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Historische
Landtechnik
Ausgabe Herbst/ Winter 2015
Seit 1982
Österr e i c h
Vereinsnachrichten um die Entwicklung der Landtechnik
Titelbild: Die Geschichte einer Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth Dreschmaschine von 1915
Seiten 26 bis 29
Nachzulesen auf: www.hltoe.at
Mitglied beim:
Österreichischen Motor-Veteranen-Verband
Bundesverband Historische Landtechnik Deutschland
Historische Landtechnik Österreich
Der Chefredakteur
Willkommen in der neuen Ausgabe unserer Vereinsnachrichten. Diesmal lesen Sie die Geschichte um den SteyrTyp 84. Ein weiteres Erfolgsmodell der in Österreich produzierten Traktoren, das man im Arbeitseinsatz ebenso
gerne sieht wie bei Oldtimer-Treffen (Seiten 4 bis 7). Für
die nächste Ausgabe planen wir den ab 1947 produzierten
Steyr-Typ 180 zu beleuchten.
leben, sondern
auch einen netten Nachmittag
in
geselliger
Atmosphäre zu
verbringen (Seiten 12 bis 14).
Auch die Story um die Übersiedlung und die darauf folgende Restauration einer Hofherr-Schrantz-Clayton- Shuttleworth Stiften-Dreschmaschine von 1915 bietet Interessantes. Ein herzliches Dankeschön an all jene Mitglieder,
die in irgendeiner Form daran beteiligt waren. Ohne deren
freiwillige Mitwirkung wären die professionell ausgeführten Arbeiten daran nicht möglich (Seiten 26 bis 29).
Wenn Sie die
Vereinsnachrichten abonChefredakteur Felix Höbarth
nieren wollen,
treten Sie einfach dem Verein Historische Landtechnik
Österreich bei (Jahresmitgliedschaft € 15.-).
Über einen Lebenstraum berichten wir mit der Reportage
über das Dampfmaschinen-Museum in Breitstetten. Unweit
ostwärts von Wien haben Sie die Möglichkeit nicht nur eine
Reise zurück zu den Anfängen der Industrialisierung zu er-
Das Bild unten trägt auf der Rückseite den handschriftlichen Vermerk Dreschtag in der Vorstadt und stammt von
Herrn Josef Kappelmüller aus Pöchlarn.
Impressum: Herausgeber und Redaktion: Verein Historische Landtechnik Österreich (ZVR: 941568481),
Schlossstrasse 4, 3652 Leiben
Email: [email protected], Internet: www.hltoe.at
Fotos: soweit nicht anders angegeben: Archiv BOKU Wien, Inst. f. Landtechnik, Erscheinungsort: Leiben, Erscheinungsjahr 2015
Chefredakteur & Layout: Felix Höbarth
Offenlegung (gem §25 Mediengesetz):
Wir verfolgen eine redaktionell unabhängige Berichterstattung rund um die Entwicklung der Landtechnik und behalten uns vor,
Texte abzuändern, anzupassen oder zu kürzen.
Historische Landtechnik Österreich
Der Obmann
Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit.
(Wilhelm Busch)
Liebe MitgliederInnen und LeserInnen unserer Vereinsnachrichten
Die Oldtimersaison 2015 geht bereits wieder dem Ende zu. Noch einige Obmänner-Treffen,
Adventveranstaltungen, Weihnachts- oder Jahresabschlussfeiern und die Saison 2015 ist
auch schon wieder gelaufen. 2015 haben die Vereinsmitglieder - unter der Leitung unseres
Ausfahrtenkoordinators Franz Erber - wieder an zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen. Von den verschiedensten Organisationen wurde eine große Anzahl von Oldtimerveranstaltungen ausgerichtet. Zu den beliebtesten, mit der größten Zahl an Teilnehmern mit
Oldtimerfahrzeugen haben sich in unserer Region die Feuerwehrfeste etabliert. In anderen
Regionen sind wiederum Oldtimertreffen organisiert von Kameradschaftsbund, Fremdenverkehrsverein oder Firmen beliebte Ziele. Grundsätzlich sollte jeder dorthin fahren, wo
Obmann Martin Trausnitz
es ihm am besten gefällt. Wir sollten dabei aber keinesfalls Veranstaltungen von Oldtimervereinen übersehen, welche sich oft sehr viel Mühe geben ein ansprechendes Programm zu bieten. Ihnen ist alleine schon im
Sinne von Anerkennung und Solidarität in Zukunft erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.
Erfreulich ist, dass dieses Jahr die Besucherfrequenz im Landtechnikmuseum um rund 10 Prozent gesteigert werden konnte.
Auffällig war außerdem die Anzahl der Reisegruppen von Oldtimersammlern, welche auf ihren Traktor-Reisen durch Österreich unser Museum besuchten. Auch ein Reisebus mit einer Gruppe des polnischen Traktor-Veteranen-Verbandes hat uns
besucht. Danke dafür an Rudi Gießwein für die Organisation. Beiträge dazu finden sie in dieser Ausgabe. Besonders erfreulich
ist auch, dass es gelungen ist mit Hubert Reiter, Felix Höbarth sowie August Lugmaier drei neue Museumskassiere anzuwerben und damit die Personalsituation zu verbessern. Mit der Erneuerung eines Teiles, der durch Feuchte zerstörten Wandbilder,
konnte im Museum das Erscheinungsbild sichtbar verbessert werden. Für 2016 planen wir eine Fortsetzung dieser Aktion.
Die Saisoneröffnung war trotz des nicht unbedingt freundlichen Wetters ein für uns schöner Erfolg. Mit der Wahl von Traktorkönigin und Traktorprinzessin, der Herausgabe unserer neuen Broschüre über historische Traktoren in Österreich, der Sonderausstellung Steyr Traktoren von 1947 bis 1965, dem Vortrag des Generalsekretärs des Österreichischen Motor Veteranen Verbandes
(ÖMVV) und dem Trettraktorbewerbs für Kinder konnten wir wieder ein umfangreiches Programm bieten.
Die Präsentation unseres Kalenders Erfolgsmodelle 2016 fand in einem kleineren Rahmen mit rund 100 Besuchern statt. Der
Kalenderverkauf läuft dank unserer vielen Stammkunden kontinuierlich. Wir können davon ausgehen, dass wir im Dezember
großteils ausverkauft sein werden. Bei der Generalversammlung im Frühjahr 2016 stehen Neuwahlen des Vorstandes an. Da
einige Vorstandsmitglieder aus verschiedenen Gründen nicht mehr kandidieren, werden neue gesucht. Die Vereinsführung ersucht Mitglieder, die bereit wären, sich im Vorstand einzubringen, sich zu melden.
Ich möchte mich bei allen Mitgliedern und freiwilligen Helfern, welche sich in diesem Jahr im Sinne unseres Vereins engagiert
haben auf das herzlichste bedanken. Für das kommende Weihnachtsfest und den Jahreswechsel wünsche ich ihnen im Namen
des gesamten Vorstandes bereits jetzt alles Gute. Bleiben Sie gesund, euer Martin Trausnitz!
Wir empfehlen:
Hier finden Sie alles über Old- und Youngtimer sowie
Fahrberichte, Hilfen und Kaufberatungen, Quellen von
historischen Ersatzteilen und auch Infos zur
Restaurierung.
Museum Schloss Leiben
Ein weiteres Erfolgsmodell aus den 1950er bzw. 1960er Jahren
Der Steyr Typ 84
Der Steyr 18PS-Einzylinder-Exporttraktor 84 war als neuer Traktortyp
für Klein- und Mittelbetriebe gedacht.
Er sollte überall dort Platz finden, wo
schwierige Betriebsverhältnisse auch
von einem Kleintraktor ausreichend
Kraftreserven fordern.
Die Vielseitigkeit der fahrbaren
Arbeitsmaschine
begründete
sich in seiner kompakten Bauweise. So bestand der Kleintraktor als Bergtraktor ebenso
wie als Hackfruchttraktor. Er war
zudem der erste rot lackierte Traktor
und somit erster der Export-Serie.
Die Dimensionierung der Reifen (8-28) erwies sich
darüberhinaus als besonders geeignet. Der Typ 84 gewann dadurch mehr Bodenfreiheit für Hackfruchtarbeiten, behielt aber einen tiefen Schwerpunkt für Arbeiten am Hang. Die größeren Räder hatten zur Folge, dass
Bodenunebenheiten leichter und einfacher zu überwinden waren, was letztlich zu einer Erhöhung der Zugkraft
durch Verminderung des Schlupfes des ohnehin stärkeren
Traktors führte. Durch die Steigerung der Geschwindigkeit im 1. und im 2. Gang ergab sich eine Erhöhung der
Flächenleistung, während der 3. Gang den Erfordernissen
der Mäharbeit angepasst war.
Der in Blockbauweise gebaute, wassergekühlte Einzylinder-Viertakt-Dieselmotor nach Baumuster WD 113a
brachte 18 SAE PS bei 1750 U/min. Eine Verbesserung
der Luftfiltrierung brachte der Zyklon-Vorabscheider.
Steyr versprach dadurch eine Verlängerung der Lebensdauer auch bei staubreichen, ungünstigen Arbeitsbedingungen. Neu beim Typ 84 war auch die Anbringung einer
Bodenplatte und die Verbesserung des Gaspedals, wodurch ein höherer Fahrkomfort erreicht wurde.
