BRZ Direkt 1/2015 - Bundesrechenzentrum

01/ 2015
KUNDENMAGAZIN BUNDESRECHENZENTRUM ÖSTERREICH
ein Jahr
E-Rechnung
IT-Lösung spart
Zeit und Kosten
ERFOLGSFAKTOR
PROJEKTMANAGEMENT
Agile Methoden im Trend
Zusammenarbeit
für mehr Sicherheit
Neue Sicherheitszentrale im BRZ
2
inhalt
editorial
ProJektmanagement
4
Projektmanagement als Erfolgsfaktor
6
Grenzenlose Justiz-Projekte
9
Gastkommentar von Katharina Radlinger
10
Interview mit Brigitte Schaden und Günther Lauer
12
Projektmanagement in der Praxis
4
it-neWs
LIEBE LESERINNEN UND LESER!
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Bewährte IT-Lösung: FinPol Online
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Ein Jahr e-Rechnung – eine Erfolgsbilanz
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Mehr Effizienz mit Open-Source
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Neue Sicherheitszentrale im BRZ
Mit der zunehmenden Komplexität moderner IT-Systeme
steigt auch die Bedeutung des Projektmanagements. Im
vergangenen Jahr hat das BRZ gemeinsam mit seinen
Kunden 400 Projekte realisiert. Dabei konnten wir auf das
Know-how von 56 zertifizierten Projektmanagerinnen und
Projektmanagern zurückgreifen. Zeitgemäße E-Government-Anwendungen sind nur mittels professionellen Projektmanagements erfolgreich umsetzbar.
Für einen IT-Dienstleister wie dem BRZ wird Projektmanagement auch in Zukunft einer der zentralen Erfolgsfaktoren sein. Länderübergreifende Zusammenarbeit – also
„grenzenloses“ Projektmanagement – stellt eine große Herausforderung dar. Welche Hürden sind bei internationalen
Projekten zu meistern? Welche Erfolgskriterien gibt es? Ein
EU-Projekt, an dem auch das Justizministerium teilnimmt,
liefert Antworten.
16
kurZ und bündig
22
Anita Fürthner im Wordrap
23
BRZ im Bild
Vor einem Jahr wurde die e-Rechnung an den Bund eingeführt. Das Bundesministerium für Finanzen zieht eine
positive Bilanz: Die elektronische Rechnungslegung spart
Zeit und Kosten. Ebenfalls für mehr Effizienz sorgt eine verwaltungsübergreifende Kooperation zwischen dem BRZ und
der Stadt Wien im Bereich Open-Source-Datenbankbetrieb.
Sicherheitsmanagement ist nicht nur ein Erfolgsfaktor,
sondern ein Kernelement der Unternehmensstrategie des
BRZ. Unser Computer Emergency Response Team, das
BRZ-CERT, arbeitet in unserer neuen Sicherheitszentrale
im Haupthaus eng mit den System Security Engineers des
Infrastrukturbereichs zusammen. So können wir rasch auf
aktuelle Sicherheitsbedrohungen reagieren.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre und einen guten Start in den Frühling!
DI Roland Jabkowski, MBA
Sprecher der Geschäftsführung
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imPressum Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:
Bundesrechenzentrum GmbH, Hintere Zollamtsstraße 4, 1030 Wien
Redaktion BRZ: Mag. Alexander Aigner, Mag. Julia Popp;
Satz, Layout und Design: André Kienast (BRZ) und gantnerundenzi
Fotos Titelstory: Klaus Vyhnalek. Falls nicht anders angegeben: BRZ GmbH, iStockphoto.com
Druck: Ueberreuter Print GmbH
Am Titelbild (v.l.n.r.): Mag. Markus Koch (BRZ), Mag. Brigitte Schaden (pma - Projekt
Management Austria), Mag. Katharina Radlinger (pma young crew), Ing. Günther Lauer (BRZ)
Ident-Nr. A-11050
www.druckmedien.at
PEFC/06-39-17
Mag. Christine Sumper-Billinger
Kaufmännische Geschäftsführerin
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ProJektmanagement im brZ
ProJektmanagement im brZ
Die Projektarbeit des BRZ wurde in den vergangen Jahren
mehrfach durch die Verleihung eines pma awards bestätigt.
Das pma zeichnet alljährlich Unternehmen aus, die mit Projektmanagement herausragende Leistungen erzielen. Ende
2014 war das Projekt „ELAK Infra 2013“ für diese Auszeichnung nominiert. Mit diesem Projekt startete die Erneuerung
der Infrastruktur des elektronischen Aktes (ELAK). Mit einer
Dauer von 14 Monaten und 22 beteiligten Projektmitgliedern
aus 15 Organisationseinheiten konnte es erfolgreich umgesetzt werden. Die gesetzten Termine und das geplante Budget wurden sogar unterschritten.
beWährt: einsatZ agiler methoden
Bei Projekten setzt das BRZ seit Längerem auf agile Methoden und iterative Elemente zur Software-Entwicklung.
Ziel ist es, den Software-Entwicklungsprozess flexibler und
schlanker zu gestalten, als es bei klassischen Vorgehensmodellen der Fall ist. Günther Lauer: „Agile Vorgehensmethoden sollen dann zum Einsatz kommen, wenn der Weg zu
einem gewünschten Ergebnis zu Beginn des Projektes noch
nicht detailliert genug beschrieben werden kann.“
ERFOLGSFAKTOR
PROJEKTMANAGEMENT
die richtige mischung aus agilen methoden und klassischen
Vorgehensweisen liefert optimale ergebnisse
für den erfolg komplexer it-Projekte in der öffentlichen
Verwaltung ist professionelles Projektmanagement eine
unabdingbare Voraussetzung und wird auch in Zukunft einer der zentralen erfolgsfaktoren sein. den hintergrund
dieser entwicklung bilden die stetig steigende dynamik
im Verwaltungsumfeld und die erhöhte komplexität von
zeitgemäßen e-government-lösungen. einerseits steigt
dadurch die anzahl von Projekten, andererseits wachsen
die anforderungen heutiger aufgabenstellungen.
Was das für das BRZ bedeutet, fasst Mag. Markus Koch, Bereichsleiter Vertrieb, Projektmanagement und Management
Consulting, zusammen: „Wir müssen neben der permanenten
Weiterentwicklung des technischen Fachwissens und umfangreicher Kenntnisse der Abläufe in der öffentlichen Verwaltung
einen wesentlichen Schwerpunkt auf fundiertes Know-how im
Projekt- und Change Management legen.“ Ganzheitliche soziale Kompetenz ist dabei ebenfalls ein wichtiger Faktor.
Was ist eigentlich ProJektmanagement?
Projektmanagement ist die Planung, Überwachung und
Steuerung aller Aspekte eines Projektes sowie das Management und die Führung aller Beteiligten, um die Projektziele
sicher und im vorgegebenen Zeit-, Kosten-, Leistungs- und
Qualitätsrahmen zu erreichen. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Optimierung der Zeit-, Kosten- und Risikoparameter im Verhältnis zu anderen Anforderungen und die
entsprechende Organisation des Projektes.
„Projektmanagement ist heutzutage ein wesentlicher Erfolgsfaktor zur Bewältigung komplexer Projekte in und um
die IT“, so Ing. Günther Lauer, Prokurist und Bereichsleiter
für E-Government im BRZ. Als erfahrener Dienstleister auf
dem Gebiet des Projektmanagements unterstützt das BRZ
seine Kunden bei der Durchführung von IT- und Organisationsprojekten. Die Leistungen umfassen das gesamte Spektrum des Projektmanagements. Darin enthalten sind:
ƒƒAnforderungsanalyse
ƒƒPflichtenheft
ƒƒPlanung
ƒƒAufwandschätzung
und Risikoanalyse
ƒƒProjektbudgetplanung
und Review
ƒƒChange Management
ƒƒUmsetzungskonzepte
ƒƒInbetriebnahme
brZ: ein ProJektorientiertes unternehmen
Für Mag. Brigitte Schaden, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des pma - Projekt Management Austria, erfüllt das
BRZ alle Kriterien für ein „Projektorientiertes Unternehmen“.
