Bericht zum 146. Hauptausschuss des Bayerischen Jugendrings vom 20.-22. März 2015 in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen TOP 1 Konstituierung und Beschlussfassung über die Tagesordnung des Hauptausschusses Unter der Sitzungsleitung von Manfred Gahler (Bezirksjugendring Schwaben) wurde die Beschlussfähigkeit festgestellt und die Tagesordnung mit Aufnahme von zwei Initiativanträgen einstimmig beschlossen. Initiativantrag 1 (BSJ): „Kein Sendeplatz für kommerzialisierte Brutalität“ Initiativantrag 2 (Landesvorstand) sei hier ausführlich aufgeführt, da er ausschlaggebend für die Wahlen bei TOP 5 war: Der Landesvorstand beschließt folgenden Initiativantrag in den 146. Hauptausschuss einzubringen: 1. Der Hauptausschuss beauftragt den Landesvorstand, Lena Ruckhäberle bis zum folgenden Hauptausschuss gemäß § 31 Abs. 2 Satz 2 BJR-Satzung als beratendes Landesvorstandsmitglied zu berufen. 2. Der Hauptausschuss beauftragt den Landesvorstand bis zum folgenden Hauptausschuss eine Änderung von § 31 Abs. 3 BJR-Satzung vorzubereiten, so dass auch der/die Vertreter/- innen der VJMs analog der Wählbarkeit von Kreis- und Stadtjugendringsdelegierten gewählt werden können.1 TOP 2 Feststellungsbeschlüsse und Anträge zu Vertretungsrechten entfällt TOP 3 Protokoll der 145. Hauptausschusssitzung Das Protokoll wurde einstimmig angenommen. TOP 4 4.1 Berichterstattung Aussprache zum schriftlichen Bericht des Präsidenten und des Landesvorstands Die beiden Berichte liegen schriftlich vor. Es gibt keine Fragen. Der Präsident weist besonders auf den Arbeitsbericht „Jugendarbeit in Bayern 2014“ hin. 4.2 Bericht zur Stiftung Jugendarbeit mit Aussprache Matthias Fack berichtet kurz und dankt dem Stiftungskuratorium (Julia Landgraf und Michael Waldhäuser). Außerdem liegt der HHP 2015 der Stiftung vor, der einstimmig beschlossen wird. 1 Zur Erklärung: Bei der Aufnahme der VJMs (Vereine junger Menschen mit Migrationshintergrund) in die Satzung des BJR, wurde ihnen aus Versehen nur das aktive, nicht aber das passive Wahlrecht eingeräumt. Dies muss nun durch eine Satzungsänderung behoben werden. Bericht zum 146. Hauptausschuss des Bayerischen Jugendrings (BJR-HA) Vom 20.-22. März 2015 in Waldmünchen 2 4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.3 Aussprache zu den schriftlichen Berichten der Kommissionen Kommission Integration und interkulturelle Öffnung (Vorsitzender Hüseyin Yalcin) Kommission Jungen- und Männerarbeit (Vorsitzender Matthias Becker) Kommission Mädchen- und Frauenarbeit (Vorsitzende Irene Kischkat) Es gab keine Fragen zu den Berichten der Kommissionen. TOP 5 5.1 Wahlen Wahl der/des ersten Präsidentin/-en Zur Wahl stand der seit 2011 amtierende Präsident Matthias Fack. Er wurde für weitere 2 Jahre in seinem Amt bestätigt. (mit 34 Ja, 5 Nein und 1 Enthaltung) 5.2 Wahl der/des zweiten Präsidentin/- en Für das Amt des zweiten Präsidenten kandidierte der amtierende Vizepräsident Michael Voss (BSJ) und wurde mit 38 Ja und 2 Nein Stimmen für weitere 2 Jahre gewählt. 