Durch die serienmäßige Ausstattung des Traktors mit
Sitzkotflügeln wurde einem lange gehegten Wunsch der
Kundschaften entsprochen, auch verbaute man größere Scheinwerfer und einen serienmäßigen elektrischen
Anlasser. Alles in allem versprach Steyr in seinen Prospekten „Der Typ 84 ist ein Traktor, der ganz nach den
Erfordernissen des Landwirts entwickelt wurde und der
Historische Landtechnik Österreich
durch seine Kraftreserven bei Steigungen, bei
schweren Transporten und bei der Pflugarbeit auf schweren Böden stets das gute
und sichere Gefühl erweckt, einen starken,
robusten, verläßlichen und überaus preiswerten Traktor zu besitzen.“
Steyr Typ 84a
Zum Universaltraktor des
Typs 84 gesellte sich auch
der Typ 84a in die Produktion. Er war ganz klar als
Hackfruchttraktor gebaut
und dominierte durch große
Bodenfreiheit (Reifengröße 8-32).
Als Wunschausrüstung konnte ein Kriechgang mit
1,4 km/h Höchstgeschwindigkeit vorgesehen werden,
der besonders für den Betrieb von halbautomatischen
Pflanz- und Legemaschinen wichtig war. Neben der serienmäßigen Ausrüstung mit Getriebezapfwelle (Normzapfwelle) konnte als Wunschausrüstung die Getriebezapfwelle kombiniert mit Wegzapfwelle (4-Gang-Zapfwelle)
geliefert werden.
Bild oben: Zeigt den Steyr Typ 84, der im
ebenen oder im Hügelland als universell einsetzbarer Traktor Gebrauch fand. Als Produktionszeitraum kann 1956 bis 1963 angenommen werden
und in Summe wurden mehr als 25.000 Stück in den
verschiedenen Ausführungen gebaut.
Steyr Typ 84s
Für Betriebe mit Reihenkulturen, bspw. Wein- oder Hopfenbau, bot Steyr den Typ 84s. Der Schmalspurtraktor
versprach mit seiner Spurweite von 1.100 mm einen
zweckmäßigen Einsatz. Zudem konnten durch Umdrehen
der Räder eine Breite von 1.140 mm erreicht werden und
beim Modell mit Wunschausführung verstellbarer Spur
war es auch möglich auf Normalspur (1.250 mm) umzustellen. Mit der am Traktor angebauten Weinbergseilwinde war der Falllinienzug ohne umständliches Verlegen des
Seiles möglich.
Bild oben: Traktor Typ 84 mit Stollenkränzen.
Durch diese konnte die Bodenhaftung wesentlich
verbessert werden.
Steyr Typ 84e
„Fast die Hälfte aller landwirtschaftlichen Arbeiten sind
Transportaufgaben. Daher soll ein universeller Traktor nicht
nur die leistungsfähigen, alle Arbeitsgeschwindigkeiten
umfassenden Gänge, sondern auch einen Schnellgang mit
hoher Endgeschwindigkeit besitzen“, so warb Steyr Ende
der 1950er Jahre für seinen Typ 84e mit Schnellgang. Der
Typ 84e erreichte damals tatsächlich etwa 26 km/h. Auch
hatte der Traktor mit Schnellgang einen gummigelagerten
Parallelogramm-Schwingsitz und die gefederte Vorderachsen garantierten bei höheren Fahrgeschwindigkeiten auf
schlechten Straßen, scholligem Acker und unebenen Wiesen den notwendigen Fahrkomfort.
Bild oben: Traktor Typ 84 mit Weinbau-Pflegegerät
und ausziehbarem Rahmen.
Museum Schloss Leiben
Historische Landtechnik Österreich
Anbaugeräte und sonstiges Wissenswertes
Der Steyr Typ 84
Bild links: Zeigt den Steyr-Traktor Typ 84 beim Mähen und
Zetten. Die großen Räder mit halboffenem Profil bewährten
sich dabei und die Arbeitsmaschine schuf so mehrere Arbeitsgänge gleichzeitig.
Bild links: Zeigt den 1.250
kg schweren 18er Steyr beim
Grünlandumbruch mit Einscharwinkelpflug in der Falllinie bergauf arbeitend. Im Bild
rechts ist der Neigungsmesser
zu erkennen.
Bild unten zeigt den SteyrTraktor Typ 84e mit Einachsanhänger. Das Modell mit
Schnellgang erreichte etwa 26
km/h.
Fazit, Anmerkung und Schluss: Mit der Modellfamilie 84 wurde bei Steyr 1956 die zweite Generation der Einzylindermodelle eingeführt. Gegenüber dem Vorgänger, dem Steyr 80 hatte der Neuling andere Abmessungen, er war kürzer und
breiter, aber nicht mehr so hoch. Dadurch war der Schwerpunkt tiefer, die Arbeit in Hanglagen wurde sicherer. Die Getriebe konnten auf Wunsch mit Kriechgang geliefert werden, dann aber als Wendegetriebe mit fünf Rückwärtsgängen, die halb
so schnell übersetzt waren. Neben größeren Reifen und Zapfwelle gehörten jetzt auch Anlasser, Beleuchtung und Hupe zur
Serienausstattung. (Quelltexte: Steyr-Daimler-Puch, Bilder: Archiv BOKU Wien, Inst. f. Landtechnik, Autor: Felix Höbarth)
Museum Schloss Leiben
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Historische Landtechnik Österreich
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Museum Schloss Leiben
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Traktor- und Oldtimerfreunde
Kammersdorf und Umgebung
Am Samstag, dem 29. August 2015 besuchte uns der seit 2009 bestehende Verein
aus dem Weinviertel. Unter Obmann Franz Mayer führte deren Ausflug vom
nahen Stift Melk in das Museum Schloss Leiben.
Die Marktgemeinde Nappersdorf-Kammersdorf liegt in
Niederösterreich im nordwestlichen Teil des Weinviertels
auf dem Weg zwischen der Bezirkshauptstadt Hollabrunn
und der Grenz- und Thermenstadt Laa an der Thaya. Der
Verein wurde im Jänner 2009 als Traktorfreunde Kammersdorf und Umgebung gegründet. Knapp 60 Mitglieder
waren von der ersten Stunde an dabei. Heute zählt der Verein etwa 150 Mitglieder.
Der Zweck des Vereines ist in erster Linie die Organisation geselliger Zusammenkünfte - beispielsweise des monatlichen Traktorstammtisches - oder diverser Traktorausfahrten. Der Traktorstammtisch findet jeden ersten Freitag
im Monat in deren Stammcafé Treffpunkt Alibi in Kammersdorf statt. Der gemeinnützige Verein stellt die Inte-
10
ressen an Oldtimer und Oldtimer-Traktoren in den Vordergrund und besucht nicht nur Treffen anderer Vereine,
er veranstaltet auch selbst regelmäßige Zusammenkünfte
für Mitglieder und sonstige Interessenten. Im Jänner 2014
folgte anlassbedingt die Umbenennung in Traktor- und
Oldtimerfreunde Kammersdorf und Umgebung.
Herzlichen Dank für euren Besuch. Weiterführende Informationen, Termine und/oder Bilder finden Sie auf:
traktorfreunde-kammersdorf.at.
Bilder unten zeigen die Besucher während des Vereinsausfluges im Innenhof des Schlosses Leiben.
Historische Landtechnik Österreich
Bilder unten zeigen Oldtimer-Traktoren beim diesjährigen Treffen in Dürnleis.
Bild oben zeigt die Akteure der Linedancegruppe Akinom in
ihrem ansprechenden Outfit.
Am 21. Juni 2015 luden die Traktorund Oldtimerfreunde Kammersdorf
und Umgebung zum Oldtimertreffen in die Raiffeisen-Lagerhaushalle
Dürnleis. Obwohl
das Wetter nicht
allzu überwältigend
war, kamen 145
Oldtimerliebhaber
mit ihren historischen Fahrzeugen
zum Fest. Irgendwann war dann
auch die Halle zum Bersten voll und
die Stimmung bestens.
Bild links:
Obmann Franz Mayer.
Bild unten: Mitglieder und Vertreter des Vorstandes bei der Kalenderpräsentation am 11. Oktober im Schloss Leiben (v.l.n.r.): Traude Vrazek, Franz
Mayer, Alfred Vrazek, Erich Baumgartner und Albert Nickl mit Modell Lilly.
Nach der Preisverleihung gab es
erstmalig bei einem Treffen solcher
Art eine reiz- und schwungvolle
Showeinlage der Linedancegruppe
Akinom mit einem beeindruckenden
Cancan im entsprechendem Outfit.
Die Traktor- und Oldtimerfreunde
Kammersdorf und Umgebung bedanken sich recht herzlich bei den
Akteuren und bei allen Mitwirkenden.
Traktor- und Oldtimerfreunde
Kammersdorf und Umgebung
Museum Schloss Leiben
11
Lebenstraum
dampfmaschinen-museum.at
Wenn Sie schon immer
wissen wollten, was
passieren kann, wenn
Sie einen Bahnhof mit
der dazugehörigen
Umgebung kaufen,
dann besuchen Sie mit
uns das Dampfmaschinenmuseum von
Günther Prazda.
Von Felix Höbarth
12
Historische Landtechnik Österreich
Um uns der Geschichte einer
der größten Dampfmaschinensammlungen im deutschsprachigen Raum zu widmen,
reisen wir ostwärts von Wien
in das steppenähnliche Marchfeld. Dieses zählte schon vor
vielen Jahrzenten zur Kornkammer der Monarchie.
Naturprodukte jeder Art wuchsen und gediehen und mussten
verbracht werden. Als man im
Jahre 1902 in Leopoldsdorf eine
Zuckerfabrik eröffnete, beschloss
man im Niederösterreichischen
Landtag eine eingleisige, nicht
elektrifizierte Eisenbahnstrecke
nach Norden zu bauen (später
Lokalbahn Siebenbrunn - Engelhartstetten). Danach wechselten
oftmals die Betreiber, bis im Jahre 1998 der Entschluss zur völligen Stilllegung gefasst wurde.
Bilderleiste oben: Zeigt Exemplare und
Impressionen der Sammlung Günter Prazda in Breitstetten in Niederösterreich.
rand entflohen sind, gelangen
alsbald ins zauberhafte Dampfmaschinenmuseum der Familie
Prazda. Dort, wo einst geschäftiges
Bahnhofstreiben zu erleben war,
haben sich Heidelinde und Günter
Prazda einen Lebenstraum erfüllt.
