2015 Lindenblä er Kreisgruppe Kempten‐Oberallgäu ‐ Geschä sstelle im AlpSeeHaus Seestr. 10, 87509 Immenstadt, Tel. 08323 ‐ 9988740 kempten‐oberallgaeu@bund‐naturschutz.de www.kempten.bund‐naturschutz.de ch e e u S : l l z Aktue r Wildkat de nach Vortrag und Jahreshauptversammlung: Mi woch, 22.4.2015, 19.00 Uhr, Kempten im Kempodium: Freihandelsabkommen für Konzerne: Gefahr für Umwelt, Verbraucher, Demokra e. Jahreshauptversammlung 2015 Seite Inhalt 1 Einladungen zu Jahreshauptversammlung en 2 Wildkatzensuche im Oberallgäu 3‐4 Leitar kel zu den Jahresthemen 2014 und 2015: Energiewende, Biodiversi ät, Eisenbreche, Riedberger Horn 5 Vielfalt für den Wald 6 Finanzbericht 7 Amphibienschutz 7 Moorprojekte 9 BN‐Naturerlebniszentrum (NEZ) 11‐16 Ortsgruppen von Nord nach Süd 17 Kindergruppen (JBN‐Junior Ranger) Einladung zur Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Oberstdorf Mi woch, 20.5.2015, 19:00 Uhr, Gasthaus zum Wilden Männle, Oststraße 15, Oberstdorf Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, hiermit möchten wir Sie gemäß §10/Abs. 5 der Satzung des BN zur ordentlichen Mitgliederversammlung einla‐ den. Tagesordnung: 1. Begrüßung, Eröffnung, Feststellen der ordnungs gemäßen Ladung und Beschlussfähigkeit 2. Beschluss über die Tagesordnung 3. Tä gkeitsberichts des Vorstandes 5. Bericht der Schatzmeisterin 6. Bericht Kassenprüfer, Entlastung des Vorstandes 7. Wahl eines Wahlausschusses 8. Neuwahl des Kreisvorstandes 9. Neuwahl eines Kassenprüfers 10. Ausblick und Vorschau 2015 11. Wünsche und Anträge Mit freundlichen Grüßen, 1 Gez. Michael Finger, 1. Vorsitzender BN‐Ortsgruppe Oberstdorf Einladung zur Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe KE‐OA mit Vortrag : "Freihandelsabkommen für Konzerne: Gefahr für Umwelt, Verbraucher, Demokra e" Mi woch, 22.4.2015, 19:00 Uhr im Kempodium in Kempten (Untere Eicher Straße 3, 87435 Kempten ) Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, hiermit möchte ich Sie sehr herzlich zur Jahreshaupt‐ versammlung der BN‐Kreisgruppe Kempten‐ Oberallgäu (Ordentliche Mitgliederversammlung ge‐ mäß § 10, Abs. 5 der BN‐Satzung) und zum aktuellen Vortrag über die Auswirkungen von TTIP und anderer Freihandelsabkommen einladen . Tagesordnung: 1. 19.00 Uhr: Begrüßung, Eröffnung, Feststellen der ordnungsgemäßen Ladung und Beschluss‐ fähigkeit 2. Beschluss über die Tagesordnung 3. Vortrag zu Freihandeslabkommen von Richard Mergner (BN‐Landesgeschä sführer) 4. Tä gkeitsberichts des Vorstandes 5. Bericht der Schatzmeisterin 6. Bericht Kassenprüfer, Entlastung Vorstand 7. Wahl eines Wahlausschusses 8. Neuwahl des Kreisvorstandes 9. Neuwahl eines Kassenprüfers 10. Ausblick und Vorschau 2015 11. Wünsche und Anträge Mit freundlichen Grüßen, Gez. Björn Reichelt, 1. Vorsitzender BN‐Kreisgruppe Kempten ‐ Oberallgäu Aktuelles Projekt: Wildkatze Auf der Suche nach der Wildkatze Dazu will der BN beim Staatsforst bzw. bei privaten Waldbesitzern die Erlaubnis einholen. Die Suche be‐ Von Julia Wehnert und Anne e Mayr Zur Einführungsveranstaltung „Wildkatzensprung“ für das Allgäu kamen so viele Wildkatzenfreunde, dass die Lockstöcke, mit denen die scheuen Tiere aufgespürt werden sollen, nicht ausreichten. „Wir sind absolut begeistert und auch überrascht über das große Enga‐ gement“, sagte Sabine Jantschke vom bundesweiten Projek eam Wildkatzensprung. Ehrenamtliche Sucher aus den 4 Allgäuer Landkreisen informierten sich über die Verbreitung der Wildkatze in Bayern und wie die Lockstockmethode funk oniert. Schließlich erhielten sie das notwendige Material, das sie auf ihren wö‐ chentlichen Streifzügen durch den Wald brauchen. Dazu gehören: Holzstöcke, eine Sprühflasche mit Bald‐ rian, um die Lockstöcke zu präparieren sowie Pinze e, Lupe und Probenbeutel für die Wildkatzenhaare, die hoffentlich an den du enden Stöcken hängen bleiben, wenn sich die Katzen an ihnen reiben. Mi els der ge‐ funden Haare kann dann nur über gene sche Analysen festgestellt werden, ob es sich eindeu g um eine Wild‐ katze handelt. Die Wildkatzensuche wird auch vom Land Bayern un‐ terstützt, sie erfolgt in Koopera on und Absprache mit den Bayerischen Staatsforsten und der Staatsforstver‐ waltung (AELF). Die BN‐Geschä sstelle übernimmt die Koordina on und Betreuung der ehrenamtlichen Hel‐ fer und kümmert sich um die Auswertung der Untersu‐ chungsergebnisse im Raum Kempten‐Oberallgäu . Von Kürnach bis nach Oberstdorf Die Lockstöcke sollen unter anderen im Kürnacher Wald, im Kemptener Wald, in den Au‐ und Leitenwäl‐ dern an der Iller bei Krugzell, auf dem Ro achberg, im Großen Wald, im BN‐eigenen Sannaholz an der Starz‐ lachklamm und in ausgewählten Wäldern bei Oberst‐ dorf aufgestellt werden. ginnt je nach Schneelage Mi e März oder etwas spä‐ ter. Nach dem aktuellen Fund im Unterallgäu ist das Oberallgäuer Wildkatzenteam gespannt, ob das Allgäu bereits von der Wildkatze durchstrei wird. „Wir sind schon einige Male überrascht worden, wo sich die Kat‐ zen au alten“, erzählt Ulrike Geise, die das Projekt beim BN bayernweit koordiniert. Mit den Funden in Wäldern bei Augsburg, im nördlichen Unterallgäu und sogar einem Nachweis in Tirol auf über 1000 Metern Höhe ha e niemand gerechnet. Die Chance für das südliche und nördliche Oberallgäu stehen also gut. Die Wildkatzensucher für dem Raum Oberallgäu werden von der BN Kreisgruppe Kempten‐Oberallgäu betreut. Von links: Sabine Zulauf (Kempten), Cordula Rohr (Rauhenzell), Micha‐ el Schneider (Wertach), Hans Reininger Betzigau), Irmela Fischer Oberstdorf), Julia Wehnert (Sonthofen), Sascha Ziehe (Immenstadt), Ulla Ewender (Wiggensbach), Bernd Lasslop (Kempten), Anne e Mayr (Wiggensbach), Thomas Frey (Immenstadt) und Kar Keinz Schader (Sulzberg). Steckbrief der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris silvestris) Aussehen: Größe etwa wie Hauskatze, Felll braun‐grau ‐gemustert, buschiger Schwanz mit dunklen Ringen und stumpfem, schwarzen Ende; Fellzeichnung verwa‐ schen, besonders im Winterfell gedrungen und krä i‐ ger als Hauskatze wirkend, Gewicht 4‐5 kg. Nachwuchs: Tragzeit 63 bis 69 Tage, zwei bis max. sechs Junge pro Wurf, Geburt zwischen März und April. Nahrung: v.a. Mäuse, seltener und je nach Angebot Kaninchen, Eidechsen, Frösche, Insekten, Kleinvögel. Spuren: Pfotenabdruck wie Hauskatze: rundlicher Um‐ riss, Ballen und vier Zehen, aber keine Krallen. Alter: etwa 7‐10 Jahre, in Gefangenscha bis 15 Jahre. Weitere Infos: www.bund.net/wildkatzensprung 2 Jahresthemen 2014 und 2015 Von der (Aus)Nutzung der Natur von Alfred Karle‐Fendt, Julia Wehnert, Anne e Mayr Lange Zeit schon bemühen sich die Naturschutzver‐ bände, den Arten‐ und Lebensraumschutz flächig durchzusetzen. Vor gut zehn Jahren sah es tatsächlich so aus, als könnte dieses Ziel gesellscha lich verankert werden: Das interna onale Jahr der Biodiversität, die na onale und die bayerische Biodiversitätsstrategie wurden ausgerufen. Poli ker, einschließlich Kanzlerin Angela Merkel, betonten in ihren Reden, dass der weltweite Artenschwund aufgehalten werden müsse, indem man die (land)wirtscha lichen Interessen mit dem Erhalt der Artenvielfalt vereinbart. Sta dessen verarmten die Agrarlandscha en noch mehr und die Regierungen auf Bundes‐ und Länderebene versuch‐ ten, die eben erst verabschiedeten Gesetze zu euro‐ päischen Schutzgebieten (FFH‐ und SPA‐Gebiete) auf‐ zuweichen. Auch die Energiewende hinterlässt Spuren: während die Umweltverbände noch die Kehrtwendung zum sau‐ beren Strom disku erten, zog die Agrarlobby sofort ihren profitablen Nutzen. Innerhalb von Monaten er‐ reichte sie eine Subven onspoli k, die es möglich machte, riesige Flächen mit Mais zu bepflanzen. Die Folge war eine weitere Verarmung der Artenvielfalt auf deutschen Durchschni slandscha en. Deren Di‐ mensionen stehen der ökologisch bedenklichen Flur‐ bereinigung in den 70/80er Jahren kaum nach. Die vermeintlich geschützten Restlandscha en stehen nun ebenfalls massiv unter Druck—siehe die Begehr‐ lichkeiten auf den fünffach geschützten Wildbachab‐ schni „Eisenbreche“ im Hintersteiner Tal. Die Ostrach ist im Hintersteiner Tal — ein ungezähmter Wildfluss. Gegen die Kra werksplanung an der Eisenbreche wird der Bund Naturschutz vor Gericht ziehen. 3 Plötzlich können nur noch Wasserkra werke in Natur‐ schutzgebieten unsere Energieprobleme lösen und die ökologisch hochgelobte Gemeinde Bad Hindelang will den Vorreiter für den deutschen Alpenraum spielen. Pauschale Meinungen wie „saubere Energie für 3000 Haushalte“ werden undifferenziert unterstützt von Po‐ li kern auf allen Ebenen, denen ungenutzte Natur auch noch im Promillebereich ein Dorn im Auge ist. Dass die inneralpinen Wildflüsse vor allem dann Energie brin‐ gen, wenn kein Bedarf ist und die Netze den Stroman‐ fall kaum mehr bewäl gen, ist ja egal. Und wenn hier schon Vorarbeit im Verwässern und Besei gen aller noch verbliebenen Schutzgesetze und ‐ verordnungen geleistet wurde, will die Lobby der Seil‐ bahn‐ und Li betreiber und der Tourismuswirtscha nicht nachstehen und versucht ihrerseits die letzte Bas‐ on der Alpenschutzzone C auszuhöhlen. Die für den Naturschutz verträglich gestaltbare Windkra hingegen ist wie ein böser Drachen gebändigt. Horst Seehofers H10‐Regelung für Bayern – nach der eine Windkra an‐ lage kün ig das Zehnfache ihrer Höhe an Abstand zu den nächsten Häusern einhalten muss – legt diese wertvolle Energieerzeugung derzeit lahm. Vorrang für Schutzgebiete Das Fazit für Natur‐ und Umweltschutzverbände: Das Ringen um Biodiversität in der Fläche ist weitgehend verloren. Nun kann es nur noch darum gehen, die Schutzgebiete hartnäckig zu verteidigen. Neubauten zur Energie‐ und Tourismuswirtscha sollten in europä‐ ischen, na onalen und landesweit relevanten Schutz‐ gebieten tabu sein. Und im Bereich Wald‐ und Kultur‐ landscha brauchen wir neue, ausgewiesene Inseln der Artenvielfalt. Dass sich Ausdauer lohnen kann, zeigt die posi ve Entwicklung der Allgäuer Moore. Naturschützer haben sich schon vor 30 Jahren für den Erhalt dieser Urlandscha eingesetzt — mit Erfolg! Jahresthemen 2014 und 2015 Dass sich Ausdauer lohnen kann, zeigt die posi ve Entwicklung der Allgäuer Moore. Hier haben Natur‐ schützer sich schon vor 30 Jahren für den Erhalt die‐ ser Urlandscha eingesetzt. In mühsamer Handarbeit und Kleinak onen begannen wir Moore zu renaturie‐ ren —verlacht und bekämp von Seiten der Poli k und der Landwirtscha – und doch erfolgreich. Dass heute, gesellscha lich unterstützt, die Reste der All‐ gäuer Moorlandscha wieder aufleben, zeigt den Wert langfris ger Strategien und Grundsätze, wie sie für den BN selbstverständliche Basis sind. Von links: Alfred Karle‐Fendt und Björn Reichelt informieren in Hin‐ terstein über die Kra werkspläne. Zielabweichung am Riedberger Horn Ein weiteres Beispiel bestärkt uns darin, beständig für die Schutzgebiete zu kämpfen. Gerade hat Umwelt‐ ministerin Ulrike Scharf die Skischaukel am Riedber‐ gerhorn zugunsten des Alpenplans und der dort sen‐ siblen Natur entschieden abgelehnt. Eine Entschei‐ dung, die die Befürworter der Skischaukel ‐ die Ge‐ meinden