BERLINER REPUBLIK – INNOVATIONSDIALOGE 2015 MOBILITÄT DER ZUKUNFT – BEGINNT HEUTE 20. Mai 2015, 17.30 Uhr – 21.30 Uhr, Verband der Automobilindustrie, Behrenstr. 35, 10117 Berlin Referentinnen & Referenten Michael Miebach Klaus Bräunig Martin Rabanus MdB Kirsten Lühmann MdB Fabien Nestmann Oliver Lünstedt Dr. Weert Canzler Patrick Kurth Arno Klare MdB Moderation: Daniel Pöhler BERLINER REPUBLIK -- WERFTSTR. 3, 10925 BERLIN, [email protected] -- CHEFREDAKTEUR: DR. TOBIAS DÜRR -- GESCHÄFTSFÜHRERIN: LISA SOFIE LOEPER VERANSTALTUNGSMANAGEMENT & SPONSORING: REPUBLIK MOVIDA GMBH -- LÜBECKER STR. 42·-- 10559 BERLIN -- T: 030-526 825 410 ·-- [email protected] HERAUSGEBERINNEN UND HERAUSGEBER: TORSTEN ALBIG -- JÖRG ASMUSSEN -- GÜNTER BAASKE -- HEIKE BAEHRENS -- DR. HANS-PETER BARTELS -- SÖREN BARTOL -- KURT BODEWIG -DR. KARL-HEINZ BRUNNER -- HANS MARTIN BURY -- MARTIN DÖRMANN -- ELVIRA DROBINSKI-WEIß -- MARTIN DULIG -- SIEGMUND EHRMANN -- MARTINA EICKHOFF -- PETRA ERNSTBERGER -DR. JOHANNES FECHNER -- CHRISTIAN FLISEK -- GABRIELE FRECHEN -- PETER FRIEDRICH -- MARTIN GERSTER -- KERSTIN GRIESE -- METIN HAKVERDI -- MICHAEL HARTMANN -- NINA HAUER -HUBERTUS HEIL -- THOMAS HITSCHLER -- DR. EVA HÖGL -- KLAAS HÜBNER -- MATTHIAS ILGEN -- JOHANNES JUNG -- JOSIP JURATOVIC -- JOHANNES KAHRS -- CHRISTIAN LANGE -- KIRSTEN LÜHMANN -- KATJA MAST -- CHRISTOPH MATSCHIE -- URSULA MOGG -- GESINE MULTHAUPT -- MICHELLE MÜNTEFERING -- DR. ERIKA OBER -- THOMAS OPPERMANN -- AYDAN ÖZOĞUZ -MATTHIAS PLATZECK -- FLORIAN POST -- MARTIN RABANUS -- STEFFEN REICHE -- DR. CAROLA REIMANN -- DR. MARTIN ROSEMANN -- BIRGIT ROTH -- SUSANN RÜTHRICH -- SILVIA SCHMIDT -CARSTEN SCHNEIDER -- DR. MARTIN SCHWANHOLZ -- ALEXANDER SCHWEITZER -- PETER SIMON -- SONJA STEFFEN -- PEER STEINBRÜCK -- DR. FRANK-WALTER STEINMEIER -- ROLF STÖCKEL -- JÖRN THIEßEN -- WOLFGANG TIEFENSEE -- UTE VOGT -- ANDREAS WEIGEL -- ANDREA WICKLEIN – DR. JENS ZIMMERMANN Michael Miebach Leitender Redakteur der Berliner Republik Lebenslauf Beruflicher Werdegang 1997 Abitur, Gymnasium Neu Wulmstorf, Niedersachsen 1998-2000 Studium der Politikwissenschat, Rechtswissenschaft, Germanistik und Volkswirtschaftslehre an der GeorgAugust-Universität Göttingen 2000-2003 Studium der Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin (Diplom) 2003-2004 Studium der „European Social Policy“ an der London School of Economics (MSc) 2000-2004 Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung Seit 2004 Redakteur der Zeitschrif „Berliner Republik“, seit 2011 Leitender Redakteur 2005-2006 Referent für Öffentlichkeitsarbeit der SPD-Landtagsfraktion Brandenburg 2006-2013 Büroleiter MdB Carsten Schneider Seit 2012 Zweiter Vorsitzender des Think Tank „Das Progressive Zentrum“, Berlin 2013-2014 Referent im Referat PE3 „Analyse, Prioritätensetzung und Beratung in EU-Angelegenheiten“ des Deutschen Bundestages 2014-2015 Referent im Referat PE2 „EU-Grundsatzangelegenheiten, Fragen der Wirtschafts- und Währungsunion“ des Deutschen Bundestages Seit 2015 Referent des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Klaus Bräunig Geschäftsführer Verband der Automobilindustrie (VDA) Lebenslauf Herr Bräunig, geboren am 26. Januar 1954 in Wiesbaden, absolvierte seine juristische Ausbildung an der Universität Mainz, im OLG Bezirk Koblenz und an der deutsch-französischen Auslandshandelskammer in Paris. Im Berliner Bundeskartellamt wurde er 1981 bis 1984 mit den Branchenstrukturen der Pharmazeutischen Industrie, des Lebensmittelhandels und der Bauwirtschaft vertraut. 