Heft 1 | März 2015 | 37. Jahrgang | e 2,10 FRANKFURT MAGAZIN Frankfurt am Main: Offen für Meinungsfreiheit – geschlossen gegen Gewalt 4 Die neue Kreisgeschäftsstelle an der Konstablerwache PARTEILEBEN 8 Mit der neuen Linie 17 schneller zum Hauptbahnhof AUS DEM RÖMER 27 INHALT | März 2015 Bild: Herlich Bild: dpa Bild: Roessler IM FOCUS 00 4 00 24 00 37 4 RICHTUNGSBESTIMMUNG UND SELBSTVERSTÄNDNIS Uwe Becker und Michael zu Löwenstein zu den aktuellen Ereignissen KOLUMNE39 Fragen des Protokolls PARTEILEBEN8 ERÖFFNUNG DER NEUEN KREISGESCHÄFTSSTELLE BERICHT DES KREISVORSITZENDEN 8 AUS DEM RÖMER 24 GESUNDHEIT24 Klinikum Höchst ist unverzichtbar PLANUNG26 10 POLITISCHER ASCHERMITTWOCH11 BERICHT AUS WIESBADEN 12 BERICHT AUS BERLIN 13 PERSÖNLICHES14 Ruth Beckmann zum 90. Geburtstag VERKEHR27 ORTSBEIRÄTE29 STADTTEILE30 SICHERHEIT31 ORTSBEIRÄTE31 SOZIALES32 KULTUR34 GEDENKEN35 DOM-RÖMER36 FACHAUSSCHÜSSE18 RÖMER-RUNDGANG Wie der Adler in den Plenarsaal kam37 VEREINIGUNGEN20 PERSÖNLICHES38 VOR ORT 15 Impressum EHRENVORSITZENDER DR. h. c. UDO CORTS – 60. GEBURTSTAG Ende des vergangenen Monats konnte unser langjähriges und verdientes Mitglied Dr. h. c. Udo Corts seinen 60. Geburtstag feiern. Corts, 1955 in Hannover geboren, trat im Jahre 1988 der CDU bei und schaffte es, sich in den folgenden Jahren durch Tätigkeiten als hauptamtlicher Stadtrat in Frankfurt, Kreisvorsitzender der Frankfurter CDU sowie in seiner Funktion als Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport einen Namen zu machen. Zuletzt war unser Jubilar Mitglied des Landtags sowie Hessischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst bis es ihn im Jahre 2008 in seine jetzige Position als Vorstandsmitglied der Deutschen Vermögensberatung AG zog. Wir gratulieren unserem Ehrenvorsitzenden herzlich zum Jubiläum und wünschen für die kommenden Jahre alles Gute! (cg) Bild: Privat Herausgeber: CDU-Kreisverband, Kurt-Schumacher-Straße 30-32, 60313 Frankfurt a.M., Tel. (069) 153099-0, [email protected], www.cduffm.de; CDU-Fraktion, Bethmannstraße 3, 60311 Frankfurt, Tel. (069) 138728-0, [email protected], www.cdu-fraktion-ffm.de Redaktion: Wolfram Roos (wr), Michael Stöter (ms) (v. i. S. d. P. für den Parteiteil), Dr. Joachim Rotberg (jr) (v. i. S. d. P. für den Fraktionsteil) Freie Autoren (Kürzel): Dr. Volker Wirtgen (vw), Horst Winkler (howi), Mirko Trutin (mt), Marita Schäfer (ms), Jochem Heumann (jh), Sara Steinhardt (ss), Thomas Kirchner (tk), Dr. Nils Kössler (nk), Christoph Fay (cf), Uwe Becker (ub), Martin-Benedikt Schäfer (mbs), Sylvia Hornung (sh), Christof Warnke (cw), Christiane Schubring (cs), Christoph Große (cg) Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber und der Redaktion wieder. Bildnachweise der Titelseite: dpa, fotolia, Roos, VGF Herstellung: Henrich Druck + Medien GmbH, Frankfurt, www.henrich.de Redaktionsschluss für diese Ausgabe: Montag, 18.3.2015 Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 29.5.2015 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG EDITORIAL SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, LIEBE FREUNDE DER FRANKFURTER CDU, als aufmerksamer Leser der Frankfurter Tageszeitungen konnte man in den vergangenen Wochen viel Interessantes über die Entwicklung unserer Stadt erfahren. Die aus unserer Sicht wichtigste und für die zukünftige Entwicklung unserer Heimatstadt entscheidendste Nachricht war: Frankfurt wächst kontinuierlich weiter, und fast 710.000 Menschen haben hier inzwischen ihren Hauptwohnsitz und Lebensmittelpunkt. Das Bevölkerungswachstum liegt somit deutlich über den Zahlen, die noch vor einer Dekade prognostiziert wurden. Erfreulich ist, dass dieser Zuzug in unsere Stadt, gegen den allgemeinen Trend des demographischen Wandels in Deutschland, auch anhalten wird. Es zeigt sich, dass die Politik hier vor Ort in den letzten Jahren viele Entscheidungen richtig getroffen haben muss! Stadt kämmerer Uwe Becker und der CDU-geführte Magistrat stehen für diesen Erfolg. Diese posi tive Entwicklung geht auch mit Herausforderungen vor allem an die Infrastruktur einher. Mehr Menschen bedeutet auch: mehr Kitaplätze, mehr Schulen, mehr ärztliche Versorgung und vieles mehr. Nicht nur vor dem Hintergrund der Kommunalwahl 2016 werden die Bürgerinnen und Bürger uns daran messen, ob wir ihnen in gewohnter Weise die richtigen Lösungen anbieten können. Wir, die Frankfurter CDU, können dabei (siehe auch den Heftteil „Im Focus“) auf einen klaren Wertekompass und unser Selbstverständnis verweisen. Der Countdown läuft A propos Kommunalwahl: Am 6. März 2016 sind die Bürger Frankfurts aufgerufen, ihre Stimme für die Zukunft unserer Stadt abzugeben. Nachdem wir Ende des vergangenen Jahres die Fachausschüsse unseres Kreisverbandes neu konstituiert haben, sind wir auch in das neue Jahr mit voller Energie gestartet. Wir wollen auch weiterhin die führende politische Kraft in Frankfurt bleiben. Organisatorisch haben wir dafür die Weichen gestellt. Mit dem Umzug unserer Kreisgeschäftsstelle an die Konstablerwache sind wir nun mitten im Herzen unserer Heimatstadt für Mitglieder wie für alle Bürger ideal zu erreichen. Wir führen eine der erfolgreichsten Koalitionen FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 der Frankfurter Nachkriegsgeschichte an und können zu Recht darauf verweisen, dass wir unsere Stadt in den zurückliegenden Jahren erheblich nach vorn entwickelt haben. Dies gilt es in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Während links von uns der staatliche Dirigismus beginnt, stehen wir für eine offene und freie Gesellschaft, die Eltern Wahlfreiheit bei den Schulformen lässt, die nicht auf staatliche Bevormundung sondern auf Subsidiarität und Solidarität setzt und die den Wirtschaftsstandort stärkt und nicht mit einer falschen Gewerbesteuerpolitik Unternehmen aus der Stadt vertreibt. Gleichzeitig kämpfen wir gegen den politischen Extremismus, wie er von Linksradikalen und Blockupy auf Frankfurts Straßen getragen wurde und wenden uns ebenso gegen religiös motivierten Fanatismus. Wir wollen das friedliche Miteinander der Menschen sichern, und nur die CDU steht dafür ein, den Zusammenhalt unserer Stadtgesellschaft auf einem soliden Wertefundament zu garantieren. Ihre Uwe Becker Michael zu Löwenstein KreisvorsitzenderFraktionsvorsitzender 3 Kreisvorsitzender Uwe Becker vor dem Symbol für Einigkeit und Recht und Freiheit. Bild: Weis RICHTUNGSBESTIMMUNG KLARER WERTEKOMPASS Die Anschläge von Paris, der Antisemitismus in Europa, das Aufkommen von „GIDA“-Bewegungen in Deutschland, steigende Flüchtlingszahlen, die Zunahme islamis tischer Gewalt und nicht zuletzt die Blockupy-Ausschreitungen: es sind viele Themen, die die gesellschaftliche Debatte in den zurückliegenden Wochen bestimmt haben. N ach den Anschlägen von Paris hat es in vielen Städten Kundgebungen gegeben, auf denen die Menschen ihre Anteilnahme mit unseren französischen Freunden gezeigt haben. Gleichzeitig haben sie in vielfältiger Weise zum Ausdruck gebracht, dass wir das Wertefundament Europas nicht von radikalen Fanatikern ins Wanken bringen lassen, dass Freiheit der Meinung, Presseund Religionsfreiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit Kern unserer offenen und freien Gesellschaft sind. Eine weitere wichtige Botschaft war, dass sich diese Gesellschaft von extremis tischen Kräften, gleich ob sie politisch oder religiös motiviert auftreten, nicht auseinandertreiben lässt und dass der Zusammenhalt elementar für ein dauerhaft friedliches Zusammenleben der unterschiedlichen Nationalitäten und Religionen ist. Frankfurts lange demokratische Tradition Wir stehen auch in unserer Stadt vor den Herausforderungen einer immer bunter werdenden Stadtgesellschaft, und es ist uns bisher gut gelungen, das Zusammenleben der rund 170 Nationalitäten positiv zu gestalten. Frankfurt ist seit jeher eine internationale Stadt, in die über die Jahrhunderte hinweg Menschen aus allen Himmelsrich- 4 tungen kamen, um Handel zu treiben, um zu arbeiten oder um Zuflucht zu suchen. Wenn wir in wenigen Jahren die aufgebaute Altstadt eröffnen, dann wird eines der schönsten Ausrufezeichen einer gelungenen Rekonstruktion die Goldene Waage sein. Jenes Schmuckstück, das als Teil verloren gegangener Geschichte wieder entsteht, ist Sinnbild für eben diese Internationalität. Gebaut wurde sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts vom niederländischen Glaubensflüchtling Abraham van Hamel, und so drückt sich schon in diesem Gebäude jenes gesellschaftliche Klima aus, das bis heute unsere Stadt auch in der internationalen Wahrnehmung so attraktiv macht. Frankfurt profitiert seit jeher von dieser Rolle in der Welt. Frankfurts Reichtum ist seine Vielfalt und Buntheit, und umso mehr ist es auch unser Auftrag, dieses Miteinander in Frieden und Freiheit sicherzustellen, Parallelgesellschaften zu verhindern und die Menschen für die Teilhabe an einer aktiven Bürgergesellschaft zu motivieren. Eine offene Gesellschaft mit klaren Spielregeln Die demografische Veränderung in unserer Gesellschaft lässt bei vielen Menschen aber auch März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN IM FOCUS | SELBSTVERSTÄNDNIS Sorgen entstehen. Die Sorge, dass die Vielfalt das friedliche Zusammenleben auf Dauer überfordern könnte, die Sorge, dass mit der zunehmenden Zahl von Flüchtlingen ein Risiko für das Funktionieren unserer sozialen Systeme entsteht und die Sorge vor dem Verschwinden eigener Traditionen und der eigenen Kultur. Diese Sorgen muss die Politik ernst nehmen, sonst stärkt sie nur jene Scharfmacher, die den Menschen vermeintlich einfache Antworten auf schwierige Fragen vorgaukeln und dabei nichts anderes tun, als die Gesellschaft zu spalten. Es muss verantwortlich mit diesen Fragen umgegangen werden, da es nur dann gelingt, die Menschen in unserem Land davon zu überzeugen, welche Chancen auch im Zuzug anderer Menschen liegen, wenn diese als oft gut ausgebildete Fachkräfte in unser Land flüchten. Wenn wir diese Flüchtlinge positiv aufnehmen, seien sie aus Syrien oder dem Irak oder den afrikanischen Staaten, dann können auch sie dafür motiviert werden, sich in unsere Gesellschaft einzubringen. Wichtig für ein dauerhaft friedliches Miteinander ist aber auch das klare Bekenntnis zu den Leitplanken unserer Gesellschaft, die sich nicht nur in den Gesetzen unseres Landes, sondern auch im aktiven Praktizieren der Werte unserer Gesellschaft ausdrücken. Auch diese gilt es, zu vermitteln und einzufordern. Für ein Burka-Verbot Zu einer offenen Gesellschaft gehört auch das offene Gesicht. Eine Vollverschleierung lässt sich damit nicht vereinbaren und daher bleiben wir als Frankfurter CDU bei unserer klaren Forderung zum Burka-Verbot. Schon der Respekt im Umgang miteinander gebietet es, dem Gegenüber das eigene Gesicht zu zeigen. Die Entrechtung der Frau und ihrer Persönlichkeit und ihre Reduzierung auf ein Stück Stoff sind mit einer freien Gesellschaft nicht zu vereinbaren. Und in der Vollverschleierung kommt zudem die größtmögliche Abgrenzung von einer offenen Gesellschaft zum Ausdruck und auch deshalb können wir dies nicht akzeptieren. Gleichzeitig gilt es jedoch auch zu betonen, dass es in Ordnung ist, wenn eine junge Muslimin aus ihrer religiösen Überzeugung heraus ein Kopftuch trägt, während es ihre Freundin etwa nicht tut. Oder dass es gut ist, wenn ein junger Muslim nach dem Gebet zum Sportverein fährt und den Kindern dort Fairness und Teamgeist beibringt. All das ist Frankfurt. FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 Gegen religiösen Fanatismus Wir sollten weniger darüber diskutieren, dass andere ihre Religion stärker praktizieren, sondern selbst daran arbeiten, die eigenen christ lichen Ankerpunkte zu festigen. So waren es keine muslimischen Gemeinden, die das Tanzen am Karfreitag eingefordert hätten, und es sind auch keine buddhistischen Gruppen, die die Abschaffung des Buß- und Bettages als gesetzlichen Feiertag gefordert hatten. Wir selbst sind aufgerufen, nicht fortlaufend die Ankerpunkte unserer christlich-jüdischen, abendländischen Kultur in Frage zu stellen oder zu lösen. Und gerade auch weil im Besonderen unsere Stadt über eine lange und große jüdische Tradition verfügt, steht für uns auch der Schutz jüdischen Lebens fest in unserer politischen Agenda. Frankfurt wäre nicht eine solche Handelsstadt, eine Stadt von solch kultureller Bedeutung, wenn es nicht gerade auch große jüdische Familien gegeben hätte, die etwa die Gründung der Universität mit ermöglicht haben. Wenn sich heute Frankfurterinnen und Frankfurter jüdischen Glaubens nicht trauen, auf unseren Straßen offen zu ihrem Glauben zu stehen, dann muss diese Gesellschaft aufstehen und Solidarität zeigen. Wenn auf deutschen Schulhöfen der Begriff „Jude“ als Schimpfwort gebraucht wird, dann darf dies nicht als pubertär abgetan werden, sondern dann muss sich die Gesellschaft – auch die Schulgemeinde – damit aktiv auseinandersetzen. Diesem sind wir nicht allein der Vergangenheit wegen, sondern noch mehr einer gesunden Zukunft wegen verpflichtet. Christen, Juden, Muslime, Menschen anderen Glaubens, wie auch jene, die keiner Religion angehören, haben die gemeinsame Verantwortung, für das offene Miteinander einzutreten und radikalen Kräften entgegenzutreten. Dort, wo etwa radikal-islamistische Gruppen mit ihren Aktivitäten Unfrieden in die Gesellschaft tragen, wo mit Aktionen wie der Koran-Verteilung „LIES“ versucht wird, junge Menschen zu verführen, müssen sich auch die moslemischen Gemeinden in noch stärkerem Maße um das tatsächliche Heil ihrer Kinder kümmern. Und auch der politische Extremismus, wie er sich von linksradikaler Seite zeigt, wenn es um Demonstrationen auf der Zeil oder um Kundgebungen gegen die Europäische Zentralbank geht, hat in unserer Stadt nichts zu suchen. ■ (ub) Flagge zeigen für unsere freiheitliche Gesellschaft: Uwe Becker bei einer Solidaritätsveranstaltung anlässlich der Anschläge von Paris vor dem Französischen Generalkonsulat mit Generalkonsulin Sophie Laszlo. Bild: Herlich 5 FÜR EINE POLITIK DER WELTOFFENHEIT UND DER TOLERANZ FRANKFURT AM MAIN HAT EIN STARKES ZEICHEN GESETZT Wir können stolz darauf sein, dass sich am 26. Januar bei Regen und Kälte mehr als 16.000 Frankfurterinnen und Frankfurter auf Initiative des Römerbergbündnisses versammelt haben. Der Römerberg war so voll mit Menschen, wie sonst nur bei schönem Wetter und gewonnenen Weltmeisterschaften. Diese Menschen haben ein starkes Zeichen dafür gesetzt, dass Frankfurt sich nicht beirren lässt und dass es bleibt, was es ist: Die weltoffenste Stadt Deutschlands, diejenige mit einer echten Willkommenskultur, die Stadt in Deutschland mit dem höchsten Anteil an Menschen aus anderen Völkern und Kulturen. D Von Michael zu Löwenstein, Vorsitzender der CDU-Fraktion 6 as war ein gutes und richtiges Zeichen gegenüber einer Bewegung, die in Frank furt ohnehin nur eine kleine, eine verschwindend kleine Minderheit bildet, gegen über den weniger als 100 Leuten, die an anderer Stelle demonstrieren wollten. Das Zeichen setzte auf das Argument, auch wenn es mit berechtigter Emotion vorgetragen wird, auf die Überzeugungskraft, die Präsenz der großen Stadt gesellschaft und nicht auf die Gewalt. Es gab einige, leider gar nicht so wenige, die an der Hauptwache das falsche Zeichen gesetzt haben, indem sie die Demonstration der PEGIDA-Leute mit Gewalt, mit Nötigung, mit Steinen und mit Pyrotechnik verhindert haben. Es ist kein Wunder, dass sich dort auch dieje nigen eingefunden haben, denen jeder Anlass recht ist, um Krawall und Zerstörung zu suchen. Es ist ein falsches Zeichen, weil es den Anschein erweckt, es gäbe keine guten Argumente gegen PEGIDA, es könnten diese Leute nur durch Gewalt und nicht durch Diskurs besiegt werden. Natürlich ist es verfassungswidrig. Es ist rechts- widrig, denn das vom Grundgesetz garantierte Demonstrationsrecht ist für alle da. Auch PEGIDAhat das Recht zu demonstrieren, auch die AfD, auch die FREIEN WÄHLER und wie sie sonst noch heißen mögen. Das Demonstrationsrecht ist eines der grund legenden Freiheitsrechte, schlechthin konstituierend für die Demokratie, zusammen mit der Meinungsfreiheit, der Pressefreiheit und der Vereinsfreiheit. Aber es gibt kein Recht darauf, mit Gegendemonstrationen die Versammlung anderer zu verhindern. Die Gegendemonstra tion ist erlaubt, um einen eigenen Standpunkt zum Ausdruck zu bringen, aber nicht, um einen anderen daran zu hindern, seine Versammlungsfreiheit wahrzunehmen. Das ist die klare und eindeutige Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden. Das war ein kluges Wort, und es kommt nicht von einem Neoliberalen, sondern von einer Kommunistin, Rosa Luxemburg. Da hat sie ausnahmsweise einmal sehr recht gehabt. März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN IM FOCUS | SELBSTVERSTÄNDNIS Tausende kamen zur friedlichen Demonstration auf dem Römerberg für ein weltoffenes Frankfurt. Bild: dpa Die Freiheit des Andersdenkenden Die LINKE will ja sonst nichts von ihrer kommunistischen Vergangenheit wissen, aber diese Scheibe kann sie sich getrost vom Kommu nismus abschneiden: Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden. Wenn