JOHANNESKIRCHE Forum der Evangelischen Kirchengemeinde Frohnau www.ekg-frohnau.de Mai 2015 NEUE SCHULLEITERIN DER EVANGELISCHEN SCHULE CRIME TIME WAS AUS UNSEREN SPENDEN WURDE 70 JAHRE KRIEGSENDE LITURGIE FLIESSTALWANDELKONZERTE 2 · Inhalt LIEBE LESERINNEN UND LESER! In diesem Jahr blicken wir im Monat Mai auf das 70-jährige Ende des Zweiten Weltkrieges zurück. Dieser Zeitenwende gedenken wir auch in unserer Gemeinde mit unserem aktuellen „Forum“. Mit Frau Gaede und Frau Budenberg blicken wir durch den „Zaun der Geschichte“ und erfahren, wie es hier vor Ort vor 70 Jahren war. Die Jugend berichtet von der versöhnenden Bedeutung der Jugendbegegnungen. Schließlich blicken wir im pfingstlichen Geist in dieser Ausgabe auch voraus. Die neue Schulleiterin der Evangelischen Schule Frau Behnken gibt uns Einblicke in ihre Pläne, die Zukunft zu gestalten. Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr Pfr. Ulrich Schöntube JOHANNESKIRCHE Ansprechpartner/innen & Adressen ZELTINGER PLATZ 18 13465 BERLIN Gemeindebüro Küsterin: Heike Luchterhandt Petra Mertens fon: 030 - 4 01 20 33 fax: 030 - 4 01 20 79 mail: [email protected] www.ekg-frohnau.de Vermietung des Gemeindesaals Anzeigen für den Gemeindemarkt Mo, Di, Do, Fr:09.00 - 13.00 Uhr Mi: 16.00 - 19.00 Uhr Seniorenbüro Dipl.Soz.Päd. Petra Bannert fon: 030 - 40 10 29 86 mail: [email protected] Di, Do Inhalt Andacht........................................... 3 CrimeTime...................................... 4 Neue Schulleiterin der EV.............. 5 Reformation und Bild: Cranach..... 6 Jubiläum Glienicke.......................... 6 Gottesdienste................................... 8 Jugend: 70 Jahre Kriegsende....... 11 Freud und Leid............................. 12 Fließtalwandelkonzerte................. 12 Film: Die Deutschen sind zurück...13 Unsere Spenden für Afrika........... 13 Begegnung mit Geschichte........... 15 Liturgie im Gottesdienst Teil 1..... 16 Kirchengemeinde Frohnau, jetzt auch auf Facebook Impressum Das „Forum Johanneskirche“ erscheint monatlich (Juli/August und Dezember/Januar zweimonatlich) im Auftrag des Gemeindekirchenrates der Evangelischen Kirchengemeinde Frohnau. Redaktion: U.Schöntube (v.i.S.d.P.), Th. Koch, U. Locke, S. Schmidt, M. Topf-Schleuning, H. Tromm Kontakt per E-Mail: [email protected] Layout: www.atelier-schlemmer.de Druck: BGZ Druckzentrum GmbH, Berlin Die Abgabe erfolgt kostenlos. Spenden sind nötig und werden erbeten auf das Konto Evangelische Kirchengemeinde Frohnau IBAN DE 84520604103503995550, BIC GENODEF1EK1 Zweck: Forum Johanneskirche Titelbild: Volker Stelzmann. Das Pfingstbild. 2002 10.00 - 13.00 Uhr Kirchenmusik Kantor: Jörg Walter mail: [email protected] fon: 030- 20 62 54 40 Büro: [email protected] Kirchenmusikerin: Sabine Schmidt mail:[email protected] fon: 0170 - 6 28 44 22 Gemeindekirchenrat Vorsitz: Dr. Erich Fellmann fon: 030 - 401 75 72 mail: [email protected] Gemeindebeirat Vorsitz: Jürgen Koitzsch fon: 030 - 405 417 08 mail: [email protected] Bankverbindung Ev. Kirchengemeinde Frohnau IBAN DE 84 52 06 04 10 35 03 99 55 50 BIC GENODEF1EK1 Verein zur Förderung der Gemeindearbeit der KG Frohnau e.V. Vorsitz: Christiane Kreusler fon: 030 - 4 01 22 46 mail: foerderverein@ ekg-frohnau.de IBAN DE15 1001 0010 0003 1101 02 BIC PBNKDEFFXXX Internet: www.ekg-frohnau.de FUCHSSTEINERWEG 20–26 13465 BERLIN Jugendarbeit Diakon/Soz.-Pädagoge: Axel Wolf fon: 030 - 4 01 50 92 mail: [email protected] Sebastian Huck mail: sebastian.huck@ teestube-frohnau.de fon: 030 - 401 50 92 Gemeindejugendrat Vorsitz: Enrico Preuß, Jakob Stein KINDERTAGESSTÄTTEN Leitung: Bärbel Volz-Wessolek fon: 030 – 401 41 06 mail: [email protected] Ganztagskita 7.30-16.30 Uhr Markgrafenstr. 49 Teilzeitkita 8-15 Uhr Fuchssteinerweg 20 JOHANNESGARTEN Leitung: Christiane Kreusler, Dr. Ute Locke fon: 030 – 40102957 mail: [email protected] Öffnungszeiten: Mo-Do 10-13 Uhr & 15-18 Uhr Fr 10-13 Uhr Pfarrerinnen und Pfarrer Dr. Elisabeth Roth Geschäftsführung Edelhofdamm 1, 13465 Berlin fon: 030 - 24 53 04 97 mail: [email protected] Dr. Ulrich Schöntube Katzensteg 6, 13465 Berlin fon: 030-40102958 mail: [email protected] Diakonie- und Sozialstation Diakoniestation Hermsdorf-Frohnau Fellbacher Straße 17, 13467 Berlin fon: 030 - 40 50 90 40 Nächste Ausgabe 6-2015 Redaktionsschluss am 18.5.2015 Auslieferung am 29.5.2015 Mai 2015 Andacht · 3 Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt. Philipper 4,13 Nein, nicht alles! Bevor wir uns bei der gewaltigen Aussage in den Passivmodus schalten, sollten wir Paulus noch einmal genauer befragen, was er damit meint, wenn er „alles“ sagt. „Alles“ ist aus dem Zusammenhang heraus nicht unspezifisch, „alles“ meint seine soeben geschilderten Erfahrungen in diesem Brief an die Gemeinde in Philippi. Die Bedingungslosigkeit scheint nun also schnell durchbrochen, denn er meint ganz konkret: „Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden“ (Vers 12); Luther übersetzt dann weiter „ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht“. All diese großen Gegensätze vermag er auszuhalten. Aber lassen wir die Gegensätze beiseite. Dann lesen wir den Text vielleicht wie einen typischen Losungstext, der uns für einen ganz kurzen Moment in den Hoffnungszustand versetzen könnte. Mit den Umständen des Lebens im Frieden, könnten wir dieses „Mantra“ leise ein- und ausatmen und im nächsten Moment auch schon wieder vergessen, wenn uns die Dringlichkeiten des Alltags in ihren Bann gezogen haben. Von der Tiefe der Worte haben wir dann noch nicht viel erfasst. Wie werden wir dem Text nun gerecht? Der Kontext, in dem Paulus diesen Vers und auch Brief schreibt, sollte nicht außen vor bleiben. Paulus fühlt sich dieser ersten europäischen Gemeinde, die er auf seinen Reisen zweimal besucht hat, sehr verbunden. Die Stadt selbst ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Religionen. Es gibt aber offenbar keine Synagoge, denn als Paulus auf seiner ersten Reise am Sabbattag zum Beten geht, geht er an den Fluss, „wo wir dach- ten, dass man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammenkamen“ (Apg 16,13). Es sind Frauen da, aber keine zehn Männer, für den Minjan (Quorum von