1984 wechselte er in die Abteilung Mittelstandspolitik des Bonner Bundesministeriums für Wirtschaft unter Bundesminister Otto Graf Lambsdorff, FDP und rückte 1985 in den Leitungsstab des Bundeswirtschaftsministers Martin Bangemann, FDP auf, 1987 bis 1989 als Persönlicher Referent des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Ludolf v. Wartenberg, CDU. Die Breite wirtschaftspolitischer Themen ergänzte Bräunig in 1989 um die europäische Perspektive bei der EU-Kommission als Stagière im Kabinett Peter Schmidhuber und in der Generaldirektion Wettbewerb. 1990 wechselte er zum Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ins Büro der Hauptgeschäftsführung. 1990 erfolgte auch seine Zulassung als Rechtsanwalt in der Kanzlei Classen Rechtsanwälte (Kaiserslautern, Berlin, Brüssel). Von 1991 bis 1994 war Bräunig Abteilungsleiter des Büros der BDI-Präsidenten Tyll Necker und Heinrich Weiss, von 1995 bis 1998 Leiter der Zentralabteilung des BDI und Geschäftsführer der Industrie-Förderung GmbH. Ab 1999 gehörten zu seinem Verantwortungsbereich als Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung und Beauftragter für Mittelstandsfragen die Steuer-und Wettbewerbspolitik, Recht, und Versicherung, Öffentliches Auftragswesen, Verteidigungswirtschaft, Mittelstand, Personal, Finanzen und Verbandsfragen. 2007 war Bräunig zudem Sprecher der BDI-Hauptgeschäftsführung. 2008 wechselte Bräunig als Geschäftsführer zum Verband der Automobilindustrie (VDA). Bräunig übernahm den Geschäftsbereich der Herstellergruppe III „Teile und Zubehör“ sowie die VDAübergreifenden Ressorts Mittelstand, Recht, Steuern, Verbraucherschutz und Organisation im VDA, seit 2010 auch die Verantwortung als Messe-Geschäftsführer der Internationalen Automobilausstellungen (IAA), Personal und Finanzen. Statement von Klaus Bräunig Immer mehr Menschen leben immer häufiger in Städten und wollen mobil sein. Gleichzeitig führt die steigende Wirtschaftskraft großer Schwellenländer zu mehr Verkehr und hohem Bedarf an Rohstoffen. Die Mobilität als Motor für wirtschaftliches Wachstum zu erhalten und gleichzeitig Ressourcen und Klima zu schützen – das sind die Herausforderungen unserer Zeit. Die deutsche Automobilindustrie liefert Antworten - als technischer Spitzenreiter : Ob Elektrofahrzeug, Ökodiesel, klassischer Verbrenner oder moderne Mobilität: Unsere Fahrzeuge sind hoch effizient, unsere Unternehmen bieten Innovationen und neue Dienstleistungen. Um auch in Zukunft am Standort Deutschland erfolgreich zu sein, sind unsere Unternehmen auf gute Bedingungen zu Hause angewiesen sowie auf weltweit freie Märkte und faire Wettbewerbsbedingungen. Das können wir nur gemeinsam mit Partnern aus der Politik erreichen. Martin Rabanus MdB Sprecher des Netzwerks Berlin Lebenslauf Geburtsdatum 2. September 1971 Geburtsort Fulda Staatsangehörigkeit Deutsch Konfession römisch-katholisch Familienstand Verheiratet, zwei Kinder Zivildienst Zivildienst in Wiesbaden (Arbeiterwohlfahrt, Mobiler Sozialer Hilfsdienst) Studium Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hauptfach: Politologie (Diplom), Wahlpflichtfach: Rechtswissenschaften, 1. Wahlfach: Soziologie, 2. Wahlfach: Geschichtswissenschaften. Verleihung des akademischen Diplomgrades im Fach Politologie Berufliche Tätigkeiten 1994 Landesgeschäftsführer der Hessischen Schülervertretung 1994–1998 Persönlicher Mitarbeiter des Vorsitzenden der SPD Fraktion im Hessischen Landtag, Staatsminister a.D., Armin Clauss 1998-1999 Mitarbeiter der SPD Fraktion im Hessischen Landtag, zuständig für allgemeine externe Kontakt, EventManagement