Herunterladen - Evangelische Kirchengemeinde Frohnau

JOHANNESKIRCHE
Forum der Evangelischen Kirchengemeinde Frohnau
www.ekg-frohnau.de
Mai 2015
NEUE SCHULLEITERIN
DER EVANGELISCHEN SCHULE
CRIME TIME
WAS AUS UNSEREN
SPENDEN WURDE
70 JAHRE KRIEGSENDE
LITURGIE
FLIESSTALWANDELKONZERTE
2
· Inhalt LIEBE LESERINNEN UND LESER!
In diesem Jahr blicken wir im Monat Mai auf das 70-jährige Ende des
Zweiten Weltkrieges zurück. Dieser
Zeitenwende gedenken wir auch in
unserer Gemeinde mit unserem aktuellen „Forum“. Mit Frau Gaede
und Frau Budenberg blicken wir
durch den „Zaun der Geschichte“
und erfahren, wie es hier vor Ort
vor 70 Jahren war. Die Jugend berichtet von der versöhnenden Bedeutung der Jugendbegegnungen.
Schließlich blicken wir im pfingstlichen Geist in dieser Ausgabe auch
voraus. Die neue Schulleiterin der
Evangelischen Schule Frau Behnken
gibt uns Einblicke in ihre Pläne, die
Zukunft zu gestalten. Viel Freude bei
der Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Pfr. Ulrich Schöntube
JOHANNESKIRCHE
Ansprechpartner/innen & Adressen
ZELTINGER PLATZ 18
13465 BERLIN
Gemeindebüro
Küsterin: Heike Luchterhandt
Petra Mertens
fon: 030 - 4 01 20 33
fax:
030 - 4 01 20 79
mail: [email protected]
www.ekg-frohnau.de
Vermietung des Gemeindesaals
Anzeigen für den Gemeindemarkt
Mo, Di, Do, Fr:09.00 - 13.00 Uhr
Mi:
16.00 - 19.00 Uhr
Seniorenbüro
Dipl.Soz.Päd. Petra Bannert
fon: 030 - 40 10 29 86
mail: [email protected]
Di, Do
Inhalt
Andacht........................................... 3
CrimeTime...................................... 4
Neue Schulleiterin der EV.............. 5
Reformation und Bild: Cranach..... 6
Jubiläum Glienicke.......................... 6
Gottesdienste................................... 8
Jugend: 70 Jahre Kriegsende....... 11
Freud und Leid............................. 12
Fließtalwandelkonzerte................. 12
Film: Die Deutschen sind zurück...13
Unsere Spenden für Afrika........... 13
Begegnung mit Geschichte........... 15
Liturgie im Gottesdienst Teil 1..... 16
Kirchengemeinde Frohnau,
jetzt auch auf Facebook
Impressum
Das „Forum Johanneskirche“ erscheint monatlich
(Juli/August und Dezember/Januar zweimonatlich) im
Auftrag des Gemeindekirchenrates der Evangelischen
Kirchengemeinde Frohnau.
Redaktion: U.Schöntube (v.i.S.d.P.),
Th. Koch, U. Locke, S. Schmidt,
M. Topf-Schleuning, H. Tromm
Kontakt per E-Mail: [email protected]
Layout: www.atelier-schlemmer.de
Druck: BGZ Druckzentrum GmbH, Berlin
Die Abgabe erfolgt kostenlos. Spenden sind nötig und
werden erbeten auf das Konto
Evangelische Kirchengemeinde Frohnau
IBAN DE 84520604103503995550,
BIC GENODEF1EK1
Zweck: Forum Johanneskirche
Titelbild: Volker Stelzmann. Das Pfingstbild. 2002
10.00 - 13.00 Uhr
Kirchenmusik
Kantor: Jörg Walter
mail: [email protected]
fon:
030- 20 62 54 40
Büro: [email protected]
Kirchenmusikerin: Sabine Schmidt
mail:[email protected]
fon:
0170 - 6 28 44 22
Gemeindekirchenrat
Vorsitz: Dr. Erich Fellmann
fon:
030 - 401 75 72
mail: [email protected]
Gemeindebeirat
Vorsitz: Jürgen Koitzsch
fon:
030 - 405 417 08
mail: [email protected]
Bankverbindung
Ev. Kirchengemeinde Frohnau
IBAN
DE 84 52 06 04 10 35 03 99 55 50
BIC GENODEF1EK1
Verein zur Förderung
der Gemeindearbeit
der KG Frohnau e.V.
Vorsitz: Christiane Kreusler
fon: 030 - 4 01 22 46
mail: foerderverein@
ekg-frohnau.de
IBAN
DE15 1001 0010 0003 1101 02
BIC PBNKDEFFXXX
Internet: www.ekg-frohnau.de
FUCHSSTEINERWEG 20–26
13465 BERLIN
Jugendarbeit
Diakon/Soz.-Pädagoge: Axel Wolf
fon:
030 - 4 01 50 92
mail: [email protected]
Sebastian Huck
mail: sebastian.huck@
teestube-frohnau.de
fon: 030 - 401 50 92
Gemeindejugendrat
Vorsitz: Enrico Preuß, Jakob Stein
KINDERTAGESSTÄTTEN
Leitung: Bärbel Volz-Wessolek
fon:
030 – 401 41 06
mail: [email protected]
Ganztagskita 7.30-16.30 Uhr
Markgrafenstr. 49
Teilzeitkita 8-15 Uhr
Fuchssteinerweg 20
JOHANNESGARTEN
Leitung: Christiane Kreusler,
Dr. Ute Locke
fon: 030 – 40102957
mail: [email protected]
Öffnungszeiten:
Mo-Do 10-13 Uhr & 15-18 Uhr
Fr 10-13 Uhr
Pfarrerinnen und Pfarrer
Dr. Elisabeth Roth Geschäftsführung
Edelhofdamm 1, 13465 Berlin
fon: 030 - 24 53 04 97
mail: [email protected]
Dr. Ulrich Schöntube
Katzensteg 6, 13465 Berlin
fon: 030-40102958
mail: [email protected]
Diakonie- und Sozialstation
Diakoniestation
Hermsdorf-Frohnau
Fellbacher Straße 17, 13467 Berlin
fon:
030 - 40 50 90 40
Nächste Ausgabe 6-2015
Redaktionsschluss am 18.5.2015
Auslieferung am 29.5.2015
Mai 2015
Andacht · 3
Alles vermag ich durch
ihn, der mir Kraft gibt.
Philipper 4,13
Nein, nicht alles! Bevor wir uns bei
der gewaltigen Aussage in den Passivmodus schalten, sollten wir Paulus noch einmal genauer befragen,
was er damit meint, wenn er „alles“
sagt. „Alles“ ist aus dem Zusammenhang heraus nicht unspezifisch,
„alles“ meint seine soeben geschilderten Erfahrungen in diesem Brief
an die Gemeinde in Philippi. Die
Bedingungslosigkeit scheint nun
also schnell durchbrochen, denn er
meint ganz konkret: „Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist
alles und jedes vertraut: beides, satt
sein und hungern, beides, Überfluss
haben und Mangel leiden“ (Vers 12);
Luther übersetzt dann weiter „ich
vermag alles durch den, der mich
mächtig macht“. All diese großen
Gegensätze vermag er auszuhalten.
Aber lassen wir die Gegensätze beiseite. Dann lesen wir den Text vielleicht wie einen typischen Losungstext, der uns für einen ganz kurzen
Moment in den Hoffnungszustand
versetzen könnte. Mit den Umständen des Lebens im Frieden, könnten
wir dieses „Mantra“ leise ein- und
ausatmen und im nächsten Moment
auch schon wieder vergessen, wenn
uns die Dringlichkeiten des Alltags
in ihren Bann gezogen haben. Von
der Tiefe der Worte haben wir dann
noch nicht viel erfasst.
