Weiterbildung Studienprogramm 2014/15 CAS Mit Führungserfahrung eine Schule leiten CAS FESL weiterkommen. www.wb.phlu.ch CAS Schulmanagement B a s i s Martin Riesen Studienleitung CAS SM F E S L [email protected] T +41 (0)41 228 51 13 Sekretariat T +41 (0)41 228 78 14 ……………………………………………………………………………………….. PH Luzern · Pädagogische Hochschule Luzern Weiterbildung Frohburgstrasse 3 · Postfach 3668 · 6002 Luzern T +41 (0)41 228 54 93· [email protected] · www.phlu.ch Version: 26. August 2014 Änderungen vorbehalten Inhaltsverzeichnis 1. Erfahrene Führungskräfte zu Schulleiter/innen ausbilden ..................................................................... 4 1.1 Führungsqualität an Schulen sichern und weiterentwickeln .............................................................. 4 1.2 Im Interesse der erfahrenen Führungskräfte ..................................................................................... 4 1.3 Aufwertung der Schule und des Berufes «Schulleiter / Schulleiterin» ............................................... 4 2. Adressaten und Zulassungsbedingungen ................................................................................................ 5 2.1 Zielgruppe .......................................................................................................................................... 5 2.2 Zulassungsbedingungen .................................................................................................................... 5 3 Funktionsfelder ............................................................................................................................................. 6 4. Ziele ............................................................................................................................................................... 7 4.1 Kompetenzziele .................................................................................................................................. 7 4.2 Haltungsziele ...................................................................................................................................... 8 5. Didaktische Grundlagen ............................................................................................................................. 9 5.1 Lernverständnis .................................................................................................................................. 9 5.2 Didaktische Grundsätze ................................................................................................................... 10 6.Studienaufbau .............................................................................................................................................. 12 6.1 CAS Mit Führungserfahrung eine Schule leiten ............................................................................... 12 7. Studienplan ................................................................................................................................................ 13 7.1 Sequenz 1: Führung aus verschiedenen Perspektiven ................................................................... 13 7.2 Sequenz 2: Lernen und Entwicklung ............................................................................................... 13 7.3 Sequenz 3: Unterrichtsqualität ......................................................................................................... 13 7.4 Sequenz 4: Kritische Führungs- und Entscheidungssituationen ..................................................... 14 7.5 Sequenz 5: Bildungssystem: Aufbau und Steuerung....................................................................... 14 7.6 Sequenz 6: Schulführung und Schulqualität .................................................................................... 14 7.7 Sequenz 7: Personalentwicklung in eigener Sache ......................................................................... 15 7.8 Vertiefungs- und Transferelemente.................................................................................................. 16 7.9 Leistungsnachweis: Portfolioarbeit................................................................................................... 16 7.10 Standort- und Perspektivengespräch ............................................................................................... 17 8. Qualifikationsverfahren ............................................................................................................................. 17 8.1 CAS FESL ........................................................................................................................................ 17 8.2 Diplome ............................................................................................................................................ 17 9. Organisation und Administration ............................................................................................................ 18 9.1 Studienorganisation ......................................................................................................................... 18 9.2 Veranstaltungsorte und Arbeitszeiten .............................................................................................. 18 9.3 Kosten .............................................................................................................................................. 18 9.4 Anmelde- und Aufnahmeverfahren .................................................................................................. 