- Reform

Der
S
abbatwächter
Zeitschrift für Erweckung und Reformation
Jahrgang 90 Nummer 1 - 2015
Ökumene Teil 2
Seite 9
Gott wird
deine Narben
in Sterne
verwandeln
Seite 7
Termine 2015
Seite 28
Nr. 1 - 2015
Als Christ in Zeiten
politischer Unruhen
und Demonstrationen
1
Inhalt
Der
Sabbatwächter
__________________
Seite
Jahrgang 90, Nr. 1
Leuchtturm der Hoffnung, des Glaubens und der
Wahrheit in einer verworrenen Welt.
Aktuelles
Unser Glaube:
• Der allweise, liebende Gott schuf alle Dinge des
Universums durch seinen Sohn, Jesus Christus; er ist
der Eigentümer und Erhalter.
• Er begegnete der Herausforderung seiner liebenden
Führung und Autorität, indem er die Welt mit sich
versöhnte durch das Leben, den Tod und die Auferstehung seines Sohnes, das Wort, das Fleisch wurde.
• Der Heilige Geist, Jesu Stellvertreter auf Erden,
überzeugt von der Sünde, führt zur Wahrheit und
überwindet, wenn er im Menschen wohnt, alle Ungerechtigkeit.
• Die Bibel ist der Bericht über das Handeln Gottes mit
der Menschheit und der Maßstab jeglicher Lehre; die
Zehn Gebote sind die Abschrift seines Charakters und
die Grundlage aller dauernden Reform.
• Sein Volk, in Übereinstimmung mit Gottes Wort
und unter der Leitung des Heiligen Geistes, ruft alle
Menschen auf, durch den Glauben an Jesus mit Gott
versöhnt zu werden.
• Die Prophetie der Bibel offenbart, dass die Weltgeschichte bald mit der sichtbaren Wiederkunft Jesu als
König, ihren Abschluss finden wird. Alle, die ihn als
Erlöser der Welt und ihren Herrn angenommen haben,
werden von ihm aus Gnaden aufgenommen.
Als Christ in Zeitern politischer
Unruhen und Demonstrationen I. Müller
Ökumene - auf dem Weg wohin? - Teil 2 I. Müller
Gemeindeschrift der Internationalen Missions­gesellschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten,
Reformations­bewegung,
Deutsche Ausgabe
Eine gefährliche Zeit - auch für Kinder J. Altwein
Überraschung im Urlaub I. Müller
Redaktion:
Medienteam/Literaturausschuss der Deutschen Union
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Interna­tionale Missionsgesellschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten,
Reformationsbewegung, Edelstein-Verlag/Versandstelle
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Gestaltung/Layout: I. Müller
Fotos: Titelseite: E. Heß, weitere J.+M. Müller
und benannte Quellen
Bibelstellen, wenn nicht anders angegeben:
Lutherbibel, revidierter Text 1984,
durchgesehene Ausgabe,
(c) 1999 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart
Die Redaktion behält sich Kürzungen eingesandter
Beiträge vor.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe:
15.04.2015
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3
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Die Gute Nachricht
Gott wird deine Narben in Sterne verwandeln
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M. Di Franca
Glaubensleben
Federleicht - wär´das nicht schön?
Macht euch bereit, den Segen zu empfangen
15
16
E. Reutelshöfer
Erfahrungen
Berichte, Gemeindeleben, Jugend, Nachruf
Termine
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18
20-27
28
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2
D er
S abbatwächter
Aktuelles
Blick auf die „Koegida“-Demonstranten am 5.1.2015 in Köln
Als Christ in Zeiten
politischer Unruhen
und Demonstrationen
Ines Müller
70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind
viele Menschen dankbar und beunruhigt zugleich. Der
Dankbarkeit für 70 Jahre Frieden in Deutschland und einer
friedlichen Revolution als Auslöser der Wiedervereinigung
stehen Besorgnis erregende aktuelle Meldungen gegenüber: Terrorangst in Deutschland, Eurokrise, Anschläge
in Frankreich und Belgien, Ukraine-Konflikt und unzählige
politische Unruhen weltweit.
Viele Menschen haben Angst vor einer unsicheren Zukunft,
vor sich weltweit verändernden politischen Verhältnissen,
Terror und Krieg. Zu den größten Ängsten der Deutschen
im Jahre 2014 gehörten: Überforderung der Politiker
(44%), Spannungen durch Ausländer (43%), Terrorismus
(39%) und Krieg mit deutscher Beteiligung (35%).1
Der deutsche Verein „Patriotische Europäer gegen die
Islamisierung des Abendlandes (Pegida) versucht mit
Demonstrationen auf diese Ängste zu reagieren. Tausende
gehen hierzulande auf die Straßen, um sich mit Transparenten und in Sprechchören der einen oder anderen poli1 vgl. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/321259/umfrage/umfrage-zu-den-groessten-aengsten-der-deutschen/
tische Seite zugehörig zu zeigen. Pegida-Demonstrationen und Gegendemos finden in vielen Städten statt.2
Die Meldungen in den Medien überschlagen sich: Pro und
Contra der bestehenden Asylpolitik, Stellung zum Islam und
die Frage des generellen Miteinanders zwischen den hier
Geborenen und aus anderen Ländern Hinzugekommenen.
Als Reaktion auf Pegida heißt es bei „Spiegel online“:
„Wie reagieren auf Pegida? Migrationsforscher fordern
ein neues pluralistisches Leitbild, das auch Eingang in die
Lehrpläne an Schulen findet. Der Begriff „Wir Deutsche“
sei neu zu definieren.“3 Es wird die Einsetzung einer „Leitbildkommission“ gefordert, die erarbeiten solle, „wie der
Zusammenhalt in einer pluralistischen republikanischen
Gesellschaft gelingen könne.“4
2 vgl. http://www.bild.de/regional/dresden/polizei/polizei-kann-sicherheitbei-pegida-demos-nicht-mehr-garantieren-39355920.bild.html
3 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-migrationsforscherfordern-neues-leitbild-fuer-deutschland-a-1011260.html
4 vgl. ebd.
Foto: Köln-Deutz, 5.1.2015: Demonstration und Gegendemonstration zur „Koediga“, dem Kölner Ableger der Pegida. Die im Vergleich zur „Koegida“
ungleich größere Gegendemonstration stand unter dem Motto „Köln stellt sich quer“. Blick auf die „Koegida“-Demonstranten
© Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)
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3
Aktuelles
Auch Christen verfolgen teils interessiert, teils besorgt, das gegenwärtige Gerangel um die Sicht auf den Islam. „Islamfeindlich“ ist in diesen Tagen ein viel genutztes polarisierendes Wort. Was bedeutet hingegen „islam-freundlich“? Ist es
möglich, einem Moslem freundlich zu begegnen ohne seine Religion gutzuheißen? Ist jemand ausländerfeindlich, wenn
er dem Islam kritisch gegenübersteht? Haben wir überhaupt eine Meinung? Welches Banner haben wir hochzuhalten?
Die Gebote Gottes und der Glaube Jesu
Bannerträger
Wir gehen nicht zu Demos – doch wir tragen auch ein
Banner: „Wir müssen das Banner mit der Inschrift „Die
Gebote Gottes und der Glaube Jesu“ hochhalten.“5
Schon lange vor Pegida und den Demos haben unsere
Vorfahren Stellung bezogen und sich um ein christliches
Verständnis bemüht, das als ein Leitbild verstanden werden kann. Es ist der Name unserer Gemeinschaft:
Internationale Missionsgesellschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten,
Reformationsbewegung.
INTERNATIONALE
Wir sind international eingestellt, eine Tatsache, die uns
während des Nationalsozialismus´ das Verbot einbrachte.
Die Begründung lautete: „Die ‚Siebenten-Tags-Adventisten (Reformbewegung) verfolgt unter dem Deckmantel
der religiösen Betätigung Ziele, die der Weltanschauung
des Nationalsozialismus zuwiderlaufen. Die Anhänger
dieser Sekte verweigern den Wehrdienst und lehnen es
ab, den Deutschen Gruß anzuwenden. Sie erklären offen,
dass sie kein Vaterland kennen, sondern international eingestellt seien und alle Menschen als Brüder betrachten.
Da das Verhalten dieser Sekte geeignet ist, Verwirrung
unter der Bevölkerung zu erregen, war ihre Auflösung zum
Schutze von Volk und Staat erforderlich.“6
Wir fühlen uns mit allen Menschen verbunden, sehen
uns als Teil der großen Familie der Geschöpfe Gottes –
über Ländergrenzen und jeglichem Ansehen der Person
hinweg. Wenn Menschen mit der Qualifizierung „Fremder“
und „Gast“ belegt werden sollen, dann trifft es uns alle.
Gott sagt: „… ihr seid Fremdlinge und Gäste vor mir.“
(3. Mose 25,23)
„Von Abrahams Nachkommenschaft sagt die Schrift:
„Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das
Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und
Fremdlinge auf Erden sind.“ Wir müssen hier Gäste und
Fremdlinge bleiben, wenn wir „eines besseren Vaterlandes,
nämlich eines himmlischen“, begehren. Die Abrahams Kinder sind, werden die Stadt suchen, auf die auch er wartete, „deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. Hebräer
11,13.16.10.“7
MISSIONSGESELLSCHAFT
Eine Mission ist eine Aufgabe. Welche Aufgabe haben wir?
1. Hilfe für Bedürftige
„Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne
Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst,
so kleide ihn, und entzieh dich nicht von deinem Fleisch
und Blut.“ (Jesaja 58,7)
Verbotserklärung von 1936
5 E.G. White, Zeugnisse Band 8, S. 199
44
6 Warum gibt es unter den Siebenten-Tags-Adventisten eine Reformationsbewegung, IMG, S. 34
7 E.G. White, Patriarchen und Propheten, S. 147
D er
S abbatwächter
Aktuelles
„Brücke zum Leben“ hilft. Foto: Gerhard Köbele
Es ist unsere Aufgabe und ein Herzensanliegen, die Nöte
und Bedürfnisse anderer Menschen wahrzunehmen und
im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen. „Weigere dich
nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es
vermag.“ (Sprüche 3,27) Dabei spielt es keine Rolle, wer
dieser Mensch ist, der uns braucht, wo er herkommt, was
er glaubt oder gar ob er uns unsere Hilfen vergelten kann.
„ … gleichbleibende Sanftmut, Freundlichkeit und tätige
Nächstenliebe heißen diese Lichter, welche die Welt erhellen und den Gegensatz zur Finsternis bilden, die aus der
Selbstsucht des natürlichen Herzens kommt.“8
Auch unsere Hilfswerke „Guter Samariter“ und „Brücke
zum Leben“ setzen diese praktische Nächstenliebe um.
Wir lesen zum biblischen Aufruf „Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen
Engel beherbergt.“ (Hebräer 13,2):
„Fremde aufzunehmen ist ein Wagnis, das nicht angenehm erscheint. … Aber es liegt etwas Gutes darin, ein
Wagnis einzugehen. Vielleicht beherbergen wir Engel.“9
2. Einladung zum Glauben an Jesus Christus
Der aktuelle Ruf nach mehr Integration von Asylbewerbern hat durchaus eine religiöse Komponente. Während
die Einen es schlichtweg als ungerecht empfinden, wenn
in Deutschland zahlreiche Moscheen gebaut werden10,
während in vielen islamischen Staaten schon der Besitz
einer Bibel die Todesstrafe zur Folge hat11, betonen andere
den Minderheitenschutz und rufen nach einer tolerierten
und akzeptierten Religionsausübung selbst da, wo sie
unseren Werten und Normen zuwiderläuft.12
8 E.G. White, Patriarchen und Propheten, S. 112
9 E.G. White, Zeugnisse Band 2, S. 32
10 vgl. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/36948/umfrage/
anzahl-der-moscheen-und-kirchen-in-deutschland/
11vgl. https://www.opendoors.de/verfolgung/
12 z.B. Ehemann von bis zu vier Ehefrauen, Gewalt gegen Frauen,
im Scheidungsfall verliert die Frau die Kinder, Ganzkörperverhüllung,
Frauen dürfen nur die Hälfte erben, Geschlechtertrennung,
vgl. http://www.islamisches-zentrum-muenchen.de/html/islam_-_
frau_und_familie.html#05
Nr
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Gott kennen ist Leben.
Es wäre zu wenig, wenn uns ausschließlich die irdischen
Bedürfnisse unserer Mitmenschen wichtig wären. „So sind
wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt
durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasst euch
versöhnen mit Gott!“ (2. Korinther 5,20) Es kann uns nicht
gleichgültig sein, ob die Menschen aus anderen Ländern,
aus anderen Kulturkreisen und in anderen religiösen Einflussgebieten Jesus Christus kennenlernen oder nicht.
