BERLINER REPUBLIK – INNOVATIONSDIALOGE 2015 WIE WOLLEN WIR WOHNEN ? MIETEN – BAUEN – ENERGIEEFFIZIENZ 21. April 2015, 18.30 Uhr – 21.30 Uhr, orangelab, Ernst-Reuter-Platz 2, 10587 Berlin Referentinnen & Referenten Dr. Tobias Dürr Ulf Sieberg Florian Pronold MdB Sören Bartol MdB Kristina Jahn Klaus-Peter Hesse Walter Schmidt Lukas Siebenkotten Dennis Rohde MdB Moderation: Jana Kugoth BERLINER REPUBLIK -- WERFTSTR. 3, 10925 BERLIN, [email protected] -- CHEFREDAKTEUR: DR. TOBIAS DÜRR -- GESCHÄFTSFÜHRERIN: LISA SOFIE LOEPER VERANSTALTUNGSMANAGEMENT & SPONSORING: REPUBLIK MOVIDA GMBH -- LÜBECKER STR. 42·-- 10559 BERLIN -- T: 030-526 825 410 ·-- [email protected] HERAUSGEBERINNEN UND HERAUSGEBER: TORSTEN ALBIG -- JÖRG ASMUSSEN -- GÜNTER BAASKE -- HEIKE BAEHRENS -- DR. HANS-PETER BARTELS -- SÖREN BARTOL -- KURT BODEWIG -DR. KARL-HEINZ BRUNNER -- HANS MARTIN BURY -- MARTIN DÖRMANN -- ELVIRA DROBINSKI-WEIß -- MARTIN DULIG -- SIEGMUND EHRMANN -- MARTINA EICKHOFF -- PETRA ERNSTBERGER -- DR. JOHANNES FECHNER -- CHRISTIAN FLISEK -- GABRIELE FRECHEN -- PETER FRIEDRICH -- MARTIN GERSTER -- KERSTIN GRIESE -- METIN HAKVERDI -- MICHAEL HARTMANN -- NINA HAUER -HUBERTUS HEIL -- THOMAS HITSCHLER -- DR. EVA HÖGL -- KLAAS HÜBNER -- MATTHIAS ILGEN -- JOHANNES JUNG -- JOSIP JURATOVIC -- JOHANNES KAHRS -- LARS KLINGBEIL -- CHRISTIAN LANGE -- KIRSTEN LÜHMANN -- KATJA MAST -- CHRISTOPH MATSCHIE -- URSULA MOGG -- GESINE MULTHAUPT -- MICHELLE MÜNTEFERING -- DR. ERIKA OBER -- THOMAS OPPERMANN -- AYDAN ÖZOĞUZ -- MATTHIAS PLATZECK -- FLORIAN POST -- MARTIN RABANUS -- STEFFEN REICHE -- DR. CAROLA REIMANN -- DR. MARTIN ROSEMANN -- BIRGIT ROTH -- SUSANN RÜTHRICH -- SILVIA SCHMIDT -- CARSTEN SCHNEIDER -- DR. MARTIN SCHWANHOLZ -- ALEXANDER SCHWEITZER -- PETER SIMON -- SONJA STEFFEN -- PEER STEINBRÜCK -- DR. FRANK-WALTER STEINMEIER -- ROLF STÖCKEL -- JÖRN THIEßEN -- WOLFGANG TIEFENSEE -- UTE VOGT -- ANDREAS WEIGEL -- ANDREA WICKLEIN – DR. JENS ZIMMERMANN Dr. Tobias Dürr Chefredakteur der Berliner Republik Lebenslauf 1984 Abitur, Gymnasium Ohlstedt, Hamburg 1984-1987 Berufsausbildung zum Reedereikaufmann, Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrtsgesellschaft, Hamburg 1987-1988 Einjähriger Studienaufenthalt in Kapstadt und Stellenbosch, Republik Südafrika 1988-1995 Studium der Politikwissenschaft, der Neuen und Mittleren Geschichte und des Öffentlichen Rechts, Georg-August-Universität Göttingen; Magister Artium („sehr gut mit Auszeichnung“) und Promotion („summa cum laude“) 1989-1995 Hochbegabtenstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes 1993 Preis des Landes Niedersachsen für „hervorragende Studienleistungen“ 1995-1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Europa- und Nordamerikastudien und am Seminar für Politikwissenschaft der Universität Göttingen. Arbeitsschwerpunkte: Politische Parteien und Gesellschaft, Politisches System der Vereinigten Staaten, Politik und Gesellschaft Ostdeutschlands 1995-1999 Regelmäßiger Autor von Essays und Kommentaren für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen sowie Zeitschriften und Rundfunksender („Die Zeit“, „Die Welt“, „Frankfurter Rundschau“, „Die Woche“, „die tageszeitung“, „Blätter für deutsche und internationale Politik“, „Neue Gesellschaft“, „DeutschlandRadio“ etc.) 1999-2001 Redakteur im Ressort Politik der Wochenzeitung „Die Zeit“, Hamburg 2003-2004 Mitarbeiter im Planungsstab des Parteivorstandes der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Berlin; programmpolitischer Berater von SPD-Generalsekretär Olaf Scholz Seit 2001 Chefredakteur der politischen Zeitschrift „Berliner Republik“, Berlin; Publizist, politischer Berater, Redenschreiber, Ghostwriter, Übersetzer, Buchautor und Herausgeber 2002-2013 Politischer Berater des Brandenburger Ministerpräsidenten Matthias Platzeck Seit 2007 Vorsitzender des Think Tanks „Das Progressive Zentrum e.V.