ƒƒAnwendung von „Management by Projects“ als
Organisationsstrategie
ƒƒUnternehmensweite Standards für Projekt- und
Programm-Management
ƒƒSteuerung der Projekte über ProjektportfolioManagement
ƒƒSpezifische permanente Organisationen zur Integration
von Projekt- und Programm-Management
ƒƒExplizite Projekt- und Programm-Managementkultur
Dieser Ansatz reduziert die Entwurfsphase auf das erforderliche Mindestmaß und produziert im Entwicklungsprozess
so früh wie möglich für den Auftraggeber verwendbare Resultate. Diese Ergebnisse - wie beispielsweise ausführbare
Projektmanager/innen im BRZ werden gemäß den RichtSoftware - stehen sofort zur Verfügung und ermöglichen
linien der International Project Management Association
es, flexibler auf sich ändernde Rahmenbedingungen zu re(IPMA) ausgebildet. Kunden und Partner des BRZ können daagieren. „Der Kunde ,lernt‘ beim
rauf vertrauen, dass ihre Projekte
agilen Vorgehen Stück für Stück
vom Kick-off bis zum Abschluss
mit und kann in kleinen Annähekompetent geführt werden. Ein
rungsschritten seine Erwartungen
wesentliches Qualitätsmerkmal
und Vorstellungen während der
ist dabei die IPMA-Zertifizierung.
Anzahl Projekte 2014 400
Entwicklung konkretisieren und
Markus Koch dazu: „Unsere ProAuftragsvolumen
laufend einbringen“, so Lauer.
jektmanager/innen verfügen über
Projekte 2014
64 mio. eur
umfangreiches Know-how und
klassisch / agil:
langjährige Erfahrung auf Basis
Zertifizierte Projektkombination als antWort
einer Vielzahl von erfolgreich ableiter/innen
Klassische Methoden funktioniegewickelten Projekten.“ Aktuell
(nach IPMA Standard) 56
ren dann am besten, wenn die Ansind 56 BRZ-Mitarbeiter/innen
forderungen abschätzbar sind und
nach IPMA-Standards als Prosich kaum ändern, eine große Sijekt- bzw. Senior-Projektleiter/in
cherheit und Nachvollziehbarkeit
zertifiziert.
in der Entwicklung und Dokumentation erforderlich ist oder
wenn strenge Richtlinien in der Auftraggeber/Auftragnehbest Practice elak
mer-Beziehung bestehen. Agile Methoden sind daher nicht
Als IT-Dienstleister und marktführender E-Governmentüberall und jederzeit einsetzbar. Doch: „Bei großer UnsiPartner der österreichischen Bundesverwaltung ist das
cherheit der Anforderungen und nicht klar definierbarem
BRZ Partner bei der Entwicklung und Umsetzung internaErgebnis, bei größtmöglicher Sichtbarkeit des Fortschritts
tional anerkannter Best Practices. Zu Referenzprojekten
oder beim Einsatz neuer und unbekannter Technologien,
zählen u. a. FinanzOnline, die Haushaltsverrechnung und
treten die Stärken agiler Methoden eindeutig hervor“, erdas Personalmanagement des Bundes, das Firmen- und
klärt Markus Koch. „Das BRZ versucht daher, aus einer
Grundbuch oder die Verfahrensautomation Justiz und der
Kombination beider Modelle eine Antwort auf die Schwachelektronische Rechtsverkehr.
stellen der klassischen Vorgehensweisen zu geben.“
5
6
ProJektmanagement international
ProJektmanagement international
GUTE PLANUNG
SchwER GEMAchT
bei
ei internationalen Justiz-Projekten wird „grenzenloses“
Projektmanagement zur herausforderung
die mitgliedstaaten der europäischen
union wachsen nicht nur politisch
und wirtschaftlich enger zusammen.
auch die Verwaltung kooperiert über
nationale grenzen hinweg. ein laufendes gemeinsames eu-Projekt ist
e-Justice-communication via onlinedata-exchange (e-codeX). Ziel ist es,
den bürgerinnen und bürgern sowie
unternehmen einen besseren Zugang
zu Justiz-anwendungen anderer europäischer länder zu ermöglichen. das
Zusammenspiel der unterschiedlichen
rechtssysteme soll dabei elektronisch
ohne medienbrüche funktionieren.
Für die finanzielle Unterstützung von
e-CODEX gibt die EU Bedingungen
vor. Sie fördert etwa die technische
Entwicklung für das grenzüberschrei-
Von Beginn an arbeitete man mit Hochtende Zusammenwirken nationaler
druck daran, möglichst rasch die zwei
Systeme, nicht die Finanzierung dieser
Verfahren für den Pilotbetrieb auslokalen IT-Lösungen selbst. Besonzuwählen. Sehr bald zeigte sich, wie
ders herausfordernd ist die Vorgabe,
unterschiedlich die Rahmenbedindass bereits mit dem Beginn des dritten Projektjahres
zwei neue juridi„Die Teilnahme an geförderten EUsche Verfahren,
Projekten ist freiwillig. Wenn vereinsogenannte Pilotthemen, eurobarte Leistungen ausbleiben, gibt es despaweit elektrohalb auch keine Möglichkeit zu Sanktionen.“
nisch in Betrieb
DI Robert Behr (BRZ)
gehen müssen.
Erst danach entgungen der einzelnen Staaten waren.
scheidet die EU-Kommission, ob die
Wiederholt waren Länder an unterLänder finanzielle Unterstützung beschiedlichen Pilotthemen interessiert,
kommen oder nicht. Sie könnte einen
erkannten aber nach tiefer gehenden
Teil der Fördergelder bei ausbleibenAnalysen, dass wichtige Voraussetzunder Umsetzung dieser vertraglichen
gen fehlten. „Vorschläge eines Landes
Vorgabe wieder zurückziehen.
hatten oft in anderen Staaten keine
geeigneten rechtlichen Grundlagen
oder waren für IT-Investitionen nicht
relevant genug“, erklärt DI Robert
Behr, BRZ-Projektmanager im Bereich Justiz-Anwendungen. „Die EUKommission erwartete Lösungen, die
für die Bevölkerung, Unternehmen und
Behörden klare Vorteile bringen.“
hürden VerZögern realisierung
Aufgrund dieser Hürden mussten immer wieder alternative Pilotthemen
gesucht, analysiert und zwischen den
Mitgliedstaaten und der Kommission
verhandelt werden. Das benötigte viel
Zeit und erlaubte den Projektpartnern
nur ein sehr grobes Planen ihrer IT-Investitionen. Mit wachsendem Zeitdruck
stieg auch das Risiko, die zwei gefor-
derten Pilotverfahren nicht rechtzeitig
in Betrieb nehmen zu können und somit die EU-Förderung für bereits angelaufene Kosten nicht zu erhalten.
ersetzt. Da Videokonferenzen oft technisch nicht möglich waren, wurden die
Kosten für Dienstreisen von Vertretern anderer Länder aus der eigenen
Tasche übernommen“, erzählt Robert
Behr. Das Europäische Parlament
sieht für Projekte auf europäischer
Ebene nur eine freiwillige Teilnahme vor. Wenn vereinbarte Leistungen
ausbleiben, gibt es deshalb auch keine
Möglichkeit zu Sanktionen.
Die Rahmenbedingungen
in den Staaten der Pro„Längerfristig braucht es einjektteilnehmer/innen wafach eine verbesserte EU-rechtren nicht nur sehr unterschiedlich, sie änderten
liche Basis und umfassende technisich auch laufend. In Spasche Standards in allen Mitgliedstaaten.“
nien, das gemeinsam mit
Dr. Martin Schneider (BMJ)
Österreich ein Arbeitspaket bearbeiten sollte,
Pragmatische lösungen
gab es mehrere Monate lang keine AnDa der zeitliche Druck zwei Pilotthesprechpartner. Aufgrund drastischer
men umzusetzen immer größer wurde,
Sparmaßnahmen wurden Projekte
brachte Österreich die Realisierung
gestoppt. „Einige spanische Kollegen
grenzüberschreitender Mahnverfahmussten sich aus e-CODEX zurückren als Projektidee ein. Diese baut auf
ziehen oder bekamen keine Auslagen
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8
ProJektmanagement international
ProJektmanagement – gastkommentar
wELchE TRENDS BESTIMMEN DIE
ZUKUNFT DES PROJEKTMANAGEMENTS?
gastkommentar von katharina radlinger (pma young crew)
„Veränderungen begünstigen nur den, der darauf vorbereitet ist.“
Louis Pasteur, französischer Chemiker und Mikrobiologe
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Ehrgeiziger Zeitplan erlaubt nur grob
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Planung
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Kein übergeordneter Projektmana
ger mit
alleiniger Entscheidungsgewalt
ƒƒ
Keine Sanktionsmöglichkeit für Proj
ektpartner
ƒƒ
Unterschiedliche rechtliche und tech
nische
Rahmenbedingungen
ƒƒ
Ständig wechselnde Rahmenbed
ingungen
(Budgetkürzungen)
besonders einfachen Abläufen auf und
hatte deshalb gute Umsetzungschancen. Eine Hürde galt es aber noch zu
nehmen: Manche EU-Staaten setzen
bei ihren nationalen Lösungen eine
elektronische Signatur voraus. Im
Elektronischen Rechtsverkehr (ERV)
Österreichs ist eine solche – aus nachvollziehbaren, gesetzeskonformen und
sehr praktischen Gründen – nicht vorgesehen. Daher bemühte man sich
um eine rechtliche Lösung, um diese
Pilotidee dennoch weiter vorantreiben
zu können. Eine Vereinbarung gelang
schließlich mit dem Kunstgriff „Circleof-Trust“.
