Ausgezeichnete und geförderte inklusive Projekte und Vorhaben von Mitgliedseinrichtungen des Diakonischen Werks Württemberg und evangelischen Kirchengemeinden in Württemberg Gefördert durch: • Impulse Inklusion 2013 und 2014 • Landesinklusionspreis Baden-Württemberg • Baden-Württemberg Stiftung/Lechler Stiftung • Förderprogramm Inklusion Aktion Mensch • Baden-Württemberg Stiftung • Familienfreundliche Gemeinde / Ev. Landeskirche in Württemberg • Diakonie Spendenfonds Vorwort Ausgezeichnet ist, was sich hier versammelt hat. Es sind vielfältige Einblicke in die Art und Weise, wie Mitgliedseinrichtungen des Diakonischen Werkes und evangelische Kirchengemeinden in Württemberg Inklusion umsetzen. Das Besondere an dieser Zusammenstellung ist, dass all diese Vorhaben mit einer Projektförderung ausgezeichnet wurden. Wir möchten dazu anregen, ähnliche Vorhaben umzusetzen und damit die eigene Arbeit in der Kirchengemeinde, als Einrichtung oder Gruppe, inklusiver auszurichten. Die Broschüre entstand im Projekt „Auf dem Weg hin zu einer inklusionsorientierten Arbeit in der Diakonie Württemberg“. Sie ist nicht abgeschlossen, sondern wird laufend weitergeschrieben und erweitert. Auch wenn im Inklusionsprojekt Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen im Vordergrund stehen, liegt den Vorhaben und Projekten ein weites Inklusionsverständnis zugrunde. Mit Inklusion ist immer die Teilhabe aller Menschen gemeint. Besonders im Blick sind dabei auch arme, wohnungslose, langzeitarbeitslose, alte, kranke Menschen oder auch Migranten. Wir wünschen Ihnen in eine anregende Lektüre und freuen uns auf Ihre Anregungen. OKR Dieter Kaufmann Vorstandsvorsitzender Diakonisches Werk Württemberg Ausgezeichnete Projekte - Seite 2 Inhaltsverzeichnis Impulse Inklusion 2013 Selbstbestimmtes Leben in Rottenburg 5 Holzgerlingen lebt Inklusion 6 Gesellschafter-Modell Ludwigsburg 7 Inklusives Schulprojekt Landkreis Böblingen 8 Stadtführungen durch Reutlingen 9 Inklusives Musikensemble Bopfingen 10 Theaterprojekt Buttenhausen 11 Impulse Inklusion 2014 „Alle beteiligen++“- Diakonie Württemberg 12 Nachbarschaftscafé Backnang 13 Barrierefreiheit im Remstal 14 Freizeit-Matchbox Heilbronn 15 Wohlfühlgarten Buttenhausen 16 Ehinger Wege zum inklusiven Gemeinwesen 17 Nutzer evaluieren Qualität 18 Landesinklusionspreis 2014 Inklusiver Unterricht in Stuttgart 19 Das Stuttgarter Café Rudolfs 20 Kultur von Rande in Reutlingen 21 Der fröhliche Wartberg Heilbronn 22 Inklusionsbegleiter (BW-Stiftung/Lechler Stiftung) Miteinander statt Nebeneinander in Heilbronn Kontakte, Möglichkeiten, Netzwerke auf den Fildern „In-Klub“ Böblingen Projekt „zamma“ in Stetten 23 24 25 26 Ausgezeichnete Projekte - Seite 3 Inhaltsverzeichnis Aktion Mensch Achtsam im Heilbronner Land Gemeinsam mehr Leben - auf den Fildern „Mobilität verbindet“ im Landkreis Tübingen Projekt „Hohenlohe alle(s) inklusive“ Generationenübergreifener Treff Mariaberg Den Tag gemeinsam gestalten in Aalen Inklusive Familienbildung Schwäbisch Hall Inklusives Festival Künstlergruppe Schwäbisch Hall „Begegnung auf Augenhöhe“ in Bad Boll 27 28 29 30 31 32 33 34 35 Baden-Württemberg Stiftung Hand in Hand in den Unruhestand Heilbronn Selbständigkeit im Ruhestand in Gärtringen Augenblick mal! Blinde erleben Stuttgart 36 37 38 Familienfreundliche Gemeinde / Ev. Landeskirche in Württemberg Inklusive Freizeit im Stuttgart Haus der Familie 39 Inklusive Zirkus-Bibeltage in Ötisheim 40 Inklusion im Gemeindeleben in Schwäbisch Hall 41 Café für Jung und Alt in Bietigheim-Bissingen 42 Diakonie Spendenfonds InfoPunkt im Freudenstädter Bahnhof 43 Hinrtergrund Stifter und Preise im Portrait 44 Impressum48 Ausgezeichnete Projekte - Seite 4 Impulse Inklusion 2013 Titel: Inklusion stärken – für (m)ein selbst bestimmtes Leben in Rottenburg Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung am sozialen, kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Leben. Vorhaben: Am Standort Rottenburg wird eine 50%-Personalstelle für Inklusion, Vernetzung und Gemeinwesenarbeit eingerichtet. Die Fachkraft knüpft Kontakte und bildet Kooperationen zu örtlichen Bildungsträgern, zu Sport-, Kultur- und Sozialeinrichtungen und Unternehmen mit dem Ziel, Begegnungsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung aufzubauen und ein bestandsfähiges Netzwerk zu bilden. Die Wünsche von Menschen mit Behinderung in und außerhalb von Einrichtungen sollen gehört werden und Möglichkeiten der Umsetzung im „normalen“ Umfeld sollen gefunden und organisiert werden. Hierfür werden bestehende Kontakte beispielsweise zur VHS, zur Musikschule und zu örtlichen Sportvereinen intensiviert und neue Kontakte je nach Bedarf initiiert. Zur Unterstützung der konkreten geplanten Vorhaben und für die individuelle Assistenz der Menschen mit Behinderung sollen Inklusionsbegleiter gewonnen und qualifiziert werden. Je nach Aufgabe werden diese über bestehende Kontakte zu örtlichen Vereinen, zur Schülerfirma, bei Kunstschaffenden oder im sozialen Umfeld angesprochen und daraufhin für und mit einzelnen Menschen mit Behinderung Assistenzleistungen abgestimmt. Projektträger: Freundeskreis Mensch e.V. Robert-Bosch-Str. 25 72810 Gomaringen Kontakt: Torsten Hau Telefon: 07072 6001-111 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 5 Impulse Inklusion 2013 Titel: Holzgerlingen – eine Gemeinde lebt Inklusion Zentraler Bereich des Projekts ist es, den Familienladen als Begegnungsstätte mit Cafébetrieb zu erweitern und dabei Ehrenamtliche und Menschen mit Behinderung zu integrieren. Die Ehrenamtlichen sollen im Zuge des Projekts auch zu Inklusionsbegleitern werden. Vorhaben: Das Familienzentrum Holzgerlingen im Sozialtherapeutischen Verein e.V. ist sehr aktiv im Ausbau des inklusiven Gemeindewesens in Holzgerlingen. Es betreibt auf ehrenamtlicher Basis einen Familienladen und plant die Erweiterung der bestehenden Jugendgruppen, die Akquise und Ausbildung von Ehrenamtlichen, den Ausbau inklusiver Netzwerke und die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in öffentliche Gremien. Das Familienzentrum ist ein lebendiger Ort der Begegnung für alle. Als Anlaufstelle stärkt und unterstützt es Eltern und Erziehende in Ihrem Alltag. Neben dem persönlichen Austausch mit anderen wird hier bei gemeinsamen Aktivitäten das Miteinander neu erlebt und gefördert. Dabei will das Zentrum auch Menschen in besonderen Lebenslagen und Einwanderungsfamilien erreichen. Kindern bietet das Familienzentrum Bildungsangebote und Unternehmungen und eine kontinuierliche Förderung bereits in den frühen Lebensjahren. In Kursen und Vorträgen greifen die Mitarbeitenden Themen des Alltags auf und eröffnen neue Sichtweisen und Ansatzpunkte. Bei Freizeitangeboten können sich Kinder mit und ohne ihre Familien austoben und Neues entdecken. Für Ehrenamtliche im sozialen Bereich finden Qualifizierungsmaßnahmen statt. Projektträger: Sozialtherapeutischer Verein e.V. Altdorfer Str. 5 71088 Holzgerlingen Kontakt: Ute Oberkampf-Bader Telefon: 07031 605888 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 6 Impulse Inklusion 2013 Titel: Gesellschafter-Modell Ludwigsburg Im Sozialraum sollen Bürgerinnen und Bürger an die vor Ort tätigen Fachkräfte-Teams des Lebenszentrums PSN angebunden werden. Ihre Aufgabe ist es, Menschen mit psychischer Behinderung in deren Alltag begleiten und zu assistieren. Vorhaben: Die so genannten „Gesellschafter“ sind eng an das Team gebunden, unter anderem durch regelmäßige, verbindliche Arbeitsbesprechungen. Das Projektkonzept sieht vor, dass die Gesellschafter durch die professionellen Mitarbeiter geschult und begleitet werden. Es gibt regelmäßige moderierte Treffen zum Erfahrungsaustausch. Den Klienten eröffnen sich durch das Gesellschafter-Modell deutlich mehr Kontaktmöglichkeiten, Ängste und Rückzugstendenzen können durch die Gesellschafter reduziert werden. Durch den Multiplikator-Effekt soll erreicht werden, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen mit Menschen mit psychischer Behinderung in ihr soziales Umfeld weitertragen und so zu einer Bewusstseinsöffnung der Menschen im Sozialraum beitragen. Als Gesellschafter sollen nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Vereine usw. gefunden werden. Die Gesellschafter erhalten für ihr zeitliches Engagement eine geringe Vergütung, die momentan noch nicht über die Betreuungsgelder refinanziert werden kann. Seit dem Jahr 2014 wird die im Projekt geplante Selbstkoordination der Gesellschafter umgesetzt. Projektträger: Lebenszentrum PsychoSoziales Netzwerk gGmbH Siegesstr. 3 71636 Ludwigsburg Kontakt: Sebastian Heß Telefon: 07141/94715-01 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 7 Impulse Inklusion 2013 Titel: Meine-deine-unsere-Welt – ein inklusives Schulprojekt im Landkreis Böblingen Die 1aZugang Beratungsgesellschaft plant die Erweiterung eines von der GWW Sindelfingen (Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten GmbH) entwickeltes innovativen Unterrichtsmoduls für den Ethikunterricht. Vorhaben: Im Rahmen des Projektes diskutieren Menschen mit Behinderung als Experten in eigener Sache mit Schülern das Thema Inklusion. Aus Fragestellungen der Gruppe und in Abstimmung mit dem Lehrplan sollen weitere Themen abgeleitet werden. Gebildet wird eine Stammgruppe von zwei bis drei Experten. Der Einbezug von Menschen mit Behinderung aus den Werkstätten der GWW in das Bildungsarrangement ermöglicht eine breite Darstellung von Behinderungsformen je nach Interessenlage der Schulen und der einzelnen Schulklassen. In einem Projektauftrag außerhalb des Unterrichts werden moderne Medien zum Einsatz kommen, die ein gemeinsames und kooperatives Lernen ermöglicht. In Kleingruppen drehen Schüler und Menschen mit Behinderung mit Hilfe von Smartphones Kurzfilme über ihre Lebenswelt. Dabei werden die unterschiedlichen Lebenswelten vergleichbar und kooperatives Lernen ermöglicht. Die Unterrichteinheiten sind für Regelschulen und Berufsschulen (Klassenstufen 5 bis10) konzipiert. Projektträger: 1a Zugang Beratungsgesellschaft mbH Waldenbucher Str. 34 71065 Sindelfingen Kontakt: Renate Betzwieser Telefon: 07031-68748-33 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 8 Impulse Inklusion 2013 Titel: „Barrieren erkennen, annehmen und umwandeln ...