Wie werden wir dem Text nun gerecht? Der Kontext, in dem Paulus
diesen Vers und auch Brief schreibt,
sollte nicht außen vor bleiben. Paulus
fühlt sich dieser ersten europäischen
Gemeinde, die er auf seinen Reisen
zweimal besucht hat, sehr verbunden. Die Stadt selbst ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Religionen.
Es gibt aber offenbar keine Synagoge, denn als Paulus auf seiner ersten
Reise am Sabbattag zum Beten geht,
geht er an den Fluss, „wo wir dach-
ten, dass man zu beten pflegte, und
wir setzten uns und redeten mit den
Frauen, die dort zusammenkamen“
(Apg 16,13). Es sind Frauen da, aber
keine zehn Männer, für den Minjan
(Quorum von mindestens zehn mündigen Juden, Anm. d.Red.) reicht
das nicht. Ein
jüdischer Gottesdienst kann hier
also nicht üblich
sein. Paulus und
Silas werden im
weiteren Verlauf
des Aufenthaltes
in Philippi auch
als „Juden, die
die Stadt in Aufruhr
bringen“
beschuldigt, sie
werden von den
Römern
misshandelt, geschlagen und ins Gefängnis gesteckt.
(Apg 16,20)
Hier besteht demnach ein grundsätzlicher Gegensatz zwischen Juden
und Römern. In Thessalonich und
auch in anderen Städten der Reisen
wird die Auseinandersetzung mit
Mitgliedern der jüdischen Gemeinden beschrieben, das ist in Philippi
nicht der Fall. Nach den Beschlüssen der Apostelversammlung dann
in eine Stadt zu gehen, die als Kolonie des Augustus römisch geprägt
ist und in der eigentlich nur Nichtjuden wohnen, mag dem gezielten
missionarischen Auftrag geschuldet
sein: Paulus geht zu den Nichtjuden,
zu den Gojim.
Zurück zum Anfang: Paulus sitzt im
Gefängnis und schreibt der Gemeinde in Philippi, in der sich eine messianische Gemeinde gegründet hat.
Die Menschen dieser Gemeinde haben vermutlich keine tiefen Kenntnisse von der Thora und den anderen jüdischen Texten. Paulus begibt
sich hier nicht in eine grundsätzliche
theologische Diskussion, er bedankt
sich für die materielle Unterstützung, die ihm die Gemeinde hat
zukommen lassen in seiner Not. Er
warnt eindringlich vor Irrlehren und
reichert seinen Text mit Christusaussagen an, allen voran steht der große
Christushymnus. Das oben abgewiesene Mantra kann ich in diesem Zusammenhang als Überzeugungstext
besser verstehen. Denn der gesamte
Philipperbrief ist dort, wo er keine
Briefformeln und „weltliche“ Aussagen hat, ein mystischer Text. Mystische Texte müssen wir allerdings
betend im Aktivmodus aufnehmen,
nicht nur einmal, sondern immer
wieder: Alles vermag ich durch ihn,
der mir Kraft gibt, AMEN.
Christine Behnken
Sie ist neue Schulleiterin der Evangelischen Schule Frohnau. Auf Seite 5 lesen
Sie ein Interview, dass Maren TopfSchleunig mit ihr führte.
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JOHANNESKIRCHE
4 · Gemeindeleben
CrimeTime 2.0
Kein Tag ohne Fernseh-Krimi. Kein Jahr
ohne viel gerühmte
literarische
Neuerscheinungen.
Eine wichtige Rolle spielen dabei u.a.
Aufarbeitungen
zu
Agatha Christie oder
Sir Arthur Conan Doyle. Sei es im historischen Gewand des
viktorianischen London mit neuer Story,
sei es nahe am Original, verblüffend
transponiert in unsere digitale Welt,
wechseln auch Alter, Geschlecht
oder Nationalität der Protagonisten
sowie Kriegsschauplatz – Holmes
und Watson sind auf den Spuren
der Gerechtigkeit oder zumindest
der Wahrheit. So geschehen auch
bei der letzten Christvesper unserer
Lerchen, als Sherlock Holmes die
Weihnachtsfreude auffinden – und
retten – musste.
Das klassische „Whodunnit“ (Who
has done it?) ist hochmoralisch; am
Ende wird der Fall aufgeklärt und
der Täter überführt. Der Rezipient
– wetteifernd, mitfiebernd – ist am
Schluss meist verblüfft. Nach einer
festgelegten Regel darf ein Krimi
nicht komisch und auch keine Lie-
besgeschichte sein. Nun, davon kann
man abweichen, wie auch Dorothy L.
Sayers, und das tun wir immer wieder gern. Man darf gespannt auf
Fortschritte und neue
Wege sein. Nach unserer ersten Frohnauer CrimeTime im Mai
2014 gibt es von der
üblichen Verdächtigen eine Neuauflage,
quasi
„CrimeTime
2.0“: Die Laienspieltheatergruppe debütiert mit einem neuen Stück, ebenso die
Turmfalken, diesmal
unterstützt vom Jungen Blech; und auch
der Schriftsteller Till
Raether wird, nun mit Band 2, seinen neuen Krimi bei uns vorstellen
und „an-lesen“.
***
Wer stahl den berühmten MorrisonDiamanten und wer mordete seine
Besitzerin? Holmes und Watson, zu
Besuch bei dessen kluger alter Tante, werden zur Lösung dieses Rätsels
herangezogen. Der Diamant hat
eine finstere Vergangenheit. Nun
scheint sie sich fortzusetzen. Informationen über den „Klunker“ und
das Opfer erhält man von grenzwertigen Persönlichkeiten, Gaunern
und Einbrechern – z.T. identisch mit
Säulen der guten Gesellschaft – und
auch ein pfiffiger Junge namens
Emil spielt Detektiv. Die Lösung des
Falles ist, wie sollte es anders sein,
überraschend.
Gute Unterhaltung für jedes Alter –
daher auch die frühe Uhrzeit.
Sabine Schmidt
Blutapfel
So | 14. Juni | 18 Uhr J
Lesung von und mit Till Raether
- Kommissar Adam Danowski
ermittelt. Eintritt frei
Das Verhängnis
des Morrison-Diamanten
So | 31.Mai | 15.00 Uhr
Musical-Krimi derTurmfalken
der Singschule Frohnau
sowie Krimi-Filmmusik vom Jungen Blech Frohnau,
Leitung: S. Schmidt, Eintritt frei,
um Spenden wird gebeten
„Westward ho“!
Sa | 6 Juni | 17.30 Uhr
So | 7. Juni | 17.30 Uhr
9 Szenen eines Schiffskrimis - präsentiert von der Laienspieltheatergruppe Laitheon der Johanneskirche, Ltg. C.Fellmann,
Eintritt frei um Spenden wird gebeten
Kartenvorbestellungen:
[email protected]
oder Tel. 030-4017572
[email protected]
oder Tel. 030-66631582
Gemeindebüro: 030-4012033
Kartenausgabe: Gemeindebüro
und Abendkasse
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Mo, Mi, Fr 10–18 Uhr | Do 10–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr | Di geschlossen
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Mai 2015
Gemeindeleben · 5
Interview mit Christine
Behnken, neue Schulleiterin
der Evangelischen Schule Frohnau
Liebe Frau Behnken, Sie sind seit
Februar dieses Jahres Schulleiterin
der Evangelischen Schule Frohnau
(EV). Haben Sie sich schon eingelebt?
