Ausgabe 47 Mai/Juni 2015 - wiegehts

Ausgabe 47
Mai/Juni 2015
Das Gesundheitsmagazin für Schleswig-Holstein und Hamburg • kostenlos zum Mitnehmen
Tiergestützte Therapie:
Wie Tiere Menschen helfen
Neues aus den Kliniken
und Arztpraxen
Wenn das Gehen schwerfällt:
Die Schaufensterkrankheit
Wenn Schnarchen
krank macht
Thema:
Die Schilddrüse
Mit Blasenschwäche
ins Schwimmbad?
Entspannung
für echte Kerle
editorial/impressum
Klinik für Neurologie: Morbus Parkinson
Individuelle Behandlungsmöglichkeiten im WKK Heide
Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Hauptsymptome der Krankheit sind:
Bewegungsverlangsamung
Muskelsteife (Rigor)
Zittern (Tremor)
Gleichgewichtsstörung
Neben der Diagnosestellung ist die individuell angepasste Therapie in den unterschiedlichen Stadien der
Krankheit von großer Bedeutung. Wir prüfen zusammen mit den Patienten, ob eine medikamentöse
Therapie sinnvoll ist und diese durch Krankengymnastik, Logopädie und Ergotherapie unterstützt wird.
In einigen Fällen sind auch komplexe Therapieverfahren notwendig.
In der Klinik für Neurologie ist sowohl die ambulante als auch stationäre Vorstellung möglich.
Eine stationäre Aufnahme empfehlen wir Ihnen in folgenden Fällen:
Impressum
„Wie geht´s“ erscheint 5 x im Jahr und liegt
kostenlos bei Gesundheitsanbietern, Anzeigenkunden in Schleswig-Holstein und Hamburg und
in den Zügen der AKN Eisenbahn AG zum Lesen
und zur Mitnahme aus.
Redaktion:
Wie geht´s Schleswig-Holstein,
Fincke-Werbung, www.wiegehts-sh.de,
[email protected]
Redaktionsleitung: Fincke-Werbung (v.i.s.d.P.)
Redaktionelle Mitarbeit: fiw, Experten siehe
Seite 5, Kliniken, Pressedienste
Gefahr von Stürzen
Titelbild: ©WavebreakMediaMicro-Fotolia.com
intensivierter nicht-medikamentöser Therapieansatz
Bildmaterial:
Dank an Stock.XCHNG und pixelio
(Parkinson-Komplexbehandlung mit Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie)
Gestaltung und Layout: Jennifer Adam
Herausgeber: Fincke Werbung
GmbH & Co. KG
Komplexere medikamentöse Umstellungen
eventuell auch mit DuoDopa-Pumpeneinstellung
Sprechen Sie uns gern für weitere Informationen an.
Kontakt:
Priv. Doz. Dr. Johann Hagenah
Chefarzt der Klinik für Neurologie
Esmarchstraße 50, 25746 Heide
0481 / 785 - 1851
Ihr Partner für Gesundheit
Besuchen Sie auch gern unsere Informationsveranstaltung zum
Thema „Parkinson“ (in Zusammenarbeit mit der deutschen Parkinsonvereinigung - dPV) für die interessierte Bevölkerung am 27. Mai,
16 - 17.30 Uhr, im Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen
(Raum 0.20) am Westküstenklinikum Heide.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kosten entstehen keine.
Gerichtsstand: Meldorf
Anzeigen: Wie geht´s, Fincke-Werbung,
E-Mail: [email protected]
Anzeigenleitung: Anna Meister
Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015
Leistung und Gewährleistung: Wie geht´s
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und Vollständigkeit. Aussagen und Angaben
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Informationen sind unverbindlich. Besondere
Informationen von einzelnen Autoren sind als
solche gekennzeichnet und spiegeln lediglich
die persönliche Ansicht des entsprechenden
Autors wider. Auch hier wird für die Richtigkeit
und Vollständigkeit keine Gewähr übernommen.
Soweit Informationen einen medizinisch relevanten Inhalt haben sollten, ist es erforderlich,
dass Sie diese Informationen vor Ihrer Verwendung - in welcher Art auch immer - überprüfen
und dazu Ihren Arzt und/oder Apotheker um Rat
fragen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte
übernimmt die Redaktion keine Gewähr.
Druck: Draeger+Wullenwever print+media,
Lübeck
der Frühling lässt grüßen! Geht es Ihnen auch so wie uns?
Die Tage werden länger, die Laune steigt und man bekommt
einen richtigen Motivationsschub. Genau die richtige Zeit, um
sich mehr zu bewegen und seinem Körper etwas Gutes zu
tun. Wie wär’s mit Walking, Aquajogging oder Radfahren?
Welche Sportarten helfen können, gesund zu bleiben und
Erkrankungen vorzubeugen, können Sie in der aktuellen Ausgabe lesen. Und wenn Sie gern Golf spielen, dann finden Sie
ein paar hilfreiche Expertentipps, um Rückenbeschwerden
zu vermeiden.
Wussten Sie, dass die Schilddrüse mit ihren Hormonen Persönlichkeit und Psyche, Sexualität und Fruchtbarkeit sowie
das Wachstum von Haut, Haaren und Knochen beeinflussen
kann? Gleich zu Beginn des Heftes erfahren Sie Wissenswertes über den „kleinen Schmetterling“ im Hals.
Neben weiteren medizinischen Themen, wie z. B. Ursachen
und Behandlungsverfahren bei der Schaufensterkrankheit,
liegt unser Schwerpunkt dieses Mal in der tiergestützten Therapie. Wir haben mit Experten gesprochen, um herauszufinden, welche Wirkung die Therapie mit Tieren auf Menschen
haben kann und welche therapeutischen Maßnahmen angewendet werden. Wie Geht’s hat hierzu u. a. eine Therapiehündin bei ihrer Arbeit begleitet und einen Einblick in ihre
Aufgaben erhalten.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und neue
Erkenntnisse für Ihre Gesundheit.
Bleiben Sie schön gesund!
Ihre
(Eike Boyens)
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inhalt
30 | gesund leben
50 | aktuelles aus den kliniken
© detailblick/fotolia
special
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Tiergestützte Therapie: Wie Tiere Menschen helfen
Ein Co-Therapeut auf vier Pfoten
Die Reittherapie – Reiten für Körper, Seele und Geist
Tiergestützte Therapie mit an Demenz Erkrankten
aktuelles aus den kliniken
UKSH
42 | K
ieler Mediziner maßgeblich beteiligt an
positiven Schlaganfallstudien
Asklepios Klinik Nord-Heidberg
45 | Asklepios Klinik Nord-Heidberg gründet Wundzentrum
Segeberger Kliniken
46 | Mit dem Kajalstift zu mehr Selbstbewusstsein
WKK Westküstenklinikum
47 | B
este Krankenpflegeschülerin aus Schleswig-Holstein
lernt im WKK
47 | Mit Fachwissen gegen gefährliche Keime
38 | special
Klinikum Nordfriesland
48 | D
as Bildungszentrum des
Klinikums Nordfriesland von IHK ausgezeichnet
48 | Beratung und Schulung für pflegende Angehörige
Regio Klinik
Inhaltsverzeichnis
50 | D
as Gefäßzentrum der Regio Klinik
wird Teil der „Sana GefäßMed“
aktuelles
editorial/impressum
 3 | Editorial/Impressum
43 | S
pendenübergabe im DOMICIL Seniorenpflegeheim
Am Markt in Heide
thema
reise und erholung
 6 | Die Schilddrüse - Steuerungszentrale im Mini-Format
medizin
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Rücken- und Gelenkprobleme bei Morbus Parkinson
Die Tücken mit dem Rücken
Die Schaufensterkrankheit
Palliativmedizin für eine schwere würdevolle Lebensphase
6 | thema
10 | medizin
19 | „Vampire“ auf dem Kinderkopf
20 | W
ie frischgebackene Mütter schnell wieder in
Form kommen
22 | Kraft schöpfen fürs Familienleben XXL
info
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autprobleme im Beruf
H
Seelisch kranke Menschen erreichen Teil VIII
Mit Blasenschwäche ins Schwimmbad?
Der Mensch fängt am Fuß an
Hautkrebsprävention in Kindertagesstätten
Die Elternzeit finanziell planen
gesund leben
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Sport als Medizin - laufen Sie Ihrer Krankheit davon!
Sonnenschutz – Für Rosacea-Haut ein Muss!
Entspannung für echte Kerle
Wenn Schnarchen krank macht
Kleiner Schrittmacher, große Wirkung
Die metabolisch-balancierte Sommerparty
58 | reise und erholung
service
Mit
Gewinnspiel
auf Seite 59
62 | Sudoku/Bestell-Coupon
Experten informieren:
junge familie
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56 | Ostseeinsel Fehmarn
58 | S
chwitzen erlaubt! – Sauna-Spaß im Sommer
Dr. med. Uwe Jahnke
Chefarzt der Klinik für
Neurologie und
Klinische Neurophysiologie,
Schön Klinik Neustadt
Prof. Dr. med.
Markus Quante
Chefarzt der Klinik für
Wirbelsäulen­chirurgie,
Schön Klinik Neustadt
Dr. med.
Karl Christian Westphal
Chefarzt der Klinik für
Orthopädie, Schön Klinik
Neustadt
Dr. Matthias
Bögershausen
Chefarzt der
Regio Rehazentren
Dr. Ann-Kathrin Meyer
Chefärztin der Palliativstation, Asklepios Klinik
Wandsbek
Dr. Markus Faust
Oberarzt der Palliativstation, Asklepios Klinik
Wandsbek
Prof. Dr. med.
Matthias Köhler
HELIOS Prevention
Center Damp
Prof.
Rolf-Markus Szeimies
Chefarzt der Dermatologischen Klinik am Klinikum
Vest in Recklinghausen
Dr. Carola Otterstedt
Vorstandsvorsitzende
der Stiftung Bündnis
Mensch & Tier
20 | junge familie
Weitere Experten:
Prof. Peter Radke und Dr. Carsten Slotty (Kardiologen und Gefäßspezialisten), Schön Klinik Neustadt
Dr. Christian Franke und Prof. Dr. Philipp Hildebrand (Gefäß- und Viszeralchirurgen), Schön Klinik Neustadt
Prof. Dr. Carolin Tonus, Chefärztin Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Asklepios Klinik Nord – Heidberg
Dr. Gero Neupert, Oberarzt Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und Wundexperte ICW, Asklepios Klinik Nord – Heidberg
thema
thema
wann einmal an sich beobachtet. Deshalb
werden Schilddrüsenprobleme oft auch
nicht auf den ersten Blick erkannt, denn
die genannten Krankheitserscheinungen
sind eher allgemein. Doch auch schwerwiegende Symptome wie unerfüllter Kinderwunsch oder depressive Verstimmungen können mit Schilddrüsenproblemen zusammenhängen. Bei einem
Verdacht ist daher die Untersuchung der
Schilddrüse beim Arzt besonders wichtig.
Er kann feststellen, ob mit der Schilddrüse etwas nicht stimmt.
Der Schmetterling im Hals
Die Schilddrüse - Steuerungszentrale im Mini-Format
Forum Schilddrüse e.V.
Die Schilddrüse ist ein
kleines, schmetterlingsförmiges Organ unterhalb des
Kehlkopfes. Die beiden Seitenlappen schmiegen sich an die
Luftröhre und sind über dem
Schildknorpel miteinander
verbunden. Bei einer gesunden Schilddrüse ist jeder der
beiden Lappen nicht größer
als das Daumenendglied des
jeweiligen Patienten. So wiegt
die Schilddrüse eines Erwachsenen etwa 20 bis 25 Gramm
und ist ungefähr so groß wie
eine Walnuss.
A
us Jod und Eiweißbausteinen
erzeugt die Schilddrüse das Hormon Thyroxin (Tetrajodthyronin/
T4 und Trijodthyronin/T3), speichert es
und gibt es nach Bedarf an das Blut ab.
Mit diesen Botenstoffen lenkt das MiniOrgan fast alle wichtigen Funktionen im
Körper: den Stoffwechsel, Herz und
Kreislauf, Magen und Darm, Nerven und
Muskeln. Von ihrem „Standort“ im Hals
beeinflusst die Schilddrüse mit ihren Hormonen auch Persönlichkeit und Psyche,
Sexualität und Fruchtbarkeit und sogar
das Wachstum von Haut, Haaren und
Nägeln.
Jod – der Gesundheit
auf der Spur
Für den Aufbau des Thyroxins benötigt
die Schilddrüse täglich etwa 200 Mikrogramm von dem Spurenelement Jod. In
der Schwangerschaft steigt der Bedarf
sogar auf bis zu 260 Mikrogramm an, da
die Mutter das ungeborene Kind mitversorgen muss.
Die meisten Menschen nehmen im Alltag
allerdings deutlich weniger Jod auf. Viele
Schilddrüsenkrankheiten in Deutschland
werden durch den Jodmangel in unserer
Nahrung verursacht und wären mit einer
gezielten Ernährung leicht zu vermeiden.
Zur Vorbeugung von Schilddrüsenkrank-
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heiten ist zum Beispiel der regelmäßige
Verzehr von Hochseefisch und die Verwendung von jodiertem Speisesalz zu
empfehlen. Ein Mangel an Jod kann
außerdem durch die regelmäßige Einnahme von Jodid-Tabletten ausgeglichen
werden. In der Schwangerschaft und
Stillzeit ist die Jodid-Einnahme in jedem
Fall zu empfehlen, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten.
Kleine Störung –
große Wirkung
Rund ein Drittel der Deutschen hat Probleme mit der Schilddrüse - oft ohne es
zu wissen. Besonders häufig kommt dies
bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte
vor: Ab dem 45. Lebensjahr ist jeder
Zweite betroffen. Frauen sind in aller
Regel stärker gefährdet als Männer.
Jodmangel und Erkrankungen der Schilddrüse können das Organ aus dem Takt
bringen, so dass es nicht mehr die richtige Menge an Botenstoffen aussendet.
Viele verschiedene Funktionen im Körper
geraten dann aus dem Gleichgewicht:
Dies kann sich bemerkbar machen durch
Konzentrationsschwäche, kühle Haut,
Gewichtszunahme, Verstopfung ebenso
wie durch Herzklopfen, innere Unruhe,
Schwitzen oder Gewichtsabnahme – also
alles Erscheinungen, die fast jeder irgend-
SchilddrüsenErkrankungen
Rund die Hälfte der Deutschen hat Probleme mit der Schilddrüse. Diese sind
entweder auf Veränderungen des Schilddrüsengewebes, Störungen der Schilddrüsenfunktion oder beides zurückzuführen. Der Kropf (vergrößerte Schilddrüse)
ist die häufigste Schilddrüsenkrankheit in
Deutschland.
Schilddrüsenunterfunktion
(Hypothyreose)
Bei einer Unterfunktion werden in der
Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet und der Körper ist unzureichend damit versorgt. Dieser Mangel
führt zu einer Verlangsamung der Körperfunktionen – der gesamte Stoffwechsel
läuft auf „Sparflamme“. Eine Unterfunktion kann als Folge einer Schilddrüsenentzündung, Operation oder Radiojodbehandlung auftreten, aber auch angeboren
sein.
Die Betroffenen sind extrem kälteempfindlich und frieren leicht, leiden unter
dauernder Müdigkeit und Antriebsschwäche,
Konzentrationsschwierigkeiten,
nachlassender Leistungsfähigkeit, einem
verlangsamten Herzschlag und Wassereinlagerungen an verschiedenen Stellen
des Körpers z.B. Lidschwellungen. Sie
nehmen häufig an Gewicht zu, obwohl sie
nicht anders essen als vorher. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann eine gestörte
Sexualhormonbildung zur Folge haben
und somit Libidostörungen hervorrufen,
bei Frauen außerdem Zyklusstörungen
und Unfruchtbarkeit, bei Männern eine
Verminderung der Potenz.
Eine besondere Gefahr stellt die unerkannte (latente) Hypothyreose dar. Denn
selbst wenn die Unterfunktion nur leicht
ausgeprägt ist, kann sie doch langfristige
Folgen haben. Da sich durch den Hormonmangel der ganze Stoffwechsel verlangsamt, wird auch Fett langsamer verbrannt; die Blutfettwerte steigen und
damit auch das Risiko von Gefäßablagerungen (Atherosklerose) und entsprechenden Folgeerkrankungen, wie z.B.
Herzinfarkt.
Diese leichte Unterfunktion ist besonders
bei Frauen und bei älteren Menschen ein
häufiges Krankheitsbild und wird aufgrund der unspezifischen Beschwerden
und des schleichenden Verlaufs oft erst
spät erkannt. Experten empfehlen daher
Frauen über 35 und Männern über 65,
sich mit der Bestimmung des TSH-Wertes alle fünf Jahre auf eine mögliche
Unterfunktion hin untersuchen zu lassen.
Schilddrüsenüberfunktion
(Hyperthyreose)
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse
werden zu viele Schilddrüsenhormone
gebildet, die den Körper „überschwemmen“. Dieser Überschuss bewirkt, dass
der Körper ständig „auf Hochtouren läuft“.
Eine Überfunktion tritt meistens bei heißen Knoten (autonomen Adenomen) und
der Basedowschen Krankheit auf. Die
Betroffenen sind unruhig, reizbar, nervös,
leiden unter Konzentrationsschwäche,
nachlassender Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, Gewichtsverlust, Schwitzen,
Wärmeunverträglichkeit, Haarausfall und
Herzbeschwerden. Als unangenehm wird
besonders ein dauerhaft erhöhter Pulsschlag empfunden. Manchmal sind auch
eine zum Kropf vergrößerte Schilddrüse
oder das Auftreten von Augensymptomen
der Anlass für einen Arztbesuch.
Eine Überfunktion der Schilddrüse ist
ebenfalls gefährlich für das Herz: Das
Zuviel an Schilddrüsenhormonen treibt
das Herz zu ständiger Höchstleistung an,
Vorhofflimmern und Herzschwäche können die Folge sein.
Kropf (Struma) und Knoten
der Schilddrüse
Eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf) entsteht am häufigsten durch unzureichende
Jodaufnahme mit der Nahrung. Bei dem
Versuch den Mangel an Jod und damit an
Schilddrüsenhormonen auszugleichen,
vermehrt der Körper das Hormon bildende Gewebe und vergrößert die Schilddrü-
se zum Kropf. Unbehandelt kann dies
langfristig zur Entstehung von heißen oder
kalten Knoten und verschiedenen Funktionsstörungen der Schilddrüse führen.
Knoten können sich zwar auch in einer
normal großen Schilddrüse bilden, sie
finden sich jedoch häufiger in einer zur
Struma vergrößerten Drüse. Je nach ihrer
Aktivität unterscheidet man heiße und
kalte Knoten.
Heiße Knoten sind Gewebsveränderungen in der Schilddrüse, die Jod aufnehmen, unkontrolliert Hormone bilden
und ausschütten. So kommt es zum
Hormonüberschuss und somit zu den
körperlichen Erscheinungen einer Schilddrüsen-Überfunktion. Da diese Knoten
sich sozusagen „selbstständig gemacht“
haben und unabhängig vom eigentlichen
Bedarf des Körpers aktiv sind, werden sie
autonome Adenome genannt. Autonome
Knoten sind in Deutschland für etwa 50
Prozent der Schilddrüsenüberfunktionen
(Hyperthyreosen) verantwortlich.
Kalte Knoten sind funktionslose, inaktive
Gewebsveränderungen innerhalb der
Schilddrüse. Sie können kein Jod aufnehmen und bilden somit auch keine Schilddrüsenhormone. Hinter kalten Knoten
können sich verschiedene Krankheitsprozesse verbergen. Dazu gehören Zysten,
degenerative Veränderungen sowie gutartige und bösartige Tumoren. In seltenen
Fällen, etwa bei ein bis fünf Prozent der
Fälle können sie krebsartig verändert sein.
Daten zur
Schilddrüsengesundheit
1,6 Milliarden Menschen in rund 100
Ländern der Erde sind nach Angaben
von UNICEF, dem Kinderhilfswerk
der Vereinten Nationen, von Jodmangel betroffen. Auch Deutschland ist
infolge einer ungenügenden Jodzufuhr durch die Nahrung ein Jodmangelgebiet. 15 Millionen Menschen in
Deutschland weisen eine als Kropf
vergrößerte Schilddrüse auf. Jährlich
werden in Deutschland immer noch
100.000 Schilddrüsen-Operationen
durchgeführt, von denen viele vermeidbar wären. Die durch Schilddrüsenkrankheiten entstehenden Folgekosten in Deutschland werden auf
über eine Milliarde Euro pro Jahr
geschätzt.
7
thema
thema
Tipps für die
Schilddrüsengesundheit:
TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon).
Dies wird von der Hirnanhangsdrüse
(Hypophyse) produziert und reguliert als
übergeordnetes Steuer-Hormon die
Funktion der Schilddrüse.
Beim Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung werden außerdem die Schilddrüsen-Antikörper im Blut bestimmt.
Ein Teil der Schilddrüsenerkrankungen
kann durch optimale Jodversorgung
verhütet werden. Achten Sie stets auf
genügend Jod in Ihrer Ernährung (z.B.
Seefisch, Jodsalz).
In Schwangerschaft und Stillzeit steigt
der tägliche Jodbedarf um ein Drittel an.
Je früher Schilddrüsenerkrankungen
erkannt und behandelt werden, desto
besser. Wenden Sie sich ohne Zögern
an Ihren Hausarzt, wenn Sie sich auf
unerklärliche Weise unwohl fühlen und
bitten Sie um eine Untersuchung Ihrer
Schilddrüse. Dies betrifft vor allem folgende Krankheitszeichen:
- Depressionen
- starke Zu- oder Abnahme des Gewichtes
bei gleichbleibenden Ernährungsgewohnheiten
- chronische Müdigkeit
- Nervosität, Herzrasen
- Schlafstörungen
- Fettstoffwechselstörungen
- unerfüllter Kinderwunsch
Dies kann der Arzt durch die Entnahme
einer Gewebeprobe feststellen.
Schilddrüsenentzündungen
Eine Schilddrüsenentzündung kann akut
oder chronisch auftreten. Die akute Entzündung tritt unvermutet, mit heftigen
Schmerzen auf und wird durch Bakterien
(akute Thyreoiditis) oder als Reaktion auf
eine vorangegangene Virusinfektion
(subakute Thyreoiditis de Quervain) ausgelöst.
Die chronische Schilddrüsenentzündung
wird dagegen vom körpereigenen Immunsystem ausgelöst (Hashimoto-Thyreoiditis, Autoimmunthyreoiditis). Bei dieser
Erkrankung richtet sich der Immunprozess nicht gegen einen „Eindringling“ von
außen, sondern gegen ein eigenes Organ,
nämlich die Schilddrüse. Der Körper setzt
dann alle Abwehrmechanismen in Gang:
Sogenannte Entzündungszellen wandern
ein, eine entzündliche, schmerzhafte
überwärmte Schwellung an der Schilddrüse entsteht.
Diese Entzündung kann plötzlich und akut
auftreten, begleitet von Gliederschmerzen,
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Schilddrüsenuntersuchung: Neben dem
Abtasten der Schilddrüse kann der Arzt
Veränderungen mit Hilfe einer Hormonbestimmung im Blut, Ultraschall oder Szintigraphie feststellen.
Foto: Forum Schilddrüse e. V.
oder Zysten erkennen und kann den Verdacht auf eine bösartige Erkrankung lenken. Der Arzt kann hierbei Gewebeveränderungen wie eine mögliche Kropfbildung
oder Knoten schmerzlos feststellen und
eine Empfehlung für die nötige Weiterbehandlung geben.
Blutuntersuchung
Schilddrüsenerkrankungen können Menschen in jedem Alter betreffen.
Foto: Forum Schilddrüse e. V.
Fieber, Abgeschlagenheit und Schmerzen
bzw. Druckempfindlichkeit in der oberen
Halsregion. Die Entzündungen können
auch chronisch, immer wiederkehrend in
Schüben verlaufen und langfristig zur Zerstörung des Schilddrüsengewebes führen.
Die Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis entwickelt sich schleichend, setzt
sich lebenslang fort und führt nach einiger
Zeit zu einer Unterfunktion der Schilddrüse mit den dafür typischen Anzeichen. Da
bei der Erkrankung lokale Beschwerden
am Hals sehr selten sind, wird die Krankheit oft erst an der entstehenden Schilddrüsenunterfunktion erkannt. In der Regel
ist wegen dieser Unterfunktion die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormon-Tabletten erforderlich.
Basedowsche Krankheit
(Autoimmunhyperthyreose)
Auch bei der Basedowschen Krankheit
handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, die spontan, also schicksalhaft auftritt. Der Körper bildet ebenfalls speziell
gegen die Schilddrüse gerichtete Antikörper, die diese jedoch zu einer gesteigerten
Produktion von Schilddrüsenhormonen
anregen, also zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen. Im typischen Fall der
Krankheit, bei etwa 60 Prozent der Betroffenen, werden neben den Beschwerden
der Überfunktion auch stark hervortretende Augäpfel (endokrine Orbitopathie)
oder Reizungserscheinungen des Auges
beobachtet.
Schilddrüsenzyste
Eine Zyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter
Hohlraum, der unterschiedlich groß sein
kann. Eine Zyste in der Schilddrüse wird
durch eine oder mehrere schmerzlose
Punktionen – ähnlich einer Blutentnahme – entleert. Bei großen Zysten oder
dem Verdacht auf bösartiges Gewebe
wird eine operative Entfernung durchgeführt.
Diagnostik von
Schild­drüsenErkrankungen
Oft werden bei Erkrankungen der Schilddrüse keine Beschwerden empfunden
oder die körperlichen Anzeichen sind so
allgemein, dass weder Arzt noch Patient
zunächst an eine Schilddrüsen-Erkrankung denken. Dennoch sind die Folgen
von Stoffwechselveränderungen durch
eine Erkrankung der Schilddrüse oft weitreichend und beeinträchtigen langfristig
die Lebensqualität und Gesundheit der
Betroffenen. Jeder sollte deshalb rechtzeitig selbst daran denken und bei
bestimmten Beschwerden (siehe Infokas­
ten) die Schilddrüse vom Arzt untersuchen lassen:
Anamnese und körperliche
Untersuchung
Zu Beginn der ärztlichen Untersuchung
wird im Gespräch mit dem Patienten die
Krankheitsvorgeschichte geklärt (Anamnese). Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung tastet der Arzt die
vordere Halsregion ab, um erste Anhaltspunkte über die Größe der Schilddrüse
sowie eventuelle knotige Veränderungen
zu erhalten.
Sonografie
Die Ultraschalluntersuchung gibt Hinweise auf die Größe, Form und genaue Lage
der Schilddrüse. Sie lässt auch Knoten
Unabhängig von den Gewebeveränderungen kann jedoch die hormonbildende
Funktion der Schilddrüse verändert sein.
Anhand einer Blutuntersuchung im Labor
wird deshalb festgestellt, ob die richtige
Menge, zu viel oder zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut des Patienten zur
Verfügung stehen. Dabei werden die Hormone Tetrajodthyronin (T4) und Trijodthyronin (T3) gemessen. Da diese Hormone
sowohl in freier Form (fT3, fT4) als auch
gebunden an Trägereiweiße im Blut vorliegen, können beide Formen im Blut
bestimmt werden.
