Der Finanzdirektor ist gefordert

SCHWEIZERISCHE
8. MAI 2015
Nr. 8 – 132. Jahrgang
DIE ZEITUNG FÜR KMU
Regionalbund
AZA 4410 Liestal
Standpunkt-Ausgabe Nr. 405 – 18. Jahrgang
Das Ende der privilegierten Holdingbesteuerung zwingt das
Baselbiet, sein Steuerregime anzupassen – sonst drohen Firmenwegzüge, sagt Christoph Buser.
UNTERNEHMENSSTEUERREFORM III –
DIE MEINUNG
Der Finanzdirektor ist gefordert
Von Christoph Buser,
Landrat, Direktor
Wirtschaftskammer
Baselland.
Prosperität steht
auf dem Spiel
Ü
berraschend priorisiert Basel-Stadt den
Rheintunnel. Das Projekt Gundelitunnel dagegen wird zeitlich weit nach
hinten verschoben. Dieser Entscheid ist
gefährlich. Denn ohne eine leistungsstarke
Verkehrsinfrastruktur – nicht nur auf der
Achse A2, sondern auch im Westen der Stadt
– ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis die
ganze Nordwestschweiz im Verkehrschaos versinkt. Darum müssen wir jetzt unbedingt
verhindern, dass der für die regionale Wirtschaft so wichtige Infrastrukturausbau während Jahrzehnten blockiert wird.
Gundelitunnel und Rheintunnel schliessen
sich nicht aus. Es gibt kein «entweder, oder»
– gerade auch weil beim Projekt Rheintunnel
wegen der voraussichtlichen Baukosten
aufgrund der anspruchsvollen Topographie
nicht alle Fragezeichen aus der Welt geräumt
sind. Darum ist am Projekt Gundelitunnel
genauso intensiv zu arbeiten wie am Projekt
Rheintunnel. Denn eine leistungsstarke
Umfahrung um Basel – eine Art «Westtangente» – ist zwingend notwendig, wenn Stadt
und Land nicht länger im Verkehr ersticken
sollen.
D
amit unsere Region gegenüber der
übrigen Schweiz in puncto Verkehrserschliessung nicht unwiderruflich ins
Hintertreffen gerät, ist jetzt eine koordinierte
Vorgehensweise dringend notwendig. Die
Verantwortlichen der Baselbieter Bau- und
Umweltschutzdirektion und des Basler Bauund Verkehrsdepartements müssen gemeinsam die kosteneffizientesten und zielführendsten Lösungen erarbeiten. Dabei werden
sie nicht umhinkönnen, sich mit dem Bundesamt für Strassen an einen Tisch zu setzen
– und zwar gemeinsam.
Die Zeit der einsamen Entschlüsse ist endgültig vorbei. Diese können wir uns heute einfach nicht mehr erlauben. Es steht zu viel auf
dem Spiel: die wirtschaftliche Prosperität der
ganzen Region.
HEUTE IN DER
BILLAGBEILAGE
Alle Argumente gegen die un­
gerechte neue Billag-Mediensteuer.
ERBSCHAFTSSTEUER 2
Die KMU-feindliche Steuer untergräbt das Erfolgsmodell Schweiz.
RAUMPLANUNGSGESETZ 11
Nein zu RPG II – Kantone und Wirtschaft wehren sich gemeinsam.
Dank der privilegierten Holding­
besteuerung konnten in der Schweiz
bisher Unternehmen aufgrund ihrer
Auslandtätigkeit unterschiedlich
hoch besteuert werden. Seit Jahren
steht die Schweiz wegen dieser vom
Ausland nicht akzeptierten Praxis un­
ter massivem Druck. Der Bund muss­
te handeln.
Mit der sogenannten Unternehmens­
steuerreform III (USR III) soll die pri­
vilegierte Holdingbesteuerung bald
endgültig der Vergangenheit angehö­
ren. Nachdem das Eidgenössische
­Finanzdepartement der breiten Öf­
fentlichkeit im April aufgrund der
Vernehmlassungsanworten die Eck­
werte für die Botschaft der USR III
dargelegt hat, hält Christoph Buser,
Direktor der Wirtschaftskammer Ba­
selland im Interview fest, dass die
vorgestellten Massnahmen in die
richtige Richtung gehen (siehe
Sei­te 3).­Er sagt aber auch, dass im
Baselbiet nicht alle angedachten
Massnahmen gleich zielführend sind
wie in anderen Kantonen.
Als Beispiel nennt Buser die vieldis­
kutierten Lizenzboxen. Dabei handelt
es sich um steueroptimierende Inst­
rumente für Unternehmen mit vielen
Patenten, etwa Life-Sciences-Firmen.
«Im Grundsatz eignen sich Lizenz­
boxen in erster Linie für Unterneh­
men mit zahlreichen Patenten», sagt
der Wirtschaftskammerdirektor. Das
seien etwa die grossen Pharmaunter­
nehmen in Basel-Stadt. «Und aus die­
sem Grund unterstützt die Wirt­
schaftskammer aus regionalpoliti­
scher Sicht diese Massnahme.»
Aber im Kanton Baselland seien –
anders als in Basel-Stadt – relativ we­
nige Unternehmen ansässig, für die
dies eine adäquate Lösung darstelle.
Gerade die grossen Unternehmen be­
obachten laut Buser das internatio­
nale Steuerumfeld «sehr genau».
Der Baselbieter Finanzdirektor Anton Lauber steht vor der Aufgabe, nach Einführung der Unternehmenssteuerreform III durch den
Bund den Kanton Baselland weiterhin attraktiv zu positionieren – sowohl für internationale Konzerne als auch für KMU. FOTO PLUESS
Sie gehen von alternativen Standor­
ten mit einem Gesamtsteuersatz zwi­
schen 12 und 14 Prozent auf Gewin­
ne aus. «Wenn bei uns die privile­
gierte Holdingbesteuerung wegfällt,
sehen sich viele neu aber mit Ge­
samtsteuerbelastungen durch Bund,
Kanton und Gemeinden von 22 bis
24 Prozent konfrontiert.» Es könnte
zu Firmenwegzügen kommen.
International nicht unumstritten
Aufgrund der Struktur der im Basel­
biet ansässigen Unternehmen komme
einer allgemeinen Senkung der Un­
ternehmensgewinnsteuer im Rahmen
der Neupositionierung des Steuersys­
tems besondere Bedeutung zu, so
Buser. Das gelte nicht zuletzt auch,
weil Lizenzboxen international
schon heute nicht mehr unumstritten
seien, diese Lösung also lediglich
kurzfristiger Natur sein könne.
Langfristige Perspektive gefragt
«Wir sollten im Rahmen der Unter­
nehmenssteuerreform III nun die
Chance packen, die Unternehmens­
besteuerung im Baselbiet mit lang­
fristiger Perspektive neu aufzustel­
len», sagt Buser. «Darum sollte der
Kanton Baselland sein Steuersystem
so ausgestalten, dass er nicht dau­
ernd ins Visier der OECD gerät.» Ge­
fordert sei der Baselbieter Finanzdi­
rektor Anton Lauber.
Da der Bund plant, den Kantonen
mehr finanzpolitischen Spielraum
einzuräumen, sollte die Baselbieter
Finanzdirektion diese Möglichkeit
nutzen, um eine differenziertere Ab­
stufung der Gewinnsteuersätze ein­
zuführen. Der Kanton Luzern mache
vor, wie es gehen könnte. «Dort wur­
den die Abstufungen etappenweise
herbeigeführt», sagt Buser.
Hier sehe er eine der grossen Stärken
des relativ kleinräumigen föderalis­
tischen Systems in der Schweiz: «Der
eine Kanton kann die Lösung mittels
Innovationsboxen forcieren, der an­
dere setzt dagegen eher auf weitere
Massnahmen.»
Daniel Schindler
Wirtschaftskammer Baselland ist über Priorisierung von Basel-Stadt
in der regionalen Verkehrsplanung enttäuscht und hält diese für wirtschaftsschädlich.
VERKEHRSINFRASTRUKTUR –
Basel verzögert Gundelitunnel-Projekt
Basel-Stadt setzt auf den Rheintun­
nel. Dieser geniesst laut dem Basler
Verkehrsdirektor Hanspeter Wessels
oberste Priorität beim Ausbau der
Basler Strassenverkehrsinfrastruktur,
wie an einer Medienkonferenz am
29. April 2015 bekanntgegeben wur­
de. Der Gundelitunnel hingegen steht
weit unten auf der Liste der Verkehrs­
projekte, die der Stadtkanton umset­
zen will.
Sofern das Baselbiet im Zusammen­
hang mit ELBA eine stadtnahe Tan­
gente beschliesse, solle in einer ge­
Standpunkt der Wirtschaft: Offizielles Informationsorgan der
meinsamen Projektorganisation un­
tersucht werden, ob eine Integration
des Gundelitunnels zweckmässig sei,
oder ob die Tangente weiter südlich
verlaufen solle, hiess es.
Nicht vor Mitte Jahrhundert
Laut Wirtschaftskammerdirektor
Christoph Buser bedeutet dieser Ent­
scheid das faktische Ende des Gun­
delitunnels. Es sei nicht damit zu
rechnen, dass dieser noch vor Mitte
des Jahrhunderts gebaut, geschweige
denn in Betrieb genommen werde.
Damit ELBA seriös geplant werden
könne, müsste im gleichen Zug kon­
kretisiert werden, ob der Gundelitun­
nel tatsächlich gebaut werde und wie
er verlaufen würde, so Buser. Der
Wirtschaftskammerdirektor warnt
vor einer jahrzehntelangen Blockade
wichtiger Verkehrsprojekte. «Das wä­
re absolut schädlich für die Wirt­
schaft in der Region.»
Gemeinsam Lösungen eruieren
Um die jetzt offenen Fragen rasch zu
klären und die befürchtete jahrzehn­
telange Blockade zu verhindern, for­
dert die Wirtschaftskammer, dass
sich Bau- und Verkehrsdirektionen
der Kantone Basel-Stadt und Basel­
land unter der Leitung des Bundes­
amts für Strassen (Astra) an einen
Tisch setzen und gemeinsam die für
die Region zielführendsten und kos­
teneffizientesten Lösungen eruieren.
Zudem müsse garantiert werden,
dass am Projekt Gundelitunnel ge­
nauso intensiv gearbeitet werde wie
am Projekt Rheintunnel.
Daniel Schindler
Redaktion: Telefon 061 927 64 64 – Fax 061 927 65 50 – Internet: www.kmu.org – E-Mail: [email protected]
BL 2
HAUS DER WIRTSCHAFT
8. Mai 2015 – Schweizerische Gewerbezeitung
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
«JOBS FOR JUNIORS» – Projekt
der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) setzt mit der
Jobfactory und dem KMU-Lehrbetriebsverbund Baselland und Umgebung auf erfahrene Partner.
Mit Unterstützung in die Berufswelt
Steigende Anforderungen der Ar­
beitswelt erschweren Jugendlichen
den Weg ins Berufsleben. Darum bie­
ten der KMU-Lehrbetriebsverbund
Baselland und Umgebung der Wirt­
schaftskammer Baselland (LBV) und
die Jobfactory Basel verschiedene
Kurse und Trainings für Jugendliche
an. Die Basellandschaftliche Kanto­
nalbank unterstützt Jugendliche auf
ihrem Weg in die Berufswelt seit acht
Jahren mit ihrer «Jobs for Juniors»-­
Maestro-Karte.
Am Freitag, 24. April 2015, konnte
BLKB-Geschäftsleitungsmitglied Kaspar Schweizer im Rahmen des Pro­
jekts «Jobs for Juniors» zwei Checks
im Betrag von insgesamt 256 070
Franken überreichen (Vorjahr
221 651).
Stellvertretend nahmen Fanar Potros
(Lernende KMU-Lehrbetriebsver­
bund) und Daut Sadiku (Berufsprak­
tikant Jobfactory) die Checks entge­
gen. Möglich wird die regelmässige
finanzielle Unterstützung durch den
Gebrauch der «Jobs for Juniors»-Kar­
te. Die BLKB bezahlt bei jedem Ein­
kauf mit der Karte ein Viertel Prozent
des Kaufbetrags in das Projekt. Zu­
dem ist die Jahresgebühr zehn Fran­
Robert Roth, Geschäftsleiter Jobfactory, BLKB-Geschäftsleitungsmitglied Kaspar Schweizer und Urs Berger, Stv. Direktor Wirtschaftskammer Baselland und Leiter Berufsbildung
(von links) mit den beiden «Jobs for Juniors»-Checks. FOTO ZVG
ken höher als bei der normalen
BLKB-Maestro-Karte – davon fliessen
je fünf Franken ins Projekt «Jobs for
Juniors».
Rekrutierung und Administration
«Uns ist es wichtig, dass möglichst
viele Jugendliche eine gute Ausbil­
dung machen können», sagte BLKB-
Geschäftsleitungsmitglied Kaspar
Schweizer vor den Medien im Haus
der Wirtschaft in Liestal.
Damit liegt er genau auf der Linie
von Urs Berger, Stv. Direktor der
Wirtschaftskammer Baselland und
Leiter Berufsbildung. Der LBV habe
es sich zur Aufgabe gemacht, kleine­
ren Firmen das Anbieten einer Lehr­
Stützkurse für Lernende
Zurzeit sind rund 200 Lernende in
mehr als 30 verschiedenen Branchen
im Rahmen des LBV unter Vertrag.
Die Lernenden profitieren unter an­
derem von Stützkursen, damit sie
nicht nur in den Ausbildungsbetrie­
ben eine ausgezeichnete Leistung er­
bringen können, sondern auch in der
Berufsschule Erfolg haben.
Auch Fanar Potros, die ihre Berufs­
ausbildung im LBV absolviert, profi­
tiert von diesem Angebot, das unter
anderem mit Geldern aus dem Pro­
jekt «Jobs for Juniors» mitfinanziert
wird (siehe Interview rechts): «Auf
privater Basis hätte sich meine Fami­
lie diese Unterstützung nicht leisten
können», sagte Potros an der Medien­
konferenz.
Daniel Schindler
Was Du ererbt von Deinen Vätern...
D
as Zitat aus Johann Wolfgang von
Goethes (1749-1832) Faust I ist zeitlos
beherzigenswert: «Was Du ererbt von
deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu
besitzen.» Hin und wieder liest man sogar
auch in Tageszeitungen Sätze, die man sich
merken sollte. Zum Beispiel in der NZZ vom
27. Februar 2015 zur Volksinitiative über die
Erbschaftssteuer: «Rein theoretisch ist die
Erbschaftssteuer eine der weniger schlechten
Steuern, weil sie die Arbeitsanreize verhältnismässig wenig dämpft und weil sie sich
a priori auch aus liberaler Sicht rechtfertigen
lässt. All dies gilt aber nur, wenn eine neue
Erbschaftssteuer durch die Senkung bestehender (schädlicherer) Steuern kompensiert
wird.»
Darüber und über viele weitere Besonderheiten des Volksbegehrens «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV (Erbschaftssteuerreform)» wird am 14. Juni dieses Jahres an
der Urne zu befinden sein. Die Initiative
verlangt die Einführung einer Erbschafts- und
Schenkungssteuer auf Bundesebene.
Der Ertrag soll zu zwei Dritteln an den Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) und zu einem Drittel an
die Kantone gehen. Die Kompetenz der
Kantone­zur Erhebung einer Erbschafts- und
Schenkungssteuer soll wegfallen. Bundesrat
und Bundesversammlung empfehlen, das
Volksbegehren zu verwerfen.
um Köder der Initianten, man wolle
zwei Drittel der Erbschaftssteuer der
AHV zuführen, meinte die NZZ treffend: «Inhaltlich ein ausgewachsener Blödsinn. Wenn jede Steuer mit einer Zweck­
bindung daherkäme, könnte die Finanzpolitik
abdanken, und die periodische Ausmarchung
über die Prioritäten des Landes durch das
Mittel der Ressourcenzuteilung fiele dahin.»