Eine Dampfmaschinensammlung
in einem dem breiten Publikum
zugänglichen Museum.
Günter entdeckte seine Liebe
zu Dampfmaschinen vor langer Zeit während eines Urlaubs
in Serbien. Dort fand er auf
einem Schrottplatz ein Dampflokomobil. Das von Rost stark
gekennzeichnete Gerät aus der
Anfangszeit der Industrialisierung faszinierte ihn derart, dass
er es kurzerhand kaufte, barg und
heim transportierte, um es in vielen Stunden liebevoll zu restaurieren. Als er sein Erstlingswerk
betrachtete und damit eine Holzsäge antrieb, war ihm klar, dass
er weitermachen würde.
Zurück blieb unter anderem das
Areal des alten Breitstetter Bahnhofes mit seinen weitläufigen Abstellplätzen. Aus heutiger Sicht
Heute, viele Jahre später hat sich
eine Anlage, die jede Minute des
der gelernte Tischler nicht nur
Tages Ruhe und Idylle atmet, so
ein einzigartiges Wissen über
als würde man nur darauf warten,
Dampfmaschinen und alte Techdass der nächste Zug einfährt.
nik selbst angeeignet, er besitzt
Und, obwohl
Erreichbarkeit: Günter Prazda
der
Betrieb
Leopoldsdorferstrasse 18
der
Eisen2285 Breitstetten, Austria
bahnanlage
Tel: 0043/6649185192
schon vor Jahren eingestellt
[email protected]
www.dampfmaschinen-museum.at
wurde, raucht
und qualmt es
Öffnungszeiten:
1. Samstag im April bis letzter Sonntag im Oktober
dort gelegentlich wie einst.
Samstag & Sonntag 9 bis 18 Uhr
Mo.-Fr. Gruppen mit Voranmeldung
Eintrittspreise:
Besucher, die
Erwachsene & Kinder ab 12 J. Euro 5,in
wenigen
Kinder unter 12 J. frei
Minuten dem
Gruppen (ab 10 Pers.) p.P. Euro 3,50
Wiener Stadt-
Museum Schloss Leiben
13
Bilderleiste oben: So konnte man vor mehr als 20 Jahren noch die am Balkan abgestellten landwirtschftlichen Maschinen
finden. „Oftmals mussten wir sie händisch freischaufeln und die verstreuten Teile zusammensuchen, um sie halbwegs unbeschadet bergen zu können. Heute scheint auch diese Gegend leergeräumt“, so Günter Prazda.
(Bildquelle: dampfmaschinen-museum.at)
auch mittlerweile eine einmalige Sammlung an Dampfaggregaten, Vorkriegsmaschinen, dampfbetriebenen Lokomobilen,
Standmotoren und Vorkriegstraktoren. Seit
nunmehr fast 20 Jahren sammelt und restauriert Günter Prazda Dampfmaschinen
der Industrie und Landwirtschaft aus den
Anfängen des Industriezeitalters.
Aufgespürt hat er diese Raritäten in ganz
Europa, nicht immer waren sie in bestem
Zustand. Aber in liebevoller Kleinarbeit
machte er sie wieder funktionstüchtig und
schuf damit eine einzigartige Sammlung.
Um das alles bewerkstelligen zu können
kaufte er eben das Bahnhofsareal der eingestellten Landesbahn.
Bild oben: Wer außerhalb der Öffnungszeiten das Museum besucht, kann Günter Prazda so antreffen. Rußverschmiert und voller Liebe zur alten Technik. Zu seinen
Schätzen zählt auch eine Hofmeister Kleindampfmaschine Baujahr etwa 1900.
Mitte September diesen Jahres ist das
Dampfmaschinen Museum kurz vor der
Fertigstellung. Die dazu notwendige Infrastruktur - etwa ein Bahnhofsnebengebäude
und ein Ausschank- und Wirtshaus - baute er
gemeinsam mit seiner Frau im selben architektonischen Stil eines Bahnhofes der Jahrhundertwende. Das Museum ist vom ersten
Samstag im April bis zum letzten Sonntag
im Oktober geöffnet (siehe Infobox).
Für weiterführende Informationen, tollen
Bildern und Restaurierungsgeschichten
empfehlen wir den Besuch der Website:
dampfmaschinen-museum.at
14
Bild oben: Stolz ziert ein Polke Gasmotor von 1890 das
stilvoll nachgebaute Nebengebäude.
Historische Landtechnik Österreich
Traktor- Veteranenclub Prinzersdorf feiert 30- jähriges Bestehen
Bild: Knapp 30 Oldtimer- Traktoren trafen sich am 13. Juni 2015 zur Jubiläumsfahrt
Zum diesjährigen Jubiläum plante die Vereinsführung kurzerhand eine Ausfahrt rund um den
Hiesberg (Bezirk Melk). Treffpunkt war am Samstag, dem 13. Juni 2015, um 10 Uhr 30 bei unserem
Schriftführer Franz Zöchbauer in Loosdorf.
An der Ausfahrt nahmen 29 Oldtimer- Traktoren teil.
Auch eine Abordnung vom Oldtimerverein Leiben, unter der Führung ihres Obmannes, Martin Trausnitz, war
zugegen. Franz Katzengruber hing einen wunderschön
restaurierten Mannschafts- Tranportanhänger der Freiwilligen Feuerwehr Hürm an seinen David Brown und
transportierte damit unseren Fanclub. Ein Ferguson 35
X kam wegen einer Reifenpanne leider nicht an sein
Ziel.
Die Route führte von Loosdorf über Roggendorf, Anzendorf, Rosenfeld über den Hiesberg nach Großweichselbach und Gassen. Um 11 Uhr 45 erwartete
uns bereits die Gastwirtefamilie Dorn in ihrem Lokal.
Laut Aussagen unserer Mitglieder wurde uns dort das
beste Gulasch aller Zeiten serviert. Die Bedienung war
perfekt. Um 13 Uhr war Abfahrt über Thal, Haslach,
Eisguggen und Steinparz, wo uns eine knappe Stunde
später der Gastwirt Hubert Kraus erwartete. Er war es
auch, der uns den Besuch der dortigen Wallfahrtskirche organisierte. Unter dem Geläut der Kirchenglocken
betraten wir danach das Gotteshaus. Unter der Leitung
unseres Diakon, Ing. Herbert Olszewski, gedachten wir
bei einer Andacht unseres kürzlich verstorbenen Vorstandsmitgliedes, Franz Weissenbeck.
Danach legten wir im Gasthaus Kraus eine ausgedehnte
Rast bei Kaffee und Kuchen ein. Um 16 Uhr war Abfahrt über Schallaburg, Anzendorf, Roggendorf, Loosdorf und Albrechtsberg, wo wir beim dortigen Feuerwehrfest einen Zwischenstopp einlegten. Danach fuhren
wir über Neubach, Thal nach Mauer, wo wir uns in der
Maschinenhalle unseres Kassier’s, Karl Schmidt, zum
Abendessen und gemütlichen Beisammensein einfanden. Serviert wurde ein warmes Buffet vom Gastwirt
Lord Haberl. Die ausreichend vorhandenen Mehlspeisen wurden von unseren Damen gebacken. Auch Bier
und die besten Weine waren ausreichend vorhanden.
Erwähnen möchte ich noch, dass alle aufgelaufenen
Kosten aus der Vereinskasse getragen wurden.
Allen Mitgliedern, die zum Gelingen
dieses schönen Festes beigetragen
haben, möchte ich aufrichtig Danke
sagen. Ihr Peter Leodolter.
Museum Schloss Leiben
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Oldtimerfreunde Kirchberg/Tirol
Der Verein Oldtimerfreunde Kirchberg wurde 2011 gegründet und zählt heute knapp 90 Mitglieder. Obmann
ist Rudolf Lechner, der Vereinssitz ist in Kirchberg in Tirol. Zu den Interessen des Vereins zählen die Erhaltung und Restaurierung alter Geräte wie Traktoren, Motorräder, Autos und anderer bäuerlicher Geräte.
Auch der Besuch von mehreren Oldtimerveranstaltungen in der Umgebung sowie in ganz Österreich und
auch in Deutschland gehören dazu. Jedes Jahr im August veranstaltet der Verein ein Oldtimertreffen mit
Ortsrundfahrt. Manfred Kaufmann, ein nicht nur als Drehorgelspieler bekannter Oldtimer-Liebhaber und
Sammler, war dabei und erzählt uns davon.
Am 2. August 2015 fand das 24. Internationale Oldtimertreffen für Traktoren, Motorräder, Automobile und
Standmotoren in Kirchberg/Tirol
statt. Auf diese Veranstaltung freute
ich mich besonders, da sie immer in
einem familiären und kameradschaftlichen Rahmen abläuft.
Ich selber nahm mit fünf verschiedenen Standmotoren - auf einem Anhänger verladen - an der Veranstaltung teil. Leider war das diesjährige
Treffen nicht vom Wettergott begünstigt, es regnete bis Mittag in Strömen. Trotzdem waren etwa 135 Traktoren, Motorräder und Automobile
angereist. Die Gäste der Traktorvereine Pennewang/Wels-Land/OÖ mit
ca. 12 Traktoren und Endlhausen bei
München mit ca. 15 Traktoren reisten
bereits am Vortag und bei trockenem
Wetter an.
