Ärzteblatt Mai 2015 33 Seiten „Kleiner Ärztetag" in Vorpommern

ÄRZTEBLATT
5/2015
MECKLENBURG-VORPOMMERN
„Kleiner Ärztetag“ in Vorpommern
Schlichtungsverfahren aus M-V im Jahr 2014
Rostocker Seminar: Hirntoddiagnostik
Inhalt
Leitartikel
Buchvorstellungen
„Kleiner Ärztetag“ in Vorpommern
152
169
Kulturecke
Wissenschaft und Forschung
Krebs in Mecklenburg-Vorpommern –
Landesbericht des GKR erschienen
Für Sie gelesen 154
Aus der Kammer
HIV-PEP-Notfalldepots in MecklenburgVorpommern
156
Recht
Schlichtungsverfahren aus M-V im Jahr 2014
157
Aus der Praxis der Schlichtungsstelle für
Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen
Ärztekammern
160
Fortbildung
Rostocker Seminar: Hirntoddiagnostik
162
Veranstaltungen und Kongresse
Lange Nacht der Wissenschaften 2015
174
Theaterinformationen
175
36. Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit 176
Veranstaltungshöhepunkte der hmt
im Mai 2015
177
Impfkurse in Mecklenburg-Vorpommern
164
Veranstaltungen der Ärztekammer M-V
164
Veranstaltungen in unserem Kammerbereich
165
Wir trauern um
177
Veranstaltung in anderen Kammerbereichen
167
Emeritierung
Prof. Dr. med. habil.Reiner Benecke
178
Prof. Dr. Dr. Gert-Horst Schumacher
zum 90. Geburtstag
179
Prof. Dr. phil. Karl Wolfgang Richter
zum 80. Geburtstag
181
Wir beglückwünschen
182
Impressum
182
Aus der Kassenärztlichen Vereinigung
Öffentliche Ausschreibung
168
Aktuelles
DEGAM – Positionspapier
zur psychosomatischen
Grundversorgung
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
169
Personalien
Seite 151
LEITARTIKEL
„Kleiner Ärztetag“ in Vorpommern
An dieser Stelle gibt es üblicherweise eine Einstimmung auf
den 118. Deutschen Ärztetag, der vom 12. bis 15. Mai 2015
in Frankfurt am Main stattfindet. Im Hörsaal Nord des Universitätsklinikums Greifswald konnten am 15. April 2015 ca.
100 Kolleginnen und Kollegen quasi einen Höhepunkt des
Ärztetages live und vorab erleben. Auf Einladung der Kassenärztlichen Vereinigung und der CDU-Landtagsfraktion
referierte Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe zum
Thema „Sicherstellung der medizinischen Versorgung
im ländlichen Raum“. Er behielt dieses Thema zwar stets
im Blick, streifte jedoch auch alle weiteren Themen der aktuellen Gesundheitspolitik, die in seiner Auftaktrede in
Frankfurt wahrscheinlich ausführlicher dargestellt werden.
Im Mittelpunkt seiner Rede stand das Versorgungsstärkungsgesetz, mit dem die grundsätzliche Zusage des deutschen Gesundheitssystems, dass jede(r) das bekommt, was
er/sie braucht – unabhängig von Wohnort und Geldbeutel,
auch zukünftig eingehalten werden soll. Gröhe begreift
dies angesichts der Probleme mit der nachhaltigen Finanzierung, Entwicklung von Alter und Morbidität, Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und auch (vermeintlicher)
Änderungen in der ärztlichen Berufsauffassung durchaus
als Herausforderung. Letzterem wurde unter dem Beifall
des Auditoriums vom Kollegen Dr. Michel widersprochen,
der die ethisch fundierte Berufsmotivation auch der jungen
Ärztegeneration betonte. In seiner Rede zeigte der Minister
auch Verständnis für eine „gefühlte Not“ in überversorgten
Gebieten.
Mit den Strukturfonds würden den Kassenärztlichen Vereinigungen Instrumente zur Steuerung der Versorgung in die
Hände gegeben, die auch zur Förderung der Niederlassung
eingesetzt werden können. Ganz in der Strategie eines
Feldherrn bezeichnete Gröhe die Öffnung der Krankenhäuser als „Auffanglinie“, wenn es denn mit der ambulanten
Versorgung in der Niederlassung nicht klappt. Die Aufhebung der Residenzpflicht sieht er im Sinne der Vereinbarung von Familie und Beruf als förderlich an – leben in der
Stadt, arbeiten im ländlichen Umland. Eine Wette verloren
hat die Diplom-Psychotherapeutin Karen Franz: Im Gegensatz zu ihren Erwartungen hat Gröhe auch eine Verbesserung der Psychotherapieleistungen in Aussicht gestellt.
Wie erwartet hat Herrmann Gröhe die Einrichtung von Terminservicestellen bei den KV´en verteidigt. Im besten Fall
Das Auditorium: Hausärzte, Fachärzte, Psychotherapeuten in bunter Vielfalt.
Seite 152
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
LEITARTIKEL
– wenn es mit der Versorgung klappt – würden sie nur eine
Telefonnummer sein, die niemand anruft. Auf die in unserem Bundesland bewährte Praxis der A-/B-Überweisungen
angesprochen, betonte der Minister den Handlungsspielraum der KV´en, wollte dies jedoch nicht als Modell für die
ganze Bundesrepublik erkennen. Insgesamt sieht er das Versorgungsstärkungsgesetz als Förderung des „Miteinander
– Untereinander“ der Ärzte.
Wohlweislich hat der Minister das Wort „Substitution“ vermieden. Die Delegation ärztlicher Leistungen (beispielsweise an „Schwester AGnES“) hält er für eine „berechtigte
Idee“. In diesem Zusammenhang würdigte er (durchaus
glaubhaft) die Arbeit des Institutes für Community Medicine in Greifswald. Seiner Meinung nach hat die Popularität
der Figur des DDR-Fernsehens den Zugang zu deren Aufgaben für Westdeutsche „nicht unbedingt erleichtert“.
Bundesminister Herrmann Gröhe hat die
Vorlage des Referentenentwurfs zur Krankenhausreform in zwei
Wochen in Aussicht
gestellt. Eine „qualitätsorientierte Arbeitsteilung“ soll der Kerngedanke des Gesetzes
sein. (Vor diesem Hintergrund erhalten die
Sorgen um das Krankenhaus Wolgast einen
ganz neuen Aspekt.)
Gesundheitsminister Gröhe steht Rede
und Antwort im Hörsaal Nord
In der IT-Technologie sieht Gröhe den „Hochtechnologie­
standort Deutschland“ nur im Mittelfeld. Mit dem e-HealthGesetz will er „Tempo machen“ – Notfalldatensatz und Medikationsplan auf der eGK sind die nächsten Schritte.
Auf Deutschen Ärztetagen verschwindet der jeweilige Minister immer unmittelbar nach der Eröffnungsveranstaltung; über die Diskussion erfährt er bestenfalls etwas von
seinen Referenten. Anders in Greifswald: Herrmann Gröhe
stand seinem Auditorium fast eine Stunde Rede und Antwort. Von den Greifswalder Kollegen Dr. Andreas Michel
(Pädiatrie) und Dr. Volker Worm (Chirurgie) auf das Problem
der Nachbesetzung von Praxen angesprochen, erklärte Gröhe: „Ich vertraue auf die Zulassungsausschüsse vor Ort.“ Sie
hätten keine Abbauverpflichtung, wohl aber ein starkes Instrumentarium zur Organisation einer flächendeckenden
Versorgung. Für ihn komme ein Praxisaufkauf nur zum Verkehrswert infrage. Zur Finanzierung ambulanter WeiterbilAUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
dung auch in Gebieten mit einem weitgehenden ambulanten Tätigkeitsspektrum (wie Pädiatrie, Augenheilkunde,
HNO) hat er möglicherweise die Bedeutung erkannt, blieb
jedoch vage und unverbindlich.
Die Fragen des Rostocker Allgemeinmediziners Dr. Thomas
Maibaum nach der hausarztzentrierten Versorgung (HZV),
zur Bürokratie im System und zur Evaluation der Prävention
beantwortete der Minister mit der Routine eines Berufspolitikers: „Es soll die HZV geben.“ Bürokratie sei nun einmal
den komplexen Aufgaben der Selbstverwaltung geschuldet
und für die Prävention müssen die Krankenkassen 500 Mio.
Euro im Jahr ausgeben – Evaluation???
An die durch orange T-Shirts gut identifizierbare Gruppe
der Psychotherapeuten gewandt, erkannte Gröhe eine Fülle
von Baustellen in deren Gebiet (u. a. Suizidprävention, Ausbildung, Finanzierung) und erklärte, dass die „seelische Gesundheit“ mehr Aufmerksamkeit bedürfe.
Von Kammerpräsident Dr. Andreas Crusius auf das Antikorruptionsgesetz angesprochen, sieht er darin keine Diskriminierung des Berufsstandes sondern vielmehr eine Schutzfunktion vor den „schwarzen Schafen“, die so auch z. B. in
speziellen Strafrechtsregelungen für Beamte verwirklicht
sind.
Eine Rechnungslegung für GKV-Versicherte lehnte der Minister ab, weil in jungen Lebensjahren stets mehr eingezahlt werden müsse, sich im Alter dies jedoch umkehre. Der
Solidargedanke würde damit eher gefährdet. Last but not
least kam der Vorsitzende der KVMV Axel Rambow zu
Wort. Entgegen den Worten des Ministers sieht er in der
Bedarfsplanung mit der Sperrung überversorgter Gebiete
kein geeignetes Instrument zur Steuerung der Versorgung
und ein negatives Signal an den ärztlichen Nachwuchs.
Rambow erklärte, dass die niedergelassen Ärzteschaft in
M-V zu 100 % vernetzt ist und betonte die Schnittstellenproblematik, die nach den Worten Gröhes durch das eHealth-Gesetz geregelt werden soll.
Wer eine aggressive Diskussion oder gar einen Eklat erwartet hatte, wurde enttäuscht. Mit der Offenbarung als gesetzlich Versicherter und dem Hinweis auf eine Schwester,
die zuerst Hebamme, dann Psychotherapeutin sei, hat sich
Herrmann Gröhe sicher Sympathien im Auditorium erworben. Er hat den Eindruck hinterlassen, dass er in den anderthalb Jahren an der Spitze des BMG viel dazu gelernt hat
und offensichtlich lernfähig ist. Es bleibt die Hoffnung, dass
auch die Greifswalder Veranstaltung in diesem Sinne wirkt.
Ob davon in Frankfurt bereits etwas erkennbar sein wird?
Dr. Wilfried Schimanke
Seite 153
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Krebs in Mecklenburg-Vorpommern –
Landesbericht des GKR erschienen
Das Gemeinsame Krebsregister (GKR) ist das epidemiologische Krebsregister für die neuen Bundesländer und Berlin.
Vor kurzem veröffentlichte das Gemeinsame Krebsregister
einen Landesbericht zum aktuellen Krebsgeschehen in Mecklenburg-Vorpommern.
Darin werden ausführliche Daten nicht nur zur Krebsinzidenz
und -mortalität in den Jahren 2010 und 2011 vorgelegt, sondern auch zur Prävalenz, zur Entwicklung der Überlebensraten und hinsichtlich der zukünftig zu erwartenden Fallzahlen
im Land Mecklenburg-Vorpommern. Der Bericht enthält Auswertungen nach Kreisen, die als detaillierte Tabellen und für
die wichtigsten Krebserkrankungen als Karten dargestellt
werden.
In den Berichtsjahren 2010 und 2011 erkrankten in Mecklenburg-Vorpommern jährlich durchschnittlich 6.117 Männer
und 4.636 Frauen an einer bösartigen Neubildung ohne
nicht-melanotische Hauttumoren (C44) (mit C44 sind es 7.780
Männer und 6.244 Frauen). Das entspricht einer jährlichen
altersadjustierten Neuerkrankungsrate (nach Europastandardbevölkerung – ESR) von 501 pro 100.000 bei Männern
und 330 pro 100.000 bei Frauen. Damit liegt die Neuerkrankungsrate in Mecklenburg-Vorpommern bei Männern über
und bei Frauen unter der Schätzung für Deutschland, die bei
Männern 459 und bei Frauen 347 pro 100.000 Einwohner beträgt (Quelle: GEKID).
Innerhalb der Kreise schwankt die Neuerkrankungsrate bei
Männern zwischen 542 in Vorpommern-Rügen und 403 pro
100.000 in Nordwestmecklenburg und bei Frauen zwischen
371 in Rostock und 283 pro 100.000 in Nordwestmecklenburg.
Für das Diagnosejahr 2014 erwartet das GKR nach eigener
Schätzung bei Männern 6.574 und bei Frauen 4.770 neue
Krebserkrankungen (ohne nicht-melanotische Hauttumoren).
Während in Mecklenburg-Vorpommern die Krebsinzidenz
insgesamt in den letzten 10 Jahren stabil blieb, gibt es unter-
Krebs-Inzidenzentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern
Männer
ESR je 100.000
steigender Trend
Frauen
sinkender Trend
Prostata (+ 2,2)
Brustdrüse (+ 1,4)
100
100
tige Haut (+ 7,2)
steigender Trend
sinkender Trend
Brustdrüse (+ 1,4)
100
Sonstige Haut (+ 7,2)
Lunge (- 1,8)
Sonstige Haut (+ 8,0)
50
Darm (- 1,9)
50
Lunge (- 1,8)
Sonstige Haut (+ 8,0)
Darm (- 1,9)
50
Darm (- 3,0)
Mund/Rachen
20
Mund/Rachen
Harnblase
(- 1,7)
Lunge (+ 3,6)
Niere (- 1,6)
20
Magen (- 3,4)
Bauchspeicheldrüse
1,5)
Leber (+ 3,8)
Melanom (+ 5,1)
Leukämien
Leukämien
Speiseröhre
Speiseröhre
Bauchspeicheldrüse (+ 3,0)
Leber (+ 3,8)
10
20
Hoden
Gebärmutterkörper
Magen (- 3,4)
Gebärmutterkörper
Bauchspeicheldrüse
NHL (+ 1,5)
Melanom (+ 4,7)
Harnblase (- 1,7)
Lunge (+ 3,6)
Niere (- 1,6)
10
Hoden
Melanom (+ 5,1)
Niere
NHL
10
NHL
Magen (- 2,8)
Niere
Bauchspeicheldrüse (+ 3,0)
Gebärmutterhals (- 2,6)
Leukämien
Leukämien
Eierstock (- 4,1)
Harnblase (+ 1,7)
Schilddrüse
Mund/Rachen (+ 4,3)
Gehirn
Harnblase (+ 1,7)
Gehirn
Gehirn
Mund/Rachen (+ 4,3)
Plasmozytom
Kehlkopf
5
Plasmozytom
Kehlkopf
5
Gallenblase (- 3,5)
Plasmozytom
2009
2001
2001
2011
2003
2003
2005
2005 2007
2007 2009
2009 2011
2011
2001
20012001
2003 2003
2003
2005 2005
2005
2007 2007
2007
2009 2009
2009
2011 2011
2011
in Klammern: durchschnittliche jährliche Änderung in % (AAPC)
Gehirn
5
Gallenblase (- 3,5)
2007
SchilddrüseGallenblase (- 5,1)
Plasmozytom
200120012003
20032003
20052005
20072007
20092009
20112011 20012001
2003 2003
2005 2005
2007 2007
2009
2001
2005
2007
2009
2011
2009
2011
Quelle: GKR, Registrierungsstand 06/2014
Krebs-Inzidenzentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern
Seite 154
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
2011
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
schiedliche Entwicklungen in den einzelnen Lokalisationen.
Bei Männern und Frauen sind die Neuerkrankungsraten für
maligne Melanome der Haut und sonstige Hauttumoren gestiegen. Bei Frauen stiegen zusätzlich die Brustkrebsinzidenz
sowie die Inzidenz von Lungen-, Mund-Rachen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs und bei Männern die Inzidenz von Prostata- und Leberkrebs. Teilweise erklärt sich der Anstieg
durch die Einführung von Screeningmaßnahmen.