Die schwerwiegendsten «Nebenwirkungen»
einer Bundes-Erbschaftssteuer aber findet
man in einer PwC-Studie: «Die Annahme der
Erbschaftssteuer-Initiative vernichtet bis zu
IMPRESSUM
standpunkt
Fanar Potros, die bis 2009 im Irak
lebte, steht im 2. Ausbildungsjahr.
«Ich schätze den
Stützkurs sehr»
stelle zu ermöglichen, sagte der LBVGründer. «Der LBV übernimmt für
die angeschlossenen KMU sowohl die
Rekrutierung der Auszubildenden als
auch die gesamte Lehrbetriebs-Ad­
ministration. Die Lehrbetriebe kön­
nen sich so voll und ganz der Aus­
bildung der Lernenden widmen»,
sagte Berger.
POLIT-KOLUMNE
Z
JOBS FOR JUNIORS
Peter Amstutz, ehemaliger
Leiter der BundeshausRedaktion der «Basler Zeitung»
50 Prozent des Eigenkapitals von Schweizer
Familienunternehmen. Dieser hohe Mittel­
abfluss verhindert Investitionen und gefährdet
Arbeitsplätze.» Da wird tatsächlich das Fundament der KMU-Betriebe unterhöhlt.
M
ehr als 80 Prozent aller Unternehmen sind in Familienhand. Jedes
fünfte wird bis 2020 an die nächste
Generation weitergehen. Die Erbschafts­
steuer-­Initiative­blockierte nicht nur die
langfristige Planung der KMU, sie ist auch
Gift für den Standort Schweiz. Solche
Rahmen­bedingungen hätten weitreichende
Folgen für die Gesamtwirtschaft und die
Arbeitnehmenden. Die PwC-Studie geht vom
Grundsatz aus, dass die Steuer für die Unternehmensübertragung im Betrieb selbst erwirtschaftet werden muss, also nicht aus
dem Privatvermögen des Unternehmers
stammt. Das Unternehmen muss zudem
sicherstellen, dass die Mittel zum Zeitpunkt
der Übertragung verfügbar sind oder unmittelbar danach erwirtschaftet werden.
Die Studie zeigt, dass bereits Unternehmen ab
durchschnittlich 14 Mitarbeitenden, 4,1 Mil­
Herausgeber/Verlag:
Schweizerischer Gewerbeverband sgv,
Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,
Tel. 031 380 14 14 – [email protected]
Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern
Tel. 031 380 14 14 – [email protected]
lionen Franken Umsatz oder einer Bilanz­
summe von 3,7 Millionen Franken betroffen
wären. Bei überdurchschnittlich profitablen
Unternehmen greift die Erbschaftssteuer noch
früher.
Will ein Unternehmen die Steuer während
zehn Jahren vor einer geplanten Unter­
nehmens­übertragung vorfinanzieren, muss
der Gewinn um 30 bis 40 Prozent gesteigert
werden. Mit Eigenkapitalrenditen von 8,8 bis
14,3 Prozent ist das ohne einschneidende
Massnahmen selbst bei riesigem Kosten- und
Wachstumsdruck kaum realistisch. Zudem
führt die Vorfinanzierung der Erbschaftssteuer
aus zusätzlichen Gewinnen zu einer steuer­
lichen Mehrbelastung beim Übertragenden
von zehn bis zwölf Prozent. Alles in allem
wären wegen der Vorfinanzierung also statt
20 Prozent Erbschaftssteuern deren 30 bis
32 Prozent fällig.
W
ird der Steuerbetrag aber nicht
vorsorglich angespart, so verliert
das Unternehmen laut PwC-Studie
im Erbfall 20 bis 50 Prozent des Eigenkapitals
– oder das Geld wird während zehn Jahren im
Unternehmen blockiert. Polster für Krisen­
zeiten sind damit weg oder lassen sich nicht
mehr ansparen. Auch für Investitionen und
Wachstum besteht kaum Spielraum. Der wäre
aber nötig, um konkurrenzfähig zu bleiben
und Innovationen voranzutreiben. Betriebskosten senken und Arbeitsplätze abbauen ist
auch kein Ausweg aus der Steuerfalle. Effekt:
Die Erbschaftssteuer bricht vielen Unternehmen das Genick.
In letzter Konsequenz dürften KMU-Firmen
gezwungen sein, an Konzerne zu verkaufen,
um die Erbschaftssteuer zu bezahlen. Darum:
Goethes «Abstimmungsempfehlung» ist nach
wie vor bedenkenswert....
Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich
nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken.
Regionalbund «Standpunkt»
Herausgeber: n Wirtschaftskammer Baselland
n Arbeitgeber Baselland n Unabhängiges
Podium für eine liberale Wirtschaft und
Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal
Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50
Internet: www.kmu.org
E-Mail: [email protected]
Verantwortung: Christoph Buser, Direktor
Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)
Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal
Fanar Potros macht ihre Ausbildung im KMU-Lehr­
betriebsverbund Baselland und Umgebung. FOTO ZVG
Fanar Potros lebte bis 2009 im Irak. Da sie zu
Beginn der Lehrstellensuche erst drei Jahre in
der Schweiz wohnte, wurde sie von vielen po­
tenziellen Lehrbetrieben als nicht geeignet ein­
gestuft. Der KMU-Lehrbetriebsverbund Basel­
land und Umgebung (LBV) der Wirtschaftskam­
mer Baselland gab ihr eine Chance. Dies ver­
bunden mit der Bedingung, dass Potros während
ihrer ganzen Lehrzeit aktiv an ihren Deutsch­
kenntnissen arbeitet.
Heute befindet sie sich im 2. Ausbildungsjahr
zur Büroassistentin EBA im Haus der Wirtschaft
in Liestal. Ihr kommen die Stützkurse des Lehr­
betriebsverbundes zugute, sagt Fanar Potros im
Interview.
Standpunkt: Frau Potros, Sie kamen 2009
aus dem Irak in die Schweiz – wie erlebten
Sie den Einstieg in die Berufswelt?
n Fanar Potros: Mein Berufswunsch stand schon
seit der 8. Klasse fest. Ich wollte im Büro arbei­
ten. Aber die Lehrstellensuche war schwierig.
Ich war ja erst drei Jahre in der Schweiz. Darum
hielten mich viele Lehrbetriebe nicht für geeig­
net. Sie fürchteten, ich hätte Probleme mit der
deutschen Sprache. So erhielt ich rund dreissig
Absagen auf meine Bewerbungen.
Einsteigen konnten Sie dann im KMU Lehrbetriebsverbund Baselland und Umgebung?
n Ja. Für mich war das ein Glücksfall. Denn der
LBV gab mir eine Chance unter der Bedingung,
dass ich während meiner Ausbildung aktiv an
meinem Deutsch arbeite. Darum schätze ich
auch den Stützkurs sehr, den ich besuche.
Was kann man sich unter dem Stützkurs des
LBV vorstellen?
n Es ist ruhig. Während des Stützkurses herrscht
absolutes Handyverbot. Das ist sehr wichtig.
Denn in dieser Atmosphäre kann man sich voll
konzentrieren. Wir erledigen Hausaufgaben, be­
reiten uns auf Prüfungen vor, beschäftigen uns
ganz allgemein mit dem Schulstoff. Es gibt kei­
nen Frontalunterricht. Alle Lernenden entschei­
den selber, woran sie arbeiten wollen – oder
müssen. Das Beste aber ist, dass immer jemand
da ist, den wir fragen können, wenn wir bei ei­
nem Thema nicht mehr weiterkommen. Für
mich persönlich ist diese Betreuung sehr gut.
Wie oft besuchen Sie den Stützkurs im Haus
der Wirtschaft?
n Ich besuche den Stützkurs regelmässig einmal
pro Woche. Dabei konzentriere ich mich vor al­
lem auf die Fächer Deutsch und Rechnungswe­
sen. Ab dem Moment, in dem ich eintreffe, blei­
be ich für genau zwei Stunden.
Inwiefern profitierten oder profitieren Sie
vom Stützkurs?
n Dank des Stützkurses hatte ich von Anfang
an einen guten Einstieg in der Schule und konn­
te bei Schwierigkeiten sofort Hilfe bekommen.
Darum konnte ich bis jetzt immer gute Schul­
noten vorweisen. Und deswegen sehe ich mei­
ner Abschlussprüfung mit Zuversicht entgegen.
Ausserdem kann ich dank dieser Unterstützung
ab diesem Sommer auch noch ein weiteres Be­
rufsziel verwirklichen. Ich beginne dann die
Lehre zur Kauffrau EFZ, worauf ich mich schon
riesig freue.
Interview: Daniel Schindler
Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen
Adressänderungen:
Bitte an Wirtschaftskammer Baselland
E-Mail: [email protected]
Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger
Quellenangabe ist erlaubt.
UNTERNEHMENSSTEUERN
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
WIRTSCHAFTSRAT
Wirtschaftsrat fasst Parolen und
unterstützt SVP, FDP und CVP.
60 000 Franken
für Herbstwahlen
Der Wirtschaftsrat hat in seiner vergangenen
Sitzung vom 30. April 2015 beschlossen, in den
kommenden Herbstwahlen für das nationale
Parlament den gemeinsamen Wahlkampf von
SVP, FDP und CVP zu unterstützen. Dafür hat
das Parlament der Wirtschaftskammer Baselland
aus dem «Aktionsfonds der Baselbieter KMU»
einen Kostenbeitrag in der Höhe von insgesamt
60 000 Franken gesprochen. Der Betrag wird in
die aktive Bestreitung von konkreten Wahl­
kampf-Massnahmen für die nationale Wahlen
fliessen.
Zudem hat der Wirtschaftsrat die Parolen für
die bevorstehenden eidgenössischen und kan­
tonalen Abstimmungen gefasst. Für die Volks­
initiative vom 15. Februar 2013 «Millionen-Erb­
schaften besteuern für unsere AHV (Erbschafts­
steuerreform)» sowie für die Änderung vom­
26. September 2014 des Bundesgesetzes über
Radio und Fernsehen (RTVG) wurde die NEINParole gefasst. Für die Unterstützung der beiden
Abstimmungskämpfe hat der Wirtschaftsrat ins­
gesamt 20 000 Franken aus dem «Aktionsfonds
der Baselbieter KMU» bewilligt. Um die natio­
nalen Kampagnen auf regionaler Ebene darüber­
hinaus mit zusätzlichen finanziellen Mitteln zu
unterstützen, ist eine Fundraising-Aktion lan­
ciert, mit deren Durchführung die IWF AG be­
auftragt worden ist.
KEINE Parole fasste der Wirtschaftsrat zum Bun­
desbeschluss vom 12. Dezember 2014 über die
Änderung der Verfassungsbestimmung zur Fort­
pflanzungsmedizin und Gentechnologie im Hu­
manbereich, zur Volksinitiative vom 20. Januar
2012 «Stipendieninitiative» sowie zu den beiden
kantonalen Vorlagen, der formulierten Verfas­
sungsinitiative vom 9. August 2012 «Für eine
wirkungsvolle Kooperation in der Region (RegioKooperationsinitiative)» und die Änderung vom
5. März 2015 des Gesetzes über die politischen
Rechte.
Daniel Schindler
BASELLAND TOURISMUS
Neue Broschüre: Tagungsorte und
Gruppenerlebnisse im Baselbiet.
Das Baselbiet
als Tagungsort
Eine neue Broschüre von Baselland Tourismus
wirbt für das Baselbiet als Austragungsort für
Seminare und listet gleichzeitig mögliche Frei­
zeitaktivitäten für Gruppen auf. «Sei es im mo­
dernen Seminarkomplex oder im historischen
Schloss – für Seminare bietet das Baselbiet Qua­
lität und Vielfalt», schreibt Baselland Tourismus
in einer Medienmitteilung.
Das Spektrum der 29 präsentierten Tagungsorte
reicht vom mittelalterlichen Schloss über den
modernen Gutshof bis hin zum Businesshotel,
in dem keine Wünsche offen bleiben. Nicht nur
die Infrastruktur, auch die Landschaft spreche
für das Baselbiet als Tagungsort: «Die landschaft­
lichen Weitblicke lassen die Teilnehmenden
beim Tagen Energie tanken und eröffnen ihnen
sprichwörtlich neue Horizonte.»
Bausteine für das Rahmenprogramm
Zu einer erfolgreichen Tagung gehört auch ein
attraktives Rahmenprogramm. Auch hier halte
das Baselbiet einige «Sternstunden» bereit, die
ebenfalls in der neuen Broschüre aufgelistet
sind. Rahmenprogramme seien das eigentliche
Rückgrat aller Seminare, «tauchen die kreativs­
ten Ideen doch häufig abseits von Sitzungszim­
mern auf – sei es bei Gruppenangeboten sport­
licher oder kultureller Art, Führungen oder bei
Genuss und Entspannung», teilt Baselland Tou­
rismus mit. Die Broschüre stellt 35 beliebte An­
gebote vor, von A wie Armbrustschiessen bis
Z wie Ziegenwanderung.
Reto Anklin
Weitere Informationen und Bestellungen:
Telefon: 061 927 65 44
E-Mail: [email protected]
LINK
www.baselland-tourimus.ch
BL 3
Schweizerische Gewerbezeitung – 8. Mai 2015
Der Kanton muss aufzeigen, wie langfristig eine intelligent
konzipierte Unternehmensbesteuerung für das Baselbiet aussieht, fordert Christoph Buser.
UNTERNEHMENSSTEUERREFORM III –
«Planungssicherheit ist dringlich»
Im April 2015 hat der Bundesrat der
Öffentlichkeit die Ergebnisse der Ver­
nehmlassung zur Unternehmens­
steuerreform (USR III) vorgestellt und
dabei seine Richtungsentscheide prä­
sentiert. Demnach sollen die Kantone
verschiedene Möglichkeiten erhalten.
Nicht alle sind für das Baselbiet
gleich zielführend, sagt Landrat
Christoph Buser, Direktor der Wirt­
schaftskammer, im Interview mit
dem Standpunkt der Wirtschaft.
Standpunkt: Herr Buser, wie
beurteilen Sie die Massnahmen,
die der Bund der breiten Öffentlichkeit im April bezüglich der
USR III vorgestellt hat?
n Christoph Buser: Alles in allem ge­
hen die Massnahmen, die der Bun­
desrat fürs Erste vorgeschlagen hat,
in die richtige Richtung. Es handelt
sich um ein recht ausgewogenes Pa­
ket. Dass der Bund nach zahlreichen
abschlägigen Vernehmlassungs­
anworten zum Beispiel von der Ein­
führung einer Kapitalgewinnsteuer
absieht, ist sehr zu begrüssen. Bald
ist jeder Kanton gefordert, die für die
Wirtschaft auf seinem Gebiet besten
Instrumente entsprechend stark zu
gewichten. Nicht für jeden Kanton
sind die gleichen Massnahmen ziel­
führend.
Wo sehen Sie Handlungsoptionen
im Kanton Baselland?
n Nach der definitiven Vorlage des
Bundesrats und der Verabschiedung
durch das Parlament geht es im Ba­
selbiet darum, das Steuersystem bei
der Unternehmensbesteuerung so
aufzustellen, dass es einerseits lang­
fristig Bestand hat und international
auch in Zukunft akzeptiert wird. An­
dererseits muss der Kanton Baselland
verhindern, dass gewichtige Unter­
nehmen abwandern. Aufgrund der
Struktur der bei uns ansässigen Un­
ternehmen kommt der allgemeinen
Senkung der Unternehmensgewinn­
steuer im Rahmen der Neupositio­
nierung des Baselbieter Steuersys­
tems besondere Bedeutung zu.