mindestens zehn mündigen Juden, Anm. d.Red.) reicht das nicht. Ein jüdischer Gottesdienst kann hier also nicht üblich sein. Paulus und Silas werden im weiteren Verlauf des Aufenthaltes in Philippi auch als „Juden, die die Stadt in Aufruhr bringen“ beschuldigt, sie werden von den Römern misshandelt, geschlagen und ins Gefängnis gesteckt. (Apg 16,20) Hier besteht demnach ein grundsätzlicher Gegensatz zwischen Juden und Römern. In Thessalonich und auch in anderen Städten der Reisen wird die Auseinandersetzung mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinden beschrieben, das ist in Philippi nicht der Fall. Nach den Beschlüssen der Apostelversammlung dann in eine Stadt zu gehen, die als Kolonie des Augustus römisch geprägt ist und in der eigentlich nur Nichtjuden wohnen, mag dem gezielten missionarischen Auftrag geschuldet sein: Paulus geht zu den Nichtjuden, zu den Gojim. Zurück zum Anfang: Paulus sitzt im Gefängnis und schreibt der Gemeinde in Philippi, in der sich eine messianische Gemeinde gegründet hat. Die Menschen dieser Gemeinde haben vermutlich keine tiefen Kenntnisse von der Thora und den anderen jüdischen Texten. Paulus begibt sich hier nicht in eine grundsätzliche theologische Diskussion, er bedankt sich für die materielle Unterstützung, die ihm die Gemeinde hat zukommen lassen in seiner Not. Er warnt eindringlich vor Irrlehren und reichert seinen Text mit Christusaussagen an, allen voran steht der große Christushymnus. Das oben abgewiesene Mantra kann ich in diesem Zusammenhang als Überzeugungstext besser verstehen. Denn der gesamte Philipperbrief ist dort, wo er keine Briefformeln und „weltliche“ Aussagen hat, ein mystischer Text. Mystische Texte müssen wir allerdings betend im Aktivmodus aufnehmen, nicht nur einmal, sondern immer wieder: Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt, AMEN. Christine Behnken Sie ist neue Schulleiterin der Evangelischen Schule Frohnau. Auf Seite 5 lesen Sie ein Interview, dass Maren TopfSchleunig mit ihr führte. Praxis Psychologische Beratung/ Coaching, Gestalttherapie (FPI), Psychotherapie (HPG) in Wittenau C ORNELIA W EYER -M ENKHOFF Stressmanagement Burnout-Prävention Paarberatung Beziehungsschwierigkeiten Entscheidungskonflikte Lebenskrisen Persönlichkeitsentwicklung Telefon (0 30) 419 37-111 [email protected] www.beratung-gestalt-therapie.de 56 x 60 JOHANNESKIRCHE 4 · Gemeindeleben CrimeTime 2.0 Kein Tag ohne Fernseh-Krimi. Kein Jahr ohne viel gerühmte literarische Neuerscheinungen. Eine wichtige Rolle spielen dabei u.a. Aufarbeitungen zu Agatha Christie oder Sir Arthur Conan Doyle. Sei es im historischen Gewand des viktorianischen London mit neuer Story, sei es nahe am Original, verblüffend transponiert in unsere digitale Welt, wechseln auch Alter, Geschlecht oder Nationalität der Protagonisten sowie Kriegsschauplatz – Holmes und Watson sind auf den Spuren der Gerechtigkeit oder zumindest der Wahrheit. So geschehen auch bei der letzten Christvesper unserer Lerchen, als Sherlock Holmes die Weihnachtsfreude auffinden – und retten – musste. Das klassische „Whodunnit“ (Who has done it?) ist hochmoralisch; am Ende wird der Fall aufgeklärt und der Täter überführt. Der Rezipient – wetteifernd, mitfiebernd – ist am Schluss meist verblüfft. Nach einer festgelegten Regel darf ein Krimi nicht komisch und auch keine Lie- besgeschichte sein. Nun, davon kann man abweichen, wie auch Dorothy L. Sayers, und das tun wir immer wieder gern. Man darf gespannt auf Fortschritte und neue Wege sein. Nach unserer ersten Frohnauer CrimeTime im Mai 2014 gibt es von der üblichen Verdächtigen eine Neuauflage, quasi „CrimeTime 2.0“: Die Laienspieltheatergruppe debütiert mit einem neuen Stück, ebenso die Turmfalken, diesmal unterstützt vom Jungen Blech; und auch der Schriftsteller Till Raether wird, nun mit Band 2, seinen neuen Krimi bei uns vorstellen und „an-lesen“. *** Wer stahl den berühmten MorrisonDiamanten und wer mordete seine Besitzerin? Holmes und Watson, zu Besuch bei dessen kluger alter Tante, werden zur Lösung dieses Rätsels herangezogen. Der Diamant hat eine finstere Vergangenheit. Nun scheint sie sich fortzusetzen. Informationen über den „Klunker“ und das Opfer erhält man von grenzwertigen Persönlichkeiten, Gaunern und Einbrechern – z.T. identisch mit Säulen der guten Gesellschaft – und auch ein pfiffiger Junge namens Emil spielt Detektiv. Die Lösung des Falles ist, wie sollte es anders sein, überraschend. Gute Unterhaltung für jedes Alter – daher auch die frühe Uhrzeit. Sabine Schmidt Blutapfel So | 14. Juni | 18 Uhr J Lesung von und mit Till Raether - Kommissar Adam Danowski ermittelt. Eintritt frei Das Verhängnis des Morrison-Diamanten So | 31.Mai | 15.00 Uhr Musical-Krimi derTurmfalken der Singschule Frohnau sowie Krimi-Filmmusik vom Jungen Blech Frohnau, Leitung: S. Schmidt, Eintritt frei, um Spenden wird gebeten „Westward ho“! Sa | 6 Juni | 17.30 Uhr So | 7. Juni | 17.30 Uhr 9 Szenen eines Schiffskrimis - präsentiert von der Laienspieltheatergruppe Laitheon der Johanneskirche, Ltg. C.Fellmann, Eintritt frei um Spenden wird gebeten Kartenvorbestellungen: [email protected] oder Tel. 030-4017572 [email protected] oder Tel. 030-66631582 Gemeindebüro: 030-4012033 Kartenausgabe: Gemeindebüro und Abendkasse Wolle ∙ Nadeln ∙ Kurse Brunowstraße 52 13507 Berlin-Tegel www.wollwind.de Mo, Mi, Fr 10–18 Uhr | Do 10–19 Uhr Sa 10–14 Uhr | Di geschlossen Anzeigen T 030 555 911 55 Mai 2015 Gemeindeleben · 5 Interview mit Christine Behnken, neue Schulleiterin der Evangelischen Schule Frohnau Liebe Frau Behnken, Sie sind seit Februar dieses Jahres Schulleiterin der Evangelischen Schule Frohnau (EV). Haben Sie sich schon eingelebt? Das Einleben fällt mir nicht so schwer, weil ich schon von 1997 bis 2012, Lehrerin an der EV war und auch seit fast 13 Jahren mit meiner Familie in Frohnau wohne. So kenne ich das Umfeld und auch die Schule selbst doch ganz gut. Trotzdem ist es jetzt natürlich eine neue Situation. Die Anfangszeit bringt es mit sich, dass ich mir in diesen ersten Wochen sehr viel Zeit für Gespräche nehme. Sich gegenseitig zu kennen hilft in der alltäglichen Zusammenarbeit immer weiter. Anzeige Macht Ihre frühere