mit oder in einer Demonstration die Verfassung bekämpft wird, wenn dort Volksverhetzung begangen wird, dann muss dagegen eingeschritten werden, das ist wohl richtig. Aber dafür sind nicht die Bürger zuständig. Wir haben uns vor langer Zeit, lange vor Demokratie und Rechtsstaat, in Mitteleuropa darauf geeinigt, dass Schluss ist mit der Privatfehde, mit Selbstjustiz, genauer seit dem Ewigen Landfrieden von 1495. Seitdem sind wir uns einig, dass für Repression und für Gewaltanwendung zur Verhinderung von Unrecht nur einer zuständig ist, nämlich der Staat, kontrolliert im Rechtsstaat von einer unabhängigen Justiz. Alles andere führt letztlich zum Bürgerkrieg. Deswegen ist es Sache der Polizei und der Ordnungsbehörde, für die Einhaltung der Gesetze zu sorgen. Und es gibt doch gute Argumente gegen PEGIDA. Wir sollten auf die Einsichtsfähigkeit der großen Mehrheit unserer Mitbürger, übrigens auch auf die große Mehrheit der Dresdner, setzen. Ausländerfeindlichkeit, Stimmungsmache gegen Asylbewerber, Verunglimpfung der Religion von Mitbürgern ist nicht nur hässlich, es ist auch dumm. Die große Einwanderungswelle, die Deutschland gerade erlebt, kommt doch fast ausschließlich aus der EU. Sie ist die Folge der in der EU vereinbarten Freizügigkeit. Und die Freizügigkeit in der EU wiederum ist schlechthin konstituierend für die EU. Wir haben sie doch nicht für die anderen geschaffen, sondern für uns selbst geschaffen und gewollt. Wir wollen die Freizügigkeit in der EU. Das sollte gerade in Dresden selbstverständlich sein, und es ist für die allermeisten Dresdner auch selbstverständlich. Dort weiß man, was es heißt, im eigenen Land eingesperrt zu sein. Und das Asylrecht haben wir im Grundgesetz doch nicht allein aus allgemeiner Mitmenschlichkeit – obwohl das auch wichtig ist – so hoch gehängt, sondern weil wir Deutsche selbst die bittere Erfahrung machen mussten, wie wichtig es ist. Viele Deutsche gab es, die in den schrecklichen Jahren des Nationalsozialismus vor Folter und vor Mord aus Deutschland fliehen mussten. Jüdische Deutsche vor allem, aber auch politisch FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 und aus anderen Gründen Verfolgte. Die hatten es leider überhaupt nicht einfach, in anderen Ländern Asyl zu finden. Dass man Rechte für sich selbst nur dann hat, wenn man sie anderen gibt, ist eine schlichte Wahrheit, aber es ist so. Religionsfreiheit und Islam in Deutschland Und die Religionsfreiheit ist uns auch nicht deswegen so wichtig, weil sie bei den Vereinten Nationen auf einem Blatt Papier steht, sondern weil wir in Deutschland die schrecklichsten Erfahrungen gemacht haben mit der Unter drückung von Religionen und mit Religionskriegen. In einem 30 Jahre dauernden Krieg ist im Namen der Religion hier in Deutschland fast die Hälfte der Bevölkerung ums Leben gekommen. Deswegen ist sie uns wichtig. Und selbstverständlich gilt auch hier der Satz, dass Freiheit diejenige des Andersdenkenden ist. Der Islam ist die Religion von Millionen von Deutschen, und deswegen gehört der Islam zu Deutschland. So wie übrigens auch der Buddhismus und der Hinduismus, denn es gibt auch Deutsche dieser Religionen, wenn auch sehr viel weniger. Auch sie sind uns willkommen, weil wir aus dem Grund, den ich eben genannt habe, wissen, dass es tödlich für alle ist, die Religion des anderen nicht zu achten. Von den sehr guten wirtschaft lichen Gründen, warum wir Einwanderer dringend brauIslamisierung? Zuwanderer chen, weil uns nämlich die Arbeitskräfte fehlen stammen in der übergroßen Mehrheit nicht aus und weil wir eine auf dem Kopf stehende Altersmehrheitlich muslimisch pyramide haben, will ich gar nicht lange reden. geprägten Staaten, sondern Aber auch das liegt auf der Hand, und nicht zuaus der Europäischen Union. Grafik: dpa letzt deswegen ist Ausländerfeindlichkeit nicht nur hässlich, Zuwanderung in Deutschland sondern auch einfach strohdumm. Lassen Sie uns also den starken Rückhalt nutzen, den uns unsere Bürgerinnen und Bürger am Montag auf dem Römerberg gegeben haben, für eine Politik der Weltoffenheit und der Toleranz, und diese Politik konsequent weiterführen. ■ Leicht gekürzte Wiedergabe der Rede des CDU-Fraktionsvor sitzenden in der Plenarsitzung der Stadtverordnetenver sammlung am 29. Januar 2015 7 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG PARTEILEBEN | AUS DER PARTEI 1 2 DIE NEUE FRANKFURTER CDU-KREISGESCHÄFTSSTELLE FEIERLICHE ERÖFFNUNG Zwischen der alten und neuen Kreisgeschäftsstelle der Frankfurter CDU liegen zwar nur rund 550 Meter, die man als Fußgänger in 5 bis 7 Minuten bewältigen kann, und doch ist die „Frankfurter Partei“ mit ihren neuen Räumen direkt an der Konstablerwache noch mehr in die geographische Mitte der Stadt gerückt; zentraler und näher am Puls der Großstadt, an den Verkehrsknotenpunkten und großen Plätzen der Mainmetropole kann man kaum noch liegen. Untere Bildreihe: 1. ( V. r.:) Stadträtin Erika Pfreundschuh, Vorsitzende der Frankfurter Senioren Union, mit Christoph Fay, Vorsitzender des CDU- Fachausschusses Wirtschaft, und Angelika Metz von der Mitgliederbetreuung des CDU-Kreisverbands. Bild: Fay 2. ( V. r.) Der Kreisvorsitzende Uwe Becker erläutert Christel Ebisch, Birgit Busold und Marianne Friedrich den Aufbau der neuen Geschäftsstelle. Bild: Roos M it ihren etwa 300 Quadratmetern Bürofläche entspricht ihre Größe dabei in etwa der der bisherigen Geschäftsstelle in der Zoopassage an der Hanauer Landstraße. Aufgrund ihrer übersichtlicheren Aufteilung in Büros, die neuesten Ansprüchen an Technik und Arbeitnehmerbedürfnissen entsprechen, bietet sie rund zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Platz; bei Bedarf – und dies ist neu – können diese Arbeitsplätze jedoch etwa in Wahlkampfzeiten ohne Weiteres und ohne jeg liche Abstriche bei der qualitativen Ausstattung aufgestockt werden. Neben zahlreichen Funktionen des Kreisverbandes sind in der neuen Kreisgeschäftsstelle ebenso die Wahlkreisbüros sowohl der Bundestags- als auch der Landtagsabgeordneten der Frankfurter CDU beheimatet. Auf diese Weise wird es – trotz gebotener strikter Aufgabentrennung – ermöglicht, einen möglichst reibungsarmen und effektiven Arbeitslauf der Partei und ihrer Volksvertreter auf Bundesund Landesebene zu garantieren. 3. ( V. l.) Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler mit der Stadtverordneten Christiane Loizides und dem EAK-Vorsitzenden Dr. Klaus Maier. Bild: Karolyi 4. Zeigten sich beindruckt von der neuen CDU-Kreisgeschäftsstelle: (v.l.) Stadtrat Jan Schneider mit JU-Chef Martin Benedikt Schäfer, dem Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Michael Boddenberg MdL und Yannick Schwander, Vorsitzender der CDU-Fraktion im OBR 13. Bild: Roos 1 8 März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN PARTEILEBEN | AUS DER PARTEI 3 Volker Bouffier und Manfred Pentz beim offiziellen Startschuss Feierlich eröffnet wurde die neue Geschäftsstelle am 28. Januar durch den CDU-Landesvorsitzenden Volker Bouffier, der zusammen mit Generalsekretär Manfred Pentz, dem Frankfurter CDU-Vorsitzenden Uwe Becker sowie dem neuen Geschäftsführer der Frankfurter CDU, Michael Stöter, die neuen Räumlichkeiten ihrer besonderen Bestimmung übergab. Symbolisch in Dienst gestellt wurden die neuen CDU-Büros mit dem Durchschneiden eines Absperrbandes, wie es auf Baustellen üblich ist. „Mit unserem Umzug an die Konstablerwache, einem der drei größten Verkehrsknotenpunkte der Frankfurter Innenstadt, sind wir nicht nur geographisch noch näher in die Mitte der Stadt gerückt. Wir sind auch noch einmal deutlich näher in die Mitte unserer 35 Stadtbezirksverbände gegangen und haben im Herzen der Mainmetropole im wahrsten Sinne eine zentrale Position ein genommen. Dazu passt auch sehr gut die neue Adresse in der Kurt-Schumacher-Straße. Sie zeigt, dass wir mittlerweile auch für die bürger- 2 3 FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 4 lichen SPD-Wähler als letzte Volkspartei der Stadt der wichtigste Ansprechpartner sind“, so der CDU-Kreisvorsitzende Becker augenzwinkernd. Die Kreisgeschäftsstelle sei nicht nur in Wahlkampfzeiten die zentrale Anlaufstelle für Mitglieder, Wahlhelfer und Bürger. Auch im Alltagsgeschäft gelte es, den Mitgliedern in vollem Umfang als Dienstleister zur Verfügung zu stehen. Vor mehr als 100 Gästen bestätigte der CDU-Landesvorsitzende Volker Bouffier diese Einschätzung Beckers und hob zudem die besondere Bedeutung des Frankfurter Kreisverbandes innerhalb der CDU Hessen hervor: „Die neue Kreisgeschäftsstelle ist die Herzkammer der Frankfurter CDU. Von hier aus entwickelt sie ihre Kraft und bietet den Mitgliedern eine Heimat“, betonte Ministerpräsident Bouffier. Der Frankfurter Kreisverband sei zudem einer der wichtigsten Verbände innerhalb der Hessen partei: „Wir mögen Euch, das wisst Ihr und Ihr wisst auch, dass die Frankfurter CDU immer eine besondere Bedeutung in unserer Partei hat!“ ■ (wr) Obere Bildreihe: 1. Der CDU-Landesvorsitzende trägt sich unter Aufsicht von Uwe Becker und Manfred Pentz MdL in das neue Gästebuch der Geschäftsstelle ein. Bild: Roos 2. Ministerpräsident Volker Bouffier MdL und Stadtrat Uwe Becker während der Eröffnungsreden. Bild: Karolyi 3. Alle gehören zusammen und ziehen an einem Strang: Hochkarätiger Besuch aus Stadt und Land komplettierten die mehr als 100 Einweihungsgäste. Bild: Karolyi 4. Symbolische Eröffnung: (v. l.) Generalsekretär Pentz MdL und Ministerpräsident Bouffier MdL schneiden zusammen mit dem Kreisvorsitzenden Uwe Becker und Kreisgeschäftsführer Michael Stöter das Absperrband durch. Bild: Roos 4 9 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG PARTEILEBEN | AUS DER PARTEI – BERICHT DES KREISVORSITZENDEN IN FRANKFURT IST KEIN PLATZ FÜR GEWALT Von Stadtrat Uwe Becker, Kreisvorsitzender der CDU Frankfurt B Gewalttätige Ausschreitungen in der Frankfurter Innenstadt am 18. März 2015. Bild: dpa 10 lockupy“ trägt das Unrecht schon im Namen und sollte sich in Scham auflösen. Die Organisatoren tragen Mitverantwortung für Gewaltexzesse linksextremistischer Gewalttäter. Allein schon die Botschaft von „Blockupy“, nämlich das Blockieren des öffentlichen Lebens und der Eingriff in die Freiheit anderer ist zutiefst undemokratisch und drückt damit Unrecht aus. Wer nicht nur zum Demonstrieren, sondern zum Blockieren aufruft, der lädt eben auch jene ein, die dies mit Gewalt und blinder Zerstörungswut tun und macht sich mitschuldig an den Verwüstungen und an den Angriffen auf die Gesundheit und das Leben von Menschen. Wer Blockaden fordert, muss sich auch für brennende Blockaden verantworten. Wer bereits vorher von angeblicher Provokation durch die Polizei spricht und deren reine Präsenz als „Bürgerkriegsszenario“ verunglimpft, der liefert auch noch die vermeintliche Rechtfertigung für die völlig inakzeptablen Ausschreitungen und bereitet den Boden für die Gewalt von links. Wieder einmal wurde von gewalttätigen Linksradikalen Eigentum, Gesundheit und das Leben von Menschen angegriffen und der linksextreme Bürgerkrieg auf die Straßen und Plätze Frankfurts getragen. Dies verurteilen wir mit allem Nachdruck. Diesmal ist jedoch die Rechnung für Blockupy nicht aufgegangen, da auch für den letzten Beobachter erkennbar wurde, dass hier der linksextremistische Mob nichts anderes als Gewalt verbreiten wollte. Natürlich gehören nicht automatisch alle 15.000 Demonstranten, die auch mit friedlichen Mitteln ihre politischen Forderungen auf dem Römerberg artikuliert haben, in einen Topf mit gewalttätigen Chaoten. Aber die Organisatoren der Veranstaltung, hier vor allem die Partei Die Linke, müssen sich schon vorhalten lassen, ein Klima der Gewalt mit begünstigt zu haben. Hier wurde weder im Vorfeld noch, was allerdings viel erschreckender und bezeichnender ist, nach den schrecklichen Taten die nötige Distanz artikuliert, geschweige denn die Gewaltexzesse als das verurteilt, was sie wirklich sind, nämlich klare und auch bewusste Straftaten von Linksextremisten, gegen die mit aller Härte des Gesetzes vorgegangen werden muss. Alle Menschen, die friedlich ihre politischen Überzeugungen auf die Straße tragen, sind gerade in Frankfurt, am Ort der Wiege der deutschen Demokratie, willkommen. Blockupy hat hier jedoch nichts mehr zu suchen und sollte sich mit Scham für die mitverursachten Gewaltexzesse auflösen. In Frankfurt ist kein Platz für Gewalt und nach unserem Selbstverständnis darf sie weder Teil der politischen noch der gesellschaftlichen Diskus sion sein. Dank an die Polizei, Ordnungs- und Rettungsdienste 150 verletzte Polizeibeamtinnen und -beamte, Angriffe auf Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie tödliche Fallen im öffentlichen Raum sind Ausdruck einer beispiellosen Gewaltorgie linker Straftäter. Unsere ausdrückliche Sympathie und die volle Solidarität der Frankfurter CDU haben die Polizeibeamtinnen und -beamten, die wieder einmal ihren Kopf dafür hinhalten mussten, die Täter von noch schlimmeren Straftaten abzuhalten und dabei auch verletzt wurden. Der Polizei gilt unserer besonderer Dank, genauso aber auch den Feuerwehrleuten, Sanitätern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordnungspolizei und der VGF. EZB ist falscher Adressat für die Proteste Natürlich ist es nachvollziehbar, wenn man sich um die soziale Situation in Europa sorgt und das auch kundtut. Aber gerade die EZB ist ein Stabilitätsfaktor in Europa. Am Beispiel Griechenland kann man feststellen, dass ohne die Notkredite die Situation dort für die Menschen noch wesentlich dramatischer wäre. Die Probleme, die Griechenland nun hat, resultieren vornehmlich aus Entscheidungen früherer griechischer Regierungen. Wenn man jahrelang mehr Geld ausgibt, als man hat, kann man am Ende nicht die Bank dafür verantwortlich machen. Blockupy ist deshalb bei uns an der verkehrten Adresse. Die Demonstrationen, wenn sie denn vor der Sorge um die Menschen in Griechenland getragen sind, müssten doch eher vor dem Parlament in Athen stattfinden als vor der EZB in Frankfurt. ■ März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN PARTEILEBEN | POLITISCHER ASCHERMITTWOCH CDU MUSS SELBSTBEWUSSTER WERDEN A llen Unkenrufen zum Trotz, dass der Politische Aschermittwoch in Frankfurt ausgedient habe, zeigte sich die traditionelle CDU-Veranstaltung ungebrochen vital. Neben der Kapelle des KJV Harheim brachte auch der begehrte Hering die mehr als 200 Gäste im Bürgerhaus Harheim in beste Stimmung. Ehrengast des Abends war der stv. Landesvorsitzende und Oberbürgermeister von Rüsselsheim, Patrick Burghardt, der mit seiner Rede über christliche Werte und modernes Großstadtleben begeisterte. Der Gastgeber Dr. Frank Immel, Vorsitzender der CDU Harheim, machte deutlich, wofür die CDU in Frankfurt steht und beleuchtete eindrucksvoll die unmittelbaren Sorgen der Menschen. Unter starkem Applaus stellte er fest, dass im Frankfurter Nordosten dort ein rote Linie klar überschritten wird, wo weiterhin – insbesondere von der SPD und Peter Feldmann – der Neubau einer neuen Trabantenstadt proklamiert wird. Eine Versiegelung der regional fruchtbarsten Böden sei weder den ansässigen Bauern noch den Menschen in den drei Stadtteilen zu vermitteln. Klare Botschaften an Freunde und Konkurrenz Auch der Kreisvorsitzende Uwe Becker grenzte sich von der Politik des Frankfurter OB ab. Bei allen großen Herausforderungen, wie etwa bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum oder der Fluglärm-Reduzierung, versuche Feldmann, die Bürger hinters Licht zu führen. Anstatt Unterschriften für erschwingliche Wohnungen zu sammeln oder an den Trabantenstadt-Plänen festzuhalten, gelte es, die Stadtteile weiterzuentwickeln und die vorhandene Infrastruktur mit Augenmaß zu nutzen. Auch beim Fluglärm müsse man die Sorgen der Menschen ernst nehmen und nicht einerseits für mehr Direktflüge aus China nach Frankfurt werben, aber bei uns eine Ausweitung des Nachtflugverbots fordern, trotz der Tatsache, dass die Flüge morgens zwischen 5 Uhr und 6 Uhr fast ausschließlich aus den chinesischen Metropolen und anderen Zentren Asiens kämen. Die Kommunalwahl 2016 werde auch zu einer Abstimmung über diese Politik. „Die Bürger müssen wissen, was hier auf dem Spiel steht, denn auf die SPD ist einfach kein Verlass!