Wenn Jesus sagt: „… niemand kommt zum Vater denn
durch mich.“ (Johannes 14,6), können wir nicht gleichzeitig
in pluralistischer Denkart jede andere Religion als gleichwertige Alternative auf dem Weg zur Ewigkeit betrachten.
Was wir tun können, ist aufklären, anbieten und einladen
– ohne Zwang und Verurteilung.
Wie könnte eine pluralistische Integration aussehen?
Drängt sich nicht der Gedanke einer Ökumene auf, die alle
verschiedenen Weltanschauungen unter dem kleinsten
gemeinsamen Nenner und einer Universalführung vereinigt? Was wird uns geraten? „Hab acht auf dich selbst und
auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! Denn wenn du
das tust, wirst du dich selbst retten und die, die dich hören.“
(1. Timotheus 4,16)
DER SIEBENTEN-TAGS-ADVENTISTEN
Uns ist jedes der Zehn Gebote Gottes wichtig, wobei wir
das unter vielen Christen in Vergessenheit geratene Sabbatgebot betonen. Im Sabbatgebot steckt auch Asylpolitik:
„Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs
Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am
siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes.
Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine
Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht
dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs
Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das
Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten
Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.“ (2. Mose 20,8-11) Hier finden wir die Einladung
zur Sabbatheiligung auch für fremde Mitmenschen, die
5
Aktuelles
Schaue auf Jesus!
unsere Gäste sind. Es geht um ein freundliches Miteinander, das auch die Möglichkeit der Teilhabe an unseren
Werten und Normen, an unserer Lebensart, beinhaltet.
Dabei ist zu bedenken, wie lange oder unter welchen
Umständen jemand als fremd bezeichnet werden sollte.
Wir kennen z.B. das Zusammengehörigkeitsgefühl in manchen Dörfern, die Mitbewohner, die nicht von Geburt an im
Ort wohnten und eine Ahnengalerie von Ortsansässigen
vorweisen können, als Zugezogene bezeichnen. Was ist
mit den Kindern von aus anderen Ländern stammenden
Eltern, die schon lange mit uns leben oder sogar hier geboren wurden? Ist es nicht christlich, alle Menschen wie im
obigen Gebot in einer Reihe aufzuzählen: eigene Kinder,
Mitarbeiter, Gäste und Ausländer? Hier passt der Spruch:
„Jeder ist Ausländer, fast überall.“ Die Deutschen machen
gern in aller Welt Urlaub und dürfen eine Liebe zu all den
Landsleuten mit nach Hause nehmen.
REFORMATIONSBEWEGUNG
Diese Bewegung innerhalb des Adventismus´ entstand
zur Zeit des Ersten Weltkrieges aus den Kriegsdienstverweigerern.13 Reformadventist zu sein bedeutet, seiner
pazifistischen Einstellung auch im Kriegsfall und unter Verfolgung treu zu sein. Bezugnehmend auf unser Verhalten
Ausländern und Andersgläubigen gegenüber heißt das: Wir
stehen allen Menschen friedlich gegenüber, lehnen jede Art
von Gewalt und Feindseligkeit ab und beteiligen uns an keinerlei Aktionen, die anderen Menschen Schaden zufügen.
Im Alten Testament wurde uns Jesus Christus als Friedefürst angekündigt.14 „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie
werden das Erdreich besitzen. … Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. … Selig
sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,5-9) Das ist urchristliches Glaubensgut
und erfüllt die Kinder Gottes.
Chor zur Konferenz in Österreich 2014
13 vgl. Warum gibt es unter den Siebenten-Tags-Adventisten eine
Reformationsbewegung, IMG
14 vgl. Jesaja 9,5
6
Welche Fragen sich uns auch in den Weg stellen, zu welchen Stellungnahmen wir uns gedrängt fühlen und wo wir
uns auch zum Handeln aufgerufen fühlen, der Blick auf
Jesus bewahrt uns vor Irrwegen. Im Leben Jesu erkennen
wir eine liebevolle, hilfreiche Hinwendung zu allen Menschen, wobei Jesus das jetzige und ewige Heil am Herzen
lag.
„Jetzt und immer sollen wir als ein besonderes Volk
dastehen, frei von weltlicher Politik, unbelastet durch
Bündnisse mit Menschen, die nicht weise genug sind,
Gottes Forderungen, die in seinem Gesetz so deutlich
zum Ausdruck kommen, zu erkennen.“15
„Suchet der Stadt Bestes … und betet für sie zum
HERRN…“ (Jeremia 29,7) Das darf auch unsere Aufgabe
sein – ganz ohne politischen Streit und Parteilichkeit.
„Jeder, in dessen Herz Christus wohnt, jeder, der des
Herrn Liebe der Welt kundtun will, ist Gottes Mitarbeiter
zum Segen der Menschheit. Wie er Gnade vom Heiland
empfängt, um sie andern mitzuteilen, fließt von seinem
ganzen Wesen eine Flut geistlichen Lebens.“16
Unsere Demonstration findet nicht lokal und temporär
organisiert statt. Wir demonstrieren unseren Glauben
durch unser Leben: an jedem Ort und zu jeder Zeit. „Ein
geheiligtes christliches Leben verbreitet immer Licht,
Trost und Frieden. Es ist geprägt von Lauterkeit, Zartgefühl, Arglosigkeit und Hilfsbereitschaft. Es wird von jener
selbstlosen Liebe beherrscht, die heiligenden Einfluss
ausübt. Weil Christus es erfüllt, hinterlässt es überall
leuchtende Spuren.“17
Im Blick auf die politischen Unruhen unserer Zeit dürfen
wir wissen: Gott ist der Herr über die Geschichte und wenn
wir auf Seiner Seite stehen, haben wir nichts zu befürchten.
Jesus versteht unsere Situation, auch unsere Ängste, und
sagt zu uns: „In der Welt habt ihr Angst: aber seid getrost,
ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33) Jesus
Christus hat uns versprochen, wiederzukommen und Seine
Kinder zu sich zu
nehmen. „Wenn ich
hingehe, euch die
Stätte zu bereiten, so
will ich wieder kommen und euch zu
mir nehmen, damit
ihr seid, wo ich bin.“
Johannes 14,3.
Dann wollen wir
dabei sein und uns
schon jetzt darauf
freuen. Amen.
Die Internetseiten
wurden im Januar
2015 aufgerufen.
15 E.G. White, Zeugnisse Band 7, S. 104
16 E.G. White, Das Wirken des Apostel, S. 13
17 E.G. White, Patriarchen und Propheten, S. 648
D er
S abbatwächter
Die Gute Nachricht
GOTT WIRD DEINE NARBEN
IN
STERNE
VERWANDELN
M. Di Franca
Ein kleiner Junger hatte seine Mutter zum ersten Elternabend in seiner Grundschule eingeladen. Zu seinem
Schrecken sagte sie zu. Bei dieser Gelegenheit hätten
seine Lehrer und Schulkameraden sie zum ersten Mal
sehen können und er fühlte sich wegen ihres Aussehens
nicht wohl. Obwohl sie eine schöne Frau war, durchzog
eine große Narbe die ganze rechte Seite ihres Gesichtes.
Der Junge hatte noch nie gefragt, warum oder wie sie sich
diese Narbe zugezogen hätte.
An dem Abend wurden die Menschen von der Freundlichkeit und natürlichen Schönheit seiner Mutter beeindruckt,
ihm war es jedoch weiterhin peinlich und er versuchte, sich
vor allen zu verstecken. Trotzdem hörte er das Gespräch
zwischen seiner Mutter und einem Lehrer, der sie fragte:
„Woher haben Sie diese Gesichtsnarbe?“ Die Frau erzählte:
„Als mein Kind noch ein Baby war, befand es sich in einem
Zimmer, wo ein Brand ausbrach. Niemand traute sich dorthin, weil das Feuer außer Kontrolle geraten war, darum
stürzte ich hinein. Während ich zu seinem Bett rannte, sah
ich einen Balken herunterkrachen. Ich bückte mich zum
Schutz über das Kind, wurde mit voller Wucht getroffen
und verlor das Bewusstsein. Zum Glück kam noch ein
Feuerwehrmann und rettete uns beide.“ Sie berührte mit
der Hand ihre verbrannte Gesichtshälfte. „Die Narbe wird
bleiben, aber ich habe es bis heute nicht bereut.“ An
dieser Stelle kam der Junge heraus und rannte zu seiner
Nr. 1 - 2015
Mutter mit Tränen in den Augen. Er umarmte sie und spürte
ein überwältigendes Gefühl für das Opfer, das sie für ihn
gebracht hatte. Für den Rest des Tages hielt er ihre Hand
fest.1
Auf eine ähnliche Art und Weise trägt Christus eine,
nein viele Narben. Sie erinnern ihn an seine Tage voller
Schmerzen und Leiden auf dieser Erde. Sie versinnbilden
das schrecklichste Ereignis in der Geschichte des ganzen
Universums, aber sie stellen ebenfalls Christi absolute
Barmherzigkeit und Liebe dar. Selbst die Auferstehung
von den Toten löschte diese Narben nicht. Er trug immer
noch die Nägelmale an seinen Händen. Der christliche
Glaube leugnet das Leiden, die Realität der Wunden oder
das Vorhandensein der Narben nicht, aber er ermöglicht
uns trotzdem weiterzugehen.
Nach der Auferstehung erschien Jesus seinen Jüngern,
aber sie erkannten ihn nicht. Erst als er die Narben zeigte,
gingen ihnen die Augen auf. Thomas war nicht mit den
anderen Jüngern dabei, darum behauptete er: „Ich glaube
es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen
habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine
Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen“
(Johannes 20,25). Eine Woche später überraschte Jesus
1 Lih Yuh Kuo in „Chicken soup for the soul“, Ebury Publishing
7
Die Gute Nachricht
die Jünger wieder und dieses Mal war auch Thomas zugegen. Als er seine Narben erblickte, fühlte er sich gedrungen
auszurufen: „Mein Herr und mein Gott!“ (Johannes 20,28).
Mich veranlassten diese Narben, genauso auszurufen.
Ich bin wirklich dankbar, dass etwas dermaßen Hässliches
und Schreckliches wie diese Narben so etwas Schönes
werden konnten, weil sie die große Liebe Jesu zu mir
bewiesen haben.
An einem heißen Tag beschloss ein Junge im Süden
Floridas, in der Lagune hinter seinem Haus zu baden. Er
rannte munter zur Hintertür hinaus und tauchte ins Wasser
hinein. Seine Mutter beobachtete ihn durch das Fenster
und sah entsetzt, was bald geschehen würde. Sie stürzte
sofort hinaus und schrie so laut wie möglich. Der Sohn
hörte das Geschrei und fing an, ans Ufer zurückzuschwimmen, aber es war schon zu spät: Gerade als die Mutter
ihn an den Armen gepackt hatte, schnappte ein Krokodil
zu und biss ihm tief in beide Beine. Die Frau zog mit aller
Kraft. Das Tier war stark, aber die Mutter war noch entschlossener und die Liebe zu ihrem Kind noch stärker. Ein
Mann hörte schließlich die Schreie, rannte zum Ufer und
tötete das Krokodil mit einem Gewehr. Der Junge wurde
gerettet, und obwohl seine Beine schwer verletzt worden
waren, konnte er wieder laufen. Nachdem er sein Trauma
überwunden hatte, bat ihn ein Journalist, seine Narben
an den Beinen sehen zu dürfen. Er zog die Decke hoch
und zeigte sie ihm. Dann schlug er sich die Ärmel zurück
und fügte stolz hinzu: „Diese hier sollten Sie sich auch
anschauen!“ Die Fingernägel seiner Mutter hatten sich in
seine Arme tief eingegraben und unübersehbare Spuren
hinterlassen. „Ich habe sie bekommen, weil meine Mutter
mich nicht losließ und damit mein Leben rettete.“2
2 aus dem Italienischen übersetzt
vgl.: http://www.piccolestorie.it/Storia.php?id=604
8
Einige deiner Narben sind auf deine eigenen Sünden
zurückzuführen, aber andere sind Gottes Fingerabdrücke,
die entstanden, als er dich mit Macht festhielt, um dich
nicht in die Klauen des Bösen geraten zu lassen.
Weil wir Menschen sind, haben wir alle Narben. Ich habe
eine am linken Knie, die ich mir voriges Jahr bei einem
Sportunfall zugezogen habe. Ich musste mich einer Operation unterziehen, bei der die Ärzte mein Knie reparierten.