Tätigkeit als Lehrerin an der EV die neue Aufgabe einfacher oder schwieriger? Beides kann passieren. Aber durch meine 3-jährige Tätigkeit als Schulleiterin in der neu aufzubauenden Evangelischen Schule in SchönefeldGroßziethen in Brandenburg habe ich viele Erfahrungen gewonnen, die mir jetzt sehr helfen. Dort musste Schule vom Ursprung her gedacht und geplant werden. Das ist hier anders; der Perspektivwechsel erleichtert aber den freien Blick auf das große Ganze. Das Verhältnis wird von den Kollegen natürlich neu definiert, ohne dass die alte Verbundenheit darunter leiden muss. Dafür bin ich dankbar, und in dieser Konstellation ist es hoffentlich von Vorteil, dass ich die Schule kenne. Zudem gibt es im Kollegium auch einen größeren Wechsel. Es gehen jetzt einige Kollegen in den Ruhestand und jüngere kommen dazu. Ihr Vorgänger Heinz Dykstra war über 27 Jahre im Amt. Welche bewährten Dinge möchten Sie fortsetzen? Herr Dykstra hat die Schule unglaublich vorangebracht. Das Niveau der Schule ist großartig. Dafür sprechen nicht nur die Abiturergebnisse, die durch die Rahmenbedingungen des Zentralabiturs immer wieder verbessert werden konnten, sondern auch die baulichen Erweiterungen der letzten Jahre. Fortsetzen möchte ich dabei die Hingabe, mit der Herr Dykstra die Schule auf vielen Ebenen entwickelt und gestaltet hat. Konkret angehen werde ich die Besetzung der noch von Herrn Dykstra vorbereiteten Funktionsstellen. Es sind die Koordinatorenstellen für die Mittelstufe, die Grundschule und für die ergänzende Förderung und Betreuung (Hort). Außerdem können Fachleitungsstellen für die Fächer Religion und Mathematik besetzt werden. Ein mit Freude tätiges Leitungsteam in der Schule zu haben ist ein großer Gewinn. Wir können unser Schulprofil stärken und uns den Anforderungen unserer Zeit stellen, damit die Schülerinnen und Schüler zu ihrem Recht auf Lebensorientierung und Erkenntnis kommen. Und welche neuen Akzente möchten Sie setzen? Zu Beginn sind mir zunächst zwei Bereiche sehr wichtig: Ich möchte die Grundschule gut kennenlernen und neue Ideen mit dem Kollegium entwickeln und umsetzen. Wichtig ist mir außerdem, dass wir als Schule selbstverständlicher inklusiv denken und handeln. Dafür ist ein Umdenken im schulischen Unterrichtsprozess wichtig. Es geht nicht um grenzenlose Individualität, sondern um die Akzeptanz der Verschiedenheit, mit der die Kinder und Jugendlichen sich untereinander und uns als Lehrerinnen und Lehrer begegnen. Mir ist ein Gespür für den Wert des Anderen wichtig. Die Schüler brauchen also nicht nur Orientierungs- und Verfügungswissen, sondern auch den Mut zur Kreativität und die Freude an der Erkenntnis. Heute wird sehr methodenorientiert und sehr taktisch gelernt – dabei treten die Individualität der Schüler und die Freude am eigentlichen Erwerb von Wissen oft in den Hintergrund. Es müssen nicht alle in allem sehr gut sein, sondern jeder muss die Möglichkeit haben, seinen eigenen Bereich zu finden, in dem er sich engagieren möchte. In der Summe macht das für mich auch eine evangelische Schule aus. Ich möchte zu einem geistigen Klima beitragen, in dem sich Schüler und Lehrende untereinander und miteinander noch stärker als Teil einer christlichen Gemeinschaft begreifen, auch wenn sie sich nicht immer in allen Glaubens- und Zweifelsdingen einig sind. Ein Beginn waren die sehr schönen Passionsandachten, die Kolleginnen und Kollegen in den Wochen vor Ostern betend, singend und hörend begangen haben. Was bedeutet Ihre neue Aufgabe für Ihr gemeindliches Engagement, z.B. bei den Lutherkids? Werden Sie das zeitlich einschränken müssen? Nein, hoffentlich nicht! Meine Kinder werden immer selbstständiger, der lange Anfahrtsweg zur Arbeit entfällt. So habe ich – nach der Einarbeitungsphase – vielleicht sogar wieder mehr Ressourcen für mich selbst und kann mir hoffentlich einen lang gehegten Wunsch erfüllen: wieder in einem Posaunenchor zu spielen. Für mich sind mein Leben in der Familie und Gemeinde und meine Arbeit für die Evangelische Schule eine Einheit. Ich empfinde es als ein großes Glück, auf diese Weise ein ganzheitlich christlich geprägtes Leben führen zu können. Das Gespräch führte Maren Topf-Schleuning JOHANNESKIRCHE 6 · Gemeindeleben Frohnauer Vortragsreihe zu „Reformation und Bild“ Lucas Cranach der Jüngere – Ein Maler im Schatten des Vaters? Der 500.Geburtstag Lucas Cranachs des Jüngeren gibt Anlass für mehrere Ausstellungen, die sich dem Leben und Werk des zweiten Sohnes des berühmten Lucas Cranach d. Ä. widmen. Der Vortrag wirft einen Blick auf die zeitgenössische Rezeption und das künstlerische Selbstverständnis des Jüngeren Cranachs, der als Werkstattnachfolger problemlos an den Erfolg seines Vaters anknüpfen konnte. Als Lucas Cranach d. Ä. 1505 als Hofmaler Friedrich des Weisen nach Wittenberg berufen wurde und er 1508 dort seine Werkstatt gründete, konnte er kaum ahnen, dass die eher kleine Residenzstadt, die Luther als am Rande sämtlicher Zivilisation gelegen beschrieb, zum Ausgangspunkt der Reformation wird. Während das Werk des älteren Cranach von den Umbrüchen der Glaubensstreitigkeiten geprägt ist, fällt das Schaffen seines Sohnes weitgehend in die Phase der Konsolidierung und Konfessionsbildung. Nur aufgrund des frühen Todes seines älteren Bruders Hans auf einer Reise nach Bologna kam ihm die Aufgabe zu, die Malerwerkstatt weiterzuführen. Sein Schaffen hat wesentlich dazu beigetragen, Bilder in den lutherischen Kirchenräumen zu etablieren und ihre Aufgaben dort zu definieren. An ausgewählten Bildern wird der Vortrag das Verhältnis von Vater und Söhnen beleuchten, ihre Strategien der Emanzipierung und Eingliederung in den Werkstattbetrieb aufzeigen. Ein besonderes Augenmerk wird auf den Künstlerbildnissen liegen, die der Vater von sich selbst anfertigte und die Lucas Cranach d. J. von seinem Vater und sich schuf. Gerade hier offenbart sich das sich wandelnde Künstlerselbstverständnis vor dem Hintergrund der historischen und theologischen Entwicklungen. Sie zeigen auch, welch entscheidenden Anteil der Sohn daran hatte, dass sein Vater bis heute als der Maler der Reformation an der Seite Luthers wahrgenommen wird. Vortragsreihe Dr. Susanne