“ Der FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 Festredner Patrick Burghardt teilte in seiner Rede die Einschätzungen Beckers. Ebenso befürwortete er dessen Engagement für ein Burka-Verbot in der Öffentlichkeit. In gleicher Weise, wie es sich gegenüber Initiatoren der Pegida-Bewegung abzugrenzen gelte, müsse auch wieder mehr eigenes Selbstbewusstsein in der Gesellschaft eingefordert werden. Der Erosion des christlichen Selbstwertgefühls sei es letztlich geschuldet, dass es in Hessen gerade noch zwei CDU-OB gebe. „Auch hier ist wieder mehr von unserem eigenen Bekenntnis gefragt! Denn es sind eben nur selten Mitglieder anderer Religionen und Migranten, die eine Umbenennung von Weihnachtsmärkten fordern oder im Zusammenhang mit verkaufsoffenen Sonntagen das herkömmliche Gesellschaftsbild grundlegend infrage stellen. Hier sind wir Schritt für Schritt in eine unnötige Defensive geraten“, so Burghardt, der in diesem Zusammenhang die erst kürzlich durch die CDU Hessen beschlossene „Künzeller Erklärung“ in Erinnerung brachte. Wer versuche, Hass und Gewalt in die Gesellschaft zu tragen, der gefährde das Miteinander und trete unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung mit Füßen. Für die CDU-Basis im Rhein-Main-Gebiet ist Burghardt voll des Lobes und guter Zuversicht mit Blick auf die Wahl im März 2016. Zudem könne man die Bürger auch mit guter Arbeit überzeugen: innerhalb der Region würden die CDU-Mitglieder des Frankfurter Magistrats einen hervorragenden Ruf genießen und hätten maßgeblich die politische Zusammenarbeit in der Region gestärkt. „Mit dieser positiven Leistungsbilanz kann und muss man selbstbewusster bei den Wählerinnen und Wählern werben. Dann werden in Zukunft wieder mehr CDUOberbürgermeister regieren“, so Burghardt. (wr)■ Hochkarätiges Podium in Harheim: (v. l.:) Gastgeber Dr. Frank Immel mit Staatsminister Boris Rhein MdL, Stadträtin Erika Pfreundschuh, CDUKreisvorsitzender Uwe Becker, OB Patrick Burghardt, CDU-Fraktionsvorsitzender Michael zu Löwenstein, Stadtrat Markus Frank und Erika Steinbach MdB. Bild: Roos 11 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG PARTEILEBEN | BERICHT AUS WIESBADEN DIE SKYLINE FEST IM BLICK Die Frankfurter Skyline gibt mir immer das Gefühl, zu Hause zu sein. Egal ob ich sie aus der Nähe oder von weiter weg sehe. Es ist ein Frankfurter Privileg, dass die Wolkenkratzer die Stadt selbst von weither ankünden. Ein unverwechselbarer Anblick eben. E Von Dr. Bernadette Weyland, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium der Finanzen Bild: Privat Die Frankfurter Skyline mit der neuen EZB-Zentrale im Ostend. Bild: dpa 12 s war daher neben aller Freude über das Amt der Staatssekretärin im Finanzministerium auch ein durchaus merkwürdiges Gefühl, der Skyline jeden Morgen den Rücken zu kehren und nach Wiesbaden zu fahren. Ein Jahr mache ich das nun. Mein Amt verlangt von mir zu Recht, ganz Hessen in den Blick zu nehmen. Das Land hat aber auch Frankfurt stets im Blick. Und ich damit auch. Nicht nur da in meinem Büro ein gemaltes Bild von Frankfurt hängt, das, na klar, auch die Skyline zeigt. Auch viele Termine als Staatssekretärin führen mich nach Frankfurt. Sechsmal alleine konnte ich Grundsteine legen, Richtfeste begehen oder beim Abschluss eines Bauprojektes an der Universität oder der Uni klinik dabei sein. Das Land investiert hier allein im Zuge des landesweiten Hochschulbauprogramms HEUREKA seit 2008 gewaltig – und gut. Wenn ich etwa zum Campus Niederrad komme, dann sehe ich eine Skyline der besonderen Art: hier herrscht Hessens wohl höchste Krandichte am größten Neubauprojekt des Landes. Rund 700 Millionen Euro geben wir für verbesserte Krankenversorgung, für Forschung und Lehre aus. Das kann sich sehen lassen. Genauso die Uni. 100 Jahre Goethe-Universität konnten wir feiern, und wir machen sie mit großen Investitionen fit für eine ebenso erfolgreiche Zukunft. Hörsäle, Mensen oder Forschungsgebäude für über 800 Millionen Euro wurden bereits fertig oder sind in Bau und Planung. Wenn Geld das zweite Blut ist, wie Goethe schrieb, dann tut das Land viel, um die GoetheUni quicklebendig zu halten. Besonders wichtig waren mir dabei zuletzt zwei Termine, bei denen ich Wohnheimplätze für 500 Studierende mit auf den Weg gebracht habe. Bezahlbarer Wohnraum ist in Frankfurt ein knappes Gut. Gut, dass wir etwas dagegen tun. Die Universität nimmt eine hervorragende Entwicklung. Ich bin mir sicher, dass mit Prof. BirgittaWolff seit Kurzem die ideale Präsidentin an der Spitze steht, um in Partnerschaft mit dem Land diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Ein Erfolg, der auch Studierende und Forscher aus aller Welt anzieht. Frankfurt ist eben international. Und was sieht wer zu uns kommt zuerst? Die Skyline. Frankfurt und die Kultur Diesen Anblick genieße ich auch oft, wenn ich etwa aus Berlin kommend wieder in Frankfurt lande. In Berlin konnte ich hinter den Kulissen mithelfen, dass der Bund seine für das Romantikmuseum gedachten Millionen auch tatsächlich bereitstellt. Bund und Land fördern das Museum nun mit je 4 Millionen Euro. Auch das macht Frankfurt eben aus: die glitzernde Moderne der Skyline und die Romantik der Geschichte. Überhaupt: Frankfurt und die Kultur. Ein wichtiger Faktor für die Frankfurter, aber auch für das Land. Es ist gut und richtig, dass Frankfurt im KFA2016, dem neuen Kommunalen Finanzausgleich, auch von der Förderung für feste Theater ensembles profitieren wird, wie das für viele andere Städte bereits üblich ist. Das vergangene Jahr hat viele gute Entscheidungen für Frankfurt gebracht. Für mich persönlich war es ereignisreich und spannend. Und auch wenn es anfangs ungewohnt war, der Skyline jeden Morgen den Rücken zu kehren, so habe ich sie ja spätestens am Abend wieder fest im Blick. Auf dem Weg nach Hause. ■ März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN PARTEILEBEN | BERICHT AUS BERLIN ISLAMISIERUNG DEUTSCHLANDS? WER DIE GEFAHR KLEINREDET, UNTERSTÜTZT DIE SELBSTBEWUSST AUFTRETENDEN RADIKAL-ISLAMISCHEN KRÄFTE D eutschland ist ein Staat auf christlich-jüdischem Fundament, aus dem sich die Grundwerte speisen, die unser Grundgesetz entscheidend prägen. Viele Muslime sind gut integriert und akzeptieren unsere Wertevorstellungen. Es gibt aber zunehmend auch gegensätz liche Entwicklungen. Familien, die für ihre Söhne Frauen aus Ostanatolien organisieren, damit diese nicht westliche verderbte Frauen heiraten, oder die ihre Töchter zwangsverheiraten. Polizisten, Lehrer und Jugendamtsmitarbeiter berichten häufig von Gewaltbereitschaft und Respektlosigkeit türkischstämmiger und sog. „arabischer“ Jugendlicher. Sie werden nicht nur von der Gewaltbereitschaft eingeschüchtert, sondern sehen sich von der eigenen Wertegemeinschaft im Stich gelassen. Ein wachsender Teil muslimischer Bürger Europas teilt die westliche Werteordnung nicht und bildet Parallelgesellschaften, die unserer Kultur ablehnend gegenüberstehen. Unsere Werte schützen Den Menschen in Deutschland entgeht nicht, dass auch hier zahlreiche neue Moscheen entstehen. Von unserer Religionsfreiheit geschützt, gibt es eine breite und konfessionell durchaus unterschiedliche Landschaft von Moscheen und Moscheevereinen. Darunter auch verfassungswidrige, deren Besucher verfassungsfeindliche Ziele verfolgen, und in denen immer wieder Predigten gehalten werden, die mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung unvereinbar sind – wie beispielsweise in der Al-Nur Moschee in Berlin. Dort wurde nach Presseberichten nicht nur zur Vergewaltigung in der Ehe und zur Freiheitsberaubung aufgerufen, sondern auch dafür gebetet, dass Allah alle „zionistischen Juden“ „töten“ möge. Mir erscheint es unabdingbar notwendig, dass in solchen Fällen das Verbot des Trägervereins erfolgen muss. Durch derartige Nachrichten aufgerüttelt, beschäftigen sich viele Bürger mit muslimischer Theologie und erkennen, dass darin die Welt in zwei Bereiche aufgeteilt ist: das Haus des Islams (des Friedens) und das Haus des Krieges. Dort, FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 wo die Scharia herrscht, ist das Haus des Islams. Alle anderen Nationen befinden sich zunächst im Haus des Krieges, aus dem sie jeder „wahre Muslim“ „befreien“ soll, indem er sie der Scharia unterwirft. Daneben gibt es als Übergangsbereich das „Haus des Vertrags“. Dieses bezeichnet den Umstand oder Zeitraum, in dem die Muslime noch nicht genug Macht haben. Dabei ist es erlaubt, Nichtmuslime über die wahre Natur des Islams, den Glauben und die Ziele zu täuschen (Taqiyya). Nichtmuslime, die in muslimisch dominierten Ländern leben, müssen sich der Scharia unterordnen. Von Erika Steinbach MdB Weltoffenen Islam unterstützen Es ist offenkundig, dass gerade aus islamischen Staaten Geld und Personal eingesetzt wird, um in Deutschland langfristige Veränderungen zu bewirken. Neben dem islamischen Terror muss unsere Demokratie auch solch latenten radikalen Strömungen Einhalt gebieten. Dazu gehört der unterstützenwerte Vorschlag des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert, dass Imame in deutscher Sprache zu predigen haben. Ein erheblicher Teil der in unserem Lande wirkenden Imame werden direkt von der türkischen Religionsbehörde geschickt und sprechen kein Wort Deutsch. Norbert Lammert weist zu Recht darauf hin, dass auch Priester, die aus dem Ausland kommen, in der Regel die deutsche Sprache erlernen, um die ihnen übertragenen Aufgaben wahrnehmen zu können. Das von Österreich soeben verabschiedete Islam-Gesetz, wonach Moscheen nicht mehr mit ausländischen Mitteln errichtet werden dürfen, trägt ebenfalls zur Klärung bei, für die es auch bei uns Bedarf gibt. Diese Klärung müssen wir offensiv herbeiführen. Viele Muslime haben ihre Heimat verlassen, um hier besser und freier zu leben, auch weil sie selbst solche islamistischen Bestrebungen fürchten und nicht teilen. Es muss unser Bestreben sein, solche wertegeleiteten, moderaten, weltoffenen Strömungen des Islam zu unterstützen – in Deutschland wie auch weltweit. Das ist bislang vernachlässigt worden – europaweit. ■ 13 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG PARTEILEBEN | PERSÖNLICHES Dr. Petra Roth Oberbürgermeisterin a. D. Meine liebe Ruth, hättest Du Dir 1972, dem Jahr unserer ersten Begegnung, denken können, dass ich zu Deinem 90. Geburtstag – welch eine Zeitspanne! – im Namen der CDU Frankfurt eine Würdigung Deines Œuvres verfassen dürfte? Zu Dir habe ich eine besondere Beziehung, die für mich schon eine symbolische Bedeutung hat: Du und Ernst Gerhardt, Ihr seid die beiden Persönlichkeiten der Frankfurter CDU, die meine Begeisterung für Politik am deutlichsten geprägt haben. Unsere Wege in der CDU trafen sich dabei schon sehr früh. Nur kurz nachdem ich 1972 in die Union eingetreten war, kamst Du auf mich zu und warbst mich für die Frauen-Union, zuvor war ich schon Mitglied in der Jungen Union geworden. Du warst damals – wie auch heute noch immer – beseelt von der Vorstellung, junge DER FRAUENPOLITISCHEN PILOTIN DER CDU FRANKFURT Frauen in die Politik zu holen und zu aktivieren; sie zu selbstbewussten politischen Entscheidungsträgerinnen zu ZUM 90. GEBURTSTAG entwickeln, die im Dialog zu überzeugen wussten. Wir Von Dr. h. c. Petra Roth, Oberbürgermeisterin a. D. sollten unsere jugendliche Kraft nutzen, um mit Mut und politischer Stärke zu handeln und zu sagen: „Ja, wir können es!“ Mit diesem klaren Ziel vor Augen schlugst Du als Vorbildfrau auch andere innovative Wege im „Marketing“ von Partei und Personen ein. Unvergessen bleibt, wie Du im Frühjahr 1974 junge Frauen zu Dir nach Hause gebeten hattest: unzählige Tulpen warteten auf uns, um später am Valentinstag an die Frankfurter Bürger verteilt zu werden. Jede Tulpe war mit einem Herz verziert. Hans, Dein Ehemann, ein aktiver christsozialer Gewerkschafter, stand uns dabei tatkräftig zur Seite. RUTH BECKMANN Ruth Beckmann mit ihrem Ehemann Hans und Petra Roth. Bild: Faust Bild: picsfive@fotolia 14 Diese Aktion war nur eine von vielen einfallsreichen Ideen, die Du in den Straßenwahlkampf der CDU einbrachtest. Das heute modern geltende „Canvassing“, das Aufsuchen der Bürger vor Ort, wurde in Frankfurt von Dir mitgeprägt. Auch Dein Einstieg in die Landespolitik glich einem Paukenschlag: In einem Aufsehen erregenden – die Medien auf Dich aufmerksam machenden – Wahlkampf konntest Du 1970 die Direktwahl zum Landtag im Westend gegen den damals übermächtig scheinenden JUSO-Vorsitzenden Karsten Voigt für Dich entscheiden. Mit Deinen familien- und sozialpolitischen Arbeitsschwerpunkten sowie mit Deiner Gesundheitspolitik sprachst Du sehr präzise die Sorgen und Nöte der Menschen an. Du setztest diese Anliegen auf die Tagesordnung der Parlamente in Stadt und Land und verliehst diesen ein politisches Gewicht; regelmäßige Bürgersprechstunden in Deinem Wahlkreis waren für Dich eine Selbstverständlichkeit! In Deinen sechs Jahren als Stadtverordnete für Frankfurt und den prägenden 13 Jahren als direkt gewählte Landtagsabgeordnete konntest Du, die stets konstruktiv ihre Medienpräsenz einsetzte, bei vielen Streitthemen eine Versachlichung herbeiführen. Dies trug dazu bei, den politischen Diskurs und die Streitkultur in den damaligen parlamentarischen Debatten zu entschärfen. Durch Deine Anträge in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung und im Hessischen Landtag vermochte die CDU, deutliche Zeichen bei der Verbesserung der Lebensqualität von Bürgerinnen und Bürgern zu setzen. Oftmals warst Du mit dieser humanen und von Gespür geprägten Politik der Gesellschaft sogar voraus, die sich in den 1970er Jahren neu formierte. So war dies vor allem in der Familienpolitik, wo Du unerschrocken für eine umfassende Kinderbetreuung gekämpft hast. Deine Vision ist heute Realität! Ruth Beckmann: Du hast Maßstäbe gesetzt! Und die CDU Frankfurt und ich danken Dir dafür! Möge Gottes Segen auf Dir und Deinem neuen Lebensjahrzehnt ruhen! Deine Petra März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN PARTEILEBEN | VOR ORT CDU Rödelheim/Hausen POLITISCHE FASTNACHT TOTAL A Ein echter Bundestags abgeordneter in der Bütt: Prof Dr. Matthias Zimmer beim Rödelheimer Fasching. Bild: Winkler uch dieses Jahr lud die CDU Rödelheim/Hausen ein zum bunten Faschingstreiben und Kreppeln. Beste Stimmung herrschte bei diesem kurzweiligen Programm: Der Nachmittag startete mit dem fröhlichen Gesang von Gerhard Schiesser, begleitet am Keyboard vom Hausener Otokar Löbl. Moderator Günter Pieper leitete über zu Ortsvorsteher Veljko Vuksanovic, der die Gäste begrüßte. Als Protokoller glänzte Alexander Zollmann, Chef des Ortsverbandes und Fraktionsvorsitzender im Ortsbeirat, in der Bütt. Nach einem flotten Marschtanz der „Flying Fruities“ des Karnevalsvereins „Die Schnauzer“ nahm Matthias Zimmer als Bundestagsabgeordneter die Politik aufs Korn: Berlin will olympisch werden? Bei den Spielen dann springt Gysi gültig unter der Latte durch. Gabriel tritt zum Ringkampf an. Beim Wintersport der „Oskar und die Wagenknecht“ im Zweierschlitten. Und am Schluss: Frankfurt wäre die olympische Alternative zu Berlin: Für die Segelwettbewerbe könne ■ man ja Offenbach fluten. (howi) VOLLBESETZTE STADTHALLE MIT KULTUSMINISTER LORZ Ü ber 250 Gäste konnten die Zeilsheimer CDU-Vorsitzende Claudia Wesner und der Landtagsabgeordnete Uwe Serke beim traditionellen Neujahrsempfang im Frankfurter Westen in der vollbesetzten Stadthalle begrüßen. Prominenter Neujahrsredner war der hessische Kultusminister Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz. Weitere Ehrengäste waren u. a. Thomas Mann MdEP, der Frankfurter CDU-Vorsitzende Uwe Becker und Stadtrat Markus Frank. In seiner Ansprache betonte Serke, dass Hessen sich auch im vergangenen Jahr positiv weiterentwickelt hätte, insbesondere in den wichtigen Feldern der wirtschaftlichen Entwicklung, der inneren Sicherheit und der Bildung. Auch im Frankfurter Westen seien zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht worden: der Bauantrag für den Neubau des Höchster Klinikums, die IGS West feierte Richtfest, der Höchster Bahnhof werde endlich renoviert und für den Griesheimer Bahnhof würden die Pläne vorgestellt. „Wir können auch das Jahr 2015 mit Optimismus angehen. Dazu hat die Politik ihren Beitrag zu leisten“, betonte Serke. Der CDU-Kreisvorsitzende Uwe Becker wies seinerseits darauf hin, dass in den kommenden Monaten bereits die Kommunalwahl 2016 im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehe. „Es geht den Menschen gut, wenn die CDU regiert. Dies zeigt sich an vielen Stellen, so etwa an der Schulvielfalt, der guten wirtschaftlichen Situation und FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 (V. l.) Uwe Serke MdL, Claudia Wesner, Vorsitzende der CDU Zeilsheim, CDU-Kreisvorsit zender Uwe Becker mit Kultusminister Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, Thomas Mann MdEP und Stadtrat Markus Frank. Bild: Privat auch der ausgewogenen sozialen Balance.“ Kultusminister Lorz zeigte in seiner Neujahrsansprache auf, dass die schwarz-grüne Landesregierung nun seit einem guten Jahr reibungslos und konstruktiv zusammenarbeite. „Ein Schwerpunkt der Hessischen Landesregierung ist die Bildungspolitik, in der trotz der Schuldenbremse entscheidende Investitionen getätigt werden, versicherte der Kultusminister. „Ich werde mich dafür einsetzen, den Streit aus der Schulpolitik herauszunehmen“, kündigte Prof. Lorz an. ■ (vw) Im Rahmen der letzten Mitgliederehrung der CDU Höchst/Unterliederbach wurden unter anderem Karl Leo Schneeweis und Hans Georg von Freyberg für ihre 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. CDU-Vorsitzender Uwe Becker würdigte die ehrenamtlichen Verdienste der geehrten Mitglieder. Stadtältester Karl Leo Schneeweis war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1972 bis 2001 und von 2006 bis 2011 und Vorsitzender der CDU Höchst/Unterliederbach von 1971 bis 1989. Hans Georg von Freyberg war von 1989 bis 2011 Ortsbeirat und ist als stellvertretender Vorsitzender der CDU Höchst/Unterliederbach von 1967 bis 1973 und von 1997 bis heute aktiv. 