Robert Bosch 1861 - 1942 Der große Erfinder und Industrielle war ein überzeugter Sozialpolitiker und bedeutender Stifter. Im 3. Reich half er verfolgten Juden und Halbjuden und unterstützte den Widerstand gegen Hitler um Carl Goerdeler. Das Foto zeigt Robert Bosch im Alter von 27 Jahren. Beim Namen Bosch denken wir an Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kühlschränke, Wäschetrockner, Bohrmaschinen, Schwingschleifer und Handkreissägen. Der elektrische BoschHammer geht im wahrsten Sinne des Wortes durch die Wand. Die Elektrogeräte der Firma Bosch aus Stuttgart haben einen guten Ruf und werden gerne gekauft. Die Firma Bosch stellt noch weitere Produkte her. Gasheizkessel und Thermen liefern Wärme und Warmwasser für die Wohnung, denn die Junkers Werke gehören seit langem zur Bosch-Firmengruppe. Für das Auto stellt die Firma Scheibenwischer, Lampen, Batterien, Zündkerzen, Bremsen, Hupen, Anlasser und Lichtmaschinen her. Weniger bekannt sein dürfte, dass die Entwicklung und die rasante Verbreitung des Diesel- und des Otto-Motors ohne die Erfindungen der Firma Bosch nicht möglich gewesen wäre. Wer war Robert Bosch und wie gelangte seine kleine Firma vom Handwerksbetrieb bis zum weltweit agierenden Großkonzern? Am 23.September 1861 wurde Robert Bosch im kleinen Dorf Ahlbeck bei Ulm geboren. Seine Eltern betrieben neben der Landwirtschaft noch das Dorfgasthaus Krone. Robert hatte noch 11 Geschwister. Da für die Eltern eine gute Ausbildung wichtig war, schickten sie ihren Sohn Robert auf die Realschule in Ulm. Nach der Schule begann der junge Robert eine Lehre als Feinmechaniker in der optisch mechanischen Werkstatt von Wilhelm Maier. Doch der Lehrherr kümmerte sich nur wenig um die Ausbildung seiner Lehrlinge und war zeitweise überhaupt nicht in seiner Werkstatt. Die Lehrzeit hatte Robert Bosch in schlimmer Erinnerung, was dazu führte, dass er selbst in seinem Betrieb stets auf eine gute Ausbildung der Lehrlinge großen Wert legte. Nach der Lehre arbeitete Robert Bosch 7 Jahre als Wandergeselle in 8 verschiedenen Firmen. Im Wintersemester 1883/84 studierte er als Gasthörer an der Technischen Hochschule in Stuttgart. Danach zog es ihn ins Ausland. In Amerika arbeitete er in der Firma von Thomas Edison, die sich mit Telefonen und Telegraphen beschäftigte. Neben Robert Bosch arbeitete dort auch Henry Ford bei Edison. In Großbritannien war er für einige Zeit in der Niederlassung der Firma Siemens im Apparatebau tätig. Es fällt auf, dass sich Robert Bosch in seinen Wanderjahren verstärkt mit der Elektrotechnik beschäftigte. Der Grund für die Rückkehr nach Deutschland war 1885 die heimliche Verlobung mit Anna Kayser. In der Nähe von ihrer Wohnung eröffnete Robert Bosch am 11.11.1886 in einem Hinterhaus in Stuttgart in der Rotebühlstraße 75b eine kleine Werkstatt für Feinmechanik und Elektrotechnik. Ein Geselle und ein Lehrling erledigten mit ihm zusammen alle Aufträge der Kundschaft. Telefone, Türklingeln, elektrische Beleuchtungen, Gasanzünder, Blitzableiter und auch eine Blindenschreibmaschine wurden in dem kleinen Betrieb hergestellt. Die Ausrüstung bestand in einer Schmiede mit Amboss und Esse, einer Drehbank einer Werkbank mit Schraubstock und Werkzeugschrank, sowie einem Büro mit Telefon, was damals recht teuer war. Die „zündende Idee“, so lautete ein späterer Bosch Werbeslogan, für den kleinen Betrieb war der zufällige Auftrag der Maschinenfabrik Schmehl und Hespelt für einen Magnetzünder. Nach der Erfindung der Leuchtgasherstellung aus Kohle nutzten einige Firmen das Gas zum Antrieb von stationären Motoren für die Stromerzeugung und den Antrieb von Maschinen. Nikolaus Otto, ein gelernter Kaufmann, entwickelt 1861 den 4-Takt-Motor und gründete 1864 in Köln-Deutz eine Firma zum Bau von Gasmotoren. 