Wegmann, Privatdozentin an der „Reformation und Bild“ Martin-Luther-Universität Wittenberg Mo | 11. Mai | 19.30 Uhr J Abb. links: Ausschnitt mit Wappenring Cranachs Abb. rechts: Weimar, Stadtkirche, Lucas Cranach d.J., Retabel, Johannes, Cranach, Luther, Eherne Schlange, 1555 Wir kümmern uns gerne – als fairer Partner in schweren Stunden Tag / Nacht 030 433 50 74 Filiale Hermsdorf Heinsestraße 52 (Nähe Hermsdorfer Damm) Filiale Tegel Berliner Straße 86 (gegenüber der Feuerwache) www.ottoberg.de Anzeigen Tag / Nacht 030 404 76 69 www.ottoberg.de Otto Berg Bestattungen – ein Familienunternehmen seit 1879 Tagesfahrt der Senioren: Do | 4. Juni | Abfahrt 8.30 Uhr Unsere Gemeindefahrt wird uns dieses Jahr in das Oberhavelland führen. Auf dem Programm stehen diesmal die Wasserstadt Fürstenberg mit ihrer Evangelischen Stadtkirche, der Weihnachtsort Himmelpfort, das Mittagessen, ein 3-Gänge-Menü, in der Mühle Tornow, die mittelalterliche Stadt Granssee mit dem Königin-Luise-Denkmal und in Meseberg ein reichhaltiges Kaffeegedeck in der „Alten Schmiede“. Die Fahrt führt durch die reizvolle märkische Landschaft, in der wir Kultur und Geschichte Brandenburgs nachempfinden können. Reiseleitung: Petra und Michael Bannert Kostenbeitrag für Bus, Besichtigungen, Mittagsmenü und Kaffeegedeck 57,-€ Abfahrt 8.30 Uhr Johanneskirche/ Rückkehr ca. 19.00 Uhr Karten ab sofort bei Frau Bannert im Büro für Seniorenarbeit Di und Do 10-13 Uhr Pflege mit Charme Haus Friedenshöhe Die ev. stationäre Pflegeeinrichtung liegt inmitten eines idyllischen Stadgebietes und überzeugt mit Pflege, die von Menschlichkeit und Nähe geprägt ist, moderner Architektur und einem parkähnlichen Garten. Sigismundkorso 68–70 | 13465 Berlin 030.40 60 72-0 | www.tww-berlin.de [email protected] kostenlose Beratung für Hauseigentümer! Ihre Hausverwaltung im Norden Berlins Dipl.-Kfm. Sebastian Stech Tel: 030 74 74 31 34 ● www.stech-immobilienmanagement.de ppiieettzzsscchh Fensterreinigung (Inh.: Katrin Pietzsch) 030 401 07 401 pietzsch-fensterreinigung.jimdo.com 8· Gottesdienste und Veranstaltungen JOHANNESKIRCHE Gottesdienste im Mai Johanneskirche (Auskunft: Gemeindebüro 030 - 4 01 20 33) Zeltinger Platz 18, 13465 Berlin-Frohnau w Jugendliche und Erwachsene: K So 3.5. Kantate 10 Uhr Fr 8.5. 19.30 Uhr Andacht zum 8. Mai Pfrn. Dr. Roth, S. Huck, J. Walter So 10.5. Rogate 10 Uhr Gottesdienst mit Taufen Pfrn. Dr. Roth, J. Walter Do 14.5. Himmelfahrt 11 Uhr Gottesdienst der Region Nord auf dem Dianaplatz in Waidmannslust Pfarrer der Region, S. Schmidt, Bläserchor, Junges Blech So 17.5. Exaudi 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl Pfr. Dr. Schöntube, J. Walter So 24.5. Pfingstsonntag 10 Uhr Familiengottesdienst Pfrn. Dr. Roth, J. Walter Mo 25.5. Pfingstmontag 10 Uhr Gottesdienst mit Taufen Pfr. Dr. Schöntube, J. Walter So 31.5. Trinitatis 10 Uhr Gottesdienst mit Teilen aus dem Messias Pfr. Dr. Schöntube, J. Walter, Kantorei, Kammerorchester Gottesdienst mit Abendmahl Prädikant A. Vetter, C. Bartkowski So 7.6. 1. S. n. Trinitatis 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl Pfr. Dr. Schöntube, J. Walter, Kantatenchor, röm. Gastchor w Kinder: G Sonntags 10 Uhr (nur in der Schulzeit) Gottesdienst Kindergottesdienst-Team w Haus Friedenshöhe, 13465 Berlin-Frohnau (Auskunft: Herr Koitzsch, Tel. 40541708) Sonntags 11 Uhr Sigismundkorso 68-70 Gottesdienst Lethaus, Museteanu, Huck, Koitzsch, Schöntube w SeniorenCentrum Frohnau »Vitanas«, 13465 Berlin-Frohnau (Frau Göhler, Tel. 401 15 33) Donnerstag 7. Mai Kirchweih in Glienicke So |17. Mai | 14 Uhr 15.30 Uhr Gottesdienst Offene Nachmittage G Pfingstzeltlager Fr |8. Mai | 15 Uhr Kinonachmittag bei Kaffee und Kuchen Fr | 22. Mai | 15 Uhr Ein Reisebericht aus Vietnam – der Norden mit Reinhard Spiller Sa | 23. Mai | 14 Uhr bis So | 24. Mai | 11 Uhr „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel...“ Alle Grundschulkinder sind herzlich eingeladen zum Zelten-Spielen-LagerfeuerGrillen-Singen Beitrag: 10 € Anmeldung über unsere Homepage Feier der Komplet freitags |19.30 Uhr K 15. und 22. Mai Unsere Nachbargemeinde feiert 150 Jahre Kirchweih mit einem Festgottesdienst an Exaudi. Predigt: Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein; Liturgie: Pfn. Johanna Friese. Wir gratulieren herzlich und gedenken dankbar der wechselvollen Geschichte unserer Nachbarschaft. Pfr. Rühle Tagesfahrt der Senioren Do | 4. Juni | Abfahrt 8.30 Uhr Reise ins Oberhavelland mit Petra und Michael Bannert Kosten: 57 €, Karten ab sofort bei Frau Bannert im Büro für Seniorenarbeit Di und Do 10-13 Uhr Gottesdienst mit Begrüßung der Neuzugezogenen So | 31. Mai | 10 Uhr K anschließend Sektempfang mit Kaffee, Kuchen und Gespräche ab 11 Uhr J Mai 2015 Gemeindeleben · 9 Willkommen in der Kirche! Familien mit kleinen Kindern w Baby- und Krabbelgruppen G Mi | 10 Uhr (0-2 Jahre) Nina Rugor (0177 495 75 35) Maja Rugor (0177 856 58 26) w Mutter- Kind-Gruppe G Mi | 10 Uhr (ab 2 Jahren) Petra Brzoska (4 01 37 19) Kinder w Töpfern T Mi | 15.30 - 18 Uhr Angela Will (4016624) Do | 15.30 - 18 Uhr M. Bucher-Lange (0163 401 34 97) Fr | 15.30 - 18.30 Uhr Angela Will (4016624) Konfirmanden/innen-Unterricht w Mo | 17 Uhr Diakon Axel Wolf/ Mag. theol. Sebastian Huck w Di | 17 Uhr Pfr. Ulrich Schöntube w Do | 17 Uhr Pfrn. Elisabeth Roth Jugendarbeit w www.teestube-frohnau.de Aktuelle Informationen w Teestube T Gruppen und Veranstaltungen siehe: www.teestube-frohnau.de w Kinder-Disco T Fr |8. Mai| 17-20 Uhr 8.Mai Bibel w Bibelgesprächskreis K Di |10-11 Uhr Hanna Rüppel (4 01 46 53) Angelika Walter-Meihold (4 01 70 14) w Hausbibelkreis Mo | 19.30-21.00 Uhr Horst & Angelika Walter Zerndorfer Weg 33 (4 01 70 14) w Bibelkurs K Mi | 27. Mai | 19.30 Uhr mit Pfrn. Elisabeth Roth Johannesgarten w Mo-Do | 10-13 & 15-18 Uhr w Fr | 10-13 Uhr Kaffee, Gespräche, Bücherverkauf Erwachsene w Gymnastik zum Wohlfühlen Di | 15 Uhr & Fr | 9 Uhr Leipziger Str. 1, 16548 Glienicke Stefanie Börner (40 10 31 39) w Laienspiel-Theater-Gruppe G Mo | 19.45-21.45 Uhr Claudia Fellmann (401 75 72) w Gesellige Tänze G Di | 14 Uhr | Ingrid Eggert (4 01 22 99) w Tango unterm Kirchendach G So | 10. Mai | 16-10 Uhr w Latein-Lektürekurs