Es ist eine Narbe von einigen Zentimetern zurückgeblieben,
und jedes Mal, wenn ich sie berühre, erinnert sie mich an
Gottes Gnade darüber, dass ich wieder laufen und Sport
treiben kann. Du hast wohl ebenfalls deine Narben, einige
sichtbar, andere unsichtbar. Wieder andere werden mit dem
Alter sichtbar: Verletzte Gefühle, ein gebrochenes Herz,
Enttäuschungen, Ärger oder Bitterkeit haben bei dir Spuren
hinterlassen. Jede Narbe erzählt ihre eigene Geschichte.
Auch dein Heiland hat Narben, die seine Liebe zu dir
beweisen. Wenn du ihn nicht kennst, wenn du wie Thomas
nicht glauben kannst, wird dir Jesus gnädig seine Narben
zeigen, damit du glaubst, dass Jesus der versprochene
Retter und der Sohn Gottes ist. Wenn du ihm vertraust,
hast du durch ihn das ewige Leben.3 Wenn du noch mit
deiner schmerzlichen Vergangenheit ringst, ruft dir Jesus
zu: „Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen angesehen. Siehe, ich will dich heilen.“ (2. Könige 20,5) Petrus
schreibt, dass durch seine Wunden Christus uns geheilt
hat.4 Eines Tages, wenn Jesus auf diese Erde wieder zurückkehrt, werden diese Zeichen für die ganze Menschheit
sichtbar sein. Niemand wird sein Opfer am Kreuz leugnen
können. Dann wird er dich mit liebevollen Augen bei der
Hand nehmen und deine Narben in Sterne verwandeln.
3 vgl. Johannes 20,31
4 vgl. 1. Petrus 2,24
Fotos mit freundlicher Genehmigung von: http://www.lifehousechurch.org
D er
S abbatwächter
Aktuelles
oben: Bischofsdarstellung an einem Handlauf im Naumburger Dom
unten: Bibel im Erfurter Augustinerkloster
Auf dem Weg
wohin?
Teil 2
Ökumene
Ines Müller
In der letzten Ausgabe „Der Sabbatwächter“ wurden die
Aufgaben und Ziele der Ökumene betrachtet.
Die protestantischen Kirchen riefen die Ökumene des 20.
Jahrhunderts ins Leben. Sie suchen nicht nur die Zusammenarbeit der weltweiten Christenheit, sondern auch ein
Miteinander mit nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften.1
Lassen wir diese Organisation selbst antworten:
„Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von Kirchen, die den Herrn Jesus Christus gemäß
der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und
darum gemeinsam zu erfüllen trachten, wozu sie berufen
sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des
Heiligen Geistes.
Er ist eine Gemeinschaft von Kirchen auf dem Weg zur
sichtbaren Einheit in dem einen Glauben und der einen
eucharistischen Gemeinschaft, die ihren Ausdruck im Gottesdienst und im gemeinsamen Leben in Christus findet.
Er will auf diese Einheit zugehen, "damit die Welt glaube",
wie es im Gebet Jesu für seine Jünger und Jüngerinnen
heißt (Joh. 17,21).“2
Der katholische Theologieprofessor Johannes Brosseder
auf dem Evangelischen Kirchentag am 8. Juni 2007 in Köln:
„Ich denke, hier in Deutschland, dem Ursprungsland der
Reformation, sollte man wesentlich mehr tun, um den Bruch
der Kirchen zu heilen, … Das ist möglich, wenn jeder einzelne
von uns im Kopf und im Herzen die Kirchenspaltung nicht
weiter zu verlängern bereit ist und sie für beendet erklärt.“3
1 vgl. http://www.bible-only.org/german/handbuch/Oekumenischer_Rat_
der_Kirchen.html
2 http://www.oikoumene.org/de/about-us
3 www.we-are-church.org/.../482_Köln%202007%20Marktplatz%20Bross...
Nr. 1 - 2015
9
Aktuelles
links: Luther-Gemälde in Wittenberg, Lutherhaus, Mitte: katholischer Dom zu Erfurt
rechts: Papstesel, Ausstellung zur Reformation auf der Wartburg, Eisenach
„Papstesel“ ist der Name einer satirischen Flugschrift, die 1523 von Luther und Melanchthon herausgegeben wurde. Den Titel der Flugschrift zierte
ein Holzschnitt, welcher den sogenannten Papstesel nach dem Vorbild eines italienischen Kupferstiches zeigte.
Was dachte der Reformator
Martin Luther über das Papsttum?
„Auszüge aus Luthers Schrift "Wider das Papsttum zu
Rom, vom Teufel gestiftet" (1545):
Sehr leicht ists zu beweisen, dass der Papst nicht der
Oberste und das Haupt der Christenheit sei, oder Herr der
Welt, über Kaiser, Konzile und alles, wie er in seinen Drecketalen lügt, lästert, flucht und tobt, so wie ihn der höllische Satan treibt. (…)
Er will alle Welt zwingen, seiner Lehre zu glauben, und
lehrt doch nichts als eitel Abgötterei, und zerstört alles,
was der Gottessohn, unser Herr, uns mit seinem Blut
erworben hat, nimmt den Glauben, christliche Freiheit und
rechte gute Werke weg….
Der Teufel, er das Papsttum gestiftet hat, der redet und
wirkt alles durch den Papst und den römischen Stuhl. Was
man aber dem Teufel glauben soll, als dem Mörder und Vater aller Lügen, soll ja ein Christ wohl wissen. (…) Wer Gott
reden hören will, der lese die heilige Schrift, wer den Teufel
reden hören will, der lese des Papstes Dekrete und Bullen.“4
Ist Luthers reformatorische Kritik
am Papsttum überholt?
- Ablasshandel?
Papst Johannes Paul II. bestätigte die kirchliche Ablasspraxis zuletzt im Jahr 1998 in der Bulle für das Heilige
Jahr 2000.5
4 http://www.welt.de/kultur/history/article13618356/Teufelsdiener-Laesterer-Chef-der-Hurenkirche.html
5 de.wikipedia.org/wiki/Ablas
10
- Papst als „Heiliger Vater“?
„Der offizielle Titel des Papstes lautet:
„Episcopus Romanus” - „Bischof von Rom”, „Vicarius
Iesu Christi” - „Statthalter (Stellvertreter) Jesu Christi”, …
„Servus Servorum Dei” - „Diener der Diener Gottes”;
Er trägt auch die Titel „Heiliger Vater” und „Pontifex maximus” = „größter Brückenbauer”.6
- Unfehlbarkeit des Papstes?
„Das Konzil von Trient, für Jahrhunderte das bedeutendste Ereignis der katholischen Reform, machte sich zur
Aufgabe, das Wesen des Katholizismus gegen die Reformation zu definieren. Von weit tragender Bedeutung sind
insbesondere die Lehre über die Sakramente, die Eucharistie, Erbsünde und Erlösung und das kirchliche Amt. Das
Konzil wurde, nach vergeblichen Versuchen, am 22. Mai
1542 von Papst Paul III. als Reaktion auf die Reformation
einberufen und am 13. Dezember 1545 in Trient eröffnet.“7
Die Bulle Pius IV. zur Bestätigung der Dekrete endet:
„Es ist daher durchaus keinem Menschen erlaubt, dies
Schrift unserer Bestätigung, Ermahnung, Verbietung, Vorbehaltung, Willens, Gebote und Beschlüsse zu brechen
oder ihr mit vermessenem Erkühnen entgegen zu handeln. Wenn aber jemand sich vermessen sollte, dies zu
ersuchen, der wisse, dass er dadurch den Unwillen des
allmächtigen Gottes und seiner Apostel, des heiligen Petrus
und Paulus auf sich ziehen würde.“
1. Vatikanische Konzil 1870: Unfehlbarkeit des Papstes
2. Vatikanisches Konzil: 1962-65 – wiederholt8
6 http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Papst.htm
7 http://www.kathpedia.com/index.php?title=Konzil_von_Trient
8 vgl. http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/2__Vatikanisches_Konzil.
htm und http://religion.orf.at/stories/2591603/
D er
S abbatwächter
Aktuelles
links: Reliquien im Erfurter Dom
rechts: Papst Franziskus
- Papst als Stellvertreter Jesu?
Der päpstliche Titel „Vicarius Iesu Christi” bedeutet „Statthalter (Stellvertreter) Jesu Christi”. „Der Papst ist fürwahr
Stellvertreter Christi, Nachfolger Petri, der Gesalbte des
Herrn... mehr als ein Mensch; der alle richtet, aber selbst
von keinem gerichtet wird.“9
„Weitere Titel, die der Papst offiziell führt, sind: Episcopus Romanus „Bischof von Rom“, Vicarius Iesu Christi
„Stellvertreter Jesu Christi“, Successor Principis Apostolorum „Nachfolger des Apostelfürsten“ (Petrus), Summus
Pontifex Ecclesiae Universalis „Oberster Priester der Weltkirche“, Primas Italiae „Primas von Italien“ (Ehrentitel),
Archiepiscopus et Metropolitanus Provinciae Romanae
„Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom“, Souverän des Vatikanstaats (der völkerrechtlich-weltliche Titel
des Papstes), Servus Servorum Dei „Diener der Diener
Gottes“ (Titel seit Papst Gregor dem Großen), Patriarcha
Occidentis „Patriarch des Abendlandes“, Pontifex Maximus „der oberste Brückenbauer“ (in Inschriften oft als Kürzel P.M. oder Pont. Max. verwendet), Episcopus Ecclesiae
Catholicae („Bischof der katholischen Kirche“).“10
„Der Papst nimmt die Stelle des wahrhaftigen Gottes auf
dieser Welt ein“, Innozenz III.11
Die Bulle Bonifaz VIII. Unam Sanctam von 1302 begründet diesen Anspruch:
„Die Bulle ist die umfassendste Begründung einer aus
dem Papst-Primat abgeleiteten päpstlichen Weltherrschaft
in geistlichen wie in weltlichen Angelegenheiten.
Sie beginnt mit den Worten: „Eine heilige katholische und
ebenso apostolische Kirche müssen wir im Gehorsam des
Glaubens annehmen und an ihr festhalten, und wir glauben diese fest und bekennen aufrichtig, außer ihr gibt es
kein Heil und keine Vergebung der Sünden.“12
9 http://www.theologische-links.de/downloads/oekumene/leiner_oekumene.html
10 http://www.mosapedia.de/wiki/index.php/Papst
11 De transl. Episc. 7/3 Corp. Jur. Can., Paris 1612, http://bibelmail.de/
ueber-das-beten/
12 http://www.katholisches.info/2012/10/04/extra-ecclesiam-nulla-salus710-jahre-papstliche-bulle-unam-sanctam/
Nr. 1 - 2015
Bonifatius VIII. beansprucht nicht die tatsächliche weltliche Macht in den Händen der Kirche, sondern die Unterordnung der Monarchen. Das weltliche Schwert untersteht
dem geistlichen Schwert, es wird vom Papst eingesetzt
und geduldet oder anders ausgedrückt: das geistliche wird
von der Kirche geführt und das weltliche für die Kirche.
Darüber hinaus soll die geistliche über die weltliche Gewalt
Recht sprechen, wobei sie selbst nur Gott verpflichtet ist.
Der Text gipfelt in dem Satz:
„So erklären wir denn, dass alle menschliche Kreatur
bei Verlust ihrer Seelen Seligkeit untertan sein muss dem
Papst in Rom, und sagen es ihr und bestimmen es.“13
Zu dieser Bulle ist aktuell in einer katholischen Enzyklopädie zu lesen: „Im Kern vertritt das Papsttum noch immer
den höheren Rang der geistlichen Gewalt vor der weltlichen. Allerdings wurden die Ansprüche, dass das "weltliche Schwert" für die Kirche streiten müsse, in mehreren
Stufen abgeschwächt. Heute beansprucht die kirchliche
Hierarchie auch keine indirekte zeitliche Gewalt mehr. Beibehalten wird aber der Anspruch des Katholizismus, dass
die Kirche auch in den Dingen dieser Welt ihre Wegweisung auszusprechen hat.“14
- Nur Katholizismus als Weg zum Himmel?
2. Vatikanisches Konzil, 1962-65: „Das Selbstverständnis des Papsttums ist auch nach dem 2. Vatikanischen
Konzil eindeutig. Unter der Schlagzeile Protestanten laut
Papst keine „Kirche im eigentlichen Sinn“ lasen wir bereits
am 11.7.2007: „In dem von Papst Benedikt XVI. abgesegneten Text wird den Protestanten nach katholischer Lehre
der Status als „Kirche im eigentlichen Sinn“ abgesprochen.
Die Glaubenskongregation hatte bereits in dem umstrittenen Schreiben „Dominus Iesus“ aus dem Jahr 2000 die
Einzigartigkeit und den Vorrang der katholischen Kirche
unterstrichen.“15
13 http://de.wikipedia.org/wiki/Unam_Sanctam
14 http://www.kathpedia.com/index.php?title=Unam_sanctam
15 http://www.focus.de
Foto Papst Franziskus: presidencia.gov.ar [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons
11
Aktuelles
- Marienanbetung?