18 9.5 Zahlungsbedingungen ...................................................................................................................... 18 9.6 Information und Beratung ................................................................................................................. 19 9.7 Download-Materialien ...................................................................................................................... 19 10. Anhang 1: Erfahrene Führungskräfte: Einschätzung vorhandener Kompetenzen ......................... 20 1 Erfahrene Führungskräfte zu Schulleiter/innen ausbilden Erfahrenen Führungskräften über die Brücke einer gezielten Weiterbildung den Zugang zu Funktionsfeldern der Schulleitung zu ermöglichen, ist im Interesse der Führungsqualität an Schulen, der Führungsperson, welche die Branche wechseln will, des Berufstandes „Schulleiterin/Schulleiter“ und der Schule und ihrem öffentlichen Ansehen. 1.1 Führungsqualität an Schulen sichern und weiterentwickeln Politisch ist die Frage, ob auch Führungskräfte ohne Lehrdiplom Schulen leiten dürfen, entschieden worden, zumindest im Kanton Zürich. Aber auch in einigen anderen Kantonen ist es möglich, ohne pädagogische Grundausbildung eine Schule zu leiten. An Schulleitungsaufgaben interessierte Personen, die in Organisationen Führungsfunktionen wahrnehmen, die nicht primär mit einem pädagogischen Zweck verbunden sind, sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Kompetenzen hinsichtlich der Anforderungen einer pädagogischen Führung von Bildungsorganisationen zu ergänzen. Diese Option ist im Interesse von Personen, die von „aussen“ kommen und eine Schule leiten wollen; sie ist auch im Interesse von Schulen, die sich eine Führung wünschen, welche von den Eigentümlichkeiten der Schule als Organisation und von den Kernprozessen, Lehren und Lernen sowie Erziehen, etwas versteht. Führungskräfte, die ausserschulische Erfahrungen mitbringen, sind für die Schule, ihre Führung und Entwicklung eine Bereicherung. Schulen können von den Führungserfahrungen profitieren, die in Organisationen erworben worden sind, die sich hinsichtlich Zweck, Struktur und Kultur, aber auch Führungstradition von Schulen unterscheiden. Es ist zu erwarten, dass erfahrene Führungskräfte von ausserhalb der Schule ein Wissen über Bedingungen erfolgreicher Führung mitbringen, das genutzt werden kann, um die Führungsqualität an Schulen weiterzuentwickeln. 1.2 Im Interesse der erfahrenen Führungskräfte Erfahrene Führungskräfte, die eine Schule leiten wollen, müssen sich in einem neuen Kontext zurechtfinden. Nicht nur das: Sie müssen über Kompetenzen verfügen, um pädagogisch qualifiziertes Personal zu führen, um die Schule hinsichtlich pädagogisch relevanter Ziele zu entwickeln, um in kritischen Entscheidungs- und Konfliktsituationen, die häufig mit pädagogischen Fragen verbunden sind, angemessene Lösungen zu erarbeiten. Um in diesen Aufgabenfeldern kompetent handeln zu können, ist in der Regel eine Weiterbildung erforderlich, die sich mit pädagogischen, didaktischen und psychologischen Themen befasst. Über eine qualifizierte Schulleitungsausbildung zu verfügen, ist noch aus anderen Gründen interessant: Wer über eine anerkannte Ausbildung als Schulleiterin oder Schulleiter verfügt, hat in Bewerbungsverfahren bessere Chancen, angestellt zu werden, als wer über keine formale Qualifikation verfügt. Zudem hängt in verschiedenen Kantonen die Besoldungseinstufung von der formalen Qualifikation ab, die im Rahmen einer anerkannten Führungsausbildung erworben werden kann bzw. konnte. 1.3 Aufwertung der Schule und des Berufes «Schulleiter / Schulleiterin» Der Verband Schweizer Schulleiterinnen und Schulleiter (VSLCH) unterstützt die Absicht, erfahrenen Führungskräften ohne Lehrdiplom den Zugang zu Schulleitungsfunktionen zu ermöglichen. Nicht zuletzt sieht er darin die Chance, dass die Schule als auch der Berufsstand „Schulleiter/in“ dadurch einen Imagegewinn erfährt. Führungskräfte wechseln heute öfters die Branche. Dieser Praxis steht die Erfahrung gegenüber, dass Schulleiterinnen und Schulleiter kaum als Führungsperson die Branche wechseln. Schulleitende, die einen Branchenwechsel vornehmen, könnten Vorreiter einer personalen Durchlässigkeit sein, die letztlich im Interesse der Schule als Arbeitsplatz und der Attraktivität des Berufs des Schulleiters bzw. der Schulleiterin sein könnte. Studienprogramm CAS FESL Seite 4 / 22 2 Adressaten und Zulassungsbedingungen 2.1 Zielgruppe Der Studiengang richtet sich an erfahrene Führungskräfte ohne pädagogische Grundausbildung. Die Führungskräfte verügen somit • über kein Lehrdiplom, • dafür über eine Führungsausbildung und Führungserfahrung • und haben ein sichtbares Interesse an Bildungsfragen 2.2 Zulassungsbedingungen Voraussetzungen für die Aufnahme in den CAS FESL sind in der Regel: a. ein Hochschulabschluss oder ein von der Ausbildungsinstitution als gleichwertig anerkannter Abschluss, b. mehrjährige Erfahrung mit Bezug zum schweizerischen Bildungswesen c. Führungsausbildung d. Führungserfahrung Wer den CAS FESL erfolgreich absolviert hat, ist zum Diplomstudiengang Schulleiter/in (DAS SL), sofern zusätzlich noch die folgenden Bedingungen erfüllt werden: a. eine Anstellung oder Designation als Schulleiter/Schulleiterin einer öffentlichen oder privaten Bildungsinstitution. b. Die Zulassung von Personen ohne Anstellung oder Designation ist möglich, sofern sie während der Zusatzausbildung über ein einschlägiges Praxisfeld verfügen. Die Zulassung von Personen, welche die Zulassungsbedingungen nicht vollständig erfüllen, kann von der Studienleitung Schulmanagement auf Gesuch hin «sur dossier» bewilligt werden (Bearbeitungsgebühr: Fr. 200.