Im ERV kann jedes Dokument eindeutig
einem Autor zugeordnet werden. Jede
nachträgliche Änderung an einem solchen Dokument kann identifiziert werden. Damit erfüllt diese technische
Lösung prinzipiell dieselben Voraussetzungen wie eine elektronische Signatur. Durch den „Circle-of-Trust“ gilt
die rechtliche Bestätigung eines elektronischen Dokumentes in einem Land
automatisch auch für Verfahren bei einem Projektpartner. So konnte die ös-
terreichische Justiz verhindern, kurzfristig die
Einführung einer digitalen Signatur für den EVR
technisch entwickeln zu
müssen. „Ich kenne kein
internationales Projekt
ohne derartige Probleme“, spricht Robert Behr
aus Erfahrung. „Aber
bisher konnten wir Hürden wie diese immer mit
einer gesunden Portion
Pragmatismus überwinden, sodass wir letztlich
dennoch Erfolg hatten.“
resümiert Dr. Martin Schneider, Leiter der Rechtsinformatikabteilung des
Bundesministeriums für Justiz. Gerade internationale Projekte verlangen
Voraussetzungen, die in den einzelnen
Ländern oder auf europäischer Ebene erst geschaffen werden müssen.
„Längerfristig braucht es einfach eine
verbesserte EU-rechtliche Basis und
umfassende technische Standards in
allen Mitgliedstaaten.“
Wieso nimmt die österreichische Justiz
trotz aller Hürden und Probleme immer wieder an internationalen Projekten wie e-CODEX teil? „Durch unsere
Mitarbeit bei internationalen Projekten
können wir österreichische Interessen
einbringen und unser Know-how aufbauen. Zu guter Letzt können wir so
auch EU-Mittel lukrieren. Das ist bei
immer knapper werdenden nationalen
Budgets kein zu vernachlässigender
Faktor“, so Martin Schneider.
langJährige erfahrung hilft
Trotz der zahlreichen Hürden und
Probleme kam es nur zu einer Verzögerung von sechs Monaten. Mitte
2013 startete mit dem EU-Mahnverfahren der erste Pilotbetrieb im Rahmen des e-CODEX-Projekts. Seither
ist zwischen Österreich, Deutschland
und Italien das grenzüberschreitende
elektronische Einbringen von Klagen
möglich. Da mittlerweile neue Länder
und weitere Pilotthemen dazukamen, hat
die EU-Kommission
die Projektzeit um
drei Jahre verlänn
gert. e-CODEX läuft
hinterfrage
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noch bis Mitte 2016.
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vor allem nach pragE-Governm
matischen, wenn auch
nicht immer perfekten Lösungen suchen“,
ein trend ist etwas, das sich abzeichnet, aber noch nicht
vollendet ist. er steht auch für das einschlagen einer neuen richtung. trends sind deshalb mit Veränderung verbunden. sie werden das anwendungsgebiet des Projektmanagements und die rolle von Projektmanager/innen
verändern. die arbeit in diesem bereich wird herausfordernder. darauf sollten sich vor allem junge Projektmanager/innen einstellen. für folgende vier trends ist Projektmanagement schon jetzt gerüstet:
soft skills
Projektmanager/innen müssen zunehmend auf zwischenmenschliche Befindlichkeiten
reagieren. Zur Führung und
Gestaltung von Projektteams
sind Soft Skills deshalb unerlässlich. Die Globalisierung bewirkt, dass auch interkulturelle
Kompetenzen einen wachsenden Stellenwert einnehmen.
Kaum ein Projekt in internationalen Konzernen wird mit einem rein lokalen Projektteam
umgesetzt. Zusätzlich zur Bewertung der Projektmanager/
innen über Hard Skills, rücken
daher künftig verstärkt Soft
Skills ins Blickfeld. Die pma Projekt Management Austria
trägt diesem Trend Rechnung
und bezieht diese in den Zertifizierungsprozess ein.
viele Curricula (wie z. B. Wirtschaft, Technik) Projektmanagement-Kurse integriert. Im Rahmen dieser wird immer
öfter eine pma/IPMA®-Zertifizierung zum Nachweis der
Fähigkeiten und Kenntnisse angeboten. Zertifizierungen
werden also in Zukunft weiter in ihrer Verbreitung und Bedeutung steigen.
digitale transformation
Die Nutzung moderner Kommunikationskanäle ist ein gesellschaftlicher Trend, der auch Einzug in die Projektarbeit
findet. So zeichnet sich ein vermehrter Einsatz von Social
Media-ähnlichen Plattformen ab.
Die Abwicklung der Kommunikation z. B. in Form von Foren erhöht
die Transparenz und Datensicherheit. So wird man in der IT-Branche kaum etablierte Firmen finden, die zur Fehlerbehebung noch
E-Mails verwenden. Hier sind Bug
Tracking Tools – also elektronische Fallbearbeitungssysteme für
die Software-Entwicklung – schon
sehr lange gebräuchlich.
agile methoden
Die Kombination von agilen Methoden mit ProjektmanagementTools und -Arbeitsweisen hat bei
Die WU-Absolventin Mag. Katharina Radder Software-Entwicklung bereits
linger arbeitet als Systems Analyst und ist
zahlreiche Erfolge hervorgebracht.
„Chair of the Board” des pma young crew
Bevor agile Methoden zum Einsatz
Management Boards. Unterstützt von ihkommen, muss jedoch evaluiert
rer Muttergesellschaft, der pma - Projekt
werden, ob die Projekte auch für
Management Austria, dient die pma young
deren Einsatz geeignet sind. Aufcrew der Förderung des Berufsbilds.
ZertifiZierungen
grund des „lean development“Im Fokus des Netzwerks von jungen
Projekte werden vielfach einAnsatzes bleibt oftmals eine umProjektmanager/innen für junge Projektgesetzt, ohne dass diese von
fangreiche Dokumentation, die
manager/innen steht der Erfahrungszertifizierten Projektmanahäufig Voraussetzung für Zertifiaustausch mit Expertinnen und Experten
gerinnen und -managern gezierungen ist, auf der Strecke. Agisowie Gleichgesinnten.
leitet werden. Bei der Einfühle Methoden können deshalb nur
rung eines neuen Produktes
dann erfolgreich angewandt werübernehmen beispielsweise
den, wenn keine umfangreichen
häufig Produktmanager/innen
Dokumentations- oder Zertifiziedas Projektmanagement. Die Bildungslandschaft hat sich
rungsanforderungen bestehen. Projektmanagement wird
an solche Use Cases angepasst. Zusätzlich zu Projektdurch diesen flexibleren Ansatz also nicht ersetzt, sondern
management-Lehrgängen und -Ausbildungen werden in
bestenfalls ergänzt.
9
10
Projektmanagement – Interview
Projektmanagement – Interview
Projektmanagement
gewinnt zunehmend
an Bedeutung“
Interview mit Brigitte Schaden
und Günther Lauer
Welchen Stellenwert hat Projektmanagement heute?
Brigitte Schaden: In einer globalisierten Welt nimmt die
Komplexität von Projekten stetig zu und damit auch die Bedeutung von Projektmanagement (PM). Dass immer häufiger in Rechnungshofberichten schlechtes PM angekreidet
wird, ist durchaus auch ein Beweis der gestiegenen Anerkennung.
