Regattazeitung2009_web - Europäische Rhein Regatta

EUREGA
Berichte • Meldungen • Informationen
XVIII. EUREGA am 2. Mai 2009 - www.eurega.org
45KM Neuwied-Bonn / 100KM Loreley-Bonn
Inhalt
Impressum
3
Grußwort des Regattaleiters
4
Europäische Rheinregatta - Die Ergebnisse 2008
7
Viel Glück!
11
Meldungen 45 KM
18
Glück macht Spaß, gesund und klug
20
Meldungen 100 KM
22
Zitate
24
Zwei Minuten Deines Lebens
26
Römisch Rudern
28
EUREGA Party
35
Impressum
Herausgeber:
Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. (BRV)
Wilhelm-Spiritus-Ufer 2, 53113 Bonn
Redaktion: Margit Mertens
Layout: Harald Epskamp
Druck:
www.eurega.org
EUREGA2009 - 3
Grusswort des Regattaleiters
Liebe Ruderfreundinnen und liebe Ruderfreunde!
Liebe Leserinnen und liebe Leser!
I
ch heiße Euch herzlich willkommen zur 18. EuropäischenRheinRegatta. Dieses Jahr
steht die EUREGA unter dem
Motto „Es läuft.“.
W
ie man auf solch ein Motto kommt? Ganz einfach:
Nach nun mehr 17 Jahren geballter EUREGA-Erfahrung in
unserem
Organisationsteam
und der daraus resultierenden
Routine, haben sich so einige
Dinge, die im Vorfeld zu erledigen sind, schon gut eingespielt. So fragen einige unserer
externen Partner, die wir jedes
Jahr beauftragen, zum Beispiel
schon von sich aus bei uns an,
ob denn wieder die EUREGA
stattfindet und ob sie wieder
gebraucht werden. Andere Aufgaben innerhalb unseres Teams
haben wir gleich für die nächsten Jahre mit erledigt.
U
nd so kommt es dann immer wieder vor, dass
bei unseren Meetings das Statement
„Es läuft.“
abgegeben wird, anstatt einen vernünftigen Arbeitsbericht vorzulegen.
S
itzt man im Boot zusammen mit seiner „Lieblingsmannschaft“ kommt es auch immer wieder
vor, dass es einfach gut läuft und das Boot nur so
dahingleitet.
I
ch wünsche mir für alle Teilnehmer, dass auch
sie nach der diesjährigen EUREGA sagen können:
„Gut gelaufen“.
B
ei aller Routine bei uns im EUREGA Team arbeiten wir natürlich ständig daran, die EUREGA
immer wieder zu verbessern. Manchmal sind dies
nur Kleinigkeiten wie ein neues Schild für den Zieleinlauf, größere Angelegenheiten wie der Entwurf
eines neuen Streckenverlaufs vor einigen Jahren
oder ganz banale Dinge wie die Verbesserung der
Kommunikation zwischen Ruderbooten und THW
oder eine verfeinerte Rezeptur für die Spaghetti
Bolognese am Abend vor der Regatta.
W
ir freuen uns über Eure Rückmeldungen und
Lob und Kritik zur diesjährigen EUREGA. Ist alles gut gelaufen? Dafür steht unser Gästebuch auf
www.eurega.org bereit. Ich bin aber auch persönlich erreichbar unter [email protected].
D
anke sagen möchte ich dem EUREGA Team für
seinen unermüdlichen Einsatz. Hinzu kommen
noch an die 40 weitere Helfer - nicht nur aus unserem Verein - ohne die die EUREGA gar nicht möglich gemacht werden könnte - vielen Dank!
I
ch wünsche allen Teilnehmern ein gutes und faires Rennen und natürlich immer eine Handbreit
Wasser unterm Kiel.
Euer Harald Epskamp
4 - EUREGA2009
EUREGA2009 - 5
Europäische Rheinregatta Die Ergebnisse 2008
Ruderer ließen Rekorde purzeln
S
ämtliche Streckenrekorde
wurden bei der 17. EUREGA
des Bonner Rudervereins eingestellt. Die Sieger auf der
100-Kilometer-Distanz Loreley
– Bonn kommen aus Beuel.
„S
o schnell sind wir noch
nie gerudert“, meinte
Lutz Gohs vom Bonner Ruderverein 1882 (BRV) nach
der Regatta und sprach damit
vielen der 330 Teilnehmer des
anspruchvollsten und schönsten Rudermarathons Deutschlands aus der Seele. Die Sieger
auf der 100 Kilometer langen
Strecke Loreley - Bonn, eine
Renngemeinschaft aus Bonner Ruder-Gesellschaft und
Wassersportverein Honnef, erreichten in 4 Stunden und 49
Minuten das Ziel. Damit stellten
Patrick Greve, Barbarella und Thorsten Jonischkeit,
Aline Larroque und Owe Pauly den alten Rekord aus
dem Jahr 2006 um acht Minuten ein. „Das ist eine
großartige Leistung“, kommentierte Ted Drews, der
im Jahr 2000 zum ersten Mal die Fünf-StundenMarke knackte.
„S
chön war‘s“, sagte Christian Klandt vom BRV
nach 100 Kilometer Rudern. „Die Bedingungen waren optimal: Schiebewind, gute Strömung
EUREGA2009 - 7
durch den relativ hohen Wasserstand und sonniges
Wetter.“ Mit 5:11 Stunden belegte er mit seinen
Vereinskollegen Jochen Domscheit, Jenny Effelsberg, Hervé Loridan und Volker von Oldenburg Platz
eins der Männer-Klasse, da in der Klasse „Mixed“
mindestens zwei Ruderinnen zur Mannschaft gehören müssen.
(SRC), dem Gymnasial Ruderverein am BeethovenGymnasium (GRV) und dem Gymnasial-Ruder-Club
am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (GRC). Letzterer
teilte sich mit dem BRV den Preis für die Mannschaft mit den meisten Teilnehmern: jeweils 26.
A
lle Sieger erhielten einen echten Rhein-Basalt
mit Siegerplakette. „Fühlt sich gut an“, meinte
Martine Banizete von der Aviron Union Nautique Lille, als sie die schwergewichtige Trophäe für die am
weitesten angereiste Mannschaft im Arm hielt. Der
2004 anlässlich der Erweiterung der Europäischen
Union von der Europaparlamentarierin Ruth Hieronymi gestiftete Wanderpokal für den Gesamtsieger
steht nun ein Jahr lang bei den Ruderern aus Beuel.
A
uch die Ruderer, die auf der 45-Kilometer-Distanz in Neuwied an den Start gingen, machten
dem letztjährigen Motto der EUREGA „Rudern in
Rheinform“ alle Ehre. Hier ruderten gleich sieben
Boote schneller als der bestehende Rekord von
2:17 Stunden aus dem Jahr 1999. Am schnellsten
war mit 2 Stunden und 10 Minuten die Renngemeinschaft Ruderverein Berlin von 1878 und Wassersportverein Godesberg.