Ein weiterer wichtiger Messwert zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion ist das
Szintigrafie
Insbesondere Schilddrüsen-Knoten erfordern eine Schilddrüsenszintigrafie. Die
Szintigrafie lässt die funktionelle Aktivität
erkennen, so dass der Arzt erkennen
kann, ob es sich um warme bzw. heiße
oder kalte Knoten handelt.
Bei der Szintigrafie wird eine sehr geringe
Menge einer radioaktiven Substanz eingespritzt, die kurzzeitig in der Schilddrüse
gespeichert wird. Eine spezielle Kamera
misst dann die Strahlung der Schilddrüse.
Anhand der so gewonnenen Szintigramme erkennt der Arzt, ob die Schilddrüse die radioaktive Substanz gleichmäßig speichert oder ob stärker oder schwächer speichernde Bezirke vorliegen.
Feinnadelpunktion
Mit Hilfe der Feinnadelpunktion können
verdächtige Knoten näher untersucht werden, um eine bösartige Erkrankung auszuschließen oder festzustellen. Dabei wird
mit einer dünnen Nadel von außen durch
die Haut in den Knoten eingestochen und
dort direkt eine Gewebsprobe entnommen. Die Entnahme ist fast schmerzlos
und erfolgt in aller Regel unter Ultraschallkontrolle. Die Gewebsprobe wird anschließend von einem Pathologen nach möglichen Veränderungen begutachtet.
Beschwerden:
Mögliches Anzeichen für:
Druckgefühl im Hals, Schluckbeschwerden
Kropf, Knoten
Nervosität, Schlafstörungen, Unruhe,
erhöhte Reizbarkeit, schneller Puls / Herzrasen, Zittern, Haarausfall, Durchfall,
ungewollte Gewichtsabnahme, Schwitzen /
Wärmeunverträglichkeit
Überfunktion der Schilddrüse
(Hyperthyreose)
Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Verlangsamung von Bewegung und Sprache, Teilnahmslosigkeit, depressive Verstimmung,
häufiges Frieren, ungewollte Gewichtszunahme, teigig verdickte Haut, spröde Haare,
Haarausfall, ungewollte Kinderlosigkeit
Unterfunktion der Schilddrüse
(Hypothyreose)
9
medizin
medizin
Experten im
Interview
Morbus Parkinson zählt mit
etwa einer viertel Million
Betroffenen in Deutschland
zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Oft
leiden die Patienten schon im
Dr. med. Uwe Jahnke
Klinik für Neurologie und
Klinische Neurophysiologie,
Chefarzt
Frühstadium und verstärkt
im weiteren Verlauf der
Prof. Dr. med.
Markus Quante
Klinik für Wirbelsäulen­
chirurgie, Chefarzt
Dr. med.
Karl Christian Westphal
Klinik für Orthopädie,
Chefarzt
Erkrankung unter orthopädischen Problemen, insbesondere unter Rücken- und
Rücken- und Gelenkprobleme
bei Morbus Parkinson:
Gelenkbeschwerden. Eine
frühzeitige Therapie durch
Experten aus verschiedenen
medizinischen Fachdiszi-
Frühzeitige interdisziplinäre Behandlung kann
plinen kann Beschwerden
Beschwerden deutlich mindern
mindern und orthopädische
Operationen vermeiden oder
zumindest verzögern. Drei
Experten der Schön Klinik
Neustadt erläutern, wie
Betroffene von dieser
Zusammenarbeit profitieren:
Dr. Uwe Jahnke, Chefarzt
der Klinik für Neurologie
und Klinische Neurophysiologie, Prof. Dr. Markus
Quante, Chefarzt der
Klinik für
Wirbelsäulenchirurgie, sowie
Dr. Karl Christian
Westphal, Chefarzt der
Klinik für Orthopädie.
Wieso leiden ParkinsonPatienten häufig an Rückenund Gelenkbeschwerden?
Dr. Jahnke: Die Erkrankung
schädigt das zentrale Nervensystem. In der Folge entwickeln
die Betroffenen typische Symp­
tome wie eine Versteifung der
Muskeln, den sogenannten
Rigor, ein Zittern der Extremitäten, Tremor genannt, Bewegungsverlangsamungen oder
auch Gangunsicherheiten aufgrund von Reflexstörungen.
Schon in der Frühphase leiden
Parkinson-Patienten infolge der
damit einhergehenden Bewegungseinschränkungen oft an
einseitigen Schulter- oder
Rückenschmerzen. Diese und
andere orthopädische Probleme nehmen im Zeitverlauf
deutlich zu und führen dann zu
irreversiblen Gelenkoder
Rückenschädigungen. Durch
eine rechtzeitige optimale neurologische und krankengymnastische Therapie lassen sich
diese oftmals verhindern.
Warum ist eine frühzeitige
interdisziplinäre Behandlung
so wichtig?
Prof. Quante: Parkinson ist
zwar nach wie vor nicht heilbar,
dennoch haben Betroffene
heute aufgrund verbesserter
medikamentöser und anderer
Therapien die gleiche Lebenserwartung wie gesunde Men-
schen. Ziel jeder Behandlung
ist es, die Lebensqualität der
Patienten so lange wie möglich
auf hohem Niveau zu erhalten.
Dazu gehört, neben anderen
körperlichen, psychischen und
kognitiven Therapien, auch
Schädigungen am Bewegungsapparat durch Fehlhaltungen und Fehlbelastungen
zu minimieren. In der Schön
Klinik Neustadt werden Parkinson-Patienten deshalb von
Beginn an von einem interdisziplinären
Expertenteam
behandelt, in dem Neurologen,
Orthopäden und Wirbelsäulenchirurgen gemeinsam die für
den jeweiligen Patienten optimale Therapie erarbeiten, mit
dem Ziel eine Operation gänzlich oder zumindest so lange
wie möglich zu vermeiden.
Und wenn eine orthopädische Operation nicht zu
vermeiden ist?
Dr. Westphal: Wenn die medikamentöse Einstellung, neurologische und konservative
orthopädische
Therapien
beziehungsweise spezifische
wirbelsäulenchirurgische Be­handlungen ausgeschöpft sind
und dennoch keine ausreichende Beschwerdefreiheit für
den Patienten erreicht wurde,
dann kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. Auch hierbei
ist die Zusammenarbeit ver-
schiedener medizinischer Disziplinen – von der optimalen,
präoperativen medikamentösen Einstellung über den
operativen Eingriff selbst bis
hin zur anschließenden Rehabilitation – entscheidend für
einen nachhaltigen Therapieerfolg. Neun von zehn Parkinson-Betroffene können übrigens, wie andere endoprothetische Patienten auch, nach
einer Gelenkersatz-Operation
am Schön Klinik Endo AktivProgramm teilnehmen: Das
heißt, sie werden noch am Tag
der Operation mobilisiert und
kommen so im wahren Wortsinn wieder schneller auf die
Beine.
Der
Eintritt ist
kostenfrei!
Gesundheits
Gespräche 2015
Rette Deine Haut!
Behandlung von Hauttumoren, Geschwüren,
Narben und Alterserscheinungen aus plastischchirurgischer Sicht
Donnerstag, 28. Mai 2015, 19.30 Uhr
Wenn das Laufen schwer fällt
Prävention und Behandlung von Gefäßverkalkungen
Donnerstag, 11. Juni 2015, 19.30 Uhr
Entscheidungen am Lebensende
Patientenverfügung, Palliativmedizin Gast: Pallativnetz
östliches Holstein
und Beistand am Ende des Lebens
Donnerstag, 25. Juni 2015, 19.30 Uhr
Die Parkgebühren werden erstattet.
Wir laden alle Besucher zu einem kleinen, gesunden
und jahreszeitlich abgestimmten Snack ein.
Veranstaltungsort:
Schön Klinik Neustadt, Am Kiebitzberg 10,
23730 Neustadt in Holstein, Telefon 04561 54-0
Weitere Infos: www.schoen-kliniken.de
Schön Klinik. Messbar. Spürbar. Besser.
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medizin
medizin
Die Tücken mit dem Rücken
Chefarzt der Regio Rehazentren Dr. Matthias Bögershausen
über Golf und Rücken
Golfer haben oft Rücken. Der
Grund sind die komplexen Bewegungsabläufe beim Schwung.
Was die Sportler dagegen tun
können, erklärt der Chefarzt
der Regio Rehazentren und
leidenschaftliche Golf-Spieler,
Dr. Matthias Bögershausen, im
Interview.
Herr Dr. Bögershausen, für Laien wirkt
der Golf-Sport im Vergleich zu anderen
Sportarten weniger belastend. Dennoch
haben viele Golf-Spieler mit Rückenproblemen zu kämpfen. Können Sie das
erklären?
Matthias Bögershausen: Das liegt an der
Tücke des Schwungs. Die Führung des
Golfschlägers in den verschiedenen Phasen des Schwungs ist einer der komplexesten Bewegungsprozesse im Sport. Die
Wirbelsäule wird beim Schwung stark
verdreht, wobei insbesondere die Lendenwirbel stark beansprucht werden. Nur
bei Stabhochspringern sind die Bewegungsabläufe noch komplexer.
Welche Möglichkeiten gibt es, sich vor
Rückenproblemen zu schützen?
Golf macht nicht fit, sondern Golf braucht
Fitness. Daher sollten auch Hobby-Spieler gezielt ihre Rücken- und Bauchmuskulatur stärken, um die Wirbelsäule zu entlasten. Golfer mit starken Rücken- und
Bauchmuskeln haben nachweislich weniger Rückenprobleme.
Dafür muss man aber extra in ein Fitness-Studio gehen – oder?
Wer intensiv Golf spielt, sollte ein gezieltes
Training unter Anleitung betreiben. In
unseren Reha-Studios bieten wir speziell
für Golfer entsprechende Kurse an. Wer
keine Zeit hat, neben dem Platz auch
noch im Fitness-Studio zu sein, der kann
bereits mit einfachen Geräten wie einem
Flexistab Zuhause trainieren. Und natürlich ist ebenfalls rückengerechtes Verhalten auf dem Platz wichtig.
Was ist unter rückengerechtem Verhalten zu verstehen?
Ein einfaches Beispiel ist das Einsammeln
des Balls. Wer dabei in die Hocke geht,
statt sich einfach nur nach vorne zu beugen, der tut seinem Rücken etwas Gutes.
Außerdem sollte man vor der Runde Dehnungsübungen machen.
Golfern schmerzt aber nicht nur der
Rücken, auch die Schultern machen ähnlich oft wie bei Schwimmern und Handballern Probleme. Das hängt mit den
komplexen Bewegungsabläufen zusam-
men, die nicht nur die Lendenwirbel,
sondern auch das Schulter- und Ellenbogengelenk stark beanspruchen. Auch hier
hilft gezieltes Training zur Stärkung der
Muskulatur.
Was kann ich tun, wenn ich dauerhaft
beim Golfschwung Schmerzen habe?
Bei dauerhaften Schmerzen sollte ein
Orthopäde aufgesucht werden. Wichtig
ist eine genaue Diagnostik. Von ihr hängt
das Behandlungskonzept ab. Meist sind
Physiotherapie und Massagen ausreichend. Manchmal kann aber auch eine
Operation notwendig werden.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Bei uns war vor drei Jahren ein Golf-Profi
wegen starker Schulterschmerzen in
Behandlung. Aufgrund des Gelenkverschleißes drohten die Sehnen in der
Schulter zu reißen. Das wäre das Ende
der Karriere gewesen. Dank einer Operation bei den Regio Kliniken und anschließender Reha in unseren Rehazentren
spielt er jetzt wieder beschwerdefrei.
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Dr. Matthias Bögershausen (53 Jahre) spielt
seit fünf Jahren Golf. Der Facharzt für
Orthopädie und Chefarzt der Regio Rehazentren klärt seit mehreren Jahren in Vorträgen
– sowie in Clubhäusern über Rückenprobleme beim Golfspielen auf.
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13
medizin
medizin
Die Kardiologen und Gefäßspezialisten Prof. Peter Radke
(links) und Dr. Carsten Slotty
(3. v. links) sowie die Gefäßund Viszeralchirurgen
Dr. Christian Franke (rechts)
und Prof. Dr. Philipp
Hildebrand (2. v. links).
Wenn das Gehen schwerfällt:
Die Schaufensterkrankheit
Optimale Behandlungsergebnisse durch Teamarbeit
Es informieren Chefarzt Prof. Peter Radke und Ltd. Oberarzt Dr. Carsten Slotty von der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie sowie Dr. Christian Franke und Prof. Philipp Hildebrand, beide Leitende Ärzte der Klinik für Chirurgie, Gefäß- und Unfallchirurgie der Schön Klinik Neustadt
Ursachen
Patienten mit Durch­
blutungsstörungen der
Beine können häufig nur
wenige Meter schmerzfrei
gehen. Sie bleiben dann
stehen, so dass sich die
Schmerzen zurückbilden
und sie wieder weitergehen können. Vor allem
aus Scham bleiben viele
Menschen bevorzugt vor
Schaufenstern stehen,
weswegen diese Erkrankung auch „Schaufens­
terkrankheit“ genannt
wird. Der medizinische
Ausdruck hierfür
lautet „periphere
arterielle Verschluss­
krankheit“ (pAVK).
14
Die pAVK entsteht in den meis­
ten Fällen über Jahre und Jahrzehnte
hinweg,
bevor
Beschwerden auftreten. Rauchen ist der größte Risikofaktor
im Bereich der arteriellen Verschlüsse. Nachweislich sind
80 bis 90 Prozent der Patienten Raucher. Die zweithäufigste Ursache ist Diabetes,
gefolgt von erhöhtem Choles­
terin, Bluthochdruck, Thrombose sowie Übergewicht. Bei
der Erkrankung kommt es
zunächst durch Ablagerung
von Fetten, Entzündungszellen
und Kalk zu krankhaften Veränderungen der Arterienwände. Schreitet dieser Prozess
weiter voran, entstehen Engstellen und letztendlich auch
Gefäßverschlüsse. Diese Engstellen und Verschlüsse vermindern die Durchblutung vor
allem der Beine. In Deutschland leiden nach Angaben der
Deutschen Gesellschaft für
Angiologie – Gesellschaft für
Gefäßmedizin (DGV) rund 4,5
Millionen Menschen an einer
pAVK. Betroffen sind vor allem
Menschen zwischen dem 35.
und 60. Lebensjahr. Problematisch ist, dass als Folge der
Schaufensterkrankheit jährlich
bei mehr als 30.000 Betroffenen Amputationen von Gliedmaßen (z. B. Zehen, Fuß oder
gar Unterschenkel) durchgeführt werden müssen.
Symptome und
Beschwerden
Bei den meisten Patienten sind
Schmerzen in den Beinen beim
Gehen die ersten Anzeichen
der Schaufensterkrankheit. Die
Erkrankung wird in Abhängigkeit der Symptome in vier Stadien eingeteilt, woran sich
dann auch die Behandlungsempfehlung orientiert:
Stadium I: Es bestehen leichte Veränderungen der Arterienwand, die ohne Schmerzen
einhergehen. Sie werden meis­
tens im Rahmen von Routineuntersuchungen festgestellt
(Zufallsbefund).
Stadium II: In Abhängigkeit
von der Gehstrecke kommt es
zu Schmerzen in den Beinen.
Unterschieden werden vor
allem Patienten mit einer Gehstrecke von über 200 Metern
(Stadium IIa) von solchen mit
einer Gehstrecke von unter
200 Metern (Stadium IIb).
Stadium III: Die Beschwerden
treten bereits in Ruhe auf. Dabei
führt das Hochlagern der Beine
zu Schmerzen. Tieflage der
Beine (Baumeln) bringt Linderung der Beschwerden.
Stadium VI: Das vierte Stadium ist durch sichtbare Durchblutungsstörungen wie Ge­schwüre und nicht heilende
Wunden
gekennzeichnet.
Gewebe stirbt ab und eine
Amputation ist häufig unumgänglich.
Diagnostik
Dem ausführlichen Gespräch
zwischen Arzt und Patient folgt
die körperliche Untersuchung.
Hat der Patient blasse, kühle
Gliedmaßen, Geschwüre und
eine übermäßige Verhornung
der Füße, liegt der Verdacht
eines arteriellen Verschlusses
oder einer hochgradigen Engstelle nahe. Es schließen sich
apparative Untersuchungen
wie eine Dopplerdruckmessung (Blutdruckmessung) und
Kurvenanalyse (Aufzeichnung
des Anstiegs oder Abfalls des
Blutdrucks) an. Außerdem sind
eine Computertomographie
(CT) sowie die Magnetresonanztomographie (MRT) bei
vielen Patienten sinnvolle
Untersuchungen.
Zielsetzung ist:
 Amputation vermeiden
 Lebensqualität verbessern
 Beschwerden lindern
 Bewegungsfreiheit gewinnen
Therapie
Nach genauer Diagnosestellung besprechen Gefäßchirurgen zusammen mit Kardiologen und Gefäßmedizinern
die für den Patienten bestgeeignete Therapie. Sie orientieren sich dabei an den aktuellen
Leitlinien der Fachgesellschaften. Wichtig ist ihnen aber
auch, den gesamten Menschen in seiner individuellen
Situation zu sehen und bestehende Begleiterkrankungen
(z. B. Nierenschwäche, Voroperationen) bei der Auswahl
der Behandlungsmethode zu
berücksichtigen.
Kurzstreckige Engen und Verschlüsse können häufig mit der
minimal-invasiven Ballon-Dilatation (Angioplastie) behandelt
werden. Hierbei wird ein Spezialkatheter unter lokaler Betäubung in der Regel über die
Leistenarterie bis zur Gefäß­
enge vorgebracht. Anschließend erfolgt eine Aufdehnung
des verengten Gefäßbereiches,
so dass wieder ein ungehinderter Blutfluss vorliegt. In einigen
Fällen werden heutzutage
zusätzlich moderne Stents in
dem aufgedehnten Bereich
platziert, um erneute Verengungen zu verhindern. Das
Verfahren kann mit einem
kurzen Krankenhausaufenthalt
sehr schonend für den
Pa­tienten durchgeführt werden. Die Balloneingriffe und
Stentimplantationen werden
immer gemeinsam von Gefäßchirurgen und Kardiologen/
Gefäßmedizinern durchgeführt.
Die Behandlung der Schaufens­
terkrankheit geschieht in
Abhängigkeit vom Krankheitsstadium. Wichtig ist für alle
Patienten, die benannten Risikofaktoren bestmöglich in den
Griff zu bekommen. Hierzu
zählt vor allem der Versuch,
das Rauchen endgültig aufzugeben. Auch der Blutdruck und
eine Zuckerkrankheit sowie die
Blutfette müssen bestmöglich
kontrolliert und eingestellt werden. Medikamente sind hierfür
fast immer notwendig. In den
Stadien I und IIa steht darüber
hinaus das Geh- und Gefäßtraining ganz im Vordergrund
der therapeutischen Maßnahmen. Das Gehtraining sollte
immer mit dem Arzt abgestimmt werden. Als Daumenregel kann man sich aber merken, dass so oft wie möglich
die Treppe statt des Aufzuges
benutzt werden sollte. Zudem
sind Schwimmen und Tanzen
ein gutes Gefäßtraining. Radfahren ist ebenfalls sehr empfehlenswert.
Auswahl des besten
Behandlungs­
verfahrens
Die Therapie der Schaufensterkrankheit ab dem Stadium IIb
beinhaltet auch die Verbesserung der Durchblutung über
Ballonaufdehnung, Stentimplantation (Einsetzen einer
Gefäßstütze) oder die Operation. Ziel jeder Therapie ist die
Optimierung der Durchblutungssituation zur Verbesserung der Lebensqualität mit
Linderung der Schmerzen und
Steigerung der schmerzfreien
Gehstrecke. Hierzu wählen die
Gefäßspezialisten der Schön
Klinik Neustadt für jeden Patienten ein individuelles Verfahren.
hergestellt, wodurch die
Beschwerden gebessert und
Folgekomplikationen vermieden werden können.
Optimale
interdisziplinäre
Zusammenarbeit
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist Voraussetzung für
eine gute und moderne
Behandlung. Die Schön Klinik
Neustadt fühlt sich im Interesse
des Patienten dieser Aufgabe
in höchstem Maße verpflichtet.
Dies gilt im Besonderen auch
für Patienten mit Gefäßerkrankungen wie der Schaufensterkrankheit. Durch die enge und
kollegiale Zusammenarbeit zwischen den Kardiologen, Gefäßchirurgen und -medizinern
sowie den Radiologen, plastischen Chirurgen und Neurologen werden erst die besten
Behandlungsergebnisse für die
Patienten ermöglicht.
Bei einer Arterienverengung in
den Beingefäßen kommt es zu
starken Schmerzen, erste Symp­
tome der Schaufensterkrankheit,
die sich bei frühzeitiger Diagnose
gut behandeln lässt.
Gefäßchirurgische Spezialsprechstunde in der Schön
Klinik Neustadt:
Mittwoch 13 bis 15.30 Uhr
Freitag 9 bis 11 Uhr.
Terminkoordination über
Ulrike Carstensen,
Tel.: 04561 54 – 71 84 691
Langstreckige Verengungen
oder Verschlüsse müssen
meist mit einem Bypass überbrückt werden. Hierfür kommen körpereigene Venen
sowie Kunststoffprothesen zur
Anwendung. Durch die Überbrückung des erkrankten
Gefäßbereiches wird der Blut­
einstrom in das Bein wieder
15
medizin
medizin
Das ganzheitliche Konzept für die Behandlung von Patienten auf der Palliativstation
 Linderung von Schmerzen und belastenden
Symptomen (medikamentös und nicht-medikamentös
inkl. spezieller apparativer Behandlungsverfahren, z.B.
Analgetika-Pumpen)
 Lebendig gestaltete Pflege und Betreuung
 Einbeziehen und Unterstützung von Familie und Freunden
 Seelsorgerische und psychologische Begleitung
 Ethisches Handeln
 Begleitung Sterbender
 Interdisziplinäres Denken und Handeln
 Multiprofessionelle Zusammenarbeit
 Schulung und Begleitung der Mitarbeiter
Palliativmedizin
für eine schwere
würdevolle
Lebensphase
Carola Fröling
Chefärztin
Dr. Ann-Kathrin Meyer
Von der kurativen
zur palliativen
Behandlung
pieversuche, die den Patienten
belasten und verhindern, die
verbleibende Lebenszeit optimal nutzen zu können.
Über Jahrzehnte hat sich die
Medizin darauf ausgerichtet,
Leben zu erhalten und zu verlängern. Dabei ist auch die
Erkenntnis gewachsen, dass
eine Therapie naturgemäß
begrenzt sein kann.
Was sagen die WHO
und EAPC?
So sind bei Menschen in ihrem
letzten Lebensstadium ge­sundheitliche Probleme möglich, die sich mit der „heilenden
Medizin“ nicht beseitigen lassen.
Auf dieser Basis hat sich die
Palliativmedizin als aktive
ganzh­eitliche Behandlung von
Patienten mit fortschreitender
Erkrankung und begrenzter
Lebenserwartung entwickelt.
Wenn heilende Behandlung
nicht mehr anspricht, bekommt
die Linderung der Beschwerden zum Erhalt von Lebensqualität oberste Priorität.
Palliativmedizin
bejaht das Leben
Oberarzt
Dr. Markus Faust
(Palliativstation)
16
Im Vordergrund stehen das
Befinden des Erkrankten, seine
Wünsche und Ziele. Palliativmedizin bejaht das Leben und
ist gegen seine Verkürzung,
allerdings auch gegen Thera-
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2002 bezüglich
Palliativmedizin gesagt, dass
Palliative Care als Ansatz zur
Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren
Familien zu sehen ist, sofern
Probleme im Zusammenhang
mit einer lebensbedrohlichen
Erkrankung einhergehen. In
der Palliativmedizin geht es um
Vorbeugen und Verhindern des
Leidens durch sorgfältiges Einschätzen und Behandeln von
Schmerzen und anderer Probleme körperlicher, seelischer
oder spiritueller Art. Die European Association for Palliative
Care (EAPC) hat die „begrenzte
Lebenswartung“ weiter präzisiert: Dieser Zeitraum könne
auch mehrere Jahre betragen
und schließe die Bedürfnisse
der Familie vor und nach dem
Tod des Patienten ein.
Welche Patienten
werden palliativ
behandelt?
Die Palliativmedizin beschränkt
sich keinesfalls ausschließlich
auf Patienten mit Tumorerkrankungen. Sie steht allen Menschen mit einer unheilbaren
Erkrankung und begrenzter
Lebenserwartung offen. Der
Therapieansatz ist, wie schon
erwähnt, die Ausrichtung auf
Linderung körperlicher und
psychischer
Beschwerden
sowie die Unterstützung in spirituellen und sozialen Belangen, um ein würdevolles Sterben zu ermöglichen.
Zum Erreichen dieses Ziels
sind neben der Berücksichtigung der Biografie und
Lebens­umstände des Patienten
das Einbeziehen von Familie
und Freunden zu beachten
und den individuellen Willen
des Patienten zu respektieren.
Die Behandlungsgrundlagen für eine
Palliativ-Station
rischen Menschen zu berücksichtigen. Der geriatrische
Patient in einer palliativen Situation benötigt daher geriatrisches und palliativ-medizinisches Fachwissen.
Die Palliativstation in der Geriatrie Wandsbek verfügt über
diese Behandlungsgrundlage.
Das Team der Station ist zur
Betreuung von Patienten mit
chronischen, fortschreitenden
und unheilbaren Erkrankungen,
die einer spezifischen Behandlung bedürfen, ausgebildet.
Der zuständige Oberarzt ist
Facharzt und hat die Zusatzbezeichnung bzw. Qualifikation
für Palliativmedizin. Pflegekräfte mit palliative-care Weiterbildung sind im Einsatz. Die therapeutische Betreuung der
Erkrankten umfasst gegebenenfalls Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, physikalische Therapie, Sozialdienst,
HGN, GHD, Neuropsychologie, Psychoonkologie, Seelsorge und Angehörigenanleitung.
Behandlung.
Besondere
Schmerzzustände und weitere
Probleme können auf der Palliativstation bereits sehr früh
erkannt und therapiert werden.
Durch eine differenzierte medikamentöse Therapie und kompetente pflegerische Betreuung wird u. a. belastender
Schmerzsymptomatik, Luftnot,
Übelkeit, Lymphödemen und
anderen Leiden begegnet. Ziel
der Behandlung ist eine Stabilisierung der Situation und die
Entlassung ins häusliche
Umfeld zu erreichen.
Chefärztin Dr. Ann-Kathrin
Meyer und Oberarzt Dr. Mar-
kus Faust (Palliativstation) in
der Asklepios Klinik Wandsbek
betonen: „Wichtig ist uns, dass
die Patienten über ihre Erkrankung und Prognose aufgeklärt
und mit den Zielen einer palliativ-medizinischen Behandlung
einverstanden sind. Wir sehen
es als unsere Aufgabe an, die
Patienten zu beraten, auch
Kontakte zu Beratungs- und
Betreuungsstellen zu vermitteln. Zudem stehen wir Angehörigen zur Seite. Wir wünschen uns, dass die Situation
bis zur Abschiedsnahme von
allen Betroffenen als würdig
empfunden werden kann.“
Menschen im höheren Lebensalter leiden oft an mehreren
Erkrankungen und daher unter
vielen Symptomen gleichzeitig.