“ Stadtführungen durch Reutlingen Das Arbeitsteam Bildungsangebote, eine Gruppe von Beschäftigten der Werkstätten der BruderhausDiakonie plant die Entwicklung von Stadtführungen in Reutlingen. Umgesetzt werden die Führungen von Menschen mit und ohne Behinderung. Vorhaben: Die Projektgruppe setzt sich aus Werkstattbeschäftigten, Koordinatoren und Assistentinnen und Assistenten mit Interesse am Thema Stadtführung zusammen. Als Kooperationspartner wurden die Stadt Reutlingen, Kulturveranstalter, Firmen, Fort- und Weiterbildungsträger angefragt. Unter dem Untertitel „Barrieren erkennen, annehmen und umwandeln…“ hat das Projekt folgende Ziele: • Miteinander das bestehende Angebot um kreative Formen von Stadtführungen ergänzen. • Entwicklung von Kommunikationsformen und Arbeitsweisen, die eine Beteiligung aller Engagierten auf Augenhöhe ermöglicht. • Beitrag für ein inklusives Gemeinwesen. Hier bieten die „Stadt führungen“ eine gute Plattform. Projektträger: BruderhausDiakonie Werkstätten Oberlinstr. 14 72762 Reutlingen Kontakt: Anita Gauß Telefon: 07121 278- 581 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 9 Impulse Inklusion 2013 Titel: Unbehindert miteinander musizieren Das inklusive Musikschulensemble Bopfingen Die städtische Musikschule Bopfingen ist für selbstverständlichen Umgang und Lust an der Musik ein besonders gutes Beispiel: Hier spielen sieben Menschen mit Behinderung und 13 weitere Musikerinnen und Musiker aus Bopfingen zusammen. Vorhaben: Gemeinsam mit der Musikschule Bopfingen (Ostalbkreis) hat die Samariterstiftung in Neresheim ein Musikschulensemble für Menschen mit und ohne Behinderung (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren) aufgebaut. Gespielt wird in der Besetzung Gitarre, Klavier, E-Piano, Schlaginstrumente und anderes. Alle Ensemble-Mitglieder, ob mit oder ohne Behinderung, sind eifrig dabei, ein das Musizieren auf einem Instrument zu erlernen oder die eigenen Fähigkeiten auszubauen. Alle Beteiligten bringen große Begeisterung und Lust an der Musik mit. Insbesondere auch die Musikschullehrerinnen- und Lehrer, da bei dieser Form des „unbehindert miteinander Musizierens“ nicht die Leistung oder die Perfektion im Mittelpunkt steht sondern die Freude am gemeinsamen Tun. In Kooperation zwischen Behindertenhilfeeinrichtungen und städtischer Musikschule Bopfingen wird die kommunale Infrastruktur der Stadt genutzt, damit Begegnung, gemeinsames Handeln und öffentliche Auftritte - wie beispielsweise das von der Diakonie Württemberg veranstaltete „Forum Sozialraum“ in Aalen ermöglicht werden. Projektträger: Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb Jahnstraße 14 73430 Aalen Kontakt: Gisela Graf-Fischer Telefon: 07361-564-304 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 10 Impulse Inklusion 2013 Titel: Theaterprojekt „selbst gemacht“: Menschen mit und ohne Behinderungen spielen gemeinsam Die BruderhausDiakonie erweitert mit dem Theaterprojekt „selbst gemacht“ ihre bestehende Theatergruppe in Buttenhausen um Menschen ohne Behinderung. Ziel ist die Einbeziehung der politischen und kirchlichen Gemeinde des kleinen Ortes bei Münsingen. Vorhaben: Die neue Theatergruppe hat das Ziel, historische Vorlagen aus dem Archiv oder aus Publikationen umzuarbeiten und in einen neuen Kontext zu stellen. Ziel ist es auch, die Gemeindemitglieder zusammenzubringen und zu vernetzen. Gefördert werden soll die Stelle einer Person, die das Theaterprojekt leitet - sowie die Stelle für eine zusätzliche Kraft. Beide Personen sollen gemeinsam die Arbeit der Theatergruppe anleiten und begleiten sowie Schnittstelle zu den örtlichen Gruppen und den Fachbehörden sein. Projektträger: Bruderhaus Diakonie Buttenhausen Wasserstetter Str. 4 72525 Münsingen Kontakt: Renate Stemmer Telefon: 07383 943 100 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 11 Impulse Inklusion 2014 Titel: „ Alle beteiligen++“: Unterstützung zum Aufbau einer Beteiligungskultur für Menschen mit Behinderungen Aufbauend auf gute Erfahrungen mit der Befähigung von Menschen mit Behinderungen, ihr Leben selbständig zu gestalten („Empowerment“) geht die Diakonie Württemberg weitere Schritte zum Aufbau einer Beteiligungskultur. Vorhaben: Mit Hilfe der Kontakte der Diakonie Württemberg zu Gemeinden, Institutionen und Personen werden vier Beteiligungsvorhaben in Baden-Württemberg gesucht und in das Projekt eingebunden. Beispiele können sein: Eine Wohngruppe wünscht sich mehr Zugänge in die umgebende Nachbarschaft. Ein Werkstattrat möchte die Arbeit eines Betriebsrates der freien Wirtschaft kennen lernen und mit der eigenen Arbeit vergleichen. Eine ländliche Gemeinde möchte wechselseitige Nachbarschaftshilfe organisieren um Menschen mit Unterstützungsbedarf den Verbleib am Wohnort zu sichern. Eine gute Beteiligungskultur entsteht durch positive Erfahrungen mit gemeinsam wahrgenommenen Interessen im angestammten Lebensumfeld. Dafür trainieren Menschen mit und ohne Behinderung ihre Begegnung in einer geschützten, moderierten Situation. Sie verlieren die gegenseitige Unsicherheit. Sie werden motiviert, die gemeinsam gemachten Erfahrungen in den Alltag ihres Lebensumfeldes, in ihr jeweiliges Beteiligungsvorhaben zu transferieren. Projektträger: Diakonisches Werk Württemberg Heilbronner Straße 180 70191 Stuttgart Kontakt: Bernd Schatz/Wolfram Keppler Telefon 0711 1656 328 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 12 Impulse Inklusion 2014 Titel: Café inklusive – das Nachbarschaftscafé des Familienzentrums im „Katharinenplaisir“ Menschen mit Lernbehinderung und Mitarbeiter der PaulinenpflegeWinnenden eröffnen ein inklusives Cafés im Familienzentrum des Backnanger Stadtteils Katharinenplaisier. Vorhaben: Das Café ist an zweit Nachmittagen pro Woche geöffnet und an einem Sonntag pro Monat. Dort treffen sich junge und alte Menschen, Familien, Menschen mit und ohne Lernschwierigkeiten, hörende und gehörlose Menschen. Der Stadtteil, aus dem die Besucher kommen, zeichnet sich durch viele junge Familien, ältere Bewohner sowie viele Menschen mit Lernschwierigkeiten aus. Das Café macht keinen Unterschied zwischen den Menschen, es bilden sich keine Sondergruppen. Jeder ist willkommen und jeder ist wertvoll. Und es bietet auch Arbeitsplätze in Bewirtung und Fahrservice. Geplant und gearbeitet wird im Café gemeinsam, ein hoher Anspruch für alle Beteiligten. Alle lernen von- und miteinander. Das Café ist barrierefrei bezüglich Befahrbarkeit und Leichter Sprache. Projektträger: Paulinenpflege Winnenden e.V. Ringstraße 106 71364 Winnenden Kontakt: Uwe Jansch Tel. 07195 / 6956655 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 13 Impulse Inklusion 2014 Titel: Barrierefreiheit im Sozialraum: Menschen mit Behinderungen zeigen, wie Inklusion geht Menschen mit Behinderungen der Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten werden als Experten in eigener Sache geschult, öffentliche Gebäude und Einrichtungen auf ihre Barrierefreiheit zu überprüfen und Verantwortliche beim Abbau von Barrieren zu beraten und unterstützen. Vorhaben: Die Remstal Werkstätten vergeben ein Gütesiegel in verschiedenen Abstufungen das den Grad der Barrierefreiheit anzeigt. Ein Richtlinienkatalog zeigt auf, wie die Barrierefreiheit erfüllt werden kann. Um die Barrierefreiheit der Gebäude nachhaltig zu verbessern, soll auch ein Beratungsangebot entwickelt werden, wie Barrieren kostengünstig abgebaut werden können. In einer ersten Testphase wurden bereits verschiedene Gebäude der Stadt Waiblingen auf Barrierefreiheit getestet. Dabei wurde schnell deutlich, dass Bedarf da ist. Im Fokus stehen Gebäude wie Rathäuser, Bürgerämter und kulturelle Einrichtungen wie Theater, Kinos, Museen und Büchereien. Ziel ist, den Zugang zu kulturellen Angeboten zu verbessern. Wenig Berücksichtigung in punkto barrierefreies Bauen fanden bisher Leitsysteme zur Orientierung für Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen und Menschen mit geistiger Behinderung. Piktogramme als Orientierungshilfen und Beschriftungen in leichter Sprache sind in gleicher Weise wie die Behebung baulicher Barrieren für Menschen mit Behinderungen notwendig, um am öffentlichen Leben teilhaben zu können. Das Projekt wird auch über den Diakonie Spendenfonds gefördert. Projektträger: Diakonie Stetten e.V. Remstal Werkstätten Oppenländerstraße 37, 71332 Waiblingen Kontakt: Thomas Illigmann 07151 9531-4407 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 14 Impulse Inklusion 2014 Titel: „Matchbox“: wir bringen Euch zusammen Die Erfahrung zeigt: Menschen mit Handicap haben die ähnlichen Freizeitinteressen wie Menschen ohne Behinderung. Jedoch gehen auch in Heilbronn in Vereinen, Fitnessstudios oder in der Nachbarschaft alle Menschen ihren unterschiedlichen Interessen nach, ohne dass dabei Menschen mit Handicap wirklich präsent wären. Dies will „Matchbox“ ändern. Zwar ist in der Bevölkerung die Bereitschaft vorhanden, dies zu ändern. Es gibt aber noch viele Unsicherheiten und Bedenken. Menschen mit Handicap wissen zudem häufig nicht von der Existenz der oben beschriebenen Sozialräume und kennen wenig Menschen mit ähnlichen Freizeitinteressen in ihrer Nähe. Hinzu kommen Barrieren, die die Kontaktaufnahme sowie die Kommunikation erschweren. Hier setzt das Projekt einerseits