Das Einleben fällt mir nicht so schwer,
weil ich schon von 1997 bis 2012,
Lehrerin an der EV war und auch
seit fast 13 Jahren mit meiner Familie
in Frohnau wohne. So kenne ich das
Umfeld und auch die Schule selbst
doch ganz gut. Trotzdem ist es jetzt
natürlich eine neue Situation. Die
Anfangszeit bringt es mit sich, dass
ich mir in diesen ersten Wochen sehr
viel Zeit für Gespräche nehme. Sich
gegenseitig zu kennen hilft in der
alltäglichen Zusammenarbeit immer
weiter.
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Macht Ihre frühere Tätigkeit als
Lehrerin an der EV die neue Aufgabe einfacher oder schwieriger?
Beides kann passieren. Aber durch
meine 3-jährige Tätigkeit als Schulleiterin in der neu aufzubauenden
Evangelischen Schule in SchönefeldGroßziethen in Brandenburg habe ich
viele Erfahrungen gewonnen, die mir
jetzt sehr helfen. Dort musste Schule vom Ursprung her gedacht und
geplant werden. Das ist hier anders;
der Perspektivwechsel erleichtert aber
den freien Blick auf das große Ganze.
Das Verhältnis wird von den Kollegen
natürlich neu definiert, ohne dass die
alte Verbundenheit darunter leiden
muss. Dafür bin ich dankbar, und in
dieser Konstellation ist es hoffentlich
von Vorteil, dass ich die Schule kenne.
Zudem gibt es im Kollegium auch einen größeren Wechsel. Es gehen jetzt
einige Kollegen in den Ruhestand
und jüngere kommen dazu.
Ihr Vorgänger Heinz Dykstra war
über 27 Jahre im Amt. Welche
bewährten Dinge möchten Sie
fortsetzen?
Herr Dykstra hat die Schule unglaublich vorangebracht. Das Niveau der
Schule ist großartig. Dafür sprechen
nicht nur die Abiturergebnisse, die
durch die Rahmenbedingungen
des Zentralabiturs immer wieder
verbessert werden konnten, sondern
auch die baulichen Erweiterungen
der letzten Jahre. Fortsetzen möchte ich dabei die Hingabe, mit der
Herr Dykstra die Schule auf vielen
Ebenen entwickelt und gestaltet hat.
Konkret angehen werde ich die Besetzung der noch von Herrn Dykstra
vorbereiteten Funktionsstellen. Es
sind die Koordinatorenstellen für
die Mittelstufe, die Grundschule
und für die ergänzende Förderung
und Betreuung (Hort). Außerdem
können Fachleitungsstellen für die
Fächer Religion und Mathematik
besetzt werden. Ein mit Freude tätiges
Leitungsteam in der Schule zu haben
ist ein großer Gewinn. Wir können
unser Schulprofil stärken und uns den
Anforderungen unserer Zeit stellen,
damit die Schülerinnen und Schüler
zu ihrem Recht auf Lebensorientierung und Erkenntnis kommen.
Und welche neuen Akzente möchten Sie setzen?
Zu Beginn sind mir zunächst zwei
Bereiche sehr wichtig: Ich möchte die
Grundschule gut kennenlernen und
neue Ideen mit dem Kollegium entwickeln und umsetzen. Wichtig ist mir
außerdem, dass wir als Schule selbstverständlicher inklusiv denken und
handeln. Dafür ist ein Umdenken
im schulischen Unterrichtsprozess
wichtig. Es geht nicht um grenzenlose Individualität, sondern um die
Akzeptanz der Verschiedenheit, mit
der die Kinder und Jugendlichen
sich untereinander und uns als Lehrerinnen und Lehrer begegnen. Mir
ist ein Gespür für den Wert des Anderen wichtig. Die Schüler brauchen
also nicht nur Orientierungs- und
Verfügungswissen, sondern auch den
Mut zur Kreativität und die Freude
an der Erkenntnis. Heute wird sehr
methodenorientiert und sehr taktisch
gelernt – dabei treten die Individualität der Schüler und die Freude am
eigentlichen Erwerb von Wissen oft
in den Hintergrund. Es müssen nicht
alle in allem sehr gut sein, sondern
jeder muss die Möglichkeit haben,
seinen eigenen Bereich zu finden,
in dem er sich engagieren möchte.
In der Summe macht das für mich
auch eine evangelische Schule aus.
Ich möchte zu einem geistigen Klima
beitragen, in dem sich Schüler und
Lehrende untereinander und miteinander noch stärker als Teil einer
christlichen Gemeinschaft begreifen,
auch wenn sie sich nicht immer in
allen Glaubens- und Zweifelsdingen
einig sind. Ein Beginn waren die
sehr schönen Passionsandachten,
die Kolleginnen und Kollegen in den
Wochen vor Ostern betend, singend
und hörend begangen haben.
Was bedeutet Ihre neue Aufgabe
für Ihr gemeindliches Engagement, z.B. bei den Lutherkids?
Werden Sie das zeitlich einschränken müssen?
Nein, hoffentlich nicht! Meine Kinder
werden immer selbstständiger, der
lange Anfahrtsweg zur Arbeit entfällt.
So habe ich – nach der Einarbeitungsphase – vielleicht sogar wieder mehr
Ressourcen für mich selbst und kann
mir hoffentlich einen lang gehegten
Wunsch erfüllen: wieder in einem
Posaunenchor zu spielen. Für mich
sind mein Leben in der Familie und
Gemeinde und meine Arbeit für die
Evangelische Schule eine Einheit. Ich
empfinde es als ein großes Glück, auf
diese Weise ein ganzheitlich christlich
geprägtes Leben führen zu können.
Das Gespräch führte
Maren Topf-Schleuning
JOHANNESKIRCHE
6 · Gemeindeleben
Frohnauer Vortragsreihe zu „Reformation und Bild“
Lucas Cranach der Jüngere –
Ein Maler im Schatten des Vaters?
Der 500.Geburtstag Lucas Cranachs des Jüngeren gibt Anlass
für mehrere Ausstellungen, die sich dem Leben und Werk
des zweiten Sohnes des berühmten Lucas Cranach d. Ä. widmen. Der Vortrag wirft einen Blick auf die zeitgenössische
Rezeption und das künstlerische Selbstverständnis des Jüngeren Cranachs, der als Werkstattnachfolger problemlos an
den Erfolg seines Vaters anknüpfen konnte.
Als Lucas Cranach d. Ä. 1505 als Hofmaler Friedrich des Weisen nach Wittenberg berufen wurde und er 1508 dort seine Werkstatt gründete, konnte er kaum ahnen, dass die eher kleine Residenzstadt, die Luther
als am Rande sämtlicher Zivilisation gelegen beschrieb, zum Ausgangspunkt
der Reformation wird. Während das Werk des älteren Cranach von den Umbrüchen der Glaubensstreitigkeiten geprägt ist, fällt das Schaffen seines Sohnes weitgehend in die Phase der Konsolidierung und Konfessionsbildung.
Nur aufgrund des frühen Todes seines älteren Bruders Hans auf einer Reise
nach Bologna kam ihm die Aufgabe zu, die Malerwerkstatt weiterzuführen.
Sein Schaffen hat wesentlich dazu beigetragen, Bilder in den lutherischen
Kirchenräumen zu etablieren und ihre Aufgaben dort zu definieren.
An ausgewählten Bildern wird der Vortrag das Verhältnis von Vater und Söhnen beleuchten, ihre Strategien der Emanzipierung und Eingliederung in
den Werkstattbetrieb aufzeigen. Ein besonderes Augenmerk wird auf den
Künstlerbildnissen liegen, die der Vater von sich selbst anfertigte und die
Lucas Cranach d. J. von seinem Vater und sich schuf.
Gerade hier offenbart sich das sich wandelnde Künstlerselbstverständnis vor
dem Hintergrund der historischen und theologischen Entwicklungen. Sie
zeigen auch, welch entscheidenden Anteil der Sohn daran hatte, dass sein
Vater bis heute als der Maler der Reformation an der Seite Luthers wahrgenommen wird.