„Im Gebet- und Gesangbuch Gotteslob wird Maria als Mutter und Schwester der Gläubigen bezeichnet, die den Weg
des Menschen zu Gott bereits gegangen ist. Deshalb kann
sie auch Vorbild sein und um Hilfe auf dem Weg zu Gott
angerufen werden. Maria ist daher nach kirchlicher Auffassung keine Mittlerin zwischen Gott und Mensch, sondern
kann (näher) zu Jesus Christus führen. Papst Benedikt XVI.
bezeichnet Maria jedoch als Mittlerin und Dolmetscherin,
die den Menschen, insbesondere den römisch-katholischen
Christen, die Evangelien sowie die Heilsgeschichte näher
bringen und verständlicher machen kann.“16
- Bilderverehrung?
„Konzilien von Nicäa (787) und Konstantinopel (842)
fassten Beschluss, dass die Bilder Christi, der Jungfrau,
der Engel und Heiligen durch Küssen, Kniebeugen, Lichteranzünden und Weihrauch zu verehren seien, wahrhaftiger Gottesdienst im Sinn der Anbetung jedoch nur der
Dreifaltigkeit zu leisten sei.“17
- Änderung der Zehn Gebote?
„Der Sonntag ist eine katholische Einrichtung und dessen Heilighaltung kann aufgrund katholischer Grundsätze
gerechtfertigt werden. ...Von Anfang bis Ende der heiligen
Schrift gibt es nicht einen einzigen Abschnitt, der die Verlegung des wöchentlichen Ruhetages von dem letzten Tag
der Woche auf den ersten rechtfertigt.“18
„Gott gab seiner (katholischen) Kirche die Macht, irgendeinen Tag zu nehmen und ihn als einen heiligen Tag anzuerkennen, wenn sie es für richtig hält. Die Kirche wählte
den Sonntag, den ersten Tag der Woche, und im Laufe der
Zeit hat sie noch andere Tage als Feiertage hinzugefügt.“19
Zu all dem wusste Martin Luther zu sagen:
„Die Christenheit hat kein Haupt, kann auch
keines mehr haben als den einzigen Sohn
Gottes, Jesus Christus. Der hat Siegel und
Brief, dass er nicht irren kann, und ist weder
an Rom, noch an irgendeinen Ort gebunden.“20
Was hofft die Freikirche der STA?
„Im letzten Buch der Bibel sieht Johannes in prophetischer
Schau, wie die Verkündigung des ewigen Evangeliums
Menschen aus allen Nationen und Völkern, Rassen und
Sprachen – man darf hinzufügen: Konfessionen und Religionen – vereint, die so beschrieben werden: „Hier sind, die
da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!“
(Offenbarung 14,6.12) Siebenten-Tags-Adventisten wollen
Teil dieser wahrhaft ökumenischen Bewegung sein.“21
16 http://kirchensite.de/index.php?myELEMENT=133052
17 http://de.wikipedia.org/wiki/Bilderverehrung, siehe auch http://lexikon.
passion-reisen.de/Bilderverehrung
18 The Catholic Press, Sydney, Australien, August 1900
19 Vincent J. Kelly, in Forbidden Sunday a. Feast-Day Occupations,S.2
20 http://www.theologische-links.de/downloads/oekumene/leiner_oekumene.htm
21 http://www.adventisten.de/ueber-uns/beziehungen-zu-anderen-kirchen/
12
Jeder möge sich selbst eine Meinung bilden, wie er zu den
folgenden Aussagen des katholischen Ökumene-Bischofs
Gerhard Ludwig Müller stehen möchte:
„Es ist sicher eine Rehabilitation, wenn der Papst als
Oberhaupt der katholischen Kirche die theologische, christozentrische Dimension der Theologie Luthers würdigt.
… Luther wollte die Einheit der Kirche und eine Erneuerung
der Kirche in Jesus Christus. Er wollte keine Kirche, die
sich nach ihm benennt, und er wollte schon gar nicht, (...)
dass sich seine Bewegung in unterschiedliche kirchliche
Gemeinschaften aufgesplittert hat. ...
Müller … appellierte an die Protestanten, sich angesichts
der bevorstehenden Reformationsfeiern 2017 von "antiquierten Klischees" zu verabschieden. "Identitätsbildung
auf Kosten der anderen sollten wir uns verbieten", riet
Müller. Es wäre ein riesiger Rückschritt, wenn die einen
sagten, Luther habe die Kirche gespalten und die anderen, Luther sei der große Held, der das Evangelium wieder
ans Licht gebracht habe.“22
Es täusche sich niemand!
„Die päpstliche Kirche wird ihren Anspruch auf Unfehlbarkeit nie aufgeben. Sie besteht darauf, in allem, was sie
bei den Verfolgungen derer, die ihre Glaubenssätze verwarfen, getan hat, recht gehandelt zu haben; und würde
sie nicht die gleichen Taten wiederholen, falls sich Gelegenheit dazu bieten sollte?
Beseitigte man die jetzt von weltlichen Mächten auferlegten Schranken und setzte man Rom wieder in seine
frühere Machtstellung ein, dann würde sich sofort eine
Wiederbelebung seiner Gewaltherrschaft und Verfolgung
zeigen. …
Die Verfassung der Vereinigten Staaten sichert Gewissensfreiheit zu. Nichts ist teurer oder wesentlicher. Papst
Pius IX. sagte in seiner Enzyklika vom 15. August 1854:
`Die abgeschmackten und irrigen Lehren oder Faseleien
zur Verteidigung der Gewissensfreiheit sind ein außerordentlich verderblicher Irrtum - eine Pest, die vor allem
andern in einem Staat am meisten zu fürchten ist.` Derselbe Papst spricht in seiner Enzyklika vom 8. Dezember
1864 den Bannfluch aus über `diejenigen, die die Freiheit
des Gewissens und des Glaubens behaupten`, wie auch
über `alle solche, die darauf bestehen, dass die Kirche
nicht Gewalt üben dürfe`. …
Jeder Grundsatz des Papsttums, der in vergangenen Jahrhunderten Geltung hatte, ist auch heute noch gültig. Die in
finstersten Zeiten erlassenen Verordnungen und Lehren
werden noch immer aufrechterhalten. Es täusche sich niemand! Das Papsttum, dem die Protestanten jetzt die Anerkennung nicht versagen wollen, ist das gleiche, das zur Zeit
der Reformation die Welt beherrschte, als Männer Gottes
unter Einsatz ihres Lebens aufstanden, um die Bosheit der
römischen-katholischen Kirche bloßzustellen. …
In der Alten wie in der Neuen Welt wird dem Papsttum
durch die Einführung der Sonntagsheiligung gehuldigt, da
diese einzig und allein auf der Autorität der römischen
Kirche beruht. …“23
22 http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2011-09/21480327katholischer-bischof-papst-hat-luther-rehabilitiert-003.htm
23 E.G. White, Der große Kampf, S. 564-582
D er
S abbatwächter
Aktuelles
Unter der Überschrift „Das Sonntagsgebot“ lesen wir
im Katechismus der katholischen Kirche: „Eines der Kirchengebote bestimmt das Gesetz des Herrn genauer: „Am
Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen sind
die Gläubigen zur Teilnahme an der Messfeier verpflichtet"
„Dem Gebot zur Teilnahme an der Messfeier genügt, wer
an einer Messe teilnimmt, wo immer sie in katholischem
Ritus am Feiertag selbst oder am Vorabend gefeiert wird."
Die sonntägliche Eucharistie legt den Grund zum ganzen
christlichen Leben und bestätigt es. Deshalb sind die
Gläubigen verpflichtet, an den gebotenen Feiertagen an
der Eucharistiefeier teilzunehmen, sofern sie nicht durch
einen gewichtigen Grund (z. B. wegen Krankheit, Betreuung von Säuglingen) entschuldigt oder durch ihren Pfarrer
dispensiert sind. Wer diese Pflicht absichtlich versäumt,
begeht eine schwere Sünde.24
Wird die katholische Kirche hiervon abrücken oder wird sie
es nicht vielmehr zum Gesetz für alle Christen, ja alle Menschen erheben wollen, also ein Sonntagsgesetz aufrichten?
Ökumene wird praktiziert; evangel. Pastor und kath. Priester
im Hellerhof Paudorf bei einer Tauffeier
Wie weit ist die Entwicklung
vorangeschritten?
Wie nah sind sich Katholiken
und Protestanten schon?
Eine prophetische Uhr:
„Durch die Verordnung, welche die Einrichtung des Papsttums im Gegensatz zu Gottes Gesetz erzwingen will, wird
sich die amerikanische Nation völlig von der Gerechtigkeit lossagen. Wenn der Protestantismus seine Hand über
die Kluft ausstreckt, um die Hand der römischen Macht
zu erfassen, wenn er über den Abgrund hinüberreicht, um
mit dem Spiritismus Hand in Hand zu gehen, wenn unter
dem Einfluss dieser dreifachen Vereinigung Amerika
jeden Grundsatz seiner Verfassung als protestantische und
republikanische Regierung verwirft und Vorkehrungen zur
Ausbreitung päpstlicher Irrtümer und Täuschungen trifft,
dann können wir wissen, dass die Zeit für das erstaunliche
Wirken Satans gekommen und das Ende nahe ist.“25
1999 wurde stolz verkündet: „Kirchen überwinden Streit
um die Erlösung – Protestanten und Katholiken passieren
Meilenstein zur Einheit“.28
„Mit dieser Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre … wurde feierlich bekundet, dass zwischen
Lutheranern und Katholiken ein Konsens in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre besteht. Sie verbinden
damit die Feststellung, dass die gegenseitigen Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts die Lehre des Partners
über die Rechtfertigung des Sünders vor Gott, wie sie in
der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre
vorgelegt wurde, nicht treffen.“29
Im Blick auf obiges Zeugnis fragen wir uns: Wer erschien
als erster Deutscher zur Privataudienz bei Papst Franziskus? - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in
Deutschland, Nikolaus Schneider, war am 8.4.2013 in Rom.
Die freudige Internetmeldung lautete: „Vatikanstadt.
… Nikolaus Schneider, erwartet nach seinem Treffen mit
Papst Franziskus Fortschritte im ökumenischen Gespräch.
Nach seinem Eindruck sei Franziskus bereit, "Fenster und
Türen zu öffnen, damit neue Wege möglich sind …“26
Zeit online meldete am 27.3.2014: "Herzliches Gespräch"
zwischen Obama und Papst Franziskus, Rom (dpa)
- US-Präsident Barack Obama und Papst Franziskus
haben sich bei ihrem ersten persönlichen Treffen über internationale Konflikte und soziale Themen ausgetauscht.
Die gut 50 Minuten lange Privataudienz sei sehr "herzlich"
gewesen, teilte der Vatikan mit.“27
24 http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P7V.HTM
25 E.G. White, Zeugnisse Band 5, S. 476
26 kirchensite.de, siehe auch http://blog.zdf.de/papstgefluester/2013/04/08/
papst-der-oekumene/ und www.schwaebische.de/.../aus-aller-welt_
artikel,-EKD-Ratsvorsitzender-S...
27 http://www.zeit.de/news/2014-03/27/international-herzliches-gespraechzwischen-obama-und-papst-franziskus-27171406
Nr
r. 1 - 2015
2007 erfuhren wir: Vertreter von elf Kirchen Deutschlands
unterzeichneten am 29. April 2007 im Magdeburger Dom
während eines ökumenischen Gottesdienstes die Erklärung zur wechselseitigen Anerkennung der Taufe.30
Diese ökumenischen Schritte wollen wir im Licht folgenden
Zitats des katholischen Pfarrers Konrad Sterninger betrachten: „Das "Lehrsystem" der Protestanten sei "häretisch„ …
"Die Protestanten sehnen sich nicht nach einer Einheit mit
der Katholischen Kirche, sie lehnen dies eigentlich ab." …
Ein aus christlichen Elementen bestehenden Religionsverband sei keine Kirche. Im Grunde gebe es nur eine einzige Kirche, "nämlich die katholische Kirche". …
Wir haben mit den Protestanten nicht den gemeinsamen
Christus. Denn unser Christus ist der Christus des Altarsakraments, des Bußsakraments und der Christus, der
Petrus als oberster Hirte eingesetzt hat.“31
28 Schlagzeile aus Mitteldeutsche Zeitung vom 1.11.1999. 29 http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinsame_Erklärung_zur_Rechtfertigungslehre
30 vgl. www.ekd.de
31 http://www.kath.net/news/8853/print/yes
Foto: Bolke aus der deutschsprachigen Wikipedia [GFDL (http://www.
gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.
org/licenses/by-sa/3.0/)], vom Wikimedia Commons
13
Aktuelles
Gegenwärtig bereitet sich die evangelische Kirche auf
das 500jährige Reformationsjubiläum 2017 vor. Was die
Katholische Kirche dazu meint, liest sich so:
„Reformationsjubiläum als Chance für Ökumene
Erfurt/DPA – der katholische Bischof Gerhard Feige sieht
das Reformationsjubiläum 2017 als Chance, die Ökumene
zwischen den christlichen Kirchen zu vertiefen. ,Luther hat
einen Reformprozess innerhalb der Kirche gewollt, damit
die Botschaft des Evangeliums wieder alle Menschen
erreicht,' erklärte der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz gestern zum
Abschluss eines Luther-Symposiums in Erfurt. ,Wenn wir
diesen Wunsch ernst nehmen, so können alle christlichen
Kirchen im Jahr 2017 gemeinsam auf Jesus Christus und
seine Botschaft blicken. ' Der Magdeburger Bischof fügte
hinzu: ,Luther war Katholik und Reformer. '“32
„Seht zu, dass euch niemand
einfange …“ (Kolosser 2,8)
Schaut, wer euch unter Vortäuschung falscher Tatsachen, mit schmeichelnden Worten und falsch interpretierten Bibelworten auf einen Weg führen möchte, der vom
Weg Gottes weit entfernt ist!
