LITERATURHAUS SALZBURG – MAI 2015 Für Fragen: Waltraud Hochradl: 0662 422411-14, [email protected] Peter Fuschelberger: 0662 422411-17, [email protected] ____________ Montag, 4. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Klaus Rohrmoser „Homer. Szenen aus der Ilias“ Lesung mit Musik So liebte keiner wie du; Die Erd’ und Ozean Und die Riesengeister, die Helden der Erde Umfaßte dein Herz! (Hölderlin über Homer) Die europäische Literatur setzt völlig abrupt mit einem Höhepunkt ein: mit der Ilias des „trunkenen Mäoniden“ (Hölderlin) Homer. Ihre Schönheit ist unbestritten. Was aber ist tatsächlich der Grund, dass dieser etwa 2700 Jahre alte Text Menschen der Postmoderne anrührt, haben wir doch sein Fundament, die Deutung der Welt mit Hilfe des Mythos, längst schon in ein, wie Schiller sagte, „Feenland der Lieder“ verbannt? Liegt es vielleicht an den Helden, die Homer so zu zeichnen vermochte, dass sie heute noch stimmige Charaktere sind, oder eher an Anschaulichkeit und Detailliebe seines Textes, der Bilder von atemberaubender Intensität entwirft? Auf jeden Fall aber liegt es auch an Homers Fähigkeit, im Mythos Grundsituationen der menschlichen Existenz zu entwickeln: Die Ilias, das Gedicht vom Zorn des Achill, erzählt von Leben und Tod, von Liebe und Hass, von Freundschaft und Feindschaft und von einem Weg, der zu einem lebbaren Ausgleich führt. Klaus Rohrmoser ist Schauspieler, Regisseur, Autor und war langjähriger Schauspieldirektor des Tiroler Landestheaters. Die Lesung wird durch Julian Rohrmoser auf dem Cello begleitet. Eintritt: € 10/6,50 Veranstalter: Maria-Christine Leitgeb und Dorothea Weber __________ Dienstag, 5. Mai 2015, 8.45 & 10.15 Uhr Veranstaltungsort: Volksschule Bramberg Jens Rassmus „Ein Pflaster für den Zackenbarsch“ LeseRüssel (ab 6) in Stadt und Land Salzburg Walbauchweh, Krakenknäueln und nasse Fische: Der Doktorfisch hat ganz schön zu tun. Da sind die Kraken, deren Familienfest in einem Knotenchaos endet. Oder der Zackenbarsch, der sich eine lustige Krankheit wünscht, irgendwas mit roten Tupfen oder mit einer Erkältung, damit er Wasserblasen husten kann. Eine amüsante LeseRüssel-Stunde über das Fisch-Sein und über Regen und darüber, wie es sich wohl anfühlen mag, nass zu sein. Jens Rassmus, der aus Kiel extra für uns anreist, sprüht vor lustigen Ideen und ist ein wunderbarer Illustrator. Seine Geschichten begeistern Groß und Klein, ob krank oder gesund! Er hält – zusätzlich zu den LeseRüssel-Veranstaltungen – an den Volksschulen Aigen (Stadt Salzburg) und Bramberg (Pinzgau) auch zwei Workshop-Vormittage ab. Weitere Termine: Mittwoch, 6. Mai, 8.45 & 10.15 Uhr, Literaturhaus Salzburg Donnerstag, 7. Mai, 9 & 10.15 Uhr, Stadtbücherei Hallein Freitag, 8. Mai, 8.30 Uhr, Volksschule Aigen Eintritt: € 3 Veranstalter: Junges Literaturhaus und Partner __________ Dienstag, 5. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Lydia Davis „Can´t and Won´t/Kanns nicht und wills nicht “ Lesung & Gespräch (engl./dt.) Lydia Davis zählt den originellsten und einflussten Schriftstellern der USA. Sie ist eine Erzählerin mit ungewöhnlicher emotionaler Schärfe, formellem Einfallsreichtum und der Fähigkeit, uns genau dort festzuhalten, wo wir uns mental oder seelisch zu entgleiten drohen. Jetzt kommt die Autorin, die besonders für ihre Kurzgeschichten bekannt ist, erstmals nach Salzburg! Moderation: Sabine CoelschFoisner, dt. Lesung: Christiane Warnecke. „Kanns nicht und wills nicht“ (2014, Droschl Verlag; org. „Can‘t and Won‘t“, 2014, übersetzt von Klaus Hoffer) nennt sich der neueste Erzählband von Lydia Davis. Ihre Geschichten sind manchmal buchstäbliche Einzeiler; oder es sind lange, geduldige Beobachtungen von Kühen im Laufe eines Winters vom Küchenfenster eines Landhauses aus. Die Stories der US-Amerikanerin können aber auch Träume sein, Beschwerdebriefe (an Tiefkühlerbsenproduzenten und an Autoren von Buchhändler Werbebroschüren) oder Erzählungen, die aus den Briefen Flauberts kondensiert wurden. Lydia Davis schreibt mit großer Präzision, mit Witz und Intelligenz und einem geschärften Blick für die Unerfreulichkeiten des täglichen Lebens. Da sie nichts als gegeben hinnimmt, überschreitet sie auch ständig die Grenzen der literarischen Konventionen, der Genres und Gepflogenheiten – und das macht ihr Werk zu einer Fundgrube für überraschende Entdeckungen. Lydia Davis, am 15. Juli 1947 in Massachusetts geboren, lebt in der Nähe von New York. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit lehrt sie Kreatives Schreiben an der Universität und übersetzt aus dem Französischen („Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust). Publikationen in dt. Übersetzung u.a.: „Fast keine Erinnerung“ (Stories, 2008), „Das Ende der Geschichte“ (Roman, 2009) und „Formen der Verstörung“ (Erzählungen, 2011). 2013 erhielt sie für ihr Gesamtwerk den Man Booker International Prize. Eintritt: € 8/6/4 Veranstalter: Verein Literaturhaus, prolit __________ Donnerstag, 7. Mai 2015, 10.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Petra Nagenkögel „Primaten, Gemeinschaft, Gefühle – über Tiere (und Menschen) in der Literatur“ Literaturfrühstück Das humanistische Menschenbild steht gegenwärtig auf dem Prüfstand. Entsprechend bildet die Beziehung von Menschen und Tieren ein zunehmendes Interesse von Wissenschaft, Ethik und Gesellschaft. In Human-Animal-Studies, einem neuen interdisziplinären Forschungsfeld, werden Fragen nach der kulturell-symbolischen Bedeutung von Tieren und deren Rollen in der Ideengeschichte westlicher Gesellschaften gestellt. Kritische Analysen der Mensch-Tier-Beziehungen sehen diese unter dem Aspekt von Gewalt- und Ausbeutungsverhältnissen. Mythen, Kunstgeschichte und Literatur kennen unterschiedlichste Darstellungsformen von Tieren, die sich zwischen den Polen von Sakralisierung und Dämonisierung bewegen und lesbar sind als Sehnsucht nach „dem Anderen“ ebenso wie als Versuch seiner Unterwerfung. Vermehrt nutzen auch zeitgenössische Autoren und Autorinnen das Medium der Literatur, um in der Darstellung von Tieren über eine der wesentlichen Menschheitsfragen nachzudenken, nämlich jene nach der Würde der Kreatur und unserer Verantwortung im Umgang mit „dem Anderen“. Und nicht zuletzt, um etwas zu erfahren über uns selbst. Einigen Aspekten in der literarischen Repräsentation von Tieren und deren Funktion im Text wird Petra Nagenkögel in diesem Literaturfrühstück, wie immer bei Kipferln und Kaffee, anhand ausgewählter Texte von u.a. Franz Kafka, A.L. Kennedy, Ulrike Draesner, J.S. Foer, J.M. Coetzee und Jonathan Franzen nachgehen. Eintritt: € 6/4 Veranstalter: Literaturforum Leselampe _________ Donnerstag, 7. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Valerie Fritsch, Sandra Gugic, Marlen Schachinger, Bernhard Strobel „Neue Bücher österreichischer Autoren“ Lesung & Gespräch 2015 scheint ein gutes Jahr für neue Bücher österreichischer Autorinnen und Autoren – vier erzählen von der Brüchigkeit der Welt: Valerie Fritsch, Sandra Gugic, Marlen Schachinger und Bernhard Strobel. Moderation: Ines Schütz und Tomas Friedmann. Valerie Fritsch hat heuer nach einem Gedichtband ihren zweiten Roman „Winters Garten“ (Suhrkamp Verlag) veröffentlicht. Winters Garten ist der Sehnsuchtsort, an den der Vogelzüchter Anton mit seiner Frau nach Jahren in der Stadt zurückkehren. Sandra Gugic pendelt zwischen Wien und Berlin. In ihrem erstaunlichen Debütroman „Astronauten“ (C.H. Beck) verwebt die 39jährige Wienerin Geschichten sechs unterschiedlicher Menschen poetisch miteinander. Marlen Schachinger beschäftigt sich mit feministischer Literaturgeschichte. Ihr elftes Buch „Albors Schatten“ (Otto Müller) ist ein parabelhaftes Märchen im Horrorgewand. Im Roman schüttelt die 44jährige Oberösterreicherin den Undine-Stoff kräftig durch. Bernhard Strobel erzählt auch in seinem neuen Band „Ein dünner Faden“ (Droschl) von menschlichen Katastrophen als Stilleben. Die schweigsamen Helden seiner Geschichten leben in kleinen Häusern zwischen Stadt und Land: mit Garten, Garage, Nachbarn und Kindern. Eintritt: € 8/6/4 Veranstalter: Verein Literaturhaus __________ Montag, 11. Mai 2015, 9 & 10.