Rundschreiben 02/15

Ausgabe
2/2015
Berlin, 8. Juni 2015
Hämatologie und Onkologie
MITGLIEDER-RUNDSCHREIBEN DER DGHO
INHALT
Wahlen zum Vorstand
und Beirat der DGHO���������������������������������� 3
DGHO-Frühjahrstagung 2015���������������������� 4
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Antwort finden, desto wahrscheinlicher
liebe Mitglieder,
stammt die Antwort von einem Mann aus
dem Geburtsjahr um 1950. Diese Kollegen
das zweite Quartal 2015 hat der DGHO zu
haben ihre Kinder kaum kennengelernt.
mehreren Themen sehr viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gebracht. Eine
Die politisch ausgerichtete Frühjahrs-
wesentliche Aktivität war die Pressekon-
tagung war in Bezug auf Diskussions-
ferenz zu Frauen- und Familienbelangen,
freudigkeit der Teilnehmer wie auch Teil-
die wir gezielt um den Weltfrauentag am
nehmerzahlen sehr erfolgreich. Für das
8. März gelegt hatten. Einen Tag bevor der
Kollegium waren die neuen Regelungen
Bundestag die „Frauenquote“ beschloss,
des „Pharma-Transparenzkodex“ verun-
wurden hier die Forderungen zu den wün-
sichernd. Sorgen bestehen in Richtung
schenswerten Änderungen der Weiterbil-
Verbleib und Nutzung der Daten. Insbe-
dungsordnung und von Maßnahmen der
sondere ist zu bedenken, dass die Daten
Familienförderung dargestellt. Es war mo-
in Konfliktsituationen genutzt werden
tivierend, dass das ZDF mit dem „­Heute
können, um die Ärzte in der Öffentlichkeit
Journal“ sich mit einem ausführlichen
zu diskreditieren. Es sei an dieser Stelle
Beitrag von dieser Veranstaltung und der
unterstrichen, dass die DGHO ihren Mit-
Thematik berichtete, und auch die Bun-
gliedern nicht generell dazu raten kann,
desärztekammer zunehmend zugänglich
die Daten über Zuwendungen und Hono-
wird. Insbesondere arbeiten wir hier ge-
rare zur namentlichen Veröffentlichung
meinsam mit anderen Fachgesellschaften
durch die pharmazeutischen Unterneh-
an einer Artikelserie im Bundesärzteblatt.
mer freizugeben. Bitte beachten Sie, dass
der zugehörige Band der Gesundheitspo-
Ernst von Leyden-Bildnisse
an die DGHO übergeben�����������������������������8
Pressekonferenz der DGHO:
Mehr Ärztinnen in Führungspositionen������11
Frühe Nutzenbewertung neuer
Arzneimittel in Deutschland:
Ergebnisse nach vier Jahren AMNOG��������� 14
DGHO-Stellungnahme zum Referenten­
entwurf: Gesetz zur Verbesserung der
­Hospiz- und Palliativversorgung in
­Deutschland��������������������������������������������20
Stellungnahme zum Referentenentwurf:
Gesetz zur Bekämpfung der Korruption
im Gesundheitswesen������������������������������22
DGHO-Preisausschreibungen 2015������������ 24
Veranstaltungshinweis:
12. Trainingskurs „Klinische Infektiologie
in der Hämatologie und Onkologie“���������� 24
Stipendien-Initiative der DGHO zur
Förderung junger Wissenschaftler������������ 25
Aus der Mitgliederbetreuung�������������������� 25
Bewerbungen um Mitgliedschaft��������������26
Gründung des Arbeitskreises
„HIV“-Neoplasien������������������������������������� 27
Veranstaltungshinweise���������������������������28
Sie erhalten mit diesem Mitgliederrund-
litischen Schriftenreihe schon in 3. Auf-
schreiben auch das Supplement zum
lage formuliert wurde und für detaillierte
Band 5 der Gesundheitspolitischen Schrif-
Information auf der Website der DGHO zur
durch die Überlassung eines wertvollen
tenreihe. Es enthält die Antworten auf die
Verfügung steht.
Marmorreliefs und eines Ölgemäldes. Der
eigent­
liche Schatz waren allerdings die
Fragen zum Survey zur Frauen- und Familienfreundlichkeit des Arbeitsfeldes aus
Last but not least ein historisches Zuckerl:
Gespräche mit den Nachfahren von Ernst
dem Jahre 2014. Da sich hier viele gute
Durch die akribische Arbeit von Prof. ­Peter
von Leyden. Wir werden versuchen, die-
Anregungen, aber auch Frustration und
Voswinkel konnter die Arbeit und das
sem Auftakt zu folgen und die Abendver-
Schmerz erkennen (und daraus lernen)
Schicksal des berühmten Ernst von Ley-
anstaltung der Frühjahrstagung öfter his-
lassen, haben wir uns entschieden, diese
den weiter geklärt und gewürdigt werden.
torischen Inhalten widmen. Unsere Gäste
Originaltöne zusammenzufassen. Da sich
Die Familie von Leyden dankte der DGHO
haben sich dies ausdrücklich gewünscht.
viel Persönliches darin versteckt, haben
wir nicht nur Namen, sondern auch Ort
und Geburtsdatum anonymisiert. Lediglich das Geschlecht haben wir abgedruckt.
Eine kleine Lesehilfe: Je mehr Schmerz und
Frust, aber auch Tatendrang Sie in einer
Mathias Freund
Diana Lüftner
Martin Wilhelm
Nur für DGHO-Mitglieder sichtbar.
Nur für DGHO-Mitglieder sichtbar.
Hämatologie und Onkologie
2/2015
DGHO-Frühjahrstagung 2015
„Survivorship – lebenslange Begleitung von Krebspatienten?“ und „Durchsichtige Ärzte in einem
undurchsichtigen Staat“: Die beiden Schwerpunktthemen der diesjährigen Frühjahrstagung
MICHAEL OLDENBURG
Vom 12. bis zum 13. März 2015 fand in
Berlin die diesjährige Frühjahrstagung der
DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V.
statt. Schwerpunkte bildeten die Themen
„Survivorship – lebenslange Begleitung
von Krebspatienten?“ und „Durchsichtige
Ärzte in einem undurchsichtigen Staat?“.
Darüber hinaus wurde am Abend des 12.
März in feierlicher Zeremonie die Rückkehr
von historischen von Leyden-Bildnissen
Prof. Diana Lüftner (Vorsitzende der DGHO), Prof. Mathias Freund ­(Geschäftsführender
nach Berlin vollzogen. Angeregt durch die
Vorsitzender der DGHO), Prof. Martin Wilhelm (Mitglied im Vorstand – Sekretär)
DGHO-Broschüre „Erinnerungsort Krebsbaracke“ hatten sich Urenkel aus England
Leyden (1832-1910), Begründer des ersten
moren und Blutkrebserkrankungen vor
und Deutschland
Instituts für Krebsforschung, zu übereig-
zentralen Herausforderungen stehe. Vor
spontan
ent-
nen. (siehe Bericht S. 8-9)
dem Hintergrund des demografischen
schlossen,
der
Prof. Mathias Freund
Wandels werde es notwendig sein, eine
DGHO sowohl ein
Prof. Mathias Freund, Geschäftsführen-
größere Anzahl von Patientinnen und
Marmorrelief
als
der Vorsitzender der DGHO, der das Pro-
Patienten zu versorgen. Darüber hinaus
auch ein wertvol-
gramm der beiden Tage vorstellte, machte
führten die Fortschritte bei der Behand-
les Ölporträt ihres
bei seinem einleitenden Vortrag deutlich,
lung von Krebserkrankungen zu einer grö-
berühmten
Ahn-
dass die zukünftige Versorgung von Pa-
ßeren Anzahl an Langzeitüberlebenden,
herrn Ernst von
tientinnen und Patienten mit soliden Tu-
den sogenannten „Survivors“.
„Survivorship – lebenslange Begleitung von Krebspatienten?“
Die Referentinnen und Referenten mach-
und
ten deutlich, dass Patientinnen und Pati-
Probleme“
72 Monaten 26 bis 53 Prozent den Arbeits-
enten mit Krebserkrankungen neben der
liche
originär medizinischen Intervention – je
nach individueller Situation – einer gan-
lebende
hervor.
ten wieder voll arbeiten“, so Dr. Ulf Seifart.
zen Vielzahl weiterer bspw. psychoonko-
So bestehen sig-
„Eine Tumordiagnose kann für unsere Pati-
logischer und psychosozialer Unterstüt-
nifikante Korrela-
entinnen und Patienten eine schwere wirt-
zungsmaßnahmen bedürfen.
tionen
schaftliche Belastung bedeuten. Wichtig ist
finanzieller
mög-
platz verlieren, von denen 23 bis 75 Pro-
Spätfolgen
zent einen neuen Arbeitsplatz finden. „Das
für Langzeitüber-
heißt, dass nur 50 Prozent unserer Patien-
zwischen
Krebserkrankun- Priv.-Doz. Dr. Ulf Seifart
die frühzeitige Identifizierung von Risiko-
Krebs: Einfluss auf die
gen
patienten, um zeitnah entsprechende Hil-
wirtschaftliche Situation
sozioökonomischen
und
dem
Status.
In
Studi-
festellungen anzubieten.“ Gefährdet seien
en konnte nachgewiesen werden, dass
vor allem Patientinnen und Patienten, die
Dr. Ulf Seifart, Chefarzt der Rehabilitations-
Krebsüberlebende (33,8 Prozent) ihren
eine niedrige formale Schulbildung besit-
klinik „Sonnenblick“ im hessischen Mar-
Arbeitsplatz signifikant häufiger verlieren
zen, eine körperlich belastende Tätigkeit
bug und Mitglied des Beirats der DGHO,
als Gesunde (25,2 Prozent). 63,5 Prozent
ausführen und in Schichtarbeit tätig sind.
hob in seinem Vortrag „Identifikation von
der onkologischen Patienten kehren in ihr
„Es gibt eine ganze Reihe von Hilfsangebo-
Risikopatienten, einschließlich sozialer
Berufsleben zurück, wobei in den ersten
ten. Das Problem ist, dass diese Angebote
4
Hämatologie und Onkologie
2/2015
zu wenig bekannt sind. Was wir brauchen
Phasen von Verleugnung, Aggression,
ist mehr Aufklärung und Information“, so
Verhandeln, Depression und Akzeptanz.
Dr. Ulf Seifart.
Diese müssen aber nicht chronologisch
ablaufen. Auch ist es nicht ein ‚Einmal-
Krebs: Wenn die Seele mitleidet
durchlaufen‘, so können bspw. depressive Phasen mehrfach auftreten.“ Von
Dass eine Krebs-
zentraler Bedeutung, so die Psycho-On-
erkrankung
Pa-
kologin, seien ein frühzeitiges „Auffan-
tientinnen
und
gen“ und eine kontinuierliche Begleitung
Patienten in ihrer
der Patientinnen und Patienten. Zu einer
gesamten
medi-
„gelungenen Rehabilitation“ gehörten
zinischen, sozio-
bspw. die Verbesserung der physischen
emotionalen und
Konstitution, der Abbau psychischer Be-
spirituellen
lastungen oder das „Finden einer neuen
Ver-
fasstheit betrifft, Dr. Pia Heußner
Normalität“. „Darüber hinaus müssen wir
machte
unsere Patientinnen und Patienten bei
Dr.
Pia
Heußner, Leiterin der Psycho-Onkologie
ihrer Neuorientierung in ihrem sozialen
der Medizinischen Klinik III des Univer­
Umfeld unterstützen“, so Dr. Pia Heußner.
sitätsklinikums München und Mitglied
im DGHO-Arbeitskreis Psycho-Onkologie,
deutlich. Die Diagnosestellung, so Dr. Pia
Heußner, werde von manchen Patientinnen und Patienten als „erdrutschartiges
Gefühl“ beschrieben. Häufig breche mit
der Diagnosestellung der Boden unter
den Füßen weg und eine ganze Welt zusammen. „Am Anfang steht oft einfach
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
erst einmal Ohnmacht. Dann erleben wir
DGHO-Frühjahrstagung
Weitere Vorträge zum Thema
„Survivorship – lebenslange
­Begleitung von Krebspatienten?“
Eva Maria Kalusche-Bontemps,
Reichshof-Eckenhagen
„Onkologische Rehabilitation:
Wer braucht welche Maßnahmen?“
Monika Reuss-Borst, Bad Kissingen
„Onkologische Rehabilitation: Was
nützt sie? Was ist evidenzbasiert?
Georgia Schilling, Freiburg
„Onkologische Rehabilitation:
Nachsorge und Prophylaxe von
Langzeitkomplikationen – was ist
evidenzbasiert?“
Jörn Beck, Erlangen
„Onkologische Rehabilitation: Was
können wir von den Pädiatern lernen?“
Barbara Zimmer, MDK Nordrhein
„Onkologische Rehabilitation:
Langzeitbetreuung: Was bezahlen
die Kassen? Beispiel: strahlen-assoziiertes Mammakarzinom“
Zum Themenkomplex „­Survivorship
– lebenslange Begleitung von Krebs­
patienten“ wird ein Supplement
erscheinen, das Anfang August an
die Mitglieder der DGHO verschickt
wird. Alle oben genannten Beiträge
werden im Supplement detailliert
vorgestellt.
5
JAHRESTAGUNG
Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen
und Schweizerischen Gesellschaften für
Hämatologie und Medizinische Onkologie
www.haematologie-onkologie-2015.com
2015
BASEL
9.– 13. Oktober
Schwerpunktthemen:
Hämatologie
· Chronische Lymphatische Leukämie
· Indolente Lymphome
· Multiples Myelom
· Myeloproliferative Erkrankungen
Onkologie
· Gastrointestinale Tumore
· Mammakarzinom
· Lungenkarzinom
Fotos: Basel Tourismus; Edition Phoenix Jutta Schneider, Michael Will
Querschnittsthemen
· Immuntherapie
· Gerinnung
· Medizinische Ethik
· Stammzellbiologie
Mit Pflegetagung am 10./11.
