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Historische
Landtechnik
Ausgabe 1/ 2015
Seit 1982
Österr e i c h
Vereinsnachrichten um die Entwicklung der Landtechnik
Titelbild: Zeigt eine frühe Aufnahme einer Dreschmannschaft für das Stift Melk (1913).
Frühjahr 2015/ Nachzulesen auf: www.hltoe.at
Mitglied beim:
Österreichischen Motor-Veteranen-Verband
Bundesverband Historische Landtechnik Deutschland
Historische Landtechnik Österreich
Editorial/ Inhaltsübersicht
Herzlich Willkommen im
neuen Jahr und in den dritten Vereinsnachrichten. Die
Gründe für die Verzögerung
dieser Ausgabe liegen vorrangig in
meiner Reise nach
Südostasien. Dabei habe ich
mir einfach eine mehrwöchige Auszeit genommen um
Felix Höbarth
über einige Dinge nachzudenken oder eben über einige Dinge nicht mehr nachzudenken.
Klarerweise habe ich auf Sie, lieber Leser nicht vergessen
und Ihnen das unten gezeigte Bild eines interessanten Einachsschleppers mitgebracht. Das Foto entstand im Nordosten
Thailands, in der Provinz Mae Hong Son, an der Grenze zu
Myanmar (auch Birma oder Burma).
Die Beiträge dieser Ausgabe können sich wahrhaft sehen
lassen. Herzlichen Dank an die Autoren für deren Texte
und Bilder. Albert Kühnstetter beschreibt uns seine Reise
nach Frankreich, Jörg Müller lässt uns an seinen Verkaufsobjekten teilhaben und Otto
Riesinger erzählt von früher.
Dazu kommt die Story um
den 15er Steyr und seine Anbaugeräten und die Geschichte
um das in Oberösterreich produzierte Motormuli.
Chefredakteur
Aus dem Inhalt:
Der Steyr Typ 80 (Seiten 4 bis 7)
Marktplatz (Seiten 8 und 9)
Motormuli (Seiten 12 und 13)
Treffen in Frankreich (Seiten 16 bis 21)
Jubiläum Erfolgsmodelle (Seiten 26 und 27)
Wenn Sie unsere Zeitung abonnieren möchten, treten Sie
einfach dem Verein Historische Landtechnik Österreich
bei. Die Mitgliedschaft und das Mitwirken am Verein wollen wir Ihnen hiermit auch anbieten. Besuchen Sie unsere
Homepage, nehmen Sie Verbindung auf und alles weitere
passiert dann schon. Eins ist sicher: Wir freuen uns auf Sie
und nehmen jede Bereitschaft zur Mitwirkung sehr dankbar
an. Letztlich geht es den Statuten entsprechend um den Erhalt historischer Landtechnik, deren Maschinen und um die
Förderung des Museums im Schloss Leiben.
Bild oben: Der Yanmar TF85LM Einachsschlepper mit
wassergekühltem Einzylinder-Dieselmotor leistet knapp 10
PS. Das internationale Maschinenbauunternehmen wurde
1912 in Japan gegründet und baut seit 1966 auch kleinere
Traktoren in Thailand. Die Gummireifen werden wie hier
am Foto nur aufgesteckt um Straßen und Wege beim Anund Abtransport zu entlasten.
Viel Spaß beim Lesen, bleiben Sie gesund und empfehlen
Sie uns ruhig weiter. Ihr Felix Höbarth.
Vortrag ÖMVV zur Fiva ID-Card
am Ostermontag 11 Uhr 30
im Vortragsraum Schloss Leiben
Impressum: Herausgeber und Redaktion: Verein Historische Landtechnik Österreich,
Schlossstrasse 4, 3652 Leiben
Email: [email protected], Internet: www.hltoe.at
Fotos: soweit nicht anders angegeben: Archiv BOKU Wien, Inst. f. Landtechnik, Erscheinungsort: Leiben, Erscheinungsjahr 2015
Chefredakteur & Layout: Felix Höbarth
Offenlegung (gem §25 Mediengesetz):
Wir verfolgen eine redaktionell unabhängige Berichterstattung rund um die Entwicklung der Landtechnik und behalten uns vor,
Texte abzuändern, anzupassen oder zu kürzen.
Historische Landtechnik Österreich
Der Obmann
Nach den ausschließlich positiven Rückmeldungen zu den Vereinsnachrichten
vom vergangenen Jahr haben wir beschlossen, weiter zu machen und 2015 wieder
zwei Ausgaben herauszugeben. An dieser Stelle gleich ein Dankeschön an all jene,
welche interessante Beiträge geliefert haben und an den Chefredakteur, der diese
zu einer qualitativ hochwertigen Zeitung zusammen gefügt hat.
Zu erwähnen sind natürlich auch die Firmen, welche uns finanziell unterstützen und
damit einen wesentlichen Grundstein zur Realisierung dieses Druckwerkes legen.
Diese Firmen (siehe Inserate) sollten wir auch in unseren Kaufentscheidungen bevorzugt einbinden, damit sie uns noch lange erhalten bleiben. Ganz nach dem Motto eine
Hand wäscht die andere oder leben und leben lassen.
Obmann Martin Trausnitz
Vereinen, welche Interesse haben in künftige Ausgaben eingebunden zu werden, bieten
wir an, uns Beiträge zu liefern. Auf unserer Homepage (www.hltoe.at) können die Vereinsnachrichten gelesen oder kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden. Zu unseren Selbstkosten können Vereine auch die Vereinsnachrichten in
Papierform von uns beziehen. Haben Sie Fragen dazu,
schreiben Sie uns unter [email protected] oder wählen Sie Bild unten: Aus dem Familienarchiv Karl Krischka.
0664 73 75 46 06.
Nun zu unseren Vorhaben im Jahr 2015:
Der Beitritt des HLTÖ zum obersten Dachverband aller Oldtimersparten Österreichs, dem Österreichischen
Motor-Veteranen-Verband (ÖMVV) im Jänner 2015
war unser erster Schritt im noch jungen Jahr.
Mit der Holzwurmbekämpfung im Körnerbodentrakt
des Museums wurde bereits begonnen und wir hoffen
damit bis Ende Februar fertig zu sein. Danke hier an Ernst Willi Böhm und seine freiwilligen Helfer. Wir beginnen Anfang
März mit dem Frühjahrsputz im Museum und - soweit umsetzbar - mit einer teilweisen Erneuerung der Wandbilder.
Am Ostermontag, dem 6. April, starten wir mit der Saisoneröffnung, dem Oldtimertreffen und der Präsentation der
neu gewählten Traktorkönigin motiviert in die neue Saison. Eine neue Broschüre von unserem Autor Karl Krischka zum
Thema Österreichische Landtechnik 1947 bis 1965 ist im Entstehen und wird im Frühjahr diesen Jahres erscheinen. Beim
25-jährigen Bestandsjubiläum des Landtechnik-Museums im Schloss Leiben im Jahr 2016, möchten wir eine Sonderausstellung eben zu diesem Thema gestalten. Die Präsentation des Kalenders Erfolgsmodelle 2016 findet am 11. Oktober statt.
Zwischen diesen Terminen sind gesellige Ausfahrten zu Oldtimertreffen und ähnlichen Veranstaltungen und der Vereinsausflug geplant. Alles Gute, Frohe Ostern und viel Spaß und Erfolg im neuen Oldtimerjahr. Euer Martin Trausnitz.
Wir empfehlen:
Hier finden Sie alles über Old- und Youngtimer sowie
Fahrberichte, Hilfen und Kaufberatungen, Quellen von
historischen Ersatzteilen und auch Infos zur
Restaurierung.
Museum Schloss Leiben
Ein Erfolgsmodell aus den 1950er Jahren
Der Steyr Typ 80
Vielseitige Verwendbarkeit und zuverlässige Einsatzbereitschaft sicherten
den Steyr-15PS-Traktoren einen hohen Stellenwert in Österreich.
Er war für die Mechanisierung auch
kleinerer Bauernwirtschaften gedacht
und folgte ab dem Jahre 1949 dem SteyrDiesel-Traktor Typ 180 mit 26 PS. Die
Zielgruppe, die angesprochen werden
sollte waren demnach die kleineren Betriebe im Hügel- und Bergland. Der sparsame Verbrauch, die robuste und einfache
Konstruktion sowie die relativ geringen
Anschaffungskosten überzeugten den
rechnenden Landwirt. So gelang es, dass
bis zum Jahre 1964 viele Tausend Stück
gebaut wurden.
Der bewährte Einzylinder-Diesel-Motor
leistete zunächst 13 PS bei 1500U/min.
Danach wurde die Motorleistung auf
15 PS gesteigert. „Seine äußerst stabile
Bauweise, die niedrige Drehzahl und seine Unempfindlichkeit gegenüber rauhem
landwirtschaftlichen Betrieb gewährleisten so gut wie unbegrenzte Lebensdauer“, versprach damals der Hersteller. Die
ersten Modelle waren mit Untenauspuff,
Trockenluftfilter und einer Kurbel zum
Starten ausgestattet, bald waren allerdings Obenauspuff und Ölbadluftfilter
Standard und hydraulisches Hubwerk
sowie elektrischer Anlasser optional erhältlich. Bild oben: Deckblatt eines frühen Prospektes der Steyr-Daimler-Puch
Produktion.
Historische Landtechnik Österreich
Zur serienmäßigen Ausrüstung gehörten bei den 15er Traktoren vom Typ
80 von Beginn an eine 6-Volt-Lichtanlage, eine Zapfwelle, die Differentialsperre, die Sitzkotflügel und ein Zapfwellenschild.
Typ 80a
Für den Einsatz in Ebenen und Hügelland bot Steyr den Typ 80a. Durch
seine größere Bodenfreiheit eignete
sich dieser Allzwecktraktor zur
Pflege aller, auch hochgewachsener Hackfrüchte. Ihn zeichneten im Gegensatz zum Typ
80 die verstellbare Spur und die
Radschutzbügel aus.