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Holly-Jane Rahlens „Infinitissimo - Everlasting“ Literary Talk (ab 10. Schulstufe) It’s the year 2264. Despite incredible technical advances, scientists of the 23rd century are at a loss to solve the problem of a decimated human population. The young historian Finn Nordstrom, a specialist for turn-of-the-millennium popular culture, is asked to translate newly-discovered diaries written in extinct German. Finn Nordstrom lives in a passionless but otherwise worry-free and peaceful world shaped by community spirit, leaps in science and the promise of immortality. All is well until he begins decoding Eliana’s diaries. Following the progression of her life from page to page, he becomes fascinated by the young girl blooming into womanhood right before his eyes ... Infinitissimo (German title: „Everlasting“, Rowohlt/Wunderlich Verlag) is the tale of a quest through time and space to rescue a lost emotion – love. Holly-Jane Rahlens liest die „antiken” deutschsprachigen Tagebucheintragungen aus dem 21. Jahrhundert auf Deutsch, die englischsprachige Narration aus dem 23. Jahrhundert trägt sie im Original vor. Diskussion und Moderation dann ebenfalls auf Englisch. Holly-Jane Rahlens, a born New Yorker, moved to Berlin as a young woman, where she has flourished in the German media world, working in radio, television and film and creating a series of highly praised one-woman shows. In 2003 her novel „Prince William, Maximilian Minsky and Me“ earned the prestigious Deutscher Jugendliteraturpreis as the best young adult novel published in Germany. It was adapted into the major motion picture „Max Minsky and Me“, which has since earned prizes around the world. „Infinitissimo“ is her seventh novel. Eintritt: € 3 Veranstalter: Junges Literaturhaus ____________ Montag, 11. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Sandra Hubinger, Lukas Wagner, Lisa-Viktoria Niederberger „Poets at Work“ Lesungen & Musik Waren es im vorigen Frühjahr ausschließlich „Men at Work“, die sich auf Einladung von erostepost zusammengefunden haben, um Einblicke in die jeweils aktuelle Textproduktion zu geben, so sind es diesmal zwei junge Frauen und der Sieger der ¡lesen lassen!-Runde vom 11. März, die gemeinsam neue, überraschende und erfrischende Literatur präsentieren. Sandra Hubinger, geboren und aufgewachsen in Oberösterreich, veröffentlichte Lyrik und Kurzprosa in Literaturzeitschriften, Zeitungen und Anthologien; Aufführungen von Kurztheaterstücken bei Kurztheaterfestivals in Salzburg und Wien 2013, im selben Jahr dritter Preis beim Feldkircher Lyrikpreis; sie lebt und arbeitet in Wien. Lisa Viktoria Niederberger, geboren 1988 in Linz, schreibt Kurzprosa und Gedichte, häufig auch im Dialekt; gelegentliche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, außerdem ist sie die Gewinnerin des „Wir lesen uns die Münder wund“-Lesewettbewerbes von MARK.freizeit.kultur, erostepost und Literaturhaus 2014. Der 1993 in Dornbirn geborene Lukas Wagner war bereits mehrmals für die österreichweiten PoetrySlam-Meisterschaften nominiert; 2013 gewann er den Bundesredewettbewerb in der Kategorie „Klassische Rede“ und gründete das Online-Magazin „Generation Anders“, das noch im selben Jahr mit dem „Best Content Award“ ausgezeichnet wurde. Musikalisch werden die drei begleitet vom Duo Windspiel, das sind Maria Eppensteiner und Marek Herbstwind sowie drei verschieden gestimmte Handpans, eine Geige und mehrere Kleinperkussionsinstrumente. Eintritt: € 8/6/4 Veranstalter: erostepost __________ Dienstag, 12. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Ulrike Schmitzer „Die gestohlene Erinnerung“ GENERATIONENfragen | Lesereihe „Im Pass meiner Mutter steht unter Geburtsort ein Ort, den es nicht mehr gibt. Filipowo. Im Pass meines Vaters steht ein Ort, den es nicht mehr gibt. Sentiwan. Er lag ganz in der Nähe des Geburtsortes meiner Mutter. In einem Land, das es nicht mehr gibt. Ich erzähle Dir von einem Land, das es nur in Erzählungen gibt.“ Eine Frau und ihre Mutter brechen in die ehemaligen Siedlungsgebiete der Donauschwaben nach Nordserbien auf, um die Wurzeln ihrer Familie zu suchen. Am Telefon mit dabei: die alte Großmutter. Vor der Abreise hat sie ihrer Enkelin vom Alltag in ihrer Heimat, vom Zweiten Weltkrieg und der Deportation in ein sowjetisches Arbeitslager erzählt. Im Auto hören sie sich diese Aufnahme an. Nach anfänglichem Widerstand beginnt auch die Mutter über den Krieg und die Flucht zu sprechen. Ulrike Schmitzer erzählt in ihrem Roman „Die gestohlene Erinnerung“ von den Erinnerungsspuren dreier Frauen-Generationen an den Zweiten Weltkrieg. Ulrike Schmitzer, geb. 1967 in Salzburg, Studium der Publizistik und Kunstgeschichte; Redakteurin bei Ö1, freie Filmemacherin und Autorin in Wien. Zuletzt erschienen von ihr die Romane „Es ist die Schwerkraft, die uns umbringt“ (2014) und „Die gestohlene Erinnerung“ (2015) in der Edition Atelier. Eintritt: € 8/6/4 Veranstalter: Literaturforum Leselampe __________ Mittwoch, 13. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Studentischer Literaturkreis MOSAIK „studentINNENfutter 2“ Lesungen & Musik Wir verlieren den Tod aus den Augen Wie wir auf und an das Leben Halten, aufgelöst im Spiel, in Zwei dort unten, in der Mitte. Nur die Ahnung, was sie tun, Gleißenden Rufe, Finger nach oben Flammen, die aus der Hitze schlagen. (Tobias Roth) Studentische Literatur ist … jung? modern? avantgardistisch? unangepasst? sie kommt von innen? stülpt das Innenfutter nach außen? ist nahrhaft und preiswert zugleich? Ein Abend unter anderem mit Veronika Aschenbrenner, Marlen Mairhofer, Thomas Mulitzer, Andreas Neuhauser, Tobias Roth und Andrea Weiss – präsentiert von mosaik – Zeitschrift für Literatur und Kultur auf Einladung der Salzburger Autorengruppe. mosaik ist eine Zeitschrift für Literatur und Kultur und versteht sich als nicht-profitorientiertes Medium zur Veröffentlichung literarischer und nicht-literarischer Texte. mosaikzeitschrift.com facebook.com/mosaik.zeitschrift issuu.com/mosaik.zeitschrift Eintritt: € 8/6/4 Veranstalter: Salzburger Autorengruppe __________ Dienstag, 19. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Vea Kaiser „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“ Lesung & Gespräch Nach dem großen Erfolg ihres Debütromans „Blasmusikpop“ (2012) – die Autorin las in über 100 Städten und 10 Ländern – erscheint nun der mit Spannung erwartete zweite Roman von Vea Kaiser: „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“ (Kiepenheuer & Witsch, 2015). Literaturhaus-Leiter Tomas Friedmann stellt Autorin und Buch vor. Ist es leichter glücklich oder unglücklich zu sein? Von Griechenland bis Niedersachsen, von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart: In ihrem neuen Roman erzählt Vea Kaiser in ihrem einzigartigen Ton von der Glückssuche einer Familie und deren folgenreichen Katastrophen, von MöchtegernHelden und Herzensbrechern. Und von der großen Liebe, die man mehrmals trifft. In einer niedersächsischen Kleinstadt wird die Erotik der deutschen Sprache entdeckt. In der österreichischen Provinz sehnt sich ein skurriler Schlagerstar nach einer Frau, die er vor 40 Jahren verlor. In einer Schweizer Metropole macht ein liebeskranker Koch dank pürierter Ameisen Karriere. Und auf einer griechischen Insel sucht ein arbeitsloser Gewerkschafter verzweifelt seinen Ehering, um dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Doch