Günther Lauer: PM hat durch die Zunahme der organisatorischen und technischen Komplexität vernetzter IT-Systeme und der Digitalisierung verwaltungsübergreifender
Prozesse weiter an Bedeutung gewonnen. Es ist heutzutage
ein wesentlicher Erfolgsfaktor zur Bewältigung komplexer
Projekte in und um die IT.
Wieviel darf Projektmanagement kosten?
Was erwartet man sich von Projektauftraggebern?
Brigitte Schaden: Als Faustregel wird meistens ein Prozentsatz vom Gesamtbudget
angenommen. Das greift aber
zu kurz. Besser ist, sich auf einen Prozentsatz der insgesamt
investierten Personentage zu
einigen und dann, je nach Komplexität des Projektes, Zuschläge zu rechnen. Die Komplexität
des Projektes besteht dabei aus
unterschiedlich zu bewertenden
Komponenten, wie z. B. dem
Gesamtbudget, der Anzahl an
involvierten Organisationen, den
Risiken, der Dynamik des Umfeldes, etc.
Brigitte Schaden: Leider setzen sich Auftraggeber nach wie
vor zu selten mit PM auseinander. Sie unterschätzen ihre
Aufgaben. Der interne Projektauftraggeber (IPAG) soll ja einerseits das Projekt intern „verkaufen“ und andererseits die
Projektleitung unterstützen. Unterstützung heißt dabei auch,
sich aktiv daran zu beteiligen – also an Fortschrittsberichten
wirklich interessiert sein und der Projektleitung auch physisch zur Verfügung stehen. Zu viele Auftraggeber möchten
nach wie vor am liebsten nicht gestört werden und erst am
Ende das – natürlich erfolgreiche – Projekt abnehmen.
Günther Lauer: Die aktive Wahrnehmung der IPAG-Rolle
bedeutet, die benötigten Ressourcen und Rahmenbedingungen rechtzeitig zur Verfügung zu stellen, aktives Projektmarketing zur Akzeptanz des Projektes zu betreiben
und nicht nur Eskalationsebene bei Problemen zu sein. Daher ist darauf zu achten, die Rolle des IPAG mit geeigneten
Personen zu besetzen.
Ist „agiles Projektmanagement“ nur ein Schlagwort?
Brigitte Schaden: Es gibt sicher viele Projekte, wo es nötig
ist, in kürzeren Zyklen zu planen und umzusetzen – besonders dort, wo der Kunde noch nicht ganz sicher ist, in welche
Richtung es gehen soll bzw. bei Projekten, die sehr dynami-
Günther Lauer: Agile Vorgehensmethoden sollen dann zum
Einsatz kommen, wenn der Weg
zu einem gewünschten Ergebnis
zu Beginn des Projektes noch
nicht detailliert genug beschrieben werden kann. Der Kunde
„lernt“ beim agilen Vorgehen
Stück für Stück mit und kann in
kleinen Annäherungsschritten
seine Erwartungen und Vorstellungen während der Entwicklung
konkretisieren und laufend einbringen. Im Vergleich dazu bedürfen spätere Änderungen und
Anpassungen bei klassischen
Vorgehensmodellen eines aufwendigen (und teuren) Re-Engineerings der Kernkomponenten.
sche Rahmenbedingungen haben. Der Begriff des „agilen
Projektmanagements“ ist missverständlich: Denn bei der
Anwendung eines agilen Vorgehensmodells sind die Prozesse und Methoden des PM nicht grundsätzlich von jenen
Prozessen und Methoden des PM zu unterscheiden, die für
klassische Vorgehensmodelle (z. B. V-Modell1 oder Wasserfallmodell2) eingesetzt werden.
Günther Lauer: Bei mittel- bis hochkomplexen Projekten
bewerten wir bei uns im BRZ den PM-Anteil anhand einer
Komplexitätsmatrix. Diese beinhaltet acht Elemente wie
z. B. involvierte Parteien, Erstmaligkeit der technischen
Lösung oder Unterstützung durch Kunden und Lieferanten.
Das hat sich in der Praxis bewährt.
Wie sieht die Zukunft von Projektmanagement aus?
Brigitte Schaden: Digitalisierung und Social Media haben
mehr und mehr Einfluss auf die Kommunikation. Die Diversität wird weiter steigen und generell auch das Arbeitstempo. Diesen Entwicklungen wird sich PM stellen müssen.
Ich bin daher überzeugt, dass besonders Sozialkompetenzen den Erfolgsfaktor der Zukunft darstellen. Coaching als
Unterstützung und Stärkung der Projektleiter/innen wird
„normal“ sein, Mediationen bei Konfliktsituationen die gängige Methode. Auch das Sichtbarmachen von herausfordernden Situationen oder Themen in Strukturaufstellungen
wird öfter eingesetzt werden.
Günther Lauer: Die technische Komplexität wird durch die
Integration neuer Lösungen in bestehende vernetzte Systemlandschaften weiter steigen. Um diese Herausforderung bewältigen zu können, brauchen Projektleiter/innen
mehr und mehr technischen Background. Hinzu kommt die
Kulturänderung im Bereich der Kommunikation. Mehr Dynamik und mehr Tempo bedeuten, dass alle enorm kurze
Reaktionszeiten erwarten. Dies stellt natürlich hohe Ansprüche an die sozialen Kompetenzen von Projektleiterinnen und Projektleitern.
1
Das V-Modell ist ein Vorgehensmodell in der Software-Entwicklung, bei dem der
Prozess in Phasen organisiert wird. Neben diesen Entwicklungsphasen definiert
das V-Modell auch das Vorgehen zur Qualitätssicherung phasenweise.
2
Das Wasserfallmodell ist ein lineares Vorgehensmodell, das in Phasen organisiert wird. Dabei gehen die Phasenergebnisse (wie bei einem Wasserfall) immer
als bindende Vorgaben für die nächste Phase ein.
Mag. Brigitte Schaden ist Managementberaterin, Coach und Wirtschaftsmediatorin sowie geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des
pma. Sie engagiert sich in verschiedenen Projektmanagement-Verbänden, u.a. als IPMA-Präsidentin.
Ing. Günther Lauer ist Prokurist
und Bereichsleiter für E-Government im BRZ. Er baute das BRZProjektmanagement-Office auf
und ist als Vorstandsmitglied des
pma für Zertifizierungsverfahren
zuständig.
11
12
ProJektmanagement
ProJektmanagement
PROJEKTMANAGEMENT
IN DER PRAxIS
brZ-kunden im gespräch über die bedeutung von Projektmanagement
Wie wichtig ist Projektmanagement zur Erreichung Ihrer Ziele?
Welche speziellen Anforderungen hat Ihre Organisation
an das Projektmanagement?
di dr. franz haider
& Kommunikationstechnik,
Leiter der Abteilung Informationsvation & Technologie
Bundesministerium für Verkehr, Inno
Gutes, professionelles Projektmanagement ist die Voraussetzen
zung, um IT-Projekte zügig umzuset
enen
und
verb
n
ekte
Proj
den
mit
und die
Ziele zu erreichen.
Eine Anforderung ist die Auswahl
der richtigen Größenordnung des
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Projektmanagements. Ich habe Proj
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auch überdimensioniert.
lässigt wurde, manchmal war es aber
Skills der eingesetzten
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Eine weitere Anforderung
nntnis ist wichtig, aber
Projektmanager/innen. Methodenke
ektleiter/innen sollen
Proj
–
genauso wichtig sind die Soft Skills
en.
könn
gut mit Menschen umgehen
dr. Peter hubalek
Leiter der Abteilung Informa
tions- & Kommunikationste
chnik,
Bundesministerium für Jus
tiz
Bei größeren Projekten ist
professionelles Projektmanagem
ent
notwendig. Es geht dann um
Organisation, Koordination, kaufmänni
sche Fragen
und Administration. Davon
müssen die
Teams in der Entwicklung
und Betrieb
entlastet werden.