Obermaiselstein und Balderschwang sowie lokale Poli ker— noch nicht akzep eren wollen. Die‐ se ha en ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren für das geplante Skigebiet in der Alpenschutzzone C in Gang gesetzt. Das Genehmigungsverfahren laufe noch, betonte das Landratsamt Sonthofen zum Re‐ dak onsschluss unserer Lindenblä er. Unwort: Zielabweichungsverfahren ‐ das könnten die Naturschutzverbände aktuell als regionales Unwort des Jahres ausrufen. Denn mit Hilfe dieses Verfahrens sollte der Alpenplan außer Kra gesetzt und die Ski‐ schaukel am Riedbergerhorn durchgesetzt werden. Im Klartext der Raumordnung heißt es: „Das Zielab‐ weichungsverfahren stellt ein im Raumordnungsge‐ setz verankertes Verfahren dar, mit dem es vor allem den planenden Kommunen, aber auch Fachplanungs‐ behörden möglich ist, von einem verbindlichen Ziel der Raumordnung abzuweichen. Voraussetzung dafür ist, dass die Abweichung unter raumordnerischen Ge‐ sichtspunkten vertretbar ist und die Grundzüge der Planung nicht berührt werden.“..... die Grundzüge der Planung werden im Fall des Riedberger Horns nicht nur berührt, sondern vollständig untergaben. ... da die letzten Reste natürlicher Fließgewässer un‐ verändert zu erhalten sind ..." ist auch unser Argument beim Kampf gegen die Wasserkra nutzung im Natur‐ schutzgebiet. Mit dieser Begründung lehnte zuletzt vor gut zehn Jahren die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Oberallgäu den damaligen Antrag auf die Errichtung eines Wasserkra werkes an der einmaligen Eisenbreche ab. Doch mit Energiewende und Energie‐ Einspeise‐Gesetz sind die Begehrlichkeiten erneut en acht. Vor mehr als 60 Jahren rückte die einmalige Naturbil‐ dung der ef eingeschni enen Klamm das erste Mal ins Visier der Energiewirtscha , ‐ seither konnten alle Pläne abgewehrt werden. Nun bedroht aufs Neue das soge‐ nannte Wasserkra werk „Älpele“ den unberührten Wildfluss im Oberlauf der Ostrach. Ein Stauwehr soll errichtet werden und Wasser auf einer Länge von rund 1,4 km Länge abzweigen. Damit sind die natürlichen Kiesflächen und die als Naturdenkmal Eisenbreche be‐ kannte, ef eingeschni ene Klamm ihrer rauschenden Kra beraubt. Da das Naturdenkmal zugleich im Land‐ scha sschutz‐, Naturschutz‐ FFH– und SPA‐Gebiet der Allgäuer Hochalpen liegt, ist es über fünf Schutzgebiete maximal geschützt, könnte man meinen. Doch weit ge‐ fehlt: zwar ist eine Wasserkra anlage aus naturschutz‐ rechtlichen Gründen nicht genehmigungsfähig – sie ver‐ stößt vielfach gegen die Schutzziele und alle Gutachten der Fachbehörden bestä gen dies, doch zuletzt ent‐ scheidet der Landrat persönlich, ‐ d.h. er fügt sich dem poli schen Druck und wird das Kra werk in Kürze ge‐ nehmigen. Nach viel Überzeugungsarbeit wie z. B. einer Informa onsveranstaltung für über 100 Interessierte in Hinterstein, haben sich neben den Naturschutzverbän‐ den mi lerweile auch zahlreiche Hintersteiner Bürger öffentlich gegen das Kra werk ausgesprochen. Sobald der Landrat die Genehmigung für das Kra werk unter‐ schreibt, wird die BN‐Kreisgruppe dagegen klagen. 4 Jahresthemen 2014 und 2015 Vielfalt für den Wald Von Tom Schneid Um die Wälder Bayerns ist erneut eine kontroverse Diskussion en acht: Welche Nutzungsintensität ist wo, wann und warum rich g? Zum einen soll nach dem Mo o „Schützen und Nutzen“ der Naturschutz „integra v“ auf ganzer Waldfläche gestärkt werden. Dies ist für den Naturschutz zwar bereits ein posi ver Ansatz, doch die Ziele des BUND Naturschutz gehen über die ökologischen Poten ale von flächendecken‐ den Nutzwäldern hinaus. Es darf ‐ neben dem integra‐ ven Ansatz ‐ auch in nutzungsfreien Schutzgebieten dem Prozessschutz im Wald Raum gegeben werden. Welchen Weg sollen Bayerns Wälder gehen? Dieser Frage gehen mehr und mehr Verwaltungsverantwort‐ liche, Naturschutzverbände und sons ge am Wald interessierte Zusammenschlüsse nach. Den Bayerischen Weg gibt die Forstverwaltung vor und beru sich dabei auf den integra ven Ansatz mit vielfäl ger, nachhal ger und naturnaher Bewirt‐ scha ung und somit Naturschutz in Nutzwäldern auf möglichst gesamter Fläche. Mit dem Ak onsjahr 2015 zum Waldnaturschutz wird damit ein wertvoller und großer Beitrag zur Biodiversität im ‐ vom Menschen gestalteten Wald ‐ geliefert. Große, nutzungsfreie Schutzgebiete jedoch, wie die derzeit disku erte Ausweisung eines Na onalparks im Steigerwald, werden nicht berücksich gt. Passen sie nicht in dieses ‐ integra v genannte – Konzept? Die Diskussion, ob der Artenschutz in Großschutzge‐ bieten besser realisiert werden kann oder ob kleine Schutzgebiete (Tri steinbiotope oder Naturwaldre‐ servate) ausreichen, greifen dabei unserer Meinung nach zu kurz. Mit großen, nutzungsfreien Schutzge‐ bieten geht es um mehr als nur Prozentwerte, Käse‐ glocke und S lllegung. Es geht um Biodiversität und 5 ihre ureigne Dynamik des Werdens, Vergehens und wieder Wachsens. Es geht um Zeiträumen, die die Di‐ mension mehrerer menschlicher Genera onen um‐ fasst. Das Mo o des Mitbegründers des ersten Na o‐ nalparks in Deutschland, Dr. Hans Bibelriether, muss wieder in unsere Köpfe: „Natur Natur sein lassen!