15 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG PARTEILEBEN | VOR ORT KÄMMERER UND OBERBÜRGERMEISTER WÜRZBURGER OB IST EHRENGAST BEIM NEUJAHRSEMPFANG D Oberbürgermeister Christian Schuchardt mit Bettina M. Wiesmann MdL und Stadtkämmerer Uwe Becker. Bilder: Privat ie CDU-Verbände Bornheim, Nordend, Ostend sowie Bettina M. Wiesmann MdL luden zu einem gemeinsamen Neujahrsempfang in das Künstlerhaus Mousonturm. Als Ehrengast wurde neben dem CDU-Kreisvorsitzenden und Stadtkämmerer Uwe Becker auch der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) begrüßt. Mit rund 80 Teilnehmern war die Lokalität bis zum letzten Platz gefüllt. Dr. Thomas Dürbeck, Vorsitzender der CDU Ostend, begrüßte die Gäste und hob hervor, wie sehr es ihn freue, dass insbesondere auch viele Vertreter der Frankfurter Stadtgesellschaft, vom Vereinsring bis zum Kinderschutzbund, der Einladung gefolgt waren. Im Anschluss moderierte Bettina Wiesmann ein Gespräch zwischen OB Schuchardt und Uwe Becker. Es stellten sich zahlreiche Gemeinsamkeiten heraus, allen voran der Wunsch, für das Amt eines Oberbürgermeisters zu kandidieren. Christian Schuchardt hatte sich diesen Wunsch bereits 2014 in Würzburg erfüllt. Er wurde dort auch zum Oberbürgermeister gewählt. Ähnlich wie Becker hatte auch er zuvor das Amt des Stadtkämmerers innegehabt. Und so erläuterte er den interessierten Gästen, dass Zahlen und Diagramme durchaus nicht für eine seelenlose Politik stünden, sondern Voraussetzung für die solide Finanzierung von kommunalen Leistungen für die Stadtbewohner seien. Deshalb mache der Weg vom Kämmerer zum Oberbürgermeister Sinn und sei gut gangbar. Die CDU müsse sich aller Themen annehmen, die den Bürgern auf den Nägeln brennen. Man dürfe als Volkspartei kein Feld den linken Parteien überlassen. Bettina Wiesmann fasste das kurzweilige Gespräch in einem Schlusswort zusammen: „Die aktive Bürgergesellschaft zu festigen und auszubauen, ist ein wichtiges Anliegen der Frankfurter CDU; wir fördern und fordern und legen einen Schwerpunkt auf die Subsidiarität. Es sollen sich verschiedene Lebensentwürfe individuell entfalten dürfen.“ ■ (mt) CDU Wahlkreis 38 NEUES ZUM THEMA STERBEBEGLEITUNG D Bild: CDU Frankfurt ie CDU im Wahlkreis 38, die CDL Hessen und die JU Ost hatten gemeinsam zu einem Diskussionsabend im Haus am Dom geladen, an dem ca. 40 Gäste teilnahmen. Durch den Abend führte die Landtagsabgeordnete Bettina M. Wiesmann. Die unter dem Titel „SterbenBettina M. den helfen – Wege zur Sterbebegleitung“ Wiesmann MdL stehende Veranstaltung stellte bewusst nicht die aktuelle in Berlin geführte Diskussion um Sterbehilfe und assistierten Suizid in den Mittelpunkt. Vielmehr ging es um das weite Feld der möglichen Maßnahmen und Wege der Sterbebegleitung. Zunächst erläuterte Dr. Sahm, Chefarzt am Ketteler-Krankenhaus in Offenbach und Palliativmediziner, die Möglichkeiten moderner Medizin. Er unterstrich, dass es auch in spezialisierten Krankenhäusern heute um einen Bewusstseins- und Kulturwandel gehe: „ Heilung und Leidensminderung sind zwei Seiten derselben Medaille, und die Übergänge sind fließend. Bei Sterbenden verschiebt sich die Linie hin zu leidensmindernden Maßnahmen, und die kurativen Maßnah- 16 men treten in den Hintergrund.“ Der Krankenhausseelsorger Pater Wolf Schmidt SJ warnte davor, bei diesem Thema zu generalisieren: „Kein Sterben ist wie das andere, es gibt keinen Leitfaden zum ,gelungenen Sterben‘. Das Wichtigste ist, dass Menschen für Menschen im Sterben da sind.“ Ulrike Ihlefeld, Vorstandsmitglied des Bad Homburger Hospiz-Dienst e.V., verstärkte diesen Gedanken und warb für mehr bürgerschaftliches Engagement. „Das Sterben gehört zum Leben, und deshalb engagieren wir uns auch in Grundschulen, indem wir mit Kindern die entsprechenden Erfahrungen thematisieren.“ Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Dr. Ralf-Norbert Bartelt MdL, machte deutlich, dass es der Landesregierung sehr wichtig sei, gute Rahmenbedingungen für die medizinische und pflegerische Betreuung von sterbenskranken Menschen zu schaffen. Dazu gehöre insbesondere der Ausbau eines möglichst flächendeckenden Netzes zur ambulanten palliativmedizinischen Versorgung. Bettina Wiesmann kündigte an, in einer Folgeveranstaltung die Berliner Diskussion aufzugreifen, um das Spannungsfeld zwischen Autonomie und Unantastbarkeit des Lebens ebenfalls zu beleuchten. ■ (mt) März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN PARTEILEBEN | VOR ORT CDU Nied HAUSBESUCH BEI JUBILAREN DER CDU NIED A (V. l.:) Jubilar Peter Hauck mit Peter Klonecki, stellv. Vorsitzender der CDU Nied. Bild: Privat uch für die CDU Nied steht die Mitgliederbetreuung im Mittelpunkt ihrer vielfältigen Aktivitäten. Anlässlich der Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder unternahm der Vorstand Ende letzten Jahres etwas Besonderes: Die zu Ehrenden wurden im Rahmen von Hausbesuchen für ihr Engagement, das keinesfalls selbstverständlich ist, ausgezeichnet. So besuchten die Vorsitzende des CDU-Stadtbezirksverbandes Nied, Marita Schäfer, und ihr Stellvertreter Peter Klonecki die Jubilare in ihren eigenen vier Wänden. Für ihre langjährige Mitgliedschaft wurden dabei Hubert Rother, Wolfgang Jahn und Peter Hauck mit der Ehrennadel „40 Jahre“ und der dazugehörigen Urkunde ausgezeichnet. Dass als Präsent eine Flasche Wein, ein Zeichen der Geselligkeit, nicht fehlen durfte, ist selbstverständlich. ■ (ms) CDU FRANKFURT SACHSENHAUSEN DURCH LÄRMPAUSEN MEHR FLUGLÄRM IM FRANKFURTER SÜDEN STATT WENIGER Z iel der von der hessischen Landesregierung initiierten Lärmpausen für den Flughafen Frankfurt soll es sein, in den Nachtrandstunden von 5 bis 6 Uhr und von 22 bis 23 Uhr die in der unmittelbaren Umgebung wohnende Bevölkerung – zumindest temporär – vom Fluglärm zu entlasten. Ab April 2015 soll probeweise eine der verschiedenen untersuchten Alternativen für Lärmpausen eingeführt werden. Dann soll bei Westwetterlage (Windrichtung aus Westen) die Nordwestbahn zwischen 22 und 23 Uhr gesperrt und der Frankfurter Süden von Fluglärm entlastet werden. Zwischen 5 und 6 Uhr soll die Südbahn für landende Flugzeuge geschlossen und somit Neu-Isenburg entlastet werden. Nach dem Fluglärmbericht der FRAPORT AG sind im Sommer 2014 zwischen 5 und 6 Uhr durchschnittlich 26 und zwischen 22 und 23 Uhr 15 Flugzeuge gelandet. Während der geplanten Sperrung der Südbahn in der Zeit von 5 bis 6 Uhr werden dann alle 26 landenden Maschinen auf die Nordwest- und Centerbahn geleitet. Die in der Abendstunde stattfindenden 15 Landungen werden auf die Center- und die Südbahn abgewickelt. Das bedeutet, dass der Frankfurter Süden frühmorgens von sämtlichen 26 Landungen mit Lärm belastet wird. Dem stehen 15 landende Flugzeuge nachts als Entlastung entgegen. Somit wird der Frankfurter Süden in der Summe nicht entlastet, sondern gegenüber heute zusätzlich belastet. Außerdem ist der Lärm zwischen 5 und 6 Uhr für die große FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 Mehrheit der Bewohner belastender als der abendliche. Eine Entlastung des Frankfurter Südens auch in der frühen Morgenstunde ist möglich. Vor Inbetriebnahme der Nordwestbahn betrug die Landekapazität auf dem Parallelbahnsystem, der heutigen Center- und Südbahn, 40 Landungen pro Stunde. Da in den verkehrsreichsten Monaten des vergangenen Jahres nur durchschnittlich 26 Flugzeuge zwischen 5 und 6 Uhr gelandet sind, müssten diese auch heute bei der Sperrung der Nordwestbahn abgewickelt werden können. Gegen eine Sperrung der Nordwestbahn wird argumentiert, es könne dann zu Verspätungen kommen. Bei der Abwägung zwischen dem Ruhebedürfnis in dieser Schlaf-sensiblen Zeit und eventuell hin und wieder eintretenden Verspätungen sollten die berechtigten Interessen der seit Inbetriebnahme der Nordwestbahn zusätzlich stark betroffenen Bürger Vorrang haben. In dieser Morgenstunde könnte im Sinne einer gerechten Lärmverteilung mit Neu-Isenburg täglich, wöchentlich oder monatlich abwechselnd die Südund die Nordwestbahn gesperrt werden. Der Frankfurter Süden hätte dann auch in der Frühe eine Lärmpause – man muss sie nur wollen. ■ (jh) Eigentlich ein klar gestecktes Ziel: Deutlich weniger Fluglärm für den Frankfurter Süden. Bild: dpa 17 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG PARTEILEBEN | FACHAUSSCHÜSSE Bildung FACHAUSSCHUSS BILDUNG STARTET DURCH D Einblick in Deutschlands erste Grundschule für hochbegabte Kinder: Die Arbeit mit dem Computer ist selbstverständlich. Bild: dpa er Fachausschuss Bildung der CDU Frankfurt hat sich im November konstituiert und den Mitgliedern die Gelegenheit gegeben, ihre Themenwünsche einzubringen. Auf dieser Grundlage hat bereits im Dezember eine Sitzung zum Thema „Hochbegabung“ im Römer stattgefunden. In den kommenden Monaten bis zur Kommunalwahl werden die weiteren Themen behandelt. Der FA steht für Bildungsvielfalt und eine individuelle, begabungsgerechte Förderung aller Frankfurt Schüler. Daher stehen Themen wie Inklusion genauso auf der Agenda wie feh lende Gymnasialplätze. Entscheidend ist hier der Schulentwicklungsplan, mit dessen Fortschreibung sich der FA nach der Veröffent lichung intensiv auseinandersetzen wird. Weitere Themen sind der Pakt für den Nachmittag und die Forderung vieler Eltern nach verlässlichen und pädagogisch hochwertigen Angeboten nach der regulären Schulzeit. Bildung ist unsere wichtigste Ressource. Lassen Sie uns gemeinsam für eine optimale Bildung in Frankfurt arbeiten. Ideen und Vorschläge entstehen oft aus direktem Kontakt zu Bildungs politikern, Lehrern, Schülern und vor allem Eltern. Der Fachausschuss ruft daher Eltern zu einer aktiven Mitarbeit in den Klassen- und Schulelternbeiratsgremien auf. Wenn Sie dort Fragen und Problemen begegnen, so lassen Sie uns gemeinsam eine Lösung finden. Generell sind alle Mitglieder der Frankfurter CDU immer bei den Veranstaltungen des FA Bildung willkommen. Dafür lassen Sie sich einfach bei der Kreisgeschäftsstelle in den Verteiler unseres Ausschusses eintragen. Bereits jetzt sind Sie herzlich zu unserem diesjährigen ‚Highlight‘ eingeladen: Am 6. Mai 2015 haben wir Kultusminister Prof. Lorz zu Gast und werden mit ihm die spezifischen Herausforderungen der Frank furter Schullandschaft im Kontext von Schul qualität und steigenden Abiturquoten diskutieren. Bitte merken Sie sich diesen Termin vor. ■ (st) FACHAUSSCHUSS INTEGRATION: ÜBER DIE ARBEIT DER FRANKFURTER BERATUNGSSTELLE GEGEN SALAFISMUS I Die erste Sitzung des neuen Fachausschusses Integration. In der Bildmitte: Thomas Kirchner, Stadtverordneter und Fachausschuss-Vorsitzender. Bild: Privat 18 n den letzten Monaten rückte der Kampf gegen extremistische Strömungen sowie Tendenzen hin zur Parallelgesellschaft, die wir in unserer weltoffenen Stadt nicht dulden wollen, in den Mittelpunkt der Integrationspolitik. Deshalb beschäftigte sich der Fachausschuss für Integration gleich in seiner ersten Sitzung mit diesem Thema. Doch die Morde von Paris verliehen der Veranstaltung eine schreckliche Aktualität, die niemand so erwartet hatte. Eingeladen waren zwei Vertreter der bundesweit ersten Beratungsstelle gegen Salafismus, die ihren Sitz im Frankfurter Stadtteil Bockenheim hat. Gegründet wurde diese vom Verein „Violence Prevention Network“ betriebene Ein- richtung vom hessischen Innen minister Peter Beuth (CDU). Derzeit arbeiten dort vier hauptamtliche sowie eine ganze Reihe ehrenamtlicher Mitarbeiter. Deren Aufgabe ist es, sowohl gefährdete junge Menschen selbst als auch ihre Familien, Freunde, Schulkameraden und Lehrer zu beraten. Nach der Vorstellung der Arbeit und Methodik der Beratungsstelle wurde in der sich anschließenden Diskussion deutlich, dass radikal-islamischen Strömungen nicht allein mit Mitteln der Sicherheitsbehörden beizukommen ist. Nötig ist eben auch ein Angebot zur Prävention und zur Beratung, um gefährdete Jugendliche von diesem Irrweg abzubringen. Bei ihrer Arbeit hilft den Mitarbeitern der Beratungsstelle gegen Salafismus auch die Erfahrung, die sie bei der Bekämpfung rechtsextremer Tendenzen sammeln konnten. ■ (tk) Weitere Informationen unter: www.violence-prevention-network.de/home März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN PARTEILEBEN | FACHAUSSCHÜSSE Fachausschuss Soziales: DAS FRANKFURT VON MORGEN Der Fachausschuss Stadtentwicklung während der Führung durch das Deutsche Architekturmuseum. Bild: Roos Fachausschuss Stadtentwicklung: ARCHITEKTUR DER ZUKUNFT IN FRANKFURT D er neue Fachausschuss Stadtentwicklung der Frankfurter CDU hat seine Arbeit aufgenommen und widmet sich demjenigen Teil der Stadtpolitik, in dem über Frankfurt von morgen entschieden wird: Bei einem ersten Termin befassten sich die Mitglieder mit dem Innenstadtkonzept für Frankfurt, um dessen Chancen und Risiken zu analysieren. Der Rahmenplan liegt als Entwurf des Magistrats aktuell der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vor. Deshalb trafen sich die Mitglieder des Fachausschusses mit Planungspolitikern der CDU-Fraktion, um gemeinsam die Stärken und Schwächen des vorgeschlagenen Konzepts zu erörtern. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die möglichen baulichen Veränderungen in der Innenstadt, etwa in der Umgebung von Hauptwache und Konstablerwache. Am Ende der parlamentarischen Beratungen wird sich die CDUFraktion mit einzelnen Positionen zu den diversen Vorschlägen des Rahmenplans zu Wort melden. Für die zweite Veranstaltung lud der Vorsitzende des Fachausschusses Stadtentwicklung, Dr. Nils Kößler, die Mitglieder zu einer Führung durch die Ausstellung „Himmelstürmend – Hochhausstadt Frankfurt“ im Deutschen Architekturmuseum (DAM) ein. Zusammen mit Yorck Förster vom DAM konnten die Teilnehmer bei einem gemeinsamen Rundgang die vielfältigen baulichen, sozialen und gesellschaftlichen Hintergründe der Entwicklung Frankfurts zur Hochhausstadt beleuchten. ■ (nk) Im nächsten Schritt wird der Fachausschuss für das Wahlprogramm der Frankfurter CDU zur Kommunalwahl 2016 einen Beitrag verfassen, der sich den Aspekten Planung, Bau und Wohnungsbau zuwendet. Anregungen dazu werden gerne per E-Mail unter [email protected] angenommen. FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 I st Frankfurt eine familienfreundliche Stadt? Mit dieser Frage begann die konstituierende Sitzung des Fachausschusses. Das Treffen diente dem Kennenlernen und der Herausbildung von Arbeitsschwerpunkten im Hinblick auch auf das neue Kommunalwahlprogramm. Dabei soll nicht nur die Frage nach der Familienfreundlichkeit Frankfurts betrachtet, sondern das Augenmerk auf die zahlreichen Herausforderungen gerichtet werden, die Familien und Gesellschaft insgesamt in Zukunft zu bewältigen haben. Ein ganz wesentliches Themenfeld fehlte uns auch noch im Namen des Fachausschusses, nämlich die Gesundheit, die wir kurzerhand hinzugefügt haben. Die Themenschwerpunkte, die in den nächsten Sitzungen näher beleuchtet werden sollen, sind: Ganztagsbetreuung, Altenpflege, Wohnen im Alter, Palliativmedizin, Segregation und Wohnungslosigkeit. Neugierig geworden? Die nächsten Termine unseres Arbeitskreises sind: 5. Mai und 7. Juli, jeweils um 19.30 Uhr in den Räumen der CDU-Fraktionsgeschäftsstelle. ■ (cs) Fachausschuss Wirtschaft BESUCH DES MHKW NORDWESTSTADT DER MAINOVA AG D er Fachausschuss Wirtschaft hat zuletzt das Müllheizkraftwerk Nordweststadt besucht. Die Teilnehmer wurden von dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Constantin Alsheimer und dem Technik-Vorstand Prof. Peter Birkner begrüßt und fachkundig durch das Werk (V. r.): Dr. Constantin Alsheimer, geführt, das 65 000 Haushalte Vorstandsvorsitzender der Mainova mit Strom und 47 000 Haushalte AG, mit Christoph Fay und dem und Abnehmer mit Fernwärme Mainova-Technik-Vorstand Prof. Peter Birkner. Bild: Privat versorgt. Durch zwei Fachvorträge von Dr. Alsheimer und Prof. Birkner konnten insbesondere die Auswirkungen der Energiewende auf das Stromerzeugungsgeschäft besser nachvollzogen werden; ebenso die Veränderungen bei der Stromherstellung und der Distribution in den Netzen. Dr. Alsheimer berichtete, dass es bis 2020 ein Überangebot an Kraftwerken in Deutschland geben würde und erläuterte die Kostenpositionen, insbesondere die Netzkosten. Zwischen dem Westen und dem Osten Deutschlands gibt es aufgrund der hohen Unterschiede der Höhe der Netzentgelte eine heftige politische Diskussion über einheitliche oder nicht einheitliche Netzentgelte. Er plädierte dabei für unterschiedliche Netzentgelte, was betriebswirtschaftlich gut nachzuvollziehen war. In dem zweiten Fachvortrag hat Prof. Birkner die technischen und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Energiewende dargestellt. Erst wenn das EEG auslaufe, seien Preise von 2 Cent pro Kilowatt möglich. ■ (cf) 19 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG PARTEILEBEN | VEREINIGUNGEN Junge Union rüstet sich für die Zukunft SCHÄFER IM AMT BESTÄTIGT M Martin-Benedikt Schäfer, Kreisvorsitzender der Jungen Union Frankfurt. Bild: Privat it 97,8 Prozent der Stimmen ist der Frankfurter JU-Kreisvorsitzende Martin-Benedikt Schäfer in seinem Amt bestätigt worden. Auf ihrer Kreisdelegiertenversammlung wählten