dem Deich entlang. Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Rolf Kollenberg Auf dem 78 Kilometer langen Küstenstreifen Fehmarns wechseln sich Naturstrände, Binnenseen und Steilküsten ab. Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Thies Rätzke 57 reise und erholung reise und erholung Über die VitaSol Therme Die VitaSol Therme schafft den Spagat zwischen einem traditionellen Bad mit wohltuender Thermalsole und moderner Wellness einrichtung mit einem ganzheitlichen Angebot für Körper, Geist und Seele. Nach zahlreichen Umbaumaßnahmen wurde die Therme 2009 wiedereröffnet, blickt aber insgesamt auf eine bereits 40-jährige Tradition zurück. Angesiedelt ist sie in Bad Salzuflen, einem der bekanntesten Erholungsorte Deutschlands. Die Philosophie der Therme basiert auf den vier Bausteinen einer optimalen Erholung: Bewegung, wechselwarme Anwendungen sowie körperliche und mentale Entspannung. Den Gästen stehen 1700 Quadratmeter Wasserfläche, verteilt auf sieben Innen- und zwei Außenbecken, zur Verfügung sowie ein 6000 Quadratmeter großer SaunaPark, WellnessLounge, FitnessClub und ein Restaurant. Die VitaSol Therme gehört seit 2008 zur „Kannewischer Collection“. Diese besteht aus ausgewählten, marktführenden Thermalbädern, die mit jeweils eigenständigem Charakter auf Gesundheit, Erholung und Wohlbefinden der Gäste ausgerichtet sind. Weitere Informationen unter www.vitasol.de. 30 Grad und dann noch in die Sauna? Für viele scheint das ein Paradox. Saunaexperten wissen jedoch, dass ein Saunabesuch ganzjährig gesund ist. Und die prickelnden Erfrischungen hinterher sorgen für den richtigen Frische-Kick. Schwitzen erlaubt! Sauna-Spaß im Sommer T reibt einem schwülwarmes Sommerwetter den Schweiß aus der Haut, erscheint das Schwitzen in der Sauna auf den ersten Blick abwegig. Hochsommerliche Wetterlagen sind jedoch mit dem besonderen Klima eines Saunaraums nicht vergleichbar. Denn dort herrscht eine trockene Wärme von 60 bis 90 Grad Celsius. „Diese recht hohe Temperatur vertragen wir deshalb so gut, weil die Luftfeuchte sehr gering ist. So zeigt das Hygrometer dort lediglich 5 bis 15 Prozent relative Feuchtigkeit an“, erläutert Rolf Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes in Bielefeld. Weil der Sauna-Schweiß bei der trockenen Luft auf der unbedeckten Haut frei verduns ten kann, hat er einen kühlenden Effekt. Im Gegensatz dazu empfinden die meis ten das Schwitzen auch mit nur leichter Bekleidung als unangenehm. Denn über der Haut hält sich dann eine dünne, mit Wasserdampf gesättigte Luftschicht. Sie kann sogar zu einem Wärmestau führen. 58 Gesundbrunnen auch im Sommer nutzen Dass Saunieren gesund ist, ist wissenschaftlich bewiesen. Die positiven Effekte auf Gesundheit und Wohlfühlen setzen aber erst durch langfristige, regelmäßige Saunagänge ein. Dann aktivieren Saunagänge das Herz-Kreislauf-System, fördern die Durchblutung, verbessern das Hautbild und stärken das Immunsystem. So kann man nach etwa drei Monaten mit regelmäßigen Saunabesuchen messen, dass sich die körpereigenen Abwehrkräfte verbessert haben. Wer also nur im Herbst und Winter in die Sauna geht, fällt gesundheitlich in ein Sommerloch. Dabei hilft die Sauna gerade dann, sich gegen lästige Sommergrippen zu wappnen. Auch wenn das Klima in der Sauna sich nicht mit dem an heißen Sommertagen vergleichen lässt, trainiert es dennoch den Körper. Er kann sich besser an heiße bfs oder sogar tropische Wetterlagen und plötzliche Temperaturwechsel anpassen. Um feuchtheiße Temperaturen zu bewältigen, ist es gut, wenn der Körper Schweiß produziert. Saunabesucher können an sich selbst beobachten, dass sie mit der Zeit schneller ins Schwitzen geraten und so bestens auf heiße Wetterlagen vorbereitet sind. Körper und Geist sommerlich erfrischen Das