-). Studienprogramm CAS FESL Seite 5 / 22 3 Funktionsfelder Der CAS FESL bereitet auf den Diplomstudiengang Schulleiter/in vor (DAS SL). Bereits der CAS FESL eröffnet gute Perspektiven, als Schulleiter/in eine Anstellung zu erhalten. Erfahrene Führungskräfte mit einer Schulleitungsausbildung können innerhalb von Schulen verschiedene Funktionen wahrnehmen: Geschäftsleitender Schulleiter bzw. Geschäftsleitende Schulleiterin (Schulleitung an der Spitze) In Führungsmodellen mit mehreren Hierarchiestufen können erfahrende Führungskräfte die Funktion eines geschäftsführenden Gesamtleiters bzw. einer geschäftsführenden Gesamtleiterin ausüben. In dieser Struktur erfolgt die unmittelbare (direkte) pädagogische Führung auf den unteren Hierarchiestufen durch pädagogisch qualifiziertes Personal. Schulleiterin bzw. Schulleiter auf der zweiten Führungsebene Führungskräfte ohne Lehrdiplom können auch auf der zweiten Führungsebene erfolgreich Leitungsaufgaben wahrnehmen: Beispielsweise leitet ein Ingenieur HTL, der über mehrere Jahre als Schulpfleger und Präsident der Schulpflege tätig war, parallel dazu sich als Mitglied der Schulbehörde weitergebildet hatte, heute erfolgreich ein Stufenteam; er nimmt also eine Funktion auf der zweiten Führungsebene wahr. Eine kleine Schule leiten Kleine Schulen benötigen multi-funktionale Schulleiterinnen und Schulleiter. Leitungspersonen nehmen in Personalunion Aufgaben wahr, die in einem Schulleitungsmodell mit mehreren Ebenen die Führungsspitze wahrnimmt, und gleichzeitig solche Aufgaben, die auf der mittleren und untersten Führungsebene wahrgenommen werden (Manchmal sind in kleinen Schulen Schulleitende auch noch Hauswart und Haustechniker in Personalunion). Unter Umständen können Schulleitende ohne Lehrdiplom, die über ein breites Kompetenzprofil verfügen, kleinen Schulen durchaus gute Führungsdienste erweisen. Allerdings muss in Rechnung gestellt werden, dass für Schulleitende kleiner Schulen nur kleine Führungspensen zur Verfügung stehen. Studienprogramm CAS FESL Seite 6 / 22 4 Ziele Bei erfahrenen Führungskräften wird vorausgesetzt, dass diese über eine Vielzahl führungsrelevanter Kompetenzen bereits verfügen (vgl. Anhang 1). Der CAS FESL fördert Kompetenzen, welche das Wissen und Können der Teilnehmenden hinsichlich spezifischer Themen der Schulführung ergänzen (vgl. Kompetenzziele), dies auf der Grundlage von Haltungen, die für eine wirksame Schulführung relevant sind (vgl. Haltungsziele= 4.1 Kompetenzziele Die Teilnehmenden können • ihre bisherigen Führungserfahrungen und handlungsleitenden, subjektiven Theorien rekonstruieren • Aufbau und Steuerung des Bildungssystem Dritten erläutern • Aufgaben und Funktionen von Schulen im Hier und Jetzt benennen und deren Entwicklungsbedarf – soweit voraussehbar – benennen • im Wissen um die Eigentümlichkeit pädagogischer Handlungen, die darin besteht, dass die Ziele interpretationsbedürftig, die Technologie uneindeutig und die Situationen in Erziehung und Unterricht überkomplex sind (Horster 2004) sind, schulische Führungskonzepte mit dem eigenen Führungsverständnis vergleichen • die Schulleitung als System mit verschiedenen Verantwortlichkeitsebenen (normative, strategische und operative) und dafür zuständigen Organen beschreiben • verschiedene Organisationsformen der Schulleitung kritisch beurteilen • gestützt auf Forschungsergebnisse Bedingungen wirksamer Schulen erläutern • Lernprozesse und Lernerfolg mit Hilfe verschiedener theoretischer Ansätze und Modelle analysieren und verstehen • kritische Erziehungssituationen differenziert einschätzen und mit Lehrpersonen (oder auch Schülerinnen und Schülern, Eltern usw.) Lösungen erarbeiten • Dritten mit Hilfe des Angebots-Nutzungsmodells einfach und verständlich erklären, was unter „gutem Unterricht“ zu verstehen ist • Unterricht kriteriengeleitet beobachten und mit Lehrpersonen im Rahmen von Feedback-, Reflexionsoder beruflichen Orientierungsgesprächen besprechen • in Schulen Prozesse der Unterrichtsentwicklung initiieren, planen, steuern und auswerten • ihre Funktion und Rolle beschreiben und reflektieren • einschätzen, welche Aufgaben delegiert werden können • sich rechtzeitig Unterstützung holen Studienprogramm CAS FESL Seite 7 / 22 4.2 Haltungsziele Der Studiengang arbeitet insbesondere an folgenden Haltungszielen: Die Teilnehmenden verstehen • die Besonderheiten einer Schule («Sie entwickeln ein Gefühl für die Eigenarten von Schulen.»); sie sind bereit, sich mit der jeweiligen Kultur auseinanderzusetzen und diese auf dem Hintergrund der Organisationsgeschichte zu verstehen, auch als Voraussetzung für wirksame Innovationen. • die Schule insbesondere als eine professionelle (Dienstleistungs-) Organisation, in welcher in der Interaktion zwischen unterschiedlichen Personen Lernprozesse initiiert, geplant, gesteuert und evaluiert werden, dies hinsichtlich zum Teil widersprüchlicher, nur bedingt operationalisierbarer Ziele. • die Schule als eine «Lernende Organisation», die aktiv bestrebt ist, ihre Zukunft selber mitzugestalten. Sie ist grundsätzlich gegenüber Entwicklungen offen; gleichzeitig nimmt sie zu Erneuerungen eine kritische Haltung ein, wenn die Gefahr besteht, dass einseitige Interessen spezifischer Anspruchsgruppen die Erfüllung des umfassenden Bildungsauftrags zu unterlaufen versuchen. • die Schule