1872 wird die Firma zu einer Aktiengesellschaft mit dem Namen Gasmotorenfabrik Deutz. Die Ingenieure Eugen Langen, Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach waren für die technische Entwicklung zuständig. aber auch Nikolaus Otto beteiligte sich immer wieder an neuen Erfindungen. Ein Vergaser und die Magnetzündung sind seine weiteren Erfindungen. Am 09.04.1876 wurde der erste Otto-Motor der staunenden Öffentlichkeit in Köln präsentiert. Es handelte sich um einen stationären Motor mit Magnetzündung. Nikolaus Otto hatte sich 1877 den Gasmotor und das 4-Taktverfahren patentieren lassen, nicht aber den Magnetzünder. So fragte Robert Bosch einfach bei der Firma Deutz, ob er den Magnetzünder bauen durfte, was -ohne Patentschutz- natürlich möglich war. Technik: Der Magnetzünder Der Magnetzünder beruht auf dem Prinzip des Abreißfunkens. Im Magnetfeld eines U-förmigen Permanentmagneten bewegt sich ein aus Kupferdraht gewickelter Anker in einer Pendelbewegung hin und her. Durch die Induktion wird ein Niederspannungsstrom erzeugt, der zu einem Zündstift am Zylinderkopf des Motors geleitet wird. Dort sorgt ein vom Magnetzünder angetriebenes Abreißgestänge durch die Unterbrechung des Stromkreises für einen Funken, der am Zündstift entsteht und das GasLuftgemisch im Verbrennungsraum des Motors zur Verbrennung bringt. Robert Bosch baute den Magnetzünder der Gasmotorenwerke Deutz nicht einfach nach, sondern verbesserte ihn ganz erheblich. So verwendete er statt der Stabmagnete U-förmige Magnete, die eine wesentlich größere Magnetkraft entwickeln. Im Jahr 1888 stellte die kleine Werkstatt 9 Magnetzünder her, 1891 waren es schon 100. Robert Bosch und Anna Kayser heirateten am 10.10.1887. In den folgenden Jahren wurden die drei Töchter und der Sohn Robert geboren. In ihn setzte der stolze Vater seine ganze Hoffnung und Erwartung. Schon bald trat der Sohn als Lehrling in den Betrieb ein. Doch nach einem Jahr musste er mit der Ausbildung aufhören, da er an Multipler Sklerose erkrankte. Der Tod des geliebten Sohns belastete die Eltern natürlich sehr und führte später zur Scheidung der Ehe. Robert Bosch flüchtete sich in die Arbeit und entwickelte die Produkte weiter. Der Bosch Magnetzünder war nur für langsam laufende Motoren zu verwenden. Da aber inzwischen die Entwicklung des Autos weit vorangeschritten war, lag es nahe, den Magnetzünder auch im Kraftfahrzeug einzusetzen. Robert Bosch besorgte sich ein französisches Motordreirad mit Benzinmotor. Er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser kleine Motor eine so hohe Drehzahl von 1000 Umdrehungen entwickelte. So setzte er seinen Lehrling Max Rall auf das Gefährt und beobachtete aus sicherer Entfernung dessen Probefahrt auf der Straße vor der Werkstatt. Max Rall landete mit dem schnellen Dreirad auch prompt in den Weinfässern der benachbarten Weinhandlung. Es war klar, solch hohe Drehzahlen waren nichts für den schweren Magnetzünder. Bosch und sein Mitarbeiter Zähringer verbesserten den Zünder. Statt des schweren Ankers pendelte nun eine leichte Hülse, die auch höhere Drehzahlen verkraftete. Diese genial einfache Lösung des Problems verhalf dem Magnetzünder zu seinem Siegeszug in der noch jungen Automobilindustrie und bescherte der kleinen Firma massenhaft Aufträge auch aus dem benachbarten Ausland. 