K Mi | 10 – 11.30 Uhr (nicht in den Schulferien), Dirk Stratmann, (400 096 66, [email protected]) w Handarbeit/Weihnachtsmarkt Handarbeit: Do | 10 Uhr B Heide Spiller (4 01 74 09) Kreativ-Gruppe: Mo | 17.Uhr K Monika Golek (4 01 92 63) Ton im Griff: Do | 10-12 Uhr T Eva Klingler (4 14 43 30) w Literaturkreis G bitte telefonisch erfragen Ursula Baron (40 10 89 35) w Helferteam B Do | 21.Mai | 13-15 Uhr w Besuchsdienst B Do | 21. Mai | 15-17 Uhr w Offene Nachmittage G Fr | 8. Mai | 15-17 Uhr Kinonachmittag bei Kaffee und Kuchen Fr | 22. Mai | 15-17 Uhr „Zille Ein Reisebericht aus Vietnam – der Norden mit Reinhard Spille w Geburtstagsfeier G Fr | 15. Mai | 15 Uhr w Kita-Kreis K Mi | 6. Mai | 19.30 Uhr Erika Budenberg (Tel. 401 17 66) w Gedächtnistraining ab 50+ B Fr | 9.30-11 Uhr | 11.30-13 Uhr Petra Bannert (40 10 29 86) w Nähgruppe B Di | 11-15 Uhr Petra Bannert (40 10 29 86) MUSIK Frühmusikalische Erziehung wab 3 Jahre: Mo | 15.30 Uhr G Olav Zimmermann (4 06 24 23) Instrumentalgruppen w Bläserchor G Mi | 20 Uhr | Volker Hühne (0179 692 55 43; [email protected]) wBlockflötenensemble für Erwachsene B Do | 19.30 Uhr | Bettina Gutsche (4 01 77 17; [email protected]) w Frohnauer Kammerorchester K Do | 19.30 Uhr w Junges Blech Frohnau G Sa | 9 / 11 / 15.30 Uhr Chöre w Frohnauer Kantorei G Di | 20 Uhr wKantatenchor G Fr | 17.30 Uhr Singschule Frohnau wSpatzen (Kids ab ca. 6 Jahren) Mi | 15.30 Uhr G w Turmfalken (Jungs bis zum Stimmbruch) Mi | 16.20 UhrG w Lerchen (Mädchen ab ca. 9 Jahren) Mi | 17.15 Uhr G w The Nightingales (Jugendchor) Mi | 18.15 Uhr G Leitung: Kantorei, Kantatenchor, Orchester: Jörg Walter (20 62 5440, [email protected]; Büro: [email protected] Singschule und Junges Blech Frohnau Sabine Schmidt (0170 628 44 22; [email protected]) Johanneskirche Zeltinger Platz 18 J: Nebengebäud links: Johannesgarten B: Nebengebäude rechts: Gemeindebüro K: Obergeschoss: Kirche u. Vorräume G: Untergeschoss: Gemeindesaal u. Vorräume, Eingang links neben der Treppe Teestube T Fuchssteinerweg 20–26 Computer-Probleme ? PC-HILFE-HERZOG.de (030) 401 096 04 oder 0170 - 93 68 68 4 Dipl.-Kfm. J. Herzog Kammgasse 7, 13465 Berlin-Frohnau [email protected] Tel . :4 Kurbäder Frohnau KURBAD FRIEDENSHÖHE Sigismundkorso 68-70 13465 Berlin Tel.: 401 07 134 KURBAD FROHNAU Welfenallee 37-43 13465 Berlin Tel.: 401 81 91 www.kurbad-frohnau.de Bewegungsbad 30 Krankengymnastik Manuelle Therapie Bobath Therapie Massagetherapie Naturfango Lymphdrainage Elektrotherapie Magnetfeldtherapie Aquafitness Nordic Walking Baby-Kinderschwimmen 0 Zahnärzte Pagel 11 09 20 5 Dr. Christian Pagel, MSc. Implantologie Dr. Daniel Pagel, MSc. Parodontologie Ihre Spezialisten für Implantologie, Parodontologie und ästhetische Zahnheilkunde im Norden von Berlin Oranienburger Str. 221, Ecke Alt-Wittenau, 13437 Berlin www.zahnaerzte-pagel.de Lernfuxx leichter lernen Lese-, Rechtschreib-, Lerntraining ab 1. Klasse LernfuxxTraining. Neu in Hermsdorf Langfristiger Schulerfolg Praxis für Logopädie und Lerntherapie, Andrea Niebel und Ruth Vogel Hillmannstr. 5, 13467 Berlin, Tel.: 0 30/40 63 96 67, www.logopaedie-hermsdorf.berlin Mai 2015 Von fernen und nahen Kriegen Am 8. Mai jährt sich zum 70. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine Vielzahl von Veranstaltungen, Themenreihen und Publikationen reiht sich um dieses Datum. Man kann sagen, dass es zu einem festen Identifikationspunkt geworden ist für das geschichtliche und politische Bewusstsein in Deutschland, den Ländern Europas und in weiten Teilen der Welt. 70-jähriges Gedenken des Kriegsendes bedeutet auch 70 Jahre Frieden in Deutschland. Aus der Perspektive von Jugendlichen ist der Zweite Weltkrieg gefühlt so weit entfernt wie das Ende des Dreißigjährigen Krieges oder der Varusschlacht im Teutoburger Wald. In der Regel sind auch ihre Großeltern erst nach dem Krieg geboren worden. Kriegsgeschichten aus erster Hand werden immer seltener, genauso wie der Fall, dass man einen Großelternteil nicht mehr kennenlernen konnte, da dieser „im Krieg geblieben ist“. Für die meisten Jugendlichen ist die Zeit zwischen 1939 und 1945 im vollständigen Sinne des Wortes Geschichte, und das ist auch sehr gut so. In diesen Tagen sollten wir nicht vergessen, dass 70 Jahre Frieden in Mitteleuropa nicht Öffnungszeiten DIENSTAG Offene Jugendarbeit 18.00 Uhr - 21.30 Uhr Koolies 19.00 Uhr - 20.00 Uhr MITTWOCH Frohnauer Batzen (Kirchenligamannschaft) 19.15 Uhr - 21.00 Uhr DONNERSTAG 18.30 - 19.30 und 19.30 - 21.00 Uhr Fußball in der RenéeSintenis-Grundschule FREITAG Teestubendisko 17.00 - 20.00 Uhr (alle 4 Wochen) GJR 19.00 Uhr Bampag 18.00 Uhr Aktuelle Infos gibt es unter: www.teestube-frohnau.de Gemeindeleben · 11 einfach so und zufällig passiert sind, sondern auf harter Arbeit, kritischer Auseinandersetzung der Menschen miteinander und mit sich selbst fußen und nicht zuletzt auch vielen Bewegungen der Aufarbeitung und der Versöhnung zu verdanken sind. Ein wichtiger Teil dieser Friedensarbeit ist der internationale Jugendaustausch, der seit Jahrzehnten nicht nur, aber auch kirchlicherseits immer wieder angeregt wird, um Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, die ansonsten nur übereinander reden würden. Die Tatsache, dass die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland trotz aller Streitigkeiten über eine reale oder eingebildete Vormachtstellung innerhalb der EU schon fast langweilig normal geworden sind, war am 8. Mai 1945 nicht absehbar und ist auch einer Arbeit zu verdanken, die Generationen von jungen Menschen den Besuch im jeweils anderen Land ermöglicht hat. Auch wenn der Blick nach Polen zeigt, dass hier in viel geringerem Maße von Vertrauen und Vertrautheit gesprochen werden kann, so ist die Arbeit des internationalen Jugendaustauschs hier nicht weniger wichtig. Im Gegenteil. Für Jugendliche heute ist der Zweite Weltkrieg in der Tat so weit entfernt wie nur irgendein Ereignis, das mit ihrer Lebenswirklichkeit nichts mehr tun hat. Das ist gut. Gut und trügerisch. Auf George Santayana geht der Satz zurück, nach dem derjenige, der nicht aus der Geschichte lernt, gezwungen sei, diese zu wiederholen. Wie schlecht das Gedächtnis der Menschen