Warum ist die Gewinnsteuer aus
Ihrer Sicht für das Baselbiet ein
wichtiger Faktor?
n Weil die grossen Unternehmen das
internationale Steuerumfeld genau
beobachten. In vielen Gesprächen
mit ihnen habe ich festgestellt, dass
diese von alternativen Unterneh­
mensstandorten mit einem Gesamt­
steuersatz zwischen 12 und 14 Pro­
zent auf Gewinne ausgehen. Wenn
bei uns die privilegierte Holding­
besteuerung wegfällt, sehen sich vie­
le neu aber mit Gesamtsteuerbelas­
tungen durch Bund, Kanton und Ge­
meinden von 22 bis 24 Prozent kon­
frontiert. Dies, weil vieldiskutierte
Massnahmen – wie zum Beispiel die
Lizenzbox – für zahlreiche Unterneh­
men im Baselbiet nicht die nötige
Wirkung entfalten.
«DER KANTON SOLLTE
SEIN STEUERSYSTEM SO
GESTALTEN, DASS ER
NICHT DAUERND INS
VISIER DER OECD GERÄT.»
Warum sind Lizenzboxen für die
Wirtschaft im Kanton Baselland
nicht die beste Lösung, während
sie andernorts als die zielführendste Massnahme angesehen
werden?
n Die Lizenzboxen, die der Bund ein­
führen will, gehen in die richtige
Richtung. Insbesondere ist zu begrüs­
sen, dass der Bundesrat den Kanto­
nen laut Mitteilung von Anfang April
auch die Möglichkeit geben will, dass
Forschungs- und Entwicklungs­
aufwendungen mittels eines höheren
Abzugs berücksichtigt werden. Aber
im Grundsatz eignen sich Lizenz­
boxen in erster Linie für Unterneh­
men mit zahlreichen Patenten. Das
sind beispielsweise die grossen
Pharma­unternehmen in Basel-Stadt
– und aus diesem Grund unterstützt
die Wirtschaftskammer aus regional­
UNTERNEHMENSSTEUERREFORM III –
Aus den vom Bund vorgeschlagenen Massnahmen soll der Kanton die für die hiesige
Wirtschaft zielführendsten Massnahmen umsetzen, sagt Christoph Buser. FOTO ARCHIV
politischer Sicht diese Massnahme.
Aber im Kanton Baselland sind – an­
ders als in Basel-Stadt – nur wenige
Unternehmen ansässig, für die eine
solch enge Lizenzbox eine ausrei­
chende Ersatzmassnahme zur heuti­
gen Besteuerung darstellt. Darum
muss es möglich sein, auch paten­
tierbare Immaterialgüterrechte und
Know-how in Lizenzboxen miteinzu­
beziehen.
Ist dies ausreichend für den Erhalt
der Standortattraktivität im
Kanton Baselland?
n Nein. Das ist nicht ausreichend.
Das gilt vor allem auch, weil Lizenz­
boxen zwar bei uns viel diskutiert
werden, international aber schon
heute nicht mehr unumstritten sind.
Diese Lösung wird über kurz oder
lang unter Druck kommen. Darum
sollte der Kanton Baselland sein
Steuersystem so ausgestalten, dass
er nicht dauernd ins Visier der OECD
gerät. Wir sollten im Rahmen der
Unternehmenssteuerreform III nun
die Chance packen, die Unterneh­
mensbesteuerung im Baselbiet mit
langfristiger Perspektive neu aufzu­
stellen. Das ist wichtig, damit unsere­
Wirtschaft in Bezug auf die Besteu­
erungssituation wieder mehr Pla­
nungssicherheit erhält. Diese ist
wichtig und dringlich.
Interview: Daniel Schindler
Bund präsentiert dem Parlament die Vorlage bis Juni 2015.
Zwischen Akzeptanz und Attraktivität
Ein wichtiger Standortfaktor der
Schweiz ist die relative steuerliche
Attraktivität für Unternehmen ver­
glichen mit den Bedingungen im
Ausland. Dabei war es in der Schweiz
bislang gang und gäbe, in- und aus­
ländische Gewinne unterschiedlich
hoch zu besteuern.
Möglich wurde dies durch das Instru­
ment der Holdingbesteuerung. Tech­
nisch wird diese unterschiedliche Be­
steuerung in- und ausländischer Ge­
winne als «ring fencing» bezeichnet.
Dieses ist überaus umstritten und
wird vom Ausland schon seit Jahren
kritisiert.
Konflikt vorerst beigelegt
Unter dem Druck der überschuldeten
Finanzhaushalte akzeptieren auslän­
dische Staaten das Schweizer «ring
fencing» heute nicht mehr. Darum
hat sich der Bund bereits im Oktober
2014 gegenüber der Europäischen
Union verpflichtet, das umstrittene
Steuerregime abzuschaffen. Zumin­
dest vorerst konnte damit ein latent
schwelender Konflikt mit der EU bei­
gelegt werden.
Wirtschaftskammer wäre es daher
wenig zielführend, voll darauf zu
setzen. Stattdessen erachtet die Wirt­
schaftskammer Gewinnsteuersatz­
senkungen als langfristig zielführen­
des Instrument.
Im Bundeshaus in Bern legt das Parlament ab Juni fest, wie die Unternehmen in der
Schweiz künftig besteuert werden sollen.
FOTO ARCHIV
Die Kehrseite der Medaille: Die Ge­
fahr ist gestiegen, dass sich wichtige
internationale Unternehmen aus der
Schweiz verabschieden.
Mit der Unternehmenssteuerreform
III werden also zwei Ziele verfolgt:
Erstens sollen Statusgesellschaften
abgeschafft werden, damit das
Schweizer System im Ausland ak­
zeptiert wird. Zweitens soll die
Standortattraktivität erhalten blei­
ben. In ihrer Vernehmlassungsant­
wort hält die Wirtschaftskammer
fest, dass die Einführung sogenann­
ter Lizenzboxen (siehe Interview
oben) eine wichtige Massnahme sei,
sofern sie dauerhaft angewendet
werden könne. Denn im Ausland
sind Lizenzboxen mittlerweile nicht
mehr unumstritten. Aus Sicht der
Gewinnsteuersenkungen zentral
Auch der Bund sieht dieses Mittel
vor. Laut Mitteilung des Eidgenössi­
schen Finanzdepartements (EFD)
von Anfang April plant der Bundes­
rat aufgrund der Vernehmlassungs­
anworten nicht nur die Einführung
der Lizenzboxen, sondern auch eine
Vergrösserung des finanzpolitischen
Spielraums für die Kantone. Dies mit
dem Ziel, dass diese bei Bedarf die
Gewinnsteuersätze senken können.
«Das geht klar in die richtige Rich­
tung», sagt Wirtschaftskammerdirek­
tor Christoph Buser. Wenn das Par­
lament einer definitiven Botschaft
des Bundes zustimme, müsse der
Kanton Baselland eine Gewinnsteu­
ersenkung ins Auge fassen, so Buser.
Laut EFD wird eine Vorlage für das
Parlament bis Juni 2015 vorliegen.
Daniel Schindler
E
V
SA
E
H
T
E
T
DA
2015
Mittwoch, 2. September 2015
St. Jakobshalle, Münchenstein
Bundesrat
Johann Schneider-Ammann
mit
Reservieren Sie sich dieses Datum
Hauptpartner:
Medienpartner:
HAUS DER WIRTSCHAFT
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
DCC
Drivers Competence Centre sucht
seit acht Jahren einen Standort.
Das Warten
geht weiter
Das Ziel eines eigenen Übungsgeländes werde beharrlich weiterverfolgt, sagte DCC-Präsident Felix Knöpfel
(rechts) an der Jahresversammlung der Drivers Competence Centre AG.
FOTOS MWB
Auch im achten Jahr ihres Bestehens musste die
Drivers Competence Centre AG (DCC) ihre Ausund Weiterbildungskurse im Bereich des moto­
risierten Privatverkehrs auf zugemieteten Fahr­
strecken in Frick und im jurassischen Develier
durchführen.
Der Wunsch einer eigenen Anlage konnte leider
auch im vergangenen Jahr nicht realisiert wer­
den, obwohl es in Zwingen ein geeignetes
Übungsgelände gegeben hätte und man mit dem
Gemeinderat bereits handelseinig gewesen war.
Das Projekt fand aber schliesslich an der Ge­
meindeversammlung keine Gnade.
Seit acht Jahren ein Dauerthema
Seit der Gründung der DCC AG im Jahr 2007 ist
der Betrieb einer eigenen Fahrstrecke ein Dauer­
thema. Verschiedene Projekte scheiterten jeweils
am Widerstand von Gemeindebehörden und/
oder der betroffenen Bevölkerung. Oft überwiegt
die Angst vor Abgasen und Lärmemissionen.
Daran ändert auch der Umstand nichts, dass
solche Übungsgelände in der Regel am Rande
von Siedlungsgebieten respektive in brachlie­
genden Industriegebieten projektiert werden.
Für die DCC AG zeigt sich hier ein gesellschaft­
licher Widerspruch: Auf der einen Seite wolle
man die Zweiphasenausbildung für Neulenker
und damit die Sicherheit auf der Strasse nach­
haltig verbessern, auf der anderen Seite verhin­
dere man aber entsprechende Teststrecken für
diese notwendige Aus- und Weiterbildung, hiess
es an der Generalversammlung.
Laut Präsident Felix Knöpfel und Verwaltungs­
ratsmitglied Paul Schär werde das Ziel eines ei­
genen DCC-Übungsgeländes beharrlich weiter­
verfolgt. So befinde man sich gegenwärtig in der
Prüfungsphase eines weiteren geeigneten Ge­
ländes im Baselbiet.
Bestätigung des Verwaltungsrates
Dank eines positiven Rechnungsabschlusses
konnte die DCC AG, zu deren Aktionären vor
allem die regionalen Fahrlehrer, aber auch die
Wirtschaftskammer Baselland zählen, zum
zweiten Mal eine Dividende ausschütten. Prä­
sident Felix Knöpfel, Max Hänggi, Paul Schär
und Rolf Schnider wurden für eine weitere Amts­
zeit als Verwaltungsräte wiedergewählt. MWB
Dank eines positiven Rechnungsabschlusses erhalten
die Aktionäre der Drivers Competence Centre AG zum
zweiten Mal eine Dividende.
BL 5
Schweizerische Gewerbezeitung – 8. Mai 2015
Der Arbeitgeber-Zmorge und der «KMU Business-Treff» erfreuen sich
grosser Beliebtheit. Sie sind ideale Plattformen, um eine Firma und ihre Dienste vorzustellen.
VERANSTALTUNGS-SERIEN –
Einzigartige Plattformen für Firmen
Dienstleister aus dem IT-Bereich, An­
bieter massgeschneiderter Versiche­
rungslösungen, Experten in Sachen
Finanzen oder administrativer Unter­
stützungsleistungen. Sie alle sind ge­
fragte Referenten an den von der
Wirtschaftskammer organisierten
Veranstaltungen Arbeitgeber-Zmorge
und «KMU Business-Treff». Die Viel­
falt der Themen ist unbegrenzt, so­
fern diese für die Einzelmitglieder der
Wirtschaftskammer Baselland von
Interesse sind.
Alle Einzelmitglieder der Wirtschafts­
kammer können als Partner eines Ar­
beitgeber-Zmorgens oder eines «KMU
Business-Treffs» ihr Unternehmen
und dessen Dienstleistungen vorstel­
len. Das Event-Management der
Wirtschaftskammer Baselland über­
nimmt die Planung und Organisation
des Anlasses. Die Partnerfirma kann
sich vollkommen auf das konzentrie­
ren, was sie am besten kann: die Prä­
sentation ihres Unternehmens und
dessen Dienstleistungen.
Frühstück und Weiterbildung
Arbeitgeberthemen sind beim Arbeit­
geber-Zmorge am besten platziert.
So haben schon Veranstaltungen mit
den Titeln «Säule 3a für deutsche
Grenzgänger», «Rechtzeitige Nach­
folgeplanung für KMU» und «Das
neue Rechnungslegungsrecht – Aus­
wirkungen und erste Erkenntnisse
für KMU» stattgefunden. Das Früh­
stück mit Weiterbildungscharakter
findet im Hotel Bad Bubendorf statt.
Nach dem Referat kann beim Zmor­
ge das vorgestellte Thema mit den
anderen Gästen und den Referenten
weiter vertieft werden – der perfekte
Start in den Arbeitstag. Dies ist wohl
auch einer der Gründe, weshalb das
Arbeitgeber-Zmorge mit jeweils 60
bis 100 Gästen immer gut besucht ist.
Netzwerken am Feierabend
Gut besucht ist auch der «KMU Busi­
ness-Treff», der bekannte und belieb­
te Netzwerkanlass am Feierabend.
Der «KMU Business-Treff» findet je­
weils im Tagungszentrum im Haus
Am «KMU Business-Treff» vom vergangenen November referiert André Kormann, Direktor von BG Mitte, im Haus der Wirtschaft über
das KMU-Bürgschaftswesen in der Schweiz.
FOTOS ARCHIV
der Wirtschaft statt. Am «KMU Busi­
ness-Treff» haben die Einzelmitglie­
der der Wirtschaftskammer Gelegen­
heit, ihre Expertise zu einem für KMU
relevanten Thema den anderen Mit­
gliedern vorzustellen. Nach dem Re­
ferat können sich die Gäste bei einem
Apéro riche untereinander und mit
dem Referenten austauschen und da­
durch ihr Netzwerk ausbauen.
Den Einladungen zum ArbeitgeberZmorge wie auch zum KMU Busi­
ness-Treff folgen immer zahlreiche
Gäste. Die beiden Eventserien sind
die ideale Plattform, um ein Unter­
nehmen und seine Dienstleistungen
zu präsentieren. Jennifer Tschanz
LINK
www.kmu.org/veranstaltungen
INFORMATIONEN FÜR INTERESSIERTE PARTNER
Interessenten, die gerne Partner eines Arbeitgeber-Zmorge oder eines
«KMU Business-Treffs» werden möchten, können sich zur unverbindlichen
Beratung bei der Wirtschaftskammer Baselland melden. Für weitere
Auskünfte­und detailliertere Informationen zu den beiden Event­serien
wenden sich interessierte Unternehmen an:
Jennifer Tschanz
Wirtschaftskammer Baselland
Altmarktstr. 96
4410 Liestal
E-Mail: [email protected]
Telefon 061 927 68 18
Beim Arbeitgeber-Zmorge gibt es neben interessanten Fachreferaten jeweils ein feines
Zmorgebuffet. Dieses bietet Gelegenheit
zum Gedankenaustausch und Networking.
Die Wirtschaftskammer organisiert den «Polit-Apéro» – eine Eventserie für Mitglieder
mit dem Upgrade Politik. An der Premiere diskutieren die Parteispitzen von CVP, FDP und SVP.
PREMIERE –
Wirtschaftskammer lädt zum «Polit-Apéro»
Am ersten «Polit-Apéro» können die
Mitglieder der Wirtschaftskammer
Baselland die Vorteile des Upgrades
Politik nutzen. Der Anlass soll den
Zugang zum politischen Netzwerk
öffnen und die Möglichkeit bieten,
eigene politische Anliegen dank per­
sönlicher Kontakte direkt bei den Ex­
ponenten von Lokal- und Kantonal­
parteien zu platzieren.