Andere Lokalisationen haben dagegen in den letzten Jahren
einen rückläufigen Trend. Bei Männern waren das unter anderem Lungen-, Darm-, Harnblasen-, Nieren- und Magenkrebs und bei Frauen Darm-, Magen-, Gebärmutterhals- und
Eierstockkrebs.
Krebs kann in jedem Alter auftreten, am häufigsten jedoch
im höheren Lebensalter. Knapp drei Viertel aller Krebserkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern betreffen
Menschen, die 60 Jahre und älter sind. Weniger als ein
Prozent aller Krebserkrankungen betrifft Kinder, Jugendliche
und junge Erwachsene unter 25 Jahren. Das mittlere Erkrankungsalter (Median) beträgt bei Männern 69 Jahre und bei
Frauen 70 Jahre.
Die meisten Neuerkrankungen treten in der Altersgruppe
der 70- bis 75-Jährigen auf. Pro Jahr erhalten in Mecklenburg-Vorpommern 1.314 Männer und 749 Frauen dieses Alters eine Krebsdiagnose. Das sind 2,6 % bzw. 1,2 % der Bevölkerung in dieser Altersgruppe.
In Mecklenburg-Vorpommern leben fünf Jahre nach einer
Krebsdiagnose im Schnitt noch 59 % der Männer und 63 %
der Frauen. Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten haben
sich damit in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. In
den 1980er Jahren lagen sie noch bei 27 % bzw. 43 %.
Mit verbesserten Überlebensraten steigt auch die Prävalenz
in der Bevölkerung. So lebten am 31.12.2011 in MecklenburgVorpommern 26.351 Männer und 23.028 Frauen mit einer in
den letzten 10 Jahren diagnostizierten Krebserkrankung
(ohne C44). Das entspricht 3,3 % bzw. 2,8 % der Gesamtbevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns. Dabei entfallen auf
die häufigsten Krebserkrankungen – Prostatakrebs bei den
Männern und Brustkrebs bei den Frauen – 10.333 bzw. 9.138
Fälle.
Die für den Bericht ausgewerteten Daten stammen größtenteils von Meldungen der Tumorzentren in Mecklenburg-Vorpommern. Hinzu kommen Meldungen von niedergelassenen
Ärzten und Zahnärzten sowie Leichenschauscheine. Der Anteil an Krebsneuerkrankungen, die nur durch Leichenschauscheine gemeldet wurden, liegt im Bericht bei 12,4 %.
Der Bericht kann über die Webseite des Gemeinsamen Krebsregisters (www.berlin.de/GKR) bestellt oder heruntergeladen werden. Dort stehen ebenfalls Landesberichte für Berlin,
Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zur
Verfügung, die zeitgleich veröffentlicht wurden, sowie Kreisdatenblätter für die Bundesländer des GKR, die aktuelle Auswertungen auf Kreisebene enthalten.
Ramona Scheufele
Arbeitsgruppe Epidemiologie des
Gemeinsamen Krebsregisters
Darm (- 3,0)
Magen (- 2,8)
Gebärmutterhals (- 2,6)
Eierstock (- 4,1)
Gallenblase (- 5,1)
2001
2003
2005
2007
2009
2011
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Seite 155
AUS DER KAMMER
Der AIDS-Ausschuß der Ärztekammer M-V informiert:
HIV-PEP-Notfalldepots in MecklenburgVorpommern
Um im Sinne einer umfassenden HIV-Postexpositionsprophylaxe rasch, d. h. innerhalb von etwa zwei Stunden nach möglicher Exposition, wirksam werden zu können, wurde für
Mecklenburg-Vorpommern ein flächendeckendes Netzwerk
aufgebaut.
Jeder niedergelassene Arzt hat die Möglichkeit, Patienten,
bei einer entsprechenden Indikation, zu einer der in der u. a.
Tabelle genannten Einrichtungen als primären Ansprechpartner, zur Beratung und/oder Erstbehandlung (Kostenübernahme geklärt) zu überweisen.
Die erforderliche Weiterbehandlung der Patienten erfolgt
dann durch die HIV-Ambulanz des Zentrums für Innere Medizin der Universitätsmedizin Rostock (Schwerpunktpraxis
mit KV-Ermächtigung).
HIV-PEP-Notfalldepots in Mecklenburg-Vorpommern Stand: April 2015
Krankenhaus/Klinik
Verantwortlicher/
Ansprechpartner
Anschrift
Telefon-Nummer
Sana Hanse-Klinikum Wismar
Dr. med. Detlef Thiede
Störtebekerstr. 6
23966 Wismar
03841 331907
(Zentrale Notaufnahme)
HELIOS Kliniken Schwerin
Dr. med. Kristina Biedermann
Wismarsche Str. 393-397
19049 Schwerin
0385 5205900
0385 5204100 (Ambulanz)
0385 5202197 (Notaufnahme)
Westmecklenburg Klinikum Helene von
Bülow, Krankenhaus Ludwigslust
Dr. med. Astrid Wimmer
Neustädter Str. 1
19288 Ludwigslust
03874 433 532
Universitätsmedizin Rostock, Zentrum für
Innere Medizin, Abt. für Tropenmedizin
und Infektionskrankheiten
Prof. Dr. med. univ. Emil Reisinger
Dr. med. Carlos Fritzsche
PD Dr. med. habil. Micha Löbermann
Ernst-Heydemann-Str. 6
18057 Rostock
0381 4947515
KMG Klinikum Güstrow GmbH
Dr. med. Annette-Susann Borchert
Friedrich-Trendelenburg-Allee 1
18273 Güstrow
03843 342500 (Notaufnahme)
Sana-Krankenhaus Rügen GmbH
Jörg Herrmann
Calandstr. 7-8
(Vertretung: Dipl.-Med. Monika Ehlers) 18528 Bergen auf Rügen
03838 390 (Zentrale)
HELIOS Hanseklinikum Stralsund
Prof. Dr. med. Matthias Birth
Große Parower Str. 47-53
18435 Stralsund
03831 350 (Zentrale)
Universitätsmedizin Greifswald,
Zentrale Notaufnahme
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Prof. Dr. med. Axel Ekkernkamp
PD Dr. med. habil. Peter Hinz
PD Dr. med. habil. Roswitha Bruns
F.-Sauerbruch-Str.
17475 Greifswald
03834 8622500
Innere Medizin II (INM-ITS)
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten
Dr. med. Sigrun Friesecke
Prof. Dr. med. Michael Jünger
Dr. med. Andreas Arnold
Dietrich Bonhoeffer Klinikum
Neubrandenburg
Dipl.-Med. Matthias Glöckl
Salvador-Allende-Str. 30
17036 Neubrandenburg
0395 7752600
(Notfallambulanz)
Asklepios Klinik Pasewalk
Hans-Joachim Ratei
Prenzlauer Chaussee 30
17309 Pasewalk
03973 231460 (Sekretariat)
03973 231221 (Notaufnahme)
MediClin Müritz-Klinikum GmbH
Waren (Müritz)
Dr. med. Karl Schulze
Weinbergstr. 19
17192 Waren (Müritz)
03991 772201
03991 771111 (Notaufnahme)
03991 772241
(Chirurg. Ambulanz)
Seite 156
03834 866378
03834 866308 (Station)
03834 866418 (Pforte)
03834 866709
03834 866738 (Poliklinik)
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
RECHT
Schlichtungsverfahren aus M-V im Jahr 2014
Antragsentwicklung Norddeutsche Schlichtungsstelle 2010 bis 2014
Im Jahr 2014 waren mit 4265 neuen Fällen in der Gesamtbetrachtung des gesamten norddeutschen Zuständigkeitsbereiches, der sich auf die 10 Landesärztekammerbereiche Berlin,
Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Saarland, Sachsen-Anhalt, SchleswigHolstein und Thüringen erstreckt, im Vergleich zu den Jahren
2012 (4330) und 2013 (4280), ein leichter Rückgang der Antragszahlen zu verzeichnen.
Entscheidungen in Mecklenburg-Vorpommern 2014
Im Jahre 2014 wurden 156 Verfahren aus dem Kammerbereich Mecklenburg-Vorpommern mit einer Entscheidung
über die geltend gemachten Schadenersatzansprüche abgeschlossen. Der Prozentsatz der begründeten Ansprüche (Behandlungs- bzw. Aufklärungsfehler und Kausalität bejaht)
lag 2014 bei 27,6 %.
Die häufigsten Krankheiten, die 2014 in Mecklenburg-Vorpommern zur Anrufung der Schlichtungsstelle führten, zeigt
das nachstehende Diagramm.
Antragsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern
Die Antragsentwicklung der letzten Jahre im Kammerbereich
Mecklenburg-Vorpommern zeigt nach einem erheblichen Anstieg der Antragszahlen im Jahre 2013 wieder einen Rückgang der Zahlen im Jahr 2014.
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Seite 157
RECHT
Im Klinikbereich (N= 132)
Blick auf die Versorgungsebenen
Die Auswertung der Behandlungsorte (Versorgungsebenen)
zeigt, dass die Fälle mit 75 % aus dem Klinikbereich stammen,
während der niedergelassene Bereich mit 25 % beteiligt war.
Insgesamt handelte es sich in den 156 entschiedenen Fällen
um 176 Antragsgegner (Ärzte, Abteilungen), von denen 132
im Krankenhausbereich und 44 im niedergelassenen Bereich
anzusiedeln waren.
Die am häufigsten beteiligten Fachgebiete 2014 in
Mecklenburg-Vorpommern
Im niedergelassenen Bereich (N= 44)
Seite 158
Die häufigsten Fehlerarten
Im Klinikbereich und im niedergelassenen Bereich sind unterschiedliche Fehlerarten festzustellen.
Schwerpunkte im niedergelassenen Bereich gab es bei
der bildgebenden Diagnostik, der pharmakologischen Therapie, der Indikationsstellung und der allgemeinen Diagnostik.
Die Schwerpunkte im Klinikbereich lagen bei der operativen Therapie, der bildgebenden Diagnostik und bei den
postoperativen Therapiemaßnahmen.
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
RECHT
Zusammenfassend ergibt sich bei Analyse der erhobenen Daten für den Kammerbereich Mecklenburg-Vorpommern, mit
Ausnahme der zurückgegangenen Antragszahlen, ein gegenüber den Vorjahren nicht signifikant unterschiedliches
Bild.
Anzumerken ist, dass die ambulant hausärztlich tätigen Ärzte ihre Beteiligung am Verfahren um ca. 50 % reduziert haben, während die Augenärzte um ca. 9 % zulegten.
Im Klinikbereich wuchs der Bereich Unfallchirurgie/Orthopädie um ca. 10 %.
Verfasserin:
Ass. jur. K. Kols
Geschäftsführerin
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen
der norddeutschen Ärztekammern
Das Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern im Internet:
www.aerzteblatt-mvp.de
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Seite 159
RECHT
Aus der Praxis der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern
Gefahr erkannt, aber nicht gebannt
Kasuistik
Im Rahmen des Schlichtungsverfahrens war die Behandlung
durch Ärzte einer Abteilung für Unfallchirurgie eines Krankenhauses zu prüfen. Bei dem Patienten wurde im Januar aufgrund einer klinisch und radiologisch auffälligen Kniegelenksverschleißerkrankung eine bikondyläre Oberflächenersatzprothese implantiert. Vorausgegangen waren
bereits eine Bandscheibenoperation 1995, eine Spondylodese
im HWS-Bereich 2002 und eine Knieprothesenversorgung links
2007. Zum Zeitpunkt der Operation lagen Übergewichtigkeit,
Schlafapnoe-Syndrom und eine Nickel-Allergie vor. Der Eingriff wurde in Blutsperre durchgeführt und dauerte eine Stunde und 34 Minuten.
Im Operationsbericht sind keine Auffälligkeiten beschrieben,
die postoperativen Röntgenaufnahmen vom Januar ergaben
korrekt einsitzende Implantate. Die postoperative Mobilisation erfolgte mit 15 Kilogramm Teilbelastung an zwei Unterarmgehstützen. Es traten kurzzeitig erhöhte Temperaturen
auf. Der weitere Verlauf wurde als komplikationslos geschildert. Am 31. Januar erfolgte die Entlassung in eine Rehabilitationsbehandlung.
Der Aufnahmebefund der Rehabilitationsklinik ergab eine
noch belegte Narbe mit geringer Weichteilschwellung und einen geringen Gelenkerguss. Eine Laborkontrolle am 14. Februar ergab einen CRP-Anstieg von 1,51 mg/dl auf 17,8 mg/dl.
Auffällig waren starke Schmerzen in Unter- und Oberschenkel
rechts. Der Patient wurde am gleichen Tage zur weiteren Diagnostik und Therapie in ein Krankenhaus verlegt. Dort wurde
durch Phlebographie eine Venenthrombose ausgeschlossen
und ein chirurgisches Konsil wegen des Verdachts einer Infektion veranlasst. Drei Tage später wurde der Patient deshalb in
das erste Krankenhaus zurückverlegt. Die Behandlung dort
fand nunmehr unter dem Verdacht einer Lumboischialgie
rechts statt. Der CRP-Wert war mit 16,1 mg/dl weiterhin deutlich erhöht. Ein am 21. Februar bei der Chefarztvisite angeordnetes Kniegelenkspunktat ergab am 24. Februar den
Nachweis von Staphylococcus epidermidis. Am 27. Februar wurde der Patient aus stationärer Behandlung entlassen. Im
Entlassungsbericht wurde eine Punktion des Kniegelenkes
mitgeteilt, bei der sich jedoch kein Hinweis auf eine Gelenkentzündung ergeben habe. Der Bericht enthielt zusätzlich den
Seite 160
Eintrag „Staphylococcus epidermidis“ und dass aufgrund eines
erhöhten CRP-Wertes zehn Tage lang antibiotisch mit Unacid
behandelt worden sei.
Nach vier Wochen stellte sich der Patient erneut in dem Krankenhaus wegen eines Knie-Umknicktraumas rechts vor. Dabei
wurde eine reizlose Wunde ohne Verletzungszeichen festgestellt. Die weitere Behandlung erfolgte beim Hausarzt, der
aufgrund anhaltender Beschwerden, Schwellung und Überwärmung im Mai die Überweisung an einen Facharzt für Gefäßchirurgie veranlasst. Dort wurde eine tiefe Venenthrombose rechts dokumentiert und eine Marcumarisierung verordnet.
Unter dem Verdacht eines Frühinfektes wurde der Patient erneut im Krankenhaus vorgestellt und eine weitere Kniepunktion vorgenommen, die das Vorliegen einer Gelenkinfektion
bestätigte. Daraufhin erfolgte die Einweisung in ein anderes
Krankenhaus, das am 23. Mai die Explantation der Knieprothese wegen einer periprothetischen Knieinfektion vornahm. Die Keimbestimmung ergab den bereits bekannten
Staphylococcus epidermidis, der bereits im Februar im zuerst behandelnden Krankenhaus festgestellt worden war. Am
28. August wurde im Rahmen eines stationären Aufenthaltes
bis zum 10. September eine nickelfreie Revisionsprothese
reimplantiert.
