Haushaltsrede - OB Thumann - Stadt Neumarkt in der Oberpfalz

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Es gilt das gesprochene Wort!
Rede
von Oberbürgermeister Thomas Thumann
zum Haushalt 2015
für die Stadtratssitzung am 26. März 2015
Sehr geehrte Bürgermeisterkollegen Herr Löhner und Frau Heßlinger,
meine sehr geehrten Damen und Herren des Stadtrates,
sehr geehrter Herr Leitender Verwaltungsdirektor Graf,
sehr geehrter Herr Verwaltungsrat Tischner,
sehr geehrte Gäste!
Unser Grundgesetz weist den Kommunen eine ganz besondere Bedeutung zu,
nämlich die kommunale Selbstverwaltung.
Dies umschreibt die Aufgabe, dass Kommunen ihre Belange eigenverantwortlich
regeln.
Dies geschieht unter anderem durch die von den Bürgerinnen und Bürgern
gewählten Stadträte.
Im März letzten Jahres wurde in Neumarkt ein neuer Stadtrat gewählt und der
Haushalt, den wir heute vorlegen, ist der erste dieses neu gewählten Stadtrates.
Ich danke daher ihnen, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte ganz herzlich, dass
sie sich vielfach mit dem Haushalt 2015 befasst haben,
etwa in den Referentenbesprechungen am 01. und 03. Dezember 2014,
im Verwaltungs- und Kultursenat am 10. Dezember 2014
und nicht zuletzt im Verwaltungs- und Kultursenat am 03. März 2015.
Mein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Leitenden
Verwaltungsdirektor Graf und Herrn Verwaltungsrat Tischner für die Vorbereitung
und Erstellung dieses riesigen Haushaltskompendiums, das sie wieder wie gewohnt
sehr präzise und mit viel Engagement vorbereitet und in die vorliegende, auch
optisch sehr ansprechende Buchform gebracht haben – herzlichen Dank Herr Graf
und Herr Tischner!
Mit einem Gesamtvolumen von 140,1 Millionen Euro ist es der zweitgrößte
Haushaltsansatz in der Geschichte der Stadt Neumarkt.
Und es ist nach wie vor ein in jeder Hinsicht herausragender Haushalt, mit einer
erfreulichen Einnahme- und Finanzsituation auf der einen und einem enormen
Investitionsvolumenbei Stadt und Stadtwerken von rund 70 Millionen Euro auf der
anderen Seite.
Beides sind Merkmale unserer Neumarkter Stadtpolitik seit Jahren und Jahrzehnten.
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Und da dieses Geld häufig einheimischen oder regionalen Firmen zugutekommt,
betreiben wir auf diese Weise unsere ganz besondere Art einer erfolgreichen
Wirtschaftsförderung!
Ein weiteres ebenso positives Zeichen sind sicherlich die guten
Rahmenbedingungen für Bürger und Unternehmen, die wir mit unseren durchweg im
Vergleich mit Städten ähnlicher Größe und Aufgabenstellung niedrigen Gebühren
und Beiträge sowie mit den Hebesätzen der Steuern bieten – auch dies seit Jahren
und Jahrzehnten.
Die Einnahmesituation, die weiteren Eckdaten und Zahlen wird ihnen Herr Graf im
Anschluss ausführlich erläutern, ich selber möchte mich auf einige Anmerkungen
beschränken.
Meine sehr geehrte Damen und Herren,
auch 2015 setzt sich die große Bautätigkeit in Neumarkt fort und einmal mehr werden
wir als Stadt Neumarkt dabei ein ganz herausragender Bauherr sein.
Mit einem Investitionsvolumen von über 56 Mio. Euro bei der Stadt und rund 14 Mio.
Euro bei den Stadtwerken demonstrieren wir einmal mehr unsere Handlungsfähigkeit
und wir belegen damit eindrucksvoll, dass wir unsere Stadt stetig und mit großen
Schritten voran bringen.
Denken sie nur an den Umbau der Bräugassenschule zur Ganztagesschule, die wir
letztes Jahr begonnen haben und wofür wir alleine heuer im Haushalt 2,6 Millionen
Euro zur Abfinanzierung der diesjährigen Rechnungen stehen haben.
Im Bereich der Theo-Betz-Schule gestalten wir den Pausenhof und den Vorplatz zum
Schießstättenweg hin neu und auch die Anfahrtssituation in der Straße wird völlig
neu geregelt - eine Million Euro schlagen dafür im diesjährigen Haushalt zu Buche.