Dementiell Erkrankte können Der Beginn pallia­
diese nur eingeschränkt oder tiver
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info
junge familie
Die Meldung „Achtung Läuse in
unserer Einrichtung“ versetzt Eltern
regelmäßig in Panik. Dabei gehören
haarsträubende Geschichten wie die
Behauptung, die Parasiten überträgen
gefährliche Krankheitserreger, sprängen von Kopf zu Kopf und überlebten
tagelang auf Gegenständen und Haustieren, ins Reich der Mythen. Auch
der Glaube, ein Lausbefall weise auf
mangelnde Hygiene hin, ist unwahr:
Die Krabbler befallen nachweislich gepflegtes Haar ebenso gern wie
schmutziges.
Hautprobleme im Beruf
Rechtzeitig gegensteuern
Wenn die Haut an den Händen
spannt, sich rötet oder rissig
wird, ist das keine Bagatelle.
Ganz besonders dann nicht,
wenn der betreffende Mensch
häufig mit Wasser oder feuchten
Materialien hantiert, in Handschuhen schwitzt oder mit
hautreizenden Stoffen in
Kontakt kommt.
W
er die Warnsignale des Körpers ignoriert und die Haut
weiter strapaziert, riskiert
ernste Erkrankungen. Darauf weist die
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hin.
Wichtig ist bei berufsbedingten Hautbeschwerden das rechtzeitige Gegensteuern.
Feuchte Finger vermeiden
Berufsbedingte Hauterkrankungen sind
weit verbreitet. Von den Verdachtsmeldungen auf eine Berufskrankheit, die die
BGW im vergangenen Jahr erhalten hat,
betrafen fast 60 Prozent die Haut. „Dabei
ließe die sich häufig besser schützen“,
erklärt Dr. Verena Kagel, Dermatologin bei
der BGW. Eine Kernursache für Hautprobleme gerade in Pflegeberufen, bei Reinigungs- und Küchenarbeiten oder auch im
Friseurhandwerk ist zu häufiger Kontakt
mit Feuchtigkeit. Diese greift die Schutzschicht der Haut an. Passiert das zu oft
oder zu ausdauernd, kann sich das
Gewebe nicht mehr richtig erholen.
Rechtzeitig Rat suchen
„Gerötete oder trockene, schuppende
Stellen können erste Anzeichen für ein
Abnutzungsekzem sein“, erläutert die
18
Expertin. „Diese sollte man unbedingt
ernst nehmen und zu einer Hautärztin
oder einem Hautarzt gehen.“ Wenn die
geschädigte Haut nicht behandelt und im
Alltag besser geschont wird, drohen chronische Entzündungen, die sogar einen
Berufswechsel erzwingen können. Außerdem steigt die Gefahr einer Allergie, da
durch die defekte Schutzschicht leichter
sensibilisierende Stoffe in die Haut eindringen können. Im Frühstadium dagegen
sind Abnutzungsekzeme gut heilbar.
Arbeitsbelastungen
ansprechen
Wer bei Hautbeschwerden berufliche
Ursachen vermutet, sollte das dem Arzt
oder der Ärztin sagen, damit gegebenenfalls die zuständige Berufsgenossenschaft
oder Unfallkasse informiert wird. Die
gesetzlichen Unfallversicherungsträger
unterstützen ihre hauterkrankten Versicherten mit verschiedenen Angeboten.
Ziel ist, dass die Betroffenen die Probleme
in den Griff bekommen und in ihrem Beruf
weiterarbeiten können. Die BGW beispielsweise organisiert dazu neben einer
Heilbehandlung auch branchenspezifische Seminare. Dort lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie sie ihre
Haut in ihrem Beruf zukünftig besser
schützen können.
Mädchen werden von Läusen nicht wegen ihres Geschlechts bevorzugt, sondern deshalb öfter
zum Opfer, weil sie gerne mit ihren Spielgefährten kuscheln.
Foto: djd/G. Pohl-Boskamp
„Vampire“ auf dem Kinderkopf
Die Kopflaus ist harmloser als ihr Ruf
S
ie sind durch exzessives Haarewaschen nicht zu vertreiben,
da sie sich an den Haaren festklammern können. Ebenfalls unwahr ist
die Behauptung, dass Läuse nur zu
bestimmten Zeiten im Jahr aufträten tatsächlich sind die Tierchen das ganze
Jahr über auf Menschenschöpfen unterwegs.
Läuse saugen
„geschlechtsneutral“
Mädchen werden übrigens von Läusen
nicht wegen ihres Geschlechts bevorzugt, sondern deshalb öfter zum Opfer,
weil sie gerne mit ihren Spielgefährten kuscheln. Dabei können die Tiere
von Kopf zu Kopf krabbeln. Mittel, mit
denen man einem Läusebefall vorbeugen kann, gibt es bislang keine. Da sich
Läuse rasant vermehren, hilft frühzeitiges
Erkennen dabei, die Plage zu bekämpfen. Bei Läuseverdacht sollten die Köpfe
djd/pt
aller Familienmitglieder mit einem speziellen Läusekamm kontrolliert werden.
Am einfachsten lassen sich Läuse mit
modernen Mitteln aus der Apotheke
beseitigen.
Experte empfiehlt effektive
Behandlungsmethode
Hierzu erklärt der Kölner Parasitologe
Professor Dr. Jörg Heukelbach: „Als
effektive und sichere Behandlungsmethode stehen heute Dimeticon-Präparate
wie Nyda zur Verfügung.“ Das darin
enthaltene spezielle Silikonöl dringt tief
in das Atemsystem der Übeltäter ein
und lässt sie ersticken. Nach zweimaliger Behandlung kann das Kind bereits
wieder eine öffentliche Einrichtung besuchen. Sicherheitshalber sollten Bettwäsche und Handtücher des kleinen
Patienten bei 60 Grad gewaschen und
das Kinderzimmer gesaugt und feucht
gewischt werden.
Das spezielle Silikonöl dringt tief in das
Atemsystem der Übeltäter ein und lässt sie
ersticken. Foto: djd/G. Pohl-Boskamp/thx
Fakten zur Kopflaus
Die gemeine Kopflaus ist etwa
drei bis fünf Millimeter groß und
gräulich oder bräunlich gefärbt.
Blut saugt sie etwa alle zwei bis
drei Stunden und schimmert
dann rötlich. Ihren Kopf zieren
fünfgliedrige Antennen. Mit den
Halteklauen an seinen Extremitäten kann sich der Parasit am Haar
festklammern, sich fortbewegen
und von Kopf zu Kopf klettern.
Läuse mögen Temperaturen von
etwa 28 Grad Celsius am liebsten.
Sie bevorzugen ausschließlich
den Menschen als Wirt und sind
daher weder auf Hunden noch
auf Nagetieren zu finden.
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junge familie
junge familie
Wie frischgebackene
Mütter schnell wieder
in Form kommen
Physiotherapie hilft dem Körper nach der Geburt
Deutscher Verband für Physiotherapie - Zentralverband
der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK) e.V.
B
ei anderen Problemen ist jedoch
Hilfe erforderlich. Ob es nun die
überflüssigen Pfunde, die gedehnte
Bauchmuskulatur oder der beanspruchte
Beckenboden sind: Physiotherapie kann
dabei helfen, frischgebackenen Müttern
die ersten Wochen nach der Geburt zu
erleichtern und Figurprobleme in den Griff
zu bekommen.
„An allererster Stelle steht die Stärkung
der Beckenbodenmuskulatur“, weiß die
Physiotherapeutin Ulla Henscher (Leiterin
der AG GGUP im ZVK e.V., Hannover).
Viele Frauen wissen nicht genau, wo sich
ihr Beckenboden befindet, um ihn gezielt
trainieren zu können. Das erste Ziel ist
deshalb, sich diese Muskelgruppe
bewusst zu machen: Die Beckenbodenmuskulatur liegt am Beckenausgang zwischen den Schambeinen, Sitzbeinhöckern und der Spitze des Steißbeins. Sie
schützt innere Organe wie Gebärmutter,
Blase oder Darm.
Nach Schwangerschaft und Geburt ist die
Muskulatur extrem gedehnt und beansprucht. Um der Gefahr einer Organsenkung entgegenzuwirken, muss sie schnell
wieder gefestigt werden. Die Physiotherapeutin weiß: „Eine schwache Beckenbodenmuskulatur beeinflusst die Funktionstüchtigkeit der Blase und des Darmes.
Um möglicher Inkontinenz vorzubeugen,
empfehlen wir Physiotherapeutinnen spezielle Übungen zur Stärkung der Muskulatur.“ Viele dieser Übungen können ganz
unauffällig in den normalen Alltag eingebaut werden. Besonders wichtig ist, die
Muskulatur vor und bei einer Belastung
wie Heben oder Husten als „Sicherheitsgurt“ einzusetzen.
Gehen Sie es langsam an
Viele Frauen machen den Fehler, am
Anfang viel zu viel zu wollen: So schnell
wie möglich abnehmen und die Bauchmuskeln durch Sit-ups in Rückenlage zu
trainieren.
DO’S
Auch wenn „Promi-Mütter“ wie Heidi Klum,
Giselle Bündchen oder Sandy Meyer-Wölden
nach der Geburt sofort wieder schlank und
perfekt in Form sind. An den meisten Frauen
gehen Schwangerschaft und Geburt nicht
spurlos vorbei. Begleiterscheinungen aus
der Schwangerschaft wie Rückenschmerzen, geschwollene Füße oder eine ständig
drückende Blase verflüchtigen sich nach der
Geburt aber oftmals von alleine.
20
• Schaffen Sie sich kleine Pausen, in denen Sie sich hinlegen, z. B.
beim Stillen. Wenn Sie liegen, kann sich Ihr Beckenboden von
der Alltagsbelastung erholen
• Immer über die Seite aufstehen, so verringert sich der Druck
auf den Beckenausgang.
• Achten Sie auf eine aufrechte Körperhaltung. Dann können alle
Muskeln optimal zusammenarbeiten. Dadurch reduzieren sich
auch Muskelverspannungen im Schultergürtel.
• Bis eventuelle Geburtsverletzungen abgeheilt sind bzw. diese
keine Beschwerden mehr machen, sollten Sie sich öfter mal am
Tag in Entlastungspositionen begeben. Die Knieellenbogenlage
oder die Rückenlage mit angestellten Beinen und unterlagertem Becken sind dafür sehr sinnvoll.
• Regelmäßige Bewegung, wie Spazierengehen ist gut – aber
überlasten Sie sich nicht.
• Gehen Sie auf jeden Fall nach vier bis sechs Wochen in einen
Rückbildungskurs bei einer Physiotherapeutin oder einer Hebamme. Die Kasse zahlt einen Teil der Kursgebühren.
Das ist Gift für den gedehnten Beckenboden und kann Beschwerden verschlimmern. Die Physiotherapie bietet Übungen
für ein angeleitetes angepasstes funktionelles Bauchmuskeltraining immer mit
zusätzlich angespanntem Beckenboden.
Dies führt schnell zum Schließen des
Spaltes (Rektusdiastase) zwischen den
geraden Bauchmuskelhälften.
Do’s and Don’ts
nach der Geburt
„In erster Linie sollten Sie sich Zeit für die
Rückbildungsprozesse nach Schwangerschaft und Geburt gönnen und sich nicht
überanstrengen, denn der neue Alltag mit
Ihrem Baby ist schon stressig genug.
In den ersten sechs Wochen nach der
Geburt braucht der Körper besonders viel
Zuwendung. Nicht umsonst heißt die Zeit
Wochenbett, erläutert Ulla Henscher. Wie
Sie ihren Beckenboden stärken können
und gleichzeitig den Babyalltag bewältigen, weiß die Physiotherapeutin.
DON’TS
• Machen Sie nichts, was starken Druck auf den
Beckenboden auslösen kann. Lassen Sie sich bei
Hausarbeiten, wie Staubsaugen oder Wischen helfen.
• Achten Sie darauf, nicht zu schwer zu heben oder
zu tragen. Auch langes Tragen des Kindes ist zu
viel Belastung. Wenn Ihr Kind unruhig ist, setzen
Sie sich lieber auf einen Pezziball und bewegen
sich gemeinsam mit Ihrem Kind.
• Vermeiden Sie Pressen bei der Darmentleerung.
Sorgen Sie durch ballaststoffreiche Ernährung und
genug Flüssigkeit für einen weichen Stuhl.
• Auch wenn Sie gerne Sport treiben, bestimmte
Sportarten wie Joggen oder Aerobic belasten den
Beckenboden in den ersten Wochen nach der
Geburt zu sehr. Nach dem Rückbildungskurs ist
das Muskelkorsett wieder aufgebaut und Sie können sich mehr bewegen.
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Kraft schöpfen fürs Familienleben XXL
Erholsame wie heilsame Auszeit im Rahmen einer speziellen Mutter/Vater & Kind-Kur
Grund genug für Heike Gehlsdorf, im
Februar dieses spezielle Kurprogramm
für Mehrlingsfamilien erneut wahrzunehmen: Mal für drei Wochen eine Auszeit
nehmen und dabei am Ostseestrand für
Körper und Seele neue Kraft schöpfen.
Und die Kinder lieben es!
Bereits während des ersten Kuraufenthaltes in Grömitz lag Heike Gehlsdorf der
Erfahrungsaustausch mit anderen Mehrlings-Müttern in den psychologischen
Gesprächsgruppen am Herzen. „Das
war sehr hilfreich. Hier werden gezielt
Problematiken erkannt, besprochen und
Lösungsansätze mit auf den Weg gegeben”, sagt Heike Gehlsdorf. Und natürlich die Pause vom Alltag: „Im Alltag fehlt
oft für vieles die Zeit. Mehr Zeit für sich
finden, aber auch mehr Zeit für die Kinder haben, das ist einer der wichtigsten
Aspekte dieser Kurmaßnahme.”
Intensives Kur-Erlebnis:
„Hier sind wir keine Exoten”
Mutter mit Dreierpack beim gemeinsamen Spiel und Spaß an der Kletterwand auf dem riesigen Spielplatz der Klinik Ostseedeich.
„Herzlichen
bekommen
Glückwunsch,
Drillinge!”
Sie
Manch
werdende Mutter würde bei dieser
Nachricht erstmal kräftig schlucken. Heike Gehlsdorf (46) aber
nicht. Sie hätte am liebsten einen
Luftsprung gemacht, so sehr hat
sie sich gefreut. Obwohl ihr klar
war, dass sich nach neun Monaten ihr Leben völlig verändern
wird: Von der ruhigen Zweierbeziehung hinein ins quirlige Leben
einer XXL-Großfamilie. Sie wusste,
dass sie in den nächsten Jahren
sechs Hände würde brauchen können – und Nerven aus Stahl. Aber
sie war von Anfang an überzeugt:
„Das schaffen wir!” Und als dann
Till, Leander und Freya gesund auf
die Welt kamen, war es für Heike
Gehlsdorf das „größte Geschenk”.
22
D
as war vor acht Jahren. Heute
schmunzelt die Dreifachmutter:
„Ich habe es ,überlebt’ – und
es wird mit den Jahren immer leichter.”
Dass sie es geschafft hat, liegt vielleicht
auch daran, dass sie mit ihren Drillingen nun bereits zum dritten Mal eine
erholsame sowie heilsame Auszeit im
Rahmen einer Mutter/Vater & Kind-Kur
in der Klinik Ostseedeich in Grömitz
nahm. Hier wird nämlich ein spezielles
Schwerpunktkurprogramm für Familien
mit Mehrlingsgeburten angeboten, das
gerade diesen Familien eine umfangreiche und nachhaltige Entlastung bietet.
Eine Zerreißprobe: Der ganz normale
„Alltags-Wahnsinn” hoch drei.
Heike Gehlsdorf jammert nicht. Im
Gegenteil: Sie ist stolze Mutter! Die Sozialpädagogin und Lehrerin aus Hamburg
ist eine positiv eingestellte Frau, die
ihrem Familienleben XXL nur das Schöne abgewinnt. Das überwiegt für sie
– auch wenn der ganz normale „AlltagsWahnsinn” hoch drei im Spagat zwischen Haushalt und Beruf manchmal an
ihren Kräften zehrt. „Vor allem die ersten
Monate waren eine Zerreißprobe”, schildert die Mutter. Alles in den verschiedenen Entwicklungsetappen der Kinder
gleichzeitig mal drei machen müssen,
das bedarf eines gewissen logistischen
Familienmanagements. Aber auch eine
„taffe” Mutter wie Heike Gehlsdorf stößt
spätestens dann an ihre Grenzen, wenn
es ihren Kindern nicht gut geht: Als Tochter Freya 2009 schwer krank wurde, an
Lähmungserscheinungen litt. Ihre Brüder
litten mit – Drillinge eben, ihre Seelen
sind im Einklang! Neun Monate dauerte
diese Krankheit, glücklicherweise ohne
bleibende Schäden.
Denn in der Klinik Ostseedeich ist man für
Mehrlingsfamilien bestens gerüstet. Sie
bietet Raum für alle. Heike Gehlsdorf hat
in der Klinik ein „freundliches, kreatives
Team” gefunden, das sich voll auf die
Bedürfnisse der Kurgäste einstellt: „Ob
Therapie oder Freizeit – alle Wünsche
werden beachtet.” Das gehört eben zu
dem speziellen Therapiekonzept, auch
und vor allem die richtige Balance zwischen aktiver und passiver Entspannung.
Besonders wichtig ist der Mutter aber die
rundum optimale Betreuung der Kinder
in der Klinik Ostseedeich – ein zentraler
Punkt dieser Schwerpunktkur. „Ich konnte die Kurmaßnahme intensiv erleben,
weil ich mir zu keiner Zeit Sorgen um
die Kinder machen musste”, sagt Heike
Gehlsdorf. Auch die Zeit für sich alleine etwa beim Spaziergang am Meer
in den Abendstunden oder auch an
den Wochenenden mal ohne Kinder zu
sein, konnte sie dadurch unbeschwert
genießen.
Ihr „Dreierpack” war in dieser Zeit
bestens aufgehoben – so gut, dass die
Kinder schon beim ersten Mal gar nicht
mehr nach Hause wollten und auch
dieses Mal wieder Feuer und Flamme
für die Klinik Ostseedeich waren. „Die
Kinder erleben sich hier unter anderen
Mehrlingskindern nicht als die Exoten,
als die sie daheim in der Schule oder im
Sportverein oft betrachtet werden. Das
ist zwar von Außenstehenden bestimmt
nicht böse gemeint, aber diese Distanzlosigkeit von anderen nervt oft gewaltig
– mich und die Kinder sowieso”, sagt
Heike Gehlsdorf.
Nach der Kur: Nichts mehr
erinnert Freya an die
schwere Krankheit
Es sind wichtige positive Erfahrungen auf
der psychischen Ebene, die die Kinder
während der Maßnahme in der Gruppe
sammeln können. Aber auch physisch
werden sie stabilisiert. So wie Till, der
während des Kuraufenthaltes im Februar einen langwierigen, schweren Husten
auskurieren konnte. Die bekannten heilklimatischen Vorzüge des milden, aller­
genarmen Reizklimas an der Ostsee
sind geradezu prädestiniert, chronischen
Erkrankungen von Kindern, wie z.B. Asthma bronchiale oder Chronischer Bronchitis, wirksam zu begegnen. Praktische
Atemübungen und entlastende Körperhaltungen, die dabei von den Klinik-Therapeuten an die Hand gegeben werden,
lassen sich auch nach der Kur zu Hause
wirksam einsetzen.
Und Freya konnte im Februar beim
Rodeln in der klaren Winter-Seeluft am
Deich oder bei der Schneeballschlacht
am eisglitzernden Meer die schwere Zeit
ihrer Erkrankung endgültig vergessen. Ihr
geht es prima und nichts erinnerte mehr
daran, dass sie noch gut zwei Jahre
zuvor am selben Ort mit dem Schlitten gezogen werden musste, weil ihre
Beine zu schwach waren. Mutter Heike
Gehlsdorf sog in der „Sonnenkälte” diese
schöne Februar-Stimmung in sich auf,
bevor sie mit ihren Drillingen wieder an
Bord ihres Alltags ging. Keine Frage:
Sie und ihre Drillinge werden es auch
künftig schaffen – und die Mutter-KindKur hat dazu mit Sicherheit ihren Beitrag
geleistet.
Zeit für sich und für einander – die Kinder lieben es!
Nach ihrer Krankheit erholen und stabilisieren konnte sich Freya ein Jahr
später im Rahmen einer dreiwöchigen
Kur zusammen mit ihrer Mutter und ihren
Geschwistern in der Mutter/Vater & KindKlinik Ostseedeich. Die Kliniktherapeuten
halfen dem Mädchen, das damals mit
den Nachwirkungen schwer zu kämpfen
hatte, mit gezielten Maßnahmen und viel
Liebe im wahrsten Sinne des Wortes
wieder auf die Beine. Auch ihre Mutter
Heike Gehlsdorf und ihre Geschwister
konnten dadurch eine enorm nachhaltige
Entlastung verspüren.
Herzlich Willkommen: Leander, Freya und Till (v. l.) waren im Februar Familienharmonie: Till, Freya und Leander (v. l.) endlich mal
mit ihrer Mutter Heike Gehlsdorf bereits zum dritten Mal in der Klinik vorlesen – mit Drillingen an Bord fehlt Mutter Heike Gehlsdorf
Ostseedeich zur Kur – die Kinder lieben es einfach!
im Alltag für diese Dinge oft die Zeit.
23
info
info
Seelisch kranke
Menschen erreichen
Teil VIII
Bin ich seelisch krank? Oder
einfach nur traurig, müde,
unsicher? Was tun, wenn die
Seele aus dem Lot ist?
Wo finde ich Hilfe? Diese und
viele andere Fragen beantwortet
die neue Broschüre „Verletzbare
Seelen - Ratgeber für
mehr Gesundheit und
Wohl­befinden“, die das
Expertennetzwerk aus Hamburgischer Arbeitsgemeinschaft
für Gesundheits­förderung e. V. (HAG),
Psychotherapeutenkammer
Hamburg, psychenet –
Hamburger Netz psychische
Gesundheit, Universitäts­
klinikum Hamburg
Eppendorf (UKE) und
Hamburger Bezirksämtern
herausgegeben haben.
Hamburger Expertennetzwerk gibt kostenlosen Ratgeber heraus
I
n leicht verständlicher Sprache, veranschaulicht durch einfühlsame und
humorvolle Illustrationen, erklärt der
Ratgeber, wie sich seelische Erkrankungen äußern, was man für sich tun
kann und wo man in Hamburg Hilfe findet.
Die Herausgeber möchten Menschen
dazu ermutigen, aufmerksam auf die eigene und die seelische Gesundheit ihrer
Angehörigen, Freundinnen und Freunde zu
achten und sich in der Not Hilfe zu suchen.
Wie finde ich einen
Therapieplatz
Suchen Sie in den Gelben Seiten des
Telefonbuchs, über den Therapieführer
der Gesundheitsbehörde, über den Internet-Suchdienst der Psychotherapeutenkammer Hamburg www.psychinfo.de
oder über das Hamburger Netz psychische Gesundheit www.psychenet.de
nach der für Sie geeigneten Hilfe.
Vereinbaren Sie telefonisch einen kostenlosen Kennenlerntermin und schauen Sie
sich Ihre Psychotherapeutin, Ihren Psychotherapeuten dabei in Ruhe an: Wichtig ist, dass das Verfahren, das angewendet wird, Ihren Bedürfnissen und Vorstellungen entspricht und Sie sich bei ihm
oder ihr menschlich und fachlich gut aufgehoben fühlen. Befragen Sie einfach Ihr
Gefühl, welche Psychotherapie und welche Psychotherapeutin, welcher Psychotherapeut für Sie die bzw. der richtige ist
oder besprechen Sie sich mit Ihrer Haus­
ärztin oder Ihrem Hausarzt.
Sie können auch bis zu fünf „Probestunden“ bei unterschiedlichen Psychotherapeutinnen bzw. -therapeuten in Anspruch
nehmen, um herauszufinden, mit wem
Sie am besten an sich arbeiten können.
Diese „Schnupperstunden“ werden von
den Krankenkassen bezahlt. Wenn Sie
das Gefühl haben, dass Sie nicht zueinander passen, können Sie den Kontakt
ohne Weiteres beenden und eine andere
Psychotherapeutin, einen anderen Psychotherapeuten aufsuchen.
Wenn Sie zu Ihrer Psychotherapeutin,
Ihrem Psychotherapeuten Vertrauen
gefasst haben, muss die geplante
Behandlung zunächst von der Krankenkasse genehmigt werden. Die Kassen
bewilligen bestimmte Stundenkontingente, beispielsweise 25, 50 oder auch
80 Stunden. Ihre Psychotherapeutin, Ihr
Psychotherapeut kennt sich da aus und
wird Ihnen die Einzelheiten gerne erklären.
Bitte rechnen Sie mit
Wartezeiten für einen Platz
bei einer bzw. einem kassen­
ärztlich zugelassenen Psycho­
therapeutin bzw. -therapeuten.
24
Wann ist eine Klinik
gut für mich?
Sie sollten eine Klinik aufsuchen, wenn
Sie partout nicht mehr weiterwissen, das
Leben über ihrem Kopf zusammenschlägt, Sie Suizidgedanken haben und
alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft
sind. Manchmal kann ein Klinikaufenthalt
gut sein, um einfach einmal Abstand vom
Alltag und von den Problemen des Lebens
zu bekommen.
Wie komme ich hinein, wie
wieder heraus?
Um sich in einer Tagesklinik oder einer
stationären Klinik behandeln lassen zu
können, muss Sie Ihre Ärztin oder Ihr Arzt
nach entsprechender Untersuchung in
eine Klinik überweisen. Wie in jede andere
Klinik auch, gehen Sie freiwillig hinein und
können Sie auf eigene Verantwortung
auch jederzeit wieder verlassen. Bei einer
Tagesklinik gehen Sie sogar jeden Abend
nach Hause: Die Psychotherapie findet
wie in der Klinik tagsüber statt, mit dem
einzigen Unterschied, dass Sie zu Hause
übernachten.
andere Menschen nicht erheblich gefährden, beispielsweise durch Suizidversuche, durch die Androhung oder Umsetzung von Gewalttaten. Zwangseinweisungen sind nur in absoluten
Ausnahmefällen möglich, setzen eine
behördliche Anordnung und amtsärztliche Untersuchung voraus und werden
vom Amtsgericht auf ihre Rechtmäßigkeit
überprüft. Nur in diesen Extremfällen
haben Patienten keinen Einfluss darauf,
ab wann Sie die Klinik wieder verlassen
können, Ihnen wird jedoch ein Rechtsbeistand an die Seite gestellt.
Ab wann ist eine Therapie mit Medikamenten
sinnvoll?
Oft können seelische Erkrankungen mit
einer Psychotherapie ohne Zugabe von
Medikamenten erfolgreich behandelt werden. Bei einigen psychischen Erkran-
kungen – beispielsweise einer Schizophrenie oder Psychose – kann es sinnvoll
sein, Medikamente zu verabreichen.
Neben den erwünschten Wirkungen kann
es auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Psychopharmaka wie
Beruhigungs- oder Schlafmittel können
abhängig machen – andere machen es
nicht. Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihr
behandelnder Arzt klärt Sie in einem
Gespräch über die Risiken auf, so dass
Sie gemeinsam Risiko und Nutzen abwägen können. In der Regel treten schwere
Nebenwirkungen eher selten auf bzw.
schwächen im Verlauf der Behandlung
ab. Da aber Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten können,
sollten Sie stets Rücksprache mit Ihrer
Ärztin oder Ihrem Arzt halten, bevor Sie
ein weiteres Medikament – auch frei verkäufliche – einnehmen.