Typ 80s
Für den Betrieb in Reihenkulturen schuf
Steyr den Typ 80s mit einer Breite von
nur 1.100 mm. Der mit Sitzkotflügeln
ausgestattete Traktor unterschied sich
sonst kaum vom Typ 80. Durch Umdrehen der Räder war es möglich, den
Traktor auf Normalspur umzubauen.
Bild oben: Zeigt den Steyr Typ 80a der
vorwiegend im ebenen oder im Hügelland als
Hackfruchttraktor zum Einsatz kam.
Bild Mitte: Zeigt den Typ 80 mit dem Kartoffelroder
aus dem Angebot der Steyr-Geräte-Reihe.
Bild unten: Traktor Typ 80s bei der Bodenbearbeitung in Reihenkulturen.
(Alle Bilder Quelle: BOKU Wien, Inst. f. Landtechnik)
Fahrwerk:
Motor, Getriebe und Hinterachse bildeten einen gemeinsamen Block. Die
Vorderachse hing zur Anpassung an alle
Bodenunebenheiten pendelnd auf. Die
Bremsen wirkten auf die Hinterräder,
wobei die Fußbremse auch auf jedes
Hinterrad einzeln wirkend, als Lenkbremse verwendet werden konnte. Die
serienmäßige Differentialsperre gestattete selbst unter ungünstigsten Bodenverhältnissen einen störungslosen Betrieb auf dem Felde.
Wunschausrüstungen:
Jeder Traktor entsprach erst dann seinem Zweck, wenn er die vielfältigen
land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten ganz erfüllen konnte. Die Steyr-Geräte-Reihe und das Steyr-Agrar-System
machten die Traktoren damals zu wertvollen Mitarbeitern. Eine Fülle von Zu-
satzgeräten stand somit zur Verfügung,
deren einfache Handhabung die Vielseitigkeit erst begründete. Steyr versprach
einen einheitlichen Anbau an eine Dreipunktaufhängung, mechanisches Heben und Senken der Geräte durch das
hydraulische Hubwerk und stets gleichmäßige Arbeitstiefe durch die Stützrolle.
Die Steyr-Geräte-Reihe bot neben dem
Anbaumähwerk auch zwei verschiedene
Seillängen für die Anbauseilwinde, den
Kartoffelroder, eine Riemenscheibe und
den Riemenscheibenbock für das hydraulische Hubwerk. Das Steyr-AgrarSystem bot darüberhinaus eine große
Anzahl landwirtschaftlicher Geräte, die
in Zusammenarbeit mit anderen Firmen
entwickelt und auf den speziellen Betrieb
auf Steyr-Traktoren abgestimmt waren.
Museum Schloss Leiben
Das Steyr-Agrar-System
Aus dem Vereinsarchiv
Um das damalige Angebot an Zusatzgeräten für den Typ 80 näher zu beleuchten und darauf hinzuweisen, dass der
Unterschied zwischen dem Steyr-Agrar-System und der Steyr-Geräte-Reihe darin bestand, dass bei Erstgenanntem
die Herstellerfirmen andere als Steyr waren, möchten wir dem Thema diese Seiten widmen.
Grundsätzlich bot das Steyr-Agrar-System zu den
Typ 80 Traktoren eine Vielzahl an Beetpflügen.
Diese waren einscharig, wie der Kehr-Drehpflug
oder mehrscharig. Dabei konnte die Arbeitstiefe
und die Arbeitsbreite variiert werden. Winkelpflüge, sowie Scheiben- und Schmetterlingseggen
standen ebenso im Programm wie Vielfachgeräte
für die Kartoffel-, Rüben- oder Maisernte. Die
Anbauteile versprachen wertvolle Hilfe beim Lochen, Zudecken, Häufeln oder Hacken. Auch Spezial-Vielfachgeräte für den besonderen Einsatz in
Wein- oder Hopfenkulturen wurden angeboten.
Weiters finden sich in den Unterlagen:
Maschinen zum Düngen:
Tellerdüngerstreuer für Handelsdünger 2m, Universalstreuwagen 2t sowie Gülle- und Beregungswagen
Maschinen zur Bestellung:
Universal-Mähmaschine 2,5m, halbautomatische Kartoffel- Legemaschine zweireihig und eine vollautomatische Kartoffel- Legemaschine, auch zweireihig
Schädlingsbekämpfungsgeräte:
Spritzgerät Kondensator 8m, Spritzgerät Bauernfreund
8m und ein Universalgerät Atomator, ebenfalls bis 8m
Breite
Erntemaschinen:
Anbaumähwerk (Mittelschnitt) 1,35m, Wenderechen
2m, Gabel-Heuwender 2,1m, Korbrechen 2,5m, Kartoffel-Roder einreihig, Vielfachgerät zum Rübenroden
(zwei- und dreireihig) und Kartoffelroden (zweireihig)
Transportgeräte:
Anhänger für 1,5 bis 3,5t (ein- und zweiachsig),
Triebachsanhänger für 1,5 bis 3t, Ladepritsche, Seilwinde für die Land- und Forstwirtschaft mit 1.200kg
Seilkraft, Holzzange, Gitterräder „Reform“, Gleitschutzkette „Blitz“, Universal-Anhängevorrichtung
bzw. Ackerschiene
Bild oben: Das Deckblatt eines frühen Prospektes zeigt
einen Typ 80 mit Anbau-Kultivator.
Bild rechts: Steyr Typ 80 beim Heueinführen.
Historische Landtechnik Österreich
Mitgliederservice zur Unfallverhütung
Tipps und Tricks
In dieser Ausgabe wollen wir das schon 30 Jahre alte Merkblatt der
AUVA in Erinnerung rufen. Dieses Lehrmittel beschäftigt sich mit der
schleudersicheren Führung der Andrehkurbel an Verbrennungskraftmaschinen. Ein Thema, das solange wir mit Andrehkurbeln zu tun haben
immer aktuell sein wird.
Die von Hand zu bedienenden,
abnehmbaren
Andrehkurbeln
an
Verbrennungskraftmaschinen verursachen immer wieder
schwere Verletzungen. Diese
werden nicht, wie fälschlich angenommen wird, zum Großteil
durch Zündungs- oder Kompressiosrückschläge verursacht, sondern meist durch Abrutschen und
Wegschleudern der unzureichend
geführten Kurbel.
Im Merkblatt M16 werden zudem
jene Ausführungen beschrieben,
die gefährlich sind und klarerweise auch jene Sicheren mit
Mitnehmerzapfen oder Mitnehmerklaue. Hand aufs Herz!
Denken Sie daran und schützen
Sie sich selbst.
Skizze rechts: Diese Ausführung ist gefährlich, weil sie keine schleudersichere Führung ermöglicht.
Skizze rechts unten: Sichere
Ausführung für Kurbeln mit Mitnehmerzapfen.
Bilderleiste oben: Zeigt eine Reihe weiterer Anbaugeräte aus dem Steyr-AgrarSystem.
Museum Schloss Leiben
hltoe.at
ANZEIGEN
MARKT
Gesucht - Gefunden - Getauscht
Diesmal aus der Sammlung Jörg Müller
Bild rechts:
Case 65HP Dampfmaschine
Baujahr 1923
€ 35.000.-
Bild oben: Hanomag Typ R 16,
Baujahr 1951, ohne Typenschein,
Zollpapiere vorhanden, Restaurierung vor ca. 15 Jahren,
Preis € 3.500.(Martin Trausnitz 0664 73754606)
Bild links:
Oliver Super 88
Baujahr 1952
restaurierter, toller Zustand
leider nicht billig € 9.500.(Alle Preise verhandelbar)
ANFRAGEN & INFO
Jörg Müller
Telefon (D): 00491727376369 oder
00491743120703
Email: [email protected]
Bild rechts:
Avery 25/50
Baujahr 1926
€ 50.000.-
Bilder links:
Farmall H
Baujahr 1952
€ 5.300.-
Bild oben:
Mercedes-Benz
Unimog U90
Turbo
Baujahr 2001
€ 28.000.Marktgemeinde
Leiben
Tel: 02742/ 70042
Bilder rechts:
Hart Parr 18/36
Baujahr 1928
€ 7.500.-
Historische Landtechnik Österreich
Bilder rechts:
IHC 10-20
Baujahr 1930
Industrieausführung
(schnelles Getriebe)
zwillingsbereift hinten
€ 7.500.-
Bilder links:
IHC Junior 8/16
Baujahr 1920
€ 29.000.-
Bilder rechts:
Mc Cormick W9
Baujahr 1944
€ 7.000.-
Bilder links:
Minneapolis 17/30
Baujahr 1926
€ 15.000.-
Bilder rechts:
Rumely Oil Pull Model X
Baujahr 1928
technisch restauriert - im Originalzustand
€ 20.000.-
Bilder links:
Oliver Mighty Tow 1950
Baujahr 1972
mit 2-Takt-Detroit-Motor
Hammer Sound (läuft gut)
€ 8.000.-
Museum Schloss Leiben
Bührer BD 3
Ein in Österreich sehr seltener Traktor ist der Drei-Zylinder-Diesel mit
40 PS von der Bührer Traktorenfabrik AG.
Die Bührer Traktorenfabrik AG ist ein Schweizer Hersteller von Traktoren mit Sitz in Hinwil. 1927 übernahm Fritz Bührer die Ford-Vertretung seines Lehrmeisters in Frauenfeld. 1929
stellte er seine ersten Traktoren aus Teilen eines Unfallwagens von Ford-Automobilen her. Ab
1930 wurden schon regelrechte Kleintraktoren gefertigt. Es waren luftbereifte Traktoren mit
hinteren, als Geländereifen bezeichneten Zwillingsreifen und einer Motorleistung von bis zu
40 PS, die bis etwa 1936 gebaut wurden. 1939 erwarb er die leerstehende Fabrik der Maschinenfabrik AG Hinwil in Hinwil. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ab 1950/51 die Aufteilung der Bührer-Traktoren in drei Leistungsklassen. Bührer lieferte Fahrzeuge für Klein-,
Mittel- und Großbetriebe, also Traktoren für jeden Zweck. 1964 wurde die Firma Bührer in
eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1973 erfolgte der Verkauf an die Firma Rapid. 1974
starb Fritz Bührer. 1979 wurde die Firma Bührer von der Familie Mägerle übernommen, die
noch heute Eigentümer dieses Unternehmens ist (Quelle Wikipedia).