Pragmatisch und einfach ges
agt:
so viel Projektmanagement
wie
nötig und so wenig wie mö
glich. Dafür muss das Projekt
management fachliches Wissen
mitbringen und die beteilig
ten
Personen gut kennen. So
können wir rasch auf ungepl
ante
Situationen reagieren. Das
angesprochene Wissen hilf
t dem
Projektmanagement, sehr
schnell gute Lösungsvorsc
hläge
zusammenzustellen. Meist
ist das nützlicher als aufwen
dig
erstellte Dokumente.
di udo linauer
Leiter des Zentra
len Informatikdien
stes (ZID),
Technische Unive
rsität Wien (TU W
ien)
hr dr. günther schuster
Amtsleiter, Bundesamt für
Soziales & Behindertenwesen
–
Sozialministeriumservice
Unsere Aufgabe ist
es, Ergebnisse
zu liefern. Diese An
for
derung können wir aufgrund
unseres Fachwiss
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und guter Organis
ation erfüllen. Ko
mplexe Problemste
llungen, gleichgü
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ob in Forschung
oder Verwaltung,
werden in Form von Pr
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t.
Die Projektform ist
eine strategische Vorgabe, ab
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Alltag. Dies ist he
rausfordernd, we
il wir als TU Wien
neuesten Trends
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und Technologien
aufgreifen. Ich bin
überzeugt, dass
jedoch
die Umsetzung in
Projekten und gu
jektmanagement
tes Prounsere Innovation
skraft nicht behin
sondern die Zieler
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reichung unterstü
tzen.
Projektmanagement ist für
eine
moderne öffentliche Ver
waltung durch die hohe Dynam
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Entwicklung der Aufgabenb
ereiche, die
damit verbundenen Zeitlinie
n und die
aktuelle Ressourcensituation
eine zwingende Notwendigkeit und
gehört mittlerweile zum Standardinstru
mentarium
zur Sicherstellung der Zielerr
eichung.
Klare Zielvorgaben und Ver
antwortlichkeiten, eine gute
Anbindung an die Linienorga
nisation sowie eine ökonomische und ergebnisorient
ierte Prozessgestaltung sind
nach
meinen Erfahrungen die zen
tralen Anforderungen an ein
erfolgreiches Projektmanagem
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mag. andrea
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Leiterin der Ab etz-Petrov
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agentur (OeBFA)
Eine klare Zielsetzung und eine realistische Planung verhelfen Prohluss
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14
IT-NEWS
IT-NEWS
Renate Munzenrieder und Christoph Zalto
(BMF) unterstützen mit FinPol Online die
Arbeit des Leiters der Finanzpolizei Wilfried
Lehner MLS (Mitte) und seines Teams.
Foto © Ing. Martin Zigler
Bewährte IT-Lösung
sorgt für mehr Effizienz
Seit zehn Jahren unterstützt FinPol Online die Finanzpolizei
bei ihrer Tätigkeit
Die Steuerreform der Regierung wurde mit Spannung erwartet. Das Volumen dieser Reform liegt bei über fünf
Milliarden Euro. Zur Gegenfinanzierung soll vor allem die Eindämmung
von Steuerbetrug beitragen – knapp
zwei Milliarden will die Regierung so
hereinbringen.
Der Anteil der Schattenwirtschaft am
offiziellen Bruttoinlandsprodukt Österreichs soll laut Univ.-Prof. Dr. Dr.
Friedrich Schneider von der Johannes Kepler Universität Linz heuer um
4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr
wachsen. Abgesehen vom Anstieg von
5,75 Prozent im Jahr 2014 ist dies das
stärkste Plus seit 2011. Größter Verlie-
rer beim „Pfusch“ sei der Staat, dem
dadurch Steuern und Sozialbeiträge in
Höhe von 2 bis 3,5 Mrd. Euro pro Jahr
entgehen, erklärt Friedrich Schneider.
Der Ökonom prognostiziert, dass die
Schattenwirtschaft 2015 auf 21,35 Milliarden Euro steigen könnte.*
Einen wesentlichen Beitrag bei der
Bekämpfung der Schattenwirtschaft
leistet die Finanzpolizei. Bei der Arbeit
dieser bundesweiten Organisationseinheit verlangt das Aufdecken von
Sozialdumping und Sozialbetrug von
Scheinfirmen besonders viel Akribie.
Es ist oft arbeits- und zeitintensiv, bis
ein Firmengeflecht vollends durchleuchtet werden kann. Die Mitarbeiter/
innen dieser Scheinfirmen nehmen
solange alle Sozialversicherungsleistungen in Anspruch. Die Bekämpfung
von Sozialbetrug in diesem Bereich soll
Schätzungen nach ab dem Jahr 2016
rund 200 Millionen einbringen.
Was die Finanzpolizei leistet
Die Finanzpolizei mit Sitz in Wien ist
seit Juli 2013 personell und wirtschaftlich selbstständig. Dienststellen gibt
es in jedem Finanzamt.
Zum Aufgabengebiet gehören die Aufdeckung von
ƒƒsteuerlich relevanten Sachverhal ten (z. B. NoVA oder Sicherung von
Abgabenansprüchen)
ƒƒillegaler Ausländerbeschäftigung
ƒƒVerstößen gegen die Bestimmun gen des Arbeitsvertragsrechts
ƒƒVerstößen gegen die Meldepflich ten des Arbeitslosenversicherungsgesetzes
ƒƒillegaler Gewerbeausübung
ƒƒSozialbetrug
ƒƒVerstößen im Zusammenhang
mit nationaler und internationaler
Arbeitskräfteüberlassung
ƒƒVerletzungen des Glücksspielgesetzes
FinPol Online unterstützt
die Arbeit
Die einzelnen Aufgabenbereiche der Finanzpolizei werden durch FinPol Online
maßgeblich unterstützt. Seit 2004 stellt
diese E-Government-Webanwendung
die Dokumentation der Aufgaben und
Tätigkeiten der Finanzpolizei sicher. FinPol Online gliedert sich in drei Module.
Arbeitsmarktaufgaben
In diesem Modul haben die Mitarbeiter/
innen der Finanzpolizei die Möglichkeit
Gesetzesverstöße von der Anzeige bis
zum rechtskräftigen Strafbescheid abzubilden. Alle Beweismittel sind in einem eigenen Archiv abgelegt. Diese sind
bundesweit für die Finanzpolizei, ressortinterne Organisationseinheiten und
auch für Mitarbeiter/innen externer Behörden wie z. B. der Bezirkshauptmannschaften und Magistrate einsehbar.
Sozialbetrug
Mit der Ausdehnung des Tätigkeitsfeldes der Finanzpolizei um den Bereich
Sozialbetrug wurde die bestehende
Anwendung erweitert. Diese funktionale Weiterentwicklung ermöglicht die
Dokumentation eines Sozialbetrugsfalles samt dessen Verbindungen zu
Arbeitsmarktfällen.
Glücksspiel
Seit 2010 gehören Glücksspielkontrollen ebenfalls zum Aufgabengebiet der
Finanzpolizei. Diese Entwicklung wurde auch in FinPol Online abgebildet.
Aufgrund der Dynamik der Gesetzgebung im Bereich Glücksspiel wird dieses Modul immer wieder grundlegenden Änderungen unterzogen.
Mit den stetig wachsenden Aufgabengebieten der Finanzpolizei wird auch
FinPol Online laufend durch das Bundesministerium für Finanzen (BMF)
und das BRZ weiterentwickelt. „Derzeit wird an der Umsetzung gesetzlicher Änderungen etwa im Bereich des
Arbeitskräfteüberlassungsgesetzes
gearbeitet“, so Maria Czwartos, Projektleiterin FinPol Online im BRZ.
Christoph Zalto, Projektmanager FinPol Online im BMF, ist zuversichtlich,
dass die künftigen Anforderungen an
die IT-Lösung in bewährter Zusammenarbeit realisiert werden. „FinPol
Online ist nun seit mehr als zehn Jahren im Einsatz. Es ist eine Anwendung,
die durch gesetzliche Änderungen
ständig modifiziert, adaptiert und somit auch optimiert wird. Für die Finanzpolizei ist sie zu einem essenziellen Arbeits-Tool geworden.“
*„Pfusch wird in Österreich heuer weiter steigen“
(Kurier, 04.02.2015)
15
16
IT-News
IT-News
Eine übersichtliche und verständliche Benutzerführung unterstützt bei
der raschen Eingabe der notwendigen Daten. Die erfolgreiche Annahme der elektronischen Rechnung
wird umgehend mit einer E-Mail bestätigt. Diese Bestätigung markiert
auch den Beginn der Zahlungsfrist
für den Bund und macht so den gesamten Bearbeitungsvorgang transparenter.