Oktober 2015
und Studententag am 10. Oktober 2015
Frühbuchertarif bis 30. Juni 2015
KONGRESSPRÄSIDENT
Dr. med. Martin Wernli, Aarau · Schweiz
Anmeldung unter:
www.haematologie-onkologie-2015.com
Menüpunkt „Registrierung & Hotel“
WISSENSCHAFTLICHE SEKRETÄRE
Prof. Dr. Mario Margetzi, Hämatologie
Prof. Dr. Christoph Mamot, Medizinische Onkologie
VERANSTALTER/GESAMTORGANISATION
DGHO Service GmbH
Alexanderplatz 1 · 10178 Berlin · Deutschland
TAGUNGSORT
Congress Center Basel
Messeplatz 21 · 4058 Basel, Schweiz
E-Mail: [email protected]
Tel.: +49 (0) 30 2787 6089 -14 / -30 / -37
Fax: +49 (0) 30 2787 6089 -18
Hämatologie und Onkologie
2/2015
„Durchsichtige Ärzte in einem undurchsichtigen Staat“
Der Transparenzkodex in der Diskussion
MATHIAS FREUND
Ab 2015 enthalten
alle Verträge der In-
Seit dem 1. Januar 2015 gilt der Transpa-
dustrie Klauseln zur
renzkodex: Jede geldwerte Leistung einer
Einwilligung in die
Pharma-Firma an einen Arzt soll im Internet
Veröffentlichung der
veröffentlicht werden. Auf der Frühjahrs­
Daten. Wer der na-
tagung wurde hierzu lebhaft diskutiert.
mentlichen Veröffentlichung
zustimmt,
Zwei Industrie-Vereine haben eine Rege-
erhält
lung zur Transparenz beschlossen:
persönlichem Log-in
· Freiwillige Selbstkontrolle für die
für die Website der
­Arzneimittelindustrie e.V. (FSA)
entsprechenden Fir-
Im FSA sind im Wesentlichen die
ma. Er kann Einsicht
Mitglieder des VFA vertreten und damit
in alle Zahlungen zur
die großen in der Onkologie tätigen
geplanten Veröffentlichung nehmen, die
Die DGHO hat kritisch zum Transparenzko-
Firmen. Die Regelungen sind mit Sank-
Daten kontrollieren und das Einverständ-
dex Stellung genommen*. Ein Kritikpunkt
tionen belegt.
nis bestätigen. Danach erfolgt die Veröf-
ist, dass es sich um eine isolierte und
· Arzneimittel und Kooperation im
2016
einen
Selbstkontroll-Vereine der Pharma-Industrie und einige Hintergründe
fentlichung auf der Website der Firma.
letztlich privatrechtliche Regelung für die
­Gesundheitswesen e.V. (AKG)
Prof. Wolf-Dieter Ludwig von der Arzneimit-
Medizin handelt. Die entsprechenden Ver-
Im AKG sind vor allem die Mitglieder
telkommission der deutschen Ärzteschaft
träge der Unternehmen sind nicht einheit-
des BPI vertreten, meist kleinere
(AkdÄ) wies in seinem Impulsvortrag auf
lich. Mit Klauseln in den Verträgen können
Firmen. Die Transparenzregelung ist
die vielfältigen Voraussetzungen für wis-
die Voraussetzungen für eine erweiterte
weitgehend identisch mit der der FSA.
senschaftliche Integrität hin, darunter:
Nutzung der Daten durch die Industrie ge-
Sie ist jedoch eine Empfehlung an
· moralische Grundhaltung
schaffen werden. Jeder Arzt muss vor der
die Mitglieder ohne Androhung von
· verantwortlicher Umgang mit dem
Unterschrift seinen Vertrag kritisch prüfen.
Sanktionen.
Für die FSA stellte Dr. Karl Matussek, Vice
President Oncology der AstraZeneca die
Regelungen auf der Frühjahrstagung dar.
Der Transparenzkodex beruht auf einem
Beschluss des europäischen Verbands
menschlichen Wissensdrang und der
In der Diskussion wurde die Frage gestellt,
menschlichen Neugier
ob die namentliche Veröffentlichung der
· Respektierung der Grenzen der Forschungsfreiheit
· Wahrhaftigkeit Offenheit innerhalb der
Forschungsgruppe
· Transparenz und Dialog mit der
Zuwendungen an Ärzte in der Öffentlichkeit honoriert werden wird oder ob sie
nicht vielmehr in Situationen der Auseinandersetzung, z. B. bei Finanzierungsverhandlungen, genutzt werden könnte, um
der Pharmaindustrie und bildet letztlich
­wissenschaftlichen Gemeinschaft und
die Seite der Ärzte zu diskreditieren.
den Physician Payments Sunshine Act der
der Öffentlichkeit
Die DGHO ist für eine übergreifende Trans-
· Aufschluss über die Finanzierung und
USA ab.
Zusammengefasst sollen alle geldwerten
Leistungen an Ärzte wie Referentenhonorare, Übernahme von Kosten für Kongressoder
Firmen-Veranstaltungsteilnahme
usw. mit Nennung des Empfängers veröffentlicht werden, wobei der Empfänger
jedoch schriftlich zustimmen muss. Bei
Nichtzustimmung erfolgt eine aggregierte
deren Quellen
· Aufschluss über den Umgang mit
­Daten und Materialien
parenzkultur in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Sie sollte für alle Funktionsträger in Verwaltungen, Parlamenten,
Universitäten, der Medizin usw. gelten und
· Aufschluss über Interessenkonflikte
sollte auf gesetzlicher Grundlage erfolgen.
· schriftliches Festhalten von Verein­
Die Entscheidung, ob ein Arzt seine Daten
barungen
· unvoreingenommene und vollständige
Publikation der Ergebnisse
Veröffentlichung. Geldwerte Leistungen im
für die namentliche Veröffentlichung freigibt, ist eine individuelle Entscheidung.
Die DGHO respektiert jeden Kollegen, der
sich dagegen entscheidet.
Rahmen von Studien und Forschungspro-
Er relativierte überhöhte Erwartungen an
jekten werden auch aggregiert und ohne
die Transparenz durch Veröffentlichung
Nennung des Empfängers veröffentlicht,
von Zahlungen an die Ärzte. Erste Erfah-
um die Vertraulichkeit der Forschungsakti-
rungen mit dem „Sunshine Act“ in den USA
vitäten der Industrie zu schützen.
seien nicht überzeugend.
* enthalten in: Medizin und Industrie – Notwendigkeit
der Zusammenarbeit und Gefahr der Einflussnahme
Schwerpunkt Fortbildung http://www.dgho.de/
informationen/gesundheitspolitische-schriftenreihe/
band-3/dgho_schriftenreihe_Bd3-2014_NEU_web.pdf
7
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Ernst von Leyden-Bildnisse an die DGHO übergeben
Versöhnungsgesten der Enkel und Urenkel in den USA, England und Deutschland
PETER VOSWINCKEL
Das festliche Abendessen im Rahmen
der DGHO-Frühjahrstagung stand ganz im
Zeichen des großen Internisten und Begründers des Zentralkomitees für Krebsforschung und der International Association
for Cancer Research1, Ernst von Leyden. Er
war es, der im Jahre 1903 als Direktor der I.
Medizinischen Klinik der Charité das erste
interdisziplinäre Krebsforschungsinstitut in
Deutschland einrichtete. Diese historisch
so bedeutsamen Ereignisse hatten 2014
in der DGHO-Broschüre „Erinnerungsort
Krebsbaracke“ anschaulich Darstellung
gefunden, aber ebenso auch die demüti-
Prof. Michael Hallek, designierter Vorsitzender der DGHO, begrüßt Prof. Flora Veit-Wild,
genden Repressionen und Verleumdun-
Berlin [Urenkelin von Ernst von Leyden], zwischen ihnen Prof. Peter Voswinckel.
gen, denen die Kinder und Enkel Ernst von
Im Vordergrunde James von Leyden im Gespräch mit Prof. Ulrich Fölsch.
Leydens während des Nationalsozialismus
ausgesetzt waren. Nach der Lektüre der
begrüßen konnte. In mehreren Wortbeiträ-
im Rijksmuseum Amsterdam, Metropolitan
Broschüre waren vier Urenkel übereinge-
gen wurde das erzwungene, zehnjährige
Museum New York und der National Galle-
kommen, der DGHO in Anerkennung ihres
Indien-Exil des einzigen Leyden-Sohnes
ry London. Die Rückkehr des von Leyden-
Einsatzes für die historische Aufarbeitung
Viktor von Leyden (1880-1963) (wegen
Porträts nach Berlin, in die Stadt seines
ihrer Geschichte ein Marmorrelief und ein
seiner nach damaligem [Un-]Rechtsver-
Wirkens, ist daher nicht nur ein Gewinn
Ölporträt ihres berühmten Ahnherrn zu
ständnis „jüdischen“ Ehefrau Luise geb.
für die Medizingeschichte, sondern nach
Reichenheim) und die Auswanderung
dem Urteil von kompetenter Seite auch ein
des Leyden-Enkels Wolfgang von Leyden
(1911-2004) gewürdigt. Letzterer hatte bis
zu seiner Emeritierung 1977 als Philosoph
an der Durham University gewirkt und danach an der London School of Economics
unterrichtet. Dessen Kinder James von Leyden und Lucie Velterop von Leyden waren
Frühestes Foto mit dem Marmor-Relief
aus England angereist und übergaben der
(links) in Garmisch-Partenkirchen 1935.
DGHO das stattliche von Leyden-Porträt,
v.l.n.r.: Marie-Louise vL, Victoria Veit
angefertigt von dem holländischen Maler
geb. vL, Helene vL, Luise vL, Wolfgang vL,
Jozef Israëls (1824-1911). Wie Prof. Peter
Victor vL, Otto Veit. Voswinckel erläuterte, handelt es sich da-
Foto: Veit-Wild, Berlin
bei um dasselbe Porträt, das in den „Leübereignen. Als Übergabe-Termin war die
benserinnerungen“ von Ernst von Leyden
Abendveranstaltung der Frühjahrstagung
abgebildet war und das der mit Leyden
vereinbart worden, zu der der Geschäfts-
befreundete Künstler anlässlich der großen
führende Vorsitzende Prof. Mathias Freund
von Leyden-Feier in der Philharmonie 1902
Judenstempel im Pass von Luise von
zahlreiche Teilnehmer und Ehrengäste
(zum 70. Geburtstag) persönlich überreicht
­Leyden (evang.!). Im November 1938
hatte. Das Bild galt lange Zeit als verschol-
wurde die Familie vom Bürgermeister
len. Andere Israëls-Gemälde hängen heute
aufgefordert, binnen 48 h Garmisch-­
in den großen Kunstmuseen der Welt, u. a.
Partenkirchen zu verlassen.
1 Vorläuferorganisation der UICC; sie bestand bis
zum Ersten Weltkrieg mit Sitz in Berlin.
8
Foto: Veit-Wild, Berlin
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Lucie Velterop von Leyden und James von Leyden [Urenkel] bei der Übergabe des Leyden-Porträts von Jozef Israëls an die DGHO,
12. März 2015.
bedeutender Zugewinn für die deutsche
Garmisch. Dort in die Wand eingelassen,
fünf Kinder Ernst († 1945 Berlin), Albrecht
Kunstlandschaft.
verfolgte das steinerne Antlitz das Gedei-
(† 1993 Wien, kinderlos), Rudolf († 1983
Es ist beabsichtigt, das Gemälde zu-
hen der Familie, unterbrochen von dem
Luzern, kinderlos), Wolfgang († 2004),
nächst im DGHO-Hauptstadtbüro zur
zehnjährigen Exil in Bombay 1938-1948.
Viktoria († 1993 Wiesbaden) hinterließen
Aufhängung kommen zu lassen – neben
Zahlreiche Fotos dokumentieren die Fa-
insgesamt fünf Enkel, von denen nur die
dem Porträt seines Freundes, des Hei-
milienzusammenkünfte unter dem Relief
Älteste, Marie-Louise von Leyden, Bonn,
delberger Chirurgen und Krebsforschers
bis 1993, als das Haus verkauft wurde. Die
(85 Jahre) der Einladung der DGHO nicht
Vinzenz Czerny. Das zweite Geschenk des
Folge leisten konnte.
Abends hingegen, ein wuchtiges Marmor-
Prof. Voswinckel schlug in einer kurzen
Profil Ernst von Leydens, wird seinen
Ansprache den Bogen zur Gauck-Rede
Platz möglicherweise auf dem Terrain der
im Deutschen Bundestag vom 27. J­anuar
Charité finden. Prof. Peter Voswinckel,
d. J. (Tag des Gedenkens an die Opfer
der Verfasser des Buches „Erinnerungs-
des Nationalsozialismus), worin dieser
ort Krebsbaracke“, hegt die Hoffnung, in
einen Vorteil für die Enkel und Urenkel-
wenigen Jahren auch einen physischen
Generation darin gesehen hatte, dass
Erinnerungsort am Standort der ehemali-
man jetzt offener und unbefangener mit
gen Krebsbaracken einrichten zu können.
der schambehafteten Vergangenheit um-
Das Relief (40 x 60 cm) ist offenbar eine
gehen und aufeinander zugehen könnte.
Nachbildung jener von Leyden-Gedenkta-
Genau dieses habe sich jetzt in dem Kon-
fel, die in Pontresina an den berühmten
takt mit den Gästen bestätigt. Am Folgetag
Urlaubsgast erinnert – gestiftet 1912 von
schloss sich eine Gesprächsrunde mit den
alpinen Freunden Ernst von Leydens (vgl.
vier Urenkeln an, moderiert von Prof. Peter
Abbildungen im Internet). Nach familiärer
Voswinckel (Videoaufzeichnung, 90 Min.).
Überlieferung ist die Marmornachbildung
Danach besuchte die Gruppe noch die von
1935 entstanden, nach der schmählichen
Luise von Leyden im Exil in Bombay
Leyden-Büste in der kardiologischen Kli-
Entlassung Viktors aus dem Staatsdienst
1938–1948. Im Unterschied zu ihrem
nik der Charité (Prof. Baumann) und das
– er war als Jurist Ministerialdirektor im
Mann Viktor versuchte sie, die ­kulturelle
Medizinhistorische Museum der Charité,
Innenministerium gewesen – und der Ver-
­Begegnung als Bereicherung zu
bevor man sich bei einem Lunch auf dem
legung des von Leyden-Stammsitzes nach
­empfinden. Dach des Reichstages verabschiedete. 3
Foto: Veit-Wild, Berlin
9
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Zu Gast in Berlin
„Erinnerungsort
Krebsbaracke“
darge-
in die USA, wo ihr Mann, der Philosoph
stellt (Abb. 100/101), publizierte sie meh-
Simon Rawidowicz († 1957), einen Lehr-
rere Arbeiten zusammen mit ihrem Men-
auftrag an der Brandeis-University in Mas-
tor, Prof. Hans Hirschfeld, bevor sie sich
sachusetts erhalten hatte. Sie selbst starb
ganz auf die Züchtung von Krebszellen
am 17. November 1980.
spezialisierte (Abteilung für experimentelle Krebsforschung, Prof. Rhoda Erdmann).