1898 wurde eine Niederlassung in London gegründet, ein Jahr später folgten Frankreich und Österreich. Technik: Die Zündkerze Ein Problem des Niederspannungsmagnetzünders war das störungsanfällige Abreißgestänge, welches für den Zündfunken sorgte. Gottlob Honold, der nach seiner Lehre bei Bosch noch Maschinenbau studiert hatte, kam als junger Ingenieur in die Firma zurück und entwickelte einen Hochspannungsmagnetzünder, bei dem ein kräftiger Funke zwischen 2 Elektroden einer Zündkerze übersprang und das Benzin-Luft-Gemisch zur Verbrennung brachte. Die Zündkerze war erfunden und sorgte für eine enorme Ausweitung der Produktion, die in der kleinen Werkstatt nicht mehr zu schaffen war. Daher entschloss sich Robert Bosch 1901 zum Bau eines neuen Fabrikgebäudes in der Militärstraße. Bei der Planung achtete er besonders auf helle und freundliche Werkstätten. Die neue Elektrotechnische Fabrik Robert Bosch hatte jetzt 45 Mitarbeiter. Robert Bosch war ein großzügiger Chef, der hohe Löhne weit über Tarif zahlte und sich persönlich für gute Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter einsetzte. So führt er bereits 1906 den 8-Stunden Tag im Werk ein und gewährte freiwillig mit der Bosch-Hilfe eine betriebliche Altersversorgung. Im Verband der Württembergischen Metallindustriellen nannte man ihn „den roten Bosch“. Robert Bosch war überzeugter Demokrat und sympathisierte durchaus mit sozialdemokratischen und sozialistischen Vorstellungen. Karl Kautsky, ein engagierten Sozialdemokrat, wohnte zeitweise im Haus von Robert Bosch. Mit August Bebel bereitete Karl Kautsky das Erfurter Programm der SPD vor und vertrat einen sozialistischen Kurs der Partei. Auch zu seiner Nachbarin Clara Zetkin hatte Bosch einen intensiven Kontakt. Clara Zetkin war Mitglied der KPD, gehörte dem Reichstag an und begründete den Internationalen Frauentag. 1933 ging sie nach Moskau ins Exil und starb dort im gleichen Jahr. Stalin trug ihre Urne bei der Beisetzung an der Kremlmauer. Das sozialpolitische Engagement für seine Mitarbeiter verhinderte 1913 aber nicht den Streik des Metallarbeiterverbands in den Bosch-Werken. Robert Bosch war enttäuscht und hatte das berechtigte Gefühl, zwischen allen Stühlen zu sitzen. Als Reaktion auf den Streik legte er den Betrieb für eine Zeit still. Die junge Firma erlebte in den Jahren vor dem Krieg einen rasanten Aufstieg. In London, Paris, New York, Mailand, Rio de Janeiro, Moskau und vielen anderen Orten auf der Welt entstanden Niederlassungen und Produktionsstandorte. Für Robert Bosch war der Ausbruch des Ersten Weltkriegs eine Katastrophe. Die Kriegsgegner beschlagnahmten das Vermögen der Auslandsvertretungen. Auch für den überzeugten Pazifisten Bosch bedeutete der Krieg eine schwere Belastung. In der neu erbauten Fabrik richtete er ein großes Lazarett ein und stellte Ärzte und Schwestern ein. Für die Kriegswaisen in Stuttgart spendete Robert Bosch 400.000 Mark. Im Krieg musste die Firma sich völlig auf die Rüstungsproduktion umstellen. Die erheblichen Kriegsgewinne belasteten das Gewissen des Kriegsgegners Bosch und er stellte 20 Millionen für den Bau des Neckarkanals zur Verfügung und begründete mehrere Stiftungen. Schon früh erkannte Robert Bosch, dass der Dieselmotor in der Zukunft eine große Bedeutung haben würde. Beim Dieselmotor wird in die hoch verdichtete Luft fein vernebelter Dieselkraftstoff mit hohem Druck eingespritzt, welcher sich an der durch die Verdichtung erwärmten Luft von selbst entzündet. Rudolf Diesel wurde am 18. März 1858 in Paris geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule in München Allgemeinen Maschinenbau. In seinem Studium beschäftigte sich Rudolf Diesel intensiv mit der Thermodynamik und besuchte die Vorlesungen von Prof. Carl Linde. 