Herr Johannes Engelmann, Präsident
des Österreichischen Traktoren- Landmaschinen- und Veteranen- Clubs
(ÖTLVC), scheute die weite Anreise
aus Maria Ansbach/NÖ nicht, um mit
seiner Familie an der Veranstaltung
teilzunehmen. Auf dem Veranstaltungsgelände (einer Pferderennbahn)
16
Historische Landtechnik Österreich
war ein großes Zelt aufgebaut und die
Oldtimerfreunde Kirchberg mit dem
Obmann Rudi Lechner unternahmen
alles, damit die angereisten Gäste im
Trockenen waren und bei Life-Musik
mit Essen und Trinken bestens versorgt
wurden. Punkt 11 Uhr begann die gemeinsame Rundfahrt durch Kirchberg
und viele internationale Feriengäste
bestaunten die vorbeifahrenden Oldtimerfahrzeuge. Wenn meine Standmotoren in Betrieb sind, kommen immer
viele Interessierte, um diese alte und
für die meisten unbekannte Technik
zu bestaunen.
Am Ende der Veranstaltung wurden
an alle Gäste Geschenke übergeben
und den Besitzern von Fahrzeugen der
Baujahre vor 1952 wurden besondere
Pokale überreicht. Die Übergabe wurde vom Bürgermeister der Gemeinde
Kirchberg, Herrn Helmut Berger, dem
Obmann der Oldtimerfreunde Kirchberg und dem Obmann des Tourismusverbandes vorgenommen.
Die gesamte Veranstaltung war bestens organisiert und gelungen; wenn
es mir möglich ist, werde ich im nächsten Jahr sicher wieder teilnehmen.
Ihr Manfred Kaufmann, Zirl/Tirol.
Leiben, 6. April 2015. Der Verein Historische Landtechnik Österreich lädt jährlich zum Oldtimertreffen für Traktoren, Autos, einspurige Fahrzeuge und
Standmotoren in das bezaubernde Ambiente des Schlosses Leiben. Der mit viel
Mut sehr früh am Ostermontag angesetzte Termin birgt klarerweise das Risiko des Schlechtwetters. Dafür gilt das mit Schwergewichtsthemen untermalte
Treffen als Saisoneröffnung in der Szene der historischen Landtechnik.
Trotz durchwachsenem und typischem Aprilwetter konnte der Verein mehr als 1.300
Besucher mit knapp 150 historischen Fahrzeugen begrüßen. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung befasste sich schwergewichtsmäßig mit Erfolgsmodellen der
Steyr-Traktoren-Produktion von 1947 bis 1965. Zudem durften die Besucher erstmalig die Präsentation der neu gewählten Traktorkönigin, einer Traktorprinzessin
und fachlich fundierte Vorträge vom
Österreichischen-Motor-VeteranenVerband erwarten.
Beginn war pünktlich um 9 Uhr, bis
10 Uhr 30 konnten die Oldtimer-Fahrzeuge erwartet werden und danach
startete ein attraktives Rahmenprogramm. Zudem freuten sich unsere
Gäste über den Oldtimer-Teilemarkt,
auf das Kinderprogramm mit Trettraktor-Bulling-Bewerb und einen mittlerweile umfangreichen und attraktiven
Bauernmarkt.
Im Bild oben: Links die gewählte
Traktorkönigin Melanie Hametner mit
der Traktorprinzessin Iris Flechsel.
Die Vereinsführung möchte sich
bei bei den mehr als 80 freiwilligen
Helfern und Mitwirkenden herzlich
bedanken.
„Der Verein gilt in Österreich als
Vorreiter in Belangen der historischen
Landtechnik. Mit dem Museum im Schloss Leiben, dem Kalender Erfolgsmodelle,
den periodisch erscheinenden Druckwerken – darunter die themenbezogenen Broschüren und die Vereinsnachrichten – gepaart mit dem Zugang zu einem Archiv an
fachlich fundierten Unterlagen, haben wir die Voraussetzungen einen Meilenstein
für künftige Generationen in Leiben zu setzen“, so der Obmann.
Das nächste Treffen findet am 28. März 2016 statt. Das Thema der Saisoneröffnung im kommenden Jahr wird lauten: UNRRA- Hilfe und Marshall-PlanTraktoren. Dabei werden vorrangig Traktoren und Maschinen gezeigt, die im Zuge
der oben erwähnten Hilfsmaßnahmen - nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
- nach Österreich kamen oder auf Umwegen in Österreich landeten.
(Alle Bilder Quelle: HLTOE)
Museum Schloss Leiben
17
31 CAT´s und die Jahrhundertchance
Am Anfang war das Chaos
Von Karl Krischka
Bild oben: Zeigt
eine ab 1938 von
Caterpillar Inc.
produzierte CAT D7
7M mit LeTourneau
Räum- und Schubschild.
Österreich 1946. Wir finden uns im ersten Jahr nach Kriegsende. Die Spuren
der Verwüstung sind allgegenwärtig. Ruinen in den Städten, Bombentrichter
auf den Feldern. Die erste Getreideernte nach der Erzeugungsschlacht der
Kriegsjahre birgt ungeahnte Herausforderungen. Mähen bedeutet in hohem
Maße Handarbeit. Sie ist mühsam und hochgefährlich. Blindgänger, also nicht
explodierte Bomben und Granaten harren teilweise unter der Erde auf ihre
Bergung aus. Die Region im Niederösterreichischen Industrieviertel - besonders das Gebiet um Wiener Neustadt - ist besonders betroffen.
(Quelle: New Jersey
State Archiv, U.S.
Army Photograph)
Dies ist die Geschichte zu einem
heute historischen
Deal zwischen dem
Landwirtschaftsministerium in
Wien und dem
Estate Office APO
174 der U.S. Army
in Oberösterreich.
18
Bindemäher sind kaum sichtbar, Pferdegespanne selten, Traktoren die große Ausnahme. In den Grünlandgebieten prägen Sense und Sichel den Tagesablauf in der
Erntezeit. So schnell wird sich dies auch nicht ändern. Für den beginnenden Wiederaufbau des Landes hat nun die Produktion von Nahrungsmitteln höchste
Priorität. Der Stellenwert der Landwirtschaft ist hoch. Um den noch vorhandenen
Maschinenpark überhaupt einsetzen zu können, braucht man jedoch Wege, Felder
und Wiesen, die befahrbar sind. Bombentrichter formen ganze Hügellandschaften.
Sie behindern jeden Maschineneinsatz und sind vor allem höchst gefährlich. Vorbedingung für alle agrarischen Maßnahmen ist demnach die Entminung und anschließende Einebnung der Flächen. Diese Maßnahmen stehen an erster Stelle der
Sektion Wiederaufbau und Kultivierung im Ministerium am Wiener Stubenring.
Ranshofen und das Abstellgleis
Die Abteilung Umsiedlung der Bezirkshauptmannschaft Braunau am Inn, bestätigt
in einem Schreiben vom 29. Juni 1946 die Rückgabe des Military warehouse durch
die U.S. Army an die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Neue Heimat. Das
Team 340 der Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen (United Nations Relief and Rehabilitation Administration UNRRA) hatte das Objekt zuvor ein Flüchtlingslager im Ortsteil Ranshofen - bis dahin als Lagerhalle benützt.
Die umfangreichen Auflagen der U.S. Militärbehörde für eine mögliche weitere
Nutzung beweist, wie wichtig diese Liegenschaft durch deren strategische Lage
Historische Landtechnik Österreich
an der Grenze war. Dass dem Mehrzweckgebäude mit dem heute historischen Deal
zwischen dem Landwirtschaftsministerium
in Wien und dem Estate Office APO 174 der
U.S. Army für die heimische Landwirtschaft
eine ganz besondere Bedeutung zukommen
sollte, konnte in dieser turbulenten Zeit niemand ahnen.
Ortswechsel ins Ministerium nach Wien
Die Stimmung im Ministerbüro für Landund Forstwirtschaft in Wien ist schlecht.
Erntevorräte zur Versorgung der Bevölkerung im herannahenden Winter gibt es kaum.
Dazu kommt, die dringend notwendige Einebnung des Geländes. Bombentrichter auf
Feldern und Wiesen sind ja nicht nur hinderlich, sie sind einfach höchst gefährlich. Die
Erstinformation über die Möglichkeit eines
Ankaufs von gesamt 31 Stück olivgrüner Caterpillar D7-Planierraupen kommt nicht über
den Amtsweg, sie kommt auch nicht wie
damals üblich schriftlich, sondern aufgrund
der Relevanz auf dem kurzen Dienstweg per
Telefon.
„Auf dem Bahnhofsgelände Braunau-Ranshofen stehen etwa zehn Güterwaggons auf dem
Abstellgleis. Darauf sollen Raupenschlepper der U.S. Army verladen werden. Die
Maschinen stehen derzeit in einem Depot in
unmittelbarer Nähe des Bahnhofsareals. Verladetermin soll schon bald sein, Bestimmungsbahnhof ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein
U.S. Army-Camp in der amerikanischen Zone
Westdeutschlands. Das generelle Ziel dabei
soll der Rücktransport in die USA sein. Die
Militärbehörden verweisen allerdings auf die
von oben angeordnete Geheimhaltung dieser
Pläne und Absichten. Mehr ist nicht zu erfahren“. Erwin Leidl hat ganze Arbeit geleistet.
Da war sie also, die konkrete Chance. Mittlerweile wurde auch die Zieladresse bestätigt.
Angefahren sollte zunächst ein Stützpunkt in
der U.S. Zone Westdeutschlands werden. Sodann plangemäß eingeteilt zum Rücktransport
in die USA.
Leopold Walzer, der Bauernsohn aus
Gneixendorf bei Krems, erfasst die Situati-
on blitzschnell. Er muss einfach sofort nach
Ranshofen. Das ist gelebte Entscheidungsfreude. Eigenschaften eines Top-Managers,
so würde man heute wohl sagen. Sofort bedeutet zunächst einen Akuttermin bei Josef
Kraus, dem damaligen Minister. Das Büro
besorgt die notwendige Sondererlaubnis für
die Passage an der Demarkationslinie in
Enns. Es ist eine Reise aus der sowjetischen
Besatzungszone in die westliche U.S. Zone.
