Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben im Betrieb gestalten

Vereinbarkeit
von Beruf
und Familie/Privatleben?!
x Arbeitsorientierte
Innovationspolitik
zur Sicherung und
Es geht
nichtder
ohne
in Brandenburg!
Förderung
Frauenbeschäftigung
in industriellen Branchen
Dokumentation des Fachdialogs
„Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben im
Betrieb gestalten“
Erstellt im Rahmen des Projekts „Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben?! Es geht
nicht ohne in Brandenburg!“
Kooperationspartner:
Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales,
Gesundheit, Frauen und Familie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg.
Investition in Ihre Zukunft
Arbeitsorientierte
Innovationspolitik
zurPrivatleben
Sicherung
und gestalten“
Dokumentation „Vereinbarkeit
von Beruf und Familie/
im Betrieb
Förderung der Frauenbeschäftigung in industriellen Branchen
Teilnehmende der Veranstaltung
An diesem Fachdialog nahmen Betriebsräte aus kleinen- und mittelständischen Brandenburger Unternehmen teil.
Arbeitsorientierte
Innovationspolitik
zurPrivatleben
Sicherung
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Dokumentation „Vereinbarkeit
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im Betrieb
Förderung der Frauenbeschäftigung in industriellen Branchen
Ablauf
1. Begrüßung/ Vorstellungsrunde/ Einstieg
2. Betriebsrats-Marketing – Tue Gutes und rede darüber.
3. Gute betriebliche Öffentlichkeitsarbeit zur Gestaltung von
Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben
4. Eigene Strategien zur besseren Öffentlichkeitsarbeit beim Thema
„Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben“ entwickeln
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1. Vorstellungsrunde und Einstieg
Zum Einstieg wurden alle Teilnehmenden aufgefordert, Themen, die momentan in ihren Unternehmen relevant sind (allgemein sowie speziell bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben), zu benennen und welche Methoden sie im Rahmen der betrieblichen Öffentlichkeitsarbeit bereits genutzt haben/ nutzen. Darüber hinaus sollten die Betriebsräte
über positive als auch negative Erfahrungen berichten. Die Antworten wurden auf Kärtchen
notiert. Diese wurden auf einer Metaplanwand gesammelt und nach den Oberthemen gegliedert. Die Ergebnisse finden sich im Folgenden nachgestellt wieder.
Methoden
Themen
Aktive Zusammenarbeit mit IGM
Ausschussarbeit in der
Produktion
Gespräche mit MA
Betriebsvereinbarung
Urlaubs- und Arbeitszeit
Neu Zeitung von BR
Rundgang + persönliche
Gespräche
Intranet
Betriebsversammlung
Kummerkasten
Flyer und Aktionen
regelmäßige Seminare
Medienauftritte durch Aktionen
Abteilungsversammlung Aushänge (öfters)
BR-Vorsitzender in Fertigungsrunde vertreten
Gruppengespräche
Abteilungsversammlungen
Gespräche am
Arbeitsplatz
Schaukasten
Kummerkasten
Schwarzes Brett
Betriebsversammlung
(leider zu wenig)
Briefkasten für
Anregungen
Intranet
Auszüge aus BV’en an MA zur
Verfügung stellen
Tako-Runde wöchentlich
Info-Tafel am
MA-Eingang
Intranet
Outlook –
Info an alle
Schwarzes Brett
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Erfahrungen/
Probleme
Mitspracherecht
wird hintergangen
Schwache Kommunikation
mit der Belegschaft
Politische Erklärungen an MASituation der Beschäftigten und
wo die Reise in Zukunft hingeht
Viele Infos nur durch
„Buschfunk“
KontiSchicht
Unter Druck setzen der MA
durch „Einzelgespräche“
Erniedrigung + persönliche
Beleidigung durch GF
In dem wir schon mit der FA
Wert. Arbeit zusammenarbeiten
Mehr Freistellungen um Mitarbeitergespräche zu führen § 37.2 (Personal)
Mangel an Öffentlichkeitsarbeit
BV für MA ausdrucken, um
sie zu informieren
Infrage stellen des Standorts
 MA einschüchtern!