G
eradezu Kult ist „Die Europäische“ des BRV inzwischen bei den Bonner Schülern. In 13 Booten ruderten auf der Kurzstrecke 65 Schüler aus
dem Ruderverein Pädagogium Godesberg, dem
Schüler Ruder Club am Friedrich-Ebert-Gymnasium
8 - EUREGA2009
„D
as nenne ich ein Spitzen-Erlebnis!“ bilanzierte Bernhard Klinger aus Frankfurt die EUREGA
durch das wunderschöne UNESCO-Weltkulturerbe
Mittelrheintal. „Alles hat gestimmt: Wetter, Wasser
und vor allem die professionelle Organisation. Ich
fand das Rudern vor der großartigen landschaftlichen Kulisse sehr prickelnd. Unter dieser VorausEUREGA2009 - 9
setzung trat die Anstrengung in den Hintergrund.
Die Frankfurter RG Germania nahm mit zwei Booten
auf der langen Distanz teil. Beide Teams sind begeistert und haben die Herausforderung mit relativer Leichtigkeit glücklich bewältigt“.
Viel Glück!
... wünscht der Bonner Ruder-Verein allen EUREGATeilnehmern. Doch wie entsteht Glücksempfinden
eigentlich und warum gibt es dieses Gefühl? USForscher nennen Glücksgefühle den „Flow“, das
Fließen. Auch Rudern macht glücklich, wenn
ES LÄUFT.
D
er US-Psychologe und Papst der internationalen
Glücksforschung Mihaly Csikszentmihalyi nennt
das Wesen des Glücks den „Flow“, das Fließen. Es
stelle sich ein, wenn der Mensch im Einklang mit
sich selbst, in Harmonie mit anderen, im Einswerden mit seiner Umwelt und dem Versinken in sein
konzentriertes Tun erfolgreich eine Aufgabe bewältigt – sei es beim Sport, bei der Arbeit, beim Spiel
oder im Gespräch mit anderen.
„D
ie Stimmung war toll“, betonte Regattaleiter
Harald Epskamp. Die Zusammenarbeit mit
dem Technischen Hilfswerk und der Wasserschutzpolizei, die die Ruderboote zur Sicherheit auf dem
Wasser begleiten, habe reibungslos funktioniert.
„Besonders gefreut hat mich die besonnene Disziplin und die große Fairness der Teilnehmer, der
Rhein ist schließlich eine stark befahrene Großschifffahrtsstraße.“
Margit Mertens
W
as, wenn nicht das Rudern, das harmonische
Bewegen im Element Wasser, vorbei ziehende
Landschaften und das funkelnde Fließen des Flusses, kommt diesem Gefühl des Flow näher? Fünf
Menschen konzentrieren sich darauf, im gleichen
10 - EUREGA2009
EUREGA2009 - 11
Sekundenbruchteil die Ruderblätter ins Wasser zu
tauchen, Kraft aufzunehmen, sich mit den Beinen
abzustoßen, die Blätter durchs Wasser zu ziehen
und gleichzeitig auszusetzen, um dann ruhig mit
dem Rollsitz nach vorne zu rollen. Konzentriert sich
die Mannschaft auf den Gleichklang, den gleichmäßigen Durch- und kräftigen Endzug, ruhige, fließende Bewegungen, gleitet das Boot unter ihnen bald
wie von selbst dahin. Der BRV-Ruderwart nennt das
„Easy Rowing“ oder ES LÄUFT.
rausgefunden, dass Geld tatsächlich nicht glücklich
macht. Ein Vergleich zwischen Lottomillionären
und querschnittsgelähmten Unfallopfern zeigte,
dass beide Gruppen sich ein Jahr nach dem Ereignis
annähernd gleich glücklich fühlten.
U
nter den Wissenschaften ist die vom Glück so
jung wie das Jahr 2009. Forscher haben sich
die Mühe gemacht, alle wissenschaftlichen Arbeiten über Emotionen seit 1967 zu zählen: Auf 18
Studien über negative Gefühle wie Angst, Wut oder
Depression kommt eine über Glück, Freude und
Wohlbefinden. Erst seit der Jahrtausendwende
holt die „Positive Psychologie“, die Erforschung des
Glücks, auf und schlägt sich nicht zuletzt in zahlreichen populärwissenschaftlichen Büchern und Ratgebern nieder. Denn: Das Wissen um das Wesen
des Glücks kann helfen, glücklicher zu sein.
J
eder Mensch wünscht sich Glück, dennoch bedeutet es für jeden etwas anderes und kann
viele Gesichter haben: das stete Glück durch eine
stabile Familie, das kleine Glück durch das nette Lächeln einer fremden Person, das rauschhafte Glück
der Verliebtheit oder die persönliche Bestzeit bei
einer Ruderregatta . Generell wird Glück als intensives, positives und sehr subjektives Gefühl definiert.
Im Deutschen gibt es nur ein Wort für diese vielen Gefühle. Auch der grundlegende Unterschied
zwischen „Glück haben“, beispielsweise wenn der
Zufall einen Lottogewinn beschert, und „glücklich
sein“, was sowohl ein subjektives Gefühl als auch
einen Zustand beschreibt, bleibt sprachlich unscharf. Zudem haben Glücksökonomen längst he-
12 - EUREGA2009
G
efühle wie das Glück „sind der Klebstoff, der
uns zusammenhält“, sagt der Philosoph Richard
David Precht. Merkwürdigerweise würden sie in der
abendländischen Philosophie nur eine untergeordnete Rolle spielen. Altgriechische Philosophen hielten die Glückseligkeit für die beste Verfasstheit des
Menschen, um zu innerer Ruhe, zum Ziel und zur
Vollendung seines Lebens zu gelangen. Laut Sartre
hingegen litten glückliche Menschen unter einem
falschen Bewusstsein, das subjektive Glücksempfinden sei eine Selbsttäuschung, meinte Marx.