Erfolgsbilanz:
Die e-Rechnung feiert
Geburtstag
Ein Jahr nach der Einführung steht fest, dass die elektronische
Rechnungslegung sowohl Zeit als auch Kosten spart
Seit Anfang 2014 verpflichtet der Bund seine Vertragspartnerinnen und Vertragspartner, im Rahmen des
Waren- und Dienstleistungsverkehrs mit Bundesdienststellen, Rechnungen ausschließlich in elektronischer
Form einzubringen. Die gesetzliche Grundlage dafür bildet das IKT-Konsolidierungsgesetz.
Die Nutzung der elektronischen Rechnungen spart Zeit und
Kosten. Untersuchungen zeigen, dass pro eingebrachter
elektronischer Rechnung rund 15 Minuten an Zeit und etwa
zehn Euro für Verwaltungsaufwand gespart werden. Im Jahr
2014 wurden mehr als 765.000 Rechnungen von mehr als
35.000 Lieferantinnen und Lieferanten eingebracht.
Diese Zahlen zeugen von einer erfolgreichen Umstellung,
die europaweit hervorsticht. „Mit der elektronischen Rechnung setzen wir einen weiteren Meilenstein im E-Government und festigen Österreichs Spitzenposition im Bereich
der elektronischen Verwaltung“, so Dr. Gerhard Popp, Leiter
der IT-Sektion im BMF.
Hohe Benutzerfreundlichkeit
Beim Aufbau des elektronischen Systems wurde vor allem auf
die praktische Anwendbarkeit Wert gelegt. Schon in der Planungs- und Umsetzungsphase wurde versucht, auf die sehr
unterschiedlichen, spezifischen Bedürfnisse der Anwender/
innen einzugehen. „Die am Projekt beteiligten Mitarbeiter/
innen des BRZ spielten mit ihren innovativen Lösungen und
ihrer hohen Kompetenz dabei eine wichtige und starke Rolle“,
so der zuständige Abteilungsleiter im BMF, Christian Ihle.
„Die technische Kernkompetenz des BRZ bei der Übermittlung von Rechnungsdaten auf nationaler und internationaler Ebene erweist sich hier als wesentlicher Erfolgsfaktor“,
meint dazu Ernst Zbauzik, zuständiger BRZ-Abteilungsleiter.
„Wir betreiben unter anderem eine wichtige nationale Schnittstelle für das EU-Projekt ,Pan-European Public Procurement
Online‘ (PEPPOL), einen internationalen Übertragungsweg
für elektronische Rechnungen. Darüber hinaus sind wir auch
in Gremien zur EU-weiten Standardisierung und Vereinheitlichung der Grundlagen der e-Rechnung vertreten.“
„Beim Aufbau des Verfahrens wurde
vor allem auf die praktische Anwendbarkeit Wert gelegt. Eine übersichtliche und
verständliche Benutzerführung erleichtert
die rasche Rechnungseinbringung und
-bearbeitung. Die Zahlen aus dem Vorjahr
belegen, dass wir eine beispielhafte, erfolgreiche Lösung geschaffen haben.“
AL MinR Christian Ihle, BMF
Bundesverwaltung als Vorreiter
An der Realisierung der elektronischen Rechnung an die
öffentliche Verwaltung hatte auch die österreichische Wirtschaft großen Anteil. Sie machte sich für die Umsetzung
stark, da die Bundesverwaltung als Vorbild bei der Rechnungseinbringung in elektronischer Form dienen sollte.
Anlässlich des e-Rechnungs-Kongresses der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) Ende letzten Jahres hielt auch
WKO-Generalsekretär Dr. Herwig Höllinger fest, dass die
Einführung der elektronischen Rechnung natürlich nicht
ganz frei von Umstellungsschwierigkeiten für die Unternehmen gewesen sei. Manche kritischen Berichte in den
Nutzenpotenzial der elektronischen Rechnung voll auszuschöpfen“, ergänzt Sektionschef Popp.
Kein exklusives Service für den Bund
Das Verfahren der elektronischen Rechnung ist nicht als exklusives Service für den Bund gedacht, sondern steht auch
anderen Stellen als „elektronische Rechnung an die öffentliche Verwaltung“ offen. Auch hier ist es die Wirtschaft, die
die Möglichkeit der elektronischen Rechnungseinbringung
für alle Gebietskörperschaften und auch ausgegliederte Unternehmen einfordert. Das BRZ, als Betreiber der universell
nutzbaren e-Rechnungs-Schnittstelle zwischen Wirtschaft
und öffentlicher Verwaltung, liefert bee-Rechnung spart reits jetzt die technische Realisierung
dieser Vision.
„Die Nutzung der
Zeit und Geld. Es können rund 15
Minuten Bearbeitungsdauer und an die
zehn Euro für Verwaltungsaufwand gespart
werden. Trotz Umstellungshürden wurden wie erwartet bis Jahresende mehr als
765.000 elektronische Rechnungen eingebracht und rascher als bisher abgewickelt.“
SC Dr. Gerhard Popp, BMF
Medien waren jedoch übertrieben. Mitglieder der WKO berichteten ihm, dass sie nun tatsächlich schneller zu ihrem
Geld kommen. „Das belegt die erfreuliche Entwicklung“, so
Herwig Höllinger.
„Der nächste, schon begonnene Schritt
ist der Einsatz der elektronischen
Rechnung in Ländern und Gemeinden.
Diese profitieren bei der Einbringung
und zielgenauen Weiterleitung von eRechnungen von einem bewährten und
europaweit kompatiblen Standard“, erklärt Christian Ihle. Umso erfreulicher
ist es, dass das Land Oberösterreich als
erstes Bundesland diese Option bereits nutzt. Dem Einsatz
der elektronischen Rechnung in den Bundesländern und
Gemeinden steht somit nichts mehr im Weg.
www.erechnung.gv.at
Das Interesse der Wirtschaftsvertreter kommt nicht überraschend: Studien prognostizieren bei ausschließlicher Einbringung von Rechnungen in elektronischer Form – auch
im Business-to-Business-Bereich – ein jährliches Einsparungspotenzial von bis zu neun Milliarden Euro. Davon entfallen auf den Business-to-Government-Bereich rund 570
Millionen Euro pro Jahr.
„Damit ist das Bundesministerium für Finanzen mit dieser
Business-to-Government-Lösung auch im internationalen
Vergleich Vorreiter für die elektronische Rechnungslegung
im B2B-Bereich. Nun ist die Wirtschaft am Zug, das enorme
Kennzahlen:
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Ca. 10 Euro Verwaltungsaufwand-Ersparnis
pro e-Rechnung
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Rund 15 Minuten Zeitersparnis pro e-Rechnung
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Mehr als 35.000 Vertragspartnerinnen und
Vertragspartner
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Mehr als 765.000 eingebrachte elektronische
Rechnungen im Jahr 2014
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18
it-neWs
it-neWs
Kooperation, in deren Rahmen sich
Rechenzentren der öffentlichen Hand
gegenseitig unterstützen. Es werden
vorhandene Ressourcen besser genützt, übergreifende Synergien gehoben
und die Qualität in Form von rascherer
Fehlerbehebung gesteigert. Derartige
Verwaltungskooperationen können auf
technischer suPPort im fokus
dem Gebiet der Open-Source-Software
Gemeinsam wurde festlegt, welche
sehr effizient und leicht umgesetzt
Expertinnen und Experten im Notfall
werden, da keinerlei Konzernverträge
übergreifend zum Einsatz kommen
über Lizenzen, Folge„Ziel ist es, im Störungsfall gemein- Upgrades und Wartungen
sam, unter Einbindung der weltwei- mit rechtlichen Folgen involviert sind.
des jeweiligen Partners zuzugreifen
und gemeinsam, unter Einbindung der
weltweiten Foren, eine rasche Schadensbehebung zu erreichen“, ergänzt
Dr. Wilfried Jäger, Leiter „Zentrale
Services“ im BRZ.
VERwALTUNGSüBERGREIFEND
ZU MEhR EFFIZIENZ
open-source-datenbankbetrieb: kooperation zwischen
der stadt Wien und dem brZ
in rechenzentren sind die aufwände
für software-lizenzen, -Wartungen
und support-Verträge ein erheblicher
kostenfaktor. gerade datenbanken
spielen für die Performance von applikationen und für die datensicherheit eine sehr bedeutende rolle und
sind deshalb sehr teure Produkte. die
Verwaltung steht in der derzeitigen
budgetsituation unter dem massiven
druck, kosten zu senken. die Qualität soll darunter aber nicht leiden. es
ist deshalb naheliegend, lizenzfreie
und somit kostenlose open-sourcedatenbanken zu evaluieren und deren
einsatz in rechenzentren der Verwaltung zu forcieren.