Eine Aktion mit einem Riesenaufwand an
Formularen, Stempeln und Bestätigungen,
ein Papierkrieg pur. Heute wäre dies nicht
annähernd vorstellbar. Zur administrativen
Vorbereitung gehört das ministerielle Dekret
zur Aushandlung der Vertragsdetails. Die Zustimmung des Bundeskanzleramtes ist nicht
nur Formsache. Es geht um Geld, um viel
Geld. Das amtliche Limit liegt bei 3000 U.S.
Dollar je Einheit. Im Rückblick war dieser
Kauf mehr als ein Schnäppchen.
Leopold Walzer macht sich auf den Weg.
Von seiner Wohnung in der Wiener LeopoldSteiner-Gasse nach Ranshofen im äußersten
Westen Oberösterreichs. Eine Reise für gut
zwei Tage, zahllosen Kontrollen und Hindernissen, die im Regelfall nicht planbar
sind. Irgendwie ist diese Ho-Ruck-Aktion
letztendlich gelungen. Es ist nicht nur reines
Glück. Fortune ist eben das Glück des Tüchtigen.
Bild unten: Die
Schub- und Planierraupe CAT D7 war
Standartausrüstung
der U.S. Army technischen Truppen.
(Quelle: New Jersey
State Archiv, U.S.
Army Photograph)
Der Kauf gelingt
Der vorgesehene Zielbahnhof in der BRD
wird vom Office der U.S. Army annulliert.
Die Republik Österreich ist nun Eigentümer
der 31 olivgrünen Cat D7– Raupen. Kurz
zuvor noch Militärgut treten die riesigen
Erdbewegungsmaschinen ihre Reise an. Die
Zieladressen sind mit den Bundesländern bereits vereinbart. Streng nach Kontingenten,
wie es für wertvolle Güter eben vorgeschrieben war. Somit gelang der Deal, dem einige
wenige Herren rechtzeitig erkannt hatten und
aufgrund persönlichen Engagements auch
herbeiführen konnten. Die Raupen leisteten
in den Nachkriegsjahren wertvolle Hilfe
nicht nur bei der Bodenbearbeitung.
Museum Schloss Leiben
19
Rückblick auf eine Veranstaltung der etwas anderen Art
Und sie schwimmen doch...
30. Mai 2015
Tag der offenen Tür bei den Melker Pionieren
Am Samstag, dem 30. Mai 2015 luden die Melker
Pioniere zum Tag der offenen Tür auf den nahen
Wasserübungsplatz in Melk. Gemeinsam mit Blaulicht- und Einsatzorganisationen gelang es - in Kooperation mit der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich - ein kurzweiliges und erlebnisreiches
Programm zu bieten. Gefechtsvorführungen und die
Darstellung möglicher Einsatzszenarien, darunter
auch die Maßnahmen nach Unwetterereignissen begeisterten die Besucher. Mit dabei: Mehr als 20 Oldtimer-Traktoren vom Verein Historische Landtechnik
Österreich aus Leiben.
Das Gesamtkonzept
Nach einer Pause von knapp zwei Jahren startete am
letzten Maiwochenende dieses Jahres erneut ein Tag der
offenen Tür in Kooperation mit der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (eNu) am Wasserübungsplatz in Melk. Dabei war die grundsätzliche Ausrichtung
des Veranstalters jene, die Blaulicht- und Einsatzorganisationen aus der Region mit ins Boot zu holen.
Zudem sollten Freunde historischer Fahrzeuge das Bild
runden. Somit entstand durch das Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten des Vereines der Melker Pioniere und ein breites Angebot an Kinderbetreuung ein
Gesamtkonzept, dass für die Besucher keine Wünsche
offen ließ. Als Höhepunkte waren dynamische Vorfüh-
20
rungen und mehrere Möglichkeiten der aktiven Besucherbeteiligung geplant. Auf das Wetter hatten die Pioniere keinen Einfluss,
das allerdings gestaltete sich diesmal optimal.
Oldtimer- Traktoren aus Leiben
Die Oldtimer- Traktoren unserer Mitglieder fanden eine ideale
und kurzweilige Plattform vor breitem Publikum. Mehr als 2.000
interessierte Besucher nutzten den Samstag um sich auch von historischen Fahrzeugen beeindrucken zu lassen. Vorstandsmitglied
Franz Erber betrieb zudem einen Bummelzug, der den Gästen entlang der Stationen zur Verfügung stand.
„Wir nutzten klarerweise das Angebot der Pioniere um einige
Traktoren auf eine 25-Tonnen-Fähre zu verladen und damit auf
der Donau zu fahren. Dabei entstanden diese Bilder der schwimmenden Traktoren“, zeigt sich Obmann Martin Trausnitz zufrieden mit dem Event quasi vor der Haustür.
Historische Landtechnik Österreich
L
LESERPOST
Gerne nehmen wir Ihre Leserreaktionen zur Kenntnis und sind auch bereit sie zu veröffentlichen. Über die
vielen Feedbacks und motivierenden
Worte freuen wir uns besonders. Anerkennung und Kritik im konstruktiven Sinn nutzt uns klarerweise. Eine
interessante Ergänzung zum Thema Motormuli (Ausgabe 1/2015) kommt
von Herrn Ing. Walter Kuba aus Weidling. In der ersten Ausgabe dieses
Jahres haben wir das Motormuli der oberösterreichischen Firma Hacker &
Co beschrieben. Mit den uns von Herrn Kuba zur Verfügung gestellten Unterlagen können wir nunmehr klar dokumentieren, dass das auf Prinzip eines
Sattelschleppers auf Raupen basierende Universalgerät auch von der Österreichischen Saurer-Werke A.G. in Wien/ Simmering angeboten und vertrieben wurde.
Zudem ist klar, dass die beiden Modellvarianten (M 70 Universal bzw. M
100 Spezial) mit jeweils einem Saurer-Diesel-Motor angetrieben waren, die
je nach Ausführung 70 bzw. 100 PS hatten. Die Österreichische Saurerwerke
AG, auch bekannt als Saurer-Werke oder Saurer Wien, war ein österreichischer
Nutzfahrzeughersteller, der von 1906 bis 1969 Lastwagen und Autobusse herstellte. Im Jahr 1959 erwarb die Steyr-Daimler-Puch AG die Aktienmehrheit.
Die Produktion in Wien wurde 1969 eingestellt. Herzlichen Dank Herrn Ing.
Walter Kuba für die Zusendung seiner Unterlagen (Bilder unten).
Bilder: Zeigen die Teilnehmer während des
Tages der offenen Tür am 30. Mai 2015 in
Melk. Die Pioniere der benachbarten Garnison laden jährlich zu dieser Veranstaltung
und freuen sich über die Mitwirkung historischer Fahrzeuge. Die 25-Tonnen-Fähre
auf den Bildern wird durch eine 13-köpfige
Besatzung und einem M80 Schubboot mit
250 PS 12-Zylinder-Deutz-Dieselmotor
betrieben. Die Kraftübertragung erfolgt
durch zwei Schottel-Ruderpropeller.
Walter Kuba aus Weidling
Museum Schloss Leiben
21
Wia´s früha amoi woa
Eine Serie von Otto Riesinger
Der hydraulische Widder
Zu einerdergrößten
Errungenschaften
in der Landwirtschaft gehört ohne
Zweifel deren Mechanisierung und
Motorisierung im
vorigen Jahrhundert.
Trotzdem,
oder gerade deswegen, sollten die
einfachen Geräte
Bild oben: Patent-Sano-Wild- und
technischen
wasser-Widder Nummer 4924. Einrichtungen und
Mit diesem patentierten Widder Anlagen, die vor
aus den 1950er Jahren ließen sich der Motorisierung
spärliche Quellen einfach heben, erfunden und einwenn sich in der Nähe ein Wild- gesetzt
wurden,
bach oder ähnliches befand.
nicht außer Acht
(Quelle: Hersteller zVg)
gelassen werden.
Dabei denke ich besonders an die, in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts und früher, errichteten Wasserleitungen. Soweit es
sich um sogenannte Freileitungen handelte, wo die Quelle
höher lag als das zu versorgende Gehöft, war der ideale
Fall gegeben, dass die Wasserleitung ohne jede mechanische Hilfskraft angelegt werden konnte.
Wenn aber die Wasserstelle tiefer lag als das zu versorgende
Objekt, gab es früher, als es noch keine Motorpumpen und
elektrischen Strom gab, wenig Möglichkeiten das begehrte
Wasser ohne Plage zum Verbraucherort zu bringen. War eine
Quelle oder auch ein reiner Bach in der Nähe des betreffenden
Hofes und so ergiebig, dass nur ein Bruchteil des verfügbaren
Wassers benötigt wurde, und außerdem so hoch gelegen,
dass dieses noch mit einigem Gefälle abfließen konnte, war
es zu einer Zeit als es nicht einmal einen Benzinmotor gab,
schon möglich mit einem hydraulischen Widder das benötigte
Wasser um ein Vielfaches des vorhandenen Gefälles hoch zu
pumpen.
Dieser ist eine selbsttätige Pumpe, die vom Nutzwasser ohne
jede zusätzliche Energie angetrieben wird. Der größere Teil
22
des Nutzwassers fließt dabei allerdings nach verrichteter Arbeit wieder ab. Das restliche Wasser wird aber zum Bestimmungsort (etwa einem Hochbehälter) hochgepumpt. Da außer der vorhandenen Wasserkraft keine wie immer geartete
zusätzliche Antriebskraft notwendig ist, kommt dieser Wasserwidder dem manchmal zitierten Perpetuum mobile schon
ziemlich nahe.