und interne Koordination 1999-2013 Referent der SPD Fraktion im Hessischen Landtag, zuständig für die Bereiche Schule und Kultur, Wissenschaft und Kunst Seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages und dort seit 2014: Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Stellvertretendes Mitglied im Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik Mitglied im erweiterten Fraktionsvorstand der SPD-Bundestagsfraktion Sprecher des „Netzwerk Berlin“ und stellvertretender Vorsitzender der „Berliner Republik“ Mitglied in der Deutsch-Südamerikanischen Parlamentariergruppe Mitglied in der Deutsch-Irischen Parlamentariergruppe Mitglied in der Parlamentariergruppe SADC-Staaten (Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika) Mitglied in der Parlamentsgruppe Bahnlärm Mitglied in der Parlamentsgruppe Schienenverkehr Mitglied in der Parlamentsgruppe Kommunalpolitik Ehrenamtliche Tätigkeiten Mitglied im Bundesvorstand in der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD Vorsitzender der SPD im Rheingau-Taunus-Kreis Mitglied im Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises Statement von Martin Rabanus MdB Heute müssen wir schon an morgen denken. Dies spiegelt auch das diesjährige Wissenschaftsjahr „Zukunftsstadt“ wider, bei dem der Aspekt der Mobilität für die Zukunft eine ebenso große Rolle spielt wie nachhaltige sowie klimaangepasste Stadtentwicklungspolitik. Mobilität ist Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung sowie für gesellschaftliche Teilhabe – akzeptiert wird Verkehr aber nur, wenn er die Lebensqualität nicht beeinträchtigt. Daher muss Mobilität für alle bezahlbar und umweltverträglich sein. Dies gelingt insbesondere mit innovativen Mobilitätsdienstleistungen wie Carsharing oder der Förderung von Elektromobilität. Die Mobilität der Zukunft muss aber noch viele weitere Herausforderungen meistern: Insbesondere im Kontext der zunehmenden Digitalisierung von Gesellschaft und Arbeitswelt muss sie jederzeit verfügbar sein, individuelle Ansprüche der Nutzer erfüllen, vorhandene Ressourcen effizient nutzen bzw. kostengünstig sein, gleichzeitig aber stärker miteinander vernetzt und wirtschaftlich verwertbar sein. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn die verschiedenen Verkehrsträger zusammenspielen und Kosten so besser verteilt werden. Aber auch die Autoindustrie muss sich an diesen Wandel anpassen. Daher finden Carsharing, neue Dienstleistungsangebote oder Vermittlungs-Apps sowie intensivere Anstrengungen im Bereich der Mobilitätsforschung in meiner Vorstellung von einer Mobilität der Zukunft unbedingt einen Platz. Kirsten Lühmann MdB Sprecherin der AG Verkehr und digitale Infrastruktur der SPD-Bundestagsfraktion, Vorsitzende des Vereins Berliner Republik e.V. Lebenslauf Geburtsdatum 28. April 1964 Geburtsort Oldenburg Politisch Seit 2001 Mitglied im Kreistag Celle 2001-2011 Mitglied im Gemeinderat Hermannsburg, Ausschussvorsitzende des Ausschusses Jugend, Sport und Soziales 2006-2010 Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Celle Seit 2009 Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Celle/Uelzen Seit 2014 Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Verkehr und digitale Infrastruktur Beruflich 1983 Abitur Gymnasium Wildershausen 1983 Dienstantritt bei der Schutzpolizei des Landes Niedersachsen im mittleren Dienst 1999-2002 Studium zum Aufstieg in den gehobenen Polizeidienst (Abschluss: Diplom-Verwaltungswirtin (FH)) Gewerkschaftlich Seit 1983 Mitglied der Deutschen Polizeigewerkschaft DPolG Seit 