“, Berlin Ulf Sieberg NABU-Referent für Energiepolitik und Klimaschutz sowie Koordinator der Gebäude-Allianz Lebenslauf Ulf Sieberg, geb. 1980 in Hagen, Studium der Sport-, Kultur-, Politik- und Umweltwissenschaften in Köln, Innsbruck, Leipzig sowie Hagen und Oberhausen arbeitet seit 2011 als Referent für Energiepolitik und Klimaschutz beim NABU - Naturschutzbund Deutschland Bundesverband. Davor war er 2,5 Jahre Referent für Klimapolitik und erneuerbare Energien beim Bund für Umwelt und Naturschutz Landesverband Berlin indessen Zuge er im Bündnis mit IHK Berlin und Berliner Mieterverein ein bundesweit beachtetes Modell zur energetischen Modernisierung des Gebäudebestandes entwickelte (www.stufenmodell.de). Herr Sieberg vertritt den NABU in zahlreichen Gremien der Bundesregierung zu den Themen Klimaschutz und Energieeffizienz im Wärmemarkt u. a. im Aktionsbündnis Klimaschutz 2020, im Bündnis bezahlbares Wohnen und Bauen, themenbezogen im Immobilienwirtschaftlichen Dialog, in der Energiewende Plattform Gebäude sowie in zahlreichen Unterarbeitsgruppen. Statement von Ulf Sieberg „Lebenswertes Wohnen wird gemessen an den Anforderungen des Klimawandels und dessen Folgen, den energie- und klimapolitischen Zielen sowie soziokulturellen und demografischen Veränderungsprozessen. Ob und wie "Mieten - Bauen - Energieeffizienz" in Zusammenhang gebracht und gemeinsam gelöst werden (können) hängt auch davon ab, wie schnell und wie effektiv wir auf die zunehmenden Herausforderungen reagieren. Dann aber können Klimaschutz, Ressourceneffizienz, bezahlbares Wohnen, gute Arbeit, Baukultur, biologische, soziale und kulturelle Vielfalt Hand in Hand gehen. Denn das Zeitfenster urbane und ländliche Lebensqualität zu bewahren und zu verbessern wird immer enger und die Risiken nicht kleiner.“ Florian Pronold MdB Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Lebenslauf Ausbildung 1992 Abitur 1992-1995 Ausbildung zum Bankkaufmann und anschließende Tätigkeit bei der Sparkasse Deggendorf 1995-1999 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg sowie einige Semester Politologie und Soziologie; Erstes und zweites Staatsexamen 2000 Rechtsreferendar in München, Deggendorf und Regensburg Werdegang 1989 Eintritt in die SPD 1991-1992 Juso-Bezirksvorsitzender Niederbayern Wahl zum stellv. SPD-Ortsvorsitzenden in Deggendorf und in den SPDBezirksvorstand Niederbayern Seit 1993 Mitglied im SPD-Landesvorstand Bayern Seit 1994 Überwiegend ehrenamtlich als Dozent in der Jugend- und Erwachsenenbildung für verschiedene Einrichtungen und Institutionen tätig Seit 1996 Kreisrat in Deggendorf 1999-2004 Landesvorsitzender der Jungsozialisten und Mitglied im Präsidium der Bayern-SPD Seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages Seit 07/2002 Rechtsanwalt (Anwaltstätigkeit ruht seit der Ernennung zum Parlamentarischen Staatssekretär) Seit 2004 SPD-Unterbezirksvorsitzender von Rottal-Inn 2006-2010 