Vortragsreihe
Dr. Susanne Wegmann,
Privatdozentin an der
„Reformation und Bild“
Martin-Luther-Universität Wittenberg
Mo | 11. Mai | 19.30 Uhr J
Abb. links: Ausschnitt mit Wappenring Cranachs
Abb. rechts: Weimar, Stadtkirche, Lucas Cranach d.J., Retabel, Johannes, Cranach, Luther, Eherne Schlange, 1555
Wir kümmern uns gerne –
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Tagesfahrt
der Senioren:
Do | 4. Juni | Abfahrt 8.30 Uhr
Unsere Gemeindefahrt wird uns dieses Jahr in das Oberhavelland führen.
Auf dem Programm stehen diesmal
die Wasserstadt Fürstenberg mit ihrer Evangelischen Stadtkirche, der
Weihnachtsort Himmelpfort, das
Mittagessen, ein 3-Gänge-Menü, in
der Mühle Tornow, die mittelalterliche Stadt Granssee mit dem Königin-Luise-Denkmal und in Meseberg ein reichhaltiges Kaffeegedeck
in der „Alten Schmiede“. Die Fahrt
führt durch die reizvolle märkische
Landschaft, in der wir Kultur und
Geschichte Brandenburgs nachempfinden können.
Reiseleitung:
Petra und Michael Bannert
Kostenbeitrag für Bus, Besichtigungen, Mittagsmenü und Kaffeegedeck 57,-€
Abfahrt 8.30 Uhr Johanneskirche/
Rückkehr ca. 19.00 Uhr
Karten ab sofort bei Frau Bannert
im Büro für Seniorenarbeit Di und
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Die ev. stationäre Pflegeeinrichtung liegt inmitten eines
idyllischen Stadgebietes und überzeugt mit Pflege, die
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8· Gottesdienste und Veranstaltungen JOHANNESKIRCHE
Gottesdienste im Mai
Johanneskirche (Auskunft: Gemeindebüro 030 - 4 01 20 33)
Zeltinger Platz 18, 13465 Berlin-Frohnau
w Jugendliche und Erwachsene: K
So
3.5. Kantate
10 Uhr
Fr
8.5.
19.30 Uhr Andacht zum 8. Mai
Pfrn. Dr. Roth, S. Huck, J. Walter
So 10.5. Rogate
10 Uhr
Gottesdienst mit Taufen
Pfrn. Dr. Roth, J. Walter
Do 14.5. Himmelfahrt
11 Uhr
Gottesdienst der Region Nord auf
dem Dianaplatz in Waidmannslust
Pfarrer der Region, S. Schmidt,
Bläserchor, Junges Blech
So 17.5. Exaudi
10 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl
Pfr. Dr. Schöntube, J. Walter
So 24.5. Pfingstsonntag
10 Uhr
Familiengottesdienst
Pfrn. Dr. Roth, J. Walter
Mo 25.5. Pfingstmontag
10 Uhr
Gottesdienst mit Taufen
Pfr. Dr. Schöntube, J. Walter
So 31.5. Trinitatis
10 Uhr
Gottesdienst
mit Teilen aus dem Messias
Pfr. Dr. Schöntube, J. Walter,
Kantorei, Kammerorchester
Gottesdienst mit Abendmahl
Prädikant A. Vetter, C. Bartkowski
So
7.6. 1. S. n. Trinitatis 10 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl
Pfr. Dr. Schöntube, J. Walter,
Kantatenchor, röm. Gastchor
w Kinder: G
Sonntags
10 Uhr (nur in der Schulzeit)
Gottesdienst
Kindergottesdienst-Team
w Haus Friedenshöhe, 13465 Berlin-Frohnau (Auskunft: Herr Koitzsch, Tel. 40541708)
Sonntags
11 Uhr Sigismundkorso 68-70
Gottesdienst
Lethaus, Museteanu,
Huck, Koitzsch, Schöntube
w SeniorenCentrum Frohnau »Vitanas«, 13465 Berlin-Frohnau (Frau Göhler, Tel. 401 15 33)
Donnerstag
7. Mai
Kirchweih in Glienicke
So |17. Mai | 14 Uhr
15.30 Uhr
Gottesdienst
Offene Nachmittage G
Pfingstzeltlager
Fr |8. Mai | 15 Uhr
Kinonachmittag bei Kaffee und
Kuchen
Fr | 22. Mai | 15 Uhr
Ein Reisebericht aus Vietnam –
der Norden mit Reinhard Spiller
Sa | 23. Mai | 14 Uhr bis
So | 24. Mai | 11 Uhr
„Und es geschah plötzlich ein
Brausen vom Himmel...“
Alle Grundschulkinder sind
herzlich eingeladen zum
Zelten-Spielen-LagerfeuerGrillen-Singen
Beitrag: 10 €
Anmeldung über
unsere Homepage
Feier der Komplet
freitags |19.30 Uhr K
15. und 22. Mai
Unsere Nachbargemeinde feiert
150 Jahre Kirchweih mit einem
Festgottesdienst an Exaudi.
Predigt: Generalsuperintendentin
Ulrike Trautwein; Liturgie: Pfn.
Johanna Friese. Wir gratulieren
herzlich und gedenken dankbar
der wechselvollen Geschichte
unserer Nachbarschaft.
Pfr. Rühle
Tagesfahrt der Senioren
Do | 4. Juni | Abfahrt 8.30 Uhr
Reise ins Oberhavelland mit
Petra und Michael Bannert
Kosten: 57 €,
Karten ab sofort bei Frau Bannert im Büro für Seniorenarbeit
Di und Do 10-13 Uhr
Gottesdienst mit Begrüßung
der Neuzugezogenen
So | 31. Mai | 10 Uhr K
anschließend Sektempfang mit
Kaffee, Kuchen und Gespräche
ab 11 Uhr J
Mai 2015
Gemeindeleben · 9
Willkommen in der Kirche!