Ben Ravid, Professor Emeritus of Near
Unter den zahlreichen Fotos und Doku-
Eastern and Judaic Studies (*1936 in
menten, die Ben Ravid in seinem Archiv
London) und Ehefrau Jane, Newton Centre,
besitzt, befindet sich auch die ehrenvolle
Massachusetts, zu Besuch in Berlin am
Ernennung seiner Mutter zum Mitglied des
27. März 2015.
Zentralkomitees zur Erforschung und Be-
Foto: DGHO/Voswinckel
kämpfung der Krebskrankheit, unterzeichEbenfalls eine Frucht der DGHO-Erinne-
net am 10. März 1930 vom Direktor der II.
rungsarbeit war am 27. März 2015 die
Med. Klinik der Charité, Friedrich Kraus.
denkwürdige Begegnung Prof. Peter Vos-
Nach ihrer Entlassung 1933 konnte sie ihre
winckels mit dem 79-jährigen Ben Ravid,
Forschungen zunächst am Kings-College,
Dr. phil. Esther Klee-Rawidowicz (1900–
Sohn von Esther Klee-Rawidowicz. Sie war
London, unter Julian S. Huxley fortsetzen.
1980), von 1927 bis 1933 Assistentin am
nach ­ihrer zoologisch-naturwissenschaft-
Ihre Eltern und ihre einzige Schwester flo-
Institut für Krebsforschung; ab 1930 Mit-
lichen Promotion in Münster 1924 als As-
hen zunächst nach Holland, kamen jedoch
glied des Zentralkomitees zur Erforschung
sistentin am Institut für Krebsforschung in
in den KZs Westerbork und Bergen-Belsen
Berlin tätig gewesen. Wie in der Broschüre
ums Leben. 1948 übersiedelte Esther Klee
und Bekämpfung der Krebskrankheit.
Foto: From the Simon and Esther Rawidowicz
Archives. Courtesy of Benjamin Ravid.
Gedenktafel für Hermann Strauß (1868–1944)
Wohnsitz des Ehepaares vor der Deportation nach Theresienstadt, schilderte Dr.
Harro Jenss (DGVS) zunächst Leben und
Werk dieses vielseitigen Internisten und
Straußkanüle in der 31. Auflage von
langjährigen Leiters des Jüdischen Kran-
„Guttmanns Medizinischer Terminologie“
kenhauses in Berlin, bevor die Enkelin,
1942 (!). Zu diesem Zeitpunkt war Strauß
die als Malerin und Bildhauerin in Mün-
bereits deportiert.
chen lebt, die Enthüllung vornahm.
Alle klinisch tätigen Ärzte kennen die
seinem Nachruf auf Hans Hirschfeld im
Straußkanüle zur Blutentnahme. Sie wur-
September 1944 – vier Wochen vor sei-
de 1898 erstmals von Hermann Strauß
nem eigenen Tod – ein einzigartiges Do-
eingeführt
Später
kument aus Theresienstadt hinterlassen
Irene Hallmann-Strauss (*1933 in Berlin),
wandte sich Strauß der Gastroenterologie
hat [Ein Typoskript ist erhalten]. Seine
Enkelin von Hermann Strauss (1868–1944),
zu und trat u. a. mit einem verbesserten
Frau Elsa geb. Isaac erlebte zwar die Be-
bei der Enthüllung der Gedenktafel in
Endoskop hervor. Als Vorsitzender der
freiung, starb aber noch in Theresienstadt
­Berlin, Kurfürstendamm 184.
Gesellschaft für Verdauungs- und Stoff-
im Juni 1945.
Foto: DGVS, Berlin
und
beschrieben.
wechselkrankheiten war er designierter
Am 28. April 2015 fand in Berlin im Bei-
Kongresspräsident, als er 1933 alle Äm-
sein zahlreicher Gäste, darunter Prof. Pe-
ter niederlegen musste. 1942 erfolgte
ter Voswinckel (DGHO), die feierliche Ent-
die Deportation des 74-Jährigen, der sich
hüllung einer Gedenktafel für Herrmann
stets geweigert hatte, seine Patienten zu
Strauß und seine Frau Elsa statt. Vor dem
verlassen. Die DGHO ist dem Andenken
Hause Kurfürstendamm 184, dem letzten
Strauß‘ insofern verpflichtet, weil er mit
10
Straußkanüle 2015
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Dispomed Witt oHG, Gelnhausen
Hämatologie und Onkologie
2/2015
DGHO plädiert für mehr Ärztinnen in Führungspositionen
Prof. Bernhard Wörmann, Dr. Antonia Busse, Priv.-Doz. Dr. Anne Letsch, Prof. Diana Lüftner, Prof. Tanja Fehm, Dr. Iris Hauth, Dr. Maren Knödler
(v.l.n.r.): hier bei der Pressekonferenz der DGHO am 5. März im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin.
Thema Frauenförderung.
Vom Studienabschluss bis zur
Oberärztin – die Karriereschere
Obwohl knapp 70 Prozent der Studie-
Aufgrund des demografischen Wandels
Obwohl Frauen einen großen Teil des
renden im Fach Humanmedizin weib-
ist laut DGHO allein von 2008 bis 2020
ärztlichen Nachwuchses stellen – im Jahr
lich sind, beträgt der Frauenanteil in
bei Männern mit einem Anstieg der
2013 ist der Anteil der Ärztinnen an der
Führungspositionen in der Inneren Me-
Krebsneuerkrankungen um 18 Prozent
berufstätigen Ärzteschaft von 44,3 auf
dizin nur 3,6 Prozent. Vor diesem Hinter-
und bei Frauen um 9 Prozent zu rechnen.
45 Prozent gestiegen –, sind sie sowohl
grund fordert die DGHO Deutsche Gesell-
„Der Bedarf an Krebsfachärzten steigt,
in einzelnen Fachgebieten als auch in
schaft für Hämatologie und Medizinische
zumal in den nächsten Jahren auch etwa
den Führungsebenen des Gesundheits-
Onkologie e.V. sowohl die Verbesserung
ein Viertel der derzeit tätigen Hämato-
wesens deutlich unterrepräsentiert. Wie
der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
logen und Onkologen in den Ruhestand
der 5. Band der Gesundheitspolitischen
als auch eine verstärkte Besetzung von
gehen wird”, konstatiert Prof. Diana Lüft-
Schriftenreihe der DGHO „Frauen in der
Führungspositionen durch Medizinerin-
ner, Vorsitzende der DGHO. Als Fachge-
Hämatologie
nen. Zentrale Fragestellungen und Lö-
sellschaft sei es der DGHO ein besonde-
und Forderungen.“ zeigt, liegt der Anteil
sungsansätze hat die Fachgesellschaft
res Anliegen, den ärztlichen Nachwuchs
von Ärztinnen in Führungspositionen ge-
anlässlich des Weltfrauentages am 8.
zu fördern und speziell auch junge Ärz-
rade einmal bei 26 Prozent, bei den W3/
März 2015 gemeinsam mit dem Arbeits-
tinnen in ihrer Karriere zu unterstützen.
C4-Professuren sogar nur bei 6 Prozent.
kreis Frauen der DGHO und der Arbeits-
„Insbesondere
fachlich
„Im Bereich der Hämatologie und der Me-
Gynäkologischen
hochqualifizierte
dizinischen Onkologie bekleidet derzeit
Onkologie (AGO) der Deutschen Krebsge-
Ärztinnen endlich
keine einzige Ordinaria einen Lehrstuhl“,
sellschaft im Rahmen einer Pressekonfe-
auch für Führungs-
kritisiert Lüftner. „In der Hämatologie
renz am 5. März im Haus der Bundespres-
positionen in Uni-
und Onkologie arbeiten mehr Frauen in
sekonferenz in Berlin diskutiert. Auch
versitätskliniken
den Positionen der Assistenz-, Fach- und
der 5. Band der Gesundheitspolitischen
und Krankenhäu-
Oberärztin. Mit der Position der Chefärz-
Schriftenreihe der DGHO unter dem Titel
sern
tin bzw. des Chefarztes kehrt sich dieses
MICHAEL OLDENBURG
gemeinschaft
der
und Forderungen.” widmet sich u. a. dem
müssen
„Die berufliche Situation von Frauen in
der Hämatologie und Onkologie. Fakten
wir
gewinnen“,
betont Lüftner.
Prof. Diana Lüftner
und
Onkologie.
Fakten
Verhältnis dramatisch um“, so die Vorsitzende der DGHO.
11
Hämatologie und Onkologie
Dr. Antonia Bus-
strukturierte Ausbildung und die Entlas-
se von der Medi-
tung von nicht-ärztlichen Arbeiten durch
zinischen
entsprechend
Klinik
Personal.
DGHO-Umfrage bestätigt die
Unvereinbarkeit von Beruf und
Familie
Schwerpunkt
Darüber hinaus wünscht sich der ärztliche
Dr. Maren Knödler,
Hämatologie, On-
Nachwuchs ein gutes Mentoring sowie
Oberärztin
kologie und Tumo-
adäquate Feedback-Strukturen, um sich
Leiterin der Por-
rimmunologie
optimal weiterentwickeln zu können“, er-
talambulanz
läuterte Fehm.
UCCL am Universi-
mit
an
der Charité erläuDr. Antonia Busse
qualifiziertes
2/2015
am
tätsklinikum Leip-
terte im Rahmen
der
und
zig und Leiterin
Pressekonfe-
Dr. Iris Hauth, Prä-
renz diese Problematik: „Vielen Frauen
sidentin der Deut-
sind Führungspositionen nicht den Ver-
schen Gesellschaft
zicht wert, den sie dafür bringen müssen.
für Psychiatrie und
Familiengründung bedeutet auch heute
Psychotherapie,
Themenkomplex „Vereinbarkeit von Fa-
noch einen Karriereknick für Frauen, die
Psychosomatik
milie und Beruf im Rahmen der aktuellen
sich zunächst der Kindererziehung wid-
und
Nervenheil-
Weiterbildungsordnung“. Die von ihr und
men. Und das betrifft nicht nur das Er-
kunde
(DGPPN),
den anderen Referentinnen dargestellte
langen von Führungspositionen, sondern
machte
deutlich, Dr. Iris Hauth
schwierige Vereinbarkeit von Beruf und
auch das erfolgreiche Beenden der Wei-
dass die von Lüft-
Familie bestätigt auch die aktuelle DGHO-
terbildung.“
ner und Fehm für den Bereich der Häma-
Umfrage. Sowohl die Mehrheit der be-
tologie und Onkologie geschilderten Pro-
fragten Ärztinnen als auch der befragten
Prof. Tanja Fehm,
bleme und Herausforderungen auch für
Ärzte gab an, dass eine Vereinbarkeit nur
Direktorin
der
andere Disziplinen der Medizin von Be-
mit Kompromissen möglich sei (jeweils 71
des Arbeitskreises
Dr. Maren Knödler
Frauen der DGHO,
beleuchtete
den
an
deutung seien. „In den letzten Jahren hat
Prozent). In der Summe werden die an-
Universitäts-
sich das ärztliche Selbstverständnis deut-
gegebenen Kompromisse bei den weib-
klinik Düsseldorf,
lich gewandelt. Das bringt Konsequenzen
lichen DGHO-Mitgliedern am ehesten in
betonte in ihrem
für die ärztliche Weiterbildung und den
der Wahl der Kinderlosigkeit gesehen.
Vortrag
„Innova-
Klinikalltag“, so Hauth. Junge Psychiate-
Dass Beruf und Familie „eher gut“ bis
Arbeitsplatz-
rinnen und Psychiater wünschen sich eine
„sehr gut“ vereinbar sind, glauben nur 11
Frauenklinik
der
tive
gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
Prozent der befragten Ärztinnen und 12
Nachwuchssiche-
um eine Familie zu gründen oder Ver-
Prozent ihrer männlichen Kollegen.
rung und Karriereförderung“ die Not-
antwortung für einen pflegebedürftigen
wendigkeit, auf den Nachwuchsmangel
Angehörigen zu übernehmen. „Hier müs-
zu reagieren. Langfristig werde man die
sen wir vorhandene Spielräume nutzen,
Reformbedarf bei der ärztlichen
Weiterbildung
Nachwuchsproblematik nur lösen kön-
um qualifizierte Mitarbeiter langfristig zu
Einer der Gründe für die Disparitäten bei
nen, wenn man den Bedürfnissen des
binden. Gerade in einem sprechenden
den Karriereverläufen von Ärztinnen und
ärztlichen Nachwuchses gerecht werde.
Fach wie der Psychiatrie und Psychothe-
Ärzten liegt laut DGHO in der ärztlichen
„Wir müssen Arbeitsmodelle entwickeln,
rapie, wo rezidivierende und chronische
Weiterbildungsordnung, in der immer
die es jungen Ärztinnen und Ärzten er-
Krankheitsverläufe häufig sind, ist eine
noch familienfreundliche Lösungen feh-
möglichen, Familie und Beruf besser zu
vertrauensvolle und tragfähige Beziehung
len. Derzeit, so Lüftner, sei die Anerken-
kombinieren und eine zeitnahe Rückkehr
zwischen Arzt und Patient von besonderer
nung von Zeiten für die ärztliche Wei-
von jungen Müttern und Vätern in den Be-
Bedeutung“, so Hauth weiter. Die Inter-
terbildung zur Fachärztin erst ab einem
ruf erleichtern. Dazu brauchen wir eine
disziplinarität der Teams in den Kliniken
Stellenanteil von 0,5 möglich. „Das ist
adäquate Kinderbetreuung vom Säugling
oder psychiatrischen Institutsambulan-
mit Blick auf die Vereinbarkeit von Beruf
bis zum Schulkind“, so Fehm. Außerdem
zen würden gute Bedingungen schaffen,
und Familie nicht mehr zeitgemäß. Eine
müssten die Arbeitsplätze den Bedürf-
um je nach Lebensphase den Beschäftig-
Anerkennung ab einem Anteil von 25
nissen der neuen Generation von Ärzten
ten Flexibilität zu ermöglichen. Dies kom-
Prozent wäre perspektivisch sicherlich
(Generation Y) angepasst werden, um
me direkt den Patientinnen und Patienten
förderlich“, betont die Vorsitzende der
Motivation und Arbeitszufriedenheit zu
zugute.
Fachgesellschaft, die selbst als Oberärz-
gestaltung
zur Prof. Tanja Fehm
erzielen. „Hierzu gehören beispielswei-
tin an der Berliner Charité arbeitet. „Ne-
se verbindliche Arbeitszeiten, eine klar
ben einem Umdenken und der Anerken-
12
Hämatologie und Onkologie
2/2015
nung beruflicher, familiärer und sozialer
· Weiterentwicklung von Konzepten zur
Realitäten brauchen wir Instrumente und
Kinderbetreuung sowie Ausbau des
Maßnahmen, mit denen wir die Karrieren
bestehenden Angebots zur Kinderbe-
von jungen Ärztinnen fördern können“, so
treuung
Lüftner weiter.
