Presse RP 16. März 2015 Büchermarkt lockt trotz kalten Wetters Hilden. In der Nacht zu Sonntag hat es erstmals Vandalismus gegeben. Die Mobile Redaktion der RP war gut besucht. Von Gökçen Stenzel und Christoph Schmidt Bücher und Kalender mit Bezug zu Hilden waren im Nu ausverkauft: Die Lokalredaktion der Rheinischen Post hatte Bücher, Spiele und ein paar Raritäten auf ihren Stand beim Büchermarkt in der Hildener Innenstadt mitgebracht. Und war dort erstmals mit einer Mobilen Redaktion dabei. Viele Besucher kamen, um zu stöbern und um über Bücher und die Zeitung zu sprechen, obwohl es auch gestern kalt und ungemütlich blieb. Von einer unschönen Premiere berichtete die Initiatorin des Büchermarkts, Bea Reinecke-Denker: In der Nacht zu gestern gab es offenbar erstmals Vandalismus an den Ständen des Marktes, der am Wochenende seine 27. Auflage erlebte. "Böcke und Stände wurden umgeworfen", sagte ReineckeDenker, "und ein Zelt wurde aufgeschlitzt." Eine Gruppe von fünf jungen Männern wurde gesehen und anscheinend von der Nachtwache verscheucht. Auch zu einem Diebstahl kam es: An einem Stand versuchte ein Dieb, CDs mitgehen zu lassen. "Der Standinhaber verfolgte ihn erfolgreich", so Initiatorin Reinecke. "So etwas habe ich in all der Zeit noch nicht erlebt." Den Büchermarkt gibt es seit dem Jahr 2006, er findet dreimal im Jahr zu unterschiedlichen Gelegenheiten statt und ist bei schönem Wetter ein Besucher-Magnet. An diesem Wochenende umfasste der Markt 50 Stände. Was auffällt: Der Büchermarkt zieht offenbar viele Gäste aus der Umgebung an. "Ich bin immer in Hilden, wenn Büchermarkt ist", erzählte Andreas Deutsch aus Leichlingen: "Das passt und macht Spaß." Auch Ralf Fischbach, der mit seiner Frau aus Düsseldorf gekommen war, war angetan. "Ich bin überhaupt das erste Mal in Hilden", sagte er. Und wie ist er darauf gekommen? "Wir haben im Internet geschaut, was an diesem Wochenende so los ist. Und da ploppte Hilden auf." Den Weg habe er mit Navi-Hilfe gefunden. Gaby Jacobs erstand ein Buch mit historischen Fotos aus Hilden und alten Rezepten. "Ich komme immer gerne nach Hilden", erzählt die Ohligserin: "Ich bin hier quasi bei meiner Oma neben dem Bremshey-Gelände aufgewachsen." Ohligser und Hildener seien beide Rheinländer, die Ur-Solinger dagegen mehr Westfalen: "Ein ganz anderer Menschenschlag." "Diesmal ist insgesamt viel weniger aus Hilden zu finden als sonst, also etwas mit lokalem Bezug", berichtete Gerhard Wollmann. Er ist Stadtführer und Wikipedia-Autor und sehr interessiert an der Geschichte der Stadt: "In den Vorjahren gab es immer Jahrbücher und ähnliches, heute ist es dürftig." Hildener kommen gerade am Sonntag des Büchermarkts gerne, hat Veranstalterin Reinecke-Denker beobachtet: Während am Samstag doch das Einkaufen in der Innenstadt im Vordergrund steht, geht es am Sonntag eher darum, sich in Ruhe umzusehen - und beim Bücherbummel Freunde und Bekannte zu treffen. Was die RP-Redakteure Gökçen Stenzel, Christoph Schmidt und Heike Schoog oft von den Bücherfreunden hörten, war der Satz "Ich habe selbst so viele Bücher - und noch etliche ungelesen."
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