alles beginnt in einem vom Krieg entzweiten Dorf an der albanisch-griechischen Grenze ... Mit hinreißender Tragikomik, einem liebevollen Blick für Details und furioser Fabulierlust folgt Vea Kaiser der Geschichte einer unvergesslichen Familie, die auseinandergerissen werden musste, um zusammenzufinden. Vea Kaiser, geboren 1988 in St. Pölten, lebt in Wien, wo sie Altgriechisch studiert. Ihr Debütroman „Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge“ (2012) wurde von Publikum und Presse begeistert aufgenommen und bisher ins Tschechische, Niederländische und Französische übersetzt, eine Verfilmung ist in Arbeit. Eintritt: € 8/6/4 Veranstalter: Verein Literaturhaus __________ Mittwoch, 20. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Edmundsburg, Mönchsberg 2 Michael Stavarič „Königreich der Schatten“ Lesung & Gespräch Moderation: Julia Benkert, München Zwei Stimmen, eine Berufung: Die junge Wienerin Rosi Schmieg verschlägt es auf der Suche nach ihrer Bestimmung nach Leipzig, wo sie das Fleischerhandwerk erlernt, denn an die „Fleischerei Schlingel“ hat sie die schönsten Kindheitserinnerungen. Und auch ihr Großvater war schließlich Metzger gewesen. Er fiel im Zweiten Weltkrieg, getötet von einem Amerikaner. Dessen Enkelsohn will ebenfalls Fleischhauer werden und reist nach Europa, nach Frankreich und Deutschland, auf den Spuren des Großvaters, der einst aus der Tschechoslowakei emigriert war. In Leipzig begegnen sich die beiden jungen Metzger, in Rosis Fleischerei, und spätestens dann wird klar, was es mit den Großvätern auf sich hat. In seinem jüngsten Roman „Königreich der Schatten“, kongenial illustriert von Mari Otberg, erzählt Michael Stavarič detailreich und spannend, voller Phantasie und mit schwarzem Humor vom Geschäft des Tötens, der Anbetung des Fleisches, von Kindheitsliebe und einer unheilvollen Zeit. „Quentin Tarantino meets Gebrüder Grimm, um einen Roman über industrielle Fleischproduktion und Karrieremodelle im 21. Jahrhundert zu entwerfen. Beunruhigend schön ist das.“ (ORF, FM4) Michael Stavarič, geboren 1972 in Brno/Tschechoslowakei, zog 1979 nach Österreich. Er studierte Bohemistik und Publizistik in Wien, wo er heute als freier Schriftsteller, Übersetzer, Kolumnist und Kritiker lebt. Er veröffentlicht Gedichte, Kinderbücher, Romane und Essays und übersetzt u.a. Jiří Gruša, Petra Hulová und Patrik Ouředník. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Hohenemser Literaturpreis (2009), Adelbert-von-Chamisso-Preis (2012); zuletzt erschienen im C.H. Beck Verlag seine Romane „Brenntage“ (2010) und „Königreich der Schatten“ (2013). Eintritt: frei Veranstalter: Literaturforum Leselampe, Fachbereich Germanistik, Stefan Zweig Centre, Universität Salzburg ______________ Donnerstag, 21. Mai 2015, 8.45 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Georg Bydlinski „Der Zapperdockel und der Wock“ LeseRüssel (ab der Volksschule) Endlich neu aufgelegt!! Die Zeit rezensiert diesen Klassiker der österreichischen Kinderliteratur, für den Georg Bydlinski 2005 mit dem Österreichischen Kinderbuchpreis ausgezeichnet wurde: „Georg Bydlinski trifft mit seinen Dialogen zwischen den ungleichen Akteuren sehr genau die kindliche Psyche: Selbstzweifel und Unsicherheit auf der einen Seite, das Bemühen um Wiedergutmachung und Trost auf der anderen Seite. Zugleich wahrt er Humor und Komik, die sich schon allein aus den wortspielerischen Erfindungen ergeben: Der Schnurrbart hat die „zapperdockelsche Mittellänge”, und der Wock kommt sich „ganz unwockisch” vor, als er den „kleinen Zapp” tröstet.” Jens Rassmus, der Anfang Mai im Literaturhaus gastiert (siehe ab 4.5.), hat das Treffen des ungleichen Paares in eine fantastische Bildwelt gesetzt. Wie Zapperdockel und Wock durch die Landschaft gehen und sie mit ihren Gefühlen und ihrer Fantasie besetzen, verleiht dem Buch eine poetische Wirkung, der man sich kaum entziehen kann. Weiterer Termin: Freitag, 22. Mai, 8.45 & 10.15 Uhr, Literaturhaus Salzburg Eintritt: € 3 Veranstalter: Junges Literaturhaus ______________ Donnerstag, 21. Mai 2015, 10.