Erfolgsrezept des Saunierens liegt nicht nur in der Regelmäßigkeit. Genauso wichtig ist der Wechsel zwischen heiß und kalt. Wer mit gut durchwärmtem Körper aus der Sauna kommt, der freut sich auf eine kühlende Regendusche, den Kaltwasserschlauch, mit dem man Arme und Beine abspült, oder das KaltwasserTauchbecken. Das erfrischt nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. „Statt im überfüllten Freibad, kann man bei uns im weitläufigen Saunagarten auf der Wellness-Liege entspannen und Kraft tanken. Und ganz nebenbei wird man auch nahtlos braun“, sagt Richard Pucher, Betriebsleiter der KissSalis Therme in Bad Kissingen. Viele Saunen bieten spezielle Angebote für das perfekte Sommer-Feeling. Die VitaSol Therme in Bad Salzuflen (www.vitasol.de), Nordrhein-Westfalen, wartet zum Beispiel mit einer SeeSauna eingebettet ins Grün des Landschaftsgartens auf, bei der ein Naturbadeteich für das richtige Heiß-Kalt-Vergnügen sorgt. Die KissSalis Therme passt ihre Aufgüsse an die Saison an und überrascht mit erfrischenden Düften im Sommer. Buchbar sind auch sommerliche Beauty-Behandlungen, wie Peelings mit Kokos-Vanille- oder Grüner Tee-Bambus-Duft. „Das Highlight in der KissSalis Therme sind die sommerlichen Massagen im Außenpavillon des Saunagartens. In ruhiger Atmosphäre kann man sich, geschützt vor neugierigen Blicken, wunderbar verwöhnen lassen“, so Richard Pucher. Kleines I-Tüpfelchen: Im Preis der Massage ist ein Eis enthalten. Wer dann zwischen den Saunagängen statt des winterlichen Tees sein Eis genießt – der wird nicht mehr daran zweifeln, dass die Sauna auch im Sommer ein Vergnügen ist! Gewinnspiel Machen Sie mit! Für alle, die ihrem Körper und Geist etwas Gutes tun möchten, verlost Wie Geht’s einen Gutschein für die VitaSol Therme in Bad Salzuflen: Wellness-Arrangement „Genuss für 2“ Genießen Sie mit allen Sinnen die ThermenLandschaft und den SaunaPark der VitaSol Therme. Die 2 Tageskarten beinhalten Thermen- und Saunanutzung, eine entspannende Rückenmassage für Zwei, je einen KochWerk-Salat, einen frisch gepressten Saft sowie ein prickelndes Glas Prosecco im KochWerk (im Gesamtwert von 109 €). Gewinnspielfrage: Wo liegt Bad Salzuflen? a) Nordrhein-Westfalen b) Niedersachsen Lösen Sie unsere Gewinnspielfrage und senden Sie das Lösungswort mit dem Stichwort „wie geht’sGewinnspiel“ und unter Angabe Ihrer Kontaktdaten per Post an: Fincke-Werbung GmbH & Co. KG, Redaktion wie geht’s, Wasserturm, 25746 Heide oder per E-Mail an [email protected]. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme erst ab 18 Jahren. 59 gesund leben leben gesund gesund leben Die metabolisch-balancierte SOMMERPARTY Beim Grillen ist vor allem Vorsicht geboten bei Fleisch mit viel Fett: Tropft dieses beim Grillen in die Glut und verbrennt, entsteht Rauch, der hochgiftige und als krebserregend geltende Substanzen enthält. Diese polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe legen sich mit dem aufsteigenden Rauch um das Grillfleisch. Wird zudem noch (zu) lange gegrillt, sodass auf dem Fleisch eine schwarze Kruste entsteht, bilden sich noch mehr Giftstoffe. Deshalb Verbranntes unbedingt abschneiden und nicht mitessen! Am gesündesten zum Grillen ist mageres Fleisch wie Rinderlende, Lammkoteletts oder Geflügel. Metabolic Balance GmbH & Co. KG Bgm.-Hallwachs-Str. 8 84424 Isen E-Mail: [email protected] Tipp: Das Fleisch immer rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit es Umgebungstemperatur annehmen kann. Überraschungspäckle PUTE aus dem Morgenland Zutaten für 1 Person: 1 Portion Putenbrust 4 EL Sonnenblumenöl desodoriert (oder Bratöl) 2 TL Salz je 1 Messerspitze Zimt, Kreuzkümmel, Kardamom und Paprikapulver edelsüß 1 Portion Karotte 1 Handvoll Koriandergrün 1 EL gemahlene Haselnüsse Salz und schwarzer Pfeffer Apfelessig und Öl Zubereitung: 1. Ö l mit Salz und den Gewürzen mischen und das Fleisch darin für mindestens 30 Minuten marinieren. 