Niemand kann Sie gegen Ihren Willen
einsperren, so lange Sie sich selbst oder
Wer bezahlt eine
ambulante Therapie?
Die Krankenkasse übernimmt die
Kosten für eine kognitive Verhaltenstherapie, eine psychoanalytische Psychotherapie und eine
tiefenpsychologisch fundierte
Psychotherapie. Sie können die
Psychotherapie bei einem oder
einer ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeutin bzw.
Psychotherapeuten bzw. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin oder -therapeuten
beginnen. Allerdings hat nicht
jede Psychotherapeutin und nicht
jeder Psychotherapeut eine Kassenzulassung. Am besten klären
Sie diese Frage im ersten Telefonat oder erkundigen sich bei Ihrer
Krankenkasse, ob die Kosten der
Behandlung übernommen werden. Selbstverständlich können
Sie die Psychotherapie auch privat bezahlen.
D
er Ratgeber liegt in allen Hamburger
Beratungsstellen wie den bezirklichen
Beratungsstellen oder den regionalen Bildungs- und Beratungsstellen kostenlos aus.
Darüber hinaus kann die DIN A5 große Broschüre gegen eine Schutzgebühr von 1 Euro
plus Versandpauschale bestellt werden bei:
Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für
Gesundheitsförderung e.V. (HAG)
Repsoldstraße 4, 20097 Hamburg
oder als Download herunterladen:
www.hag-gesundheit.de/magazin/veroeffentlichungen/broschueren
Weitere Informationen unter: www.hag-gesundheit.de
25
info
info
Mit Blasenschwäche
ins Schwimmbad?
Wer gern ins Schwimmbad geht, der sollte sich von einer schwachen Blase nicht aufhalten lassen. Regelmäßige Bewegung im Wasser kann der Blasenschwäche sogar entgegenwirken. Damit
die positive Wirkung des Schwimmens nicht ins Gegenteil umschlägt, gilt es allerdings ein paar
Dinge zu beachten.
Auf die Schwimmhaltung kommt es an
Bewegung hält fit und hilft, bei Bedarf das Gewicht zu reduzieren.
Vor allem bei Belastungsinkontinenz, die mit einem geschwächten
Beckenboden einhergeht, können ein paar Pfunde weniger
bereits die Symptome lindern. Umso besser, wenn die sportliche
Betätigung den Beckenbodenmuskel nicht nur schont, sondern
sogar trainiert. Das geht besonders gut im Wasser, erklärt Robert
Collette, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportwissenschaft der Universität Mainz: „Bewegung im Wasser ist aufgrund des Auftriebs sehr gelenkschonend. Gleichzeitig erfordert
das Schwimmen eine gute Spannung in der Körpermitte und
aktiviert somit die Muskulatur im Bereich von Rumpf und Becken.
Zusätzlich trainiert die Beinbewegung die Muskeln im Beckenbereich. Es liegt nahe, dass davon auch die Be­ckenbodenmuskulatur
profitiert.“ Das gilt allerdings nur bei der richtigen Körperhaltung:
„Viele ungeübte Schwimmer halten beim Brustschwimmen den
Kopf über Wasser“, erläutert Professor Dr. Dr. Perikles Simon,
Leiter der Abteilung Sportmedizin, Prävention und Rehabilitation
am Mainzer Institut für Sportwissenschaft. „Diese Schwimmhaltung belastet die Hals- und Lendenwirbelsäule und ist daher nicht
zu empfehlen.“ Collette ergänzt: „Außerdem kippt dabei meist das
Becken nach vorn, was die Lendenwirbelsäule zusätzlich belastet
und die Spannung im Becken-Rumpf-Bereich auflöst. Eine positive Wirkung auf den Beckenboden wäre damit hinfällig.“ Für
unerfahrene Schwimmer, Ältere und Personen mit Bewegungseinschränkungen empfehlen die Experten daher Wassergymnas­
tik oder Aquajogging als Alternative.
Schnell raus aus den nassen Badesachen
Blasenentzündungen sind unangenehm und
schmerzhaft – und sie können eine Blasenschwäche auslösen oder verstärken, vor allem wenn
sie häufiger auftreten. Nicht selten kommt es
gerade nach einem Schwimmbadbesuch
zu einer Infektion der Blase. Der Grund
ist zumeist ein verkühlter Unterleib
durch nasse Badekleidung: Das
Immunsystem der Blase ist
geschwächt,
Keime
haben leichtes Spiel,
in den Harntrakt einzudringen. Nach dem Schwimmen heißt es
daher: Trocken anziehen und die Füße warm halten.
Inkontinenz-Bademode gibt Sicherheit
Wer Sorge hat, dass die Blase während des Schwimmens nicht
dicht hält, kann mit spezieller Inkontinenz-Badekleidung vorbeugen. Diese gibt diskret Sicherheit und ist in Farbe und Design nicht
von herkömmlicher Bademode zu unterscheiden. Viele Sanitätshäuser und Onlineshops bieten solche funktionelle Badekleidung
für Männer und Frauen jeden Alters an.
Den Drang behandeln
Ein starker Beckenboden ist grundsätzlich gut, um die Blase
besser zu beherrschen. Vor allem bei Dranginkontinenz genügt
das allerdings nicht. Bei dieser Form der Blasenschwäche sind
zusätzlich Maßnahmen erforderlich, die die dauerhaft verspannte
Blasenmuskulatur entkrampfen und das eingeschränkte Fassungsvermögen der Blase vergrößern. Den größten Erfolg verspricht eine Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Entspannung der Blasenmuskulatur.
Weiterführende Informationen zu Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten der verschiedenen Formen der weiblichen Blasenschwäche sowie eine Fülle praktischer Tipps enthält die Broschüre „Blasenschwäche bei Frauen“, kostenlos erhältlich beim
Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV). Bestelladresse: BGV e.V., Heilsbachstraße 32,
53123 Bonn, www.frauen-blasenschwaeche.de.
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im höheren Lebensalter
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27
gesund leben
Sport als Medizin -
laufen Sie Ihrer Krankheit davon!
Prof. Dr. med. Matthias Köhler, HELIOS Prevention Center Damp
Gäbe es ein kostengünstiges
Mittel mit wenigen Nebenwirkungen, um gesund zu
bleiben und Erkrankungen
zu lindern – wer würde
es nicht nutzen? Die gute
Nachricht: Das gibt es Bewegung!
„Vor zehn, 20 Jahren wurde bei
chronischen Erkrankungen meist
Schonung empfohlen“, sagt Prof. Dr.
med. Matthias Köhler vom HELIOS
Prevention Center Damp und Ärztlicher Direktor der HELIOS Rehaklinik
Damp. „Heute gibt es kaum noch ein
Krankheitsbild, bei dem man nicht
von einem positiven Effekt durch
Bewegung ausgeht.“ Wichtig: Die
gewählte Sportart sollte Spaß
machen und die Belastung im Wohlfühlbereich bleiben. Ideal wäre,
sechsmal pro Woche 30 Minuten
aktiv zu sein, aber schon wer 15
Minuten am Tag spazieren geht, verlängert sein Leben um durchschnittlich drei Jahre!
Ausdauersport
verlängert das Leben
(Nordic) Walking, Joggen oder Radfahren stärken Herz, Muskeln und
Knochen, verbessern die Durchblutung, stabilisieren die Gelenke und
regulieren Körpergewicht, Pulsfrequenz, Blutfette und Blutdruck. Das
Herzinfarkt-, Schlaganfall- und
Demenz- und Diabetesrisiko sinken.
Depressionen und die Blutzuckerwerte bei bestehendem Diabetes
bessern sich, die Lebenserwartung
steigt. Krebs wird vorgebeugt und
der Körper im Kampf gegen eine
ausgebrochene Krebserkrankung
gestärkt. Die Effektivität von Blutwä-
28
schen steigt, wenn Patienten während der Dialyse z.B. an einem speziellen Bettfahrrad trainieren. „Außerdem gehen die Entzündungswerte
zurück und der Blutdruck sinkt, was
Herz und Gefäße erheblich entlas­tet“,
betont Köhler. Klarer Vorteil: Die Belastung beim Ausdauersport ist über
das Tempo gut steuerbar und das
Training ist überall, zu jeder Tageszeit,
allein oder in der Gruppe möglich.
Wassersport bei
Gelenkproblemen
Im Wasser ist der Körper nahezu
schwerelos.
Deswegen
sind
Schwimmen oder Aquajogging
besonders für Übergewichtige, bei
Rückenleiden, Muskel- und Gelenkbeschwerden eine Wohltat. Herzkranken wird aber empfohlen, sich
vor dem Sprung ins Wasser zunächst
langsam abzukühlen.
Krafttraining ist besser
als sein Ruf
„Bei Bluthochdruck wurde früher von
Krafttraining abgeraten“, sagt Köhler.
„Heute weiß man, dass Training mit
wenig Gewicht und vielen Wiederholungen den Blutdruck verbessern
kann.“ Auch Senioren, Menschen
mit Gelenkproblemen und Osteoporose profitieren vom gezielten Muskeltraining. Es beugt dem Abbau von
Körperkraft und Knochensubstanz
vor, stabilisiert die Gelenke und mindert das Risiko für Stürze. Zur Vorbeugung und begleitenden Therapie
bei chronischen und sogar akuten
Rückenschmerzen ist Krafttraining
ohnehin seit Jahren etabliert.
Ballsportarten bergen
Verletzungsrisiken
„Ballsportarten sind aus gesundheitlicher Sicht und gerade für Neu- und
Wiedereinsteiger eher kritisch zu
sehen“, so Köhler. Die Belastung ist
schlechter steuerbar. Dadurch kann
es zu gefährlichen Herzfrequenzund Blutdruckspitzen kommen. „Die
plötzlichen Stopp- und Drehbewegungen bergen außerdem erhebliches Verletzungsrisiko für Muskeln,
Sehnen, Bänder und Gelenke.“
Übrigens: Wer bei der Belastungsintensität beim Sport im Wohlfühlbereich bleibt, kann ohne ärztliche Voruntersuchung sofort beginnen! Bei
einer Herzerkrankung empfiehlt sich
der Gang zum Arzt, etwa, um sich
die optimale Trainingsherzfrequenz
vorgeben zu lassen. „Von Extrembelastungen ist Herzpatienten abzuraten“, so Prof. Köhler.
Diabetiker können durch sportliche
Aktivität mit weniger Insulin auskommen, manchmal sogar ganz auf
Medikamente verzichten. Halten Sie
Ihren Arzt also unbedingt über Ihren
veränderten Lebensstil auf dem Laufenden!
Foto: HELIOS Kliniken GmbH
gesund leben
ren motiviert Sie, die Termine
einzuhalten.
E
rgänzen Sie Ihre Gewohnheiten
um sportliche Aspekte: Schnüren Sie für‘s sonntägliche Brötchenholen Ihre Laufschuhe!
S
ie fahren mit dem Bus zur
Arbeit? Steigen Sie eine Station
früher aus und gehen Sie den
Rest zu Fuß. Noch besser: Nehmen Sie gleich das Fahrrad!
L
assen Sie Fahrstühle links liegen
und benutzen Sie die Treppe.
N
utzen Sie Zähneputzen oder
den Abwasch für Kniebeugen
oder 100 Schritte auf der Stelle.
Sieben Tipps für mehr
Bewegung im Alltag:
S
tarten Sie mit geringer Belas­
tung und hören Sie auf, obwohl
Sie noch locker weitermachen
könnten. So halten Sie die ersten
sechs Monate durch und
machen die Bewegung zur
Gewohnheit, die keine Überwindung mehr bedeutet.
B
esorgen Sie sich einen Schrittzähler und führen Sie ein Schritte-Tagebuch. Ziel: Täglich 3000
Schritte mehr gehen als bisher.
Langfristig sind 10.000 Schritte
optimal!
P
lanen Sie feste Termine für Ihre
Bewegungseinheiten ein.
Gemeinsames Training mit ande-
29
medizin leben
gesund
gesund leben
Sonnenschutz –
Sonnenschutzprodukt vor dem Urlaub
auf Verträglichkeit und behalten Sie Ihre
täglichen Pflegegewohnheiten bei. So
gehen Sie sicher, dass es im Urlaub
nicht zu Unverträglichkeiten durch neue
Produkte kommt.
Für Rosacea-Haut
ein Muss!
So kommen Sie gut
geschützt durch den Sommer
Wie kann ich meine Haut
zusätzlich vor Sonne und
Hitze schützen?
Der Sommer steht vor der Tür.
Wir freuen uns alle, wenn die
Sonne wieder länger scheint
und planen vielleicht schon
den Sommerurlaub am Meer
oder in den Bergen. Doch für
Menschen mit der chronischen
Hautkrankheit Rosacea kann
die Sonne ein Fluch sein.
Natürlich lässt sich ein ganzer Sommer
oder Urlaub nicht im Schatten verbringen. Aber Sie können einiges tun, um die
sonnigen Tage gut geschützt zu genießen. Planen Sie sportliche Aktivitäten wie
Radfahren, Wandern und Schwimmen
oder die Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten im Urlaub für die frühen
Morgen- oder späten Nachmittagsstunden. Dann hat die Sonne nicht ihren
höchsten Stand und die Temperaturen
sowie die UV-Strahlung sind niedriger.
Tragen Sie draußen immer einen Hut mit
einem breiten Rand oder eine Schirmmütze. Verbringen Sie Pausen im Schatten, zum Beispiel im Park unter einem
Baum oder im Café unter dem Sonnenschirm. Auch am Hotelpool sollten Sie
immer eine Sonnenliege mit Schirm oder
einem Sonnendach bevorzugen. Mit der
Berücksichtigung dieser Empfehlungen
tun Sie übrigens doppelt Gutes, Sie beugen nämlich auch der Entstehung von
Hautkrebs vor!
Prof. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt der
Dermatologischen Klinik am Klinikum Vest
in Recklinghausen
Was sollte zusätzlich
in die Reiseapotheke?
© detailblick/fotolia
H
itze und UV-Strahlung sind
sogenannte Rosacea-Trigger,
das heißt, sie können einen
Krankheitsschub auslösen. Dabei können
sowohl die für Rosacea typische, entzündliche Hautrötung im Gesicht als auch
Knötchen und Pusteln anfallsartig auftreten und mehrere Tage anhalten. RosaceaBetroffene sollten daher die Sonne nur in
Maßen genießen und zu Hause wie im
Urlaub für geeigneten Sonnenschutz sorgen. Der Experte Prof. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt der Dermatologischen Klinik am Klinikum Vest in Recklinghausen,
weiß, worauf Rosacea-Patienten achten
müssen, um die sonnigen Tage trotzdem
genießen zu können und gibt wichtige
30
Tipps für die bevorstehenden Sommermonate.
Welchen Einfluss hat die
Sonne auf Rosacea-Haut?
Durch die Sonneneinstrahlung produziert
der Körper das lebenswichtige Vitamin D,
welches unter anderem unsere Knochen
stärkt. Doch leider ist die Sonne bzw.
die UV-Strahlung nicht nur ein Risikofaktor einer Hautkrebsentstehung, sondern
auch einer der stärksten Auslöser für
Rosacea-Schübe. Ausgedehnte Sonnenbäder sollten daher unbedingt vermieden
werden.
Was ist der richtige Sonnenschutz bei Rosacea?
Gängige Sonnencremes sind oft nicht für
Rosacea-Haut geeignet, da sie meist zu
fetthaltig sind. Empfehlenswert sind Sonnenschutzprodukte in Form eines Gels
oder Fluids mit einem Lichtschutzfaktor
50+. Auch Kompaktsonnencremes mit
Mineralpigmenten, die auf der Haut quasi
einen Schutzwall bilden, können verwendet werden. Wichtig ist, dass Sie den
Sonnenschutz frühzeitig auftragen, noch
bevor Sie das Haus oder Ihr Urlaubshotel
verlassen. Und nicht vergessen: Auch an
bewölkten Tagen kann die UV-Strahlung
sehr stark sein! Daher sollte immer ein
Sonnenschutzmittel aufgetragen werden.
Wie wähle ich das richtige
Sonnenschutzmittel aus?
Für Hautpflege, Kosmetik und Sonnenschutz gilt: Vermeiden Sie möglichst
Zusatzstoffe. In der Apotheke gibt es
verschiedene Sonnencremes ohne Duftstoffe und reizende Inhaltsstoffe speziell
für empfindliche und erkrankte Haut.
Lassen sich Zusatzstoffe nicht vermeiden, so sollten Sie darauf achten,
dass sie auf Hautverträglichkeit getes­
tet wurden. Ein zusätzlicher Tipp für
die Urlaubsvorbereitung: Testen Sie Ihr
Natürlich dürfen Ihre Rosacea-Medikamente im Urlaub nicht fehlen, da sie
auch hier regelmäßig eingenommen bzw.
angewendet werden sollten. Denken Sie
daran, sich vor dem Auslandsaufenthalt „Medikamenten-Nachschub“ bei
Ihrem Hautarzt zu besorgen. Im Ausland
bekommt man die gleichen Medikamente oft nur schwer. Achten Sie auf
eine ausreichende Kühlung der Medikamente, besonders auch bei längeren
Autofahrten. Für Flugreisen gilt: Packen
Sie Ihre Hautpflegeprodukte (bis maximal
100 ml) und Medikamente ins Handgepäck – so sind Sie auf der sicheren Seite,
falls Ihr Gepäck verspätet am Reiseziel
ankommt.
Weitere Informationen unter
www.rosacea-info.de
Über Rosacea
Rosacea (Rosazea) ist eine chronische
Entzündung der Haut. Die charakteristischen Hautveränderungen
(Rötungen, sichtbare Blutgefäße,
Papeln und Pusteln sowie knotige
Verwachsungen der Talgdrüsen und
des Bindegewebes) befinden sich vor
allem in der Gesichtsmitte (Stirn,
Nase, Wangen und Kinn). Meist
tritt die Krankheit erstmals zwischen
dem 20. und 50. Lebensjahr auf,
ist aber am häufigsten bei Männern und Frauen ab 30 Jahren zu
beobachten. Gesichtsröte, die durch
Auslöser wie Sonne, Sport, Alkohol, Wetterumschwünge und heiße
Duschen begünstigt wird, hat häufig
einen negativen Einfluss auf das
Sozialleben der Patienten. Stechende,
brennende und empfindliche Haut
und Unverträglichkeit von Kosmetika treten häufig auf, manchmal
sind auch die Augen von Rosacea
betroffen: Sie werden rot, trocken
und jucken.
Die Ursache von Rosacea ist noch
ungeklärt. Experten gehen davon
aus, dass vielfältige Faktoren für die
Hautkrankheit verantwortlich sind.
Eine zentrale Rolle bei der Entstehung kommt nach heutigem Verständnis unter anderem lokalen Entzündungsreaktionen sowie einer Störung im angeborenen Immunsystem
zu. Rosacea kann bis heute nicht
geheilt werden, aber Medikamente
zum Auftragen und Einnehmen
sowie Laser-Behandlungen können
die Symptome verringern. Patienten
sollten außerdem ihre „Trigger“ meiden sowie Sonnenschutzmittel (LSF
30-50) und sanfte Pflegeprodukte
nutzen. Eine frühe Diagnose der
Erkrankung kann außerdem den Verlauf abmildern. Betroffene, die mehr
über Rosacea erfahren möchten, oder
vermuten, an der Hauterkrankung
zu leiden, können sich auf www.
rosacea-info.de ausführlich informieren. Die Seite gibt einen Überblick
über Rosacea, die Trigger und Symptome sowie zusätzliche Informationen zur Krankheit.
31
info
info
Der Mensch
fängt am Fuß an
Gehen haben wir als Kind gelernt. Aber gehen wir richtig? Gehen
wir gesund? – Dazu verhilft das Gesundheitshandwerk der Orthopädieschuhtechnik.
O
rthopädie­
schuhtechnik
– meist schreckt das Wort
ab. Man denkt an schwarze
klobige Schuhe. Diese Zeiten sind
lange vorbei. Die Orthopädieschuhtechnik ist ein wichtiger Helfer und Gesundheitsgarant für alle Personen- und Berufsgruppen – also jedermann – geworden.
Der Mensch muss vom Fersenbein her
aufgerichtet werden, damit er gesund
steht und geht. Das bedarf oft der handwerklichen Unterstützung. Probleme an
Knien und Rücken sind zu einem Großteil
zu verhindern. Und man bedenke: Der
Mensch geht 180.000 km in seinem
Leben, das ist viermal um den Erdball.
Dabei müssen die Füße 1.000 Tonnen
Belastung am Tag aushalten. Schwerstarbeit, die wir dem Fuß erleichtern sollten.
Orthopädieschuhtechnik ist ein hoch spezialisiertes und qualifiziertes Gesundheitshandwerk.
Selbstverständlich versorgt der Orthopädieschuhmacher auch weiterhin behinderte und erkrankte Menschen. Hilfen
können hier individuell gefertigte orthopädische Schuhe sein. Oft reicht es medizinisch gesehen aber auch schon,
Bequem-/Komfort- oder Konfektionsschuhe zuzurichten oder Einlagen anzufertigen. Das hängt jeweils von der ärztlichen Diagnose und Verschreibung ab.
Behinderungen des Gehapparates sowie
Fehlstellungen und Deformationen bedürfen unbedingt der Orthopädieschuhtechnik. Auch viele Krankheiten können durch
Schuhe vom Orthopädieschuhmachermeister positiv beeinflusst werden. Rheuma und Gicht sind Beispiele dafür. Diabetiker benötigen unbedingt die hoch spezialisierte Unterstützung der Ortho­pädieschuhtechnik. Dabei arbeiten vielerorts Ärzte, Podologen und Orthopädie­
schuhmacher im Sinne der optimalen
Patientenversorgung eng zusammen.
Besondere Vorsicht
beim Diabetiker
Aufgrund von Nervenschädigungen
kommt es beim Diabetiker leicht zum
sogenannten diabetischen Fußsyndrom.
Diese spürt oft seine Füße nicht; auch
keinen Schmerz. Durch den Wegfall dieser Warnfunktion können selbst kleinste
Verletzungen, Druck- oder Reibungsstellen zu schwerwiegenden Folgen bis hin
zur Amputation führen. Diese gravierende
lebensverändernde Folge kann der Orthopädieschuhmacher durch spezielles
Schutz-Schuhwerk für Diabetiker, also mit
konservativen Methoden, verhindern. Der
Arzt ist erster Ansprechpartner für das
Rezept.
Beim Kind anfangen
Wichtig ist es schon beim Kind die Position der Füße, Stand und Gang zu beo-
32
bachten. Das können der Orthopäde und
auch der Orthopädieschuhtechnik-Fachmann. Das ermöglicht dem Kind eine
gesunde Entwicklung und verhindert
Fehlhaltungen.
Ein Großteil der Rücken- und Knieschmerzen bei Erwachsenen rührt her von einer
falschen Stellung des Fußes und einem
ungesunden Gang. Verschreibt der Arzt
Einlagen, so sind dies heutzutage neueste Materialien, die eingesetzt werden. Sie
haben nichts mehr mit der „quälenden“
harten und steifen Einlage von früher
gemein. Es gibt mittlerweile HightechMaterialien und sogar sensomotorische
Einlagen, die Impulse an den Körper weitergeben, um Fehlhaltungen entgegenzuwirken.
Gesund Stehen und
Gehen bei der Arbeit
Ein wichtiger Belastungsaspekt für unsere
Füße sowie Knie und Rücken ist die tägliche Arbeit. Gesundes Stehen und Gehen
kann durch den Orthopädieschuhmachermeister erreicht werden. Immerhin
verbringen wir den Großteil des Tages bei
der Arbeit.
Der Orthopädieschuhmacher berücksichtigt dabei das individuelle Steh- und Gehverhalten des Kunden als auch die spezifischen Bewegungen und Belastungen
bei der Arbeit. Er hält den Arbeitenden,
insbesondere den körperlich Arbeitenden,
lange und ermüdungsfrei „auf den Beinen“.
Auch gibt es spezielle Schutz- und
Arbeitsschuhe um Verletzungen z.B.
durch Maschinen, Werkzeug, spitze oder
schwere Gegenstände etc. zu verhindern.
Nach Verletzungen kann sogar durch solche Arbeits- und Sicherheits-Schuhe
oder Interims-Schuhe ein schneller Wiedereinstieg ins Berufs- oder Arbeitsleben
ermöglicht werden.
Beruflich Reisende – vor allem bei Langstreckenfahrten oder -flügen - sind dankbar um eine Entlastung von Füßen und
Haltungsapparat im bzw. durch den
Schuh. Auch können hier spezielle
Strümpfe unterstützend sein.
Bewegte Freizeit
Auch in der Freizeit verbringen wir einen
Großteil der Zeit auf unseren Füßen.
Durch spezielles Schuhwerk oder individuell gefertigte Einlagen kann die Gesundheit in der Freizeit unterstützt werden.
Spitzensportler nutzen die Chancen der
Orthopädieschuhtechnik schon lange.
Doch auch Freizeitsportler können durch
Sport-Einlagen vom Orthopädieschuhmacher bei der jeweils von Ihnen betriebenen
Sportart unterstützt werden. Die Belastungen beim Wandern, Skifahren, Joggen, Fußball, Tanzen etc. sind einfach
höchst unterschiedlich. Das und die individuellen körperlichen Voraussetzungen
des Kunden werden berücksichtigt, um
wirklich gesunden Sport zu ermöglichen.
Solche Leistungen des Orthopädieschuhmacher-Betriebes gehen nicht zu Lasten
einer Krankenkasse oder Krankenversicherung. Aber immer mehr Menschen
erkennen, wie wichtig die Unterstützung
des Fußes ist und nehmen die Selbstzahlung für diese Leistungen gerne in Kauf –
für die eigene Gesundheit und den sportlichen Erfolg.
Mobil bis ins hohe Alter
Orthopädieschuhtechnik erreicht es auch,
dass ältere Menschen bis ins hohe Alter
mobil bleiben oder nach Krankheit bzw.
Unfall schnell wieder mobil gemacht werden können. Das ermöglicht eine höhere
Lebensqualität, längere Gesunderhaltung
und Teilhabe am normalen „Lauf des
Lebens“ – im wahrsten Sinne des Wortes!
Wie „gehe“ ich vor?
Bei gesundheitlichen, orthopädischen
Beschwerden empfiehlt sich der Gang
Wie kreativ orthopädische Schuhe gestaltet werden können, beweisen die Modelle aus den
ZVOS-Wettbewerben, bei denen besonders das Design im Vordergrund stand.
zum Orthopäden bzw. Haus- oder Facharzt.
Wenn diese ein Rezept ausstellen, wird
die medizinisch notwendige Leistung zu
Lasten der Krankenkasse erbracht. Wer
orthopädische Schuhe benötigt, kann
ggf. Verschreibungen für Straßenschuhe
Sommer und Winter sowie Hausschuhe
erhalten. Neben orthopädischen Maßschuhen können auch erforderliche
Schuh-Zurichtungen oder Einlagen verschrieben werden.
Die Krankenkassen schulden nur das
gesetzlich Notwendige. Oft ist ein deutliches Mehr möglich, das aber der Zuzahlung unterliegt. Gesetzlich Versicherte
müssen den gesetzlichen Eigenanteil für
Hilfsmittel i.H.v. 10,- Euro zahlen. Beim
Bau eines orthopädischen Maßschuhs
fällt zudem ein Bekleidungsanteil von 76,Euro an.
Private Krankenversicherungen übernehmen orthopädieschuhtechische Leistungen bei diversen medizinischen Indikationen, wenn der Versicherungsvertrag
dies so vorsieht.