Familien mit kleinen Kindern
w Baby- und Krabbelgruppen G
Mi | 10 Uhr (0-2 Jahre)
Nina Rugor (0177 495 75 35)
Maja Rugor (0177 856 58 26)
w Mutter- Kind-Gruppe G
Mi | 10 Uhr (ab 2 Jahren)
Petra Brzoska (4 01 37 19)
Kinder
w Töpfern T
Mi | 15.30 - 18 Uhr
Angela Will (4016624)
Do | 15.30 - 18 Uhr
M. Bucher-Lange (0163 401 34 97)
Fr | 15.30 - 18.30 Uhr
Angela Will (4016624)
Konfirmanden/innen-Unterricht
w Mo | 17 Uhr Diakon Axel Wolf/
Mag. theol. Sebastian Huck
w Di | 17 Uhr Pfr. Ulrich Schöntube
w Do | 17 Uhr Pfrn. Elisabeth Roth
Jugendarbeit
w www.teestube-frohnau.de
Aktuelle Informationen
w Teestube T
Gruppen und Veranstaltungen
siehe: www.teestube-frohnau.de
w Kinder-Disco T
Fr |8. Mai| 17-20 Uhr
8.Mai
Bibel
w Bibelgesprächskreis K
Di |10-11 Uhr
Hanna Rüppel (4 01 46 53)
Angelika Walter-Meihold (4 01 70 14)
w Hausbibelkreis
Mo | 19.30-21.00 Uhr
Horst & Angelika Walter
Zerndorfer Weg 33 (4 01 70 14)
w Bibelkurs K
Mi | 27. Mai | 19.30 Uhr
mit Pfrn. Elisabeth Roth
Johannesgarten
w Mo-Do | 10-13 & 15-18 Uhr
w Fr | 10-13 Uhr Kaffee,
Gespräche, Bücherverkauf
Erwachsene
w Gymnastik zum Wohlfühlen
Di | 15 Uhr & Fr | 9 Uhr
Leipziger Str. 1, 16548 Glienicke
Stefanie Börner (40 10 31 39)
w Laienspiel-Theater-Gruppe G
Mo | 19.45-21.45 Uhr
Claudia Fellmann (401 75 72)
w Gesellige Tänze G
Di | 14 Uhr |
Ingrid Eggert (4 01 22 99)
w Tango unterm Kirchendach G
So | 10. Mai | 16-10 Uhr
w Latein-Lektürekurs K
Mi | 10 – 11.30 Uhr (nicht in den
Schulferien), Dirk Stratmann,
(400 096 66, [email protected])
w Handarbeit/Weihnachtsmarkt
Handarbeit: Do | 10 Uhr B
Heide Spiller (4 01 74 09)
Kreativ-Gruppe: Mo | 17.Uhr K
Monika Golek (4 01 92 63)
Ton im Griff: Do | 10-12 Uhr T
Eva Klingler (4 14 43 30)
w Literaturkreis G
bitte telefonisch erfragen
Ursula Baron (40 10 89 35)
w Helferteam B
Do | 21.Mai | 13-15 Uhr
w Besuchsdienst B
Do | 21. Mai | 15-17 Uhr
w Offene Nachmittage G
Fr | 8. Mai | 15-17 Uhr
Kinonachmittag bei Kaffee und Kuchen
Fr | 22. Mai | 15-17 Uhr „Zille Ein
Reisebericht aus Vietnam – der
Norden mit Reinhard Spille
w Geburtstagsfeier G
Fr | 15. Mai | 15 Uhr
w Kita-Kreis K
Mi | 6. Mai | 19.30 Uhr
Erika Budenberg (Tel. 401 17 66)
w Gedächtnistraining ab 50+ B
Fr | 9.30-11 Uhr | 11.30-13 Uhr
Petra Bannert (40 10 29 86)
w Nähgruppe B
Di | 11-15 Uhr
Petra Bannert (40 10 29 86)
MUSIK
Frühmusikalische Erziehung
wab 3 Jahre: Mo | 15.30 Uhr G
Olav Zimmermann (4 06 24 23)
Instrumentalgruppen
w Bläserchor G
Mi | 20 Uhr |
Volker Hühne (0179 692 55 43;
[email protected])
wBlockflötenensemble für Erwachsene B
Do | 19.30 Uhr |
Bettina Gutsche (4 01 77 17;
[email protected])
w Frohnauer Kammerorchester K
Do | 19.30 Uhr
w Junges Blech Frohnau G
Sa | 9 / 11 / 15.30 Uhr
Chöre
w Frohnauer Kantorei G
Di | 20 Uhr
wKantatenchor G
Fr | 17.30 Uhr
Singschule Frohnau
wSpatzen (Kids ab ca. 6 Jahren)
Mi | 15.30 Uhr G
w Turmfalken (Jungs bis zum Stimmbruch)
Mi | 16.20 UhrG
w Lerchen (Mädchen ab ca. 9 Jahren)
Mi | 17.15 Uhr G
w The Nightingales (Jugendchor)
Mi | 18.15 Uhr G
Leitung:
Kantorei, Kantatenchor,
Orchester: Jörg Walter (20 62 5440,
[email protected];
Büro: [email protected]
Singschule und
Junges Blech Frohnau
Sabine Schmidt (0170 628 44 22;
[email protected])
Johanneskirche
Zeltinger Platz 18
J: Nebengebäud links:
Johannesgarten
B: Nebengebäude rechts:
Gemeindebüro
K: Obergeschoss:
Kirche u. Vorräume
G: Untergeschoss:
Gemeindesaal u. Vorräume,
Eingang links neben der Treppe
Teestube T
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Mai 2015
Von fernen und
nahen Kriegen
Am 8. Mai jährt sich zum 70. Mal das
Ende des Zweiten Weltkriegs.
Eine Vielzahl von Veranstaltungen,
Themenreihen und Publikationen
reiht sich um dieses Datum. Man
kann sagen, dass es zu einem festen
Identifikationspunkt geworden ist
für das geschichtliche und politische
Bewusstsein in Deutschland, den
Ländern Europas und in weiten Teilen der Welt.
70-jähriges Gedenken des Kriegsendes bedeutet auch 70 Jahre Frieden
in Deutschland. Aus der Perspektive von Jugendlichen ist der Zweite
Weltkrieg gefühlt so weit entfernt wie
das Ende des Dreißigjährigen Krieges oder der Varusschlacht im Teutoburger Wald. In der Regel sind auch
ihre Großeltern erst nach dem Krieg
geboren worden. Kriegsgeschichten
aus erster Hand werden immer seltener, genauso wie der Fall, dass man
einen Großelternteil nicht mehr
kennenlernen konnte, da dieser „im
Krieg geblieben ist“. Für die meisten
Jugendlichen ist die Zeit zwischen
1939 und 1945 im vollständigen Sinne des Wortes Geschichte, und das
ist auch sehr gut so. In diesen Tagen
sollten wir nicht vergessen, dass 70
Jahre Frieden in Mitteleuropa nicht
Öffnungszeiten
DIENSTAG
Offene Jugendarbeit 18.00 Uhr - 21.30 Uhr
Koolies 19.00 Uhr - 20.00 Uhr
MITTWOCH
Frohnauer Batzen (Kirchenligamannschaft)
19.15 Uhr - 21.00 Uhr
DONNERSTAG
18.30 - 19.30 und
19.30 - 21.00 Uhr Fußball in der RenéeSintenis-Grundschule
FREITAG
Teestubendisko
17.00 - 20.00 Uhr (alle 4 Wochen)
GJR 19.00 Uhr
Bampag 18.00 Uhr
Aktuelle Infos gibt es unter:
www.teestube-frohnau.de
Gemeindeleben · 11
einfach so und zufällig passiert sind,
sondern auf harter Arbeit, kritischer
Auseinandersetzung der Menschen
miteinander und mit sich selbst fußen und nicht zuletzt auch vielen
Bewegungen der Aufarbeitung und
der Versöhnung zu verdanken sind.
Ein wichtiger Teil dieser Friedensarbeit ist der internationale Jugendaustausch, der seit Jahrzehnten
nicht nur, aber auch kirchlicherseits
immer wieder angeregt
wird, um Menschen miteinander ins Gespräch zu
bringen, die ansonsten
nur übereinander reden
würden. Die Tatsache,
dass die Beziehungen
zwischen Frankreich und
Deutschland trotz aller
Streitigkeiten über eine
reale oder eingebildete
Vormachtstellung innerhalb der EU schon fast
langweilig normal geworden sind,
war am 8. Mai 1945 nicht absehbar
und ist auch einer Arbeit zu verdanken, die Generationen von jungen
Menschen den Besuch im jeweils
anderen Land ermöglicht hat. Auch
wenn der Blick nach Polen zeigt,
dass hier in viel geringerem Maße
von Vertrauen und Vertrautheit gesprochen werden kann, so ist die Arbeit des internationalen Jugendaustauschs hier nicht weniger wichtig.
Im Gegenteil. Für Jugendliche heute
ist der Zweite Weltkrieg in der Tat
so weit entfernt wie nur irgendein
Ereignis, das mit ihrer Lebenswirklichkeit nichts mehr tun hat. Das ist
gut. Gut und trügerisch. Auf George Santayana geht der Satz zurück,
nach dem derjenige, der nicht aus
der Geschichte lernt, gezwungen sei,
diese zu wiederholen. Wie schlecht
das Gedächtnis der Menschen bezogen auf weltpolitische Ereignisse ist,
zeigt die große Bereitschaft dieser
Tage, in Rhetorik aus dem Kalten
Krieg zu verfallen und „den Russen“
zum Feind der westlichen Welt zu erklären.