bezogen auf weltpolitische Ereignisse ist, zeigt die große Bereitschaft dieser Tage, in Rhetorik aus dem Kalten Krieg zu verfallen und „den Russen“ zum Feind der westlichen Welt zu erklären. Wir Mitarbeiter der Jugendarbeit verstehen unsere internationalen Begegnungen ganz klar als Friedensarbeit. Gerade die langjährigen Austauschprojekte mit Russland zeigen, wie groß der Unterschied ist zwischen einer Meinung, die man auf Grundlage der eigenen Perspektive gebildet hat oder eben gemeinsam und in Auseinandersetzung mit den russischen Partnern. Dabei geht es nicht immer harmonisch zu und nicht selten bleiben Meinungsverschiedenheiten unaufgelöst. Aber - und das ist meiner Meinung nach das Entscheidende - das Gegenüber bleibt Individuum, bleibt Person, bleibt Mensch. Und keiner derjenigen, die einmal mit uns Russland besucht haben oder Russen in Deutschland begegnet sind, würde leichtfertig von „dem Russen“ reden, gegen den sich die westliche Welt zu rüsten hätte. 70 Jahre Kriegsende bedeuten 70 Jahre Frieden mit unseren Nachbarn - mit den nahen und den fernen. Dies sollten wir nicht verspielen, auch und vor allem nicht um der Kinder und Jugendlichen willen. Sebastian Huck 12 · Gemeindeleben JOHANNESKIRCHE FREUD UND LEID Bestattungen Klaus Lewandowski, 74 Jahre Manfred Hoffmann, 76 Jahre Udo Schreen, 84 Jahre Ingrid Fritz, 79 Jahre Edith Müller, 94 Jahre Hildegard Waltenberger, 95 Jahre Erika Lehnert, 89 Jahre Dr. Herbert Weiser, 89 Jahre Irma Onderka, 91 Jahre Taufen Matti Kieper Tom Vollack Jakob Hofmann Victoria Hähnel Tammo Petersen Fließtalwandelkonzerte durch drei Gemeinden Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 14. Mai 11 Uhr Ökumenischer Regionalgottesdienst zu Himmelfahrt Dianaplatz, Waidmannslust (bei schlechtem Wetter: Königin-LuiseKirche Waidmannslust) mit den Kirchenchören und Bläsern aus dem Norden Reinickendorfs Posaune lernen mit Norbert Dichantz, Mitglied des Bläserchores der Johanneskirche. Tel. 450 209 13 Klavierlehrerin mit langjähriger Berufserfahrung bietet Klavierunterricht für alle Altersklassen. Auch Hausbesuche möglich. Spaß garantiert. Tel: 401 53 64 Ferienwohnung in Frohnau zu vermieten. Fam. Biegler Tel. 030/401 70 25 16.30 Uhr Fließtal-Wanderung II Wir bitten um Ihre Kuchenspenden! Und wer möchte, bringt eine Blume mit zum Schmücken des Blumenkreuzes. mit Klängen von Himmel und Erde Von der Titiseestraße 7 zur Dorfkirche Lübars 12.30 Uhr Konzert in Lübars Fließtal-Wanderung I GEMEINDEMARKT Es liest der Schauspieler Paul Frielinghaus. Der Jodler Sigurd Bemme wird die Täler des Hochhausgebirges der Rollbergesiedlung mit Alpenklängen füllen. Martin Blaschke – Leitung mit Klängen von Himmel und Erde. Vom Dianaplatz (Waidmannslust) bis zur Titiseestraße 7 15 Uhr „Himmel Hoch Jauchzend“ Open-Air-Konzert und Lesung Gemeindezentrum der FelsenKirchengemeinde, Titiseestraße 7, Waidmannslust Frohnauer Familie sucht zum Kauf Haus, Eigentumswohnung oder Grundstück. Auch auf Rentenbasis möglich. Tel. 4063 8063 oder 0176 6229 1350 18 Uhr „...das Herz möcht mir im Leib zerspringen...“ Nachtigallen-Musik und Gedichte aus verschiedenen Ländern und Epochen Michaela Nowak – Gesang Ute Sauerbrey – Klavier Paul Frielinghaus - Lesung Zwischen den Konzerten gibt es einen Imbiss und Getränke in den jeweiligen Gemeinden; nach dem letzten Konzert einen Ausklang bei Wein, Saft und Gegrilltem im Lübarser Pfarrgarten. Fotos: Paul Frielinghaus und Sigurd Bemme Die Liturgie – Ein Haus in der Zeit Der Begriff Liturgie leitet sich von dem griechischen Wort „Leiturgia“ her und bedeutet Ordnung oder Reihenfolge. Viele solche Ordnungen beziehungsweise Reihenfolgen begleiten die Gewohnheiten im Alltagsleben eines jeden von uns, vom Aufstehen am Morgen, dem ersten Kaffee, dem Frühstück, dem Weg zur Arbeit, etc. Wenn es in unserem Alltag gewissermaßen eine Reihenfolge und Liturgie gibt, dann gibt es sie natürlich auch für den Sonntag und den Gottesdienst. Die gottesdienstliche Liturgie bestimmt eine kommunikative Reihenfolge; sie enthält verlesene Bibeltexte, das gemeinsame Singen von Liedern, traditionelle Gebete wie das Vaterunser und ganz bestimmte Antwortcodes. Diese Reihenfolge ist als Kanon der Messe gewachsen. Das Thema des Sonntags wird durch das Evangelium bestimmt. Es ist die wichtigste Lesung im Gottesdienst. Die Gemeinde antwortet darauf mit dem Glaubensbekenntnis. Zu diesem wichtigen Höhepunkt im Gottesdienst stehen wir auf. In der überlieferten und zugleich aktuell angepassten Form des Gottesdienstes will die Liturgie ein festes Haus in der sich wandelnden Zeit sein. Wie auch immer man eine solche Metapher strapazieren mag, kann man doch sagen: Ein solches Haus bedarf natürlich der Anpassung an die jeweilige Zeit, die selbstverständlich behutsam und respektvoll erfolgt und mit „Substanzerhaltung“ zu tun hat. So wollen wir uns in einer Folge von Gottesdiensten bestimmten Teilen der Liturgie widmen. Wir wollen sie neu kennenlernen und auch jenen vermitteln, denen einiges fremd geworden ist oder die nie in diesem Haus der Liturgie heimisch geworden sind. Den Anfang machen wir am Sonntag Rogate, wo wir die Psalmlesung und das gesungene Halleluja studieren. Auf der Kirchenmusikseite finden sie dazu eine Einführung. U. Schöntube, E. Roth, J. Walter Mai 2015 Was aus unseren Spenden wurde en können. Zwei weitere sind geplant; noch stehen als Ersatz Container zur Verfügung. Insgesamt 90 Kinder können so ganztags betreut werden. 