mit der Stärkung und Selbstbefähigung von behinderten Menschen, dem so genannten „Empowerment“ an. Andererseits verknüpft es Interessen und Bedürfnisse: Ausgehend von den Interessen von zwölf Menschen mit Behinderungen wird Kontakt hergestellt mit Menschen ohne Handicap. Es geht darum, in unterschiedlichen Sozialräumen gelingende Beziehungen aufzubauen, indem gemeinsame Interessen zusammengebracht werden. So werden Gemeinsamkeiten jenseits der vorhandenen Einschränkungen sicht- und erfahrbar. Gemeinsamkeiten verbinden, schaffen Solidarität und Akzeptanz. Gemeinsame Interessen schaffen Augenhöhe in der persönlichen Begegnung - das Erfolgsrezept eines inklusiven Miteinanders. Projektträger: Offene Hilfen Heilbronn Keplerstraße 5 74072 Heilbronn Kontakt: Hartmut Seitz-Bay Tel. 07131 5822221 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 15 Impulse Inklusion 2014 Titel: Wohlfühlgarten Farbenfroh Buttenhausen Geplant ist die Anlage eines öffentlich zugänglichen Gartens auf dem Grundstück des Buttenhausener Wohnheimes für Menschen mit Behinderung - als gemeinsames Projekt mit den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde. Vorhaben: Nach dem Motto „Inklusion kann nur gelingen, wenn die ganze Gesellschaft sich daran beteiligt“ soll der „Wohlfühlgarten Farbenfroh“ allen Interessierten offen stehen. Kirchen, Vereine und zahlreiche weitere Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Münsingen sind ebenso an der Verwirklichung beteiligt – ganz im Sinne des Sozialministeriums, das großen Wert auf die gemeinsame Entwicklung der Projekte durch Menschen mit und ohne Behinderung legt. Durch das Projekt soll eine weitere attraktive Möglichkeit der Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung in Buttenhausen geschaffen werden. Projektträger: Bruderhaus Diakonie Buttenhausen Wasserstetter Straße 4 72525 Münsingen Kontakt: Renate Stemmer Tel.: 07383 94 310 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 16 Impulse Inklusion 2014 Titel: Gestärkt und vernetzt - Wege zum inklusiven Gemeinwesen Ehingen In Ehingen erarbeitet die BruderhausDiakonie gemeinsam mit der Lokalen Agenda und der St. Elisabeth-Stiftung Grundlagen für den Aufbau eines inklusiven Gemeinwesens. Dazu wird eine Koordinationsstelle eingerichtet. Vorhaben: Die Initiatoren wollen die Bürger ermuntern, daran mitzuwirken, dass behinderte Ehinger in allen Bereichen von Sport über Kultur bis zur Kommunalpolitik stärker teilhaben können und das Gefühl bekommen, Partner auf Augenhöhe zu sein. Behinderte und Nichtbehinderte beim gemeinsamen Theaterspiel, beim Kochen oder in einem Chor vereint - Ideen für konkrete Projekte gibt es viele. In einem offenen Auftaktworkshop können behinderte Menschen ihre Wünsche und Interessen vortragen Anschließend überlegen Betroffene, Angehörige, Ehrenamtliche, Vertreter der Vereine und Firmen sowie politisch Verantwortliche gemeinsam, was sich auf welche Weise realisieren lässt und wie eine Vernetzung aller relevanten Gruppen gelingen kann. Der nächste Schritt ist die Gründung von AGs, die konkrete Vorhaben wie beispielsweise einen Chor bis Herbst 2015 umsetzen. Unterstützt werden die Aktiven dabei von den Projektbegleiterinnen, für die eine gemeinsame halbe Stelle geschaffen wurde. Am Projektende wird beraten, was sich aus den gewonnenen Erkenntnissen mit in den Alltag übernehmen lässt. Eine Inklusions-AG im Rahmen der Lokalen Agenda wir sich dauerhaft mit dem Thema beschäftigen. Projektträger: BruderhausDiakonie - Stiftung Gustav Werner und Haus am Berg Ringelbachstraße 211 72762 Reutlingen Telefon 07121 278-0 Kontakt: [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 17 Impulse Inklusion 2014 Titel: Nutzer evaluieren – Wir sagen selbst, was Qualität ist Mit „Nueva“ betreten die gemeinnützigen Werkstätten und Wohnstätten Sindelfingen, die Hagsfelder Werkstätten Karlsruhe und die Oberschwäbische Werkstätten in Ravensburg Neuland: Hier evaluieren Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen selbst die Qualität von und die Zufriedenheit mit sozialen Dienstleistungen. Vorhaben: Jeweils sechs Menschen mit Behinderung der Projektpartnereinrichtungen lassen zu „Nueva“-Evaluatoren ausbilden und werden zu Experten in der Befragerrolle. Drei Expertengruppen nehmen während der Qualifizierung in Übungseinheiten und im Anschluss in „Echtsituationen“ das jeweilige Qualitätsmanagement ihrer Einrichtungen unter die Lupe. Dieses geschieht in „Peer-to-Peer-Befragung“. Sie werden in intensiven Trainingsmaßnahmen im Rahmen des Projektes von Trainern von „atempo“ aus Graz ausgebildet. Auch werden erfahrene nueva-Evaluatoren als Trainer für die Qualifizierung eingesetzt. Der Einsatz von Menschen mit Behinderungen soll es ermöglichen, dass die Nutzer offener und ehrlicher über die Angebote sprechen. nueva unterscheidet sich von konventionellen Zufriedenheitsbefragungen insofern, dass der Fragebogen Kriterien für Ergebnisqualität enthält, die von den Evaluatoren in Qualitätszirkeln vorab definiert und laufend weiter entwickelt werden. Die Koordination des Gesamtprojektes sowie die Kommunikation nach „innen und außen“ übernimmt die „1a Zugang Beratungsgesellschaft“. Hierfür wurde eine Teilzeit-Stelle für die Projekt-Koordination eingerichtet. Projektträger: 1a Zugang Beratungsgesellschaft mbH Waldenbucher Str. 34 71065 Sindelfingen Kontakt: Renate Betzwieser Telefon: 07031-68748-33 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 18 Landesinklusionspreis 2014 Titel: „Wir lernen mit und ohne gucken“: Betty-Hirsch-Schule der Stuttgarter Nikolauspflege Blinde, sehbehinderte und nicht sehbehinderte Schüler lernen gemeinsam an der Betty-Hirsch-Schule (Grund, -Werkreal- und Förderschule). Die Betty-Hirsch-Schule, Heimsonderschule für blinde und sehbehinderte Schüler/innen, hat sich 2011 für Schüler/innen ohne Seheinschränkung geöffnet. Aktuell gibt es vier inklusive Klassen. Vorhaben: Mit dem Schuljahr 2014/15 können auch in der Hauptstufe Schülerinnen und Schüler ohne Seheinschränkung aufgenommen werden. So wird die Schule zu einem inklusiven Förderort für alle. Die hochspezialisierte Ausstattung und Förderung für blinde und sehbehinderte Schüler/innen ermöglicht gleiche Bildungschancen für alle. Berührungsängste werden abgebaut. Soziales Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung wird als „normal“ erlebt. Lehrkräfte der unterschiedlichen Schularten unterrichten gemeinsam in kleinen Klassen und bringen ihre jeweiligen Fähigkeiten ein. Es gibt verschiedene Kooperationen, z.B. mit der Jungen Oper Stuttgart, der Stadtbibliothek sowie verschiedenen Vereinen. Der gemeinsame Unterricht wirkt in den Freizeitbereich, Familien behinderter und nicht behinderter Kinder schließen Freundschaften. Dadurch beteiligen wir uns aktiv am gesellschaftlichen Gestaltungsprozess zur inklusiven Gesellschaft. Projektträger: Nikolauspflege Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen 70193 Stuttgart Kontakt: Peter Greiner 0711 6564-259 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 19 Landesinklusionspreis 2014 Titel: „Café Rudolfs“: Menschen mit psychischen Erkrankungen arbeiten mitten in der Stadt Mitten im Herzen Stuttgarts können im „Café Rudolfs“ Menschen nach einer überstandenen psychischen Krise wieder im Berufsleben Fuß fassen. Erfahrene Fachleute der beruflichen Rehabilitation begleiten und unterstützen sie dabei, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu fassen und diese Schritt für Schritt auszubauen. Vorhaben: Menschen mit seelischen Behinderungen haben oft mit wenig sichtbaren Barrieren zu kämpfen. Viele haben große Angst davor, nicht akzeptiert zu werden. Das Projekt gibt diesen Menschen an einem Arbeitsplatz mitten in der Stadt mit vielen Kunden wieder Selbstvertrauen in die eigene Kraft. Im Café Rudolfs können sie ihre Fähigkeiten erkennen und einsetzen. Sie erhalten Anerkennung und Bestätigung von den Gästen. Das Rudolf-Sophien-Stift, ein Tochterunternehmen der Evangelischen Gesellschaft (eva), hat das Rudolfs im November 2013 im Treffpunkt Rotebühlplatz eröffnet. Im Café gibt es von 9 bis 23 Uhr Essen und Kaffee. In der Küche und im Service werden alle Tätigkeiten von allen Mitarbeitern gemeinsam übernommen, egal ob mit oder ohne Behinderung. Das Café befindet sich im Gebäude der Volkshochschule, wo auch die Musikschule und der Treffpunkt 50plus für Senioren angesiedelt sind. Gemeinsam werden Ausstellungen, Lesungen und kulturelle Veranstaltungen organisiert, die der Öffentlichkeit das Thema psychische Beeinträchtigung zugänglich machen. Projektträger: Rudolf-Sophien-Stift Leonberger Str. 220 70199 Stuttgart Kontakt: Dr. Irmgard Plößl Telefon 0711 169 31 50 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 20 Landesinklusionspreis 2014 Titel: „Kultur vom Rande“: das Festival in den Straßen und auf den Plätzen Reutlingens Das traditionelle Festival „Kultur vom Rande“ findet alle drei Jahre auf Straßen und Plätzen Reutlingens statt und schafft direkten Kontakt zwischen Künstlern und dem Publikum. Viele Kultur-Einrichtungen und Organisationen/Vereine sind in das Festival einbezogen und tragen auf sehr unterschiedliche Weise zum Gelingen des Festivals bei. Vorhaben: Inklusive Künstlergruppen aus der Region und ganz Europa treten auf. Sie tanzen, spielen Theater oder machen Musik mit Menschen mit Behinderungen. Eine Woche lang sind Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung sowie Menschen, die sozial am Rande stehen, die gefeierten Akteure.Sowohl bei Vorbereitung als auch Umsetzung sind Menschen mit und ohne Behinderungen beteiligt. Durch die Festivals entstanden sehr viele neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit z .B. Führungen und Workshops mit dem Kunstmuseum, Zusammenspiel mit dem städtischen Profiorchester, ausgelagerte Teilzeitarbeitsplätze am Theater, Lesungen und Ausstellungen in der Stadtbibliothek, Medienprojekte mit der Volkshochschule. Geplant ist nun ein Kulturbüro, das die Teilhabe aller am Kulturleben selbstverständlich machen soll. Das Festival gelingt durch die gute Zusammenarbeit von BAFF (Bildung Aktion Freizeit Feste) von Lebenshilfe Reutlingen und BruderhausDiakonie) sowie der Stadt Reutlingen um der PH Ludwigsburg/Reutlingen. Als Kultur vom Rande 2000 zum ersten Mal die Zelte auf dem ehemaligen Bruderhaus-Gelände mit Konzerten, Theater, Lesungen, Ausstellungen und Workshops füllte, war das integrative Festival ein Novum im süddeutschen Raum. Seit 2005 wird es alle drei Jahre ausgerichtet. Projektträger: BruderhausDiakonie und Lebenshilfe Reutlingen Alteburgstr. 