als „Know-how-intensive Dienstleistungsorganisation“ (Mintzberg,1979) bzw. Professionelle Organisation (Glasl 2002), dazu gehört auch die Bereitschaft zu anerkennen, dass Schulleitende in der Regel den Lehrpersonen und dem weiteren pädagogischen Personal fachlich nicht überlegen sind (und es auch nicht sein müssen). Vielmehr geht es darum, im Sinne des Diversity Managements die Vielfalt des Personals als Ressource zu nutzen. • Kooperation als Schlüssel zur Lösung komplexer Bildungs- und Entwicklungsaufgaben mit Expertinnen und Experten fürs Lehren und Lernen sowie für Erziehungsfragen. Studienprogramm CAS FESL Seite 8 / 22 5. Didaktische Grundlagen 5.1 Lernverständnis «Lernen ist so eigen wie ein Gesicht»“ H. von Förster (1911 – 2002) Jeder Ausbildung liegt ein spezifisches Lernverständnis zu Grunde; dieses bestimmt, wie eine Ausbildung didaktisch-methodisch gestaltet wird. Unsere Schulleitungsausbildung orientiert sich an einem konstruktivistischen Lernverständnis. Mit Reinmann-Rothmeier und Mandl (2001)2 verstehen wir Lernen als einen aktiven, selbst gesteuerten, konstruktiven, emotionalen, sozialen und situativen Prozess. Lernen ist ein aktiver Prozess. Menschen sind aktive Wesen. In der aktiven Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung verschaffen sie sich Vorstellungen von dieser. Lernen ist eine Tätigkeit: Erkunden, Ausprobieren, Experimentieren oder auch Imitieren gehören dazu. Konkrete Handlungen vermitteln Erfahrungen, Abstraktionen davon führen zu Begriffen und Modellen. Lernen ist ein selbstgesteuerter Prozess. Selbststeuerung kann als Voraussetzung, Ziel und Strategie von Lernprozessen betrachtet werden. Eine Voraussetzung ist Selbststeuerung deshalb, weil Lernprozesse stets selbstregulative Komponenten enthalten und in der Verantwortung und im Rahmen der Möglichkeiten der Lernenden liegen. Die Bildung von neuen Konstruktionen kann zwar angeleitet und moderiert werden, letztlich ist sie jedoch das Ergebnis selbstregulativer Prozesse. Selbststeuerungskompetenz und Kontrollstrategien sind im Sinne von Schlüsselqualifikationen gleichzeitig auch wichtige Lernziele. Lernen ist ein konstruktiver Prozess. Neues Wissen kann nur erworben und genutzt werden, wenn es in die vorhandenen Wissensstrukturen integriert und auf der Basis individueller Erfahrungen interpretiert wird. Wissen ist kein Abbild der Realität, sondern das Ergebnis einer subjektiven Konstruktion. Wissenserwerb als konstruktiver Prozess meint, dass die Lernenden neue Wissensstrukturen aufbauen, untereinander vernetzen, mit bestehenden Konzepten kumulativ verknüpfen, in verschiedenen Situationen verwenden und so mit neuen Kontexten verbinden. Lernen ist ein emotionaler Prozess. Emotionale Prozesse sind Bestandteil des Lernens. Unsicherheit, Angst vor Misserfolg, befremdliche Irritationen, Selbstzweifel, aber auch Zuversicht, Enthusiasmus, Freude und Stolz beschreiben Gefühle, die mit Lernprozessen, aber auch mit Führungssituationen verbunden sein können. Auf den reflektierten Umgang mit Gefühlen, also auf die emotionale Selbstregulation legen wir in der Ausbildung besonderen Wert. Lernen ist ein sozialer Prozess. Was wir als Wissen bezeichnen, ist nicht bloss das Resultat eines individuellen Lernprozesses. Wissen entsteht – auch – durch Ko-Konstruktion: im Austausch mit anderen Studienteilnehmenden, beispielsweise im Rahmen kooperativer Lernformen, in Intervisions- oder Praxisgruppen, im Dialog zwischen Lernenden und Lehrenden oder in der Auseinandersetzung mit Personen aus dem Praxissystem der eigenen Schule. Lernen ist ein situativer Prozess. Wissenserwerb erfolgt stets in einem spezifischen Kontext und bleibt mit diesem verbunden. Lernen im Rahmen einer praxisorientierten Ausbildung ist demnach ums so wirksamer, je stärker es in Beziehung zu konkreten, möglichst authentischen Problemstellungen der Praxis steht. Wir beabsichtigen denn auch, in der Ausbildung an komplexen Problemen zu lernen und die Praxis als Erfahrungs- und Forschungsfeld einzubeziehen. 2 Reinmann-Rothmeier, G. und Mandl, H. (2001). Unterrichten und Lernumgebungen gestalten. In Krapp, A. & Weidenmann, B. (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 601-646). Weinheim: Beltz. Studienprogramm CAS FESL Seite 9 / 22 «Was der Mensch ist, lehrt ihn seine Geschichte.» W. Dilthey(1833 – 1911) 5.2 Didaktische Grundsätze Biographische Orientierung Mentale Modelle über Führung, Leitung und Entwicklung von Organisationen haben je ihre Geschichte. Sie sind epochal gefärbte Vorstellungen davon, wie auf Menschen in Organisationen wirksam Einfluss genommen werden kann. Ebenso haben subjektive Führungskonzepte, die ihnen zugrunde liegenden Menschenbilder, Werte und Normen, Mythen und Metaphern, Theorien und Modelle je ihre Geschichte; sie sind biografisch gewachsen. Dabei kommen den Erfahrungen als geführte Person einerseits und andererseits als Person, die ihrerseits Führung in verschiedenen Lebenssituationen wahrgenommen hat, eine ganz besondere Bedeutung zu. Die Rekonstruktion der persönlichen Führungsbiografie ist uns wichtig; das Bewusstmachen und Deuten von Erfahrungen, die im Zusammenhang mit Führen, Leiten und Entwickeln stehen, sind Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung und Differenzierung persönlicher Vorstellungen guter Führung. In Ergänzung zu dieser vergangenheitsbezogenen Biografiearbeit ermöglichen Standortbestimmungen und die Erarbeitung von Entwicklungsperspektiven die «Fortschreibung» der eigenen Geschichte. «Wer über keine Theorie verfügt, kann lediglich