“ Was können wir lernen, wenn Wälder und Bäume alt werden dürfen, wenn Entwicklungen ohne direk‐ ten menschlichen Einfluss sichtbar werden ‐ also natürliche Dynamik erlebbar wird? Welche große Erfahrung ist es, sich selbst zurück zu nehmen, anderen Lebewesen den Vortri zu lassen und somit vielleicht Unbekanntes sich entwickeln zu lassen und zu beobachten? Was für Rückschlüsse kann die Gesellscha in wirt‐ scha licher und sozialer Hinsicht aus dieser Natur ziehen? Es sollte in unserer pluralis schen Gesellscha möglich sein, große Schutzgebiete und die naturnahe Waldbe‐ wirtscha ung nebeneinander und sinnvoll auf der Flä‐ che gewichtet zu realisieren. Wer, wenn nicht eine Ge‐ sellscha wie unsere, kann sich das leisten? Ebenso wie eine echte Diskussion ‐ ohne Kultur und Natur zu trennen und ohne Zwist, Neid und Kompetenzgerangel. Na onalparke und naturnahe Waldbewirtscha ung Nicht „Entweder oder“ sondern „Sowohl als auch“. Jahresrückblick 2014 Finanzbericht 2014 von Manuela Kerschnitzki Ein arbeitsreiches Jahr 2014 liegt hinter uns, denn hinter Geldausgaben und –einnahmen stecken die Abrechnungen für Kosten unserer Naturschutzprojek‐ te, Spendensammelak onen und laufenden Ausga‐ ben. Mit erhöhten Ausgaben für den Moorschutz und tariflich bedingten Erhöhungen der Personalkosten beliefen sich die Gesamtausgaben auf 92.367,25 € und die Gesamteinnahmen auf 90.228,12 €. Damit ergibt sich ein nega ves Ergebnis in Höhe von 2.139,13 €. Die Rücklagen der Kreisgruppe betragen zum 31.12.2014 genau 44.373,46 € (Kassen‐ und Bankguthaben sowie Forderungen abzüglich Verbind‐ lichkeiten). Die Einnahmen setzen überwiegend zusammen aus: Spenden und Mitgliedscha en in Kempten und im Oberallgäu, Zuwendungen aus Förderanträgen, jährli‐ chen Zuschüssen von Förderern, Bußgeldern sowie aus den großzügigen Spenden von Einzelpersonen und Firmen. Einen großen Posten verdanken wir den Einnahmen aus der jährlichen Haus‐ und Straßen‐ sammlung. Wir bedanken uns ausdrücklich für die großar ge Unterstützung bei: Grund‐, Mi elschule und Gymnasium Sonthofen, Volksschule Oberstaufen, Mi elschule und Gymnasium Oberstdorf, Volksschule Altusried, Volksschule Buchenberg, Volksschule Blaichach, Volksschule Dietmannsried, Knabenreal‐ schule und Gymnasium Immenstadt, Carl von Linde und Allgäu Gymnasium Kempten. Großar g war auch der Zulauf und die Spenden aus der „Weihnachtsbaumak on“ im Werdensteiner Moos, die auch im Jahr 2015 wieder sta indet. Herz‐ lichen Dank dafür an die Bayerischen Staatsforsten. Stellvertretend für unseren Kreisvorstand bedanke ich mich bei allen Spenden und Unterstützern unse‐ rer Naturschutzarbeit. Auch im Jahr 2015 benö gen wir dringend Ihre finanzielle Unterstützung! n Natur‐ e r e s n u n de tz, iner Spe oorschu e it M r m ü ie F : Helfen S jekten vor Ort iberecht le B s a d pro tze, ‐ schutzk r Wildka aukeln und Was e d r h e k kisch die Rück .gegen S . … s r . e des Bib gebieten 776 93 z t u h c S in 000 0 serkra 5 0000 0 3 3 7 2 3 e Spen‐ IBAN DE LG lten ein a A h 1 r e M ie E D , S BIC BYLA ung bi e angeben ind Zweckb g. heinigun denbesc 6 Jahresrückblick 2014 Amphibienschutz von Julia Wehnert Wann der Winter vorbei ist, erspüren Amphibien an der Tageslänge und der Außentemperatur. Ab März machen sie sich bei geeignetem We er auf Ihre Wan‐ derscha . Dann müssen Zäune und Verkehrsschilder stehen und die Amphibienhelfer für ihren Einsatz ge‐ rüstet sein. Auch im vergangenen Jahr wurden von über 70 ehrenamtlichen Helfern rund 1000 Einsatz‐ stunden geleistet, um an 15 Übergängen im Oberall‐ gäu und in Kempten die wandernden Kröten und Frö‐ sche sicher zu ihren Laichplätzen zu bringen. In Kempten sind dies der Bachtelweiher und der Wei‐ her am Hassberg, im Oberallgäu sind es die Weiher in Haldenwang, bei Adelharz, in Oberhof / Durach, der Manzenweiher zwischen Wiggensbach und Altusried, das Rückhaltebecken Wiggensbach, der Eschacher Weiher mit der Straße nach Häfeliswald, der Schwar‐ zenberger Weiher, der Ro achspeicher, der Kleine Alpsee, der Löschweiher bei Tronsberg‐Oberstaufen, die Schilfgebiete bei Untermaiselstein und Rubi‐ Oberstdorf sowie der Götzfriedweiher in Sonthofen. Eine sta onäre Amphibienschutzanlage am Manzen‐ weiher ging im Jahr 2013 das erste Mal in Betrieb. Leider müssen wir wegen Mängeln an der Ausführung und eine zu geringe Länge auch dort weiter ak v blei‐ ben und suchen dringend Helfer. Den Amphibien‐ schützern sagen wir im Namen der gere eten Frö‐ sche, Kröten und Molche herzlichen Dank und hoffen auf weitere Unterstützung, die wir an nahezu allen Wanderrouten, insbesondere aber am Manzenweiher zwischen Wiggensbach und Altusried gebrauchen kön‐ nen. Bi e setzen Sie sich mit uns in der BN‐ Geschä sstelle in Verbindung: Tel. 08323‐9988740. Amphibienhelfer und Kreisbauhof: Das sta onäre Leitsystem am Manzenweiher ist nicht ausreichend. 7 Moorschutz im Oberallgäu von Julia Wehnert Wieder stand das Werdensteiner Moos im Zentrum unserer Moorschutz‐Ak vitäten, daneben unterstüt‐ zen wir die Quellmoorpflege in Haldenwang), die Re‐ naturierung im Felmer Moos und Verhandlungen zum Flächentausch im Kematsrieder Moos. Werdensteiner Moos Verwundert war mancher Besucher, was denn mit dem mi lerweile sehr beliebten Moorpfad passiert und was das mit Naturschutz zu tun hat. Denn erstmal waren die Eingriffe massiv und nicht gleich nachvoll‐ ziehbar. Doch Bayerischen Staatsforsten und BN ha en vorgesorgt: Eine Infotafel zu den Maßnahmen erläuterte den Besuchern die Ziele der anstehenden Arbeiten (siehe rechts). Der Moorpfad wurde wäh‐ rend des Einsatzes der Fäll– und Hackschnitzelmaschi‐ nen sogar von einem Streckenposten bewacht und der Hackschnitzelweg soll barrierefrei gestaltet wer‐ den. Zum Jahresabschluss fand die Weihnachtsbaumak on wieder großen Anklang. Sie wird auch im Jahr 2015 durchgeführt, geplant ist Samstag, 12. Dezember 15. Weihnachstbäume selber holen: Gut fürs Moor und weihnachtliche Vorfreude für die