Am 9. Juli 2012 fuhren wir (Maria und Franz Erber)
nach Deutschland, in die Nähe von Koblenz zu Herbert Durben, einen Händler, der auch mit OldtimerTraktoren handelt. Wir hofften auf einen seltenen
Schweizer Bührer. Ein bereits lang gehegter Traum
meines Mannes. Nach der Probefahrt beschlossen
wir, das Fahrzeug zu kaufen. Die Lieferung verabredeten wir mit einer Speditionsfirma.
Am 16. Juli holten wir dann unseren Oldtimer-Traktor nach Hause. Wenige Tage
später wurde das ganze Blech abmontiert und auf Paletten gestapelt. Der Traktor
musste jetzt gereinigt und abgebürstet werden, Franz stand tagelang dabei. Als
erstes wurden die Bremsen erneuert und neue Bremszylinder von Zetor eingebaut. Die Bremsbeläge mussten allerdings neu angefertigt werden, die richtige
Bremsflüssigkeit fanden wir nach stundenlangem Telefonieren.
Die Blechteile wurden sandgestrahlt und danach die Kotflügel ausgeschweisst,
gekittet, geschliffen und grundiert. Wir lackierten die Kabine mit den Türen, die
Motorhaube und die Seitenteile sowie die vorderen und hinteren Räder rot. Die
Kotflügel und der Motorblock sollten schwarz werden. Die Aluminiumleisten
wurden mühsam geputzt, ausgerichtet und silber gespritzt. Danach mussten die
Leitungen verlegt und die Scheinwerfer und Blinker montiert und angeschlossen
werden, dann der Kühler gefüllt und die beiden Batterien ebenfalls angeschlossen werden. Beim ersten Probelauf stellten wir fest, dass die Lichtmaschine und/
oder der Regler repariert werden mussten. Das Dach wurde angepasst und die
restlichen Blechteile montiert. Der Sitz stellte noch eine Herausforderung dar,
weil er zu niedrig für meinen Franz war, auch die Polsterung dafür wurde selbst
gemacht. Jetzt musste noch die Seilwinde sandgestrahlt und gespritzt werden
und das Dach mit neuem Segeltuch bespannt. Endlich, am 7. November konnten
wir die erste Ausfahrt machen.
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Historische Landtechnik Österreich
Bilder unten: Liebevoll restaurieren unsere beiden Vorstandsmitglieder Johann Hahn und Franz Erber den Bührer BD 3
aus dem Jahre 1949. Der Direkteinspritzer hat knapp 2.500 ccm und leistet etwa 40 PS.
HERBSTAUSFAHRT
2014
Am 21. September des Vorjahres lud die Vereinsführung zur Herbstausfahrt. Bei sonnigem Herbstwetter starteten mehr als zehn Oldtimer-Traktoren und mehrere PKW
von Klein Pöchlarn Richtung Ybbs an der Donau. Erstes Etappenziel der Reise war
knapp unterhalb des 1956 gebauten Kraftwerkes Ybbs-Persenbeug. Im Unterlauf des
Stromes interessierten sich die Teilnehmer für die von Vereinsmitglied Josef Puschacher entwickelte und patentierte Twin-Strömungs-Turbine. Danach ging die Reise
zum Nadlingerhof nach Neustadtl. Dort wartete der Gastwirt mit einer persönlichen
Führung durch sein Heimat- Erlebnismuseum. Auf mehreren Stockwerken wird dabei
eine große Sammlung an historischen Gegenständen ausgestellt. Während sich gegen
Mittag die Vereinsmitglieder bei Mostbraten und Bauernkrapfen wiederfanden, stellte
sich ein ausgiebiger Herbstregen ein. Gut verpackt unter Ponchos und Regenmänteln
endete die Reise im Hitiagmuseum in Golling.
Museum Schloss Leiben
Bilder:
Zeigen die Teilnehmer der vereinsinternen Herbstausfahrt im
September 2014.
(Alle Bilder Quelle: Bernhard Gneißl)
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Mollner Motormuli als Alleskönner
OÖ Firma baut Raupenschlepper
Es ist nicht ganz vergessen. Das Motormuli der oberösterreichischen Firma Hacker & Co. Bereits in
den Jahren des Zweiten Weltkrieges lies das Oberkommando des Heeres Raupenschlepper für den
Russlandfeldzug an mehreren Standorten produzieren. Unter anderem entstand in den Steyr Werken der Raupenschlepper Ost (RSO). Anfang der 1950er Jahre entstand im oberösterreichischen
Molln eine durch Kredite finanzierte Firma, die sich auf den Bau eines Raupenschleppers für die
Forstwirtschaft spezialisierte.
Österreich 1950. In vielen Gegenden der westlichen
Bundesländer stößt der Abtransport des geschlagenen
Holzes infolge des unwegsamen Geländes auf große
Schwierigkeiten. Die Stämme müssen oft monatelang unsachgemäß gelagert und den Einflüssen der
Witterung standhalten, bis Schnee den Abtransport
ermöglicht. Durch großzügige Finanzierung der ECA
(amerikanisches Büro für Wiederaufbau und Kultur) ist es Ing. Oskar Hacker möglich, drei Modelle
eines Raupenschleppers zu entwickeln und zu bauen,
die den oben erwähnten Umständen begegnen sollen.
Das Motormuli besteht seine Versuche erfolgreich und
die serienmäßige Fertigung
beginnt. Dazu muss gesagt
werden, dass die Teile wie
Motor, Ketten, Chassis und
Räder von österreichischen
Zulieferfirmen kamen und
der Zusammenbau in Molln
und irgendwo auch in England stattfand.
Der Erfolg des auf dem
Konzept eines Raupenfahrzeuges beruhenden Gerätes
war allerdings bescheiden.
Der Markt alsbald gesättigt
und die Firma musste die
Produktion einstellen und
schließen.
Wenige Exemplare wurden im Österreichischen Bundesheer der Zweiten Republik, vor allem von Pionieren
verwendet, die den Auftrag hatten, Seilbahnen in unwegsames Gelände zu bauen, und die Österreichische
Post verwendete ein Motormuli in den Tiroler Alpen
als Postbus im ansonsten unzugänglichen Gelände.
12
Bilder oben: Zeigen das in Oberösterreich produzierte
Motormuli der Firma Hacker & Co. Im Gegensatz zu den
zivilen Raupenschleppern des Weltmarktes entwickelte
das Motormuli nicht nur eine große Zugleistung, sondern
war auch in der Lage Lasten zu tragen.
Historische Landtechnik Österreich
Zwanzigjährige Erfahrung im Bau von Ergänzungs- und Arbeitsgeräten bildeten die Grundlage des modernen Motormuli-Systems. Motor
und Fahrer waren deshalb im vorderen Drittel des Fahrgestelles untergebracht, den Hinterteil des Rahmens bildete eine freie Arbeitsplattform, welche zur Aufnahme der Nutzlast oder dem Anschluss
eines Sattelanhängers diente. Dadurch wurde erstmalig das Prinzip
des Sattelschleppers auf Raupen für sehr schwierige Arbeitsbedingungen verwirklicht.
Sattelanhänger, Seilwinde, Kran
Durch die Ausrüstung mit Seilwinde, Kran, Drehrunge, Nachläuferachse oder Schlepppfanne konnten alle Aufgaben des Aufseilens aus
unzugänglichen Stellen, des Ausstreifens aus den Beständen und der
Bringung auf kurzen und langen Strecken wirtschaftlich durchgeführt
werden.
Das Motormuli machte seinen Besitzer unabhängig von Klima, Jahreszeit und Wetter. Seine große Zuglast, das griffige Laufwerk und
die Vereinigung von Last und Schlepper durch die Drehrunge überwand dieses Universalgerät Gegensteigungen und gefährliche Gefälle, hohe Schneelagen und vereiste Strecken sicher und verlässlich.
Es ermöglichte die weitreichenden Vorteile der Sommerbringung im
unmittelbaren Anschluss an die Schlägerung und erlaubte durch seine
Winterfestigkeit eine gleichmäßige Arbeitsverteilung über das ganze
Jahr. (Quelle: Hersteller)
Bild oben: Zeigt das im Verhältnis sehr schmale
und kurze Motormuli Typ „Forst“. Durch die spezielle Bauart galt das Fahrzeug als sehr wendig und
konnte für Arbeiten im sehr schwierigen Gelände
verwendet werden. Die Ladeplattform war in der
Lage bis zu zwei Tonnen zu tragen. Die Nutzlast
über Drehrunge mit Nachläufer betrug jedoch bis
zu sieben Festmeter Holz oder sechs Tonnen. Zudem bot der Hersteller eine zusätzliche Schlepppfanne. Dadurch war der Transport von bis zu zehn
Festmetern Holz möglich.
Bild rechts: Zeigt das Motormuli Typ M 60 mit 60 PS
Steyr-Diesel-Motor. Das 3.550 kg schwere und 3,24 m lange Fahrzeug erreichte eine Breite von 1,40 m. Die Fahrgeschwindigkeit betrug von 2,6 km/h bis 8,6 km/h.
(Alle Bilder Quelle: Archiv BOKU Wien, Inst. f. Landtechnik)
Museum Schloss Leiben
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Historische Landtechnik Österreich
Vereinsausflug im Herbst 2014
Anfang Oktober des Vorjahres lud der Verein Historische Landtechnik Österreich
(HLTOE) zum bereits traditionellen Herbstausflug. Diesmal war erneut ein tolles
Programm organisiert worden und den Einladungen folgten knapp 40 Teilnehmer.
Dankenswerterweise erzählt uns hier Vanessa Wania (13) in ihrer jugendlichen
und erfrischenden Art.
Von Vanessa Wania
Bilder unten:
Momentaufnahmen während des
Herbstausfluges im Oktober 2014.