40 von ihnen, so wurde uns gesagt, sind Aids-Waisen, Für meinen Mann und mich war es eine ganz große Freude, mit eigenen Augen sehen zu können, wie sinnvoll unser Geld angelegt worden ist. Denn nichts ist wichtiger als schon die frühe Bildung. die bei ihren Großeltern oder anderen Verwandten leben. Einige der Kinder sind HIV-positiv und erhalten die Medikamente im Kindergarten. Die „offizielle“ Förderung ist abgeschlossen. Das Spendenkonto in der Kirchengemeinde kann aber weiter bestehen. Doris Gräb gewohnt sind ja nicht nur die Lebensverhältnisse der alten und oft allein lebenden Menschen – kein fließendes Wasser, ungeteerte StraEin Dokumentarfilm über ßen, baufällige und teilweise seit Versöhnungsarbeit und SpurenJahrzehnten nicht mehr renovierte suche in Belarus (Weißrussland) Häuser –, auch die eigene Unterbringung ist eher spartanisch. Und Eindrücklicher und nachhaltiger dafür zahlen die Teilnehmer an sind die Auseinandersetzung mit solch einem Workcamp auch noch der eigenen Geschichte und die Geld. Nicht alle ihrer Freunde und Versöhnung mit den Menschen, die Bekannten zu Hause verstehen das. noch heute an den Verbrechen der Die Vielfalt der gewonnenen Ereigenen Vorfahren leiden, kaum fahrungen wiegt das wohl auf. Der möglich. Der Dokumentarfilm „Die Kontakt mit der den meisten JuDeutschen sind zurück“ von Sebasti- gendlichen völlig fremden Kultur an Heinzel zeigt, wie sich eine Grup- erschließt sich auf unterschiedliche pe deutscher Jugendlicher aus West- Weise: in Begegnungen und Gespräfalen ins ferne Belarus aufmacht, um chen mit den Alten im Dorf, in der dort bei der Verbesserung der Le- gemeinsamen Arbeit mit belarussibensbedingungen alter Dorfbewoh- schen Jugendlichen, beim Besuch ner mitzuwirken. von Gedenk- und Sie verbringen Filmabend Kriegsgräberstätdrei bis vier Wo- Fr | 29. Mai | 19 Uhr G ten, in Gesprächen chen ihrer Sommit Zeitzeugen merferien in einem belarussischen und insbesondere über die mit der Dorf, fernab von ihren alltäglichen Renovierung der Häuser und Zäune Lebensgewohnheiten. zu bewältigenden Aufgaben. Der Film verfolgt, was da an inter- Der Film begleitet die Jugendlichen kultureller Wahrnehmung stattfin- im Sommer 2013. Die Workcamps det, aber auch an interpersoneller finden aber bereits seit 1996 jeden Aktion innerhalb der Gruppe. Un- Sommer statt. Sie sind der unermüd- lichen Initiative der evangelischen Gemeindepädagogin sowie Projektund Sozialmanagerin Ulrike Jaeger aus Bünde in Westfalen zu verdanken. Ohne ihre Ausdauer und ihre Im Jahr 2012 hat der Gemeindekirchenrat beschlossen, den Kindergarten der methodistischen Gemeinde in Mpophomeni (Südafrika) für drei Jahre zu unterstützen. Im Januar 2015 haben wir die letzte HalbjahresRate überwiesen. Die Gemeinde liegt in einem Elendsgebiet in der Nähe von Pietermaritzburg/Südafrika und wird von einem Kollegen meines Mannes ehrenamtlich versorgt. Neben der Kirche wurden seit der Gründung der Gemeinde in einem Raum von der Größe einer Garage zunächst 35 Kinder halbtags betreut. Die Zahl wuchs stetig. So hat die Gemeinde – auch mit unserem Geld – zwei neue Gruppenräume bau- Die Deutschen sind zurück Filmstills aus „Die Deutschen sind zurück“ Gemeindeleben · 13 besondere Empathie im Umgang mit den Jugendlichen wäre eine solche Erfolgsgeschichte nicht möglich. Dank ihr sind die Deutschen zurück – dieses Mal mit Gesten der Versöhnung und Verständigung. Edith Spielhagen ATELIER SCHLEMMER MALEREI GRAFIK ILLUSTRATION WWW.ATELIER-SCHLEMMER.DE 0178 206 37 35 Apothekerin Martina Seitz Ludolfingerplatz 2 · 13465 Berlin-Frohnau Tel 030 - 40 63 28-91 · Fax 030 - 40 63 28-92 e-mail: [email protected] www.elch-apotheke-frohnau.de Einziger TÜV-zertifizierter Hörgeräte-Akustiker in Berlin. * *TÜV-SÜD-geprüftes Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2008, 05.2012. HORNIG · Hörgeräte-Akustik Meisterbetrieb Dirk Hornig Waidmannsluster Damm 177 · 13469 Berlin Tel.: 030 / 414 96 32 · www.hornig-hoeren.de Mai 2015 Über den Zaun der Geschichte Der Besuch bei Else Gaede beginnt mit einer Ungehörigkeit. Das Gartentor ist verschlossen. Frau Gaede ist 97 und schlecht zu Fuß. Wir winken uns. Aber das Tor ist zu! Ermutigt durch Frau Budenberg aus unserer Gemeinde, klettere ich über den Zaun. „Das ging früher auch mal gelenkiger“, denke ich noch, und „hoffentlich sieht mich niemand.“ Die beiden Damen lachen: „Das haben wir früher öfter gemacht.“ Das Eis ist gebrochen. Als wir dann in der Stube sitzen, wird mir erst klar, wie symbolisch der Zaunsprung war. Wir wollen über die Geschichte reden. Wie war es vor 70 Jahren hier in Frohnau? „Wir fangen ja jetzt erst an, so richtig über unsere Kindheit zu sprechen“, sagt Erika Budenberg und beschreibt damit recht treffend den überwundenen Zaun. Else Gaede fängt an zu erzählen: „Die Geschichte beginnt ja viel früher. Während des Krieges waren die Männer und Frauen der Bekennenden Kirche untereinander vernetzt. In Hermsdorf war mein Traumpfarrer Gerhard Ebeling. Er hielt in einer Privatwohnung im Waldseeweg Gottesdienst. In Glienicke war Vikar Schrader, alles BK-Leute. Bis Ostern 45 waren die meisten ziemlich braun in der Kirche. Dann sprachen plötzlich alle über Niemöller.“ Zum Hintergrund: Die evangelische Kirche war gespalten in der Zeit des Nationalsozialismus. Gegen die weitgehend gleichgeschaltete Kirchenverwaltung hatte sich „illegal“ die Gruppe der Bekennenden Kirche gesammelt mit einer eigenen Ausbildung. Zu den führenden Köpfen gehörte Pastor Martin Niemöller, der eine entscheidende Persönlichkeit der Kirche für die Zeit nach dem Krieg wurde. „Aber, wie war es hier in Frohnau, als die Sowjetarmee einrückte?“, frage ich. Else Gaede erzählt: „Die russische Armee lagerte hinten am Forstweg und sie besetzte die Kirche. Die war Lagerraum. Die Soldaten haben Die Kinder und Jugendlichen waren darin geschlafen. Ich entsinne mich arm. Die Väter waren meist im Krieg noch, wie der ganze Vorraum voller gefallen, und es fehlte das Nötigste, Uniformen lag. Beim Einmarsch um zu Überleben. „Das Singen gab saßen wir dicht gedrängt im Keller eine Gemeinschaft für eine väterlose hier in diesem Haus. Als ein Soldat Generation“, sagt Erika Budenberg erschien, sagte jemand: „Erschießen rückblickend, die zu den Chorsänsie uns, aber nicht die Kinder.“ Der gern der ersten Stunde gehört. Und Soldat ging, kam aber wieder und Else Gaede ergänzt: „Diese Aufgabe wies auf ein Schild am Eingang. hat mir das Leben gerettet.“ Darauf stand: „Grüß‘ Gott, tritt ein, Geprobt wurde immer am Samstagwollen traurig und fröhlich mit dir abend um 18 Uhr. Das Singen im sein.“ Dazu sagte der Soldat: „Du deutsche Kirche? Dann gut!“ und verließ den Keller. Frau Gaede hatte Glück gehabt. „Mein Leben besteht aus lauter Wundern“, sagt sie und lächelt. Zu dem, was die Soldaten vor allem den Frauen in den ersten Tagen der Besetzung antaten, sagt sie entschlossen: „Das waren doch arme Kerle, genau wie die Deutschen. Arm und Else Gaede und Erika Budenberg im Gespräch. Foto: Ulrich Schöntube verblendet durch eine Ideologie.