Die Wirkungsweise eines Widders ist folgende:
Das in einem Behälter (Triebschacht) aufgefangene Wasser
wird von diesem durch ein gerade mit Gefälle verlegtes, verzinktes Eisenrohr (kein Plastikrohr) geleitet und zwar derartig, dass das Wasser den ganzen Rohrquerschnitt ohne jeden
Lufteinschluss ausfüllt. Beides ist sehr wichtig, weil dieser so
am Besten funktioniert und so den höchsten Wirkungsgrad
erreicht. Am unteren Ende des Rohres (Triebleitung) ist der
Widder angeschlossen, durch diesen muss nun das Triebwasser bis zu einem Ventil (Stoßventil), am Ende desselben,
durchfließen. Dieses Ventil wird durch sein Eigengewicht
und zusätzlich durch Gewichte oder Federn offen gehalten.
Erreicht nun das Triebwasser eine bestimmte
Geschwindigkeit,
so
drückt es nun das Ventil, gegen den vorhin
geschilderten einstellbaren Gegendruck, zu.
Durch das schlagartige
Schließen des Stoßven- Bild oben: Autor und Sammler
tils wird der Wasser- Otto Riesinger.
durchfluss so plötzlich
aufgehalten, dass das Wasser in der Triebleitung und im Widder nicht schnell genug zum Stehen kommen kann, wodurch
im Widder und in der Rohrleitung im Augenblick ein sehr hoher Druck entsteht.
Dieser hohe Druck öffnet nun das zweite Ventil, nämlich
das Rückschlagventil, dass sich im Windkessel desselben
befindet und drückt eine gewisse Menge Wasser in diesen hinein. Der Windkessel ist ein gut zur Hälfte mit Luft
gefüllter, luftdicht abgeschlossener Behälter und ist das
Luftreservoir zwischen Widder und Steigleitung. Damit
wird jeder Druckstoß gedämpft und der Wirkungsgrad
Historische Landtechnik Österreich
erhöht. Da nun der Druck im Windkessel
wesentlich höher ist als der Druck in der
Zuflussleitung, kommt das Wasser schnell
zum Stehen und hat das Bestreben zurückzufließen. Dieses Zurückfließen wird aber
durch das Rückschlagventil verhindert,
welches sofort schließt, sobald die Strömung aufgehört hat. In dem Augenblick,
in dem das Rückschlagventil schließt, hört
aber der Druck in der Triebleitung auf und
das Stoßventil öffnet wieder. Damit beginnt das Wasser in der Treibleitung wieder
zu fließen, worauf sich das Spiel wiederholt, Tag und Nacht, ununterbrochen.
Das in den Windkessel gedrückte Wasser
wird von hier durch die zusammengedrückte
Luft in einer Steigleitung zu einem Hochbehälter (oder Druckbehälter) zum Bestimmungsort gepumpt. Von einem solchen, höher gelegenen Wasserbehälter konnten nun
das ganze Haus und die Wirtschaftsräume
mit fließendem Wasser versorgt werden.
Was ist nun ein solcher Widder imstande
zu leisten?
Die Leistung des Widders, das heißt die Fördermenge, ist von mehreren Faktoren abhängig. Besonders aber von der Menge und
vom Gefälle des Triebwassers, sowie von der
Höhe und der Entfernung des Förderwassers.
Es besteht hier die Beziehung:
Fördermenge = Triebwassermenge mal Gefälle durch Förderhöhe mal Nutzeffekt.
Das Kraftgebende ist die Triebwassermenge und das Gefälle, das Geleistete die För-
dermenge auf die Förderhöhe. Bei jeder
Umsetzung von Kraft in Arbeit entstehen
Verluste, so auch beim Wasserwidder. Wie
bei der Pumpe das Bewegen des Kolbens, so
verlangt auch hier das Heben der Ventile und
der Durchfluss durch die Leitungen und den
Widder einen gewissen Kraftverbrauch, sodass der Nutzeffekt unter 100% liegen muss.
Dieser schwankt im Durchschnitt zwischen
60 % und 70%.
Laut einer Firmenaussendung leistet deren
größter Widder, natürlich
bei günstigsten Voraussetzungen, 700 l/min auf 300 m
Höhe (30 bar). Und das ohne
jede zusätzliche Motorunterstützung, nur mit Wasserkraft.
Geschichte
Die Geschichte des hydraulischen
Wasserwidders begann 1772, als John
Whitehurst in England den ersten Solchen
konzipierte, der allerdings noch nicht von
selber funktionierte. Der Franzose Joseph
Michael Montgolfier entwickelte im Jahr
1796 eine ausgeklügelte Ventilsteuerung, die
es ermöglichte, dass der Widder selbst lief.
In den folgenden Jahrzehnten wurde der hydraulische Widder immer weiter verbessert.
Durch seine großen Vorteile, besonders für
die damalige Zeit, verbreitete er sich nicht
nur in Europa, sondern auch in anderen Kontinenten, wie zum Beispiel in Amerika, sehr
schnell.
Neben der privaten Nutzung von kleinen
Widdern für Privatleute und Farmer, wurden
auch sehr große Widderexemplare eingesetzt
um Ortschaften mit Trinkwasser zu versorgen. Ein sehr bekannter Widder war die so
genannte Rife Hydraulic Engine, die bis zu
200 m³ Wasser pro Tag über eine vertikale
Höhe von 60 Metern pumpen konnte. Auch
in Österreich verbreitete sich der Widder
immer mehr und es fanden sich auch einige
Firmen, die solche in verschiedenen Größen
erzeugten.
Museum Schloss Leiben
Bilder: Zeigen hydraulische
Widder bzw. deren Wirkungsweise.
In der nächsten Ausgabe
Wia´s früha amoi woa:
Die Geschichte der Heu- und
Futterernte.
23
Von Margit Karas
Vereinsausflug 2015
Dreschkirtag Rechnitz Burgenland
Die Marktgemeinde Rechnitz liegt im Mittelburgenland am Fuße
des Günser Gebirges. Der direkt an der Staatsrenze zu Ungarn gelegene Ort bezaubert einmal jährlich mit dem Dreschkirtag Rechnitz.
Bei dieser internationalen Veranstaltung setzen die Gastgeber auf
historische Landtechniken, gepaart mit Regionalität, Tradition und
Identität. Das drei Tage dauernde Event zählt dabei knapp 4.000
Besucher und hat in der Szene einen entsprechend hohen Stellenwert. Der Vereinsausflug der Historischen Landtechnik Österreich
führte diesmal eben dorthin. Frau Margit Karas war dabei und erzählt uns davon.
Am 15.
August
2015 war
es wieder
einmal
soweit.
Mitglieder und Freunde des Vereins trafen sich auf dem
Schlossparkplatz in Leiben zum alljährlichen Vereinsausflug. Um 7 Uhr 30 ging es dann los. Im bequemen Bus der
Firma Zwölfer begaben wir uns auf die Fahrt nach Rechnitz zum Dreschkirtag. Nachdem noch weitere Vereinsmitglieder in Loosdorf und Böheimkirchen zugestiegen waren,
setzte der Bus seine Fahrt fort. Kurz nach 10 Uhr erreichten
wir unser Ziel. Auf dem Festgelände erwartete eine große
Anzahl von historischen, landwirtschaftlichen Geräten die
Besucher. Die unterschiedlichen Geräte waren in verschiedenen Arealen ausgestellt. So gab es zum Beispiel einen
Druschplatz, auf dem 22 verschiedene Dreschmaschinen
und Strohpressen ausgestellt waren. Besonders imposant
war die riesige Ruston Hornsby Dampfmaschine, die zum
Antrieb einer Dreschmaschine angeheizt wurde. Weiters
waren Sammlungen von historischen Pflügen, Motorsägen
24
und mit Standmotoren betriebene Sägen sowie eine große
Bandsäge zu bewundern. Am Nachmittag wurden viele
der historischen Maschinen gestartet und betrieben. Unter
dem Motto 100 Jahre Getreideernte an einem Tag wurde
auf einem angrenzenden Getreideacker das Mähen des
Getreides mit Sensen, das Dreschen mit verschiedenen historischen Mähdreschern und das Binden von Strohballen
eindrucksvoll gezeigt. Oftmals hörte man bei diesen Vorführungen Kommentare wie „Des haben wir a amoil ghabt“
oder „Mit so was hab i a scho als Kind garbeitet“. Viele
Erinnerungen wurden wieder lebendig und mit den Nächsten ausgetauscht. Ein weiterer Rundgang führte vorbei an
Omas Waschküche, Omas Nähstube, Omas Sauerkraut und
anderen historischen Werkstätten. Mit der Abfahrt um 16
Uhr endete ein sehr interessanter Ausflug in die Geschichte
der Landtechnik. Auf der Heimfahrt entschieden sich Herr
Katzengruber und Herr Zehetner ebenfalls dem Verein beizutreten.
Um 18 Uhr kamen wir wieder auf dem Schlossparkplatz in
Leiben an. Zum Ausklang dieses schönen Tages stand die
Einkehr beim Fest der Freiwilligen Feuerwehr Leiben am
Programm. (Bilder: HLTOE)
Historische
Historische
Landtechnik
Landtechnik
Österreich
Österreich
Traktorfreunde Maltschacher See
Netter Besuch aus Kärnten
Der Maltschacher See ist ein kleiner österreichischer Badesee rund drei Kilometer südöstlich von Feldkirchen in
Kärnten. Dort findet man sehr umtriebige Oldtimer-Traktoren-Fans. Die Traktorfreunde Maltschacher See beschlossen
im Juli 2015 kurzerhand eine Reise in die
Wachau zu machen und dabei den Verein
Historische Landtechnik Österreich zu besuchen.
Die Reise führte über Admont Richtung
Norden nach Wieselburg bis Melk und dann
am linken Donauufer in die Wachau. Bei der
Rückfahrt nach Westen kehrten die Kärntner
Traktorenfans im Museum Schloss Leiben
und danach bei Obmann Martin Trausnitz
ein. Danach führte die Fahrt nach Mauthausen und dann ins Nibelungenwerk nach
St. Valentin (CNH Österreich GmbH). Die
Rückreise mit den alten Fahrzeugen gelang
über den Pyhrn- bzw. über den Sölkpass Richtung Feldkirchen
ins südlichste Bundesland.