1897 gründete Carl Linde die Firma Linde Eismaschinen in Wiesbaden, die sich mit dem Bau von Kältemaschinen und Kühlschränken beschäftigte und noch heute besteht. Mit hervorragenden Noten beendete Rudolf Diesel im Jahr 1880 sein Studium und wurde Angestellter der Firma Linde. Von der Eismaschine bis zum Dieselmotor war es aber noch ein langer Weg. Diesel war ein begnadeter Theoretiker. Bei Professor Linde hörte er vom Kreisprozess des Leonard Carnot, der einen Verbrennungsvorgang beschrieb, einen hypothetischen Kreisprozess, bei dem die Energie des Brennstoffs optimal in mechanische Arbeit umgewandelt würde – kein anderer Prozess würde ihn übertreffen können. Rudolf Diesel war von diesem Gedanken fasziniert und wollte einen entsprechenden Motor zum Laufen bringen. Seine Überlegungen und Berechnungen meldete er 1892 unter dem Titel „Arbeitsverfahren und Ausführungsart für Verbrennungskraftmaschinen“ beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin an. Als Brennstoff hatte Diesel damals Kohlenstaub, Gas und flüssige Brennstoffe, wie Rohöl und Petroleum vorgesehen. In der Maschinenfabrik Augsburg, der späteren MAN, fand er einen Partner, der bereit war, seine theoretischen Überlegungen in die Praxis umzusetzen und einen entsprechenden Motor zu bauen. Auch für Rudolf Diesel stellte die Bildung eines zündfähigen Kraftstoff-Luftgemischs das große Problem dar. Da lag es nahe, Kontakt zur Firma Bosch aufzunehmen, die sich ja mit der Zündung erfolgreich beschäftigte. Robert Bosch fuhr also nach Augsburg in die Versuchswerkstatt und besprach mit Rudolf Diesel den Einsatz des Magnetzünders. Er überwachte auch persönlich den Anbau des Zünders am Dieselmotor und war bei der Erprobung dabei. Die Versuche verliefen allerdings ohne Ergebnis. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, dass Robert Bosch an der weiteren Entwicklung des Dieselmotors einen erheblichen Anteil haben würde. Nach 5 Jahren und vielen vergeblichen Versuchen leistete am 17.02.1897 der erste Diesel-Motor 20 PS bei einem Wirkungsgrad von 25%. Ein großes Problem blieb die Einbringung des Kraftstoffs in den Brennraum. Die Versuchsmotoren bei der MAN wurden mit Leuchtpetroleum betrieben. Mit einem 3-stufigen Kompressor wurde Luft auf etwa 70 bar verdichtet. Kurz vor Erreichen des oberen Totpunkts presste die Luft den Brennstoff in den Zylinder. Durch einen Plattenzerstäuber wurde der Brennstoff fein vernebelt. Die Regelung der Brennstoffmenge und des Drucks der Einblaseluft blieb ein schwer zu lösendes Problem der ersten Dieselmotoren, denn die Brennstoffpumpen, die Einspritzventile und der Einblasedruckregler waren komplizierte und störungsanfällige Konstruktionen. Erst die genial einfache Erfindung von Robert Bosch löste schlagartig alle Probleme. Ab 1922 beschäftigte sich die Firma Bosch mit der Entwicklung von Einspritzpumpen, denn hier lag das Problem der frühen Dieselmotoren. 