Drei aktuelle Themen
Bei der Premiere dieser Eventserie
treten Christine Frey, Präsidentin der
FDP Baselland und gewählte Land­
rätin, Landrat Oskar Kämpfer, Präsi­
dent der SVP Baselland, und Marc
Scherrer, Präsident der CVP Basel­
land und gewählter Landrat, als Po­
diumsgäste auf. Sie werden in einer
Diskussionsrunde über drei aktuelle
kantonale Themen diskutieren.
Im Zentrum stehen dabei die Revi­
sion des kantonalen Energiegesetzes,
für welches demnächst die definitive
Landratsvorlage verabschiedet wird,
und die familienergänzende Kinder­
betreuung, für die eine Gesetzesvor­
lage und zwei Initiativen aus Wirt­
schaftskreisen vorliegen.
Zudem wird ein weiteres, aktuelles
Thema aus dem Landrat vorgestellt
und diskutiert.
Netzwerken beim Apéro riche
Nach dem Referat haben die Teilneh­
menden beim anschliessenden Apé­
ro riche die Gelegenheit zum Gedan­
kenaustausch und Netzwerken mit
den Politikerinnen und Politikern so­
wie den anderen Gästen.
Die Einladungen wurden per Post an
die Mitglieder der Wirtschaftskam­
mer Baselland mit dem Upgrade Po­
litik versandt. Um eine Anmeldung
wird aus organisatorischen Gründen
gebeten.
Jennifer Tschanz
Erster «Polit-Apéro»
der Wirtschaftskammer Baselland,
Montag, 18. Mai 2015, 18.00 Uhr,
Haus der Wirtschaft, Altmarktstr. 96,
4410 Liestal
An der Podiumsdiskussion beteiligen sich CVP-Präsident Marc Scherrer, FDP-Präsidentin
Christine Frey und SVP-Präsident Oskar Kämpfer (von links).
FOTOS ARCHIV
UPGRADE POLITIK
Die Einzelmitglieder der Wirtschaftskammer können zusätzlich zu ihrer
regulären Mitgliedschaft Upgrades
lösen. Das Upgrade Politik öffnet
den Mitgliedern den Zugang zu einem politischen Netzwerk. Dank
persönlicher Kontakte können die
Mitglieder ihre Anliegen direkt platzieren. Das Upgrade Politik beinhaltet einen Polit-Apéro, der zwei
Mal pro Jahr stattfindet, und einen vierteljährlichen Newsletter. In
den Landrats- und Regierungsratswahljahren werden Wahl-Anlässe organisiert, bei denen die Mitglieder
die Kandidatinnen und Kandidaten
persönlich kennenlernen. Weitere
­Auskünfte: Urs Eggenschwiler,
Verantwortlicher Mitglieder­dienste,
Tel. 061 927 65 48.
jt
BL 6
BRANCHENVERBÄNDE
8. Mai 2015 – Schweizerische Gewerbezeitung
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
SVIT – Die Sektion beider Basel des Schweizerischen Verbands der Immobilienwirtschaft (SVIT) sieht
sich als Interessenvertreterin des
privaten Grundeigentums. Der einstige Verband der Immobilienverwalter hat sich zu einer Standesorganisation entwickelt.
Immobilienbranche unter einem Dach
IN KÜRZE
Der Schweizerische Verband der Im­
mobilienwirtschaft SVIT wurde 1933
gegründet. Er zählt heute mehr als
2000 Firmenmitglieder mit insgesamt
28 000 Mitarbeitenden. Der SVIT bei­
der Basel wurde 1934, ein Jahr später
als der Zentralverband, aus der Tau­
fe gehoben. Er konnte im vergange­
nen Jahr sein 80-jähriges Bestehen
feiern.
An der Jubiläum-Generalversamm­
lung wies der regionale Verbandsprä­
sident Michel Molinari darauf hin,
dass sich in den vergangenen Jahr­
zehnten sowohl in der Immobilien­
branche als auch auf der Ebene der
regionalen SVIT-Sektion vieles ver­
ändert hat: «Auf dem Fundament der
Leistungen der ehemaligen Präsiden­
ten, Vorstandsmitglieder, Sekretäre,
und Dozenten hat sich unser Ver­
band, dem früher vor allem Verwalter
angehörten, zu einer regelrechten
Standesorganisation gewandelt.» Sie
vereine Immobilien-Bewirtschafter,
-Vermarkter, -Entwickler, -Bewerter
und -Treuhänder unter einem Dach.
Firmen und natürliche Personen
Der SVIT beider Basel umfasst aktu­
ell 172 Mitglieder. Neben Firmen kön­
nen auch natürliche Personen SVITMitglied werden, wenn sie über das
eidgenössische Diplom als Immobi­
lien-Treuhänder, über einen eidge­
nössischen Fachausweis in einem an­
erkannten Immobilienberuf oder eine
vergleichbare schweizerische Ausbil­
dung verfügen. Aufgenommen wer­
den auch natürliche Personen, die
über eine mindestens sechsjährige
Berufserfahrung in der Immobilien­
wirtschaft verfügen. Zwei Drittel aller
Mitglieder von SVIT-Basel sind in Ba­
sel-Stadt domiziliert, ein Drittel im
Baselbiet.
Der SVIT sieht sich vor allem auch
als Interessenvertreter des privaten
Schweizerischer Verband der Immobilienwirtschaft SVIT, Sektion beider Basel
Gegründet:
1934
Anzahl Mitglieder:
172
Zu den Aktivitäten der SVIT-Sektion beider Basel gehört auch die Werbung um beruflichen Nachwuchs und die Teilnahme an Berufsmessen.
FOTO ZVG
Grundeigentums. Der Verband be­
kennt sich ausdrücklich zur sozialen
Marktwirtschaft und zu einer frei­
heitlichen Eigentumsordnung.
In seinem Tun und Handeln sieht sich
der SVIT auch in der Verantwortung
gegenüber Gesellschaft und Umwelt
stehend.
Im Sinne eines nachhaltigen Networ­
kings und um den Austausch unter
den Mitgliedern zu fördern, führt der
Verband jedes Jahr zahlreiche Veran­
staltungen durch. Zu den regelmäs­
sigen Themen zählen die Entwick­
lung des Immobilienmarktes, Praxis­
berichte aus der Schlichtungsbehör­
de oder die jährliche Präsentation der
Leerstände in den beiden Basel.
Im Rahmen der SVIT-Unternehmer­
gruppe liessen sich die Mitglieder im
letzten Jahr beispielsweise über das
Roche-Hochhaus, die raumplaneri­
schen Herausforderungen des Kan­
tons Basel-Landschaft oder die
«2000-Watt-Gesellschaft am Beispiel
des Projektes Schorenstadt» informie­
ren.
Breitgefächerte Ausbildungswege
Die berufliche Aus- und Weiterbil­
dung in der schweizerischen Immo­
bilienwirtschaft wird von der SVIT
Swiss Real Estate School AG koordi­
niert, einer hundertprozentigen Toch­
tergesellschaft des schweizerischen
Dachverbandes.
Fachlich ausgewiesene Dozenten füh­
ren Lehrgänge von der Grundausbil­
dung bis zum Hochschulstudium
durch. Im Sinne der Weiterbildung
finden auch regelmässig Seminare
statt. Die Berufsbildung findet aber
nicht nur zentral, sondern auch in
den Regionen statt. So werden in den
Schulungsräumlichkeiten der NSH
Basel unter der Aegide des SVIT bei­
der Basel die Lehrgänge «ImmobilienBewirtschafter mit eidgenössischem
Fachausweis» und «Sachbearbeiter­
kurs Bewirtschaftung mit Zertifikat»
durchgeführt.
Der berufliche Einstieg in die Immo­
bilienbranche erfolgt über die drei­
jährige kaufmännische Grundbildung
– am besten in einer ImmobilienTreuhandfirma. Im Rahmen einer
nachfolgenden Berufsprüfung kön­
nen Fachausweise in den Immobili­
en-Bereichen Bewirtschaftung, Ver­
marktung, Bewertung und Entwick­
lung erworben werden. Über die hö­
here Fachprüfung steht der Weg zum
eidgenössisch diplomierten Immobi­
lientreuhänder offen.
Marcel W. Buess
Der Standpunkt der Wirtschaft präsentiert
in einer Serie alle Branchen­verbände, die
der Wirtschaftskammer Baselland
angeschlossen sind.
Als nächstes Porträt erscheint:
Swissmechanic
Vorstandsmitglieder:
n Michel Molinari, Basel, Präsident
n Andreas Lampert, Basel, Vizepräsident,
Ressort Finanzen
n Ralf Bendzulla, Basel,
Ressort SVIT-Partner & Sponsoring
n Andreas Biedermann, Basel, Ressort Anlässe
n Caroline Kohler, Muttenz,
Ressort Sachbearbeiterkurse
n Adrian Müller, Basel,
Ressort Partnerverbände
n Lukas Polivka, Basel, Ressort Recht &
SVIT Aktionsfonds
n Andrea Schmid, Muttenz, Schulleitung
Fachausweise
n Dieter Sommer, Gümligen, Ressort
Internet & Mitgliederwesen
Berufsbilder:
Kaufmann/Kauffrau EFZ
Branche Treuhand/Immobilientreuhand
n Fachausweise in den Immobilien-Bereichen
Bewirtschaftung, Vermarktung, Bewertung, Entwicklung
n Eidg. dipl. Immobilien-Treuhänder
n Master of Advanced Studies in Real Estate Management
n Grundlage:
Davon profitieren Mitglieder:
n Gütesiegel
n Aus-
und Weiterbildung
Interessenvertretung
n Networking
n Fachliteratur
n Eigenes Schiedsgericht
n Politische
LINKS
www.svit.ch/de/svit-basel
INTERVIEW – Michel Molinari, Präsident des SVIT beider Basel, warnt vor den Folgen des knappen Wohnraums in den grossen Agglomerationen der
Schweiz. Das Angebot und die Nachfrage müssten im Wohnungsmarkt wieder in Einklang gebracht werden, sagt Molinari.
«Der knappe Wohnungsmarkt verursacht Unmut und Unsicherheit»
Es ist nicht nur in der Immobilien­
wirtschaft ein Problem: Der Wirt­
schaft wird mit immer neuen Geset­
zen und Verordnungen das Leben
schwer gemacht. In diesem Sinne en­
gagieren sich der SVIT beider Basel
und sein Präsident Michel Molinari
nicht nur für eine liberale Eigentums­
ordnung, sondern auch gegen immer
mehr behördliche Regeln und Vor­
schriften.
Standpunkt: Herr Molinari, die
Gesetzesdichte nimmt immer mehr
zu. Droht auch im Immobilienmarkt eine Regulierungsspirale?
n Michel Molinari: Wenn wir nicht
frühzeitig politisch Gegensteuer ge­
ben, wird das leider eintreffen. Ge­
wisse politische Kreise, welche das
Heil ohnehin in der staatlichen All­
macht sehen, verkennen, dass mit
staatlichen Eingriffen das Angebot
am Wohnungsmarkt nicht grösser
wird. Vielmehr führen mehr Vor­
schriften und behördliche Hemm­
lierungsspirale beginnt zu drehen –
mit letzter Konsequenz, dass sich pri­
vate Wohnbauträger vom Mietwoh­
nungsbau abwenden und durch
öffentliche Institutionen ersetzt wer­
den.
Michel Molinari,
Präsident SVIT
beider Basel.
nisse nur dazu, dass der Mietwoh­
nungsbau für Investoren nicht mehr
attraktiv ist. Als Folge davon wird
weniger gebaut, wodurch die Nach­
frage zusätzlich angeheizt wird.
Und welche Konsequenzen ergeben
sich daraus?
n Den staatlichen Eingriffen werden
immer weitere folgen müssen, um
die negativen Auswirkungen der vor­
hergehenden aufzufangen. Die Regu­
Wo sehen Sie das Hauptproblem
auf politischer Ebene?
n Das anhaltende Bevölkerungs­
wachstum stellt eine zentrale, aus­
serordentlich ernst zu nehmende He­
rausforderung dar. Die Bodeninitiati­
ve im Kanton Basel-Stadt oder die
eigenössische Einwanderungsinitia­
tive sind und waren für mich klare
Indizien dafür, dass das Unbehagen
in breiten Bevölkerungskreisen stetig
wächst. Anders als früher verursacht
nicht der Arbeits- sondern vielmehr
der Wohnungsmarkt Unmut und Un­
sicherheit. Der knappe Wohnraum in
den grossen Agglomerationen unse­
res Landes ist der Nährboden für wei­
tere gleichgelagerte politische Vor­
stösse. Deshalb müssen wir Angebot
und Nachfrage im Wohnungsmarkt
wieder in Einklang bringen.
Hat Ihre Branche Lösungsansätze?
n Es braucht grundsätzlich eine viel
verdichtetere Bauweise. Nur so kön­
nen wir in städtischen Agglomerati­
onen mehr Wohnraum schaffen. Die
Stadtrand-Entwicklungsprojekte Ost
und Süd in Basel wären exemplari­
sche Verdichtungsprojekte gewesen.
Doch spielte – wie so oft in Abstim­
mungen – das Sankt-Florians-Prin­
zip: Aber bloss nicht vor der eigenen
Haustüre. Wunsch und Wirklichkeit
sind oft weit voneinander entfernt.
Im Weiteren kann und darf Raumpla­
nungs- und damit auch Immobilien­
politik nicht an der Kantonsgrenze
aufhören. Kantonal unterschiedliche
Bewilligungsverfahren und Vorschrif­
ten sind für die Bauträger gerade in
einer kleinräumigen Region wie der
unsrigen nicht zumutbar. Wir müs­
sen auch in diesem Bereich viel ver­
netzter und grossräumiger denken.
Es ist Aufgabe der Politik, vernünfti­
ge überkantonale, das heisst regional
gültige Rahmenbedingungen zu
schaffen.
Wo sehen Sie neben der Raumplanungspolitik weiteren Handlungsbedarf?
n Es braucht sicher auch eine regio­
nal koordinierte und abgestimmte
Verkehrspolitik. Für einen attraktiven
Wohn- und Lebensraum ist eine gut
ausgebaute, leistungsfähige Verkehrs­
infrastruktur ein zentraler Punkt.
Dies schliesst selbstverständlich alle
Verkehrsträger ein. Hier braucht es
ein vernünftiges Miteinander, das
dem immer wichtigeren gesellschaft­
lichen Bedürfnis nach Mobilität Rech­
nung tragen muss. Ich meine, gerade
in der Verkehrspolitik sollten – leider
immer noch bestehende – ideologi­
sche Gräben endlich überwunden
werden. Hier muss endlich sachpo­
litisch und übergeordnet gedacht
werden. Interview: Marcel W. Buess
HAUS DER WIRTSCHAFT
Haus der Wirtschaft –-– DienstleistungsDienstleistungs- und
und Kompetenz-Zentrum
Kompetenz-Zentrum für
für KMU
KMU aus
aus Gewerbe,
Gewerbe, Handel,
Handel, Dienstleistung
Dienstleistung und
und Industrie
Industrie
KMU-EXPORTINDIKATOR
CS und S-GE veröffentlichen Umfrage­
ergebnisse für das zweite Quartal.
Tiefer Euro
verstimmt KMU
Die Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses
schlägt den Schweizer KMU auf die Stimmung.
Nur knapp jedes dritte Unternehmen erwartet,
im zweiten Quartal dieses Jahrs mehr ausfüh­
ren zu können. Fast gleich viele Betriebe rech­
nen mit weniger Exporten. Das zeigt der vor
kurzem veröffentlichte KMU-Exportindikator der
Credit Suisse (CS) und der Exportförderorgani­
sation Switzerland Global Enterprise (S-GE, ehe­
malige Osec) für das zweite Quartal 2015.