Wo man theologisch und biblisch-argumentativ nicht
vorankommt, versprechen gemeinsame Begegnungen in
Geselligkeit und Frohsinn Erfolg. Ob ökumenische Himmelfahrtsprozessionen oder Feiern zum Gedenken „Heiliger“, der Katholizismus wird auch unter Protestanten und
Atheisten populär. So können auch längst in evangelischen
Kirchen Kerzen für Verstorbene angezündet werden und
Madonnenstatuen führt jedes gute Dekorationsgeschäft.
Doch Jesus Christus betete: „Heilige sie in der Wahrheit;
dein Wort ist die Wahrheit.“ (Johannes 17,17)
„Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt,
dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass die letzte
Stunde ist.“ (1. Johannes 2,18)
Wie passen folgende Verse zur Ökumene?
„Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen... Wie
stimmt Christus überein mit Belial? Oder was für ein Teil
hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? ... Geht aus von ihnen
und sondert euch ab, spricht der Herr." 2. Korinther 6,14 ff
„Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf!“ Epheser 5, 11
Wer im Gehorsam diesen biblischen Aufrufen gegenüber
eine religiöse Gemeinschaft verließ, könnte durch eine
Beteiligung an der Ökumene durch die Hintertür wieder
seiner ursprünglichen Gemeinschaft zugeführt werden.
„Seid also wachsam …!“ (Matth. 25,13)
Haben wir Grund zur Hoffnung, dass eine Welteinheitskirche als angestrebtes ökumenisches Ziel bibeltreues
Glaubensgut lehrt, auslebt und verbreitet, inclusive des
Sabbatgebotes?
„Jesus stellte einmal die ganz bestimmte Frage:
"Wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, er
werde den Glauben finden auf Erden?" Lukas 18,8.
32 Naumburger Tageblatt vom 26.9.2014
14
Und wie wir gesehen haben, weist er darauf hin, dass der
Zustand der Welt dann wie in den Tagen Noahs sein werde. Paulus mahnt, auf die überhandnehmende Bosheit zu
achten, je näher das Ende kommt: "Der Geist aber sagt
deutlich, dass in den letzten Zeiten werden etliche von
dem Glauben abfallen und anhangen den verführerischen
Geistern und Lehren böser Geister." 1.Timotheus 4,1.“33
Bedeutet die Nichtmitgliedschaft
in der Ökumene Kontaktvermeidung?
Unsere Glaubensgemeinschaft, die Internationale Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung, ist weder Gast- noch Vollmitglied in der
Ökumene. Wie sollten wir uns anderen Glaubensgemeinschaften und Kirchen gegenüber verhalten?
„Ihr solltet euch nicht verleiten lassen, andere Gemeinschaften anzugreifen, denn solch Verfahren verursacht
Streitsucht und verschließt Ohren und Herzen für die Aufnahme der Wahrheit. Unsere Aufgabe ist es aufzurichten
und nicht niederzureißen. Wir haben die Bresche auszubessern, welche in Gottes Gesetz geschlagen wurde. Es
ist erhabener aufzurichten, die Wahrheit in ihrer Kraft und
Stärke darzustellen und es ihr zu überlassen, sich ihren
Weg durch Vorbehalte zu bahnen und Fehler durch Gegenüberstellung mit der Wahrheit zu offenbaren. … Es ist
unsre Aufgabe, die Wahrheit in Liebe zu reden, nichts Ungeheiligtes des natürlichen Herzens damit zu vermengen
und Dinge zu reden, die den nämlichen Geist wie den unsrer Feinde bekunden. Alle scharfen Ansprüche werden in
doppeltem Maß auf uns zurückkommen, wenn die Gewalt
in den Händen derer liegt, die sie zu unserm Schaden ausüben können. Zu wiederholten Malen wurde mir die Warnung gegeben, nicht ein Wort zu sagen, nicht einen Satz
zu veröffentlichen, besonders keine Personen zu nennen
- es sei denn durchaus wesentlich zur Verteidigung der
Wahrheit - wodurch unsre Feinde gegen uns gereizt oder
ihre Leidenschaften aufs höchste erregt werden können. ...
Wohl wird uns befohlen: "Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune, und verkündige
meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre
Sünden" (Jesaja 58,1); diese Botschaft muss auch gegeben werden, aber wir sollten vorsichtig sein, andere,
welche nicht das Licht haben, das uns scheint, nicht zu
stoßen, zu drängen oder zu verdammen. Wir sollten nicht
vom rechten Wege abirren, um den Katholiken scharfe
Seitenhiebe auszuteilen. Unter letzteren gibt es viele
höchst gewissenhafte Christen, die in dem Licht wandeln,
das sie besitzen, und Gott wird für sie wirken. …“34
Mit der Ökumene sind viele Christen bewusst oder unbewusst verflochten. Doch Jesus warnt uns, dass auch
ein gut gemeinter, ein falscher Weg sein kann, denn: „Es
werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins
Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines
Vaters im Himmel.“ (Matth 5,21) Darum lasst uns beten:
„Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist
mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.“
(Psalm 143,10)
Alle Internetseiten
wurden im August
2014 geöffnet.
33 E.G. White, Patriarchen und Propheten, S. 79
34 E.G. White, Evangelisation, S. 522-524
D er
S abbatwächter
Glaube
Federleicht
Diese Feder gemalt von Menschenhand
zeigt was die große Schöpfermacht erfand.
Einst sehnte ich mich, wie diese Feder,
zu schweben so leicht - ganz ohne jeder
Beschwernis, Sorge und Trauer.
Oft bin ich innerlich verärgert und sauer
auch träge, bedrückt und beschwert.
Geht es nicht vielen so an Werkbank, Büro und Herd?
Der Alltag ist nicht vergleichbar mit einer Feder,
den Wunsch nach Leichtigkeit begehrt ein jeder.
Seit Generationen suchen Menschen danach,
sie finden und verlieren - mit Weh und Ach.
– wär das nicht schön?
Die Leichtigkeit hat ihren Preis,
ich schau auf die Feder und weiß:
Kommt eine Böe oder etwa ein Sturm,
taumelt die Feder ganz schnell auf einen Turm,
triumphierend nach oben in die Höhe,
und bald nach unten, wo ich sie nicht mehr sehe!
Solch Leichtheit ist nicht was ich begehre,
doch was ist´s wert, das ich verehre?
Gedanken sind beweglich wie Zeiten,
ein inneres Bild kommt und will mich begleiten.
Anstatt der Feder kommt mir in den Sinn,
ein Anker – und geb mich einer Überzeugung hin:
Sicherheit auf festem Grund mit leichtem Sinn,
erfahre ich nur, wenn ich verankert bin.
Im Glauben an den Herrn und sein Wort,
oben und unten - an jedem Ort.
IN TRAURIGKEIT, FREUDE, HOFFNUNG, VERDRUSS
JA DAS IST DES RÄTSELS LÖSUNG ZUM SCHLUSS:
DER HERR LEHRT UNS IN LEICHTIGKEIT UND SCHWERE,
BALANCE ZU HALTEN ZU SEINER EHRE!
Nr. 1 - 2015
Zeichnungen: RCHK
15
Glaube
MACHT EUCH
BEREIT,
DEN SEGEN
ZU EMPFANGEN!
Ich esse sehr gerne Kirschen, sie sind mein Lieblingsobst.
Dieses Jahr gab es in Deutschland sehr viele davon,
deshalb war ich erfreut, dass mein Bruder Hermann mir
erlaubte, in seinem Garten welche zu pflücken. Mit dem
größten Vergnügen holte ich zwei Eimer, zog mich um und
fuhr zum Garten. Als ich die Früchte am Baum hängen
sah, lief mir das Wasser schon im Mund zusammen. Natürlich musste ich zuerst diese roten Leckerbissen probieren. Einfach köstlich, zuckersüß und soooo saftig…
Dann stieg ich auf die Leiter und los ging`s mit dem Pflücken. Mit vollen Eimern fuhr ich dann wieder nach Hause.
Hier wusch ich sie, entfernte die Stiele und entsteinte sie.
Während ich diese Arbeit erledigte, landete die eine oder
andere Kirsche immer wieder in meinem Mund. Sie waren
einfach so lecker. Aber Kirschen schmecken nicht nur frisch
vom Baum, sondern man kann sie z.B. zu Kompott verarbeiten oder für einen späteren Kuchen einfrieren. Manche
Hausfrauen machen auch Saft oder Marmelade daraus.
Welch großer Segen sind diese gesunden Früchtchen!
Seid ihr bereit,…
Um den Kirschensegen vom Baum meines Bruders zu
genießen, musste ich die Eimer mitnehmen, mich auf den
Weg machen und zum Kirschbaum gehen. Ich musste
dann auf die Leiter steigen und pflücken.
So ist es auch im Leben: Jeder Einzelne von euch darf
sich auf den Weg machen, Kirschen zu pflücken, d. h. zum
Gottesdienst zu gehen. Aber wir können nur dann den
Segen Gottes empfangen, wenn unser Eimer, das heißt
unser Herz, leer ist. Sollte es mit Unrat (Sünde, Sorgen,
weltlichen Dingen usw.) gefüllt sein, passt nichts hinein.
Prüfen wir uns also jetzt, in diesem Moment, ob in unserem
Herzen Platz genug für den Segen Gottes ist:
„Durchforsche mich, Gott, sieh mir ins Herz, prüfe meine
Wünsche und Gedanken.“ - Psalm 139,25
Beim Pflücken benutzt man die Hände und streckt die
Arme aus. Das bedeutet für uns, besonders am Sabbat,
die Hände zu falten und um den Heiligen Geist zu bitten.
Denn das Hauptziel des Sabbats ist, unsere Bindung an
Gott und Christus zu festigen.
… den Segen zu empfangen?
16
„Segen1 bezeichnet in Religionen ein Gebet oder einen
Ritus, wodurch Personen oder Sachen Anteil an göttlicher
Kraft oder Gnade bekommen sollen. Der christliche Begriff
Segen entspricht dem lateinischen Wort benedictio, abgeleitet von bene „gut“ und dicere „(zu-)sagen“, also: jemandem Gutes [von Gott her] zusagen.
Ziel des Segens ist die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung.
Der Segen erfolgt mit Worten und Gebärden (z. B. Handauflegung, Segensgestus, Ausbreiten der Hände, Kreuzzeichen, Salbung), die die wohltätige Zuwendung eines
Gottes zu der gesegneten Person oder der gesegneten
Sache symbolisieren (siehe Segenszeichen).
Im weiteren Sinne und davon abgeleitet wird das Wort Segen auch verwendet, um Freude über ein Geschenk oder
eine Situation zu beschreiben (Dieses Kind ist ein Segen für
uns) oder um Fülle auszudrücken (Erntesegen, Torsegen).“2
Kirschen bestehen bis zu 80 % aus Wasser. In 100g der
süßen Früchte stecken gerade mal 63 Kilokalorien – sie
sind also ein echter Figurschmeichler. Zudem enthalten
sie eine Reihe von wichtigen Inhaltsstoffen wie Kalium,
Eisen, Natrium, Magnesium, Calcium, Phosphor, Zink, Vitamin A, B und C + E-Vitamine.
Die Inhaltsstoffe in den Kirschen sind schon ausreichend
für eine gesunde körperliche Ernährung. Aber wie viel
mehr „Mineralien“ und „Vitamine“ hat das Wort Gottes!
