LEVERKUSEN 27 Samstag/Sonntag, 28./29. März 2015 Kölner Stadt-Anzeiger Krautmacher freut sich aufs Heimspiel SPITZENGEHÄLTER Besoldung des OBs wird zum KONZERTE BanddesgebürtigenSchlebuschersmöchtemitder„HöhnerRockin’Roncalli“-ShoweineTraditionetablieren Maßstab VON FRANK WEIFFEN Henning Krautmacher – Aushängeschild, Überzeugungsgrinser und Sänger der kölschen Mundartband De Höhner – war sogar im eiskalten Obergeschoss des Wasserturms binnen Sekunden auf Betriebstemperatur: „Dat wird mal widder ein Heimspiel für mich“, sagte der gebürtige Schlebuscher über das Gastspiel der Band im kommenden Mai in Opladen. Dann fände die „Höhner Rockin’ Roncalli“-Show nach 2011 ja schon zum zweiten Mal in Leverkusen statt. Das sei dem kölschen Gesetz nach Tradition. „Also müssen wir dann auch noch ein drittes Mal kommen. Und dann ist es Brauchtum und wir sind wirklich jedes Jahr hier zu Gast.“ So schnell kann es gehen, wenn diese Hühner einmal losgelassen sind. Wie eine Familie Überhaupt war die Band, die in voller Besetzung nach Bürrig gekommen war, um diese Pressekonferenz mit Top-Aussicht abzuhalten und ein bisschen Werbezirkus für die eigene Zirkusshow zu machen, gut drauf. Die Musiker machten Witzchen wie eine jugendliche Rasselbande. Sie hatten ihre Bühnenklamotten angelegt – geschneidert von der Kölner Modedesignerin Maria Lucas – und schwärmte von der seit 15 Jahren bestehenden Zusammenarbeit mit den Artisten des Zirkus Roncalli. Wie eine Familie sei das, sagte Schöne Aussichten mit Janus Fröhlich, Peter Werner, Henning Krautmacher, Hannes Schöner, Jens Streifling, John Parsons (v.l.). Foto: Krieger Krautmacher. Mit gemeinsamem Grillen und Alte-Freunde-Wiedersehen und allem Drum und Dran. Und sowas spreche sich rum: Mittlerweile würden sich internationale Spitzenkünstler der Manege geradezu darum reißen, bei der von den Höhnern mit Musik unterlegten Show mitzumachen. Auch in diesem Jahr warteten nun so einige Überraschungen und Sensationen auf die Zuschauer, die die Wahl haben zwischen acht Shows, betonte Bassisten-Hüne Hannes Schöner: Seifenblasenkünstler Burl The Bubble Guy sei ebenso dabei wie der legendärer Clown Andrey Jigalov oder die Artistin Marina Sakhokiia. Und von den Höhnern gebe es gar neue Musik, verriet Gitarrist John Parsons – denn neu sei ja auch das Motto der Show: „Sternzeiten“. Ein künstlerischer Ritt durch die Jah- reszeiten, zu der Schlagzeuger Janus Fröhlich jeden Abend mit dem Fahrrad von Köln aus anreisen will, „weil es bis zur Schusterinsel so schön an der Wupper entlanggeht“. Apropos Fröhlich: Für ihn und Keyboarder Peter Werner – die letzten verblieben Ur-Hühner – gehören die Auftritte zu den letzten als Stammbesatzung der Band. Sie hatten jüngst angekündigt, kürzer treten zu wollen. Ein Grund mehr also, sich im Mai auf den Weg nach Opladen zu machen. Karten für die Shows vom 13 bis zum 24. Mai im Roncalli-Zelt auf der Opladener Schusterinsel (jeweils mittwochs bis sonntags, samstags und sonntags Familienshows) sind ab sofort überall erhältlich und kosten zwischen 22 und 59 Euro. www.hoehner.rockin-roncalli.de Knapp 127 000 Euro hat Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn gemäß seiner Besoldungsgruppe B9 im Jahr 2014 brutto verdient. Das weist eine öffentliche Information an den Stadtrat routinemäßig aus. Mehr als doppelt so viel sollen die Vorstände oder Geschäftsführer von städtischen Unternehmen, Betrieben und Beteiligungen in Zukunft nicht mehr verdienen. So hat es der Stadtrat auf einenAntrag der SPD hin in dieser Woche beschlossen. Bestehende Beschäftigungsverhältnisse sind nicht betroffen; die Regelung gilt nur für die Neubesetzung von Chefposten. Oliver Ruß (SPD) nannte im Rat einen Bericht des Fernseh-Magazins „Monitor“ im vergangenen November als Auslöser dieses Antrags. Darin war das Spitzengehalt des Leverkusener Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Manfred Herpolsheimer als überzogen hoch kritisiert worden. Es gehe der SPD aber nicht um Futterneid, sondern um ein nachvollziehbar stimmiges Einkommensgefüge, so Ruß. Buchhorn selbst stellte in der Ratssitzung klar, dass es aktuell nur drei Fälle gebe, in denen das Bruttojahresgehalt mehr als 100 Prozent über seiner Besoldung liege. „Es sind drei Fälle – aber alle in nur einem Unternehmen.