Die Stimmung bei den über 200 befragten KMU
sei so schlecht wie noch nie seit der Lancierung
der Umfrage im Jahr 2010, heisst es in der Mit­
teilung. Das Credit-Suisse-Exportbarometer zeigt
für das zweite Quartal 2015 einen Wert von 0,98
und liegt damit praktisch unverändert beim lang­
jährigen Mittel von 1,00, was ein durchschnitt­
liches Wachstum bei den Exporten erwarten
liesse. Das Barometer stützt sich aber nur auf
die Nachfrage aus dem Ausland, ohne Rücksicht
auf Wechselkurse.
Index ist regelrecht abgesackt
Anders die Exportperspektiven von Switzerland
Global Enterprise: Der Index für das zweite
Quartal sackte von 65,4 Punkten im ersten Quar­
tal auf noch 46,6 Punkte für das zweite ab. Der
Index zum ersten Vierteljahr war am Tag veröf­
fentlicht worden, an dem die Nationalbank den
Verzicht auf den Mindestkurs bekanntgab. Der
Wert stellt die Differenz dar zwischen der Ex­
portstimmung der KMU für das bevorstehende
Quartal und den effektiv getätigten Ausfuhren
im Vorquartal. Ab 50 Punkten signalisiert er
steigende Exporte.
Nur noch knapp jedes dritte antwortende KMU
(29,2 Prozent) rechnet damit, von April bis Ju­
ni mehr ausführen zu können. Im Vorquartal
hatten noch fast die Hälfte (48,6 Prozent) diese
Erwartung. 42,5 Prozent (Vorquartal: 38,0 Pro­
zent) gehen von einer Stagnation aus und 28,3
Prozent (13,4 Prozent) erwarten rückläufige Ex­
porte.
Chemie und Pharma geben sich resistent
Je nach Branche werden die Auswirkungen des
starken Frankens unterschiedlich beurteilt: Pes­
simistisch sind vor allem Konsumgüterhersteller
sowie Firmen, die in den Sparten Elektronik,
Präzisionsindustrie, Metallindustrie und Maschi­
nenbau arbeiten. Resistent gaben sich Dienst­
leister sowie die Chemie- und Pharmabranche.
Die in der Papier­industrie tätigen Betriebe wol­
len nach schwachen Exporten im ersten Quartal
im zweiten zulegen.
Die negativen Auswirkungen des starken Fran­
kens etwas mildern könnte die anziehende Kon­
junktur in der Eurozone. Und für Konsumenten
in den USA können Schweizer Exportgüter eher
erschwinglich werden, weil der US-Dollar ge­
genüber dem Franken an Wert gewonnen hat.
66 Prozent der KMU-Betriebe, die vor allem in
den Euroraum exportieren, stellten fest, dass
ihre Margen unter dem starken Franken leiden.
Doch nur für 2 Prozent der Unternehmen ist ein
Rückzug aus dem Ausland ein Thema.
Wichtigste Exportmärkte liegen in Europa
Die meisten Betriebe (59 Prozent) setzen auf
Verbesserungen im Beschaffungswesen, 47 Pro­
zent wollen die Produktionskosten senken. Wei­
tere Massnahmen sind höhere Preise (28 Pro­
zent) oder eine Senkung der Lohnkosten
(23 Pro­zent). Jedes fünfte Unternehmen sucht
nach lukrativeren Absatzmärkten. Neun von
zehn Betrieben (91 Prozent) wollen im zweiten
Quartal nach Europa exportieren, gleich viele
wie im ersten Quartal. Wichtigster Exportmarkt
bleibt in Europa Deutschland, gefolgt von Frank­
reich, Österreich und Italien. Etwas an Bedeu­
tung verloren haben Nordamerika und der Asi­
en-Pazifik-Raum.
sda
BL 7
8. Mai 2015 – Schweizerische
Schweizerische
Gewerbezeitung
Gewerbezeitung
– 8. Mai 2015
Das Erfolgsprojekt von Wirtschaftskammer
und Kanton zur Förderung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen geht in die zweite Runde.
FAMILIENFREUNDLICHKEIT ALS ERFOLGSFAKTOR –
Familienfreundlichkeit zahlt sich aus
Der Kanton Basel-Landschaft muss
als Wirtschaftsstandort attraktiver
werden. Darin sind sich Kanton und
Wirtschaftskammer Baselland seit
langem einig. 2011 wurde deshalb mit
Unterstützung des Bundes das Pro­
jekt «Familienfreundliche KMU im
Baselbiet» ins Leben gerufen.
Betriebe aus verschiedensten Bran­
chen im Kanton Basel-Landschaft
wurden in den letzten Jahren von
Experten der «Fachstelle UND – Fa­
milien- und Erwerbsarbeit für Män­
ner und Frauen» beraten, wie sie ih­
re Arbeitsbedingungen vor Ort fami­
lienfreundlicher gestalten können.
Denn: eine familienorientierte Be­
triebspolitik stärkt die Wettbewerbs­
fähigkeit einer Firma in Krisen. Und
gerade in Zeiten des Fachkräfteman­
gels, der vielen Branchen aktuell Sor­
gen bereitet, ist ein familienfreund­
liches Arbeitsklima ein wichtiger Re­
krutierungsfaktor, der für immer
mehr junge, gut ausgebildete Fach­
personen bei der Wahl ihres zukünf­
tigen Arbeitgebers eine entscheidende­
Rolle spielt.
Durchwegs positives Feedback
Dabei ist nicht immer auf den ersten
Blick ersichtlich, welche Massnah­
men sich für Betriebe anbieten. Ne­
ben flexiblen Arbeitszeit- und Ar­
beitsplatzmodellen können schon
kleine Massnahmen ohne grossen
Aufwand eine entscheidende Rolle
spielen, damit Mitarbeitende mit Fa­
milien gefördert werden. Allein das
Thema Vereinbarkeit von Familie und
Beruf in einer Firma anzusprechen
und darüber zu reden kann sich po­
sitiv auf das Betriebsklima aus­
wirken.
Das Feedback der KMU, die in den
letzten drei Jahren an dem Projekt
teilgenommen hatten, war durch­
wegs positiv. In den Betrieben konn­
ten unterschiedlichste Massnahmen
zur Förderung eines familienfreund­
lichen Arbeitsklimas umgesetzt wer­
den, was sich positiv auf die Produk­
tivität und Motivation der Beschäf­
tigten auswirkte.
Thomas Nigl
An der ersten Runde des Projekts «Familienfreundliche KMU im Baselbiet» hat auch die Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen teilgenommen. Bankleiter Michael Dreier (links) und Brian Kirmess mit dem Zertifikat, das ihren Betrieb als familienfreundliches Unternehmen
auszeichnet.
FOTO ARCHIV
ZWEITE RUNDE –
Fachstelle Familien wartet auf interessierte Betriebe.
KMU mit 10 bis 150 Mitarbeitenden gesucht
Im März ist der Startschuss für die
zweite Runde des Projekts zur För­
derung familienfreundlicher Arbeits­
bedingungen gefallen.
Unter der Leitung des Fachbereichs
Familien der kantonalen Verwaltung
und unter dem neuen Namen «KMU
im Baselbiet in Aktion: Familien­
freundlichkeit als Erfolgsfaktor» wer­
den in den nächsten drei Jahren von
neuem ausgewählte KMU im Basel­
biet bei der Förderung familien­
freundlicher Arbeitsbedingungen be­
raten und in deren Umsetzung un­
terstützt.
Neben kantonalen Direktionen und
der Wirtschaftskammer beteiligt sich
nun auch das KIGA (Amt für Indus­
trie, Gewerbe und Arbeit) an dem
Projekt. Dieses wurde in den Katalog
der Wirtschaftsoffensive Baselland
aufgenommen.
Aktuell befindet sich das Projekt in
der Akquisitionsphase. Die Fachstelle­
Familien sucht KMU mit zehn bis
150 Mitarbeitenden, die sich in den
nächsten Jahren auf dem Weg zur
Optimierung ihres familienfreundli­
chen Arbeitsklimas begleiten lassen
wollen.
tn
INFORMATIONEN
Betriebe, die am Projekt «Familienfreundlichkeit als Erfolgs­faktor»
interessiert sind, können sich auf
der Webseite des Fachbereichs
Familien­(www.baselland.ch >
Sicher­heit > Familien) informieren.
Weitere Auskünfte erteilt:
Thomas Nigl
Leiter Fachbereich Familien
E-Mail: [email protected]
Telefon: 061 552 65 19
Regierungspräsident Isaac Reber freut sich, dass das Projekt «KMU im Baselbiet in
Aktion: Familienfreundlichkeit als Erfolgsfaktor» Teil der Baselbieter Wirtschaftsoffensive ist.
INTERVIEW –
«Projekt hat an Bedeutung gewonnen»
Von den Unternehmen, die am Pro­
jekt «Familienfreundliche KMU» teil­
genommen hatten, seien durchwegs
positive Rückmeldungen gekommen,
sagt Regierungspräsident Isaac Re­
ber. Die zweite Runde des Projekts
ist Teil der Baselbieter Wirtschaftsof­
fensive und gewinnt damit unter
dem neuen Namen «KMU im Basel­
biet in Aktion: Familienfreundlich­
keit als Erfolgsfaktor» noch an Be­
deutung.
Standpunkt: Herr Regierungspräsident Reber, warum sind familienfreundliche Arbeitsbedingungen
für die Wirtschaft im Kanton so
wichtig?
Isaac Reber: Eine attraktive Form
n der Vereinbarkeit von Beruf und Fa­
milie wird immer wichtiger als Stand­
ortargument. Unternehmen haben
damit einen weiteren Trumpf in der
Hand, wenn es darum geht, gute
Fachkräfte zu rekrutieren. Zudem
bietet das Baselbiet mit seiner geo­
grafischen Lage und seinen verhält­
die jeweiligen Firmenporträts im
«Standpunkt der Wirtschaft» und die
Verleihung eines Zertifikats positiv
wahrgenommen werden.
Isaac Reber,
Regierungs­
präsident.
nismässig kurzen Wegen als weiteren
Bonus einen idealen Mix aus Stadt
und Land.
Welches Fazit ziehen Sie nach der
ersten Staffel des Projekts?
Von den teilnehmenden Unterneh­
n men haben wir durchwegs positive
Rückmeldungen erhalten. Die Mass­
nahmen, welche die einzelnen Be­
triebe umgesetzt haben, werden von
den jeweiligen Mitarbeitenden ge­
schätzt und als Mehrwert anerkannt
– für das Unternehmen und für die
Mitarbeitenden. Dazu kommt, dass
Inwiefern profitieren KMU von der
Teilnahme an dem Projekt?
Die interessierten Unternehmen
n werden nicht allein gelassen, sondern
eng begleitet und beraten, damit die
Massnahmen den Möglichkeiten und
Bedürfnissen der jeweiligen Betriebe
entsprechen. Zudem profitieren sie
gegenseitig voneinander. Erfreuli­
cherweise kostet dies pro Betrieb le­
diglich 500 Franken. Das ist ver­
gleichsweise ein Klacks, wenn man
an den Reputations-Gegenwert denkt.
Das Projekt familienfreundliche
KMU geht dieses Jahr bereits in
die zweite Runde. Was macht den
Erfolg dieses Projekts aus?
Seit dieses Projekt Teil der Basel­
n bieter Wirtschaftsoffensive ist, hat es
noch an Bedeutung gewonnen. Zu­
dem wird es vom Bund unterstützt.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist auch,
dass der Fächer ganz weit aufge­
macht wird: Es geht also um weit
mehr als «nur» die Betreuung der
Kleinkinder während der Arbeitszeit
der Eltern. Wir schauen die Verein­
barkeit von Familie und Beruf ge­
samtheitlich an, und zwar so, dass
alle davon profitieren, also auch die
Betriebe.
Ist die Teilnahme an dem Projekt
für bestimmte Branchen gedacht,
oder können alle daran teilnehmen?
Wie gesagt: Vereinbarkeit von Fa­
n milie und Beruf schauen wir gesamt­
heitlich an, also kann das Projekt gar
nicht branchenspezifisch sein. Wie
diese Familienfreundlichkeit aber im
Detail ausgestaltet wird, das richtet
sich nach den Bedürfnissen und Mög­
lichkeiten des jeweiligen Unterneh­
mens. Massgebend ist einzig die
Grösse des Betriebs: mindestens
zehn, höchstens 150 Mitarbeitende.
Interview: Thomas Nigl
BL 8
KMU-ORGANISATIONEN
8. Mai 2015 – Schweizerische Gewerbezeitung
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
Gewerbeverein ist im vergangenen Jahr um 28 Mitglieder angewachsen.
GEWERBE MÜNCHENSTEIN
KMU PRATTELN –
Gewerbeverein Münchenstein
lanciert eine Werbekampagne.
Pratteln knackt
200er-Marke
Gegen hundert Mitglieder und Gäste
nahmen an der Generalversammlung
von KMU Pratteln teil, die am ver­
gangenen 16. April in den neuen Lo­
kalitäten der H.P. Gerber Pannen­
dienst AG stattfand. Präsident Markus Comment und sein Vorstand­
steam konnten auf ein sehr intensives
und erfreuliches Vereinsjahr zurück­
blicken.
Folgende Stichworte markieren die
Vorwärtsstrategie der lokalen KMUOrganisation: Verjüngung und Neu­
strukturierung des Vorstandsteams,
Namensänderung, modernes Logo,
überarbeiteter Web-Auftritt (www.
kmu-pratteln.ch), öffentliche KMUArena zum Thema «Bauen in Prat­
teln», Etablierung der monatlichen
Mitgliederanlässe «KMU-Zmorge»
und
«KMU-Feierabend-Treff»,
Gewerbe­seiten in den Grossauflagen
des Prattler Anzeigers. Dass sich der
Gewerbeverein KMU Pratteln nach
Jahren des Stillstands mittlerweile
auf einem äusserst erfreulichen Weg
befindet, veranschaulicht auch der
Mitgliederzuwachs um 28 Firmen
und Personen alleine im vergangenen
Jahr. Aktuell zählt der Gewerbever­
ein damit 203 Mitglieder. In der Ver­
einsgeschichte konnte erstmals die
magische 200er-Grenze überschritten
werden.
Ehrenmitglied Isabel Wöhrle
Gemeindepräsident Beat Stingelin
und Saskia Schenker, Leiterin des
Polit-Teams der Wirtschaftskammer
Baselland, gratulierten in ihren
Grussworten zur aussergewöhnlich
erfreulichen Entwicklung.
Die bisherigen Vorstandsmitglieder
Sabine Bührer (Kassierin), Sandra
Fontao und Isabel Wöhrle erklärten
auf den Zeitpunkt der diesjährigen
Verein
will mehr
Mitglieder
Markus Comment, Präsident KMU Pratteln, verabschiedet die zum Ehrenmitglied ernannte Isabel Wöhrle. Sie betreute im Vorstand seit 2001 das Lehrlingswesen.
FOTO MWB
Generalversammlung ihren Rücktritt.
Markus Comment verdankte ihre
zum Teil langjährige Arbeit mit lau­
nigen Worten und einem Geschenk.
Mit vierzehn Amtsjahren war Isabel
Wöhrle das dienstälteste Vorstands­
mitglied. Seit ihrer Wahl im Jahr 2001
hatte sie mit viel Engagement das
Lehrlingswesen betreut. Daneben
übernahm sie innerhalb des Vor­
standsteams verschiedene Aufgaben
und engagierte sich jeweils auch im
OK der Gewerbeausstellung. In An­
erkennung ihrer grossen Verdienste
um den Gewerbeverein wurde sie per
Akklamation zum Ehrenmitglied er­
nannt.