Am 4. und 5. Oktober 2014 machte der HLTOE Leiben den alljährlich angesetzten Vereinsausflug. Diesmal ging es in den Westen Österreichs, nach Tirol. Es waren 39 Mitglieder mit an Bord und wir starteten wie immer ziemlich zeitig in der Früh. Als wir
wegfuhren, hatten wir die eine - für mich jedenfalls - bisschen langweilige Redestunde,
die ich übrigens auch beim Heimfahren wieder überstehen musste, aber dazu kommen
wir später.
Wir fuhren von Leiben nach Mattsee. Eine Gemeinde im Salzburger Flachgau, die am
gleichnamigen See liegt und das Museum Fahr(T)raum beherbergt. Dort, an diesem
ersten unserer Programmpunkte sind viele interessante Fahrzeuge von Ferdinand Porsche und deren Geschichten gesammelt und ausgestellt. Aber am besten fand ich die
Carrera-Rennbahn. Neben wunderschönen Autos konnten wir auch den erst vor kurzem
errichteten bzw. eröffneten Traktorstadl besichtigen.
Danach ging es zum nahegelegenen Gasthaus. Ein paar Personen wurden sogar mit dem
Traktor samt Anhänger mit Sitzmöglichkeit zum Mittagessen chauffiert, es waren zwar
nur einige Kilometer, aber da war es ganz schön frisch! Nach dem Mittagessen fuhren
wir nach Jenbach. Dort konnten wir dann mit der Achensee-Dampf-Zahnradbahn bis
zum Seespitz fahren, um dort unsere Achenseerundfahrt zu machen!
Nach dieser Bergfahrt hatten wir nur einige Minuten Zeit um anschließend gleich auf
dem Schiff einzuchecken, und unsere Rundfahrt auf dem See zu beginnen. Es war zwar
ein halbwegs schöner Tag, aber sehr windig und auf dem Schiffsdeck war es ziemlich
kühl. Daher waren viele unter Deck, während die wunderschöne Landschaft an uns vorüberzog. Am Ende der Rundfahrt wurden wir in Pertisau von unserem Bus erwartet
und anschließend in unser Quartier gebracht. Nach kurzem Einchecken ließen wir den
Abend beim gemeinsamen Abendessen in Ruhe ausklingen.
Zeitig in der Früh ging es wieder Richtung Maurach zu den Achenseer Museumswelten. Dort konnten wir nach kurzer Einführung
durch einen Oldtimer-Kollegen die Häuser der Museumswelten in
Augenschein nehmen. Es gibt acht Häuser – jedes Haus hat ein anderes Motto - handgemachte Puppen, eine Feuerwehr, eine Schlosserei, eine Kinderwunderwelt, ein Traktoreum, ein besonderes Exemplar für die Exekutive, eine Tischlerei und noch mehr. Für mich
- und ich glaube auch für die Teilnehmer - war jedes Haus auf seine
Art sehenswert.
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Historische Landtechnik Österreich
Nach einer Stunde fuhren wir zurück zum Badestrand Buchau nach Maurach am Achensee. Dort
lud der Traktoren-Verein-Maurach zum bereits
20sten Traktorfest. Aufgrund des Jubiläums erwarteten uns besondere Programmpunkte. Neben dem
Oldimertreffen mit Flohmarkt sowie der Vorführung eines griechisch-römischen Streitwagens und
eines historischen, von Pferden gezogenen Bierwagens mit Ausschank, gab es noch unzählige Oldtimer-Traktoren zu bewundern. Für mich waren die
Pferde und die beiden Wagen am allerschönsten.
Wir erfuhren, dass etwa 540 angemeldete Fahrzeuge dabei waren. Martin
Trausnitz (zeitweise), Thomas Wenighofer und ich trugen den neuen Vereinshut - der übrigens wie ein grüner Zwergenhut aussieht - und die Leute
betrachteten uns sehr aufmerksam, aber auch belustigt. Nach einigen Stunden auf dem Oldtimertreffen, mit gleichzeitigem Mittagessen, setzten wir die
Reise fort.
Bild oben: Mehr als 500 Fahrzeuge,
darunter viele Oldtimer-Traktoren verliehen dem Jubiläumstreffen in Maurach einen würdevollen Rahmen.
Da wir noch etwas Zeit hatten, hielten wir in Kramsach beim Museumsfriedhof Friedhof mit den lustigen Sprüchen. Danach fuhren wir zum letzten Programmpunkt, dem Hangar 7 in Salzburg. Das muss man gesehen haben. Die
gewaltige Kuppel mit der Stahl- und Glaskonstruktion, den tollen Flugzeugen
und Rennwagen, gigantische Skulpturen, eine Boutique, Cafe´s und eine WCAnlage der Extraklasse beeindruckten mich sehr. Statt mit Papierhandtüchern
kann man sich sogar mit Frotteetüchlein die Hände abtrocknen.
Bei der Heimfahrt – manche schliefen, manche spielten ganz verbissen Halma
– versuchte ich die gleichen Witze immer wieder zu erzählen, weil ich nur die
paar wusste, und ging damit einigen ganz gehörig auf die Nerven!
Ich bedanke mich für die tolle Organisation, beim wortkräftigen Reiseleiter
und dafür, dass ich diesen Artikel hier schreiben durfte. Ihre Vanessa Wania
mit kleiner Mithilfe meiner Eltern.
Bild oben: Obmann Martin Trausnitz
und Vorstandsmitglied Thomas Wenighofer mit dem Zwergenhut.
Bild links: Zeigt die beeindruckende
Stahl- Glaskonstruktion des Hangar
7 in Salzburg. Dieser stand als letztes
Highlight des Ausfluges auf dem Programm.
(Alle Bilder Quelle: Fam. Wania)
Museum Schloss Leiben
15
Saint-Loup befindet sich etwa 190km südlich von Paris in dem französischen Département La Nièvre. Unser Vereinsmitglied und Mähdreschersammler Albert Kühnstetter hat dort ein einzigartiges Fest für landwirtschaftliche
Fahrzeuge, Werkzeuge, Arbeitstechniken und Traditionen besucht. An diesem Tag - das Fest findet jährlich am 15.
August statt - treffen sich unter anderem 300 alte Traktoren, 70 alte Mähdrescher und uralte Dampfmaschinen.
Danke Albert für deinen Beitrag und die vielen Bilder.
Saint-Loup ist eigentlich
ein kleines Dorf. Es liegt
im westlichen Burgund
unweit der Stadt Cosne sur Loire, ungefähr
in der Mitte zwischen
den bekannten Städten
Auxerre im Norden und
Nevers im Süden. Das
bekannte Weinanbaugebiet des Sancerre liegt
etwa 20 km südwestlich
von Saint-Loup.
Was macht dieses kleine Dorf so interessant?
Die Antwort lautet: Ein
umtriebiger Verein mit
Namen FRAMAA. Diese Abkürzung steht für Foyer Rural et des Amis de la Machine Agricole Ancienne. Dabei handelt es sich um eine Vereinigung von Freunden und Sammlern alter Landmaschinen. Die
Wurzeln dieser Vereinigung gehen ins Jahr 1979 zurück, als
Guy Chamaillard, später eines der Gründungsmitglieder, den
McCormick 10-20 seines Großvaters anlässlich einer Ausstellung in Cosne sur Loire renovierte.
1993 eröffnet die FRAMAA in Saint-Loup ein Museum für
alte landwirtschaftliche Werkzeuge und Landmaschinen.
Das Museum umfasst neben einigen Nebengebäuden mittlerweile zwei Ausstellungsgebäude, von denen das größere
eine Grundfläche von 1.100 m2 hat und vor allem der Entwicklung der Getreideernte gewidmet ist. Hier werden unter
anderem Mähdrescherraritäten wie ein Caterpillar 38 Hangmähdrescher, ein Deering No. 8 (beide Baujahr 1928) sowie
16
einige sehr schön renovierte französische Raritäten, wie SFV
MBA2, einen Guillotin MA240 – beides wahrscheinlich die
noch einzigen existierenden Exemplare – ein Merlin 531, sowie der von Merlin für International Harvester in Frankreich
gebaute F8-83 ausgestellt.
Daneben verfügen die FRAMAA und ihre Mitglieder über
viele weitere interessante Mähdrescher aus Europa und
Übersee. Beispielsweise über einen Oliver 35 und einen Case
120 aus den USA, einem AVTO CK4 aus der ehemaligen Sowjetunion und einem Hofherr Schrantz SMD 190 aus Österreich. Einer der wichtigsten Meilensteine der Mähdrescherentwicklung, der erste kommerziell erfolgreiche Selbstfahrer
der Mähdreschergeschichte – der Massey Harris No.21 – darf
in dieser einmaligen Sammlung ebenfalls nicht fehlen.
Auch hinsichtlich Traktoren ist das Museum mit vielen sehr
interessanten Raritäten ausgestattet. Herausragendes Exponat
ist hier der 1911 gebaute Dampftraktor von Robert Bell aus
England mit 24 PS Leistung. Eine Seltenheit ist der in Elbing
(Westpreußen) gebaute Komnick PS2 mit 32 PS von 1926.
Weiteres Highlight ist ein IHC Titan 10/20 von 1916. Das
sind nur ein paar Beispiele aus einer Sammlung von Traktoren mit Modellen aus Europa und Nordamerika, die einen
Großteil der Entwicklungsgeschichte dieses Arbeitsgerätes
von den 1910er bis in die 1970er Jahre abdeckt.
Daneben gehören auch modernere Sammlerstücke der FRAMAA und ihren Mitgliedern, wie der aus zwei Ford 5000
zusammengesetzte DOE130. Nach dem gleichen Muster ist
der Bisomtrac 40 aufgebaut, der aus zwei Som40 Traktoren
zusammengesetzt wurde. Der Bisomtrac 1000 von Jean-Pierre Noret ist ein Unikat. Er ist als Knicklenker mit Gelenk
vor der Kabine aufgebaut und verfügt über zwei Motoren aus
Someca 1000 Traktoren mit jeweils 100 PS.
Historische Landtechnik Österreich
Bild:
Der Caterpillar 38 in der Hangversion.
Ein gezogener Mähdrescher Baujahr
1928. Wie zu dieser Zeit in den USA
üblich, erfolgte der Ausdrusch bei dieser
Maschine über eine Stiftentrommel.