Feststellung: Schaukasten
oder Kummerkasten sollte
realisiert werden
Boykott der
Infos durch GF
„Vorführen“ des BR durch
Kostenveröffentlichung
Mehr Werbung durch Tako
+ IGM-ler für IGM  werben
Keine Info an alle, Maulkorb
von der Werkleitung
Mehr Beteiligung bei den
Versammlungen
Intranetauftritt könnte
besser sein
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2. Betriebsrats-Marketing – Tue Gutes und rede darüber.
Studien der Otto-Brenner-Stiftung kommen zu dem Ergebnis, dass deutsche Unternehmen
die Arbeit von Gewerkschaften und Betriebsräten behindern. In 38 Prozent der Gewerkschaftsbezirke waren sogar Unternehmungen bekannt, bereits bestehende Betriebsratsgremien zu schwächen und aufzulösen. Auf den Arbeitgebertagen in Hamburg im Jahr 2013
wurden Vorträge mit dem Titel "So bekommen Sie den Betriebsrat, den Sie sich wünschen"
oder auch "Wenn Ihnen der ge hlte Betriebsrat nicht passt: Wahlanfechtung als Rettungsanker" gehalten.
Besonders wenn das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat angespannt ist, ist es
nicht leicht, die Interessen der Beschäftigten gegenüber dem Arbeitsgeber durchzusetzen.
Doch das Vorhandensein eines Betriebsrats zahlt sich aus. In Betrieben mit einer Interessenvertretung sind Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen deutlich geringer als in
Unternehmen ohne Betriebsrat. Eine Studie der Universität Trier zeigt, dass Beschäftigte in
Unternehmen mit Betriebsräten ihre Arbeitsbedingungen besser beurteilen als in Mitbestimmungsfreien Unternehmen. Zudem machen die Ergebnisse darauf aufmerksam, dass Betriebsräte vielfach nicht nur den Beschäftigten nützen, sondern auch der Wirtschaftlichkeit
des Unternehmens. Das Vorhandensein eines Betriebsrats steigert Produktivität und Innovationsfähigkeit. Die Fluktuation ist geringer, die Motivation der Beschäftigten höher und im
Betrieb wird mehr Wert auf eine familienfreundliche Personalpolitik gelegt (vgl. dazu ausführlicher Uwe Jirjahn 2010: Ökonomische Wirkungen der Mitbestimmung in Deutschland: Ein
Update). Das Vorhandensein eines Betriebsrats ist somit eine Win-Win-Situation für alle im
Betrieb. Nun gilt es, das auch richtig im Betrieb zu kommunizieren. Denn die Kolleginnen und
Kollegen mit ins Boot zu holen, ist eine wesentliche Voraussetzung, um auch schwierige
Themen im Betrieb voranzubringen.
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3. Gute betriebliche Öffentlichkeitsarbeit zur Gestaltung von
Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben
Annemarie Weber und Sarah Trunkwalter stellten anhand einer Powerpoint Präsentation1
Methoden vor, um gezielt das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben in
den Fokus zu rücken. Vor allem über Flyer und Flugblätter sowie die Behandlung des Themas in der Betriebsversammlung wurde eingehend informiert. Das wichtigste wird hier im
Folgenden nochmals zusammengefasst.