5.3 Wahl des Landesvorstands Als weitere Landesvorstandsmitglieder wurden gewählt (in alphabetischer Reihenfolge): Astrid Backmann (DGB- Jugend) mit 37 Ja-Stimmen Manfred Gahler (BezJR Unterfranken) mit 38 Ja-Stimmen Claudia Junker-Kübert (BDKJ Bayern) mit 27 Ja-Stimmen (Claudia hat angekündigt, dass sie auf Grund eines Stellenwechsels nur noch bis Ende Mai im Landesvorstand sein wird) Marcus Rothbart (Bayerische Jungbauernschaft) mit 35 Ja-Stimmen Christian Schroth (Pfadfinder Weltenbummler) mit 37 Ja-Stimmen Ilona Schuhmacher (EJB) mit 38 Ja-Stimmen Nach einstimmigem Beschluss des Initiativantrags 2 des Landesvorstands wurde Lena Ruckhäberle (Bund der Alevitischen Jugend) einstimmig für ein halbes Jahr in den Landesvorstand berufen. TOP 6 6.1 Kommissionen Einsetzen von Kommissionen Es liegen fünf Anträge zur (Wieder-)Einsetzung folgender Kommissionen vor: Kommission Integration und interkulturelle Öffnung: Die Kommission wurde einstimmig eingesetzt und Arbion Gashi (BezJR Unterfranken) als neuer Vorsitzender gewählt. Für die EJB wurde Burkhardt Wagner (ejsa) in die Kommission berufen. Kommission Strukturentwicklung: Ziel der Kommission ist es, sich mit den Vorschlägen zur Veränderung und Anpassung der Struktur in den Gliederungen (von Roman Büchler in seinem Abschlussbericht aufgeführt) zu beschäftigen. Die Kommission wird nicht eingesetzt und das Thema an den Landesvorstand abgegeben. Bericht zum 146. Hauptausschuss des Bayerischen Jugendrings (BJR-HA) Vom 20.-22. März 2015 in Waldmünchen 3 Kommissionen Gender-Mainstreaming/Mädchen und Frauen/Jungen und Männer: Diese drei Kommissionen wurden in einem Durchgang diskutiert, da die Einsetzungen jeweils voneinander abhängig waren. Die Diskussion um die Einsetzung der Kommission(en) war sehr lebendig und konträr2. Die engagierte Diskussion zeigte außerdem deutlich, wie wichtig eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem gesamten Themenfeld ist. Aus diesem Grund stellten BDKJ und EJB gemeinsamen einen Änderungsantrag, der die Einsetzungen der Kommissionen Mädchen/Frauen und Jungen/Männer forderte, jedoch um eine partizipative Beteiligungsform gebeten hat. Die Mitglieder des HA sollen sich darin grundsätzlich mit inhaltlichen und strukturellen Fragen der Kommissionen auseinandersetzen können. Der Änderungsantrag wurde mehrheitlich angenommen und die Kommission Mädchen und Frauen als auch die Kommission Jungen und Männer einstimmig eingesetzt. Die Einsetzung der Kommission Gender-Mainstreaming wurde abgelehnt. Kommission Mädchen und Frauen: Zur Vorsitzenden wurde Irene Kischkat einstimmig wiedergewählt. Seitens der EJB wurde Martina Frohmader berufen. Kommission Jungen und Männer: Zum Vorsitzenden wurde Matthias Becker einstimmig wiedergewählt. Seitens der EJB wurden Marc Leistner und Stephan Höpfner berufen. TOP 7 Haushalt des Bayerischen Jugendring „Der Bayerische Landtag hat auf Empfehlung des Haushaltsausschusses für das Haushaltsjahr 2015 die Mittel im Jugendprogramm um 1.800.000 Euro insbesondere zur Verstärkung der Basis- und Aktivitätenförderung, aber auch der Projektförderung aufgestockt.“ (Auszug aus den Erläuterungen zum HHP 15). Das heißt konkret, dass - die Kürzungen in den Fördertöpfen der letzten Jahre rückgängig gemacht werden können. - ein neues Fachprogramm „Demografie und Partizipation“ aufgelegt werden kann - die Grundförderung der Mitgliedsverbände so aufgestockt werden konnte, dass der Landesvorstand die Neuaufnahmen (ohne Kürzung der anderen Mitgliedsverbände) gerecht werden kann. Des Weiteren liegt eine Beschlussvorlage der zeitlich befristeten Kommission vor, die sich mit der Überprüfung und Anpassung der Vergütungssätze zur Regelung der Aufwandsentschädigung und zum Verdienstausfall beschäftigte. Die Vorlage, an der auch Christof Bär (EJB) mitarbeitete, wurde einstimmig beschlossen. Der BJR-Haushalt für 2015 wurde mit 30.165.830,00 Euro in den Ein- und Ausgaben einstimmig beschlossen. 