(Download). - Jürgen Escher

Westfalen-Blatt Nr. 104
F13
LOKALES KREIS HERFORD
Mittwoch, 6. Mai 2015
Ein Mann und eine Frau bei Aufräumarbeiten in dem abgelegenen
Bergdorf Judeegaun.
Das Erdbeben in Nepal hat vor etwas mehr als einer Woche alles
zerstört: Verzweifelt sitzt diese Bäuerin auf den Resten ihres Hauses.
Der Herforder Jürgen Escher hat sie im Dorf Karipati bei Bhaktapur
fotografiert.
Fotos: Jürgen Escher
Behelfsmäßig haben sich die Bewohner des Dorfes eine Feuerstelle
aufgebaut, um Essen zu kochen.
»Dörfer sind
völlig zerstört«
Jürgen Escher ist mit »Cap Anamur« in Nepal
J u d e e g a u n / H e rf o r d (HK/ue). Vier Tage
nach dem Erdbeben in
Nepal ist der Herforder
Fotograf Jürgen Escher mit
einem Team der Hilfsorganisation »Cap Anamur –
Deutsche Notärzte« in das
Krisengebiet
geflogen.
Dort wird er 14 Tage lang
die Arbeit der NothilfeTeams dokumentieren.
Kein Essen, kein Trinken, kein Dach über dem Kopf: Eine junge
Mutter holt Wasser.
Provisorisch baut sich ein Paar einen Unterstand. Bei dem Erdbeben
wurden fast 200 Häuser in dem Dorf zerstört.
Wie Jürgen Escher jetzt im
Internet berichtet, hat »Cap
Anamur«
außerhalb
von
Kathmandu ein Nothilfe-Projekt gestartet. In Judeegaun,
einem total zerstörten Bergdorf, 80 Kilometer von der
nepalesischen Hauptstadt entfernt, hätten die Menschen bei
dem Erdbeben alles verloren.
Mit Lebensmitteln, Zelten und
Medizin wollen die Teams dort
helfen.
»Hier leben rund 1900 Menschen, die schon vor dem
Erdbeben nicht viel besaßen
und nun auch noch das Wenige verloren haben. Mehr als
90 Prozent der insgesamt 215
Währenddessen kümmert
Häuser liegen in Trümmern, sich Logistiker Jürgen Maul
darunter verschüttet die weni- um die Beschaffung von Hilfsgen Habseligekeiten der Men- gütern. »Wir können zwar
schen«, heißt es in einem Zelte, Planen, Decken und
Spenderbrief von »Cap Ana- Nahrungsmittel vor Ort kaumur«.
fen, aber der Transport über
Neun Dorfbewohner seien die teils sehr schlecht befahrbei dem Erdbeben
baren Landums Leben gekomstraßen
ist
mühsam«, bemen, 60 wurden
schwer
verletzt,
richtet er. Die
viele weitere trugen
Menschen seileichte Verletzunen auf die
gen davon. Zudem
Hilfslieferunstarben viele Nutzgen angewietiere: Esel, Kühe,
sen. Sie hätten
Mulis und Yaks sind
weder etwas
für die meisten Fazu essen oder
milien ein wichtiger
zu
trinken
Teil ihrer Existenznoch ein Dach
über
dem
grundlage.
Die KrankenpfleKopf. Für eiFotograf
ger Anabela und
nen Monat soll
Jürgen Escher
Philippe
Valentin
die
Versorhätten sich schnell
gung nun erst
einen Überblick über die noch einmal sichergestellt werden.
unversorgeten Verletzten ge»Cap Anamur« ruft zu
macht und die benötigten Me- Spenden für die Erdbeben-Opdikamente sowie Verbands- fer in Nepal auf. Spendenkonmaterial besorgt. Mithilfe der to: Sparkasse Köln-Bonn,
Dorfbewohner habe das Team IBAN DE85 37050 198000
einen eigenen Bereich für die 222 2222, SWIFT-BIC COLSPatientenversorgung
einge- DE33,
Verwendungszweck:
richtet.
»Nepal«.
Die Habseligkeiten der Menschen sind unter
Trümmern verschüttet.
Das Helferteam von »Cap Anamur«:
Philippe Valentin (von links), Logistiker
Anabela und Philippe Valentin versorgen Verletzte.
Eine Mutter trägt ihr Kleinkind und
bringt ihr Hab und Gut in Sicherheit.
Jürgen Maul, Anabela Valentin und Anil,
Koordiantor vor Ort.