Neue Vorstandsmitglieder
Neu in die Vereinsleitung gewählt
wurden Nadine Mägerli (Firma Im­
moline Basel AG, Geschäftsstelle
Pratteln), die künftig das Ressort Fi­
nanzen betreuen wird, und Mike
Giuliani (Mitinhaber der Gsundheits­
hüttä GmbH), der künftig für das Res­
sort Homepage zuständig sein wird.
Marcel W. Buess
Gemessen an den in Münchenstein domizilier­
ten und tätigen KMU-Firmen sollte der lokale
Gewerbeverein (GVM) eigentlich einen deutlich
höheren Mitgliederbestand haben. Aktuell zählt
er 147 Mitglieder.
Aufgrund dieser Ausgangs­lage will der Verein
nun aktiv werden, wie Vorstandsmitglied Jürg
Bühler an der Generalversammlung vom ver­
gangenen 17. April im Restaurant Hofmatt kund­
tat. Mit einem Wettbewerb will man die bishe­
rigen Mitglieder zur Werbung von Neumitglie­
dern animieren. Bühler formulierte ein klares
Ziel: In einem Jahr sollen es mindestens 160
Mitglieder sein.
In der Öffentlichkeit präsenter sein
Dass es mit einem Wettbewerb alleine nicht ge­
tan ist, machte GVM-Präsident Serge van Egmont
deutlich. Der Gewerbeverein müsse in der Öf­
KMU MUTTENZ – An der Generalversammlung war die Sanierung des Schänzlitunnels das grosse Thema. Die FDP hat eine
Petition eingereicht, und die Gemeinde Muttenz will beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde einlegen.
Schänzlitunnel: Keine Sanierung ohne Kapazitätsausbau
Unter dem Titel «Hagnau: Sieben
Jahre­Dauerstau» orientierte Landrat
Christoph Buser, Direktor der Wirt­
schaftskammer Baselland, am 20. Ap­
ril an der Generalversammlung des
Gewerbevereins KMU Muttenz über
die vom Bund geplante Sanierung
des Schänzli-Tunnels.
Gemäss dem vorliegenden Projekt
soll die Infrastruktur beim Verkehrs­
knoten Hagnau während sieben Jah­
ren saniert werden. Als Folge davon
sind Staus und weitere massive Ein­
schränkungen und Behinderungen in
den umliegenden Gemeinden abseh­
bar. «Dieses Szenario ist unakzepta­
bel», sagte Buser an der Versamm­
lung im Coop Bildungszentrum. Für
die Wirtschaftskammer könne es kei­
ne Sanierung des Schänzlitunnels oh­
ne einen vorherigen Ausbau der Ver­
kehrskapazitäten respektive ohne die
Schaffung von Ersatzkapazitäten ge­
ben. Als Lösung wäre eine zusätzli­
che Tunnelröhre, analog zum Bel­
chentunnel, denkbar.
Jahrelanger Stau nicht zumutbar
Jahrelanger Dauerstau und verstopfte­
Gemeindestrassen seien schlicht
nicht zumutbar und würden massive
volkswirtschaftliche Kosten verursa­
chen, sagte Buser. Deshalb habe die
FDP Baselland im Januar 2015 eine
Petition lanciert und bereits 12­000
Unterschriften gesammelt. Die Peti­
tion wird demnächst der Baselbieter
Baudirektorin Sabine Pegoraro über­
reicht, damit sie diese mit dem nöti­
gen Nachdruck in Bern übergibt. Das
Beat Huesler, Präsident KMU Muttenz,
wehrt sich gegen die Folgen der Sanierung
des Schänzlitunnels.
FOTO ZVG
Hauptziel ist klar: Eine staufreie Sa­
nierung im Gebiet Hagnau in deutlich
weniger als sieben Jahren. Gemein­
depräsident Peter Vogt sagte, die Ge­
meinde Muttenz stehe voll hinter der
Petition. Nachdem die Gemeinde mit
ihren Einwänden bislang nicht gehört
worden sei, werde sie beim Bundes­
verwaltungsgericht Beschwerde ein­
legen. Diesen Entscheid habe der Ge­
meinderat kürzlich gefasst, wie Vogt
als Primeur den Mitgliedern von
KMU Muttenz bekanntgab.
Beat Hüsler, Präsident von KMU Mut­
tenz, pflichtete den Vorrednern bei:
«Auch das lokale Gewerbe muss sich
wehren.» Hüsler gab auch bekannt,
dass der Gewerbeverein der Gemein­
de den von der Konferenz der kanto­
nalen Gewerbe- und Industrievereine
(KGIV) erarbeiteten Forderungskata­
log bezüglich kantonaler und kom­
munaler Baustellen offiziell über­
geben wolle. MWB
KMU FRENKENDORF-FÜLLINSDORF – Schwierigkeiten bei Markt-Organisation im vergangenen Jahr.
Vorläufiger Verzicht auf den Dorfmarkt
In seinem Jahresbericht blickte Ruedi­
Flury, Präsident des Gewerbe­vereins
KMU Frenkendorf-Füllinsdorf eigent­
lich auf ein normales und gefreutes
Jahr zurück – mit einer Einschrän­
kung: Die Organisation des Frenken­
dörfer Herbst- respektive Dorfmark­
tes verlief harzig, und es brauchte
viel zusätzliches Engagement, damit
der traditionelle Event schliesslich
doch noch in einer vernünftigen und
tragfähigen Grösse durchgeführt wer­
den konnte.
Dabei wurden einheimische Stand­
betreiber von der Gemeinde und die
KMU-Mitglieder zusätzlich noch vom
Gewerbeverein grosszügig unter­
stützt.
Nach neuen Wegen suchen
Aufgrund der letztjährigen Schwie­
rigkeiten hat der Vorstand von KMU
Frenkendorf-Füllinsdorf beschlossen,
vorläufig auf die Durchführung die­
ses Marktes zu verzichten. Zuerst
müsse mit allen interessierten Krei­
sen nach neuen, erfolgversprechen­
IG auch im Interesse des Gewerbe­
vereins und seiner Mitglieder Ein­
sprache erhoben.
Zusätzlich werde noch in diesem Jahr
eine entsprechende Initiative lanciert.
Sollte die A22 aufgrund eines Unfalls
oder einer Störung im Tunnel ausfal­
len, müsse der Verkehr auf eine leis­
tungsfähige Rheinstrasse ausweichen
können.
Die Mitglieder des Gewerbevereins Frenkendorf-Füllinsdorf folgen den Ausführungen des
Vorstands.
FOTO ZVG
deren Wegen gesucht werden, bevor
sich der Organisationsaufwand für
den Gewerbeverein überhaupt lohne.
Für leistungsfähige Rheinstrasse
Der im Vorstand unter anderem für
Behördenkontakte zuständige Martin
Wolf orientierte über die Situation
bei der inzwischen durch die A22
entlasteten Rheinstrasse und die Ak­
tivitäten der IG Rheinstrasse. Das
vorliegende Ertüchtigungsprojekt re­
spektive der geplante Rückbau dieser
nach wie vor wichtigen Verbindungs­
strasse seien sowohl aus Gewerbe­
sicht als auch aufgrund von Sicher­
heitsüberlegungen schlicht nicht ak­
zeptabel. Aus diesem Grund habe die
Dank an die Lehrbetriebe
Urs Berger, Stv. Direktor und Leiter
Berufsbildung der Wirtschaftskam­
mer Baselland, dankte den Lehrbe­
trieben in Frenkendorf und Füllins­
dorf für ihr grosses Engagement im
Bereich der dualen Berufsbildung.
Berger wies auch auf die erfolgreiche
Lehrbetriebkampagne der Baselbieter
Gewerbevereine hin, die in diesem
Jahr weitergeführt wird.
Die Gemeinderäte Andreas Eschbach
(Füllinsdorf) und Ruth Janzi (Fren­
kendorf) lobten aus Behördensicht
das Engagement von KMU Frenken­
dorf/Füllinsdorf. Marcel W. Buess
Saskia Schenker, Leiterin Polit-Team bei der Wirtschaftskammer Baselland, überbringt die Grüsse des kantonalen Dachverbands.
FOTO MWB
fentlichkeit unbedingt präsenter sein. Deshalb
soll unter dem Motto «z’Münchestai findsch al­
les» eine Werbekampagne lanciert werden.
Gleichzeitig will der Vorstand, der mit Ausnah­
me des zurücktretenden Andreas Rogger wie­
dergewählt worden ist, auch die Webseite über­
arbeiten und modernisieren.
80-Jahr-Jubiläum steht bevor
Im Weiteren kann der Gewerbeverein im nächs­
ten Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiern, was
ebenfalls die Gelegenheit bietet, um den GVM
in Münchenstein spürbarer zu positionieren. In
diesem Kontext will der Vorstand das Thema
Gewerbe­ausstellung wieder aktiv aufgreifen.
Präsident Serge van Egmont hat auch hier eine
klare Meinung: «Es kann doch nicht sein, dass
wir in einer grossen Gemeinde wie München­
stein keine Gewerbeausstellung auf die Beine
stellen können.»
Um all diese ambitiösen, aber notwendigen Plä­
ne umzusetzen, braucht es zwangsläufig mehr
Mittel. Ohne Gegenwehr erhöhte die General­
versammlung deshalb den bisherigen Mitglie­
derbeitrag von 120 auf neu 150 Franken für Ak­
tivmitglieder.
Grusswort der Wirtschaftskammer
Saskia Schenker, Leiterin Polit-Team der Wirt­
schaftskammer Baselland, dankte im Namen
des kantonalen Dachverbandes für die Arbeit
des GVM und gratulierte insbesondere zur ge­
planten Neuaufstellung. Der Kanton Baselland
brauche aktive und innovative lokale Gewerbe­
vereine. In diesem Sinne unterstütze die Wirt­
schaftskammer Baselland ihre Mitglieder auf
allen Ebenen. Marcel W. Buess
BERUFSBILDUNG
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
ALLSCHWIL SCHÖNENBUCH
Den Gewerbeverein beschäftigen
vor allem Verkehrsprobleme.
Froh über das Ja
zur Umfahrung
In seinem vor einem Jahr verabschiedeten Leit­
bild verpflichtet sich der Gewerbeverein KMU
Allschwil Schönenbuch zu einem intensiven
«Dialog mit Politik, Gesellschaft und Behörden».
Diesen Leitsätzen folgten mittlerweile auch kon­
krete Taten, wie Präsident Markus Jenni in sei­
nem Jahresbericht feststellen konnte. So traf
sich der Vorstand im letzten Jahr zu zwei Sit­
zungen mit dem Gemeinderat. Im Weiteren fan­
den Zusammenkünfte mit den gewerbefreund­
lichen Parteien und mit Regierungsrätin Sabine
Pegoraro statt.
In allen diesen Gesprächen standen vor allem
verkehrspolitische Themen auf der Tagesord­
nung, denn die aktuelle Verkehrssituation in
und um Allschwil bereitet der KMU-Organisati­
on seit langem Kopfzerbrechen. In diesem Sin­
ne sei man auch sehr froh über die Zustimmung
der Baselbieter Stimmberechtigten zur Umfah­
rung Allschwil und über die Ablehnung der
VCS-Strasseninitiative, betonte Markus Jenni.
Umfahrung löst nicht alle Probleme
Doch damit seien längst noch nicht alle Proble­
me gelöst. Auf Antrag des Vorstands beschloss
die Generalversammlung die Unterstützung des
vom Allschwiler alt Landratspräsidenten Hanspeter Frey präsidierten überparteilichen Komi­
tees «Für eine zukunftsgerichtete, moderne Ver­
kehrsinfrastruktur». Doch der Gewerbeverein
will sich nicht nur verkehrspolitisch engagieren.
Auch im Bereich der Berufsbildung wird er des­
halb sein Engagement zugunsten der kantona­
len Lehrbetriebskampagne weiterführen.
Mike Keller, Gemeindepräsident von Binningen
und Präsident des Gewerbevereins KMU Binnin­
gen-Bottmingen, forderte die Gewerbevereine
auf, sich auch im Rahmen der Raumplanungs­
politik aktiv einzubringen. In diesem Zusam­
menhang stellte er das neue Raumplanungsge­
setz vor, wonach die Raumplanung künftig re­
gional und nicht mehr nur kommunal gelöst
werden muss. Keller will diesen Prozess nicht
einfach der Politik überlassen: «Ich bin nicht si­
cher, ob die Interessen der Gewerbetreibenden
dann berücksichtigt werden.»
Positionspapier ausarbeiten
Mike Keller regte deshalb die Bildung einer Ar­
beitsgruppe der Gewerbevereine des Leimentals
an, um ein Positionspapier zuhanden der Politik
auszuarbeiten. Dieser Vorschlag stiess bei den
Mitgliedern des Gewerbevereins KMU Allschwil
Schönenbuch auf offene Ohren und sie stimm­
ten der Gründung einer solchen Arbeitsgruppe
ohne Gegenstimme zu.
Landrat Christoph Buser, Direktor der Wirt­
schaftskammer Baselland, und Gemeindepräsi­
dentin Nicole Nüssli würdigten in ihren Gruss­
botschaften das politische Engagement von KMU
Allschwil Schönenbuch.
Marcel W. Buess
Schweizerische Gewerbezeitung – 8. Mai 2015
Lernende des KMU-Lehrbetriebsverbunds Baselland und Umgebung haben
bei einem Sozialeinsatz unentgeltlich für den Robinsonspielplatz in Frenkendorf gearbeitet.
BETRIEBSFENSTER –
Gutes leisten für die Gesellschaft
Auf dem Robinsonspielplatz in Fren­
kendorf wurde gehämmert, gebohrt,
gesägt, gestrichen und geputzt. Am
vergangenen 18. April waren für ein­
mal nicht Kinder und Jugendliche am
Werk, die dort ihre Freizeit verbrin­
gen, sondern Lernende des KMULehrbetriebsverbunds Baselland und
Umgebung.
Im Rahmen eines Betriebsfenster-An­
lasses leisteten rund 55 Lernende ih­
ren Sozialeinsatz. An jeweils einem
Tag im Jahr unterstützen die Lernen­
den des KMU-Lehrbetriebsverbunds
Institutionen in der Region bei deren
täglicher Arbeit und führen hand­
werkliche Projekte aus. Der gemein­
schaftliche Gedanke steht dabei im
Vordergrund; auf eine finanzielle Ent­
löhnung wird verzichtet.
Markus Jenny, Präsident KMU Allschwil (rechts),
begrüsst Landrat Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland.
FOTO ZVG
BL 9
Aussendach für Eselstall
In Frenkendorf wurden die Lernen­
den von Petra Vogt, der Leiterin des
Robinsonspielplatzes, und ihrem
Team begrüsst. Bei Kaffee und Gip­
feli erklärten sie die zu erledigenden
Arbeiten und teilten die jugendlichen
Helferinnen und Helfer in Teams auf.
Eine Gruppe widmete sich einem al­
ten Zirkuswagen, der dringend eine
neue Wandverkleidung benötigte. Ein
anderes Team baute für den neuen
Eselstall ein Aussendach und eine
weitere Gruppe kümmerte sich um
den Umbau des Hasen- und Meer­
schweinchenstalls. Kreativ betätigen
konnten sich jene Lernenden, welche
für das Streichen des Holzzauns ein­
geteilt wurden. Die Kochgruppe ver­
köstigte die hungrigen Lernenden
beim Mittagessen mit selbstgebacke­
nen Pizzen und Salaten.
