„Hand in Hand zum ästhetischen Erfolg- die digitale Planung als Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Labor“ Zahntechnikermeister Christian Lang aus Hürth veranschaulichte dem Auditorium in einem eindrucksvollen und ansprechend bebilderten Vortrag, wie sich mit relativ einfachen Mitteln ästhetisch höchst anspruchsvolle Restaurationen im Konsens mit Zahnarzt und Patient planen und vorhersagbar umsetzen lassen. Der Zahntechnikermeister absolvierte Anfang der 90er Jahre seine Ausbildung als Zahntechniker und machte sich 2011, nachdem er 8 Jahre zuvor in Münster seine Meisterprüfung abgelegt hatte, in Hürth bei Köln selbständig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind, neben der Herstellung von hochästhetischen Versorgungen, die dentale Fotografie und die digitale Planung. Digitale Lösungen in Konstruktion und Fertigung sowie auch in der Planung von Zahnersatz sind aus der heutigen Zahnheilkunde und Zahntechnik nicht mehr wegzudenken. ZTM Lang stellte sein Konzept der digitalen Planung vor und zeigte, dass es hierfür keiner komplexen Software bedarf, sondern dass bereits mit einem handelsüblichen Bildbearbeitungsprogramm erstaunliches geleistet werden kann. So lässt sich zum Bespiel, basierend auf einer digitalen en-face-Fotografie des Patienten, durch ein „virtuelles“ Aufstellen von Zähnen – entweder durch Einfügen von Zähnen aus einer Bilddatenbank oder durch Modifikation des vorhanden Zahnmaterials- mit wenigen Handgriffen die zu angestrebte Situation simulieren. Patient und Behandler können dies dierekt am Bildschirm nachvollziehen. Diese virtuelle Planung wird dann auf ein Situationsmodell als Wax-up übertragen werden, welches als Grundlage für die Umsetzung in die definitive Restauration oder zur Herstellung von Schienen dient, mit denen sich stuhlgefertigte Provisorien oder auch Mock-ups aus Komposit anfertigen lassen. Dem Patient und dem behandelnden Zahnarzt kann so die geplante Restauration sehr anschaulich visualsiert werden. Die provisorische Versorgung kommt der späteren Versorgung optisch und funktionell sehr nahe. Es findet somit ein „Probetragen“ statt, das dem Patienten hilft sich an die Situation zu gewöhnen, die später mit der definitiven Versorgung hergestellt wird.. Auch der Einsatz von Videoaufzeichnungen hat sich laut Lang in der Praxis bewährt. So können z.B. phonetische Probleme wie ein Anstoßen der Frontzähne an die Unterlippe analysiert werden, wenn der Patient beim Sprechen gefilmt wird. Der Patient sitzt dabei idealerweise auf einem sich bewegenden Drehstuhl, um die Situation aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachten zu können. Bei der Farbauswahl ist, wie Lang darstellte, die Zuhilfenahme der digitalen Fotografie auch sehr hilfreich, da sich damit Chroma, Opaleszenzen, Transluszenzen und Reflexionen gut wiedergeben lassen. Durch das Vorschalten spezieller Filter vor die Spiegelreflexkamera können Reflexe auf der Zahnoberfläche eliminiert und damit Helligkeitswerte und Farbverläufe reproduzierbar dokumentiert werden. Neben der digitalen Fotografie setzt Lang auch digitale Farbbestimmungsgeräte ein. Diese Geräte haben seiner Meinung nach den großen Vorteil, dass sie unabhängig von der menschlichen Wahrnehmung, die teilweise enormen Schwankungen unterliegt, reproduzierbare Ergebnisse liefern. Der Mehraufwand, der durch die Implementation der digitalen Planung in den Arbeitsablauf entsteht, ist laut Lang gut investiert, da sich durch eine gründliche Planung lästige Korrekturmaßnahmen oder ästhetische Fehlgriffe auf ein Minimum reduzieren lassen. Marco Peichl
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