1925 entwickelte Robert Bosch die Schrägkantenregulierung. Mit einem drehbaren Pumpenkolben konnte gleichzeitig der Brennstoff auf den nötigen Druck gebracht und die Kraftstoffmenge reguliert werden. Bereits 1928 produzierte die Firma Bosch 1000 Pumpen im Jahr und lieferte sie an die führenden Motorenhersteller. Technik: Die Bosch-Einspritzpumpe Die Boschpumpe ist eine Drehkolbenpumpe. Der Kolben ist an einer Seite mit einer schrägen Kante versehen, darunter befindet sich ein ausgefräster Hohlraum, der durch eine Längsnut mit der Kolbenoberseite verbunden ist. Bewegt sich der Kolben im Pumpenzylinder ganz nach unten, so werden die Ansaugöffnungen geöffnet und der Kraftstoff fließt in die Pumpe (Schema links). Nun bewegt sich der Kolben nach oben, die Öffnungen sind verschlossen und der Kraftstoff wird mit hohem Druck durch das Druckventil in die Einspritzleitung und die Brennstoffdüse gedrückt (Schema Mitte). Wenn die Schrägkante des Kolbens beim Aufwärtsgang auf die Ansaugöffnung trifft, fließt der Kraftstoff durch die Längsnut im Kolben zurück und der Druck bricht zusammen (Schema rechts). Die Drehzahlregulierung des Motors erfolgt durch die Drehung des Pumpenkolbens um seine Längsachse. Eine Zahnstange (D) dreht über eine Hülse den Pumpenkolben Diese Drehung bewirkt, dass die schräge Steuerkante früher oder später auf die Ansaugöffnung trifft. Damit wird eine kleinere oder größere Menge an Kraftstoff auf Druck gebracht. Im Leerlauf befindet sich die Längsnut genau vor der Ansaugöffnung, so dass kein Druck aufgebaut wird, da der Kraftstoff sofort wieder zurück fließt (links). Der Kolben und der Zylinder der Brennstoffpumpe sind sehr genau eingeschliffen, so dass sie auch hohe Drücke aushalten. Für kleinere Motoren wird die Pumpe als Blockpumpe gefertigt, dann sind 2-6 einzelne Pumpenelemente in einem Block vereinigt (links). Bei größeren Schiffsmotoren hat sich die Einzelpumpe bewährt (Mitte/rechts). Jeder Zylinder des Motors bekam eine eigene Pumpe, die von der Nockenwelle direkt angetrieben wurde. So konnte die Länge der Einspritzleitungen verringert werden. Ab 1935 produzierte die Firma Bosch diese Einzelpumpen in 5 verschiedenen Größen unter der Typenbezeichnung PF A bis E. Die Pumpe PF E war das größte Modell und für eine Zylinderleistung von etwa 500 PS ausgelegt. Die Boschpumpe hat sich wegen ihrer genial einfachen Konstruktion mit Schrägkante und Druckventil bei den bedeutenden Motorenherstellern schnell durchgesetzt. Ohne den Feinmechaniker Robert Bosch hätte der Ingenieur Rudolf Diesel mit seinem Motor sicher nicht den großen Erfolg beim Antrieb von Fahrzeugen und Schiffen gehabt. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg ging die positive Entwicklung der Firma rasch voran und das weltweite Vertriebsnetz wurde weiter ausgebaut. Im Kraftfahrzeugsektor kam zu den Zündkerzen die Servobremse, der Winker, die Scheinwerfer, Scheibenwischer, Hupe, Batterie, Lichtmaschine und der Anlasser hinzu. Nun entfiel das mühsame und nicht ungefährliche Ankurbeln der Automotoren. Nach dem 1. Weltkrieg begrüßte und unterstützte Bosch die Demokratie der Weimarer Republik. Er förderte die „Deutsche Liga für den Völkerbund“, er engagierte sich für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Davon erhoffte er sich einen dauerhaften Frieden in Europa und die Schaffung eines europäischen Wirtschaftsraumes ohne Zollschranken. Der fleißige Unternehmer Robert Bosch suchte seine Erholung vom stressigen Arbeitsalltag in der Natur. Er kaufte sich ein Jagdhaus und verbrachte mit der Familie und den Freunden die Wochenenden gerne in seinem Jagdrevier. Seine Liebe zur Natur führte 1912 zum Ankauf von mehreren Bauernhöfen, aus denen er den Boschhof machte. Zeit seines Lebens kümmerte er sich intensiv um den Einsatz moderner Landtechnik und die ökologische Landwirtschaft. Der Boschhof existiert noch heute. 