kopieren»“ W.E. Deming (1900 – 1993) Wissenschaftsorientierung Die Ausbildung bezieht sich auf Theorien, Modelle und empirische Befunde verschiedener Bezugswissenschaften (Erziehungswissenschaften, Arbeits- und Organisationspsychologie, Soziologie, Betriebswissenschaften u.a.m.). Diese bilden die Grundlage, um die persönlichen Erfahrungen theoriegeleitet zu reflektieren, zu differenzieren und zu erweitern. Theorie und Praxis sind dadurch wechselseitig aufeinander bezogen. Ohne Theorie bleibt die Praxis gefangen in mehr oder weniger bewährten Alltagsroutinen und tradierten Glaubenssätzen. Und ohne Verknüpfung mit der Praxis bleibt die Theorie ein Konstrukt, eine vermutete Annahme darüber, wie Wirkungen der Praxis beschrieben, erklärt und vorausgesagt werden könnten. Theorien, Modelle, Methoden, Verfahren und Instrumente, aber auch reflektierte praktische Erfahrungen bilden die Grundlagen für eine bewusst gestaltete, fachlich fundierte Praxis. «Nur der Täter lernt.» F.W. Nietzsche (1844 – 1900) Handlungsorientierung Lernen ist eine Tätigkeit; wenn diese zielgerichtet erfolgt, dann ist es vergleichbar einer Handlung. Diese kann auch innerlich, bloss im Denken vollzogen werden, um gedanklich diese oder jene Handlung durchzuspielen und dadurch zu prüfen. J.D. Dewey nennt dies «inneres Probehandeln» (J. Dewey, 1859 – 1952). Wir lernen jedoch insbesondere durch konkretes Handeln: durch dessen Vollzug, aber auch an dessen Folgen. Lernen ist auf vielfältige Art und Weise auch ein «learning by doing», im geschützten Rahmen von Simulations- und Rollenspielen, Experimenten und Trainings, aber auch und ganz besonders «on the job» in der täglichen Praxis. In unserer Ausbildung wird diesen unterschiedlichen Aspekten einer handlungsorientierten Didaktik durch verschiedene Lernformen und -aufgaben Rechnung getragen. «Wir sind alle gleich, wir sind alle verschieden.» Titel einer Tagung in Bielefeld Studienprogramm CAS FESL Seite 10 / 22 Differenzierung und Kooperation Die Teilnehmenden der Schulleitungsausbildung sind alle gleich, weil sie als Menschen geboren worden sind, und sie sind alle verschieden, weil sie sich in angeborenen und vor allem aber in einer Vielzahl von erworbenen Merkmalen unterscheiden, beispielsweise hinsichtlich des Alters, des Geschlechts, der Erziehung, des beruflichen Werdegangs, der Berufserfahrung oder des (lokalen und kantonalen) Kontextes, innerhalb dessen jemand beruflich tätig ist. Die Heterogenität der Kursgruppe verstehen wir als zu nutzende Ressource. Vorrangig durch Formen des kooperativen Lernens sollen diese individuellen Ressourcen zum Voneinander- und Füreinanderlernen genutzt werden. In Ergänzung dazu tragen wir den unterschiedlichen Voraussetzungen durch Formen der inneren und äusseren Differenzierung Rechnung. «Drei Dinge machen einen Meister: Wissen, Können und Wollen.» Sprichwort Kompetenzorientierung Die fachlichen und personalen Ziele erfordern eine kompetenz- und damit transferorientierte Ausbildung. 3 Nach Weinert (2001) ist mit Kompetenz das verfügbare oder erlernbare Potenzial einer Person gemeint, komplexe Anforderungen erfolgreich zu bewältigen. Dieses Potenzial setzt sich aus Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie aus den damit verbundenen Bereitschaften und Fähigkeiten zusammen. Kompetenzen sind somit vergleichbar einem Amalgam, einer Mischung unterschiedlicher Ressourcen wie Theorien, Ideen, Erfahrungen, Routinen und Fertigkeiten sowie die Bereitschaft und Fähigkeit, diese Ressourcen hinsichtlich bestimmter Ziele und Aufgaben situativ zu nutzen. Studienprogramm CAS FESL Seite 11 / 22 6. Studienaufbau Der CAS SM FESL ist Voraussetzung, um zum DAS SL zugelassen zu werden. Der DAS SL schliesst mit einem Diplom ab, das von der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) anerkannt ist. Die Konzeption des DAS SL liegt per 1. Sept. 2014 vor. Siehe: www.wb.phlu.ch. 6.1 CAS Mit Führungserfahrung eine Schule leiten Sequenz 1 Führung aus verschiedenen Perspektiven Rekonstruktion des persönlichen Führungskonzepts; Führungskonzepte im Vergleich 27./28. Februar 2015 Sequenz 2 Lernen und Entwicklung Lernprozesse und Lernerfolg; entwicklungspsychologische Grundlagen 30. März bis 1. April 2015 Sequenz 3 Unterrichtsqualität Unterrichtsqualität erfassen, bewerten und verbessern 22./23. Mai 2015 Sequenz 4 Kritische Führungs- und Erziehungssituationen Reflexion von kritischen Führungs- und Erziehungssituationen 19./20. Juni 2015 Sequenz 5 Bildungssystem: Aufbau und Steuerung Aufbau, Geschichte, Steuerung, Entwicklungen 21./22. August 2015 Sequenz 6 Schulführung und Schulqualität Handlungsfelder, Schulmodelle, Organisationsformen und QM-Systeme 18./19. September 2015 Sequenz 7 Personalentwicklung in eigener Sache Standortbestimmung und Entwicklungsperspektiven; 23./24. Oktober 2015 Studienprogramm CAS FESL Seite 12 / 22 7. Studienplan 7.1 Sequenz 1: Führung aus verschiedenen Perspektiven Kompetenzen Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten Die Teilnehmenden können … • • ihre bisherigen Führungserfahrungen und handlungsleitenden, subjektiven Theorien rekonstruieren Führung Funktion und Rolle reflektieren • in verschiedenen Organisationskontexten und -kulturen • als Konzept bzw. als Konstrukt im Sinne von subjektiven Theorien (bspw. Tree of Science) • als biografisch gewonnenes Konzept; Rekonstruktion der Führungsbiografie • Führungsfunktionen und -rollen sowie damit verbundene Kompetenzen 7.2 Sequenz 2: Lernen und Entwicklung • • Lernprozesse und Lernerfolg mit Hilfe