2003 Mitglied in der Sozialrechtskommission (SOC) der European Confederation of Indepentent Trade Unions (CESI) Seit 2005 Vorsitzende des Ausschuss Chancengleichheit (FEMM) der CESI Seit 2007 stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes und Tarifunion Mitgliedschaften (Auszug) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) International Association of Women Police (IAWP) European Network of Policewomen (ENP) Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (SGK) Berliner Republik e.V., Berlin (Vorsitzende) Statement von Kirsten Lühmann MdB Aus meiner Sicht kann die Mobilität der Zukunft unserer Gesellschaft dabei helfen zwei zentrale Fragen zu lösen: Wie können wir trotz steigendem Verkehrsaufkommen die Zahl der Todesopfer und Verletzten im Straßenverkehr deutlich verringern und wie kann die klare Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasen gelingen? Auf der Elektronikmesse „Consumer Electronics Show“ in Las Vegas im Januar dieses Jahres zeigten die deutschen Automobilherstellenden auf, was im Bereich des automatisierten Fahrens bereits technisch möglich ist. Hier liegt auch eine große Chance für den deutschen Industriestandort. Die Weichen werden schon heute gestellt, ob in der Forschung und Entwicklung oder in der Politik. Wir müssen den Kundinnen und Kunden Sicherheit bieten und damit für Akzeptanz sorgen - auf Seiten der Herstellenden sowie der Gesetzgebung. Dabei gilt es zeitnah u.a. Fragen zur Datensicherheit und Haftungsansprüchen zu klären. Neben der Forschung und Entwicklung in diesem Feld müssen wir weiterhin eine umfassende Energiewende im Verkehr vorantreiben. Dabei gilt es einen technologieoffenen Ansatz zu verfolgen. Fabien Nestmann General Manager Uber Technologies Lebenslauf Fabien Nestmann, geboren im Juli 1980, ist seit September 2013 Sprecher von Uber Technologies in Deutschland und General Manager der Münchener Niederlassung. Herr Nestmann war von 2007 bis zu seinem Eintritt bei Uber in verschiedenen leitenden Funktionen für die Indentive Group tätig. Die Identive Group ist einer der führenden Anbieter von Produkten, die den sicheren Austausch elektronischer Informationen ermöglichen. Zuletzt war er dort Geschäftsführer der Division „Nahfeldkommunikation“. Von 2005 bis 2007 arbeitete Herr Nestmann als Key Account Manager für Saffil Automotive, einem Automobilzulieferer. Fabien Nestmann studierte Wirtschaftswissenschaften an der European School of Business (ESB) in Reutlingen sowie an der Reims Management School und schloss das Studium 2005 als Diplom-Betriebswirt ab. Statement Fabien Nestmann Damit das Bevölkerungs- und das damit einhergehende Städtewachstum sozial und ökologisch darstellbar ist, müssen die Städte der Zukunft smarter werden und die Verschwendung von Ressourcen für ineffiziente Mobilität enden. Durchschnittlich wird ein PKW in Deutschland nur 45 Minuten am Tag genutzt, meistens befindet sich darin dann nur eine Person. Diese niedrige Auslastung kostet uns unzähligen Quadratkilometer Parkplätze. Und trotz mehr als 640.000 km Straßennetz kommen die 43 Millionen PKW in Deutschland oft nur im Schritttempo voran, vor allem in Städten. Die durch Staus verursachten volkswirtschaftlichen Kosten in Deutschland liegen bei 250 Millionen Euro — pro Tag. Städte sollten sich eine solche Verschwendung nicht mehr leisten. Verkehrsinfrastruktur steht längst in Konkurrenz zu anderen Nutzungsarten für vorhandene Flächen. Zudem sorgt digitale Vernetzung dafür, dass aus Individualverkehr intelligente Plattformen werden, die als zusätzliche