Alle Arbeiten wurden erledigt
Nach der gemeinsamen Pause gingen
die Lernenden wieder gestärkt zu­
rück ans Werk. Am späten Nachmit­
tag waren dann alle Arbeiten erledigt.
Petra Vogt zog am Ende des Arbeits­
tags eine positive Bilanz: «Innert ei­
nes Tages haben die Lernenden dem
Leiterteam des Robinsonspielplatzes
Arbeiten abgenommen, für welche
sie alleine mehrere Wochen ge­
braucht hätten.» Vogt dankte den An­
wesenden für ihren motivierten Ein­
satz.
Die Sozialeinsätze sind für die Ler­
nenden des KMU-Lehrbetriebsver­
bunds fester Bestandteil des Ausbil­
dungsprogramms. Sie leisten damit
ohne Entgelt etwas Gutes für die Ge­
sellschaft. Das motiviert die Lernen­
den zusätzlich, ist doch für einige die
handwerkliche Arbeit im Freien doch
etwas Aussergewöhnliches.
Corinne Champion
FÖRDERUNG DER SELBSTKOMPETENZEN
Nebst den Sozialeinsätzen führt der
KMU-Lehrbetriebsverbund Baselland
und Umgebung mit seinen Lernenden weitere Veranstaltungen zur Förderung der Selbst- und Sozialkompetenzen durch.
Dazu gehören Seminare, welche
stets unter einem fixen Motto stattfinden und wofür jeweils ein externes Expertenteam eingeladen
wird. Behandelt wurden bereits The-
Das Kochteam bereitet das Mittagessen vor.
men wie nonverbale Kommunikation, Budgetplanung, Umgang mit
Gewalt und Drogen, das Verhalten
in Notsituationen und der Brandschutz.
Bei Ausflügen, die von der Geschäftsstelle des KMU-Lehrbetriebsverbunds organisiert werden,
können sich die Jugendlichen gegenseitig austauschen und so ihr
soziales Netzwerk erweitern.
cc
Der Holzhag erhält einen neuen Anstrich.
FOTOS HÄNGGI
Der Verband der Schweizer PSA-Anbieter will sich noch intensiver für Arbeits­
sicherheit einsetzen. Diese zahle sich für den Betrieb aus, hiess es an der Generalversammlung.
SWISS SAFETY –
Arbeitssicherheit rentiert für Arbeitgeber
swiss safety – seine Forderung, dass
an jedem Arbeitstag von allen Mitar­
beitenden zehn Minuten für die Ar­
beitssicherheit investiert werden.
Dabei sollen jeweils mindestens zwei
Minuten für die Überprüfung der Per­
sönlichen Schutzausrüstung (PSA)
eingesetzt und zum Beispiel folgende
Abklärungen getroffen werden: Ist
die PSA noch zweckmässig, wurde
sie regelmässig gereinigt, ist sie frei
von Schmutz und allen Mitarbeiten­
den zugänglich? Für Verbandspräsi­
dent Dominique Graber ist Arbeits­
sicherheit eine zentrale Führungsauf­
gabe. «Sie muss auf allen Betriebs­
ebenen aktiv gelebt werden.»
Für Verbandspräsident Dominique Graber ist die Arbeitssicherheit im Betrieb eine z­ entrale
Führungsaufgabe.
FOTO ZVG
Investitionen in den Arbeits- und Ge­
sundheitsschutz lohnen sich für die
Betriebe doppelt. Gemäss mehreren
internationalen Studien macht sich
jeder Franken, der in die betriebliche
Präventionsarbeit und damit in die
Arbeitssicherheit investiert wird,
mindestens um das Zweifache be­
zahlt.
An seiner Generalversammlung Mit­
te April in Zürich bekräftigte der Ver­
band der Schweizer PSA-Anbieter –
Gesunde Mitarbeitende
Gesunde und leistungsfähige Mitar­
beitende bilden das Kapital eines Un­
ternehmens. Auf diesen Grundsatz
bezogen sich auch die Vorstandsmit­
glieder Denise Bürgi und Cornelia
Gilgen, welche den Mitgliedern die
Ergebnisse der erwähnten internati­
onalen Studien und die daraus resul­
tierenden Massnahmen von swiss sa­
fety präsentierten. Im Rahmen einer
dieser Studien wurden insgesamt 337
Unternehmen aus 19 Ländern be­
fragt. Für den überwiegenden Teil der
befragten Firmen – in der Schweiz
waren es deren zwölf – steht die Not­
wendigkeit des Arbeits- und Gesund­
heitsschutzes ausser Frage. In den
folgenden Betriebsbereichen wird der
präventive Einfluss am stärksten be­
urteilt: Produktion, Transport, Perso­
naleinsatz und Lagerung.
Flyer mit zehn PSA-Regeln
Die Gesamtkosten pro Mitarbeiter
werden mit 1200 Euro beziffert. Da
sich jeder in den betrieblichen Ar­
beits- und Gesundheitsschutz inves­
tierte Franken um mindestens das
Zweifache bezahlt mache, lohne sich
dies allemal, betonte Bürgi.
Mit dem Flyer «Nimm Dir 10 Minu­
ten Zeit», mit zehn PSA-Regeln, mit
einer flächendeckenden Medien­
arbeit und der Beteiligung an der
­Suva-Kampagne «Vision 250 Leben»
wird sich swiss safety laut Präsident
Domenique Graber noch intensiver
für das Thema Arbeitssicherheit en­
gagieren und will dabei eine führen­
de Rolle übernehmen
.
Marcel W. Buess
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Und dafür sagen wir Danke.
blkb.ch/jfj
v.l.:
Daut Sadiku, Berufspraktikant der Jobfactory;
Kaspar Schweizer, Mitglied der Geschäftsleitung der BLKB;
Fanar Potros, Lernende Haus der Wirtschaft.
KMU-ORGANISATIONEN
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AUS DER NACHBARSCHAFT
Gewerbevereine planen
gemeinsame Ausstellung.
Dorneckberg stellt
in Dornach aus
Die Generalversammlung des Gewerbevereins Dorneckberg fand in den Räumen der Martin Vogel AG in Büren
statt.
FOTO ZVG
Im Turnus von vier Jahren führt der Gewerbe­
verein Dorneckberg jeweils eine vielbeachtete
Gewerbeausstellung durch. Die letzte GEDO
fand im Jahr 2012 in Seewen statt. Als Austra­
gungsort für die GEDO’16 war eigentlich Nuglar
geplant. Umfangreiche Strassensanierungen in
diesem und im nächsten Jahr verunmöglichen
nun aber die Durchführung der geplanten Aus­
stellung, so dass die Verantwortlichen des Ge­
werbevereins Dorneckberg nach Alternativen
suchen mussten.
An der Generalversammlung, die kürzlich in
den Räumen der Martin Vogel AG in Büren statt­
fand, unterbreiteten Präsident Roman Baumann
Lorant und GEDO-OK-Chef Martin Vögtli den
Mitgliedern einen Vorschlag: Die nächste
­Gewerbeausstellung wird zusammen mit dem
Gewerbeverein Dornach organisiert und vom
15. bis 17. April 2016 im Dornacher Gewerbe­
gebiet «Weiden» stattfinden.
Auf einer Gesamtfläche von rund 4500 Quad­
ratmetern sollen sich mindestens 100 gewerbli­
che Aussteller präsentieren. Vögtli bezeichnete
dieses Vorhaben als «Riesenkiste». Immerhin
werden über 25 000 Besucherinnen und Besu­
cher erwartet. Das neue GEDO-Projekt stiess auf
Gegenliebe und die Mitglieder akzeptierten es
ohne Gegenstimme.
Urs Berger überbrachte namens der Wirtschafts­
kammer Baselland die Grüsse aus der Nachbar­
schaft und zeigte sich beeindruckt von der In­
novationskraft des Gewerbevereins Dorneck­
berg, in dem sich die KMU-Betriebe der Schwarz­
bubengemeinden Büren, Gempen, Hochwald,
Nuglar-St. Pantaleon und Seewen organisiert
haben. Marcel W. Buess
BL 11
Schweizerische Gewerbezeitung – 8. Mai 2015
Gewerbeverein Sissach und Umgebung
organisiert die Gewerbeausstellung Mega 2015.
GESI –
Mega Sissach
wird noch grösser
Die Sissacher Gewerbeausstellung
Mega 2015 war auch an der General­
versammlung des Gewerbevereins
Sissach und Umgebung (Gesi) das
zentrale Thema. OK-Präsident Jan
Röthing und Nationalrätin Daniela
Schneeberger – in ihrer Eigenschaft
als Gesi-Präsidentin – konnten einen
sehr erfreulichen Ausblick auf das
kommende Grossereignis im Oberba­
selbiet machen: Das Sissacher Zent­
rum wird vom 5. bis 7. Juni bereits
zum zweiten Mal die Bühne für die
grösste Open-Air-Gewerbe­ausstellung
im Baselbiet sein.
Dieses Jahr findet die Ausstellung
nicht nur in der Begegnungszone und
deren Nebengassen statt, sondern
PROMOTION LAUFENTAL
dehnt sich bis zur neuen Migros-­
Filiale an der Hauptstrasse aus. Die
Genossenschaft Migros nimmt nicht
nur als Ausstellerin teil, sondern
konnte – neben der Basellandschaft­
lichen Kantonalbank – auch als MegaHauptsponsorin gewonnen werden.
OK erwartet 35 000 Besuchende
Die Mega 2015 wird gegen 150 aktive
Teilnehmer aufweisen. 121 Aussteller
und Ladenbetriebe werden ihre Pro­
dukte und Dienstleistungen präsen­
tieren. Hinzu kommen 27 Verpfle­
gungsstätten. Damit können die Gesi-­
Organisatoren gegenüber der Erstaus­
gabe im Jahre 2010 deutlich zulegen.
Mit einem vielfältigen kulinarischen
Nationalrätin Daniela Schneeberger, Gesi-Präsidentin, und der Vorstand präsentieren die
Details zur Mega 2015.
FOTO ZVG
Angebot und einem attraktiven Rah­
menprogramm, das vor allem regio­
nalen Formationen und Künstlern ei­
ne Plattform bieten soll, wollen die
Mega-Macher mindestens 35 000 Be­
sucherinnen und Besucher anlocken.
Die statutarischen Geschäfte wickel­
te Präsidentin Daniela Schneeberger
speditiv und in beinahe schon re­
kordverdächtiger Kürze ab. Im letz­
ten Jahr konnte der Gewerbeverein
erfreulicherweise einen Netto-Zu­
wachs von neun Mitgliedern ver­
zeichnen und zählt damit über 210
Mitglieder. Neu in den Vorstand wur­
de Christine Tschan gewählt.
Die Gesi-Dynamik und der Ausblick
auf den Mega-Event fanden auch ei­
nen sehr anerkennenden Nieder­
schlag in den Grussworten von Ge­
meindepräsident Peter Buser, Saskia
Schenker, Leiterin Polit-Team der
Wirtschaftskammer Baselland, sowie
Stefan Küng, Präsident des benach­
barten Gewerbevereins Gelterkinden
und Umgebung. Marcel W. Buess
– Führungswechsel an der Generalversammlung der Laufentaler Wirtschaftsförderorganisation.
Walter Jermann übergibt Präsidium an Remo Oser
Seit acht Jahren präsidierte e. Natio­
nalrat Walter Jermann die regionale
Wirtschaftsförderungs-Organisation
«Promotion Laufental». Im Jahr 2001
wurde er als Vertreter des Gewerbe­
vereins Laufental in den Vorstand ge­
wählt.
Während seines insgesamt vierzehn
Jahre langen Wirkens konnte die Pro­
motion Laufental vor allem vom gros­
sen Beziehungsnetz von Walter Jer­
mann profitieren. Als Gemeindeprä­
sident, Landratspräsident und Nati­
onalrat wies er in breiten Kreisen auf
den Stellenwert und das Potenzial
des Laufentals hin und öffnete ver­
schiedene Türen.
Verdient gemacht um Laufental
Als Meilensteine seiner Präsidialzeit
sind zweifellos die institutionalisier­
te Zusammenarbeit mit dem Forum
Regio Plus (Förderinstitution des
Walter Jermann arbeitete 14 Jahre bei der
Promotion Laufental mit, davon acht Jahre­
als Präsident.
FOTO MWB
Schwarzbubenlands), die Einrich­
tung einer gemeinsamen Fachstelle
von Promotion und Regio Plus, die
Schaffung einer modernen und be­
nutzerfreundlichen Webseite und
verschiedene spannende Podien im
Gymnasium Laufen zu nennen.
In die Amtszeit von Jermann fielen
aber auch die gemeinsame Lehrlings­
werbung in der Region LaufentalSchwarzbubenland, die Gratulations­
feier für erfolgreiche Lehrabgänger
oder das regionale Tourismus-Projekt
in Zusammenarbeit mit Baselland
Tourismus.
Für Fachstellenleiter Thomas Kübler
hat sich Walter Jermann um die För­
derung und die wirtschaftliche Ent­
wicklung des Laufentals ausseror­
dentlich verdient gemacht. Mit aner­
kennenden Worten, einem Geschenk
und einem grossen Applaus wurde
Walter Jermann sodann verabschie­
det. Als Jermanns Nachfolger be­
stimmte die Generalversammlung,
die in den Räumlichkeiten der Alu­
minium-Laufen AG in Liesberg statt­
fand, den Röschenzer Gemeindeprä­
sidenten Remo Oser. Oser wurde vor
einem Jahr in den Vorstand von Pro­
motion Laufental gewählt.
Vielfältige Aktivitäten
Der Aktionsradius von Promotion
Laufental erstreckt sich vom Lehr­
lingswesen über den Tourismus bis
zur Energie- und Verkehrspolitik. Sie
engagiert sich für die wirtschaftliche
Entwicklung der Region Laufen. Sei
es mit den Projekten «Die Region
macht Schule» und «Mobilitätsma­
nagement» oder mit einer TourismusInfostelle am Bahnhof in Laufen und
einer Imagekampagne für die Region
Laufental-Schwarzbubenland. Der
Fachstellenleiter Thomas Kübler sieht
die Kernkompetenz und -aufgabe der
Promotion Laufental in der Bestan­
despflege und in einer bedarfsgerech­
ten Begleitung der regionalen Unter­
nehmen.
Marcel W. Buess
Die Installation von Überwachungskameras will sorgfältig geplant sein. Der
Betrieb der Kameras muss den datenschutzrechtlichen Bestimmungen entsprechen.
RATGEBER RECHT –
Die Videoüberwachung birgt Risiken
Herr Meier ist Betreiber einer Mini­
golfanlage. Zu seinem Ärger be­
schränken sich jedoch nicht alle sei­
ne Kunden auf das Einlochen von
Bällen. Immer wieder kommt es zu
Beschädigungen der Hindernisauf­
bauten, hervorgerufen durch kraft­
volle Hiebe mit dem Golfschläger.
Daneben sind auch die Toiletten­
anlagen immer wieder Ziel von Van­
dalenakten.
Herr Meier beschliesst deshalb, eine
Videoüberwachungsanlage zu mon­
tieren. Unter welchen Voraussetzun­
gen darf er das?
Eingriff in die Persönlichkeit
Das Aufnehmen beziehungsweise Fil­
men von bestimmbaren Personen
mittels Überwachungskamera ist ein
Eingriff in die Persönlichkeit der Ge­
filmten. Es handelt sich dabei um ei­
ne Datenbearbeitung, deren Zuläs­
sigkeit sich nach den Bestimmungen
des Datenschutzgesetzes beurteilt.