Gutachten
Der beauftragte Gutachter, Facharzt für Orthopädie, kam zu
dem Schluss, dass die Implantation der Knieprothese technisch
korrekt mit zufriedenstellendem Ergebnis erfolgt sei. Aufgrund der Untersuchung des Gelenkpunktates vom 21. Februar nach Rückverlegung sei Staphylococcus epidermidis nachgewiesen worden. Auch aufgrund erhöhter Laborwerte hätte
von einer Gelenkinfektion ausgegangen werden müssen. Es
sei nicht nachvollziehbar, weshalb im Entlassungsbrief trotz
Beschreibung einer infektiösen Situation mit Nennung des
Keimes keine entsprechenden Behandlungsmaßnamen ergriffen worden seien. Es sei auch nicht nachvollziehbar, weshalb
während des zweiten stationären Aufenthaltes unter der Verdachtsdiagnose eines Knieprotheseninfektes eine Lumboischialgie behandelt worden sei. Diese hätte keine Antibiose erfordert. Die Infektion hätte bereits am 24. Februar, spätestens am
25. März erkannt werden müssen. Die Behandlungsfehler hätten vermieden werden können.
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
RECHT
Entscheidung der Schlichtungsstelle
Fazit
Trotz eines Kniegelenkpunktates vom 21. Februar mit Nachweis von Staphylococcus epidermidis erfolgte im Krankenhaus
lediglich eine völlig unzureichende antibiotische Behandlung
bei Vorliegen eines Frühinfektes. Die Behandlung erfolgte
gegen seinerzeit geltende Standards. Auch nach Wiedervorstellung im März hätte die Möglichkeit bestanden, eine
dem Befund angemessene fachgerechte Behandlung durchzuführen. Ist dem behandelnden Arzt ein grober Behandlungsfehler vorzuwerfen, der generell geeignet ist, den eingetretenen Gesundheitsschaden zu verursachen, führt dieser grundsätzlich zu einer Umkehr der objektiven Beweislast zwischen
dem Behandlungsfehler und dem Gesundheitsschaden. Die
Annahme eines groben Behandlungsfehlers setzt nicht nur
einen eindeutigen Verstoß gegen bewährte ärztliche Behandlungsregeln oder gesicherte medizinische Erkenntnisse voraus, sondern erfordert ebenfalls die Feststellung, dass ein Fehler vorliegt,
der aus objektiver Sicht nicht mehr verständlich erscheint, weil er einem Arzt schlechterdings nicht unterlaufen darf.
Qualitätssicherung ist erst am Schluss zu Ende – ein Blick in die
Patientenkartei bei Erstellung des Entlassungsbriefs ist empfehlenswert!
Verfasser:
Dr. med. Klaus Seemann
Facharzt für Chirurgie/Unfallchirurgie
Ärztliches Mitglied
Kerstin Kols
Geschäftsführerin
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen
der norddeutschen Ärztekammern
Hans-Böckler-Allee 3
30173 Hannover
Die Schlichtungsstelle ist zu dem Schluss gekommen, dass es sich hierbei um grobe
Behandlungsfehler handelt, die nicht
nachvollziehbar sind. Bei korrektem Vorgehen wäre nach Erhalt des bakteriologischen
Ergebnisses der Punktion vom 21. Februar
eine Revisionsoperation mit Debridement und
Entfernen der beweglichen Teile (tibiales Polyethylenplateau) unter Jet-Lavage vorgenommen worden. Zusätzlich hätte eine begleitende systemische antibiotische Behandlung stattgefunden. Unter dieser Therapie
hätte mit einer Wahrscheinlichkeit von circa
60 Prozent die Möglichkeit einer Beherrschung der Infektion bestanden. Durch das
fehlerhafte Vorgehen ist es zu folgenden zusätzlichen Gesundheitsbeeinträchtigungen
gekommen:
Aufgrund der fehlerhaften Behandlung
erfolgte eine Verzögerung der Behandlung von Ende Februar bis Ende August.
Dadurch entwickelte sich eine Spätinfektion,
die nunmehr die komplette Entfernung der
Prothese zwingend notwendig machte. Hierdurch verlängerte sich die Rehabilitationszeit
aufgrund des notwendigen zweizeitigen Prothesenwechsels deutlich. Eine verlängerte
Rehabilitationszeit nach TEP-Re-Implantation ist mit einem Jahr einzuschätzen.
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Seite 161
FORTBILDUNG
Rostocker Seminar: Hirntoddiagnostik
Am Freitag, den 13. März 2015, fand von 09:00 bis 16:00
Uhr im Hörsaal der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
in Rostock die aus aktuellem Anlass durchgeführte Fortbildung zum Thema „Hirntoddiagnostik“ statt.
Auf Initiative und unter der Leitung von Professor Dr. Uwe
Walter, stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Rostock, wurde eine sechsstündige sehr kompakte und informative Veranstaltung angeboten. Zum Referenten-Team wurden neben Privatdozent
Dr. Matthias Wittstock, Oberarzt der Klinik für Neurologie
der Universitätsmedizin Rostock, auch Prof. Dr. Stephan
Brandt und Privatdozent Dr. Stephan Schreiber, beide Oberärzte der Charité, Universitätsmedizin Berlin, hinzugezogen.
In der Eröffnungsrede verwies der Präsident der Ärztekammer M-V Dr. Andreas Crusius auf die Notwendigkeit der Qualifikation, auf den Facharztstandard und vor allem auf die
Aufklärung der Organspender, deren Angehörige und potentielle Empfänger. Insbesondere nach den bekannten Vorkommnissen müssen Fehler in der Dokumentation vermieden
und Rechtssicherheit geschaffen werden. Leider gibt es noch
einen Genehmigungsvorbehalt bei den neuen Richtlinien
durch die Bundesärztekammer.
Von Angehörigen werden Bedenken und Vorbehalte gegenüber der Organspende bei Hirntod z. T. auch deshalb geäußert, weil bei ihnen Unsicherheiten bezüglich der Sicherheit
der Todesfeststellung bestehen. Festzuhalten ist, dass die in
Deutschland gültigen und regelmäßig fortgeschriebenen Kriterien zur Feststellung des Hirntodes zu den weltweit sichersten gehören.
Die Mehrheit des Deutschen Ethikrates ist gemäß seiner
aktuellen Stellungnahme vom 24.02.2015 der Auffassung,
dass der Hirntod ein sicheres Todeszeichen ist. Lediglich für
eine Minderheit des Deutschen Ethikrates ist der Hirntod
kein Kriterium für den Tod des Menschen, da auch nach dem
Absterben des Gehirns der Organismus unter der Voraussetzung einer apparativ-intensivmedizinischen Unterstützung
noch über vielfältige Funktionen verfügt, die nicht nur „partiell“ wirken, sondern für den Organismus als Ganzen integrierende Funktion haben.
Jedoch ist der Deutsche Ethikrat einstimmig der Auffassung,
dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten ist.
In Deutschland ist die Hirntoddiagnostik ein fachübergreifendes immer aktuelles Thema, für das es bislang keine
systematische Ausbildung gibt.
Prof. Brandt von der Charité Berlin vermittelte den Teilnehmern seine umfangreichen Erfahrungen zu der Problematik.
Seite 162
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
FORTBILDUNG
tausch suchen, aber auch an Ärzte, die mit den Kriterien und
Prozeduren der Hirntoddiagnostik vertraut gemacht werden
und dann als Multiplikatoren auftreten sollen.
Das methodisch gut gestaltete Programm beinhaltete einen
theoretischen Teil, als auch die Demonstration und Besprechung praktischer Aspekte anhand von Einzelfällen, welche
die Vorgehensweise bei der Hirntoddiagnostik illustrierten
und Gelegenheit gaben, im Rahmen dieser Veranstaltung
einen Erfahrungsaustausch zu pflegen. Das war dank der
Strukturierung und der Aktualität der Fortbildung sehr gut
gelungen.
Präsident Dr. Crusius im Gespräch mit Prof. Walter, dem wissenschaftlichen Leiter der Veranstaltung
Die umfassende Darstellung der Diagnostik erfolgte sehr detailliert und auch für Anfänger verständlich. Der Hirntod
steht für sich – die klinischen Untersuchungen, die apparative
Zusatzdiagnostik, das „Zwei Ärzte Prinzip“, die belastbare
Dokumentation und Konsequenzen wurden erläutert, auch
kritisch hinterfragt und kontrovers beantwortet.
Im Rahmen dieses eintägigen Kurses wurde die Vorgehensweise bei der Hirntoddiagnostik strukturiert unterrichtet und
diskutiert.
Durch die langjährige spezielle klinische Erfahrung der Referenten konnte, nach Einschätzung der Teilnehmer, mehrheitlich ein hoher Wissenszuwachs zu diesem Thema erreicht
werden.
Unser Dank gilt den Beteiligten.
Das Seminar richtete sich an Ärztinnen und Ärzte, die bereits
Erfahrung in diesem Bereich haben und den Erfahrungsaus-
Dipl.-Päd. Christine Mertink
Referatsleiterin Fortbildung
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Seite 163
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE
Veranstaltungskalender
Impfkurse in
Mecklenburg-Vorpommern
Grundkurs: Erwerb des Impfzertifikates der
Ärztekammer M-V
Refresher-Kurs: Voraussetzung: Impfzertifikat einer Ärztekammer
Gebühr: Grundkurs: 80,00 €, Refresher-Kurs: 40,00 €,
Erweiterter Refresher-Kurs: 50,00 € (Ärzte), 20,00 €
(medizinisches Assistenzpersonal)
Ein vollständiges und aktualisiertes Angebot finden
Sie auf der Internetseite: http://www.aek-mv.de
� Fortbildung � Veranstaltungskalender
Kurse der Ärztekammer M-V
Rostock:
12.09.2015, 10:00 – 15:00 Uhr
Impftag der Ärztekammer M-V
(Erweiterter Refresher-Kurs) 6 P 06.11.2015, 09:00 – 15:00 Uhr
Grundkurs (Im Rahmen der 24. Seminar- und Fortbildungswoche der
Ärztekammer M-V)
6 P Schwerin:
(Festsaal, Haus 13 (Ebene 2), HELIOS Kliniken Schwerin
GmbH, Wismarsche Str. 393 – 397, 19055 Schwerin)
13.06.2015, 10:00 – 15:30 Uhr
Grundkurs
6 P
13.06.2015, 12:30 – 15:30 Uhr
Refresher-Kurs 4P Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,
Herr Priv.-Doz. Dr. med. habil. M. Löbermann
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Kurse anerkannter Kursleiter im
Kammerbereich
Rostock:
10.06.2015, 14:00 – 17:30 Uhr
Fachärztlicher Refresher-Kurs 4 P
Ort: Technologiepark, Friedrich-Barnewitz-Str. 3,
18119 Rostock-Warnemünde
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann
Anmeldung: Berufsverband der Frauenärzte,
Herr Dipl.-Med. U. Freitag,
Turnerweg 11 a, 23970 Wismar,
Tel.: 03841 283432, Fax: 03841 283433,
E-Mail: [email protected]
Neubrandenburg:
10.10.2015, 10:30 – 14:15 Uhr
Refresher-Kurs
4P
10.10.2015, 08:30 – 14:15 Uhr
Grundkurs
6P
Ort: Institut für Hygiene, Dietrich-BonhoefferKlinikum Neubrandenburg,
Seite 164
Salvador-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,
Herr Priv.-Doz. Dr. med. habil. J. Hallauer
Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum
Neubrandenburg, Institut für Hygiene, Sekretariat,
Salvador-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,
Tel.: 0395 7752061, Fax: 0395 775192061,
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungen der
Ärztekammer M-V
Spezialkurs im Strahlenschutz für
Ärzte (und Medizinphysiker) 21 P
zum Erreichen der Fachkunde Strahlenschutz nach
Röntgenverordnung
(Voraussetzung: Besuch des Grundkurses)
Termin: 04.06.2015, 13:00 Uhr –
06.06.2015, 13:00 Uhr Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. J.-C. Kröger
Gebühr: 140,00 € (bei Komplettbuchung von Grundund Spezialkurs: 250,00 €)
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Strukturierte curriculare Fortbildung „Geriatrische Grundversorgung“ – Modul 10, 11
22 P
(20 Stunden)
Termin: 05.06.2015, 08:00 Uhr –
06.06.2015, 16:30 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. L. M. Drach
Gebühr: 200,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
80-Stunden-Kurs zum Erwerb der
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
(80 Stunden; nach den Empfehlungen der
81 P
Bundesärztekammer)
Termin: 07.07.2015, 08:00 Uhr –
14.07.2015, 17:15 Uhr
Ort: Ärztekammer M-V, Universitätsmedizin Rostock
und Berufsfeuerwehr Rostock
Leitung: Herr Dr. med. M. Gloger,
Herr Dr. med. B. Werner
Gebühr: 700,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Der lebensbedrohliche Notfall mit
praktischen Übungen zur Notfall­
medizin für Ärztesenioren
5P
Termin: 23.07.2015, 14:00 – 18:00 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Frau Dr. med. D. Zillig
Gebühr: 25,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Refresher-Kurse „Der Praxisnotfall“
(Herz-Lungen-Wiederbelebung)
je 9 P
(für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal,
jeweils 09:00 – 16:00 Uhr)
05.09.2015 Greifswald
21.11.2015 Neubrandenburg
Gebühr: 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Aktualisierung der Fachkunde im
Strahlenschutz nach Röntgenverordnung
9P
Termin: 19.09.2015, 09:00 – 16:00 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. J.-C. Kröger
Gebühr: 100,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE
Vertrauliche Geburt
16 P
Termin: 25.09.2015, 09:00 Uhr –
26.09.2015, 16:00 Uhr Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock
Leitung: Frau R. Fendler-Vieregg,
Frau Dipl.-Soz.-Päd. C. Weller
Gebühr: 200,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
21. Zentrale Fortbildung „Interventionsmöglichkeiten bei Alkohol- und
Drogenabhängigkeit“
7P
Schwerpunkt: Frauen – Sucht – Familie
Termin: 10.10.2015, 09:00 – 15:00 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. R. Woratz
Gebühr: 20,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Medizinische Begutachtung
12 P
(12 Stunden)
Themen: Grundlagen, Spezielle Begutachtungsfragen:
HWS-Trauma, gesetzliche Unfallversicherung,
Schwerbehindertenrecht, soziales Entschädigungsrecht,
Pflegeversicherung, Berufskrankheiten,
gesetzliche Rentenversicherung, Rehabilitation,
Begutachtung im Arzthaftungsrecht
Termin: 16.10.2015, 15:00 Uhr –
17.10.2015, 16:00 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Herr RA Dr. jur. J. Neu
Gebühr: 150,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
12. Zentrale Fortbildungsver­
anstaltung „HIV / AIDS“
7P
Termin: 05.12.2015, 09:00 – 15:00 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk
Gebühr: 20,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Existenzgründerseminar
3P
Termin: 16.12.2015, 16:00 – 19:30 Uhr
Ort: Seminargebäude, Ärztekammer M-V,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock
Leitung: Frau R. Niemann, Herr A. Henning
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungen in unserem
Kammerbereich
Folgende Veranstalter bieten in M-V
Balintgruppenarbeit an:
Gadebusch – Frau Dipl.-Med. A. Hachtmann,
Tel.: 03886 212440
Greifswald – Frau Dr. med. B. Noack,
Tel.: 03834 594664
Rostock – Frau Dr. med. K. Birke, Tel.: 038203 44606
Schwerin – Herr Dr. med. P. Herzog,
Tel.: 0385 5777373
Stralsund – Herr Dr. med. Dr. jur. M. Gillner,
Tel.: 03831 452200
Fortbildungsveranstaltungen der
Serrahner Diakoniewerk gGmbH
Interdisziplinäre suchtmedizinische Fallkonferenz
je 3 P
Termine: dienstags, jeweils 13:30 – 15:00 Uhr
Verhaltenstherapie bei Suchterkrankungen
je 3 P
Termine: jeden letzten Dienstag im Monat,
jeweils 15:00 – 16:30 Uhr
Ort: kleiner Konferenzraum, Serrahner Diakoniewerk
gGmbH, Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen,
Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn
Leitung: Herr Dr. med. W. Traub
Anmeldung: Serrahner Diakoniewerk gGmbH,
Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen,
Sekretariat Frau A. Dammeier, Am Pfarrhof 1,
18292 Serrahn, Tel.: 038456 62580, Fax: 038456 62585,
Internet: http://www.rehaklinik-serrahn.de,
E-Mail: [email protected]
Montagsweiterbildung der Klinik
für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie der Universitätsmedizin
Greifswald
je 2 P
Termine: montags, jeweils 07:30 – 08:30 Uhr Ort: Raum J02.17, Klinik und Poliklinik für Orthopädie
und Orthopädische Chirurgie, Universitätsmedizin
Greifswald, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1,
17475 Greifswald
Leitung: Herr Prof. Dr. med. H. Merk
Anmeldung: Universitätsmedizin Greifswald,
Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie, Frau M. A. S. Kühl,
Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald,
Tel.: 03834 867213,
Internet: http://www2.medizin.uni-greifswald.de,
E-Mail: [email protected]
In einer fraktioniert laufenden
Selbsterfahrungsgruppe
(tiefenpsychologisch fundierte
Psychotherapie) sind derzeit
Plätze frei.
