JazzBaltica 2015

JazzBaltica 2015
Inhaltsverzeichnis der Pressemappe
JazzBaltica im Überblick
Künstler bei JazzBaltica: Line-Up
Dance- und Electro-Sounds
Ladies Time
German Jazz
Hochkarätige Bläser
Jarreau, Porter, Cicero – in Zusammenarbeit mit dem SHMF
Familienkonzert und Kindermusikwerkstatt
IB.SH-JazzAward
Partner von JazzBaltica
Informationsblatt der Presseabteilung
JazzBaltica 2015 im Überblick
»Der Erfolg zeigt, dass es für JazzBaltica eine Zukunft gibt«, sagte Nils Landgren, künstlerischer
Leiter von JazzBaltica, nachdem im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Besucher dem Motto
»Komm mit ans Meer!« folgten. Und er zeigt auch, dass JazzBaltica auf dem Gelände der
Niendorfer Evers-Werft und im Niendorfer Hafen nach drei Jahren nicht mehr wegzudenken ist.
In seinem Jubiläumsjahr richtet JazzBaltica 2015 seinen Blick vom 3. bis 5. Juli erneut auf die
baltische Jazzszene, aber auch darüber hinaus. Die 25. Ausgabe des renommierten Jazzfestivals
wird gebührend gefeiert: Aus dem ersten Jahr mit dabei sind neben Nils Landgren auch Günter
Baby Sommer und Manfred Schoof. Aber auch Stars wie Enrico Rava, Maceo Parker, Nils Petter
Molvær, Axel Schlosser, Vladyslav Sendecki, Marcin Wasilewski, Wolfgang Haffner und Michael
Wollny – langjährige Freunde und Weggefährten von JazzBaltica – sind auf der Bühne zu erleben.
Neben den Konzerten auf der großen Bühne wird es ein kostenfreies Open-Air-Programm geben,
auch der Eintritt zu den Konzerten @ the beach und auf der Night Stage ist frei.
Dance- & Electro-Sounds
Tanzflächen-kompatible, jazzige Musik bietet der Funk-Großmeister Maceo Parker, der in diesem
Jahr mit seiner Band die »Dance Night« am Freitagabend bestreiten wird. Aber auch das
multikulturelle Projekt Bugge ‘n‘ Friends präsentiert eine spannende Mixtur aus Jazz, Dance Beats
und atmosphärischen Live Electronics. Nils Petter Molvær wird gemeinsam mit dem
jamaikanischen Rhythmus-Duo Sly & Robbie für einen mitreißenden Sound sorgen.
Ladies Time
Ladies Time bei JazzBaltica – auch immer mehr ausgezeichnete Instrumentalistinnen machen ihren
Weg. So wie die Bassistin Eva Kruse, die mit ihrem Projekt »In Water« erstmalig nicht nur im
JazzBaltica Ensemble auf der JazzBaltica-Bühne zu erleben ist. Mit viel Energie und ihrem Credo
»MaxSax« wird die Baritonsaxophonistin und gebürtige Hamburgerin Tini Thomson nach
Niendorf kommen. Und mit einer wahren Powerstimme ist die US-amerikanische Sängerin China
Moses zu Gast. Die in Paris lebende Sängerin präsentiert ihr »Crazy Blues«-Projekt – eine
Hommage an die großen Künstlerinnen der Blues- und Soul-Geschichte. Ebenfalls Mitglied im
JazzBaltica Ensemble ist die schwedische Posaunistin Karin Hammar, die nun auch im Quartett auf
der Night Stage stehen wird.
German Jazz
Dieses Jahr präsentiert sich der Deutsche Jazz mit vielen Ausnahmetalenten, die zu Beginn ihrer
Karriere bei JazzBaltica teilweise erste Festivalerfahrungen sammeln konnten oder auch mit dem
seit 2008 vergebenen IB-SH-JazzAward ausgezeichnet wurden. Als gestandene Größen der
Jazzszene kehren sie nun zurück. Darunter Michael Wollny, der in neuer Formation mit Tim
Lefebvre und Eric Schaefer zu erleben ist sowie der Schlagzeuger Wolfgang Haffner, der sich im
»All Star 5-tet« mit »Kind of Cool« präsentiert und der Hamburger Saxophonist Gabriel Coburger,
der mit seinem Quintett Jean-Paul auf der Bühne steht.
Hochkarätige Bläser
Wenn es bei JazzBaltica so etwas wie einen Schwerpunkt gibt, dann ist es die Präsenz
hochkarätiger Reed- und Horn-Player. Neben Maceo Parker, Johannes Ender und Axel Schlosser,
Tini Thomsen und anderen, ist Joakim Milder mit dem Marcin Wasilewski Trio zu erleben. Der
Trompeter Enrico Rava, ein Großmeister des italienischen Jazz, steht mit dem Posaunisten
Gianluca Petrella auf der Bühne. Ebenso das Quartetto Trionfale mit Manfred Schoof, der als
Trompeter bereits Musikgeschichte schrieb, ist in diesem Jahr zu Gast bei JazzBaltica.
NDR Bigband trifft Vladyslav Sendecki
Die NDR Bigband kommt mit einem besonderen Programm zum Festival: Gemeinsam mit
Vladyslav Sendecki ist ein multimediales Konzert zu erleben. Inspiriert von dem experimentellen
Dokumentarfilm »STADT« wird dem Publikum eine »Verbindung aus Tradition à la Ellington und
total unbekannten Soundsphären geboten«.
Großartiger Variantenreichtum – das JazzBaltica Ensemble 2015
Musiker aus dem Ostseeraum kommen auch in diesem Jahr zu dem handverlesenen JazzBaltica
Ensemble 2015 zusammen – mit dabei: der Saxophonist Raivo Tafenau, Hildegunn Øiseth an der
Trompete, Janning Trumann und Karin Hammar an der Posaune, die Baritonsaxophonistin Tini
Thomson, die Gitarristin Sandra Hempel, Carsten Daerr am Klavier, die Bassistin Eva Kruse, der
Drummer Anders Kjellberg und die Perkussionistin Lisbeth Diers. Seit vier Jahren agiert das
JazzBaltica Ensemble nun schon ohne musikalischen Leiter. Die Kompositionen und Arrangements
entstehen aus der Mitte der Gruppe. Die dadurch entstehende Vielschichtigkeit und der
Variantenreichtum des Ensembles ist an zwei Abenden – in Husum und in Niendorf – zu erleben.
Talk in der JazzCorner
Hinter die Kulissen blicken und mehr erfahren über die Künstler – Peter Kleiß, ehemaliger
Jazzredakteur des Saarländischen Rundfunks, spricht auch in diesem Jahr in der JazzCorner mit
den Musikern der JazzBaltica über ihren Werdegang, aktuelle Projekte und ihre ganz persönliche
Sicht auf die Welt. Zu Gast sind in diesem Jahr unter anderem Eva Kruse und Karin Hammar,
China Moses, Michael Wollny, Mathias Eick sowie die Pioniere der ersten Stunde Nils Landgren,
Rainer Haarmann und Günter Baby Sommer.
Open-Air-Programm
Open Air im Niendorfer Hafen ist in diesem Jahr die Bohuslän Big Band, bereits 2009 zu Gast, als
Marching Band zur Eröffnung von JazzBaltica zu erleben. Auf der Open-Air-Bühne stellen wieder
regionale Talente aus Norddeutschland ihr Können unter Beweis. Das Duo KaLis mit Katrin
Rumberg und Lisa Wulff bietet experimentierfreudige Eigenkompositionen und außergewöhnliche
Arrangements bekannter Jazzstandards. Mit einer Vorliebe für afrokubanische, jazzige und
poprockige Musik werden Jan-Christoph Mohr am Klavier und Christian Belau am Schlagzeug als
»jamaffen« das Publikum begeistern. Ebenso begrüßt JazzBaltica Open Air Northern Lights: Die
Nordlichter aus Lübeck stehen für »progressive pop«, in dem sie Komplexität und Eingängigkeit in
einen nie zuvor gehörten Einklang bringen.
Im Trio, Quartett und Quintett auf der »Night Stage«
Wenn es Nacht wird, ist es Zeit für die »Night Stage«. Am Freitagabend betritt das Trio um den
Flensburger Arne Jansen die Bühnen. Der Gitarrist wurde für sein Album »The Sleep of Reason –
Ode to Goya« mit dem ECHO Jazz 2014 ausgezeichnet. Samstagabend ist die Schwedin Karin
Hammar im Quartett zu erleben. Den Festivalausklang am Sonntagabend gestaltet der Trompeter
Axel Schlosser: Ein Wiedersehen mit einem »alten JazzBaltica-Bekannten«, der mit seiner neuen
Formation fünf gestandene Vertreter der deutschen Jazzszene zusammen bringt.
