lädt herzlich zu einer Vortragsveranstaltung von Dr. Robert Pichler Institut für Slawistik, Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema Mazedoniens Muslime im Spannungsfeld von nationaler Emanzipation, muslimischer Identität und islami(sti)scher Erneuerung am Donnerstag, dem 7. Mai 2015 um 18:15 Uhr in den Räumen der Geschäftsstelle der Südosteuropa-Gesellschaft, Widenmayerstr. 49, 80538 München (Haltestelle Tivolistr., Tram 18, Bus 154) Zum Thema: Seit dem Zerfall Jugoslawiens sind die Muslime Mazedoniens, die AlbanerInnen, TürkInnen, Roma sowie die mazedonisch-sprachigen MuslimInnen, in turbulente Prozesse identifikatorischer Neuausrichtung involviert. Zum einen geht es darum, die Beziehung von religiöser und nationaler Zugehörigkeit neu zu bestimmen, zum anderen zeigen sich innerhalb der muslimischen Gemeinschaft Spaltungen und neue Allianzen, die auf transnationale Prozesse verweisen und eng mit sozioökonomischen und politischen Entwicklungen in der Region in Beziehung stehen. Ausgehend von der Schilderung genereller religionspolitischer Entwicklungen in Mazedonien befasst sich dieser Vortrag mit den Verhältnissen in zwei benachbarten westmazedonischen Dörfern, in denen AlbanerInnen und mazedonisch-sprachige MuslimInnen leben. Auf der Basis von autobiographischen Erzählungen, Gesprächen und Beobachtungen werden unterschiedliche Motive, Einstellungen und Handlungsweisen lokaler Akteure beleuchtet. Dabei rücken Fragen ins Zentrum, wie Vertreter der islamischen Glaubensgemeinschaft ihre Position zu festigen versuchen, auf welche Widerstände sie dabei stoßen, wie sich eine Gruppe von Islamisten zu positionieren sucht und in welcher Weise dem Islam als moralische und sinnstiftende Instanz Legitimation zu- oder abgesprochen wird. Robert Pichler hat an der Karl-Franzens Universität Graz in Geschichte promoviert. Seit Oktober 2014 ist er im DFG-Projekt "Geteilte Herrschaft: Loyalitätsbrüche und -kontinuitäten im (post)osmanischen Raum. Die Region Ohrid-Struga 1870-1948" (geleitet von Christian Voß) beschäftigt. Er lehrt an den Universitäten Graz und Wien und ist Mitherausgeber der interdisziplinären Zeitschrift Contemporary Southeastern Europe (http://www.suedosteuropa.uni-graz.at/cse/). Seine Veröffentlichungen umfassen Themen zu Familie und Verwandtschaft, Migration und Transnationalismus, Gewohnheitsrecht, Historiographiegeschichte und politische Geschichte mit Schwerpunkt Albanien, Mazedonien, Kosovo. 2004 erhielt er den Bruno Kreisky Preis für "Kosovo-Kosova. Der lange Weg zum Krieg " (zusammen mit Wolfgang Petritsch). Als Fotograf arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Dokumentarund Kunstfotografie. 2011 erhielt er den Holding-Graz Foto Award für "Nightmares and Nightingales". Wir bitten um Anmeldung mit beiliegendem Formular. Südosteuropa-Gesellschaft, Widenmayerstr. 49, 80538 München Tel.: 089-2121540, Fax: 089-2289469, e-mail: [email protected], www.sogde.org
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