“ Gottesdienst war fester Bestandteil. In dieser Situation sollte die Gemein- Zum Repertoire gehörten „für jede de Halt bieten. Davon war auch Erna Lebenslage ein Kanon“, Choräle, Obermeit überzeugt. Sie war Gemein- aber auch größere Werke wie die dehelferin in Frohnau und sammelte Lukaspassion von Otto Rietmüller. die Gemeinde. Denn ein Jahr vor Zum Schluss der Proben wurde immer Kriegsende war Pfarrer Tönnjes ver- gesungen „Du Schöpfer aller Wesen“. storben, und Pfarrer Karzig war noch Frau Gaede und Frau Budenberg renicht aus dem Krieg zurückgekehrt. zitieren beim Abschied: „Du Schöpfer Als die Rote Armee die Räume der aller Wesen, du Lenker aller Zeit, die Johanneskirche verlassen hatte, war Woche, die gewesen, kehrt heim zur dies die Stunde der Frauen. Frau Ewigkeit. Anbetend, Herr, wir singen Obermeit organisierte das Gemein- das Lied der Ewigkeit, zu dir zurück deleben. Sie hatte Else Gaede bei den wir bringen die anvertraute Zeit.“ Gottesdiensten von Gerhard Ebeling Mit dieser Sicht auf die Zeit ist kein kennengelernt und rief sie nun nach Zaun der Geschichte mehr, den es zu Frohnau: „Kommen Sie, helfen Sie überwinden gilt. Denn es ist Gottes mir, Sie können singen.“ Else Gaede Zeit, so schwer sie auch war. Dankbar war indessen einem Aufruf von Bi- über diese Erzählungen an diesem schof Dibelius gefolgt, an die Schulen Vormittag, nehme ich Abschied. Der zu gehen, um dort zu unterrichten. Weg geht nun durch das offene GarSo hatte sie an der 18. Volksschule, tentor. Damals war hier der russische der heutigen Victor-Gollancz-Schule, Soldat hereingestürmt. Bei einem begonnen, Religion mit Geschichten Blick zurück sehe ich die Tafel über und Liedern zu unterrichten. Beides der Tür, die der Familie das Leben kam nun zusammen - die Schüler rettete. „Du deutsche Kirche? Dann und Gemeindejugend. So entstand gut.“ der Jugendchor im Frühjahr 1945. Ulrich Schöntube 16 · Kirchenmusik Immer wieder sonntags – Was singen wir eigentlich? Teil 1: Ehr sei dem Vater / Halleluja Wie Sie auf Seite 12 lesen konnten, haben sich Pfarrer und Kantor vorgenommen, im Verlauf eines Jahres mit Ihnen zusammen die sogenannten „liturgischen Stücke“ unserer Gottesdienste näher zu beleuchten und zu verinnerlichen. Also all jene Gesänge und Antwortgesänge, die (fast) jeden Sonntag gleich sind, darum auswendig gesungen werden. Manchem sind sie dennoch seltsam fremd. Das „Ehr sei dem Vater“ (Gloria Patri) singen wir heute auf eine Melodie, die aus verschiedenen während der Reformation im 16. Jahrhundert gebräuchlichen Melodien basiert. Nachdem man später in der Zwischenzeit lange kein Gloria Patri sang, wurde es im 19. Jahrhundert zusammen mit dem Eingangspsalm (Introitus) wieder eingeführt. Aus dieser Zeit stammt auch die bis heute übliche Melodiefassung (EG 177.2). Durch ihren hohen Anfangston erhebt man gleichsam zu Beginn des Gottesdienstes die Stimme zum Loben. Das Halleluja mit dem Hallelujavers war im Mittelalter ein kunstvoller und reich verzierter im Wechsel gesungener (antiphonaler) Psalmgesang. Die Reformatoren und später auch die Agenden des 19. Jahrhunderts haben diese Praxis stark vereinfacht und zurückgenommen - bis hin dazu, dass im 20. Jahrhundert der Hallelujavers nur noch gesprochen wurde und die Gemeinde lediglich den kurzen Kehrvers (EG 181.3) sang. Auch bei uns! Dabei ist das Halleluja (hebr. „Lobt Gott!“) schon von seinem klangvollen Wortlaut her Musik und verlangt auch vom Inhalt geradezu danach, gesungen zu werden. Den Hallelujavers nicht zu singen ist wie ein Untertitel im Kino – aber ohne Film! Deshalb singen Pfarrer, Lektor oder Kantor seit Ostern 2015 in Frohnau auch wieder den Hallelujavers im Wechsel mit dem schon bekannten Kehrvers der Gemeinde, der dann zweimal, in der Osterzeit sogar dreimal, gesungen wird. Hier finden Sie ihn auskomponiert im 9. Psalmton für den Sonntag Rogate am 10. Mai 2015. An diesem Sonntag wollen wir im Gottesdienst auch praktisch einmal näher auf diesen Gesang eingehen. Jörg Walter Orgelkonzert zum Pfingstsonntag mit Winfried Kleindopf Herzlich willkommen, Winfried Kleindopf! Herr Kleindopf ist seit Oktober 2014 Kantor der Auenkirche in Berlin-Wilmersdorf. Für Berlin ist das ein echter Gewinn, denn in dieser Kirche befindet sich eine der größten spätromantischen Orgeln der Stadt – und nun wird diese Stelle wieder von einem renommierten Orgelvirtuosen „verwaltet“. Der frühere, ebenfalls bedeutende, Auenkantor Kirchenmusikdirektor Jörg Strodthoff war 2013 im Amt verstorben. Kleindopf hat in Leipzig und Paris studiert, an vielen bedeutenden europäischen Orgeln konzertiert und beim Bachwettbewerb der Stadt Wiesbaden den 2. Preis gewonnen. Er war zudem jahrelang JOHANNESKIRCHE als Hochschuldozent im Fach Orgel in Halle tätig. Eine Beziehung zu Frohnau und zum Autor dieser Zeilen besteht seit seiner Bewerbung um die Frohnauer K antorenstelle im Jahr 2006. Nach mehreren Anläufen ist es Winfried Kleindopf nun gelungen, Herrn Kleindopf zum zweiten Mal nach Frohnau zu locken und ihn diesmal für ein Konzert zu gewinnen. Das Programm am Pfingstsonntag enthält Höhepunkte pfingstlich-virtuoser Orgelmusik, darunter besonders die „Veni Creator Variationen“ von Maurice Duruflé und Bachs Leipziger Choralbearbeitungen zum Thema Pfingsten. Dazu kommt noch Bachs außergewöhnliches und brillantes Triptychon „Toccata, Adagio und Fuge“ in C-Dur. Teil 1, die Toccata, enthält eines der anspruchsvollsten Pedalsoli Bachs. Teil 2, das Adagio, ist als romantische Bearbeitung von Pablo Casals für Cello und Klavier berühmt geworden und strahlt eine ähnliche Würde aus wie das berühmte „Air“ aus Bachs dritter Orchestersuite. Teil 3, die Fuge, ist ein schwungvoller Tanz mit überraschendem Schluss. Jörg Walter Musikalischer Gottesdienst Sonntag Kantate 3. Mai | 10 Uhr A. Diabelli: Pastoralmesse in F-Dur; Solisten, Kantatenchor, Chor der Deutschen Evangelischen Gemeinde Rom, Neues Konzertorchester Berlin Orgelkonzert Pfingstsonntag 24. Mai | 18 Uhr Winfried Kleindopf Werke von Bach, Buxtehude und Duruflé. Eintritt frei
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