In wunderbarer Atmosphäre @ the beach
In der Reihe »@ the beach« präsentiert Tini Thomsen mit ihrer Band am Freitagabend mit dem
Projekt »MaxSax« intelligente Kompositionen, Hochspannungs-E-Gitarre, treibende Drums und
pumpende Basslines. Am Samstagabend wird die Bassistin Eva Kruse mit dem Projekt »In Water«
und einer hochkarätigen deutsch-schwedischen Formation auf der Bühne stehen.
IB.SH-JazzAward
Zum achten Mal wird der IB.SH-JazzAward verliehen. Der Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist,
würdigt einmal im Jahr die Arbeit und das künstlerische Potenzial jüngerer und hoffnungsvoller
deutscher Jazzmusiker, die bei JazzBaltica auftreten. Besondere Berücksichtigung finden dabei
Künstler aus Norddeutschland. Im letzten Jahr wurde die siebenköpfige Band aus Hamburg »Me
and My BoomBox« mit dem Preis ausgezeichnet.
Jarreau, Porter, Cicero – in Zusammenarbeit mit dem SHMF
In der Reihe »Luustern« wird das Schleswig-Holstein Musik Festival in diesem Jahr drei Konzerte
in Zusammenarbeit mit JazzBaltica präsentieren: Auf der Bühne stehen Al Jarreau, Gregory Porter
und Roger Cicero.
Danke
JazzBaltica dankt den Hauptsponsoren Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) und AUDI
AG, dem Festivalhotel Maritim Seehotel Timmendorfer Strand sowie den Sponsoren und Partnern
gradwerk interaktive medien GmbH, ColibriS by Opticagentur und Druckhaus Leupelt GmbH.
Zudem stärken die langjährigen Medienpartner NDR, Deutschlandfunk, 3sat und Jazz thing die
Popularität des Festivals. In diesem Jahr wird JazzBaltica erneut großzügig von der Gemeinde
Timmendorfer Strand-Niendorf gefördert. Ein Dank gilt auch besonders dem Land SchleswigHolstein für die großzügige Unterstützung.
Ab sofort sind Karten unter www.jazzbaltica.de (hier können die Karten auch bequem über
print@home selbst ausgedruckt werden) oder [email protected] erhältlich. Der telefonische
Vorverkauf beginnt am Montag, den 23. März 2015, Karten sind dann über die Ticket-Hotline
0431-23 70 70 erhältlich.
Weitere Informationen unter www.jazzbaltica.de
Die Künstler bei JazzBaltica 2015: Line-Up
Donnerstag, 02.07.15, Husum
20.00 Uhr Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk
Eva Kruse
Eva Kruse b, various | Tjadina Würdinger ob | Uwe Steinmetz sax | Carsten Daerr p | Christian Jormin dr
JazzBaltica Ensemble 2015
Hildegunn Øiseth tp, cowh | Janning Trumann tb | Karin Hammar tb | Raivo Tafenau sax | Tini Thomsen bs |
Sandra Hempel g | Carsten Daerr p | Eva Kruse b | Anders Kjellberg dr | Lisbeth Diers perc
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Freitag, 03.07.15, Niendorf
16.30 Uhr Open Air im Niendorfer Hafen
Jazzparaden: Bohuslän Big Band
Bohuslän Big Band
18 Uhr Große Halle JB 1
JazzBaltica Ensemble 2015
Hildegunn Øiseth tp, cowh | Janning Trumann tb | Karin Hammar tb | Raivo Tafenau sax | Tini Thomsen bs |
Sandra Hempel g | Carsten Daerr p | Eva Kruse b | Anders Kjellberg dr | Lisbeth Diers perc
Enrico Rava Tribe feat. Gianluca Petrella
Enrico Rava tp | Gianluca Petrella tb | Giovanni Guidi p | Gabriele Evangelista b | Fabrizio Sferra dr
22 Uhr Dance Night Große Halle JB 2
Maceo Parker
Maceo Parker sax, voc | & Band
0.30 Uhr Night Stage Kleine Halle
Arne Jansen Trio
Arne Jansen g | Andreas Edelmann b | Eric Schaefer dr
0.30 Uhr @ the beach
Tini Thomsen – MaxSax
Tini Thomsen bs | Tom Trapp g | Mark Haanstra b | Joost Kroon dr | spec. guest: Nigel Hitchcock sax
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Samstag, 04.07.15, Niendorf
11 Uhr Open-Air-Bühne
Duo KaLis
Katrin Rumberg voc, git, loops | Lisa Wulff keys, eb, voc
13 Uhr Große Halle JB 3
Günter Baby Sommer – Quartetto Trionfale
Manfred Schoof tp | Gianluigi Trovesi bcl | Antonio Borghini b | Günter Baby Sommer dr
Marcin Wasilewski Trio & Joakim Milder
Joakim Milder sax | Marcin Wasilewski p | Slawomir Kurkiewicz b | Michal Miskiewicz dr
15.30 Uhr Open-Air-Bühne
jamaffen
Jan-Christoph Mohr p | Christian Belau dr
16.30 Uhr JazzCorner
Talk
Die Künstler von JazzBaltica im Gespräch mit Peter Kleiß
17.00 Uhr Große Halle JB 4
Kristin Korb
Kristin Korb voc, b | Magnus Hjorth p | Snorre Krik dr
Vladyslav Sendecki & NDR Bigband
NDR Bigband | Vladyslav Sendecki music, p | Wolf Kerschek arr, cond
18.00 Uhr JazzCorner
Talk
Die Künstler von JazzBaltica im Gespräch mit Peter Kleiß
19.30 Uhr Open-Air-Bühne
Nothern Lights
Jonas Nay voc, p | David Grabowski voc, g | Franz Blumenthal b | Jon Klein dr
20.30 Uhr JazzCorner
Talk
Die Künstler von JazzBaltica im Gespräch mit Peter Kleiß
21.30 Uhr Große Halle JB 5
China Moses
China Moses voc | Luigi Grasso sax | Pierre Bauzerand keys | Alexander Davis b | Shaney Forbes dr
Sly & Robbie meet Nils Petter Molvær
Nils Petter Molvær tp | Robbie Shakespeare b | Sly Dunbar dr | Eivind Aarset g | Vladislav Delay live
sampling, keys
24 Uhr Night Stage
Karin Hammar Fab 4
Karin Hammar tb | Max Schultz g | Niklas Fernqvist b | Fredrik Rundqvist dr
24 Uhr @ the beach
Eva Kruse
Eva Kruse b, various | Tjadina Würdinger ob | Uwe Steinmetz sax | Carsten Daerr p | Christian Jormin dr
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Sonntag, 05.07.15, Niendorf
11 Uhr Familienkonzert Große Halle JB 6
Michel, Pippi, Karlsson & Co
Bohuslän Big Band | Örjan Fahlström cond | Georg Riedel b | Sarah Riedel voc | Nils Landgren tb, voc, mod
12 Uhr an der Open-Air-Bühne
Kindermusikwerkstatt
12.30 Uhr JazzCorner
Talk
Die Künstler von JazzBaltica im Gespräch mit Peter Kleiß
13.00 Uhr Große Halle JB 7
Mathias Eick
Mathias Eick tp | Andreas Ulvo p | Erlend Viken vl | Audun Erlien b | Torstein Lofthus dr
14.00 Uhr Open-Air-Bühne
Salt Peanuts
Salt Peanuts | Jan-Christoph Mohr cond
15.00 Uhr JazzCorner
Talk
Die Künstler von JazzBaltica im Gespräch mit Peter Kleiß
15.30 Uhr Große Halle JB 8
Michael Wollny Trio
Michael Wollny p | Tim Lefebrve b | Eric Schaefer dr
Wolfgang Haffner All Star 5-tet
Wolfgang Haffner dr, programming | Christopher Dell vib | Jukka Perko sax | Jan Lundgren p |
Dan Berglund b
18.00 Uhr Open-Air-Bühne
Delicious Date
Michelle Dahlinger voc | Ralf Lentschat tp | Rüdiger Penthin p | Sebastian Penthin b | Daniel Sapcu dr
18.30 Uhr JazzCorner
Talk
Die Künstler von JazzBaltica im Gespräch mit Peter Kleiß
19.30 Uhr Große Halle JB 9
Gabriel Coburgers Quintett Jean Paul
Gabriel Coburger sax | Ken Norris voc | Matthäus Winnitzki p | Sven Kerschek b | Moritz Baumgärtner dr
Bugge ‘n‘ Friends
Bugge Wesseltoft p, rhodes, synth | Erik Truffaz tp | İlhan Erşahin sax | Joe Claussell electronics |
Marius Reksjø b | Andreas Bye dr | Erik Holm perc
22 Uhr Night Stage
Axel Schlosser
Axel Schlosser tp | Johannes Enders sax | Rainer Böhm p | Arne Huber b | Jean-Paul Höchstädter dr
Dance- und Electro-Sounds
Zu den Tragflächen moderner Jazzfestivals gehört heutzutage ein breites Repertoire aller Spielarten
des Jazz. Wobei der Tanzflächen-kompatiblen Musik ein besonderer Stellenwert zukommt, da hier
die junge Generation für das Genre begeistert werden kann. Der ehemalige JazzBaltica-Leiter
Rainer Haarmann hatte dies schon früh erkannt und der Nils Landgren Funk Unit aus Schweden
1994 in Salzau ein Podium gegeben. Seitdem haben immer wieder große Protagonisten des JazzFunk beim Festival für Furore gesorgt: ob P-Funk-Legende Bootsy Collins 1998, der New Orleans
Punk-Brazz eines Troy Andrews alias Trombone Shorty 2011 oder der eruptive AfroBeatJazz der
isländischen Samúel Jón Samúelsson Big Band vor zwei Jahren.