Orthopädieschuhmacher findet man flächendeckend in Deutschland – oft sind
diese auch auf spezielle Themen oder
Zielgruppen (Sportler, Diabetes, Epilepsie
o.ä.) spezialisiert. Diese beraten gern und
geben erste Hilfestellungen bei Fragen
um Fuß und Schuh.
Arbeits- und Sicherheitsschuhe werden
meist vom Arbeitgeber und der Berufsge-
nossenschaft bzw. der Rentenversicherung übernommen.
Die Mode zieht ein
Bequem- und Gesundheitsschuhe werden immer modischer. Zudem kann der
Orthopädieschuhmacher Schuhe komplett selbst anfertigen – maßgeschneidert
auf den Fuß des Patienten oder gesundheitsbewußten Kunden. Daher ist es ihm
auch möglich, modische Wünsche seines
Kunden zu berücksichtigen. Es können
Design, Form, Farbe kreativ gestaltet werden.
ZVOS
Der seit fast 100 Jahren bestehende
Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) ist der Bundesinnungsverband der Orthopädieschuhmacher. Die
Orthopädieschuhmacher unterstützten
bereits nach beiden Weltkriegen die
Kriegsversehrten mit orthopädischem
Schuhwerk. Heute ist dieses Gesundheitshandwerk aktiv für behinderte und
chronisch kranke Menschen – mit dem
Anliegen der Mobilisierung und Mobil­
erhaltung. Ferner umfasst das Portfolio die Gesunderhaltung und Unterstützung des Gehens und Laufens aller
Bevölkerungsgruppen als auch z.B. der
Breiten- und Spitzensportler. Mit ca.
2600 Betrieben versorgen die Orthopädieschuhtechniker wohnortnah.
33
gesund leben
gesund leben
1
Entspannung für echte Kerle
Auch Männer wissen Wellnessangebote wie Sauna und Massagen zu schätzen
Echte Kerle und Wellness - geht das überhaupt
zusammen? Auf den ersten
Blick nicht, denn die meisten Männer denken beim
Thema Wellness eher an
„Frauenkram“ und können
mit Begriffen wie Hot-StoneBehandlung, Stirnölguss
oder Meersalz-Peeling nicht
allzu viel anfangen. Fragt
man aber genauer nach, wissen die Herren viele Angebote zum Wohlfühlen und
Entspannen durchaus zu
schätzen.
34
S
o ergab eine Umfrage unter männlichen Besuchern des Nordseeheilbades Neuharlingersiel im Rahmen
einer Bachelorarbeit, dass diese sich vor
allem für Sauna- und Schwimmbadbesuche sowie Massagen und Schlickpackungen interessieren.
Verwöhnprogramm
für Männer
Ein exakt auf diese Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot hat das „Badewerk“ in Neuharlingersiel entwickelt, alle
Informationen dazu gibt es unter www.
badewerk.de. Zum „Herrenprogramm“
gehört eine Tageskarte für das Meerwasserschwimmbad und die vielseitige
Saunalandschaft, wo man etwa in der
Strandhallen-Sauna aromatische Aufgüsse genießt, in der Deichsauna unterirdisch schwitzt oder in der Salzkajüte
seine Atemwege mit meersalzhaltiger
Luft verwöhnen kann. Dazu kommt eine
wohltuende, 25-minütige Thalasso-Aroma-Massage, die verspannte Muskeln
lockert und bei der man buchstäblich
relaxen kann. Ein alkoholfreies Getränk
nach Wahl sowie ein kuscheliger Bademantel, Slipper und ein Saunahandtuch
djd/pt
für den Aufenthalt runden den MännerWellness-Tag ab.
Und Action!
Neben Entspannung gehört für die meisten Männer aber auch ein gewisses Maß
an Action zu einer gelungenen Erholung
dazu. Dafür bietet die raue Nordseeküste
dann auch reichlich Gelegenheit - egal ob
man „nur“ eine ausgedehnte Wattwanderung unternimmt, es beim Kitesurfen
mit den ungezügelten Kräften von Wind
und Wellen aufnimmt oder sich dem klassischen Männerhobby Angeln widmet Angeltipps für Einsteiger gibt es übrigens
beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.
de. Dazu bieten verschiedene Routen
durch die naturschöne Umgebung von
Neuharlingersiel Gelegenheit zum Joggen
oder Walken, und mit dem Fahrrad lassen
sich die umliegenden Ortschaften wie
Altharlingersiel, Groß-Holum, Hartward,
Ostbense und Werdum erkunden.
Der Kick
aus dem Schlick
Eine Spezialität des „Badewerks“ in Neuharlingersiel ist der besondere Natur-
schlick. Er stammt aus einer unterirdischen Schlickblase, ist äußerst rein und
reich an wertvollen Salzen, wodurch er
gut bei Hautproblemen wie Neurodermitis wirken kann. Zudem sorgt sein
gutes Wärmeverhalten für Entspannung
bei Packungen und Co., weshalb er auch
bei Schmerzen im Bewegungsapparat
eingesetzt wird. Solche Packungen und
der sogenannte Schlickdampfer, eine
Kombination aus Schlick- und Dampfbad,
sind auch bei Männern sehr beliebt. Mehr
Informationen: www.badewerk.de.
2
Bild 1: Zum Wellnessprogramm für Herren
gehört in Neuharlingersiel auch eine entspannende Massage.
Foto: djd/Kurverein Neuharlingersiel e.V.
Bild 2: An der Nordseeküste gibt es reichlich Gelegenheiten für Freiluftsportarten wie
Walken, Joggen oder Radfahren.
Foto: djd/Kurverein Neuharlingersiel e.V.
Bild 3: Saunagänge zählen bei Männern zu
den beliebtesten Wellnessanwendungen.
Foto: djd/Kurverein Neuharlingersiel e.V.
3
35
special
special
Dr. Carola Otterstedt
ist Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und
Verhaltensforscherin.
Im Interview mit Wie
Geht’s spricht sie u. a.
über die Tiergestützte
Therapie, mögliche Therapieformen in diesem
Bereich und deren Wirkung.
Tiergestützte Therapie:
Wie Tiere Menschen helfen
Interview mit Dr. Carola Otterstedt
Eine Beziehung zwischen Mensch und
Tier kann sehr emotional und intensiv
sein. Welche Wirkung können Tiere
auf Menschen generell haben?
Jeder Mensch reagiert auf Tiere, je nach
biografischen Erfahrungen, sehr unterschiedlich. So kann eine Begegnung mit
einem Tier den Wunsch auslösen, dem
Tier ganz nahe zu sein, es zu berühren.
Ebenso können aber Ängste ausgelöst
werden und das Bedürfnis entstehen,
Distanz zum Tier zu halten.
In welchen Bereichen arbeiten heute
Tiere im sozialen Einsatz?
Professionelle Tiergestützte Interventionsangebote findet man heute in den
Bereichen der Pädagogik, im Gesundheitsbereich (z.B. Neuropsychologie, Physio- und Ergotherapie), der Gesundheitsprophylaxe und der Freizeit- und Sozialarbeit. Kinder und Jugendliche werden
beispielsweise in Förderprogrammen
gegen Übergewichtigkeit mit Tieren
begleitet. Kliniken unterstützen Schlaganfall- und Wachkoma-Patienten mit tiergestützter Therapie. Es gibt ein breites
pädagogisches Programm zur Förderung
36
sozio-kommunikativer Talente bei Kindern
und Erwachsenen. Und im Bereich der
Aktivierung von Demenz-Betroffenen ist
die tiergestützte Förderung sehr erfolgreich. Aber es gibt auch Angebote, die die
Gesundheitsprophylaxe (z.B. Entspannung, Burnout-Prophylaxe), die Förderung von sozialen und kommunikativen
Fähigkeiten im Berufsleben (z.B. Wiedereingliederung ins Arbeitsleben, Managertraining) unterstützen und den Menschen
mit Hilfe der Tiere eine Brücke zur Natur
bieten.
Mit welchen Tieren wird in Deutschland besonders häufig therapiert?
Bereits in den 70er Jahren begann die
Arbeit mit Pferden. Seit den 90er Jahren
werden verstärkt Hunde eingesetzt und
seit Beginn des neuen Jahrhunderts alle
heimischen Haus- und Nutztiere: z.B.
Schafe, Hühner, Meerscheinchen, Kaninchen, aber auch Esel und Lamas. Wichtig
ist, dass im sozialen Einsatz vor allem jene
Tierpersönlichkeiten eingesetzt werden,
die sich für die entsprechende Zielgruppe
und den Einsatzort eignen. Jedes Tierindividuum zeigt dies deutlich mit seinen
Talenten und seiner Motivation für die
Arbeit. Der Tierhalter trägt Sorge, dass
das Tier nicht überfordert ist und einen
tiergerechten Ausgleich erhält.
Für welche Personen ist die Tiergestützte Therapie zu empfehlen?
Jeder Mensch, der generell offen für eine
Begegnung mit Tieren ist, kann ein Angebot im Rahmen der Tiergestützten Therapie versuchen. Die Tiere sind eine Möglichkeit die Motivation und Therapiemethoden zu unterstützen. Wichtig ist für
Patienten, dass sie vor allem auch einen
guten Therapeuten finden, der eine gute
fachliche Grundausbildung hat und ein
Angebot, welches zielführend für die
Behandlung ist. Das Tier wäre eine schöne und gute Ergänzung.
Und was kann die Therapie bei Menschen bewirken?
Das kommt ganz auf Methode und Ziel
der Therapie an. In jedem Fall wird das
Tier einen Einfluss auf das soziale und
kommunikative Verhalten, in der Regel
auch auf die Motivation haben, da der
Patient in jedem Fall mit dem Therapeuten
und zusätzlich mit dem Tier kommunizieren wird. Bei einer Körpertherapie kann
das Tier zusätzlich in der Interaktion mit
dem Patienten einen aktiven Partner im
Therapieprozess darstellen: z.B. Ball werfen, Parcour für einen Hund aufbauen, auf
einem Pferd reiten, mit dem Lama spazieren gehen. Die physische, psychische
und mentale Kondition wird angeregt und
in der Regel deutlich gesteigert. Nicht
selten wird berichtet, dass gerade Menschen mit depressiven Stimmungen oder
Schmerzpatienten ihren Medikamentenbedarf reduzieren können. Dies, so wird
vermutet, wird v.a. durch die gesteigerte
Mobilität wie auch durch den intensiven
sozialen Kontakt und die Förderung der
taktilen und olfaktorischen Sinne, also der
Tast- und Geruchssinne, erreicht.
Wie können therapeutische Maßnahmen mit Tieren beispielsweise aussehen?
Beispiel aus der Physiotherapie: Im
Rahmen einer Physiotherapie soll eine
Seniorin motiviert werden, die Treppen zu
steigen. Stellen Sie sich vor, auf dem
nächsten Treppenabsatz wartet schon ein
netter Hund, den Kopf leicht schräg Ihnen
zugewandt und freundlich mit dem
Schwanz wedelnd.
Beispiel aus der Ergotherapie: Mit einem
Jungen, der von ADHS betroffen ist, arbeitet die Ergotherapeutin in verschiedenen
Sitzungen. Immer dabei, aber noch auf
einem Ruheort im Therapiezimmer, der
Hund. Der Junge lernt, dass es Rituale in
der Therapie gibt, die als große Motivation
auch den Kontakt zum Hund beinhalten.
Der Junge wird an planvolles und zielführendes Handeln herangeführt, indem er
einen Parcour für den Hund aufbaut. Positive Bestärkung erfährt der Junge, als es
ihm erfolgreich gelingt, den Hund über den
Parcour zu führen. Dies ist nur möglich,
wenn er seine Talente entdeckt hat, sie
umsetzen kann und die Beziehung zum
Hund soweit stärken konnte, dass der
Hund ihm folgen mag.
Beispiel aus der Neuropsychologie: Ein
Senior ist von Demenz betroffen und wird
regelmäßig im Rahmen der Tiergestützten
Förderung betreut. Mit Hilfe von Hühnern
gelingt es, biografisch in einer Lebensphase anzuknüpfen, an die der Senior
sich noch gut erinnert, und ihn in seinen
Talenten bestärken zu können.
Bisher wurde im Gesundheitssystem überwiegend Defizit orientiert gearbeitet: Man
versucht einen Mangel z.B. an Muskelkraft
zu kompensieren. Die professionelle Tiergestützte Therapie fördert vorrangig die
bestehenden Kompetenzen des Patienten
und stärkt somit nicht nur seinen Körper,
sondern auch sein Selbstwertgefühl.
Kann die Therapie als Alternative zu
herkömmlichen Behandlungsmethoden gesehen werden?
Die Tiergestützte Therapie ist eine hervorragende Ergänzung der herkömmlichen
Behandlungsmethoden, keine Alternative,
aber eine wertvolle Variante.
Welche Qualifikationen brauchen Therapeuten in diesem Bereich?
Therapeuten, die Tiergestützte Therapie
anbieten wollen, benötigen eine solide
Fachausbildung in ihrem Beruf sowie
langjährige Berufserfahrung. Bevor sie
sich für einen tierlichen Kollegen entscheiden, machen sie eine einjährige Fortbildung zur zertifizierten Fachkraft für Tiergestützte Intervention und entscheiden
sich erst dann, mit welcher Tierart und vor
allem mit welchem Tierindividuum sie am
besten im Rahmen ihrer Berufspraxis
arbeiten können. In Zukunft werden die
Anbieter von Tiergestützten Therapieformen durch einen Sachkundenachweis auch ihre Kenntnisse in Tierhaltung
nachweisen. Mehr Informationen: www.
buendnis-mensch-und-tier.de (TGI-Positionspapier)
Welche Kosten kommen auf Betroffene
zu und können diese von der Krankenkasse übernommen werden?
Die Kosten variieren derzeit stark, je nach
Ausbildungsstand und Erfahrung der
Anbieter. Viele Anbieter aus dem Gesundheitsbereich integrieren Tiere im Rahmen
ihrer Praxis, deren Abrechnung eine ganz
normale Kassenleistung ist. Die Mehrkosten tragen heute leider oft noch die
Anbieter selber.
Wie wird sich in Zukunft die tiergestützte Arbeit im therapeutischen
Bereich Ihrer Meinung nach verändern?
Tiere sind unsere Gefährten, unsere Verwandten und besitzen eine hohe Attraktivität für Menschen. Professionelle Tiergestützte Therapie kann somit ein effektiver
und damit wertvoller Gewinn für unser
Gesundheitssystem darstellen. Vor dem
Hintergrund des bevorstehenden Präventionsgesetzes sehe ich neben Therapieangeboten vor allem aber auch zertifizierte Begegnungshöfe als wichtige
Partner für eine qualifizierte Gesund­
heitsprävention.
Den Tieren ganz nah
Tiere der Begegnungshöfe mit dem
Kalender 2015 nach Hause holen. Unterstützen Sie die Projekte der Stiftung
Bündnis Mensch & Tier mit dem Kauf
des Kalenders. Der Kalender zeigt eine
Auswahl von berührenden Fotos von
Tieren und Mensch-Tier-Beziehungen
auf verschiedenen Begegnungshöfen.
Kalenderbestellung auf
www.begegnungshoefe.de
Tiere als therapeutische Begleiter
Gesundheit und Lebensfreude durch
Tiere – eine praktische Anleitung, Kosmos, Stuttgart.
Otterstedt, C. (2001)
Begegnungshöfe
Das Netzwerk Begegnungshöfe
von der Stiftung Bündnis Mensch
& Tier ins Leben gerufen, um
geeignete Räume zu bieten,
wo Mensch & Tier sich auf
mensch- und tiergerechter Weise
begegnen können. Die qualifizierten Begegnungshöfe der Stiftung sind Vorbilder für eine artgemäße Tierhaltung und einen tiergerechten Einsatz von heimischen
Heim- und Nutztieren. Wie werde ich Begegnungshof?
Infos unter: www.begegnungshoefe.de
37
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special
special
Wenn die Psychiatrie auf den Hund kommt:
Ein Co-Therapeut auf vier Pfoten
Therapiemöglichkeiten im Heinrich Sengelmann Krankenhaus
Die Reittherapie –
Reiten für Körper, Seele und Geist
Fietes Frauchen Saskia Timm, Leiterin der Abteilung für Sozialtherapie der
Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll
Fiete hat nur eine Dreistundenwoche. In diesen 180 Minuten
kann der neue Therapiebegleithund in der Asklepios Klinik
Nord - Ochsenzoll aber viel
bewirken. Durch seine Empathie und absolute Unvoreingenommenheit erreicht er die
Patienten auf ganz anderer
Ebene als seine zweibeinigen
Kollegen. Von ihm fühlen sich
die psychisch Erkrankten oft
zum ersten Mal seit Langem
wieder verstanden und angenommen. Wie geht´s hat Fiete
zum Interview getroffen.
38
Oft wird Fiete für einen süßen Mischling
gehalten. Irrtum: Er ist ein Petit Basset
Griffon Vendeen. Die aus Frankreich stammende Rasse gilt als intelligent, freundlich
und ausgeglichen. Als ehemalige Meutehunde fühlen sich die struppigen Kurzbeiner in Gesellschaft am wohlsten.
wg: Kann denn jeder Hund Therapiebegleithund werden oder gibt es
bestimmte Einstellungskriterien?
Fiete: Nicht jeder Hund ist für diesen Job
geeignet. Am wichtigsten ist, dass man
auf sein Frauchen oder Herrchen hört und
sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Ein guter Therapiebegleithund
ist außerdem wissbegierig, aufmerksam
und belastbar. Und natürlich darf er kein
Problem damit haben, von völlig fremden
Menschen gestreichelt zu werden.
wg: Was lernen die Patienten durch
den Kontakt mit dir?
Fiete: Ganz viel! Ich nehme die Menschen so, wie sie sind. Diese bedingungslose Zuneigung tut ihnen gut.
Durch den direkten Körperkontakt erleben die Patienten Nähe und Wärme.
Ängste oder Sorgen sind dann wenigs­
tens für eine Zeitlang vergessen. Als
„Eisbrecher“ mache ich die Kontaktaufnahme mit anderen Menschen und den
Beziehungsaufbau mit dem Therapeuten
viel einfacher. Antriebsarme Patienten
haben plötzlich Lust auf einen Spaziergang an der frischen Luft. Dadurch,
dass die Patienten Verantwortung für
mich übernehmen, gewinnen sie an
Selbstvertrauen. Sie lernen, eindeutig zu
kommunizieren, und freuen sich dann
riesig, wenn ich ihre Kommandos befolge.
wg: Wie gestaltet sich deine Arbeit mit
den Patienten konkret?
Fiete: Die Patienten und ich treffen uns auf
der Station, im Therapieraum oder draußen auf dem Klinikgelände. Wir gehen
spazieren, kuscheln oder unterhalten uns.
Ich bin übrigens ein toller Zuhörer!
wg: Wie verbringst du deine Freizeit?
Fiete: Die Arbeit mit den Patienten macht
mir großen Spaß, aber sie ist auch ganz
schön anstrengend. Deshalb brauche ich
viel Zeit, um draußen herumzurennen, mit
meinem Frauchen zu spielen oder einfach
nur zu faulenzen.
wie geht´s (wg): Fiete, erzähl doch mal,
wie du Therapiebegleithund geworden
bist.
Fiete: Mein Frauchen Saskia Timm leitet
die Abteilung für Sozialtherapie. Weil wir so
ein super Gespann sind, wollte sie mich
auch in ihre Arbeit einbinden. Also haben
wir zusammen eine Ausbildung gemacht.
Um den Patientinnen und
Pa­tienten eine bestmögliche Versorgung zu ermöglichen, verfügt
das Heinrich Sengelmann Krankenhaus über ein umfangreiches
und umfassendes Spektrum von
Kreativ-, Ergo- und Physiotherapien. Einer der ganzheitlichen
Therapieansätze ist dabei das
Therapeutische Reiten.
Z
iel der Fachtherapien ist es, den
Patienten wieder den Zugang zu
sich selbst zu ermöglichen und zu
festigen, vorhandene Ressourcen und
Fähigkeiten zu stärken und neue zu entdecken.
Die Angebote der Fachtherapien reichen
von physiotherapeutischen Maßnahmen
über eine Vielzahl ergotherapeutischer
Verfahren bis hin zu Methoden, in denen
künstlerische Medien wie Musik, Tanz und
bildnerisches Gestalten eingesetzt werden. Zu dem sehr umfangreichen Therapie-Angebot gehören im einzelnen Ergo-,
Physio-, Kunst-, Musik-, Garten-, Tanz-,
Werk- und Reittherapie.
Das Angebot der Reittherapie ist in der
Psychiatrie ein eher seltenes und soll an
dieser Stelle genauer vorgestellt werden:
Kayhuder Str. 65
23863 Bargfeld-Stegen
Telefon 04 53 5.50 5 0
[email protected]
www.heinrich-sengelmannkrankenhaus.de
Was ist Reittherapie und wie wirkt sie?
Im Umgang mit den Pferden werden Körper, Seele und Geist des Patienten angesprochen, so dass die Reittherapie ganzheitlich auf den Menschen wirkt und die
Stabilisierung des Patienten unterstützt.
Reiterliche Vorkenntnisse sind beim Patienten nicht erforderlich. Bei der Verordnung von Reittherapie gibt es kaum einschränkende Diagnosen. Neben körperlichen Kontraindikationen wie z.B.
Wirbelsäulenerkrankungen
sprechen
unter den psychischen Erkrankungen nur
offen psychotische Patienten und akute
manische Zustände gegen eine Reittherapie.
Es gibt zwei unterschiedliche Formen in
der Therapie, mit den Tieren zu arbeiten.
Zum einen das Arbeiten mit dem Pferd am
Boden. Dabei führen die Patienten das
Pferd an den Zügeln und erleben, dass
sich dieses große Tier ihnen unterordnet
und sie es lenken können. Dies hat eine
Steigerung des Selbstwertgefühls zur
Folge. Im Umgang mit dem Pferd werden
die Patienten mit Ängsten und eigenen
Grenzen konfrontiert. Der hohe Aufforderungscharakter des Tieres hilft den Patienten diese Ängste zu überwinden und
ermöglicht ihnen, das Vertrauen in die
eigenen Fähigkeiten zu steigern. Pferde
akzeptieren Menschen vorurteilsfrei,
dadurch fühlen sich viele Patienten in ihrer
Ausnahmesituation angenommen. Die
Pflege und das Versorgen des Pferdes
gibt den Patienten das Gefühl des
Gebrauchtwerdens und sie beginnen, Verantwortung zu übernehmen.
Eine andere Form der Reittherapie ist das
geführte Reiten - wenn möglich ohne Sattel. Beim Reiten müssen sich die Patienten
auf das Pferd und seine taktreinen Bewegungen konzentrieren, um agieren und
reagieren zu können. Dies lässt wenig
Raum für passives Verhalten zu. Der
Pa­tient erlebt sich als handlungsfähig, was
das Selbstwertgefühl steigert.
Da Pferde fast ausschließlich über Körpersprache kommunizieren, lernt der Patient
nicht nur seinen Körper gezielt einzusetzen, sondern auch vermehrt wahrzunehmen. Er erhält vom Pferd eine direkte
Reaktion auf kleinste körperliche Veränderungen (Aufrichtung, Verspannung,
Atmung etc.).
Die Reittherapie sowie alle anderen Therapien werden vom behandelnden Arzt verordnet und finden einzeln oder in Gruppen
statt. Zusätzlich zu diesen diagnosespezifischen Angeboten gibt es im Heinrich
Sengelmann Krankenhaus aber auch die
Möglichkeit, an freien Angeboten der
Fachtherapien teilzunehmen. Diese können von Patientinnen und Patienten nach
persönlichen Vorlieben ausgewählt werden.
39
special
special
Jeden Mittwoch um 10.00 Uhr
kommt die dreijährige Flat Coated Retriever Hündin Jule mit
Werner Koch in ein Seniorenheim. Die wie geht’s hat sie bei
ihrem letzten Besuch begleitet.
J
ule hat die Begleithundeprüfung
abgelegt und ist ein ausgebildeter
Rettungshund. Werner Koch ist Dipl.
Pädagoge mit heilpädagogischer Zusatzausbildung und Diakon. Seit über zehn
Jahren besucht er mit seinen Hunden die
Einrichtung, heute geht es in das Untergeschoss in den Therapieraum.
„Jule komm mal her“, hört man lautes
Rufen, kaum hat die freundliche Hündin
den Raum betreten. Schwanzwedelnd und
am ganzen Körper wackelnd, lässt sie sich
streicheln. Der Diakon begrüßt jeden mit
Handschlag und freundlichen Worten, Jule
folgt ihm auf dem Fuß, meist wird zuerst
Jule begrüßt und erst dann streckt sich die
Hand dem Pädagogen entgegen. Die
Hauptperson ist eindeutig der Hund. Koch
erfährt von einer, die Therapiestunde
begleitenden Altenpflegerin, dass Frau S.
heute Geburtstag hat. Es wird herzlich gratuliert und ein Geburtstagslied gesungen.
„Feiern sie heute denn ordentlich?“, will der
Diakon wissen. „Ich?, warum denn“, antwortet die Seniorin im Rollstuhl. Ihr
Geburtstag ist schon wieder vergessen.
Koch legt eine Volkslieder-CD mit Drehorgelmusik in den Recorder ein. „Aufgepasst,
wer weiß den Titel von diesem Lied“, fordert der Diakon die Runde auf. Jule stupst
dabei Frau E. mit der Nase an den Arm, E.
schläft tief und fest, wacht auf und fährt der
Hündin freudig über den Kopf.
Aus den Lautsprechern ertönt die Melodie: „Schwarzbraun ist die Haselnuss“.
Erst summen einige mit, dann fängt die
erste an, den Text zu singen, und nach
kurzer Zeit stimmen alle ein. Viele kennen
noch den ganzen Text. Als die Musik
endet, ruft Frau L.: „Schwarzbraun ist die
Haselnuss“, einige klatschen Beifall. Frau
L. bekommt ein Leckerli und ruft Jule und
die macht brav Sitz, bevor der Hundekeks
auch schon in ihrem Magen gelandet ist.
Zwei weitere Lieder werden problemlos
geraten und gesungen.
40
Aus der Forschung
Werner Koch
Tiergestützte Therapie
mit an Demenz Erkrankten
Ein Besuch mit Jule im Seniorenheim
Skinner und Jule
Jules Spielbrett bekommt Frau D. in die
Hand, sie soll in allen 12 Vertiefungen einen
kleinen Hundebonbon legen. Alle anderen
bekommen ein Holzhütchen, diesen stülpen sie darüber. Jule verfolgt die Aktion mit
Argusaugen, wer Schwierigkeiten mit der
Feinmotorik hat, dem hilft der Pädagoge.
Jule holt jedes Holzhütchen mit den Zähnen
aus dem Spielbrett, um an die Leckereien
zu kommen, angefeuert von Herrn G., der
jede Aktion mit „Bravo“ unterstützt. Nun soll
Jule aufräumen und die Holzhütchen zu
Frau D. bringen. „Sie geben heute die Kommandos“, fordert Koch sie auf. „Hol“, ruft
sie und zeigt auf den Haufen auf dem Fußboden. Brav schnappt sie eins und bringt
es ihr, bis alle wieder auf dem Spielbrett
stehen. „Meine Kinder haben früher nicht so
aufgeräumt“, wirft Frau S. in die Runde und
erntet Kopfnicken. Am Ende wartet die
Hündin auf ihre Belohnung, Frau D. gibt ihr
ein Stück getrocknete Lunge.