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Georg Bydlinski „Das Licht des Schattenvogels“ Werkstattgespräch (ab der 9. Schulstufe) Der Band enthält Prosaminiaturen zu Songs von Leonard Cohen, Dave Cousins, den Dire Straits, Bob Dylan, Emerson, Lake & Palmer, Jethro Tull, King Crimson, John Mayall, Shelagh McDonald, Joni Mitchell, Karine Polwart, Pink Floyd, R.E.M., Suzanne Vega, Neil Young u.v.m. „Ähnlich wie in den Songs selbst, die aufgrund ihrer Kürze nie alles im Detail auserzählen können und wollen (darin liegt ja auch ein wesentlicher Reiz des Songformats), werden auch in meinen Texten Dinge oft nur angerissen ...“, sagt dazu Georg Bydlinski und wird den einen oder anderen Song natürlich auch einspielen. Ein weiterer Teil der Veranstaltung ist ein Gespräch zu seinem Leben als Schriftsteller und zu seinem umfangreichen Werk, vor allem auch zu seinen „Klassikern” für Kinder, für die er viele renommierte Preise erhielt. Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich. Georg Bydlinski, 1956 in Graz geboren, lebt mit seiner Familie in Mödling bei Wien; er studierte Anglistik und Religionspädagogik, ist seit 1982 freier Schriftsteller, schreibt Lyrik, Prosa und vor allem Kinderliteratur und ist auch als Übersetzer tätig. Er hat über 70 Bücher veröffentlicht und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Eintritt: € 3 Veranstalter: Junges Literaturhaus _____________ Donnerstag, 21. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Erich Ledersberger, Hannes Metnitzer „Aus der Provinz“ Lesung Mit über 700 Mitgliedern ist die Grazer Autorinnen Autorenversammlung Österreichs größte Schriftstellervereinigung. Obwohl das GAV-Büro in Wien – passenderweise im Musil-Haus – beheimatet ist, leben doch die Mitglieder in allen Bundesländern – was von Wien aus historisch schon immer gerne als „Provinz“ deklariert wurde. Im Vorjahr hatten wir Walter Kohl und Dominika Meindl aus Oberösterreich eingeladen, und an diesem Abend gibt es Texte und Musik aus Tirol. Erich Ledersberger hat schon viele Berufe ausgeübt, er war auch Lehrer und ist seit einigen Jahren freier Autor. Er hat sieben Bücher veröffentlicht und zahlreiche Hörspiele und Theaterstücke. Er stellt sein jüngstes erfolgreiches Buch „Ich bin so viele“ mit sieben Kurzerzählungen vor und wird dabei von Hannes Metnitzer, der in Salzburg am Mozarteum studierte – allerdings nicht Musik, sondern Bildhauerei – und seit 1994 am Institut für Sozialpädagogik in Stams unterrichtet, unterhaltsam auf dem Saxofon begleitet. Eintritt: € 8/6/4 Veranstalter: Grazer Autorinnen Autorenversammlung/Salzburg __________ Freitag, 22. Mai 2015, 20 Uhr (18 Uhr Film) Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Kim Leine, Janne Teller „Dänische Nacht“ Lesungen Seit 1995 organisiert das Literaturhaus Salzburg jährlich das Festival „Europa der Muttersprachen“, bisher u.a. mit Autorinnen und Autoren wie Bernardo Atxaga (Baskenland), Dimitré Dinev (Bulgarien), Matias Faldbakken (Norwegen), Ismail Kadare (Albanien), Einar Karason (Island), Cees Nooteboom (Niederlande), Jaroslav Rudis (Tschechien), Colm Toibin (Irland) und vielen jungen, z.T. noch unbekannten Schriftstellern und Künstlern. Bei aller Themen- und Sprachenvielfalt geht es Literaturhaus-Intendant Tomas Friedmann stets um europäische Geschichte und um europäische Geschichten, um Kulturen und Muttersprachen – und nicht um Vaterländer. 