It must schwing! - Jüdisches Museum

It must schwing!
Die jüdischen Wurzeln von Blue Note Records
Untermainkai 14-15
60311 Frankfurt a. M.
tägl. 10 bis 17, Mi
bis 20 Uhr, Mo. geschl.
www.juedischesmuseum.de
Programm im Jüdischen Museum zur Nacht der Museen am
Samstag, 25. April 2015
Das Jazz Label Blue Note steht im Mittelpunkt der diesjährigen Nacht der
Museen im Jüdischen Museum: Blue Note Records war 1939 der LabelPionier einer neuen, wilden Musikrichtung: JAZZ! Jazz war anarchisch,
antibürgerlich, freiheitsliebend und mit Rassendiskriminierung nicht zu
vereinbaren. Es waren zwei deutsch-jüdische Emigranten, die dieses Label
in New York vor mehr als 75 Jahren ins Leben gerufen haben: Alfred
„Loew“ Lion und sein Jugendfreund „Frank“ Francis Wolff.
Alfred Lion war im Berlin der Roaring Twenties aufgewachsen. 1925
besuchte er ein Gastspiel der Revue Chocolate Kiddies, die von der Band
des Jazzpianisten Sam Wooding begleitet wurde – ein Erlebnis, das die
Initialzündung für seine „lebenslange Liebesaffäre mit dem Jazz“ (so Lion)
wurde. Als Jude sah er sich gezwungen, Nazi-Deutschland den Rücken zu
kehren und 1938 in die USA auszuwandern. Seinen Jugendfreund Francis
Wolff, einem Fotografen aus wohlhabender Berliner Familie, holte Lion
„auf dem letzten Boot“ über Schweden im Oktober 1939 (!) aus dem sich
mittlerweile im Krieg befindenden Deutschland. Zusammen mit dem
amerikanischen Partner Max Margulies wurde Wolff Lions wichtigster
Partner bei der Gründung des Jazz Labels in einem kleinen Büro in der
New Yorker West 47th Str.
Der später weltberühmte Slogan von Blue Note Records: The Finest in
Jazz since 1939 wurde dort kreiert und dort wurde der erste Amerikaweite
Hit eingespielt: Sidney Bechets Aufnahme von George Gershwins
Summertime. Weltberühmt wurde auch Lions Ceterum Censeo, mit dem er
seinen Künstlern die Hauptqualität eines guten Jazzstückes nahelegte – in
breitestem berlinerisch-jiddisch gefärbtem Amerikanisch: „And don’t
forget: It must SCHWING!“
Presseinformation Daniela Unger, Jüdisches Museum, T.: (069) 212-38805,
Der hr2-Moderator Jürgen Schwab, Autor des Buches The Frankfurt
Sound – eine Stadt und ihre Jazzgeschichte(n) wird in seiner Erläuterung
einige Schlaglichter auf die Geschichte der beiden Blue Note Gründer
Untermainkai 14-15
60311 Frankfurt a. M.
tägl. 10 bis 17, Mi
bis 20 Uhr, Mo. geschl.
www.juedischesmuseum.de
Alfred Lion und Francis Wolff werfen.
Musik: Christof Lauer Trio.
Jazz-Saxophonist Christof Lauer wurde unter anderem mit dem SWRJazzpreis und dem Jazzpreis des Landes Hessen ausgezeichnet. Er spielt
Jazz mit fast allen Größen, mit Heinz Sauer, Albert Mangelssdorff und
vielen anderen mehr und ist Mitglied des Jazz-Ensembles des HR sowie
des United Jazz and Rock Ensemble. Niemand geringerer als Volker
Kriegel hält Christof Lauer „ganz unumwunden für den besten
Saxophonisten, den wir in Europa haben.“
Auftritte bei der Museumsnacht 2015:
Moderation mit Jürgen Schwab: 19.30, 21.00, 22.30
Christof Lauer Trio: 20.00, 21.30, 23.00
Bitte beachten Sie auch unseren Führungsmarathon während der
Museumsnacht – im 20-Minuten-Takt durch Dauer- und
Wechselausstellung.
Bild: Christof Lauer © Sascha Rheker
Presseinformation Daniela Unger, Jüdisches Museum, T.: (069) 212-38805,