Vorsitzender der bayerischen Landesgruppe der SPD-Fraktion Seit 2009 SPD-Landesvorsitzender Bayern Seit 10/2009 Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion Seit 2010 Mitglied im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks (KdÖR) Seit 12/2013 Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Statement von Florian Pronold MdB „Wohnen muss in Zukunft bezahlbar, barrierefrei und klimagerecht sein. Diese Herausforderungen bewältigen wir nicht, wenn wir Gebäude einzeln betrachten. Wir müssen viel stärker ein gesamtes Quartier in den Blick nehmen.“ Sören Bartol MdB Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für die Bereiche Verkehr, Bau und Digitale Infrastruktur sowie Digitale Agenda Lebenslauf 1974 Geboren in Hamburg 1990 Eintritt in die SPD 1993 Abitur in Detmold 1995-02 Vorsitzender des Juso-Unterbezirks Marburg-Biedenkopf 2000-02 Mitarbeiter von MdL Ernst Ludwig Wagner 2001 Studienabschluss in Politologie, Jura, Medienwissenschaften Seit 2001 Mitglied im Kreistag Marburg-Biedenkopf Seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages; Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2004-2011 Stellvertretender Sprecher der Arbeitsgruppe Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der SPD-Fraktion 2009-2011 Sprecher der SPD-Fraktion für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung Seit 2010 Unterbezirksvorsitzender der SPD Marburg-Biedenkopf 2011-2014 Sprecher der SPD-Fraktion für Verkehr, Bau, Stadtentwicklung Seit 2013 Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für den Bereich Verkehr, Bau und digitale Infrastruktur sowie Digitale Agenda Statement von Sören Bartol MdB „Mit der Mietpreisbremse haben wir endlich ein kurzfristig wirksames Instrument zum Schutz der Mieterinnen und Mieter vor exzessiven Mieterhöhungen in angespannten Wohnungsmärkten. Sie ist Teil unseres Gesamtpaketes für „Gutes und bezahlbares Wohnen“, das wir als SPD-Fraktion in der Koalition Schritt für Schritt umsetzen. Dazu gehört die Erhöhung der Städtebauförderung mit dem Leitprogramm Soziale Stadt genauso wie die Wohngeldnovelle, die in den nächsten Monaten in die parlamentarische Beratung gehen wird. Uns muss klar sein, dass die großen Städte, aber auch etliche Mittelstädte und Universitätsstädte weiter wachsen werden. Deswegen brauchen wir Neubau, vor allem von Mietwohnungen und eine Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus. Den notwendigen Neubau und den energieeffizienten, altersgerechten Umbau der Bestände gibt es nur, wenn private Wohnungswirtschaft, öffentliche und genossenschaftliche Wohnungsunternehmen zu Investitionen bereit sind, und wenn Bund, Länder und Kommunen gute Rahmenbedingungen und Anreize für den Neubau von Mietwohnungen und sozial gebundenen Wohnungen schaffen. Bauministerin Barbara Hendricks hat deswegen das „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ ins Leben gerufen. Für den Klimaschutz ist es wichtig, dass weiter energetisch saniert wird, für Mieter bringt das Einsparungen bei den Energiekosten. In aller Regel aber nicht in dem Maße, dass die Mietsteigerung ausgeglichen wird. Deswegen werden wir die Förderung der energetischen Gebäudesanierung stärken. Zugleich wollen wir aber mit dem 2. Paket der Mietrechtsreform die Belastung der Mieter durch Modernisierung begrenzen. Es kann nicht sein, dass Mieter aus ihren Wohnungen herausmodernisiert werden, weil die Miete um ein Vielfaches steigt.