· Erlöszuschlag für Kliniken und Arztpra-
Forderungen der DGHO
· Implementierung DRG-unabhängiger
xen, die Weiterbildung anbieten
Um die berufliche Situation von Frauen in
Finanzierungsmöglichkeiten zur Förde-
der Hämatologie und Onkologie zu ver-
rung von Teilzeitarbeit – zum Ausgleich
5. Band der Gesundheitspolitischen
bessern, stellt die DGHO folgende konkre-
finanzieller Mehrbelastung der Arbeit-
Schriftenreihe
geber durch Teilzeitarbeit
„Die berufliche Situation von Frauen
te Forderungen auf:
· Anerkennungszeiten für die ärztliche
· Implementierung und transparente,
Weiterbildung ab einem Stellenanteil
vorausschauende und verbindliche
von 0,25 bei einer minimalen Laufdau-
Planung von Job-Sharing-Stellen in Ver-
er von weiterhin sechs Monaten
· Bei Erfüllung aller Inhalte und Be-
in der Hämatologie und Onkologie.
Fakten und Forderungen.“
bindung mit flexiblen Teilzeitmodellen
· Gewährleistung von Rotationen in
Der auf der Pressekonferenz vorgestellte 5. Band der Gesundheitspolitischen
stätigung der Fähigkeiten ist eine
­Spezial-/Fremdabteilungen und For-
Schriftenreihe kann im Hauptstadtbüro
Verkürzung der errechneten Weiter-
schung auch für Ärzte mit Teilzeitver-
der DGHO kostenlos bestellt werden.
bildungszeiten auf Basis von Teilzeit-
trägen (z. B. durch Teambildungen)
Kontakt
beschäftigung um bis zu 30 Prozent
möglich
Priv.-Doz. Dr. Anne
[email protected]
· Verstärkte Implementierung von flexi-
Letsch, ­Oberärztin
Tel.: +49.30.27 87 60 89-0
blen Teilzeitarbeitsmodellen; Gewäh-
an der Medizini-
Fax: +49.30.27 87 60 89-18
rung eines Zuschlags von 10 Prozent
schen Klinik mit
auf das Personalbudget zur Sicherstel-
Schwerpunkt Hä-
lung der Übergabezeiten
matologie, Onko-
ferenz die aktuelle Situation und die sich
logie und Tumo-
daraus ergebenden Herausforderungen
rimmunologie
· Für die Gewährleistung der Kontinuität
und Sicherung der Behandlungsqua-
an
auf den Punkt: „Wenn wir in Deutschland
lität ist bei Schwangerschaft eine
Priv.-Doz. Dr. Anne
der Charité und
eine moderne und im internationalen
überlappende Besetzung ab 8 Wochen
Letsch
stellvertretende
Vergleich konkurrenzfähige medizinische
Leiterin
Ar-
Forschung und Patientenversorgung wol-
termin notwendig. Hierfür muss ein
beitskreises Frauen der DGHO, und Prof.
len, dann brauchen wir moderne Arbeits-
entsprechendes Budget zur Verfügung
Bernhard Wörmann, Medizinischer Leiter
modelle, die sich den gewandelten Fami-
gestellt werden.
der DGHO, brachten auf der Pressekon-
lienmodellen anpassen.“
vor einem voraussichtlichen Geburts-
des
13
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Frühe Nutzenbewertung neuer Arzneimittel in Deutschland:
Ergebnisse nach 4 Jahren AMNOG
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BERNHARD
WÖRMANN
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tze
n?
Beleg für erheblichen Zusatznutzen?
?
geringerer Nutzen als Vergleichsverfahren?
Hintergrund
Arzneimittelkommission der deutschen
gen Fristen strukturiert. Grundlage ist das
Ärzteschaft, die Ergebnisse der frühen
Dossier des pharmazeutischen Unterneh-
Seit Anfang 2011 werden alle neu zugelas-
Nutzenbewertung neuer Arzneimittel von
mers, aufgeteilt in 4 Module. Diese Dos-
senen Arzneimittel in Deutschland einer
2011 – 2014 analysiert (http://www.dgho.
siers sind sehr umfangreich; die Module
frühen Nutzenbewertung nach dem Gesetz
de/informationen/gesundheitspolitische-
3 und 4 können mehrere tausend Seiten
zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes
schriftenreihe/band-6).
umfassen. Die Erstellung der Dossiers
(AMNOG) unterzogen. Bis Ende 2014 wur-
Zuständig für die frühe Nutzenbewertung
kann vollständig durch den pharmazeu-
den 98 Bewertungsverfahren vollständig
ist der Gemeinsame Bundesausschuss
tischen Unternehmer erfolgen. In den
durchgeführt. Die DGHO Deutsche Gesell-
(G-BA). Das Ergebnis seiner Festlegungen
letzten Jahren haben sich auch Agenturen
schaft für Hämatologie und Medizinische
ist Grundlage der Preisverhandlungen
etabliert, die verschiedene Dienstleistun-
Onkologie hat, zusammen mit Experten
zwischen Krankenkassen und pharma-
gen von der Beratung bis zur vollständi-
von 19 weiteren wissenschaftlichen me-
zeutischem Unternehmer. Das Verfahren
gen Erstellung der Dossiers anbieten.
dizinischen Fachgesellschaften sowie der
der Nutzenbewertung ist klar und mit en-
Nutzenbewertung wird innerhalb der EU
auf nationaler Ebene in zahlreichen Staa-
Besonderheiten des deutschen Verfahrens der frühen Nutzenbewertung
ten, zusätzlich in einigen auch regional
durchgeführt.
· frühe Nutzenbewertung, beginnend unmittelbar nach der Markteinführung in
Deutschland
Ergebnisse
· Bewertung des medizinischen Zusatznutzens gegenüber einer vom G-BA festgelegten, zweckmäßigen Vergleichstherapie
Die Zahl der Anträge auf frühe Nutzenbe-
· Bewertung von Subgruppen innerhalb der Zulassungsindikation
wertung ist in den letzten 4 Jahren konti-
· Schaffung einer Grundlage für Verhandlungen über Erstattungsbeträge (Rabatte).
nuierlich angestiegen. Bis Ende 2014 wurden 98 Bewertungsverfahren vollständig
14
Hämatologie und Onkologie
2/2015
durchgeführt und abgeschlossen. In 53
Abbildung 1: Ergebnisse der frühen Nutzenbewertung 2011–2014
der 98 ausgewerteten Verfahren wurde
die Indikation als Ganzes, in 45 Verfahren
geringer als Vergleichstherapie
nach Unterteilung in medizinisch defi-
kein
nierten Subgruppen bewertet. Insgesamt
nicht qualifiziert
ergeben sich dadurch 192 Nutzenbewer-
gering
Ein erheblicher Zusatznutzen war bis Ende
2014 nicht festgestellt worden und wurde
erstmals im Februar 2015 zuerkannt. In
der Kategorie kein Beleg für einen Zu-
beträchtlich
n (Subgruppen)
tungen, siehe Abbildung 1.
erheblich
satznutzen sind auch 11 Verfahren (11 %)
enthalten, in denen der pharmazeutische
Unternehmer ein unvollständiges Dossier
eingereicht hatte.
Der G-BA ist den Anträgen der pharmazeutischen Unternehmer zur Kategorisierung
des Zusatznutzens nur in 11 % der Verfahren gefolgt. In der großen Mehrzahl war
Zusatznutzen
Ausgewertet wurden die Ergebnisse von 98 Verfahren mit 192 Subgruppen.
ein erheblicher oder ein beträchtlicher
Zusatznutzen beantragt worden. Überein-
Abbildung 2: Ergebnisse der frühen Nutzenbewertung nach Fachgebieten
stimmung gab es fast nur bei Subgrupgeringer als Vergleichstherapie
pen, für die weder der pharmazeutische
Unternehmer noch der G-BA den Beleg für
kein
einen Zusatznutzen sahen.
nicht qualifiziert
titut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im
Gesundheitswesen (IQWiG) mit der Erstellung eines Berichtes. Ausnahme sind Verfahren zu Arzneimitteln mit Orphan DrugZulassung, für die der G-BA den Bericht
Häufigkeiten (n)
In der Regel beauftragt der G-BA das Ins-
gering
beträchtlich
selbst erstellt. Der G-BA folgte den Vorschlägen des initialen IQWiG-Berichtes bei
78 % der Subgruppen. Bei den Abweichungen entschied der G-BA häufiger für einen
höheren Zusatznutzen als vorgeschlagen,
es gab aber auch Festlegungen in Richtung
eines niedrigeren Zusatznutzens.
Ausgewertet wurden die Ergebnisse von 15 Verfahren der Diabetologie, 11 der Infektiologie, 10 der Neurologie
einschl. Epileptologie und 31 Verfahren der Onkologie, mit insgesamt 142 Subgruppen.
Unterschiede zwischen
Fachgebieten
durchgehend war die Bewertung negativ,
besten Bewertungen erhalten die neuen
nur in einzelnen Subgruppen wurde ein
Krebsmittel, allen voran die gezielten Ki-
Die Festlegungen der frühen Nutzenbe-
geringer Zusatznutzen festgelegt. Ähn-
nase-Inhibitoren, die monoklonalen Anti-
wertung unterscheiden sich erheblich zwi-
lich sieht das Ergebnis in der Neurologie
körper aber auch antihormonell wirksame
schen den verschiedenen Fachgebieten. In
bei den neuen Arzneimitteln zur Therapie
Präparate. Mehr als die Hälfte der bisher
Abbildung 2 sind die Ergebnisse der vier,
der Multiplen Sklerose und der Epilepsie
mit beträchtlicher Zusatznutzen bewerte-
am häufigsten von der frühen Nutzenbe-
aus. Im Unterschied dazu wurde in der
ten Arzneimittel sind Onkologika. Auf der
wertung betroffenen Bereiche dargestellt.
Infektiologie vor allem bei den neuen Arz-
Negativseite finden sich in der Onkologie
In der Diabetologie wurden vor allem
neimitteln für die Behandlung der chroni-
auch die einzigen Subgruppen, in denen
Arzneimittel aus den zwei neuen Wirk-
schen Hepatitis C- und der HIV-Infektion
ein Schaden (geringerer Nutzen als Ver-
stoffklassen der Dipeptidyl-Peptidase-4-
häufiger ein geringer oder ein beträcht-
gleichstherapie) durch ein neues Arznei-
und der SGLT2-Inhibitoren bewertet. Fast
licher Zusatznutzen zuerkannt. Die relativ
mittel konstatiert wurde.
15
Nur für DGHO-Mitglieder sichtbar.
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Endpunkte und
Vergleichstherapie
kurzer Überlebenszeit wie in der Onkolo-
ist für solch kleine Patientengruppen oft
gie zugute.
kein Therapiestandard definiert.
Auf den ersten Blick erstaunt ein Ergebnis,
Die Festlegung der zweckmäßigen Ver-
nach dem nur 40 % der von der European
gleichstherapie und die Gewichtung der
Medicines Agency (EMA) neu zugelasse-
Endpunkte sind wiederkehrende Kritik-
nen Medikamente in Deutschland einen
punkte in den Stellungnahmen zur frühen
Medikamente für seltene
Erkrankungen – Orphan DrugZulassung
Zusatznutzen haben sollen. Die Diskre-
Nutzenbewertung. Stellungnahmen spie-
16 der bis Ende 2014 abgeschlossenen
panzen beruhen vor allem auf grundle-
len eine wichtige Rolle in diesem Verfah-
98 Verfahren betrafen Arzneimittel mit
genden inhaltlichen Unterschieden der
ren. Berechtigt sind Sachverständige der
Orphan Drug-Zulassung, also Arzneimittel
Verfahren. Das zeigt sich am deutlichs-
medizinischen und pharmazeutischen
für seltene Erkrankungen. Die Entwick-
ten in der Festlegung der zweckmäßi-
Wissenschaft und Praxis. Die wissen-
lung von Arzneimitteln für diese Patienten
gen Vergleichstherapie. In zahlreichen
schaftlichen medizinischen Fachgesell-
ist weniger lukrativ als die Entwicklung
Verfahren hat der G-BA Festlegungen
schaften haben an 79 %, die AkdÄ an
von Arzneimitteln für Volkskrankheiten.
getroffen, die nicht dem Kontrollarm der
42 % der Verfahren aktiv teilgenommen.
Der Gesetzgeber hat dieser Problematik
Zulassungsstudie(n) entsprachen. Ver-
Die Frist für Stellungnahmen beträgt 3
Rechnung getragen. Nach dem AMNOG
gleichstherapien waren z. B. Arzneimittel
Wochen nach Veröffentlichung des Be-
gilt ein Zusatznutzen für Arzneimittel mit
derselben Wirkstoffgruppe, während in
richts von IQWiG bzw. G-BA. Stellungneh-
Orphan Drug-Zulassung grundsätzlich als
Zulassungsstudien häufig Placebo ver-
mer können an der Anhörung teilnehmen.
belegt. Nachweise zum medizinischen
wendet wird. Vergleichstherapien waren
In der Anhörung werden – oft lebhaft,
Nutzen und zum medizinischen Zusatz-
auch wirtschaftlich günstige Therapien,
manchmal sehr kontrovers – divergieren-
nutzen im Verhältnis zu einer zweckmä-
die aber aufgrund geringer Effektivität in
de Ansichten zur Bewertung des Dossiers
ßigen Vergleichstherapie müssen nicht
der Praxis nicht oder kaum eingesetzt wer-
und zu den Berichten diskutiert. Im Nach-
vorgelegt werden.
den. Darüber hinaus hat der G-BA für die
gang von Stellungnahmen und Anhörung
Der G-BA legte in den 16 Verfahren mit
verschiedenen Subgruppen unterschied-
hat der G-BA in 20 Verfahren einen zusätz-
insgesamt 21 Subgruppen 3-mal einen
liche Vergleichstherapien festgelegt, wäh-
lichen Bericht in Auftrag gegeben.
beträchtlichen, 9-mal einen geringen und
rend die Zulassungsstudien in der Regel
Die Subgruppenbildung ist ein ebenfalls
ebenfalls 9-mal einen nicht quantifizier-
nur einen Kontrollarm enthielten. Bei etwa
kontrovers diskutiertes Thema. Maximal
baren Zusatznutzen fest. Damit sind die
einem Drittel der vollständig durchgeführ-
wurden 9 Subgruppen festgelegt, eine
Ergebnisse für die pharmazeutischen
ten Verfahren wurde die vom G-BA fest-
auch für Experten und G-BA Mitglieder fast
Unternehmer positiver als bei Verfahren
gelegte, zweckmäßige Vergleichstherapie
unübersichtliche Aufsplitterung des Ver-
für Arzneimittel ohne Orphan Drug-Zulas-
durch die medizinischen Experten kriti-
fahrens. In der konkreten Behandlungssi-
sung. Die Zahl der Verfahren für Arznei-
siert. Gründe waren vor allem kurzfristige
tuation ist die Berücksichtigung dieser in-
mittel mit Orphan Drug-Zulassung steigt,
Änderungen im Stand des Wissens, Fest-
dividuellen Faktoren relevant. In Leitlinien
siehe Abbildung 3.
legungen von Vergleichstherapien ohne
hohe Evidenz sowie die Bewertung von
Abbildung 3: Anträge auf frühe Nutzenbewertung nach Zulassungsstatus
sehr kleinen Patientensubgruppen.
regulär
Ein zweiter Grund liegt in der unterschiedlichen Gewichtung von Endpunkten bei
Orphan Drugs
einer Zulassung und bei der frühen Nutdie EMA und die Food Drug Administration (FDA) der USA haben in den letzten
Jahren eine Vielzahl von Endpunkten wie
Parameter der Überlebenszeit aber auch
n (Verfahren)
zenbewertung. Zulassungsbehörden wie
Laborparameter oder Kriterien des klinischen und des bildgebenden Ansprechens akzeptiert. Die HTA-Methodik der
frühen Nutzenbewertung gibt Parametern
der Überlebenszeit ein höheres Gewicht
als anderen Parametern. Das kommt Arzneimitteln für Krankheitsindikationen mit
Ausgewertet wurden alle Anträge auf frühe Nutzenbewertung von Anfang 2011 bis einschl. des ersten Quartals (Q1) 2015.