15 72762 Reutlingen Kontakt: Rosemarie Henes 07121 230710 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 21 Landesinklusionspreis 2014 Titel: „Der Fröhliche Wartberg“: Bewusstsein für die Bereicherung durch Vielfalt stärken Der „Fröhliche Wartberg“ ist eine offene Unterhaltungsveranstaltung im Mehrgenerationenhaus der Heilbronner Nordstadt. Die Veranstaltung richtet sich an Menschen mit Spaß an der Mischung aus Trivial Pursuit, SingStar und Talk-Show auf Tuchfühlung. Vorhaben: Der Fröhliche Wartberg fand 2011 drei Mal statt und wurde ab März 2014 für weitere sechs Veranstaltungen wieder aufgenommen. Die Veranstaltungsreihe findet im Bistro „GenussWerkstatt“ im Mehrgenerationenhaus statt. Der Fröhliche Wartberg reiht sich dort in eine Vielzahl von Unterhaltungs- und Informationsveranstaltungen ein. Der Fröhliche Wartberg bildet Bewusstsein für Vielfalt als bereichernde Grundlage eines inklusiven Gemeinwesens. Die Veranstaltung liefert eine anregende Atmosphäre für Kontakte zwischen Bewohnern, Unternehmen und Organisationen. Sie bietet Zeit und Raum für Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Menschen mit und ohne Handicap. Jede Veranstaltung hat ihr Thema, ein Publikum und vier geladene Gäste aus der Nordstadt. Gäste und Publikum lernen sich kennen. Sie singen, diskutieren und lösen Rätsel miteinander. Die Gäste mit und ohne Handicap sind: Lokalpolitiker, Gesichter der Nordstadt und Anwohner. Vielfalt ist das Programm der Gästeliste. Projektträger: Offene Hilfen Heilbronn Keplerstraße 5 74072 Heilbronn Kontakt: Hartmut Seitz-Bay Tel. 07131 5822221 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 22 Baden-Württemberg Stiftung und Lechler Stiftung: Inklusionsbegleiter Titel: „Aus einem Nebeneinander wird ein Miteinander“ Inklusionsbegleiter Offene Hilfen Heilbronn Das Projekt entwickelt Bildungs- und Informationsangebote für Institutionen und Einzelpersonen wie beispielsweise Coaching, Beratung oder Moderationstraining. Zielgruppen sind Vereine, Institutionen der offenen Sozialarbeit, Jugendhäuser, Kulturzentren oder auch Mehrgenerationenhäuser. Vorhaben: Die Angebote können folgendes beinhalten: Coaching von Mitarbeitern, Beratung von Organisationen hinsichtlich Zugang von Menschen mit Handicap sowie Moderations- und Kommunikationstraining für Menschen mit Handicap, Nutzergruppen und Mitarbeiter von Institutionen. Ein Inklusions-Begleiter zeigt wie Inklusion geht. Er zeigt es aber nicht im Unterricht wie ein Lehrer, sondern er zeigt es durch Begegnung. In Begegnungen lernen Menschen voneinander. Sie werden aufeinander aufmerksam. Sie werden sensibel für einander. Sie werden achtsam. Für das Lernen in der Begegnung öffnet der Inklusions-Begleiter Lernfelder und Kontaktflächen. Das sind Situationen und Orte in denen Menschen sich begegnen und voneinander lernen. Nur im gemeinsamen Handeln kann man die Berührungsängste verlieren. Dabei gibt ein Inklusions-Begleiter allen Beteiligten die Sicherheit, dass die Begegnung gut geht. Die Offenen Hilfen schaffen solche Lernfelder und Kontaktflächen. Sie unterstützen alle Beteiligten mit Rat und Tat. Projektträger: Offene Hilfen Heilbronn Keplerstraße 5 74072 Heilbronn Kontakt: Gert Ritter Telefon 0160 94774738 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 23 Baden-Württemberg Stiftung und Lechler Stiftung: Inklusionsbegleiter Titel: Kontakte, Möglichkeiten und Netzwerke: Gewinnung von Inklusionsbegleitern im „bhz“ Stuttgart Die fünf Inklusionsbeauftragten beim bhz haben die Aufgabe, die Beteiligung von Menschen mit Behinderung in allen Bereichen des Lebens, Arbeiten und Wohnens im Sozialraum, also direkt vor Ort in unterschiedlichen Stadtbezirken von Stuttgart, voranzubringen. Kontakte knüpfen, Möglichkeiten sondieren und Netzwerke bilden ist dabei die Aufgabenstellung von Saskia Heckwolf, Kristin Mögelin, Katharina Wetzer, Janina Breitsohl und Corinne Meschner. Vorhaben: Seit Juni 2014 gibt es eine Koordinationsstelle zur Vermittlung zwischen Begleitungssuchenden und Begleitern. Die durch Stiftungsgelder der Baden-Württemberg Stiftung und der Lechler Stiftung auf drei Jahre finanzierte Stelle bringt Menschen mit Begleitungs- und Assistenzbedarf in die Lage, mehr am öffentlichen Leben teilzuhaben, beispielsweise Konzerte oder politische Veranstaltungen zu besuchen, ins Kino oder in den Sport zu gehen. Fachkräfte oder auch Studenten erhalten einen Stundensatz für die Begleitung und werden im Vorfeld mit den individuell notwendigen Informationen und evantuell auch Schulungsmodulen vorbereitet, damit sie sicher und kompetent begleiten können und es für beide Seiten eine sinnvolle und gute Kooperation wird. Projektträger: bhz Stuttgart Heigelinstraße 13 70567 Stuttgart Kontakt: Kristin Mögelin Telefon: 0711 / 71545-916 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 24 Baden-Württemberg Stiftung und Lechler Stiftung: Inklusionsbegleiter Titel: „In-Klub“: Behindert ist man nicht, sondern man wird es Zusammen mit Evangelischem Jugendwerk und Stadtjugendring Böblingen haben die Gemeinnützigen Wohn- und Werkstätten (GWW) das Projekt „In-Klub“ gestartet. Im Rahmen des Projektes werden Inklusionsbegleiter geschult und eingesetzt. Vorhaben: Die Inhalte einer bereits bestehenden Qualifizierung zum Jugendbegleiter sollen an die neue Bedarfe angepasst und inklusiv erweitert werden. Um den schulischen Rahmen verlassen zu können, wird es zusätzlich die Inklusionsbegleiterschulung auch für Personen geben, die sich außerhalb der Schule für Menschen mit Behinderung engagieren wollen. Zielgruppe sind ehrenamtlich tätige Jugendliche und Erwachsene bis ins Rentenalter sowie Menschen mit und ohne Behinderung mit Interesse an der ehrenamtlichen Tätigkeit eines Inklusionsbegleiters. Bereits gestartet ist die Qualifizierung zum Jugendbegleiter mit 29 Teilnehmern, darunter drei mit Behinderung. Die Referenten entwickelten mit den Teilnehmern „Regeln eines guten Miteinanders“ oder erörterten z.B. Fragen: „Wie gehe ich mit bestimmten Situationen in meiner Gruppe um, wenn es unterschiedliche Haltungen gibt?“ oder „Was tun bei fehlender Disziplin?“ Weitere Seminarinhalte wie Kommunikation, Pädagogik und Werteorientierung folgen. In einem Zusatzseminar werden die Jugendbegleiter zu Inklusionsbegleitern ausgebildet, damit sie Menschen mit Behinderung integrieren können. Durch Rollenspiele und Selbsterfahrungsübungen erleben die Teilnehmer die Welt aus der Perspektive der Menschen mit Behinderung. Praxisnah, z.B. durch eine Hospitation in der GWW, werden sie auf die neue Aufgabe vorbereitet. Zum Abschluss erhalten die Inklusionsbegleiter ein Zertifikat. Projektträger: GWW Robert-Bosch-Str. 15 71116 Gärtringen Kontakt: Birgit Riedel Telefon 07034 27041-165 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 25 Baden-Württemberg Stiftung und Lechler Stiftung: Inklusionsbegleiter Titel: „zamma“ – die Inklusionsbegleiter für Menschen mit Behinderung im Unteren Remstal Im Projekt „Zamma“ sollen engagierte Menschen gewonnen werden, die Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen vor Ort begleiten und ihnen Wege in Vereine, Kirchengemeinden und andere Organisationen ebnen – um ihnen dadurch neue Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe zu eröffnen. Vorhaben: Konkret geht es darum, dass Menschen mit und ohne Behinderungen „zamma“ Musik machen, „zamma“ spazieren gehen oder auch „zamma“ Sport machen. Umgesetzt wird das Projekt mit Unterstützung eines breiten Netzwerks mit einem speziell auf die Aufgaben abgestimmten Qualifizierungsprogramm. Angsprochen sind ehrenamtlich Engagierte mit und ohne Behinderung, Multiplikator/innen und Mitglieder in Vereinen, Initiativen, Kirchengemeinden, gemeinnützigen Organisationen und Einrichtungen, Bürgerinnen und Bürger, die bereits ehrenamtlich engagiert sind und sich noch mehr Hintergrund und Unterstützung zu diesem Thema wünschen. Das Projekt will einen Beitrag leisten, Mitglieder von Vereinen, Kirchengemeinden, Initiativen, Institutionen des öffentlichen Lebens zu sensiblieren für die Bedürfnisse und die Beteiligungsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderung. Es soll dazu beitragen, dass Inklusion als gesellschaftliche Aufgabe anerkannt wird und die darin liegenden Chancen gesehen werden. Neue inklusive Angebote sollen entstehen, die von Menschen mit und ohne Behinderung genutzt werden können. Projektträger: Diakonie Stetten e.V. Devizesstraße 4 71332 Waiblingen Kontakt: Stephanie Flaus Tel. 07151 / 9531 4231 Mail: [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 26 Aktion Mensch Titel: Achtsam im Heilbronner Land – verbinden, was zusammengehört Das Projekt verbindet Menschen und stärkt Inklusion durch Begegnung. Zu diesem Zweck entsteht ein Netzwerk aus vielen Menschen und Organisationen im Heilbronner Land. Ein Projekt-Beirat berät und begleitet das Vorhaben aus Perspektiven von Menschen mit Handicap. Partner sind Stadt und Landkreis sowie der Stadt- und Kreisjugendring