2 Tendenzen der Diskussion: Was ist eigentlich grundsätzlich die Aufgabe der Kommissionen? Nicht nur Gender als Thema wichtig, sondern das Thema Diversität im allgemeinem; eine grundsätzliche Weiterentwicklung des Themenfeldes wäre innovativ; Noch zu früh um die beiden Bereiche Männer/Jungs und Frauen/Mädchen aufzulösen etc. Bericht zum 146. Hauptausschuss des Bayerischen Jugendrings (BJR-HA) Vom 20.-22. März 2015 in Waldmünchen 4 Auch der HHP für das Sondervermögen der bayerischen-israelischen Bildungskooperation wurde einstimmig beschlossen. TOP 8 Schwerpunktthema Inklusion Hierzu gab es ein Fachreferat zum Thema „Inklusion - Zukunft braucht Menschlichkeit“3 von Marian Ippkofen (VdK) und eine Podiumsdiskussion. TOP 9 Anträge Die Beschlüsse des 146. Hauptausschusses sind in vollem Wortlaut auf der Homepage des BJR zu finden: http://www.bjr.de/bjr/hauptausschuss/beschluesse.html Sie werden daher hier nur knapp beschrieben. 9.1 Inklusion in der Jugendarbeit (Landesvorstand) Zum Schwerpunktthema des Hauptausschusses erarbeitete der Landesvorstand einen Antrag, zu dem das Jugendrotkreuz und die EJB bereits in der Vorbereitung einen Änderungsantrag (vor allem mit sprachlichen Korrekturen) einbrachten. Außerdem wurden die Jugendbildungsstätten als Verantwortliche für die Umsetzung des Antrages mit aufgenommen. Der Anfang wurde durch einen Definition bzw. Begriffsbestimmung von Inklusion als Einleitung ergänzt. Der Antrag wurde in der 2. Lesung einstimmig beschlossen. Es lohnt sich, den Antrag mal nachzulesen. Hingewiesen sei noch, dass der Antrag ein erster Auftakt für die Beschäftigung mit dem Thema darstellt! 9.2 „Positionierung gegen Ausnahmen beim Mindestlohn“ (DGBjugend Bayern) Der Antrag fordert den Mindestlohn für alle Arbeitnehmer, auch und vor allem diejenigen unter 18 Jahren. Der Antrag wurde nach ein paar kleinen Änderungen bei 2 Enthaltungen einstimmig angenommen. 9.3 Initiativantrag: „Kein Sendeplatz für kommerzialisierte Gewalt“ (BSJ) In dem Antrag der Sportjugend geht es um die Forderung sog. „ultitmating fighting“Ausstrahlungen aus dem Fernsehprogramm zu nehmen und auch nach 23 Uhr zu verbieten. Bereits bei der 1. Lesung einstimmig beschlossen. 3 Stichpunkte und Themenschwerpunkte aus dem Fachreferat: Inklusion als Schaffung von Rahmenbedingungen für die selbstverständliche Teilhabe eines jeden Menschen; Nicht der Mensch passt sich an sondern das soziale System passt sich an den Menschen an; Integration dagegen ist der Versuch bereits ausgegrenzte Menschen in das bestehende System zu „pressen“; Unterscheidung Exklusion, Separation, Integration und Inklusion; rechtliche Lage: GG Art 3,3; SGB IX; BGG und AGG; Auftrag der UN- Behindertenrechtskonvention (Schutz vor Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung in allen gesellschaftlichen Bereichen); Weg vom Fürsorgegedanken hin zu einer Selbstbestimmung; Inklusion als menschenrechtliches Prinzip; Praxisbeispiele; Vielfalt als Wertschätzung nicht als Mehraufwand; Barrieren