A
ndere Denker interessierte nicht das egoistische Streben jedes Einzelnen nach dem Glück,
sondern das des Kollektivs: Eine Gesellschaft müsse
EUREGA2009 - 13
nach dem größtmöglichen Glück der größtmöglichen Anzahl von Menschen streben, postulierte
beispielsweise der englische Philosoph und Sozialreformer Jeremy Bentham. Bentham ging es
bei seiner auch Utilitarismus genannten Theorie
darum, das kollektive Glück zu maximieren, wobei jeder Einzelne für die Summe gleich viel wert
ist. Die utilitaristische Maxime lautet: „Handle so,
dass das größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl entsteht!“ 1972 griff Jigme Wangchuck,
König des Himalayastaates Bhutan, diese Idee auf
und verpflichtete sich, das Bruttosozialglück statt
das Bruttosozialprodukt seines Volkes mehren zu
wollen. Das Recht auf Streben nach dem Glück ist
neben dem Recht auf Leben und auf Freiheit in der
amerikanischen Verfassung festgeschrieben.
ter. „Glück selbst will man nicht wegen irgendetwas
anderem, es ist das ultimative Ziel.“
I
n der Psychologie spielte Glück lange keine Rolle,
da subjektive Emotionen als zu wenig fassbar galten, um wissenschaftlich erforscht zu werden. Erst
die moderne Gehirnforschung und Techniken wie
Magnetresonanztomographie bringen Licht in das,
was in der Dunkelheit des Gehirns geschieht. Heute weiß man, dass all unser Denken, Bewertungen,
Entscheidungen und Erinnerungen sich nicht von
Gefühlen trennen lassen, ohne die laut Precht der
Verstand gar nicht wüsste, was er tun soll.
D
er US-Wissenschaftler Peter Derks fand heraus,
dass durch Glücksgefühle die Kreativität sowie
die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, steigen.
Lernen und das erfolgreiche Lösen von Problemen
wiederum wirken direkt auf das Belohnungszentrum des Gehirns, machen also glücklich. „Nicht in
der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben
der Erkenntnis“, wusste schon Edgar Allan Poe. Dies
belegen Studien des Ulmer Hirnforschers Manfred
Spitzer. „Andere Dinge schätzen und wollen wir,
weil sie uns glücklich machen“, erklärt der Psychia-
14 - EUREGA2009
W
arum aber hat uns die Evolution dieses schöne
Gefühl mit auf den Weg gegeben, das durch
so unterschiedliche Dinge wie Liebe, Sport, gutes
Essen oder Lernen entstehen kann? Das Streben
nach dem Glück treibt uns laut Spitzer an, etwas
zu tun, was gut für uns ist. Dass die Evolution die
Liebe mit Glücksgefühlen ausgestattet hat, scheint
einleuchtend, dient sie doch der Arterhaltung.
Dass uns die Leidenschaft wie ein Blitz aus heiterem Himmel oder auf den ersten Blick ergreifen
kann, erklären Biologen mit den Lebensumständen
unserer frühen Vorfahren: Sie lebten in kleinen,
weit verstreuten und teils verfeindeten Clans. Traf
man dann gelegentlich auf Freunde, brachte eine
blitzartig entfachte Liebe und die dazu gehörige
Begierde einen größeren Fortpflanzungserfolg als
die sorgsame Prüfung eines Partners, den man irEUREGA2009 - 15
gendwann für gut befindet aber möglicherweise
nie mehr wiedersieht.
und das Streben nach mehr Lust treibt zu weiterer
Erforschung und damit immer größerer Sicherheit
an. „Glück ist eine Überwindungsprämie“, meinte
der Psychologe und Philosoph Manès Sperber.
M
U
nsere Vorfahren waren Jäger und Fleischfresser, lebten gefährlich und litten oft unter Hunger. Erlegten sie eine große Beute, konnten sie sich
eine Weile lang satt essen und in der Sicherheit ihres Lagers faulenzen. Sie waren kurze Zeit glücklich.
Der Wunsch nach diesem Wohlbefinden trieb sie
dann wieder auf die lebensgefährliche Jagd. Doch
das Gehirn unserer Vorfahren belohnte auch ein
dem Sicherheitstrieb scheinbar widersprechendes
Verhalten mit Glücksgefühlen: den Trieb, Neues zu
erforschen, die Obhut zu verlassen und Grenzen
zu überschreiten – die Grundlage evolutionären
Fortschritts schlechthin. Verhaltensbiologen erklären den Neugiertrieb, also das Problemlösen und
Lernen mit Lustgefühlen zu belohnen, ebenfalls als
Sicherheitstrieb. Verwandelt das Erforschen von
Neuem, das Aha-Erlebnis beim Lernen Unbekanntes doch in Bekanntes, Unsicherheit in Sicherheit.
Dieser Gewinn an Sicherheit wird mit Lust erlebt
16 - EUREGA2009
arathon-Ruderer wissen es: Wer aus Sicherheitsdenken und Pessimismus verlockende,
wenn auch vielleicht unvernünftige Situationen
meidet, wird den Flow nie erleben. Das alles spricht
dafür, nicht passiv, unsicher und ängstlich auf das
Glück zu warten, sondern selbstbewusst Herausforderungen zu suchen. Der amerikanische Philosoph Alan Epstein hat vier Grundvoraussetzungen
für „Glückskinder“ formuliert: Der feste Wille, seinen Erfahrungen die jeweils positiven Seiten abzugewinnen, muss vorhanden sein. Wer glücklich
sein will, muss Neues ausprobieren, sich selbst neu
ausprobieren und die Herausforderung zum Wachsen annehmen. Man muss Verantwortung für sich
selber übernehmen: Niemand anderes ist schuld,
wenn es uns schlecht geht, nur wir selber können
das ändern. Wir müssen unsere Fähigkeiten, Talente und Wünsche leben.
A
lso alles beste Voraussetzungen, dass Ihr Euch
nach der EUREGA glücklich fühlen werdet.
Margit Mertens
EUREGA2009 - 17
Meldungen 45 KM
StNr
Klasse
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
Männer
Männer
Männer
Männer
Männer
Männer
Männer
Männer
Männer
Männer
Männer
Männer
Frauen
Frauen
Frauen
Frauen
Frauen
58
Frauen
59
Mixed
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
Mixed
Mixed
Mixed
Mixed
Mixed
Riemen o.K.
Riemen o.K.
Riemen o.K.
Masters C
Masters C
Masters C
71
Masters C
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
Masters C
Masters C
Masters C
Masters C
Jun M 93/94
Jun M 93/94
Jun M 93/94
Jun M 93/94
Jun M 93/94
Jun F 93/94
Jun F 93/94
Jun M 90-92
Jun M 90-92
Jun M 90-92
Jun M 90-92
Jun M 90-92
Jun F 90-92
Jun F 90-92
Verein
Ruderverein Pädagogium Godesberg 09 e.V.
Ruderverein Berlin von 1878
Bonner Ruder-Gesellschaft e.V.
Wassersportverein Godesberg
Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V.
Kölner Club für Wassersport
GTRV Neuwied
Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn
RV Prien a. Chiemsee von 1990 e.V.
Karlsruher Rheinklub Alemannia
Rudergesellschaft Wiesbaden Biebrich
Kölner Ruderverein von 1877 e.V.
GTRV Neuwied
Bonner Ruder-Verein 1882 e.V.
Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V.
Bonner Ruder-Gesellschaft e.V.
