Curriculum „Generationenfreundlicher Betrieb – Service + Komfort“ 1. Einführung 2. Beschreibung 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 Dauer und Gliederung Teilnahmevoraussetzung Überblick über Inhalte und Stundenverteilung Anforderungscheckliste Verpflichtungserklärung Abschluss, Zertifikat und Markenzeichen 1. Einführung Ziel des Seminars und der Vergabe des Markenzeichens „Generationenfreundlicher Betrieb – Service + Komfort“ ist es, die Prozesse der demografischen Entwicklung effektiv für und durch das Handwerk zu gestalten. Gerade für den Wirtschaftszweig Handwerk liegen hier von je her vielfältige Schnittpunkte und Chancen. Um eine große Basis an Betrieben für die Herausforderungen, Lösungen und Zukunftsideen zu sensibilisieren, wurde dieses Curriculum entwickelt. Es besteht aus vier Modulen, einer Anforderungscheckliste und einer Verpflichtungserklärung. Es gibt gewerkeübergreifend einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Themenbereiche des „Demografischen Wandels“ – von der Praxis der Nutzer integrierenden Gestaltung des „Design für alle“ bis zur Anwendung und Vernetzung von haushaltsnahen Dienstleistungen. Die Teilnehmer sollen Aufgeschlossenheit gegenüber effektiven Methoden erwerben, damit diese selbstbestimmt und letztendlich zur zukunftsweisenden Entwicklung der Betriebe eingesetzt werden können. Die kommunikativen und interdisziplinären Fähigkeiten von Handwerkern sollen gezielt weiter entwickelt werden (Beraten – Vernetzen – Entwickeln). Curriculum MZ.docx Seite 1 Das Curriculum ist daher in vier Qualifikationsschwerpunkte gegliedert: I. Einführung in die Grundlagen II. Marketing und Kommunikation III. Normen und Rahmenbedingungen IV. Finanzierung Erweitert wird das Angebot um eine Verpflichtungserklärung. 2. Beschreibung 2.1 Dauer und Gliederung Das Seminar umfasst 16 Stunden. Es ist in vier Module gegliedert um die Inhalte in thematisch verbundener Form strukturiert anbieten zu können. Eine im Vorfeld zu kommunizierende Anforderungscheckliste erlaubt eine gezielte Abstimmung von Themenschwerpunkten. Den Seminarabschluss bildet eine Verpflichtungserklärung. 2.2 Teilnahmevoraussetzungen Das Seminar richtet sich grundlegend an alle Betriebe des Handwerks. Empfohlen wird die Teilnahme von geschäftsführend tätigen Personen aus den Unternehmen. 2.3 Inhalte und Stundenverteilung 2.3.1. Modul I - Einführung und Grundlagen // 8 Stunden Das Modul „Einführung und Grundlagen“ beinhaltet die umfassende Einführung in das Thema „Demografie und Barrierefreiheit“ anhand konkreter Beispiele aus der Praxis. Eine im Vorfeld den Teilnehmern zur Verfügung gestellte Anforderungscheckliste (siehe 2.5) fragt vorhandene Erfahrungen zum Thema ab. Durch den workshopartig gestalteten Beginn mit der Vorstellung der Teilnehmer anhand der Anforderungscheckliste wird ein praxisorientierter und themenübergreifender Einstieg in das Thema garantiert. Vorstellungsrunde der Teilnehmer anhand der im Vorfeld erstellten Anforderungscheckliste und mitgebrachter bzw. erläuterter praxisbezogener Beispiele. // 2 Stunden Einführung in das Thema Demografie anhand von regionalen Zusammenhängen und Auswirkungen. Curriculum MZ.docx Seite 2 Vorstellung von Beispielen aus den Themenkomplexen: Ambient Assisted Living (AAL), „Universal Design“, Anwendungen von Barrierefreiheit, „Design für alle“ bis hin zu Umsetzungsprozessen. Darstellung der Vielfalt aktueller und zukünftiger Wohn- und Lebensformen, Stadt-Land-Unterschiede, haushaltsnaher Dienstleistungen und dem gezielten Vernetzen von Services sowie Krankheitsbildern im Alter und deren Auswirkungen auf den Wohnalltag. Einführung in die Chancen und Prozesse im eigenen Betrieb, Sensibilisierung für die Gestaltung von Kundenräumen / Ausstellungsräumen / Kommunikationsflächen und -räumen sowie der Wissensweitergabe und -entwicklung im Betrieb. Erläuterungen zu aktuellen und zukunftsweisenden Marktprozessen und -bedürfnissen und der Darstellung von Netzwerken und deren Chancen. 