verschiedener theoretischer Ansätze und Modelle analysieren und verstehen Motivationales, kognitives und soziales Verhalten auf dem Hintergrund entwicklungspsychologischer Kenntnisse analysieren Lernprozesse und Lernerfolg • Lernpsychologie: verschiedene (historische) Ansätze • Motivationspsychologie und Attributionstheorien • Sozialpsychologie (der Gruppe, Klasse) • Entwicklungspsychologische Grundlagen • Anthropologische Grundlagen von Theorien 7.3 Sequenz 3: Unterrichtsqualität • • • Dritten mit Hilfe des AngebotsNutzungsmodells einfach und verständlich erklären, was unter „gutem Unterricht“ zu verstehen ist Unterricht kriteriengeleitet beobachten und mit Lehrpersonen im Rahmen von Feedback-, Reflexions- oder beruflichen Orientierungsgesprächen besprechen in Schulen Prozesse der Studienprogramm CAS FESL Unterricht • Bildungsauftrag: Ziele, Inhalte und Formen des Unterrichts • Angebots-Nutzungsmodell zur Erklärung von Lernerfolg • Unterrichtsqualität erfassen, reflektieren und entwickeln • Unterrichtsentwicklung: Modelle und Seite 13 / 22 Unterrichtsentwicklung initiieren, planen, steuern und auswerten 7.4 • 7.5 • • 7.6 • • • • Verfahren • Philosophie, Aufbau und lerntheoretische Grundlagen des Lehrplans 21 Sequenz 4: Kritische Führungs- und Entscheidungssituationen kritische Erziehungssituationen differenziert einschätzen und mit Lehrpersonen (oder auch Schülerinnen und Schülern, Eltern usw.) Lösungen erarbeiten • Antinomische Pädagogik • Führen im Unterricht • Arbeiten mit dem Performance Simulator Sequenz 5: Bildungssystem: Aufbau und Steuerung Aufbau und Steuerung des Bildungssystem Dritten erläutern Aufgaben und Funktionen von Schulen im Hier und Jetzt benennen und deren Entwicklungsbedarf – soweit voraussehbar – erkennen Bildungssystem • Aufbau und Geschichte • Handlungskoordination und Steuerung im Wandel Schule als gesellschaftliche Institution • Funktionen von Schulen • Indikatoren des gesellschaftlichen Wandels, Entwicklungsanlässe und -perspektiven für Schulen Sequenz 6: Schulführung und Schulqualität gestützt auf Forschungsergebnisse Bedingungen wirksamer Schulen kennen im Wissen um die Eigentümlichkeit pädagogischer Handlungen, schulische Führungskonzepte mit dem eigenen Führungsverständnis vergleichen die Schulleitung als System mit verschiedenen Verantwortlichkeitsebenen (normative, strategische und operative) und dafür zuständigen Organen beschreiben verschiedene Organisationsformen der Schulleitung kritisch beurteilen Studienprogramm CAS FESL • Schulwirksamkeitsforschung • Schulstrukturen (Schulmodelle): Normative Argumentationen, Forschungsergebnisse und allgemeine Entwicklungsperspektiven • Hattie-Studie Führung in professionellen Organisationen • Schule als professionelle Organisation • Eigentümlichkeiten des pädagogischen Handelns • Laterale Kooperation und kooperative Führung Schulführung: normative, strategische und operative Ebene • Organe, Gremien der Schulführung • Instrumente der Schulführung und Schulentwicklung: Leistungsvereinbarung, Leitbild, Schulprogramm, Jahresplanung Seite 14 / 22 u.a.m. Organisationsformen der Schulleitung 7.7 • • • Ein- und mehrstufige Modelle • Kooperative Führungsmodelle • Gremien und ihr Zusammenwirken: bspw. Unterrichtsteams und Steuergruppen Sequenz 7: Personalentwicklung in eigener Sache Eigenen Kompetenzen realistisch einschätzen, eigene Möglichkeiten und Grenzen kennen und wissen, welche komplementären Kompetenzen für eine wirksame Schulführung erforderlich sind Standortbestimmung vornehmen und Entwicklungsperspektiven erarbeiten Studienprogramm CAS FESL • persönliches Kompetenzportfolio und daraus resultierende Konsequenzen bezüglich Abgrenzung bzw. Delegation von Aufgaben • Visionsarbeit • Fortschreibung der Führungsbiographie • Reflexion der Fallstudien • Abschluss des Studiengangs Seite 15 / 22 7.8 Vertiefungs- und Transferelemente Bei den nachfolgenden Lernformaten geht es um die Vertiefung vermittelter Inhalte, den Erfahrungsaustausch und den Praxistransfer: Workshadowing Sie haben den Auftrag, eine Schulleiterin oder einen Schulleiter zu begleiten. Das Ziel wird es sein, dass Sie im Rahmen dieser teilnehmenden Beobachtung den Alltag einer Schulleitung näher kennen lernen. Das Workshadowing ermöglicht Ihnen auch, mit Schulleitung und Lehrerschaft über dieses und jenes pädagogische und führungsrelevante Thema ins Gespräch zu kommen. Gewissermassen als Gegenleistung für Ihr genossenes Gastrecht geben Sie der Schule und der Schulleitung ein wohlwollendes, wahrhaftiges, der Schule und Schulleitung gerecht werdendes, nützliches und weiterführendes Feedback. Umfang: 2 Tage; diese könne auch aufgeteilt werden. Dialogpartner/in Zwischen jeder Sequenz tauschen Sie sich mit einem Schulleiter oder einer Schulleiterin über Themen aus, die im CAS FESL behandelt worden sind oder noch behandelt werden, aber auch über Themen, wofür Sie oder Ihr/e Dialogpartner/in sich interessieren. Diese Gespräche dienen der Verknüfpung von Theorie und Praxis, der Reflexion des erworbenen Wissens und dem Lernen durch Erfahrungsaustausch. Umfang: 4 Gespräche à 1- 2 h Lerngruppe Mit vier bis max. sechsTeilnehmenden werden Sie eine Lerngruppe bilden; diese arbeitet selbstorganisiert ausserhalb der geleiteten Ausbildungssequenzen. Ein Teil der Lerngruppenzeit kann autonom gestaltet werden. Einzelne verbindliche und einige als Anregung gedachte Aufträge können durch die Studienleitung oder durch Dozierende in die Lerngruppe eingebracht werden. Umfang: 4 Gruppensitzungen à 3 h. Selbststudium Wir unterscheiden zwischen strukturiertem und freiem Selbststudium. Strukturiert ist dieses jeweils dann, wenn Dozierende eine Aufgabe mit definiertem Zeitumfang für deren Bearbeitung vorgeben, zum Beispiel: als Vorbereitung auf eine nächste Ausbildungssequenz. Das freie Selbststudium dient der selbstverantworteten Vor- und Nachbereitung einzelner Sequenzen, dem Literaturstudium oder dem individuellen Praxistransfer, zum Beispiel im Rahmen eines persönlichen Lernprojekts. 