„Jetzt ist Jule wieder dran“, fordert Herr
G., viele nicken. Jule muss vor die Tür
und Herr G. darf ihren Futterbeutel verstecken. Er setzt sich einfach darauf. Die
Hündin wird hereingeholt, mit Kommando
„Such“ wuselt sie durch den Raum und
schnüffelt an den Bewohnern. Vorsichtig
zieht sie den Beutel unter Herrn G. weg
und legt ihn ihm in die Hand. Freudig öffnet er den Reißverschluss und überreicht
Jule ein Stück Schweineohr.
Zum Abschluss wird noch ein Lied geraten und mitgesungen, die Stunde ist um.
Jule und Herr Koch verabschieden sich
von jedem, wobei der Hund noch Streicheleinheiten bekommt. „Danke für den
schönen Vormittag“, bemerkt Frau S. und
Herr Koch verabschiedet sich von der
Runde mit den Worten: „Bis nächsten
Mittwoch“, einige Senioren klatschen, als
die beiden den Raum verlassen.
WieGeht's fragt nach
- Interview mit Werner Koch Ist jeder Hund für diese Arbeit geeignet?
Im Prinzip schon, manchmal ist ein kleiner Schoßhund sogar von Vorteil. Unabdingbar aber sind eine ausgesprochene Menschenfreundlichkeit und eine ausgeprägte Beißhemmung. Ein scharfer Wachhund hat eine ganz andere Aggressionsschwelle als zum Beispiel ein Golden Retriever. Voraussetzung ist eine Charakterfestigkeit und eine Wesensprüfung, damit der Hund auch in Stresssituationen
gelassen bleibt.
Jule 10 Wochen, auf dem Schoß eines Bewohners
Cleo und Skinner warten auf das Klötzchenspiel.
Skinner will spielen: „Komm spiel mit mir!“
Eine Bewohnerin hat nach dem Hund getreten, wie geht Jule damit um?
Jule war zum ersten Mal mit 10 Wochen mit meiner erfahrenen Hündin Cleo im
Seniorenheim. Gerade in der Prägephase, also im ersten halben Jahr, verankern
sich Erfahrungen bei Hunden. Jule hat lautes Schreien und unkontrollierte
Bewegungen von Anfang an kennengelernt, die erfahrene Hündin hat ihr
gezeigt, wie man sich dann zu verhalten hat. Hinzu kommt, dass Jule ein ausgebildeter Rettungshund ist, oft müssen wir nach orientierungslosen Personen
suchen. Im Training üben wir Situationen, bei denen jemand lautstark den
Hund vertreiben will, der Hund geht dann einige Schritte zurück, bleibt aber bei
dem Gesuchten.
In Deutschland leben 1 Million Demenzkranke mit zunehmender Tendenz. Im fortgeschrittenen Stadium wird die Kontaktaufnahme mit Demenzkranken für Angehörige
und Pflegepersonal zunehmend schwieriger.
In einer interdisziplinären Studie über 2,5
Jahre hat die TU Dresden durchweg positive Ergebnisse der tiergestützten Therapie
nachgewiesen. In den angelsächsischen
Ländern wird dies seit den 70er Jahren
genutzt. In Deutschland haben Befürchtungen hygienischer Risiken Tierbesuche in
Einrichtungen lange unmöglich gemacht.
Erst heute öffnen immer mehr Pflegeheime
für diese Art der Hilfe ihre Pforten.
Ein Ergebnis ist, dass Hunde einen besonderen Zugang zu Menschen mit Demenz
finden können. Tiere können Brücken
bauen, wo menschliche Kommunikation
und Kontaktaufnahme mit Demenzkranken
an ihre Grenzen stößt. Sie haben daneben
großen Einfluss auf das Wohlbefinden und
erhöhen dadurch Lebensfreude und Lebensqualität.
Die Alzheimer Forschung hält Tiere für
wichtig, weil sie die Verbindung zwischen
Kopf, Bauch und Herz herausfordern und
herstellen können. Die Patienten lächeln
mehr, Depressionen werden verringert und
es ist eine höhere Aktivität in einer teilnahmslosen Welt festzustellen.
Lieder raten und Tiere aufzählen sind ja eher kindliche Beschäftigungen, stört
das die Erkrankten nicht?
Eine Bewohnerin hat ja nach Minuten ihren Geburtstag wieder vergessen, kaum
einer kann ihnen noch sagen, was er vor zwei Stunden zum Mittag gegessen hat.
Dagegen lassen sich Dinge aus der Kindheit gut abrufen. Wie die erste Lehrerin
oder Lehrer hieß, können fast alle noch beantworten. Deshalb arbeite ich oft mit
Geschichten, die an ihre frühen Jahre anknüpfen, oder erfrage Sprichwörter.
So werden neue Kräfte mobilisiert, wie ich
selbst erleben konnte. Ein Patient bückte
sich unter Mühe um den Hund zu streicheln, obwohl er im Rollstuhl sitzt und
sich kaum bewegen konnte. Spastisch verkrampfte Hände öffnen sich um das Fell zu
fühlen.
Was würden Sie sich für Ihre Arbeit wünschen?
Inzwischen ist erforscht (siehe rechts), dass tiergestützte Therapie hilfreich ist,
insbesondere für das Wohlbefinden. In einigen Ländern tragen die Krankenkassen die Kosten. Hier wünsche ich mir auch Gesetzesänderungen, zumal es
inzwischen anerkannte Ausbildungen bis hin zum Studium gibt. Die Arbeit der
Assistenzhunde wird sicher in einigen Jahren genauso anerkannt sein, wie es
sog. Blindenhunde heute sind. Außerdem ist das Einsatzfeld immens groß,
unterstützen können sie bei Diabetes und sogar Versuche zum Erkennen von
Krebserkrankungen sind erfolgreich gewesen. Ich bin zuversichtlich, dass sich
hier einiges tun wird.
In der Literatur findet sich eine treffende
Geschichte: Ein alter einsamer Mann verwahrloste in seiner Wohnung. Er wusch
und pflegte sich nicht und verließ nicht
sein Haus. Da kam ein großer Hund.
„Komm kämme mich“, und der Mann
nahm die Bürste und glättete das Fell.
„Gib mir Essen und Trinken“, und der
Mann stellte ihm Näpfe mit Wasser und
Futter hin. „Jetzt gehen wir spazieren“,
forderte der Hund danach. Der Mann zog
sich an und verließ nach langer Zeit wieder
seine Wohnung.
41
aktuelles aus den kliniken
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Kieler Mediziner maßgeblich beteiligt
an positiven Schlaganfallstudien
Studienergebnisse belegen Überlegenheit der Katheterbehandlung gegenüber Medikamenten bei Verschluss großer hirnversorgender Gefäße
Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus
Kiel, und an der Medizinischen Fakultät der Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel (CAU) wurde diese moderne Behandlungsmethode mitentwickelt und ist am UKSH längst Standard: Nun konnten aktuelle Studien zeigen, dass weniger Patienten schwere Behinderungen davontragen, wenn Ärzte bei einem Schlaganfall große
Blutgerinnsel im Gehirn mit Hilfe eines Katheters herausziehen.
I
n Deutschland erleiden pro Jahr etwa
250.000 Menschen einen Schlaganfall. Damit gehört der Schlaganfall zu
den drei großen Volkskrankheiten unserer
Gesellschaft mit deutlich steigender Häufigkeit. Obwohl für die meisten Schlaganfallformen heute gute Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen (medikamentöse und Stroke-Unit-Behandlung)
konnten in der Vergangenheit Schlaganfälle, die durch den Verschluss gro­
ßer hirnversorgender Gefäße verursacht
werden, nur unbefriedigend behandelt
werden. Seit 2009 wird bei dieser Art der
Schlaganfälle daher die Behandlung mit
der sogenannten Neurothrombektomie
durchgeführt, bei der das verschlossene
Gefäß mit einem Katheter wiedereröffnet
wird. Der behandelnde Neuroradiologe
Vor dem Eingriff (links) sind die geschlossenen Gefäße nicht mehr sichbar. Nach
Entfernung des Blutgerinnsels (rechts) kann
das Blut die Hirnareale wieder versorgen.
42
schiebt dabei unter Röntgensicht aus der
Leiste einen Katheter durch die Blutgefäße bis ins Gehirn und zieht das Blutgerinnsel aus der verstopften Hirnarterie
mit einer Art Fangschirm heraus (stentretriever). Die Einführung und Weiterentwicklung dieser stent-retriever und ihr
klinischer Einsatz wurde wesentlich von
Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor der Klinik
für Radiologie und Neuroradiologie des
UKSH, Campus Kiel, mitbetrieben.
Bisher stand der Beweis aber noch
aus, dass durch die erfolgreiche und
schnelle Wiedereröffnung des verschlossenen Hirngefäßes auch das klinische
neurologische Ergebnis wesentlich verbessert wird und das Ausmaß einer bleibenden Behinderung nach dem Schlaganfall wesentlich reduziert wird. Auf dem
diesjährigen amerikanischen Schlaganfallkongress wurde dieser Beweis nun
mit drei neuen Studien erbracht, die
allesamt die deutliche Überlegenheit
der Katheterbehandlung gegenüber der
herkömmlichen medikamentösen Therapie zeigten. Die Ergebnisse der drei
Schlaganfallstudien (ESCAPE, EXTEND
IA und SWIFT PRIME) zeigten, dass
durch den Einsatz der Katheterbehandlung bei Schlaganfallspatienten mit gro­
ßen Gefäßverschlüssen der Anteil der
Patienten, die ohne wesentliche Behinderung sind, verdoppelt wird und dass
sogar die Hälfte aller Patienten nach
der Katheterbehandlung ohne wesentliche Behinderung leben kann. „Wir
Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie des
UKSH, Campus Kiel
sind uns mit allen Schlaganfallexperten
einig, dass nach diesen Ergebnissen die
Neurothrombektomie ein wichtiges und
notwendiges Element in der Schlaganfalltherapie darstellt und Patienten mit
schweren Schlaganfällen dieser Therapie
zugeführt werden sollten“, sagt Prof.
Dr. Jansen, der Mitglied der Studienleitung der SWIFT-Prime Studie ist. „Wie
bei allen Schlaganfalltherapien gilt dabei
auch bei der Katheterbehandlung, dass
die Behandlung so schnell wie möglich nach Auftreten des Schlaganfalls
durchgeführt werden muss, um einen
größtmöglichen Behandlungserfolg zu
erreichen.“
An vielen großen Kliniken in Deutschland
wird das Verfahren jetzt zunehmend angeboten. Dazu zählt auch das UKSH, Campus Lübeck, mit Prof. Dr. Peter Schramm
als Direktor des Instituts für Neuroradiologie. Die Schlaganfallsexperten im Kieler
Neurozentrum des UKSH hatten diese
Entwicklung vorausgesehen und gemeinsam mit den umliegenden Partnerkliniken
(Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, Imland Klinik Rendsburg, Helios Klinik Schleswig) 2014 das Schlaganfallnetzwerk Schleswig-Holstein gegründet
(www. snsh.de), um allen Patienten der
Region mit schweren Schlaganfällen die
Methode der Neurothrombektomie anbieten zu können. Das Schlaganfallnetzwerk Schleswig-Holstein ist das erste von
der Deutschen Schlaganfallgesellschaft
akkreditierte Netzwerk dieser Art.
Spendenübergabe
im DOMICIL
Seniorenpflegeheim
Am Markt
Seniorenpflegeheim Am Markt in Heide
Im November 2014 hat das
in der Rettungshundearbeit in Flächen-,
DasDOMICIL
DOMICIL-Seniorenpfl
egeheim
Am
Marktzurückgreibefindet sich in zentraler Lage
Trümmer- und
Wassersuche
Seniorenpflegeheim fen. Mittlerweile hat sich SARB auf die
vonAmHeide
direkt
historischen
und ist mit öffentlichen und
Markt in
Heide am
während
des AusbildungMarktplatz
von Personenspürhunden
spezialisiert
und ist aktuell mit
achtwenige
Teams
privaten
Verkehrsmitteln
erreichbar.
Nur
Schritte entfernt lädt
jährlichen
Adventsbasars eineleicht
aktiv. Das Einsatzgebiet erstreckt sich
dieTombola
Fußgängerzone
mitErlös
ihren
zahlreichen,
kleinen
Geschäften und gemütveranstaltet. Der
dabei
über Schleswig-Holstein
bis in die
Bundesländer.
sollteCafés
für einen
Zweck angrenzenden
lichen
zumguten
Bummeln
ein.
gespendet werden und durch Das DOMICIL Am Markt möchte die Hundie Mitarbeiterin in der Pflege, destaffel mit der Spende unterstützen, da
Frau Angela Näter, wurde man die Rettung von Personen durch Suchhunde oft auch ältere Menschen betrifft.
schnell Leistungen:
auf den Verein SARB Gerade bei Menschen mit einer Demenz­
Unsere
erkrankung oder Hinlauftendenz kann das
Rettungshunde
e.V. (Search Andege
bis Schwerstpfl
in allen Pflegestufen
• Leichtrechtzeitige Auffinden vermisster PerRescue dogs Büsum & Dithmar- sonen lebensrettend sein.
• Kurzzeitund Verhinderungspflege
schen) aufmerksam.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
•
•
•
•
Wohnbereich für dementiell
Am 20.Erkrankte
April 2015 fand nun im DOMICIL
Seniorenpflegeheim Am Markt die ÜberGroße,
wohnliche Zimmer mit Bad
in Hund ist nicht nur der beste Freund gabe der Spende von der Einrichtungsleiterin Frau Sybille Umbrich an die Retdes Menschen,
sondern im KatastroModerne
Therapieund Gemeinschaftsräume
phenfall oft auch seine letzte Rettung. tungshundestaffel SARB e.V., vertreten
Partner
aller
Hunde besitzen
bis Kostenträger
zu 220 Millionen durch Frau Angela Näter, statt.
Spendenübergabe durch Einrichtungsleitung Sybille Umbrich.
E
Riechzellen und können so z. B. vermisste Personen unter riesigen Trümmern, in engen Rohren oder tiefliegenden
Schächten aufspüren.
Seit 1996 leitet Frau Näter auch die Hun-
DOMICIL Seniorenpflegeheim
Am Markt GmbH
Öffnungszeiten:
deschule Dog´s Life und bietet u.a. EinzelMarkt 52 ● 25746 Heide
unterricht, Kindertraining oder auch TrickMontag bis Freitag 8.00 - 17.00
Uhr
und
nach
Vereinbarung.
Tel. 0481 42130-0
training und Dog-Dancing an. Bei InteresDie Rettungsstaffel SARB existiert in Dithmarschen seit 2011 und die Mitglieder
können auf teilweise 20 Jahre Erfahrung
se erhalten Sie unter www.dogslife.de
weitere Informationen über die Hundeschule.
DOMICIL-Seniorenpflegeheim Am Markt GmbH
Markt 52 | 25746 Heide
www.domicil-seniorenresidenzen.de
Weitere Kontaktdaten: www.SARB.de
43
aktuelles aus den kliniken
- Anzeige -
Asklepios Klinik Nord – Heidberg
gründet Wundzentrum
Hautkrebsprävention
in Kindertagesstätten
Spezialisierung und Vernetzung für beste Heilungschancen bei chronischen Wunden
Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft zertifiziert
wieder Sonnenschutzkindergärten
U
m Eltern und Erziehende über
die Gefahren der Sonne aufzuklären und sie über geeignete
Schutzmaßnahmen zu informieren, führt
die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft ein Präventionsprojekt für
Kindertagesstätten durch. „SunPass –
gesunder Sonnenspaß für Kinder“ nennt
sich das von der Europäischen Hautkrebsstiftung (ESCF) entwickelte Projekt,
das in den Jahren 2012 und 2013 bereits
22 Kindertagesstätten des Landes
erreicht hat. Die Mitarbeitenden der Kita
und die Eltern werden geschult, wie die
Kinder bestmöglich vor den gefährlichen
UV-Strahlen geschützt werden können.
Auch die Mädchen und Jungen werden
spielerisch an das Thema Sonnenschutz
herangeführt. Wenn alle Sonnenschutzvereinbarungen eingehalten und umgesetzt werden, um Kinder vor UV-Strahlen
zu schützen, erhält der Kindergarten die
Auszeichnung „Sonnenschutzkindergarten“. Dazu gehören beispielsweise das
regelmäßige Eincremen mit geeignetem
Sonnenschutzmittel, das Tragen von
Mützen mit Schirm und Nackenschutz
sowie die Einrichtung von Schatten­
ecken im Außenbereich der Kita.
Dank der finanziellen Unterstützung
der schleswig-holsteinischen Sparkassen wird die Schleswig-Holsteinische
44
Krebsgesellschaft auch in diesem Jahr
wieder Kindertagesstätten zertifizieren
und damit die Prävention von Hautkrebs schon bei Kindern etablieren. „Wir
freuen uns, dazu beitragen zu können,
dass schon die Kleinsten für das Thema
Sonnenschutz sensibilisiert werden und
so ein wichtiger Schritt in der Hautkrebsvorsorge gemacht werden kann“, so
Reinhard Boll, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für SchleswigHolstein. „Als regionaler Finanzdienstleister übernehmen wir Verantwortung
für unser Land und damit auch für die
Menschen, die hier leben.“
Jedes fünfte Kind im Kindergartenalter
hatte schon einmal einen Sonnenbrand.
Das zeigt eine Umfrage der ESCF bei
rund 3.400 Familien. Viele Eltern unterschätzen die Gefahr der Sonne, weiß
auch Harriet Heise, Schirmherrin der
Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft. In der Umfrage gaben nur 14
Prozent der Eltern an, ihren Kindern
Mützen zum Spielen im Freien mitzugeben. Lediglich jeder fünfte Elternteil
achte darauf, dass die Kinder Kleidung
tragen, die sie vor der Sonne schützt.
„Gerade Kinderhaut ist besonders
gefährdet“, erklärt der Vorsitzende der
Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft, Prof. Dr. Frank Gieseler. „Diese
© Barbara Pheby/fotolia
Bald ist es wieder soweit und die ersten
wärmenden Sonnenstrahlen im Frühjahr
laden uns zu zahlreichen Aktivitäten im
Freien ein. Doch um die warme Jahreszeit
unbeschwert genießen zu können, bedarf es
einiger Vorsichtsmaßnahmen. Denn der unzureichende Schutz vor der ultravioletten Strahlung der Sonne ist die Hauptursache von Hautkrebserkrankungen. Besonders gefährlich sind Sonnenbrände in der
Kindheit. Weil die Hautentwicklung zu diesem Zeitpunkt noch nicht
abgeschlossen ist, reagieren kindliche Hautzellen wesentlich empfindlicher auf das schädigende UV-Licht der Sonne als Erwachsenenhaut.
Prof. Dr. Frank Gieseler,
Vorsitzender und
Harriet Heise, Schirmherrin des Vereins
Prof. Dr. Carolin Tonus, Chefärztin Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, und Oberarzt Dr. Gero Neupert, Wundexperte ICW in der Asklepios Klinik Nord – Heidberg
Der richtige Schutz ist das A und O beim
Spielen in den Sonnenmonaten.
Haut ist noch sehr empfindlich und muss
vor UV-Strahlung besonders geschützt
werden.“ Das mangelnde Bewusstsein
in Sachen Sonnenschutz im Kindesalter
wirkt sich in der Regel erst viele Jahre
später aus. Der Grund hierfür ist das
individuelle sogenannte „Sonnenkonto“,
das sich schon in der frühen Kindheit zu
füllen beginnt und nicht mehr zu löschen
ist. So steigt mit jedem Sonnenbrand
das Risiko, im Alter an Hautkrebs zu
erkranken. Jedes Jahr steigt die Anzahl
der Neuerkrankungen um über 5 %
an. Diesem Trend will die SchleswigHolsteinische Krebsgesellschaft mit dem
Projekt „SunPass“ entgegenwirken.
Ab sofort können sich Kitas und interessierte Eltern bei der Projektkoordinatorin
informieren und anmelden:
Alter Markt 1-2 • 24103 Kiel
Wienke Voß
Tel. 0431 8001085
[email protected]
Informationen im Internet:
www.krebsgesellschaft-sh.de
D
Mit dem Wundzentrum
Heidberg hat die Asklepios
Klinik Nord eine neue Anlaufstelle für Patienten mit Problemwunden geschaffen. Da
die Behandlung von Wundheilungsstörungen sehr komplex
ist, arbeiten Experten verschiedener medizinischer Fächer und
Berufsgruppen Hand in Hand.
Als Bindeglied zwischen stationärem und ambulantem Bereich
stellt das Wundzentrum eine
lückenlose Versorgung sicher.
So können Rückfälle und
die Entstehung weiterer
Wunden vermieden werden.
esinfizieren, Pflaster drauf und
fertig. Wenn es doch immer so
einfach wäre. In Deutschland
haben rund vier Millionen Menschen chronische Wunden. Ein langer Leidensweg
mit vielen erfolglosen Therapieversuchen
ist eher die Regel als die Ausnahme. „Es
besteht dringender Handlungsbedarf. Um
die Lebensqualität von Wundpatienten zu
verbessern, hat die Heidberger Allgemeinchirurgie deshalb ein Wundzentrum
mit Netzwerkcharakter gegründet, das
alle erforderlichen Kompetenzen bündelt
und die so wichtige Behandlungskontinuität gewährleistet“, erklärt Prof. Dr. Carolin
Tonus, Chefärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.
Bei den meisten Betroffenen verhindert
eine zugrundeliegende Erkrankung wie
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder
ein Gefäßleiden, dass die offene Hautstelle sich schließt. Aber auch viele andere
Faktoren spielen eine Rolle. Grundsätzlich
gilt: Tritt bei einer Wunde nach vier
Wochen trotz Behandlung keine Besserung ein, gehört sie in die Hände von
Experten. „Der wichtigste Schritt ist
zunächst die Abklärung der Ursache. Erst
wenn wir wissen, was den Heilungsprozess beeinträchtigt, können wir einen
umfassenden Therapieplan entwickeln.
Dazu gehört bei einem Diabetespatienten
zum Beispiel, den Blutzucker richtig einzustellen“, so Dr. Gero Neupert, Oberarzt
Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie
Wundexperte ICW (Initiative Chronische
Wunden e.V.).
„Für uns gibt es keine
hoffnungslosen Fälle.“
Chronische Wunden sind nicht nur mit
körperlichen Beschwerden wie Schmerzen, Brennen und Juckzreiz, sondern
auch mit einer hohen psychischen Belas­
tung verbunden. Die Betroffenen fürchten,
durch unangenehmen Geruch oder
durchnässte Verbände aufzufallen. Hinzu
kommt die Angst, dass irgendwann eine
Amputation nötig sein könnte. Aber
soweit muss es gar nicht erst kommen.
„Wir arbeiten nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen mit zeitgemäßen Wundtherapeutika und Verbandsmaterialien und führen modernste operative Verfahren durch – für uns gibt es
keine hoffnungslosen Fälle“, bekräftigt Dr.
Gero Neupert. Um nach einem Klinikaufenthalt eine nahtlose ambulante Weiterversorgung sicherzustellen, hat das
Wundzentrum ein Überleitungsmanagement eingerichtet und ist eng mit niedergelassenen Ärzten, Sanitätshäusern,
Orthopädietechnikern und Podologen
vernetzt. Das Wundzentrum Heidberg ist
erreichbar unter Tel. (0 40) 18 18 - 87 16 00
oder per E-Mail an wundzentrum.nord@
asklepios.com.
45
aktuelles aus den kliniken
aktuelles aus den kliniken
Hygiene in Krankenhäusern:
Mit dem Kajalstift zu
mehr Selbstbewusstsein
Die Diagnose Brustkrebs ist für Frauen schockierend.
Erst die körperlichen Veränderungen während der Therapie machen die Krankheit sichtbar. Gut besucht sind
daher Schminkkurse, in denen man lernt, den Verlust
von Augenbrauen und Wimpern zu kaschieren.
Mit Fachwissen gegen
gefährliche Keime
Ina Wulf kann wieder ohne
Probleme in den Spiegel schauen.
Beste Krankenpflegeschülerin aus
Schleswig-Holstein lernt im WKK
A
m Anfang ist es der Schock über
die Diagnose, der die Frauen aus
dem Gleichgewicht bringt. Brustkrebs – und was nun? Erst verspätet stellt
sich dann das Bewusstsein darüber ein,
was die Krankheit eigentlich mit dem Körper macht. „Die Frauen fallen häufig in ein
emotionales Loch, wenn sich Körperveränderungen durch die Therapie zeigen.
Hier ist unser Ansatz, dass wir auch da
Hilfe bieten, wo sich Selbstvertrauen und
Selbstbewustsein wieder aufbauen lassen“, schildert Dr. Inka Buttge, Leitende
Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und
Geburtshilfe der Segeberger Kliniken die
Idee, Krebspatientinnen einen Schminkkurs anzubieten.
Spaß trotz Krankheit
Elf Frauen zwischen 29 und 67 Jahren
sind Buttges Einladung gefolgt. Eine
Expertin für dermatologische Pflegeprodukte hat ihr Arsenal an Cremes,
Pasten, Pudern, Wimperntusche und
Lippenstiften auf dem Tisch drapiert.
Die Stimmung ist wie auf einem Klassenausflug. Trotz der lebensbedrohenden
Krankheit ist allen der Humor erhalten
geblieben. „So einen Schminkkurs wollte
ich schon immer mal machen. Aber
man sagte mir, ich sei viel zu schön“,
erzählt Margrit Stabenow und alle lachen
herzlich. Im letzten Jahr bekam die 70Jährige die Diagnose Brustkrebs. Wie
sie auch, so haben die meisten Frauen
nach der Diagnose eine Operation und
verschiedene Chemo- und Strahlentherapien hinter sich. „Nach 14 Tagen fielen
meine Haare aus. Da wurde ich sehr
traurig. Aber ich habe große Unterstützung von meinem Mann und meiner
Familie erhalten. Heute habe ich meine
Krankheit akzeptiert. Ich bin hier, um
etwas für meine Augenbrauen zu tun,
46
Landesmeisterin Melanie Segelke und Leiterin der Schule für Pflegeberufe Waltraud Hartwig (Foto: WKK/Büttner)
Erstmalige Teilnahme einer Schülerin aus dem
Westküstenklinikum
D
Expertin Kathrin Nowak, Margrit Stabenow
und die stellv. Leiterin der Notfallambulanz
Daniela Dittmann
Dr. Inga Butte probierte es selbst aus und
ließ sich schminken.
die so nicht mehr da sind“, sagt die Frau
aus Leetzen.
Erst seit kurzer Zeit sind die Räumlichkeiten in der Allgemeinen Klinik so,
dass solche Veranstaltungen in der Klinik
adäquat durchgeführt werden können.
Buttge will diesen Schminkkurs daher mit
ihrem Team, der Leiterin der Notfallambulanz, Ulrike Bogdanski und ihrer Stellvertreterin Daniela Dittmann, zukünftig
jedes Quartal anbieten. „Wir wissen um
die positive Wirkung für die Patientinnen
und sehen das auch als Komplettierung
unseres Versorgungsangebots von der
Befundung und einer lückenlosen Diagnostik mittels digitaler diagnostischer
und interventioneller Mammographie,
Brustultraschall und Durchführung von
Stanzbiopsien bis zur Therapie einschließlich Brustoperationen und Wiederaufbau“, sagt Buttge, die jeden Mittwoch
eine Brustkrebssprechstunde in der Klinik
anbietet und im ständigen Austausch mit
dem gynäkologischen Tumorboard steht.