2.3.2. Modul II – Marketing und Kommunikation // 4 Stunden Modul II erkundet die Besonderheiten der unterschiedlichen Zielgruppen und heute gängigen Handlungsketten der Akteure. Mögliche Marktzugänge und empfohlene Kommunikationswerkzeuge werden anhand von Beispielen erläutert. Einführung in Zielgruppen – Eigenschaften – Handlungsketten Ausführungen und Praxisübungen zu Beratungsetikette und Sprache (zielgruppengerechte Kommunikation). Nutzung von bewährten und neuen Kommunikationswerkzeugen, Einbindung neuer Dienstleistungen und Produkte in den vorhandenen Unternehmensauftritt, Nutzung lokaler Netzwerke, Serviceketten und losen Kooperationen (auch außerhalb des Handwerks) 2.3.3. Modul III - Normen und Rahmenbedingungen // 2 Stunden Nach einem Überblick über die aktuellen Normen und deren Anwendung gilt Modul III der Veranschaulichung von umgesetzten Projekten im Normenumfeld. Anhand konkreter Umsetzungen werden hier auch die in der Praxis auftretenden Grenzen, besonderen Raumsituationen und speziellen Anforderungen dargestellt. Kurzdarstellungen der Normen (insb. DIN 18040), Recherchemöglichkeiten und Bezugsquellen. Curriculum MZ.docx Seite 3 Veranschaulichung anhand von Handlungsfeldern und Räumen durch konkrete Beispiele. Darstellung der Grenzen von Normung, besondere Raumsituationen, Anforderungen und Kollisionen mit Bauvorschriften. 2.3.4. Modul IV – Finanzierung // 1 Stunde Im Mittelpunkt von Modul IV stehen die regional verschiedenen Möglichkeiten von Förderprogrammen und Ansprechpartnern. Die bundesweit vorhandenen Förderstrategien und mögliche Informationsquellen werden kurz dargestellt. Regionale wie lokale Förderstrategien und Programme. Darstellen bundesweit gültiger Fördermöglichkeiten (KfW, Berufsgenossenschaften, Pflege- und Sozialkassen, etc.). 2.3.5. Seminarabschluss - Verpflichtungserklärung // 1 Stunde Erläuterung der Verpflichtungserklärung, um die Anforderungen und Handlungsbedarfe herauszustellen. Die Verpflichtungserklärung wird auch für die Vergabe des Markenzeichens an Betriebe, die sich bereits anderweitig auf gleichem Niveau qualifiziert haben, genutzt. Es ist zu empfehlen, dass die Berater der Handwerkskammern und Verbände die Verpflichtungserklärung zum Anlass nehmen, ein wiederkehrenden „CheckUp“ in den Betrieben durchzuführen. Hinweis: Von einer strengeren Verpflichtungs- oder Prüfungscheckliste ist aus Gründen der schwierigen Handhabbarkeit und Durchführbarkeit bisher abgesehen worden. Curriculum MZ.docx Seite 4 2.4 Anforderungscheckliste Haben Sie Erfahrungen mit den Themen: ☐ AAL, ☐ Universal Design, ☐ Haushaltsnahe Dienstleistungen, ☐ DIN 18040, ☐ Förderung und Finanzierung für barrierefreie Wohnraumanpassung Kennen Sie Marketing- und Kommunikationswerkzeuge für Generationenfreundlichkeit im Betrieb? Welche nutzen Sie? Welche Räumlichkeiten haben Sie bereits beim Kunden barrierefrei bzw. generationenfreundlich angepasst? (z.B. barrierefreies Bad) Haben Sie in Ihrem eigenen Betrieb Anpassungen im Bezug auf Barrierefreiheit umgesetzt? (z.B. Rampe, Eingänge, Treppen/Lifte, WCs) + Ansprache Betrieb + Namensfeld Betrieb Curriculum MZ.docx Seite 5 2.5 Verpflichtungserklärung Dieser Betrieb verpflichtet sich zur Generationenfreundlichkeit gegenüber Kunden und Mitarbeitern. Kinder, Familie, Senioren und Behinderte werden mit ihren Bedürfnissen wahrgenommen und können gegebenenfalls selbstverständliche oder besondere Lösungen erwarten. Beratung und Planung, Produkte, Dienstleistung und Vernetzung des Betriebs sind auf Generationenfreundlichkeit eingestellt. Zugänglichkeit und Kommunikation des Betriebs wird auf Generationenfreundlichkeit abgestimmt. Jeder Kunde und Mitarbeiter des Betriebs ist aufgefordert, im Bedarfsfall auf die herausgestellte Generationenfreundlichkeit hinzuweisen und diese einzufordern. Das Markenzeichen „Generationenfreundlicher Betrieb – Service + Komfort“ steht dafür. Das Markenzeichen wird Betrieben verliehen, die erfolgreich an einer zweitägigen Qualifikation zu den Anforderungen der Generationenfreundlichkeit teilgenommen haben und diese Verpflichtungserklärung ihren Kunden und Mitarbeitern gegenüber herausgeben. + Impressum des Betriebs + Impressum der Qualifizierungsstelle + Impressum des Markenzeichens Curriculum MZ.docx Seite 6 2.6 Abschluss, Zertifikat und Markenzeichen Nach erfolgreicher Teilnahme am Seminar und dem Ausfüllen, Unterzeichnen und Aushändigen der Verpflichtungserklärung wird dem Unternehmen das Markenzeichen „Generationenfreundlicher Betrieb – Service + Komfort“ vergeben. Zudem erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat durch die schulende Institution. Curriculum MZ.docx Seite 7
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