17
Hämatologie und Onkologie
Während Arzneimittel mit Orphan Drug-
nahmen sind u. a. 5 Antidiabetika und 2
2/2015
· fehlende Transparenz bei der Zuord-
Zulassung in den ersten Jahren eine Sel-
Antiepileptika. Mit einer Ausnahme hat-
nung des festgelegten Zusatznutzens
tenheit waren, fand 2014 etwa ein Viertel
ten alle vom Markt genommenen Arznei-
zu den Erstattungsbeträgen
der Verfahren in diesem Sonderstatus
mittel keinen Zusatznutzen zugesprochen
statt. Die „Orphanisierung“ setzte sich im
bekommen.
· Orphanisierung mit dem Risiko des
Missbrauchs eines erleichterten
­Nutzenbewertungsverfahrens
ersten Quartal 2015 fort.
Die Beantragung einer Orphan Drug-Zu-
Fazit und Perspektiven
lassung wird von den pharmazeutischen
Die frühe Nutzenbewertung neuer Arz-
Patient-Reported-Outcome, zu Lang-
Unternehmen unterschiedlich genutzt und
neimittel hat sich innerhalb der letzten 4
zeiteffekten, zum realen Einsatz der
korrreliert nur teilweise mit der Zahl der
Jahre etabliert. Die bisherigen Ergebnisse
neuen Arzneimittel, z. B. in Sequenz-
betroffenen Patienten. In zwei Situationen
sind der Bezugsrahmen für neue Verfah-
therapien, und zu gesundheitsökono-
hatten neue Arzneimittel für dieselbe In-
ren. Die Bedeutung der frühen Nutzenbe-
mischen Parametern.
dikation (chronische lymphatische Leuk-
wertung geht über das Ziel einer bloßen
ämie, medulläres Schilddrüsenkarzinom)
Kostenreduktion durch Senkung von Arz-
Einige Defizite können durch Änderun-
sogar einen unterschiedlichen Status.
neimittelpreisen hinaus. Das deutsche
gen in Verfahren und Methodik beseitigt
Verfahren ist im Unterschied zu den Ver-
werden. Konkrete Vorschläge wurden von
Erstattungsbeträge und
Marktrücknahmen
fahren in anderen Ländern eine frühe
Fachgesellschaften und zuletzt im März
Nutzenbewertung. Sie ist nicht Grundlage
2015 von der Arbeitsgemeinschaft der
Die Höhe der als Folge der Nutzenbe-
weitergehender Festlegungen zum Ein-
wissenschaftlichen medizinischen Fach-
wertung verhandelten oder festgeleg-
satz in Differenzial- und Sequenzthera-
gesellschaften (AWMF) erarbeitet. Zur
ten Reduktionen der Erstattungsbeträge
pie, sondern ausschließlich als Basis für
besseren Erfassung des längerfristigen,
(Rabatte) liegt zwischen 0 und > 50 %
die Verhandlung bzw. Festlegung der Er-
patientenbezogenen Nutzens neuer Arz-
der Einstandspreise. Die Ergebnisse der
stattungsbeträge konzipiert.
neimittel in Deutschland sind auch inno-
Verhandlungen zwischen Krankenkassen
Die vorliegende Auswertung zeigt Stärken
vative Ansätze erforderlich.
und
und Schwächen der frühen Nutzenbewer-
pharmazeutischen
Unternehmen
werden nicht veröffentlicht.
· Mangel an Daten zu Lebensqualität/
tung in Deutschland.
Externe Berechnungen der jeweiligen
Autor
Rabatte kommen aktuell z. B. im Arznei-
Stärken
PROF. DR. MED. BERNHARD WÖRMANN
verordnungsreport 2014 (Herausgeber U.
· stringentes Verfahren
Medizinischer Leiter
Schwabe/D. Paffrath, Springer Verlag),
· umfassende Analyse der Dossiers
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie
im DAK-AMNOG-Report 2015 (Autoren W.
· höhere Transparenz über die Qualität
und Medizinische Onkologie
Greiner/J. Witte) oder im Arzneimitteltelegramm® zu unterschiedlichen Ergebnissen. Hintergrund von Divergenzen sind
methodische Unterschiede, z. B. durch
der Studiendaten
· Förderung von Arzneimitteln für
­seltene Erkrankungen
· Schaffung der Grundlage für eine um-
die Wahl des Herstellerabgabepreises
fassende, gesellschaftliche Diskussion
oder des Apothekenverkaufspreises als
über den angemessenen Preis neuer
Basis der Berechnungen.
Arzneimittel
Die fehlende Transparenz und die Not-
Berolinahaus
Alexanderplatz 1
10178 Berlin (Mitte)
Tel.: 030 / 27 87 60 89 - 0
E-Mail: [email protected]
Ambulantes Gesundheitszentrum der
Charité Universitätsmedizin Berlin
wendigkeit zur Berücksichtigung der je-
Schwächen
Campus Virchow Klinikum
weiligen Vergleichstherapie machen eine
· nicht ausreichende Sicherstellung
Medizinische Klinik mit Schwerpunkt
Korrelation zwischen der Höhe der Erstat-
der Festlegung einer zweckmäßigen
Hämatologie, Onkologie und Tumor­
tungsbeträge und den Ergebnissen der
Vergleichstherapie und der Bildung
immunologie
Nutzenbewertung schwierig.
von Subgruppen nach dem Stand des
Augustenburger Platz 1
Bisher kam es zu 13 Marktrücknahmen
Wissens und der Praxis
13344 Berlin
von Arzneimitteln der frühen Nutzenbewertung. Betroffen von den Marktrück-
18
· unzureichende Methodik zur Gewichtung von Endpunkten
Tel.: 030/450553219
E-Mail: [email protected]
Hämatologie und Onkologie
2/2015
An der Auswertung beteiligte Experten
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)
Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Berlin
Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen
Fachgesellschaften (AWMF)
Dr. Monika Nothacker, Berlin
Dermatologische Onkologie
Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Essen
Diabetologie
Prof. Dr. Baptist Gallwitz, Tübingen
Prof. Dr. Monika Kellerer, Stuttgart
Prof. Dr. Stephan Matthaei, Quakenbrück
Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland, Hamburg
PD Dr. Erhard Siegel, Heidelberg
Endokrinologie
Prof. Dr. Martin Faßnacht-Capeller, Würzburg
Epileptologie
Prof. Dr. Hajo Hamer, Erlangen
Gastroenterologie, Verdauung, Stoffwechsel
PD Dr. Petra Lynen, Berlin
Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Frankfurt
Gesundheitsökonomie
Prof. Dr. Reiner Leidl, München
Gynäkologie und Geburtshilfe
Prof. Dr. Diethelm Wallwiener, Tübingen
Gynäkologische Onkologie
Prof. Dr. Tanja Fehm, Düsseldorf
Hämatologie und medizinische Onkologie
Prof. Dr. Dirk Arnold, Freiburg
Prof. Dr. Mathias Freund, Rostock
Prof. Dr. Diana Lüftner, Berlin
Prof. Dr. Helmut Ostermann, München
Prof. Dr. Martin Wilhelm, Nürnberg
Hämostaseologie
Prof. Dr. Andreas Tiede, Hannover
Innere Medizin
Prof. Dr. Tilman Sauerbruch, Bonn
Intensivmedizin
Prof. Dr. Stefan Kluge, Hamburg
Kardiologie
Prof. Dr. Bernd Nowak, Frankfurt
Prof. Dr. Karl Werdan, Halle
Nephrologie
Prof. Dr. Reinhard Brunkhorst, Hannover
Nuklearmedizin
Prof. Dr. Friedhelm Raue, Heidelberg
Ophthalmologie
Prof. Dr. Focke Ziemssen, Tübingen
Pneumologie
Prof. Dr. Felix Herth, Heidelberg
Rheumatologie
Prof. Dr. Klaus Krüger, München
Urologie
Prof. Dr. Oliver Hakenberg, Rostock
6. Band der Gesundheitspolitischen Schriftenreihe am 12. Mai 2015
im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt
Der dem Artikel zugrunde liegende 6. Band der Gesundheits­
politischen Schriftenreihe „Frühe Nutzenbewertung neuer Arznei­
Kontakt
mittel 2011 bis 2014.“ wurde am 12. Mai im Rahmen einer Presse­
[email protected]
konferenz im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt
Tel.: +49.30.27 87 60 89-0
und kann im Hauptstadtbüro der DGHO kostenlos bestellt werden.
Fax: +49.30.27 87 60 89-18
19
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Stellungnahme zum Referentenentwurf
Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland
veröffentlicht am 18. März 2015
Zusammenfassung
Die DGHO hält die Verbesserung der Hos-
Krankenhausaufenthalte“ (S. 4 des Ent-
Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hä-
piz- und Palliativversorgung für eine ei-
wurfes) unterstützt.
matologie und Medizinische Onkologie
genständige Herausforderung. Sie trennt
Für § 132f (1), Satz 2 schlagen wir vor:
e.V. begrüßt die Initiative eines Gesetzes
diese Aufgabe von der Diskussion um den
Schwerkranken und sterbenden Men-
zur Verbesserung der Hospiz- und Pallia-
ärztlich assistierten Suizid.
schen soll in ihrer letzten Lebensphase
tivversorgung in Deutschland. Sie sieht
Die Situation der Palliativversorgung hat
ein gezieltes Angebot zur Beratung über
den Bedarf nicht nur in ländlichen, son-
sich in den letzten 15 Jahren spürbar ver-
Hospiz- und Palliativversorgung gemacht
dern auch in einigen städtischen Regio-
bessert. Bei der Zertifizierung onkologi-
werden. Im Rahmen einer Fallbespre-
nen.
scher Zentren unserer Fachgesellschaft
chung …
Wir schlagen eine Änderung der Ange-
sind Palliativstationen, Vernetzung mit
Eine solche Formulierung greift die Not-
botsverpflichtung über Hospiz- und Pal-
Spezialisierter Ambulanter Palliativver-
wendigkeit einer individualisierten Vor-
liativversorgung in eine Beratungsver-
sorgung (SAPV) und Vernetzung mit Hos-
gehensweise auf, unter Berücksichtigung
pflichtung vor.
pizen unabdingbare Voraussetzung für
der sehr vielfältigen Krankheitssituatio-
Wir begrüßen die Möglichkeit, kranken-
die Erteilung eines Zertifikats.
nen. Sie orientiert sich auch an der sehr
hausindividuelle Entgelte als besondere
Ausdrücklich begrüßen wir die weitere
unterschiedlichen Versorgungssituation
Einrichtungen (BE) anstelle von bundes-
Stärkung der ambulanten Palliativver-
der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
weit kalkulierten pauschalierten Entgel-
sorgung. Der Handlungsbedarf besteht
ten zu verhandeln.
nicht nur darin, ländliche Regionen zu
Wir sehen Korrekturbedarf bei einigen
stärken und die allgemeine Palliativver-
Status von Palliativstationen als
besondere Einrichtungen (BE)
Fehlentwicklungen
sorgung weiter zu entwickeln. Handlungs-
Ausdrücklich begrüßt die DGHO den Vor-
Ambulanten Palliativversorgung (SAPV).
bedarf besteht auch bei der Vermeidung
schlag, Palliativstationen die Möglichkeit
Die Verbesserung der Hospiz- und Pal-
von Fehlentwicklungen der bestehenden
zu eröffnen, anstelle von bundesweit kal-
liativversorgung ist eine eigenständige
SAPV, siehe unten.
kulierten pauschalierten Entgelten kran-
der Spezialisierten
kenhausindividuelle Entgelte als beson-
Herausforderung und ersetzt die gesell-
Beratung von Versicherten über
Versorgung und Betreuung am
Lebensende (§ 132f)
dere Einrichtungen (BE) zu verhandeln.
Notwendigkeit der
Verbesserung der Hospiz- und
Palliativversorgung
Die vorgeschlagenen Formulierung des §
Prozeduren und Zusatzentgelte dazu ten-
132f lautet: „Versicherte sollen über die
diert, die mit einem hohen inhaltlichen
medizinischpflegerische Versorgung und
Anspruch angetretene Palliative Versor-
Die DGHO Deutsche Gesellschaft für
Betreuung am Lebensende beraten wer-
gung zu einer Checklisten-Medizin zu de-
­Hämatologie und Medizinische Onkolo-
den“. Bisher war Grundgedanke der ge-
gradieren und falsche Anreize zu setzen.
gie e.V. begrüßt die Initiative eines Ge-
setzlichen Regelungen bei Entscheidun-
Die DRG-Abrechnung von Leistungen auf
setzes zur Verbesserung der Hospiz- und
gen zum Lebensende immer ein hoher
einer Palliativstation kann außerdem
Palliativversorgung in Deutschland. Bis
Grad von Freiwilligkeit So war bei den Re-
ein Hindernis für interne Verlegungen
zu 90 % der Patienten in Hospiz- und
gelungen zur Patientenverfügung in BGB
darstellen: In vielen Kliniken wird der
Palliativ­
einrichtungen leiden an Krebs.