städtische Infrastrukturebene die Grundlage für neue Dienstleistungen bilden — beispielsweise Uber. Für die meisten Urbanistas ist der eigene PKW eigentlich überflüssig: Viele Wege lassen sich schon heute schneller und günstiger mit einer Kombination aus ÖPNV, Car-Sharing, Taxi, Fahrrad und zu Fuß abdecken. Die stark wachsende Zahl an Car-Sharing-Nutzern unterstreicht eindrucksvoll den sich vollziehenden Mentalitätswandel — weg vom eigenen Fahrzeug, hin zu Mobilitätsdienstleistungen. Situativ ergibt sich aber immer wieder der Bedarf für individuelle Mobilität — beispielsweise, weil ein Ziel mit dem ÖPNV nicht zu erreichen ist und die anderen Verkehrsmittel zu teuer oder zu umständlich sind. Für diese Fälle gibt es derzeit noch kein jederzeit verfügbares, günstiges Angebot, bei dem man nicht selber fährt. Uber schließt diese Lücke und macht damit den Verzicht auf den eigenen PKW attraktiv. Für die Jahreskosten eines PKW lassen sich hunderte Fahrten mit Uber-Partnern durchführen. Auch das Taxigewerbe profitiert von Angeboten wie Uber: Je mehr Menschen auf ein eigenes Fahrzeug verzichten und sich alternativer Transportmittel bedienen, desto mehr Nachfrage gibt es auch nach anderen Mobilitätsdienstleistungen. Der Kuchen wird für alle größer. Uber erschließt dieses Potential, indem es das Mobilitätserlebnis günstig und einfach ermöglicht. Die Plattform bringt Angebot und Nachfrage in Echtzeit zusammen. Beide Seiten profitieren — Kunden durch kurze Wartezeiten, Fahrer durch eine hohe Auslastung und attraktive Verdienstmöglichkeiten. Mit uberPOOL arbeiten wir bereits an der nächsten Generation innerstädtischer Mobilität: Mehrere Personen teilen sich dabei ein Fahrzeug. So steigt die Auslastung der Fahrzeuge noch weiter an und der Preis pro Fahrt wird noch geringer. Damit wird der Verzicht auf ein eigenes Fahrzeug nochmal attraktiver. Als Ergebnis unserer effizienten Technologie verdienen Uber-Partnerunternehmen in reifen Märkten wie San Francisco bereits heute durchschnittlich mehr als ein vergleichbarer Taxi-Fahrer und liegen mit ihren Einkünften deutlich über dem Niveau des Mindestlohns. Fahrer wie Verbraucher gehören damit gleichermaßen zu den Gewinnern der Uber-Plattform. Vermittlungsplattformen wie Uber - aber nicht nur Uber - werfen sozialwirtschafltliche Fragen auf, denen wir uns stellen müssen: Wie können neue Formen der Arbeit so gut und so pragmatisch wie möglich in das System des Sozialstaates eingebunden werden? Um das volle Potential von Mobilitätsplattformen künftig ausschöpfen zu können, bedarf es in Deutschland allerdings einer Modernisierung des Rechtsrahmens, der im Kern aus den 1960er-Jahren stammt. Reine Vermittler wie Uber sind im Gesetz bislang nicht vorgesehen. Gerichte haben daher mangels Alternative entschieden, Uber als Beförderer einzustufen, obwohl wir selber kein einziges Fahrzeug besitzen und keine einzige Fahrt selber durchführen. Eine angemessene Regulierung von Vermittlungsplattformen sowie tatsächlichen Beförderungsunternehmen ist zweifelsohne richtig und notwendig. Uber stimmt mit den Intentionen der meisten bestehenden Bestimmungen auch grundsätzlich überein, denn sie zielen auf Qualität, Sicherheit und Transparenz ab. Diese Ziele gehören zum Kern unseres Serviceversprechens. Wir machen uns jedoch für eine technologieneutrale Ausgestaltung von Regulierung stark. Bestimmungen, beispielsweise, nach denen Aufträge nur “fernmündlich” übermittelt werden dürfen, halten wir für nicht mehr zeitgemäß. Oliver Lünstedt CEO carzapp Lebenslauf Studium Wirtschaftsingenieur (Universität