Informationen: Universitätsmedizin Greifswald,
Herr Prof. Dr. med. habil. H. Freyberger,
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Rostocker Chaussee 70, 18437 Stralsund,
Tel.: 03831 452100,
E-Mail: [email protected]
Fortbildung „Intensivtransport“
(8 Stunden)
9P
Termin: 28.11.2015, 09:00 – 16:00 Uhr Ort: DRK Rettungswache Cambs, Ventschower Str. 1,
19067 Cambs
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen
Gebühr: 100,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V,
Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a, 1
8055 Rostock, Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46,
Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Seite 165
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE
Wöchentliche Fortbildung der
Abteilung für Kinderchirurgie der
Chirurgischen Klinik und Poliklinik
der Universitätsmedizin Rostock
Termine: donnerstags,
jeweils 08:15 – 09:00 Uhr je 1 P
Leitung: Herr Prof. Dr. med. G. Stuhldreier
Ort / Anmeldung: Universitätsmedizin Rostock,
Chirurgische Klinik und Poliklinik,
Abteilung für Kinderchirurgie, Ernst-Heydemann-Str. 8,
18057 Rostock, Tel.: 0381 4946251
Jubiläumsveranstaltung:
50. Jahrestagung der Gesellschaft
der Internisten Mecklenburg-Vorpommerns e. V.
Hauptthemen: Nephrologie, Faszinosum
Innere Medizin, Update Innere Medizin
Termin: 08.05.2015, 15:00 Uhr –
09.05.2015, ca. 15:00 Uhr
Ort: Industrie- und Handelskammer zu Schwerin,
Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. H.-C. Schober,
Herr Prof. Dr. med. D. Werner
Gebühr: 30,00 € (Mitglieder GdI, DGIM, BDI), 50,00 €
(Nichtmitglieder), 20,00 € (Rentner),
10,00 € (Studenten und Pflegepersonal)
Information: Gesellschaft der Internisten Mecklenburg-Vorpommerns e. V., c/o Klinikum Südstadt
Rostock, Klinik für Innere Medizin I, Herr Prof. Dr. med.
habil. H.-C. Schober, Südring 81, 18059 Rostock,
Fax: 0381 44015099,
E-Mail: [email protected]
Internationales Orthopädisches
Symposium
anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Orthopädischen Klinik an der Universitätsmedizin Greifswald
Termin: 09.05.2015, 09:00 – 15:15 Uhr
Ort: Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg,
Martin-Luther-Str. 14, 17489 Greifswald
Leitung: Herr Prof. Dr. med. H. Merk
Anmeldung: Universitätsmedizin Greifswald, Klinik
und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Frau M.A. S. Kühl, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1,
17475 Greifswald, Tel.: 03834 867213,
Internet: http://www2.medizin.uni-greifswald.de,
E-Mail: [email protected]
Komplette Akupunkturausbildung
der DGfAN e. V.
zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Akupunktur
(KV Qualifikation)
laufendes Kurssystem:
16. – 17.05.2015 Praktikumskurs 01
17.05.2015 Fallseminar
XV. Warnemünder Akupunktur-Neuraltherapie-Woche
16. – 23.05.2015
Seite 166
Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und Ferienhotel „Sanddorn“, Strandweg 12, 18119 RostockWarnemünde / Hotel Neptun, Seestr. 19,
18119 Rostock-Warnemünde
Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz
Anmeldung: Deutsche Gesellschaft für Akupunktur
und Neuraltherapie (DGfAN) e. V., Geschäftsstelle,
Mühlgasse 18 b, 07356 Bad Lobenstein,
Tel.: 036651 55075, Fax: 036651 55074,
Internet: http://www.dgfan.de,
E-Mail: [email protected]
oder
Akupunkturfortbildungszentrum, Frau Dr. med.
R. Schwanitz, Strandweg 12, 18119 RostockWarnemünde, Tel.: 0381 5439935, Fax: 0381 5439988,
E-Mail: [email protected]
Der Patient mit Bauchschmerzen
(Teil 1)
Termin: 20.05.2015, 16:30 – 21:00 Uhr
Ort: Gutshaus Stolpe, Peenstr. 33,
17391 Stolpe bei Anklam
Leitung / Anmeldung: Herr Dr. med. M. Wiersbitzky,
Leipziger Allee 60, 17389 Anklam,
Tel.: 03971 293662, Fax: 03971 293684
Fortbildungen der AHG Klinik
Schweriner See in Lübstorf
je 2 P
Termine: mittwochs, jeweils 15:00 – 16:30 Uhr
20.05.2015 Generalisierte Angststörung: Krankheits
bild und Therapie
17.06.2015 Einige Aspekte transkultureller Psychotherapie
01.07.2015 Soziales Kompetenztraining – Indikation und Durchführung
08.07.2015 (09:30 – 16:20 Uhr) Sommersymposium 2015: Rückkehr ins Leben – Behandlung der Depression in der Rehabilitation
8P (Gebühr: 50,00 €)
16.09.2015 Behandlungsergebnisse in der AHG Klinik Schweriner See
14.10.2015 Geldmanagement bei Glücksspielern
09.12.2015 Teamentwicklung als Burnout-Prophylaxe
Ort: AHG Klinik Schweriner See, Am See 4,
19069 Lübstorf
Leitung: Herr Dr. med. T. Fischer
Anmeldung: AHG Klinik Schweriner See,
Klinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie
und Suchtmedizin, Herr Dr. med. T. Fischer,
Am See 4, 19069 Lübstorf,
Tel.: 03867 900165, Fax: 03867 900600,
Internet: http://www.klinik-schweriner-see.de,
E-Mail: [email protected]
Fortgeschrittene Techniken
der Thoraxchirurgie –
2. und 3. Operationskurs
je 17 P
Termine: 20. – 21.05.2015 / 29. – 30.10.2015,
jeweils 08:00 – 17:00 Uhr
Ort: Institut für Experimentelle Chirurgie mit zentraler
Versuchstierhaltung, Schillingallee 69 a, 18057 Rostock
Gebühr: je 490,00 €
Leitung / Anmeldung: Universitätsmedizin Rostock,
Herr Dr. med. R. Oerter, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abteilung für Allgemein-, Thorax-, Gefäß- und
Transplantationschirurgie, Arbeitsbereich Thoraxchirurgie, Schillingallee 35, 18057 Rostock,
Tel.: 0381 4946287, Fax: 0381 4946002,
E-Mail: [email protected]
25. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Pneumologie und Allergologie (APPA) e. V.
Termin: 29.05.2015, 13:30 Uhr –
31.05.2015, 13:05 Uhr
Ort: Stadthalle Rostock, Südring 90, 18059 Rostock
Leitung: Frau Dr. med. K. Breuel
Anmeldung: INTERCOM Dresden GmbH,
Frau S. Wolf, Frau A. Binning,
Zellescher Weg 3, 01069 Dresden,
Tel.: 0351 320173-50 / -30, Fax: 0351 32017333,
E-Mail: [email protected], [email protected]
Fortbildungen der Carl-FriedrichFlemming-Klinik, HELIOS Kliniken
Schwerin GmbH
Fortschritt in der Diagnostik und der
je 2 P
Therapie psychischer Erkrankungen
Termine: jeweils 18:00 – 19:30 Uhr
03.06.2015 Förderung von Resilienz in der
psychiatrisch-psychotherapeutischen
Behandlung – Was Menschen stark macht
01.07.2015 Aktuelle pharmakologische Therapie
strategien zur Behandlung der
Alkoholabhängigkeit
05.08.2015 Burnout: Welche Behandlungen haben sich wirklich bewährt?
09.09.2015 Diagnostik und Therapie der Abhängig
keit von Opioidanalgetika
Ort: Festsaal, Haus 13, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,
Wismarsche Str. 393 – 397, 19049 Schwerin
Curriculum für Psychiatrie und Psychotherapie
Termine: jeweils 08:30 – 16:00 Uhr
11.06.2015 AMDP-Seminar (10:00 – 17:30 Uhr)
25.06.2015 Technische Untersuchungsmethoden in der Psychiatrie und Psychotherapie
(u. a. Bildgebung, EEG, EKG, Labor inkl. Liquor)
08.09.2015 Persönlichkeitsstörungen, Borderline –
Persönlichkeitsstörung, dialektisch
behaviorale Therapie – DBT
(14:00 – 18:00 Uhr)
15.10.2015 Diagnostik und Therapie von Essstörun
gen, somatoformen und funktionellen Störungen; chronischer Schmerz
15.12.2015 Psychotherapie der Sucht
(13:00 – 16:00 Uhr)
12.01.2016 Diagnostik und Therapie von AngstÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE
und Zwangserkrankungen
(14:00 – 18:00 Uhr)
Ort: „Alte Bibliothek“, Haus 11, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,
Wismarsche Str. 393 – 397, 19049 Schwerin
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Frau S. Steinigk, Wismarsche Str. 393 – 397,
19049 Schwerin, Tel.: 0385 5203200,
E-Mail: [email protected]
4. Haffsymposium der Sportmedizin
Termin: 05.06.2015, 14:00 Uhr –
06.06.2015, 18:00 Uhr
Ort: Bürgersaal, Altes Bollwerk 9, 17373 Ueckermünde
Gebühr: 100,00 € (Mitglieder des Sportärztebundes),
125,00 € (Nichtmitglieder)
Anmeldung: AMEOS Klinikum Ueckermünde, Klinik
für Chirurgie, Sekretariat Frau E. Engelke-Haß, Ravensteinstr. 23, 17373 Ueckermünde, Tel.: 039771 412201,
Fax: 039771 41209, Internet: http://www.ameos.eu,
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungen der HELIOS Kliniken Schwerin GmbH
DEGUM zertifizierter Workshop
„Karotischirurgie in Ultraschall-gestützter
Blockade des Plexus cervicalis“
Termin: 11. – 12.06.2015
Leitung: Herr Dr. med. G. Rehmert,
Herr Dr. med. R. Litz, Frau Dr. med. K. Zukowski,
Herr Dr. med. R. Seidel
Gebühr: 350,00 €
DEGUM-zertifizierter Grundkurs und Workshop „Gefäßzugänge und Nervenblockaden“
DGAI zertifiziert (AFS-Modul 1 – 3: Grundlagen der Sonographie, Gefäßsonographie, Neurosonographie)
Termin: 13.06.2015, 08:30 Uhr –
14.06.2015, 17:00 Uhr
Leitung: Herr Dr. med. R. Litz, Herr Dr. med. R. Seidel,
Herr Dr. med. G. Rehmert, Herr Dr. med. T. Mäcken
Gebühr: 420,00 €
Ort: Raum „Schwerin / Leezen“, Haus 0 (Ebene 3),
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,
Wismarsche Str. 393 – 397, 19055 Schwerin
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,
Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie,
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Herr Dr. med. R. Seidel, Wismarsche Str. 393 – 397,
19055 Schwerin,
Tel.: 0385 5204251, Internet: http://usra.de/kurse,
E-Mail: [email protected]
24. und 25. Sonographiekurse der
Säuglingshüfte
(nach den Richtlinien der DEGUM und der KBV)
20. – 21.06.2015 Grundkurs
19. – 20.09.2015 Aufbaukurs
19. – 20.03.2016 Abschlusskurs
Ort: Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Universitätsmedizin Greifswald,
Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald
Leitung: Herr Prof. Dr. med. H. Merk
Anmeldung: Universitätsmedizin Greifswald, Klinik
und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Frau M.A. S. Kühl, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1,
17475 Greifswald, Tel.: 03834 867213,
Internet: http://www2.medizin.uni-greifswald.de,
E-Mail: [email protected]
Güstrower anästhesiologischer
Schulterkurs
Sonografiegestützte Regionalanästhesieverfahren für
die Schulterchirurgie als Stand-alone-Technik
und für die intra- und postoperative Schmerztherapie
Termin: 09.09.2015, 10:00 Uhr –
10.09.2015, 18:00 Uhr
Leitung: Herr Dr. med. T. Noky
Ort / Anmeldung: KMG Klinikum Güstrow GmbH,
Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie,
Herr T. Teichmann / Frau Hinz,
Friedrich-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow,
Tel.: 03843 343479, Fax: 03843 343360,
E-Mail: [email protected]
Psychosomatische Grundversorgung
(20 Stunden Diagnostik und Differentialdiagnostik,
30 Stunden Interventionsmethoden in der
Psychosomatischen Grundversorgung)
Die Teilnahme an einer kontinuierlichen Balintgruppenarbeit über 30 Stunden ist ebenfalls möglich.
50 P
Herbstkurs 09. – 11.09.2015 (Block I),
14. – 16.10.2015 (Block II)
Ort: Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Universitätsmedizin Rostock, Gehlsheimer
Str. 20, 18147 Rostock
Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider
Anmeldung: Universitätsmedizin Rostock, Klinik für
Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin,
Frau B. Burau, Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,
Tel.: 0381 4949671, Fax: 0381 4949672,
E-Mail: [email protected]
Fortbildungen der Landesgruppe
Mecklenburg-Vorpommern
im Deutschen Berufsverband der
HNO-Ärzte
19.09.2015 Herbsttagung
Ort: pentahotel, Schwaansche Str. 6, 18055 Rostock
Leitung: Frau Dipl.-Med. A. von Schütz
Gebühr: 25,00 € (Mitglieder), 50,00 €
(Nichtmitglieder)
Anmeldung: CongressCompany Jaenisch GmbH,
Frau S. Lindemann, Tannenweg 22 / Speicher II,
18059 Rostock, Tel.: 0381 8003980, Fax: 0381
8003988, E-Mail: [email protected]
Gutachtenintervision
3P
Termin: 23.09.2015, 15:00 – 17:00 Uhr Ort: Universitätsmedizin Rostock, Klinik für Forensische
Psychiatrie, Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock
Leitung / Anmeldung: HELIOS Hanseklinik Stralsund
GmbH, Klinik für Forensische Psychiatrie und
Psychotherapie, Herr Dr. med. Dr. jur. M. Gillner,
Rostocker Chaussee 70 f, 18437 Stralsund,
Tel.: 03831 452200, Fax: 03831 452205
Veranstaltung in anderen
Kammerbereichen
4. Nationale Impfkonferenz
9P
Impfen schützt alle – Masern-Elimination ist machbar!
Termin: 18.06.2015, 10:00 Uhr –
19.06.2015, 13:00 Uhr
Ort: Urania Berlin e. V., An der Urania 17, 10787 Berlin
Gebühr: 180,00 €
Anmeldung: m:con – mannheim:congress GmbH,
Rosengartenplatz 2, 68161 Mannheim, Frau N. Stabe,
Tel.: 0621 4106367, Fax: 0621 410680357,
Internet: http://www.nationale-impfkonferenz.de,
E-Mail: [email protected]
Detailliertere Angaben und weitere Fortbildungs­­
veranstaltungen finden Sie auf der Internetseite:
http://www.baek.de � Fortbildungs­portal
Seite 167
AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG
Öffentliche Ausschreibung
von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 3 a und 4 SGB V
Die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme
durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.
Planungsbereich Übergabetermin
Bewerbungsfrist
Ausschreibungsnr.