senken (Ausschreibungen in leichter Sprache, sich verändernde Konzepte, Kostenbeitrag niedrig etc.); Verringerung von Ausgrenzungsmechanismen; Fortbildung in Haupt- und Ehrenamt; Ausserschulische Angebote und Kooperationen; Barrierefreiheit als Querschnittaufgabe; „Behinderung“ ist nur EIN Faktor und steht nicht im Mittelpunkt; Vernetzung; Inklusionsorientiertes Gemeinwesen braucht eine offene und inklusive Kinder- und Jugendarbeit; Der Mensch ist der Experte in eigener Sache; Kooperation und Vernetzung; Wir haben in der Inklusionsdebatte kein Erkenntnisproblem sondern ein Umsetzungsproblem; Inklusion als gesellschaftlich-wirkungsmächtiges Konzept muss von uns gestaltet werden; Begegnungen schaffen und Vorbehalte und Unsicherheiten abbauen! Bericht zum 146. Hauptausschuss des Bayerischen Jugendrings (BJR-HA) Vom 20.-22. März 2015 in Waldmünchen 5 TOP 10 Wahl des Wahlausschusses für die 147. HA-Sitzung Simon Hagen (Sprecher der Jugendbildungsstätten), Carsten Reichart (BezJR Unterfranken), Taylan Özen (Junge Stimme e.V.) und Melanie Reitig-Hönig (Soli-Jugend) wurden einstimmig gewählt. TOP 11 Wahl des Hauptausschussvorsitzenden für den 147. Hauptausschuss Zur Vorsitzenden des 147. Hauptausschusses wurde Julia Landgraf (EJB) einstimmig gewählt. Herzlichen Glückwunsch! TOP 12 Verschiedenes - Matthias Fack wirbt für die Stellenausschreibung in der „Schulbezogenen Jugendarbeit“ in der BJR-Geschäftsstelle - Matthias Fack bedankt sich bei Sandra Lünstedt (DJO-Jugend in Europa) für ihr Engagement im Landesvorstand. Er bedankt sich auch bei Niko Werth für seine Zeit und sein Engagement im Landesvorstand. Am Festabend wurden Roman Büchler (ehem. Innenrevisior des BJR), Lea Sedlmeyer (ehem. Landesvorstand) und Michael Waldhäuser (ehem. Landesvorstand) aus den Reihen des Hauptausschusses verabschiedet. Den Hauptausschuss besuchten Dr. Linus Förster (SPD), Dr. Gerhard Hopp (CSU), Stephan Groschwitz (DBJR), Peter Nitschke (Sozialministerium), Helmut Spiegler (ABJ), Simon Hagen (Vertreter der Jubis), Felix Fleckenstein (Jusos) und Martin Hohenberger (Sprecher der Geschäftsführer der Bezirksjugendring). Claudia Stamm (Grüne) grüßte mit einem digitalen Grußwort. Ein wichtiger Hinweis: Im Rahmen des Hauptausschusses hat der Vorstand noch einmal an die Wette mit Sozialministerin Emilia Müller erinnert, bis Ende des Jahres 50.000 (gültige) Juleicas vorweisen zu können. Michael Voss gab dazu mit einer kreativen Aktion bekannt, dass eine „Challenge“ zwischen den Verbänden des BJR ausgerufen wird. Die in verschiedenen Gruppen eingeteilten Verbände treten ab jetzt gegeneinander an und sind aufgerufen, in ihrem Verband möglichst viele (junge) Menschen zum Beantragen der Juleica zu motivieren. Die EJB ist in einer Gruppe mit dem BDKJ und der BSJ. Als „Gewinn“ winkt dem Verband mit dem größten Juleica-Zuwachs die Einlösung einer Wette mit dem Landesvorstand. (Wenn die EJB gewinnt, wird sich der Präsident Matthias Fack für die Dauer eines Hauptausschusses die Haare und den Bart magenta färben lassen ). Grundvoraussetzung ist und bleibt aber, dass wir die Wette mit Ministerin Müller gewinnen! Es gibt also noch einiges zu tun! Für den Bericht: Julia Landgraf, Patrick Wolf und Ilona Schuhmacher Delegierte der EJB im BJR April 2015
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