Das 1995 erschienene Debütalbum »Live in
Stockholm« brachte der Funk Unit seinerzeit den
internationalen Durchbruch. Mit von der Partie war
damals auch Funk-Großmeister Maceo Parker, der
in diesem Jahr mit seiner Band die Dance Night
bestreiten wird. (3.7., JB 2)
»Maceo, I want you to blow!«, pflegte der
legendäre James Brown in seinen Konzerten
auszurufen, wenn wieder eine Extraportion an
Groove von Nöten war. Seine einzigartig-mitreißenden, nahezu perkussionistischen Alt-SaxophonSoli wurden zu Parkers Markenzeichen. In seiner 50-jährigen Karriere galt stets das Credo: »Make
it funky – Shake everything you‘ve got!«. Ob in der Horn-Section des »Godfather of Soul«, bei
George Clinton’s Parliament, bei Bootsy Collins oder in Kooperationen mit Ray Charles und
Prince, der ihn nur respektvoll »the teacher« nennt. Parkers Fähigkeit zu grooven, eine
tanzanimierende Partystimmung zu entfachen und dabei das Publikum aktiv mit einzubeziehen,
machen ihn zu einem begnadeten Live-Performer. Maceo braucht nur einen Ton, da wo andere 50
benötigen: »2% jazz and 98% funky stuff!«. Mit seinem grandiosen Timing und seiner Fähigkeit,
dem Horn absolut spektakuläre Phrasierungen zu entlocken, bringt er jedes Publikum zum Toben.
Davon konnte sich der Norden schon vor vier Jahren überzeugen, als Parker im Rahmen der großen
»Funky Airport Night« des Schleswig-Holstein Musik Festival auf dem Rollfeld des Hamburger
Flughafens mit The Tower of Power und der Nils Landgren Funk Unit auftrat.
Ende der 90er Jahre eroberte eine neue Spielart insbesondere die europäischen Clubs. Der Nu Jazz
bezeichnete die Symbiose aus Electronica und Jazz. Auf prosperierenden Labels wie Compost oder
Jazzland mischten die Produzenten housige, technoide oder Downtempo-Sounds mit jazzigen
Instrumentals zu organisch groovender, höchst Dancefloor tauglicher Musik. Beeinflusst von den
Fusion-Größen der 70er wie Herbie Hancock oder Sun Ra. Gerade in Skandinavien erlebte der Jazz
durch diese Öffnung beim jungen Publikum eine wahre Renaissance.
Als Pionier der ersten Stunde dieser Ära gilt der norwegische Pianist Bugge Wesseltoft. Mit seinem
1996 gegründeten Label Jazzland schuf er nicht nur eine Plattform für seine revolutionäre Band
»New Conceptions Of Jazz« (1996-2004) sondern auch für viele weitere Freigeister seiner
heimischen Musikszene. Das multikulturelle Projekt Bugge ‘n‘ Friends mit dem er bei der
diesjährigen JazzBaltica gastieren wird, präsentiert eine spannende Mixtur aus Jazz, Dance Beats
und atmosphärischen Live Electronics. Es sind offen angelegte Kompositionen mit einem gewissen
Session Charakter, in denen melodiöse Bläsersätze funkeln sowie druckvolles Pianospiel,
mitreißende Grooves und Electro-Percussions einen starken Sog entfalten. (5.7., JB 9)
In diesem experimentellen Elektro-Jazz-Umfeld hat
auch der norwegische Trompeter Nils Petter
Molvær begonnen, musikalisches Neuland zu
entdecken. Aus dem Jazz-Kontext mit Vorbildern
wie Miles Davis und Chet Baker stammend,
bearbeitet er seit Mitte der 90er Jahre den Claim im
Grenzgebiet von rhythmischer Electronica,
Drum&Bass, Ambient und freier Improvisation.
1997 erhielt sein Debütalbum »Khmer« auf Anhieb
den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Wie
kaum ein anderer Musiker versteht es Molvær,
flächige Soundscapes, moderne Rhythmen und
fragile Melodiebögen durch seine gesanglichen
Linien organisch zu verflechten. Seine
Kollaboration mit dem jamaikanischen
Produzenten-Duo Sly & Robbie, zählt sicher zu
den herausragenden Acts dieses Festivals.
(4.7., JB 5)
Über Sly Dunbar & Robbie Shakespeare zu
sprechen, heißt mit Superlativen zu jonglieren. Die beiden sind Jamaikas legendäre RhythmSection und zugleich die einflussreichsten Produzenten der vergangenen Jahrzehnte sowie
mehrfachen Grammy-Gewinner. Nach vorsichtigen Schätzungen haben sie ca. 40.000 Songs
produziert und sollen an mehr als 200.000 Stücken mitgewirkt haben. Die Riddim-Twins, wegen
ihres wuchtigen Sounds auch »Drumbar & Bassspear« genannt, haben quasi mit jedem
bedeutendem jamaikanischen Musiker gearbeitet: Jimmy Cliff, Peter Tosh, U-Roy, Black Uhuru,
Gregory Isaacs, King Tubby und natürlich Bob Marley. Daneben griffen auch Pop/RockSchwergewichte wie die Rolling Stones, Paul McCartney, Sting, Grace Jones, Bob Dylan und
Herbie Hancock auf ihre Dienste zurück. Einige Spielarten zwischen Reggae, Dub und Dancehall
wie etwa der Rub-a-Dub-Sound oder Raggamuffin lassen sich komplett auf ihr Wirken
zurückführen.
Ladies Time – von Eva Kruse bis China Moses
Über die Bedeutung der Frauenemanzipation im Jazz ist in einschlägigen Fachmagazinen zu
genüge geschrieben worden. In den letzten zehn Jahren offenbarte sich jedoch eine, in Bezug auf
dieses Thema, sehr interessante und wichtige Entwicklung: Immer mehr ausgezeichnete
Instrumentalistinnen machen ihren Weg und beweisen Durchsetzungsvermögen, insbesondere in
der deutschen und europäischen Szene. So resümierte »Der Spiegel« im Januar: »Vorbei sind die
Zeiten, in denen Frauen im Jazz nur als Sängerinnen und Pianistinnen ernst genommen wurden«.
Das JazzBaltica-Programm der vergangenen Jahre hat diesen Trend bereits gespiegelt, teilweise
auch vorweggenommen. Denn neben starken skandinavischen Stimmen wie Viktoria Tolstoy,
Cæcilie Nörby oder Solveig Slettahjell, präsentierte das Festival sehr früh die Talente der heutigen
Frontfrauen der Union deutscher Jazzmusiker, die Saxophonistinnen Alexandra Lehmler und Silke
Eberhard mit ihren Projekten. Ebenso ihre hochgelobten Kolleginnen Charlotte Greve (Lisbeth
Quartett) und Eva Kruse (Firomanum), die 2010 bzw. 2008 mit dem IB.SH-JazzAward
ausgezeichnet wurden.
In diesem Jahr sind mit Eva Kruse, Tini Thomsen und Karin Hammar gleich drei Musikerinnen
und Säulen des JazzBaltica Ensembles mit eigenen Projekten im Programm vertreten.