§ 1901a formuliert worden: „(4) Niemand
DRG-Erlös der entlassenden Klinik zuge-
Ein großer Teil der aktiv ärztlich tätigen
kann zur Errichtung einer Patientenver-
rechnet. Wenn ein Patient z. B. von einer
Fachärzte für Innere Medizin und Häma-
fügung verpflichtet werden.“). Die jetzi-
chirurgischen Abteilung auf eine Palli-
tologie und Onkologie hat die Zusatzbe-
ge Formulierung legt eine Interpretation
ativstation verlegt wird, bedeutet dies
zeichnung Pal­
liativmedizin. Das unter-
nahe, für die nicht primär das Wohl des
buchhalterisch einen finanziellen Verlust
streicht die große praktische Bedeutung,
Patienten, sondern ökonomische Über-
für diese chirurgische Abteilung. Dies gilt
die die Betreuung der schwerkranken und
legungen im Vordergrund stehen. Dieser
nicht bei Verlegung auf eine Palliativstati-
sterbenden Patienten für unsere Fachge-
Gedanke wird durch den ausdrücklichen
on, die als besondere Einrichtung geführt
sellschaft hat.
Hinweis auf die „Vermeidung unnötiger
wird.
schaftliche Diskussion über den ärztlich
assistierten Suizid nicht.
20
Dies reflektiert die Erfahrung, dass die
derzeitige Dokumentation der Diagnosen,
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Vor dem Hintergrund der internationa-
Vergütung palliativmedizinischer Leistun-
len Bestrebungen einer frühen Integra-
gen von der Vermeidung von Einweisun-
tion der Palliativmedizin in die onkolo-
gen abhängig gemacht wird. Durch solche
gische Versorgung kann der Vorschlag
Ansätze besteht die Gefahr, dass das
auch kritisch gesehen werden. Die frühe
Image der Palliativmedizin mit Lebensver-
Integration führt vermehrt dazu, dass
kürzung assoziiert wird.
1st echo – essen conference
for hematology and oncology
STEFANIE ROST & BENEDIKT W. PELZER
Patienten bei stationärem Behandlungsbedarf auch in Krankheitsphasen auf Pal-
Ärztlich assistierter Suizid
liativstationen betreut werden, in denen
Die leidenschaftliche Diskussion über
noch hochpreisige Therapien durchge-
den selbstbestimmten Tod und die Rol-
führt werden. Dies ist mit Entgelten für
le der Ärzte ist ein eigenes Thema. Gute
besondere Einrichtungen kaum abzubil-
palliativmedizinische Versorgung lindert
den. In der Folge sind ungewollte Pati-
Leiden und beeinflusst damit einen der
,ın.‘spıre research‘ war das Motto der 1st
entenselektionen bzw. Abweisung von
gewichtigen Gründe für den individuellen
echo – essen conference for hematolo-
Patienten mit noch laufender Therapie
Wunsch nach Selbsttötung. Die Notwen-
gy and oncology, der ersten Krebskonfe-
zu befürchten. Es kann daher ein Druck
digkeit einer qualitativ hochwertigen,
renz für Studierende in Deutschland vom
auf Patienten zum Abbruch solcher The-
flächendeckenden Hospiz- und Palliativ-
10. bis 12.04.2015 in Essen. 72 Teilneh-
rapien entstehen, um in den Genuss von
versorgung ist kein Ersatz für eine breite
mer aus der ganzen Welt reisten nach Es-
Palliativversorgung zu gelangen. Ggf. wä-
gesellschaftliche Diskussion über ärztlich
sen, so zum Beispiel aus Pakistan, Groß-
ren Formen der separaten Finanzierung
assistierten Suizid.
britannien und Rumänien. Während
dieser drei Tage hatten die Teilnehmer
von bestimmten Therapieformen oder alternativ eine grundlegende Neufassung
Die Stellungnahme wurde von Prof. Dr.
die Möglichkeit aus diversen Sessions
der Zusatzentgelte für Palliativmedizin
Bernhard Wörmann in Kooperation mit
zu den Themen Onkologie, Hämatologie
innerhalb des DRG-Systems mit dem Ziel
PD Dr. Ulrich Schuler (Universitätsklini-
und Krebsforschung zu wählen.
eines spürbaren Bürokratieabbaus zu
kum Carl Gustav Carus, PalliativCentrum
Eingestreut waren drei Grand Lectures.
diskutieren.
& Medizinische Klinik I, Dresden), Prof.
Die Opening Lecture wurde von Prof. Dr.
Dr. Norbert Frickhofen (Dr. Horst-Schmidt-
U. Dührsen (Essen) gehalten, der über
Korrektur von Fehlentwicklungen der SAPV
Kliniken, Klinik Innere Medizin III Onko-
,Hodgkin Lymphome‘ referierte. Die
logie,
Palliativmedizin,
Keynote Lecture hielt Prof. Dr. U. Lauer
Die bisherigen Erfahrungen mit der
Wiesbaden) und Dr. Imke Strohscheer
(Tübingen) über ‚Virotherapy in Cancer‘.
SAPV werden von der DGHO als positiv
(Klinik Nordfriesland, Fachklinik für on-
Die Closing Lecture von Dr. G. Schreibelt
bewertet. Allerdings sind einzelne Fehl-
kologische Rehabilitation und Anschluss-
(Nijmegen) beschäftigte sich mit ,Cancer
entwicklungen bestehender Strukturen
rehabilitation, St. Peter-Ording) für den
Immunotherapy with Primary Blood Den-
zu korrigieren. Eine bundesweite Verein-
Arbeitskreis Palliativmedizin der DGHO
dritic Cells‘.
heitlichung der Vergütungsstrukturen mit
erarbeitet.
Neben den 29 Speakern des Wochen-
Hämatologie,
Offenlegung der Verträge ist anzustreben.
endes, waren auch die Studierenden
Ein nicht nach Fallschwere und Ressour-
gefragt zum Programm der echo beizu-
ceneinsatz gewichtetes und intransparen-
Prof. Dr. med. Mathias Freund
tragen. Wir wählten aus den eingesand-
tes Benchmarking von Anbietern durch
Geschäftsführender Vorsitzender
te Abstracts für ,Oral Presentations‘ und
die Kostenträger z.B. in Bezug auf den
,Poster Presentations‘ Beiträge aus und
Bedarf an stationären Einweisungen, ist
Prof. Dr. med. Diana Lüftner
eine Jury aus Speakern kürte am Sonn-
zu unterbinden. Es kann dazu beitragen,
Vorsitzende
tag die drei Gewinner in jeder Kategorie.
lebensverlängernde stationäre Behand-
Die Gewinner der ,Oral Presentations‘
lungen zu verhindern. Das gleiche gilt für
Prof. Dr. med. Martin Wilhelm
Kathrin Buffen (Nijmegen) und Julia Se-
Vereinbarungen, bei denen die Höhe der
Mitglied im Vorstand – Sekretär
vermann (Essen), wie auch der Gewiner
der ,Poster Presentations‘ Sören Latteyer (Essen) konnten mit ihren interessanten Daten überzeugen.
www.echo-essen.de
21
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Stellungnahme zum Referentenentwurf
Gesetz zur Bekämpfung der Korruption im Gesundheitswesen
vom 4. Februar 2015
Zusammenfassung
arbeit und Gefahr der Einflussnahme“ er-
pflicht verletze“.
Die DGHO Deutsche Gesellschaft für
arbeitet und gerade in der 3. aktualisier-
variante soll den Grundtatbestand bilden,
­Hämatologie und Medizinische Onkologie
ten Auflage publiziert [1].
da die von Nr. 1 erfassten wettbewerbs-
e. V. begrüßt die Bereitschaft zur Bekämp-
Wir begrüßen die Initiative des Bundesmi-
rechtlichen Pflichten ebenfalls Berufsaus-
fung der Korruption im Gesundheitswe-
nisteriums der Justiz und für Verbraucher-
übungspflichten sind.
sen. Der vorgelegte Referentenentwurf
schutz zu einer gesetzlichen Regelung
Es ist nicht hinreichend bestimmt, in wel-
enthält allerdings einige kritische Schwä-
mit Schaffung eines neuen Paragraphen
chen Fällen ein von dem Straftatbestand
chen:
§ 299a StGB-E.
erfasster Angehöriger eines Heilberufs
· Die Kriterien der Vorteilsnahme sind
Allerdings hat der vorliegende Entwurf
(mit staatlich geregelter Ausbildung) „in
einige substanzielle Schwächen, die die
sonstiger Weise seine Berufsausübungs-
· Der Bezug auf die gültigen Berufsord-
Wirksamkeit der geplanten Maßnahme
pflichten“ verletzt. Die hier angespro-
nungen schafft regional unterschied­
in Frage stellt und statt einer Vertrauens-
chenen Berufsausübungspflichten sollen
liche Bedingungen.
bildung zu einer Kultur des Misstrauens
sich aus den für den jeweiligen Beruf gel-
führen kann.
tenden spezialgesetzlichen Regelungen
unzureichend definiert.
· Die Angemessenheit einer Bestrafung
ist ungenügend definiert.
Diese Tatbestands­
ergeben, wobei auch die Berufsordnun-
Unzureichende Definition der
Vorteilsnahme
gen mit einbezogen sind, also der auto-
unmittelbar Geschädigte beschränkt
werden.
Einbeziehung der regionalen
Staatsverwaltung handeln.
Berufsordnungen
Nach dem Bestimmtheitsgrundsatz muss
Einleitung
Der an die Struktur des § 299 StGB an-
die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt sein,
Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hä-
gelehnte Straftatbestand des § 299a
wobei prinzipiell auch eine Satzung als
matologie und Medizinische Onkologie
StGB-E erfasst in Absatz 1 die passive
materielles Gesetz genügt [2]. Jedoch
e. V. begrüßt die Ansätze zur Bekämp-
Bestechlichkeit und in Absatz 2 die akti-
liegt ein dem Bestimmtheitsgrundsatz
fung der Korruption im Gesundheitswe-
ve Bestechung. Der Straftatbestand dient
widersprechendes
sen. Wir haben in den letzten Jahren zur
der Sicherung eines fairen Wettbewerbs
im echten oder engeren Sinne dann vor,
Kenntnis nehmen müssen, dass auch der
im Gesundheitswesen sowie dem Schutz
wenn Tatbestand und Strafdrohung der-
Bereich der Versorgung von Patienten mit
des Vertrauens der Patienten in die Integ-
art getrennt sind, dass die Ergänzung der
Blut- und Krebskrankheiten Anreize zur
rität heilberuflicher Entscheidungen. Zwar
Strafdrohung durch einen zugehörigen
Bestechlichkeit bietet. Auf der anderen
rechtfertigen diese Rechtsgüter vom Aus-
Tatbestand von einer anderen Stelle und
Seite sind wir damit konfrontiert, dass
gangspunkt her die Bekämpfung von Kor-
zu einer anderen Zeit selbstständig vorge-
die Entwicklung dringend benötigter neu-
ruption mit Mitteln des Strafrechts. Eine
nommen wird [3].
er Arzneimittel zur besseren Behandlung
Kriminalisierung darf aber nur mittels
Im Rahmen des § 299a Abs. 1 Nr. 2 und
und zur Heilung von Blut- und Krebskrank-
eines Straftatbestands erfolgen, der den
Abs. Nr. 2 StGB-e wird die Strafdrohung
heiten auf der politischen Ebene weitest-
Anforderungen des Bestimmtheitsgrund-
nicht durch den Gesetzgeber, sondern
gehend der global agierenden pharma-
satzes genügt und keine gemäß Art. 103
durch den autonomen Satzungsgeber,
zeutischen Industrie überlassen wurde.
Abs. 2 GG (vgl. auch § 1 StGB) unzulässige
und dies durch etwaige Änderung der
Die Refinanzierung dieser Entwicklung
Blankettvorschrift darstellt.
Berufsordnung auch nachträglich selbst-
von Arzneimitteln erfolgt durch die Preis-
Eine nach § 299a Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2
ständig vorgenommen. § 299a Abs. 1 Nr.
bildung auf der nationalen Ebene.
Nr. 2 StGB-E strafbare Unrechtsvereinba-
2 und Abs. 2 Nr. 2 StGB-E widerspricht
Zur Herstellung der erforderlichen Trans-
rung soll dann vorliegen, wenn der Vor-
daher dem verfassungsrechtlichen Be-
parenz in der Interaktion zwischen Ärzten,
teil dafür gefordert (etc.) bzw. angeboten
stimmtheitsgebot (Art. 103 Abs. 2 GG).
wissenschaftlichen
· Das Recht auf einen Strafantrag soll auf
nomen Berufsverbände, die in mittelbarer
Blankettstrafgesetz
Fachgesellschaften
(etc.) wird, dass der Angehörige des Heil-
Nur wenn der Straftatbestand eines Blan-
und pharmazeutischer Industrie hat die
berufs beim Bezug, der Verordnung oder
kettstrafgesetzes durch ein anderes förm-
DGHO eine eigene Schrift „Medizin und
der Abgabe von Arzneimitteln (etc.) „in
liches Gesetz ergänzt wird, kann bei der
Industrie: Notwendigkeit der Zusammen-
sonstiger Weise seine Berufsausübungs-
Normierung des Blankettstrafgesetzes auf
22
Hämatologie und Onkologie
2/2015
die ausfüllende Norm verwiesen werden;
bene Unsicherheit im Hinblick auf berufs-
Rolle der Krankenkassen
erfolgt die Ergänzung eines Blankettstraf-
rechtliche Sanktionen oder sozialrecht-
§ 299a StGB-E soll nur mittelbar die
gesetzes jedoch durch eine Rechtsverord-
liche Regelungen noch hinnehmbar sein
Vermögensinteressen der gesetzlichen
nung, so genügt eine derartige Verwei-
mag, ist sie im Rahmen des Strafrechts
Krankenversicherung schützen (vgl. S.
sung nicht; vielmehr müssen zugleich die
inakzeptabel.
11 des Entwurfs). Obwohl die Kranken-
Voraussetzungen der Strafbarkeit sowie
Durch die Einbeziehung der Berufsord-
kassen und Krankenversicherungsunter-
Art und Maß der Strafe entweder im Blan-
nungen über § 299a Abs. 1 Nr. 2 und Abs.
nehmen keine durch eine Straftat nach
kettstrafgesetz selbst oder in einer ande-
2 Nr. 2 StGB-E wird zudem die Basis dafür
§ 299aStGB-E Verletzten sind, soll ihnen
ren (förmlichen) gesetzlichen Vorschrift,
geschaffen, dass unterschiedliche straf-
nach § 300 Abs. 2 Nr. 2 das Recht zuste-
auf die das Blankettstrafgesetz Bezug
rechtlich relevante Maßstäbe hinsichtlich
hen, einen Strafantrag zu stellen. Dieses
nimmt, hinreichend deutlich umschrie-
der Berufsausübungspflichten von Kam-
Antragsrecht könnte die Kassen dazu
ben werden [4].
merbezirk zu Kammerbezirk gesetzt wer-
verleiten, die Androhung der Strafbarkeit
Selbiges gilt auch bei der Bezugnahme
den. Auch diese dürfte verfassungsrecht-
gemäß § 299a StGB zu strategischen Zwe-
auf Satzungsrecht. Zwar muss der Gesetz-
lich kaum zu rechtfertigen sein.
cken einzusetzen. Die Regelung sollte da-
geber nicht stets einen Straftatbestand
§ 299a Abs. 1 Nr. 2 und Abs2 Nr. 2 StGB-E
her gestrichen werden.
bis ins Letzte ausführen. Je schwerer die
sollten daher gestrichen werden.