Mittelbereich Schwerin Stadtgebiet
Hausarzt
Hausarzt
Hausarzt (Praxisanteil)
nächstmöglich
nächstmöglich
1. Juli 2015
15. Mai 2015
15. Mai 2015
15. Mai 2015
15/05/13
21/03/13
18/02/14
Mittelbereich Neubrandenburg Stadtgebiet
Hausarzt (halber Vertragsarztsitz)
nächstmöglich
15. Mai 2015
17/01/14/1
Mittelbereich Rostock Stadtgebiet
Hausarzt
nächstmöglich
15. Mai 2015
17/02/15
Mittelbereich Bergen auf Rügen
Hausarzt
1. Oktober 2015
15. Mai 2015
23/02/15
nächstmöglich
1. Juli 2015
15. Mai 2015
15. Mai 2015
04/01/15
04/03/15
nächstmöglich
15. Mai 2015
19/12/14
1. Oktober 2015
1. Juli 2015
15. Mai 2015
15. Mai 2015
23/01/14
26/01/15
Planungsbereich Neubrandenburg/Mecklenburg-Strelitz
Facharzt für Augenheilkunde
nächstmöglich
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil)
1. Juli 2015
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil)
1. Juli 2015
15. Mai 2015
15. Mai 2015
15. Mai 2015
22/08/14
09/03/15
10/03/15
Planungsbereich Bad Doberan
Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
nächstmöglich
15. Mai 2015
06/01/14
Planungsbereich Ludwigslust
Facharzt für Nervenheilkunde
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin
31. Dezember 2015
nächstmöglich
1. Oktober 2015
15. Mai 2015
15. Mai 2015
15. Mai 2015
17/06/14
26/11/14
20/02/15
Planungsbereich Parchim
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
nächstmöglich
15. Mai 2015
02/12/13
Planungsbereich Rügen
Facharzt für Chirurgie
Facharzt für Nervenheilkunde
nächstmöglich
nächstmöglich
15. Mai 2015
15. Mai 2015
07/11/13
08/01/15
Planungsbereich Uecker-Randow
Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
nächstmöglich
15. Mai 2015
20/10/14
Planungsbereich Güstrow
Facharzt für Urologie (halber Praxisanteil) nächstmöglich
15. Mai 2015
15/01/15
Planungsbereich Demmin
Facharzt für Urologie (halber Praxisanteil) nächstmöglich
15. Mai 2015
24/03/15
Planungsbereich Müritz
Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten 1. Januar 2016
15. Mai 2015
03/03/15
Hausärztliche Versorgung
Spezialisierte fachärztliche Versorgung
Raumordnungsregion Westmecklenburg
Facharzt für Innere Medizin (Praxisanteil)
Phlebologische Praxis
Gesonderte fachärztliche Versorgung
KV-Bezirk (Land Mecklenburg-Vorpommern)
Facharzt für Pathologie (Praxisanteil)
Allgemeine fachärztliche Versorgung
Planungsbereich Stralsund/Nordvorpommern
Facharzt für Augenheilkunde
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin
Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym. Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die
Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.
Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:
• Auszug aus dem Arztregister;
• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;
• Lebenslauf;
• Behördenführungszeugnis im Original.
Seite 168
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AKTUELLES / BUCHVORSTELLUNGEN
DEGAM – Positionspapier zur
psychosomatischen Grundversorgung
Der Hausarzt ist in der Regel erster Ansprechpartner von Patientinnen und Patienten in schwierigen Lebenssituationen
sowie bei körperlichen und seelischen Leiden. Deshalb gehört die psychosomatische Grundversorgung zu den Kernkompetenzen der Allgemeinmedizin in der hausärztlichen
Versorgung.
Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und
Familienmedizin (DEGAM) hat deshalb ein aus 14 Punkten
bestehendes Positionspapier erarbeitet, in dem die Definition und die Vielfältigkeit der psychosomatischen Grundversorgung dargestellt sind.
Diese basiert vor allem auf der vertrauensvollen Beziehung
zwischen Arzt und Patient für die Diagnose und Behandlung
aller Beschwerden. Sie bezieht sich auch auf die Patientenbiografie sowie die aktuelle Situation in der Familie und be-
nötigt daher die Kompetenz von
Ärztinnen und Ärzten, die zur
Reflexion dysfunktionaler Muster durch ihre hausärztlichen Erkenntnisse befähigt sind.
Nur in Kenntnis der Arzt-Patienten-Interaktionen können die
Methoden der Behandlung gesehen werden. Die notwendigen Rahmenbedingungen betreffen u. a. die Berücksichtigung interkultureller Vielfalt und eine psychohygienische
Praxis von Ärzten und ihrem Team.
Das Positionspapier können Interessenten unter http://
www.degam.de/positionspapiere.html nachlesen.
(Pressemitteilung der DEGAM bearbeitet von C. B.)
Für Sie gelesen
Mutschler Arzneimittelwirkungen
Pharmakologie – Klinische Pharmakologie – Toxikologie
Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer,
Sabine Menzel, Peter Ruth
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
10. vollst. überarbeitete und erweiterte Auflage 2013
1197 Seiten, 349 Abb., 257 Tab., € 73.60
ISBN 978-3-8047-2898-1
Die 10. Auflage dieses
Klassikers der Pharmakologie-Lehrbücher ist nun als
Jubiläumsausgabe erschienen. Generationen von
Pharmazeuten und Ärzten
kennen den „Mutschler“
aus studentischen Zeiten
und nutzen ihn immer
weiter! Das Werk hat seinen einheitlich konzipierten Aufbau behalten, aber
natürlich wieder ein neues
Cover.
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Die straff überarbeitete und erweiterte Neuauflage ist deutlich im Layout komprimiert. Unverändert sind die gute Gliederung, der durchdachte Inhalt und die klare Sprache. Alle
bekannten und neuen Wirkstoffgruppen, neu entwickelte
Therapieoptionen einschließlich der Gen- und Stammzelltherapie werden objektiv und neutral, wenn nötig kritisch, in
ihrer Wirkungsweise bewertet. Übersichtliche, einprägsame
Tabellen und überzeugende Abbildungen vervollständigen
den Text.
Das Buch enthält drei Hauptteile.
Im allgemeinen Teil werden Pharmakokinetik und -dynamik,
werden Wirkung und Nebenwirkungen und die wichtigen
Arzneimittelinteraktionen behandelt. Im speziellen Teil wird
später darauf verwiesen oder erneut erläutert. Zum ersten
Teil gehören auch die Resorption und Transportwege der
Pharmaka. Hier sind genetisch bedingte Wirkungsunterschiede und die Biorhythmik nachzulesen. Letztlich werden die
Arzneimittelentwicklung und deren Prüfung vorgestellt. In
Anhängen sind Phytotherapeutika und homöopathische Behandlung erwähnt.
Der zweite Teil ist gegliedert nach Organsystemen und beschreibt dazu die hierfür genutzten Wirkstoffe. Den Kapiteln
Seite 169
BUCHVORSTELLUNGEN
sind jeweils kurz gefasste, prägnante anatomische und physiologische Grundlagen und pathophysiologische Zusammenhänge vorangestellt.
Es beginnt mit dem Nervensystem, welchem die Anästhetika
angegliedert sind. Dem folgen das hormonelle System, die
parakrinen Hormone und schließlich die einzelnen großen
Organgruppen. Vitamine und Spurenelemente werden beschrieben. Ausführlich sind die antiinfektiösen, antibakteriellen, antimykotischen, antiviralen und schließlich chemotherapeutischen Wirkstoffe abgehandelt und ihr Einfluss auf die
unterschiedlichen Erregerspektren. Hierher gehören dann
auch die Chemotherapeutika der malignen Tumoren und immunologisch wirksame Stoffe. Orphan Drugs und die verschiedenen älteren und modernen Kontrastmittel werden
besprochen.
Der dritte Teil ist Toxikologie. Die Beschreibung der zahlreichen möglichen Vergiftungen, deren Symptome und ihre Behandlung führt hin zu den Kanzerogenen. Eine ausführliche
Vergiftungstabelle fehlt natürlich nicht!
Alles ist auffindbar im 119 Seiten umfassenden Sachverzeichnis! Auf der Innenseite des Einbandcover befindet sich ein
Symbolwegweiser, auf der rückseitigen Innenseite ist eine
Auswahl von Substraten, Inhibitoren und Induktoren der
wichtigen Cytochrom-P-450-Isoenzyme aufgelistet, um
schnell potenziell klinisch relevante Interaktionen aufzufinden.
Der neue Zusatz im Titel: „Klinische Pharmakologie“ weist
darauf hin, dass dieses Standardwerk die evidenzbasierte Medizin und die aktuellen Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften berücksichtigt.
Mutschler und seine Mitautoren haben das bekannte didaktisch wertvolle Nachschlagewerk erneut sorgfältig aktualisiert und für Studium und Praxis unverzichtbar gemacht.
Dr. C. Brock, Neubrandenburg
Wenn die Organe ihr Schweigen brechen
und die Seele streikt
Krankheit und Gesundheit neu denken
Annelie Keil
1. Auflage, Scorpio Verlag GmbH & Co. KG München 2014
269 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, € 17,99
ISBN 978-3-943416-82-4
Der kranke Mensch ist mehr als sein Befund!
Nicht die Krankheit als medizinischer Sachverhalt, sondern
das Kranksein, das Erleben der Krankheit, rütteln den Erkrankten wach, „schenken“ ihm Einsichten und eröffnen
Wege zu einer „neuen Gesundheit“.
Es ist nicht überraschend, dass immer wieder verantworSeite 170
tungsbewusste Ärzte nach
dem Wesen der Heilkunde suchen.
Auch die Autorin des vorliegenden Buches, Prof. Dr. Annelie Keil, stellt sich dieser
Aufgabe. Sie ist Sozial- und
Gesundheitswissenschaftlerin,
seit 2004 emeritierte Professorin und war Dekanin an der
Universität Bremen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Gesundheitswissenschaft
und
psychosomatische Krankenforschung, Biografie- und Lebensforschung sowie die Arbeit mit Menschen in Lebenskrisen.
Ihr Buch gliedert sich in vier große Abschnitte, wobei ein weiter Bogen von der Embryonalzeit bis zum Lebensende gespannt wird.
Die Kapitelüberschriften sind:
� „Hauptsache gesund und ohne Befund“,
� „Über den Anfang der Gesundheit im Leben: Offenheit,
Überraschung, Koexistenz“,
� „Der Leib – das Zuhause der Organe, der Seele und der
Krankheit“ und
� „Wenn die Organe ihr Schweigen brechen und eine Krankheit spricht“.
Aus einigen Textstellen geht hervor, dass die Verfasserin auch
aus eigenen Krankheitserfahrungen ihr Wissen schöpft.
Zentrales Thema sind die beiden großen polaren Kräfte unseres Lebens, Gesundheit und Krankheit, die in ihrem Zusammenspiel als Vorder- und Rückseite der gleichen Medaille
beschrieben werden. Die Krankheit wird als das benannt, was
sie trotz aller Gefährdung auch ist: die Aufforderung, zu leben und sich um eine Gesundheit zu bemühen, die die körperliche, seelische, geistige, soziale und spirituelle Dimension
umfasst.
Besonderes Augenmerk sollte der Kranke in seinem biografisch gewachsenen persönlichen und sozialen Bezugsfeld erfahren.
Vor diesem Hintergrund wäre dann die Diagnostik und Heilkunst anzusiedeln.
Die Liebe zum Leben erfordert nicht nur die Kunst, gesund zu
sein, sondern vor allem die Kraft, den Mut und die Geduld,
auch krank zu sein.
So könnte es gelingen, im kritischen Dialog mit sich selbst
und den Experten die subjektiv mögliche Gesundheit zu fördern und Krankheit und Krisen in die eigenen Hände zu nehmen.
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
BUCHVORSTELLUNGEN
Die Thematik des Buches ist nicht neu, muss aber immer wieder angesprochen werden, denn leider scheint häufig die
Dichotomie von Körperlichkeit und Psyche weiter das vorherrschende Paradigma in Praxen, Kliniken und Universitäten
zu sein.
Annelie Keil schreibt tiefgründig, klug und benutzt dabei
eine Sprache voller Esprit und Charme. Manchmal meint man,
die Gedanken dieser energiegeladenen Persönlichkeit sind
viel schneller als es ihr gelingt, sie aufzuschreiben.
Bei einem solchen Gedanken- und Schreibtempo sind Sätze
über acht bis zehn Buchzeilen nicht selten und einzelne
sprachliche Stolpersteine („Kulturalität“, „kausalistische Zuschreibungen“) erfordern ein langsameres Lesen; kleine Fehler („… gräbt sich der Keimling in die Plazenta ein …“) sind
verzeihbar.
Dieses insgesamt lesefreundliche Buch ermuntert zur Reflexion über das berufliche Selbstverständnis des heutigen Arztes
und provoziert zum Weiterdenken.
Prof. H. H. Büttner, Wismar
Die Berufskrankheitenverordnung
Kommentar
G. Mertens, St. Brandenburg
Erich Schmidt Verlag Berlin
1.724 Seiten, Loseblattwerk im Ordner, Fortsetzungsbezug
ISBN 978 3 503 01497 2
(auch im Einzelbezug und als BKVdigital auf CD-ROM erhältlich)
Nur das Vorwort der beiden, als Direktoren der Berufsgenossenschaft Gesund­
heitsdienst und Wohlfahrts­
pflege hoch kompetenten
und mit der Materie vertrauten Autoren weist noch
darauf hin, dass sich dieses
Werk bereits seit 1977 zum
unentbehrlichen Ratgeber
für Unfallversicherungsträger, Ärzte und Gerichte
entwickelt hat. Fortlaufend
aktualisiert vermittelt es einen kompletten Überblick
nicht nur über die verbindlich festgeschriebenen Berufskrankheiten, sondern auch über die einschlägigen sozialrechtlichen
Bestimmungen (BKV, SGB, EU-Recht). Auch das Berufskrankheitenrecht der ehemaligen DDR (mit den für „Altfälle“ wichtigen Überleitungsbestimmungen) wird dargestellt und kommentiert.
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Das Werk ist sehr systematisch aufgebaut: Nach dem Gesetzestext der BKV folgen die Kommentare zu einschlägigen
Paragraphen des SGB VII und X; danach folgen ausführliche
Interpretationen der einzelnen Vorschriften der BKV. Den
Hauptanteil nimmt die Darstellung der Berufskrankheiten
entsprechend ihrer Systematik dar. Hier folgen dem Text der
jeweiligen Merkblätter Kommentare zu Vorkommen und
Gefahren, zur Pathophysiologie, zu Krankheitsbild und Diagnose und manchmal auch zur Literatur.
Leider folgt die Systematik der Merkblätter nicht immer der
aktuellen BKV sondern bezieht sich vielfach auf die Anlage
1 der 7. BKVO von 1976. Darstellungen des Europäischen
Rechts, der Entwicklung des BK-Rechts und von Gesetzestexten u. a. zu Betriebsärzten und zur arbeitsmedizinischen
Vorsorge bilden den Abschluss. Ein Inhalts- und Stichwortverzeichnis ist vorangestellt.
Angesichts des Umfanges ist das Loseblattwerk nicht immer
einfach zu handhaben (Aktualisierungen!). Gleichwohl ist es
ein unentbehrliches Arbeitsmittel für alle diejenigen Ärzte,
die mit Berufskrankheiten befasst sind: Arbeits- und Sozialmediziner, aber auch Unfallchirurgen / Orthopäden, Internisten und (wenn auch seltener) verschiedene „Organfachgebiete“.
Dr. W. Schimanke, Rostock
Lehratlas der Koloskopie
Helmut Messmann
2. aktualisierte Auflage
Georg-Thieme-Verlag Stuttgart New York 2014
340 Seiten, 1250 Abb., € 149,99
ISBN 978-3-13-136442-5
Wozu benötigt man im
Zeitalter der digitalen Medien noch einen analogen
Lehratlas?