“ Kristina Jahn Vorstand degewo AG Lebenslauf Geb. am 25. Oktober 1974 in Essen Verheiratet, vier Kinder Wohnhaft südlich von Berlin Berufliche Stationen Seit Oktober 2014 Vorstandsmitglied der degewo AG 2010-September 2014 Geschäftsführerin Deutsche Annington Business Management GmbH Asset- und Portfoliomanagerin Deutsche Annington Immobilien Gruppe 2000-2006 Verschiedene Stationen in den Bereichen Bauträger (Viterra Baupartner), Technik und Modernisierung (Viterra Wohnen) und als Quartiersarchitektin (Deutsche Annington) Ausbildung 2006-2009 Master of Business Administration (MBA) 1994-1999 Dipl.-Ing. Innenarchitektur und Architektur Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmold Bautechnische Hochschule, Kopenhagen Mitgliedschaften Seit 1999 Ordentliches Mitglied der Architektenkammer NRW Statement von Kristina Jahn „Auf die Frage „Wie wollen wir wohnen?“ gibt es keine einfache Antwort. In einer Gesellschaft, in der sich Lebensläufe und Lebenswandel zunehmend differenzieren, haben wir es auch mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen vom „guten Wohnen“ zu tun. Die ideale Wohnung – für die eine ist es die großräumige Altbauwohnung im Stadtzentrum, für den anderen ist es die kompakte Hochhauswohnung am Stadtrand. Der gemeinsame Nenner ließe sich auf den Dreiklang bringen: bezahlbare Miete, (zu mir) passende Wohnung, gute Nachbarschaft. degewo ist ein Garant für stabile und bezahlbare Mieten. Als größtes landeseigenes Wohnungsunternehmen in Berlin versorgen wir rund 150 000 Menschen mit Wohnraum. Der Großteil unter ihnen verfügt nur über einen kleinen Geldbeutel. Unsere Mieten orientieren sich an dem, was sich die Menschen leisten können. Aber wie gehen wir die aktuellen Herausforderungen Wohnungsbau und Energiewende an? Wie angespannt der Berliner Wohnungsmarkt inzwischen ist, merken wir tagtäglich in unseren Vermietungscentern. Die Zahl der Wohnungsinteressenten übersteigt die Anzahl der freien Wohnungen längst um ein Vielfaches. Im Wohnungsbau liegt daher die einzige Chance für Entspannung am Markt zu sorgen. Bis zum Jahr 2025 wollen wir rund 11 000 neue Wohnungen bauen, die ersten sind bereits fertiggestellt und im Bau. Und auch hier handeln wir entsprechend unseres Auftrags: degewo baut 80 Prozent im Mietsegment zwischen 6,50 €/m² und 10,50 €/m². Um günstige Mieten zu erzielen, nutzen wir auch die verfügbaren Fördermittel des Landes Berlin. Das Thema Energieeffizienz ist dabei nicht weniger wichtig als der Neubau selbst. Denn davon hängt ab, ob Wohnen für breite Bevölkerungsschichten auch in Zukunft bezahlbar sein wird und ob wir einen nennenswerten Beitrag zur Energiewende leisten können. In den kommenden fünf Jahren investiert degewo deshalb mehr als 500 Millionen Euro in die Modernisierung des Bestands. Dabei geht es mir nicht nur um Quantität, sondern auch um neue, innovative Lösungen. Aus diesem Grund wird degewo ab 2016 ein bestehendes Wohnhaus zu einem „Zukunftshaus“ umbauen, das 86 Prozent seines Energiebedarfs selbst produziert. Wir wollen daraus für den Bestand lernen. Zukunftsweisendes Wohnen verlangt nach innovativen Projekten.