die Delegierten der größten politischen Jugendorganisation Frankfurts den 29 Jahre alten Juristen erneut zu ihrem Vorsitzenden. Die Versammlung wurde vom CDU-Kreisvorsitzenden und Kämmerer Uwe Becker geleitet. Die Delegierten der vier Stadtbezirksverbände stellten auch die Weichen für die nächstes Jahr stattfindende Kommunalwahl. „Schon jetzt blicken wir auf die Kommunalwahl 2016. Es war uns daher sehr wichtig, dass wir ein starkes und top motiviertes Team aufstellen“, so der wiedergewählte Kreisvorsitzende Martin-Benedikt Schäfer. Am Ende bedankte sich Schäfer bei Uwe Becker für die Versammlungsleitung. „Es ist schön, dass der CDU-Kreisvorsitzende persönlich die Versammlung der JU leitet. JU und CDU werden auch weiterhin zusammen für ihre gemeinsamen Überzeugungen kämpfen“, führte Schäfer weiter aus. Als Stellvertreter wurden Anke Bernecke-Kaus, Patrick Soldo, Heinrich Heidenreich und Kevin Bornath in ihren Ämtern bestätigt. Alexander Tobiason wurde zum Schatzmeister gewählt, Yannick Schwander bleibt Schriftführer und Mirko Trutin kümmert sich als Geschäftsführer um die organisatorischen Dinge. Den Vorstand komplettieren als Beisitzer: Charlotte Baecker, Adrian Berger, Leopold Born, Theresa Degner, Arthur Eberle, Marc Gutte, Nils Herzberger, Jenovan Krishnan, Marius Mager, Arndt Mönch, Debora Rieser, Björn Schmidt, Caroline Stang und Viktorija Stojak. Insgesamt finden sich fünf neue Mitglieder im Kreisvorstand. „Ich freue mich, dass neue junge Leute bereit sind, Verantwortung in der JU zu übernehmen. Sie bringen frischen Wind und neue Ideen mit“, so Schäfer. ■ (red) DAS JU-KOMMUNALWAHLPROGRAMM AK WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM GESPRÄCH MIT MARKUS FRANK D Bildmitte: Stadtrat Markus Frank beim AK Wirtschaft und Finanzen der JU Frankfurt. Bild: Privat 20 ie Junge Union Frankfurt hat den Startschuss für die Programmarbeit zur Kommunalwahl 2016 gegeben. Dafür haben sich neun Arbeitskreise konstituiert, die das Kommunalwahlprogramm der größten politischen Jugendorganisation Frankfurts erstellen. „In die Programmarbeit sollen möglichst viele Ideen unserer 1.000 Mitglieder einfließen. Wir wollen ein Programm, das auf den Ideen junger Menschen fußt und für ganz Frankfurt seine Gültigkeit hat“, so der JU-Kreisvorsitzende Martin-Benedikt Schäfer. Die Junge Union wird sich nach Erstellung ihres eigenen Wahlprogramms aktiv in den Programmprozess der CDU einbringen. Im Rahmen der Programmarbeit traf sich der Arbeitskreis Wirtschaft und Finanzen mit dem Wirtschaftsdezernenten, Stadtrat Markus Frank. Es wurden zahlreiche Themen erörtert, die von den Aufgaben der Wirtschaftsförderung Frankfurt, über die Verwaltung bis hin zum Dauerbrenner Gewerbesteuer reichten. Sowohl Stadtrat Frank als auch der Arbeitskreis sprachen sich einhellig gegen eine Erhöhung der Steuer aus. Die Vorsitzende der JU-Süd, Anke Bernecke-Kaus, betonte, dass die Industrie der größte Gewerbesteuerzahler der Stadt sei und deshalb besondere Aufmerksamkeit verdiene. Stadtrat Frank erläuterte in diesem Zusammenhang den Rahmenplan Industrie, der als Ziel den Erhalt und Wachstum für diese Branche beinhaltet. „Wirtschaft und Finanzen sind und bleiben eine Kernkompetenz der JU und CDU. Mit unseren Dezernenten Stadtkämmerer Uwe Becker und Stadtrat Markus Frank, sind wir gut aufgestellt, um uns in der Kommunalwahl klar zu profilieren“, so der Arbeitskreisleiter Mirko Trutin und der Kreisvorsitzende Martin-Benedikt Schäfer abschließend. ■ (mbs) Weitere Informationen zum Programmprozess gibt es unter www.ju-frankfurt.de März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN PARTEILEBEN | VEREINIGUNGEN VERANSTALTUNGEN DER FRAUEN-UNION: IMMER ETWAS BESONDERES! Z u den Highlights des diesjährigen Programms der Frauen-Union gehörten bisher der Besuch beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt und die Besichtigung des CommerzbankHochhauses. Bei der Führung durch das Funkhaus des Hessischen Rundfunks am Dornbusch erfuhren die interessierten Damen und Herren Details über die Geschichte des Hauses, wie Radiomoderatoren arbeiten, was „digitaler Hörfunk“ bedeutet und alles Wissenswerte über die sechs Radioprogramme, die ihre Hörer rund um die Uhr mit Informationen und Unterhaltung aus Politik, Kultur, Sport, Service, Wirtschaft, Wissenschaft oder Comedy versorgen. Spannend war vor allem der Blick hinter die Kulissen mit der Möglichkeit, an der Live-Sendung der „hessenschau“ teilzunehmen. Anschließend gab es die Möglichkeit, mit der Vorsitzenden der Offenbacher Frauen-Union, Sigrid Isser, die als Vertreterin des „LandesFrauenRats“ Mitglied im Rundfunkrat ist, ins Gespräch zu kommen. Ereignisreich war auch die Besichtigung des Commerzbank-Hochhauses, das sich schon allein aufgrund seiner herausragenden Architektur von den anderen Hochhäusern in Frankfurt abhebt. Die interessierten FU-Mitglieder erhielten einen Eindruck davon, welche innovativen technischen Lösungen hinsichtlich der Beleuchtung und Klimatisierung das Gebäude zu bieten hat und bewunderten die beeindruckenden Gärten im Gebäude sowie den Panoramablick über Frankfurt. Die Nachfrage nach beiden Veranstaltungen war so hoch, dass weitere Termine organisiert wurden. Für die Zukunft haben wir uns weitere spannende Veranstaltungen vorgenommen. Lassen Sie sich überraschen! Wir freuen uns bereits jetzt, Sie auf einem unserer zahlreichen Treffen und Besichtigungen zu begrüßen. ■ (sh) „Live“ vor Ort bei der Hessenschau: Die Besuchergruppe der Frauen-Union. Die FU Frankfurt bei der Besichtigung des Commerzbank-Hochhauses. Bilder: Privat Frauen-Union START DER INITIATIVE „FRAUEN IN MANDATE“ A m 3. März 2015 startete die FrauenUnion Frankfurt mit einem großen Kommunalwahlabend im Haus am Dom die Initiative „Frauen in Mandate“. Die Gäste erwartete eine interessante Talkrunde rund um das Thema Kommunalwahl und Kommunalpolitik mit erfahrenen Politikerinnen und Politikern, wie dem Generalsekretär der CDU Hessen, Manfred Pentz MdL, der stellvertretenden Landesvorsitzenden der FrauenUnion Hessen und Landtagsabgeordneten Bettina M. Wiesmann, der Staatssekretärin im Hessischen Ministerium der Finanzen, Dr. Bernadette Weyland, dem Kreisgeschäftsführer der CDU Frankfurt, Michael Stöter, und der Ortsbeirätin Dr. Veronica Fabricius sowie der Vorsitzenden der Frankfurter Frauen-Union FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 Sylvia Hornung. Die Frauen-Union möchte mit ihremEngagement und Veranstaltungen wie diesem „Großen Kommunalwahlabend“ Frauen zur aktiven Teilnahme in der Politik motivieren, politisches Interesse wecken und Mut machen, sich politisch einzubringen. Sie sollen sich nicht nur in der FU, sondern auch in der CDU engagieren, um dann auch für politische Mandate zu kandidieren. Dazu engagiert sich die FU zusammen mit der CDU Hessen im Mandatsförderprogramm, das Quereinsteigern das nötige Rüstzeug für die kommunalpolitische Arbeit mitgibt, sowie im eigens von der FU Hessen aufgelegten Patenschaftsprogramm „FFF – Frauen fördern Frauen“, um Neueinsteigerinnen jeden Alters den Start in die politische Arbeit zu erleichtern. ■ (sh) (V. l.:) Moderatorin Christina Maria Ringer, Bettina M. Wiesmann MdL, CDU-Kreisgeschäftsführer Michael Stöter, Staatssekretärin Dr. Bernadette Weyland, Sylvia Hornung, Vorsitzende der Frankfurter Frauen-Union, CDU-Generalsekretär Manfred Pentz MdL und Dr. Veronica Fabricius, Ortsbeirätin der CDUFraktion im Ortsbeirat 3. Bild: Privat 21 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG PARTEILEBEN | VEREINIGUNGEN POLITIK, MEDIZIN, KULTUR SENIOREN-UNION MIT STARKEM JAHRESPROGRAMM Die Veranstaltungen der Frankfurter Senioren-Union gehören zu denen in der CDU, die am besten besucht werden – zu Recht. Und wie die Vorsitzende Stadträtin Erika Pfreundschuh feststellt: Die Senioren-Union ist dazu die einzige parteinahe Seniorenvereinigung, die in Frankfurt mit einem reichhaltigen Programm aktiv ist. terstützt von der Frankfurter Senioren-Union. Ein informatives Programm Senioren-Union-Vorsitzende Erika Pfreundschuh (Bildmitte) mit dem SU-Vorstand und BAGSO-Geschäftsführer Dr. Guido Klumpp (2.v.r.). Bild: Roos 22 A n jedem ersten Dienstag im Monat wird in das Haus Ronneburg zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion eingeladen. Das Jahr 2015 wurde mit Michael Boddenberg MdL, Vorsitzender der CDU-Landtagsfrak tion, eröffnet, der über die Arbeit der schwarzgrünen Koalition in Hessen berichtete. In der Aussprache mit den über 80 Teilnehmern wurden umstrittene Themen nicht ausgespart: Die Zukunft des Flughafens, ob der Islam zu Deutschland gehört, ob sich die Euro-Länder von Griechenland erpressen lassen, wenn dort die Linken die Regierung stellen, oder wie sich die CDU zu Pegida und AfD stellen soll und welchen Einfluss die CDU auf die Verkehrspolitik in Frankfurt nimmt. Im Februar hat Dr. Guido Klumpp, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren (BAGSO), diese Organisation vorgestellt, zu der auch die Senioren-Union gehört und deren Vorsitzende die frühere Bundesministerin Prof. Dr. Ursula Lehr ist. Klumpp informierte vor allem über den 11. Deutschen Seniorentag, der vom 02. bis 04. Juli in der Frankfurter Messe stattfinden wird. Die BAGSO ist die Lobbyistin der 60-plus-Generation. Beim Deutschen Seniorentag in Frankfurt, der am 2. Juli von Angela Merkel eröffnet wird, werden über 200 Aussteller ihre Senioren-Produkte präsentieren. Auch die Senioren-Union wird mit einem Stand beim Deutschen Seniorentag vertreten sein. Alfons Gerling, stellvertretender Bundesvorsitzender der Senioren-Union, ist dabei federführend, un- 2015 kommen vorrangig die Frankfurter CDUDezernenten bei der Senioren-Union zu Wort. Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth stellt sich am Beispiel des Museums caricatura der Frage, „Wie weit geht Meinungsfreiheit?“. Sein Thema ist auch die Verantwortung des Landes Hessen für die Kultur in Frankfurt. Für den 23. April lädt sie zu Führungen in der Sonderausstellung „Monet und die Impressionisten“ im Städel ein. Kulturelles leitet auch die geplanten Tagesausflüge nach Kloster Bronntal und Wertheim am 19. Mai und im September zum UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Lorsch. Wenn Dezernentin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld, auch zuständig für Senioren, kommt, geht es um die Politik für Senioren und Sozialpolitik der CDU in Frankfurt und besonders auch um die Aufnahme von Flüchtlingen. Markus Frank, Dezernent u. a. für Wirtschaft und Sport, wird im Mai das geplante DFB-Leistungszentrum vorstellen, aber z. B. auch über sein Engagement für seniorengerechtes Einkaufen in Frankfurt sprechen. Wohnen in Frankfurt ist ein Thema, dem die CDU in der Kommunalpolitik schon immer größte Aufmerksamkeit geschenkt hat. Nils Kößler, wohnungspolitischer Sprecher der CDURömerfraktion, und ABG-Geschäftsführer Frank Junker werden im Juni dazu Stellung nehmen. Was ist Demenz und Parkinson, wie gehen Angehörige von Betroffenen angemessen damit um und welche Hilfen gibt es? Diese Fragen werden die Senioren-Union bei ihrer Veranstaltung im Juli beschäftigen. Und im August geht es um das umstrittene Thema „Belastet der Verkehr die Gesundheit?“. Schließlich sind in 2015 Besuche des Palmengartens (März), Europaparlaments, Bundestages und des Industrieparks Höchst (Herbst) vorgesehen. Eine Flusskreuzfahrt im Sommer auf der Seine von Honfleur an der Kanalküste nach Paris ist bereits ausverkauft. ■ (cw) März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN PARTEILEBEN | VEREINIGUNGEN Frankfurter CDA-Vorsitz WIEDERWAHL VON MATTHIAS ZIMMER D er Frankfurter CDA-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Matthias Zimmer ist auf der Mitgliederversammlung der CDA Frankfurt erneut als Vorsitzender bestätigt worden. Ebenfalls im Amt bestätigt wurden die stellvertretenden Vorsitzenden Stephan Siegler, Rainer Krug und Ursula Poletti. Frank Mohr wurde wieder zum Schriftführer gewählt. Als Beisitzer wurden gewählt: Klaus Tafferner, Dr. Johannes Harsche, Erika Pfreundschuh, Uwe Serke, Susanne Turré, Prof. Dr. Martin Harsche, Markus Wagner, Oemer Zengin und Christof Berentzen, Frank Nagel, Yannick Schwander und Andreas Mengelkamp. Zimmer führte in seinem Bericht aus, dass sich die CDA voll auf den Kommunalwahlkampf konzentrieren werde. „Wir wollen vor allem auf das Thema ,Genossenschaften‘ setzen“, sagte Zimmer. „Die Genossenschaften sind ein traditionelles Modell bürgerlicher Teilhabe und so erfolgreich, dass es jetzt in das immaterielle UN-Weltkulturerbe aufgenommen werden solle. Aber gerade in Frankfurt ist der genossenschaftliche Anteil am Wohnen im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten gering. Das wollen wir deutlich ausbauen. Und wir wollen Genossenschaften auch für andere Zwecke fördern, etwa zur Organisation von Energiegewinnung.“ Zimmer führte weiter aus, dass die CDA im Römer gut aufgestellt sei und mit Stephan Siegler, dem Stadtverordnetenvorsteher, als Spitzenkandidat in den Kommunalwahlkampf ziehe. „Wir wollen das soziale Profil der Stadt erhalten und ausbauen, und zwar als christliche Demokraten. Und wir sind sicher, dass die Frankfurter CDU bei den Kommunalwahlen zeigt: Wir können Großstadt“, so Zimmer abschließend. ■ (red) Der neue CDA-Kreis vorstand mit seinem Vorsitzenden Prof. Dr. Matthias Zimmer MdB (rechts im Bild, vorne) und dem Ehrengast Staatssekretärin Dr. Bernadette Weyland (2.v.l., vorne) Bild: Roos MIT FRANKFURT: GRUNDSATZPROGRAMM ZUR KOMMUNALWAHL WIRD ERARBEITET D ie MIT Frankfurt bereitet sich derzeit mit einem eigenem Programm auf die Kommunalwahl 2016 vor. Das Grundsatzprogramm wird explizit und speziell auf die Frankfurter Kommunalpolitik bezogen sein. „Wir wollen eine Politik für Frankfurt, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, seine individuellen Freiheiten respektiert und ihn als eigenverantwortlichen Bürger stärkt“, so der MIT-Vorsitzende und hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein MdL. Die Erstellung des Programms ist dabei Sache aller MIT-Mitglieder. Jeder hat die Möglichkeit, seine Ideen und Vorstellungen mit in die Programmarbeit einzubringen. Alle eingegangenen Beiträge werden gesammelt und anschließend auf einer Versammlung zur Diskussion gestellt. Auf dieser Grundlage wird die MIT-Mitgliederversammlung FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 das Programm beschließen. In der Programmdiskussion wird sich die MIT insbesondere mit Frankfurt als wachsender Stadt auseinandersetzen. „Dies ist eine enorme Herausforderung, die fast alle Lebensbereiche der Stadt erfasst. Dadurch, dass in Frankfurt auch in den kommenden Jahren deutlich mehr Menschen Arbeit und Wohnung suchen werden, wachsen die Anforderungen an die soziale, verkehrliche, wirtschaftliche, schulische und kulturelle Infrastruktur der Stadt. Gleichzeitig wachsen damit aber auch die Chancen und die Prosperität Frankfurts“, so Rhein. Die MIT wird im herannahenden Kommunalwahlkampf die wirtschaftspolitische Kompetenz der Partei deutlich herausstellen, damit die CDU auch weiterhin als stärkste politische Kraft in Frankfurt die Zukunft der Stadt gestalten kann. ■ (mbs) Staatsminister Boris Rhein MdL, Kreisvorsitzender der MIT Frankfurt Bild: CDU Frankfurt 23 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG AUS DEM RÖMER | GESUNDHEIT MEDIZINISCHE VERSORGUNG SICHERN DAS KLINIKUM FRANKFURT HÖCHST IST ALS MAXIMALVERSORGER IM FRANKFURTER WESTEN UNVERZICHTBAR Das städtische Klinikum Frankfurt Höchst bietet eine hochqualitative und zuverlässige medizinische Versorgung bei einem breiten Behandlungsspektrum, was vielen zugutekommt: Zum einen den Patientinnen und Patienten aus Frankfurt am Main und der Region. Zum anderen ist das Klinikum ein bedeutender Arbeitgeber: Insgesamt arbeiten rund 2.200 Beschäftigte im Klinikum Frankfurt Höchst, davon allein 1.000 im Pflegedienst und 300 im Ärztlichen Dienst. Von Stadtkämmerer Uwe Becker Entwicklungschancen bietet eine mögliche Fusion mit den Kliniken des Main-Taunus-Kreises. Bilder: dpa 24 D as städtische Krankenhaus bildet in vielen Gesundheitsberufen selbst aus. Stadtpolitik und Klinikleitung sind sich ihrer Verantwortung für die Menschen bewusst. Als Einrichtung der Maximalversorgung ist das Klinikum Frankfurt Höchst für den Frankfurter Westen und die Region unerlässlich. Eine gute medizinische Versorgung steigert die Attraktivität unserer Stadt Frankfurt am Main. Die Beschäftigten des Klinikums Frankfurt Höchst tragen durch ihre engagierte Arbeit entscheidend dazu bei. 34.000 stationäre Patientinnen und Patienten sowie 80.000 ambulante Patientinnen und Patienten werden etwa pro Jahr im Klinikum Frankfurt Höchst behandelt. Zur Attraktivität unserer Stadt und zur Zufriedenheit des Klinikpersonals trägt zudem eine gute Kinderbetreuung bei. In unmittelbarer Nähe zum Klinikum bietet eine Kinderbetreuungseinrichtung Plätze für die Kinder der Beschäftigten. Allein in den vergangenen zehn Jahren ist Frankfurt am Main um rund 70.000 Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen, die Marke von 700.000 Bürgerinnen und Bürgern ist längst überschritten. Infolgedessen wird mehr Wohnraum benötigt, ebenso wie mehr Kinderbetreuungsplätze und gut ausgebildete Fachkräfte. Auch der Öffent liche Personennahverkehr muss sich auf steigende Fahrgastzahlen einstellen. Doch nicht nur dieseBereiche sind vom Wachstum unmittelbar betroffen, auch in der medizinischen Versorgung ist das Wachstum spürbar. Umso bedeutender ist eine hochqualitative medizinische Versorgung in Frankfurt für die Stadt und die Region. März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN AUS ALLGEMEINES DEM RÖMER | |UNTERTHEMA GESUNDHEIT Wachstum der Stadt Das Wachstum der Stadt Frankfurt am Main ist zum einen auf Zuzüge zurückzuführen, zum anderen auf hohe Geburtenraten. Die Zahl der Geburten im Klinikum Frankfurt Höchst nimmt weiter zu, allein im vergangenen Jahr kamen dort 2.154 Kinder zur Welt. Die Geburtshilfe ist damit die zweitgrößte in Frankfurt am Main. Insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt ist das Kinderzentrum des Klinikums, eines der größten Zentren für Früh- und Neugeborenenversorgung in Hessen, von besonderer Relevanz. Erkrankungen von kleinen Kindern unterscheiden sich grundlegend von denen Erwachsener. Zudem gibt es auch die sozialen und emotionalen Bedürfnisse betreffend große Unterschiede zwischen den kleinen und großen Patientinnen und Patienten. Die Spezialisten des interdisziplinären Zentrums sind in ihrer Ausbildung und Arbeitsweise auf diese besonderen Bedürfnisse ausgerichtet. Ein weiterer Leuchtturm der medizinischen Bandbreite des Klinikums Frankfurt Höchst ist das Tumorzentrum. Nach Angaben des RobertKoch-Instituts erkranken in Deutschland jährlich rund 500.000 Menschen neu an Krebs, die Tendenz ist aufgrund des demografischen Wandels steigend. Das Tumorzentrum Frankfurt Höchst bietet gebündelte und fachübergreifende Kompetenz bei der Krebsbehandlung. 