Auch sonst sind die Schulen – ich möchte fast sagen, traditionell in Neumarkt – ein
großer Posten in unseren Investitionen, aber auch bei den Unterhaltsleistungen.
Hierher gehört auch die Fortführung unserer Arbeiten beim Turnerheim mit der
Sanierung des Altbaus und dem Anbau einer Zweifachturnhalle, gerade für die
Nutzung durch die Schule – immerhin sind dafür in diesem Jahr Kosten von rund 5,6
Millionen Euro abzuwickeln.
Ein ebenso schon traditioneller Bereich Neumarkter Stadtpolitik ist die
Kinderbetreuung – auch hier summieren sich die Ausgaben der Stadt jedes Jahr auf
mehrere Millionen Euro: heuer auf weit über 7 Millionen Euro.
Schon nächste Woche können wir die Einweihung der gemeinsam mit dem Landkreis
errichteten Kindertagesstätte beim Klinikum in der Dr.-Kurz-Straße begehen, bei der
wir von Stadtseite den Bereich der Kinderkrippe mit rund 1,4 Millionen Euro tragen.
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Aber auch im Haus St. Marien entstehen neue Räume für eine Kinderkrippe – als
Stadt beteiligen wir uns mit einem Zuschuss an dieser sinnvollen und guten
Ergänzung.
Die Abwicklung der meisten Kosten für die bereits im letzten Jahr von uns
fertiggestellte Kinderkrippe in Pölling erfolgt mit über 1,5 Millionen Euro ebenfalls im
diesjährigen Haushalt.
Unsere Zuschüsse für die Kindergärten, Krippen und Horte belaufen sich inzwischen
- abzüglich der staatlichen Förderung - auf über 4 Millionen Euro pro Jahr und nimmt
man die weiteren Bausteine unserer Familienpolitik dazu, wie zum Beispiel das
gebührenfreie Vorletzte Kindergartenjahr, wo wir rund 235.000 Euro zugunsten der
Eltern übernehmen, außerdem unsere Förderung des Grunderwerbs für Familien mit
Kindern, das Familienforum usw., dann kann man mit Fug und Recht behaupten:
Neumarkt ist eine familienfreundliche Stadt, die beste Bedingungen bietet!
Gute Bedingungen schaffen wir auch in vielen anderen Bereichen, bei den
Sportvereinen, in unseren Parks und im Freizeitbereich, aber auch für unsere
Feuerwehren, wo wir im Vermögens- und Verwaltungshaushalt insgesamt fast 1,5
Millionen Euro für Anschaffungen, Baumaßnahmen, Reparaturmaßnahmen und
vieles mehr bei den Feuerwehren eingestellt haben.
Der Haushalt 2015 ist wie jeder Haushalt auch dadurch geprägt, dass zahlreiche
Projekte aus Vorjahren im Jahr 2015 fortgesetzt werden.
Dies gilt zum Beispiel für unsere energetische Sanierung des Bürgerhauses mit dem
Anbau von neuen Verwaltungsräumen für Standesamt und Kulturamt daneben, die
wir heuer abschließen werden und wofür alleine in diesem Jahr im Haushalt 2,5
Millionen Euro zu Buche schlagen.
Unser Projekt „Im Kloster“, das wir gemeinsam mit der Evangelischen Kirche und
einem privaten Bauträger realisieren, läuft auf vollen Touren und alleine heuer
werden wir dafür
1,8 Millionen Euro an Kosten haushaltsmäßig abrechnen.
Im Bereich der Jurahallen führen wir gerade die Brandschutzsanierung durch, damit
sie nach der Ertüchtigung auch weiterhin für Veranstaltungen zur Verfügung stehen:
1,8 Millionen Euro sind in den Haushalt 2015 dafür eingestellt.
Ein großer Brocken unserer städtischen Investitionen sind jedes Jahr die Ausgaben
im Bereich des Tiefbaus.
Augenfälligste Tiefbaumaßnahme ist sicherlich im Moment unsere
Gesamtmaßnahme im Bereich Unteres Tor, wo wir derzeit die Passage errichten und
die Straßenbauarbeiten laufen, insgesamt rund 20 Millionen Euro sind dafür und alle
im Umfeld angesetzten Maßnahmen veranschlagt worden – davon stehen heuer 9,5
Millionen Euro im Haushalt zur Kostendeckung bereit.