Heilbronn. Vorhaben: Das Netzwerk entsteht aus allen Organisationen, die sich für Inklusion im Heilbronner Land einsetzen. In gemeinsamen Aktivitäten wie Schulunterricht, „Frühjahrsputz Heilbronn“ oder „50 Jahre Aktion Mensch“ mit engagierten Bürgern, Vereinen, Firmen, Kommunen und Schulen wird Inklusion erlebbar. Wiederkehrende Veranstaltungen mit Organisationen aus dem Netzwerk tragen zu Information und Begegnung bei. Der „Fröhliche Wartberg“ und das Gesprächsformat „Potluck Dinner“ erreichen jeden Monat vielfältige Personenkreise. Einmal pro Jahr stellen das Fußballturnier „Heilbronner Inklusionscup“ sowie eine thematische Podiumsveranstaltung eine breite lokale Öffentlichkeit her. Das Projekt verstärkt die öffentliche Diskussion um Inklusion, beispielsweise mit der Foto-Ausstellung „Wunschbilder – Gemeinsamkeiten entdecken“ oder mit Theateraufführungen. Rund um Inklusion im Heilbronner Land informiert die „CareWoche - Magazin für Inklusion“. Das Magazin gibt es auch zum Anhören in einfacher Sprache. Bei der Umsetzung selbstbestimmter Teilhabe werden alle Beteiligten durch Inklusions-Begleiter unterstützt. Das Vorhaben unterstützt auch den Wandel der Offenen Hilfen selbst hin zu mehr Personen- und Sozialraumorientierung. Projektträger: Offene Hilfen Heilbronn Keplerstrasse 5 74072 Heilbronn Kontakt: Florian Spissinger Tel. 0 71 31 58 222 11 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 27 Aktion Mensch Titel: „Mehr Verständnis füreinander – Gemeinsam mehr Leben“ Inklusionsprojekt auf den Stuttgarter Fildern Das Projekt will mehr Begegnung zwischen Menschen mit psychischer, geistiger oder körperlicher Behinderung und den „gesunden“ Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen. Dadurch sollen Berührungsängste abgebaut werden, so dass im Freizeitbereich ein stärkeres „Miteinander“ stattfinden kann. Vorhaben: Im Anschluss an die Einrichtung einer zentralen Koordinationsstelle werden während der ersten drei Monate Projektgruppen in vier weiteren Stadtbezirken (zusammengesetzt aus Kooperationspartnern, Menschen mit Behinderung, Ehrenamtlichen, Vertretern von Vereinen, Vertretern der Bezirksverwaltung) aufgebaut. Wichtiges Ziel ist die Organisation von inklusiven Aktionen in den Projektgruppen der jeweiligen Stadtbezirke, z.B. verschiedene Workshops in Kooperation mit Vereinen oder Kirchengemeinden, Teilnahme an Veranstaltungen in den Bezirken. Geplant ist zunächst eine Befragung von Menschen mit Behinderung zu ihren Wünschen hinsichtlich Freizeitgestaltung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Damit Menschen mit Behinderung nach ihren Wünschen in Vereinen aktiv werden können, werden im Anschluss entsprechende Kontakte aufgebaut. Ein Patenschaftsdienst, vorzugsweise durch Ehrenamtliche besetzt, soll Patenschaften für Menschen mit Behinderung übernehmen, diesen im Vereinsleben zur Seite stehen und bei anfallenden Fragen und Schwierigkeiten unterstützen. Dazu wird ein Schulungskonzept für Ehrenamtliche konzipiert, das zum „Inklusionsassistenten“ qualifiziert. Das Projekt wird auch über den Diakonie Spendenfonds gefördert und ist eine Kooperation zwischen Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie und findet in Zusammenarbeit mit dem bhz statt. Projektträger: GPZ Birkach Alte Dorfstrasse 16 70599 Stuttgart Kontakt: Sylvia Schweizer Tel: 0711-4579823 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 28 Aktion Mensch Titel: Projekt „MOVE“ – Mobilität verbindet Neuland für Menschen im Landkreis Tübingen, die aufgrund einer Behinderung bislang darauf angewiesen sind, einen speziellen Fahrdienst zu nutzen. Sie sollen mit dem Projekt MOVE in die Lage versetzt werden, für alle Wege im Alltag den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Dazu braucht es Training mit Assistenz. Vorhaben: Die Teilnehmenden lernen, selbständig Bus und Bahn zu fahren. Jede und jeder im eigenen Tempo und mit der Unterstützung, die notwendig ist. Im Fahrtraining helfen Begleitpaten, bestehende Barrieren auf den Fahrtstrecken zu erkennen und Lösungen zu finden. Stück für Stück werden durch das Training die Fahrtstrecken vertraut. Ziel ist das selbständige Fahren: die Freiheit zu fahren, wann und wohin ich will. Besonders wichtig in dem Projekt: Bei den Übungsfahrten stoßen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer wieder auf Hindernisse. Zum Beispiel auf schlecht lesbare Fahrpläne, fehlende Symbole für Buslinien, nicht gut hörbare Ansage der nächsten Haltestelle, fehlende Borsteinabsenkungen, fehlende Haltestellen. Diese Probleme werden an die Verantwortlichen gemeldet und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Der Freundeskreis Mensch e.V. kooperiert unter anderem mit dem Stadtverkehr Tübingen, dem Regionalverkehr Alb-Bodensee der Hohenzollerischen Landesbahn, dem Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau und dem FORUM & Fachstelle INKLUSION im SOZIALFORUM Tübingen e.V. Durch dieses Netzwerk ist ein direkter und schneller Weg zu den Verantwortlichen gegeben. Gefördert wird das Projekt zusätzlich von der Lechler Stiftung. Projektträger: Freundeskreis Mensch Offene Hilfen / Familienunterstützender Dienst Reutlingerstraße 12 72072 Tübingen Kontakt: Johanna Schnurr und Kai Krudewig Tel.:07071 - 920595-33/34 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 29 Aktion Mensch Titel: „Hohenlohe? Alles(s) inklusive!“ „Hohenlohe? Alle(s) inklusive!“ heißt das Inklusionsprojekt der Offenen Hilfen der Evangelischen Stiftung Lichtenstern in Öhringen. Es setzt sich für eine nachhaltige und lebendige Entwicklung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung aus dem Hohenlohekreis ein. Den Fokus legen die Offenen Hilfen dabei auf die Bereiche Freizeit, außerschulische Bildung und das Leben im Sozialraum. Vorhaben: Als Kooperationspartner möchten Landratsamt, Kreisjugendring, Evangelisches Jugendwerk Künzelsau und die VHS Öhringen zu inklusiven Entwicklungen im Hohenlohekreis beitragen. Ziel der Volkshochschule ist es, Menschen mit Behinderung den Zugang zu Bildungsangeboten zu erleichtern. Über die Zusammenarbeit mit dem Jugendwerk sollen inklusive Freizeiten angeboten werden. Er ermöglicht auch den Austausch mit Vereinen und Verbänden. In Zukunft sollen sich Inhalte zum Thema Behinderung und Inklusion in der Jugendleiterausbildung wiederfinden. Ein weiteres Ziel ist, dass Menschen mit Behinderung selbst die Jugendleiter-Qualifikation bekommen können. Gemeinsam mit dem Landratsamt soll die Möglichkeit zur Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen vorangebracht werden. Bereits in der Vorbereitungsphase wurde durch unterschiedliche Veranstaltungen auf das Inklusionsprojekt aufmerksam gemacht. Es fand ein Infoabend statt, um Bürger und Verantwortliche aus Kommunen und Institutionen für gleichberechtigte Teilhabe und die Idee der Inklusion zu gewinnen. Bei einer Ideenkonferenz wurden Ideen und Wünsche aus unterschiedlichsten Perspektiven gesammelt, die dazu dienten, konkrete Handlungsaufträge für die Projektlaufzeit zu formulieren. Projektträger: Evangelische Stiftung Lichtenstern Im Klosterhof 10 74245 Löwenstein Kontakt: Vanessa Ohletz Telefon 07941-6463970 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 30 Aktion Mensch Titel: Generationenübergreifender Inklusionstreff für Menschen mit und ohne Behinderung am Trégeuxplatz Am Trégeuxplatz in Gammertingen entsteht, angegliedert an das Mariaberger Wohnprojekt und den im Haus liegenden Backshop mit Café ein generationenübergreifender Inklusionstreff. Das Projekt läuft in Kooperation von Stadt, Kirchengemeinden, Bildungszentrum sowie Turn- und Sportverein. Sowohl Schwere der Behinderung als auch Alter der Menschen sind dabei kein Ausschlusskriterium. Vorhaben: Das Wohnangebot am Trégueuxplatz liegt innerhalb eines städtebaulichen Entwicklungsgebietes in Gammertingen. Vielfältige Beratungs-und Feizeitangebote sowie das im Haus angesiedelte „Café fair und mehr“ ermöglichen ein selbstbestimmtes, individuelles Leben in einem gesellschaftlich integrierten Wohnumfeld. Das Cafe mit Weltladen bietet Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung Die Bewohnerinnen und Bewohner werden dabei unterstützt, ein aktives Leben Mitten in der Gesellschaft führen zu können. Mit Ihnen gemeinsam werden Werte und Vorstellungen vor allem für das Wohnen, Arbeiten und die Freizeitgestaltung definiert. Projektträger: Mariaberg e. V. Klosterhof 1, 72501 Gammertingen Kontakt: Christine Scheel Tel. 07574 - 934 968 12 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 31 Aktion Mensch Titel: Den Tag gemeinsam gestalten: nichtbehinderte und behinderte Menschen begegnen sich im Ruhestand Den Tag gemeinsam gestalten heißt: egal ob eine Behinderung vorliegt oder nicht, die Begegnung von Menschen im Ruhestand steht im Vordergrund. Ihre gemeinsamen Interessen und Bedürfnisse. Ein inklusives Projekt von Behindertenhilfe Ostalb in Zusammenarbeit mit der Begegnungsstätte Bürgerspital, der Volkshochschule, dem Beirat von Menschen mit Behinderungen und der evangelischen Kirchengemeinde in Aalen. Vorhaben: Das Projekt will ambulante Tagesangebote für Menschen mit Behinderung im Sozialraum aufsuchen und gestalten. Menschen mit Behinderung werden geboren, wachsen heran, gehen in die Schule, nehmen eine Arbeit auf. Sie fahren in den Urlaub, gehen Hobbies nach, treffen sich mit Freunden. Und irgendwann gehen auch sie in den Ruhestand. Bislang sind Menschen mit Behinderung in Aalen, Bopfingen und Neresheim nach abgeschlossenem Arbeitsleben in die örtliche „Seniorentagesbetreuung“ gewechselt. Im Rahmen des Projekts soll jetzt ein ambulanter Dienst aufgebaut werden mit der Möglichkeit, punktuelle Seniorenangebote im Gemeinwesen für Menschen mit Behinderung zu erschließen und Barrieren abzubauen. Dieser