“ Womit klar war, dass der dreiköpfige Sparkassenvorstand gemeint war. Die Ratsentscheidung für den SPD-Antrag fiel einstimmig. (ger) Burnout und was wirklich dahinter steckt MEDIZIN Erschöpfungssyndrome sind laut Experte Christoph Florange bereit seit 1850 bekannt VON MIRIAM BETANCOURT Von dem Phänomen der Modekrankheit Burnout hält der Leiter der Klinik Wersbach nicht viel. „Ich bin der Meinung, dass Burnout keine Krankheit ist. Burnout ist entweder ein Vorläufer der Depression oder bereits eine manifes- te Depression“, sagte Dr. Christoph Florange. Burnout sei halt schicker als Depression. Der Mensch mit einem Burnout könne sagen: „Ich habe so viel von mir gegeben. Da ist es nicht verwunderlich, dass ich nicht mehr kann.“ Bei der Depression dagegen werde man niedergedrückt. Das sei viel negativer besetzt. Auch wenn sich Burnout modern anhöre, neu sei es auf jeden Fall nicht. „Die Medizin beschreibt Erschöpfungssyndrome bereits seit 1850. Dieses Phänomen kommt immer dann zum Vorschein, wenn es zu großen Umbrüchen kommt“, so der Chefarzt. Mitte des 19. Jahrhunderts sei es die Industrialisierung gewesen, Anfang der Nuller-Jahre habe immer mehr Computerarbeit Einzug ins Berufsleben gehalten, und jetzt litten die Menschen unter der zunehmenden Beschleunigung, sagt Florange. Das mache Stress und langfristig krank. Stress an sich ist laut Florange nichts Schlechtes. Er helfe uns, bei veränderten Umweltbedingungen unsere Fähigkeiten zu mobilisie- Veranstaltung Der „Leverkusener Anzeiger/Kölner Stadt-Anzeiger“ veranstaltet am Montag, 13. April, um 19 Uhr in der BayArena eine Podiumsdiskussion zum Thema Burnout. Es sprechen Dr. Christoph Florange von der Klinik Wersbach, der TCM-Heilpraktiker Sebastian Kütter und die Diplompsychologin Alexandra Miethner. Das Forum moderiert Redakteurin Miriam Betancourt. Einlass ist um 18.30 Uhr am Eingang VIP West in der PremiumLounge. Die Karten kosten 12.55 Euro. KölnTicket-Hotline ☎ 0221/2801 (mbc) www.koelnticket.de ren. „Der Neandertaler etwa kam unter enormen Stress, wenn ein Wolf auftauchte. Der Stress half ihm, möglichst schnell wegzulaufen. Danach konnte er sich wieder entspannen.“ Diese Erholungszeiten entfielen heutzutage. „Wir müssen nicht mehr vor dem Wolf weglaufen, sondern vor dem Handy“, so Florange. Chronischer Stress entstehe immer dann, wenn der Mensch das Problem nicht lösen könne. Folgen können zu hoher Blutdruck, übersteigerte Herzfrequenz, Schlafstörungen und Magen-Darmstörungen sein. Auch das ständig überreizte Nervensystem wird geschädigt. „Bei dem einen Menschen ist die Belastungsgrenze schneller erreicht als bei anderen. Jeder Mensch kann Stress anders ertragen.“ Ist das Kind aber erst einmal in den Brunnen gefallen, hilft laut Florange nur eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten. „Bei mittleren und schweren Depressionen muss ich beides kombinieren. Trotzdem wird in vielen dieser Fälle nur mit Psychotherapie behandelt. Doch damit geht es den Patienten einfach nicht besser. Da gibt es ein großes Informationsdefizit“, warnt Florange eindringlich. Darum sollten sich Betroffene nicht nur einen Psychotherapeuten suchen, sondern brauchen auch einen Psychiater oder Nervenarzt, der Medikamente verschreiben kann. Von CoachingAngeboten ohne ärztliche oder psychologische Qualifizierung rät Florange ab: „Da tummelt sich viel Christoph Florange erläutert Ursachen für Burnout. Foto: Berg Zweifelhaftes in der Szene.“ S AG E N S I E J A U N D MACHEN SIE MIT KRAFT TEST 2015 Wir suchen für unsere Studios je 50 Personen für den Krafttest 2015. Alle Teilnehmer trainieren ab dem 13. April 3 Monate für 49 Euro. Bewerben Sie sich bis zum 31. März: kieser-training.de/krafttest Hilden Leverkusen-Opladen Mühlenbachweg 12 | Tel. (02103) 967 601 Zur Alten Fabrik 6 | Tel. (02171) 34 30 60 MH Krafttraining GmbH & Co. KG BIZEPS RÜCKEN NACKEN MH Krafttraining GmbH & Co. KG
© Copyright 2025 ExpyDoc