Das Gremium aus verschiedenen Fachärzten und Krebsexperten tagt zweimal
wöchentlich in der Allgemeinen Klinik
und diskutiert sämtliche Fälle der in den
Segeberger Kliniken zu behandelnden
Krebspatienten.
Haarausfall, fehlende Augenbrauen und
Wimpern, fahle Haut, die Krebstherapie
verlangt dem Körper viel ab. Es sind Informationen und Tipps, die alle Frauen hier
zu bekommen hoffen. Was mache ich mit
fehlenden Augenbrauen oder Wimpern?
Wie kann ich mich schminken, um weniger krank auszusehen? Das fragte sich
auch Ina Wulf. Mit 28 Jahren stellte man
bei ihr Brustkrebs fest. Ein Schock für sie
und ihren Lebenspartner: „Mein Freund
hat mir die Haare gleich abrasiert, als sie
begannen, auszufallen. Ich fühlte mich
häßlich, nahm sehr an Gewicht zu. Und
als Wimpern und Augenbrauen ausfielen,
konnte ich mich nicht mehr im Spiegel
anschauen. Mein Selbstbewusstsein war
am Boden“, sagt die heute 29-Jährige
aus Klein Rönnau. Inzwischen hat sie
ihre Zuversicht zurückgewonnen und ihr
Übergewicht wieder abgebaut. In der
Hochphase ihrer depressiven Zeit wollte
sie sich unkontrolliert sämtliches Make up
auf die Haut schmieren, um nicht krank
auszusehen. Besonders, als sie keine
Augenbrauen mehr hatte. Daher hätte
sie sich gewünscht, diesen Kurs früher
belegen zu können.
Weitere Infos:
www.segebergerkliniken.de
ie Gesundheits- und Krankenpflegeschülerin Melanie Segelke ging als Gewinnerin aus dem Vorentscheid des Bundeswettbewerbes um den Titel „Bester Schüler in der Alten- und
Krankenpflege“ unter den Teilnehmern aus ganz Schleswig-Holstein hervor. Die 22-jährige Schülerin, die im Oktober 2012 mit
ihrer Ausbildung im Westküstenklinikum Heide begonnen hat, ist
auch die erste Schülerin der Krankenpflegeschule am Westküstenklinikum, die an diesem Wettbewerb überhaupt teilgenommen hat. Sie wird im Juni ganz Schleswig-Holstein beim Bundesentscheid in Berlin vertreten. In Berlin treten insgesamt 23 Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet an.
„Wir sind erst jetzt auf diese Art Wettbewerb aufmerksam geworden und haben zwei Schülerinnen für den Landesentscheid ausgewählt, die durch sehr gute Leistungen in der Theorie und in der
Praxis aufgefallen sind. Das waren unsere Schülerinnen Melanie
Segelke und Mandy Steinborn. Dass wir gleich so erfolgreich sind,
freut uns sehr, wir sind sehr stolz auf unsere Schülerin“, erklärt
Waltraud Hartwig, Leiterin der Schule für Pflegeberufe des Bildungszentrums für Berufe im Gesundheitswesen am Westküstenklinikum in Heide.
Die Schule für Pflegeberufe am Westküstenklinikum Heide verfügt
über 140 Ausbildungsplätze. Die SchülerInnen werden über die
DRK-Schwesternschaft Hamburg e.V. eingestellt. Die theoretische Ausbildung erfolgt in Heide, die praktische Ausbildung in
den Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide.
Der Bundeswettbewerb „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ wird zum fünften Mal vom Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e.V. mit Sitz in Delitzsch organisiert.
Westküstenklinikum Heide
Esmarchstraße 50 · 25746 Heide · Tel. 0481 785 · [email protected]
Westküstenklinikum Brunsbüttel
Delbrückstraße 2 · 25541 Brunsbüttel · Tel. 04852 980 - 0 · [email protected]
www.westkuestenklinikum.de
Der Umgang mit multiresistenten Erregern
(MRE) ist derzeit wohl eine der größten
Herausforderungen für die deutschen Krankenhäuser. Für Gesunde sind die Keime
meist nicht gefährlich, für immungeschwächte Patienten können sie jedoch zu einer ernsthaften Bedrohung werden.
D
as Nationale Referenzzentrum zur Überwachung
von Klinikinfektionen geht dabei von 400.000 bis
600.000 Infektionen pro Jahr in deutschen Krankenhäusern aus. Das Westküstenklinikum (WKK) in Brunsbüttel
und Heide hat sich diesem wichtigen Thema angenommen, bevor es zum Problem wird. Geschäftsführerin Dr.
Anke Lasserre sagt: „Wir setzen auf gut geschultes Personal, modernste Schutzmaßnahmen und strenge Hygienevorschriften zur Verhinderung eines Ausbruchs von
multiresistenten Erregern. Das Wichtigste ist die Vorsorge
und Vermeidung von Vorfällen mit gefährlichen Keimen.“
Die sogenannten Krankenhauskeime sind kein hausgemachtes Problem der Krankenhäuser, sondern häufig
Folge einer zu breiten Anwendung von Antibiotika, etwa in
der Tierzucht, wo inzwischen 85 Prozent aller Antibiotika
zum Einsatz kommen. Daher hat das WKK 2014 zwei
erfahrene Ärztinnen an den beiden Standorten Brunsbüttel und Heide zu Antibiotic Stewardship-Experten (ABS)
weiterbilden lassen und ein Team gegründet, das in den
Häusern zum Beispiel die Umsetzung der Resistenzstatistik in eigenen, hausinternen Listen sicherstellt. In dieser
intensiven, zweijährigen Weiterbildung geht es um den
gezielteren Einsatz von Antibiotika. Im Bereich Hygiene,
also der Vorsorge von Vorfällen mit Krankenhauskeimen,
setzt das WKK auf ständige Weiterbildung, wie zum Beispiel beim jährlichen „Händetag“ an beiden Standorten.
Bei dieser verpflichtenden Fortbildung wurden und werden alle Mitarbeiter geschult, insbesondere auf die richtige Handhygiene zu achten. So ist der Einsatz von Hygienemaßnahmen das oberste Gebot.
Das WKK verfügt ebenfalls über eine regelmäßig tagende
interne Hygienekommission. Es ist Teil eines Netzwerkes
in der Region, dem sogenannten MRE-Netzwerk, das
dabei hilft, Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Zu den Vorsorgemaßnahmen zählt auch, dass bereits seit 2007 bei
von multiresistenten Erregern besonders gefährdeten
Patientengruppen ein Eingangsscreening durchgeführt
wird. Durch diese Maßnahme können die Patienten dann
vorsorglich isoliert und die Antibiotika-unempfindlichen
Bakterien in einem Stadium des bloßen Vorhandenseins
ohne Krankheitsbedeutung durch eine besondere
Behandlung saniert werden. So können eine Übertragung
auf Mitpatienten und eine echte Infektion beim Träger, der
sich zum Beispiel einer Operation unterziehen muss, verhindert werden.
47
aktuelles aus den kliniken
medizin
Familiale Pflege im Klinikum Nordfriesland:
Beratung und Schulung für pflegende Angehörige
Aktuelle Kursangebote:
© Marianne Linz
Husum, Pflegekurs, Start am 28.04,
Folgetermine am 5./12.05. jeweils 16-19.30 Uhr
Das Bildungszentrum des
Tönning, Demenz-Pflegekurs, Start am 5.05.,
Folgetermine 12./19.05., jeweils 9-12.30 Uhr
Klinikums Nordfriesland
von IHK ausgezeichnet
„Wir sind sehr stolz darauf, dass unser Bildungszentrum von
der IHK Flensburg ausgezeichnet wurde“, zeigt sich Klaus
Blümling, Personalverantwortlicher im Klinikum Nordfriesland – zu dem das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen Nordfriesland gehört – erfreut. Vor kurzem hat
die Industrie- und Handelskammer Flensburg Betriebe aus
ihrem Bezirk zu „Ausbildungsbetrieben 2014/15“ ernannt,
die mit vorbildlicher Qualität ausbilden, auch schwächeren
Jugendlichen eine Chance geben oder insgesamt ein überzeugendes Konzept der Fachkräftegewinnung und Personalentwicklung haben.
Dabei wurden jeweils Betriebe aus drei Größenkategorien –
gemessen an der Mitarbeiterzahl – ausgezeichnet. Das Klinikum Nordfriesland kam in der Gruppe „mehr als 251
Beschäftigte“ auf den 3. Platz. Das Klinikum wurde somit als
einziges Unternehmen im Gesundheitswesen aus dem IHKBezirk gewürdigt.
„Wir ehren heute Unternehmen, die in der Ausbildung Zeichen setzen. Damit möchten wir auch deutlich machen, dass
die berufliche Bildung den Grundstein für ein erfolgreiches
und interessantes Arbeitsleben darstellt“, erläuterte Uwe
Möser, IHK Präsident, während der Preisverleihung.
„Dieser Preis zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg
sind“, freut sich Klaus Blümling. Vor einiger Zeit spürte das
Klinikum Nordfriesland immer mehr den Mangel an Fachkräften und Auszubildenden. Diese Herausforderung hat es
aktiv aufgegriffen und ein ganzes Maßnahmenbündel umgesetzt, um die Attraktivität des Unternehmens zu erhöhen.
Dazu gehören u. a. die Einführung eines Betrieblichen
Gesundheitsmanagements, eine Verbesserung der Situation
im Bereich Familie und Beruf und eine intensivierte Ansprache potentieller Auszubildender.
Der IHK-Vizepräsident und Vorsitzende des Fachausschusses Wirtschaft und Bildung, Rolf-Ejvind Sörensen, ergänzte
während der Preisverleihung: „Die Bewerbungen waren
durchweg beeindruckend, die Auswahl fiel alles andere als
leicht. Das zeigt: Eigentlich sind alle Finalisten Gewinner“.
48
Niebüll, Demenz-Pflegekurs, Start am 6.05.,
Folgetermine 13./20.05., jeweils 9-12.30 Uhr
Leisten als Pflegetrainerinnen
Arbeit von unschätzbarem
Wert: Die Krankenschwestern
Heidi Lutter, Heike Tetens und
Annett Bretsch (v.l.)
Niebüll, Pflegekurs, Start am 27.5.,
Folgetermine 3./10.06., jeweils von 14-17.30 Uhr
Husum, Pflegekurs, Start am 23.6.,
Folgetermine 30.06./07.07. jeweils von 9-12.30 Uhr
© Sonja Wenzel
Anzeige
F
ür das Jahr 2014 hat
das Klinikum Nordfriesland einen großen Erfolg
zu verzeichnen: Es liegt in
Bezug auf die Anzahl der in
häuslicher Pflege geschulten
Familienangehörigen dank des
emsigen Einsatzes des Teams
„Familiale Pflege“ an erster
Stelle aller Krankenhäuser in
Schleswig-Holstein. „Die familiale Pflege verfolgt das Ziel, die
Entlassungssituation aus der
Klinik zu entspannen, denn die
Familienangehörigen befinden
sich oft in einem Ausnahmezustand, in dem Angst, Hilflosigkeit und große Anspannung
vorherrschen“, heißt es.
Heike Tetens, Heidi
Lutter und Annett
Bretsch sind Pflegetrainerinnen am Klinikum
Nordfriesland. „Wir
gewähren Familienangehörigen Beratung
und Unterstützung in
Pflegesituationen, die oft
akut auftreten“, sagen
die drei examinierten
Krankenschwestern. Seit
rund eineinhalb Jahren
beteiligt sich das Klinikum Nordfriesland an Vernetzung mit dem
dem Modellprogramm Kliniksozialdienst
„Familiale Pflege“, das und den Stationen
von der Universität Eine wichtige Voraussetzung
Bielefeld wissenschaft- für den reibungslosen Ablauf ist
die enge Vernetzung mit dem
lich begleitet wird. Als Kliniksozialdienst und den StaVertragspartnerin auf tionen. Auf diese Weise wird
Krankenkassenseite der Kontakt zwischen den
Familienangehörigen und den
fungiert die Pflegetrainerinnen hergestellt.
AOK Nordwest. Noch während des Kranken-
hausaufenthaltes des Pa­tienten
organisiert das Team die wertvolle Unterstützung, die später
den pflegerischen Alltag in der
Familie erleichtert: „Wir planen
die Pflegehilfsmittel und geben
Informationen über das Krankheitsbild. Dazu gehören auch
Tipps zur Pflege von Demenzkranken. Wir stellen darüber
hinaus die Ressourcen dar,
über die der Patient möglicherweise noch verfügt“, beschreibt
Heike Tetens die hilfreiche
Arbeit des Teams.
Nach der Entlassung nehmen
die Pflegetrainerinnen die häusliche Situation der Familie in
Augenschein. Im Idealfall wird
noch während des Krankenhausaufenthaltes des Patienten
gemeinsam mit den Familienangehörigen das Pflegetraining
durchgeführt: „Dazu gehören
zunächst die Hauptpflegetechniken, die Sturzprophylaxe
sowie die richtige Unterstützung beim Gang zur Toilette
oder beim Aufstehen“, sagt
Heike Tetens.
Nur langsam wird dieses hilfreiche und vor allem kostenfreie Angebot des Klinikums
Nordfriesland bekannt und
dabei ist die Hilfe der Pflegetrainerinnen auch dann noch
möglich, wenn die Entlassung
aus der Klinik unmittelbar
bevorsteht. Für einen Zeitraum
von sechs Wochen nach der
Klinikentlassung steht das
Team den Familien weiterhin
zur Verfügung.
Angebot von
Pflegekursen
Die zweite Säule der „Familialen Pflege“ ist das Angebot von
Pflegekursen: Sie können gern
auch bei reinem Interesse an
dem Thema und unabhängig
vom „Akutfall“ besucht werden.
Anmeldungen sind unbedingt
erforderlich, entweder unter
der Telefon-Nummer 04841660-1841 für Veranstaltungen
in Husum und Tönning oder
unter 04661-15-2330 für jene
in Niebüll. Diese Kurse sind
kostenfrei. Unterstützung und
Entlastung gewähren auch die
Gesprächskreise für pflegende
Angehörige, die in den Kliniken
Husum, Niebüll und Tönning
durchgeführt werden.
49
aktuelles aus den kliniken
aktuelles aus den kliniken
Die beiden Chefärzte des Gefäßzentrums der Regio Kliniken, Gefäßchirurg Dr. Ulf
Niemann und Angiologe Dr. Oliver Hader im modernen Katheterlabor der Regio
Klinik in Elmshorn.
Betroffenen nicht nur mit einer Gefäßerkrankung in das Krankenhaus, sondern
haben weitere Krankheitsbilder. In Konferenzen beraten die Gefäßexperten jeden
Fall und legen für jeden Patienten individuelle Behandlungsabläufe fest.
Geleitet wird das Gefäßzentrum gemeinsam von dem Chefarzt für Innere Medizin
und Facharzt für Angiologie, Dr. Oliver
Hader sowie dem Chefarzt und Facharzt
für Gefäßchirurgie, Dr. Ulf Niemann. Damit
stehen dem Gefäßzentrum der Regio Kliniken sowohl ein konservativer als auch
ein operativer Therapeut vor. Außerdem
ist das Gefäßzentrum nicht nur nach den
strengen Maßstäben der Deutschen
Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert,
sondern kann außerdem ein Zertifikat der
Deutschen Gesellschaft für Angiologie
vorweisen.
Für die Diagnostik steht im
Regio Klinikum Elmshorn
eine moderne Angiografieanlage zur Verfügung.
„Die Diagnostik kann dank der Zusammenarbeit noch zielgerichteter erfolgen
und Operationen können zum Teil vermieden werden“, begründet Dr. Oliver
Hader die enge Zusammenarbeit mit den
anderen Fachdisziplinen und niedergelassenen Ärzten. Und Dr. Niemann
ergänzt: „In dem Gefäßzentrum werden
wir unserem Anspruch gerecht, den Patienten schonend und zugleich effektiv zu
helfen.“
Ihre langjährige Erfahrung im Bereich der
Gefäßmedizin bringen die Experten der
Regio Klinik in das neu gegründete Kompetenzzentrum „Sana GefäßMed“ ein, zu
dem sich insgesamt sechs Krankenhäuser des Sana Verbundes in Norddeutschland zusammengeschlossen haben.
Neben den Regio Kliniken in Elmshorn
und Pinneberg sind das die Sana Kliniken in Eutin, Lübeck, Hameln und
Wismar.
„Durch die enge Vernetzung der Kliniken
im Norden und die Zusammenarbeit mit
niedergelassenen Ärzten schaffen wir im
Bereich der Gefäßmedizin für die Menschen in Norddeutschland ein umfassendes wohnortnahes Angebot mit gleichen hohen Standards bei der Behandlungsqualität“, erklärt die Vorsitzende
der Regio Klinik-Geschäftsführung,
Angela Bartels. „Damit tragen die Sana
Kliniken den Bedürfnissen der Gesellschaft nach einer wohnortnahen, aber
gleichzeitig hochspezialisierten Medizin
Rechnung.“
Die „Sana GefäßMed“ ist das dritte Kompetenzzentrum der Sana Kliniken im Norden. Bereits vor zwei Jahren hatten sich
die Sana Kliniken in Lübeck und Wismar
sowie den Kreisen Pinneberg und Ostholstein im Bereich der Herzmedizin zur
„Sana CardioMed“ zusammengeschlossen. „Der Zusammenschluss hat sich
bewährt. Daher war eine Ausweitung der
Kooperation auf anderen Feldern der
Medizin ein logischer Schritt“, sagt Angela Bartels.
Im Gefäßzentrum der Regio Klinik werden im Jahr rund 2500 Patienten behandelt. Für die Diagnostik und Behandlung
stehen im Klinikum High-End-Ultraschallgeräte und eine Ende 2012 in Betrieb
genommene hochmoderne Angio­
grafieanlage zur Verfügung. Operationen
werden standortübergreifend von Chirurgen aus Elmshorn und Pinneberg
durchgeführt.
Gesundheit im Fluss
Elmshorn – Eutin - Hameln – Lübeck – Pinneberg – Wismar
Auf den Punkt gebracht
Unser Behandlungskonzept
Hand in Hand
für die Patienten
Das Gefäßzentrum der Regio Klinik
wird Teil der „Sana GefäßMed“
Im zertifizierten Gefäßzentrum der Regio Klinik arbeiten Mediziner
unterschiedlicher Fachrichtungen bei der Behandlung von Gefäßerkrankungen Hand in Hand. Ihre langjährige Kompetenz im Bereich
der Gefäßmedizin bringen die Regio-Experten jetzt als Gründungsmitglieder in das Netzwerk „Sana GefäßMed“ ein, zu dem sich sechs
Kliniken in Norddeutschland zusammengeschlossen haben.
50
Kurze Wege: Vom ersten Termin bis zur medizinischen Nachbetreuung setzen wir auf Wohnortnähe.
Die Besten ihres Fachs: Unsere Spezialisten besitzen Expertise und
langjährige Erfahrung.
E
ine breite und zugleich hochspezialisierte Behandlung von Gefäßkrankheiten bieten die Mediziner
des Gefäßzentrums der Regio Klinik in
Elmshorn ihren Patienten an. Möglich
wird das durch die enge Zusammenarbeit
zwischen Medizinern verschiedener Fachrichtungen aus der Regio Klinik und niedergelassenen Praxen. Angiologen und
Gefäßchirurgen sowie Radiologen,
Nephrologen (Fachärzte für Nierenerkrankungen) und Diabetologen arbeiten in
dem Zentrum Hand in Hand.
Durch die Vernetzung kann den Patienten
im Gefäßzentrum gut und umfassender
geholfen werden. Denn oft kommen die
Individuelle Betreuung: Unser Behandlungskonzept wird speziell auf
Sie abgestimmt, mit dem Ziel, von den geeigneten Therapien die am
wenigsten belastende zu wählen.
Gebündeltes Wissen: Ihr Fall wird von unseren Spezialisten in einer
interdisziplinären Gefäß-Konferenz besprochen.
Höchste Standards: Moderne medizinische Ausstattung und ein ausgesprochenes Qualitätsverständnis zeichnen uns aus.
Sechs Kliniken – ein Kompetenzzentrum
Diese Standorte sind Teil von Sana GefäßMed Nord:
Regio Klinikum
Elmshorn
Agnes-Karll-Allee 17
25337 Elmshorn
Telefon 04121 798-0
Telefax 04121 798 181
[email protected]
Sana Kliniken
Lübeck GmbH
Kronsforder Allee 71–73
23560 Lübeck
Telefon 0451 585-01
[email protected]
Sana Kliniken
Ostholstein GmbH
Hospitalstraße 22
23701 Eutin
Telefon 04521 787-0
[email protected]
Sana Klinikum
Hameln-Pyrmont
Saint-Maur-Platz 1
31785 Hameln-Pyrmont
Telefon 05151 97-0
[email protected]
Regio Klinikum Pinneberg
Fahltskamp 74
25421 Pinneberg
Telefon 04101 217-0
Telefax 04101 217 789
[email protected]
Sana HanseKlinikum Wismar GmbH
Störtebekerstraße 6
23966 Wismar
Telefon 03841 33-0
[email protected]
51
gesund leben
gesund leben
Wenn Schnarchen krank macht
Es sägt, pfeift und rasselt in Deutschlands Schlafzimmern
Lärmpegel wie bei einem Presslufthammer oder einem vorbeifahrenden Lastwagen sind
nicht selten in Deutschlands
Schlafzimmern: 60 Prozent aller
Männer und 40 Prozent der
Frauen über 60 Jahre schnarchen. Kommen nächtliche Atemaussetzer hinzu, kann es für die
Gesundheit gefährlich werden.
Zahnschienen können
Abhilfe schaffen.
E
rschlafft die Rachenmuskulatur
während des Schlafens, flattern
Gaumensegel und Zäpfchen mit
der Atemluft. Das charakteristische
Schnarchgeräusch entsteht. Sind die
oberen Atemwege zusätzlich verengt,
beispielsweise durch eine Erkältung, eine
Allergie oder eine Verkrümmung der
Nasenscheidewand, steigt die Wahrscheinlichkeit für das unliebsame Sägen,
Pfeifen oder Rasseln. Im Alter verstärkt
sich dieser Effekt, da die natürliche Gewebespannung abnimmt.
Atemaussetzer gefährden
die Gesundheit
Solange Atemrhythmus und Schlafqualität
des Schnarchenden nicht beeinträchtigt
sind, strapazieren die nächtlichen
Geräusche zwar die Nerven des Mitschläfers, sind aber für den Schnarchenden
selbst ungefährlich. Anders sieht dies aus,
Initiative proDente e.V.
wenn Atemaussetzer hinzukommen.
Rachenmuskulatur und Zunge entspannen sich so sehr, dass sich die Atemwege
verengen oder zeitweise sogar blockiert
werden. Dauern diese Atemaussetzer länger als zehn Sekunden, spricht man von
der sogenannten Schlafapnoe. Sie kann
für die Gesundheit des Schnarchenden
gefährlich werden, denn die Sauerstoffversorgung wird bei jedem Aussetzer unterbrochen. Mögliche Folgen sind Bluthochdruck, ein doppelt so hohes Risiko für
Herzinfarkt sowie Hirnschlag. Auch
Depressionen können durch den Schlafmangel auftreten, ebenso eine gesteigerte
Unfallgefahr im Alltag oder Straßenverkehr.
Schlafapnoe auch vom
Zahnarzt abklären lassen
Wird eine Schlafapnoe festgestellt, gibt es
je nach Schweregrad und Ursache der
Erkrankung unterschiedliche Thera-
pieformen. Bei leichten oder mittelschweren Erkrankungsformen kann beispielsweise eine Schnarchschiene, auch
Apnoe- oder Protrusionsschiene genannt,
aus dem Dentallabor Besserung erzielen.
Ein fortgebildeter Zahnarzt berät hierzu.
Erste Anzeichen einer Schlafapnoe sind
ein rauer Hals, morgendliche Kopfschmerzen, aber auch nächtliches Schwitzen und
Herzrasen. Leitsymptom ist die Tagesmüdigkeit. Den Betroffenen fällt es schwer,
sich zu konzentrieren. Sie fühlen sich nicht
leistungsfähig. Bei Verdacht auf Schlafapnoe raten Fachärzte zu einer ScreeningUntersuchung. Hierfür nimmt der Patient
ein Aufzeichnungsgerät mit nach Hause.
Dieses misst Atempausen, Schnarchgeräusche, Sauerstoffsättigung des Blutes,
Pulsfrequenz und Körperlage während
des Schlafens. Der Facharzt wertet die
Daten aus und kann krankmachendes
Schnarchen vom „harmlosen“ unterscheiden. Weiterführende Untersuchungen in
einem Schlaflabor sowie die Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte wie HalsNasen-Ohrenarzt, Lungenfacharzt sowie
Zahnarzt können für eine umfassende
Diagnostik notwendig sein.
Die fertigen Schienen sollen den Unterkiefer verschieben und so den Rachenraum vergrößern. Die Atemluft kann ungehindert in die Lunge ein- und ausströmen.
Quelle: Initiative proDente
Fallbeispiel Bernd Schäfer
Morgens wie gerädert
Wenn Bernd Schäfer morgens erwacht, fühlt er sich wie gerädert, obwohl er mindestens acht
Stunden lang geschlafen hat. Das Aufstehen und die Autofahrt zur Arbeit fallen ihm schwer.
Die Müdigkeit zieht sich durch den Tag, so dass er auch im Büro bei seiner verantwortungsvollen Tätigkeit als Marketingleiter eines mittelständischen Unternehmens häufig unkonzentriert ist.
M
it dem Gefühl völliger Abgeschlagenheit ist er sehr unzufrieden,
denn dieses hält schon lange an und hat
sich in den letzten Jahren sogar noch
verschlechtert. Dabei ist Herr Schäfer
ein aktiver Mensch. Er trifft sich gerne
mit Freunden, joggt regelmäßig und
ernährt sich gesund.
Verdacht auf Schlafapnoe abklären
Da er sich Sorgen um seine Gesundheit
macht, geht Herr Schäfer zu seinem
Hausarzt. Dieser erfasst mit Hilfe eines
Fragebogens Krankengeschichte und
Beschwerden. In dem Gespräch erwähnt
Herr Schäfer, dass seine Frau sich nachts
häufig durch sein lautes Schnarchen
gestört fühlt. Dies ist für den Hausarzt
ein Anhaltspunkt, um den Verdacht
einer Schlafapnoe abzuklären. Er untersucht Herrn Schäfer gründlich auf
typische Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus und
überweist ihn dann zu einem ambulanten Schlafmediziner. Dieser gibt ihm
ein mobiles Aufzeichnungsgerät mit
nach Hause, das den Schlaf während der
Nacht überwacht. Die Auswertung der
Daten zeigt, dass Herr Schäfer nach den
Aussagen seines Arztes unter einer mittelgradigen obstruktiven Schlafapnoe
leidet. Begleiterkrankungen hat er
glücklicherweise noch nicht entwickelt.
Die Zahnschiene beim
Zahnarzt schafft Abhilfe
Damit sich ein umfassendes Bild ergibt,
rät der Arzt zu weiterführenden Unter52
suchungen beim Hals-Nasen-Ohrenarzt,
beim Neurologen und bei einem fortgebildeten Zahnarzt.