Gemeinsam mit einer hochkarätigen deutschschwedische Formation präsentiert die ehemalige
[em]-Bassistin, Eva Kruse, mit »In water«
wunderbar lyrischen, mit ungewöhnlichen
Klangideen gespickten Kammer-Jazz. »Ich wollte
etwas schreiben, in dem ganz viel Platz ist, um
zwischen den Tönen atmen zu können«, erklärt die
36-jährige Echo-Preisträgerin ihre Beweggründe,
neue Musik für eine neue, außergewöhnlich
besetzte Band zu schreiben. »Vor allem durch die
seltene Kombination von Oboe und Saxophon
ergeben sich magische Klangmomente«, konstatiert das Fachmagazin Jazzthetik. Und tatsächlich,
im Vexierspiel der Instrumente offenbaren sich sowohl Tiefgründigkeit und imaginative Weite als
auch Transparenz, pulsierendes Fundament und belebende Kontraste. (2.7. Sonderkonzert Husum;
4.7. @ the beach)
Ganz anders die Baritonsaxophonistin Tini
Thomsen. Ihr Credo »MaxSax« ist wörtlich zu
nehmen und bietet High Energy Rockin‘ & Punkin‘
Jazz mit intelligenten Kompositionen,
Hochspannungs-E-Gitarre, treibenden Drums und
pumpenden Basslines. »Ich bringe Energie, nicht
das verkopfte Solo«, so die 33-jährige gebürtige
Hamburgerin, die seit drei Jahren auch im
JazzBaltica Ensemble vertreten ist. Sie kombiniert
Energie mit harmonischer Vernunft. So sind es eher
Bands wie Queens of the Stone Age oder Foo
Fighters die ihr als Vorbild dienen. »Die Leute
sollen tanzen«, fordert Thomson auf, die im
vergangenen Jahr unter anderem mit VoodooMagier Dr. John auf der Bühne stand und deren
Stücke schon von der NDR Bigband eingespielt wurden. (3.7. @ the beach)
Die schwedische Posaunistin Karin Hammar nahm erstmals 2008 ihren Platz im JazzBaltica
Ensemble ein. Ihre neue, aufregende Stimme voll virtuoser Spielfreude und Sensibilität sorgte
damals sofort für Aufsehen. Seitdem hat sie sich verstärkt auf die eigene Musik konzentriert und
mit ihrem schwedischen Quartett zwei hervorragende Alben auf dem Hamburger Skip-Label
veröffentlicht. Mit ihrem Mentor Nils Landgren teilt die heute 40-Jährige das Interesse an ganz
unterschiedlichen Stilen. Neben Modern Jazz gehören vor allem peppige Salsa-Tunes, PopVarianten und geschmeidige Bossa-Klänge zu ihren favorisierten Genres. Karin Hammar verfügt
über die Gabe eines unglaublich variablen, intonationssicheren Spiels. Mal verbreitet es Feuer und
Hingabe und kommt sehr energetisch daher, mal klingt es ausgesprochen elegant, geradezu
butterweich im Sound. (4.7. Night Stage)
Neben den drei genannten Künstlerinnen werden heuer auch wieder die norwegische Trompeterin
und Ziegenhorn-Spielerin Hildegunn Øiseth, sowie die Gitarristin Sandra Hempel und die
dänische Perkussionistin Lisbeth Diers im JazzBaltica Ensemble für die nötige Frauen-Power
sorgen. (2.7. Sonderkonzert Husum; 3.7., JB 1)
Eine echte Entdeckung für Jazzfans dürfte die singende Kontrabassistin Kristin Korb sein, da sie
bis vor drei Jahren noch in den USA lebte und sich dort vorwiegend der Lehre widmete. Die
ursprünglich aus Montana stammende Musikerin spielte 1996 ihr erstes Album mit ihrem Lehrer
und Basslegende Ray Brown ein. Aufgrund ihrer Doppelbegabung könnte man sie durchaus mit
Esperanza Spalding vergleichen, jedoch ist Korb weitaus stärker im traditionellen Jazz verhaftet,
auch was ihre Vorbilder sowohl am Bass, Brown und Mingus, als auch im Gesang, Vaughan und
Fitzgerald, betrifft. In ihrer neuen Heimat Kopenhagen hat sie nun exquisite und in der
Liedbegleitung ausgesprochen versierte Mitstreiter gefunden. »Unabhängig davon, wo wir leben«,
sagt sie, »müssen wir in uns selbst zu Hause sein, die Momente genießen, wie sie kommen und die
Menschen mit ihrer Freundlichkeit um uns herum zu schätzen wissen«. (4.7., JB 4)
Mit China Moses wird eine wahre Powerstimme,
lasziv und mit strahlender Ausdruckskraft auf der
Bühne der Niendorfer Evers Werft stehen. Der
Tochter von Jazz-Diva Dee Dee Bridgewater gelang
mit dem Dinah Washington Tribute »This One’s
For Dinah« 2009 ein imposantes Blue Note Debüt.
Vier Jahre später präsentierte die 38-jährige, in
Paris lebende Sängerin dann ihr »Crazy Blues«Projekt. Eine Hommage an große Künstlerinnen der
Blues- und Soul-Geschichte, die Moses schon
immer fasziniert haben: Mamie Smith, Helen
Humes und Ma Rainey, aber auch Stars wie Esther
Phillips, Nina Simone und Ann Peebles. Diese
Songs stellt sie nun mit einem Quintett um den
Pianisten Pierre Bauzerand und dem Saxophonisten
Luigi Grasso vor. Darunter auch populäre CoverVersionen wie Donna Summers »Hot Stuff« oder
Janis Joplins »Move Over«. Allesamt
beeindruckende, eigenständige und zeitgemäß interpretierte Versionen, zugleich aber auch eine
Verbeugung vor den Originalen. China Moses ist eine der wenigen JazzRoots-Sängerinnen, die es
versteht, das Publikum mit ihrer Bühnenshow unmittelbar zu verzaubern. »I see myself as a jazz
storyteller and I like to make sure that people smile in between songs.« (4.7., JB 5)
German Jazz
Der deutsche Jazz hat in vergangenen zwei Dekaden ein bis dato einzigartiges Maß an Eigenständigkeit und internationaler Reputation erreicht. Grund dafür ist neben dem hohen Ausbildungsniveau an den Musikinstituten hierzulande auch der zunehmende Mut der Musiker, sich
von amerikanischen Vorbildern zu lösen und ein eigenes, ebenso spannendes wie unkonventionelles Jazzvokabular zu entwickeln. Ohne Scheuklappen und mit dem Willen, auch die
eigene musikalische Sozialisation mit einzubeziehen.
»Meine Meinung ist, dass Jazzmusiker, die etwas Neues machen wollen, ihr Publikum sozusagen
an die Hand nehmen müssen, ihnen helfen, diese Musik zu verstehen«, erklärt ACT-Labelchef
Siggi Loch vor einigen Jahren dem Hamburger Abendblatt. So ist es nicht zuletzt engagierten
Labels wie ACT, Traumton, Skip oder ECM zu verdanken, dass der Young German Jazz heute ein
echtes Markenzeichen darstellt.
Viele der Ausnahmetalente, die bei JazzBaltica teilweise erste Festivalerfahrungen sammeln
konnten und/oder mit dem seit 2008 vergebenen Förderpreis, gestiftet von der IB.SH,
ausgezeichnet wurden, kehren nun als gestandene Größen der Szene zurück.