Wir Mitarbeiter der Jugendarbeit
verstehen unsere internationalen
Begegnungen ganz klar als Friedensarbeit. Gerade die langjährigen
Austauschprojekte mit Russland zeigen, wie groß der Unterschied ist
zwischen einer Meinung, die man
auf Grundlage der eigenen Perspektive gebildet hat oder eben gemeinsam und in Auseinandersetzung
mit den russischen Partnern. Dabei
geht es nicht immer harmonisch zu
und nicht selten bleiben Meinungsverschiedenheiten
unaufgelöst.
Aber - und das ist meiner Meinung
nach das Entscheidende - das Gegenüber bleibt Individuum, bleibt
Person, bleibt Mensch. Und keiner
derjenigen, die einmal mit uns Russland besucht haben oder Russen in
Deutschland begegnet sind, würde
leichtfertig von „dem Russen“ reden, gegen den sich die westliche
Welt zu rüsten hätte.
70 Jahre Kriegsende bedeuten 70
Jahre Frieden mit unseren Nachbarn - mit den nahen und den fernen. Dies sollten wir nicht verspielen, auch und vor allem nicht um
der Kinder und Jugendlichen willen.
Sebastian Huck
12 · Gemeindeleben JOHANNESKIRCHE
FREUD UND LEID
Bestattungen
Klaus Lewandowski, 74 Jahre
Manfred Hoffmann, 76 Jahre
Udo Schreen, 84 Jahre
Ingrid Fritz, 79 Jahre
Edith Müller, 94 Jahre
Hildegard Waltenberger, 95 Jahre
Erika Lehnert, 89 Jahre
Dr. Herbert Weiser, 89 Jahre
Irma Onderka, 91 Jahre
Taufen
Matti Kieper
Tom Vollack
Jakob Hofmann
Victoria Hähnel
Tammo Petersen
Fließtalwandelkonzerte durch drei Gemeinden
Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 14. Mai
11 Uhr
Ökumenischer Regionalgottesdienst zu Himmelfahrt
Dianaplatz, Waidmannslust (bei
schlechtem Wetter: Königin-LuiseKirche Waidmannslust) mit den Kirchenchören und Bläsern aus dem
Norden Reinickendorfs
Posaune lernen mit Norbert Dichantz,
Mitglied des Bläserchores der Johanneskirche. Tel. 450 209 13
Klavierlehrerin mit langjähriger Berufserfahrung bietet Klavierunterricht für
alle Altersklassen. Auch Hausbesuche
möglich. Spaß garantiert. Tel: 401 53 64
Ferienwohnung in Frohnau zu vermieten.
Fam. Biegler Tel. 030/401 70 25
16.30 Uhr
Fließtal-Wanderung II
Wir bitten um Ihre Kuchenspenden!
Und wer möchte, bringt eine Blume
mit zum Schmücken des Blumenkreuzes.
mit Klängen von Himmel und Erde
Von der Titiseestraße 7 zur
Dorfkirche Lübars
12.30 Uhr
Konzert in Lübars
Fließtal-Wanderung I
GEMEINDEMARKT
Es liest der Schauspieler Paul
Frielinghaus. Der Jodler Sigurd
Bemme wird die Täler des Hochhausgebirges der Rollbergesiedlung
mit Alpenklängen füllen.
Martin Blaschke – Leitung
mit Klängen von Himmel und Erde.
Vom Dianaplatz (Waidmannslust)
bis zur Titiseestraße 7
15 Uhr
„Himmel Hoch Jauchzend“
Open-Air-Konzert und Lesung
Gemeindezentrum der FelsenKirchengemeinde, Titiseestraße 7,
Waidmannslust
Frohnauer Familie sucht zum Kauf Haus,
Eigentumswohnung oder Grundstück.
Auch auf Rentenbasis möglich. Tel. 4063
8063 oder 0176 6229 1350
18 Uhr
„...das Herz möcht mir im Leib zerspringen...“
Nachtigallen-Musik und Gedichte
aus verschiedenen Ländern und
Epochen
Michaela Nowak – Gesang
Ute Sauerbrey – Klavier
Paul Frielinghaus - Lesung
Zwischen den Konzerten gibt es
einen Imbiss und Getränke in den
jeweiligen Gemeinden; nach dem
letzten Konzert einen Ausklang
bei Wein, Saft und Gegrilltem im
Lübarser Pfarrgarten.
Fotos: Paul Frielinghaus und Sigurd Bemme
Die Liturgie –
Ein Haus in der Zeit
Der Begriff Liturgie leitet sich von
dem griechischen Wort „Leiturgia“
her und bedeutet Ordnung oder
Reihenfolge. Viele solche Ordnungen beziehungsweise Reihenfolgen
begleiten die Gewohnheiten im Alltagsleben eines jeden von uns, vom
Aufstehen am Morgen, dem ersten
Kaffee, dem Frühstück, dem Weg zur
Arbeit, etc. Wenn es in unserem Alltag gewissermaßen eine Reihenfolge
und Liturgie gibt, dann gibt es sie
natürlich auch für den Sonntag und
den Gottesdienst. Die gottesdienstliche Liturgie bestimmt eine kommunikative Reihenfolge; sie enthält
verlesene Bibeltexte, das gemeinsame Singen von Liedern, traditionelle Gebete wie das Vaterunser und
ganz bestimmte Antwortcodes. Diese
Reihenfolge ist als Kanon der Messe
gewachsen. Das Thema des Sonntags wird durch das Evangelium bestimmt. Es ist die wichtigste Lesung
im Gottesdienst. Die Gemeinde antwortet darauf mit dem Glaubensbekenntnis. Zu diesem wichtigen Höhepunkt im Gottesdienst stehen wir
auf.
In der überlieferten und zugleich
aktuell angepassten Form des Gottesdienstes will die Liturgie ein festes Haus in der sich wandelnden
Zeit sein. Wie auch immer man
eine solche Metapher strapazieren
mag, kann man doch sagen: Ein
solches Haus bedarf natürlich der
Anpassung an die jeweilige Zeit, die
selbstverständlich behutsam und respektvoll erfolgt und mit „Substanzerhaltung“ zu tun hat. So wollen wir
uns in einer Folge von Gottesdiensten bestimmten Teilen der Liturgie
widmen. Wir wollen sie neu kennenlernen und auch jenen vermitteln,
denen einiges fremd geworden ist
oder die nie in diesem Haus der Liturgie heimisch geworden sind. Den
Anfang machen wir am Sonntag Rogate, wo wir die Psalmlesung und
das gesungene Halleluja studieren.
Auf der Kirchenmusikseite finden
sie dazu eine Einführung.
U. Schöntube, E. Roth, J. Walter
Mai 2015
Was aus unseren
Spenden wurde
en können. Zwei weitere sind geplant;
noch stehen als Ersatz Container zur
Verfügung.
Insgesamt 90 Kinder können so ganztags betreut werden. 40 von ihnen, so
wurde uns gesagt, sind Aids-Waisen,
Für meinen Mann und mich war es
eine ganz große Freude, mit eigenen
Augen sehen zu können, wie sinnvoll
unser Geld angelegt worden ist. Denn
nichts ist wichtiger als schon die frühe
Bildung.
die bei ihren Großeltern oder anderen Verwandten leben. Einige der
Kinder sind HIV-positiv und erhalten
die Medikamente im Kindergarten.