Karlsruher Rheinklub Alemannia
Rgm. Rudergesellschaft Niederkassel v. 1978 e.V.,
Ruderclub am Kopernikus-Gymnasium 1977 e.V.
Rgm. Mülheimer Wassersport e.V. Köln, RTHC-Bayer
Leverkusen
Wassersportverein Godesberg
Kölner Ruderverein von 1877 e.V.
Bonner Ruder-Gesellschaft e.V.
Karlsruher Rheinklub Alemannia
Rudergesellschaft Niederkassel v. 1978 e.V.
Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V.
Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V.
Neuwieder Rudergesellschaft 1883 e.V.
TRG - Treptower Rudergemeinschaft e.V.
Bonner Ruder-Verein 1882 e.V.
Bonner Ruder-Gesellschaft e.V.
Rgm. RTHC Bayer Leverkusen, RTK Germania Köln,
Karlsruher Rheinklub Alemannia, RC Rastatt
Crefelder Ruder Club
Bonner Ruder-Verein 1882 e.V.
Neuwieder Rudergesellschaft 1883 e.V.
Kölner Club für Wassersport
Rgm. Wassersportverein Godesberg, WSV Honnef
Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn
Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn
Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn
Gymnasial Ruderverein Bonn
Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn
Schüler-Ruder-Club Bonn
Wassersportverein Godesberg
Schüler-Ruder-Club Bonn
Schüler-Ruder-Club Bonn
Ruderverein Pädagogium Godesberg 09 e.V.
Gymnasial Ruderverein Bonn
Gymnasial Ruder Club am E.M.A Bonn
Ruderverein Pädagogium Godesberg 09 e.V.
18 - EUREGA2009
Stand: 20.4.09
Name 1
Name 2
Name 3
Name 4
Name 5
Alexander Eberle
Karolin Krieger
Era Hecke
Martina Mielke
Michael Trube
Ingo Wagner
Axel Gundlach
Lukas von Hagen
Martin Aufenanger
Jochen Trüb
Jens Ellrich
Walter Fröhlich
Kathleen Preisendanz
Petra Pauly
Bernd Kemmelmeier
Mertins
Simona Dzuberova
Max von Jagemann
Thomas Czorny
Jan Burkart
Johannes Traut
Stefan Glötzel
Frederik Gast
Uli Groß
Roman Meissner
Niklas Aufenanger
Matthias Müller
Hans Joachim Prinz
Nicolai Erchadi
Irmi Gerlach
Ricarda Clarenbach
Margarete Nolte
Anna Wortmann
Janina Kaiser
Niko Heck
Gabriel Kleinert
Martin Grub
Lars Hüttler
Andreas Kutter
Alexej Sataev
Marcus Weber
Moritz Tyrasa
Tobias Aufenanger
Pascal Schlagermann
Thomas Hanfler
Jens Digel
Andrea Kaske
Christiane Henning
Dr. Regina Dreesbach-Buchholz
Marie Peter
Julia Kaiser
Heiko Dürr-Auster
Florian Coesfeld
Torsten Breier
Florian Heesen
Hans-Jürgen Schneider
Leonid Kirianov
Markus Müller
Bene Löhns
Friedhelm Aufenanger
Valentin Benz
Ralf Martin
Stephen Marx
Andrea Eichler
Anke Jedanowski
Rike Poppe
Birgit Karthaus
Sabine Thom
NN
Hannes Sommerfeld
Udo Hoffmann
Arnd Riemenschneider
Manfred Strych
Mikael Gast
Sandra Gundlach
Caren Altpeter
NN
Yasemin Yildiz
NN
Claudia Scholz
Constanze Hein
Christine Körner
Ulla Richter
Ulrike May
Eva Nöthen
Christiane Zamponi
Jennifer Ferring
Senta Richardt
Anne Krahe
NN
Thomas Kölsch
Andrea Autermann
Reinhard Schulz
Inga Hoffmann
NN
Katrin Mahnig
Clara Sauer
Volker Hune
Andreas Förderer
Markus Wieland
Beatrice Lindecke
Claudia Querling
Judith Wolter
Dirk Strassenberger
Marcus Streck
Brigitte Böhmer-Sclüter
Julia Martini
Karl Heinz Glabsch
Gregor Lackmann
Kerstin Baumann
Michael Brauner
Matthias Löchelt
Nico Federmann
Holger Scheid
Peter Scheel
Lutz Gohs
Michael Timper
Guido Hasenbrink-Martini
Barbara Lehmann
Christina Notarius
Nele Bayer
Helga Passing
Matthias Bräuer
Simon Lindecke
Christoph Plotzki
Matthias Mehl-Uderhardt
David Streck
Thomas Burneleit
Anna Mahnig
Beate Sesterheim
Meike Siebel
Astrid Walz
Ute Schmitz-Wester
Hanno Lindecke
Christian Althof
Michael Ehrle
Volker Pliquett
Otto Mayntz
Erich Ehses
Thomas Finke
Guido Deinas
Michael Meise
Stefan Voigt
Ulrike Schliefer
Sebastian Welter
Thomas Bex
Andreas Laser
Arne Schweinfurt
Anna Hoffmann
Axel Böhmer
Wolfdietrich Jacobs
Thomas Christ
Karl Ernst Heinsberg
Pal Mate
Christian Ehrle
Patrik Scheffler
Lutz Kirchhoff
Walter Dr.Rohde
Rolf Vomrath
Mark Standke
Jona Glade
Paul Lehmann
Brice Rugira
Tobias Kreft
Katharina Böhm
Maike Wehnert
David Sohr
Milan Fröhlich
Jonas Haller
Adrian Cremers
Stefan Hardt
Julika Rabe
Hanna Gaio
Bea Hülsmann
Dieter Schmitz
Wolgang Schäfer
Uwe Schüler
Simon Gierlich
Jeroen Grewel
Christian Kuhl
Kirsten Fabritius
Patrick Schreiber
Hanna Schneider
Caro Kuipers
Julius Knopp
Paul Hennig
Till Feldmann
Georg Weckerling
Felix Hardt
Julia Sälzer
Hannah Brunnert
Christian Noell
Rolf Giebeler
Peter Korch
Angelika Schüler
Felix vom Kolke
Niklas Schaaf
Timon Pantelouris
Corinna Rölleke
Otto Bäuerle
Katharina Wehrmeister
Korinna Veller
Felix Braig
Tim Wehnert
Jan-Milan Kipke
Matthias Zäck
Nicolai von Kügelgen
Malina von Hellfeld
Viktoria Beckmann
Rolf Hülsmann
Peter Doerenkamp
Jochen Wolter
Reiner Sargun
NN
Florian Roth
David Schneider
Felix Hildebrandt
Noah Klaus
Anna Galow
Juliane Heinze
Mario Friese
Robin Röscheisen
Georg Thiam
Rasmus Eckermann
Christopher Smolka
Barbara Schmehl
Morgaine Marklewitz
Stephan Deutschland
Hans-Joachim Frensdorff
Rolf Petry
Jan Vomrath
NN
Johanna von Hellfeld
NN
NN
Florentin von Kügelgen
NN
NN
Lukas vom Kolke
Leonie Nienhaus
Antonia Engel
Moritz Gutmann
Paula Lange
Philipp Wurm
NN
EUREGA2009 - 19
Glück
klug
macht
SpaSS,
gesund
und
Dass
Glücksgefühle
süchtig
machen,
ließen
Experimente mit Ratten vermuten. Vor 50 Jahren
entdeckten Forscher zufällig, dass Ratten von der
elektrischen Stimulation des Glückszentrums, das
eigentlich ein Lernzentrum ist, gar nicht genug
bekamen.