2015 liegt die Aufmerksamkeit auf Dänemark. Die dänische Künstlerin Ulla Diedrichsen enttarnt bis Ende Juni in der feministischen Ausstellung „Walk Don’t Walk“ in Bildern, Objekten, Fotografien und Texten die Mode- und Schönheitskonventionen, denen Frauen unterworfen sind bzw. sich unterwerfen – am Beispiel von Schuhen. Und am Freitag, dem 22. Mai, findet ab 20 Uhr eine „Dänische Nacht“ statt – mit den beiden international bekannten Autoren Janne Teller und Kim Leine, mit Kinofilm und Party. Janne Teller, die mit brisanten Jugendbüchern berühmt wurde und heute zwischen Berlin und New York pendelt, schrieb mit ihrem beeindruckenden Roman „Komm“ (Hanser Verlag, 2012) ein philosophisches Nachtstück, in dem es um Fragen wie „Kann die Kunst die Welt verbessern?“ geht. Auch im meisterhaften Roman „Ewigkeitsfjord“ (Hanser, 2014) von Kim Leine – einer der wichtigsten Gegenwartsautoren Dänemarks – spielt die Moral eine Rolle. Leine, geboren als Kind dänischer Eltern in Norwegen und wohnhaft in Kopenhagen, macht das Leben in Grönland Ende des 18. Jahrhunderts mit allen Sinnen erfahrbar und erzählt zugleich eine moderne Geschichte von Liebe und Aufklärung. Auf Deutsch lesen Ulrike und Peter Arp; Moderation und Übersetzung: Hannah Tischmann (Universität Wien/Skandinavistik). Außerdem gibt es Kulinarisches (Smørrebrød, Hot Dog & Bier, Aquavit) aus Dänemark und ab 22.22 Uhr eine Dancing-Party mit dem Musiker und DJ [dunkelbunt], der auch auf dänische Musik Bezug nimmt. Bereits um 18 Uhr wird die schwarze Filmkomödie „Adams Äpfel“ von Thomas Jensen gezeigt. Darin prallen ein Landpastor, der Straftäter resozialisiert, und ein Alt-Neo-Nazi in der dänischen Provinz aufeinander. Eintritt: € 14/12/10 Veranstalter: Verein Literaturhaus ____________ Dienstag, 26. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Junge Salzburger Autor/inn/en „Konjunktiv II oder Was möglich wäre“ Lesungen & Musik Was wäre, wenn die Erdbeeren blau wären und die Kürbisse schwarz, wenn die Schneeflocken schwer wären und das Warten leicht, wenn der Mond saftig wäre und die Meere trocken, wenn der Wind fiele und der Regen schiene, wenn morgen vergangen wäre und gestern jetzt geschähe, wenn der Sommer hereinschneite und der Winter erblühte, ja, was wäre, wenn … Auf den Spuren des Konjunktivs II begeben sich an diesem literarischen Abend junge Salzburger Autoren und Autorinnen und loten mit ihren Worten, Sätzen, Textgeflechten und Geschichten Wahrscheinlichkeiten und Unwahrscheinlichkeiten aus. Zwischen Realem und Irrealem begeben sich die jungen Schriftsteller und Schriftstellerinnen auf eine literarische Wanderung, die sowohl Spannung als auch Unterhaltung verheißt und mit Tiefgründigem und Unerwartetem aufhorchen lässt. Durch die Moderation von Gerlinde Weinmüller und musikalischen Impressionen junger Salzburger MusikerInnen werden die Texte verknüpft zu einem Wortteppich aus Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, in dem nicht nur Visionen und Utopien, sondern auch Bedingungen, Vorstellungen und Wünsche ausdrucksstark miteinander verwebt werden. Eintritt: € 8/6/4 Veranstalter: Salzburger Autorengruppe ________________ Donnerstag, 28. März 2015, 13 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Abbas Khider „Brief in die Auberginenrepublik“ Lesung & Gespräch (für Jugendliche ab der 10. Schulstufe) Oktober 1999 – im Irak herrscht Saddam Hussein, in Libyen Gaddafi, in Ägypten Mubarak, in Syrien Hafiz al-Assad und in Jordanien König Abdullah II bin Hussein. Die arabische Facebook und TwitterRevolution gegen die Despoten ist noch fernste Zukunft. Das nach dem Golfkrieg verhängte Handelsembargo treibt die irakische Bevölkerung ins Elend – einzig Auberginen gibt es im Überfluss, sodass die Iraker ihrem Land den Beinamen „Auberginenrepublik“ verpasst haben. Abbas Khider erzählt von Salim, der sich im libyschen Exil als Bauarbeiter durchschlägt und wieder Kontakt mit seiner Familie und seinen Freunden aufnehmen will. Doch einen Brief an der Zensur vorbeizuschicken, ist ein langwieriges und gefährliches Abenteuer. Doch dann erfährt er in Bengasi von einem die ganze arabische Welt überspannenden Netzwerk von illegalen Briefboten. Abbas