Familie. Revierförster Hubert Heinl (links) leitet die Renaturie‐ rungsarbeiten. Michl Finger (rechts) testet die Barriere‐ freiheit des Weges. Streckenposten informierten bei Wind und We er zu den Hackschnitzelarbeiten am neuen Moorweg. Jahresrückblick 2014 8 Jahresrückblick 2014 NEZ‐Naturerlebnis und Umwelt‐ bildung— Jahresrückblick 2014 (von Andreas Güthler) Der BN ist mit seiner Allgäuer Umweltsta on, dem BUND Naturschutz Naturerlebniszentrum Allgäu (NEZ), weiterhin voll ak v. Mit rund 500 Veranstal‐ tungen konnten wir mehrere tausend Kinder, Jugend‐ liche und Erwachsene erreichen und so für die Natur, Naturschutz und die Anliegen des BN sensibilisieren. „Dreckig aber glücklich“ ist ein wich ger Leitsatz der BN‐Umweltbildung. Dementsprechend steht bei den NEZ‐Angeboten Erleben und Spaß im Vordergrund. Die Wissensvermi lung geschieht eher nebenbei – dafür aber o umso wirkungsvoller. Inzwischen bietet das NEZ seine Naturerlebnis‐Ferienprogramme nicht nur in Immenstadt, sondern auch in Sonthofen am Biberhof (in Koopera on mit der Montessorischule), in den Hörnerdörfern und zeitweise in Bad Hindelang und Kempten (in Koopera on mit der Caritas) an. Zu‐ dem schlugen wir erstmals beim NEZ‐Wildniscamp unsere Zelte am Schwaltenweiher (Ostallgäu) auf. Wie in den letzten Jahren bildeten etwa 200 Angebo‐ te unmi elbaren Umfeld für Schulklassen und Kinder‐ gärten in Kempten und im Oberallgäu einen wich ‐ gen Bestandteil unserer Ak vitäten. 9 Neben klassischen naturpädagogischen Angeboten wie Waldexkursionen, „Tümpeln“ oder Landart bieten wir verstärkt auch Umwel hemen (z. B. Energie) und Nach‐ hal gkeitsthemen (z. B. globale Gerech gkeit) an. Unser Konzept für die Energiewerksta Schule wurde inzwi‐ schen auch vom Energieins tut Vorarlberg übernom‐ men. Bei sieben Naturerlebniswochen und vielen Einzel‐ angeboten erreichten wir zudem auch Schüler von au‐ ßerhalb auf Klassenfahrt. Am AlpSeeHaus boten wir regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen an: Den ganzen Sommer über können Einheimische und Urlauber mi wochs mit naturkundli‐ cher Begleitung über den Alpsee segeln, Freitags in unse‐ rer Naturwerksta krea v werden und samstags (14‐ tägig) Fledermäuse bei der Jagd beobachten – und mit Bat‐Detektoren sogar hören. Diese Reihe setzen wir 2015 fort. Auf über 60 naturerlebnisreichen Kinderge‐ burtstagen konnten wir für die kleinen Jubilare z. B. bei GPS‐Rallye, Steinschleifwerksta oder beim Bau von In‐ sektenhotels ein besonderes Fest gestalten. In unserer gemeinsamen Infopost finden Sie das Programmhe 2015— Wir hoffe, dass auch Angebote für Sie dabei sind. Mit zahlreichen Fortbildungen konnten wir Mul plikato‐ ren für die gemeinsame Sache schulen: vom naturnahen Waldbau über eine energiepoli sche mehrtägige Rad‐ tour, Bes mmungkursen zu heimischen Pflanzen und Tiergruppen bis zur Weiterbildungsreihe „Krea vwerksta Natur“ reichten die Angebote. Als allgäuweit tä ge Umweltsta on des BN ist uns eine enge Zusammenarbeit mit allen vier Allgäuer BN‐ Kreisgruppen wich g. 2015 wollen wir mit Fördergeldern aus dem Umweltministerium Umweltbildung an Kinder‐ gärten und Schulen im ganzen Allgäu aus‐ und au auen. Die langjährigen Erfahrungen aus der Umweltbildungsar‐ beit der BN‐Kreisgruppe Oberallgäu bilden dafür eine wich ge Grundlage. 10 Ortsgruppen von Nord nach Süd OG Haldenwang / Börwang AK Kempten– Regionalbahn Von Renate Meggle und Richard Berz Krötenwanderung: Die Krötensaison 2014 dauerte rund fünf Wochen. Am 10. März starteten wir mit der Reinigung des Betonleit‐ systems, dem Baum‐ und Strauchrückschni sowie dem Au au des Folienleitsystems. Auf dem Hinweg sammelten wir rund 3.000 Amphibien. Über eine we‐ sentlich geringere Anzahl an Rückwanderern waren wir, wie schon 2013, sehr erstaunt. Der Abbau der Foli‐ enzäune erfolgte am 15. April. Vier syrische Flüchtlinge aus Börwang halfen uns beim Auf‐ und Abbau. Es war toll zu erleben, mit welchem Einsatz sie zupackten. Pflege Quellhangmoor: Viel Arbeit bescherte uns die herbstliche Mahd Mi e September. Durch das feuchte Frühjahr war der ge‐ samte Bewuchs äußerst üppig und das Schilf stand so hoch wie selten. Unser BN‐Mitglied Anton Hoffmann, der in Börwang untergebrachte Flüchtlinge ehrenamt‐ lich betreut, brachte zur Unterstützung diesmal vier junge Afrikaner mit. Das Mähen mit dem Breitreifen‐ Balkenmäher übernahm wie jedes Jahr Biobauer Josef Schneid, der im Au rag der Gemeinde verschiedene Landscha spflegearbeiten durchführt. Das Zusammen‐ gabeln und Rechen sowie der Abtransport des Mähguts auf großen Planen zum Ladewagen war mühsame Handarbeit, weil das Gelände mit landwirtscha lichen Maschinen nicht befahren werden kann. Wie von den BN‐Moorspezialisten vorgeschlagen, entbuschten wir das Moor nach dem Laubabwurf Ende Oktober. Auch hierbei halfen uns drei afrikanische „Holzfäller“. Von Michael Schropp Richard Berz (lange Hose), Toni Hoffmann (kurze Hose) mit den Helfern aus Afrika: Jakob Romeo, Omun Lumhen, Aki Homu, Tesfa‐ lem Samson und Tesfamichael Samuel 11 Fehlende Weichenstellung für die Regionalbahn Mit der Bahn aus der Kemptener Innenstadt nach Oberstdorf – und das ohne Umsteigen: Ewiger Traum oder Weichenstellung für die Zukun ? Im Frühjahr 2014 wurde in Bayern gewählt: BürgermeisterInnen, LandrätInnen, Stadt‐ und GemeinderätInnen stellten sich und ihre Pläne für ihre Gemeinde, ihre Stadt oder ihren Landkreis den Wählern vor und gestalten nun seit fast einem Jahr die Geschicke ihrer Kommune mit. Auch wir als BN‐Kreisgruppe Kempten‐Oberallgäu ha‐ ben uns