D
ie Ratten konnten den elektrischen Reiz durch
Druck auf einen Hebel in ihrem Käfig selbst
auslösen und drückten den Knopf immer wieder.
Manche Tiere vergaßen zu essen und zu trinken
und starben vor lauter Knopfdrücken. Da normalerweise das Glückssystem beim Menschen nicht
auf Knopfdruck sondern immer als Folge eines Vergleichs anspringt, wenn etwas besser ist als erwartet, ist es jedoch nicht auf Dauerbetrieb angelegt.
Gewöhnung sorgt dafür, dass wir uns nicht allzu
lange glücklich fühlen, allenfalls dauernd danach
streben.
dann macht dies – Spaß!“ Das Dopamin, das von A
10 direkt ins Frontalhirn gelangt, bewirkt, dass dieses besser funktioniert, man kann besser denken
und besser lernen. Das Dopaminsystem ist beteiligt beim Glücklichsein, Lernen und bei Verliebtheit.
„Der Botenstoff Dopamin wird immer dann im Gehirn ausgeschüttet, wenn etwas Gutes passiert, das
zunächst unerwartet, aber besonders gut für uns
ist“, meint Spitzer.
Buchtipps:
Manfred Spitzer, Wulf Bertram (Hrsg), Braintertainment. Expeditionen in die Welt von
Geist und Gehirn, Schattauer, Stuttgart 2007, ISBN: 3-7945-2515-9, 29,95 Euro
Manfred Spitzer, Das Gehirn - Eine Gebrauchsanleitung, Rowohlt 2006 (!) ISBN 3-49961955-5), 12.- Euro
Mihaly Csikszentmihalyi, Flow - das Geheimnis des Glücks, Klett-Cotta, 2004, ISBN:
3608941495, 17,90 Euro
Stefan Klein, Die Glücksformel - oder wie die guten Gefühle entstehen, Rowohlt, 2003,
ISBN: 3499615134, 9,90 Euro
D
D
I
G
ie Neurobiologie des Glücks hat in den vergangenen fünf Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Heute kennt man die neuronalen Strukturen, die an Glückserlebnissen beteiligt sind. Tief im
Mittelhirn sitzt eine kleine Ansammlung von Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren und in den Nucleus accumbens und direkt ins
Frontalhirn weiterleiten. „Der Ort im Mittelhirn wird
mit dem wenig klangvollen Namen A 10 bezeichnet“, erklärt der Ulmer Hirnforscher Manfred Spitzer. „Wie man heute weiß, feuern diese Neuronen
dann, wenn ein Ereignis besser ist als erwartet.“
m Nucleus accumbens führt das Dopamin dazu,
dass opiumähnliche Botenstoffe, die Endorphine, produziert und ins Frontalhirn ausgeschüttet
werden. Spitzer: „Unser Gehirn macht selbst Opium
und wenn das im Frontalhirn ausgeschüttet wird,
20 - EUREGA2009
ieses System hat die Aufgabe, die unglaublich
vielen Informationen, die jede Sekunde auf das
Gehirn einströmen und die es nicht alle verarbeiten
kann, zu bewerten und zu vergleichen. „Solange alles nach Plan läuft, also nichts geschieht, war wir
nicht schon wissen, tut dieses Modul nichts“, erläutert Spitzer. „Geschieht jedoch etwas, das besser
ist als erwartet, dann feuert das Modul.“ Wir werden wach, aufmerksam, wenden uns dem Ereignis
zu und verarbeiten die Informationen besser. „Das
Wichtigste: Wir lernen besser. Auf diese Weise lernen wir langfristig alles, was gut für uns ist.“
lücksgefühle machen aber nicht nur Spaß, sie
stärken auch das Immunsystem. Londoner Forscher konnten zeigen, dass Menschen, die sich als
überwiegend glücklich bezeichnen, unter Stress relativ geringe Mengen des Hormons Kortisol im Blut
EUREGA2009 - 21
22 - EUREGA2009
Mixed
Mixed
Mixed
Mixed
Mixed
11
12
13
14
15
Ruderclub Germania Boppard
Rgm. Mainzer RV, Karlsruher Ruderverein Wiking,
Stuttgart-Cannstatter Ruderclub
Karlsruher Ruderverein Wiking
Rgm. Oldenburger RV, Regensburger RK
LUXEMBOURG INTERNATIONAL RC
Rgm. Bonner RG, RTK Germania Köln, UN Liège
Masters C Mannheimer Ruder Club v.1875 e.V.
Mixed
10
RG Marktheidenfeld
20
Mixed
9
ARC Rhenus Bonn
Masters C Rgm. Oldenburger RV, Regensburger RK
Mixed
8
Ruderclub Süderelbe 1892 e.v., Hamburg
Masters C Kölner Club für Wassersport
Mixed
7
19
Männer
Männer
5
6
Rgm. Gymnasial-Turn-Ruderverein Neuwied, NeuwiederRuder-Gesellschaft
Schüler-Ruder-Club Bonn
Bremer Ruderverein v. 1882
18
Männer
4
Neusser RV
Riemen o.K. Universität Bonn
Männer
3
Rgm. SV Rot - Gelb Hamburg, SG Hansa
17
Männer
2
Bonner Ruder-Verein 1882 e.V.
16
Männer
1
Verein
Rgm. RG Wiesbaden-Biebrich, Creuznacher RV, Kölner
Riemen o.K.