Diese Frage stellt sich dem
Interessierten unbewusst,
wenn er das Buch zum ersten Mal in den Händen
hält. Doch bereits beim
ersten Durchblättern ist
der Leser fasziniert von
der Brillanz der Abbildungen. Den Autoren ist es
mit der 2. aktualisierten
Auflage wiederum gelungen, die Koloskopie als Untersuchungsmethode didaktisch
hervorragend zu bearbeiten.
Seite 171
BUCHVORSTELLUNGEN
Im allgemeinen Teil werden Untersuchungsstandards, aber
auch Tipps und Tricks vermittelt, die dem Lernenden ein
wertvoller Ratgeber sind. Der umfangreichere Teil des Werkes ist den pathologischen Befunden gewidmet. Neben der
bildlichen Darstellung erfolgt die ausführliche Besprechung
diagnostischer und therapeutischer endoskopischer Optionen, einschließlich aller gängigen Interventionen sowie des
Komplikationsmanagements.
Das letzte Kapitel umfasst die anorektalen Erkrankungen,
welche prägnant besprochen werden und mit zahlreichen
wertvollen Abbildungen versehen sind.
Zusammenfassend: Ja, der Lehratlas der Koloskopie ist ein
zeitgemäßes, praxisrelevantes und kompaktes Lehrbuch. Das
umfangreiche Online-Material ist nach dem Aktualisieren
des Zugangscodes unkompliziert verfügbar. Doch die gute
Haptik des Buches lässt den Anwender gern schneller zum
analogen Werk greifen.
Dr. R. Keller, Wismar
GOÄ – Gebührenordnung für Ärzte
Kommentar – analoge Bewertungen –
Hinweise zu individuellen Gesundheitsleistungen
Broglie, Schade, et al.
ecomed Medizin 2014
864 Seiten, Softcover, € 49,99
ISBN 978-3-609-10025-8
Leider ist die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)
nicht nur seit vielen Jahren
sehr veraltet, sondern in
der Form, wie sie jedem
liquidationsberechtigten
Arzt kostenlos zur Verfügung gestellt wird, bei
nicht wenigen Gebührenpositionen
kommentierungsbedürftig. Diese Bedürftigkeit wächst unter
anderem auch dann, wenn
Gebührenpositionen missbräuchlich verwendet werden können (um ein höheres Honorar zu erzielen).
Der anerkanntermaßen beste Kommentar, auf den sich die
Entscheidungen von Kammern, Versicherungen, Beihilfestellen und ähnlichen Gremien stützen, ist der von Brück begründete aus dem Deutschen Ärzteverlag. Er ist auf diesem
Seite 172
Gebiet sozusagen das Sprachrohr der Bundesärztekammer
(BÄK) und seines Gebührenausschusses. Allerdings ist er relativ umfangreich (und mittlerweile auf drei Bände angewachsen). Die wenigsten Ärzte werden ihn besitzen oder
sich seiner bedienen. Deshalb ist es grundsätzlich sehr begrüßenswert, wenn gelegentlich Kommentare erscheinen, die
bei gleicher inhaltlicher Ausrichtung knapper gehalten und
dadurch für den praktizierenden Arzt ansprechender sind.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Kommentar von Lang/ Schäfer/ Stiel/ Vogt aus dem Thieme-Verlag.
Der hier vorliegende Kommentar von Broglie, Schade et al.
ist hingegen in vielen Punkten ungewöhnlich: Seine Autoren
sind ausschließlich Fachanwälte für Medizinrecht.
Ausdrücklich wird auf seine Anwendbarkeit im Rahmen von
IGEL-Angeboten hingewiesen. Die IGEL betreffenden Hinweise sind außerordentlich umfangreich.
Auf den ersten Blick ist das Material sehr praktisch bzw. praxisnah aufgearbeitet. Der Gesamtumfang wirkt mit 864 Seiten auf relativ dünnem Papier durchaus kaufermutigend.
Bei eingehender Betrachtung macht der Kommentar auf den
Rezensenten allerdings einen geradezu unseriösen Eindruck.
Bei zahlreichen Gebührenpositionen werden – und zwar
ganz besonders in den teilweise sehr ausgedehnten Empfehlungen zu IGEL-Leistungen – Erläuterungen und Empfehlungen gegeben, die, wenn man es sehr vorsichtig ausdrückt,
nicht nur nicht mit den einschlägigen Kommentaren der entsprechenden Gremien der BÄK und des Brück´schen Kommentars in Deckung gebracht werden können und teilweise
sogar dem Text der GOÄ zuwiderlaufen, sondern eindeutig
dazu angetan sind, die ärztlichen Einnahmen möglichst hoch
zu treiben. Damit sind, würde man ihnen folgen (und viele
Kollegen werden ihnen vermutlich folgen), aufwändige Auseinandersetzungen mit den Kammern vorprogrammiert.
Dass es bei vielen solcherart gestalteten Liquidationen möglicherweise vergleichsweise selten zu entsprechenden Anfragen oder Beschwerden seitens der Patienten bei den Kammern kommen wird, liegt daran, dass die häufigsten dieser
überzogenen Liquidationen vermutlich IGEL-Fälle betreffen
werden.
Diese werden in der Regel nicht bei einer Versicherung oder
einer Beihilfestelle eingereicht werden, die ihrerseits sofort
die Kostenerstattung verweigern würden.
Der Rezensent hat stichprobenartig einige der bei GOÄ-Beschwerden häufig beanstandeten Nummern durchgesehen
und möchte das oben Skizzierte an einigen konkreten Beispielen darstellen:
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
BUCHVORSTELLUNGEN
GOÄ-Nr. 800, eingehende neurologische Untersuchung:
Hier findet sich u.a. folgende Erläuterung: „Eingehend = entweder* Hirnnerven oder Reflexe oder Motorik oder Sensibilität oder Koordination oder extrapyramidales System oder
Vegetativum oder hirnversorgende Gefäße. Vollständiger
neurologischer Status = Nr. 800 mit höherem Multiplikator.“
Dies ist eine Auslegung, der sich keine Ärztekammer anschließen dürfte. Sie findet sich nicht einmal andeutungsweise im GOÄ-Text oder im Brück´schen Kommentar. Dem steht
nicht entgegen, dass zur Berechnung der Nr. 800 nicht in jedem Fall der wirklich komplette neurologische Status zu fordern ist.
Die oben empfohlene Auswahl jeweils nur eines einzigen Bereiches würde jedoch eine unerhörte Inflation bedeuten.
Ebenso absurd ist die Steigerung über den Schwellenwert für
den Tatbestand lediglich einer umfassenden Erfüllung einer
Leistungslegende.
GOÄ-Nr. 34, Erörterung (mindestens 20 Minuten) der
Auswirkung einer Krankheit auf die Lebensgestaltung
in unmittelbarem Zusammenhang mit der Feststellung
oder erheblichen Verschlimmerung einer nachhaltig
lebensverändernden oder lebensbedrohlichen Erkrankung …: Hier finden sich vier knappe zutreffende Stichpunkte im Kommentar. Danach folgen über zwei Seiten IGELHinweise, die dazu ermuntern, die Nummer analog zu verwenden bei umweltmedizinischem Biomonitoring, Laboratoriumsleistungen zur Bestimmung von Metallkonzentrationen, Raucherentwöhnung und Fastenkuren der verschiedensten Art.
Außerdem findet sich eine Beschreibung der verschiedenen
Prozeduren. Hier wird der GOÄ-Text der Leistungsbeschreibung eindeutig missachtet oder missbraucht – wie auch immer man es sehen will.
Arg wird es wieder beim folgenden ausführlichen IGEL-Teil:
Dort werden neben der bereits erwähnten umweltmedizinischen Erstanamnese noch Ayurveda (nebst einer Anleitung
zur weiteren Abrechnung von 26 (!) Analogziffern im Rahmen der Ayurvedamedizin), Bach-Blüten-Therapie (nebst einer Erläuterung über das Wesen derselben), Applied Kinesiologie (ebenso mit Erläuterungen, was dies sei) und die Traditionelle Chinesische Medizin benannt.
Ähnliches gilt für die GOÄ-Nr. 31, Homöopathische Folgeanamnese …, die „analog bei jeder anderen fachspezifischen Anamnese“ empfohlen wird, was nicht zulässig ist.
Letztes grausiges Beispiel: Laut diesem Kommentar kann
eine Bescheinigung für den Besuch von Kindergarten, Schule
oder Sportverein oder bei Reiserücktritt nicht nur mit der
Nr. 70, sondern ebenso mit der Nr. 75, ausführlicher
schriftlicher Krankheits- und Befundbericht, ja sogar mit
der Nr. 80, schriftliche gutachterliche Äußerung (40 €
bei Faktor 2,3) liquidiert werden!
Zusammenfassend kann der Kommentar keinesfalls empfohlen werden. Er dokumentiert auf erschreckende Weise den
Trend, mit seltsamen Verfahren und Methoden das ärztliche
Honorar auf eine Weise zu vergrößern, die unserem Berufsstand starken Schaden zufügt und unserem ärztlichen Auftrag zuwiderläuft.
Wir Ärzte beklagen zu Recht, dass die Medizin immer mehr
durch wirtschaftliche Zwänge korsettiert und fremdbestimmt wird. Wir sollten aber sehr darauf achten, dass wir es
auf dem Gebiet der Liquidation nicht zuweilen selbst sind,
die der Medizin einen unwürdigen und kompromittierenden
wirtschaftlichen Mantel umhängen wollen.
Dr. T. Müller, Waren (Müritz)
GOÄ-Nr. 30, Erhebung der homöopathischen Erstanamnese mit einer Mindestdauer von einer Stunde …:
Hier findet sich im Kommentartext die nicht explizit falsche,
sicher aber irreführende Angabe: „Nicht nur bei homöopathischer Erstanamnese, sondern auch bei anderer fachspezifischer Anamnese, allerdings analog (…) abrechenbar; so
z. B. hinsichtlich chron. Schmerzkranker“. Durch die BÄK
(und entsprechend im Kommentar von Brück) ist hingegen
eindeutig festgelegt, dass eine analoge Verwendung ausschließlich bei chronisch Schmerzkranken sowie für die umweltmedizinische Erstanamnese anerkannt wird.
* Die Unterstreichungen wurden vom Rezensenten vorgenommen.
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Seite 173
KULTURECKE
Lange Nacht der Wissenschaften 2015
Die „Lange Nacht der Wissenschaften“ lockt erneut Jung und
Alt aus Stadt und Land zum 25. Mal zu dem größten Wissenschaftsevent unseres Bundeslandes: Traditionell an einem
Donnerstag findet die Veranstaltung in diesem Jahr am
7. Mai 2015 ab 18:00 Uhr (ca. vier Stunden) in Rostock
statt. Auch mit einem vergünstigten Familienticket sind zahlreiche neue und altbekannte Anlaufpunkte bequem mit den
Shuttlebussen der RSAG erreichbar.
Im gesamtdeutschen Kontext wird 2015 nunmehr die „Zukunftsstadt im Spiegel der Nachhaltigkeit“ diskutiert
(http://www.wissenschaftsjahr-zukunftsstadt.de/) – ein
Thema, dass an der einen oder anderen Stelle in dieser
Nacht auch in Rostock eine Rolle spielen wird.
Modell der menschlichen Mimikmuskeln
Foto: Institut für Anatomie
Neben den in den vorherigen Jahren immer beliebten Orten, wie der
Sternwarte „Tycho Brahe“
und dem Institut für Physik, sind in diesem Jahr
auch wieder die Anatomie und die Physiologie
mit an Bord. Auch das
frisch sanierte Universitätshauptgebäude öffnet
seine Pforten und ermöglicht Einblicke in das Universitätsarchiv und Führungen durch die Schatzkammer. Weitere Highlights werden das Katalyse Leibniz Institut und
das Konrad-Zuse-Haus,
sowie die Beiträge der Institute der Mathematischen Fakultät in der Sudstadt sein.
Aus der Vielfalt der Veranstaltungen:
„Die Odyssee – Eine göttliche Intervention“
(Schauvorlesung, Institut für Physik)
Ein griechisches Drama – mit Sirenen, Zyklopen, Göttern …
und Experimenten! Von den Göttern des Olymp auf unfreiwillige Schiffsreise gesandt, besteht Odysseus mit Geschick und Forschergeist zahlreiche Abenteuer.
Seite 174
Besucher im Schaukabinett des Instituts für Anatomie
Foto: SPHINX ET
Was man über moderne Drogen wissen muss
(Vortrag. Klinik & Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie)
Ein kleiner Diskurs in 60 Minuten: Wie wirken Drogen?
Was ist eine Designerdroge? Welches sind die gefährlichsten Drogen? Warum ist Cannabis verboten? Der reich
illustrierte Vortrag beantwortet die wichtigsten Fragen
rund um das Thema.
Rund ums Feuer!
(Schauvorlesung, Institut für Chemie)
Was ist Feuer, wie entsteht es? Warum leuchtet ein Feuer
– kann es schweben? Diese und viele andere Fragen werden am Beispiel von Experimenten erläutert.
Das detaillierte Programm und weitere Informationen erhalten alle Interessenten unter: http://www.lange-nacht-deswissens.de
(Pressemitteilung der SPHINX ET Agentur für
Zeitgeistentwicklung, bearbeitet von W. S.)
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
KULTURECKE
Theaterinformationen
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
Volkstheater Rostock
Premieren im Mai und Juni 2015
16.05.2015, 19:30 Uhr, Großes Haus
15.05.2015, 19:30 Uhr, Großes Haus
Ein Volksfeind
Schauspiel von Henrik Ibsen
02.06.2015, 19:30 Uhr, Großes Haus
De acht Millionäre
Kriminalstück von Robert Thomas
Plattdeutsche Übersetzung und Bearbeitung von Ulrike Stern
und Manfred Brümmer
Schlossfestspiele Schwerin
03.07.2015, 21.00 Uhr, Alter Garten
La Traviata
Oper von Giuseppe Verdi nach dem Roman „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas
In italienischer Sprache
Verdi schuf mit diesem
emotionalen Kammerspiel, dessen bewegende Musik psychische Innenwelten und
soziale
Verhältnisse
auf drastische Weise
miteinander konfrontiert, eine seiner erfolgreichsten Opern.
Die Gestaltung des
Bühnenbildes
liegt
wieder in der Hand der Schweizerin Romaine Fauchère, die
bereits 2014 einen beeindruckenden Bühnenraum für „Nabucco“ geschaffen hatte.
Die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin spielt dieses
musikalische Meisterwerk unter der Leitung ihres Generalmusikdirektors Daniel Huppert. Regie führt Georg Rootering, der auch im vergangenen Jahr „Nabucco“ inszenierte.
Weitere Vorstellungen: 04.07.2015, 9. bis 11.07., 16. bis
18.07., 23. bis 25.07., 30.07. bis 01.08. sowie 06. bis
08.08.2015 jeweils 21:00 Uhr. Sonntags-Vorstellungen am 5.
und 19.07. sowie 02.08.2015 um 20:00 Uhr, am 12. und
26.07. sowie 09.08.2015 jeweils 17:00 Uhr.