Bestes Beispiel ist der heute 37-jährige Pianist
Michael Wollny, der sich wie kein anderer
Künstler in der 25-jährigen Geschichte des Festivals
mit seinen vielfältigen Projekten auf den
JazzBaltica-Bühnen ausprobieren durfte. Sein
hochvirtuoser Gestaltungswille mit
Klangmaterialien und Kompositionen
unterschiedlichster Couleur zwischen Jazz und
Klassik, haben ihm die meisten bedeutenden
Jazzpreise eingebracht. Der jüngst zum KlavierProfessor an der HMT Leipzig berufene Künstler präsentiert das Nachfolgetrio seiner Erfolgsband
[em]. Jener Formation, die vor fünf Jahren in Salzau noch ein sensationelles Live-Album für ACT
eingespielt hatte. Das reformierte Trio mit dem von der US-Band Rudder bekannten Bassisten Tim
Lefebvre musste sich völlig neu austarieren. Lefebvres Bass kommt druckvoller, grooviger, einfach
rhythmischer daher und gibt Wollnys Vorliebe für romantische Stimmungen und seinem, vor
melodischer Intensität strotzenden Spiel einen ganz neuen Background. Die SWR2-Jazzredaktion
konstatiert: »Michael Wollny schafft es immer wieder, sein Spiel an Punkte zu bringen, wo die
Musik in etwas Ungewöhnliches und Neues umschlägt«. (5.7., JB 8)
Die ehemalige Bassistin an Wollnys Seite, Eva Kruse, wird erstmals mit einem eigenen
Klangkosmos gastieren, der durch ihre neue Wahlheimat, eine Schäreninsel im Südwesten
Schwedens, inspiriert wurde. Bei »In Water« ist der Name Programm. »Ich wollte etwas schreiben,
in dem ganz viel Platz ist, um zwischen den Tönen atmen zu können«, erklärt die 36-jährige EchoPreisträgerin. Uns erwartet lyrischer Kammer-Jazz voll ungewöhnlicher Klangideen. (4.7. @ the
beach)
Ebenso wie Kruse war auch der Gitarrist Arne Jansen in der Band Firomanum 2008 mit dem
JazzBaltica-Förderpreis, seit diesem Jahr dem IB.SH-JazzAward, ausgezeichnet worden. Jetzt ist
der in Flensburg aufgewachsene Gitarrist soweit, dass er ECHO-Preise einheimst. Mit seiner, aus
den 70er Jahren stammenden Gibson und einem imposanten Arsenal an Effekt-Geräten, weiß er
den schwierigen Spagat zwischen tiefgründig-zarter Lyrik und schnörkellos-geradlinigem Jazzrock,
verbunden mit dem Mut zur einfachen Melodie zu meistern. Dabei ist er noch heute wesentlich
stärker von Musikern wie Radiohead, Jimi Hendrix oder Mark Knopfler geprägt als durch die
üblichen Verdächtigen im Jazz-Kontext. Zu seinem aktuellen ECHO prämiertem Projekt »The
Sleep Of Reason – Ode to Goya« hat er sich von einem Gemälde des spanischen Maler-Visionärs
inspirieren lassen. Es ist ein künstlerischer Dialog über die Jahrhunderte hinweg mit einer KlangPalette aus atmosphärisch dichten, jazzigen und rockig-hymnischen Sounds. (3.7. Night Stage)
Eine Auseinandersetzung ganz anderer Art sucht
einer der renommiertesten Schlagzeuger
Deutschlands, Wolfgang Haffner, mit dem Cool
Jazz. Wer seinen organischen, natürlich fließenden,
mit substantiellen Melodien und entspannten
Grooves daherkommenden Sound kennt, der weiß,
dass hier eine sehr spannende Konzeptmusik mit
Klassikern der Spielarten wie John Lewis‘
»Django« oder »So What« von Miles Davis zu
erwarten ist. Haffner, dessen Karriere über das
deutsch-französische Jazzensemble, Peter
Herbolzheimers Bujazzo, die NDR Bigband, das
JazzBaltica Ensemble und die Nils Landgren Funk
Unit führte, präsentierte 2005 in Salzau mit
»Zooming« sein erstes eigenes Bandprojekt und gilt
seither als einer der wenigen echten Drum-Leader
Europas. Man darf gespannt sein, wie er den Cool
interpretieren wird, der im New York der 50er
Jahren als Gegenbewegung zum wilden, impulsiven
Bebop entstand und sich durch ausgefeilte
Arrangements, feine Klangabstufungen sowie einer ausgewogenen Balance aus Komposition und
Improvisation auszeichnete. (5.7., JB 8)
Mit Axel Schlosser kehrt der große Allrounder unter den deutschen Spitzentrompetern zurück auf
die JazzBaltica-Bühne. Über Jahre hinweg war der Solist der hr-Bigband eine der tragenden Säulen
des JazzBaltica Ensembles. Schlossers Kompositionen sind stets von großer harmonischer
Raffinesse geprägt und machen Räume frei, in denen sich intensive Ausdruckskraft entfalten kann.
Dabei beeindruckt die enorme Tiefe und die vielschichtige Phrasierung seines samtenen Tons, den
Schlosser auch gerne mal in Stimmdopplung mit Alt- oder Tenorsaxophon präsentiert. In seiner
Northbound/Southbound-Band übernimmt diesen Part Johannes Enders. Der ECHO-Preisträger
2012 und zurzeit wohl einflussreichste deutsche Saxophonist hat mit Schlosser bereits im
JazzBaltica Ensemble bestens harmoniert. Der 48-jährige Enders, von Downbeat als »meisterhafter
Instrumentalist« geadelt, ist seit Jahren als unermüdlicher Initiator und Mitgestalter von
innovativen Projekten unterwegs. Mit seiner ElektroJazz-Formation Enders Room als auch mit den
Projekten der Brüdern Acher: The Notwist und Tied & Ticklet Trio, dem sogenannten »Weilheimer
Wunder«, wurde er zu einer zentralen Figur für die Entwicklung des Contemporary CrossoverJazz. Sie bilden die »Speerspitze der musikalischen Avantgarde hierzulande«, konstatierte das
Musikmagazin Spex. Von bleibender Erinnerung ist auch sein Auftritt als künstlerischer Leiter des
JazzBaltica Ensembles vor sieben Jahren. Damals komponierte er ihm einen kunstvoll
schwebenden Sound voll lyrischer Intensität auf den Leib. (5.7. Night Stage)
Der Hamburger Saxophonist Gabriel Coburger ist den aufmerksamen JazzBaltica-Fans vor allem
als Tenorist der NDR Bigband bekannt. Doch das greift viel zu kurz. Denn Coburger, der zunächst
an der HFMT bei Herb Geller und Roman Schwaller studierte, entwickelte seinen unverwechselbaren Stil in New York, wo er Ende der 90er Jahre als Stipendiat an der New School Schüler von
Lee Konitz, Dewey Redman und Dave Liebman wurde. Danach behauptete er sich vier Jahre in der
Szene des Big Apple. Dort hat er viel über die Wurzeln des Jazz gelernt, dort ist die Dichte und
Intensität seines Spiels gereift, welches er später in seinem Quartett, dem Quintett Jean-Paul und in
der NDR Bigband so unnachahmlich umsetzen konnte. Im Jahre 2007 erhält er den Hamburger
Jazzpreis, nicht allein für sein überragendes Können als Instrumentalist sondern auch für seine
Verdienste um die norddeutsche Jazzszene. Coburger ist noch einer, der die spirituelle Kraft in der
Musik sucht. Sein Quintett Jean Paul ist nah dran. (5.7., JB 9)
Hochkarätige Bläser
Wenn es bei JazzBaltica in diesem Jahr so etwas wie einen Schwerpunkt gibt, dann ist es die starke
Präsenz hochkarätiger Reed- und Horn-Player. Die Riege der Saxophonisten wird angeführt vom
Funkateer Maceo Parker, der die Dance Night am Freitagabend mit tanzanimierenden Grooves
gestalten wird.
Dem schwedischen Tenoristen Joakim Milder
wurde als bisher einzigem Bläser die Ehre zuteil,
von dem seit 25 Jahren nahezu symbiotisch
agierendem Marcin Wasilewski Trio
aufgenommen zu werden. »Wir haben mit Joakim
bereits öfter zusammengespielt und das hat sich
immer gut angefühlt«, erklärt Pianist Wasilewski.
»Mir gefällt sein Klang, seine Art des Spiels, wie er
Melodien, Harmonien und Rhythmus wählt. Das
geht in dieselbe Richtung wie bei uns.« Mit dem
49-jährigen Professor für Saxophon und Improvisation an der Königlichen Musikhochschule in
Stockholm arbeitete das Trio bereits im Rahmen von Tomasz Stankos »Litania«-Projekt für ECM
zusammen. Die vier verbindet zudem eine gemeinsam Liebe zur Musik Krzysztof Komedas, dessen
Stück »Sleep Safe and Warm« aus Roman Polanskis Film »Rosemary‘s Baby« ebenso zum
Repertoire gehört wie der Popklassiker »Message in a Bottle« von The Police. (4.7., JB 3)
Er sei der »wichtigste deutsche Tenorsaxophonist
nach Heinz Sauer«, schrieb Reinhard Köchl
unlängst im Fachmagazin Jazzthetik über Johannes
Enders. Der Hüne aus dem oberbayrischen
Weilheim hat sich in den letzten Jahren den
Wunsch erfüllen können mit seinem Freund, Idol
und Mentor, mit Schlagzeuger-Legende Billy Hart,
zu spielen. »Mit ihm zu musizieren, das schafft
stets einen Zustand der entspannten
Konzentration«, erzählt Enders, »einen natürlichen
Wechsel zwischen Tempo und Langsamkeit.