in den Wahlkampf eingemischt und die Land‐ rats‐KandidatInnen aus dem Oberallgäu und die Ober‐ bürgermeister‐Kandidaten zu umweltpoli schen The‐ men befragt. Aus dem Bereich Verkehrspoli k wollten wir wissen, wie die KandidatInnen zur Regional‐Bahn‐ Allgäu stehen. Zur Erinnerung: Im Frühjahr 1996 wurde zum ersten Mal die Idee einer Regionalbahn für das Oberallgäu vorgestellt. Der Plan: Alte Haltepunkte re‐ ak vieren – neue Haltepunkte integrieren – Neubau einer Schienentrasse bis zur ZUM in Kempten – und somit ohne Umsteigen aus dem Kemptener Zentrum ins Zentrum von Oberstdorf. Im November 1996 wurde eine Probefahrt mit einem passenden Schienenfahr‐ zeug durchgeführt. Mit dabei waren der damalige Landrat Kaiser und Kemptens Oberbürgermeister Net‐ zer. Auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie s mmte der Oberallgäuer Kreistag für dieses Verkehrsprojekt. Heute könnten wir bereits mit der Regional‐Bahn‐ Allgäu unterwegs sein – hä e sich der Kemptener Stadtrat nicht im Jahr 2003 dagegen ausgesprochen. Wie sieht’s 2015 aus? Während sich der Oberallgäuer Landrat und die Oberallgäuer KreisrätInnen mit der Regional‐Bahn‐Allgäu auseinandersetzen ist das Thema in der Stadt Kempten verpu . Wahlkampf vorbei – Regionalbahn vorbei? Will Kemptens neuer Oberbür‐ germeister, will der neue Kemptener Stadtrat die Regi‐ onal‐Bahn‐Allgäu ein weiteres Mal scheitern lassen? Von Seiten der Bayerischen‐Eisenbahn‐Gesellscha gibt es deutliche Signale, dass dieses Bahnprojekt ge‐ fördert werden könnte. Voraussetzung ist aber, dass neben dem Landkreis Oberallgäu auch die Stadt Kemp‐ ten ein klares Bekenntnis zur Regional‐Bahn‐Allgäu kundtut. An Kempten liegt es, ob die Signale für ein modernes, umwel reundliches und bequemes Schie‐ nen‐Verkehrs‐Konzept auf grün oder auf rot gestellt werden. Ortsgruppen von Nord nach Süd OG Sulzberg Von Johann Sontheim Das Thema Flächenverbrauch war Schwerpunkt bei der Jahreshauptversammlung. BN‐Regionalreferent Thomas Frey zeigte an Hand von Bildern aus dem All‐ gäu sowohl den rücksichtlosen Verbrauch unserer wertvollen Landscha als auch vorbildliche Beispiele, wie die ohnehin knappen Flächen geschont werden können, die für die Landwirtscha , die heimischen Pflanzen und Tiere, aber auch als Naherholungsraum für uns Menschen benö gt werden. Nach diesem interessanten Vortrag waren satzungsge‐ mäß wieder Neuwahlen an der Reihe. Der Vorsitzende Johann Sontheim, die stellvertretende Vorsitzende Elfriede Sailer und der Kassier Ingo Perl wurden in ih‐ ren Ämtern bestä gt. Herr Bernhard Rußwurm kandi‐ dierte aus Altersgründen nicht mehr, für ihn konnte Peter Lochbichler als Nachfolger gefunden werden. Im Herbst übergab die Ortsgruppe im Rahmen einer Gemeinderatssitzung eine Liste mit über 250 Unter‐ schri en für die Renaturierung des Sulzberger Baches an die Gemeinderäte. Ein zufällig anwesender Presse‐ vertreter griff dieses Thema auf und schrieb einen aus‐ führlichen Ar kel in der Allgäuer Zeitung. Im September informierten wir beim Sulzberger Markt‐ über die Problema k der Freihandelsabkommen zu TTIP & Ceta. Im November folgte zusammen mit dem BBV Sulzberg und Moosbach, dem BDM und dem Im‐ kerverein Sulzberg eine Informa onsveranstaltung zu TTIP, CETA und TISA. Als Refe‐ rent berichtete der Sulzberger Landtagsabgeordnete Ulli Lei‐ ner, der an diesem Tag von einer Informa onsreise des Landwirtscha sausschusses aus den USA zurückkam, über die Hintergründe und die zu erwartenden Auswirkungen der Freihandels‐ abkommen. So würde nicht nur dem „Chlorhuhn“, sondern auch den gentechnisch veränderten Le‐ bensmi eln die Türe zu uns geöffnet. Unsere Land‐ wirtscha wird noch mehr auf niedrigere Produk ‐ onskosten und umweltschädliche Produk onswei‐ sen gedrängt, um am Markt zu bestehen. Als besonders dreist empfanden wohl alle die Inves‐ torenschutzklausel, nach der Konzerne Staaten auf Schadensersatz verklagen können, wenn durch Ge‐ setze deren Gewinne geschmälert werden. Ent‐ schieden wird das aber nicht vor ordentlichen Ge‐ richten, sondern von einzelnen Interessenvertretern im s llen Kämmerlein, ohne Vorgabe von Gesetzen und ohne das Ergebnis öffentlich bekannt geben zu müssen, so dass es nicht angefochten werden kann. Alleine das dür e jedem Steuerzahler die Zornesrö‐ te ins Gesicht treiben, denn bezahlen werden am Ende wir mit unseren Steuergeldern. An dieser Stelle wollen wir uns bei Ulli Leiner noch‐ mals bedanken, dass er trotz der Reisestrapazen diese Veranstaltung übernommen hat. Zum Jahresabschluss unterstützte im Dezember die Ortsgruppe mit Helfern die Kreisgruppe bei der Christbaumak on im Werdensteiner Moos. 12 Ortsgruppen von Nord nach Süd Ortsgruppe Weitnau Ortsgruppe Immenstadt Von Thomas Dölle Rückblick 2014 Energiespeicherung für private Haushalte war das The‐ ma der vergangenen Jahreshauptversammlung, weiter fanden Ak onen zur Neophytengefahr sta . Mit einer Vogels mmenwanderungen bei Weitnau und einer Moorwanderung durchs Leitenmoos erkundeten wir die Natur vor unserer Haustüre. Herr Schöll vermi elte uns die Grundlagen zur Pflege alter Obstbsorten. Frau Liebl‐Schwindhammer führte mehrere Kinderak onen durch, bei der Schatzsuche in der Natur, der Familien‐ wanderung zur Al rauchbrug und beim Bauen von In‐ sektenhotels ha en sie viel Spass. Ak vitäten 2015 April/Mai: Bekämpfung des Riesen‐Bärenklaus an Wan‐ derwegen in Weitnau. 22.5.2015: Wanderung auf dem Sonneckgrat mit Infor‐ ma onen zur Entstehung des Weitnauer Tals. Zeit und Treffpunkt wird noch bekannt gegeben. 