Bild links:
Der MBA2 von SFV. Wahrscheinlich der letzte existierende
Selbstfahrer dieses Herstellers aus Virzon, der in Frankreich
vor allem durch Glühkopftraktoren bekannt war.
Bild:
Der Guillotin MA240 kam über
das Prototypenstadium nicht hinaus.
Hier das letzte noch existierende
Exemplar.
Bild unten:
Ein Meilenstein der Mähdrescherentwicklung - der Massey Harris No.21
beim Defilé (Vorbeimarsch) der Mähdrescher während der Retro Moisson
2014.
Bild:
Über die Exportgesellschaft
AVTO fand auch die sowjetische
Konstruktion CK4 den Weg nach
Frankreich.
Bild:
Der Hofherr Schrantz SMD190 ist auch
in seinem Herkunftsland Österreich eine
Seltenheit.
Museum Schloss Leiben
17
Ein in Europa selten anzutreffender John Deere 7020 Knicklenker ist ebenfalls in Saint Loup zu sehen.
1982, bereits 11 Jahre vor der Eröffnung des Museums, veranstalteten die Freunde alter Landtechnik in Saint Loup erstmals
das Erntefest „Fête de la Moisson“. Aus diesen Anfängen entstand 1993 die Retro Moisson, die jedes Jahr am 15. August in
Saint Loup veranstaltet wird und nicht nur Oldtimerfreunde aus
Frankreich, sondern auch aus ganz Europa anlockt. Dieses kleine
unbekannte Nest wird so einmal im Jahr für einen Tag zum Zentrum der historischen Landtechnik in der Mitte Frankreichs. So
auch wieder am 15. August 2014.
Bild: Volldampf voraus seit 1911 mit Robert Bell.
Bild: Ein seltener Komnick PS2 von 1926 – aus
Westpreußen an die Loire.
13. August - Anreisetag. Über Burgund entleert sich am Vormittag der Himmel. Links und rechts der Straßen fließen muntere
Bächlein zu Tal, gespeist von einem Himmel, der alle Schleusen
geöffnet hatte. Innerhalb weniger Stunden hat es mehr geregnet,
als im gesamten August in dieser Gegend üblich. In allen Dörfern, die wir durchqueren ist die Feuerwehr mit dem Auspumpen
von Kellern beschäftigt. So auch in Saint Loup. Die Prognose für
die nächsten Tage ist zwar etwas besser, aber es werden weiterhin
Niederschläge gemeldet - ungünstige Voraussetzungen für ein
Erntefest. Für dieses Vorhaben der französischen Oldtimer-Liebhaber wird eigens ein Feld mit Getreide stehen gelassen. Dieses
Feld ist für die Vorführung von Getreidemähern, Mähbindern
und Mähdreschern gedacht. Mitte August ist es das einzige noch
verbliebene Getreidefeld in der weiteren Umgebung.
14. August. Trotz der Regenschauer, die immer wieder niedergehen, laufen die Vorbereitungen unbeirrt weiter. Die meisten
der Oldtimer werden in Position gebracht. Kleinere Reparaturen
werden durchgeführt. Auch viele Oldtimerfreunde reisen mit ihren Maschinen schon am Tag vor dem Fest an. So ist bereits am
Tag vor dem Fest auf dem Gelände des Museums eine beeindruckende Sammlung alter Landtechnik zu bewundern.
15. August. Der Morgen ist bewölkt aber immerhin trocken. Ein
wenig Hoffnung doch noch ein trockenes Erntefest zu erleben.
Das denken sich immerhin etwa 4.500 Besucher, die trotz der
ungünstigen Prognose zum Fest gekommen sind. Die Hoffnung
auf besseres Wetter geht letztendlich in Erfüllung und es bleibt
den ganzen Tag über trocken. Am Nachmittag wagt sich sogar
die Sonne hervor.
18
Bild: Am Abend des 13. August klarte es auf. Die
Senken auf den Feldern waren aber überall mit
Wasser gefüllt. Auch am nächsten Tag ging das
Regenwetter munter weiter.
Bild unten: So sahen Teile des Feldes aus, auf
dem die Mähdrescher am 15. August arbeiten
sollten.
Historische Landtechnik Österreich
Bild links: Der bekannteste Glühkopftraktor aus französischer Produktion stammt von der Société Francaise de Vierzon
- kurz SFV bezeichnet. Bild Mitte: Neben SFV war in Frankreich auch Le Percheron bei Glühkopftraktoren vertreten. Hier
ein T25B mit 25 PS. Bild rechts: Ebenfalls von einem Glühkopfmotor angetrieben – die englische Marshall Raupe.
Um 10 Uhr beginnen die Vorführungen mit dem
Pflügen eines Stoppelfeldes. Die Fahrer und die
Traktoren können hier ihr Können und ihre Leistung im nassen Boden beweisen.
Es kommen Glühkopftraktoren aus französischer
Produktion von SFV und auch ein LePercheron
zum Einsatz. Traktoren von Someca, MF, Bolinder
Munktel und noch viele anderer Marken ziehen Pflüge aus verschiedenen Epochen und verschiedenster
Bauart. Beetpflüge, Kippflüge und Scheibenpflüge
kann man dabei bei deren Arbeit bestaunen. Weitere
interessante Traktoren können bei der Bodenbarbeitung beobachtet werden. Ein BTG aus München mit Allradantrieb
auf vier gleich großen
Rädern und Deutz Motor, eine Marshall Raupe sowie der MF1200
– wie der John Deere
7020 ein Knicklenker
aus den frühen 1970er
Jahren. Auch die vorher schon erwähnten
Doppeltraktoren
DOE130 und Bisomtrac 40 sowie
der Doppelmotor Bisomtrac
1000
zeigen
ihre Leistungsfähigkeit bei
der BearbeiBilder oben: Ein Einzelstück ist der tung des StopKnicklenker Bisomtrac 1000 der von pelfeldes.
zwei jeweils 100 PS starken Motoren aus
dem Someca 1000 Traktor angetrieben
wird.
Bild oben: Zwei Ford 5000 mit je 65 PS gekoppelt ergeben den Doppeltraktor DOE130 aus
Großbritannien. Hier vor einem Vierschar Volldrehpflug.
Bild unten: Das französische Gegenstück zu
DEO war der Bisomtrac, der aus zwei Som 40
Someca Traktoren zusammengesetzt wurde.
Museum Schloss Leiben
19
Neben den Traktoren kann man bei der Bodenbearbeitung auch ein schönes Gespann von drei Pferden der
Rasse Postiers Bretons beobachten. Nicht weniger kraftvoll, aber etwas behäbiger geht ein Gespann aus zwei prächtigen Ochsen vor ihrem Pflug
ans Werk. Nachdem sich das Wetter als stabil erwiesen hat, startet am späteren
Vormittag die Vorführung der Dreschmaschinen.
Herzstück dieser Vorführung ist eine große Breloux Dreschmaschine, die von
einem Someca Traktor angetrieben wird. Hinter diesem Gespann wird eine
stationäre Strohpresse von Rivierre Casalis mit Drahtbindung von Hand vorgeführt. Auf dem Gelände können noch weitere Dreschmaschinen besichtigt
werden. Marken wie Ste Bourguignone und Simon sind vertreten sowie ein
Querdrescher von Montbrisonnaise. Hinsichtlich der Entwicklung von Druschverfahren ist auch der ausgestellte Flegeldrescher interessant.
Am Nachmittag ist es so weit; die Vorführung der Mähdrescher steht an. Diese
Vorführung ist einzigartig in Europa, wenn nicht weltweit. 70 Mähdrescher
der Baujahre von 1928 bis 1970 stehen bereit. Zusätzlich kommen in diesem
Teil der Veranstaltung auch noch Getreidemäher und Mähbinder zum Einsatz.
Durch die Regenfälle der letzten Tage sind die Bedingungen in diesem Jahr
allerdings sehr ungünstig. Das Getreide ist noch feucht und ein Teil des Feldes
sehr aufgeweicht. So wird zunächst nur eine Rundfahrt der Mähdrescher auf
dem Gelände durchgeführt. Die Rundfahrt führen die französischen Fabrikate
an. Darunter ein schön renovierter Braud 2080. Dieses Modell war der erste
Mähdrescher des größten französischen
Mähdrescherproduzenten. Diese Maschine konnte in Fahrgestell mit Motor, Dreschwerk und Schneidwerk zerlegt werden.
Eine Presse von Braud konnte auf das Fahrgestell montiert werden, so dass die Maschine als selbstfahrende Presse verwendet
werden konnte. Nach und nach reihen sich
die weiteren Mähdrescher in den Corso ein.
Hier können aber schon nicht alle MaschiBild oben: Der Braud 2080 war nen Teil nehmen, da sie im durchweichten
der erste Mähdrescher des be- Boden kaum eine Chance auf ein Weiterkanntesten französischen Mäh- kommen haben.
drescherproduzenten.
Ein anderer Teil des Feldes stellt sich aber
als befahrbar heraus. So beginnen nach der Rundfahrt doch noch einige der
Maschinen mit der Ernte des Weizens. Den Anfang mit einem McCormick
Getreidemäher macht ein Gespann der Postiers Bretons, die vorher schon beim
Pflügen im Einsatz waren. Daran schließt sich der Caterpillar 38 an. Dieser
wird von einer englischen Marshall Raupe gezogen. Spontan begeben sich
noch weitere Mähdrescher auf den trockeneren Teil des Feldes, sodass es doch
noch zu einer praktischen Vorführung der Mähdrescher kommt. Hier reiht sich
auch der neu renovierte Guillotin MA240 ein. Es handelt sich bei dieser Maschine um den letzten noch erhaltenen Prototypen von insgesamt 5 Stück, die
gebaut wurden. Im letzten Jahr war diese Maschine noch als rostige Ruine zu
bewundern.
20
Historische Landtechnik Österreich
Bild: Ein Gespann aus drei Postiers
Bretons beim Pflügen.
Bild: Behäbig aber unbeirrbar ziehen
sie ihre Bahnen – ein Ochsengespann
beim Pflügen.