“ Klaus-Peter Hesse ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. Lebenslauf Geboren am 31. Juli 1967 in Hamburg Beruflicher Werdegang 1978 – 1987 Gymnasium Heidberg. Abschluss: Abitur 1987 – 1990 Ausbildung zum Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft bei der SAGA in Hamburg 1994 – 1995 Ausbildung zum Fachwirt für die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft 2000 – 2001 Ausbildung zum Sachverständigen für Immobilienwertermittlung an der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein 2007 – 2009 Unterstützung der HEC GmbH Hamburg Freezers im Bereich Business Development 2001 - 2011 Freiberuflicher Immobiliensachverständiger für die Bewertung bebauter und unbebauter Grundstücke sowie Mieten und Pachten 2009 - 2011 Pressesprecher des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA e.V. Seit 2011 Geschäftsführer ZIA e.V. Politischer Werdegang 1993 – 1998 Landesvorsitzender der Jungen Union Hamburg 1997 – 2015 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft Statement von Klaus-Peter Hesse „Smart, lebenswert und bezahlbar – so wünschen wir uns unsere Städte. Doch was ist nötig, um diese drei Anforderungen unter einen Hut zu bringen? Kann das überhaupt gelingen? Wir glauben daran, und wir wollen daran mitwirken. Deshalb beteiligen wir uns auch als privilegierter Partner am Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen. Umsetzbar ist diese Trias aber nur, wenn die Politik Bezahlbarkeit im Alltag durch entsprechende Rechtssetzung möglich macht – statt sie nur in Sonntagsreden zu fordern. Es ist schlicht unmöglich, energetisch optimale, barrierefreie und im Idealfall in bester Lage befindliche Wohnungen bezahlbar anzubieten, wenn zugleich die Grunderwerbsteuer steigt, Bürokratiepflichten immer weiter ausufern und ständig neue energetische Auflagen beschlossen werden. Zudem stellen die teils erheblichen Kosten für Liegenschaften beim Neubau einen weiterhin großen Kostenreiber dar. Der Grund für steigende Mieten ist der Mangel an Wohnungen in bestimmten Gegenden. Die müssen schlicht gebaut werden, wenn man Druck aus dem Markt nehmen will – und dafür wiederum ist ein investitionsfreundliches Klima nötig. Wer günstigen Wohnraum will, muss günstige Baukosten ermöglichen. Im Moment passiert das Gegenteil. Die Mietpreisbremse ist Augenwischerei. Menschen mit geringem oder auch nur mittlerem Einkommen werden sich auch künftig kaum Premiumlagen leisten können. Profitieren werden Gutverdiener, die sich künftig ein Zimmer mehr leisten können. Der NAPE bleibt hinter den Erwartungen zurück – insbesondere was Anreize für Sanierung betrifft. Völlig außen vor bleiben Gewerbeimmobilien, in denen ein großer Teil des Energieverbrauches anfällt.“ Walter Schmidt CEO ista International GmbH Lebenslauf Walter Schmidt, geboren 1967 in Weilburg, trat im Oktober 2003 in die Geschäftsführung von ista International ein. Er verantwortete zunächst den Bereich Corporate Services/Finanzen. Im Juli 2004 wurde ihm der Vorsitz der Geschäftsführung von ista International und der Landesgesellschaft ista Deutschland übertragen. Seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1957 steht ista für kontinuierliches Wachstum. Heute ist das Unternehmen mit seinem Kerngeschäft - der verbrauchsgerechten Erfassung, Ablesung und Abrechnung von Heizkosten, Warm- und Kaltwasserkosten sowie weiteren Hausnebenkosten in 24 Ländern vertreten. Die Dienstleistungen für Immobilienverwalter, -eigentümer und Energieversorgungsunternehmen reichen von der Lieferung und Installation von Messgeräten über die Verbrauchserfassung bis hin zur Abrechnung und Analyse