2. K arotte schälen und fein raspeln. Koriandergrün hacken und mit den Karotten mischen. Haselnüsse dazugeben und den Salat mit Salz, Pfeffer, Essig und Öl abschmecken. 3. P ute aus der Marinade nehmen und in einer Grillschale sanft grillen. Tipp: Das Putenfleisch auf einem knackigen Salat mit Radicchio, Chicoree und milden Zwiebeln anrichten. 60 Erfahren Sie mehr über das individuelle Ernährungskonzept Metabolic Balance® unter: metabolic-balance.com Zutaten für 1 Person: 1 Stück Alufolie, ca. A4-Format 1 Portion Zucchini und Rucola 1 Zweig Thymian 5 Blätter Zitronenmelisse 1 Zehe Knoblauch 2 EL Olivenöl Salz; schwarzer Pfeffer aus der Mühle 1 Portion Ziegenfrischkäse Zubereitung: 1. Zucchini waschen und in Scheiben schneiden, Rucola in Stücke zupfen. Beides in eine Schüssel geben. Knoblauch schälen, fein hacken und dazugeben. Kräuter dazuzupfen und mit Salz, Pfeffer und Olivenöl marinieren. 2. A lufolie einmal zur Mitte falten. Das marinierte Gemüse in die Mitte der einen Hälfte der Folie häufen. Ziegenfrischkäse auf das Gemüse legen und den Rest der Marinade über den Käse träufeln. 3. P äckchen verschließen: Dazu die vier Ecken der Alufolie zu einem Hörnchen zusammendrücken. Obstsalat einmal anders Zutaten für 1 Person: Obst nach Saison und Marktlage 2 TL Currypulver, mild-fruchtiger Geschmack 2 TL geröstetes Sesamöl Zubereitung: 1. O bst waschen, putzen und in gleich große Stücke schneiden. Apfel nach Möglichkeit mit Schale verwenden. Alle Obststücke miteinander vermischen. 2. Obst mit Currypulver und Sesamöl würzen. 4. D as Päckle lässt sich sehr gut vorbereiten und benötigt auf dem Grill ca. 15 bis 20 Minuten, bis alles schön heiß ist. A ustauschtipp: Anstatt Käse eignet sich auch Fisch sehr gut. Für die strenge Phase das Öl einfach durch 2 EL Wasser ersetzen. Tipp: Dieser Obstsalat kommt völlig ohne Zuckerzusatz aus. Das Currypulver entfaltet nur mit dem Öl seinen vollen Geschmack. Streng nach Metabolic Balance® sollte Obst nur sortenrein gegessen werden. Für den täglichen Verzehr von Obst ist die Variante mit Currypulver und Öl auch zu empfehlen. Fotos »Laternen«: ©iStockphoto.com/eurobanks; »Pute«, »Überraschungspäckle«, »Obstsalat« ©Metabolic Balance GmbH & Co. KG 61 service/info Sudoku Unsere Veranstaltungen im Juni Die Aufgabe besteht darin, in die nicht ausgefüllten Felder die jeweils richtige Ziffer zwischen 1 und 9 einzutragen. Dabei gibt es folgende Regeln: • Jede Ziffer darf nur genau einmal pro Zeile auftauchen. • Jede Ziffer darf nur genau einmal pro Spalte auftauchen. • Jede Ziffer darf nur genau einmal im Unterquadrat vorhanden sein. 3 3 9 4 8 3 5 7 Gemeinsam gegen den Schmerz: Möglichkeiten der ganzheitlichen Behandlung 8 6 4 2 1 4 2. Juni, 18:00 Uhr 5 5 Das junge Elternglück in vollen Zügen genießen: Das neue Elterngeld Plus gibt es für Kinder, die nach dem 1. Juli 2015 geboren werden. Foto: djd/Deutscher Sparkassenverlag 6 7 4 1 5 2 7 9 8 2 1 8 9 4 6 6 4 8 Bestell-Service Veranstaltungsort: Asklepios Klinik Nord - Heidberg, Haus 12, 1. OG (nicht barrierefrei), Tangstedter Landstr. 400, 22417 Hamburg Die Elternzeit finanziell planen Checkliste für werdende Eltern: Was kostet das erste Kind? 3 Eine Veranstaltung des Zentrums für Interdisziplinäre Schmerztherapie im Rahmen des bundesweiten Aktionstages gegen den Schmerz djd/pt CI - Das (T)Ohr zu meiner Welt F ast unbemerkt von der Öffentlichkeit wurden zu Jahresbeginn die Regelungen für das Elterngeld erweitert. Die Neufassung eröffnet frisch gebackenen Eltern deutlich mehr Flexibilität - gerade für diejenigen, die während der Elternzeit in Teilzeit arbeiten möchten. Im besten Fall können Eltern künftig bis zu einer Maximaldauer von 28 Monaten das neue „Elterngeld Plus“ nutzen. Wichtig zu wissen: Die neuen Regelungen gelten erst für Kinder, die ab dem 1. Juli 2015 auf die Welt kommen. 