Vergleichbar in etwa mit Segeln: Man ist ganz bei
sich, fokussiert und ruhig«. Das daraus
resultierende Album »Billy Rubin« bescherte ihm 2012 den ECHO als bester Saxophonist
(national). Bei JazzBaltica wird er an der Seite des Trompeters Axel Schlosser zu erleben sein:
Ohnehin ein Doppel der Extraklasse. (5.7. Night Stage)
Nach mehr als 30 Jahren Aktivposten der europäischen Szene ist der aus Bergamo stammende
Gianluigi Trovesi, ebenso wie seine Kollegen vom Quartetto Trionfale, Schlagzeuger Günter Baby
Sommer, Bassist Barre Phillips und Trompeter Manfred Schoof aus dieser nicht wegzudenken.
Ähnlich wie ihre Kollegen Albert Mangelsdorff, Enrico Rava und Michel Portal sind sie Musiker
der Aufbaugeneration, die einer europäischen Jazzidentität ersten Klang gegeben haben.
Die Trionfale-Mitglieder trafen in den End-70ern in der Brandenburgischen Kleinstadt Peitz
aufeinander, dem damaligen Zentrum des FreeJazz in der ehemaligen DDR. Inzwischen liegen drei
Dekaden Jazzentwicklung und individuelle Musizierpraxis hinter ihnen. Trionfale, heute fernab
einer nostalgischen Reunion, stellt vielmehr neues musikalisches Material vor, in dem sich Peitz
und folgender Jahrzehnte danach spiegeln.
Darüber hinaus sind in diesem Jahr weitere Saxophonisten zu Gast: Das Baritonsax-Powerpack
Tini Thomsen und ihr special guest Nigel Hitchcock, der festes Mitglied des Colin Towns Mask
Orchestra ist und mit etlichen Popgrößen von Robbie Williams über Mark Knopfler bis Jamiroquai
und Kate Bush gearbeitet hat. Ebenso dabei ist Jukka Perko, dessen Laufbahn in Dizzy Gillespies
Bigband begann, dann zum Sideman unter anderem von McCoy Tyner wurde und nun dem Cool
Jazz-Projekt von Wolfgang Haffner eine Stimme geben wird. Und ein besonderes Augenmerk
verdient der türkischstämmige, in New York lebende Saxophonist İlhan Erşahin aus der Band von
Bugge Wesseltoft. Ein Multitalent als Musiker, Komponist, Produzent, Club-Impressario,
Festivalleiter und Labelchef. In seinem Spiel setzt er sich in überaus interessanter Weise mit
orientalischer Melodik und Rhythmik auseinander.
Auch das zweite große, stilbildende Blasinstrument des Jazz ist mit herausragenden, stilistisch sehr
variantenreichen Musikern vertreten: Die Trompete als unbestrittene Königin des Bläsersatzes
nimmt in nahezu jeder Ensemblebesetzung eine Leader-Funktion ein. Bezieht man die Geschichte
ihres kleineren Verwandten, des Kornetts mit ein, reicht ihre führende Rolle in der Jazz-Historie
zurück bis in die frühe Ragtime-Zeit. In all den Jahrzehnten vom archaisch anmutenden Spiel im
New Orleans Jazz bis zum elegant fließenden Ton des Flügelhorns in der Gegenwart ging es
Trompetern darum ihren Ausdruck zu individualisieren.
Der 1939 in Triest geborene Enrico Rava ist so ein
Musiker, der dem Instrument seinen
unverwechselbaren Stempel aufzudrücken vermag.
Der Großmeister des italienischen Jazz hat in seiner
gut 50-jährigen Karriere alle Stilfacetten
durchexerziert. Er ist mit Archie Shepp und Cecil
Taylor zu neuen, freien Ufern aufgebrochen, hat
sich von Größen wie Gato Barbieri oder Abdullah
Ibrahim inspirieren lassen und mit John
Abercrombie und John Taylor Seelenverwandte im
melancholischen Ausdruck gefunden. Unter den Trompetern, die das Erbe von Miles Davis und
Chet Baker für sich in Anspruch nehmen können, ist Rava gewiss einer der würdigsten Anwärter.
Rava hat die Anfänge des Münchner ECM-Labels ebenso maßgeblich geprägt wie den
europäischen Jazz, als dieser sich endgültig von seinen US-Vorbildern emanzipierte. Sein Gespür
für junge Talente ist legendär, entsprechend dürfen wir uns auf ein ganzes Rudel italienischer
Youngsters freuen, die vielleicht auch den Weg eines Stefano Bollani gehen werden. An Ravas
Seite erleben wir seinen langjährigen Vertrauten, den großen Posaunisten Gianluca Petrella. (3.7.,
JB 1)
Manfred Schoof könnte vielleicht als Ravas deutsches Pendant durchgehen. Denn der 1936 in
Magdeburg geborene Trompeter schrieb Musikgeschichte als einer der Gründerväter der
»befreiten« europäischen Szene und ist nach Meinung des Kritikers Hans Kumpf (TheJazzPages)
»der große Romantiker unter den in Deutschland wirkenden Jazz-Avantgardisten«. Schoof wird mit
seinen Kollegen Günter Baby Sommer, Gianluigi Trovesi und Barre Phillips das Quartetto
Trionfale wieder beleben. (4.7., JB 3)
Eine vergleichbare Pionierleistung wie Rava und
Schoof vollzog der Norweger Nils Petter Molvær
Anfang der 90er Jahre, als er auf innovative Weise
Electronica, DanceGrooves und freie Improvisation
miteinander versöhnte. Wie kaum ein anderer
Musiker versteht er es, in einem jazzigen Kontext,
flächige Soundscapes, moderne Rhythmen und
fragile Melodiebögen durch seine gesanglichen
Linien organisch zu verflechten. Molvær wird in
Niendorf in einem sensationellen Line-Up mit
Jamaikas legendärer Rhythm Section Sly Dunbar
und Robbie Shakespeare auftreten. Trumpettunes
in der Tradition eines Miles Davis, tanzanimierende
Electronica und Reggae- & Dub-Rhythmen: Dies
dürfte wohl eines der außergewöhnlichsten
Konzerte in der JazzBaltica-Geschichte werden.
An kreativer Energie stehen der dem ElektroRock
zugeneigte Frankoschweizer Erik Truffaz (in der
Band von Bugge Wesseltoft) sowie der Norweger
Mathias Eick Molvær nur wenig nach. (4.7., JB 5)
Außergewöhnlich ist auch die aus dem ostnorwegischen Hedmark stammende Trompeterin und
Ziegenhorn-Spielerin Hildegunn Øiseth, die sich normalerweise im eher folkjazzigen Umfeld
bewegt, aber ebenso im zupackenden Hardbop zurechtfindet. Øiseth wird mit dem JazzBaltica
Ensemble zu erleben sein.
Jarreau, Porter, Cicero – in Zusammenarbeit mit dem SHMF
In der Reihe »Luustern« – plattdeutsch für lauschen – wird das Schleswig-Holstein Musik Festival
in diesem Jahr drei Konzerte in Zusammenarbeit mit JazzBaltica präsentieren. So wirkt das
renommierte Jazzfestival auch noch weit über das Jazzwochenende an der Ostsee hinaus in den
Musiksommer des SHMF hinein.
Al Jarreau: Instrumentalist der Stimme
Vor über 30 Jahren startete Al Jarreau eine fulminante Karriere und
gilt als einer der größten Gesangsvirtuosen in der Geschichte des
Jazz. Immer wieder unternahm er musikalische Ausflüge in
Richtung Soul, Funk und Pop. Und so kam es auch, dass er als
einziger Sänger in den drei Kategorien Rhythm & Blues, Jazz und
Pop mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Im Laufe der Zeit
summierten sich die Grammys der Jazzlegende auf insgesamt sieben
und machten den studierten Psychologen und ehemaligen
Sozialarbeiter rund um den Globus zum Star, bekannt ist er vor
allem auch für seinen perfektionierten Scat-Gesang: »Jarreau ist ein
Instrumentalist der Stimme«, schrieb Jazz Forum.