von Energiedaten. Walter Schmidt verfügt über langjährige und umfassende berufliche Expertise im Bereich Energie- und Wasserabrechnung. Er begann seine berufliche Laufbahn 1986 bei Techem, wo er verschiedene Positionen im operativen Bereich und in der Steuerung des Unternehmens bekleidete, bevor er im Jahre 2000 zum CFO berufen wurde. Statement von Walter Schmidt „Es ist wichtig, beim Thema Energieeffizienz im Gebäudebereich jetzt rasch Fortschritte zu machen – zum einen, um die Energiewende und den Klimaschutz voranzutreiben, zum anderen, um den Verbraucher vor dem Hintergrund stetig steigender Energiepreise zu entlasten. Das gilt insbesondere für den Bereich Wärme, in dem nicht nur ein Großteil des Verbrauchs anfällt, sondern die Preissteigerungen über die vergangenen Jahre besonders drastisch waren. Die Verbraucher zahlen heute fast doppelt so viel für Heizenergie wie vor zehn Jahren. Als Unternehmer weiß ich, innovative Lösungsansätze funktionieren nur dann, wenn sie praktikabel und auf den Kunden ausgerichtet sind. Das gilt auch für den Bereich Energieeffizienz. Viele Ideen zur Steigerung der Energieeffizienz im Bereich Wärme scheitern allerdings daran, dass sie die spezifischen Gegebenheiten in Mehrfamilienhäusern schlicht ignorieren. Im Bereich der Wärmeversorgung besteht ein vertragliches Dreiecksverhältnis: Der Mieter verbraucht als Endkunde die Heizenergie, der eigentliche Vertrag besteht aber zwischen Vermieter und Dienstleister. Ausgewogene Lösungen müssen hier also de facto gleich zwei Kundengruppen einen Mehrwert liefern. Eine solche Lösung ist die monatliche Verbrauchsinformation. Die Einführung einer monatlichen Verbrauchsinformation gibt dem Mieter die notwendige Transparenz, um seinen Verbrauch zu kontrollieren und anzupassen. Gleichzeitig hat der Vermieter mit den Informationen den notwendigen Gegenpart zu am Bedarf ansetzenden Maßnahmen und kann so deren Notwendigkeit und deren Erfolg bewerten. Als Unternehmer denke ich zudem gerne in Synergien. Mit einem Paket aus Energieberatung und monatlicher Verbrauchsinformation ließen sich gleich mehrere Fliegen mit einer Klatsche schlagen.“ Lukas Siebenkotten Deutscher Mieterbund e.V. Lebenslauf Geboren am 22. September 1957 in Hamm, Nordrhein-Westfalen, verheiratet, vier Kinder. Der Jurist war von 1995 bis 1999 Bürgermeister der nordrhein-westfälischen Stadt Willich. Zuvor war er dort als Beigeordneter tätig. Seit 2000 arbeitete er als Rechtsanwalt in Krefeld. Lukas Siebenkotten ist seit dem 1. September 2008 Direktor des Deutschen Mieterbundes. Gleichzeitig ist er Geschäftsführer des DMB-Verlages, Chefredakteur der MieterZeitung und verantwortlich für den Inhalt der Informationsbroschüren und des Mieterlexikons sowie Vorstandsmitglied der DMB RechtsschutzVersicherung. Er gehört dem Verwaltungsrat des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) an und ist seit 2012 dessen Vorsitzender. Gleichzeitig ist er Vorstand der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz. Statement von Lukas Siebenkotten „Für den Mieter ist die Mietwohnung der Mittelpunkt seiner Existenz. Sein Anspruch ist: Gutes, sicheres und bezahlbares Wohnen. Dies angesichts 500.000 fehlender Wohnungen, insbesondere in Groß- und Universitätsstädten, und immer weiter steigender Mieten sicherzustellen, ist eine Hauptaufgabe der Politik. Wir brauchen Neubau, aber vor allem brauchen wir bezahlbaren Wohnungsneubau, der auch für Durchschnittsverdiener nutzbar ist. Und wir müssen dafür sorgen, dass im Wohnungsbestand die Mietpreise und damit die Wohnkostenbelastungen auch nach Modernisierungen stabil bleiben.