Aber auch sonst erweist sich der Bereich des Tiefbaus als Aufgabengebiet, in dem
auch heuer wieder Millioneninvestitionen anstehen,
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zusammen mit dem Unterhalt summieren sie sich im Haushalt 2015 auf stolze 27,5
Millionen Euro:
Ich erinnere nur beispielhaft an die Maßnahmen an der Kläranlage, für die heuer 2,5
Millionen Euro im Haushalt stehen und wo wir eine Schlammentwässerungsanlage,
die Ertüchtigung der Gasverwertung, die Erneuerung der Rechenanlage, die
Verbesserung der Belüftung und ähnliches umsetzen – alles mit dem Ziel, eine
weiterhin hocheffiziente und künftig sogar energieautarke Kläranlage zu erstellen.
Hinzu kommen im Tiefbau Mittel für zahlreiche Kanalbaumaßnahmen,
Regenüberlaufbecken, Stadtteilerschließungen, Straßenneubau und –sanierungen,
den Hochwasserschutz, für Brückensanierungen, für Lärmschutzwände und vieles
mehr.
Dazu zählen auch die Maßnahmen, die wir im Zusammenwirken mit dem Landkreis
im Umfeld des Neubaus vom WGG erstellen:
den Umbau und die völlige Neugestaltung des Parkplatzbereiches bei der IKK
und die Erschließung des WGG’s überhaupt.
Hier beteiligen wir uns von Stadtseite jeweils an den Kosten – ein weiteres Zeichen
dafür, dass die Stadt und der Landkreis gut zusammenwirken und kooperativ
Lösungen für anstehende Sachlagen finden.
Dies hoffe ich natürlich auch im Hinblick auf unsere Überlegungen zum
Ganzjahresbad, wofür wir heuer rund eine Million Euro für Planungskosten im
Haushalt vorgemerkt haben.
Vieles ließe sich hier noch anführen, was wir in diesem Jahr anpacken wollen bzw.
bereits begonnen haben,
etwa der Bau eines Mehrfamiliengebäudes im Bereich Rainbügl/Entengasse,
der Wohnungsbau im Bereich Petry Apparatebau,
die vor wenigen Tagen beschlossene Erhöhung der Zahl der Unterkünfte für
Obdachlose im Bereich Goldschmidtstraße,
die Dachsanierung bei der Stadtbücherei oder die Sanierung der Kapelle in
Lippertshofen, die Zuschüsse für Sportvereine oder Ausgaben für unsere Park- und
Gartenanlagen.
Es ist eine lange Liste an Investitionsvorhaben, die wir mit einem Haushaltsansatz
berücksichtigt haben – wie erwähnt bei Stadt und Stadtwerken insgesamt 70
Millionen Euro.
Im Hinblick auf unsere Investitionen möchte ich zum Abschluss einmal klarstellen,
dass wir die Investitionsquote, die wir im Haushalt ja immer im Voraus ausweisen
und die heuer über
56 % beträgt, in den Vorjahren zwar nicht völlig, aber zu sehr großen Teilen erreicht
haben:
Im Haushaltsjahr 2012 etwa hatten wir bei der Abrechnung eine tatsächliche
Investitionsquote von 52,26 % und im Jahr 2013 eine tatsächliche Investitionsquote
von 46,83 % erreicht.
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Dass dies jeweils im wahrsten Sinne des Wortes herausragend hohe
Investitionsquoten sind, zeigt z.B. der Vergleich mit dem Durchschnitt der
bayerischen Kommunen, der bei 22 % liegt.
Dies beweist für mich eines ganz deutlich: wir sind eine investitionsfreudige und
tatkräftige Kommune!
Der Haushalt selber ist nur der Rahmen und das Rüstzeug dafür, dass wir – sie und
ich - in diesem Jahr Entscheidungen treffen und Projekte in die Umsetzung bringen
können.
Dieses Rüstzeug wollen wir uns heute geben und ich appelliere an sie, diesem
Haushalt, der in sich eine große Ausgewogenheit widerspiegelt und der auf einem
nach wie vor soliden und weit aus der Masse der Kommunen herausgehobenen
finanziellen Fundament ruht, zuzustimmen.
Auf diese Weise können wir die Zukunft unserer Stadt weiterhin so positiv gestalten,
wie wir es in der Vergangenheit so erfolgreich getan haben.
Vielen Dank!
Thomas Thumann
Oberbürgermeister
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