Bild unten: Mühselig und staubig war
die Arbeit mit der Dreschmaschine und
trotzdem war sie eine enorme Erleichterung der Ernte verglichen mit der Arbeit
mit dem Dreschflegel. Hier eine Dreschmaschine von Breloux im Hintergrund
mit einer stationären Presse von Rivierre
Casalis im Vordergrund.
Bild: Ein Dronningborg Dania steckt im
aufgeweichten Feld fest.
(Alle Bilder Quelle: Albert Kühnstetter)
Bild links: Ein Gespann von Postiers Bretons vor einem McCormick Getreidemäher. Bild Mitte: Eine Seltenheit in Europa
der Caterpillar 38 in der Version mit Hangausgleich, gezogen von einer Marshall Raupe. Bild rechts: Ein äußerst seltener
Aros M2S. Die Marke Aros ist die französische Version der Schwedischen Marke Aktiv, die auch in Mitteleuropa eine gewisse Bekanntheit erlangte. Besonderheit des M2S ist das Zweitrommeldreschwerk.
Nachdem der befahrbare Teil des Feldes abgeerntet
ist, begeben sich die Besucher wieder auf das Museumsgelände. Hier startet gegen Abend schließlich der letzte Programmpunkt der Veranstaltung in
Saint Loup. Auf dem Museumsgelände gibt es eine
Rundfahrt der Traktoren. Hier bekommen auch die
Besucher, die mit ihrem Oldtimer angereist sind, die
Gelegenheit, ihr gutes Stück in Bewegung zu zeigen.
Neben 70 Mähdreschern und über 300 Traktoren
kann man an diesem Tag in Saint Loup cirka 120 Einachstraktoren und Motormäher, eine Sammlung von
70 alten Motorsägen, einige Oldtimer Baumaschinen
und mehr als 70 Oldtimer der Straße bewundern.
Darüber hinaus findet in der Halle des Museums ein
Markt für Ersatzteile, Traktoren- und Landmaschinenmodelle und für Oldtimerliteratur statt.
Mit Wein aus der Region an diversen Verkostungsständen, frischem Brot aus einer mobilen Feldbäckerei und frisch gemachter Blutwurst sowie weiteren
Spezialitäten ist auch für das leibliche Wohl von Besuchern und Akteuren gesorgt. Neben der Zubereitung von Blutwurst und Brot ist auch ein Holzschuhmacher bei den Handwerkervorführungen vertreten.
Bild oben: Der Deering No.8 hinter einer McCormick Raupe
bei der Arbeit im Weizenfeld.
Bild oben: Knapp mehr als 120 Einachsschlepper und Motormäher kamen nach St. Loup zur Retro Moisson.
So bietet St. Loup nicht nur dem Mähdrescher- und
Traktorenfreund einen interessanten Tag, sondern
auch denen, die vielseitiger an alter Technik und an
einem kleinen Einblick ins frühere Land- und Handwerkerleben interessiert sind.
Mein Fazit: Trotz der Widrigkeiten des Wetters
eine schöne und besuchenswerte
Veranstaltung. Euer
Albert Kühnstetter.
Museum Schloss Leiben
Bild: Der Autor mit internationaler Begleitung
aus Argentinien und
Frankreich auf seinem
in Saint Loup stationierten Claas Bautz
Titan.
21
Wia´s früha amoi woa
Eine Serie von Otto Riesinger
Teil 1: Die Wasserversorgung von Haus und Hof in der Landwirtschaft
Als erstes Thema dieser Serie habe ich die Wasserversorgung von Haus und Hof in der Landwirtschaft gewählt. Sie
wissen, dass Wasser für jedes Lebewesen - ob Mensch oder
Tier - lebensnotwendig ist. Ohne Wasser kein Leben.
stattdessen während des Grabens eine eigene, konische
Schalung stufenweise von oben nach unten ausbetoniert.
Dadurch brauchten die Brunnenwände während der Herstellung und danach nicht mehr extra gesichert werden.
Als die Menschen erstmals sesshaft wurden, suchten sie
nach Möglichkeit einen Platz, der im Nahbereich ausreichend gutes Wasser bot. Von dort wurde dieses mit primitiven Gefäßen und Ampern, meist aus Holz, zur Behausung
getragen. Die Tiere wurden nach Möglichkeit zu einer solchen Wasserstelle zum Tränken getrieben, ansonsten blieb
nur das Wasser auch für die Tiere mühsam herzutragen.
Noch eleganter war die Herstellung eines Brunnens mit
dem Aufkommen der vorgefertigten Brunnenringe. Diese
wurden beim Graben laufend aufgesetzt und rutschten dabei immer wieder nach. Heute, durch die Verwendung moderner Löffelbagger und entsprechender Bohrgeräte ist die
Schaffung eines Brunnens vergleichsweise einfach.
Wenn allerdings der Hof zu weit entfernt oder zu hoch lag,
war dessen Bringung täglich mehrmals eine schier endlose
Schinderei. Soweit zu dieser Zeit die finanziellen Mitteln
aufzubringen waren, bemühten sich die Bauern um eine
leichtere Wasserversorgung. Befand sich demnach in unmittelbarer Nähe des Hofes eine wasserführende Stelle die eventuell auch eine beständige Wasserader vermuten
ließ - dann war ein Brunnen das Mittel der Wahl. Zu dieser Zeit gab es schon den Beruf des Brunnbauers auf dem
Land. Das Graben eines Brunnens galt als sehr schwere
und gefährliche Arbeit, die auch ein entsprechendes Fachwissen voraussetzte. Musste doch während der Grabarbeiten der werdende Brunnen immer wieder mit Pfosten und
Spreitzern gesichert werden, um ein nach- oder einstürzen
der losen Wände zu verhindern. Noch aufwändiger wurden
die Arbeiten, wenn ein Felsen im Weg lag. Dieser musste
mit Hammer und Meisel mühsamst zerkleinert werden.
Ein besonders wichtiges Gerät dabei war der sogenannte
Brunnenbock. Diesen stellten die Brunnbauer über dem
Brunnen auf und schöpften so das gewonnene Aushubmaterial händisch, mittels einer improvisierten Seilwinde nach oben. War das Holzschaff am unteren Ende des
Brunnens gefüllt, so zogen meist zwei Arbeiter an der
Winde und entleerten das hölzerne Fass. Erst wenn der
Brunnbauer auf genug Wasser gestoßen war, konnte mit
dem Aufmauern - meist mit Ackersteinen - oder dergleichen begonnen werden. Dazu bauten die Arbeiter die zuvor aufgestellte hölzerne Sicherung sukzessive wieder ab.
In späterer Zeit, nach dem Aufkommen von Beton, wurde
22
In diesem nun fertiggestellten und schön rund ausgemauerten Brunnen brauchte man nun eine Pumpe, um das begehrte Wasser aus der Tiefe zu holen. Zu jener Zeit wurden
hauptsächlich an Ort und Stelle gefertigte, hölzerne Ziehbrunnen eingebaut. Diese wurden mittig in den Schacht
gestellt und mit Rundhölzern verspreizt. Dazu verwendete
man je nach Vorkommen etwa fünf Meter lange Föhrenoder Lärchenbloche. Das Bohren der Bloche war eine sehr
schwere, anstrengende und genaue Arbeit. Nachdem das
gewählte Bloch auf zwei Zimmerböcken gut gegen verdrehen und verrutschen gesichert war, wurde an jedem
Zopfende, genau oben auf der Mitte, jeweils ein drei- bis
vier- zölliger Eisennagel, ebenso um 90 Grad versetzt auf
der gegenüberliegenden Seite eingeschlagen. Dies war ein
geniales aber einfaches Hilfsmittel, welches als Visier zum
genauen Einrichten des Bohrers diente.
Bild oben: Eine sehr schwere, anstrengende und genaue
Arbeit. Das Bohren einer Brunnenröhre.
Historische Landtechnik Österreich
Dieser ebenfalls fünf Meter lange Brunnenbohrer wurde
auf der gegenüberliegenden Seite des Bloches auf einem
verstellbaren Lagerbock gelagert und entsprechend eingerichtet. Während des Bohrens wurde derselbe immer wieder herausgezogen, einerseits um ihn von den anfallenden
Bohrscharten zu befreien und andererseits um zu kontrollieren, ob sich der Bohrkern noch in der Mitte befand, bzw.
ob sich der Bohrer vergangen hatte.
Je nach Tiefe des Brunnens wurden entsprechend viele
Laufmeter Röhren samt Kopfrohr zusammengestellt. Diese mussten natürlich auch nach dem Zusammenstoßen
mit den Verlängerungsrohren exakt dichten. Dazu, und
um genau zu fluchten, befestigte man cirka 10 cm breite
Eisenringe an beiden Enden. So konnten die Rohre ineinander verschlagen werden. Dazu benutzte man den Brunnenschlegel.
Der grundsätzliche Aufbau eines Ziehbrunnens - auch
Schöpfbrunnen genannt - war dann folgender (siehe Skizze): Das erste Rohr war das Saugrohr. In dem mir noch zur
Verfügung stehenden alten Rohr mit
einer Bohrung von
etwa 65 mm Durchmesser, war die Unterseite dicht mit
einem Holzpfropfen
verschlossen. Die
drei
Ansaugbohrungen finden sich
seitlich, in einer
Höhe von cirka 20
cm und haben einen
Durchmesser von
30 mm. Als Saugschutz wurden einfach Eisennägel in
verschiedenen Richtungen eingeschlagen. Ursprünglich
kam dann ein Lederventil als Saugventil
zum Einsatz. Auf
dieses wurde das Stiefelrohr mit dem Pumpenkolben aus
Erlenholz gesetzt und ebenfalls mit Leder abgedichtet. In
diesen Kolben war das zweite Rückschlagventil eingesetzt,
das sich bei der Abwärtsbewegung des Kolbens öffnete.
Später fanden dabei exakt gearbeitete Messingteile Verwendung, die die Arbeit der Brunnbauer um ein Vielfaches
erleichterten.