Club für Wassersport
Klasse
Start Nr
Julian
Bellinghausen
Angela Meier
Salami
Christian Blümke
Sara Engels
Frank Jäger
Johannes Erfeld
Günter Mertens
Jens Bußmann
Jan Blöthe
Klaus-Uwe
Klobedantz
Michael Schreiner
Sebastian Frohn
Holger Depner
Rüdiger Scharff
Werner Gast
Martin SehrtJahnke
Georg Dockter
Jens Reimann
Petra Schreiner
Gloria Roller
Hannes Blank
Dr. Thorsten
Dieter Norrenberg
Jonischkeit
Martin Krobbach
Katharina Senk
Dorothee
Karin von Häfen
Friedrichs
Holger Christ
Levke Sörensen
Alex Kigyagi
Martin Kühn
Christian
Leibetseder
André Gerlach
Thomas Hein
Hans Kaufmann
Klaus Wulff
Peter Möller
Jens Müller
Thilo Coblenzer
Brigitte Korneli
Markus Neumann
Torsten Beck
Ilka Dorn
Stampa Inken
Jean Somers
Ulrike Carl
David Kaiser
Rüdiger Mensch
Pinchas Nürnberg
Sascha Hamdorf
Michael Kröger
Guido Groß
Alexander
Hollmann
Dominik Schenkel
Martin Kußmaul
Gerd Ebermann
Yskert von
Kodolitsch
Name 4
Michael Eberz
Andreas Stark
Claudia
Haussmann
Hans Jürgen
Wagner
Ulf Melsa
Lars Ehrlich
Helmut Deschan
Jannick
Kappelmann
Ingo Laumann
Andreas Bieniek Ralph Gottschald
Helga Neiser
Jens Gurk
Sybille Roller
Imke Ludwig
Sabine Aukamp
Therese
Hintemann
Barbarella
Jonischkeit
Adrian Tokar
Bruno Perner
Jens Schröder
Tanja Gohrbandt
Ramin Fleckner
Hartmut Drapalt
Michael Proca
Simon Fast
Achim Eckardt
Hervé Loridan
Name 5
Elke Bolling
Frederick Weiss
Resi Norrenberg
Rudolf Liebler
Susanne Schnell
Diana Füterer
Julian Feldmann
Heike Dietzmann
Christian Kaske
Thilo Schoz
Alexander
Bernhardt
Sibilla Drews Jochen Domscheit
Name 3
Jenny Effelsberg
Name 2
Christian Klandt
Name 1
Meldungen 100 KM
Stand: 20.4.09
produzieren, das Diabetes, Bluthochdruck, Gefäßkrankheiten und Depressionen begünstigt. „Glück
ist für ein langes Leben ebenso bedeutsam wie eine
gesunde Lebensweise“, stellt Spitzer fest. Außerdem seien glückliche Menschen geistig gesünder,
weniger egoistisch, weniger aggressiv und missbrauchen andere weniger. „Glückliche Menschen
sind erfolgreicher beim Lernen und bei der Arbeit,
kreativer, populärer, geselliger, seltener kriminell
oder süchtig.“ Da Glück überdies ansteckend ist,
wie eine Harvard-Studie über soziale Netzwerke herausgefunden hat, ist das Streben nach Glück keineswegs so selbstsüchtig, wie man vermuten mag.
„Glückliche Menschen sind die besseren Menschen,
in jeder Hinsicht“, folgert Spitzer.
Ja, renn nur nach dem Glück,
doch renne nicht zu sehr!
Denn alle rennen nach dem Glück,
das Glück rennt hinterher.
Bertolt Brecht, Dreigroschenoper
Das Glück ist eine leichte Dirne
und weilt nicht gern am selben Ort;
sie streicht das Haar dir von der Stirne
und küsst dich rasch und flattert fort.
Heinrich Heine
Margit Mertens
Zitate
Glück ist Talent für das Schicksal
Novalis
Die meisten Menschen sind
so glücklich, wie sie es sich
selbst vorgenommen haben.
Abraham Lincoln
Glückwünsche von Erich Fried
dass du dir
glücke
(hie und da)
glückst
dass unglück
uns nicht
dass glück
verschlinge
dich nicht blende
für immer
für unglücke
anderer
dass dein wunsch nicht sterbe
dass dir
nach einer welt
(ab und an)
wo viele (wo alle?)
ein glück für andere
sich glücken können
24 - EUREGA2009
EUREGA2009 - 25
Zwei Minuten Deines Lebens
– die Zeit läuft…
Z
ur EUREGA 2006 wurde ein neues Gimmick eingeführt: „die Zeitstrafe“. Seither sind von St.
Goar bis Bonn 26 Wächter postiert mit der Lizenz
zum Bestrafen – mit Erfolg: Insgesamt haben so
schon 15 Ruderer zwei Strafminuten verliehen bekommen.
S
chließlich wird behauptet, man wäre zwei Minuten länger gerudert als man tatsächlich gerudert ist. Jemand, der freiwillig 100 Kilometer an
einem Stück rudert, wäre aber mit Sicherheit gerne
noch zwei weitere Minuten gerudert. Er wird also
um zwei Ruderminuten beraubt, die er gerne gerudert wäre, aber nicht gerudert ist, obwohl behauptet wird, er sei sie gerudert.
M
inuten kassiert man für alles was Spaß macht:
Mitten in der Strommitte heizen, Fähren und
Kähne schneiden sowie sich den Anweisungen der
Wasserschutzpolizei und des Regattateams zu widersetzen.
A
ls besonderer Service wird man noch während
der EUREGA von der Regattaleitung per Handy
über den Erhalt der Strafminuten informiert. Wenn
es also gerade gut läuft, kann der Steuermann weil er ja sonst nichts zu tun hat- in Andernach
ganz entspannt eine Runde mit der Regattaleitung
telefonieren, während das Boot einen „irren Ivan“
treibt.
I
n der Vergangenheit soll es komplette Mannschaften gegeben haben, die adrenalingeladen
und verschwitzt direkt vom Steg ins Regattabüro
gestapft sind, um das EUREGA-Team zu beleidigen.
U
m dies zu vermeiden sollte man die zwei Minuten lieber positiv, als im Leben geschenkte Zeit
empfinden. Zeit, die man theoretisch sogar sinnvoll mit Sporttreiben verbracht hat. Am Ende des
Tages, wenn der Rhein in Flammen gestanden hat,
gehört man zu einer der Raritäten die zu Recht behaupten kann: „Mein Tag war 24 Stunden und zwei
Minuten lang.“
26 - EUREGA2009
Regattaleiter - der Herrscher über zwei Minuten Deines
Lebens
U
m sich später nicht ärgern zu müssen, könnte
jede Mannschaft nach den 100 Kilometern prophylaktisch zwei Minuten engagiert weiterrudern.
Wahlweise könnte sie auch blitzschnell anlegen um
sich zwei Minuten später selbst beim Zieleinlauf anzufeuern!