12.6.2015, 17.00 Uhr: Moorwanderung ins Schönlei‐ tenmoos. Treffpunkt Bahnhof Hellengerst. 09. oder 16.7.2015, 18.00 Uhr: Waldbegang mit Revier‐ förster Manfred Zinnecker. Treffp. Grillplatz Waltrams. Kinderferienprogramm, Leitung Liebl‐Schwindhammer: 03.08.2015, 9.00 ‐ 12.00 Uhr: Schatzsuche für Kinder. 14.08.2015, ab 17.00 Uhr: Sagenwanderung zur Alt‐ rauchburg und 06.09.2015, 19.00 Uhr: Sagen bei Later‐ nenlicht auf der Altrauchburg. 09.09., 9.30 ‐12.00 Uhr: Vogelfu erglocken basteln. Von Rolf Grebenstein In 2014 hat uns zunächst die Kommunalwahl be‐ schä igt: mit jedem Bürgermeisterkandidaten fand eine BN‐Sitzung sta . Im Wahlkampf blieben die Aussa‐ gen aber überwiegend unverbindlich. Eine Erkenntnis verdient aber festgehalten zu werden, nämlich die des am erenden Bürgermeisters, dass die Stadt nicht in der Lage sei, ihre eigenen Auflagen im Bereich Gut Hoch‐ reute zu überprüfen oder durchzusetzen. Zum anvisier‐ ten Pumpspeicherkra werk am Prodelkamm (oberes Speicherbecken) mit Tal der Konstanzer Ach (unteres Speicherbekcen) nahm die Ortsgruppe am Ortstermin mit dem AÜW, einem Treffen mit einer sich formieren‐ den Ini a ve in Thalkirchdorf und einer von der Kreis‐ gruppe ini ierten Runde mit AÜW und BN‐ Energieexperten Herbert Barthel teil. Auf der B308 im Bereich Hintersee wurden wiederholt Hunderte von Amphibien überfahren. Diesmal schaltete sich Thomas Frey als Regionalreferent in die Verhand‐ lungen mit dem Straßenbauamt ein und drängte auf die Notwendigkeit eines sta onären Leitsystems für die Wanderung am Hintersee / Anwesen Alger. Dies wurde vor wenigen Tagen seitens des Straßenbaumamtes zu‐ mindest am Brennpunkt im Bereich Anwesen Alger zu‐ gesichert. Seither beschä igen uns die Hotelplanungen in Bühl. Die erste Hotelplanung der KJF war eigentlich unser Favorit: Ersatz des Leerstands an der Bundesstraße westlich der Kirchen, damit für Autos und ÖPNV ange‐ schlossen. Mit viel Arbeit bemühten wir uns bei der Gestaltung auf eine Größenlimi erung hinzuwirken, doch umsonst. Zunächst, weil die Planer auf unsere, teils mit Ämtern iden schen Forderungen nicht eingin‐ gen, ‐ zuletzt, weil die Katholische Jugendfürsorge als Träger sich nun mit der Unterbringung von Flüchtlingen für die nächsten 7 Jahre anders festgelegt hat. Ortsgruppe Sonthofen Von Alfred Karle‐Fendt Die Ortsgruppe Sonthofen beschä igte sich im Jahr 2014 vor allem mit den Planungen zur Konversion der Bundeswehrflächen in der Stadt Sonthofen. Weiterhin betreuen wir die Gemeinde Bad Hindelang und so war Kra werksplanungen in Schutzgebieten, allen voran an der Eisenbreche unser Schwerpunkt. Die prak ‐ sche Naturschutzarbeit umfasste wieder die Amphibi‐ enschutzak on am Götzfriedweiher, zahlreiche Pfle‐ geeinsätze im Felmer Moos, eine Reihe von Exkursio‐ nen und die tradi onelle Streuwiesenmahd im Felmer Moos mit Hü enfest. Eine ausführliche Zusammen‐ stellung enthält der Jahresbericht der Ortsgruppe, den die Mitglieder in Sonthofen, Hindelang, Burgberg und Blaichach erhalten. Bei Interesse wird er über die Geschä sstelle versandt: Tel. 08323/9988740. 13 Also kam derselbe Planer mit einem neuen Projekt: ein 266‐Be enhotel, diesmal am Hang östlich der Liegewie‐ se am Alpsee‐Ostufer, unmi elbar angrenzend ans Landscha sschutzgebiet. Ini alzündung zur Gründung einer Bürgerini a ve zum Erhalt dieser Alpseeland‐ scha war eine Monatsversammlung der Ortsgruppe. Eine interne Meinungsverschiedenheit zwischen Kreis‐ und Ortsgruppe ha e zur Folge, dass sich die Ak vitä‐ ten im Weiteren bei der Bürgerini a ve (BI) abspielten, dabei blieb die Ortsgruppe in der BI stark vertreten. Ortsgruppen von Nord nach Süd Die Ortsgruppe ha e eins mmig beschlossen, die BI zu unterstützen, denn diese verfolgt mit dem Landscha s‐ schutz einen Zweck aus der Satzung des BN, der dort noch vor dem Artenschutz genannt ist. Inzwischen lehnten im Entscheid 61% der abgegebenen S mmen oder 25,2% der Wahlberech gten das Hotel ab (zum Vergleich wurde der Bürgermeisters mit 28,9% der Wahlberech gten gewählt). Ein Erfolg zum Erhalt des Landscha sbildes am Alpsee, zu dem die BN‐ Ortsgruppe entschieden beigetragen hat. 14 Ortsgruppen von Nord nach Süd Ortsgruppe Oberstdorf Von Michael Finger Die geplante Skischaukel am Riedbergerhorn zwischen den Skigebieten Balderschwang und Grasgehren war im Jahr 2014 der intensivste Arbeitsbereich. In einem starken Bündnis aus Bund Naturschutz, Cipra, DAV, LBV, Mountain Wilderness, Naturfreunden und Verein zum Schutz der Bergwelt wurden Stellungnahmen ge‐ schrieben, Gespräche und Diskussionen geführt und eine fachlich mo vierte Öffentlichkeitsarbeit betrie‐ ben. Doch Umweltministerium Ulrike Scharf erteilt mit Pressebericht der Süddeutschen Zeitung vom 13.3.2015 dem Ausbau der Skigebiete eine Absage und setzt auf san en Toursimus. Ein riesen Erfolg für alle Naturschutzverbände auf allen Ebenen! Eine große Ak on war auch die Podiumsdiskussion mit DAV und LBV zum Thema Beschneiung und Wintertou‐ rismus. Das Podium war mit Vertretern von Allgäu GmbH, BN, DAV, LBV sowie Experten der Klimafor‐ schung und der Seilbahnwirtscha gut und kontrovers besetzt. Ein wich ger Streitpunkt war und bleibt die Beurteilung des We ers: die Eigentümer der Bahnen, die wirtscha lich von der Beschneiung abhängen, se‐ hen den Klimawandel gerne nur als We erphänomen. Es gab fast ein Dutzend Ortstermine mit der Unteren Naturschutzbehörde , u.a. zu folgenden Themen: Ma‐ nagementplan FFH Gebiet Piesenkopf, Projekt Skiberg‐ steigen umwel reundlich des DAV, Stellungnahmen und Gespräche zu diversen Vorhaben