Statement Bilanz-Pressekonferenz am 6. Juni. 13:00 Uhr, Pressezentrum Das Bild vom Schlossplatz, auf dem wir zu Beginn im Herzen der Stadt Gottesdienst gefeiert haben, gesungen und gebetet haben, das hat sich mir tief eingeprägt. Und das Lichtermeer aus tausenden Kerzen beim Abendsegen. Die Fröhlichkeit und Offenheit in der Stadt – diese Bilder werden für mich immer mit diesem Kirchentag verbunden sein. Deshalb bin ich dankbar für diesen Kirchentag in Stuttgart. Und danke all denen, die dazu beigetragen haben, ihn zu ermöglichen. Ich nenne stellvertretend für viele die Kirchengemeinden am Abend der Begegnung. Und die vielen Helferinnen und Helfer, die trotz Hitze, trotz mancher überfüllter Veranstaltungsorte kompetent und mit einem Lächeln auf dem Gesicht dazu beigetragen haben, dass diese Mammutveranstaltung funktioniert hat. Was bleibt? 1. Wir nehmen als Christen und Kirche bewusst und in internationaler Ökumene unsere Verantwortung in der Gesellschaft wahr. Initiieren und befördern den Streit um Lösungen für die Nöte von anderen Menschen, hier und in der ganzen Welt. Wollen vor- und mitdenken bei der Gestaltung unseres Zusammenlebens jetzt und in der Zukunft. Dieser Kirchentag hat gezeigt, wie wichtig unser Engagement ist, in der Flüchtlingsfrage, aber auch an anderer Stelle. Deshalb war es gut und eindrücklich, dass wir die Diakonie-Parade – eine Kirchentagspremiere! – gehabt haben. 2. Für Württemberg und die evangelische Kirche ist bei diesem Kirchentag ein Meilenstein gelungen: die Kooperation von Kirchentag und Christustag. Nach der „Trennung“ beim vorletzten Stuttgarter Kirchentag 1969 gibt es wieder ein Miteinander. „Klug geworden“ könnte man sagen. Das stellt allen Beteiligten die Aufgabe, daran klug weiter zu arbeiten. Darauf bin ich sehr gespannt. 3. Meine Hoffnung war: Dieser Kirchentag unter dem Motto „damit wir klug werden“ macht uns klar bewusst, wo überall wir uns unklug verhalten. Diese Hoffnung hat nicht getrogen, und auch deshalb bin ich für diesen Kirchentag dankbar. Denn wer sich ernsthaft bemüht, etwas weniger unklug zu sein, verhält sich auf jeden Fall klüger als zuvor und hat den entscheidenden Schritt hin zum Klugsein gemacht. Die weiteren Schritte müssen wir jetzt im Alltag unseres Lebens, unserer Kirche und unserer Gesellschaft tun. Das sind noch viele Schritte! Denn der Weg zu einer gerechteren, menschenfreundlicheren Welt ist lang. Aber wir sind auf diesem Weg nicht allein. Gott ist klug genug zu wissen, dass wir ihn an unserer Seite brauchen. 4. Und was habe ich selber an ‚Klugheit‘ dazugewonnen? Auf persönliche Begegnungen kann auch im Zeitalter digitaler Kommunikation nicht verzichtet werden, der Kirchentag ist da ein großartiges Forum. Unsere Gesellschaft traut Kirche und den Christen nach wie vor zu, zentrale Fragen der Gesellschaft auf den Tisch zu legen und zur Diskussion zu stellen. Die Stadt Stuttgart, das Land Baden-Württemberg und die Landeskirche haben in großer Gemeinsamkeit im Vorfeld und bei der Durchführung zusammengearbeitet – bei aller Unterscheidung der Verantwortlichkeiten. Diese Erfahrung ist ein wichtiger Impuls für die Verständigung auch nach dem Kirchentag. Wenn Sie dann morgen nach Hause gehen, dann tun Sie das Klügste, was Sie tun können: Behalten Sie Stuttgart und seinen Kirchentag 2015 in guter Erinnerung! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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