2014 wurde es nach den hohen Qualitätsanforderungen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V. erfolgreich rezertifiziert. In den vergangenen Jahren hat sich der Wettbewerb im Ballungsraum FrankfurtRheinMain deutlich verstärkt. Gleichzeitig belasten das Klinikum Frankfurt Höchst noch einige strukturelle Probleme aus der Vergangenheit, etwa versäumte Neuinvestitionen. Auch führen zusätzliche gehaltliche und Versorgungslasten im Klinikum zu einem Wettbewerbsnachteil in der Region. Das Klinikum Frankfurt Höchst ist jedoch auf einem guten Weg und hat bereits Maßnahmen ergriffen, um diesen erwachsenden Herausforderungen zu begegnen. So überprüft und analysiert es beispielsweise viele Abläufe und Bereiche mit dem Ziel, Potenziale zu erkennen und Strukturen zu verbessern. Grünes Licht für Klinik-Neubau Eine bedeutende Rolle der aktuellen Maßnahmen nimmt der 236,7 Millionen Euro teure FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 Klinik-Neubau ein. Die Stadt Frankfurt am Main trägt mit 182,3 Millionen Euro den Großteil der Kosten, das Land Hessen steuert 54,4 Millionen Euro bei. Der Bau- und Förderantrag für das zukunftsweisende Projekt wurde von der Stadt Frankfurt am Main eingereicht. Der nachhaltige Neubau wird dazu beitragen, Strukturen, Versorgungsabläufe sowie den Energieverbrauch zu optimieren. Auch künftige Generationen werden von dem hohen Standard der zuverlässigen medizinischen Versorgung profitieren. Somit wird durch den Klinik-Neubau als Leuchtturm auch die Zukunft der Gesundheitsversorgung nachhaltig gestärkt. Eine mögliche Fusion mit den Kliniken der MainTaunus-Kreis GmbH bietet eine zusätzliche Chance. Gemeinsam könnten die Kliniken ihre Marktstellung in der Region deutlich stärken und würden zu einem der größten Anbieter in der Region. Um den Bürgerinnen und Bürgern eine wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten, sollte die existierende Grundversorgung jedoch an allen drei Standorten weiterhin bestehen. Darüber hinaus könnte das medizinische Angebot durch Schwerpunktbildungen deutlich weiterentwickelt werden, was wiederum den Bürgerinnen und Bürgern in der Region zugutekommt. Von einer Vereinigung würde die gesamte Region profitieren. Doch unabhängig von der Fusion sind strukturelle Anpassungen notwendig, um Arbeitsplätze und die hochqualitative medizinische Versorgung langfristig zu sichern. Im Klinikum Frankfurt Höchst stehen die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt und werden dies auch weiterhin tun. Das bereits vorhandene Vertrauen der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger in ihr Krankenhaus im Frankfurter Westen soll auch in Zukunft bewahrt werden. ■ Hoher medizinischer Standard: Mittels der neuartigen „Head up Chirurgie“, einem weltweit einzigartigen Verfahren in der Höchster Klinik für Augenheilkunde, können Patienten mit Hilfe eines 3D-Bildschirms am Auge operiert werden. Bild: dpa 25 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG AUS DEM RÖMER | PLANUNG FUSSBALLAKADEMIE UND BÜRGERPARK B Ü RG E RE AM 21. J NTSCHEID UNI 201 5 EIN GEWINN FÜR FRANKFURT Die Stadtverordnetenversammlung hat das Bürgerbegehren zur Durchführung eines Bürgerentscheids gegen die geplante Ansiedlung der Akademie des Deutschen Fußballbundes (DFB) und die Anlage eines Landschaftsparkes im Stadtteil Niederrad für zulässig erklärt. Damit sind die Frankfurterinnen und Frankfurter aufgefordert, am 21. Juni durch ihre Stimmabgabe deutlich zu machen, dass die Fußballakademie in Frankfurt am Main herzlich willkommen ist. Die Fußballakademie wird das Trainings zentrum der Fußballnationalmannschaft. Im Bild (v. l.): Thomas Müller, Mario Götze und Joachim Löw. Bild: dpa G eht es nach der übergroßen Mehrheit in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, werden Jogis Jungs schon bald im Stadtteil Niederrad trainieren. Die geplante Fußballakademie soll für die Fußballnationalmannschaft nicht nur Trainingscamp, sondern auch Wissensspeicher, Schulungszentrum, Service Point, Kreativwerkstatt, Treffpunkt und Quartier werden – und nicht zuletzt „ein gutes Stück Heimat“, wie der DFB selbst mitteilt. Die schwarz-grüne Koalition hat dazu mit der Auf- Bürgerentscheid: „NEIN“ bedeutet „JA“! „JA“ zur Fußballakademie bedeutet, mit „NEIN“ zu stimmen beim Bürgerentscheid. Nähere Auskünfte erteilt die CDU-Fraktion unter Telefon (069) 1387280 26 Bild: lamnee@fotolia In Frankfurt findet erstmalig ein Bürgerentscheid nach § 8b der Hessischen Gemeindeordnung statt. Alle wahlberechtigten Einwohner können in 377 Wahllokalen im ganzen Stadtgebiet ihre Stimme abgeben. stellung des Bebauungsplans Nr. 916 „DFB-Akademie – Südlich Niederräder Landstraße“ die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung der Fußballakademie geschaffen. Die Fläche des aufgestellten Bebauungsplans wird derzeit als Galopprennbahn genutzt. Unabhängig von der Aufstellung des neuen Bebauungsplans Nr. 916 werden der Nutzung dieses Gebietes als Pferderennbahn aus wirtschaftlichen Gründen keine Zukunftsaussichten eingeräumt. Um dieses Gebiet einer dauerhaften, finanziell tragfähigen und umweltverträglichen Nutzung als Sportfläche und Naherholungsgebiet zuzuführen, wurde eine Teilfläche dem DFB für sein Trainings- und Kompetenzzentrum angeboten. Die übrigen Flächen sollen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Ein Teil des Areals soll als öffentliche Grünfläche angelegt und das übrige Gebiet als Bannwald planungsrechtlich gesichert werden. Den Breitensport fördern Mit der geplanten Ansiedlung der Fußballakademie einschließlich der entsprechenden Trainings flächen wird die sportliche Nutzung des Geländes auch in Zukunft gesichert. Die Akademie soll Kompetenzzentrum für den gesamten deutschen Fußball, Amateure wie Profis, werden, den Breitensport fördern und dazu beitragen, dass Deutschland im Fußball an der Weltspitze bleibt. Des Weiteren soll sie den Sitz des DFB langfristig an den Standort Frankfurt am Main binden und die Bedeutung Frankfurts als Sportstadt stärken. „Ziel war und ist deshalb, die Fußballakademie in Frankfurt am Main zu realisieren und nicht in einer schönen Stadt im Ruhrgebiet oder sonst irgendwo in Deutschland oder gar in Berlin“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael zu Löwenstein. ■ (red) März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN | UNTERTHEMA | VERKEHR ALLGEMEINES AUS DEM RÖMER Los geht’s: Zahlreiche Sonderfahrten, auch mit einer historischen Straßenbahn, boten bei der Eröffnungsfeier Gelegenheit, die neue Strecke kennenzulernen. Bilder: VGF MIT DER „17“ SCHNELLER IN DIE INNENSTADT DIE CDU SORGT FÜR EINE STÄRKUNG DES ÖFFENTLICHEN NAHVERKEHRS Die neue Linie 17 fährt seit Dezember 2014 vom Rebstockbad in Bockenheim über Messe, Hauptbahnhof, Friedensbrücke und Stadtwald bis zu Stadtgrenze Neu-Isenburg. Die Direktverbindung Neu-Isenburg – Hauptbahnhof ist Teil einer möglichen Frankfurter Ring-Straßenbahnlinie. In 13 Minuten zum Hauptbahnhof Unser Ziel war es, mit dem Lückenschluss zwischen den Haltestellen „Stresemannallee / Garten straße“ und „Stresemannallee / Mörfelder Land- Von Helmut Heuser, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion ße e er St ra eim Na uh ald str aß m m Da w de r 17 Ku h d -d An ck ba rd o to na Le o bs aVi nc he id e i-A lle e straße“ eine schnelle und attraktive Verbindung von Neu-Isenburg zum Hauptbahnhof und zur Messe zu schaffen. Das ist sehr gut gelungen. So beträgt die Fahrzeit zum Frankfurter Hauptbahnhof von der südlichen Stadtgrenze ohne Umstieg und barrierefrei nur 13 Minuten. Die Oper und das Schauspielhaus sind mit einem Umstieg am Baseler Platz von Neu-Isenburg aus nur 16 Minuten entfernt. Die Umsetzung der gesamten Ringlinie wird ein generationenübergreifendes Projekt sein. Der Startpunkt ist aber gesetzt. Die Linie 17 ist ein sehr guter Beitrag zur Senkung der gewaltigen Auto-Pendlerströme, die Frankfurt täglich verkraften muss. Eine Verlängerung bis nach Sprendlingen könnte diesen Effekt noch verstärken. ■ Re S chon für den Vorläufer des 2005 beschlossenen Gesamtverkehrsplans (GVP) gab es Überlegungen, die Lücke im Schienennetz der Frankfurter Straßenbahn zwischen der Mörfelder Landstraße und der Friedensbrücke zu schließen. Eine Straßenbahnringlinie um die Innenstadt herum sollte möglichst oft bestehende Gleise nutzen – eine verkehrspolitisch bestechende Idee. So wurde die Prüfung einer Ringstraßenbahn auf CDU-Antrag von allen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Das Teilvorhaben „Linie 17“ lehnte die SPD allerdings ab. Die schwarz-grüne Koalition, seit 2006 in der Verantwortung, begann schließlich das Projekt zu planen. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft daran, wie wir zusammen mit dem damaligen Verkehrsdezernenten Lutz Sikorski einerseits nach Lösungen suchten, um die Alleebäume an der Stresemannallee zu retten, andererseits versuchten, den Eingriff in den Abenteuerspielplatz so gering wie möglich zu halten. Beides ist uns in vollem Umfang gelungen, für den Abenteuerspielplatz konnte sogar eine größere Ersatz fläche zur Verfügung gestellt werden. Varrentrappstraße Der Lückenschluss in Zahlen Ludwig-Erhard-Anlage Bauzeit Januar bis Dezember 2014 Festhalle/Messe ❚ 1,1 Kilometer lang ❚ 23.420 Meter Rohrleitungen vergraben ❚ 12.050 Meter Kabel gezogen ❚ 165 Maste gestellt ❚ 4.600 Meter Schiene verlegt ❚ 15 neue Weichen und 8 Gleiskreuzungen eingebaut ❚ 15 neue Parkplätze an der Stresemannallee ❚ 44 Bäume wird die VGF neu pflanzen ❚ In der Rush-Hour fährt die 17 im 7,5-Minuten-Takt Hohenstaufenstraße Platz der Republik Hauptbahnhof Baseler Platz Stresemannallee/ Gartenstraße Stresemannallee (S) Stresemannallee/ Mörfelder Ldstr. Louisa Bahnhof Oberschweinstiege FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 17 Neu-Isenburg Stadtgrenze AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG AUS DEM RÖMER | VERKEHR Knotenpunkt für den Fernbusverkehr ABSICHTSERKLÄRUNG ZUM BAU EINES BUSTERMINALS AM HAUPTBAHNHOF D Zu wenige Haltestellen und kein Regenschutz für wartende Fahrgäste. Bald soll ein Busbahnhof die Abfertigung erleichtern. Bild: dpa ie CDU-Fraktion zeigte sich erfreut über die Übereinkunft zwischen ABG Frankfurt Holding und CA Immo, den an der Mannheimer Straße gelegenen Parkplatz teilweise in einen Fernbusbahnhof umzuwandeln. „Es war richtig, dass die Koali tion von CDU und Grünen an einem innenstadtnahen Standort für den Fernbusbahnhof festgehalten und alle Vorschläge bezogen auf Randbereiche der Stadt vernünftigerweise nicht weiter verfolgt hat“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Helmut Heuser. Das jetzt vorgestellte Konzept, einen Busterminal direkt am Frankfurter Hauptbahnhof zu errichten und zu betreiben, werde der gestiegenen Nachfrage nach Fernbusverbindungen gerecht. „Frankfurt wird somit auch zu einem wichtigen Knotenpunkt im Fernbusverkehr“, so Heuser. Für den Verkehrspolitiker ist wichtig, dass die dort˛vorhandenen und auch dringend benötigten Parkplätze durch den Bau eines zunächst provisorischen Parkhauses, später durch Tiefgaragen in vollem Umfang erhalten bleiben. „Mit der Neuordnung des Parkplatzgeländes und der Realisierung einer derart leistungsfähigen Anlage mit 14 Bussteigen werden auch die gegenwärtig teilweise chaotischen Zustände bei der Abwicklung der Busverkehrs in den bestehenden Haltebereichen an der Hauptbahnhof-Südseite ein Ende finden“, stellte Heuser klar. ■ (jr) BAHNHOF GRIESHEIM WIRD ENDLICH BARRIEREFREI UNTERFÜHRUNG „ALTE FALTERSTRASSE“ BLEIBT D ie Koalition hat sich auf die Grundzüge eines barrierefreien Umbaus des Bahnhofs Griesheim verständigt. So soll der Magistrat mit einem gemeinsamen Antrag beauftragt werden, zur Herstellung der Barrierefreiheit des Bahnhofs Griesheim gemeinsam mit der Deutschen Bahn (DB) die sogenannte Untersuchungsvariante 4 weiterzuverfolgen, zur Baureife zu bringen und schnellstmöglich zu bauen. „Das ist endlich der Durchbruch, wie es konkret gemacht werden soll, und wir freuen uns über diese Lösung. Nach dem Umbau wird eine vollständige Barrierefreiheit für alle Bahnsteige erreicht sein“, erklärte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Helmut Heuser. Heuser zeigte sich zudem darüber erfreut, dass auch für Bald barrierefrei: Der Bahnhof FrankfurtGriesheim. Bild: Rotberg 28 die Stadtteilverbindung „Alte Falterstraße“ die Barrierefreiheit hergestellt werde. „Außerdem wird die Unterführung ‚Alte Falterstraße‘ heller und benutzerfreundlich gestaltet“, so Heuser. In einer Variantenuntersuchung hat die DB vier Varianten vorgelegt, mit denen die Barrierefreiheit erreicht werden kann. Dabei hat sich für die Koalitionsfraktionen die Variante 4 als die vorteilhafteste herausgestellt. Diese Variante umfasst den Ausbau der beiden vorhandenen Personenunterführungen (Alte Falterstraße und DB-Unterführung zwischen den Bahnsteigen) mit jeweils einem Aufzug (insgesamt vier Aufzüge) an allen Zugängen. „Die geplante Fertigstellungszeit für das Jahr 2020 ist die schnellste aller Varianten, und es bestehen keine Risiken durch notwendigen Grunderwerb und schwierige Architekturanforderungen. Bei dieser Variante sind nach derzeitigem Planungsstand außerdem die Gesamtkosten in Höhe von 11,75 Mio. Euro inklusive des städtischen Anteils von 3,6 Mio. Euro am günstigsten“, so Heuser. ■ (jr) März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN AUS ALLGEMEINES DEM RÖMER | |UNTERTHEMA ORTSBEIRÄTE HÖCHST: NEUER PARK-&-RIDE-PLATZ AN DER S-BAHN-STATION „FARBWERKE“ Seit dem 1. Januar dieses Jahres steht in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Frankfurt-Farbwerke ein neuer Park-&-Ride-Platz mit rund 200 Stellplätzen zur Verfügung. Vom Bahnhof Farbwerke erreicht man in weniger als 15 Minuten mit den S-Bahnlinien 1 und 2 den Frankfurter Hauptbahnhof und die Innenstadt. S omit ist der neue Parkplatz eine attraktive Ergänzung des P&R-Angebots im Frankfurter Westen und eine sinnvolle Alternative für Pendler und Innenstadtbesucher. Darüber freuten sich ganz besonders die beiden CDUOrtsbeiräte Hans-Christoph Weibler (Höchst und Unterliederbach) und Bernd Bauschmann (Zeilsheim), die in einem gemeinsamen Antrag den Magistrat um Prüfung gebeten hatten, ob der bisher von der Infraserv Höchst genutzte Mitarbeiterparkplatz zukünftig als P&R-Parkplatz genutzt werden kann. Denn im Jahr 2016 beginnt die Neugestaltung der südlichen Bahn- Sorgt für Pendlerglück: Der Park-&-Ride-Platz mit S-Bahnanbindung. Bild: Reuß hofsvorplätze in Höchst. Dadurch werden Parkplätze entfallen, die aktuell überwiegend von Pendlerinnen und Pendlern genutzt werden. Schützenhilfe erhielt der Ortsbeirat 6 durch einen entsprechenden Antrag der CDU-Fraktion im Römer. „Der Wegfall einer so großen Anzahl an Parkplätzen ist nicht ohne negative Auswirkungen für den Stadtteil verkraftbar. Diese 200 Parkplätze sorgen dafür, dass der Parkplatzverlust im Umfeld der Südseite des Bahnhofs so gering wie möglich ausfällt“, kommentierte der CDU-Stadtverordnete Uwe Serke MdL diesen Erfolg. ■ (jr) BERKERSHEIM: ERWEITERUNG DES BAHNÜBERGANGS „IM WIESENGARTEN“ KEINE ALTERNATIVE D ie CDU-Fraktion im Ortsbeirat 10 sieht in den Überlegungen zu einer Erweiterung des Bahnübergangs „Im Wiesengarten“ in Berkersheim keine Alternative. Dies ist das eindeutige Ergebnis eines Ortstermins mit Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) und dem verkehrspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Helmut Heuser. Die bauliche Neuordnung des Bahnübergangs in Berkersheim im Zuge des viergleisigen S-Bahnausbaus soll das Ortsbild des Stadtteils so wenig wie möglich beeinträchtigen. Immer wieder ist dabei im Gespräch, den landwirtschaftlichen Verkehr, dem eine Querung der Bahngleise in Berkersheim möglich sein muss, und anderen zulässigen Autoverkehr nicht über die Bahnstraße zum Harheimer Stadtweg, sondern weiter westlich über die bestehende, aber zu erweiternde Bahnunterführung „Im Wiesengarten“ zu führen. FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 Eine Prüfung dieser Variante durch die Deutsche Bahn und den Magistrat kam wegen erheblicher Eingriffe in die Umwelt, möglicher Enteignungsverfahren und der für landwirtschaftliche Maschinen zu schmalen Straßen im Ortskern von Berkersheim aber zu einem negativen Ergebnis. „Allen Beteiligten ist klar, dass gerade in einem dörflich geprägten Umfeld wie Berkersheim das Ortsbild so wenig wie möglich beeinträchtigt werden darf. Der Ortstermin hat aber deutlich gezeigt, dass diese Variante nicht zielführend wäre. Für uns kommt nach derzeitigem Planungsstand lediglich ein Ausbau in der Bahnstraße, beispielsweise mittels einer Omega-Brücke, in Betracht“, sagte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im ■ Ortsbeirat 10, Gero Gabriel. (jr) Für den Traktor zu schmal: Stadtrat Stefan Majer, Ortsvorsteher Robert Lange und Gero Gabriel (v.l.) messen nach. Bild: Rotberg 29 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG AUS DEM RÖMER | STADTTEILE Fraktion vor Ort CDU-STADTVERORDNETE BESUCHTEN HÖCHST Gestärkt durch das Bewusstsein seiner Historie ist Höchst das städtische Zentrum des Frankfurter Westens. Mit dem Mainufer, der Altstadt, dem Schloss, der Justinuskirche, dem Bolongaropalast und einer eigenen Verwaltungsstelle hat sich Höchst identitätsstiftende Eigenheiten bewahrt oder ist dabei, sie wiederzugewinnen. Die CDU will genau diese Strukturen in den Stadtteilen stärken. R egelmäßig sind die Stadtverordneten der CDU-Fraktion vor Ort unterwegs, um aktuelle Projekte vorzustellen, die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu erfahren und bei Problemen im Stadtteil Lösungen zu finden. Diesmal startete der Rundgang am Stadtpark Höchst, wo die geplante Sanierung der Grünanlage und – noch vor seiner offiziellen Eröffnung – der neue Spielplatz vorgestellt wurden. In der Palleskestraße informierte sich die Fraktion über den Baufortschritt der Integrierten Gesamtschule (IGS) West, deren Neubau ab Som- mer 2015 für die Schulgemeinde zur Verfügung steht. Auf der Königsteiner Straße fanden Gespräche mit Einzelhändlern statt, und in der Altstadt standen die Ergebnisse des städtischen Förderprogramms zum Erhalt des historischen Stadtbildes auf dem Programm. Schließlich beschäftigte sich die Fraktion an Ort und Stelle mit der vorgesehenen Umgestaltung der Bolongarostraße. Am Abend standen dann unsere Stadtverordneten Rede und Antwort bei einem öffentlichen Bürgergespräch im Bolongaropalast. ■ (red) Stephan Slachmuylders (2.v.r.), Bezirksleiter des Grünflächenamtes, erläutert die Anlage des neuen Spielplatzes im Stadtpark Höchst. Mit im Bild (v.r.): Stadtrat Peter Mensinger, Stadtrat Markus Frank, Ortsvor steher Manfred Lipp, CDU-Fraktionschef Michael zu Löwenstein und Ortsbeirat Markus Wagner. Bild: Hain BOLONGAROPALAST KANN SANIERT WERDEN MAGISTRAT BEWILLIGT RAUMPROGRAMM Einen großen Schritt zur Sanierung des Höchster Bolongaropalastes hat die schwarz-grüne Koalition getan. Der Magistrat hat das Raumprogramm für das 240 Zimmer große historische Gebäude verabschiedet. Als nächster Schritt folgt nun eine detaillierte Bau- und Finanzierungsvorlage. D Der Bolongaropalast, zwischen 1772 und 1775 im Auftrag der Kaufleute Josef Maria Marcus und Jakob Philipp Bolongaro erbaut. Bild: dpa 30 er im Barockstil erbaute Bolongaropalast ist trotz seiner Eleganz in die Jahre gekommen. Innenräume, Fassade und Dach müssen erneuert werden, ebenso fehlen behindertengerechte Aufzüge. „Die Höchster können beruhigt sein. Der Bolongaropalast wird saniert. Wir stehen als CDU-Fraktion zu dem, was noch Oberbürgermeisterin Petra Roth im Dialog der Planungswerkstätten mit den Bürgern versprochen hat. Mit dem Magistratsbeschluss sind nun alle Voraussetzungen geschaffen, um die von den Höchstern gewünschte kulturelle Nutzung des Bolongaropalastes umzusetzen“, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael zu Löwenstein. Mit dem Raumprogramm hat die Stadtregierung eine aktualisierte Kostenschätzung verabschiedet. Demnach werden 28,15 Millionen Euro für die Sanierung aufgewendet, davon umgeschichtet rund 1,20 Millionen Euro aus Mitteln für die Bauunterhaltung des Römers, um den Veranstaltungssaal im Westflügel zu sichern. Die Verwaltungsstelle Höchst und das Filmtheater Valentin verbleiben im Bolongaropalast. Mit potenziellen zukünftigen Nutzergruppen wurden zahlreiche informelle Gespräche geführt. „Jetzt beginnen die Detailplanungen. Der wunderschöne Bolongaropalast wird auch in Zukunft ein Haus für die Bürger im Frankfurter Westen sein“, so Löwenstein. ■ (jr) März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN | SICHERHEIT |– UNTERTHEMA AUS DEM RÖMER ALLGEMEINES ORTSBEIRÄTE „MEHR POLIZEI AUF STREIFE DIENT DER SICHERHEIT IN DEN STADTTEILEN“ CDU-FRAKTION BEWERTET KRIMINALSTATISTIK D er sicherheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Dr. Christoph Schmitt, bewertet die Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 (PKS) für den Bereich des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main weitgehend positiv. „Die Bilanz kann sich sehen lassen. Sie ist Beweis erfolgreicher Polizeiarbeit in Frankfurt am Main“, so Schmitt. Zwar sei die absolute Anzahl von Rechtsverstößen im stark wachsenden Frankfurt leider mitgewachsen. Viele Teile der Statistik machten jedoch deutlich, dass die Bürger Frankfurts trotzdem immer sicherer leben könnten. Dies gelte insbesondere wegen des deutlichen Rückgangs schwerer Straftaten wie beispielsweise Raub und räuberischer Erpressung. Schmitt begrüßte vor allem die Synergieeffekte, die durch die Zusammenlegung zweier Reviere in Sachsenhausen erzielt wurden. „Weniger Revierverwaltung bedeutet mehr Polizeibeamte auf Streife, und das bedeutet mehr Sicherheit. Die Bürgernähe der Polizei hängt nicht von Reviergrenzen und der Anzahl von Verwaltungsgebäuden und Schreibtischen ab, sondern von der Anzahl gleichzeitig im Einsatz befindlicher Polizeistreifen“, sagte Schmitt. Diese hat sich im neuen 8. Revier durch die Zusammenlegung deutlich erhöht, sodass die Fallzahlen von Sachbeschädigungen, Straßenraub, Diebstahl, insbesondere Fahrraddiebstahl, im Vergleich zu anderen Revieren am stärksten rückläufig waren. „Ich bin sicher, dass sich diese positiven Effekte auch nach der Zusammenlegung des 14. und 15. Reviers im Norden einstellen“. ■ (jr) Für mehr Sicherheit: Polizeistreife in der Friedrich-Ebert-Anlage. Bild: dpa Wechsel in den Ortsbeiräten 2 und 3 TRUTIN UND ZELLER FÜHREN CDU-FRAKTIONEN Dr. Christian Zeller (36) ist neuer Vorsitzender der CDU-Fraktion im Ortsbeirat 2 (Bockenheim, Westend, Kuhwald). Zeller ist selbständiger Rechtsanwalt in einer spezialisierten Anwaltskanzlei. Er folgt auf Dr. Albrecht Kochsiek, der sich ganz auf sein neues Mandat in der Stadtverordnetenversammlung konzentrieren möchte und daher sein Mandat im Ortsbeirat 2 niedergelegt hat. Zeller arbeitet seit 1999 in der JU und der CDU mit. Dr. Christian Zeller Im Ortsbeirat 3 (Nordend) ist Mirko Trutin (22) einstimmig zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt worden. Der bisherige Fraktionsvorsitzende Rainer Krug ist Anfang des Jahres in die Stadtverordnetenversammlung nachgerückt. Zur Vorbereitung der Kommunalwahl im nächsten Jahr möchte Krug durch die Veränderung in der Fraktionsspitze neue Impulse ermöglichen. Mirko Trutin gehört dem Ortsbeirat 3 seit 2011 an und war bereits als stellvertretender Fraktionsvorsitzender aktiv. 2014 legte er den Bachelor of Science in Psychologie an der Technischen Universität Darmstadt ab und studiert aktuell im nachfolgenden Masterprogramm. ■ Mirko Trutin Bilder: privat FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 31 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG AUS DEM RÖMER | SOZIALES Links: Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) nimmt sich viel Zeit für die Bürger. Rechts: Schauten sich um: Ortsvorsteher Robert Lange (Ortsbeirat 10), Stadtverordnete Christiane Schubring, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Römer, Ortsvorsteher Axel Kaufmann (Ortsbeirat 2). FLÜCHTLINGE WILLKOMMEN HEISSEN PREUNGESHEIM ZEIGT, WIE SICH EIN STADTTEIL GUT AUF DIE NEUEN NACHBARN VORBEREITEN KANN Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie unter anderem auch Stadtverordnete und Ortsbeiräte der CDU nutzten am 18. Februar die Gelegenheit, sich die neue Übergangsunterkunft für Flüchtlinge in der Goldpeppingstraße 17 persönlich anzuschauen. F Von Robert Lange, Stadtverordneter und Ortsvorsteher des Ortsbeirates 10 32 iorina und Harmat, zwei junge Frauen der vor Ort in Preungesheim bestehenden starken eritreischen Community, haben schon Zutaten eingekauft. Sie wollen so die Flüchtlinge mit heimatlichen Speisen willkommen heißen. Gerade noch rechtzeitig kann aufgeklärt werden, dass ja jetzt erst einmal der Tag der offenen Tür ansteht, bevor die geradezu dezente, eingeschossige Anlage mit bis zu 80 Flüchtlingen in insgesamt 50 gut isolierten Containern – davon 40 reine Wohncontainer sowie 10 Container für Gemeinschaftsküche, sanitäre und sonstige Nutzungen – belegt wird. Einige Wochen zuvor inspizierte Stadtbezirksvorsteher Wolfram Breitkreuz, von Beruf selbständiger Bausachverständiger, gemeinsam mit dem Ortsvorsteher die Anlage im Apfel-Carré. Beide waren überrascht, dass die fünf Jahre alten Container, die dort vor Ort zwischenzeitlich als Kindergarten und Jugendeinrichtung genutzt wurden, glücklicherweise ohne nennenswerte Veränderungen für die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen geeignet erschienen. Dies ist auch erforderlich, zumal die seit Ende des Zweiten Weltkriegs bestehende hessische Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen aktuell geradezu mit Flüchtlingen aus allen Nähten zu platzen scheint. Es müssen bereits beheizte Zelte eingesetzt werden. Die Belegung der Containeranlage in Preungesheim soll, sagt die Frankfurter Sozialdezernentin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld (CDU), nunmehr sehr schnell erfolgen. Eine Übergangslösung Die aus ihrer Heimat vertriebenen Flüchtlinge kommen vorrangig aus den vier Ländern Syrien, Somalia, Eritrea und Afghanistan nach Deutschland, „auch zu uns nach Frankfurt“, so Daniela Birkenfeld bei ihrer ausführlichen Begrüßung der zahlreichen Bürger und Medienvertreter zum Tag der offenen Tür in der Containeranlage – gemäß Genehmigung der Bauaufsicht für die März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN | UNTERTHEMA | SOZIALES ALLGEMEINES AUS DEM RÖMER Kontakte ❚H eike Seidel-Hoffmann, Flüchtlingsseelsorge Diakonisches Werk, Tel. 069-2475149-3020, [email protected] ❚ Kleiderkammer St. Christophorurs: dienstags 09.30 – 11.00 Uhr außerhalb der Ferienzeit, Tel. Pfarrbüro: 069-954324-0 ✆ nächsten zwei, maximal drei Jahre. Danach wird die Wohnheim GmbH als Grundstückseigentümerin der dort gemäß Bebauungsplan bestehenden Baupflicht nachkommen und ein vier- bis fünfgeschossiges Wohnhaus errichten. Auch eine der jungen eritreischen Frauen aus Preungesheim hat den Tag der offenen Tür zum Anlass genommen und ist wie viele weitere interessierte Bürger in die Containeranlage gekommen, hat sich informiert und ihre Kontaktdaten in eine Liste für freiwillige Helfer eingetragen. Die junge Eritreerin kann zum Beispiel übersetzen helfen und auch sonst Hilfe, wie Begleitung zu Ämter- oder Arztbesuchen oder auch Gespräche für traumatisierte Landsleute, selbst durchführen oder über Dritte als Ansprechpartner bzw. Ansprechpartnerinnen organisieren. Sie berichtet, dass die Eritreer hier vor Ort aus eigener schlimmer Vergangenheit sich sehr gut auf die Situation der Flüchtlinge, überwiegend Christen, einstellen können. Die Eritreer vor Ort sind hier in ihrer großen Mehrzahl sehr gut integriert und haben einen Arbeitsplatz gefunden. Einige haben bereits die deutsche Staatsbürgerschaft erworben und sind mit Kindern bei einem deutschen Fußballverein im Nachbarstadtteil aktiv. F ür Spenden und eine Erstvermittlung von Hilfsangeboten gibt es stadtweit eine Kontaktstelle beim Jugend- und Sozialamt, die tagsüber unter 069-212-34398 erreichbar ist. Wochen besteht großes Interesse in Preungesheim. „Wie wird das werden?“ und „Wie kann ich helfen?“, das sind die überwiegenden Fragen. Starker Rückhalt kommt auch aus den nördlichen Kirchengemeinden. Beispielsweise Pater Anto Batini´c signalisierte sehr früh, dass die Kleiderkammer der katholischen St. Christophorus-Gemeinde konkrete Anfragen in diversen Kleidergrößen befriedigen kann. Kleiderspenden sind dort herzlich willkommen. Sonstige Spenden für die Flüchtlinge sollen vorab jeweils bitte mit der evangelischen Seelsorgerin für Flüchtlinge, Frau Heike Seidel-Hoffmann, nach etwaigem Bedarf und hinsichtlich der voraussichtlich abweichenden Lieferanschrift abgestimmt werden. ■ Die Räumlichkeiten in der Goldpeppingstraße sind für einen vorübergehenden Aufenthalt weitgehend wohnlich und praktisch hergerichtet. Bilder: Karolyi Erfreulich große Hilfsbereitschaft Die allgemeine Hilfebereitschaft der Bürger ist in Preungesheim sowie den benachbarten Stadtteilen als sehr, sehr erfreulich einzustufen. Seit FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 33 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG AUS DEM RÖMER | KULTUR DAS WERTVOLLSTE DOKUMENT DER STADT FRANKFURT FEIERT AUFNAHME DER GOLDENEN BULLE IN DAS PROGRAMM „MEMORY OF THE WORLD“ DER UNESCO Die „Goldene Bulle“, das wertvollste Dokument und zugleich eines der folgenreichsten Privilegien der Stadt, ist in das Welterbe-Programm der Vereinten Nationen aufgenommen. Anlass genug für eine würdige Feier im Karmeliterkloster, dem Sitz des Instituts für Stadtgeschichte. Kriterien idealtypisch. Bereits am 18. Juni 2013 war die in sieben Ausfertigungen überlieferte Urkunde bei einer Konferenz in der südkoreanischen Stadt Kwangju in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen worden. Wirkmächtige Bedeutung Stolz der Stadt: Die Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte, Evelyn Brockhoff, und Kulturdezernent Felix Semmelroth vor der Vitrine mit dem neuen „Welterbe“. Bilder: Dettmar 34 D ie „Goldene Bulle“ gilt als ein „Grundgesetz“ des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und gehört zu den zentralen Zeugnissen deutscher Geschichte. Kaiser Karl IV., der der Stadt viele Privilegien verlieh und bestätigte, sicherte Frankfurt 1356 mit der Goldenen Bulle bis zum Ende des Alten Reiches 1806 den Status als Wahlort der deutschen Könige. „Gedächtnisbildung und Erbe: beide sind Auftrag, von einer Generation zur nächsten“, betonte Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard bei der feierlichen Übergabe der Urkunde zur Aufnahme der Goldenen Bulle in das Programm „Memory of the World“ der UNESCO. Er machte auf die zentrale Funktion kollektiver Erinnerungskultur aufmerksam und erläuterte die Aufgaben der verschiedenen Programme der UNESCO zur Bewahrung des Welterbes. „Nicht Redundanz, sondern Relevanz und vor allem Repräsentanz“ stünden im Fokus bei der Auswahl des aufgenommenen Welterbes. Die Goldene Bulle von 1356 entspricht mit ihrem Rang in der Verfassungsgeschichte diesen Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth (CDU) wies bei dem im Karmeliterkloster veranstalteten Symposion auf die wirkmächtige Bedeutung des Dokuments für die Main-Metropole hin: „Durch die Goldene Bulle fiel Frankfurt eine zentrale politische Funktion zu. Dies hat Auswirkungen bis in unsere Tage.