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
Foto: Dorit Gätjen
Premieren im Mai, Juni und Juli 2015
07.05.2015, 19:30 Uhr, E-Werk
Germania. Tod in Berlin
Schauspiel von Heiner Müller
Ein Maskenball
Oper von Giuseppe Verdi
In italienischer Sprache
31.05.2015, 18:00 Uhr, Großes Haus
9. Philharmonisches Konzert
Carl Maria von Weber: Konzertstück für Klavier und
Orchester F-Moll Op. 79
Richard Strauss: Burleske für Klavier und Orchester D-Moll
(1886); Carl August Nielsen: Symphonie Nr. 5 Op. 50
Florian Krumpöck, Klavier ­– Dirigent: Michael Boder
(Weitere Vorstellungen: 01.06. und 02.06.2015, 19:30 Uhr)
28.06.2015, 18:00 Uhr, Großes Haus
10. Philharmonisches Konzert
Franz Schubert: Symphonie Nr. 7 H-Moll D759
„Unvollendete“
Peteris Vasks: „Musica Dolorosa“ für Streichorchester (1983)
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 2 D-Dur Op. 73
Dirigent : Wolf-Dieter Hauschild
(Weitere Vorstellungen: 29.06. und 30.06.2015, 19:30 Uhr)
Theater Vorpommern
Premieren im Mai und Juni 2015
07.05.2015, Greifswald, 20:00 Uhr, Rubenowsaal (Stadthalle)
Meier Müller Schulz oder Nie wieder einsam
Eine Geiselfarce von Marc Becker
09.05.2015, Greifswald, 19:30 Uhr, Großes Haus
05.06.2015, Stralsund, 19:30 Uhr, Großes Haus
Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Stück von Edward Albee
23.05.2015, Greifswald, 19:30 Uhr, Großes Haus
Cosi fan tutte
Oper in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo da Ponte
Seite 175
KULTURECKE
Festspiele im Schlossgarten Neustrelitz
3.07. bis 26.07.2015, 20:00 Uhr, Schlossgarten Neustrelitz
Hallo, Dolly!
AHOI – Mein Hafenfestival
19.06. bis 30.08.2015, Greifswald, Stralsund,
Ribnitz-Damgarten
Im weißen Rössl
Singspiel von Ralph Benatzky
Rock´n Ballet
Die Compagnien des Theaters Vorpommern und der Stettiner
Oper rocken den Sommer
Der Zauberer von Oz
Familienmusical von Harold Arien und E. Y. Harburg
Sternstunden des Musicals
Galakonzert mit internationalen Musicalstars, Solisten, Chor
und Orchester des Theaters Vorpommern
Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/
Neustrelitz
Premieren im Mai und Juli 2015
29.05.2015, Schauspielhaus Neubrandenburg,
19:30 Uhr, Saal
Das Wirtshaus im Spessart
Musikalische Räuberpistole von Kurt Hoffmann,
Musik von Franz Grothe
(Sommerspektakel im Schauspielhaus vom
29.05. bis 28.06.2015)
Musical in zwei Akten von Jerry Herman
Mit Dagmar Frederic in der Rolle der Heiratsvermittlerin
Dolly Meyer
Vorpommersche Landesbühne Anklam
Premieren im Mai und Juni 2015
30.05.2015, Heringsdorf, 19:30 Uhr,
Theaterzelt Chapeau Rouge
Ziemlich beste Freunde
Nach dem gleichnamigen Film von
Eric Toledano und Olivier Nakache
Vineta Festspiele 2015
27.06. bis 29.08.2015, 19:30 Uhr,
Ostseebühne Zinnowitz
Der Tag des Königs
Open-Air Theatershow für die ganze
Familie
36. Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit
Vom 18. bis 25. Juli 2015 in Limerick in Irland
Im Westen der grünen Insel Irland wird die Universitätsstadt
Limerick in diesem Jahr der Austragungsort der 36. Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit vom 18. bis 25. Juli 2015
sein. Die wichtigsten Neuerungen: Extra-Medigames für Kinder, die neue Sportart Tag-Rugby und gemeinsames Wohnen
im olympischen Dorf. Zu den sportlichen Wettkämpfen bietet
das Universitätsgelände von Limerick mit komplettem Sportlerdorf eine ausgezeichnete Infrastruktur.
Sportliche Leistung auch in der Freizeit und Wettkampf mit
Gleichgesinnten ist die Devise der Sportweltspiele, die seit
1978 stattfinden. Zu den alljährlich stattfindenden Sportweltspielen der Hobbysportler werden aller Voraussicht nach wieder 2.500 sportbegeisterte Mediziner, Ärzte, Apotheker und
Kollegen aus den gesundheitlichen und pflegenden Berufen
Seite 176
mit Freunden und Familien aus mehr als 50 Ländern eintreffen. Gestartet wird in 25 Einzel- und Mannschaftsdisziplinen
und in fünf Altersklassen.
Neben den sportlichen Wettkämpfen bieten die Sportweltspiele einen internationalen Kongress für Sportmedizin und
einen freundschaftlichen Erfahrungsaustausch mit Kollegen
aus aller Welt.
Weitere Informationen, wie z. B. Teilnahme- und Unterkunftskosten und Teilnahmebedingungen, finden Interessenten unter www.sportweltspiele.de.
Anmeldungen werden noch bis zum 15.07.2015 online unter: http;//www.sportweltspiele.de/teilnahme.html entgegengenommen.
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
KULTURECKE / PERSONALIEN
Veranstaltungshöhepunkte der hmt im Mai 2015
Rostocker Klaviernacht
Die Rostocker Klaviernacht präsentiert zum 15. Mal Studierende aller Klavierklassen der Hochschule für Musik und
Theater (hmt) Rostock sowie Schülerinnen und Schüler der
young academy rostock.
Auf dem Programm des Konzerts am Samstag, dem 9. Mai
2015, um 19:30 Uhr im Katharinensaal der Hochschule stehen Werke verschiedener Epochen und Stile aus dem unerschöpflichen Klavierrepertoire. Mit Barock, Klassik und Romantik bis Pop sorgen die jungen Pianisten für einen abwechslungsreichen Abend.
Eintritt: 11,50 E (erm. 6,00 E) zzgl. Abendkassenzuschlag
Night of Percussion
Die Studentin Sara Cortés Hierro spielt im Rahmen Ihrer
Master-Abschlussprüfung zusammen mit der Percussion
Community Rostock, dem preisgekrönten Ensemble der hmt
Rostock, großartige Musik aus verschiedenen Kontinenten
und Kulturen. Klassik und Ethno, Jazz und neue Musik – die
Kategorien werden überschritten und vermischen sich. Mit
viel Virtuosität und großer Klangvielfalt präsentieren die
Schlagzeug-Studierenden ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von Nebojša Jovan Živković, Steve Reich,
PaulCreston u. a.
Die „Night of Percussion“ findet am Mittwoch, den 20. Mai
2015, um 19:30 Uhr im Katharinensaal der hmt statt.
Eintritt zur Preisträgervorstellung: 11,50 E (erm. 6,00 E) zzgl.
Abendkassenzuschlag
Licht und Farben in der Musik
Das von der UNESCO ausgerufene Internationale Jahr des
Lichts 2015 fällt zusammen mit dem 100. Todesjahr des
„Komponisten des Lichts“ Alexander Skrjabin.
Alexander László: Die Farblichtmusik. In: „Vom Klang der Bilder“, S. 211,
Abb. 341. Im Zentrum sitzt ein Pianist auf der Bühne, hinter ihm Lichtkaskaden.
Die Hochschule für Musik und Theater und die Universität
Rostock wollen gemeinsam diesen doppelten Anlass würdigen.
Mit einer wissenschaftlichen Einführung und anschließendem Konzert werden Prof. Wolfgang Glemser (Klavier) und
Prof. Dr. Hartmut Möller (Musikwissenschaft) versuchen, dem
Phänomen der Farbe und des Lichts in der Musik nachzuspüren: Mit den heutigen technischen Möglichkeiten kann es
gelingen, die von Skrjabin gewünschten synästhetischen Beziehungen zwischen akustischen und optischen Sinneseindrücken erfahrbar zu machen.
Das Konzert findet am Donnerstag, den 21. Mai 2015, um
19.30 Uhr im Katharinensaal der Hochschule für Musik und
Theater Rostock statt.
Eintritt: 11,50 E (erm. 6,00 E) zzgl. Abendkassenzuschlag
Wir trauern um
Frau Dr. med. Anita Pastow
Frau Dipl.-Med. Heidi Völker
Herrn SR Dr. med. Rudolf Polak
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
geb. 20.02.1938
verstorben am 25.01.2015
Malchin
geb. 28.10.1941
verstorben am 23.02.2015
Stavenhagen
geb. 26.11.1932
verstorben am 09.03.2015
Ludwigslust
Seite 177
PERSONALIEN
Emeritierung
Prof. Dr. med. habil. Reiner Benecke
Am 31.03.2015 wurde Herr Prof. Dr. med. habil. Reiner Benecke nach 20-jähriger Wirkungszeit als Lehrstuhlinhaber und
Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie an der Universitätsmedizin Rostock in den Ruhestand verabschiedet.
Reiner Benecke wurde 1949 in Cuxhaven geboren. Er studierte von 1968 bis 1974 an der Universität Göttingen, promovierte 1974 und habilitierte sich 1983. Von 1984 bis 1988
war er C2-Professor an der Universität Göttingen mit zwischenzeitlicher Forschungstätigkeit am Institute of Neurology am Queen Square in London, von 1988 bis 1991 C2Professor und von 1991 bis 1995 C3-Professor an der Universität Düsseldorf.
1995 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Neurologie an
der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock an. Hier
war er von 2000 bis 2004 Mitglied im Senat, engagierte sich
über viele Jahre in der Kommission für Haushalt, Planung
und Struktur an der Medizinischen Fakultät und war Vorstandsmitglied des Departments „Aging Science and Humanities“ der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock. Überdies fungierte er von 1997 bis 2000 und von 2003
bis 2011 als stellvertretender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums und 16 Jahre als geschäftsführender Direktor
des Zentrums für Nervenheilkunde.
Professor Benecke war und ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften. Er ist ehemaliger Präsident und Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN), langjähriger Vorsitzender des Richard-JungKollegs der DGKN sowie Gründungsmitglied der International Parkinson and Movement Disorder Society (MDS). Als
Vorstandsmitglied und langjähriger Vorsitzender des Arbeitskreises Botulinumtoxin der Deutschen Gesellschaft für
Neurologie (DGN) bewirkte er maßgeblich die Erstellung eines strukturierten Ausbildungskonzeptes für die Botulinumtoxintherapie. Er war Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Sonderforschungsbereiche sowie über viele Jahre Mitglied der medizinischen Sachverständigenkommission des Instituts für Medizinische und Pharmazeutische
Prüfungsfragen (IMPP). Für sein außerordentliches Engagement in der neurologisch-ärztlichen Ausbildung wurde er
2014 beim Internationalen Kongress der Klinischen Neurophysiologie in Berlin mit dem Fortbildungspreis der DGKN
geehrt.
Seite 178
Seine
wissenschaftlichen Arbeiten auf dem
Gebiet der klinischen
Neurophysiologie, der
Pathophysiologie von
Bewegungsstörungen,
der Tiefenhirnstimulation und der Behandlung
mit Botulinumtoxin haben zu hohem nationalem und internationalem Ansehen geführt.
Er hat sich als Projektleiter in mehreren großen Forschungsprojekten einen Namen gemacht. Hier sind insbesondere die multizentrischen Studien
zur Tiefenhirnstimulation bei Dystonie und das Graduiertenkolleg „Welisa“ an der Medizinischen Fakultät Rostock hervorzuheben, die zu hochrangigen Publikationen geführt haben. Insgesamt war Professor Benecke als Autor an über 300
in PubMed gelisteten wissenschaftlichen Publikationen beteiligt, u. a. im New England Journal of Medicine und im Lancet. Zudem ist er Herausgeber von acht medizinischen Fachbüchern und Autor von über 80 Fachbuchkapiteln.
Seine akademischen Schüler und Studenten haben ihn als einen hervorragenden Hochschullehrer erlebt, der die Ausbildung von Studenten und Ärzten im Hörsaal und am Krankenbett gleichermaßen mit Engagement und Herz betrieben
hat. Unvergessen sind seine anschaulichen und mit auflockernden Quizwettbewerben gewürzten Vorlesungen.
Professor Benecke betreute zahlreiche Promovenden, 12 seiner akademischen Schüler schlossen bei ihm erfolgreich ihre
Habilitation ab.
In der Krankenversorgung an der Klinik und Poliklinik für
Neurologie hat sich Professor Benecke große Verdienste erworben. Er hat in den 90er Jahren die zunächst dringend
erforderliche Erweiterung des diagnostischen und therapeutischen Methodenspektrums der Klinik vorangetrieben sowie
die Stroke Unit und die Neurologische Intensivstation etabliert. In den 2000er Jahren hat er die deutliche Vergrößerung
und Modernisierung der Klinik im Rahmen des Klinikneubaus
verantwortet, der 2006 bezogen werden konnte. Patienten
aus dem In- und Ausland, vor allem mit komplexen BeweÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
PERSONALIEN
gungsstörungen, suchten zur Diagnosefindung und Therapieentscheidung seinen Rat. Als Pionier der therapeutischen
Botulinumtoxin-Anwendung in Deutschland hat er mit seiner
Kunst unzähligen Patienten Linderung verschafft. Trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung in den letzten vier Jahren
hat Professor Benecke mit großem Pflichtbewusstsein seine
berufliche Tätigkeit fortgesetzt.
Kollegen, Studenten und Patienten haben seine menschliche
Integrität und Loyalität sehr zu schätzen gelernt. Er ist
schwierigen Aufgaben und Entscheidungen nicht aus dem
Weg gegangen und hat dabei die Förderung seiner Mitarbeiter im Blick behalten.
Viele seiner Schüler haben inzwischen Professuren bzw.
Chefarztpositionen inne und führen sein klinisches und wissenschaftliches Vermächtnis fort.
Am 27. September 2014 fand im Hörsaal am Zentrum für Nervenheilkunde mit sehr positiver Resonanz das wissenschaftliche Abschiedssymposium zu seiner Ehrung statt, an dem nahezu alle seine akademischen Schüler und langjährige wissenschaftliche Weggefährten mit Vorträgen beteiligt waren.
Dieses Symposium spiegelte die außerordentliche Breite der
klinischen und wissenschaftlichen Kompetenz von Professor
Benecke wider.
Im Namen aller Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik für Neurologie danken wir Herrn Professor Benecke für seine Leistungen und wünschen ihm und seiner Familie für die kommenden Jahre alles Gute.
Prof. Dr. Uwe Walter, PD Dr. Matthias Wittstock
PD Dr. Alexander Wolters, Prof. Dr. Uwe K. Zettl
Prof. Dr. Dr. Gert-Horst Schumacher zum
90. Geburtstag
Wer den Jubilar aus der gemeinsamen Arbeit her über sechs
Jahrzehnte kennt, will nicht glauben, dass er am 21. Mai 2015
sein 90. Lebensjahr vollendet. Groß ist die Zahl der Gratulanten, die den international anerkannten Wissenschaftler, geschätzten Kollegen, verehrten Lehrer und ehemaligen Chef
ehren und Dank sagen möchten. Dieses Jubiläum soll gleichzeitig Anlass sein, eine kurze Rückschau auf das Wirken von
Professor Schumacher als akademischer Lehrer und Wissenschaftler zu halten sowie seine vielen Verdienste um das Fach
Anatomie zu würdigen.
Der Weg zum Hochschullehrer war dornenreich, nicht zuletzt
auch durch die Wirren des 2. Weltkrieges und der schweren
Nachkriegszeit. Aber er hat diesen Weg mit bewundernswerter Energie und Kreativität erfolgreich beschritten. Das stets
große Engagement war unserem Jubilar immer Lebensinhalt.
Von 1946 bis 1952 studierte er an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Medizin und Zahnmedizin. Bereits in den
ersten Semestern galt seine besondere Neigung der Morphologie. Durch seinen akademischen Lehrer R. N. Wegner wurde
er auch in die vergleichende Anatomie eingeführt. 1953 promovierte er zum Dr. med. und 1954 zum Dr. med. dent. 1953
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
trat er in das Anatomische Institut der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald ein und
wurde Assistent bei R.
N. Wegner. Nach der
Emeritierung seines Lehrers wurde er mit der
kommissarischen
Leitung des Instituts betraut. 1958 habilitierte
er sich mit einer Arbeit
über die funktionelle
Morphologie der Kaumuskulatur. Dieses Werk
war der Grundstein für
die weiteren Forschungen insbesondere auf dem Gebiet des
orofazialen Systems, die inzwischen auch seine Schüler fortsetzen.