7.9 Leistungsnachweis: Portfolioarbeit Das Portfolio dient dazu, sich Arbeits-, Lern- und Entwicklungsprozesse bewusst zu machen. Es ist eine Art Lernjournal oder Lerntagebuch, in dem Eindrücke, Gedanken, Fragen, Ideen, Hypothesen, Irritationen usw. festgehalten werden. Diese Einträge bilden die Grundlage für persönliche Reflexionen und für den Dialog mit anderen Lernenden oder auch mit Dozierenden und der Studienleitung. Einesteils bezieht sich die Portfolioarbeit auf persönliche Themen und Fragen, andernteils werden auch die Dozierenden Themen und Aufgabenstellungen für die Portfolioarbeit anregen. In der Ausbildung werden Regeln für die Einsichtnahme in die Portfolioarbeit miteinander vereinbart werden. Die Studienleitung wird zur Strukturierung des Portfolios Vorgaben machen; diese Vorgaben betreffen Leitfragen, die zu bearbeiten sind, und Inhalte, die zur Darstellung kommen müssen. Das Portfolio dient auch zur Dokumentation des Workshadowings, der Gespräche mit dem Dialogpartner bzw. der Dialogpartnerin und der Lerngruppenarbeit. Studienprogramm CAS FESL Seite 16 / 22 7.10 Standort- und Perspektivengespräch Die Studienleitung und je nach Anzahl der Teilnehmenden weitere Dozierende führen mit jeder Teilnehmerin bzw. mit jedem Teilnehmer auf der Grundlage des Portfolios ein Standort- und Perspektivengespräch durch. Dabei geht es um die kritische Würdigung der führungsrelevanten Kompetenzen einer Person, um Rückmeldungen, wie die Studienleitung die teilnehmende Person im Ausbildungsgang erlebt hat und vor allem um eine prognostische Einschätzung der Möglichkeit, erfolgreich eine Schule zu leiten. Insbesondere geht es auch darum zu diskutieren, welche Art von Schule (Schulstufe, Grösse, Komplexität, Führungsmodell) und damit verbunden welches Funktions- bzw. Anforderungsprofil zum Erfahrungshintergrund, zur Haltung und zu den Kompetenzen einer Person passen könnte. Workload Der CAS FESL 10 CP nach ECTS, was 300 Lernstunden entspricht. Kontaktstudium Angeleitetes Selbststudium Autonomes Selbststudium Leistungsnachweis 85 h 75h 100 h 40 h 8. Qualifikationsverfahren 8.1 CAS FESL Um das Zertifikat «CAS FESL» zu erlangen, sind folgende Qualifikationselemente Voraussetzung: • Präsenz in den dozentengeleiteten Sequenzen von 80% • Nachweise für die Vertiefungs- und Transferelemente • Erfüllter Leistungsnachweis: ausgewiesene Portfolioarbeit • Standort- und Perspektivengespräch 8.2 Diplome Für den CAS SM FESL wird eine Abschlussurkunde mit dem Titel «Certificate of Advanced Studies PH Luzern Mit Führungserfahrung eine Schule leiten» verliehen. Studienprogramm CAS FESL Seite 17 / 22 9. Organisation und Administration 9.1 Studienorganisation Funktion Zuständigkeiten Programmleitung Strategische Gesamtverantwortung für die Ausbildung Studienleitung CAS Schulmanagement Basis FESL Dozierende Ausbildungstätigkeit in verschiedenen Themenfeldern Stabsfunktion Administration, Organisation, Rechnungswesen 9.2 Vertretung Martin A. Riesen Leiter Abteilung SL&SE, WB PH Luzern Prof. Dr. Stephan Huber Leiter IBB, PH Zug Martin A. Riesen Leiter Abteilung SL&SE, WB PH Luzern Ausbildner/innen mit ausgewiesenen Kenntnissen und Erfahrungen in den entsprechenden Themen Esther Stalder-Stadler WB PH Luzern Sachbearbeiterin Veranstaltungsorte und Arbeitszeiten Die Präsenzveranstaltungen finden in der Regel an der PH Luzern, im Uni/PH-Gebäude an der Frohburgstrasse 3 in Luzern statt (direkt bei Bahnhof und KKL Luzern). Die Sequenzen 1 und 3 – 7 finden jeweils am Freitagabend (18:15 – 21:15 Uhr) und am Samstag (08:30 – 16:00 Uhr) statt. Die Sequenz 2 gelangt als Mini-Blockwoche (3 Tage) zur Durchführung (Arbeitszeiten: 08:30 – 17:00 Uhr). 9.3 Kosten CHF 5850.- (zzgl. Aufnahmegebühr: CHF 350.-) 9.4 Anmelde- und Aufnahmeverfahren Die Anmeldung erfolgt über die Weiterbildung der PH Luzern. PH Luzern Weiterbildung Esther Stalder - Stadler Frohburgstrasse 3 Postfach 6002 Luzern Anmeldeformulare: Siehe Download-Materialien! 9.5 Zahlungsbedingungen Siehe Download-Materialien: Anmeldebedingungen Studienprogramm CAS FESL Seite 18 / 22 9.6 Information und Beratung Esther Stalder - Stadler Sachbearbeiterin CAS und MAS Schulmanagement Telefon 041 228 78 14 [email protected] Martin A. Riesen Studienleiter MAS Schulmanagement Studienleiter CAS FESL Leiter Abteilung Schulleitung und Schulentwicklung WB PH Luzern Telefon 041 228 51 13 [email protected] 9.7 Download-Materialien Auf der Homepage www.wb.phlu.ch/weiterbildung/zusatzausbildungen/cas-und-mas-schulmanagement/ finden Sie folgende Download-Materialien: Studienprogramme zum Downloaden: • • Studienprogramm CAS FESL Flyer CAS FESL Anmeldeformulare und weitere Informationen zum Downloaden: • • Anmeldebedingungen Anmeldeformular Studienprogramm CAS FESL Seite 19 / 22 10. Anhang 1: Erfahrene Führungskräfte: Einschätzung vorhandener Kompetenzen Kompetenzen, die befähigen, eine Schule zu leiten, entwickeln sich in verschiedenen Lernfeldern zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Huber, Schneider, Gleibs & Schwander (2013) haben jüngst aufgezeigt, wie sich Kompetenzen