20. Juni, 11:30 Uhr Eine Veranstaltung des Hanseatischen Cochlea Implantat Zentrums anlässlich des 10. Deutschen CI-Tages Veranstaltungsort: Yu Garden, Feldbrunnenstraße 67, 20148 Hamburg Bis zu 28 Monate Elterngeld Plus beziehen Bitte senden Sie einfach diesen Coupon ausgefüllt an uns zurück (die Wie Geht’s erscheint 5 x im Jahr). Wie Geht’s Bestell-Coupon Ja, ich möchte die Wie Geht’s immer nach Hause geschickt bekommen. Ich erhalte die nächsten 5 Ausgaben für jeweils € 2,20/Ausgabe (Porto u. Versandkos ten) ins Haus und kann jederzeit davon wieder zurücktreten. Erfolgt von mir kein Widerruf, verlängert sich mein Abo der Wie Geht’s automatisch. Name:____________________________________________ Vorname:_________________________________________ Straße:___________________________________________ PLZ/Ort:__________________________________________ Tel.:______________________________________________ E-Mail:___________________________________________ Ich bezahle bequem und bargeldlos durch Bankeinzug. IBAN:____________________________________________ BIC:______________________________________________ Geldinstitut:______________________________________ Datum, Unterschrift:_______________________________ Coupon einsenden oder bestellen per Fax oder E-Mail: „Wie Geht’s“ Fincke-Werbung • Wasserturm (Österweide/Brahmsstraße) 25746 Heide • Tel. (04 81) 68 86-690 • Fax (04 81) 68 86-90 690 www.wiegehts-sh.de • [email protected] 62 Mit dem „Elterngeld Plus“ können Eltern, die bereits früher in ihren Beruf zurückkehren wollen, den Bezug des Elterngeldes individuell strecken - auf bis zu 28 Monate. Das „Elterngeld Plus“ beträgt in dieser Phase maximal die Hälfte des bisherigen Elterngeldes. Dafür müssen sie den neuen sogenannten Partnerschaftsbonus einlösen und erhalten damit vier zusätzliche Elterngeld-Plus-Monate, wenn beide Elternteile parallel in Teilzeit arbeiten. Geändert hat sich zudem die Regelung zur Elternzeit: Künftig können Eltern bis zu 24 Monate ihrer dreijährigen Elternzeit später in Anspruch nehmen - sogar bis zum achten Lebensjahr des Kindes. Bislang war dies auf maximal zwölf Monate beschränkt. Plattdütscher Avend mit Yared Dibaba 24. Juni, 18:30 Uhr Yared Dibaba vertellt Ji wat. Das aus dem NDR bekannte Multitalent tritt mit einem Stand-up-Programm in seiner zweiten Muttersprache auf. Veranstaltungsort: Asklepios Klinik Nord - Heidberg, Open Air im Park, Tangstedter Landstr. 400, 22417 Hamburg Den finanziellen Überblick behalten Mit der Geburt ihres Kindes kommen viel Verantwortung, neue Aufgaben und auch neue Kosten auf sie zu. Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, ist die interaktive Checkliste „Was kostet das erste Kind?“ auf www.geld-und-haushalt.de hilfreich. Anhand von Durchschnittspreisen, die in Drogerien, Versand- und Warenhäusern ermittelt wurden, können werdende Eltern ausrechnen, was finanziell auf sie in den ersten zwölf Monaten zukommt. So haben werdende Eltern einen Überblick, was sie noch brauchen und können direkt eine Einkaufs- oder Wunschliste schreiben. Neben der interaktiven pdf-Checkliste gibt es auch eine Basisversion im Excel-Format. Tel.: (0 40) 18 18-87 0 [email protected] www.asklepios.com/nord Weitere Veranstaltungshinweise finden Sie auf www.asklepios.com/nord. WER SEINEN PARTNER LIEBT SchIckT IhNSzORuGRE DARMkREBSVOR d schon nach sicher und schmerzfrei. Un Denn die Untersuchung ist Lebens: Zeit für die schönen Dinge des 20 Minuten haben Sie wieder e aus-liebe-zur-vorsorge.d Erol und Caroline Sander Mehr Informationen unter:
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