wie zur Wasser‐ kra an Wildbächen, Wolfssichtung an der Rappenalp bis zu Baggern in der Orchideen Wiese an der Ziegel‐ bachhü e. Auch den Anschluss der Kemptener Hü e (DAV Sek on Kempten) an das Abwassersystem haben wir begleitet. Die dadurch verbesserte Hygiene sehen wir als großen Gewinn für Natur und Mensch. Deswe‐ gen unterstützen wir den Umbau und hoffen, dass der Bau so umweltschonend wie versprochen sta indet und der DAV kein weiteres Wachsen der Hü e zulässt. Auf mehreren Workshops arbeiteten wir an der Erstel‐ lung des Verkehrskonzepts Oberallgäu mit. Natürlich halfen wir auch dieses Jahr den Amphibien, ihren sicheren Weg zu den Laichplätzen zu finden. Do‐ ris Mayer vom DAV war das letzte Mal als Jugendleite‐ rin dabei. Wir bedanken uns bei Ihr! Ohne sie und ihre Kindergruppe hä en wir diese Arbeit nicht gescha . Gleichzeit freuen wir uns mit Anna Hindelang eine 15 neue Jugendleiterin gefunden zu haben, die uns beim Amphibienschutz unterstütz . Auch fanden Demos ge‐ gen TTIP in Oberstdorf sta , die Ortsgruppe hat sich im Ak onsbündnis engagiert. Viel Spaß und Sa brachte die mobile Obstpresse. Immer wieder haben wir uns über Mo euern beschwert und haben jetzt die Lei‐ tung der Forstbetriebsgemeinscha Oberallgäu e. V. (FBG) sowie die Poli k in schri licher Form zum Han‐ deln gegen die Feuer aufgefordert. Über das Jahr verteilt haben wir mehrere Vorträge zum Thema Alpenschutz, Tourismus und Naturschutz in und um Oberstdorf/Fischen gehalten, ein Höhe‐ punkt war dabei unser Beitrag zur Tagung der Gesell‐ scha für interna onale Zusammenarbeit für die chi‐ nesisch‐ be sche Delega on. Michael Finger (in der Mi e sitzend) im intensiven Aus‐ tausch mit der chinesich‐ be schen Delega on zu den The‐ men Alpenkonven on und des Alpenplan. Aktuell entwickelt die BN‐Ortsgruppe in Zusammenar‐ beit mit dem Schutzgebietsbetreuer Allgäuer Hochal‐ pen Henning Werth (LBV) und dem Tourismus Oberst‐ dorf einen gemeinsamen Flyer mit naturverträglichen Verhaltenregeln in den geschützten Allgäuer Hochal‐ pen. Unsere Jahreshauptversammlung haben wir für den 20. Mai 2015 geplant (Einladung siehe Seite 1). Anzeigen 16 Kindergruppen JBN‐JR‐Kindergruppen Kindergruppe Naturkinder Allgäu in Oberstdorf In jedem Monat kommen die kleinen und großen Na‐ turkinder Allgäu zusammen. Seit Herbst 2014 haben wir Junior‐Ranger Immenstadt Wir, die Junior Ranger Immenstadt, treffen uns einmal einen neuen Treffpunkt in der Gegend um die Sulzburg bei Tiefenbach. Dort erkunden wir unsere Heimat und monatlich, um die Natur zu erforschen, Ausflüge zu machen, unsere Sinne für unsere Umgebung zu schär‐ lernen viele „grüne Freunde“ kennen, Mond‐und Son‐ fen und kleine Hilfsprojekte für die Pflanzen und Tiere nenfeste waren weitere aufregende Ak onen. Für 2015 haben wir uns als Jahresthema ausgesucht: Wurzeln zu unterstützen. So waren wir im letzten Jahr im Hin‐ tersteiner Tal zur Steinadler‐ und Murmel erbeobach‐ haben, verwurzelt sein. Eure Heike Koch, tung unterwegs, haben das Birkachmoor von Fichten (JBN‐Kindergruppenleiterin aus Oberstdorf) befreit, eine Schneeschuhtour zum Bärenköpfle ge‐ macht, an der Iller gegrillt und ein Insektenhotel am Alpsee gebaut. Größere Projekte führen wir gemein‐ sam mit der Sonthofener JR Gruppe durch. Für dieses Jahr stehen unter anderem ein Ausflug mit Übernach‐ tung in der Grafenälple an und ein Besuch der Quelltuff‐ Märchenwelt. Wir werden außerdem bei einem ökologischen Projekt mithelfen, bei dem die Kinder ein Stück Wald aufforsten und wir wollen den Kröten bei Ihrer Wanderung über die Straßen helfen. Eure Birgit Schier und Elke Fischer (JBN ‐Kindergruppenleiterinnen Immenstadt) Junior‐Ranger Sonthofen Im November trafen sich die Sonthofner Junior‐Ranger hochmo viert am Schwäbele Holz in Sonthofen. Ihre Hü enabend der Junior‐Ranger auf der Grafenälple‐Hü e im Mission: Überwinterunshilfen für kleine Wald ere Gunzesrieder Tal. Die Hü e stellen die Bayerischen Staats‐ bauen. Nach einer kurzen Besprechung welche Tiere forsten dem Naturpark Nagelfluhke e und der JBN als Um‐ hier im Wald leben und wie sie überwintern, strei en weltbildungssta on zur Verfügung. die Ranger in kleinem Gruppen durchs Gehölz. Es wur‐ de fleißig gesammelt und aufgeschichtet. Der ein oder andere Müll (welcher nicht in den Wald gehört) einge‐ sammelt. Schon nach kurzer Zeit waren die ersten Un‐ terkün e bezugsfer g und Mäuse, Igel (usw.) konnten auf Wohnungssuche gehen. Ein Picknick auf dem Waldspielplatz rundete unsere Ak on ab. Weitere Ak on 2014 waren der Bau des Insekten Ho‐ tels am Alpsee, Steinadlerführung im Hintersteinertal, Einweihung der Grafenälple im Ostertal und die Christ‐ baumak on im Werdensteiner Moos. Wir treffen uns einmal im Monat, um gemeinsam spannendes Rund um die Natur zu erleben. Eure Gabi Seils und Sabine Specht Die Kindergruppen haben das Insektenhotel im Land‐ (JBN ‐Kindergruppenleiterinnen Sonthofen) scha spark in Bühl gebaut! Wir freuen uns alle über weitere Kids, die Lust auf Naturerlebnisse haben. Einfach beim BUND Naturschutz in der Geschä sstelle anrufen: 08323/9988740 Impressum Herausgeber: BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Kempten‐Oberallgäu, Seestraße 10, 87509 Immenstadt Tel: 08323 / 9988740, kempten‐oberallgaeu@bund‐naturschutz.de , www.kempten.bund‐naturschutz.de V.i.S.d.P. Kreisvorstand, Redak on und Layout : Julia Wehnert, Druck: Uhl‐Media GmbH., Bad Grönenbach 17 Anzeigen Vordergrund: Biberdamm, Hintergrund: Biberbau am Grüntensee. 18
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