für die pädagogische Führung über verschiedene Phasen der Lehrerbildung entwickeln könnten. Dabei haben die Handlungsfelder „Schulmanagement und Schulführung“ (vgl. S. ) als Strukturierungsrahmen gedient, um zum beschreiben, welche Aufgaben sich im Praxisfeld stellen, welche Inhalte darauf bezogen zu bearbeiten sind und um welche Kompetenzen einer pädagogisch verstandenen Führung es geht, die schliesslich als Standards im Sinne konkreter Zielvorgaben beschrieben werden könnten. Dieses Kompetenzmodell und die damit verbundenen Inhalte von Huber u.a. (2013, S. 59 - 68) sind im Zusammenhang mit dem vorliegenden Grobkonzept hilfreich, um diskutieren und entscheiden zu können, welche Wissens- und Handlungsvoraussetzungen von erfahrenen Führungskräften, die ausserhalb des Bildungsbereiches tätig waren, erwartet werden können, und welche Aufgaben und Inhalte im Rahmen des Studiengangs bearbeitet, beziehungsweise welche Kompetenzen hinsichtlich dem Anspruch einer pädagogischen Führung gefördert werden müssen. Handlungsfeldbezogene Kompetenzen und darauf bezogene Inhalte in Anlehnung an Huber u.a. (2013) Erfahrene Führungskräfte ohne Lehrdiplom … Schulführung und Schulmanagement erfordern Kompetenzen im Handlungsfeld Aufgaben (Anforderungssituationen) Inhalte (Wissen und Können) … bringen in der Regel mit Schule als gesellschaftliche Institution – – – – Studienprogramm CAS FESL Sich für die Schule reflektiert engagieren Als Schulleitung die Interessen der Schule nach innen und aussen profiliert vertreten – – – Theorie der Schule Normative Grundlagen der Schule Funktionen der Schule Schulmodelle Schule im gesellschaftlichen Wandel heute und morgen … bringen in der Regel noch nicht mit X Seite 20 / 22 Qualitätsentwicklung – Change- und Projektmanagement – – – Lernen – Schulqualität – – Instrumente der Schulentwicklung – – Schulentwicklung initiieren, planen, steuern, evaluieren Das Lernen aller fördern: der anvertrauten Lernenden, des Personals usw.. – – – – Unterricht und Erziehung – Pädagogische Konzepte verstehen, beurteilen und erarbeiten – Unterricht förderorientiert beurteilen – Unterrichtsentwicklung – Beurteilung des Unterrichts zu prognostisch-selektiven Zwecken; Grenzen der SL erkennen – Erziehung Personal Kooperation nach innen Gelingensbedingungen Basisprozesse der Organisationsentwicklung Projektmanagement: Handwerk Forschungsergebnisse über gute Schulen Leitbild, Schulprogramm, Management by Objectives Steuergruppenarbeit Unterrichtsteams X Lern-, Entwicklungs-, Motivations- und Sozialpsychologie Modelle von ‚Lernenden Organisationen’ X – Funktionen von Schule und Unterricht; Spannungsfelder von Selektion und Inklusion, Reproduktion und Innovation usw. – Unterrichtsqualität: Forschungsergebnisse – Angebots-Nutzungsmodell – Unterrichtsbeobachtung und besprechung – Modelle der Unterrichtsentwicklung (UE) – UE und Lehrplan 21 X – Diagnostische Gütekriterien; Bezugsnormen u. Funktionen der Beurteilung – Antinomische Pädagogik – Lösungs- und ressourcenorientierte Ansätze der Pädagogik – – – – – – Personalmarketing Personalgewinnung Personalführung Personalerhaltung Konfliktmanagement Gesprächsformen der Personalführung – – – – Formen des P-Marketing mehrteiliges Verfahren Modelle, Verfahren Delegations-, Zielvereinbrungs-, Feedback-, Kritikgespräch usw. – – Personalbeurteilung Personalentwicklung – – – Personalfreistellung – Unterrichtsdiagnose Weiterbildung, Diversity Management Personalrecht; Kriterien, Verfahren und Zuständigkeiten – Arbeit mit Gremien, Gruppen und Teams – – – Studienprogramm CAS FESL X Sitzungsleitung Moderation Schwierige Gruppensituationen X X X Seite 21 / 22 – Pädagogische Teams aufbauen und entwickeln – – – Kooperation nach aussen Organisation – Multiprofessionelle Teams führen und entwickeln – – – – Öffentlichkeitsarbeit Medienarbeit – – – Kooperation mit Instanzen und örtlichen Institutionen – Politische Arbeit mit Behörden / Gemeinde – – Elternarbeit – – Ablauf- und Aufbauorganisation Organisationsinstrumente Administration / Verwaltung Finanzielle Führung Infrastruktur-Management Management von InfoSystemen/-Technologien – – – – – – – Qualitätssicherung Schulführung und Schulmanagement – Qualitätszyklus – Interne und externe Evaluation – Rechenschaftslegung – – – – – Formen und Funktionen Steuerung von Teams; Verbindung von Team- und Schulentwicklung Verfahren und Instrumente der Teamarbeit Gruppendynamik Diversity Management Corpoate Identity, -Design Funktionen und Formen der Kommunikation sowie Zuständigkeiten Auftrittskompetenz Networking X Normative, strategische und operative Führung: Zuständigkeiten, Prozesse/Abläufe (empirische) Relevanz, Funktionen und Formen Organisationstheorien Organigramm / Funktionendiagramm Stellenbeschreibungen Budgetierung, Rechnungsführung, Controlling Etc. X X X – – – – Funktionen der Evaluation Verfahren und Instrumente Zusammenspiel von interner und externer Evaluation Berichterstattung – – – Funktionen und Rollen Rollenkonflikte Führungstechniken – – – Führungstheorien Rollentheorie Führungstechniken – Schulen führen und managen Rechtlich angemessene Schulführung – Schule als Expertenorganisation Schulrecht, Sachrecht, Personalrecht – X – X X X Die tabellarische Darstellung der handlungsfeldbezogenen Kompetenzen und der darauf bezogenen Inhalte ist unvollständig; gleichwohl bildet diese eine gute Grundlage, um curriculare Entscheidungen zu treffen. Luzern, Juni 2014 / Rim Studienprogramm CAS FESL Seite 22 / 22
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