Wer eine solche Anlage installieren
will, hat insbesondere folgende
Punkte zu beachten:
Markus
Prazeller,
Rechtsanwalt
bei der Kanzlei
Battegay,
Dürr, Wagner.
n Der
Eingriff in die Persönlichkeit
der Gefilmten muss gerechtfertigt
sein. Das heisst konkret: Die Betrof­
fenen müssen dem Eingriff zuge­
stimmt haben oder es muss ein öf­
fentliches oder privates Interesse am
Eingriff bestehen. Das Verhindern
von Sachbeschädigungen kann dabei
ein rechtfertigendes Interesse sein.
n Die Videoüberwachung darf nicht
zu stark in die Persönlichkeit der Be­
troffenen eingreifen. Eine Video­
kamera im Toilettenbereich verletzt
die Intimsphäre des Gefilmten und
ist daher unverhältnismässig und un­
zulässig. Auch sollen nicht mehr Bil­
der aufgenommen werden, als zur
Erreichung des Zweckes tatsächlich
erforderlich sind.
n Das Datenschutzgesetz verlangt,
dass die Beschaffung von Personen­
daten und der Zweck ihrer Bearbei­
tung für die Betroffenen erkennbar
sind. Für den Betreiber einer Anlage
heisst das: Er muss mit Hinweisschil­
dern auf die Überwachung aufmerk­
sam machen.
n Die aufgenommenen Videobilder
müssen vor dem Zugriff von Unbe­
fugten geschützt werden. Werden die
Videobilder gespeichert, müssen sie
innert kurzer Zeit wieder gelöscht
werden. Der Eidgenössische Daten­
schutzbeauftragte empfiehlt eine Lö­
schung nach 24 Stunden.
n Die Überwachung muss sich auf
privaten Grund beschränken. Öffent­
liche Strassen und fremde Grund­
stücke dürfen nicht überwacht wer­
den.
Die Installation einer Videoüberwa­
chungsanlage kann ein legitimes Mit­
tel sein, um Sachbeschädigungen zu
verhindern und die Sicherheit der
Kunden zu gewährleisten. Sie sollte
jedoch nicht überstürzt erfolgen. Da­
mit der Betrieb der Kameras den da­
tenschutzrechtlichen Bestimmungen
entspricht, ist Herrn Meier deshalb
zu empfehlen, sich fachlich beraten
zu lassen. Denn: Die Videoüberwa­
chung birgt rechtliche Risiken.
LEGAL-TEAM
Der Rechtsanwalt Markus
Prazeller arbeitet bei der Kanzlei
Battegay, Dürr, Wagner. Diese ist
Partnerin im Legal-Team der Wirtschaftskammer Baselland. Das
Legal-Team steht den Mitgliedern der Wirtschaftskammer für
Auskünfte­zur Verfügung.
Es ist erreichbar unter der Telefonnummer 061 927 66 70 oder via
E-Mail an dessen Leiterin,
Fürsprecherin Barbara Gfeller:
[email protected].
BL 12
KMU-ORGANISATIONEN
8. Mai 2015 – Schweizerische Gewerbezeitung
GASTRO BASELLAND –
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
Wirteverband nimmt an der Jahresversammlung die Politik in die Pflicht.
RATGEBER PENSIONSKASSE
Den Worten müssen Taten folgen
Gastro-Baselland-Präsident Enrique
Marlés blickte an der Jahresver­
sammlung der Baselbieter Wirte mit
gemischten Gefühlen auf sein erstes
Präsidialjahr zurück. Zu den Minus­
punkten gehöre zweifellos die verlo­
rene Abstimmung über die von
Gastro­
Suisse lancierte Mehrwert­
steuer-­Initiative. Immerhin habe sich
die Branche damit initiativfähig er­
wiesen, hielt Marlés fest.
Unerfreulich sei auch das mediale
Hochkochen von sogenannten
«Grüsel­beizen» gewesen. Hier würde
zum Teil mit ungleichen Ellen gemes­
sen und das Ganze sehr unreflektiert
widergegeben. Marlés wehrte sich
vehement dagegen, dass mit der von
gewissen Kreisen geforderten Offen­
legung solcher Kontrollresultate
schliesslich eine ganze Branche an
den Pranger gestellt und in ein völlig
falsches Licht gesetzt werde.
Zufrieden mit Prüfungen
Die Entwicklung des Ausbildungs­
zentrums und der Verlauf der Wirte­
kurse werden von Marlés und Ge­
schäftsführer Bruno Gruber positiv
bewertet. Vor allem bei den Prüfun­
gen zum Fähigkeitsausweis werden
Roland Minnig,
Unternehmensberater
ASGA Pensionskasse
Genossenschaft.
nach wie vor hohe Teilnehmerzahlen
registriert. «Dies deutet auf einen ver­
stärkten Wettbewerb im Markt hin»,
stellte Gruber in seinem Bericht fest.
Zufrieden mit kantonalen Wahlen
Enrique Marlés blickte mit Genugtu­
ung auf die kantonalen Wahlen zu­
rück. Gastro Baselland habe die sich
KMU-freundlich gebenden Parteien
und Kandidaten unterstützt. Nun er­
wartet der Baselbieter Gastroboss
aber auch konkrete Taten: Abbau von
administrativen Hürden und von un­
nötigen Vorschriften. Mit Blick auf
den starken Franken müssten die hie­
sigen Rahmenbedingungen dringend
verbessert werden, sonst werde die
Luft auch für seine Branche sehr
dünn, erinnerte Marlés die an der
Versammlung anwesenden Politiker
– unter anderem Landratspräsidentin
Myrta Stohler und die Regierungsräte­
Isaac Reber und Thomas Weber.
Rente oder Kapital für
Konkubinatspartner?
Präsident Enrique Marlés (links) gratuliert Ehrenmitglied Marcel Blättler. Die Laudatio
hielt Marlés’ Vorgänger, Markus Thommen (rechts).
FOTO ZVG
Ehrenmitglied Marcel Blättler
Nach zwölfjähriger Mitarbeit in der
Verbandsleitung – seit 2004 als Vize­
präsident – trat Marcel Blättler (Leue
Waldenburg) an der diesjährigen Ge­
neralversammlung zurück. Als lang­
jähriger Wegbegleiter hielt Markus
Thommen, der Vorgänger des heuti­
gen Verbandspräsidenten, die Lauda­
tio auf Blättler. Er würdigte den De­
missionär in launigen Worten als
wohltuenden Querdenker und als «ei­
nen Gastgeber, wie er im Buche
steht». Die Berufskolleginnen und
-kollegen würdigten Blättlers grosses
Engagement mit dessen Ernennung
zum Ehrenmitglied von Gastro
­Baselland. Marcel W. Buess
Frage: Erhält mein Konkubinatspartner bei
meinem Ableben eine Rente oder ein Todesfallkapital?
Antwort: Das Gesetz überlässt es den Pensions­
kassen, eine solche Leistung zu entrichten. So­
wohl die 1. Säule (AHV) als auch die obligato­
rische Unfallversicherung (UVG/SUVA) sehen
keine Hinterlassenenleistungen für Konkubinats­
paare vor.
Anhand des Vorsorgereglements ist zu prüfen,
ob Ihre Pensionskasse eine Hinterlassenenrente
und/oder Todesfallkapital an den Konkubinats­
partner vorsieht und welches die genauen Vor­
aussetzungen sind. Vielfach wird dabei eine
gemeinsame, ununterbrochene Lebensgemein­
schaft von mindestens fünf Jahren im gleichen
Haushalt vorausgesetzt, und dass eine schrift­
liche Begünstigung zu Lebzeiten bei der
Pensions­kasse hinterlegt wurde. Hierzu bieten
die Kassen in der Regel spezielle Formulare an.
Allfällige Waisenrenten an minderjährige Kinder
des Verstorbenen werden in jedem Fall zusätz­
lich ausbezahlt.
NÜTZLICHE ADRESSEN
Abfall-Entsorgung
Fassaden/Flachdach
061
Brunner Mulden GmbH
411 03 33 Pumpwerkstr. 39, 4142 Münchenstein
www.brunner-mulden.ch
061
REWAG Recycling & Entsorgung,
816 99 70 Rinaustrasse 633, 4303 Kaiseraugst,
www.rewag-entsorgung.ch
Arbeitshebebühnen
061
WS-Skyworker AG
813 03 03Arbeitsbühnen-Vermietung
www.ws-skyworker.ch
Bodenbeläge
061
Glatt & Vettiger AG
921 94 37 Oristalstrasse 87, 4410 Liestal
www.glatt-vettiger.ch
Brandschutz
061
Roth AG Lausen
926 77 20Malerei/Brandschutz/Isolation
Industriestrasse 12, 4415 Lausen
www.roth.ch
Briefkästen
061
Fünfschilling AG Metallbau
426 91 41 Hauptstrasse 20, 4102 Binningen
Grubenstrasse 20, 4303 Kaiseraugst
www.fuenfschilling.ch
061
MARX.AG Gebäudehüllen
466 70 00Herrenmattstrasse 25, 4132 Muttenz
www.marx.ag [email protected]
Fenster
061
Aerni Fenster AG
815 35 35 Hauptstrasse 173, 4422 Arisdorf
www.aerni.ch
061
Gerber-Vogt AG
487 00 00 Fenster- und Fassadenbau
www.gerber-vogt.ch
061
HAUSER Carrosserie/Fahrzeugbau
481 33 88Binningerstrasse 99b, 4123 Allschwil
www.hauser-carrosserie.ch
061
WENGER Carrosserie/Fahrzeugbau
686 99 00Klingentalstrasse 77, 4057 Basel
www.wenger-basel.ch
Computer
061
Transoft GmbH – gegr. 1982
301 33 36Hard- und Softwaredienstleister
[email protected]
Facility Services
061
ImproWare AG – Breitband.ch
826 93 07Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln
www.breitband.ch
061
A + B Flachdach AG,
381 70 004102 Binningen/Basel
www.abflachdach.ch
Internet/Webdesign
Fotoreportagen/Pressebilder
079
Heinz Dürrenberger, 4127 Birsfelden
371 52 90Presse/PR/Reportagen/Internetbilder
[email protected]
Gipsergeschäfte/Wandsysteme
061
STÖCKLI WADESCO AG
823 00 004133 Pratteln, Götzisbodenweg 2
www.stoeckliwadesco.ch
Grafik/Werbung
061
Grafik – massgeschneidert für KMU
927 65 25Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier,
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal
[email protected]
061
typo.d AG, Baselstr. 8, 4153 Reinach
713 25 35 typografie, grafik, app- und webdesign
www.typod.ch
061
M. Wagner & Co AG
821 11 12 Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln
www.wagnerhaushalt.ch
061
SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»
406 14 14 Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach
www.sowacom.ch
Internet/Telefonie
Flachdach
Haushaltgeräte
061
ICSystems + Support AG
716 29 30 ... ihr kompetenter IT-Partner
www.icsystems.ch
061
Ausländerdienst Baselland
827 99 00Bahnhofstrasse 16
4133 Pratteln
www.ald-bl.ch [email protected]
061
Schreinerei Schneider AG
826 90 90Meierhofweg 9,
4133 Pratteln
Carrosserie & Fahrzeugbau
061
CSF AG
467 99 33Sorgenfreie IT
www.csf.ch [email protected]
Integrationsfragen
061
MEVO-Fenster AG
717 10 10 Chr. Merian-Ring 25, Reinach
www.mevo.ch
Buchhaltung & Verwaltungen
061
Uniship AG
205 44 51Peter Merian Strasse 58, 4052 Basel
[email protected]
Informatik
061
CS2 – Creative Solutions GmbH
333 22 22Gerbegässlein 1, 4450 Sissach
www.cs2.ch [email protected]
Isolation
061
Roth AG Lausen
926 77 20Malerei/Brandschutz/Isolation
Industriestrasse 12, 4415 Lausen www.roth.ch
Lichtkuppeln (RWA-Systeme)
061
ISBA AG
761 33 44Industriestrasse 15, 4222 Zwingen
www.isba.ch
Mulden-Transport
061
Brunner Mulden GmbH
411 03 33 Pumpwerkstr. 39, 4142 Münchenstein
www.brunner-mulden.ch
Parkettbeläge
061
Glatt & Vettiger AG
921 94 37 Oristalstrasse 87, 4410 Liestal
www.glatt-vettiger.ch
Patent- und Markenanwälte
061
BOHEST AG, ehemals
295 57 00A. Braun Braun Héritier Eschmann AG
Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel
www.bohest.ch [email protected]
061
Braunpat Braun Eder AG
307 90 30Reussstrasse 22, 4054 Basel
www.braunpat.ch, [email protected]
Schreinereien
061
Schreinerei Schneider AG,
841 06 66Wannenweg 6, 4133 Pratteln
Schriften & Reklame
061
Donelli Schriften, Basel
302 30 50Grafik, Schrift und Gestaltung
[email protected]
Stellenvermittlung
061
Personal Contact Group AG
685 91 11 St. Jakob-Strasse 110, 4132 Muttenz
www.personal.ch
061
Personal Contact Liestal AG
926 93 93Rathausstrasse 34, 4410 Liestal
Vermessung
061
Jermann Ing. + Geometer AG
706 93 93Arlesheim, Liestal, Sissach, Zwingen
www.jermann-ag.ch
Versicherungen
061
Die Mobiliar, 4147 Aesch
756 56 56Generalagentur Stephan Hohl,
www.mobiaesch.ch
Weine und Destillate
061
Siebe Dupf Kellerei AG
921 13 33 Kasernenstr. 25, 4410 Liestal
www.siebe-dupf.ch
Werbeanlagen & Beschriftungen
061
Neonwidmer AG Werbeanlagen
751 44 55 Weidenweg 18, 4147 Aesch
www.neonwidmer.ch
Wintergärten/Verglasungen
061
Furrer Metallbau AG
921 58 80Kanalstrasse 1, 4415 Lausen
www.furrer-metallbau.ch
061
Personal Contact Laufen AG
765 91 00 Bahnhofstrasse 16, 4242 Laufen
Transport
061
Felix Transport AG
766 10 10 Talstrasse 47, 4144 Arlesheim
www.felixtransport.ch
Treuhand
061
ONLINE TREUHAND AG
717 81 91 Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach
www.onlinetreuhand.ch
Treuhand/Revision
061
BDO AG
927 87 00Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal
www.bdo.ch
061
BDO AG
317 37 77 Münchensteinerstr. 43,4052 Basel, www.bdo.ch
061
BDO AG
766 90 60Baselstrasse 160, 4242 Laufen
www.bdo.ch
061
Testor Treuhand AG
205 45 45Holbeinstrasse 48, 4002 Basel
www.testor.ch
061
Gottlieb AG, Facility Services
689 91 91Markgräflerstrasse 50
4057 Basel, www.gottlieb.ch
061
TRETOR AG
926 83 83Industriestrasse 7, 4410 Liestal
www.tretor.ch
Ein Eintrag im Firmenregister lohnt sich:
Rufen Sie Ihr Unternehmen alle 14 Tage bei den besten Kunden des Baselbiets in Erinnerung
Das Firmenregister «Nützliche Adressen» erscheint alle zwei Wochen im «Standpunkt der Wirtschaft».
Der «Standpunkt der Wirtschaft» wird regelmässig von Tausenden von Entscheidungsträgern aus KMU-Wirtschaft und Politik in der Region Nordwestschweiz gelesen.
Profitieren auch Sie vom weitreichenden Beziehungsnetz der Wirtschaftskammer Baselland mit einem Eintrag im Firmenregister.
Neueinträge nimmt Frau S. Zihlmann von Atelier Donelli entgegen (Kontaktadresse siehe unten).
Anzeigenverwaltung «Standpunkt» und «Firmenregister»
Atelier Donelli, Frau S. Zihlmann, Postfach, 4009 Basel
Telefon: 061 303 83 55 E-Mail: [email protected]