Jenny Effelsberg, Teilnehmerin
EUREGA2009 - 27
Römisch Rudern
Rudern streng wissenschaftlich: Ruderer begeben
sich auf das Feld der Experimentellen Archäologie
und rudern eine römische Galeere im Praxistest
über den Rhein. Das Schiff soll auf die Ausstellungen
„Rom und die Barbaren“ und „Die Langobarden“ in
Bonn und „2000 Jahre Varusschlacht“ in diesem Jahr
aufmerksam machen.
lender Gast und hat noch nie ein Ruder in der Hand
gehabt. Ihm ist das „einmalige Erlebnis“, eine Stunde Galeerenrudern, und das anschließende „echt
römische“ Abendessen 40 Euro wert. Beim Erzählen kommt er aus dem Takt, Blätter schlagen zusammen, Riemen verkeilen sich und wer das Blatt
nicht schnell genug aus dem Wasser bekommt, den
hebelt der Riemengriff von der Ruderbank. „Omne
principium difficile – aller Anfang ist schwer“.
„U
nd eins! Und eins!“ Und eins!“ Der Schweiß
tropft von der Stirn. Bei „Und“ führen die
Ruderer den Griff des 8,5 Kilogramm schweren
hölzernen Riemens nach vorne, bei „eins“ werden
16 schmale Blätter eingetaucht und durchs Wasser gezogen. Wusch. Nur langsam bewegt sich das
drei Tonnen schwere Holzboot Victoria gegen den
Strom voran. Schon bald scheint bei jedem „Und“
der Riemen ein halbes Kilo schwerer zu werden. Es
kostet viel Kraft, den Riemen aus dem Wasser zu
heben und nach vorne zu schieben.
S
echs Frauen und sieben Männer vom Bonner
Ruderverein und drei männliche Gäste haben
sich eingefunden, um die Victoria, den original getreuen Nachbau einer römischen Galeere, einem
Praxistest auf dem Rhein in Bonn zu unterziehen.
„Und eins!“ Unerbittlich versucht Schiffsführer Gerrit Wagener, die Mannschaft auf den Takt der beiden Schlagmänner einzuschwören. Der Geschichtsstudent und Marineleutnant ist einer von 17
Studenten, die zusammen mit zwei Bootsbauern,
drei Auszubildenden und einigen schiffsbaubegeisterten Freiwilligen über ein Jahr lang die Victoria
in der Harburger Werft „Jugend in Arbeit“ zusammengezimmert haben.
„W
ann bekommt man schon mal die Gelegenheit, in einem antiken Kriegsschiff zu
sitzen“, lacht Wolfgang Besuch. Der Bonner ist zah-
28 - EUREGA2009
„H
altet Wasser!“ ruft Wagener und meint „Ruder Halt“. Als alle sich wieder sortiert haben,
befiehlt er „Riemen bei“, die Ruderknechte strecken die Hände soweit wie möglich nach vorne,
tauchen sie bei „Ruder an überall“ ins Wasser und
ziehen. „Vorlage! Und los!“ heißt das bei Ruderern,
an Wageners Kommandos aus der Marinesprache
müssen auch sie sich gewöhnen.
EUREGA2009 - 29
M
ahnend deutet der Steuermann auf seine
Brust. Auf seinem T-Shirt prangt der Spruch,
der in das Heck der Victoria geschnitzt ist: „Cursum
nullius cuius quam causa tardamus - Wir ändern
unseren Kurs aus gar keinem Grunde.“ Das klingt
wie Spott angesichts des gerade überwundenen
Ruder-Durcheinanders, der bei jedem Ausheben
schwerer werdenden Riemen, der schmerzenden
Schultern. Der Takt wird gleichmäßiger, Meter für
Meter gleitet das 16 Meter lange und 2,80 Meter
breite antike Flusskriegsschiff mit der geschnitzten
Magnolie am Heck und dem Rammsporn am Bug
rheinauf.
Professor für Alte Geschichte an der Uni Hamburg,
um „einen durchaus ausgereiften Schiffstyp, ein
schnelles, wendiges Militärschiff mit optimaler Linienführung“ handelt. Erst der Hinweis, dass damals
der Rhein viel breiter war und das Wasser sich in
vielen Seitenarmen und großen Mäandern träge
Richtung Nordsee ergoss, versöhnt die erfahrenen
Rheinruderer angesichts ihrer wenig effektiven Anstrengungen, die Victoria gegen die heutzutage
deutlich stärkere Strömung zu bewegen.
R
ömerexperte Schäfer erforscht antike Schifffahrt und Schiffbau. Schweigen die herkömmlichen Quellen, greift er zur Methode der
„Experimentellen Archäologie“: Anhand von Ausgrabungsfunden rekonstruiert er Schiffe und
testet ihre Funktionsfähigkeit in der Praxis. Der
Nachbau der Victoria basiert auf Schiffsfunden im
ehemaligen Römerkastell Oberstimm an der Donau
in Bayern, datiert auf die erste Jahrhundertwende.
Dieser Nachbau sei wichtig, weil es sich um einen
bisher unbekannten Schiffstyp handele und man
bislang wenig wisse über die Flotten, die in der
frühen Kaiserzeit auf germanischen Flüssen unterwegs waren, sagt der Historiker. Ihn interessiert die
Manövrierfähigkeit und Geschwindigkeit derartiger
Schiffe und wie schnell eine Besatzung lernt, damit
umzugehen. Warum habe ausgerechnet ich mich
als Probandin für dieses Muskelkater trächtige Experiment zur Verfügung gestellt?
„D
M
it solchen Booten patrouillierten vor 1900
Jahren römische Legionäre auf germanischen
Gewässern wie dem Rhein. Die sich rheinauf mühenden heutigen Ruderer mögen kaum glauben,
dass es sich laut Projektleiter Christoph Schäfer,
30 - EUREGA2009
ie Planken sind aus Lärchenholz, Spanten
und Kiel aus Eiche“, erläutert Wagener. „Außergewöhnlich sind die auf ganzer Länge durchgehenden Planken, normalerweise wurden sie
aus mehreren Stücken zusammengesetzt. Zudem
haben wir 720 Eichennägel gedrechselt, die halten das Schiff zusammen.“ Vieles musste sich das
Schiffsbauteam durch Ausprobieren erarbeiten, da
EUREGA2009 - 31
die historische Vorlage verrottet war. Beispielsweise sind die Fender, die wir nach dem Ablegen einholen müssen, aus geflochtenen, zu fußballgroßen
Kugeln verschlungenen Seilen gefertigt - auch sie,
vollgesogen mit Rheinwasser, wiegen etliche Kilo.
„Da haben wir uns einfach vorgestellt, welches Material die Römer dafür zur Verfügung hatten“, sagt
Teammitglied Jürgen Lauchs. Auch für die Nut- und
Federverbindung der Planken haben sie nach dem
Versuch-und-Irrtum-Prinzip lange experimentiert.