1927 heiratete Robert Bosch die Sängerin Margarete Wörz. Die Kinder Robert und Eva machten dem Paar große Freude. Das private Glück wurde bald getrübt durch die Machübernahme der Nationalsozialisten. Bereits 1934 wurde die Firma verpflichtet, in der Nähe von Berlin eine Fabrik für Flugzeugzubehör zu errichten. Als der Zweite Weltkrieg begann, musste Bosch wieder die gesamte Produktion auf kriegswichtige Dinge umstellen und beschäftigte während des Krieges auch Zwangsarbeiter. Auf dem Gelände der Bosch-Tochterfirma Dreilinden Maschinenbau GmbH befand sich das zum Konzentrationslager Sachsenhausen gehörige Außenlager Kleinmachnow. Robert Bosch und einige seiner engsten Mitarbeitergehörten dem Verein zur „Abwehr des Antisemitismus“ an. Die 1926 von Bosch gegründete Stuttgarter Ortsgruppe des Vereins finanzierte unter anderem die Auswanderung inhaftierter Juden. Robert Bosch und viele seiner Führungskräfte waren entschiedene Gegner des Nationalsozialismus. Verfolgte Juden und Halbjuden konnten im Unternehmen arbeiten und wurden als unabkömmlich deklariert, so dass sie vor der Deportation in die Konzentrationslager geschützt wurden. Mit Geld wurde den Juden die Ausreise nach Israel ermöglicht. Wegen der Teilnahme am 1944 gescheiterten Hitler Attentat entging der führende Mitarbeiter Albrecht Fischer nur knapp einer Hinrichtung. Robert Bosch stellte schon 1937 den ehemaligen Oberbürgermeister von Leipzig, Carl Goerdeler, als Berater ein und ermöglichte ihm, unter dem Deckmantel angeblicher Geschäftsreisen, wichtige politische Aktivitäten zu entfalten. Für seine Beteiligung am Widerstand gegen Hitler wurde Carl Goerdeler vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet. 1940 übergab Robert Bosch in Stuttgart ein von ihm gestiftetes Krankenhaus; das Bild zeigt ihn bei einem Besuch. Der Neubau von 1969 trägt noch heute seinen Namen. Zu seinem 80. Geburtstag versuchte Robert Bosch vergeblich mit der Verlegung der Feier nach Baden-Baden den Ehrungen durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Robert Ley verlieh ihm dennoch den Titel „Pionier der Arbeit“. Am 12.03.1942 starb Robert Bosch an den Folgen einer Mittelohrentzündung. Zum Leidwesen seiner Familie ordneten die Machthaber aus Berlin ein Staatsbegräbnis an. In seinem Testament bestimmte Robert Bosch unter anderem, dass die Dividende der Robert Bosch AG für das Gemeinwohl zu verwenden sei. Zitate Robert Boschs fortschrittliche Einstellung zu seiner eigenen Rolle als Unternehmer und zu seinen Mitarbeitern spiegelt sich in vielen Äußerungen: • „Jede Arbeit ist wichtig, auch die kleinste. Es soll sich keiner einbilden, seine Arbeit sei über die seines Mitarbeiters erhaben. Jeder soll mitwirken zum Wohle des Ganzen.“ • „Es war bei mir ständiger Grundsatz, mir willige Mitarbeiter heranzuziehen, und zwar dadurch, dass ich jeden möglichst weit selbständig arbeiten ließ, ihm dabei aber auch die entsprechende Verantwortung auferlegte.“ • „Immer habe ich nach dem Grundsatz gehandelt, lieber Geld verlieren als Vertrauen. Die Unantastbarkeit meiner Versprechungen, der Glaube an den Wert meiner Ware und an mein Wort, standen mir höher als ein vorübergehender Gewinn.