“ Dennis Rohde, MdB SPD-Bundestagsfraktion Lebenslauf Geboren am 24.06.1986 in Oldenburg. Abitur; 2006 Beginn Jura Studium in Hannover; 2010 Studium als Diplom-Jurist abgeschlossen; 2011 bis 2013 Referendariat 2013 2. jur. Examen. Rechtsanwalt in einer sozialrechtlich ausgerichteten Kanzlei in Westerstede. Arbeiterwohlfahrt (Mitglied des Gesamtvorstandes der AWO Weser-Ems) ver.di; SoVD; Verein Daheim statt Heim; Verein der Eltern und Freunde des Neuen Gymnasiums Oldenburg e.V.; Förderverein Werkstattfilm Oldenburg e.V.; Bürgerverein Heidkamp-Metjendorf-Ofenerfeld. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (seit 2002); Ratsherr der Gemeinde Wiefelstede; Ammerländer Kreistagsabgeordneter; Mitglied der Verbandsversammlung der EWE. Statement von Dennis Rohde, MdB "Mit der Einführung der Mietpreisbremse und des Bestellerprinzips im Maklerrecht hat die SPD gezeigt,dass ein Richtungswechsel bei Mieten und Wohnen stattgefunden hat. Doch auch in Zukunft stehen wir vor vielfältigen Herausforderungen. Wir werden sicherstellen, dass bei der Finanzierung von Modernisierungen energetische Sanierung und Mieterschutz Hand in Hand gehen, statt zu Verdrängung zu führen Klimaschutz darf nicht zur Gewinnmaximierung missbraucht werden. Zudem werden wir die Bestimmung der ortsüblichen Vergleichsmiete auf eine realistische Grundlage stellen, statt nur Spitzenpreise durch rasante Mietsteigerungen abzubilden. Bei Mieten und Wohnen muss ein gutes, bezahlbares Zuhause für jedermann im Vordergrund stehen - und nicht nur die Geschäftsinteressen einiger weniger Investoren." Jana Kugoth Journalistin BIZZenergytoday Lebenslauf Jana Kugoth ist Journalistin beim Wirtschafts- und Energiemagazin BIZZ energy today, für das sie unter anderem über das Thema „Energieeffizienz“ berichtet. Zuvor hat die studierte Medienwissenschaftlerin für Berliner Lokalzeitungen gearbeitet und sich in studentischen journalistischen Projekten engagiert. Statement von Jana Kugoth „Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will den „schlafenden Riesen“ der Energiewende wecken. Dabei steht vor alle der Gebäudebereich im Fokus, der mehr als ein Drittel der Co2-Emissionen in Deutschland produziert. Bisher liegt das Regierungsziel – ein weitgehend klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 – jedoch in weiter Ferne. Dazu müsste die Zahl der hierzulande jährlich sanierten Gebäude von 0,8 Prozent auf mehr als zwei Prozent steigen. Mit dem im Dezember 2014 verabschiedeten Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) hat die Bundesregierung Maßnahmen für das Energiesparen im Gebäudebereich definiert. Allerdings stellen sich die Hausbesitzer – unabhängig davon, ob Eigenheimbesitzer, Eigentümer eines Mehrfamilienhauses oder Wohnungsgesellschaft – die Frage, wie diese Maßnahmen finanziert werden können. Denn schon heute ist bezahlbarer Wohnraum ein Problem. In Ballungszentren lassen sich auch energetische Bruchbuden vermieten. Bei leerstehenden Gebäuden rechnen sich Sanierungsmaßnahmen in der Regel nicht. Die Kostenverteilung zwischen Mieter und Vermieter ist demnach eine der zentralen Herausforderungen.“
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