Jeder einzelne Vers und Gedanke aus der Bibel bietet uns
eine vollkommene Ernährung unseres geistigen Lebens.
Wie ich schon am Anfang sagte, schmecken Kirschen
am besten erntefrisch. Auch am Sabbat wirkt jedes Wort
Gottes, das wir noch hören, frisch und lebendig.
Psalm 3,9: „…Dein Segen komme über dein Volk!“
Möge jeder Sabbat eine Vorbereitung auf den Empfang
der Segensgaben Gottes sein!
Elfriede Reutelshöfer
1 althochdeutsch segan, auch segon, segin, segen, entlehnt aus lat.
lateinisch signum ‚Zeichen, Abzeichen, Kennzeichen‘, ab dem späten
2. Jahrhundert auch Kreuzzeichen
2 Wikipedia
Foto: Dirk Vorderstraße (Kirschen) [CC BY 2.0
(http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons
Der
er
D
abbatwächter
S abbatwächter
Erfahrung
Die Kindheit im Krieg
stellte mich vor Herausforderungen, die mein ganzes
Leben prägten. In einer
christlichen Familie aufgewachsen, meine Eltern
waren Reformadventisten,
blieb ich auch in Schwierigkeiten meinem Heiland treu
und konnte staunen, wie er
immer wieder half.
Ich erinnere mich an viele
Erlebnisse aus den Tagen
des Zweiten Weltkrieges.
Eine Geschichte möchte
ich hier berichten.
Volksempfänger
Foto: http://commons.wikimedia.
Im Jahre 1944, ich war 13
org/wiki/File:Volksempfaenger_02_
Jahre alt, schlief ich in einem
KMJ.jpg?uselang=de
Klappbett, auf dem ein
Radio stand. Was so simpel
klingt, konnte damals leicht zum Verbrechen werden. Ab
dem 1. September 1939 war das Hören ausländischer Sender („Feindsender“) verboten. In Deutschland hatten viele
Leute einen Volksempfänger (Radio); man nannte ihn auch
„Goebbelsschnauze“, weil Goebbels der große Naziredner
war. Die Nazipropaganda war allgegenwärtig.
In unserm Haus wohnten mehrere hochrangige Nazis.
Auch ein Hauptmann von der Luftwaffe war darunter; er
hieß Herr Lockotsch. An einem Morgen kamen mein Vater
und Herr Lockotsch sehr früh, traten an mein Klappbett
und hörten sich den englischen Sender an. Der Wortlaut ist
heute noch in meinem Ohr: „Bum bum bum bum, bum bum
bum bum, hier ist England, hier ist England, hier spricht die
Stimme einer der Vereinten Nationen. Sie hören Nachrichten“. Ich war sehr geschockt, dass Herr Lockotsch dabei
war. Denn ich wusste, dass es verboten war, den Sender
zu hören. Die Beiden glaubten: 'Der Junge schläft ja', aber
da hatten sie sich sehr geirrt. Nun wusste ich genau, wo die
Frontlinien verlaufen und einiges mehr.
Mein Vater war dafür zuständig, Anschlagsäulen und
-tafeln mit Informationsmaterial zu bekleben, wovon es in
Schwerin 52 Stück gab. Er glaubte, ich sei alt genug zum
Helfen und belud mein Fahrrad mit Kleistereimer und allem
Nötigen. Eines Tages gab er mir 26 Flugblätter, die angeklebt werden mussten. Als ich den Inhalt des Flugblattes
las, wurde mir heiß und kalt. Es stand schwarz auf weiß
geschrieben: „Ein Mann aus der Eisenbahnstraße hat den
englischen Sender gehört und wird dann und dann erhängt.“
Keinem konnte ich mitteilen, was mir da alles durch den
Kopf ging. Immer wieder hatte ich das Gefühl, jeder könne
mir ansehen, dass ich den englischen Sender gehört hatte. So schnell konnte das Leben aus sein. Mit Gefahr und
Bedrohung zu leben, war damals schon für Kinder Realität.
Eines Tages sah ich in der Schule, wie die Schulkameraden die Landkarte studierten. Ein Junge zeigte unbekümmert den tatsächlichen Verlauf der Frontlinie. Ein
Schrecken durchfuhr mich, denn dieser Junge musste
den englischen Sender gehört haben. Ich schubste ihn
mit der Bemerkung „Du spinnst ja!“ zur Seite. Dann zeigte
ich den Verlauf der Frontlinie ungefähr entsprechend der
deutschen Nachrichten. Zum Glück blieb der leichtsinnige
Junge ruhig und keiner hat von dem gefahrvollen Moment
etwas bemerkt. Wenn das herausgekommen wäre, müsste
Nr. 1 - 2015
Eine gefährliche Zeit
– auch für Kinder
ich sicher wieder so ein Flugblatt verkleben – diesmal mit
dem Namen des Jungen und vermutlich seiner Familie. Auf
jeden Fall wusste ich, dass man im richtigen Augenblick das
Richtige tun muss. Es war durchaus möglich, dass sogar
Kinder sich gegenseitig verrieten. Viele Kinder waren der
nationalsozialistischen Propaganda blindlings gefolgt, wenn
sie nichts anderes kennenlernten. Meine christliche Erziehung hatte mich schon früh gelehrt, Recht und Unrecht zu
unterscheiden und mich stets zu fragen, welches der Weg
Gottes ist. Dem Jungen, der offensichtlich die tatsächliche
Frontlinie kannte, ist nichts passiert, obwohl Bespitzelungen
und Denunziationen an der Tagesordnung waren.
In Hamburg kam in den 1970er Jahren eine Frau namens
Eggers zur Gemeinde, die auch später getauft wurde. Ihre
Erinnerung an die „Goebbelsschnauze“ ist dramatisch. Sie
erzählte uns, dass sie in der Nazizeit über den englischen
Sender hörte, ihr Sohn sei mit seinem Flugzeug über England abgeschossen worden. Er sei gestorben und man
gab auch seinen Namen und seine Kennnummer an. Ich
glaube, jeder kann sich vorstellen, wie dieser Frau zumute
war, denn sie durfte sich ja nichts anmerken lassen. Sie
musste weiterleben ohne jegliche Trauer zu zeigen und
konnte mit niemandem darüber sprechen. Erst nach 6 Wochen wurde ihr mitgeteilt, dass Ihr Sohn vermisst sei.
So war das Leben in Deutschland zu jener Zeit. Die Naziführung hatte große Angst davor, dass die Menschen die
Wahrheit erführen und verbreiteten bewusst ihre lügenhafte Propaganda. Sie wussten: Wahrheit verändert die
Menschen und führt sie den einzig guten Weg. Von Wahrheit und Lüge lesen wir vieles in der Bibel, die uns aufruft,
den Weg der Wahrheit nicht zu verlassen. Jesus Christus
sagt von sich: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das
Leben.“ Johannes 14,6. Wer an Jesus festhält, kann niemals in die Irre gehen.
„Wir müssen jede Anstrengung unternehmen, auf dem
Weg des Herrn zu bleiben. In keinem Fall dürfen wir uns
von seiner Führung abwenden, um unser Vertrauen in Menschen zu setzen. Die Engel Gottes sind angewiesen, über
diejenigen streng zu wachen, die ihr Vertrauen in den Herrn
setzen, und diese Engel sollen in jeder Zeit der Notlage
unsere besondere Hilfe sein. Jeden Tag sollen wir mit voller
Glaubensgewissheit zum Herrn kommen und auf ihn blicken, um Weisheit zu erlangen. ... Die sich vom Wort Gottes
leiten lassen, werden zwischen Irrtum und Wahrheit, Sünde
und Gerechtigkeit sicher unterscheiden (MS 43, 1907).“1
Hiermit möchte ich meinem himmlischen Vater danken,
dass Er mir so viel und so oft im Leben geholfen hat. Die
Verbindung zu Ihm durch Wort und Gebet gaben mir Halt
und ich bin sicher, dass auch Engel Gottes mich bewachten und beschützten. Diese Erfahrungen können auch die
Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen von heute ermutigen, an Gottes Hand durchs Leben zu gehen.
Johannes Altwein
1 E.G. White, Bibelkommentar, S. 443
17
Erfahrung
Überraschung im Urlaub
FriedensbibliothekAntikriegsmuseum
der evangelischen
Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz:
Die getöteten Kriegsdienstverweigerer der
Reformationsbewegung zeugen in einer
öffentlichen Ausstellung von ihrer Glaubenstreue.
Unser letzter Urlaub führte uns unter anderem in die
schöne Hansestadt Greifswald. Wir wollten ein markantes
Beispiel norddeutscher Backsteingotik besichtigen und
Kirchengeschichte hautnah erleben: den evangelischen
Dom St. Nikolai. So standen wir bald vor dem gewaltigen
Bau und waren neugierig auf sein Inneres. Ein freundlicher
Mann führte uns ins Kirchenschiff, wo uns besonders ein
sehr schön gestaltetes Bleiglasfenster zur Reformation
beeindruckte.
Mein Mann Jens wollte unbedingt die Gelegenheit nutzen, den 100m hohen Kirchturm zu besteigen und freute
sich auf eine herrliche Aussicht. Mit seiner Kamera ausgerüstet machte sich Jens auf den Weg. Und ich? Auf Türme
zu steigen, ist nicht mein Ding. Ich drehte mich unschlüssig im Eingangsbereich der Kirche im Kreis und entdeckte
ein Einladungsplakat zu einer Ausstellung. „Ehe ich mich
langweile, schaue ich mal rein!“ war mein Gedanke. Ich
hatte das Thema noch gar nicht richtig erfasst und schlenderte durch die niedrige Tür zu einem Nebenraum, der
mit Plakatwänden reichlich bestückt war. Über 36 laufende Meter Text- und Bildmaterial, wie ich später aus dem
Internet erfuhr. Worum ging es eigentlich? Jetzt musste
ich doch System in meinen Ausstellungsbesuch bringen.
„Entfernung von der Truppe“ stand da als Überschrift und
„Friedensbibliothek-Antikriegsmuseum“ als Veranstalter.
Es ging um Kriegsdienstverweigerung im Dritten Reich.
Oh, das war ein Thema, das mich interessiert. Mein Blick
fiel nach links auf einige Fotos von Männern im Passfotostil. „Ach, die sahen damals wohl alle gleich aus“, war
mein erster Gedanke. Doch dann schaute ich genauer.
Das gab´s doch gar nicht! Ich kannte den Mann auf dem
Foto! Es war Gustav Przyrembel, unser Glaubensbruder,
der 1940 in Berlin als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet wurde. Ich stand ungläubig vor dem Foto. War das ein
Versehen? Der erklärende Text neben dem Foto belehrte
mich eines Besseren. Hier wurde unser Bruder mit Namen
genannt, dazu die Kurzbiografie und sogar der Name
unserer Glaubensgemeinschaft. „Das ist aber schön,
dass hier auch ein Bruder von uns erwähnt wird und
Gustav Przyrembel
18
D er
S abbatwächter
Erfahrung
Gottlieb Metzner
Alfred Münch
Günter Pietz
Anton Brugger
als Reformadventist sogar noch
heute von seiner Glaubenstreue
zeugen kann.“ So war Bruder
Przyrembel unter anderen friedliebenden, meist christlich geprägten
Pazifisten zu finden. Ich seufzte
befriedigt und wandte mich der
gegenüberliegenden Seite zu. Das
war unglaublich. Hier blickten mich
Günter Pietz, Alfred Münch mit
Familie, Gottlieb Metzner und Anton
Brugger an – alles Märtyrer der Reformadventisten. Ich
war fassungslos vor Erstaunen und Freude. Hier wurde
das Bibelwort „… denn ihre Worte folgen ihnen nach.“
lebendig (Offenbarung 14,13). Über 70 Jahre nach ihrem
Tod legen diese Brüder durch ihre Treue dem Wort Gottes
gegenüber immer noch Zeugnis ab. Diese und ähnliche
Ausstellungen werden seit Jahren an verschiedenen Orten
gezeigt. Da wir gerade an unserem Buch „Du sammelst
meine Tränen“ gearbeitet hatten, war mir die ganze Thematik sehr lebendig und ich freute mich sehr, dass hier
den Menschen in so einer Ausstellung Gottes Gebot des
Friedens und der Liebe so plastisch vermittelt wurde. Sehr
bewegt betrachtete ich die vielen, erschütternden Fotos
aus der Kriegszeit, die die ganze Not der Männer, Frauen
und Kinder drastisch aufzeigten.
Endlich fand auch Jens den Weg in die Ausstellung und
ich konnte ihm begeistert meine Entdeckungen zeigen.