Karlsruhe) Berufliche Tätigkeiten 2010- 2012 Selbstständiger Berater von indischen Automobilzulieferern 2012 Gründung carzapp GmbH zusammen mit Sahil Sachdeva (CTO) Statement von Oliver Lünstedt "Unsere wichtigste Aufgabe heute ist es flächendeckende und nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln, denn der umfassende Zugang zu Mobilität ist der Schlüssel in die Zukunft. Dies gilt insbesondere für den ländlichen Raum." Dr. Weert Canzler Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) Lebenslauf Dr. habil. Dipl.-Pol. Weert Canzler, geb. 1960, studierte Politische Wissenschaft, Volkswirtschaft und Jura an der Freien Universität Berlin, Promotion in Soziologie an der Technischen Universität Berlin, Habilitation mit Lehrbefugnis für „Sozialwissenschaftliche Mobilitätsforschung“ an der Technischen Universität Dresden. Beruflicher Werdegang: 1986 bis 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) Berlin sowie am Sekretariat für Zukunftsforschung (SFZ) Gelsenkirchen, seit 1993 als Wissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), seit 1998 zusammen mit Andreas Knie Leiter der „Projektgruppe Mobilität“ am WZB und seit 2008 Mitglied der „Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik“. Seit 2013 Sprecher des „Leibniz-Forschungsverbundes Energiewende“. Forschungsschwerpunkte: Innovations- und Zukunftsforschung, (Auto-)Mobilitätsentwicklung und Verkehrspolitik, Energiepolitik. Jüngste Buchpublikationen: Mitherausgabe des Sammelbandes Zukünfte des Automobils. Aussichten und Grenzen der autotechnischen Globalisierung, Berlin: edition sigma 2008 (zusammen mit Gert Schmidt) sowie Tracing Mobilities - Towards a Cosmopolitan Perspective, London: Ashgate, 2008 (zusammen mit Sven Kesselring und Vincent Kaufmann), Grüne Wege aus der Autokrise. Vom Autobauer zum Mobilitätsdienstleister, Berlin: Heinrich-Böll-Stiftung 2009 (zusammen mit Andreas Knie), Einfach aufladen. Mit Elektromobilität in eine saubere Zukunft, München: oekom Verlag 2011 (zusammen mit Andreas Knie), Schlaue Netze. Wie die Energie- und Verkehrswende gelingt, München: oekom Verlag 2013 (zusammen mit Andreas Knie). Außerdem: Mit-Herausgeber der Buchreihe „Mobilität und Gesellschaft" im LIT-Verlag Münster sowie des „Handbuchs Verkehrspolitik“ im VS Verlag Wiesbaden 2007/2015. Statement Dr. Weert Canzler Die Digitalisierung vernetzt alle Verkehrsmittel zu einer Dienstleistung. Busse und Bahnen, Autos und Fahrräder werden zu einem „Intermodalen Mobilitätsangebot“ verknüpft. Der Ausbau der fluktuierend einspeisenden Erneuerbaren Energien Wind und Solar treibt auch die Elektrifizierung des Verkehrs voran. Die Erneuerbaren profitieren von einer neuen, intelligenten Organisation des Verkehrs, weil sie über „vehicle-to-grid“ im Flottenmanagement netzstabilisierend wirkt und zur Glättung von stochastischen Residuallasten beitragen kann. Gleichzeitig verstärkt sich der Trend zum „Nutzen statt Besitzen“, weil sich Wertepräferenzen verändern und das Auto entzaubert ist. Nötig sind allerdings förderliche politische Rahmenbedingungen wie ambitionierte CO2-Grenzwerte und Nutzungsvorteile für Multimodale. Patrick Kuhrt Leiter Politische Beziehungen MeinFernbus FlixBus Lebenslauf Geburtsjahr 1976 Wehrdienst Wehrdienst 95/96 Studium Studium Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Neuere Geschichte in Jena, Magister Berufliche Tätigkeiten 2002 - 09 Mitarbeiter im Bundestag, Pressesprecher, Geschäftsführer in Thüringen 2009 Mitglied Deutscher Bundestag. 