Die nächsten Rohre, die Zugrohre wurden je nach anstehender Höhe nacheinander aufgesetzt. Den Abschluss bildete das Kopfrohr mit dem Auslaufrohr und dem Brunnenkopf, in dem die Schöpfstange mit dem Leitscheit (auch
Brunnenschwengel) gelagert ist. Die oberirdischen Teile
wurden oftmals mit den schönsten Verzierungen (Schnitzarbeiten) versehen. Die Verbindung von der Schöpfstange
zum Pumpenkolben wurde ursprünglich aus einer Fichtenstange hergestellt. Später ersetzte man diese dann durch
eine dauerhafte Eisenstange.
Besonders wichtig war allerdings, dass die Brunnenrohre
dicht blieben und auch nach längerer Ruhezeit das Wasser
nicht ablief. Bei normaler Brunnentiefe, so um die 10 bis 15
m, gab es diesbezüglich weniger Probleme. Kritisch wurde
es bei größeren Tiefen ab 20 m. In diesen Fällen baute man
oft ein zweites Rückschlagventil ein, um ein ungewolltes
Abseihen zu vermeiden. Aus Erzählungen meiner Vorfahren weiß ich, dass das Schöpfen aus größeren Tiefen auch
körperlich ziemlich anstrengend war.
In solchen Fällen
nutzten die Menschen eher einen
Wasserkübel, der
direkt an einem
Seil hochgezogen wurde (Bild
rechts).
Heutzutage gibt
es kaum mehr
Brunnen
aus
Holz,
wahrscheinlich sind
auch die hier beschriebenen Brunnbauer ausgestorben. Somit ist diese Ära
auch eine vergangene Geschichte und ich schließe dieses
Kapitel mit dem Hinweis, in der nächsten Ausgabe über
den Wasserwidder und die durch Wasserkraft betriebenen
Wasserpumpen zu erzählen (Teil 2).
Euer Otto Riesinger.
Museum Schloss Leiben
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23
Warchalowskiblau
Ein Beitrag von Edwin Putz
2011. So hellblau war es noch nie im Schloss Leiben! Und sie kamen alle, die Fans und
Sammler der Marke Warchalowski - Diesel. Noch nie in der langjährigen Geschichte des
Schlosses kamen zur jährlichen Saisoneröffnung am Ostermontag, so viele interessierte
Freunde der hellblauen Traktoren ins Schloss Leiben. Die Traktoren und Standmotoren der
Freunde von Warchalowski füllten locker den gesamten Innenhof. Sogar der Veranstalter,
der Verein Historische Landtechnik Österreich (HTLOE), war von der Anzahl und dem
Interesse überwältigt.
Bild oben: Edwin Putz, wohl
Österreichs bekanntester Autor zur Thematik der Wiener
Motorenfabrik Warchalowski.
Edwin Putz, als Autor und Sammler der Marke Warchalowski ist kein Kind von Traurigkeit! Wie heißt es so schön: Man sollte einen gsundn Poscha haben. Gemeint ist damit,
ein Hobby,
ein Interesse
oder eine Leidenschaft, die man mit Freunden
und der Familie teilen kann. Wenn dies auch
noch verbunden ist mit der Erhaltung der alten
Landtechnik unserer Vorfahren, so kann jeder
auch seinen kleinen Betrag zur Pflege dieses
Kulturgutes leisten. Nichts hat die Menschheit
so verändert als der Motor und die Mechanisierung der Lebensmittelherstellung.
Da es bis dato keine ausführliche Literatur
über Warchalowski am Markt gab, habe ich
es mir zur Aufgabe gemacht, so viel wie nur
möglich über diese große und bedeutende
Motorenfirma zu erfahren und das Ergebnis
allen Interessierten in Form eines Buches aufzubereiten. Aus dem geplanten Buch sind dann drei ausführliche Bände geworden. Es wurde mein Lebenswerk daraus und die Recherchen und deren Aufbereitung dauerten über 7 Jahre. Ein vollständiges Nachschlagewerk mit sämtlichen originalen Aufnahmen, Dokumenten, Prospekten und Preislisten in drei gebundenen
Bänden - mit insgesamt 1.336 Seiten im Format A4 über die älteste und bedeutungsvollste Motorenfabrik aus Wien.
Erhältlich nur beim Autor und Verleger, Edwin Putz unter
[email protected] oder
www.warchalowski.at.vu
24
Historische
Historische
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Österreich
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25
10 Jahre Kalender Erfolg
Am 11. Oktober 2014 lud die Vereinsführung zur Jubiläumsparty in das Sch
Mit dem Kalender Erfolgsmodelle 2015 hat der
HLTÖ nun die 10. Auflage produziert und vertrieben. Ein Grund dies entsprechend zu feiern
und Danke zu sagen.
Danke an die Stamm-Kalenderkunden, an die
Mitwirkenden und an die Sponsoren für Ihre
langjährige Treue beim Kalenderkauf und für Ihre
finanzielle Unterstützung an den Verein Historische Landtechnik Österreich.
Mit dem Erwerb unseres Kalenders und Ihrer
Sponsorentätigkeit haben Sie es uns ermöglicht, unser Vereinsziel den Erhalt und
die Förderung eines Landtechnikmuseums sichtbar zu erreichen.
Aus dem Reinerlös des Kalenderverkaufes und durch die Gelder der Sponsoren
konnten in den letzten zehn Jahren wesentliche Projekte im Landtechnikmuseum
gefördert werden. Einige wollen wir hier anführen:
• Restaurierung der Dampfmaschine am Schlossparkplatz
• Errichtung eines Kassaraumes für den Museumsbetrieb
• Anschaffung einer Multivisionsshow über Schloss Leiben und das Museum
inklusive der dazu erforderlichen Abspieleinrichtungen
• Ankauf von Exponaten
• Restaurierung von Exponaten wie CASE Traktor Typ 500 oder John Deere R
• Verschiedene Instandhaltungsarbeiten im Museum (Ausmalen, Beschilderungen,
Beleuchtungserneuerung und andere)
• Herausgabe von themenbezogenen Broschüren zu Saisoneröffnungen
Ich hoffe, wir haben Ihnen mit der Jubiläumsfeier im Schloss Leiben eine kleine
Freude bereitet. Genießen Sie die Bilder und bleiben Sie uns treu.
Der Obmann Martin Trausnitz.
Jubiläumsfeier Kalender Erfo
26
Historische Landtechnik Österreich
gsmodelle
hloss Leiben
2006 bis 2015
Im Jahre 2006 veröffentlichte der Verein den ersten Kalender
Erfolgsmodelle. Zum diesjährigen Jubiläum forcierte der Projektleiter Fotografie zum Projektleiter Party. Ziel dabei war vorrangig, den besonders treuen Stammkunden, den Modellen, den
Fotografen und allen daran Beteiligten zu danken.
Wurden vergleichsweise im Jahr
2006 gesamt 2.000 Stück Kalender produziert, so ist die Auflagenzahl bis 2015 auf gesamt 5.000 gewachsen. In Summe hat der Verein
38.000 Stück der beliebten Druckwerke hergestellt und verkauft. Ein
herzliches Dankeschön an unsere top-ten Großkunden:
• Firma Holzknecht - Johann Schnitzhofer (Annaberg S)
• Firma Motoren Eichinger (Rastenfeld NÖ)
• Firma Hauer Frontlader GmbH (Malgersdorf D)
• Firma Stopfer GmbH Förderbänder & Gummitechnik (Stockerau NÖ)
• Firma Hirschbichler Josef Landmaschinen & Krantechnik (Saalfelden S)
• Firma Puschacher Sondermaschinenbau (Münichreith NÖ)
• Firma Roucka & Schuster Betriebsverwertung GmbH (St. Peter/Au NÖ)
• Eilbote Versand (D)
• Firma Alois Kaufmann Landmaschinen (Natternbach OÖ)
• Landwirtschaftliche-Maschinen-Motoren-Sammlung Leo Speer (D)
Als Großkunden der ersten Stunde standen treu zur Seite:
• Firma Stopfer GmbH Förderbänder & Gummitechnik
• Firma Holzknecht - Johann Schnitzhofer
• Firma Hauer Frontlader GmbH (Malgersdorf D)
• Firma Roucka & Schuster Betriebsverwertung GmbH
• Firma Puschacher Sondermaschinenbau
• Firma Hirschbichler Josef Landm. & Krantechnik
• Herr Steinacher Willi (Klausenleopoldsdorf NÖ)
Bild rechts:
Durch den Abend führte
Mag. Isabelle Kügle.
Bild oben: Das erste im Jahre 2006 erschienene Titelbild zeigt einen Fordson
Modell F (Baujahr 1924).
Programmhighlights auszugsweise:
14 bis 16 Uhr: Kalenderpräsentation 2015
bis 17 Uhr: Empfang der VIP Gäste
18 Uhr: Multivisionsshow Making off
19 Uhr: Feuershow, Traktorbraut Lilly und
Auftritt Sängerin Tanja
etwa 20 Uhr: warmes Buffet mit hausgemachten Speisen und Mehlspeisen
22 Uhr: Burlesque-Tanz Modell Isabelle
24 Uhr: Überraschungsprogramm
danach: Open end an der Wodkabar
9 Uhr 30 am Folgetag: Frühstück
(Alle Bilder Quellen: HLTOE)
olgsmodelle 2006 bis 2015
Museum Schloss Leiben
27
Wir sind nunmehr Mitglied beim ÖMVV
Österreichischer Motor-Veteranen-Verband
Bild oben zeigt das offizielle Logo des Verbandes.
Der österreichische Motor-Veteranen-Verband (ÖMVV) ist der Dachverband für das historische Fahrzeugwesen in Österreich, als solcher die Interessensvertretung der OldtimerbesitzerInnen gegenüber dem Gesetzgeber und Serviceorganisation für seine Verbandsmitglieder.
Zur Zeit gehören dem ÖMVV 80 Clubs mit cirka 9.000 Mitgliedern an, sowie ÖAMTC und
ARBÖ als außerordentliche Mitglieder. Der ÖMVV ist die nationale FIVA-Autorität (ANF)
für Österreich. Der ÖMVV ist stimmberechtigtes Mitglied im Beirat für historische Kraftfahrzeuge beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT).