Danke für diese bewegende Ausstellung. Die Gestalter
begannen schon in den 1980er Jahren in der DDR mit ihrer Arbeit und verloren auch unter vorstellbaren SchwierigNr. 1 - 2015
keiten mit der Stasi nicht den Mut. Ich wünsche mir, dass
viele Menschen den Geist des Friedens aufnehmen und
dadurch auch über Gottes Botschaft nachdenken werden.
Inzwischen konnten wir mit der Friedensbibliothek Kontakt
aufnehmen und sind in einen fruchtbringenden Austausch
an Informationen und Material getreten.
Wer sich über die treuen Märtyrer der Reformbewegung
informieren und weitere bewegende Lebensberichte aus
den Kriegszeiten lesen möchte,
dem sei das Buch „Du sammelst meine Tränen“ vom Edelstein-Verlag empfohlen
(Bestellung für 11,90€ + Porto
beim Verlag – siehe Impressum
Versandadresse).
Informationen zur Friedensbibliothek gibt es im Internet:
http://www.friedensbibliothek.de.
Ines Müller
19
Gemeinde
6. FRAUENTREFF
IN MOSBACH
Während des Frauentreffs am 26. Oktober 2014 setzten
wir uns mit einem Thema auseinander, das nicht nur
Frauen betrifft. Dabei konnten wir uns besser kennenlernen und uns gegenseitig stärken. Es wurde „ein Ohr“ offengehalten, um zu erfahren, wie es den anderen Teilnehmerinnen ging. Telefonnummern wurden getauscht und
wir beteten füreinander.
Etwa 20 Frauen trafen sich an diesem sonnigen Sonntag, um über Gaben zu sprechen, die Gott besonders uns
Frauen geschenkt hat. Wie können wir diese Talente
erkennen und sie dann einsetzen, um unseren Familien,
Männern, Kindern und Freunden zur Seite zu stehen?
Schw. Manuela Di Franca leitete das Beisammensein mit
dem Bibeltext aus 1. Petrus 4.10 ein: „Dient einander, ein
jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten
Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.“
Zuerst schilderte sie kurz die „Manifestationsgaben“
aus 1.Korinther 12, 7-10: Wort der Weisheit, Wort der
Erkenntnis, Glaube, Heilung, Wunder, Prophetie, Unterscheidung der Geister, Sprachen, Deutung des Gesagten.
Anschließend beschrieb die Schwester die „Dienstgaben“: Apostel, Prophet, Evangelist, Hirte und Lehrer und
schließlich und insbesondere die “Motivationsgaben“:
Erkennerin (Auge), Dienerin (Hände), Lehrerin/Forscherin
(Verstand), Ermutigerin (Mund), Geberin (Arme), Administratorin (Schultern), Barmherzige Person (Herz).
Jede Motivationsgabe wurde dann ausführlich erklärt
und in einer Tabelle übersichtlich zusammengefasst.
Die Gaben im Überblick
Gabe
Nöte
Aufgabe
Erkennerin
geistlich
konzentriert sich auf Geistliches
Dienerin
praktisch
hält die Arbeit am Laufen
Lehrerin/Forscherin
geistig
Spornt an zum Studieren und Lernen
Ermutigerin
psychologisch
hilft, geistliche Prinzipien anzuwenden
Geberin
materiell
hilft in speziellen Nöten
Administration
funktionell
organisiert und arbeitet vorausschauend
Barmherzige Person
emotional
sorgt für gute Beziehungen und Gerechtigkeit
Danach legte uns Manuela einen Fragebogen vor, den wir auszufüllen hatten, um uns unsere Gaben bewusst zu machen.
In der Mittagspause war es möglich, sich gemütlich auszutauschen und zu stärken, nicht nur leiblich sondern auch geistlich.
In der letzten Stunde stellte Schw. Sulamith Cabrera die Frage in den Raum, wie Gott uns als Werkzeuge mit den
Fähigkeiten benutzen kann, die wir von ihm empfangen haben. Bald erkannten wir, dass wir einander brauchen, dass
keine Gabe wichtiger ist als die andere und jede von uns mindestens ein wertvolles Talent hat.
Leider war die Zusammenkunft schnell zu Ende, die angesetzten Stunden waren einfach zu kurz, aber wir trösteten
uns mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Wir bleiben weiter miteinander verbunden im Gebet. So bleiben wir
auch stark und sind für diejenigen da, die um uns herum leben und unsere Hilfe brauchen.
Elfriede Reutelshöfer und Teresa Chaveiro
Herzliche Einladung zum nächsten Frauentreffen am 8. März 2015 im Missionshaus in
Mosbach, ab 10 Uhr.
Thema: „Wir müssen mal miteinander reden…“ - Was gelungene Kommunikation ausmacht
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D er
S abbatwächter
Gemeinde
Großer Sabbat in Brahmenau
Am 27.09.2014 versammelten wir uns zu einem großen
Sabbat in der Gemeinde Brahmenau in Thüringen. Bruder
Adrian Dinut stellte uns in seiner Predigt das Thema
Wie bleibe ich auf dem richtigen Weg? vor.
Um auf dem „richtigen Weg” zu bleiben, ist es notwendig,
ein Ziel zu haben und das unsere ist, einmal dort zu sein,
wo Jesus ist und bis zu seiner Wiederkunft treu und fest
im Glauben zu stehen. Es ist wichtig, dass wir uns nicht
ablenken lassen von diesem Ziel, sondern vielmehr sollten
wir Gottes Wort gehorchen und darum beten, richtige Entscheidungen treffen zu können.
Nach dem Mittag standen zuerst Lieder und ein Bibelspiel für alle auf dem Plan. Danach hatten die Kinder ein
separates Programm mit viel Freude und biblischen Spielinhalten und die Erwachsenen befassten sich mit Bruder
Jens Müller mit der Geschichte der Reformationsbewegung. Anschließend sprach Bruder Adrian Dinut über den
Text in Jeremia 6, 16: „So spricht der Herr: Tretet hin an die
Wege und schaut und fragt nach den Pfaden der Vorzeit,
welches der gute Weg ist, und wandelt darauf, so werdet
ihr Ruhe finden für eure Seelen!”
Es ist wichtig für uns, nach den „Wegen der Vorzeit” Ausschau zu halten, indem wir zu der wahren Lehre vom
Anfang zurückkehren. Die Identität ist gegründet auf die
Botschaft von Offenbarung 14, 12, nämlich die Gebote
Gottes und der Glaube an Jesus.
Hierbei wird natürlich besonders das 4. Gebot angesprochen, welches das Siegel Gottes beinhaltet. Aber in
der Zeit des Ersten Weltkrieges besaß auch das 6. Gebot
große Wichtigkeit, nämlich durch den Aufruf der Regierung zur Teilnahme am Kriegsgeschehen.
Um diese Identität zu bewahren, sind bereits viele unserer
Geschwister als Märtyrer gestorben - für ihren Glauben.
Dies sollte uns auch heute noch bewusst werden und uns
daran erinnern, dass wir die Gabe der Weissagung haben,
die Gesundheitsreform praktizieren und uns nicht mit der
Welt vereinigen sollten (Weltökumene).
„In den Fußspuren der Reformatoren“ war das abschließende Thema mit Schwester Ines Müller. Mit folgendem
Aufruf aus den Zeugnissen fuhren wir nach diesem lehrreichen und fröhlichen Sabbat wieder heim: „Gott will, dass
alle, die ihm dienen, in den Grundsätzen fest wie ein Fels
sind, dabei aber sanftmütig und von Herzen demütig, wie
Christus es war. …“ (E.G. White, Zeugnisse Band 6, S. 155)
Marinella Calderòn Vielma
Nr. 1 - 2015
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Gemeinde
100 Jahre
Reformbewegung
– Abschlussveranstaltung
Gedenktag
Gedankenaustausch
„Ursprung der Reformationsbewegung des 20. Jahrhunderts“
Mosbach: Zu einem gemeinsamen Gedenktag versammelten sich die Geschwister des Unionsausschusses
der Internationalen Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung (IMG),
die Schüler der Missionsschule der IMG, Geschwister der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten,
Reformationsbewegung und weitere Geschwister am 16. Dezember 2014 in Mosbach. Gemeinsam wurde
in verschiedenen Vorträgen der Entstehung der Reformbewegung im Jahre 1914 gedacht, wobei besonders
an die Glaubenstreue der um ihres Glaubens willen verfolgten und getöteten Geschwister erinnert wurde.
Bruder Daniel Serban, Stellvertretender Vorsitzender der
IMG, Deutsche Union, hieß alle Anwesenden herzlich willkommen und drückte in der Begrüßungsrede seine Dankbarkeit gegenüber Gottes Wirken aus. „Bis hierher hat uns
der Herr geholfen.“ (1. Samuel 7,12) war sein Leitgedanke,
der uns dankbar zurückschauen ließ und Kraft und Mut
für den Blick nach vorn schenkte. „Wie stehe ich vor Gott
– als Person, Familie, Gemeinde und Organisation?“ war
die Frage, die Bruder Serban den Hörern ans Herz legte.
„Wir haben eine Wolke von Zeugen“ - Entstehung der
Reformationsbewegung und die Lehren daraus für uns
heute – dies war das Thema von Bruder Ovidiu Nasui,
dem Vorsteher der Süddeutschen Vereinigung der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung. Er wählte ein Zeugnis von E.G. White, das später
noch einmal zitiert werden sollte: „Wir haben für die Zukunft
nichts zu fürchten, außer dass wir den Weg vergessen,
den der Herr uns in der Vergangenheit geführt hat und
die Lehren, die wir aus unserer Geschichte ziehen können.“ (Leben und Wirken, S. 185) Bruder Nasui führte aus,
dass die Geschichte der Reformationsbewegung mit Blut
geschrieben wurde, wobei er auch aus dem Erleben der
eigenen Familie erzählte. Sein Großvater wurde in Ungarn
zweimal zum Tode verurteilt und er durfte Gottes wunderbare Bewahrung erfahren. „Ich habe die Hand von meinem
Heiland gefasst“ sagte der Großvater in Erinnerung an die
Rettung vor der Hinrichtung. Dieses Wunder Gottes hat
später den Enkel ermutigt, am Glauben festzuhalten.
Bruder Nasui drückte abschließend seinen Respekt
gegenüber den treuen Glaubensgeschwistern aus, die
uns die bewegende Geschichte der Entstehung der Reformationsbewegung hinterließen.
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„Folgt ihrem Glauben nach!“ war Aufruf und Thema von
Bruder Gerhard Köbele. Einleitend wurde der Blick zuerst
auf die biblische Praxis des Gedenkens gelegt und dann
der Bogen zum aktuellen Gedenken geschlagen. Bruder Köbele verlas die Namen und Daten des Todes der
Blutzeugen der Reformationsbewegung aus dem Buch
„Du sammelst meine Tränen“. Weitere treue Glaubensgeschwister wurden erwähnt, die unter Verfolgung und
Gefängnisstrafen litten. Diese treuen Zeugen ermahnen
uns, nicht nur zu gedenken, sondern auch selbst treu zu
sein und Liebe zur Wahrheit zu haben, die uns bis zum
endgültigen Sieg trägt.
Bruder Wilfried Schultz leitete die anschließende Gebetsgemeinschaft mit dem Wort aus 1. Petrus 4,7.8. ein: „Es ist
aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun
mäßig und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen aber
habt untereinander eine inbrünstige Liebe; denn die Liebe
deckt auch der Sünden Menge.“ (Luther 1912) Die Vorbereitung auf kommende Prüfungen besteht schon jetzt
in der entschiedenen Glaubenstreue. Am Beispiel Daniels
wurde den Zuhörern gezeigt, wie Gott Treue in Segen verwandelt. Wir brauchen das Verlangen nach der Gabe des
Heiligen Geistes. Der Herr gibt uns Kraft zum Sieg, wenn
wir Ihn bitten, Ihm gehorsam sind, Verlangen nach Ihm
haben, an Ihn glauben und Seinen Verheißungen vertrauen.
Nach einem schmackhaften Mittagessen, das von
Schwester Erika Tillmann und den Missionsschülern liebevoll zubereitet wurde, moderierte Bruder Gustavo Castellanos einen Gedankenaustausch, an dem sich alle rege
und interessiert beteiligten. Es wurde der Vorsatz gefasst,
den ersten Reformadventisten in der Glaubenstreue nachzufolgen.
Ines Müller
D er
S abbatwächter
Gemeinde
Wochenend-Vorträge in Winterbach
Mitte November des vergangenen Jahres wurde die
Gemeinde Winterbach mit dem Gastredner Bruder
Peter Laugallies bereichert. Mit Freude und Begeisterung
sprach er über das Thema: „Erfülltes Leben haben“. Er
führte aus, wie wichtig es für einen Nachfolger Christi ist,
„Segen des Gottvertrauens“ zu besitzen. Dabei sucht Gott
Menschen, die sich ihm vollkommen hingeben und ihm
auch völlig vertrauen.