Die Wirkung der
Protrusionsschiene
Nach Ausschluss anderer Grunderkrankungen wird eine sogenannte Protrusionsschiene angeraten. Der Zahnarzt
untersucht die Mundhöhlen- und
Gebisssituation aber auch den Funktionszustand der Kiefergelenke. Hier
werden keine weiteren Erkrankungen
festgestellt und somit besteht die Möglichkeit, eine Schiene herzustellen. Hierfür wird ein Abdruck des Gebisses
gemacht und die Lage der Kiefer zueinander bestimmt. Dies wird in ein Dentallabor gesandt. Dort fertigt der Zahntechniker individuelle Zahnschienen
aus durchsichtigem Kunststoff für beide
Kiefer an, welche durch eine gezielte
Vorrichtung miteinander verbunden
sind, um den Unterkiefer im Schlaf nach
vorn zu verschieben. Die fertigen Schienen passt der Zahnarzt in den Mund
ein. Herr Schäfer muss sich nun erst
eine Zeit lang an diese Schienen gewöhnen, aber trägt sie konsequent jede
Nacht. Mit Erfolg: Die Protrusionsschiene hält den Unterkiefer in einer vorderen Position und vergrößert so den
Rachenraum. Die Atemluft kann ungehindert in die Lunge ein- und ausströmen. Das Schnarchen und die Atemaussetzer sind verschwunden. „Endlich
wache ich morgens wieder erholt auf“,
freut sich Herr Schäfer. „Und meine
Frau auch“, schmunzelt er.
53
gesund leben
gesund leben
Kleiner Schrittmacher, große Wirkung
Innovatives Verfahren kann Sodbrennen stoppen
djd/pt
„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ - wie sauer muss
dieses Sprichwort Menschen aufstoßen, die wegen Sodbrennens auf zahlreiche kulinarische Genüsse verzichten müssen? Etwa 15 bis 20 Prozent
aller Deutschen dürften chronisch davon betroffen sein.
D
ie Ursache ist in der Regel eine
Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels, so dass
saurer Magensaft in die Speiseröhre
zurückfließt (Reflux). Das löst neben Sodbrennen häufig einen sehr unangenehmen
Rückstrom von Flüssigkeiten oder Speisen
bis in Hals oder Mund aus, viele Betroffene
leiden durch diese Symptome auch unter
Schlafstörungen. Therapie der ersten Wahl
bei Reflux sind Säureblocker, sogenannte
Protonenpumpeninhibitoren (PPI), die in
vielen Fällen gute Erfolge zeigen.
Was tun, wenn das
Sodbrennen anhält?
Wie die sogenannte LOPA-Studie an knapp
300 Patienten aus 16 deutschen Hausarztpraxen zeigt, hat jedoch jeder dritte Patient
trotz der Säureblocker weiterhin Sodbrennen. Hält dieser Rückfluss ätzenden
Mageninhalts dauerhaft an, kann es zu
Veränderungen der empfindlichen Speiseröhrenschleimhaut -schlimmstenfalls bis
hin zum Krebs - kommen. Für einige
Betroffene kommt dann eine Operation in
Frage. Bei der klassischen, sogenannten
Fundoplikatio wird ein Teil des Magens wie
eine Manschette um den unteren Speiseröhrenschließmuskel genäht. Der Eingriff
verändert die Anatomie unwiderruflich,
darüber hinaus kommt es nach Angaben
von Dr. Henning G. Schulz, Chefarzt der
Allgemeinchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel, bei bis zu zehn
Prozent der Patienten danach zu anhaltenden Schluckstörungen.
Schrittmacher statt
klassischer Operation
Der Mediziner aus dem Ruhrgebiet setzt
daher seit zwei Jahren bevorzugt einen
innovativen Schrittmacher gegen hartnäckigen Reflux ein: „Bei 90 Prozent meiner
54
Per Bauchspiegelung werden zwei Elektroden am unteren Speiseröhrenschließmuskel fixiert und mit dem Schrittmacher verbunden.
Foto: djd/www.reflux-behandlung.de
Patienten zeigt ‚EndoStim‘ Erfolge, 77
Prozent benötigen gar keine PPI mehr, 14
Prozent konnten die Dosis auf ein Viertel
reduzieren“, so Dr. Schulz. Der Schrittmacher setzt direkt an der Ursache des
Refluxes an, dem geschwächten Speiseröhrenschließmuskel. Per Bauchspiegelung werden zwei Elektroden am unteren
Speiseröhrenschließmuskel fixiert und mit
dem Schrittmacher verbunden.
Der Schrittmacher sendet dann elektrische Impulse und kräftigt so den
Schließmuskel. Der Reflux kann deutlich
abnehmen oder zum Erliegen kommen.
Die Programmierung erfolgt von außen
individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst, etwa zur Auslösung der
Impulse nur bei nächtlichem Sodbrennen.
Zudem, so Dr. Schulz, gebe es kaum
Nebenwirkungen, die Patienten würden
sich in der Regel sehr schnell vom dem
Eingriff erholen. Bei Bedarf lässt sich der
Eingriff jederzeit wieder rückgängig
machen. Weltweit kam das Verfahren
inzwischen bei mehr als 180 Patienten
zum Einsatz, alleine 70 davon wurden in
Deutschland in zwölf Krankenhäusern
versorgt.
Das Schrittmacher-Verfahren lässt die natürliche Anatomie praktisch unberührt.
Foto: djd/www.reflux-behandlung.de
Expertenkompetenz in
Sachen Sodbrennen
Viele Patienten mit chronischem Sodbrennen finden erst nach langer Leidenszeit
adäquate Hilfe. Eine interdisziplinäre
Zusammenarbeit von Hausarzt, MagenDarm-Spezialisten, Chirurgen und Ernährungsmedizinern ist nach Meinung von
Professor Dr. Joachim Labenz, MagenDarm-Spezialist aus Siegen, dringend
erforderlich. „Um dieses Management optimal koordinieren zu können, haben wir im
Dezember 2014 das Refluxzentrum Siegerland gegründet“, berichtet der Mediziner. Eine Liste von Behandlungszentren
gibt es unter www.reflux-behandlung.de.
Volkskrankheit Sodbrennen: Bei 15 bis
20 Prozent aller Deutschen ist das Leiden chronisch.
Sodbrennen entsteht in der Regel durch eine Schwächung des
unteren Speiseröhrenschließmuskels, saurer Magensaft fließt
zurück. Das verhindert der Schrittmacher.
Foto: djd/www.reflux-behandlung.de
55
reise und erholung
reise und erholung
Fehmarn ist die einzige Ostseeinsel Schleswig-Holsteins
und mit einer Fläche von
185 Quadratkilometern die
drittgrößte Insel Deutschlands. Ihr Name geht auf
„fe mer“, slawisch für „am
Meer gelegen“, zurück.
Rund 2.000 Sonnenstunden
im Jahr machen die Heimat
der Fehmaraner zu einer der
sonnenreichsten Regionen
Deutschlands.
Ostseeinsel Fehmarn
Sonnige Aussichten für Aktivurlauber
djd/pt
Auf Tuchfühlung
mit der Vogelwelt
Das fast 300 Hektar große Areal des
NABU Wasservogelreservats Wallnau an
der Westküste Fehmarns zählt zu den
ökologisch wertvollsten Regionen Norddeutschlands. In den Beobachtungshütten kann man unbemerkt ganz nah
an die scheuen Tiere herankommen.
Besonders lohnenswert ist ein Besuch
zwischen Mitte April und Mitte Mai,
wenn die Zugvögel eintreffen und sich in
ihren Prachtkleidern bei der Balz zeigen.
Ausführliche Informationen zum NABUBesucherzentrum, der Ausstellung zum
Thema Vogelflug und den „Pfad der
Sinne“ gibt es unter www.nabu.de
Aktiv in der Ostsee
Auf dem 78 Kilometer langen Küstenstreifen wechseln sich Naturstrände, Binnenseen und Steilküsten ab. Die Strände
bei Burgtiefe und dem Wulfener Hals sind
die südlichsten und weißesten Sandstrände der Insel und wegen ihrer flach
abfallenden Ufersäume besonders bei
Familien beliebt. Als Etappe der internationalen Ostseeküsten-Radroute und
des Mönchsweges kommen Pedalritter
auf den rund 200 Kilometer langen, gut
ausgeschilderten Radwegen, die zumeist
direkt die Küste oder den Deich entlang führen, auf ihre Kosten. „Aber auch
zum Kiten, Surfen, Tauchen, Reiten, Golfen oder Angeln ist das auch ‚Knust‘
genannte Eiland mit dem milden Reizklima bestens geeignet“, weiß Reiseexpertin Beate Fuchs vom Verbraucherportal
Ratgeberzentrale.de. Fünf Yachthäfen
und die günstige geografische Lage der
Insel machen Fehmarn zudem zu einem
beliebten Revier für Freizeitkapitäne. Mehr
Informationen: www.fehmarn.de
„Drehkreuz“ für Zugvögel
Als Teil der „Vogelfluglinie“, der direkten
Verkehrsverbindung zwischen Kopenhagen und Hamburg, ist Fehmarn seit 1963
durch die Fehmarnsundbrücke im Süden
an das schleswig-holsteinische Festland
angeschlossen. In Puttgarden im Norden
verbindet eine 19 Kilometer lange Fährverbindung die Insel mit dem dänischen
Rödby. Namensgeber der Vogelfluglinie
war die parallel verlaufende Flugrou56
te der Kraniche und anderer arktischer
Wasservögel zwischen Mitteleuropa und
Skandinavien. Aufgrund des reichhaltigen Nahrungsangebotes sind die Naturschutzgebiete Fehmarns ein begehrter
Rastplatz für die zwischen Brut- und
Überwinterungsgebieten
ziehenden
Vögel. Mit mehreren Millionen Starts und
Landungen pro Jahr ist Fehmarn somit
das mit Abstand bedeutendste „LuftDrehkreuz“ für Zugvögel in Deutschland.
Fehmarn ist seit 1963 durch die Fehmarnsundbrücke an das
schleswig-holsteinische Festland angeschlossen.
Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Thies Rätzke

Wegen ihrer flach abfallenden Ufersäume
sind die Sandstrände der Insel Fehmarn
besonders bei Familien beliebt.
Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Thies Rätzke
Gut ausgeschilderte Radwege führen auf
Fehmarn oftmals direkt an der Küste oder
auf dem Deich entlang.
Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Rolf Kollenberg
Auf dem 78 Kilometer langen Küstenstreifen Fehmarns wechseln sich Naturstrände,
Binnenseen und Steilküsten ab.
Foto: djd/Tourismus-Service Fehmarn/Thies Rätzke
57
reise und erholung
reise und erholung
Über die VitaSol Therme
Die VitaSol Therme schafft den Spagat zwischen einem traditionellen Bad mit wohltuender Thermalsole und moderner Wellness­
einrichtung mit einem ganzheitlichen Angebot für Körper, Geist und Seele. Nach zahlreichen Umbaumaßnahmen wurde die
Therme 2009 wiedereröffnet, blickt aber insgesamt auf eine bereits 40-jährige Tradition zurück. Angesiedelt ist sie in Bad Salzuflen, einem der bekanntesten Erholungsorte Deutschlands. Die Philosophie der Therme basiert auf den vier Bausteinen einer
optimalen Erholung: Bewegung, wechselwarme Anwendungen sowie körperliche und mentale Entspannung. Den Gästen stehen
1700 Quadratmeter Wasserfläche, verteilt auf sieben Innen- und zwei Außenbecken, zur Verfügung sowie ein 6000 Quadratmeter
großer SaunaPark, WellnessLounge, FitnessClub und ein Restaurant. Die VitaSol Therme gehört seit 2008 zur „Kannewischer
Collection“. Diese besteht aus ausgewählten, marktführenden Thermalbädern, die mit jeweils eigenständigem Charakter auf
Gesundheit, Erholung und Wohlbefinden der Gäste ausgerichtet sind. Weitere Informationen unter www.vitasol.de.
30 Grad und dann noch in
die Sauna? Für viele scheint
das ein Paradox. Saunaexperten wissen jedoch, dass
ein Saunabesuch ganzjährig
gesund ist. Und die prickelnden Erfrischungen hinterher sorgen für den richtigen
Frische-Kick.
Schwitzen erlaubt!
Sauna-Spaß im Sommer
T
reibt einem schwülwarmes Sommerwetter den Schweiß aus der
Haut, erscheint das Schwitzen in
der Sauna auf den ersten Blick abwegig.
Hochsommerliche Wetterlagen sind
jedoch mit dem besonderen Klima eines
Saunaraums nicht vergleichbar. Denn dort
herrscht eine trockene Wärme von 60 bis
90 Grad Celsius. „Diese recht hohe Temperatur vertragen wir deshalb so gut, weil
die Luftfeuchte sehr gering ist. So zeigt
das Hygrometer dort lediglich 5 bis 15
Prozent relative Feuchtigkeit an“, erläutert
Rolf Andreas Pieper, Geschäftsführer des
Deutschen Sauna-Bundes in Bielefeld.
Weil der Sauna-Schweiß bei der trockenen
Luft auf der unbedeckten Haut frei verduns­
ten kann, hat er einen kühlenden Effekt. Im
Gegensatz dazu empfinden die meis­
ten
das Schwitzen auch mit nur leichter Bekleidung als unangenehm. Denn über der
Haut hält sich dann eine dünne, mit Wasserdampf gesättigte Luftschicht. Sie kann
sogar zu einem Wärmestau führen.
58
Gesundbrunnen auch im
Sommer nutzen
Dass Saunieren gesund ist, ist wissenschaftlich bewiesen. Die positiven
Effekte auf Gesundheit und Wohlfühlen
setzen aber erst durch langfristige, regelmäßige Saunagänge ein. Dann aktivieren
Saunagänge das Herz-Kreislauf-System,
fördern die Durchblutung, verbessern
das Hautbild und stärken das Immunsystem. So kann man nach etwa drei
Monaten mit regelmäßigen Saunabesuchen messen, dass sich die körpereigenen Abwehrkräfte verbessert haben.
Wer also nur im Herbst und Winter in
die Sauna geht, fällt gesundheitlich in
ein Sommerloch. Dabei hilft die Sauna
gerade dann, sich gegen lästige Sommergrippen zu wappnen.
Auch wenn das Klima in der Sauna sich
nicht mit dem an heißen Sommertagen
vergleichen lässt, trainiert es dennoch
den Körper. Er kann sich besser an heiße
bfs
oder sogar tropische Wetterlagen und
plötzliche Temperaturwechsel anpassen.
Um feuchtheiße Temperaturen zu bewältigen, ist es gut, wenn der Körper Schweiß
produziert. Saunabesucher können an
sich selbst beobachten, dass sie mit der
Zeit schneller ins Schwitzen geraten und
so bestens auf heiße Wetterlagen vorbereitet sind.
Körper und Geist sommerlich erfrischen
Das Erfolgsrezept des Saunierens liegt
nicht nur in der Regelmäßigkeit. Genauso
wichtig ist der Wechsel zwischen heiß
und kalt. Wer mit gut durchwärmtem
Körper aus der Sauna kommt, der freut
sich auf eine kühlende Regendusche, den
Kaltwasserschlauch, mit dem man Arme
und Beine abspült, oder das KaltwasserTauchbecken. Das erfrischt nicht nur den
Körper, sondern auch die Psyche.
„Statt im überfüllten Freibad, kann man
bei uns im weitläufigen Saunagarten
auf der Wellness-Liege entspannen und
Kraft tanken. Und ganz nebenbei wird
man auch nahtlos braun“, sagt Richard
Pucher, Betriebsleiter der KissSalis Therme in Bad Kissingen.
Viele Saunen bieten spezielle Angebote für
das perfekte Sommer-Feeling. Die VitaSol Therme in Bad Salzuflen (www.vitasol.de), Nordrhein-Westfalen, wartet zum
Beispiel mit einer SeeSauna eingebettet
ins Grün des Landschaftsgartens auf, bei
der ein Naturbadeteich für das richtige
Heiß-Kalt-Vergnügen sorgt. Die KissSalis
Therme passt ihre Aufgüsse an die Saison an und überrascht mit erfrischenden
Düften im Sommer. Buchbar sind auch
sommerliche Beauty-Behandlungen, wie
Peelings mit Kokos-Vanille- oder Grüner
Tee-Bambus-Duft. „Das Highlight in der
KissSalis Therme sind die sommerlichen
Massagen im Außenpavillon des Saunagartens. In ruhiger Atmosphäre kann man
sich, geschützt vor neugierigen Blicken,
wunderbar verwöhnen lassen“, so Richard
Pucher. Kleines I-Tüpfelchen: Im Preis der
Massage ist ein Eis enthalten. Wer dann
zwischen den Saunagängen statt des winterlichen Tees sein Eis genießt – der wird
nicht mehr daran zweifeln, dass die Sauna
auch im Sommer ein Vergnügen ist!
Gewinnspiel
Machen
Sie mit!
Für alle, die ihrem Körper und Geist etwas Gutes
tun möchten, verlost Wie Geht’s einen Gutschein
für die VitaSol Therme in Bad Salzuflen:
Wellness-Arrangement „Genuss für 2“
Genießen Sie mit allen Sinnen die ThermenLandschaft und den SaunaPark der VitaSol Therme. Die
2 Tageskarten beinhalten Thermen- und Saunanutzung, eine entspannende Rückenmassage für Zwei,
je einen KochWerk-Salat, einen frisch gepressten
Saft sowie ein prickelndes Glas Prosecco im KochWerk (im Gesamtwert von 109 €).
Gewinnspielfrage:
Wo liegt Bad Salzuflen?
a) Nordrhein-Westfalen
b) Niedersachsen
Lösen Sie unsere Gewinnspielfrage und senden Sie
das Lösungswort mit dem Stichwort „wie geht’sGewinnspiel“ und unter Angabe Ihrer Kontaktdaten per Post an: Fincke-Werbung GmbH & Co.
KG, Redaktion wie geht’s, Wasserturm, 25746 Heide
oder per E-Mail an [email protected].
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme erst ab 18 Jahren.
59
gesund leben
leben
gesund
gesund leben
Die metabolisch-balancierte
SOMMERPARTY
Beim Grillen ist vor allem Vorsicht geboten bei
Fleisch mit viel Fett: Tropft dieses beim Grillen in
die Glut und verbrennt, entsteht Rauch, der hochgiftige und als krebserregend geltende Substanzen
enthält. Diese polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe legen sich mit dem aufsteigenden
Rauch um das Grillfleisch. Wird zudem noch
(zu) lange gegrillt, sodass auf dem Fleisch eine
schwarze Kruste entsteht, bilden sich noch mehr
Giftstoffe. Deshalb Verbranntes unbedingt abschneiden und nicht mitessen!
Am gesündesten zum Grillen ist mageres Fleisch
wie Rinderlende, Lammkoteletts oder Geflügel.
Metabolic Balance GmbH & Co. KG
Bgm.-Hallwachs-Str. 8
84424 Isen
E-Mail: [email protected]
Tipp: Das Fleisch immer rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit es Umgebungstemperatur
annehmen kann.
Überraschungspäckle
PUTE aus dem Morgenland
Zutaten für 1 Person:
1 Portion Putenbrust
4 EL Sonnenblumenöl desodoriert
(oder Bratöl)
2 TL Salz
je 1 Messerspitze Zimt, Kreuzkümmel, Kardamom und
Paprikapulver edelsüß
1 Portion Karotte
1 Handvoll Koriandergrün
1 EL gemahlene Haselnüsse
Salz und schwarzer Pfeffer
Apfelessig und Öl
Zubereitung:
1. Ö l mit Salz und den Gewürzen mischen und das
Fleisch darin für mindestens 30 Minuten marinieren.
2. K arotte schälen und fein raspeln. Koriandergrün
hacken und mit den Karotten mischen. Haselnüsse
dazugeben und den Salat mit Salz, Pfeffer, Essig
und Öl abschmecken.
3. P
ute aus der Marinade nehmen und in einer Grillschale
sanft grillen.
Tipp: Das Putenfleisch auf einem knackigen Salat mit
Radicchio, Chicoree und milden Zwiebeln anrichten.
60
Erfahren Sie mehr über
das individuelle Ernährungskonzept
Metabolic Balance® unter:
metabolic-balance.com
Zutaten für 1 Person:
1 Stück Alufolie, ca. A4-Format
1 Portion Zucchini und Rucola
1 Zweig Thymian
5 Blätter Zitronenmelisse
1 Zehe Knoblauch
2 EL Olivenöl
Salz; schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Portion Ziegenfrischkäse
Zubereitung:
1. Zucchini waschen und in Scheiben schneiden, Rucola
in Stücke zupfen. Beides in eine Schüssel geben.
Knoblauch schälen, fein hacken und dazugeben.
Kräuter dazuzupfen und mit Salz, Pfeffer und Olivenöl
marinieren.
2. A lufolie einmal zur Mitte falten. Das marinierte Gemüse in die Mitte der einen Hälfte der Folie häufen.
Ziegenfrischkäse auf das Gemüse legen und den
Rest der Marinade über den Käse träufeln.
3. P äckchen verschließen: Dazu die vier Ecken der Alufolie zu einem Hörnchen zusammendrücken.
Obstsalat einmal anders
Zutaten für 1 Person:
Obst nach Saison und Marktlage
2 TL Currypulver, mild-fruchtiger Geschmack
2 TL geröstetes Sesamöl
Zubereitung:
1. O bst waschen, putzen und in gleich große Stücke
schneiden. Apfel nach Möglichkeit mit Schale verwenden. Alle Obststücke miteinander vermischen.
2. Obst mit Currypulver und Sesamöl würzen.
4. D
as Päckle lässt sich sehr gut vorbereiten und benötigt auf dem Grill ca. 15 bis 20 Minuten, bis alles schön
heiß ist.
A ustauschtipp: Anstatt Käse eignet sich auch Fisch sehr
gut. Für die strenge Phase das Öl einfach durch 2 EL Wasser ersetzen.
Tipp: Dieser Obstsalat kommt völlig ohne Zuckerzusatz
aus. Das Currypulver entfaltet nur mit dem Öl seinen
vollen Geschmack. Streng nach Metabolic Balance® sollte
Obst nur sortenrein gegessen werden.
Für den täglichen Verzehr von Obst ist die Variante mit
Currypulver und Öl auch zu empfehlen.
Fotos »Laternen«: ©iStockphoto.com/eurobanks; »Pute«, »Überraschungspäckle«, »Obstsalat« ©Metabolic Balance GmbH & Co. KG
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service/info
Sudoku
Unsere Veranstaltungen
im Juni
Die Aufgabe besteht darin, in die nicht ausgefüllten Felder
die jeweils richtige Ziffer zwischen 1 und 9 einzutragen.
Dabei gibt es folgende Regeln:
• Jede Ziffer darf nur genau einmal pro Zeile auftauchen.
• Jede Ziffer darf nur genau einmal pro Spalte auftauchen.
• Jede Ziffer darf nur genau einmal im Unterquadrat vorhanden sein.
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Gemeinsam gegen den Schmerz:
Möglichkeiten der ganzheitlichen Behandlung
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2. Juni, 18:00 Uhr
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Das junge Elternglück in vollen Zügen genießen: Das neue Elterngeld Plus gibt es für Kinder, die nach dem 1. Juli 2015 geboren werden.
Foto: djd/Deutscher Sparkassenverlag
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Bestell-Service
Veranstaltungsort: Asklepios Klinik Nord - Heidberg, Haus 12,
1. OG (nicht barrierefrei), Tangstedter Landstr. 400, 22417 Hamburg
Die Elternzeit finanziell planen
Checkliste für werdende Eltern: Was kostet das erste Kind?
3
Eine Veranstaltung des Zentrums für Interdisziplinäre Schmerztherapie
im Rahmen des bundesweiten Aktionstages gegen den Schmerz
djd/pt
CI - Das (T)Ohr zu meiner Welt
F
ast unbemerkt von der Öffentlichkeit wurden zu Jahresbeginn
die Regelungen für das Elterngeld erweitert. Die Neufassung
eröffnet frisch gebackenen Eltern deutlich mehr Flexibilität - gerade für diejenigen, die während der Elternzeit in Teilzeit arbeiten
möchten. Im besten Fall können Eltern künftig bis zu einer Maximaldauer von 28 Monaten das neue „Elterngeld Plus“ nutzen.
Wichtig zu wissen: Die neuen Regelungen gelten erst für Kinder,
die ab dem 1. Juli 2015 auf die Welt kommen.
20. Juni, 11:30 Uhr
Eine Veranstaltung des Hanseatischen Cochlea Implantat
Zentrums anlässlich des 10. Deutschen CI-Tages
Veranstaltungsort: Yu Garden, Feldbrunnenstraße 67,
20148 Hamburg
Bis zu 28 Monate Elterngeld Plus beziehen
Bitte senden Sie einfach diesen Coupon ausgefüllt an
uns zurück (die Wie Geht’s erscheint 5 x im Jahr).
Wie Geht’s Bestell-Coupon
Ja, ich möchte die Wie Geht’s immer nach Hause geschickt bekommen. Ich erhalte die nächsten 5 Ausgaben für jeweils € 2,20/Ausgabe (Porto u. Versandkos­
ten) ins Haus und kann jederzeit davon wieder zurücktreten. Erfolgt von mir kein Widerruf, verlängert
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25746 Heide • Tel. (04 81) 68 86-690 • Fax (04 81) 68 86-90 690
www.wiegehts-sh.de • [email protected]
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Mit dem „Elterngeld Plus“ können Eltern, die bereits früher in
ihren Beruf zurückkehren wollen, den Bezug des Elterngeldes
individuell strecken - auf bis zu 28 Monate. Das „Elterngeld Plus“
beträgt in dieser Phase maximal die Hälfte des bisherigen Elterngeldes. Dafür müssen sie den neuen sogenannten Partnerschaftsbonus einlösen und erhalten damit vier zusätzliche
Elterngeld-Plus-Monate, wenn beide Elternteile parallel in Teilzeit
arbeiten. Geändert hat sich zudem die Regelung zur Elternzeit:
Künftig können Eltern bis zu 24 Monate ihrer dreijährigen Elternzeit später in Anspruch nehmen - sogar bis zum achten Lebensjahr des Kindes. Bislang war dies auf maximal zwölf Monate
beschränkt.
Plattdütscher Avend mit Yared Dibaba
24. Juni, 18:30 Uhr
Yared Dibaba vertellt Ji wat. Das aus dem NDR bekannte Multitalent
tritt mit einem Stand-up-Programm in seiner zweiten Muttersprache
auf.
Veranstaltungsort: Asklepios Klinik Nord - Heidberg, Open Air im Park,
Tangstedter Landstr. 400, 22417 Hamburg
Den finanziellen Überblick behalten
Mit der Geburt ihres Kindes kommen viel Verantwortung, neue
Aufgaben und auch neue Kosten auf sie zu. Um dabei nicht den
Überblick zu verlieren, ist die interaktive Checkliste „Was kostet
das erste Kind?“ auf www.geld-und-haushalt.de hilfreich. Anhand
von Durchschnittspreisen, die in Drogerien, Versand- und Warenhäusern ermittelt wurden, können werdende Eltern ausrechnen,
was finanziell auf sie in den ersten zwölf Monaten zukommt. So
haben werdende Eltern einen Überblick, was sie noch brauchen
und können direkt eine Einkaufs- oder Wunschliste schreiben.
Neben der interaktiven pdf-Checkliste gibt es auch eine Basisversion im Excel-Format.
Tel.: (0 40) 18 18-87 0
[email protected]
www.asklepios.com/nord
Weitere Veranstaltungshinweise
finden Sie auf www.asklepios.com/nord.
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