Im Bild rechts die Besucher aus Kärnten während ihres Aufenthaltes in Leiben (v.l.n.r.): Hans Freithofnig, Richard Kanduth,
Sepp Striednig, Heini Scharfegger, Christl Fischer und Alois
Striednig.
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Museum Schloss Leiben
25
Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth
Die Geschichte zur Übersiedlung einer Dreschmaschine
und noch mehr Lesenswertes
Bilder oben: So stellt sich die Dreschmaschine nach der Restaurierung dar.
Einige Teile mussten nachgebaut werden, der Originallack konnte weitgehend erhalten bleiben. Gut zu erkennen das doppelte Putzwerk.
26
Historische Landtechnik Österreich
Auf Umwegen erfuhr die Vereinsführung von Karl Krischka, dass
in der Gemeinde Grafenwörth, im
Ortsteil Seebarn im Bezirk Tulln,
eine Hofherr-Schrantz-ClaytonShuttleworth Stiften-Dreschmaschine Baujahr 1915 zu haben sei.
Die Maschine müsste allerdings
zerlegt, durchgefädelt, abtransportiert und restauriert zusammengebaut werden. Nach Besichtigung und eingehender Beratung
entschied der Vereinsvorstand gemeinsam mit den Helfern, die Maschine für den Verein zu bergen
und zu reparieren. Damit begann
eine wunderbare Geschichte, die
hier ihren Fortlauf nimmt.
A
ls die Maschine im ersten Jahr
nach dem Ausbruch des Ersten WeltVon Felix Höbarth
krieges in Wien gefertigt wurde, gab
es in der Bundeshauptstadt bereits
mehrere Niederlassungen. Der zuvor
mit Clayton-Shuttleworth fusionierte
Hersteller bot als einer der Marktführer ein breites Spektrum an Maschinen
für die Landwirtschaft. Unter anderem
auch eine Dampf- Dreschmaschine mit
doppeltem Putzwerk und Nachschüttler. Das 1.210 kg schwere, mehrmals
modifizierte landwirtschaftliche Gerät
kostete im Erzeugerjahr 1.820 Kronen
und erhielt die Firmenbezeichnung 27
TSPD.
Das Einsatzgebiet und die konkrete Lebensgeschichte der heuer hundertjährigen Maschine ist soweit nicht mehr
nachzuvollziehen. Sicher ist, dass sie
irgendwann im Heimatmuseum in Seebarn landete und auch dort übersiedeln
musste. So machte sich - wie oben bereits erwähnt - eine handvoll Mitglieder
auf, um das historische Gerät vor Ort
zu zerlegen, durch den nur einen Meter breiten Türstock auszufädeln, in
mehreren Lifts abzutransportieren und
im Heimatort Leiben neuerlich zusammenzubauen. Die mit dem Abbau und
dem Transport verbundenen Herausforderungen waren entsprechend groß und
dauerten fast vier Monate. Die Vereinsführung möchte sich für die Mitwirkung und das Engagement namentlich
bei Herbert Grossinger, Johann Lederbauer, Tobias Karas, Franz Lagler,
Franz Erber und Alexander Härlander
herzlichst bedanken.
Bild oben: Die Fabrik von Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth A.G. in
Wien Floridsdorf. Damals die größte Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen
in Österreich (Ansicht um 1910).
Bild oben: Die 34 TSPD-Dreschmaschine aus dem Jahreskatalog von 1915.
Bei diesem Modell ist der Windstrom geteilt. Das zweite Putzwerk ist außen
an der Längsseite der Maschine angebracht.
Bilderleiste
links: Zeigt
das Bemühen
der freiwilligen
Helfer beim
Zerlegen und
Abtransportieren.
Museum Schloss Leiben
27
Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth A.G. Wien
Dreschmaschinen wurden jeweils einzeln oder als komplette Garnituren angeboten.
Dazu standen Verbrennungsmotoren und Dampf- Lokomobile zur Verfügung. Auch
die Größe der Maschine, die
Fahrbarkeit generell und die
Leistungsfähigkeit der Aggregate konnte man entsprechend
seiner Bedürfnisse variieren. Dazu bot der Hersteller
DampfDreschgarnituren
für Kohle- und Holzfeuerung
ebenso an, wie Dampf- Dreschgarnituren für Strohheizung. Das Bild oben zeigt
eine fahrbare BenzinmotorDreschgarnitur. Diese waren
im Jahre 1912 bis zu 7.500 kg
schwer und mussten von Pferden gezogen werden. Im Bild
rechts eine derart angebotene
Garnitur für die Kohle- oder
Holzfeuerung.
28
Historische Landtechnik Österreich
Bild unten: Die in Wien beheimatete Herstellerfirma bot im Vergleichszeitraum auch Glattstrohpressen. Die nach verschiedenen Systemen
(Klinger, Löhnert) gefertigten Geräte konnten
mit entsprechenden Dreschmaschinen kombiniert werden und bieten aus heutiger Sicht einen
besonderen Leckerbissen.
Bild links: Als Elevator oder Tristenbauer stand das hier
gezeigte Gerät den Kunden zur Verfügung. Der Lift sorgte
je nach Ausführung im Handbetrieb oder im Betrieb mit
einem Riemen für ausreichend Fütterung der Maschine.
Bild: Noch im
Jahreskatalog
von 1912. Eine
Hebel- Heupresse für den Handbetrieb.
Bilder unten: Unter Neue Straßenlokomotiven bot die
Wiener Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth A.G. diese mehr als 10 Tonnen schweren Maschinen an. Im Bild
links außen das Modell Expreß, daneben die Lokomotive Courier. Die Übertragung der Kraft erfolgte dabei
über Stirnräder. Zweiteres gab es optional mit Seilwin-
de. Rechts außen ein Lokomobil mit Doppelzylinder um
26.000 Kronen. Bereits 1915 konnte der Hersteller auf
mehr als 50.000 gebaute Lokomobile zurückblicken. (Textquellen: HSCS A.G. Wien, Bildquellen: Archiv BOKU Wien,
Inst. f. Landtechnik bzw. HLTOE Leiben, Autor: Felix Höbarth)
Museum Schloss Leiben
29
Kalenderpräsentation 2016
Historische Landtechnik Österreich
Der vereinsseits produzierte Kalender zählt zu den ältesten periodisch erscheinenden Druckwerken dieser Art.
Vor mehr als 10 Jahren entstand eine Idee, die jährlich mit viel Aufwand umgesetzt und vertrieben wird. Mittlerweile belaufen sich die Produktionszahlen auf mehrere Tausend Stück pro Jahr. Die Präsentation des begehrten
Kalenders findet seit vielen Jahren in der zweiten Oktoberwoche, im Schloss Leiben statt. Am 11. Oktober dieses
Jahres lud die Vereinsführung zur Präsentation des 2016er Kalenders.
Das Programm beinhaltete neben einem gemütlichen Nachmittag mit Kunden, Mitgliedern und Gästen auch die Begrüßung durch den Bürgermeister der Marktgemeinde Leiben
Franz Raidl. Der Bürgermeister dankte in seiner Ansprache
dem Team um Projektleiter Thomas Wenighofer für die jährlichen Bemühungen und sein Wirken um den Verein. Danach
verwies Raidl auf den Stellenwert der Historischen Landtechnik im Schloss Leiben und bezeichnete beide - Marktgemeinde und Traktorverein mit Museum - als untrennbar miteinander verbunden.
Danach folgten die staunenden Besucher der Making off
- Präsentation. Darin beleuchtet eine eindrucksvolle Multimediashow genau jene Umstände des Entstehens eines Kalenderbildes, die am fertigen Druckwerk nicht zu sehen sind.
Trotz gelegentlicher technischer Pannen eine kurzlebige und
unterhaltende Show, die sehr gut ankommt. Während die Vereinsmitglieder in top-organisierter und strukturierter Form für
Speis und Trank sorgten und sich um das leibliche Wohl der
Gäste kümmerten, startete danach das Foto-Shooting für das
Publikum und Hobbyfotografen. Dazu stand neben Thomas
Wenighofer als Moderator das bereits bekannte Modell Lilly
zur Verfügung (lillys-home.at).
Die Vereinsführung bedankt sich bei allen Mitwirkenden,
bei den treuen Stammkunden, bei den Gästen und bei den
vielen freiwilligen Helfern.
30
Historische Landtechnik Österreich
Oldtimer-Traktor-Freunde 2002
1. internationales Einachs-, Klein- & Oldtimerschleppertreffen
Am 27. Juni 2015 fand in Ottendorf im Weinviertel das 1. internationale Einachs-,
Klein- & Oldtimerschleppertreffen statt. Trotz verregneten Wetter konnten 110
Oldtimer-Traktoren sowie zehn Einachs- & Kleinschlepper begrüßt werden. Das
schlechte Wetter konnte der guten Laune jedoch nichts anhaben. Vorschau: Am 27.
November findet ab 17 Uhr das alljährliche Glühweinstandl in Herzogbirbaum statt
und am 4. Dezember laden wir ab 19 Uhr ins Heurigenlokal Staribacher zur Diashow
Oldtimerreise um den Neusiedlersee und Ausfahrt auf den Großglockner. Im Juni
2016 laden wir zum 2. internationalen Einachs-, Klein- & Oldtimerschleppertreffen
(bitte vormerken). Obmann Markus Lehner.
