Hier der offener Brief an Sigmar Gabriel zum

Cottbus
SPD Cottbus & Spree-Neiße, Mühlenstr. 17, 03046 Cottbus
An den
Vorsitzenden der
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
Herrn Sigmar Gabriel, MdB
Wilhelmstr. 141
10963 Berlin
-vorab per eMail –
Cottbus, dem 28. März 2015
Offener Brief
Energiewende – nationaler Klimabeitrag
Hier: Auswirkungen auf die Braunkohleverstromung in der Lausitz
Lieber Sigmar Gabriel,
mit großem Unverständnis haben wir das Eckpunktepapier „Strommarkt“ aus deinem
Haus zur Kenntnis genommen. Noch im Bundestagswahlkampf 2013 hast du in der Lausitz vor mehreren hundert Betriebs- und Personalräten die besondere Bedeutung der
Braunkohleverstromung als unentbehrlichen Beitrag zur Preisstabilität und Versorgungssicherheit, und damit für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes
Deutschland, hervorgehoben.
Vor diesem Hintergrund sind wir über die Vorschläge, die im Eckpunktepapier „Strommarkt“ vom 21.03.2015 in deinem Ministierium zusammengefasst wurden, entsetzt, da
die in diesem Papier enthaltenen Instrumente zum CO2-Minderungsbeitrag des
Stromsektors, faktisch das Aus der Kohle- und Energiewirtschaft in der Lausitz bedeuten
würden. In einem zunehmend auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem,
hat die Braunkohle bereits heute mit erheblichen Wettbewerbsnachteilen auf dem Energiemarkt zu kämpfen.
Mit diesem einseitigen regulatorischen Eingriff zu Lasten des Energieträgers Braunkohle,
würde eine Kettenreaktion mit fatalen wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die Region
sowie den Industriestandort Deutschland in Gang gesetzt. Angesichts der instabilen politischen Verhältnisse in den erdgasexportierenden Ländern der ehemaligen Sowjetunion,
ist der Energieträger Braunkohle ein Garant für die weitere Verlässlichkeit und Unabhänigkeit bei der Energieversorgung unseres Landes.
Unterbezirk
Cottbus
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Auch die von deinem Ministerium durch die geplanten „Strafzahlungen“
prognostizierte CO2-Reduktion, ist sachlich nicht nachvollziehbar, da die Menge der
Emissionszertifikate gleichbleibend ist und die auf dem deutschen Strommarkt wegfallenden Zertifikate durch ausländische Stromerzeuger genutzt werden würden. Die hierdurch entstehende Verlagerung der Emissionsrrechte würde dem Standort Deutschland
erheblich schaden, aber der Umwelt nichts nützen.
Es ist für uns nicht hinnehmbar und sind zutiefst besorgt, dass der drohende Verlust
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tausender Arbeitsplätze in den heimischen Braunkohlerevieren,
einer verlässlichen und bezahlbaren Energieversorgung sowie
der internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen
die Zukunft der gesamten Region gefährdet. Auch die spontane Demonstration von über
4000 Kohle-Kumpel am gestrigen Tag in Jänschwalde zeigt uns, dass wir mit dieser Sorge nicht allein sind.
Wir fordern von Dir, dass Eckpunktepapier „Strommarkt“ schnellstmöglich und ersatzlos
zurück zu ziehen, um weiteren Schaden zu vermeiden.
Mit sozialdemokratischen Grüßen
Dr. Martina Münch, MdL
-SPD UB-Vorsitzende Cottbus-