Dienst übernimmt individuell „Brückenfunktion“ zu Angeboten von Kommune, Kirche und Vereinen. Zusammen mit den Kooperationspartnern der Begegnungsstätte und der Volkshochschule werden gemeinsam Angebote wahrgenommen - mit dem Ziel, vielfältige Kontakt- und Betätigungsfelder und Wahlmöglichkeiten im sozialen Umfeld zu erschließen. Projektträger: Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb Jahnstraße 14 73430 Aalen Kontakt: Gisela Graf-Fischer Telefon: 07361-564-304 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 32 Aktion Mensch Titel: Auf dem Weg zu einer Inklusiven Familien- und Erwachsenenbildung im Landkreis Schwäbisch Hall Der Zugang zu den Angeboten der Familien- und Erwachsenenbildung im Landkreis Schwäbisch Hall ist für Menschen mit Behinderung mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Leitziele im Projekt sind deshalb die Teilhabe an Bildung und Freizeit sowie die Barrierefreiheit im Hinblick auf Mobilität und Kommunikation. Vorhaben: Netzwerkarbeit und Vernetzung von Wissen, Möglichkeiten, Ressourcen der Träger und Dienstleister steht im Vordergrund, um Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung zu ermöglichen und ein miteinander und voneinander lernen zu fördern. Durch einen Steuerungskreis, in dem die Erkenntnisse zusammengetragen und das Netzwerk aufgebaut wird, erfolgt die Erarbeitung des Projektplanes und der Konzeption für das noch zu genehmigende Hauptprojekt. Geplant sind Aktivitäten in den Handlungsfeldern der außerschulischen Bildung. Entwickelt werden sollen entsprechende Bildungsangebote, die dem Bedarf von Menschen mit einer Behinderung und dem entsprechenden Assistenzbedarf gerecht werden. Hierzu zählen auch Schulungsmodule, durch die ein entsprechendes Bildungspersonal und/oder Bildungsbegleiter ausgebildet werden können. Ebenso kann ein Schulungsmodul entwickelt werden, wie zum Beispiel ehrenamtliche Mitarbeitende als Assistenten in diesem System ausgebildet werden können. Die Aktivitäten nehmen dabei insbesondere Bezug auf Art. 8, Bewusstseinsbildung der UN-Konvention. Projektträger: Sonnenhof e. V. Sudetenweg 92 74523 Schwäbisch Hall Kontakt: Julya Grau Telefon 07 91 / 500-270 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 33 Aktion Mensch Titel: Das Festival „h-all-inclusive!“ und die Künstlergruppe „tausendgrün“ Schwäbisch Hall Die Sonnenhofschulband „Awake“ war Ausrichter eines inklusiven Festival für die Schulen in Schwäbisch Hall und Umgebung. Kunstdozentinnen bieten im Rahmen von Volkshochschulkursen im Haus der Bildung in Schwäbisch Hall wöchentlich einen Malkurs für interessierte Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf an. Vorhaben: Insgesamt traten Bands und Chöre von acht Schulen auf. Zusätzlich bereicherten die Tanz- und die Theatergruppe der Sonnenhofschule das Programm, und es gab zwei Auftritte des Kinder- und Jugendzirkus „Compagnia Compostelli“ aus Schwäbisch Hall. Das Projekt wurde zu einem rundum gelungenen Inklusions-Event, das zu einem festen Bestandteil im kulturellen Leben Schwäbisch Halls werden soll. Denn bei „h-all-inclusive“ begegen sich junge Musiker mit und ohne Beeinträchtigungen als „Kunstschaffende“ und „Kunstgenießende“. Die Freude an Musik und an der Präsentation wird als Gemeinsamkeit und Verbindung erlebt. Beim Malkurs von „tausendgrün“ kommen in gemeinschaftlicher Atmosphäre die schöpferischen Kräfte aller teilnehmenden Person zum Ausdruck. In der Werkstatt der Volkshochschule werden beim Malen verschiedene Farben und Formen ausprobiert. Es gibt bei jedem Treffen ein Thema, das Raum für die Entfaltung eigener Ideen lässt. Die inklusive Forum lässt die Grenzen und Konturen zwischen den Kriterien „mit und ohne Unterstützungsbedarf“ verschwimmen oder hebt sie ganz auf. Denn im Mittelpunkt steht die gemeinsame Freude an der Entwicklung der eigenen Bildsprache und die Lust, diese gestalterisch auszuleben. Projektträger: Sonnenhof e. V. Sudetenweg 92 74523 Schwäbisch Hall Kontakt: Julya Grau Telefon 07 91 / 500-270 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 34 Aktion Mensch Titel: „Begegnung auf Augenhöhe“: Inklusive Projektklausur mit dem Beirat von Menschen mit Behinderungen Was ist ein gutes Leben? Was braucht es, damit Menschen mit Behinderungen in der Mitte der Gesellschaft leben und nach ihren eigenen Vorstellungen teilhaben können? Das war Thema einer untergewöhnlichen Klausur in Bad Boll. Zwei Tage lang trafen sich die Mitglieder des Beirates des Fachverbands Behindertenhilfe mit Vertreterinnen und Vertretern des Diakonie-Projekts Inklusion. Unter dem Titel „Begegnung auf Augenhöhe“ planten sie unter anderem die ideale Wohnung und sprachen über Nachbarschaft Vorhaben: Manch einer der Teilnehmenden zeigte sich überrascht über die für alle verständliche Sprache und die gleichberechtigten Begegnungen: „In den zwei Tagen wurde als Person ernst genommen und zu den eigenen Themen gefragt“. Deutlich wurde, dass Menschen mit Behinderungen im Alltag einen solch offenen und gleichberechtigten Umgang oft nicht erleben. „Das, was wir hier gemeinsam gemacht hat dagegen wirklich mit meinen Alltag zu tun“. Sich auf Augenhöhe zu begegnen, war für alle Teilnehmenden eine Herausforderung. Galt es doch, alle Meinungen zu hören und wert zu schätzen. Und eine Sprache zu wählen, die es allen erlaubt, mitzukommen. Deutlich wurde, dass Menschen mit Behinderungen mehr brauchen, als diese Form des gleichberechtigten Austausches. Langfristig geht es darum, dass für sie die politischen Rahmenbedingungen stimmen müssen, damit Inklusion vor Ort ankommen und Teilhabe gelingen kann. Hier sehen sie auch eine wichtige Rolle der Diakonie. Ihre Mitwirkung im politischen Raum erleben sie oft als „Pseudo-Beteiligung“, die in ihrem Alltag nur wenig wirksam ist. Erkennbar war aber, dass Wunsch und Realität noch weit auseinander klaffen. Projektträger: Diakonisches Werk Württemberg Heilbronner Straße 180 70191 Stuttgart Kontakt: Wolfram Keppler/Bernd Schatz Telefon 0711 / 1656-167 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 35 Baden-Württemberg Stiftung Titel: „Hand in Hand zum Unruhestand“: Ältere Menschen mit Behinderung begleiten Ziel des Projekts „Hand in Hand zum Unruhestand“ war, von den Offenen Hilfen Heilbronn betreute ältere Menschen mit Behinderung in die sozialen, kulturellen und sportlichen Aktivitäten der Menschen gleichen Alters ihres städtischen und kirchlichen Umfeldes – sowie in vertraute Wohnquartiere mit Hilfe von assistiertem und betreutem Wohnen – einzubinden. Darüber hinaus sollte ein Netzwerk zur Gestaltung des Überganges in den Ruhestand aufgebaut werden. Vorhaben: Die roten Fäden im Projekt waren zum einen das Verständnis von Selbstständigkeit als Wechselspiel zwischen Einzelnen und ihrem sozialen Umfeld. Zum anderen die Übergänge von der Erwerbsarbeit zu sinnstiftender und lebensstrukturierender Tätigkeit, von der Kind-Rolle hin zu einer verantwortlichen und tragenden Rolle im Familiensystem, vom Betreuten-Betreuer-Verhältnis hin zu einem Handelnden-Assistenten-Verhältnis im professionellen Rahmen. In den Bereichen Freizeit und Reisen wurde mit zahlreichen Angeboten experimentiert. Dabei zeigten Aktivreisen ein besonderes Potential, Selbstständigkeit zu fördern. Völlig anders entwickelte sich die Arbeit beim ambulant betreuten Wohnen. Hier standen die individuelle Förderung von persönlichen und sozialen Kompetenzen im Vordergrund. Parallel dazu konnten Kriterien definiert werden, mit deren Hilfe Profile der Klienten und ihrer umgebenden Sozialräume erstellt werden können. Projektträger: Offene Hilfen Heilbronn Keplerstrasse 5 74072 Heilbronn Kontakt: Hartmut Seitz-Bay Tel. 0 71 31 58 222 11 Ausgezeichnete Projekte - Seite 36 Baden-Württemberg Stiftung Titel: Förderung der Selbständigkeit von älteren Menschen mit Behinderung Dank einer steigenden Lebenserwartung erreichen auch immer mehr Menschen mit einer Behinderung das Rentenalter. Dass damit viele Herausforderungen verbunden sind, ist auf den ersten Blick nicht sichtbar. Denn der Schritt in den Ruhestand bringt für Menschen mit Behinderung besonders viele Veränderungen mit sich. Das Projekt der GWW hatte das Ziel, diesen Übergang gezielt zu planen und zu steuern. Grundidee war der gleichberechtigte Teilhabe für ältere Menschen mit Behinderung und das Schaffen gleichwertiger Angebote. Vorhaben: Wenn die durch Arbeit vorgegebene Tages- und Zeitstruktur wegfällt, heißt es, den eigenen Tag selbst gestalten zu lernen. Doch viele Betroffene tun sich schwer mit dem Wechsel in den neuen Lebensabschnitt als Rentner. Weil viele Kontakte zu den Arbeitskollegen wegfallen, muss ein neuer Freundes- und Bekanntenkreis aufgebaut und Kontakte zu (Freizeit-)Organisationen geknüpft werden. Die Anerkennung durch die Arbeit fällt weg. Eine oftmals kleine Rente und körperlicher Abbau machen das Leben schwerer. Ziel des Seniorenprojekts war deshalb, ein verbindliches Konzept für die Übergangszeit zu entwickeln. Gemeinsam wurden Möglichkeiten erarbeitet, wie der Übergang in die Rente aktiv gestaltet werden kann. Erprobt wurde, wie der „Alltag“ als Senior aussehen kann, indem eine Teilnahme an Seniorenangeboten im Umfeld ermöglicht wird. Zum Projekt gehörten aber auch Aktivitäten und Vorsorgemaßnahmen zur Gesunderhaltung. Darüber hinaus wurden sinnstiftende Tätigkeiten definiert. Projektträger: Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten Robert-Bosch-Straße 15 71116 Gärtringen Kontakt: Marlis Haller Tel. 07034.27041 141 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 37 Baden-Württemberg Stiftung Titel: „Augen-Blick mal!