Referenzen
angedrohte Strafe ist – hier steht Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bzw. bis zu
Angemessenheit
fünf Jahren (§ 300 StGB-E) im Raum –
Ein Vorteil i. S. des § 299a StGB kann jede
umso genauer muss der Gesetzgeber die
materielle oder immaterielle Zuwendung
Strafbarkeitsvoraussetzungen
sein, es ist keine Geringwertigkeits- oder
festlegen
1.http://www.dgho.de/informationen/
gesundheitspolitische-schriftenreihe/
band-3
2.vgl. Schmitz in: Münchener Kommentar
[5].
Bagatellgrenze vorgesehen.
Diesen Anforderungen wird § 299a StGB-
Dies gibt Anlass zu der Befürchtung, dass
3.vgl. BGH, NJW 1954, 970, 972
E nicht gerecht, zumal die Verletzung der
es im Zuge einer fortschreitenden Ten-
4.vgl. BVerfG, NJW 1987, 3176
Berufsausübungspflichten anhand hoch-
denz zur Verschärfung der Vorstellungen
5.Vgl. BVerfG, a. a. O.
gradig unbestimmter Rechtsbegriffe zu
zu Grenzen der „Angemessenheit“, zu ei-
6.Az.: 2014.10-444
ermitteln ist; z. B. ist in Bezug auf § 33
ner massenhaften Kriminalisierung kom-
MBO (bzw. die entsprechenden Regelun-
men könnte, wenn sich auch im Kontext
Die Stellungnahme wurde von Prof. Dr.
gen der Berufsordnungen der Landesärz-
der Berufsordnungen z. B. die Auffassung
Bernhard Wörmann in Kooperation mit RA
tekammern) nicht hinreichend sicher zu
durchsetzt [6], dass die Bewirtung von
Dr. Arnd Pannenbecker (Kleiner Rechts-
prognostizieren, unter welchen Bedin-
Kongressteilnehmern mit einer Vielzahl
anwälte, Stuttgart) und dem Beirat der
gungen eine Vergütung, die Ärzte für eine
unterschiedlicher Snacks an einem an-
DGHO erarbeitet.
bestimmte Leistung gegenüber Arznei-
sprechend gestalteten Stand unangemes-
mittelherstellern erhalten, der erbrachten
sen sei.
Prof. Dr. med. Mathias Freund
Leistung entspricht (also angemessen
Außerdem soll ein Vorteil auch im Ab-
Geschäftsführender Vorsitzender
ist). Das Gleiche gilt z. B. im Hinblick auf
schluss eines Vertrags liegen, der Leistun-
die „angemessene Höhe“ und „angemes-
gen an den Täter zur Folge hat, und zwar
Prof. Dr. med. Diana Lüftner
senen Umfang“ (vgl. § Abs. 2 und 3 MBO)
selbst dann, wenn diese nur das ange-
Vorsitzende
oder den „hinreichenden Grund“ (vgl. §
messene Entgelt für die von ihm selbst
31 Abs. 2 MBO) von Vorteilen.
vertraglich geschuldeten Leistungen (vgl.
Prof. Dr. med. Martin Wilhelm
Die für breite Auslegungsspielräume of-
S. 17 des Entwurfs). Hierzu ist anzumer-
Mitglied im Vorstand – Sekretär
fene „Angemessenheit“ des Vorteils wird
ken, dass Verträge, die nach den Rege-
somit ausschlaggebend dafür sein, ob
lungen des Fachrechts (z. B. ApoG, AMG,
eine Strafbarkeit gemäß § 299a StGB-E
HWG, SGB V) zulässig sind, nicht mittels §
gegeben ist. Während die hierdurch gege-
299a StGB pönalisiert werden dürfen.
zum StGB, 2. Aufl. § 1 Rn. 19
23
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Preisausschreibungen 2015: Noch bewerben bis zum 31. Juli 2015
MICHAEL OLDENBURG
theoretischen Fragen der Hämatologie be-
Studiengänge entstanden ist. Der Dok-
fasst. Der Artur-Pappenheim-Preis ist mit
toranden-Förderpreis ist mit 2.500 Euro
7.500 Euro dotiert.
dotiert.
schreibt die DGHO Deutsche Gesellschaft
Vincenz-Czerny-Preis 2015
Einsendeschluss für diese Preisaus-
für Hämatologie und Medizinische On-
Der Vincenz-Czerny-Preis wird für eine
schreibungen ist der 31. Juli 2015.
kologie e.V. im Jahr 2015 mehrere Preise
wissenschaftliche Arbeit vergeben, die
aus. Verliehen werden diese im Rahmen
sich mit klinischen, experimentellen oder
der Jahrestagung vom 9. bis zum 13. Ok-
theoretischen Fragen der Onkologie be-
tober in Basel. Nähere Bedingungen der
fasst. Der Vincenz-Czerny-Preis ist mit
Förderpreis Geriatrische
Onkologie 2015
Preisausschreibungen und detaillierte In-
7.500 Euro dotiert.
Der Preis „Geriatrische Onkologie“ wird
Zur Förderung und zur Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeiten
seit 2007 jährlich als Förderpreis für
formationen finden Sie unter www.dgho.
de/informationen/preisausschreiben. An-
Doktoranden-Förderpreis 2015
Nachwuchswissenschaftler und seit 2014
sprechpartner für Rückfragen ist das Team
Der Doktoranden-Förderpreis wird für
jährlich alternierend als Förderpreis und
im DGHO Hauptstadtbüro.
eine hervorragende Arbeit auf dem Ge-
als Ehrenpreis für das Lebenswerk um be-
biet der Hämatologie und Internistischen
sondere Verdienste zur Förderung der ger-
Artur-Pappenheim-Preis 2015
Onkologie vergeben, die während des
iatrischen Onkologie ausgelobt. Der Preis
Der Artur-Pappenheim-Preis wird für eine
Studiums der Medizin, der Pharmazie
ist mit 10.000 Euro – gestiftet durch die
wissenschaftliche Arbeit vergeben, die
oder der Biologie oder im Rahmen einer
Firma medac – dotiert.
sich mit klinischen, experimentellen oder
Dissertation in einem der genannten
In diesem Jahr wird der Preis als Ehrenpreis für das Lebenswerk vergeben. Eine
Jury, bestehend aus Vertretern aus Geriatrie und Onkologie, entscheidet nach
Ablauf der Einreichungsfrist unabhängig
über die Prämierung. Die Übergabe des
Preises und die Ehrung der Preisträger
wird im Rahmen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie
und Medizinische Onkologie vom 9.-13.
Preisträgerinnen und Preisträger aus dem vergangenen Jahr auf der Jahres­tagung in Hamburg
Oktober 2015 in Basel stattfinden.
12. Trainingskurs
„Klinische Infektiologie in der Hämatologie und Onkologie“
Bereits ausgebucht!
(DL) Unser bewährter Trainingskurs
Kleingruppen, in denen themenblock-
satzvorträgen zu fast allen Aspekten
„Klinische Infektiologie in der Häma-
weise viele Fragen diskutiert werden.
der Infektiologie bei hämatologisch-
tologie und Onkologie“ vom 12.–13.
24
onkologischen Patientinnen und Pati-
Juni 2015 in Bonn ist bereits ausge-
Die große Nachfrage nach dem Trai-
enten, die Ihnen von den Mitgliedern
bucht. Der Trainingskurs stieß bereits
ningskurs Infektiologie bestätigt das
des Arbeitskreises vorgetragen wer-
in den letzten Jahren auf immer größe-
erfolgreiche Konzept des Arbeitskrei-
den, informieren können.
res Interesse. Die Teilnehmer schätz-
ses Infektionen in der Hämatologie
ten besonders den Austausch mit
und Onkologie der DGHO e.V., in dem
Weitere Informationen zum Programm
den Referentinnen und Referenten in
sich die Teilnehmer in knappen Grund-
finden Sie unter www.dgho-service.de
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Stipendien-Initiative der DGHO zur Förderung junger Wissenschaftler
José-Carreras-DGHO-Promotionsstipendien vergeben
MICHAEL OLDENBURG
ranbringen möchten. Die Talentförderung
Für die José Carreras-DGHO-Promotions-
ist ein wichtiger Baustein hin zu dem Ziel,
stipendien 2015 wurden ausgewählt:
Nach der sehr erfolgreichen erstmaligen
Heilungschancen und Überlebensraten von
Ausschreibung des José Carreras-DGHO-
Betroffenen weiter zu erhöhen. Dabei ver-
Juliane Grimm, Leipzig
Promotionsstipendiums im letzten Jahr
stehen wir die Schaffung von Grundlagen
Einfluss einer differentiellen Expression
wurden nun erneut sechs junge Doktoran-
für den medizinischen Fortschritt als eine
der microRNA-9 auf den Transkriptions-
dinnen und Doktoranden ausgezeichnet.
zentrale Aufgabe der José Carreras Leukä-
faktor ERG in der Akuten Myeloischen
Die Resonanz auf die im Oktober 2014
mie-Stiftung. Gemeinsam mit der DGHO ha-
Leukämie
ausgeschriebenen José Carreras-DGHO-
ben wir hier ein wichtiges Förderinstrument
Pro­motionsstipendien war groß. Zahlrei-
ins Leben gerufen“, erklärt Dr. Gabriele Krö-
Yascha Khodamoradi, Rostock
che Studentinnen und Studenten der Hu-
ner, Geschäftsführender Vorstand der José
Effekte demethylierender Substanzen
manmedizin und Studierende verwandter
Carreras Leukämie-Stiftung e.V.
auf Zellen der akuten T-lymphatischen
Fächer aus dem gesamten Bundesgebiet
Prof. Mathias Freund, Geschäftsführender
Leukämie
hatten sich um die von der José Carreras
Vorsitzender der DGHO, betont die thema-
Leukämie-Stiftung e.V. finanzierten Sti-
tische Breite bei gleichzeitiger Zielgenau-
Richard Karl Lubberich, Aachen
pendien, die gemeinsam mit der DGHO
igkeit des Promotionsstipendiums. „Die
Einfluss von Serumfaktoren auf die
vergeben werden, beworben. Ziel ist es,
eingereichten Forschungsvorhaben haben
Hämatopoese bei Myeloproliferativen
jungen Doktorandinnen und Doktoranden
uns gezeigt, dass wir mit dem Stipendium
Neoplasien und im Rahmen des Alterns
ideale Voraussetzungen für die Erstellung
ein Förderinstrument geschaffen haben,
ihrer Dissertationsarbeiten auf dem Ge-
mit dem Forschungsarbeiten gefördert
Miriam Odensass, Hamburg
biet der Leukämie und verwandter Blut-
werden, die die komplexen Herausforde-
Untersuchung der Proteinfunktion von
krankheiten zu ermöglichen.
rungen der Leukämieforschung abbilden.
JAZF1 in der Leukämogenese und Häma-
Die thematische Breite der eingereichten
Letztlich aber treffen alle Forschungsvor­
topoese
Bewerbungen macht deutlich, dass das
haben das eine Ziel: Die Förderung der
Promotionsstipendium
For-
Leukämieforschung und die Verbesserung
Mihada Bajrami Saipi, Tübingen
schungsvorhaben aufgreift. Dabei reichen
der Behandlungsmöglichkeiten.“ Erstma­
Die Rolle des Tumorsuppressors ASPP2
die nun geförderten Arbeiten von For-
lig wird auch ein Projekt zur Erfassung
und seines antiapoptotischen Gegenspie-
schungsvorhaben auf molekularer Ebene
möglicher
lers iASPP in Entstehung und Therapie
bis hin zu Fragestellungen zur Gesundheit
Leu­kämiebehandlung gefördert.
von Kindern ehemaliger kinderonkologi-
Einsendeschluss für die Bewerbungen war
scher Patientinnen und Patienten.
der 31. Dezember 2014. Die Auswahl der
Theresa Schuster, Berlin
„Auch in diesem Jahr freuen wir uns zu se-
Stipendiaten erfolgte über eine Jury, welche
Gesundheit von Kindern ehemaliger
hen, dass es viele junge Talente gibt, die
von beiden Institutionen paritätisch mit vier
kinderonkologischer Patienten
die deutsche Leukämieforschung weiter vo-
unabhängigen Experten besetzt war.
vielfältige
Langzeitfolgen
erfolgreicher
akuter Leukämien
Aus der Mitgliederbetreuung
(FH/MO) Nach der Ab-
Beitragsbescheinigung 2014 für Ihre
mit Frau Franca Ha-
buchung der Mitglieds-
Steuererklärung. Brauchen Sie Ihre
bedank übernimmt
beiträge stehen nun
Zugangsdaten? Dann kontaktieren Sie
Frau Michaela-Maria
Mitgliedsurkun-
uns einfach per E-Mail an datenbank@
Hirschberg die Mit-
den für das Jahr 2015 zum Download
Ihre
dgho.de.
gliederbetreuung
Michaela-Maria
und Ausdruck im Mitgliederbereich
Als neue Mitarbeiterin erreichen Sie
und die Pflege der
Hirschberg
(www.dgho.de/@@anmelden) bereit.
nun Frau Michaela-Maria Hirschberg in
Website. Frau Steffi
Außerdem finden Sie hier auch die
der DGHO-Geschäftsstelle. Zusammen
Haupt ist für ein Jahr in Elternzeit.
25
Nur für DGHO-Mitglieder sichtbar.