Open-Source-Software ist gerade in
Rechenzentren bereits jetzt schon
eine dominante und auch bekannte
Größe. So sind seit langem Betriebssysteme wie SOLARIS oder LINUX
schen Akt im Land Wien – eingesetzt.
oder Webserver wie Apache oder TomDie Idee dahinter: Im Problemfall könCat wesentliche Technologieträger.
nen sich das BRZ und die Stadt Wien
Neben den wegfallenden Lizenz- und
gegenseitig unterstützen. „Das entWartungskosten sind vor allem die
spricht dem Community-Gedanken
Stabilität und die rasche Verfügbarkeit
von Open-Source-Software und auvon Softwareupdates für Korrekturen
Vorteile. Der Support wird
in der Regel von externen
„Der offene Quellcode garantiert
Firmen zugekauft. Diese
die Transparenz der verwendeten
„Enterprise Agreements“
Software und erhöht so das Vertrauen.“
stellen ein weiteres Einsparungspotenzial dar.
Ing. Christian Gebauer, Fachbereichsleiter in
„Der Aufbau einer Verwaltungs-Community, die Wissen gemeinsam nutzt
und auf kostengünstige Shared-ITServices setzt, ist in Zeiten knapper
Budgets ein Modell mit viel Potenzial“,
blickt Dr. Wilfried Jäger in die Zukunft.
„Unsere übergreifende Verwaltungszusammenarbeit mit der MA 14 dient
der Festigung der Positionierung des
BRZ als strategischer Kooperationspartner innerhalb der österreichischen Verwaltung.“
Die künftige Entwicklung
Dr. Wilfried Jäger, Leiter „Zentrale Services“ im BRZ dieser Kooperationsform
ermöglicht, dass verwaltungsspezifische Erweiterungen jeund wie der Ablauf einer solchen Fehderzeit unkompliziert erstellt und den
lerbehebung erfolgen soll. Dezidiert
anderen Verwaltungseinheiten probausgeschlossen werden gegenseitilemlos zur kostenlosen Nutzung zur
ge Fernzugriffe auf die Datenbanken
Verfügung gestellt werden können.
oder der Austausch von Daten der BeDamit wird verwaltungsspezifisches
hörden. Der Fokus liegt ganz klar auf
Wissen geteilt. Ing. Christian Gebauer:
dem technischen Support im Fall einer
„Der offene Quellcode garantiert die
Schadensbehebung. „Deshalb steht
nun zu Beginn das gegenseitige Kennenlernen, der Austausch über operative Fragen und vor allem das Erlernen
Open-Source-Software
von Routinen auf dem Programm“, erAls Open-Source wird Software definiert, deren Lizenzverträge den
läutert Dr. Wilfried Jäger.
folgenden drei Merkmalen entsprechen:
ßerdem baut diese Idee auf den bereits etablierten Kontakten der MA 14
mit dem BRZ auf und führt diese noch
weiter“, so Ing. Christian Gebauer,
Fachbereichsleiter in der MA 14.
„Bei Bedarf können das BRZ und wir
schon jetzt mehr als zehn hochqualifizierte Datenbank-Expertinnen und
-Experten mit PostgreSQL-Know-how
einsetzen“, erklärt Ing. Christian Gebauer. „Je mehr Partner sich einer
Kooperation wie der unseren anschließen, desto größer wird der Pool an Expertinnen und Experten. Desto größer
wird auch eine rasche Lösungswahrscheinlichkeit.“ Aus diesem Grund
wurde ein offener, leicht erweiterbarer
Kooperationsvertrag geschlossen.
„Unmittelbares Ziel unseres Kooperationsagreements ist es, im Störungsfall sofort auf die kompetente Hilfe
agreement mit PotenZial
Der Vertrag zwischen der MA 14 und
dem BRZ festigt eine Bund-Länder-
der MA 14
gemeinsame sache
Das BRZ hat mit Unterstützung der
Stadt Wien die Open-Source-Datenbank PostgreSQL eingeführt. Diese
wird in der Abteilung für Automationsunterstützte Datenverarbeitung, Informations- und Kommunikationstechnologie (MA 14) der Stadt Wien bereits
erfolgreich bei verwaltungskritischen
Anwendungen – etwa dem elektroni-
ten Foren, eine rasche Schadensbehebung
zu erreichen.“
Transparenz der verwendeten Software und erhöht so das Vertrauen. Die
jeweiligen Expertinnen und Experten
aus den Fachbereichen und Ressorts
können den Code einfach analysieren
und so Implementierungsaufwände,
spezifische Nutzungsgebiete und nötige Erweiterungen rasch einschätzen.“
ƒƒ
Der Quelltext liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form vor.
ƒƒ
Es gibt keine Nutzungsbeschränkungen, d. h. die Software darf
beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden.
ƒƒ
Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden.
OSSBIG
Das BRZ ist Gründungsmitglied der Open Source Software Business
Information Group (OSSBIG). In diesem Verein haben sich die größten privaten und öffentlichen Rechenzentren zusammengeschlossen.
Schwerpunkte sind der Erfahrungsaustausch sowie die gegenseitige
Unterstützung bei der Auswahl von Open-Source-Software, Implementierungsprojekten oder dem Betrieb.
www.ossbig.at
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20
IT-NEWS
IT-NEWS
„Es ist Herausforderung und Motivation
zugleich, täglich neue Angriffe und Bedrohungen zu analysieren und abzuwehren.“
DI Stefan Poschinger, Leiter BRZ-CERT
„Die Idee, eine solche Zentrale zu schaffen, ergab sich aus
dem Arbeitsalltag. Die Erfahrung zeigt, dass die Zeit zwischen der Warnung vor Sicherheitsbedrohungen und verübten Attacken ständig kürzer wird. Die erfolgreiche Behebung der Schwachstelle hängt erheblich von der Reduktion
der Reaktions- und Behebungszeiten ab“, erklärt Johannes
Mariel. „Damit kann das BRZ rasch auf aktuelle Sicherheitsbedrohungen reagieren.“
Zusammenarbeit
für mehr Sicherheit
Rund um die Uhr für unsere Kunden im Einsatz:
Schnellere Reaktionszeiten dank neuer Sicherheitszentrale im BRZ
Für IT-Verantwortliche war 2014 weltweit ein besonders
arbeitsintensives Jahr. Massive Sicherheitslücken wie
Heartbleed, Shellshock oder Poodle wurden öffentlich und
stellten große Angriffsflächen für Hacker dar. Die Aufgabe,
IT-Systeme vor Angreifern zu schützen, wird auch heuer
keine leichte, denn die Bedrohungen werden voraussichtlich weiter zunehmen. Die Prognose für die nächsten zwölf
Monate zeigt folgendes Szenario:
ƒƒAufdeckung von weiteren schweren Sicherheitsschwachstellen, sowohl in kommerziellen als auch in OpenSource-Produkten.
ƒƒIntensivierung der Angriffe mit Phishing-Mails: Trojaner
können so auf fremden Rechnern installiert werden, um
Daten zu stehlen oder sogar das System zu übernehmen.
ƒƒZunahme von politisch motivierten Attacken, speziell im
Government-Bereich.
ƒƒGefährdung durch die nach wie vor äußerst schwer zu
identifizierenden Advanced Persistent Threats – also
die fortgeschrittenen, andauernden Bedrohungen –, die
hochprofessionell und gezielt durchgeführt werden.
Internationale Statistiken belegen, dass Organisationen in
den Kategorien „Rechenzentrum“ und „Government“ als
hoch gefährdet eingestuft werden. Das Bundesrechenzentrum ist also ein begehrtes Angriffsziel. Aus diesem Grund
ist Sicherheit ein Kernelement der Unternehmensstrategie.
„Wir sind heute gut auf diese Situation vorbereitet und arbeiten intensiv daran, das auch morgen zu sein“, so Chief
Information Security Officer Ing. Johannes Mariel.
