GEPS – Gesprächskreis Ethik, Philosophie und Schule Das Fachdidaktikteam des Instituts für Philosophie der Universität Leipzig (Dr. Geert-Lueke Lueken, Olf Lehmann und Frank Irmler) freut sich sehr, den Gesprächskreis Ethik, Philosophie und Schule – GEPS wiedereröffnen zu können. Wir sind gespannt auf ein Wiedersehen von bekannten und neuen Besuchern! Einige kleine Neuerungen – wir bitten um vorherige Rückmeldung, wenn Sie eine der Veranstaltung besuchen möchten: [email protected] , bitte beachten Sie die unterschiedlichen Veranstaltungszeiten. Wie gewohnt finden unsere Veranstaltungen freitags im Geisteswissenschaftlichen Neubau gegenüber der Universitätsbibliothek Albertina statt. Beethovenstraße 15, Raum 2116. 24.04.15 17:00 (st) – 19:00 Uhr – „Du kannst doch eigentlich mehr…!“ – Einführung und Diskussion des Begabungsbegriffes – Gast: Tillmann Grüneberg (Universität Leipzig) Wir starten mit der spannenden Diskussion, um den Begabungsbegriff und dessen eventuellen Auswirkungen auf die Gestaltung schulischer, aber auch universitärer Lehre. Dabei stehen zuerst folgende Fragen im Raum: Was erwarten wir eigentlich von unseren Lernenden? Insbesondere wenn diese vermeintlich (hoch)begabt sein sollen? Was bedeutet eine derartige Diagnose für die betroffenen Lernenden und die Arbeit der Lehrkräfte? Wie gehen sie dementsprechend mit den Fragen nach Verantwortung und Schuld der Lernenden für ihren Lernprozess und ihren Lernerfolg um? Nutzen sie dieses Spannungsfeld gar aus, um mit scheinbar pädagogischen Tricks und extrinsischen Reizen eine angebliche Leistungssteigerung bei den Lernenden zu bewirken? Und wenn ja, welche Folgen hat dies? Leitet sich aus einer ‚Begabung‘ überhaupt eine besondere Art der (Selbst-)Verantwortung ab, entsprechende Ergebnisse und Leistungen zu erbringen? Darüber hinaus wollen wir auch Lehrverfahren besprechen, welche den Lernenden möglichst herausforderungsvolle Lernerfahrungen ermöglichen. Tillmann Grüneberg (Begabungsforscher am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik der Universität Leipzig) zeigt hierbei die Möglichkeiten und die Grenzen der Begabtenförderung in der Schule auf und freut sich zum einen auf Fragen und Anregungen aus der schulischen Praxis und zum anderen auf eine philosophische Kontroverse um die Begriffe Begabung, Verantwortung und Schuld. Moderation: Frank Irmler 12.06.15 Doppelveranstaltung 15:00 (st)-19:00 Uhr 15:00-16:45 Uhr Kompetenzorientierung im Philosophie- und Ethikunterricht – Gast: Dr. Anita Rösch (Universität Gießen, Akad. Oberrätin für Didaktik der Philosophie und Ethik) 16:45-17:15 Uhr Pause mit Bücherbasar des Klett Verlages 17:15-19:00 Uhr Das Kapital der Begabung. Der frühe Begabungsdiskurs zwischen Psychometrie, Pädagogik und Volksökonomie – Gast: Dr. Florian Heßdörfer (Universität Leipzig, Begabungsforscher am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik der Universität Leipzig) Kompetenzorientierung im Philosophie- und Ethikunterricht: In den Fremdsprachen ist das kompetenzorientierte Unterrichten bereits ein geläufiger didaktischer Ansatz. Im Philosophie- und Ethikunterricht ist er hingegen noch wenig verbreitet, obgleich er mehr denn je die Tätigkeit des Philosophierens in den Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens stellt. Mit der Absicht ihre Lernenden philosophieren zu lassen, gehen viele Lehrkräfte aufgabenorientiert vor und schulen somit implizit die für das Philosophieren benötigten Teilkompetenzen. Doch welche sollen dies sein? Dr. Anita Rösch untersuchte die im Ethik- und Philosophieunterricht im Wesentlichen geforderten und zu entwickelnden Teilkompetenzen. Mit Hilfe von Kompetenzrastern stellt sie den Lehrkräften ein Werkzeug zur Verfügung, welches bei der Einschätzung der Kompetenzen Erleichterung bietet. Anhand von Lehrwerksaufgaben soll die Verwendung der Kompetenzraster vorgestellt und die im Philosophie – und Ethikunterricht gefragten Teilkompetenzen erläutert, aber auch kritisch diskutiert werden. Das Kapital der Begabung. Der frühe Begabungsdiskurs zwischen Psychometrie, Pädagogik und Volksökonomie Dass es um den Einzelnen geht, bildet eine zentrale (reform)pädagogische Maßgabe des 19. Jahrhunderts. Dabei verdichtet sich der Wille zum Wissen um die Eigenheiten und Fähigkeiten dieser Einzelnen in der Rede von 'natürlichen Anlagen' und 'Begabungen', deren Vermessung nicht nur zum Geschäft der sich etablierenden Psychometrie wird, sondern auch zum Gegenstand der pädagogischen Fürsorge. Gleichzeitig ist die Durchsetzung dieser Paarung aus Individualisieren-Messen-Fördern nur in Verbindung mit einem neuen Zugriff auf die Bevölkerung zu denken, in dem die Begabungen der Einzelnen immer auch als volksökonomische Ressource erscheinen. …Der Kompetenzorientierung ist daher wohl mit kritischer Einstellung zu begegnen. Die Impulsreferate bieten unterschiedliche Blicke auf die Lehrpraxis und versprechen eine vielfältige Auseinandersetzung mit der Kompetenzorientierung und den Umgang mit vermeintlich ‚Begabten‘. Moderation: Frank Irmler 03.07.15 - 15:00 (st) - 17:00 Uhr Comics im Philosophie- und Ethikunterricht – Gast: Antje Knopf (Universität Leipzig, Master Lehramt Philosophie/Ethik) In philosophiedidaktischen Diskursen des deutschsprachigen Raums führt das Medium Comic – im Gegensatz zu seinen prominenten Verwandten Bild und Film – ein geradezu stiefmütterliches Dasein: zu Unrecht? Anhand aktueller Comic‐Sequenzen wollen wir über Sinn und Unsinn, Chancen wie Grenzen eines Philosophierens mit, über und in Comics nachdenken. Dies schließt die Beschäftigung mit den reflexiven Potenzialen des Mediums auf einer theoretischen Ebene ebenso ein wie die Besprechung konkreter, unterrichtstauglicher Beispiele. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wird am Anfang der Sitzung entschieden, welchen Themenkomplexen sich besonders intensiv gewidmet werden soll. Moderation: Frank Irmler
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