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Gründung des Arbeitskreises „HIV-Neoplasien“
KAI HÜBEL
ist das erhöhte Risiko für die Entwicklung
um für geplante Studienprojekte ausrei-
einer Krebserkrankung bei HIV-positiven
chende Fallzahlen zu erreichen. Darüber
Patienten. Dies gilt sowohl für AIDS-de-
hinaus bildet die Fortbildung interes-
finierende wie für eine Reihe nicht-AIDS-
sierter Kolleginnen und Kollegen einen
definierender Malignome. Gleichzeitig
Arbeitsschwerpunkt. Erstmals wird der
ermöglicht der durch die antiretrovirale
Arbeitskreis auf der kommenden Jahres-
Therapie verbesserte Immunstatus der
tagung im Rahmen einer eigenen Fortbil-
Patienten auch den Einsatz aggressiverer
dungsveranstaltung über die Thematik
Therapieverfahren bis hin zur Stammzell-
informieren.
transplantation. Trotz bereits erreichter
Therapieerfolge bleiben jedoch zahlrei-
Interessenten sind herzlich zur Mitarbeit
che Fragen offen. So ist beispielsweise
im Arbeitskreis eingeladen.
die Prognose von Patienten mit HIV-assoziierten aggressiven B-Zell-Lymphomen
insgesamt ungünstiger als bei HIV-nega-
Ansprechpartner:
tiven Patienten.
Prof. Kai Hübel, Leiter des DGHO Arbeits-
Neben der Erarbeitung bzw. Weiterent-
Prof. Dr. med. Kai Hübel
kreises „HIV-Neoplasien“
wicklung von Richtlinien und Empfehlun-
Klinik I für Innere Medizin
gen für die Behandlung HIV-assoziierter
Universitätsklinikum Köln
Im Rahmen der diesjährigen Frühjahrs-
Neoplasien soll der Arbeitskreis einen
Kerpener Str. 62
tagung hat sich der Arbeitskreis HIV-
Raum bieten für die Planung und Durch-
50937 Köln
Neoplasien konstituiert. Der Arbeitskreis
führung präklinischer und klinischer Stu-
sieht eine wesentliche Aufgabe darin,
dien. Eine HIV-Infektion stellt in der Regel
Priv.-Doz. Dr. med. Marcus Hentrich
eine Diskussionsplattform für Hämato-
ein Ausschlusskriterium für klinische Stu-
III. Medizinische Abteilung
logen/Onkologen und Infektiologen zu
dien dar, dabei sind gerade prospektive
Rotkreuzklinikum München
bieten und die interdisziplinäre Vernet-
Studien dringend erforderlich, um Thera-
Nymphenburger Str. 163
zung zu fördern. Nur in enger Kooperation
piestandards für HIV-assoziierte Neopla-
80634 München
beider Fachrichtungen können Therapie-
sien festzulegen und weiterzuentwickeln.
konzepte für HIV-assoziierte Neoplasien
Der Arbeitskreis wird eine Vernetzung mit
sinnvoll entwickelt werden. Hintergrund
europäischen Arbeitsgruppen anstreben,
E-Mail: [email protected]
Dieses Rundschreiben enthält folgende Beilagen:
GI Oncology 2015
DSHO 2015
Supplement zum 5. Band der Gesundheits­
11. Interdisziplinäres Update
Dresdner Symposium für
politischen Schriftenreihe der DGHO.
www.gi-oncology.de
Hämatologie und Onkologie
www.dgho.de/informationen/gesundheitspoli-
www.dsho.de
tische-schriftenreihe/supplement-zu-band-5
27
Hämatologie und Onkologie
2/2015
Veranstaltungshinweise
2015
NACHLESE ZUR JAHRESTAGUNG DER
WEITERBILDUNG PSYCHOSOZIALE
AMERIKANISCHEN GESELLSCHAFT FÜR
­ONKOLOGIE FÜR APPROBIERTE PSYCHO-
20TH CONGRESS OF EHA
KLINISCHE ONKOLOGIE
THERAPEUTEN
11. bis 14. Juni 2015
unter der Schirmherrschaft der DGHO
Block 1: 03.07.-04.07.2015
Wien, Österreich
20. Juni 2015
Block 2: 25.09.-26.09.2015
Dresden
Block 3: 20.11.-22.11.2015
12. TRAININGSKURS „KLINISCHE
Block 4: 22.01.-23.01.2016
INFEKTIOLOGIE IN DER HÄMATOLOGIE
FALLSEMINAR PALLIATIVMEDIZIN
Block 5: 11.03.-12.03.2016
UND ONKOLOGIE“
nach dem Curriculum der
Block 6:22.04.-23.04.2016
12. bis 13. Juni 2015
Bundesärztekammer
3. bis 4. Juli 2015
Bonn
Modul 1
Leipzig
22. bis 26. Juni 2015
PSYCHO-ONKOLOGIE/KURSWEITERBIL-
Mannheim
DUNG PALLIATIVMEDIZIN
ONKOLOGIE 2020 – 2.0:
OPTIMIERUNG DER PATIENTEN­
unter der Schirmherrschaft der DGHO
BFM-TAGUNG
VERSORGUNG IN DER ONKOLOGIE
14. bis 20. Juni 2015
25. bis 27. Juni 2015
unter der Schirmherrschaft der DGHO
Wilsede
Rostock
10. bis 11. Juli 2015
13TH INTERNATIONAL CONFERENCE ON
35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN
Hamburg
MALIGNANT LYMPHOMA
GESELLSCHAFT FÜR SENOLOGIE
UPDATE HÄMATOLOGIE / ONKOLOGIE
17. bis 20. Juni 2015
25. bis 27. Juni 2015
2015
Lugano, Schweiz
Leipzig
unter der Schirmherrschaft der DGHO
10. bis 11. Juli 2015
WEITERBILDUNG PSYCHOSOZIALE
HÄMOSTASEOLOGIE
­ONKOLOGIE – INTERDISZIPLINÄRES
unter der Schirmherrschaft der DGHO
­CURRICULUM
25. bis 27. Juni 2015
HUS MEETING 2015
Block 1: 17.06.-20.06.2015
Wilsede
12. bis 14. Juli 2015
Block 2: 02.09.-05.09.2015
München
Innsbruck, Österreich
Block 3: 04.11.-07.11.2015
UPDATE HÄMATOLOGIE / ONKOLOGIE
Block 4: 20.01.-23.01.2016
2015
Block 5: 02.03.-05.03.2016
unter der Schirmherrschaft der DGHO
MEDIZIN – MODUL 1 – KOMMUNIKATION
Block 6:27.04.-30.04.2016
26. bis 27. Juni 2015
13. bis 17. Juli 2015
Block 7: 15.06.-18.06.2016
Dresden
Göttingen
ÄRZTLICHE WEITERBILDUNG PALLIATIV-
17. bis 20. Juni 2015
Münster
GI-ONCOLOGY 2015 –
UPDATE HÄMATOLOGIE/ONKOLOGIE 2015
11. INTERDISZIPLINÄRES UPDATE
unter der Schirmherrschaft der DGHO
WPO-VERTIEFUNGSKURS PSYCHOONKO-
unter der Schirmherrschaft der DGHO
28. bis 29. August 2015
LOGIE – IMPLEMENTIERUNG PSYCHOON-
27. Juni 2015
Hamburg
KOLOGISCHER ARBEIT IM AKUTKRANKEN-
Wiesbaden
HAUS
PRIME TIME HÄMATOLOGIE
19. bis 20. Juni 2015
ESMO 17 WORLD CONGRESS ON
unter der Schirmherrschaft der DGHO
Hamburg
­GASTROINTESTINAL CANCER
4. bis. 5. September 2015
1. bis 4. Juli 2015
Berlin
UPDATE HÄMATOLOGIE / ONKOLOGIE
2015
unter der Schirmherrschaft der DGHO
19. bis 20. Juni 2015
Essen
28
TH
Barcelona, Spanien
Hämatologie und Onkologie
2/2015
HÄMATOLOGISCHER ZYTOLOGIEKURS
7. ESSENER PATIENTEN- UND ANGEHÖRI-
ONKOLOGIE 2020 – 2.0: OPTIMIERUNG
FÜR FORTGESCHRITTENE
GENSEMINAR – PAROXYSMALE NÄCHT-
DER PATIENTENVERSORGUNG IN DER
unter der Schirmherrschaft der DGHO
LICHE HÄMOGLOBINURIE (PNH) UND
ONKOLOGIE
9. bis 12. September 2015
APLASTISCHE ANÄMIE (AA)
unter der Schirmherrschaft der DGHO
Wilsede
19. September 2015
23. bis 24. Oktober 2015
Essen
München
ADVANCE CARE PLANNING AND END-OF-
EUROPEAN CANCER CONGRESS 2015
4. AACHENER MIKROSKOPIERKURS,
LIFE CARE (ACPEL)
25. bis 29. September 2015
­STUFE III SPEZIELLE HÄMATOLOGIE
9. bis 12. September 2015
Wien, Österreich
unter der Schirmherrschaft der DGHO
5TH INTERNATIONAL CONFERENCE ON
München
6. bis 8. November 2015
ÄRZTLICHE WEITERBILDUNG PALLIATIV-
25. DEUTSCHER HAUTKREBSKONGRESS
MEDIZIN - MODUL 2 – ETHIK
10. bis 12. September 2015
5. bis 9. Oktober 2015
München
Göttingen
Aachen
3. HÄMATOLOGIE/ONKOLOGIE
­REFRESHER-KURS IN KÖLN
unter der Schirmherrschaft der DGHO
WEITERBILDUNG PSYCHOSOZIALE
23. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN
6. bis 7. November 2015
­ONKOLOGIE FÜR APPROBIERTE PSYCHO-
GESELLSCHAFT FÜR IMMUNGENETIK E. V.
Köln
THERAPEUTEN
8. bis 10. Oktober 2015
Block 1: 11.09.-12.09.2015
Lübeck
Block 2: 20.11.-21.11.2015
FALLSEMINAR PALLIATIVMEDIZIN
nach dem Curriculum der
Block 3: 05.02.-07.02.2016
JAHRESTAGUNG DER DGHO, OEGHO,
­Bundesärztekammer
Block 4: 01.04.-02.04.2016
SGMO UND SGH
Modul 3
Block 5: 03.06.-04.06.2016
9. bis 13. Oktober 2015
9. bis 13. November 2015
Block 6:01.07.-02.07.2016
Basel, Schweiz
Mannheim
11. bis 12. September 2015
Hamburg
ETHIK IN DER ­PALLIATIVVERSORGUNG
7. HÄMATOLOGIE/ONKOLOGIE
– EIN MULTIPROFESSIONELLES
­REFRESHER-KURS STUTTGART
FALLSEMINAR PALLIATIVMEDIZIN
­QUALIFIZIERUNGSPROGRAMM
13. bis 14. November 2015
nach dem Curriculum der
1. Teil: 14.–15. Oktober 2015
Stuttgart
­Bundesärztekammer
2. Teil: 17.–18. Februar 2016
Modul 2
Göttingen
14. bis 18. September 2015
Heidelberg
WEITERBILDUNG PSYCHOSOZIALE
­ONKOLOGIE FÜR APPROBIERTE PSYCHO-
12. JAHRESTAGUNG DER ­DEUTSCHEN
THERAPEUTEN
VEREINTEN GESELLSCHAFT
Block 1: 13.11.-14.11.2015
FÜR ­KLINISCHE CHEMIE UND
Block 2: 29.01.-30.01.2016
GESELLSCHAFT FÜR TRANSFUSIONS­
LABORATORIUMS­MEDIZIN
Block 3: 11.03.-13.03.2016
MEDIZIN UND IMMUNHÄMATOLOGIE E. V.
14. bis 17. Oktober 2015
Block 4: 15.04.-16.04.2016
15. bis 18. September 2015
Leipzig
Block 5: 10.06.-11.06.2016
48. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN
Basel, Schweiz
Block 6:22.07.-23.07.2016
NORDDEUTSCHES LYMPHOMFORUM:
13. bis 14. November 2015
CESAR-JAHRESTAGUNG / CESAR ANNUAL
LYMPHOMWORKSHOP 2015
Freiburg
MEETING 2015
unter der Schirmherrschaft der DGHO
17. bis 19. September 2015
16. bis 17. Oktober 2015
4. KONGRESS DER DEUTSCHEN GESELL-
Innsbruck, Österreich
Göttingen
SCHAFT FÜR TRANSITIONSMEDIZIN
13. bis 14. November 2015
6. MÜNSTERANER MIKROSKOPIERKURS
Hamburg
unter der Schirmherrschaft der DGHO
18. bis 20. September 2015
Münster
29
Hämatologie und Onkologie
ONKOLOGIE 2020 – 2.0: ­
ÄRZTLICHE WEITERBILDUNG PALLIATIV-
OPTIMIERUNG DER PATIENTEN-
MEDIZIN
VERSORGUNG IN ­DER ONKOLOGIE
23. bis 27. November 2015
unter der Schirmherrschaft der DGHO
Göttingen
2016
ÄRZTLICHE WEITERBILDUNG PALLIATIVMEDIZIN – MODUL 3 – FALLBEISPIELE
8. bis 14. Februar 2016
13. bis 14. November 2015
Frankfurt am Main
2/2015
1. HÄMATOLOGIE/ONKOLOGIE
Göttingen
­REFRESHER-KURS IN LEIPZIG
BASISKURS PALLIATIVMEDIZIN
unter der Schirmherrschaft der DGHO
32. DEUTSCHER KREBSKONGRESS 2016
nach dem Curriculum der
27. bis 28. November 2015
24. bis 27. Februar 2016
­Bundesärztekammer
Leipzig
Berlin
16. bis 20. November 2015
Heidelberg
57TH ASH ANNUAL MEETING AND
JAHRESTAGUNG DER DGHO, OEGHO,
­EXPOSITION
SGMO UND SGH
12. AIO-HERBSTKONGRESS
5. bis 8. Dezember 2015
14. bis 18. Oktober 2016
19. bis 21. November 2015
Orlando, USA
Leipzig
Berlin
38TH ANNUAL SAN ANTONIO BREAST
ONKOLOGIE 2020 – 2.0: OPTIMIERUNG
CANCER SYMPOSIUM
DER PATIENTENVERSORGUNG IN DER
8. bis 12. Dezember 2015
ONKOLOGIE
San Antonio, USA
unter der Schirmherrschaft der DGHO
20. bis 21. November 2015
Leipzig
Impressum
Die Mitglieder-Rundschreiben der DGHO werden in
der Regel viermal pro Jahr herausgegeben.
Zuschriften bitte an:
Hauptstadtbüro der DGHO e. V.
Alexanderplatz 1 · 10178 Berlin
Telefax: 030 27876089-18
E-Mail: [email protected] · Internet: www.dgho.de
V.i.S.d.P.: Michael Oldenburg (MO)
Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO:
Prof. Dr. med. Mathias Freund
Bankverbindung: Postgiroamt Karlsruhe
BLZ 660 100 75, Kontonummer 138 232 754
IBAN DE33 6601 0075 0138 2327 54
BIC PBNKDEFF
30
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Alexanderplatz 1 · 10178 Berlin
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Geschäftsführung: Iwe Siems
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II Berlin); Handelsregister HRB 119462 B
(AG Charlottenburg)
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