Methoden, um Vereinbarkeitsthemen im Betrieb in den Fokus zu rücken:
Flugblätter und das Schwarzes Brett
Flug- und Faltblätter sind eine klassische Möglichkeit, um schnell und gezielt z.B. einen bestimmten Arbeitsbereich zu informieren. Ein Flyer kann zum einen auf unangenehme Themen im Betrieb hinweisen, bestimmte Themen wieder in den Fokus rücken, aber auch zur
Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen bei der nächsten Betriebsversammlung oder Beschäftigtenbefragung anregen. Bei der Gestaltung von Flugblättern oder auch dem schwarzen Brett gilt es sich am Reizverhalten des Menschen zu orientieren. Wie müssen Informationen aufbereitet werden, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihnen ihre Aufmerksamkeit schenken? Der Mensch widmet seine Aufmerksamkeit stets Dingen, die eigenwillig erscheinen und sich von der Umgebung abheben. Fakten, die uns interessieren, speichern wir
eher in unserem Gedächtnis ab. Das gleiche gilt für Dinge, die uns emotional berühren. Außerdem behält der Mensch Informationen eher, die in Bezug zu bereits Vorhandenem stehen
oder häufiger wiederholt werden – ähnlich wie beim Lernen. Grundsätzlich gilt: Bei der Gestaltung von Flugblättern und schwarzen Brettern mit unterschiedlichen Formaten und Farben arbeiten. Die Inhalte sollten regelmäßig auf ihre Aktualität geprüft werden. Nichts
schreckt interessierte Kolleginnen und Kollegen mehr ab als veraltete Informationen am
schwarzen Brett. Der Betriebsrat kann sich auch mit Hilfe eines eigenen Logos oder einem
einheitlichen Layout von anderen Aushängen abheben. Beachten sie stets die Sprachebene,
wenn sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen kommunizieren – egal, ob per Flyer, Aushang
oder Einladung zur Betriebsversammlung. Kommuniziert werden sollte stets so, dass Fachbegriffe vermieden werden. Jeder im Betrieb soll die Information verstehen können. Fachausdrücke schaffen nur Distanz.
Die Betriebsversammlung als zentraler Ort der Kommunikation
Die Betriebsversammlung ist eine gute Möglichkeit viele Kolleginnen und Kollegen zu informieren. Bereits beim Entwurf der Einladung können jedoch Fehler gemacht werden. Die bürokratische Aufmachung weckt bei vielen nicht unbedingt Interesse. Bei der Gestaltung der
Tagesordnung sollte mit Fragen gearbeitet werden. Die dialogische Ansprache regt zum
Nachdenken an und macht die Kolleginnen und Kollegen neugierig. Vor der Betriebsversammlung können auch Fragen gesammelt werden, die dann bei der Versammlung bspw.
an die Geschäftsführung gestellt werden. Das fördert die Beteiligung der Belegschaft –
ebenso wie eine Bodenzeitung, ein Stimmungsbarometer oder eine Kurzbefragung. Diese
Instrumente können dabei helfen, neue thematische Schwerpunkte für die Betriebsratsarbeit
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Die Präsentation ist dieser Dokumentation beigefügt.
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Dokumentation „Vereinbarkeit
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zu setzen und in Erfahrung zu bringen, wo den Kolleginnen und Kollegen der Schuh drückt.
Auch Würfel auf denen zum Beispiel die zentralen Bausteine der neuen Betriebsvereinbarung zum Thema Gleitzeit geschrieben sind, können von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
bei der Betriebsversammlung präsentiert werden.
Die Kernbotschaften der Versammlung sollten mit Hilfe eines Aushangs, Flugblatt oder ähnliches im Nachgang aufbereitet werden. Wenn die Betriebsversammlung mit unterschiedlichen Instrumenten und Methoden interessant und insbesondere zentrale Inhalte anschaulich
gestaltet werden, werden diejenigen bekräftigt, die daran teilgenommen haben und es werden sich diejenigen ärgern, die die Versammlung versäumt haben. Dazu ist die Nachbereitung sehr wichtig. Unterschiedliche Möglichkeiten ie die „Abreißzettel-Methode“, der fiktive
Dialog über die Versammlung, Würfel mit den zentralen Informationen im Eingangsbereich
oder Themenzebrastreifen können dafür genutzt werden.
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4. Gute betriebliche Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben
Im letzten Teil des Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit in Kleingruppen
erste Ideen zur besseren Gestaltung ihrer betrieblichen Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln,
um das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben im Betrieb voranzubringen
und Kolleginnen und Kollegen zu überzeugen. Die Überlegungen reichten von der Gestaltung eines eigenen BR-Logos über die Entwicklung einer Reihe von Informationsflyern bis
hin zum eingewickelten Informationszettel in der Toilettenpapierrolle in der Umkleidekabine.
Wichtig war für alle Teilnehmenden der Austausch darüber, was andere Betriebsräte schon
zum Thema gemacht haben, was gut funktioniert und die Kolleginnen und Kollegen erreicht
hat. Entscheidend war darüber hinaus das Gespräch über Hürden, insbesondere von Seiten
der Arbeitgeber und die gegenseitige Bekräftigung das Thema dennoch weiter im Betrieb
voranzubringen.
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