Khider, geb.1973 in Bagdad, floh 1996 nach einer Verurteilung und einer zweijährigen Gefängnisstrafe aus dem Irak, seit 2000 lebt er in Deutschland, Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft in München und Potsdam. Für seine Literatur erhielt er zahlreiche Preise, u.a. 2013 den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil und den Nelly Sachs Preis. Der Roman „Brief in die Auberginenrepublik“ erschien 2013 im Nautilus Verlag. Eintritt: frei Veranstalter: Verein Literaturhaus, Literaturfest Salzburg ________________ Samstag, 30. Mai 2015, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: ARGEkultur, Ulrike-Gschwandtner-Str. 5 Arno Geiger „Selbstporträt mit Flusspferd“ Sprach:Geschichten Die Geschichte einer Trennung, einer Liebe und eines Flusspferds. Arno Geiger erzählt von Julian, einem Studenten der Veterinärmedizin, der seine erste Trennung erlebt und erstaunt ist, wie viel Unordnung so eine Trennung schafft. Um die Unordnung ein wenig zu lindern, übernimmt er bei Professor Beham die Pflege eines Zwergflusspferds, das bald den Rhythmus des Sommers bestimmt. Doch dann verliebt sich Julian in Aiko, die Tochter des Professors, verfolgt beunruhigt, wie täglich Schockwellen von Katastrophen um den Erdball fluten und durchlebt eine Zeit des Umbruchs und Neuanfangs. Ein Roman über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und die Suche nach einem Platz in der Welt. „Ein hinreißend frischer Roman. Sprachlich virtuos und mit heiterem Ernst spielt der österreichische Autor auf der Klaviatur von Utopie und Melancholie, Sehnsucht und Ernüchterung, Hoffnung und Resignation." (Andreas Breitenstein, NZZ) Arno Geiger, 1968 geboren, lebt in Wien und Wolfurt als freier Schriftsteller, zuletzt erschienen „Der alte König in seinem Exil“ (2011), „Grenzgehen.Drei Reden“ (2011) und „Selbstporträt mit Flusspferd“ (2015) im Hanser Verlag. Er erhielt u.a. den Deutschen Buchpreis (2005), den HölderlinPreis (2011) und den Anton-Wildgans-Preis (2012). www.arno-geiger.de Eintritt: € 10/7 Veranstalter: Verein Literaturhaus, Literaturfest Salzburg, ARGEkultur ___________ Samstag, 30. Mai 2015, 19 Uhr Veranstaltungsort: Literaturhaus Salzburg Gudrun Achenbach-Planitzer, Wolfgang Fels, Brigitte Theresa Gangli, Ingeborg Kraschl „Farben des Frühlings“ Lesungen Die Gesellschaft der Lyrikfreunde ist eine Lesergemeinschaft, die Mitglieder im gesamten deutschsprachigen Raum hat. Die Salzburger Repräsentanz gestaltet diesen Abend mit Lyrik und Kurzprosa und freut sich, die Repräsentantin der Gesellschaft der Lyrikfreunde für die Steiermark, Frau Gudrun Achenbach-Planitzer, als Gastautorin begrüßen zu können. Musikalisch begleitet wird die Lesung von den Flötistinnen Gundl Aggermann und Susanne Rindberger. Gudrun Achenbach-Planitzer, geboren in Hessen, lebt seit 1989 in ihrer Wahlheimat, der Steiermark; sie schreibt Prosa und Gedankenlyrik; Lesungen und Leserpreise im In- und Ausland, Veröffentlichung von 22 Gedichtbänden sowie in Anthologien und Zeitschriften. Brigitte Theresa Gangli, geb. 1943 in München, lebt in Salzburg, schreibt Lyrik und Kurzprosa; Lesungen seit rund zwei Jahrzehnten; Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften (u.a. „SALZ“ ) und Anthologien; derzeit Lyrikband-Projekt. Wolfgang Fels war als Allgemeinmediziner in Salzburg tätig; er widmet sich der Lyrik. Buchveröffentlichungen: u.a. „Sinnig – Unsinniges“ (Novum-Verlag 2010), „Tagträume und Nachtgedanken“ (Pustet Verlag 2013), Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften. Ingeborg Kraschl lebt in Bergheim bei Salzburg, schreibt Lyrik und Prosa; Veröffentlichungen in Anthologien; Bücher „Rückkehr“ – Erzählungen, „Die Meistergeige“ – Kriminalgeschichte (Arovell 2010 und 2014). Eintritt: frei Veranstalter: Gesellschaft der Lyrikfreunde/Repräsentanz Salzburg ________________
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