2013: Repräsentant Meinungs- und Marktforschungsinstitut INSA in Berlin 2015 MeinFernbus FlixBus Statement von Patrick Kurth Mobilität ist nicht mehr Privileg, sondern Alltag. Waren Ausflüge und Reisen bis vor wenigen Jahren noch die Jahreshöhepunkte von Familien, sind häufige Besuche von Regionen oder Familienangehörigen mittlerweile selbstverständlich. Gleiches gilt für Geschäftsreisende. Deutschland ist ein führendes Land in der Mobilität: Vergleichsweise gute Straßen- und Schienennetze stellen die Hauptbeförderungsmöglichkeiten dar. Künftig sollen lange Strecken durch weniger Indvidualverkehr und mehr gemeinsames Reisen zurückgelegt werden. Ein gutes Miteinander von Luft-, Schienen- und Busverkehr kann dies bieten. Die Fernbusse haben sich als jüngster Verkehrsträger im Öffentlichen Personenfernverkehr (ÖPFV) hervorragend entwickelt. Die Betreiber drücken nicht ein Produkt auf den Markt, sondern bedienen mit ihrer Dienstleistung eine hohe Nachfrage. Ökologisch, preiswert und komfortabel. Dabei sehen sich Fernbusse nicht in Konkurrenz zu anderen Verkehrsträgern, sondern in einer Rolle des sinnvollen Miteinanders. Diese Intermodalität sollte nicht durch Belastungen und Diskriminierungen des Öffentliche Personenfernverkehr bedroht werden. Arno Klare MdB Mitglied des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur Lebenslauf Geboren am 1. Februar 1952 in Oberhausen; evangelisch. Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium, Studium der Germanistik und Philosophie für das Lehramt an der Universität in Bochum und Duisburg, Referendariat in Xanten. 18 Monate Zivildienst in der Evangelischen Markuskirchengemeinde. Angestellter der Volkshochschule Moers als Lehrer für Hauptschulabschlusskurse und für Deutsch als Fremdsprache; Leiter des Lotte-Lemke-Weiterbildungswerks des Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverbands Wesel e. V. und seit 1998 Geschäftsführer der SPD im Unterbezirk Mülheim an der Ruhr und seit 2009 auch in Essen. Mitglied der SPD, dort Mitglied in mehreren Ortsvereinsvorständen. Mitglied des Bundestages seit 2013. Statement von Arno Klare MdB #mob2015ff: flexibler, spontaner, situativer, inter- u. multimodal/Echtzeitmanagement/RailrunnerSystem/kombiBUS/Logistik4.0/(Car)Sharing/H2,CH4/E-Lastenrad/LNG/digital/Big Data/EHighway/Platooning/E-Flyer Ax/CO2-neutral ... Daniel Pöhler Redakteur für Mobilität und Medien Finanztip Lebenslauf *16.4.1983 Daniel Pöhler ist bei dem gemeinnützigen Online-Verbrauchermagazin Finanztip für die Themen Mobilität und Medien verantwortlich. Wie die Telekommunikations-Branche tickt, hat er durch seine Arbeit bei der Fachzeitung Telecom Handel gelernt. Davor bekam er Einblick ins Produktmanagement der SoftwareSchmiede SAP und des Unterhaltungsmedien-Herstellers Loewe. Daniel Pöhler hat ein Diplom in Betriebswirtschaft von der Universität Bayreuth. Statement Daniel Pöhler Das Thema moderne Mobilität beschäftigt mich bereits seit einigen Jahren, bei Finanztip verantworte ich das Thema seit Anfang dieses Jahres. Auslöser der aktuellen Verkehrswende ist meiner Meinung nach, dass junge Städter kein Auto mehr besitzen wollen (teuer, unpraktisch). Stattdessen nutzen sie einen individuellen Mobilitätsmix aus Öffentlichen, Carsharing, Fahrrad, Bahn, Fernbus, Mitfahrgelegenheiten, Taxi und im Ansatz auch alternative Fahrdienstvermittler wie Uber. Weniger private Pkw sind gut für Geldbeutel, Umwelt und Lebensqualität. Allerdings bringt der Wandel auch große Herausforderungen mit sich. Darüber möchte ich mit den Gästen gerne sprechen.
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