“ Blinde und sehbehinderte Menschen erleben ihren Stadtteil Ziel des Projektes war, blinden und sehbehinderten Auszubildenden des Berufsbildungswerks Stuttgart die selbstbestimmte und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe in den Bereichen Freizeit (Sport, Kultur, Bildung) zu ermöglichen und dabei ihre sozialen Kompetenzen zu fördern. Bessere Kommunikationsfähigkeit, mehr Durchhaltevermögen, Selbstvertrauen, Motivation und Eigenverantwortung sollten die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Vorhaben: Das öffentliche Freizeitleben ist in Ergänzung zur schulischen und beruflichen Bildung ein wichtiger Lernort zum Erwerb von sozialen Kompetenzen. Freizeitaktivitäten stellen blinde und sehbehinderte Menschen jedoch immer wieder vor große Hürden. Häufig fühlen sich die Auszubildenden von weiten Teilen des öffentlichen Lebens ausgegrenzt und äußern den Wunsch nach mehr Teilhabe und Wahlmöglichkeit. Grundsätzlich orientierte sich das Projekt „Augen-Blick mal!“ am Bedarf der blinden und sehbehinderten Auszubildenden. Neben Wahlmöglichkeiten wurden Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung ermöglicht. Die sehbehinderten Auszubildenden wurden im Rahmen des Projekts als Multiplikatoren für die folgenden Lehrjahrsgänge geschult. Sie übernahmen Verantwortung und leisteten damit ihren eigenen Beitrag zur Integration von Menschen mit Behinderung. Gemeinsam mit den Azubis wurde ein Netzwerk mit Freizeitveranstaltern aufgebaut. Heute firmiert das Projekt unter dem Namen „Dunkelbunt“ und wird von der ANTON & PETRA EHRMANN Stifung gefördert. Projektträger: Nikolauspflege Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen Am Kräherwald 271 70193 Stuttgart Kontakt: Felix Neher Telefon: 0711 / 6564 267 E-Mail: [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 38 Familienfreundliche Gemeinde / Ev. Landeskirche in Württemberg Titel: „Auf geht`s - Kinder und ihre Rechte“ Bereits seit 10 Jahren bietet das Stuttgarter „Haus der Familie“ zusammen mit dem bhz inklusive Ferienfreizeiten. Eine Woche lang werden dabei 40 Kinder, darunter auch bis zu 10 behinderte Kinder betreut. Im August 2014 hieß die Aufgabe, gemeinsam das Thema „Kinder und ihre Rechte“ zu gestalten. Dabei entwickelten sie einen eigenen Rechte-Katalog in Schrift und Bild. Mit unterschiedlichen kreativen Methoden erstellten sie ein Buch, das die Grundlage bildet für Ausstellungen über Kinderrechte im Stuttgarter Rathaus und in der Stadtbücherei. Vorhaben: Bei einer morgendlichen Kinderkonferenz planten die Kinder gemeinsam den Tag. Während der Woche hatten die Kinder in einer mobilen Druckerei die Möglichkeit, den erarbeiteten Rechten Gestalt zu geben. Dabei entstanden auch Druckvorlagen, die zum Teil von den behinderten Kindern auch mit den eigenen Füßen gestaltet wurden. Heraus kamen beispielsweise auch bedruckte T-Shirts. Auch am freien Spiel, für das unter der Woche viel Platz war und Ausflüge in den Wald, konnten sich behinderte und nichtbehinderte gleichermaßen beteiligen. Hier war es zweitrangig, ob eines der Kinder im Rollstuhl saß oder ein anderes nicht gut mit dem Ball umgehen konnte. Das Miteinander stand im Vordergrund beim gemeinsamen Unterwegs-Sein und beim Spiel. Den Abschluss der Woche bildete ein Elternfest. Mit der Freizeitwoche griffen die Verantwortung die von der UNICEF formulierten Grundrechte von Kindern auf. Die Kinder sollen sich ihrer indiviuellen Rechte bewußt werden, Selbstbewusstsein gewinnen, sich als Teil der Gemeinschaft begreifen und soziale Verantwortung entwickeln. Projektträger Haus der Familie Stuttgart Elwertstr. 4 70372 Stuttgart Kontakt: Corinna Wirth Tel.: 0711-220709-328 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 39 Familienfreundliche Gemeinde / Ev. Landeskirche in Württemberg Titel: „Inklusive Zirkus-Kinderbibeltage“ 90 behinderte und nichtbehinderte Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren bilden die Zirkusgruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Ötisheim. Drei Tage wird gemeinsam geübt und geprobt für die große Abschluss-Vorstellung im Zirkusgottesdienst. Auch das Leitungsteam selbst ist inklusiv, gehören dort Erwachsene mit schweren Behinderungen selbstverständlich dazu. Die Aktion fand ihm Jahr 2014 zum ersten Mal statt. Kooperationsparter sind das Kinderzentrum Maulbronn mit der Diakoniepfarrerin und der Zirkuspädagogin von Kirche unterwegs der Bahnauer Bruderschaft. Vorhaben: Jeder Zirkus-Kinderbibeltag beginnt mit Bibeltheater, Singen und Beten. Dann heißt es drei Stunden lang `Manege frei`. Geübt wird nach dem Konzept „Christliche Zirkusschule“. Bereits im Vorfeld der Zirkustage war abgefragt worden, welche Bedingungen und welche Unterstützung die behinderten Kinder brauchen – etwa barrierefreien Zugang oder eventuelle Begleitpersonen. Die Organisatoren erlebten, wie unproblematisch sich solche Tage inklusiv gestalten lassen. Einander an die Hand nehmen, sich gegenseitig unterstützen und Inklusion zu leben wurde von Kindern und Mitarbeitenden ganz selbstverständlich praktiziert. Die körper- oder geistig behinderten Kinder leben zum Teil im Kinderzentrum Maulbronn und wurden von den dortigen Mitarbeitern oder den Eltern begleitet. Unter den Mitarbeitern waren auch Personen, die bislang noch nicht in der Kirchengemeinde mitgearbeitet hatten. Geschult und vorbereitet wurden die Akteure von einer Zirkuspädagogin. So war es möglich, dass sohl nicht behinderte als auch behinderte Kinder ihre Talente entdecken und gemeinsam etwas entwickeln konnten. Inklusion wird so gelebt und kommt automatisch ins Bewusstsein der Kinder und der Kirchengemeinde selbst. Projektträger: Ev. Kirchengemeinde Ötisheim Schönberger Str. 15 75443 Ötisheim Kontakt: Pfarrer Markus Epting, Pfarrerin Sandra Epting [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 40 Familienfreundliche Gemeinde Ev. Landeskirche in Württemberg Titel: Miteinander unterwegs - Inklusion im Gemeindeleben In der Sophie-Scholl-Kirchengemeinde Schwäbisch Hall ist Inklusion in vielen Formen in den Alltag des Gemeindelebens eingebunden. Die relativ junge Gemeinde liegt in einem Wohngebiet, das sich durch eine bunte Vielfalt der Menschen auszeichnet. Prägend für das Gebiet sind ein Altenheim und ein Behindertenheim sowie ein hoher Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, darunter viele mit Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion. Vorhaben: Ein zentraler Ort der Begegnung sind die Gottesdienste. Hier trifft man auf eine bunte Vielfalt an Menschen verschiedenster Herkunft, Bildung und Alter. Neben Familien und älterern Menschen aus dem Wohngebiet feiern Bewohner des Seniorenheims, Menschen mit geistiger Behinderung und mit Migrationshintergrund gemeinsam Gottesdienst. Weil viele von ihnen treue Gottesdienstbesucher sind, kennt man sich untereinander und hat sich auch an die eine oder andere Eigenheiten der anderen gewöhnt. Eine unkomplizierte Art und Weise, Gemeinschaft zu erleben, bietet auch das Gemeindefest. Kinder der umliegenden Kindergärten – darunter auch Kinder mit Behinderungen gestalten das Erntedankfest mit. Weiteres inklusives Angebot im Gemeindeleben ist der „Offene Club A-Z“, bei dem sich Senioren der Kirchengemeinde in den Räumen des Altenheims treffen. Regelmäßig trifft sich eine Gruppe mit und ohne russischsprachigem Hintergrund, um gemeinsam die Bibel zu lesen. Als neues Angebot wurde das „Kreativcafé“ in Zusammenarbeit mit der Behindertenhilfe Schöneck gestartet. Geplant ist, zwei bis drei Mal pro Jahr einen Gottesdienst zu feiern, der besonders auf behinderte Menschen zugeschnitten ist und zugleich auch Familien ansprechen soll. Projektträger: Ev. Kirchengemeinde Sophie-Scholl Schwäbisch Hall Von-Palm-Str. 18 74523 Schwäbisch-Hall Kontakt: Pfarrerin Christina und Andreas Oelze Tel.: 0791-71592 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 41 Familienfreundliche Gemeinde Ev. Landeskirche in Württemberg Titel: „Das Sand-Cafe“ für Jung und Alt Einmal pro Monat verwandeln behinderte Schülerinnen und Schüler der Schule am Favoritepark Ludwigsburg den Gemeindesaal der Friedenskirchengemeinde Bietigheim-Bissingen in ein gemütliches Café für Jung und alt. Besucher des Cafes sind Senioren, Schüler der Ganztagesschule und Gemeindemitglieder. Das Projekt wurde auf Initiative von Eltern angestoßen. Vorhaben: Bereits um zehn Uhr beginnen die Schülerinnen und Schüler mit den Vorbereitungen, damit dann um 14 Uhr alles für die Gäste bereitet ist. Jede und jeder findet dabei eine Tätigkeiten, die ihrer/seiner Begabungen entspricht. Ins Café selbst kommen Schüler aus der benachbarten „Ganztagessschule im Sand“, Senioren und Gemeindeglieder aus dem angrenzenden Wohngebiet, Mütter mit ihren Kindern sowie auch Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung. Alle lassen sich von den Schülern mit Selbstgemachtem verwöhnen. Am Ende räumen die jungen Menschen alles wieder selbst auf. Leitidee des Cafés ist, den Kontakt zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen auf sympatische Art und Weise zu fördern. Die Schüler selbst haben mit dem Café ein Lernfeld außerhalb der Schule, in dem sie einen anderen Alltag und den Umgang mit anderen Menschen erleben und üben können. Sie übernehmen Verantwortung und bereiten sich damit auch aufs Berufsleben vor. Das Café ist ein guter Ort, um zu lernen, sich gegenseitig zu achten und zu schätzen. Projektträger: Ev. Friedenskirche Bolzstrasse 14 74321 Bietigheim-Bissingen Kontakt: Pfarrer Stephan Seiler-Thies 07142-52247 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 42 Diakonie-Spendenfonds Titel: InfoPunkt im Freudenstädter Bahnhof Am Stadtbahnhof Freudenstadt hat die Erlacher Höhe einen InfoPunkt für Einheimische, Gäste und Touristen eingerichtet. Im Rahmen eines Inklusionsprojekts wird er von sechs langzeitarbeitslosen Menschen, von denen die meisten eine Behinderung haben, gemanagt. Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit. Der InfoPunkt steht für eine Willkommenskultur am Stadtbahnhof. Vorhaben: Sieben Tage in der Woche ist der InfoPunkt zentrale Anlaufstelle für Reisende und Besucher. Alle sechs „Integrationsbeschäftigten“ waren über eine lange Zeit hinweg arbeitslos. Fünf der sozialversichert Beschäftigten sind schwerbehindert. In den Bereich Tourismus mussten sich alle neu einarbeiten und bekommen Unterstützung von der „Freudenstadt Tourismus“. Wichtigstes Ziel ist, dass die Angestellten am InfoPunkt gut informieren und dabei eine freundliche, zugewandte Dienstleistunghaltung zeigen. Sie informieren Reisende über die Stadt Freudenstadt, deren Hotels, Gastronomie, Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten und erteilen Fahrplanauskünfte. Und sie kennen sich auch im Landkreis Freudenstadt aus. Finanzielle Unterstützung kommt von der Stadt, die auch die Renovierungskosten der Räume am Stadtbahnhof übernahm. Weitere Gelder kommen von der Lechler Stiftung und dem Diakonie Spendenfonds. Außerdem fördern die Agentur für Arbeit und das Jobcenter die einzelnen Arbeitsverträge, die die Erlacher Höhe als Arbeitgeber abgeschlossen hat. Für die Räumlichkeiten in der Schalterhalle verlangt die Bahn nur eine symbolische Miete. Das Projekt ist seit März 2013 in Betrieb. Projektträger: ERLACHER HÖHE Freudenstadt Rappenstraße 16 72250 Freudenstadt Kontakt: Wolfgang Günther Tel. 07441 86011-3 [email protected] Ausgezeichnete Projekte - Seite 43 Hintergrund Stifter und Preise im Portrait Landesinklusionspreis Baden-Württemberg Sozialministerium, Kultusministerium und der Landes-Behindertenbeauftragte haben den Landesinklusionspreis Baden-Württemberg ausgeschrieben. In insgesamt vier Kategorien wurden Einzelpersonen, Organisationen, Einrichtungen, Träger, Schulen oder Vereine ausgezeichnet, die sich für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Baden-Württemberg einsetzen. Der Inklusionspreis wird in den vier Kategorien „Wohnen“, „Arbeiten“, „Freizeit, Kultur und Sport“ sowie „Bildung und Erziehung“ ausgeschrieben. In jeder Kategorie wird ein 1. Preis mit 15.000 Euro, ein 2. Preis mit 5.000 Euro und ein 3. Preis mit 3.000 Euro vergeben. Bis zum 10. Platz werden Anerkennungspreise verliehen. Impulse Inklusion Baden-Württemberg Mit Blick auf den Aktionsplan der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und die Vorschläge des „Impulspapiers Inklusion“ fördert das Sozialministerium Baden-Württemberg Projekte, die besonderen Modellcharakter für die zukünftige inklusive Gestaltung Baden-Württembergs haben. Für die Projektförderung standen im Jahr 2014 bis zu eine Million Euro zur Verfügung. „Impulse Inklusion“ fördert grundsätzlich alle Projekte mit Modellcharakter, unabhängig davon, in welchem Lebensbereich sie die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Sinne der Inklusion voranbringen. Im Jahr 2014 werden schwerpunktmäßig Projekte gefördert, die Inklusion durch Beteiligungskulturen, Netzwerke und Kooperationen befördern und damit neue Wege des Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderungen beschreiten. Inklusionsbegleiter Baden-Württemberg Ziel des Programms von Baden-Württemberg Stiftung und Lechler Stiftung ist es, engagierte Menschen mit und ohne Behinderung als Inklusionsbegleiter oder Inklusionslotsen zu gewinnen und entsprechend zu qualifizieren. Dies soll sowohl mit Blick auf die Erschließung von Potenzialen der Selbsthilfe (Peer Counseling) als auch Akteure insbesondere in den Bereichen Bildung, Kultur, Freizeit, Jugendarbeit sowie ehrenamtliches und politisches Engagement erfolgen. Es sollen nachhaltige Impulse für einen gesellschaftlichen Veränderungsprozess im örtlichen Gemeinwesen gesetzt werden. Ausgezeichnete Projekte - Seite 44 Hintergrund Inklusionsbegleiter bringen die Teilhabefähigkeit des Einzelnen und die Teilhabemöglichkeiten der Gesellschaft in Einklang. Sie sind Brückenbauer für eine soziale Interaktion von Menschen mit und ohne Behinderung und unterstützen Menschen mit einer Behinderung darin, alle Möglichkeiten einer gesellschaftlichen Teilhabe im örtlichen Umfeld (und darüber hinaus) auszuschöpfen. Sie können aus allen Alters- und Bildungsstufen sowie sozialen und kulturellen Hintergründen gewonnen werden. Förderprogramm Inklusion (Aktion Mensch) Die Aktion Mensch unterstützt mit ihrem „Förderprogramm Inklusion“ bundesweit Projekte und Initiativen, die vor Ort unterschiedliche Akteure aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vernetzen. So soll das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ermöglicht und damit Inklusion in den regionalen Lebensweltbezügen umgesetzt werden. Ziel des Förderprogramms ist die Schaffung von Vernetzungsstrukturen. Die Handlungsfelder sind Arbeit, Bildung, Freizeit, Wohnen und Barrierefreiheit. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen Organisationen, die aus der Behindertenhilfe kommen und Initiativen, die bisher in diesem Bereich noch nicht tätig waren oder sind, eine wesentliche Voraussetzung für eine Förderung. Anträge können frei gemeinnützige Organisationen stellen. Pro Projekt stehen bis zu 250.000 Euro über maximal drei Jahre zur Verfügung. Vorlauf- und Planungsaktivitäten werden mit bis zu 15.000 Euro gefördert. Sie dienen dazu, im Rahmen der Planung und Vorbereitung eines Inklusionsprojektes zum Beispiel die passenden Partner zu finden, das Interesse für Inklusion vor Ort zu wecken und Wissen auszutauschen. Ziel ist die Entwicklung eines gemeinsamen Konzepts und die Vorbereitung eines Kooperationsvertrages zur lokalen Umsetzung von Inklusion. Der Förderzeitraum für Vorlauf- und Planungsaktivitäten umfasst maximal zwölf Monate. Kleine lokale Angebote, die einen konkreten Inklusions-Beitrag leisten, werden mit bis zu 5.000 Euro gefördert. Das kann ein Kinderkochkurs sein, ein Theaterprojekt oder ein gemeinsames Sommerfest. Für eine Förderung eignen sich Projekte freier gemeinnütziger Organisationen, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen, neue Ideen anstoßen oder gemeinsame Erlebnisse initiieren. Ausgezeichnete Projekte - Seite 45 Hintergrund Familienfreundliche Gemeinde / Ev. Landeskirche in Württemberg Im Jahr 2014 stand der Preis „Familienfreundliche Gemeinde“ des württembergischen evangelischen Landesbischofs unter dem Schwerpunkt „Inklusion“. Der damit bereits zum vierten Mal ausgeschriebene Bischofspreis ist mit 3.000 Euro dotiert. Inklusion ist demnach ein ureigenes biblisches Anliegen. Kirche sieht sich in einer besonderen Verantwortung und will Beispiele des gelingenden Zusammenlebens entdecken. Nur wenn Menschen mit Behinderung, arme und alte Menschen, benachteiligte Kinder und Jugendliche oder Zugewanderte am gemeinschaftlichen Leben vor Ort teilhaben können, kann eine inklusive Kultur gedeihen. Teilnahmeberechtigt sind Kirchengemeinden, Initiativen oder Aktionsgruppen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg oder der Evangelischen Allianz. Diakonie-Spendenfonds Der Diakonie-Spendenfonds speist sich aus den Diakonie-Opfern und Sammlungen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Antragsberechtigt sind Mitglieder des Diakonischen Werks Württem-berg. Vorrangig sollen neue Aufgaben und Maßnahmen, die der diakonischen Zielsetzung ent-sprechen, gefördert werden. Die Förderung soll fehlende Eigenmittel ersetzen. Sie kann in der Regel nur über einen begrenzten Zeitraum gewährt werden. Die Landesgeschäftsstelle des Diakonischen Werks Württembergs ist mit der Verwaltung der Mittel beauftragt. Die Starthilfe soll vor allem Einrichtungen der ambulanten und teilstationären Hilfen, den Bezirks- und Kreisdiakoniestellen sowie der Diakonie im Landkreis zugute kommen. Eine Förderung aus dem Diakonie-Spendenfonds setzt voraus, dass alle anderen Fördermöglichkeiten bereits ausgeschöpft sind. Baden-Württemberg-Stiftung Die Baden-Württemberg Stiftung, gegründet im Jahr 2000 als Landesstiftung Baden-Württemberg, setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie unterstützt Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit den Ausgezeichnete Projekte - Seite 46 Hintergrund Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger. Die Stiftung unterstützt rund 1500 aktuell laufende Projekte und Programme und verfügt über 2,3 Milliarden Euro Stiftungskapital. Lechler Stiftung Die Lechler Stiftung (ehemals PAUL LECHLER STIFTUNG) basiert auf einer Vereinbarung des damals 26 Jahre jungen Paul Lechler, die dieser im Jahre 1875 zu Weihnachten mit seinem Vater Christian Lechler geschlossen hat, nämlich dass künftighin der zehnte Teil des Geschäftsnutzens der gemeinsamen Lack- und Firnisfabrik Chr. Lechler und Sohn an Arme und Bedürftige jeder Art gegeben werden soll. Zweck der Stiftung ist die segensreiche, bereits in der vierten Generation der Nachkommen von Dr. Paul Lechler geübte Tradition der Hilfsbereitschaft und Mildtätigkeit auch in zukünftigen Zeiten zu ermöglichen. In Verfolgung dieses Zwecks unterstützt die Stiftung mildtätige, kirchliche und besonders förderungswürdige gemeinnützige Zwecke. Dazu gehören die Unterstützung kirchlicher Aufgaben, Projekte und Einrichtungen, die Unterstützung gemeinnütziger Projekte und Modellversuche sowie gemeinnütziger Einrichtungen, die Unterstützung der amtlich anerkannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege und der ihnen als Mitglieder angeschlossenen Vereine, Untergruppierungen und deren Einrichtungen. Ausgezeichnete Projekte - Seite 47 Impressum Herausgeber: Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V. Projekt Inklusion Heilbronner Straße 180 70191 Stuttgart Telefon: 0711 16 56-167 E-Mail: [email protected] Internet: www.diakonie-wue.de/inklusion Gestaltung: Wolfram Keppler Stuttgart, im Frühjahr 2015
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