Ziele des ÖMVV (auszugsweise):
Präsident: Ing. Johannes Rath
Vizepräsidenten:
Mag. Michaela Riedl
Komm.Rat Ing.Robert Krickl
Generalsekretär: Ing. Karl Eder
stellvertretender Generalsekretär: Ing. Walter Kuba
Kassier: Dipl.Ing. Ernst L. Bieber
stellvertretender Kassier: Manfred G. Stiglitz
Beiräte:
Kurt Dichtl
Mag. Wolfgang Eckel
Dipl.BW Gerhard Feichtinger, MBA
Maximilian Hölzl
Ehrenmitglied: Ing. Mag. Wolfgang Prochazka
Lobbying: Der ÖMVV sieht sich als Interessenvertretung der
BesitzerInnen historischer Fahrzeuge und betreibt und unterstützt
daher jedwede Aktivität, die dazu dient, bei Behörden, Politikern und allen Institutionen, deren Aktivitäten Einfluss auf unser
Hobby haben, sowie auch bei der Öffentlichkeit eine positive
Stimmung für das Oldtimerwesen zu erreichen und zu halten.
Mitarbeit bei gesetzgebenden Gremien, Hilfestellung bei
Behörden: Der ÖMVV hat im Beirat für historische Kraftfahrzeuge des Bundesministeriums für Verkehr, Technologie und
Innovation Sitz und Stimme. Die von der Eurotax herausgegebene, ministeriell approbierte rote Liste hat seinen Ursprung im
Veteranen-Register des ÖMVV. Laufend werden die sich aus der
Ausstellung der FIVA ID-Cards ergebenden neuen Fahrzeugdaten in die Eurotax-Liste eingearbeitet. Die Sachkenntnis des
ÖMVV wird etwa im Zuge von Einzelgenehmigungs-Verfahren sowohl von Seiten der Behörde als auch von Seiten der Antragsteller immer öfter in Anspruch genommen.
Informationsaustausch: Der ÖMVV steht in laufendem Erfahrungsaustausch mit anderen Dachverbänden, speziell innerhalb der EU, um gemeinsame Probleme zu erörtern und EU-weite Lösungen anzustreben.
Information, Öffentlichkeitsarbeit: Wie es sich für einen wahren Dachverband gehört, gilt die Informationsarbeit des ÖMVV
nicht nur für seine Mitglieder. Verstärkt werden auch die BesitzerInnen historischer Kraftfahrzeuge direkt angesprochen. Auf
diese Weise sollen Personen, die noch keinem Club angehören, für die Verbandsmitgliedschafft interessiert werden. Aktuelle
Informationen über die Tätigkeit des ÖMVV finden sich schon seit geraumer Zeit im Internet. Die Verbandsmitglieder erhalten detaillierte Informationen zu aktuellen Themen, die zur Weiterleitung an die Clubmitglieder bestimmt sind.
Verkehrsmuseum: Auch wenn in Zeiten der Einsparungsmaßnahmen und des Null-Defizites die
Zeichen dagegen stehen, setzt sich der ÖMVV für die Verwirklichung eines österreichischen Verkehrsmuseums ein. Dazu wird der Dialog zwischen den Veteranenszenen der Straße, der Schiene
und der Luft gesucht und gefördert. Gleichzeitig pflegt der ÖMVV seine Kontakte zu den vorhandenen Museen und zu den zuständigen Behörden.
Weitere Zielsetzungen auf: www.oemvv.at
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Historische Landtechnik Österreich
Federation Internationale des Vehicules Anciens
Und noch eine Geschichte - die FIVA ID-Card
Die Federation Internationale des Vehicules Anciens (FIVA) ist die internationale Dachorganisation der Oldtimerclubs und setzt sich speziell im
Rahmen der EU erfolgreich für die Interessen der OldtimerbesitzerInnen
ein. Zur Zeit sind in der FIVA 62 Länder und damit 1,500.000 OldtimerbesitzerInnen vertreten, darunter die meisten EU-Staaten. Österreich ist
in der FIVA durch den ÖMVV, den Österreichischen Motor Veteranen
Club (ÖMVC - Gründungsmitglied der FIVA) und den Automobil Veteranen Club Austria (AVCA) vertreten.
Autorite Nationale de FIVA (ANF): Der ÖMVV ist die nationale
FIVA Autorität für Österreich und dadurch berechtigt die FIVA ID-Card
für in Österreich zugelassene Fahrzeuge auszustellen. Die ANF übt auch
in der Generalversammlung der FIVA das Stimmrecht für das jeweilige Land aus.
Die FIVA ID-CARD: Sie ist ein im Rahmen der FIVA anerkanntes,
internationales Dokument, das über die technischen Daten eines Fahrzeuges Auskunft gibt. Für die Teilnahme an FIVA-A Veranstaltungen
ist die ID-Card obligatorisch. Die Gültigkeit einer FIVA ID-Card beträgt
maximal 10 Jahre. Bei Besitzerwechsel des Fahrzeuges oder wesentlichen
Änderungen am Fahrzeug verliert sie ihre Gültigkeit uns ist an die jeweilige
ANF zurückzustellen. Bei der Ausstellung einer FIVA ID-Card wird das Fahrzeug auch in die Datenbank des ÖMVV-Veteranenregisters eingetragen, auf Wunsch
wird auch die Bronzeplakette für das Fahrzeug geliefert. Der empfohlene Verkaufspreis für die FIVA ID-Card beträgt für Mitglieder eines Oldtimer- bzw. Markenclubs
im ÖMVV EUR 85,-. Für weitere Informationen und Fragen bezüglich FIVA ID-Card
besuchen sie die Homepage. (Quelltext und Bilder: oemvv.at)
Bild oben zeigt Muster der
FIVA ID-Card. Die Definition
der Zustandskategorie erfolgt
mit einer Buchstaben-/Zahlenkombination.
Zustandskategorien gemäß Technical Code 2010
A - Standard- ein originales Fahrzeug, geringfügige Veränderungen und zeitgenössisches Zubehör sind zulässig;
B - Period Modified- ein Fahrzeug, das innerhalb seiner normalen Gebrauchsperiode für einen speziellen Zweck verändert wurde;
C - Reproductions and Replicas- Kopie eines historischen Fahrzeuges, als Baujahr gilt die tatsächliche Entstehung;
D - Modified out of Period- nachträgliche Änderungen, jedoch unter Verwendung zeitgenössicher Bauteile;
E (bis 2009: X) - Exception- Fahrzeug mit Veränderungen (insbesonders an der Technik), die in der normalen Gebrauchsperiode nicht möglich waren;
1 - Original- ein original erhaltenes Fahrzeug, nur Verschleißteile dürfen ersetzt sein;
2 - Authentic- ein original erhaltenes Fahrzeug mit bekannter Geschichte, Reparaturen an Lackierung, Metalloberflächen
und Tapezierung sind zulässig;
3 - Restored- ein komplett restauriertes Fahrzeug mit bekannter Geschichte;
4 - Rebuilt- ein Fahrzeug, das aus den Teilen mehrerer Fahrzeuge rekonstruiert wurde.
Museum Schloss Leiben
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Terminvorschau
Historische Landtechnik Österreich
26. bis 29. März Retro Classic Stuttgart
6. April Saisoneröffnung Museum Schloss Leiben
26. April Oldtimertreffen Raxendorf
1. Mai Traktorausfahrt ÖAMTC ZV Amstetten, Sektion Oldytraktoren
10. Mai Traktortreffen Oldtimerfreunde Kremstal
16. Mai Traktortreffen Ybbs (Binder Wolfgang)
16. und 17. Mai Oldtimermesse Tulln
25. Mai Traktortreffen Lugendorf
30. Mai Teilemarkt & Traktortreffen (Traktor-Veteranenfreunde-Adlwang)
30. Mai Traktortreffen Evi`s Oldtimerstammtisch Regau
20. Juni 2. Traktorrätselrallye Martinsberg
28. Juni Traktortreffen Kammersdorf
19. Juli Traktortreffen Münzbach
25. Juli Traktortreffen Traktorfreunde Rottenmann
26. Juli Oldtimertreffen Blindenmarkt
1. und 2. August Traktortreffen Maxlrain (Bayern)
2. August Oldtimertreffen Kirchberg/Tirol
9. August Traktortreffen Traktorverein Neuhofen an der Krems
15. August Druschfest Gallhuberhof in Dietach
15. und 16. August Dreschkirtag Rechnitz
MUSEUMSDIENST - Einweisung
Die zur Verfügung stehenden Termine sind 12. April und 3. Mai 2015
(jeweils ab 9 Uhr).
IMMER
vorne dabei
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Wilhersdorf 11, 3231 St. Margarethen
Telefon 02747/ 3452
Handy 0664/ 4406080
www.scherndl-figl.at
[email protected]
Seebarn in der Marktgemeinde Harmannsdorf stiftet Dreschmaschine aus dem Jahre 1915
VORSCHAU
30
In der nächsten Ausgabe lesen Sie davon,
wie die Hofherr-Schrantz Dreschmaschine
aus dem Jahre 1915 abgebaut und übersiedelt wurde.
Historische Landtechnik Österreich
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Museum Schloss Leiben
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Ausgabe 1/ 2015
Historische Landtechnik Österreich
Veranstaltungshinweise
In der nächsten Ausgabe beleuchten wir
den Steyr Typ 84 mit seinen verschiedenen
Modellen, lesen Wissenswertes von Otto
Riesinger zum Thema Wia´s früha amoi
woa, erzählen die Geschichte um die Hofherr-Schrantz Stiftendreschmaschine und
noch viel mehr. Empfehlen Sie uns ruhig
weiter.
Nachzulesen auf:
Vorschau
Zur Saisoneröffnung:
Beginn 9 Uhr
bis 10 Uhr 30 Eintreffen der Teilnehmer
11 Uhr 30 Vortrag ÖMVV (FIVA ID-Card)
13 Uhr 30 Oldtimer-Rundfahrt
Teileverkauf, Bauernmarkt, Oldtimerflohmarkt,
Trettraktorpullingbewerb, Kinderprogramm
und noch mehr...
hltoe.at
H i s t o r i s c h e L a n d t e c h n i k Ö s t e r r e i c h - 3 6 5 2 L e i b e n - w w w. h l t o e . a t