2
50.000 Euro ließen sich die Träger des Projektes
„Imperium, Konflikt, Mythos“ den Schiffsnachbau kosten. Es soll auf den von den Römern befahrenen deutschen Gewässern für die in diesem
Jahr in den drei großen Römermuseen im Lipper
und Osnabrücker Land stattfindende Ausstellungen
zum 2000. Jahrestag der Varusschlacht werben. Die
Bonner Bundeskunsthalle und das Landesmuseum
haben die Victoria im letzten August drei Tage
gechartert. „Das ist Geschichte im Anfassmodus“,
erklärt Christian Gänsicke von der Bundeskunsthalle. Er hat an nur einem Tag etwa 240 Schüler im
Halbstundentakt durch das Schiff geschleust, da es
jeweils nur 15 gleichzeitig betreten durften. „Wir
haben ja auch einen Bildungsauftrag.“
Infos:
www.mit-im-boot.de, www.imperium-konflikt-mythos.de/mitimboot
Rudolf Aßkamp / Christoph Schäfer, Projekt Römerschiff - Nachbau und Erprobung für die Ausstellung „2000 Jahre Varusschlacht“, Hamburg: Köhlers Verlagsgesellschaft mbH, 2008, 24,90 Euro
„G
A
ls wir am vertäuten Boot der Wasserschutzpolizei vorbei rudern, kramt Wagener hektisch
in seiner Tasche und hängt ein hölzernes Schild
mit aufgemalten Zahlen an die Bordwand. „Unser
Kennzeichen dürfen wir nicht vergessen“, erklärt
er. „Das hat uns auf der Elbe schon ein Knöllchen
gekostet. Wir sind das einzige Römerschiff, das je
ein Knöllchen bekommen hat.“
32 - EUREGA2009
eschichte im Anfassmodus“ erleben auch die
Ruderer hautnah. Die Hände tun weh, die
Arm- und Schultermuskeln werden kraftlos. Sie ziehen seit einer halben Stunde die schweren Riemen
durch das Wasser, dennoch hat die Victoria nur
wenige hundert Meter zurückgelegt. „Und eins!“
Immer wieder versucht Wagener, die Mannschaft
im Takt zu halten, sonst herrscht konzentriertes
Schweigen im Boot. Die Taue des Rahsegels reiben
sich knarzend an der Bordwand, der Wind zerrt am
zusammengerollten Segeltuch. Ich bin sicher, ich
kann die schweren Innenhebel keinen weiteren
Schlag mehr herunterdrücken. Wind? Segel? Der
Vorschlag: „Wir könnten Segel setzen, der Wind
steht gut“, ist meine letzte Hoffnung.
EUREGA2009 - 33
„W
ir versuchen
es.
HalI NGE NIEURBÜRO FÜR B AUSTATIK
tet Wasser“, meint
Wagener und gibt
die
entsprechenD IPL .-I N G . (FH) C HRISTIAN K LANDT
den Befehle an die
vier Mitglieder der
ESTERMANNSTRAßE 100, 53117 BONN
SCHALLSCHUTZ
TELEFON: 0228 / 96 77 570
Stamm-Crew. Bald
WÄRMESCHUTZ
TELEFAX: 0228 / 96 77 571
fällt das Segel und
ENERGIEAUSWEISE
MOBIL: 0179 / 49 45 459
bläht sich im Wind.
TRAGWERKSPLANUNG
[email protected]
Ganz ohne Zutun
WWW.BONNSTATIK.DE
der Ruderer nimmt
die Victoria Fahrt
auf. „Riemen bei! Ruder an überall!“ befiehlt Wagener mitleidlos. Breitbeinig steht er auf dem Steuerstand, jeweils eine Hand auf die beiden Griffe der
Seitensteuer gelegt. Wahrscheinlich will er den Rekord der Victoria von sechs Knoten unter Ruder und
acht Knoten unter Segel (11 und knapp 15 Stundenkilometer) mit einer Kombination aus beidem
einstellen. Die Schotengänger auf den hinteren
Bänken haben es gut, sie müssen nicht rudern sondern nur die Taue festhalten, die die unteren Ecken
des Segels spannen. Ich gebe auf und überlasse
meinen inzwischen wohl tonnenschweren Riemen
an einen Ruderer aus der Stammbesatzung. Eine
der schönsten Erfindungen der Neuzeit sind Ruder
aus Kohlefaser!
EUREGA Party
Start direkt im Anschluss an die Siegerehrung!
Margit Mertens
Infos:
www.mit-im-boot.de, www.imperium-konflikt-mythos.de/mitimboot
Rudolf Aßkamp / Christoph Schäfer, Projekt Römerschiff - Nachbau und Erprobung
für die Ausstellung „2000 Jahre Varusschlacht“, Hamburg: Köhlers Verlagsgesellschaft
mbH, 2008, 24,90 Euro
34 - EUREGA2009
EUREGA2009 - 35
Darf es ein bisschen weniger sein?
Bedarfsgerechtes Drucken in Kleinst- und Kleinauflagen.
Ob Visitenkarten, Flyer, Mailings, Prospekte, Broschüren
oder auch Handbücher.
Realisieren Sie Ihre Projekte effizient, schnell, topaktuell
und in genau definierter Menge.
Nutzen Sie die Vorteile des
bonnprint.com-Digitaldrucks
bonnprint.com-Digitaldrucke sind hochwertig.
Top-Qualität, ob schwarz-weiß oder farbig; ob
1, 10, 100 oder 500 Exemplare. Beste Qualität vom
ersten bis zum letzten Druck!
bonnprint.com-Digitaldrucke sind individuell.
Personalisierte Texte und Bilder – und das alles
innerhalb einer Auflage, aktualisierbar bis zur
letzten Minute vor Druckbeginn. Sprechen Sie Ihre
Kunden persönlich an und wecken Sie erhöhtes
Interesse mit individuellen Werbekonzepten.
bonnprint.com-Digitaldrucke sind schnell.
• Für das Meeting schnell ein paar Flyer?
• 50 Handzettel für eine Präsentation?
• Eine Vorabauflage für Ihren Kunden?
Digitaldruck – das sind oft nur wenige Stunden
zwischen Druckauftrag und Fertigstellung.
Bei Bedarf geht‘s auch noch schneller...
bonnprint.com-Digitaldrucke sind günstig.
Ob 300 Flyer, 100 Visitenkarten, 30 Plakate oder
zehn Handbücher – was im Offsetdruck nicht
rentabel ist, wird mit Digitaldruck bezahlbar. Und
überhaupt erst wirtschaftlich sinnvoll.
Sie lassen immer nur so viel drucken, wie Sie
tatsächlich brauchen – kein Exemplar mehr.
! Ihr persönliches Angebot
unter: 0228-539950
JETZT TESTEN
bonnprint.com GmbH
In der Raste 10 | 53129 Bonn
Tel. 0228 53995-0 | Fax 0228 53995-50
www.bonnprint.com | [email protected]