Die „offizielle“ Förderung ist abgeschlossen. Das Spendenkonto in der
Kirchengemeinde kann aber weiter
bestehen. Doris Gräb
gewohnt sind ja nicht nur die Lebensverhältnisse der alten und oft
allein lebenden Menschen – kein
fließendes Wasser, ungeteerte StraEin Dokumentarfilm über
ßen, baufällige und teilweise seit
Versöhnungsarbeit und SpurenJahrzehnten nicht mehr renovierte
suche in Belarus (Weißrussland)
Häuser –, auch die eigene Unterbringung ist eher spartanisch. Und
Eindrücklicher und nachhaltiger dafür zahlen die Teilnehmer an
sind die Auseinandersetzung mit solch einem Workcamp auch noch
der eigenen Geschichte und die Geld. Nicht alle ihrer Freunde und
Versöhnung mit den Menschen, die Bekannten zu Hause verstehen das.
noch heute an den Verbrechen der Die Vielfalt der gewonnenen Ereigenen Vorfahren leiden, kaum fahrungen wiegt das wohl auf. Der
möglich. Der Dokumentarfilm „Die Kontakt mit der den meisten JuDeutschen sind zurück“ von Sebasti- gendlichen völlig fremden Kultur
an Heinzel zeigt, wie sich eine Grup- erschließt sich auf unterschiedliche
pe deutscher Jugendlicher aus West- Weise: in Begegnungen und Gespräfalen ins ferne Belarus aufmacht, um chen mit den Alten im Dorf, in der
dort bei der Verbesserung der Le- gemeinsamen Arbeit mit belarussibensbedingungen alter Dorfbewoh- schen Jugendlichen, beim Besuch
ner mitzuwirken.
von Gedenk- und
Sie
verbringen Filmabend
Kriegsgräberstätdrei bis vier Wo- Fr | 29. Mai | 19 Uhr G
ten, in Gesprächen
chen ihrer Sommit
Zeitzeugen
merferien in einem belarussischen und insbesondere über die mit der
Dorf, fernab von ihren alltäglichen Renovierung der Häuser und Zäune
Lebensgewohnheiten.
zu bewältigenden Aufgaben.
Der Film verfolgt, was da an inter- Der Film begleitet die Jugendlichen
kultureller Wahrnehmung stattfin- im Sommer 2013. Die Workcamps
det, aber auch an interpersoneller finden aber bereits seit 1996 jeden
Aktion innerhalb der Gruppe. Un- Sommer statt. Sie sind der unermüd-
lichen Initiative der evangelischen
Gemeindepädagogin sowie Projektund Sozialmanagerin Ulrike Jaeger
aus Bünde in Westfalen zu verdanken. Ohne ihre Ausdauer und ihre
Im Jahr 2012 hat der Gemeindekirchenrat beschlossen, den Kindergarten der methodistischen Gemeinde
in Mpophomeni (Südafrika) für drei
Jahre zu unterstützen. Im Januar
2015 haben wir die letzte HalbjahresRate überwiesen.
Die Gemeinde liegt in einem Elendsgebiet in der Nähe von Pietermaritzburg/Südafrika und wird von einem
Kollegen meines Mannes ehrenamtlich versorgt. Neben der Kirche wurden seit der Gründung der Gemeinde
in einem Raum von der Größe einer
Garage zunächst 35 Kinder halbtags
betreut. Die Zahl wuchs stetig. So hat
die Gemeinde – auch mit unserem
Geld – zwei neue Gruppenräume bau-
Die Deutschen
sind zurück
Filmstills aus „Die Deutschen sind zurück“
Gemeindeleben · 13
besondere Empathie im Umgang
mit den Jugendlichen wäre eine solche Erfolgsgeschichte nicht möglich.
Dank ihr sind die Deutschen zurück
– dieses Mal mit Gesten der Versöhnung und Verständigung.
Edith Spielhagen
ATELIER SCHLEMMER
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Mai 2015
Über den Zaun
der Geschichte
Der Besuch bei Else Gaede beginnt
mit einer Ungehörigkeit. Das Gartentor ist verschlossen. Frau Gaede ist
97 und schlecht zu Fuß. Wir winken
uns. Aber das Tor ist zu! Ermutigt
durch Frau Budenberg aus unserer
Gemeinde, klettere ich über den
Zaun. „Das ging früher auch mal
gelenkiger“, denke ich noch, und
„hoffentlich sieht mich niemand.“
Die beiden Damen lachen: „Das
haben wir früher öfter gemacht.“
Das Eis ist gebrochen. Als wir dann
in der Stube sitzen, wird mir erst
klar, wie symbolisch der Zaunsprung
war. Wir wollen über die Geschichte
reden. Wie war es vor 70 Jahren hier
in Frohnau? „Wir fangen ja jetzt erst
an, so richtig über unsere Kindheit
zu sprechen“, sagt Erika Budenberg
und beschreibt damit recht treffend
den überwundenen Zaun. Else Gaede
fängt an zu erzählen: „Die Geschichte beginnt ja viel früher. Während
des Krieges waren die Männer und
Frauen der Bekennenden Kirche untereinander vernetzt. In Hermsdorf
war mein Traumpfarrer Gerhard
Ebeling. Er hielt in einer Privatwohnung im Waldseeweg Gottesdienst.
In Glienicke war Vikar Schrader, alles
BK-Leute. Bis Ostern 45 waren die
meisten ziemlich braun in der Kirche.
Dann sprachen plötzlich alle über
Niemöller.“ Zum Hintergrund: Die
evangelische Kirche war gespalten in
der Zeit des Nationalsozialismus. Gegen die weitgehend gleichgeschaltete
Kirchenverwaltung hatte sich „illegal“
die Gruppe der Bekennenden Kirche
gesammelt mit einer eigenen Ausbildung. Zu den führenden Köpfen
gehörte Pastor Martin Niemöller, der
eine entscheidende Persönlichkeit der
Kirche für die Zeit nach dem Krieg
wurde.
„Aber, wie war es hier in Frohnau, als
die Sowjetarmee einrückte?“, frage
ich. Else Gaede erzählt: „Die russische
Armee lagerte hinten am Forstweg
und sie besetzte die Kirche. Die war
Lagerraum. Die Soldaten haben Die Kinder und Jugendlichen waren
darin geschlafen. Ich entsinne mich arm. Die Väter waren meist im Krieg
noch, wie der ganze Vorraum voller gefallen, und es fehlte das Nötigste,
Uniformen lag. Beim Einmarsch um zu Überleben. „Das Singen gab
saßen wir dicht gedrängt im Keller eine Gemeinschaft für eine väterlose
hier in diesem Haus. Als ein Soldat Generation“, sagt Erika Budenberg
erschien, sagte jemand: „Erschießen rückblickend, die zu den Chorsänsie uns, aber nicht die Kinder.“ Der gern der ersten Stunde gehört. Und
Soldat ging, kam aber wieder und Else Gaede ergänzt: „Diese Aufgabe
wies auf ein Schild am Eingang. hat mir das Leben gerettet.“
Darauf stand: „Grüß‘ Gott, tritt ein, Geprobt wurde immer am Samstagwollen traurig und fröhlich mit dir abend um 18 Uhr. Das Singen im
sein.“ Dazu sagte der
Soldat: „Du deutsche Kirche? Dann gut!“ und verließ den Keller. Frau Gaede hatte Glück gehabt.
„Mein Leben besteht aus
lauter Wundern“, sagt sie
und lächelt. Zu dem, was
die Soldaten vor allem
den Frauen in den ersten
Tagen der Besetzung antaten, sagt sie entschlossen: „Das waren doch
arme Kerle, genau wie
die Deutschen. Arm und Else Gaede und Erika Budenberg im Gespräch. Foto: Ulrich Schöntube
verblendet durch eine Ideologie.“
Gottesdienst war fester Bestandteil.