Al Jarreau Gesang, Joe Turano Keyboards Saxophone Musical Director, John Calderon Gitarre, Mark Simmons
Schlagzeug, Chris Walker Bass, Larry Williams Keyboards
7. 7. Lübeck
8. 7. Kiel
Gregory Porter: Festkonzert 25 Jahre JazzBaltica
Unverwechselbar ist Gregory Porter – nicht nur durch seine
Kopfbedeckung, die zum Markenzeichen geworden ist, sondern
auch durch seinen warmen Blues-Bariton. Einflüsse von Soul,
Rhythm & Blues und Gospel machen die Vielseitigkeit des in Los
Angeles geborenen Jazzsängers aus, doch immer ist es die Stimme,
die letztlich alle überzeugt. Für das Album »Liquid Spirit« als
bestes Jazz-Gesangsalbum des Jahres gab es bereits den Grammy,
2014 folgte der ECHO Jazz in der Kategorie bester internationaler
Sänger/in. »Die Menschen sehnen sich nach tiefgründiger Musik, nach geerdeter Kultur und
echtem Ausdruck«. Mit dem niederländischen Metropole Orchestra steht er nun im Sommer
anlässlich des 25. Jubiläums von JazzBaltica auf der Bühne des SHMF und wird diesen
Sehnsüchten sicherlich nachgehen.
Gregory Porter Gesang, Metropole Orchestra, Jules Buckley Dirigent
25. 7. Kiel
Roger Cicero: Mit viel Gewicht auf den Texten
Er erzählt Geschichten und überträgt Emotionen, ist ein begnadeter
Unterhalter und ein ausgezeichneter Musiker: Roger Cicero. Der
Sohn des 1997 verstorbenen Jazz-Pianisten Eugen Cicero studierte
Jazzgesang an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten in
Hilversum. Sein neues Album »Was immer auch kommt« enthält
jedoch die unterschiedlichsten Klangfarben. Von Pop über Swing
bis hin zum Jazz. Mit dem Projekt »The Roger Cicero Jazz
Experience« geht der Wahl-Hamburger nun aber zurück zu seinen
Wurzeln und präsentiert mit seinem Trio feinsten Jazz. In
Zusammenarbeit mit JazzBaltica werden dem Publikum englische
Jazz-Standards, Klassiker und Cover geboten.
Roger Cicero Gesang, Matthias Meusel Schlagzeug, Hervé Jeanne Kontrabass, Maik Schott Klavier
28. 7. Altenhof
29. 7. Timmendorfer Strand-Niendorf
Familienkonzert und Kindermusikwerkstatt
In diesem Jahr bietet JazzBaltica mit dem Familienkonzert »Michel. Pippi, Karlsson & Co« erneut
ein Programm speziell für die jüngsten Jazz-Fans auf dem Festival: Wer kennt sie nicht, die
Geschichten der Grande Dame der schwedischen Kinderliteratur, Astrid Lindgren. Ihre leicht
renitenten, aber immer liebenswerten Charaktere, wie Michel aus Lönneberga oder Pippi
Langstrumpf, sind hierzulande und natürlich in Skandinavien ebenso bekannt wie Harry Potter oder
die Hobbits. Entscheidend dazu beigetragen haben die fröhlichen Lieder und Kompositionen von
Georg Riedel, der bereits seit den 60er Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der Autorin
begann. Auf Initiative des Dirigenten Örjan Fahlström entstand ein in Skandinavien bereits sehr
erfolgreiches Konzertprogramm für Jazz-Bigband & Solisten, welches eine bunte Mischung der
bekanntesten Melodien zu Astrid Lindgrens Texten auf die Bühne bringt. Die CD-Einspielung
dieser Show war im vergangenen Jahr für den schwedischen Grammy als »bestes Kinderalbum«
nominiert.
Bei der diesjährigen JazzBaltica werden die Songs
von einer tollen Besetzung präsentiert: Unter
anderem von Nils Landgren, der singen, Posaune
spielen und durch das Programm führen wird. Mit
der Bohuslän Bigband aus der kleinen
westschwedischen Provinz nördlich von Göteborg,
die vor fünf Jahren schon einmal mit Steve Swallow
beim Festival gastierte, sowie mit dem
Komponisten und Träger des schwedischen Django
d’Or, Georg Riedel. Seine Tochter Sarah Riedel
wird die Gesangsparts übernehmen – aber natürlich
ist auch das Publikum eingeladen, in die KinderHits einzustimmen. Ein echt cooles Erlebnis für
Kinder, die die bekannten Lieder einmal im
Klanggewand einer Live-Bigband mit ihrer ganzen
Instrumentenfülle erleben können. (5.7, JB 6)
Neben der musikalischen Unterhaltung öffnet auch
die Kindermusikwerkstatt wieder ihre Tore. Hier
werden die jüngsten Festivalbesucher während der
Konzertveranstaltungen von ausgebildeten
Musikpädagogen und Musikpädagoginnen betreut. Die Kinder lernen auf eine erlebnisorientierte
Art das Musizieren kennen und erhalten durch die leicht zu erlernenden »Musik-Bausteine« einen
direkten Zugang zu einer Vielzahl von Instrumenten – auch ohne Vorkenntnisse. Empfohlen für
Kinder ab 4 Jahren. (5.7. Open-Air-Bühne)
IB.SH-JazzAward
Die Förderung von Talenten der Jazzszene – aus Deutschland, aber auch aus dem gesamten
Ostseeraum – war JazzBaltica von Beginn an ein besonderes Anliegen. Viele inzwischen
renommierte europäische Künstler haben bei JazzBaltica ihre internationale Karriere begonnen
oder durch das Zusammentreffen mit Größen der internationalen Jazzszene bei JazzBaltica
entscheidende Impulse für ihre Karriere erhalten.
Das langjährige Engagement der Investitionsbank
Schleswig-Holstein (IB.SH) als Hauptsponsor von
JazzBaltica mündete im Jahr 2008 in die Auslobung
eines Förderpreises für den Jazznachwuchs. Erster
Träger des mit 3.000 Euro dotierten Preises war die
vielbeachtete Berliner Gruppe Firomanum mit Eva
Kruse, Arne Jansen, Niels Klein und Nils Tegen, die
alle aus Schleswig-Holstein stammen. Im Jahr 2009
wurde die Arbeit des LandesJugendJazzOrchesters
unter der Leitung von Jens Köhler ausgezeichnet.
2010 erhielt die junge Altsaxophonistin Charlotte
Greve den Preis, 2011 wurde die Auszeichnung an
das Clara Haberkamp Trio vergeben, 2012 ging der Preis an Brigitta Flick und Lisa Stick mit ihrer
Band Flickstick und 2013 war das Lübecker Klaviertrio FRASHBACK Träger der Auszeichnung.
Im letzten Jahr war die siebenköpfige Band aus Hamburg »Me And My BoomBox« Preisträger.
»Die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) ist das zentrale Förderinstitut des Landes
Schleswig-Holstein. Durch ihr gesellschaftliches Engagement übernimmt die IB.SH jenseits des
Kerngeschäftes Verantwortung: Die Förderung von Kunst und Kultur ist notwendig, denn sie
sichert die Standortqualität eines Landes, Nachwuchsförderung liegt uns dabei besonders am
Herzen. Um dem internationalen Renommee von JazzBaltica gerecht zu werden, haben wir uns
entschieden den IB.SH-Förderpreis ab 2015 in IB.SH-JazzAward umzubenennen. Der
Grundgedanke bleibt erhalten: Der mit 3.000 Euro dotierte IB.SH-JazzAward würdigt die Arbeit
und das künstlerische Potenzial jüngerer bzw. noch nicht hinreichend bekannter Jazzmusiker.
Dabei können Einzelkünstler oder Gruppen ausgezeichnet werden, die im Vergabejahr des IB.SHJazzAwards im Programm von JazzBaltica auftreten. Besondere Berücksichtigung finden dabei
Künstler aus dem norddeutschen Raum. Über die jährliche Preisvergabe befindet eine fünfköpfige
Jury«, erklärte Dr. Michael Adamska, Vorstand der IB.SH.
Die Jury setzt sich zusammen aus: Dr. Michael Adamska (Vorstand der IB.SH), Angela Ballhorn
(Jazzthetik), Stefan Gerdes (Jazzredaktion NDR Info), Nils Landgren (Künstlerischer Leiter
JazzBaltica) und Arvid Maltzahn (Landesmusikrat Schleswig-Holstein e.V.).
Die Entscheidung der Jury wird im Mai bekannt gegeben. Die offizielle Preisverleihung erfolgt
beim Konzert des Preisträgers bzw. der Preisträgerin im JazzBaltica-Programm.
Partner von JazzBaltica 2015
Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) – Hauptsponsor
25 Jahre JazzBaltica! Zu diesem Jubiläum gratulieren wir herzlich. Wir freuen uns sehr, dass wir
auch in 2015 JazzBaltica als Partner und Hauptsponsor begleiten. Die Investitionsbank ist das
zentrale Förderinstitut des Landes Schleswig-Holstein. Unser gesellschaftliches Engagement ist
vielschichtig. Die nachhaltige Förderung von Kunst und Kultur hat große Bedeutung für uns, denn
Kreativität fördert innovatives Denken und liefert Impulse für gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Fortschritt. Kunst und Kultur machen einen Wirtschaftsstandort attraktiv.
Besonders die Nachwuchsförderung liegt uns am Herzen. Mit dem IB.SH-JazzAward würdigen wir
nicht nur das Talent eines jungen begabten Künstlers, sondern auch die Bereitschaft und den Mut,
einen erfolgsversprechenden Weg mit großem Engagement und Fleiß weiter zu gehen.
Erk Westermann-Lammers, Vorstandsvorsitzender der IB.SH
AUDI AG – Hauptsponsor
Die AUDI AG ist seit zehn Jahren bei JazzBaltica engagiert und freut sich, als Partner auch im Jahr
2015 wieder mit dabei zu sein. Das Festival öffnet sich einem breiten Publikum, begeistert
Menschen für den Jazz und trägt zur kulturellen Vielfalt in der ganzen Region bei. Ein einmaliges
und erstklassiges Musikereignis, das direkt am Meer stattfindet und Jazz auf stets hohem Niveau
bietet und Leidenschaft weckt. Diese Werte prägen auch die Marke mit den vier Ringen und
machen das Unternehmen zum idealen Weggefährten des Festivals. Vom 2. bis 5. Juli richtet
JazzBaltica den Blick wieder auf die europäische Jazzszene, erneut unter der künstlerischen
Leitung von Nils Landgren. Als Highlight ist in der Dance Night dieses Mal der Großmeister des
Funk, Maceo Parker, zu erleben. Neben Konzerten und Sessions wird es aber auch ein kostenfreies
Open-Air-Programm geben und für die kleinen Jazzfans wieder ein Familienkonzert. Das passt zur
Marke, denn Kultur- und Nachwuchsförderung sind ein fester Bestandteil der Audi Unternehmensphilosophie. Zum Engagement von Audi gehört auch, dass während des Festivals die Mobilität von
Künstlern und Organisatoren gesichert wird.
Dietmar K. Elsasser, Gesamtvertriebsleiter der Audi AG Region Nord
Gemeinde Timmendorfer Strand-Niendorf
Wir freuen uns sehr, dass nach den ersten drei erfolgreichen Jahren JazzBaltica bei uns in Niendorf
einen neuen Heimathafen gefunden hat. Die Atmosphäre im Hafen und in der Werft mit
internationalen Jazzmusikern zwischen Yachten, Schiffen und Fischern ist etwas ganz Besonderes
und erfreut sich steigender Beliebtheit bei Gästen und Einheimischen. Natürlich gratulieren auch
wir zum 25-jährigen Jubiläum, sind gespannt auf das diesjährige Programm von Nils Landgren und
heißen alle Jazzfans herzlich Willkommen in der Gemeinde Timmendorfer Strand.
Hatice Kara, Bürgermeisterin der Gemeinde Timmendorfer Strand-Niendorf
Schleswig-Holstein, Ministerium für Justiz, Kultur und Europa
Ich freue mich, dass die diesjährige Jubiläums-JazzBaltica zu einem erneuten Stelldichein der
europäischen Jazzszene zu werden verspricht. Hochkarätige Stars und internationale Gäste aus
Ländern unserer Ostseepartner und von weiter her, musikalische Entdeckungen und familiäres
Miteinander – all das bietet JazzBaltica im 25. Jahr seines Bestehens in der Evers-Werft am Hafen
von Timmendorfer Strand-Niendorf. Das Motto lädt dazu ein: »Komm mit ans Meer« – ein
herzliches Willkommen allen Künstlerinnen und Künstlern, allen Freunden und Fans der
JazzBaltica und ein Dankeschön an das Festivalteam.
Anke Spoorendonk, Ministerin für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein
NDR Norddeutscher Rundfunk – Medienpartner
25 Jahre JazzBaltica – das ist 25 Jahre Jazz vom Feinsten. Akustisch umrahmt vom Klang der
Wellen, dem Geschrei der Möwen und dem Tuckern der Fischerboote werden in der Niendorfer
Evers-Werft und am Hafen wieder großartige Musiker und Musikerinnen aufspielen. Und wie es
schon gute Tradition ist, wird der NDR wieder als Medienpartner dabei sein. Wir berichten in
unseren Programmen ausführlich über das Festival, das zu den größten des Nordens zählt. Das
Radioprogramm NDR Info sendet die Aufzeichnungen der wichtigsten Konzerte. Über den
Programmaustausch innerhalb der ARD und in der Europäischen Rundfunk-Union sorgt der NDR
zudem für eine Verbreitung weit über Norddeutschland hinaus und verschafft dem Festival so auch
überregional die Aufmerksamkeit, die es verdient. Ich freue mich besonders darüber, dass auch die
NDR Bigband ein weiteres Mal ihr Können bei der JazzBaltica zum Besten gibt. Wenn der
polnische Pianist Vladyslav Sendecki, seit 1996 in Diensten unseres Jazzorchesters, und die NDR
Bigband am 4. Juli Sendeckis »Theatre of Imagination« präsentieren, dürfen sich Jazzfans an der
Ostküste auf einen ganz besonderen Höhepunkt des Festivals freuen.
Lutz Marmor, Intendant des NDR
Jazz thing – Medienpartner
JazzBaltica und Jazz thing: Das ist vielleicht (noch) keine Ehe, aber definitiv eine
Langzeitbeziehung. Und wie es in solchen Partnerschaften üblich ist, scheint man einander im
Laufe der Jahre immer ähnlicher zu werden. Beim Blick in das diesjährige Programm finde ich
zum Beispiel viele Namen, über die wir in der Vergangenheit bereits mehrfach berichtet haben und
sicher auch wieder berichten werden: Maceo Parker etwa, Wolfgang Haffner, Bugge Wesseltoft,
Enrico Rava oder Nils Petter Molvær. In dieser Bandbreite zeigt sich nicht zuletzt eine
grundsätzliche Gemeinsamkeit oder gar Charakterähnlichkeit: der Blick über den Tellerrand des
Jazz im überpuristischen Sinne hinaus, die unstillbare Neugierde auf neue Namen, neue Klänge,
neue Verbindungen.
Und so sind wir auch in diesem Jahr wieder gerne als Medienpartner von JazzBaltica 2015 mit im
Boot. Gerne leisten wir damit wieder unseren Beitrag zur Stärkung dieses ganz besonderen
Festivals. Allen Besucherinnen und Besuchern wünsche ich viele spannende Konzerte und eine
gute Zeit da oben im Norden.
Axel Stinshoff, Herausgeber Jazz thing
Informationsblatt der Presseabteilung
Akkreditierung
Die Akkreditierung aller Medienvertreter (Pressekarten, Fotografenausweise), die für ihre
Redaktionen über JazzBaltica berichten wollen, erfolgt über die Stiftung Schleswig-Holstein Musik
Festival.
Bitte schicken Sie Ihre Wünsche für Pressekarten und Fotoausweise bis zum 30. April
2015 schriftlich an:
Stiftung Schleswig-Holstein Musik Festival
Presseabteilung
Parade 1
23552 Lübeck
Fax: 0451 - 389 57 26
[email protected]
Bitte geben Sie bei Ihren Wünschen genau an, welche Konzertblöcke Sie besuchen
möchten (Bsp.: JB1 + JB8).
Das Festival ist bemüht, alle Kartenwünsche im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten zu erfüllen.
Wir bitten jedoch um Ihr Verständnis, dass nur ein beschränktes Kartenkontingent für JazzBaltica
zur Verfügung steht und wir daher eventuell nicht alle Wünsche erfüllen können.
Bitte senden Sie im Anschluss an das Festival ein Belegexemplar Ihrer Besprechung
unaufgefordert an die Presseabteilung des Schleswig-Holstein Musik Festival.
Interview-Vermittlung
Bei der Vermittlung von Interviews mit Künstlern von JazzBaltica 2015 ist Ihnen ebenfalls die
Presseabteilung des Schleswig-Holstein Musik Festival gerne behilflich. Wenden Sie sich einfach
an uns!
Kontakt und weitere Informationen
Bettina Brinker (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Pressesprecherin)
T. 0451 - 389 57 24
[email protected]
Julia Mirow
T. 0451 - 389 57 25
[email protected]