Die neue BRZ-Sicherheitszentrale
Auf Initiative des Bundeskanzleramts vernetzten sich vor vier
Jahren die Computer Emergency Response Teams (CERT)
von Unternehmen aus der IT-Branche. Das BRZ-CERT ist
ebenfalls ein Partner. Der CERT-Verbund hat sich zum Ziel
gesetzt, die IKT-Sicherheit in Österreich zu gewährleisten,
indem alle verfügbaren Kräfte gebündelt und das gemeinsame Know-how optimal genutzt wird.
Das BRZ-CERT gehört organisatorisch zur Stabsabteilung
für Sicherheit und Qualität. Es arbeitet eng mit den Mitarbeiter/innen des BRZ-Infrastrukturbereichs zusammen, die
für die Sicherstellung der Services und Überwachung der
IT-Infrastruktur verantwortlich sind. Die Kooperation mit
den sogenannten System Security Engineers wurde zunehmend intensiviert und erfolgreich ausgebaut. Ende letzten
Jahres setzte das BRZ den nächsten Schritt zur Stärkung
des BRZ-CERT: Die Mitarbeiter und zwei System Security
Engineers für Schwachstellen-Management sowie zur Bekämpfung von Schad-Software bezogen gemeinsam die neu
geschaffene Sicherheitszentrale im BRZ-Haupthaus.
Was leistet das BRZ-CERT?
Zu den Aufgaben des BRZ-CERT zählen proaktive Sicherheitsmaßnahmen wie die Warnung vor Sicherheitsbedrohungen und die Koordination von reaktiven Maßnahmen bei
Sicherheitsvorfällen. Darüber hinaus bietet es den BRZKunden eine Reihe von Sicherheitsdienstleistungen an, die
den Betrieb von Sicherheitssystemen, die Durchführung
bzw. Koordination von technischen Sicherheitsaudits, die
Datenträgervernichtung und Beratungsleistungen in Sicherheitsangelegenheiten umfassen.
Die prognostizierte Entwicklung der Bedrohungen macht die
operative Überwachung der Sicherheitssysteme zunehmend
zu einem stetig wachsenden Aufgabenbereich des BRZCERT. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Kampf gegen
Phishing-Attacken. So verstecken sich etwa in sogenannten
Telekom-Mails – vermeintlich harmlose E-Mails bekannter
Telefonanbieter – Trojaner, die von den Empfänger/innen
unbemerkt in das System geschleust werden sollen.
Diese Schad-Software konnte Ende letzten Jahres in mehr
als 150 Fällen vom Virenschutz nicht erkannt werden. Hier
bewährte sich eine Vorrichtung zur netzwerkbasierten Malware-Erkennung: Sowohl der versuchte Download weiterer
Schad-Software als auch mögliche Verbindungen zu Bot-
nets – von Cyber-Kriminellen gesteuerte PC-Netzwerke –
können so rasch erkannt werden.
Zudem werden täglich zahlreiche Anfragen zu Sicherheitsthemen beantwortet und eine Vielzahl an Schwachstellen
in den eingesetzten Software-Produkten identifiziert und
behandelt. Alleine im Vorjahr wurden 120 kritische Sicherheitslücken erkannt und beseitigt. Monatlich werden mehr
als eine Million Angriffe auf die Webservices der vom BRZ
betriebenen IT-Systeme erfolgreich blockiert. Die regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit dieses Schutzwalls ist
zur Anpassung an die neuen Bedrohungen unerlässlich.
Kein 9-to-5-Job
Regelmäßig durchgeführte Analysen zeigen, dass Attacken
meist in den Abendstunden erfolgen und kompetente Mitarbeiter/innen zur Abwehr jederzeit verfügbar sein müssen. Sicherheit ist Teamwork: Die Koordinationsfunktion
des BRZ-CERT kann nur dann erfolgreich sein, wenn auch
die Techniker/innen in den Server- und Netzwerkteams zur
technischen Umsetzung der Abwehrmaßnahmen bereit stehen. Deshalb besteht auch in der Nacht- und an Wochenende eine 7x24-Rufbereitschaft.
Die hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards stellen
sicher, dass die E-Government-Anwendungen der BRZKunden sicher betrieben und genutzt werden können. Für
Johannes Mariel gehört heute auch Kommunikation zu einer der wichtigsten Waffen gegen Cyber-Kriminalität: „Es
beginnt dort, wo die Awareness der Anwender/innen ebenso
wie das fachliche Know-how der Systemspezialisten Bausteine des Sicherheitskonzeptes bilden.“ Und die Kommunikation in der neu geschaffenen BRZ-Sicherheitszentrale
funktioniert ausgezeichnet.
DI Stefan Poschinger
Der neue Leiter des BRZ-CERT ist Absolvent der FH Hagenberg. Seit 2004 ist er Mitarbeiter des
BRZ-Sicherheitsteams und hat maßgeblich an der Entwicklung des Information-Security-ManagementSystems mitgewirkt. Seine Kompetenz als zertifizierter Lead Auditor für Informationssicherheits-,
Qualitäts- und Servicemanagement-Systeme bringt er in den täglichen Betrieb ein. Seine Qualifikation
für die neue Aufgabe als Leiter des BRZ-CERT hat er bei zahlreichen Sicherheits-Notfalleinsätzen
unter Beweis gestellt.
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kurZ und bündig
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BRZ
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Behörden- und
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Anita Fürthner am
BRZ-Direkt-Cover
(Ausgabe 3/2013)
15 FAKTEN üBER
DI ANITA FüRThNER (BMF)
österreichisches it-knoW-hoW
für it.niedersachsen
BRZ-Geschäftsführer DI Roland Jabkowski begrüßte
die deutschen Kollegen des IT-Dienstleisters der
Niedersächsischen Landesverwaltung zu einem
Erfahrungsaustausch im BRZ.
© BRZ GmbH
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sspielautom
in bundesweit
es Netzwerk aten seit August
integriert
schulBuch
IN akt
Bewä
IoN
hrte Online-platt
form:
von mehr als
acht millionen Bestellabwicklung
Schulbüchern
anita fürthner leitet die applikation V/5 aX – Prüf- und kontrollsysteme der finanz im bundesministerium für finanzen.
Wenn ich mehr Zeit hätte, …
würde ich Verhaltensbiologie studieren und das Wolfsforschungszentrum im Weinviertel unterstützen.
in meiner freizeit …
spiele ich gerne Improvisationstheater. Ich genieße das
Lampenfieber und den Applaus.
als kind wollte ich …
als berühmte Sängerin weltweit reisen.
mein erster Job:
Aushilfskraft – quasi „Mädchen für alles“- in einer Personalberatungsfirma
dieses buch würde ich auf eine einsame insel mitnehmen:
„Schöne Tage“ von Franz Innerhofer
diesen film habe ich mehr als einmal gesehen:
Die Lebensgeschichte des Mathematikers John Nash
„A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“
Zu dieser musik kann ich entspannen:
„Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms
die leute schätzen an mir …
meine soziale Kompetenz, meine Ehrlichkeit und Offenheit.
darüber kann ich mich freuen:
einen Rundflug in einer Cessna
ich kann nur schwer verzichten auf …
mein Auto. Es bedeutet für mich einen Hauch von Unabhängigkeit und Freiheit.
ehrenZeichen für sektionschef
Bundesminister Dr. Hans Jörg Schelling überreichte Dr. Gerhard Popp, Leiter der IT-Sektion im
Finanzministerium, das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
die it in der öffentlichen Verwaltung sollte auf jeden fall …
effizienter und benutzerfreundlicher werden.
manchmal stört mich an der it, …
dass Besprechungsteilnehmer/innen mit Tablets, Smartphones etc. beschäftigt sind, ohne ihre Gesprächspartner/
innen wahrzunehmen.
© BMF
in 20 Jahren wird die öffentliche Verwaltung …
unter Einsatz modernster Technologien ihre Leistungen, in
Umfang und Qualität auf die sich verändernden Bedürfnisse der Bürger/innen abgestimmt, lösungsorientiert, transparent und schnell anbieten können.
mein lebensmotto:
Hinfallen, aufstehen, Staub abklopfen, weitergehen …
glatter erfolg
Auch heuer fand im Wiener Eislaufverein das
traditionelle BRZ-Eisstockschießen statt. Sechs
Teams, bestehend aus BRZ-Mitarbeiter/innen und
Kunden, traten im freundschaftlichen Wettbewerb
gegeneinander an.
die leute fürchten an mir …
unerwartete Maßnahmen, wenn Frühwarnsignale nicht erkannt werden.
© BRZ GmbH
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