“ • „Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld weil ich gute Löhne zahle.“ • „Ich verdanke meinen Erfolg weniger meinen Kenntnissen als meinem Charakter. Verwendetes Material Porträtmontage Foto Bosch im Alter von 27 Jahren http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Bosch Einspritzpumpe http://www.google.com/patents/EP0399179A2?cl=de Dieselmotor http://ae-plus.com/milestones/rudolf-diesel-the-inventor-of-the-dieselengine Bilder im Text Werkstatt im Hinterhof http://www.boschpresse.de/presseforum/details.htm?txtID=4962 Zeitungsannoncen http://www.bosch.gr/en/gr/newsroom_15/topics_14/__topics_to_be_translated/robert_b osch_special_15/gallery-robert-bosch-special.php Anna Kayser http://www.bosch.gr/en/gr/newsroom_15/topics_14/__topics_to_be_translated/robert_b osch_special_15/gallery-robert-bosch-special.php Gottlob Honold http://de.wikipedia.org/wiki/Gottlob_Honold Fabrik Militärstraße http://www.boschpresse.de/presseforum/details.htm?txtID=4962 Hospital im Werk http://www.bosch.gr/en/gr/newsroom_15/topics_14/__topics_to_be_translated/robert_b osch_special_15/gallery-robert-bosch-special.php Schema Einspritzpumpe Eigene Zeichnung auf Basis https://books.google.de/books?id=W1LyBQAAQBAJ&pg=PA96&lpg=PA96&dq=schr% C3%A4gkantensteuerung&source=bl&ots=pCEiyGjpui&sig=9NTckQQl0SL_4knYN6CH2UM7j8&hl=de&sa=X&ei=LS_OVPrBLjW7QbwrYCoBA&sqi=2&ved=0CCcQ6AEwAQ#v=onepage&q=schr%C3%A4gkantenst euerung&f=false Kraftstoffregelung Einspritzpumpe ……….. Dietzel:Schiffsmotorentechnik, S.L 12 Niederspannungszünder http://media.bosch.com/media/ro_master_remote/our_company_media/history/xml_hist ory_timeline/history_images_all/detail_1897_3.jpg Hochspannungszünder http://www.boschpresse.de/presseforum/details.htm?txtID=4961 Blockpumpe http://www.bosch.de/de/de/our_company_1/history_1/history.html Einzelpumpe 2Bilder Foto Vicco Meyer Bosch am Schreibtisch http://www.boschhome.com/Files/Bosch2/SharedContents/experience_bosch/History/_stage/982x380_S tage_RobertBosch.jpg Bosch mit Familie http://www.bosch.gr/en/gr/newsroom_15/topics_14/__topics_to_be_translated/robert_b osch_special_15/gallery-robert-bosch-special.php Bosch im Krankenhaus Stuttgart http://www.rbk.de/ueber-uns/geschichte.html Bosch Porträt sitzend http://www.boschstiftung.de/content/language1/downloads/Robert_Bosch_1928.jpg Text Aral AG: Der Motor, Bochum 1990 Bosch GmbH: Robert Bosch Leben und Werk, Stuttgart, Bosch GmbH: Bosch 125 Jahre Technik fürs Leben, Stuttgart, 2011 E. Ludwig: Taschenbuch für Schiffsingenieure und Seemaschinisten, München, 1928 H.-J. Reuß: Der Dieselmotor als Schiffsantrieb, Hamburg, 2011 K.-D. Dietzel, F. Schlickmann: Schiffsmotorentechnik, Duisburg, 2006 http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Bosch http://www.bosch-presse.de/presseforum/details.htm?txtID=4962 http://www.rbk.de/ueber-uns/geschichte.html http://www.gymnasium-gerlingen.de/Robert_Bosch/robert_bosch.html http://www.stuttgart-buch.de/mobilitaet-im-wandel/robert-bosch.html Zitate http://www.nur-zitate.com/autor/Robert_Bosch.html; http://www.bk-luebeck.eu/zitate-bosch-robert.html; http://www.gutzitiert.de/zitat_autor_robert_bosch_2406.html; http://www.salestraining.de/umberto/zisprobo.htm Plakat “Roter Teufel” : http://www.boschpresse.de/presseforum/details.htm?txtID=4961
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