Bilder rechts zeigen den fahrbaren
Verkaufsstand des Vereines bzw. die
Preisträger nach der Siegerehrung in
Ottendorf. Unser jüngstes Mitglied
Alexander Härlander konnte dabei mit
seinem Moty Baujahr 1958 den Pokal
für den ältesten Kleintraktor erringen. Im Bild links: Franz Mistelbauer, Alexander
Härlander, Wirtin Jubjang Toifl und Obmann Martin Trausnitz beim Ausklang nach
der Heimkehr vom Treffen.
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Bild links:
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Früh übt sich. Das Enkelkind unserer Familie Trausnitz,
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der dreijährige Raphael folgt bereits seinem Opa. Er fährt
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mit seinem Trettraktor in den Kindergarten und parkt diesen
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auch stolz vor der Türe. Im Hintergrund ein John Deer
Model D von 1930.
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Worte des Gründungsobmannes Klaus Simoncsics Vereinsphilosophie
Unser heutiger Wohlstand und die dadurch gewachsene Wegwerfgesellschaft beruhen auf der soliden und genialen technischen Entwicklung unserer Väter und Großväter. Aus diesem Bewusstsein hat sich eine gelebte Vorliebe zu den alten
Traktoren entwickelt. Ländliche Arbeitsgeräte, die vor 50
Jahren geschaffen wurden, haben die Arbeit unserer Vorfahren wesentlich erleichtert.
Die Maschinen wurden für starke Belastungen und für lange und
verlässliche Benutzungsdauer erzeugt. Der Schweiß und Fleiß unserer Vorfahren soll nicht einfach am Müll landen. Die Oldtimer
sollen weiterhin unserer Gesellschaft zeigen, welche hervorragende Leistung die Alten an den Tag brachten. Heute muss fast
alles unglaublich schnell gehen. Was gestern noch top-modern
war, wird heute belächelt und gehört morgen der grauen Vergangenheit an.
Wie schnell und unachtsam werden wir uns noch weiterentwickeln? So mancher möchte schon etwas gegensteuern! Die neue
Langsamkeit entdecken. Langsam und doch sehr kraftvoll, erlaubt
es der Traktor-Oldtimer, die Landschaft tuckernd neu zu entdecken. Wieder einmal bewusst langsam zu sein und damit Zeit für
sich und die Umwelt zu haben, tut einfach gut und ist wirklich
entspannend. Viele unserer Mitglieder teilen wohl mit mir diese Meinung. Andere sind davon fasziniert, etwas das schon alt
und lahm ist, wieder in Bewegung zu bekommen. So mancher gestandene Landwirt aus Pasching, der mit modernster Gerätschaft
heute sein Feld bestellt, holt sich beim Oldtimer-Tuckern die Jugend zurück. In Erinnerung an damals, als der 15er-Steyr noch die
tollste Errungenschaft am Hof war!
Was uns alle verbindet, ist die Liebe zu den Oldtimern und die
Hochachtung vor der alten Technik. Erfahrungsaustausch, gemeinsame Ausfahrten, Geselligkeit und die Teilnahme der Familienmitglieder sind Garanten für ein schönes Vereinsleben der
Oldtimer-Traktor-Liebhaber aus Pasching.
In der Zeit vom 30. Oktober 1999 bis heute ist der Verein entsprechend angewachsen. Im Umkreis von Pasching sind es nunmehr viele Oldtimer, die von ihren stolzen Besitzern gehegt und
gepflegt werden. Die Tendenz ist weiterhin steigend und der Bekanntheitsgrad ebenfalls.
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Mund-Propaganda, die Teilnahme an Veranstaltungen von Gleichgesinnten, sowie das Internet ermöglichen es, dass wir immer
wieder motiviert werden, unsere Gedanken und Vorlieben in die
Historische Landtechnik
Österreich
Welt zu tragen.
Traktor- Oldtimerverein Pasching
Wallfahrt nach Maria Taferl mit Besuch des Landtechnikmuseums im
Europaschloss Leiben
Die Traktoroldtimerfreunde Pasching hatten beschlossen mit den Traktoren vom 23. bis 25. Mai eine dreitägige Wallfahrt nach Maria Taferl zu
unternehmen. Die Hoffnung, diese Fahrt bei schönem Wetter durchführen
zu können, wurde leider nicht erfüllt. Nach kurzer Beratung, ob nun trotz
schlechtester Wetterprognosen und massiven Regens am Abreisetag, doch
gefahren werden soll, wurde der Entschluss gefasst, die Reise anzutreten.
Möglichst wetterfest verpackt wurde mit 12 Traktoren und 18 Personen meist über Nebenstraßen - losgefahren. Die Reise führte am Ersten Tag von
Pasching über Linz, Pregarten, Weitersfelden, Großgerungs (Mittagessen
im Gasthof/Fleischerei Hirsch), Schloss Rosenau, Stift Zwettl bis Rastenfeld, wo die TraktorfreundInnen total durchnässt beim Gasthof zum Goldenen Lamm eintrafen um dort zu übernachten. Zum Glück
hatten die Reisenden die Möglichkeit die nassen Kleider in
einem großen Heizraum zu trocknen.
Am nächsten Tag ging die Fahrt - bei anfangs nur mehr
leichtem Regen - weiter. Von Rastenfeld fuhr der Konvoi
weiter nach Krumau am Kamp, dann weiter bis Krems,
Stein, Dürnstein, Spitz, Maria Laach und schließlich bis
zum Europaschloss Leiben, wo wir von den Betreibern des
Landtechnikmuseums sehr herzlich empfangen wurden.
Nach einer kurzen Demonstrationsfahrt mit einem John Deer wurden
die Traktorfreunde sehr fachkundig durch das Museum geführt und
schließlich sehr nett verabschiedet. Die Fahrt führte danach weiter
nach Maria Taferl. Nachdem die Reisenden das Zimmer im Hotel zur
Rose bezogen und sich umgezogen hatten, besuchten sie die Abendmesse, nahmen das Abendmahl ein und ließen die letzten beiden Tage
bei gemütlicher Unterhaltung noch einmal Revue passieren.
Die Heimfahrt führte über Ybbs-Persenbeug, Kollmitzberg (siehe Gruppenfoto) nach
Ardagger. Dort besuchte die Gruppe die Ausstellung im Mostbirnhaus. Schließlich ging
es erstmals ohne Regen weiter über Aschbach Markt, Haag, Kronsdorf nach Pasching.
Zu allem Überdruss wurde die Gruppe die letzten Kilometer noch von einem Gewitter
überrascht. Im Nachhinein betrachtet war es trotz der denkbar ungünstigsten Wetterbedingungen eine schöne Reise. Wie schön wäre sie wohl bei Sonnenschein gewesen?
Kleiner Nachsatz: Die letzte Mehrtagesfahrt war das bestimmt nicht!
Ihr Heinz Furchtlehner (Bildquelle: TOV Pasching zVg).
Museum Schloss Leiben
Bilder oben: Zeigen
die Teilnehmer des Paschinger Vereines bei
der Mehrtagesfahrt nach
Maria Taferl. Herzlichen Dank an die netten Traktoren-Liebhaber
aus Oberösterreich.
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Aus dem Vereinsleben und noch mehr
Die Wandlinger Traktorfreunde sind eine Interessensgemeinschaft begeisterter Oldtimer-Traktoristen aus dem
Gebiet der Hohen Wand in Niederösterreich. Am 6. Juni
2015 besuchte uns eine Abordnung mit fünf Traktoren. Danke Franz und Maria Erber für eure Mühen.
Der Ausflug von Grimsing führte über den Jauerling nach
Leiben und endete auf der Terrasse bei Familie Trausnitz.
Danach führte die Route zum Oldtimertreffen nach Rehberg in Oberösterreich.
NEU IM VEREIN:
Bild links: Maisdrescher Rivierre Casalis (F) von Albert
Kühnstetter.
Bild rechts: Fordson Super
Dexta, Baujahr 1964 von
Franz und Maria Erber.
In liebevoller Erinnerung
Franz Krachbüchler
(geboren 1. April 1928 verstorben 9. August 2015)
Ein bescheidener Nachruf von Johann Glatz:
Der Oldtimer-Club Grafendorf-Lafnitz wurde im
Jahre 2002 gegründet. Franz Krachbüchler war von
Beginn an dabei und mit seiner Mithilfe gelang es
immer wieder Traktoren und Standmotoren zum
Leben zu erwecken. Lieber Franz, Deine freundliche
Art, Deine Hilfsbereitschaft und Deine Kameradschaft werden für uns Oldtimer-Freunde unvergessen bleiben.
Mit ihm verliert auch der Verein Historische Landtechnik Österreich einen guten Freund, treuen
Anhänger und innigen Kameraden.
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Unsere tief empfundene Anteilnahme gebührt seiner
Frau Trude und seiner Familie.
Historische Landtechnik Österreich
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Und noch eine Geschichte - die FIVA ID-Card
Der Österreichische-Motor-VeteranenVerband (ÖMVV) hat auf Ersuchen der
Vereinsführung bisher 23 Fahrzeuge
von gesamt 11 Vereinsmitgliedern begutachtet. Durch den Präsidenten des
ÖMVV, Herrn Ing. Johannes Rath erfolgte die Definition der Zustandskategorie jeweils mit einer Buchstaben/Zahlenkombination. Wir berichten in
der nächsten Ausgabe ausführlich darüber.
Bild oben zeigt Muster der FIVA ID-Card. Das Fahrzeug kennzeichnet nach
Befundung ein Aufkleber bzw. eine Messingplakette.
Vorschau
In der nächsten Ausgabe: • Der Steyr Typ 180 und der dazu angebotene
• Rosenbauer Frontlader • Die Sammlung Otto Riesinger • Die Geschichte der
Heu- und Futterernte • Die Restaurierung des Lanz Bulldog 2806 sowie • Der
Major und sein Siedepunkt - eine Story um die Qualität des damals verwendeten
Treibstoffes von Karl Krischka und noch viel mehr. Freuen Sie sich mit uns auf
die interessanten Beiträge. Erscheint Frühjahr 2016.
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