In dieser Situation sollte die Gemein- Zum Repertoire gehörten „für jede
de Halt bieten. Davon war auch Erna Lebenslage ein Kanon“, Choräle,
Obermeit überzeugt. Sie war Gemein- aber auch größere Werke wie die
dehelferin in Frohnau und sammelte Lukaspassion von Otto Rietmüller.
die Gemeinde. Denn ein Jahr vor Zum Schluss der Proben wurde immer
Kriegsende war Pfarrer Tönnjes ver- gesungen „Du Schöpfer aller Wesen“.
storben, und Pfarrer Karzig war noch Frau Gaede und Frau Budenberg renicht aus dem Krieg zurückgekehrt. zitieren beim Abschied: „Du Schöpfer
Als die Rote Armee die Räume der aller Wesen, du Lenker aller Zeit, die
Johanneskirche verlassen hatte, war Woche, die gewesen, kehrt heim zur
dies die Stunde der Frauen. Frau Ewigkeit. Anbetend, Herr, wir singen
Obermeit organisierte das Gemein- das Lied der Ewigkeit, zu dir zurück
deleben. Sie hatte Else Gaede bei den wir bringen die anvertraute Zeit.“
Gottesdiensten von Gerhard Ebeling Mit dieser Sicht auf die Zeit ist kein
kennengelernt und rief sie nun nach Zaun der Geschichte mehr, den es zu
Frohnau: „Kommen Sie, helfen Sie überwinden gilt. Denn es ist Gottes
mir, Sie können singen.“ Else Gaede Zeit, so schwer sie auch war. Dankbar
war indessen einem Aufruf von Bi- über diese Erzählungen an diesem
schof Dibelius gefolgt, an die Schulen Vormittag, nehme ich Abschied. Der
zu gehen, um dort zu unterrichten. Weg geht nun durch das offene GarSo hatte sie an der 18. Volksschule, tentor. Damals war hier der russische
der heutigen Victor-Gollancz-Schule, Soldat hereingestürmt. Bei einem
begonnen, Religion mit Geschichten Blick zurück sehe ich die Tafel über
und Liedern zu unterrichten. Beides der Tür, die der Familie das Leben
kam nun zusammen - die Schüler rettete. „Du deutsche Kirche? Dann
und Gemeindejugend. So entstand gut.“
der Jugendchor im Frühjahr 1945.
Ulrich Schöntube
16 · Kirchenmusik Immer wieder
sonntags – Was
singen wir eigentlich?
Teil 1:
Ehr sei dem Vater / Halleluja
Wie Sie auf Seite 12 lesen konnten,
haben sich Pfarrer und Kantor vorgenommen, im Verlauf eines Jahres
mit Ihnen zusammen die sogenannten „liturgischen Stücke“ unserer
Gottesdienste näher zu beleuchten
und zu verinnerlichen. Also all jene
Gesänge und Antwortgesänge, die
(fast) jeden Sonntag gleich sind, darum auswendig gesungen werden.
Manchem sind sie dennoch seltsam
fremd. Das „Ehr sei dem Vater“ (Gloria Patri) singen wir heute auf eine
Melodie, die aus verschiedenen während der Reformation im 16. Jahrhundert gebräuchlichen Melodien
basiert. Nachdem man später in der
Zwischenzeit lange kein Gloria Patri
sang, wurde es im 19. Jahrhundert
zusammen mit dem Eingangspsalm
(Introitus) wieder eingeführt. Aus
dieser Zeit stammt auch die bis
heute übliche Melodiefassung (EG
177.2). Durch ihren hohen Anfangston erhebt man gleichsam zu Beginn des Gottesdienstes die Stimme
zum Loben. Das Halleluja mit dem
Hallelujavers war im Mittelalter ein
kunstvoller und reich verzierter im
Wechsel gesungener (antiphonaler)
Psalmgesang. Die Reformatoren
und später auch die Agenden des
19. Jahrhunderts haben diese Praxis stark vereinfacht und zurückgenommen - bis hin dazu, dass im 20.
Jahrhundert der Hallelujavers nur
noch gesprochen wurde und die Gemeinde lediglich den kurzen Kehrvers (EG 181.3) sang. Auch bei uns!
Dabei ist das Halleluja (hebr. „Lobt
Gott!“) schon von seinem klangvollen Wortlaut her Musik und verlangt
auch vom Inhalt geradezu danach,
gesungen zu werden. Den Hallelujavers nicht zu singen ist wie ein Untertitel im Kino – aber ohne Film!
Deshalb singen Pfarrer, Lektor oder
Kantor seit Ostern 2015 in Frohnau
auch wieder den Hallelujavers im
Wechsel mit dem schon bekannten
Kehrvers der
Gemeinde, der
dann zweimal,
in der Osterzeit sogar dreimal, gesungen
wird.
Hier
finden
Sie
ihn auskomponiert im 9.
Psalmton für
den Sonntag
Rogate am 10. Mai 2015. An diesem
Sonntag wollen wir im Gottesdienst
auch praktisch einmal näher auf diesen Gesang eingehen. Jörg Walter
Orgelkonzert zum
Pfingstsonntag mit
Winfried Kleindopf
Herzlich willkommen, Winfried
Kleindopf! Herr Kleindopf ist seit
Oktober 2014 Kantor der Auenkirche in Berlin-Wilmersdorf. Für Berlin ist das ein echter Gewinn, denn
in dieser Kirche befindet sich eine
der größten spätromantischen Orgeln der Stadt – und nun wird diese Stelle wieder von einem renommierten Orgelvirtuosen „verwaltet“.
Der frühere, ebenfalls bedeutende,
Auenkantor Kirchenmusikdirektor
Jörg Strodthoff war 2013 im Amt
verstorben. Kleindopf hat in Leipzig
und Paris studiert, an vielen bedeutenden europäischen Orgeln konzertiert und beim Bachwettbewerb
der Stadt Wiesbaden den 2. Preis
gewonnen. Er war zudem jahrelang
JOHANNESKIRCHE
als Hochschuldozent im Fach Orgel
in Halle tätig. Eine Beziehung zu
Frohnau und zum Autor dieser Zeilen besteht
seit seiner
Bewerbung
um
die
Frohnauer
K antorenstelle
im
Jahr 2006.
Nach mehreren Anläufen ist es Winfried Kleindopf
nun gelungen, Herrn Kleindopf zum zweiten
Mal nach Frohnau zu locken und ihn
diesmal für ein Konzert zu gewinnen.
Das Programm am Pfingstsonntag
enthält Höhepunkte pfingstlich-virtuoser Orgelmusik, darunter besonders die „Veni Creator Variationen“
von Maurice Duruflé und Bachs
Leipziger Choralbearbeitungen zum
Thema Pfingsten. Dazu kommt noch
Bachs außergewöhnliches und brillantes Triptychon „Toccata, Adagio
und Fuge“ in C-Dur. Teil 1, die Toccata, enthält eines der anspruchsvollsten Pedalsoli Bachs. Teil 2, das
Adagio, ist als romantische Bearbeitung von Pablo Casals für Cello
und Klavier berühmt geworden und
strahlt eine ähnliche Würde aus wie
das berühmte „Air“ aus Bachs dritter Orchestersuite. Teil 3, die Fuge,
ist ein schwungvoller Tanz mit überraschendem Schluss. Jörg Walter
Musikalischer Gottesdienst
Sonntag Kantate
3. Mai | 10 Uhr
A. Diabelli: Pastoralmesse in
F-Dur; Solisten, Kantatenchor,
Chor der Deutschen Evangelischen Gemeinde Rom, Neues
Konzertorchester Berlin
Orgelkonzert
Pfingstsonntag
24. Mai | 18 Uhr
Winfried Kleindopf
Werke von Bach, Buxtehude und
Duruflé. Eintritt frei