Im Jahre 1959 wurde Kollege Schumacher zum Dozenten ernannt und noch im selben Jahr erfolgte seine Berufung auf
Seite 179
PERSONALIEN
den verwaisten Anatomischen Lehrstuhl der Universität Rostock. Bei der Übernahme des Instituts zeigte sich ein großer
Nachholbedarf, der aus Vorkriegs-, Kriegs- und den ersten
Nachkriegsjahren resultierte. Unter seiner Leitung hat sich
das Rostocker Anatomische Institut zu einer im In- und Ausland bekannten Lehr- und Forschungsstätte entwickelt. Insgesamt wurden von ihm etwa 11.000 Studenten im Fach Anatomie auf hohem inhaltlichen und methodischem Niveau
unterrichtet. Nach seiner Emeritierung 1990 hielt es ihn nicht
am heimischen Schreibtisch: U. a. übernahm er Vertretungen
von Professuren in Mainz und Marburg und war Gastprofessor in Thailand, in Riga (Lettland), in Hongkong und Finnland.
Mit seinen Grundlagenuntersuchungen zur funktionellen
und vergleichenden Morphologie des maxillomandibulären
Apparats und zum kraniofazialen Wachstum hat unser Jubilar Prämissen und Akzente in der Forschung gesetzt. Auch
mit seiner Arbeit in den Gebieten Biomechanik des Schädels,
Osteogenese, Experimentelle Teratologie, Medizingeschichte
und Klinische Anatomie für Zahnmediziner hat Kollege Schumacher große Wertschätzung im In- und Ausland erfahren.
Er hat es auch immer verstanden, die studentische Forschung
in die Gesamtforschung des Instituts zu integrieren. Die etwa
140 Doktoranden legen ein beredtes Zeugnis davon ab! Elf
Kollegen konnten sich bei ihm habilitieren. Uns Schülern war
er immer Vorbild; mit seinem großen Wissen war er stets der
Gebende.
Zu Einrichtungen des Auslands pflegte er immer rege Wissenschaftsbeziehungen trotz mancher politischer Schwierigkeiten in der damaligen DDR. Davon zeugen nicht zuletzt die
zahlreichen Studien- und Vortragsaufenthalte. Für ausländische Kollegen ist das Rostocker Institut immer ein Anziehungspunkt gewesen.
Gert-Horst Schumacher hat ein immenses Arbeitspensum bewältigt. Er ist Autor und Koautor von 29 Büchern, Monographien und Lehrbüchern, die z. T. auch in Englisch, Portugiesisch, Slowakisch und Spanisch erschienen sind. Etwa 600
Zeitschriftenpublikationen und 550 Vorträge auf nationalen
und internationalen Kongressen, zwei wissenschaftliche Filme und eine kaum überschaubare populärwissenschaftliche
Publizistik und Vortragstätigkeit dokumentieren seinen wissenschaftlichen Fleiß. Als Krönung seiner publizistischen Tätigkeit erschien kürzlich seine Autobiografie „Unzeitgemäß
in den Zeiten“, in der Professor Schumacher 85 Jahre eines
bewegten Lebens nachzeichnet.
Anatomy) erworben, der er von 1977 bis 1991 als Chefredakteur vorstand. Eine besondere Ehre erfuhr Professor Schumacher bereits im Jahre 1970 durch seine Wahl in die Deutsche
Akademie für Naturforscher Leopoldina.
Trotz seines umfangreichen Pensums in Lehre und Forschung
hat sich Kollege Schumacher auch immer wissenschaftsorganisatorischen Aufgaben gestellt. Ausdruck seines wissenschaftsorganisatorischen Engagements sind der vielfache
Vorsitz von wissenschaftlichen Kongressen, die Präsidentschaft und Ehrenmitgliedschaft wissenschaftlicher Gesellschaften und die zahlreichen internationalen Ehrungen, z. B.
durch die Tokyo Medical and Dental University, die Manitoba
University Winnipeg und das Ministry of Health of Cuba.
Eine Laudatio kann nur fragmentarisch sein und deutet insbesondere herausragende Leistungen eines bewegten und
engagierten Lebens an. Sie soll aber in erster Linie jedoch
Dank ausdrücken von all denen, die das Glück hatten, einer
besonderen Persönlichkeit mit großer Ausstrahlungskraft zu
begegnen und von ihr gefordert und gefördert worden zu
sein. Seine Schüler, stellvertretend die Unterzeichneten, sind
darauf besonders stolz!
Seine ehemaligen Kollegen, Mitarbeiter, Schüler und Freunde wünschen dem Jubilar von ganzem Herzen Wohlbefinden,
recht viele erfolgreiche Jahre bei bester Gesundheit, Freude
in Stunden schöpferischen Schaffens und Muße im Kreise seiner Familie.
Ad multos et felicitas annos
Prof. Dr. med. Jochen Fanghänel
Universitätsmedizin Greifswald
zurzeit: Poliklinik für Kieferorthopädie
Klinikum der Universität Regensburg
Prof. Dr. med. Thomas Koppe
Institut für Anatomie und Zellbiologie
Universitätsmedizin Greifswald
Der Vorstand, die Mitarbeiter der Geschäftsstelle der
Ärztekammer und die Redaktion des Ärzteblattes
schließen sich den Wünschen der Autoren an.
Große Verdienste hat sich unser Jubilar bei der Neuorganisation der Zeitschrift Anatomischer Anzeiger (jetzt Annals of
Seite 180
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
PERSONALIEN
Invia est in medicina via sine lingua Latina
Prof. Dr. phil. Karl Wolfgang Richter zum
80. Geburtstag
„Es gibt keinen Zugang zur
Medizin ohne die lateinische
Sprache“ ist eine Berufungsmaxime von Prof. Dr. phil.
Karl Wolfgang Richter, der
am 27. Mai 2015 achtzig Jahre
alt wird. Freunde und Kollegen sowie zahllose ehemalige
Medizinstudenten (darunter
unser Kammerpräsident und
Chefredakteur dieses Ärzteblattes) gratulieren dem Jubilar sehr herzlich und wünschen ihm Gesundheit und Freude bei seinen vielfältigen
publizistischen, rhetorischen und kulturellen Tätigkeiten.
In der Rostocker Vorklinik der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts bekamen wir einen Einblick in Struktur und Funktion des menschlichen Körpers, erhielten jedoch bei allen Detailkenntnissen nur eine Ahnung größerer Zusammenhänge
von Leben, Krankheit und Tod. Das änderte sich 1965 durch
ein Seminar „Griechisch für Mediziner“ von Wolfgang Richter, der Klassische Philologie mit den Nebenfächern Papyruskunde, Epigraphik (Inschriftenkunde) und Archäologie studiert hatte. Nach einer Assistentenzeit bei dem Archäologen
Gottfried von Lücken wechselte er an die Fremdsprachenabteilung der Universität, um Medizinstudenten in alten Sprachen zu unterrichten. Der junge Sprachenfreund schrieb uns
das griechische Alphabet an die Tafel, hatte jedoch bei jedem
Satz und vielen Wörtern sogleich eine Geschichte mit antiken, ja umgreifenden kulturellen Bezügen parat, die wir wegen der vielen bildenden historischen und philologischen
Einzelheiten sehr genossen.
Karl Wolfgang Richters philosophische Doktorarbeit ist eine
philologisch-medizinische Dissertation, die einer Habilitationsschrift gleichkommt und für den universitären Lateinunterricht die Medizin mit ihrer Fachsprache vereint. Der daraus entstandene interdisziplinäre Sprachunterricht hat als
„Rostocker Modell“ nachhaltige Beachtung gefunden.
Den Anstoß für die Absicht des spezialsprachlichen Erziehungs- und Ausbildungsprozesses in Latein habe die dritte
Hochschulreform gegeben, „die nicht zuletzt dem Altphilologen zu entscheidenden Impulsen verhalf“. Das war ein üblicher verbaler Drahtseilakt, der das beabsichtigte Gegenteil
AUSGABE 5/2015 25. JAHRGANG
umhüllte. Denn eigentlich sollten altsprachlicher Unterricht
und die Vermittlung bleibender Kulturwerte durch den Philologen „das einheitliche sozialistische Bildungssystem“ der
dritten DDR-Hochschulreform durchaus unterlaufen.
Die Dissertation beginnt deshalb 1971 mit Worten des russischen Philologen Nathan Maximowitsch Lempel (1966) in
kyrillischer Schrift und nachfolgendem lateinischem Sprichwort: Начинающим изучать медицину надо сразу сказать:
„Invia est in medicina via sine lingua Latina.” (Richter übersetzte die bilingualen Ermahnungen des Kollegen: Jedem,
der ein Studium der Medizin aufnimmt, muss sofort gesagt
werden: „Es gibt keinen Zugang zur Medizin, es sei denn den
über die lateinische Sprache.”).
In Rostock führte Wolfgang Richter spezialsprachliche Präparationskurse im anatomischen Kurssaal ein, in denen der
Sprachlehrer mit den Studenten präparierte, deklinierte und
konjugierte. Praktische lateinische Anatomie erfuhren die
Hörer zusätzlich durch die Lektüre des Werkes „De medicina“
des Aulus Cornelius Celsus (25 v. – 50 n. Chr.). Der Philologe
hielt das studentisch präparierte anatomische Anschauungsmaterial für den besten Kommentar zur Fachlektüre – ganz
im Sinne der Leibnizschen Maxime „Theoria cum praxi“.
Was Karl Wolfgang Richter über Jahrzehnte geforscht, geschrieben und gelehrt hat und dafür mit der Honorarprofessur für Klassische Philologie (1998) sowie der Ehrenmitgliedschaft der Rostocker Anatomie (2005) und der WinckelmannGesellschaft (2014) geehrt wurde, ist den Seiten des Professorenkataloges der Universität Rostock zu entnehmen.
An diesem Eintrag fasziniert im Anhang ein Detail des Vortragsverzeichnisses. Die Zusammenstellung ist in lateinischer
Klarheit nach Ort und Zeit geordnet und beginnt mit des
Gelehrten Vorträgen – in Athen! So bleibt Karl Wolfgang
Richter der wahre Philhellene, der uns einst vermittelte, was
den alten (!) Griechen geistige und ethische Bildung (Paideia
– griech.: παιδεία) und das Ideal von schön und gut (Kalokagathia – griech.: καλοκἀγαθία) bedeuteten.
Dankbar wünschen wir auch dem Jubilar weiterhin nur Schönes und Gutes – ad multos annos!
Prof. Dr. med. Horst Nizze
Seite 181
PERSONALIEN
Wir beglückwünschen
Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,
die mit der Publikation einverstanden sind.
50. Geburtstag im Juni 2015
Dr. med. Sylke Otto
07.06.1965
Fatemeh Bernhard
19.06.1965
Dr. med. Jörn Bremer
29.06.1965
Greifswald
Graal-Müritz /
Ribnitz- Damgarten
Greifswald
60. Geburtstag im Juni 2015
Dr. med. Wolfram Schreiber
10.06.1955 Parchim / Slate
65. Geburtstag im Juni 2015
Dr. med. Beate Schiffner
Dr. med. Heide-Elisabeth Bayer
Dr. med. Klaus-Rainer Bogun
Dr. med. Sabine Gellert
Dr. med. Gabriele Grau
04.06.1950
10.06.1950
10.06.1950
16.06.1950
18.06.1950
Neubrandenburg
Friedland
Rostock / Schönfeld Mühle
Parchim / Grünheide
Rostock
70. Geburtstag im Juni 2015
Barbara Simon
09.06.1945 Schwerin
75. Geburtstag im Juni 2015
Dr. med. Ewald Klabe
05.06.1940 Schwerin
Prof. Dr. med. habil. Hansjörg Seiter 06.06.1940 Daskow
Dr. med. Lothar Wilke
10.06.1940 Neustrelitz
Dr. med. Christa Busecke
24.06.1940 Rostock
Eva-Marie Zimmermann
25.06.1940 Ludwigslust
SR Dr. med. Karin Bornitz
26.06.1940 Schwerin
Dr. med. Michael Lafrenz
30.06.1940 Rostock
80. Geburtstag im Juni 2015
Dr. med. Volkmar Wiebe
Prof. Dr. med. habil. Joachim Dabels
Dr. med. Wolfram Hoba
Dr. med. Rose-Marie Sparre
OMR Dr. med. Berthold Michalowski
Dr. sc. med. Werner Bruchmüller
SR Thea Golon
Dr. med. Karin Schumacher
03.06.1935
04.06.1935
04.06.1935
05.06.1935
06.06.1935
09.06.1935
18.06.1935
21.06.1935
Ostseebad Rerik
Pruchten
Schwerin
Rostock
Wismar
Schwerin
Rostock
Rostock
85. Geburtstag im Juni 2015
Dr. med. Frank Geisler
SR Dr. med. Jutta Schulz
MR Dr. med. Karl-Arno Tolzin
SR Dr. med. Renate Dumschat
06.06.1930
14.06.1930
15.06.1930
25.06.1930
Malchow
Ludwigslust
Rostock
Wismar
90. Geburtstag im Juni 2015
MR Dr. med. Irmgard Stender
Seite 182
28.06.1925 Wismar
Impressum
HERAUSGEBER
Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
August-Bebel-Straße 9a
18055 Rostock
Telefon:0381 49280-0
Telefax: 0381 49280-80
REDAKTION Dr. med. A. Crusius
(Chefredakteur)
Dr. med. W. Schimanke
(stellvertr. Chefredakteur)
Prof. Dr. med. H. Büttner
Dr. med. R. Bruhn
Dr. med. C. Brock
Dr. med. G. Langhans
A NSCHRIFT DER REDAKTION Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
August-Bebel-Straße 9a
18055 Rostock
Zuschriften redaktioneller Art bitte nur
an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes
Mitglied der Redaktion
E-Mail: [email protected]
V ERANTWORTLICH IM SINNE
DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius
Bitte reichen Sie die Manuskripte per E-Mail oder auf Diskette / CD im
Word-for-Windows-Format ein. Vorname, Name und korrekte Anschrift des
Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt
ein­­gesandte Manuskripte.
Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich ge­nannten Autoren
wieder, die der Mei­nung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.
Die Re­daktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Ver­
öffentlichung, aber auch die Ge­staltung des Beitra­ges einschließlich kleiner re­dak­tio­neller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn
des Beitra­ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind
urheberrechtlich ge­schützt. Mit Aus­­nahme der gesetzlich zugelassenen
Fälle ist eine Verwer­tung ohne Einwilli­gung des Verlages strafbar. Für Angaben über die Dosierung und Applikation von Präparaten kann von der
Redaktion keine Gewähr über­nommen werden.
VERLAG
Quintessenz Verlags-GmbH
Ifenpfad 2–4, 12107 Berlin
Telefon: 030 76180-5
Telefax: 030 76180-680
Internet: www.quintessenz.de
GESCHÄFTSFÜHRUNG Dr. h. c. H.-W. Haase / Dr. A. Amman /
C. W. Haase
ANZEIGENVERWALTUNG
LEIPZIG
Paul-Gruner-Str. 62, 04107 Leipzig
[email protected]
ANZEIGENDISPOSITION Melanie Bölsdorff
Telefon: 0341 710039-93, Fax: -99
[email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste 2015,
gültig ab 1.1.2015.
DRUCK Brühlsche Universitätsdruckerei
GmbH & Co. KG Am Urnenfeld 12, 35396 Gießen
BEZUGSPREIS /
ABONNEMENTPREISE
ISSN: 0939-3323
Inland jährlich 96,00 EUR inkl. Versandkosten, im Ausland jährlich 96,00 EUR (zzgl. Versandkosten)
Einzelheft 8,10 EUR
zzgl. 2,50 EUR Versandkosten
Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Die Kündigung des Abonnements ist mit
einer Frist von zwei Monaten mög­lich und schrift­­lich an den Verlag zu richten.
Die Abonnements­gelder werden jährlich im voraus in Rechnung ge­stellt.
Copyright © by Quintessenz Verlags-GmbH 2015
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN