EUREGA Berichte • Meldungen • Informationen XVIII. EUREGA am 2. Mai 2009 - www.eurega.org 45KM Neuwied-Bonn / 100KM Loreley-Bonn Inhalt Impressum 3 Grußwort des Regattaleiters 4 Europäische Rheinregatta - Die Ergebnisse 2008 7 Viel Glück! 11 Meldungen 45 KM 18 Glück macht Spaß, gesund und klug 20 Meldungen 100 KM 22 Zitate 24 Zwei Minuten Deines Lebens 26 Römisch Rudern 28 EUREGA Party 35 Impressum Herausgeber: Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. (BRV) Wilhelm-Spiritus-Ufer 2, 53113 Bonn Redaktion: Margit Mertens Layout: Harald Epskamp Druck: www.eurega.org EUREGA2009 - 3 Grusswort des Regattaleiters Liebe Ruderfreundinnen und liebe Ruderfreunde! Liebe Leserinnen und liebe Leser! I ch heiße Euch herzlich willkommen zur 18. EuropäischenRheinRegatta. Dieses Jahr steht die EUREGA unter dem Motto „Es läuft.“. W ie man auf solch ein Motto kommt? Ganz einfach: Nach nun mehr 17 Jahren geballter EUREGA-Erfahrung in unserem Organisationsteam und der daraus resultierenden Routine, haben sich so einige Dinge, die im Vorfeld zu erledigen sind, schon gut eingespielt. So fragen einige unserer externen Partner, die wir jedes Jahr beauftragen, zum Beispiel schon von sich aus bei uns an, ob denn wieder die EUREGA stattfindet und ob sie wieder gebraucht werden. Andere Aufgaben innerhalb unseres Teams haben wir gleich für die nächsten Jahre mit erledigt. U nd so kommt es dann immer wieder vor, dass bei unseren Meetings das Statement „Es läuft.“ abgegeben wird, anstatt einen vernünftigen Arbeitsbericht vorzulegen. S itzt man im Boot zusammen mit seiner „Lieblingsmannschaft“ kommt es auch immer wieder vor, dass es einfach gut läuft und das Boot nur so dahingleitet. I ch wünsche mir für alle Teilnehmer, dass auch sie nach der diesjährigen EUREGA sagen können: „Gut gelaufen“. B ei aller Routine bei uns im EUREGA Team arbeiten wir natürlich ständig daran, die EUREGA immer wieder zu verbessern. Manchmal sind dies nur Kleinigkeiten wie ein neues Schild für den Zieleinlauf, größere Angelegenheiten wie der Entwurf eines neuen Streckenverlaufs vor einigen Jahren oder ganz banale Dinge wie die Verbesserung der Kommunikation zwischen Ruderbooten und THW oder eine verfeinerte Rezeptur für die Spaghetti Bolognese am Abend vor der Regatta. W ir freuen uns über Eure Rückmeldungen und Lob und Kritik zur diesjährigen EUREGA. Ist alles gut gelaufen? Dafür steht unser Gästebuch auf www.eurega.org bereit. Ich bin aber auch persönlich erreichbar unter [email protected]. D anke sagen möchte ich dem EUREGA Team für seinen unermüdlichen Einsatz. Hinzu kommen noch an die 40 weitere Helfer - nicht nur aus unserem Verein - ohne die die EUREGA gar nicht möglich gemacht werden könnte - vielen Dank! I ch wünsche allen Teilnehmern ein gutes und faires Rennen und natürlich immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Euer Harald Epskamp 4 - EUREGA2009 EUREGA2009 - 5 Europäische Rheinregatta Die Ergebnisse 2008 Ruderer ließen Rekorde purzeln S ämtliche Streckenrekorde wurden bei der 17. EUREGA des Bonner Rudervereins eingestellt. Die Sieger auf der 100-Kilometer-Distanz Loreley – Bonn kommen aus Beuel. „S o schnell sind wir noch nie gerudert“, meinte Lutz Gohs vom Bonner Ruderverein 1882 (BRV) nach der Regatta und sprach damit vielen der 330 Teilnehmer des anspruchvollsten und schönsten Rudermarathons Deutschlands aus der Seele. Die Sieger auf der 100 Kilometer langen Strecke Loreley - Bonn, eine Renngemeinschaft aus Bonner Ruder-Gesellschaft und Wassersportverein Honnef, erreichten in 4 Stunden und 49 Minuten das Ziel. Damit stellten Patrick Greve, Barbarella und Thorsten Jonischkeit, Aline Larroque und Owe Pauly den alten Rekord aus dem Jahr 2006 um acht Minuten ein. „Das ist eine großartige Leistung“, kommentierte Ted Drews, der im Jahr 2000 zum ersten Mal die Fünf-StundenMarke knackte. „S chön war‘s“, sagte Christian Klandt vom BRV nach 100 Kilometer Rudern. „Die Bedingungen waren optimal: Schiebewind, gute Strömung EUREGA2009 - 7 durch den relativ hohen Wasserstand und sonniges Wetter.“ Mit 5:11 Stunden belegte er mit seinen Vereinskollegen Jochen Domscheit, Jenny Effelsberg, Hervé Loridan und Volker von Oldenburg Platz eins der Männer-Klasse, da in der Klasse „Mixed“ mindestens zwei Ruderinnen zur Mannschaft gehören müssen. (SRC), dem Gymnasial Ruderverein am BeethovenGymnasium (GRV) und dem Gymnasial-Ruder-Club am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (GRC). Letzterer teilte sich mit dem BRV den Preis für die Mannschaft mit den meisten Teilnehmern: jeweils 26. A lle Sieger erhielten einen echten Rhein-Basalt mit Siegerplakette. „Fühlt sich gut an“, meinte Martine Banizete von der Aviron Union Nautique Lille, als sie die schwergewichtige Trophäe für die am weitesten angereiste Mannschaft im Arm hielt. Der 2004 anlässlich der Erweiterung der Europäischen Union von der Europaparlamentarierin Ruth Hieronymi gestiftete Wanderpokal für den Gesamtsieger steht nun ein Jahr lang bei den Ruderern aus Beuel. A uch die Ruderer, die auf der 45-Kilometer-Distanz in Neuwied an den Start gingen, machten dem letztjährigen Motto der EUREGA „Rudern in Rheinform“ alle Ehre. Hier ruderten gleich sieben Boote schneller als der bestehende Rekord von 2:17 Stunden aus dem Jahr 1999. Am schnellsten war mit 2 Stunden und 10 Minuten die Renngemeinschaft Ruderverein Berlin von 1878 und Wassersportverein Godesberg. G eradezu Kult ist „Die Europäische“ des BRV inzwischen bei den Bonner Schülern. In 13 Booten ruderten auf der Kurzstrecke 65 Schüler aus dem Ruderverein Pädagogium Godesberg, dem Schüler Ruder Club am Friedrich-Ebert-Gymnasium 8 - EUREGA2009 „D as nenne ich ein Spitzen-Erlebnis!“ bilanzierte Bernhard Klinger aus Frankfurt die EUREGA durch das wunderschöne UNESCO-Weltkulturerbe Mittelrheintal. „Alles hat gestimmt: Wetter, Wasser und vor allem die professionelle Organisation. Ich fand das Rudern vor der großartigen landschaftlichen Kulisse sehr prickelnd. Unter dieser VorausEUREGA2009 - 9 setzung trat die Anstrengung in den Hintergrund. Die Frankfurter RG Germania nahm mit zwei Booten auf der langen Distanz teil. Beide Teams sind begeistert und haben die Herausforderung mit relativer Leichtigkeit glücklich bewältigt“. Viel Glück! ... wünscht der Bonner Ruder-Verein allen EUREGATeilnehmern. Doch wie entsteht Glücksempfinden eigentlich und warum gibt es dieses Gefühl? USForscher nennen Glücksgefühle den „Flow“, das Fließen. Auch Rudern macht glücklich, wenn ES LÄUFT. D er US-Psychologe und Papst der internationalen Glücksforschung Mihaly Csikszentmihalyi nennt das Wesen des Glücks den „Flow“, das Fließen. Es stelle sich ein, wenn der Mensch im Einklang mit sich selbst, in Harmonie mit anderen, im Einswerden mit seiner Umwelt und dem Versinken in sein konzentriertes Tun erfolgreich eine Aufgabe bewältigt – sei es beim Sport, bei der Arbeit, beim Spiel oder im Gespräch mit anderen. „D ie Stimmung war toll“, betonte Regattaleiter Harald Epskamp. Die Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk und der Wasserschutzpolizei, die die Ruderboote zur Sicherheit auf dem Wasser begleiten, habe reibungslos funktioniert. „Besonders gefreut hat mich die besonnene Disziplin und die große Fairness der Teilnehmer, der Rhein ist schließlich eine stark befahrene Großschifffahrtsstraße.“ Margit Mertens W as, wenn nicht das Rudern, das harmonische Bewegen im Element Wasser, vorbei ziehende Landschaften und das funkelnde Fließen des Flusses, kommt diesem Gefühl des Flow näher? Fünf Menschen konzentrieren sich darauf, im gleichen 10 - EUREGA2009 EUREGA2009 - 11 Sekundenbruchteil die Ruderblätter ins Wasser zu tauchen, Kraft aufzunehmen, sich mit den Beinen abzustoßen, die Blätter durchs Wasser zu ziehen und gleichzeitig auszusetzen, um dann ruhig mit dem Rollsitz nach vorne zu rollen. Konzentriert sich die Mannschaft auf den Gleichklang, den gleichmäßigen Durch- und kräftigen Endzug, ruhige, fließende Bewegungen, gleitet das Boot unter ihnen bald wie von selbst dahin. Der BRV-Ruderwart nennt das „Easy Rowing“ oder ES LÄUFT. rausgefunden, dass Geld tatsächlich nicht glücklich macht. Ein Vergleich zwischen Lottomillionären und querschnittsgelähmten Unfallopfern zeigte, dass beide Gruppen sich ein Jahr nach dem Ereignis annähernd gleich glücklich fühlten. U nter den Wissenschaften ist die vom Glück so jung wie das Jahr 2009. Forscher haben sich die Mühe gemacht, alle wissenschaftlichen Arbeiten über Emotionen seit 1967 zu zählen: Auf 18 Studien über negative Gefühle wie Angst, Wut oder Depression kommt eine über Glück, Freude und Wohlbefinden. Erst seit der Jahrtausendwende holt die „Positive Psychologie“, die Erforschung des Glücks, auf und schlägt sich nicht zuletzt in zahlreichen populärwissenschaftlichen Büchern und Ratgebern nieder. Denn: Das Wissen um das Wesen des Glücks kann helfen, glücklicher zu sein. J eder Mensch wünscht sich Glück, dennoch bedeutet es für jeden etwas anderes und kann viele Gesichter haben: das stete Glück durch eine stabile Familie, das kleine Glück durch das nette Lächeln einer fremden Person, das rauschhafte Glück der Verliebtheit oder die persönliche Bestzeit bei einer Ruderregatta . Generell wird Glück als intensives, positives und sehr subjektives Gefühl definiert. Im Deutschen gibt es nur ein Wort für diese vielen Gefühle. Auch der grundlegende Unterschied zwischen „Glück haben“, beispielsweise wenn der Zufall einen Lottogewinn beschert, und „glücklich sein“, was sowohl ein subjektives Gefühl als auch einen Zustand beschreibt, bleibt sprachlich unscharf. Zudem haben Glücksökonomen längst he- 12 - EUREGA2009 G efühle wie das Glück „sind der Klebstoff, der uns zusammenhält“, sagt der Philosoph Richard David Precht. Merkwürdigerweise würden sie in der abendländischen Philosophie nur eine untergeordnete Rolle spielen. Altgriechische Philosophen hielten die Glückseligkeit für die beste Verfasstheit des Menschen, um zu innerer Ruhe, zum Ziel und zur Vollendung seines Lebens zu gelangen. Laut Sartre hingegen litten glückliche Menschen unter einem falschen Bewusstsein, das subjektive Glücksempfinden sei eine Selbsttäuschung, meinte Marx. A ndere Denker interessierte nicht das egoistische Streben jedes Einzelnen nach dem Glück, sondern das des Kollektivs: Eine Gesellschaft müsse EUREGA2009 - 13 nach dem größtmöglichen Glück der größtmöglichen Anzahl von Menschen streben, postulierte beispielsweise der englische Philosoph und Sozialreformer Jeremy Bentham. Bentham ging es bei seiner auch Utilitarismus genannten Theorie darum, das kollektive Glück zu maximieren, wobei jeder Einzelne für die Summe gleich viel wert ist. Die utilitaristische Maxime lautet: „Handle so, dass das größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl entsteht!“ 1972 griff Jigme Wangchuck, König des Himalayastaates Bhutan, diese Idee auf und verpflichtete sich, das Bruttosozialglück statt das Bruttosozialprodukt seines Volkes mehren zu wollen. Das Recht auf Streben nach dem Glück ist neben dem Recht auf Leben und auf Freiheit in der amerikanischen Verfassung festgeschrieben. ter. „Glück selbst will man nicht wegen irgendetwas anderem, es ist das ultimative Ziel.“ I n der Psychologie spielte Glück lange keine Rolle, da subjektive Emotionen als zu wenig fassbar galten, um wissenschaftlich erforscht zu werden. Erst die moderne Gehirnforschung und Techniken wie Magnetresonanztomographie bringen Licht in das, was in der Dunkelheit des Gehirns geschieht. Heute weiß man, dass all unser Denken, Bewertungen, Entscheidungen und Erinnerungen sich nicht von Gefühlen trennen lassen, ohne die laut Precht der Verstand gar nicht wüsste, was er tun soll. D er US-Wissenschaftler Peter Derks fand heraus, dass durch Glücksgefühle die Kreativität sowie die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, steigen. Lernen und das erfolgreiche Lösen von Problemen wiederum wirken direkt auf das Belohnungszentrum des Gehirns, machen also glücklich. „Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis“, wusste schon Edgar Allan Poe. Dies belegen Studien des Ulmer Hirnforschers Manfred Spitzer. „Andere Dinge schätzen und wollen wir, weil sie uns glücklich machen“, erklärt der Psychia- 14 - EUREGA2009 W arum aber hat uns die Evolution dieses schöne Gefühl mit auf den Weg gegeben, das durch so unterschiedliche Dinge wie Liebe, Sport, gutes Essen oder Lernen entstehen kann? Das Streben nach dem Glück treibt uns laut Spitzer an, etwas zu tun, was gut für uns ist. Dass die Evolution die Liebe mit Glücksgefühlen ausgestattet hat, scheint einleuchtend, dient sie doch der Arterhaltung. Dass uns die Leidenschaft wie ein Blitz aus heiterem Himmel oder auf den ersten Blick ergreifen kann, erklären Biologen mit den Lebensumständen unserer frühen Vorfahren: Sie lebten in kleinen, weit verstreuten und teils verfeindeten Clans. Traf man dann gelegentlich auf Freunde, brachte eine blitzartig entfachte Liebe und die dazu gehörige Begierde einen größeren Fortpflanzungserfolg als die sorgsame Prüfung eines Partners, den man irEUREGA2009 - 15 gendwann für gut befindet aber möglicherweise nie mehr wiedersieht. und das Streben nach mehr Lust treibt zu weiterer Erforschung und damit immer größerer Sicherheit an. „Glück ist eine Überwindungsprämie“, meinte der Psychologe und Philosoph Manès Sperber. M U nsere Vorfahren waren Jäger und Fleischfresser, lebten gefährlich und litten oft unter Hunger. Erlegten sie eine große Beute, konnten sie sich eine Weile lang satt essen und in der Sicherheit ihres Lagers faulenzen. Sie waren kurze Zeit glücklich. Der Wunsch nach diesem Wohlbefinden trieb sie dann wieder auf die lebensgefährliche Jagd. Doch das Gehirn unserer Vorfahren belohnte auch ein dem Sicherheitstrieb scheinbar widersprechendes Verhalten mit Glücksgefühlen: den Trieb, Neues zu erforschen, die Obhut zu verlassen und Grenzen zu überschreiten – die Grundlage evolutionären Fortschritts schlechthin. Verhaltensbiologen erklären den Neugiertrieb, also das Problemlösen und Lernen mit Lustgefühlen zu belohnen, ebenfalls als Sicherheitstrieb. Verwandelt das Erforschen von Neuem, das Aha-Erlebnis beim Lernen Unbekanntes doch in Bekanntes, Unsicherheit in Sicherheit. Dieser Gewinn an Sicherheit wird mit Lust erlebt 16 - EUREGA2009 arathon-Ruderer wissen es: Wer aus Sicherheitsdenken und Pessimismus verlockende, wenn auch vielleicht unvernünftige Situationen meidet, wird den Flow nie erleben. Das alles spricht dafür, nicht passiv, unsicher und ängstlich auf das Glück zu warten, sondern selbstbewusst Herausforderungen zu suchen. Der amerikanische Philosoph Alan Epstein hat vier Grundvoraussetzungen für „Glückskinder“ formuliert: Der feste Wille, seinen Erfahrungen die jeweils positiven Seiten abzugewinnen, muss vorhanden sein. Wer glücklich sein will, muss Neues ausprobieren, sich selbst neu ausprobieren und die Herausforderung zum Wachsen annehmen. Man muss Verantwortung für sich selber übernehmen: Niemand anderes ist schuld, wenn es uns schlecht geht, nur wir selber können das ändern. Wir müssen unsere Fähigkeiten, Talente und Wünsche leben. A lso alles beste Voraussetzungen, dass Ihr Euch nach der EUREGA glücklich fühlen werdet. Margit Mertens EUREGA2009 - 17 Meldungen 45 KM StNr Klasse 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 Männer Männer Männer Männer Männer Männer Männer Männer Männer Männer Männer Männer Frauen Frauen Frauen Frauen Frauen 58 Frauen 59 Mixed 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 Mixed Mixed Mixed Mixed Mixed Riemen o.K. Riemen o.K. Riemen o.K. Masters C Masters C Masters C 71 Masters C 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 Masters C Masters C Masters C Masters C Jun M 93/94 Jun M 93/94 Jun M 93/94 Jun M 93/94 Jun M 93/94 Jun F 93/94 Jun F 93/94 Jun M 90-92 Jun M 90-92 Jun M 90-92 Jun M 90-92 Jun M 90-92 Jun F 90-92 Jun F 90-92 Verein Ruderverein Pädagogium Godesberg 09 e.V. Ruderverein Berlin von 1878 Bonner Ruder-Gesellschaft e.V. Wassersportverein Godesberg Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V. Kölner Club für Wassersport GTRV Neuwied Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn RV Prien a. Chiemsee von 1990 e.V. Karlsruher Rheinklub Alemannia Rudergesellschaft Wiesbaden Biebrich Kölner Ruderverein von 1877 e.V. GTRV Neuwied Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V. Bonner Ruder-Gesellschaft e.V. Karlsruher Rheinklub Alemannia Rgm. Rudergesellschaft Niederkassel v. 1978 e.V., Ruderclub am Kopernikus-Gymnasium 1977 e.V. Rgm. Mülheimer Wassersport e.V. Köln, RTHC-Bayer Leverkusen Wassersportverein Godesberg Kölner Ruderverein von 1877 e.V. Bonner Ruder-Gesellschaft e.V. Karlsruher Rheinklub Alemannia Rudergesellschaft Niederkassel v. 1978 e.V. Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V. Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V. Neuwieder Rudergesellschaft 1883 e.V. TRG - Treptower Rudergemeinschaft e.V. Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. Bonner Ruder-Gesellschaft e.V. Rgm. RTHC Bayer Leverkusen, RTK Germania Köln, Karlsruher Rheinklub Alemannia, RC Rastatt Crefelder Ruder Club Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. Neuwieder Rudergesellschaft 1883 e.V. Kölner Club für Wassersport Rgm. Wassersportverein Godesberg, WSV Honnef Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn Gymnasial Ruderverein Bonn Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn Schüler-Ruder-Club Bonn Wassersportverein Godesberg Schüler-Ruder-Club Bonn Schüler-Ruder-Club Bonn Ruderverein Pädagogium Godesberg 09 e.V. Gymnasial Ruderverein Bonn Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn Ruderverein Pädagogium Godesberg 09 e.V. 18 - EUREGA2009 Stand: 20.4.09 Name 1 Name 2 Name 3 Name 4 Name 5 Alexander Eberle Karolin Krieger Era Hecke Martina Mielke Michael Trube Ingo Wagner Axel Gundlach Lukas von Hagen Martin Aufenanger Jochen Trüb Jens Ellrich Walter Fröhlich Kathleen Preisendanz Petra Pauly Bernd Kemmelmeier Mertins Simona Dzuberova Max von Jagemann Thomas Czorny Jan Burkart Johannes Traut Stefan Glötzel Frederik Gast Uli Groß Roman Meissner Niklas Aufenanger Matthias Müller Hans Joachim Prinz Nicolai Erchadi Irmi Gerlach Ricarda Clarenbach Margarete Nolte Anna Wortmann Janina Kaiser Niko Heck Gabriel Kleinert Martin Grub Lars Hüttler Andreas Kutter Alexej Sataev Marcus Weber Moritz Tyrasa Tobias Aufenanger Pascal Schlagermann Thomas Hanfler Jens Digel Andrea Kaske Christiane Henning Dr. Regina Dreesbach-Buchholz Marie Peter Julia Kaiser Heiko Dürr-Auster Florian Coesfeld Torsten Breier Florian Heesen Hans-Jürgen Schneider Leonid Kirianov Markus Müller Bene Löhns Friedhelm Aufenanger Valentin Benz Ralf Martin Stephen Marx Andrea Eichler Anke Jedanowski Rike Poppe Birgit Karthaus Sabine Thom NN Hannes Sommerfeld Udo Hoffmann Arnd Riemenschneider Manfred Strych Mikael Gast Sandra Gundlach Caren Altpeter NN Yasemin Yildiz NN Claudia Scholz Constanze Hein Christine Körner Ulla Richter Ulrike May Eva Nöthen Christiane Zamponi Jennifer Ferring Senta Richardt Anne Krahe NN Thomas Kölsch Andrea Autermann Reinhard Schulz Inga Hoffmann NN Katrin Mahnig Clara Sauer Volker Hune Andreas Förderer Markus Wieland Beatrice Lindecke Claudia Querling Judith Wolter Dirk Strassenberger Marcus Streck Brigitte Böhmer-Sclüter Julia Martini Karl Heinz Glabsch Gregor Lackmann Kerstin Baumann Michael Brauner Matthias Löchelt Nico Federmann Holger Scheid Peter Scheel Lutz Gohs Michael Timper Guido Hasenbrink-Martini Barbara Lehmann Christina Notarius Nele Bayer Helga Passing Matthias Bräuer Simon Lindecke Christoph Plotzki Matthias Mehl-Uderhardt David Streck Thomas Burneleit Anna Mahnig Beate Sesterheim Meike Siebel Astrid Walz Ute Schmitz-Wester Hanno Lindecke Christian Althof Michael Ehrle Volker Pliquett Otto Mayntz Erich Ehses Thomas Finke Guido Deinas Michael Meise Stefan Voigt Ulrike Schliefer Sebastian Welter Thomas Bex Andreas Laser Arne Schweinfurt Anna Hoffmann Axel Böhmer Wolfdietrich Jacobs Thomas Christ Karl Ernst Heinsberg Pal Mate Christian Ehrle Patrik Scheffler Lutz Kirchhoff Walter Dr.Rohde Rolf Vomrath Mark Standke Jona Glade Paul Lehmann Brice Rugira Tobias Kreft Katharina Böhm Maike Wehnert David Sohr Milan Fröhlich Jonas Haller Adrian Cremers Stefan Hardt Julika Rabe Hanna Gaio Bea Hülsmann Dieter Schmitz Wolgang Schäfer Uwe Schüler Simon Gierlich Jeroen Grewel Christian Kuhl Kirsten Fabritius Patrick Schreiber Hanna Schneider Caro Kuipers Julius Knopp Paul Hennig Till Feldmann Georg Weckerling Felix Hardt Julia Sälzer Hannah Brunnert Christian Noell Rolf Giebeler Peter Korch Angelika Schüler Felix vom Kolke Niklas Schaaf Timon Pantelouris Corinna Rölleke Otto Bäuerle Katharina Wehrmeister Korinna Veller Felix Braig Tim Wehnert Jan-Milan Kipke Matthias Zäck Nicolai von Kügelgen Malina von Hellfeld Viktoria Beckmann Rolf Hülsmann Peter Doerenkamp Jochen Wolter Reiner Sargun NN Florian Roth David Schneider Felix Hildebrandt Noah Klaus Anna Galow Juliane Heinze Mario Friese Robin Röscheisen Georg Thiam Rasmus Eckermann Christopher Smolka Barbara Schmehl Morgaine Marklewitz Stephan Deutschland Hans-Joachim Frensdorff Rolf Petry Jan Vomrath NN Johanna von Hellfeld NN NN Florentin von Kügelgen NN NN Lukas vom Kolke Leonie Nienhaus Antonia Engel Moritz Gutmann Paula Lange Philipp Wurm NN EUREGA2009 - 19 Glück klug macht SpaSS, gesund und Dass Glücksgefühle süchtig machen, ließen Experimente mit Ratten vermuten. Vor 50 Jahren entdeckten Forscher zufällig, dass Ratten von der elektrischen Stimulation des Glückszentrums, das eigentlich ein Lernzentrum ist, gar nicht genug bekamen. D ie Ratten konnten den elektrischen Reiz durch Druck auf einen Hebel in ihrem Käfig selbst auslösen und drückten den Knopf immer wieder. Manche Tiere vergaßen zu essen und zu trinken und starben vor lauter Knopfdrücken. Da normalerweise das Glückssystem beim Menschen nicht auf Knopfdruck sondern immer als Folge eines Vergleichs anspringt, wenn etwas besser ist als erwartet, ist es jedoch nicht auf Dauerbetrieb angelegt. Gewöhnung sorgt dafür, dass wir uns nicht allzu lange glücklich fühlen, allenfalls dauernd danach streben. dann macht dies – Spaß!“ Das Dopamin, das von A 10 direkt ins Frontalhirn gelangt, bewirkt, dass dieses besser funktioniert, man kann besser denken und besser lernen. Das Dopaminsystem ist beteiligt beim Glücklichsein, Lernen und bei Verliebtheit. „Der Botenstoff Dopamin wird immer dann im Gehirn ausgeschüttet, wenn etwas Gutes passiert, das zunächst unerwartet, aber besonders gut für uns ist“, meint Spitzer. Buchtipps: Manfred Spitzer, Wulf Bertram (Hrsg), Braintertainment. Expeditionen in die Welt von Geist und Gehirn, Schattauer, Stuttgart 2007, ISBN: 3-7945-2515-9, 29,95 Euro Manfred Spitzer, Das Gehirn - Eine Gebrauchsanleitung, Rowohlt 2006 (!) ISBN 3-49961955-5), 12.- Euro Mihaly Csikszentmihalyi, Flow - das Geheimnis des Glücks, Klett-Cotta, 2004, ISBN: 3608941495, 17,90 Euro Stefan Klein, Die Glücksformel - oder wie die guten Gefühle entstehen, Rowohlt, 2003, ISBN: 3499615134, 9,90 Euro D D I G ie Neurobiologie des Glücks hat in den vergangenen fünf Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Heute kennt man die neuronalen Strukturen, die an Glückserlebnissen beteiligt sind. Tief im Mittelhirn sitzt eine kleine Ansammlung von Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren und in den Nucleus accumbens und direkt ins Frontalhirn weiterleiten. „Der Ort im Mittelhirn wird mit dem wenig klangvollen Namen A 10 bezeichnet“, erklärt der Ulmer Hirnforscher Manfred Spitzer. „Wie man heute weiß, feuern diese Neuronen dann, wenn ein Ereignis besser ist als erwartet.“ m Nucleus accumbens führt das Dopamin dazu, dass opiumähnliche Botenstoffe, die Endorphine, produziert und ins Frontalhirn ausgeschüttet werden. Spitzer: „Unser Gehirn macht selbst Opium und wenn das im Frontalhirn ausgeschüttet wird, 20 - EUREGA2009 ieses System hat die Aufgabe, die unglaublich vielen Informationen, die jede Sekunde auf das Gehirn einströmen und die es nicht alle verarbeiten kann, zu bewerten und zu vergleichen. „Solange alles nach Plan läuft, also nichts geschieht, war wir nicht schon wissen, tut dieses Modul nichts“, erläutert Spitzer. „Geschieht jedoch etwas, das besser ist als erwartet, dann feuert das Modul.“ Wir werden wach, aufmerksam, wenden uns dem Ereignis zu und verarbeiten die Informationen besser. „Das Wichtigste: Wir lernen besser. Auf diese Weise lernen wir langfristig alles, was gut für uns ist.“ lücksgefühle machen aber nicht nur Spaß, sie stärken auch das Immunsystem. Londoner Forscher konnten zeigen, dass Menschen, die sich als überwiegend glücklich bezeichnen, unter Stress relativ geringe Mengen des Hormons Kortisol im Blut EUREGA2009 - 21 22 - EUREGA2009 Mixed Mixed Mixed Mixed Mixed 11 12 13 14 15 Ruderclub Germania Boppard Rgm. Mainzer RV, Karlsruher Ruderverein Wiking, Stuttgart-Cannstatter Ruderclub Karlsruher Ruderverein Wiking Rgm. Oldenburger RV, Regensburger RK LUXEMBOURG INTERNATIONAL RC Rgm. Bonner RG, RTK Germania Köln, UN Liège Masters C Mannheimer Ruder Club v.1875 e.V. Mixed 10 RG Marktheidenfeld 20 Mixed 9 ARC Rhenus Bonn Masters C Rgm. Oldenburger RV, Regensburger RK Mixed 8 Ruderclub Süderelbe 1892 e.v., Hamburg Masters C Kölner Club für Wassersport Mixed 7 19 Männer Männer 5 6 Rgm. Gymnasial-Turn-Ruderverein Neuwied, NeuwiederRuder-Gesellschaft Schüler-Ruder-Club Bonn Bremer Ruderverein v. 1882 18 Männer 4 Neusser RV Riemen o.K. Universität Bonn Männer 3 Rgm. SV Rot - Gelb Hamburg, SG Hansa 17 Männer 2 Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. 16 Männer 1 Verein Rgm. RG Wiesbaden-Biebrich, Creuznacher RV, Kölner Riemen o.K. Club für Wassersport Klasse Start Nr Julian Bellinghausen Angela Meier Salami Christian Blümke Sara Engels Frank Jäger Johannes Erfeld Günter Mertens Jens Bußmann Jan Blöthe Klaus-Uwe Klobedantz Michael Schreiner Sebastian Frohn Holger Depner Rüdiger Scharff Werner Gast Martin SehrtJahnke Georg Dockter Jens Reimann Petra Schreiner Gloria Roller Hannes Blank Dr. Thorsten Dieter Norrenberg Jonischkeit Martin Krobbach Katharina Senk Dorothee Karin von Häfen Friedrichs Holger Christ Levke Sörensen Alex Kigyagi Martin Kühn Christian Leibetseder André Gerlach Thomas Hein Hans Kaufmann Klaus Wulff Peter Möller Jens Müller Thilo Coblenzer Brigitte Korneli Markus Neumann Torsten Beck Ilka Dorn Stampa Inken Jean Somers Ulrike Carl David Kaiser Rüdiger Mensch Pinchas Nürnberg Sascha Hamdorf Michael Kröger Guido Groß Alexander Hollmann Dominik Schenkel Martin Kußmaul Gerd Ebermann Yskert von Kodolitsch Name 4 Michael Eberz Andreas Stark Claudia Haussmann Hans Jürgen Wagner Ulf Melsa Lars Ehrlich Helmut Deschan Jannick Kappelmann Ingo Laumann Andreas Bieniek Ralph Gottschald Helga Neiser Jens Gurk Sybille Roller Imke Ludwig Sabine Aukamp Therese Hintemann Barbarella Jonischkeit Adrian Tokar Bruno Perner Jens Schröder Tanja Gohrbandt Ramin Fleckner Hartmut Drapalt Michael Proca Simon Fast Achim Eckardt Hervé Loridan Name 5 Elke Bolling Frederick Weiss Resi Norrenberg Rudolf Liebler Susanne Schnell Diana Füterer Julian Feldmann Heike Dietzmann Christian Kaske Thilo Schoz Alexander Bernhardt Sibilla Drews Jochen Domscheit Name 3 Jenny Effelsberg Name 2 Christian Klandt Name 1 Meldungen 100 KM Stand: 20.4.09 produzieren, das Diabetes, Bluthochdruck, Gefäßkrankheiten und Depressionen begünstigt. „Glück ist für ein langes Leben ebenso bedeutsam wie eine gesunde Lebensweise“, stellt Spitzer fest. Außerdem seien glückliche Menschen geistig gesünder, weniger egoistisch, weniger aggressiv und missbrauchen andere weniger. „Glückliche Menschen sind erfolgreicher beim Lernen und bei der Arbeit, kreativer, populärer, geselliger, seltener kriminell oder süchtig.“ Da Glück überdies ansteckend ist, wie eine Harvard-Studie über soziale Netzwerke herausgefunden hat, ist das Streben nach Glück keineswegs so selbstsüchtig, wie man vermuten mag. „Glückliche Menschen sind die besseren Menschen, in jeder Hinsicht“, folgert Spitzer. Ja, renn nur nach dem Glück, doch renne nicht zu sehr! Denn alle rennen nach dem Glück, das Glück rennt hinterher. Bertolt Brecht, Dreigroschenoper Das Glück ist eine leichte Dirne und weilt nicht gern am selben Ort; sie streicht das Haar dir von der Stirne und küsst dich rasch und flattert fort. Heinrich Heine Margit Mertens Zitate Glück ist Talent für das Schicksal Novalis Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben. Abraham Lincoln Glückwünsche von Erich Fried dass du dir glücke (hie und da) glückst dass unglück uns nicht dass glück verschlinge dich nicht blende für immer für unglücke anderer dass dein wunsch nicht sterbe dass dir nach einer welt (ab und an) wo viele (wo alle?) ein glück für andere sich glücken können 24 - EUREGA2009 EUREGA2009 - 25 Zwei Minuten Deines Lebens – die Zeit läuft… Z ur EUREGA 2006 wurde ein neues Gimmick eingeführt: „die Zeitstrafe“. Seither sind von St. Goar bis Bonn 26 Wächter postiert mit der Lizenz zum Bestrafen – mit Erfolg: Insgesamt haben so schon 15 Ruderer zwei Strafminuten verliehen bekommen. S chließlich wird behauptet, man wäre zwei Minuten länger gerudert als man tatsächlich gerudert ist. Jemand, der freiwillig 100 Kilometer an einem Stück rudert, wäre aber mit Sicherheit gerne noch zwei weitere Minuten gerudert. Er wird also um zwei Ruderminuten beraubt, die er gerne gerudert wäre, aber nicht gerudert ist, obwohl behauptet wird, er sei sie gerudert. M inuten kassiert man für alles was Spaß macht: Mitten in der Strommitte heizen, Fähren und Kähne schneiden sowie sich den Anweisungen der Wasserschutzpolizei und des Regattateams zu widersetzen. A ls besonderer Service wird man noch während der EUREGA von der Regattaleitung per Handy über den Erhalt der Strafminuten informiert. Wenn es also gerade gut läuft, kann der Steuermann weil er ja sonst nichts zu tun hat- in Andernach ganz entspannt eine Runde mit der Regattaleitung telefonieren, während das Boot einen „irren Ivan“ treibt. I n der Vergangenheit soll es komplette Mannschaften gegeben haben, die adrenalingeladen und verschwitzt direkt vom Steg ins Regattabüro gestapft sind, um das EUREGA-Team zu beleidigen. U m dies zu vermeiden sollte man die zwei Minuten lieber positiv, als im Leben geschenkte Zeit empfinden. Zeit, die man theoretisch sogar sinnvoll mit Sporttreiben verbracht hat. Am Ende des Tages, wenn der Rhein in Flammen gestanden hat, gehört man zu einer der Raritäten die zu Recht behaupten kann: „Mein Tag war 24 Stunden und zwei Minuten lang.“ 26 - EUREGA2009 Regattaleiter - der Herrscher über zwei Minuten Deines Lebens U m sich später nicht ärgern zu müssen, könnte jede Mannschaft nach den 100 Kilometern prophylaktisch zwei Minuten engagiert weiterrudern. Wahlweise könnte sie auch blitzschnell anlegen um sich zwei Minuten später selbst beim Zieleinlauf anzufeuern! Jenny Effelsberg, Teilnehmerin EUREGA2009 - 27 Römisch Rudern Rudern streng wissenschaftlich: Ruderer begeben sich auf das Feld der Experimentellen Archäologie und rudern eine römische Galeere im Praxistest über den Rhein. Das Schiff soll auf die Ausstellungen „Rom und die Barbaren“ und „Die Langobarden“ in Bonn und „2000 Jahre Varusschlacht“ in diesem Jahr aufmerksam machen. lender Gast und hat noch nie ein Ruder in der Hand gehabt. Ihm ist das „einmalige Erlebnis“, eine Stunde Galeerenrudern, und das anschließende „echt römische“ Abendessen 40 Euro wert. Beim Erzählen kommt er aus dem Takt, Blätter schlagen zusammen, Riemen verkeilen sich und wer das Blatt nicht schnell genug aus dem Wasser bekommt, den hebelt der Riemengriff von der Ruderbank. „Omne principium difficile – aller Anfang ist schwer“. „U nd eins! Und eins!“ Und eins!“ Der Schweiß tropft von der Stirn. Bei „Und“ führen die Ruderer den Griff des 8,5 Kilogramm schweren hölzernen Riemens nach vorne, bei „eins“ werden 16 schmale Blätter eingetaucht und durchs Wasser gezogen. Wusch. Nur langsam bewegt sich das drei Tonnen schwere Holzboot Victoria gegen den Strom voran. Schon bald scheint bei jedem „Und“ der Riemen ein halbes Kilo schwerer zu werden. Es kostet viel Kraft, den Riemen aus dem Wasser zu heben und nach vorne zu schieben. S echs Frauen und sieben Männer vom Bonner Ruderverein und drei männliche Gäste haben sich eingefunden, um die Victoria, den original getreuen Nachbau einer römischen Galeere, einem Praxistest auf dem Rhein in Bonn zu unterziehen. „Und eins!“ Unerbittlich versucht Schiffsführer Gerrit Wagener, die Mannschaft auf den Takt der beiden Schlagmänner einzuschwören. Der Geschichtsstudent und Marineleutnant ist einer von 17 Studenten, die zusammen mit zwei Bootsbauern, drei Auszubildenden und einigen schiffsbaubegeisterten Freiwilligen über ein Jahr lang die Victoria in der Harburger Werft „Jugend in Arbeit“ zusammengezimmert haben. „W ann bekommt man schon mal die Gelegenheit, in einem antiken Kriegsschiff zu sitzen“, lacht Wolfgang Besuch. Der Bonner ist zah- 28 - EUREGA2009 „H altet Wasser!“ ruft Wagener und meint „Ruder Halt“. Als alle sich wieder sortiert haben, befiehlt er „Riemen bei“, die Ruderknechte strecken die Hände soweit wie möglich nach vorne, tauchen sie bei „Ruder an überall“ ins Wasser und ziehen. „Vorlage! Und los!“ heißt das bei Ruderern, an Wageners Kommandos aus der Marinesprache müssen auch sie sich gewöhnen. EUREGA2009 - 29 M ahnend deutet der Steuermann auf seine Brust. Auf seinem T-Shirt prangt der Spruch, der in das Heck der Victoria geschnitzt ist: „Cursum nullius cuius quam causa tardamus - Wir ändern unseren Kurs aus gar keinem Grunde.“ Das klingt wie Spott angesichts des gerade überwundenen Ruder-Durcheinanders, der bei jedem Ausheben schwerer werdenden Riemen, der schmerzenden Schultern. Der Takt wird gleichmäßiger, Meter für Meter gleitet das 16 Meter lange und 2,80 Meter breite antike Flusskriegsschiff mit der geschnitzten Magnolie am Heck und dem Rammsporn am Bug rheinauf. Professor für Alte Geschichte an der Uni Hamburg, um „einen durchaus ausgereiften Schiffstyp, ein schnelles, wendiges Militärschiff mit optimaler Linienführung“ handelt. Erst der Hinweis, dass damals der Rhein viel breiter war und das Wasser sich in vielen Seitenarmen und großen Mäandern träge Richtung Nordsee ergoss, versöhnt die erfahrenen Rheinruderer angesichts ihrer wenig effektiven Anstrengungen, die Victoria gegen die heutzutage deutlich stärkere Strömung zu bewegen. R ömerexperte Schäfer erforscht antike Schifffahrt und Schiffbau. Schweigen die herkömmlichen Quellen, greift er zur Methode der „Experimentellen Archäologie“: Anhand von Ausgrabungsfunden rekonstruiert er Schiffe und testet ihre Funktionsfähigkeit in der Praxis. Der Nachbau der Victoria basiert auf Schiffsfunden im ehemaligen Römerkastell Oberstimm an der Donau in Bayern, datiert auf die erste Jahrhundertwende. Dieser Nachbau sei wichtig, weil es sich um einen bisher unbekannten Schiffstyp handele und man bislang wenig wisse über die Flotten, die in der frühen Kaiserzeit auf germanischen Flüssen unterwegs waren, sagt der Historiker. Ihn interessiert die Manövrierfähigkeit und Geschwindigkeit derartiger Schiffe und wie schnell eine Besatzung lernt, damit umzugehen. Warum habe ausgerechnet ich mich als Probandin für dieses Muskelkater trächtige Experiment zur Verfügung gestellt? „D M it solchen Booten patrouillierten vor 1900 Jahren römische Legionäre auf germanischen Gewässern wie dem Rhein. Die sich rheinauf mühenden heutigen Ruderer mögen kaum glauben, dass es sich laut Projektleiter Christoph Schäfer, 30 - EUREGA2009 ie Planken sind aus Lärchenholz, Spanten und Kiel aus Eiche“, erläutert Wagener. „Außergewöhnlich sind die auf ganzer Länge durchgehenden Planken, normalerweise wurden sie aus mehreren Stücken zusammengesetzt. Zudem haben wir 720 Eichennägel gedrechselt, die halten das Schiff zusammen.“ Vieles musste sich das Schiffsbauteam durch Ausprobieren erarbeiten, da EUREGA2009 - 31 die historische Vorlage verrottet war. Beispielsweise sind die Fender, die wir nach dem Ablegen einholen müssen, aus geflochtenen, zu fußballgroßen Kugeln verschlungenen Seilen gefertigt - auch sie, vollgesogen mit Rheinwasser, wiegen etliche Kilo. „Da haben wir uns einfach vorgestellt, welches Material die Römer dafür zur Verfügung hatten“, sagt Teammitglied Jürgen Lauchs. Auch für die Nut- und Federverbindung der Planken haben sie nach dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip lange experimentiert. 2 50.000 Euro ließen sich die Träger des Projektes „Imperium, Konflikt, Mythos“ den Schiffsnachbau kosten. Es soll auf den von den Römern befahrenen deutschen Gewässern für die in diesem Jahr in den drei großen Römermuseen im Lipper und Osnabrücker Land stattfindende Ausstellungen zum 2000. Jahrestag der Varusschlacht werben. Die Bonner Bundeskunsthalle und das Landesmuseum haben die Victoria im letzten August drei Tage gechartert. „Das ist Geschichte im Anfassmodus“, erklärt Christian Gänsicke von der Bundeskunsthalle. Er hat an nur einem Tag etwa 240 Schüler im Halbstundentakt durch das Schiff geschleust, da es jeweils nur 15 gleichzeitig betreten durften. „Wir haben ja auch einen Bildungsauftrag.“ Infos: www.mit-im-boot.de, www.imperium-konflikt-mythos.de/mitimboot Rudolf Aßkamp / Christoph Schäfer, Projekt Römerschiff - Nachbau und Erprobung für die Ausstellung „2000 Jahre Varusschlacht“, Hamburg: Köhlers Verlagsgesellschaft mbH, 2008, 24,90 Euro „G A ls wir am vertäuten Boot der Wasserschutzpolizei vorbei rudern, kramt Wagener hektisch in seiner Tasche und hängt ein hölzernes Schild mit aufgemalten Zahlen an die Bordwand. „Unser Kennzeichen dürfen wir nicht vergessen“, erklärt er. „Das hat uns auf der Elbe schon ein Knöllchen gekostet. Wir sind das einzige Römerschiff, das je ein Knöllchen bekommen hat.“ 32 - EUREGA2009 eschichte im Anfassmodus“ erleben auch die Ruderer hautnah. Die Hände tun weh, die Arm- und Schultermuskeln werden kraftlos. Sie ziehen seit einer halben Stunde die schweren Riemen durch das Wasser, dennoch hat die Victoria nur wenige hundert Meter zurückgelegt. „Und eins!“ Immer wieder versucht Wagener, die Mannschaft im Takt zu halten, sonst herrscht konzentriertes Schweigen im Boot. Die Taue des Rahsegels reiben sich knarzend an der Bordwand, der Wind zerrt am zusammengerollten Segeltuch. Ich bin sicher, ich kann die schweren Innenhebel keinen weiteren Schlag mehr herunterdrücken. Wind? Segel? Der Vorschlag: „Wir könnten Segel setzen, der Wind steht gut“, ist meine letzte Hoffnung. EUREGA2009 - 33 „W ir versuchen es. HalI NGE NIEURBÜRO FÜR B AUSTATIK tet Wasser“, meint Wagener und gibt die entsprechenD IPL .-I N G . (FH) C HRISTIAN K LANDT den Befehle an die vier Mitglieder der ESTERMANNSTRAßE 100, 53117 BONN SCHALLSCHUTZ TELEFON: 0228 / 96 77 570 Stamm-Crew. Bald WÄRMESCHUTZ TELEFAX: 0228 / 96 77 571 fällt das Segel und ENERGIEAUSWEISE MOBIL: 0179 / 49 45 459 bläht sich im Wind. TRAGWERKSPLANUNG [email protected] Ganz ohne Zutun WWW.BONNSTATIK.DE der Ruderer nimmt die Victoria Fahrt auf. „Riemen bei! Ruder an überall!“ befiehlt Wagener mitleidlos. Breitbeinig steht er auf dem Steuerstand, jeweils eine Hand auf die beiden Griffe der Seitensteuer gelegt. Wahrscheinlich will er den Rekord der Victoria von sechs Knoten unter Ruder und acht Knoten unter Segel (11 und knapp 15 Stundenkilometer) mit einer Kombination aus beidem einstellen. Die Schotengänger auf den hinteren Bänken haben es gut, sie müssen nicht rudern sondern nur die Taue festhalten, die die unteren Ecken des Segels spannen. Ich gebe auf und überlasse meinen inzwischen wohl tonnenschweren Riemen an einen Ruderer aus der Stammbesatzung. Eine der schönsten Erfindungen der Neuzeit sind Ruder aus Kohlefaser! EUREGA Party Start direkt im Anschluss an die Siegerehrung! Margit Mertens Infos: www.mit-im-boot.de, www.imperium-konflikt-mythos.de/mitimboot Rudolf Aßkamp / Christoph Schäfer, Projekt Römerschiff - Nachbau und Erprobung für die Ausstellung „2000 Jahre Varusschlacht“, Hamburg: Köhlers Verlagsgesellschaft mbH, 2008, 24,90 Euro 34 - EUREGA2009 EUREGA2009 - 35 Darf es ein bisschen weniger sein? Bedarfsgerechtes Drucken in Kleinst- und Kleinauflagen. Ob Visitenkarten, Flyer, Mailings, Prospekte, Broschüren oder auch Handbücher. Realisieren Sie Ihre Projekte effizient, schnell, topaktuell und in genau definierter Menge. Nutzen Sie die Vorteile des bonnprint.com-Digitaldrucks bonnprint.com-Digitaldrucke sind hochwertig. Top-Qualität, ob schwarz-weiß oder farbig; ob 1, 10, 100 oder 500 Exemplare. Beste Qualität vom ersten bis zum letzten Druck! bonnprint.com-Digitaldrucke sind individuell. 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