“ Die Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte, Dr. Evelyn Brockhoff, unterstrich die jahrhundertelange Funktion des Stadtarchivs als „verlässlicher Bewahrer“ seines kostbarsten Stückes. Die Stadt Frankfurt ließ sich 1366 ein eigenes Exemplar der Goldenen Bulle ausfertigen. Obwohl das Frankfurter Exemplar zehn Jahre jünger ist als die fünf kurfürstlichen Ausfertigungen von 1356/57, war es rechtlich voll gültig. Da es bei jeder Königs- oder Kaiserwahl zu Rate gezogen wurde, erlangte es als bekannteste und am häufigsten verwendete Ausfertigung der Goldenen Bulle bald das Ansehen eines „Reichsexemplars“. Heute ist es eines der sieben erhaltenen Exemplare, die auf Deutschland und Österreich verteilt sind. ■ (red) Eine CD mit Informationen zur Entstehung der Goldenen Bulle und zu ihrer Rezeptionsgeschichte ist für 10,00 € im Institut für Stadtgeschichte erhältlich. Auch eine Replik des Siegels der Urkunde ist im Institut für Stadtgeschichte für 25,00 € zu beziehen. Replik und CD als Paket kosten 30,00 €. Institut für Stadtgeschichte Münzgasse 9, 60311 Frankfurt am Main Tel.: 069-212-37 914 oder 069-212-38 425 Fax: 069-212-30 753 E-Mail: [email protected] März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN | UNTERTHEMA | GEDENKEN AUS ALLGEMEINES DEM RÖMER DR. ELISABETH SCHWARZHAUPT ERSTE FRAU IN ADENAUERS KABINETT BESCHLUSS ZUM DAUERHAFTEN ERHALT DER GRABSTÄTTE Die CDU-Fraktion hat den Magistratsbeschluss zur Aufnahme der Ruhestätte der 1986 verstorbenen früheren Bundesgesundheitsministerin Dr. Elisabeth Schwarzhaupt auf dem Frankfurter Hauptfriedhof in die Liste der Ehrengräber begrüßt. I mmer wieder wird an Frau Dr. Schwarzhaupt als Vorbild und prägende Persönlichkeit erinnert. Als erste Frau in einem Ministerium der Bundesregierung hat sie in den Sechzigerjahren für eine moderne Gesundheits-, Umwelt- und Verbraucherschutzpolitik gekämpft“, sagte der Fraktionsvorsitzende Michael zu L öwenstein. Elisabeth Schwarzhaupt war die erste Frau in einem Ministerium der Bundesregierung und gehörte von 1961 bis 1966 als Ressortchefin für das Gesundheitswesen den Kabinetten Adenauer und Erhard an. Es wird erzählt, Adenauer habe die Oberkirchenrätin im Kirchlichen Außenamt der EKD gerne etwas altväterlich als „das Kirchenfräulein“ belächelt. Dabei war sie eine sehr populäre und erfolgreiche Ministerin. Harald Ille bilanziert: „Sie hatte Gesundheitspolitik sowohl innerhalb ihrer Partei, aber auch innerhalb der Bundesregierung als wichtiges neues, nicht nur sozial- und sozialversicherungspolitisch definiertes Themenfeld fest etabliert. Seit Elisabeth Schwarzhaupt ist Gesundheitspolitik auch Bundessache, auf ein dezidiert für Gesundheitsfragen zuständiges Kabinettsmitglied konnte bislang kein bundesdeut- scher Regierungschef mehr verzichten. Sie machte den Umweltschutz für sich zur ‚Chefsache‘ und trieb den Verbraucherschutz voran. Gesundheitliche Aufklärung, sogar in Fernsehspots, war für sie essenziell, ebenso verantwortlicher Umgang mit der Natur. Sie ließ die ersten Katalysatoren in die Fahrzeugflotte ihres Ministeriums einbauen, setzte das Detergentiengesetz um und verbot irreführende Arzneimittelwerbung.“ Vereinbarkeit von Familie und Beruf Ihr besonderes Engagement als Mitglied des Deutschen Bundestages für die CDU (von 1953 bis 1969) habe Löwenstein zufolge der Aufhebung der familienrechtlichen Benachteiligung der Frauen gegolten: „Die Verwirklichung des Gleichberechtigungsartikels im Grundgesetz und damit auch das Ziel einer Vereinbarkeit von Familie bzw. Kindern und Beruf im Leben der Frauen war das große Leitmotiv der politischen Tätigkeit von Frau Dr. Schwarzhaupt. In diesem Denken war sie ihrer Zeit voraus, und sie kann heute als eine der Wegbereiterinnen der modernen Gleichstellungspolitik gelten.“ Abschließend betonte der Fraktionsvorsitzende: „Ihrer Heimatstadt Frankfurt am Main ist Elisabeth Schwarzhaupt immer treu geblieben. Wir freuen uns deshalb, dass ihre Grabstätte auf dem Hauptfriedhof zukünftig als Ehrengrab gepflegt und erhalten wird.“ ■ (jr) Elisabeth Schwarzhaupt (1901 – 1986) Bilder: Rohwedder/dpa „In diesem Kreis sind auch Sie ein Herr!“, soll Bundeskanzler Adenauer die neue Kabinettskollegin zurechtgewiesen haben. Im Bild: CDU-Mitglieder des Bundeskabinetts nach ihrer Vereidigung am 14.11.1961 in Bonn. Vorn Vizekanzler Ludwig Erhard, links Verkehrsminister Hans-Christoph Seebohm, oben Sonderminister Heinrich Krone, rechts vor ihm Bundesernährungsminister Werner Schwarz und hinter Erhard Bundesminister Paul Lücke, in der Mitte „Bundesminister“ für Volksgesundheit Elisabeth Schwarzhaupt. FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 35 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG AUS DEM RÖMER | DOM-RÖMER BAUARBEITEN IM ZEITPLAN ZWISCHEN DOM UND RÖMER ENTSTEHEN DIE ERSTEN ALTSTADTHÄUSER Der Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt kommt planmäßig voran. Hinter dem Bauzaun entstehen zurzeit parallel die Erdgeschosse mehrerer Altstadthäuser, unter ihnen beispielsweise das Gebäude Braubachstraße 21 sowie die Rekonstruktion des historischen Rebstock-Hofes (Braubachstraße 19). Zudem setzt sich die CDU-Fraktion für eine Verlegung des Schöppenbrunnens auf den Platz vor der „Goldenen Waage“ ein. D er ursprünglich im 18. Jahrhundert entstandene Rebstock-Hof zählte zu Frankfurts bekanntesten Gasthäusern. Über einem steinernen Erdgeschoss liegen zwei Fachwerkgeschosse, die mit charakteristischen Holzgalerien ausgestattet sind. Weitere Gebäude, an denen bereits gebaut wird, sind zum Beispiel der Neubau von „Haus Schildknecht“ (Markt 18) sowie die Rekonstruktion des Gebäudes „Zur Flechte“ (Markt 20). „Das Projekt liegt gut in der Zeit. In den nächsten Wochen werden die Bautätigkeiten noch zunehmen, dann starten auch die Arbeiten an den übrigen Gebäuden“, erläuterte der Sprecher der CDU-Fraktion für den Dom-Römer-Ausschuss, Thomas Kirchner. Der Zeitplan, das gesamte Areal bis 2017 fertigzustellen, könne nach aktuellem Stand eingehalten werden. Der Schöppenbrunnen an seinem heutigen Standort. Bild: Rotberg CDU-Fraktion schlägt Verlegung des Schöppenbrunnens vor Auf Vorschlag des Gestaltungsbeirats hat die CDU-Fraktion gemeinsam mit dem Koalitionspartner angeregt, den historischen Schöppenbrunnen von der Fried-Lübbecke-Anlage auf den entstehenden Platz zwischen dem Fachwerkhaus „Goldene Waage“, dem Haus am Dom und dem zukünftigen Stadthaus aufzustellen. „Damit befindet er sich wieder in der Nähe seines historischen Standortes, dem Krautmarkt, und stellt mit der Kaiserfigur einen Bezug zum Krönungsweg zwischen Dom und Römer her“, sagte Kirchner. Zum Hintergrund verdeutlichte der Stadtverordnete: „Frankfurt war und ist eine Stadt der Brunnen. Auf der Zeil, in der Fressgass oder auf dem Liebfrauenberg prägen sie das Bild unserer Stadt mit. Viele dieser Brunnen, die einst existentiell für die Wasserversorgung waren, sind mit der brennenden Altstadt im März 1944 untergegangen. Einige jedoch haben den Krieg überstanden und stehen teils an Orten, zu denen sie keinen historischen Bezug aufweisen“. Dies gelte auch für den Schöppenbrunnen mit der Figur von Kaiser Franz I., der – etwas abseits vom Stadtgeschehen und vom Blätterwerk eines Baumes teilweise verdeckt – in einem Wohnhof hinter dem Rathaus sein Dasein fristen müsse. Mit der Wiederherstellung der historischen Grundrisse auf dem Areal zwischen Dom und Römer bestünde nun erstmals seit dem Untergang der Frankfurter Altstadt die Möglichkeit, neben dem Stoltze-Brunnen, der auf den Hühnermarkt zurückkehren wird, auch den Schöppenbrunnen wieder in die Nähe seines Originalstandorts zurückzuholen. „So wird eine Tradition wieder erlebbar, die insbesondere die Frankfurter Altstadt Jahrhunderte lang geprägt hat“, so Kirchner. ■ (jr) 2017 ist sie fertig: Die neue Altstadt. Simulation eines Nachtpanoramas vom Domturm aus. Bild: DomRoemer GmbH 36 März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN | UNTERTHEMA AUS DEMALLGEMEINES RÖMER | RÖMER-RUNDGANG „EIN AKZENT KURZ VOR DER WENDE“ SEIT 1988 ZIERT DER FRANKFURTER ADLER DEN PLENARSAAL Woldemar Lohr und Siegbert Jatzko haben etwas gemeinsam: die schlesische Herkunft. Sie verband den jungen Schreinermeister und den Künstler, die beide 1988 den Frankfurter Adler als wertvolle Intarsienarbeit für den Neubau des Plenarsaals der Stadtverordnetenversammlung schufen. Seitdem blickt er stolz herab auf die Präsidiumsbank, den Magistrat und die 93 Parlamentarier, die den Wählerwillen in der altehrwürdigen Stadt verkörpern. Unter seinen Augen wird Politik gemacht. D er frühere Stadtverordnetenvorsteher Paul Labonté (1984 – 1989) kann sich noch gut erinnern: „Der alte Plenarsaal mit Vorhang und schon leicht verblasstem StyroporWappen hinter den Magistratssitzen war in gewisser Hinsicht unwürdig, immer noch ein Provisorium.“ Der Plenarsaal ist ein Spiegel der Stadtgeschichte. Die erste frei gewählte Stadtverordnetenversammlung, nach der Annexion der Freien Stadt durch Preußen, tagte im Römer 1867 im Saal des Hauses Limpurg (Limpurgsaal). 1919 zog sie in den „Bürgersaal“ um, in dessen oberem Teil sich der heutige Plenarsaal befindet. Im ehemals unteren Teil liegt heute der Magistratssitzungssaal. In der Nachkriegszeit tagte das Stadtparlament im heutigen Stadtgesundheitsamt. 1952 kehrte es aber zurück an den Ort des alten Bürgersaals. Die Pracht der Kaiserzeit war allerdings dahin, der neue Plenarsaal präsentierte sich in schlichter Form und entsprach den Zweckbauten der jungen Bundesrepublik. Durch den Umbau von 1988 kam mehr Licht in den Plenarsaal, und die Anordnung der Sitzreihen wurde deutlich verbessert. Auch gab es jetzt ein Foyer für die Besucher und Arbeitsräume für die Presse. „Alles oder nichts!“ Woldemar Lohr kam zu dem Auftrag, den Adler anzufertigen, durch einen Zufall. Er hatte sich durch die anspruchsvoll gestaltete Schatulle für das Goldene Buch der Stadt empfohlen. Der da- FRANKFURT MAGAZIN | März 2015 Zurück an alter Wirkungsstätte: Woldemar Lohr, Paul Labonté und Siegbert Jatzko (v. l.). Bild: Roessler malige Kammerpräsident und CDU-Stadtrat Horst Abt war auf ihn aufmerksam geworden. „Da hieß es für einen jungen Schreinermeister ‚Alles oder nichts!‘ Diesen Auftrag musste ich gut ausführen.“ Der mit Bezug zum historischen Werk geschaffene Wappenvogel im Plenarsaal trägt für Lohr die Signatur von Kunsttischlerarbeiten in der Tradition der berühmten RoentgenMöbel. „Im Nachhinein ist der Adler in meiner Biographie aber auch eine politische Wegmarke, gewissermaßen ein Akzent kurz vor der Wende 1989“, sagt der ehemalige Innungs-Obermeister. Für Siegbert Jatzko, der aus dem schönen Görlitz stammt und nach seiner Flucht aus der DDR an der Städelschule Freie Graphik studierte, ist Frankfurt zu einer neuen Heimat in Freiheit geworden. Dass er dieser Stadt mit dem kunstvollen Design ihres Wappentieres etwas zurückgeben konnte, erfüllt auch ihn mit spürbarem Stolz. Heute entspricht die Gestaltung des Sitzungssaals der Bedeutung der selbstbewussten Mainmetropole und der Tragweite der Entscheidungen auf der Grundlage eines Milliardenhaushaltes. Einfluss auf die Mehrheiten oder gar auf die Qualität der Debattenreden hat der strenge Blick des Adlers nicht. Aber er ist so gefertigt, dass er ein Sinnbild ist für die Würde des größten hessischen Kommunalparlaments und ein markantes Kennzeichen gewachsener städtischer Selbstverwaltung in Deutschland. ■ (jr) 37 AUCH ZWEIZEILIG LAND EINZEILIG AUS DEM RÖMER | PERSÖNLICHES Nachruf HELMUT FRANK GESTORBEN D ie Frankfurter CDU trauert um den früheren Stadtverordneten und Landtagsabgeordneten Helmut Frank, der am 9. Februar 2015 im Alter von 81 Jahren gestorben ist. Frank gehörte der Union seit 1956 an. Von 1962 bis 1974 war er Vorsitzender der CDU Schwanheim. Als Stadtverordneter im Römer von 1968 bis 1974 und als Abgeordneter im Landtag von 1974 bis 1987 lag ein besonderer Schwerpunkt seines Handelns auf der Umweltpolitik. Mit besonderer Leidenschaft widmete er sich als erfahrener Gewerkschafter in der IG Chemie, Papier, Keramik auch den Arbeitnehmerfragen in der Politik. Helmut Frank war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. (red) ■ DR. WALTER SEUBERT NEUER POLIZEIVIZEPRÄSIDENT STADTVERORDNETER LEGT MANDAT NIEDER Infolge seiner Ernennung zum Vizepräsidenten des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main hat der CDU-Stadtverordnete Dr. Walter Seubert zum 28. Januar 2015 sein Mandat niedergelegt. Neue Aufgaben: CDU-Fraktionschef Michael zu Löwenstein verabschiedet den neuen Polizei vizepräsidenten Dr. Walter Seubert. Als Präsent gab es eine Playmobil-Polizeiwache mit auf den Weg. Listennachfolger Rainer Krug und der neue sicherheits politische Sprecher Dr. Christoph Schmitt (v.l.). Bilder: Rotberg, Arnold, Wachendörfer 38 D er promovierte Jurist Seubert, der bislang als Referatsleiter im Hessischen Innen ministerium tätig war, trat seine neue Stelle als stellvertretender Polizeipräsident am 1. Februar an. Seubert gehörte dem Stadtparlament seit 2001 an. Neben seiner Mitgliedschaft in den Ausschüssen für Soziales, Schule und Verkehr war er seit 2006 Sprecher der CDUFraktion im Ausschuss für Recht und Sicherheit. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael zu Löwen stein bedankte sich bei dem scheidenden Stadtverordneten für seine politische Arbeit im Römer: „Wir verabschieden unseren Kollegen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die CDUFraktion sieht seine Ernennung zum Polizeivizepräsidenten aber als Gewinn für die Stadt, denn nicht nur aus unserer Sicht ist mit Dr. Walter Seubert diese für die Polizeiarbeit in Frankfurt am Main wichtige Position fachlich glänzend besetzt.“ Listennachfolger in der CDU-Fraktion ist Rainer Krug. Der gebürtige Frankfurter ist von Beruf selbständiger Rechtsanwalt und engagiert sich darüber hinaus ehrenamtlich im Vorstand des Sport-Club Frankfurt 1880 e. V. Er ist stellvertretender Kreisvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in Frankfurt sowie im Stadtteil Nordend Vorsitzender des CDU-Stadtbezirksverbandes und Mitglied im Ortsbeirat 3. Neuer sicherheitspolitischer Sprecher der CDUFraktion ist der Stadtverordnete Dr. Christoph Schmitt. Von Beruf Rechtsanwalt und Partner einer international tätigen Sozietät, ist er seit 2011 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und gehört dem Ausschuss für Recht, Sicherheit und Verwaltung bereits an. Er ist zudem seit 2012 Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses. (red) ■ März 2015 | FRANKFURT MAGAZIN MAL SO GESEHEN | POLITIK AUS EINEM ANDEREN BLICKWINKEL FRAGEN DES PROTOKOLLS Von Prof. Dr. Matthias Zimmer MdB Richtig oder falsch? Es geschah im Jahre 1999: Frankreichs Präsident Jacques Chirac begrüßte US-First Lady Hillary Clinton während eines Gipfeltreffens im Weißen Haus mit einem überdeutlichen Handkuss. Bild: dpa B ill Clinton ist kürzlich gefragt worden, wie er sich denn nennen will für den Fall, dass seine Frau Hillary Präsidentin wird: First Husband (erster Ehemann)? Nun ist diese Frage bei Bill Clinton besonders delikat, weil er ja schon einmal Präsident war. Anders aber als in Deutschland, wo ehemalige Kanzler und Präsidenten diesen Titel als Anrede behalten, wird man in den USA nach Ende der Amtszeit wieder Privatmann – also Mr. Clinton. Nach kurzem Überlegen kam Clinton mit einer vergnüglichen, aber doch irgendwie ausweichenden Antwort: „Adam“ wäre gut, denn das sei schließlich der erste Mann gewesen – und dazu noch im Paradies, möchte man hinzu fügen. Nun sind Fragen der Anrede, im weitesten Sinne des Protokolls, keine Petitessen. Das fängt mit der richtigen Anrede an. Wenn jemand einen akademischen Titel hat, ist das noch recht einfach. Was aber, wenn einer nicht nur einen akademischen Titel hat, sondern zwei, und dann noch Kardinal? Oder Bundespräsident? Was kann man weglassen, was wäre eine schwere protokollarische Entgleisung? Die richtige Anrede ist mitunter eine Kunst, aber eine nicht unwichtige, spiegeln sich doch darin gesellschaftliche Stellung, berufliche Hierarchien, akademische Verdienste. Fragen des Protokolls sind Fragen des gesell schaft lichen Umgangs miteinander. Sie sind kein Rechtsanspruch, sondern ein Ausweis der Zivilisiertheit. Sie zeigen, dass auch in einem demokratischen Staat Verdienste anerkannt werden und den Verdienten hervorheben. Sie können zeitlich begrenzt sein (wie etwa ein Amt oder ein Mandat) oder erworben, wie ein akademischer Titel oder eine berufliche Bezeichnung. Sie können sich ändern; die Anreden zu Zeiten landesfürstlicher Herrlichkeit waren weitschweifig und aus heutiger Sicht urkomisch gedrechselt. In einen modernen demokratischen Staat passen sie nicht. Ebenso wenig passt heute die umstandslose Erweiterung des beruflichen oder akademischen Status des Ehemanns auf seine Frau („Küss die Hand, Frau Geheimrat“), zumal es im umgekehrten Fall für den Angesprochenen doch eher peinlich wäre. Die Frau von heute macht ihren Dr. selbst. Fragen des Protokolls spiegeln immer auch gesellschaftliche Entwicklungen. Die kann man aber nicht verordnen. Deswegen wird vermutlich auch die neue Bestimmung der Universität Leipzig, nach der auch alle männlichen Professoren aus Gender-Gründen mit der weiblichen Funktionsbezeichnung anzusprechen seien (also: Herr Professorin), eher Stoff für Satiriker liefern, als allgemein akzeptiert zu werden. Protokoll ist Verhaltenssicherheit. Etikette – kein Selbstzweck Es kann aber auch außer Kraft gesetzt werden, etwa dann, wenn der protokollarisch Höhere auf die ihm zustehende Anrede verzichtet. Ich selbst bin Mitglied in einer Kommission des Deutschen Bundestages, die von der Vizepräsidentin Claudia Roth geleitet wird. Und selbstverständlich ist sie für mich die Frau Vizepräsidentin. Aber kürzlich, bei einem eher geselligen Zusammentreffen, kamen wir ins Gespräch miteinander und sie sagte unvermittelt: „Also, jetzt hör‘ aber mal mit der Vizepräsidentin auf – ich bin die Claudia.“ Das ist allerdings eine andere Geschichte. ■ Mal was anderes sehen! Fotos: E. Isselée, Life on White Entdecken Sie den Großstadt-Dschungel – 4500 große und kleine Tiere in einer grünen Oase mitten in der City Zipfelfrosch Greifstachler Springhase Ostafrikanischer Riesenschnurfüßer www.zoo-frankfurt.de
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