Georg Müller, Missionar und Prediger in England, nahm
zuerst 26 Waisenkinder (Mädchen) auf und begann 1836
mit dem Bau des ersten Waisenhauses. „Die Arbeit lebte
von Spenden, ohne dass jemals ein Spendenaufruf veröffentlicht wurde, weil Georg Müller darauf vertraute,
dass Gott für alle notwendigen Spenden sorgen würde.“1
Als Georg Müller am „10. März 1898 in Bristol, England“2
starb, hatte er 10 000 Kinder betreut. Dies konnte er nur
ausführen, weil er ständig betend sich im Glauben an
Gottes Arm festhielt.
Auch wurde aufgezeigt, was praktische Erlösung für uns
bedeutet, welchen Anteil Gott an uns nimmt und welchen
Anteil wir an ihn zu leisten haben. Jesus kam in diese
Welt, um unsere Sündenschuld zu entfernen, wenn wir es
wirklich von Herzen wollen. Er zeigte uns, welche Schritte
wir zu gehen haben, damit wir einen erretteten Glauben
besitzen können.
Am nächsten Tag führte der Referent sein Thema über:
„Leid – Warum? Wieso? Weshalb?“ aus und brachte
Beispiele aus dem Weltgeschehen wie: Warum in Winnenden bei dem Amoklauf in der Schule und Umgebung
17 Menschen ihr Leben lassen mussten. Warum?
Warum bei dem Tsunami damals am 26. Dezember 2004
im indischen Ozean 280 000 Menschen starben. Doch
eine Mutter rannte, als sie die Monsterwellen auf ihre Kinder zukommen sah – zu ihnen und fasste sie bei der Hand,
um sie in Sicherheit zu bringen. Als die Welle sie alle
erfasste, hielt sie ihre beiden Kinder fest umschlungen.
Die Mutter und ihre zwei Kinder überlebten diese Todeswellen. Warum?
Mehrere Beispiele wurden noch erwähnt mit der Frage:
Warum?
Paulus schrieb: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott
lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach
dem Vorsatz berufen sind.“ Römer 8,28 Und Jakobus
schrieb: „Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn
ihr in mancherlei Anfechtungen geratet,“ Jakobus 1,2. Gott
weiß, warum!
Unser Leben wird von Gott wie ein Teppich gewoben.
Betrachten wir während des Lebens unseren Teppich von
unten, so sehen wir kreuz und quer verlaufende Fäden
und Muster, die als Durcheinander für uns erscheinen und
fragen: Herr, warum? Doch am Ende unseres Lebens dürfen wir den Teppich von oben her betrachten, und er sieht
wundervoll, harmonisch und schön aus. Der Herr selbst
hat diesen Teppich unseres Lebens gewoben. Da werden
wir wissen, warum. Und dann sagt der Herr: Darum! Damit
jeder von uns für das himmlische Erbe zubereitet wird.
Darum – dass wir von einem liebevollen Gott an unserem
Charakter arbeiten ließen, der für die Ewigkeit gewoben
wurde.
Noch viele wertvolle Aspekte wurden behandelt, z.B. wie
wir trotz Schwierigkeiten im Leben unter dem Schutz der
göttlichen Wahrheit zu Überwindern werden können. Eine
Botschaft, die uns allen Mut machte, bewusst mit Jesus zu
leben und zu siegen.
Gott segnete und erfüllte jeden Hörer mit seinem Geist.
In harmonischer Atmosphäre mit freundlichen Gästen
und Geschwistern erfreuten wir uns einer wunderbaren
Gemeinschaft.
Unsere Schwestern bereiteten liebevoll ein schmackhaftes Essen vor, das in froher Tischgemeinschaft genossen wurde.
Möge das Gehörte und Erlebte unvergesslich in unseren
Herzen und Gedanken bleiben.
Amen!
Wilfried Schultz
Herzliche Einladung
zum nächsten Treffen in Winterbach!
Wir laden alle Freunde, Gäste und Geschwister
zu unserer nächsten Vortragsreihe in Winterbach
vom 21.-22. März 2015
mit unserem Referenten Robert Röglin ein.
Thema: Harmagedon – Ende und neuer Anfang
Aktuelles Zeitgeschehen
und Vorbereitung auf die letzte Krise
Wir freuen uns schon auf Dein Kommen!
Die Gemeinde Winterbach
1 http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Müller_(Waisenhausleiter)
2 ebd.
Nr. 1 - 2015
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Jugend
Jugendfreizeit in der Schweiz
Freude am Wintersport
„Mehr als nur eine Freundschaftsanfrage“ lautete das
Motto der Winterfreizeit, die vom 25. Dezember 2014 bis
zum 01. Januar 2015 in Grächen in der Schweiz stattfand.
Ca. 50 junge Teilnehmer aus 8 verschiedenen Nationen trafen sich im Gruppenhaus „Rittinen“ zu einem sehr gesegneten Miteinander. Dabei drehte sich alles um das Thema
Freundschaft, sowohl in Bezug auf zwischenmenschliche
Beziehungen, aber auch vor allem auf unsere Beziehung
zu Gott. In den unterschiedlichen Predigten, Andachten
und Gruppenarbeiten konnten wir unsere Beziehungen
und Freundschaften von verschiedenen Gesichtspunkten
Geschickte Hände bastelten Schneeschuhe.
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her erörtern und uns die Frage stellen, welchen Stellenwert Gott in unserem Leben hat. Immer wieder wurde
dazu aufgerufen und ermutigt, Jesus nicht nur als irgendeinen Freund zu sehen, sondern ihn als besten Freund
anzunehmen.
Am Donnerstag begann unser Programm; alle Angemeldeten konnten ohne Schwierigkeiten eintreffen. Am Freitagvormittag wurden aus Weidenruten, Leder und Garn
Schneeschuhe gebastelt, die allesamt tolle Kunstwerke
wurden. Zum Ausprobieren fehlte uns aber noch das Wichtigste: Schnee. Also begannen wir am Freitag gemeinsam,
Mit viel Spaß entstanden Schneefiguren.
D er
S abbatwächter
Jugend
um Schnee zu beten. Gott erhörte unsere Bitte schnell,
noch in der Nacht zum Sabbat begann es zu schneien.
Den Sabbat verbrachten wir mit einem zum Nachdenken
anregenden Gottesdienst und einer Gruppenarbeit am
Nachmittag. Am Abend schafften es die jungen Männer
tatsächlich, trotz des nassen Holzes ein Lagerfeuer zu
entfachen, sodass wir (noch immer bei Schneefall) ein
gemütliches Abendessen mit Brottopf, Suppe und alkoholfreiem Punsch im Freien genießen konnten. Am Sonntag
ging es mit dem Bus hinauf ins Skigebiet zum Skifahren,
die Aussicht auf die Schweizer Berge war gigantisch. Am
Dienstag, unserem zweiten Skitag, hatten wir noch dazu
den ganzen Tag über blauen Himmel und Sonnenschein.
Am Montag starteten wir eine Missionsaktion. Bücher und
Kalender, schön in Geschenkpapier verpackt, wurden im
Ort verteilt. Die Jugendlichen berichteten danach sehr
begeistert von ihren Erfahrungen. Da der Eislaufplatz, zu
dem wir am Nachmittag eigentlich wollten, noch nicht
geöffnet hatte, wurde kurzerhand das Programm geändert
und stattdessen versuchten wir uns im Bau von Schnee-
Fröhliche Gemeinschaft in gemütlicher Unterkunft
Nr. 1 - 2015
figuren. Mit Kreativität und Teamgeist entstanden tolle
Figuren. Das Jahr schlossen wir mit einer besinnlichen
Andacht, einem leckeren Abendessen und lustigen Gruppenspielen ab.
Die Atmosphäre auf diesem Treffen war durchwegs entspannt und harmonisch; die kleinen, gemütlichen Räume
trugen viel dazu bei, dass die Gruppe sehr schnell zusammenwuchs. Es wurden neue Freundschaften geschlossen
und alte wieder belebt, es wurde musiziert, viel geredet
und Gedanken ausgetauscht sowie Gebetsgemeinschaften gebildet. Viel zu schnell war die Freizeit vorüber, doch
die schönen Erinnerungen und vielen Fotos nehmen wir
mit. Ein herzliches Dankeschön an das OrganisationsTeam, das die Freizeit so gründlich vorbereitete und vor
Ort alles so wunderbar meisterte und an das Küchenteam,
das uns jeden Tag mit leckerem und gesundem Essen verwöhnte. Vor allem danken wir Gott für seinen Schutz und
diese sehr gesegnete Freizeit, für die herrliche Schweizer
Bergwelt und den Schnee, den wir genießen durften!
Jacqueline Hunger
Fotos: links oben Paolos Haile, andere: Jacqueline Hunger
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Nachruf - Gemeinde
Abschied vom Bruder Simon Schmidt
Bruder Schmidt wurde am 15. März 1926 in Dobring/Rumänien geboren. Von fünf Geschwistern war er der jüngste.
Als 17-jähriger wurde er in den Krieg eingezogen, durch Gottes Bewahrung konnte er die Kriegsjahre überstehen.
Im Jahre 1949/50 kam er in Kontakt mit der Adventbotschaft, nahm sie von Herzen an und ließ sich 1950 bei einer
Konferenz in Esslingen taufen. Seit dieser Zeit predigte er die Adventbotschaft ohne Unterlass. Im September
1949 sind Simon und Lore Freunde geworden und heiraten am 20.12.1951. Von der Generalkonferenz kam der
Ruf, nach Dänemark um die Botschaft zu verkündigen. In Dänemark wurde Bruder Schmidt zum Prediger eingesegnet; dort wurden Missionsreisen nach Schweden, Norwegen, Finnland und Estland unternommen. Insgesamt
dauerte der Einsatz achteinhalb Jahre.
Erneut kam der Ruf von der Generalkonferenz, in Afrika diese Arbeit fortzusetzen. Gemeinsam folgten Geschwister Schmidt dem Ruf nach Afrika. So wurde für 11 Jahre Südafrika zu ihrer Heimat. Ihr Arbeitsgebiet erstreckte
sich über verschiedene Länder, wie Südafrika, Swasiland, Lesotho, Zimbabwe, Sambia, Tansania, Zaire, bis zum
Äquator. Viele Menschen haben die Botschaft durch Taufe angenommen. Beide arbeiteten im tiefen Dschungel
unter großen Gefahren durch wilde Tiere und verschiedene Krankheiten, doch der Herr hat sie beschützt.
1972 wurde Bruder Schmidt zum Sekretär der Generalkonferenz gewählt und die Reise ging zurück nach
Deutschland. Er bereiste weiterhin viele Länder in der Welt. Auch 1978 fiel die Wahl zum Sekretär der Generalkonferenz auf Bruder Schmidt. Er diente bis zum Sommer 1983 in diesem Amt.
Als Bruder Schmidt 1987 in den Ruhestand trat, war er weiterhin, bis kurz vor seinem Tod im Werk tätig.
Am 20.12.2011 konnten die Geschwister die Diamantene Hochzeit feiern.
Wenige Tage vor seinem Tod sagte er zu seiner Frau: „Ich habe Friede mit Gott. Lore, sei treu dem Herrn und
folge ihm weiterhin.“
Am 16. Oktober 2014 wurde er in Mosbach zu Grabe getragen.
„Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die
Sterne immer und ewiglich.“ (Daniel 12,3).
Die Generalkonferenz
95. Geburtstag von Schwester Ruth Göbbels
Ein gesegnetes Alter von 95 Jahren zu erreichen, ist nicht vielen Menschen vergönnt. Am 03. November 2014 durfte Schw. Ruth Göbbels
dieses Jubiläum feiern. Von ihren vielen Lebensstationen sind manche
Ereignisse noch so gegenwärtig als seien sie gestern geschehen: Die
Tragödien zweier Weltkriege mit Verfolgung um des Glaubens Willen,
Not und Tod. Nachdem nichts mehr da war, ging es um den Wiederaufbau, das Zurechtfinden im Alltag, was alle Kräfte erforderte. Die Verantwortung für eine wachsende Familie mit ihren Anforderungen und
Schicksalsschlägen war ebenfalls eine Herausforderung. In dem ihr
eigenen Pflichtbewusstsein stellte und stellt sie sich mit Gottes Hilfe
dieser Verantwortung bis heute.
In Hausgemeinschaft mit ihrer Tochter Hanna darf sie schon seit vielen Jahren den Segen der liebevollen, familiären Betreuung und Pflege
genießen, an der sich auch die weit entfernt wohnenden Töchter Ruth
und Anita nach ihren Möglichkeiten beteiligten.
Br. Laugallies überbrachte die Segenswünsche der Gemeinde und
würdigte diesen Tag mit einer Andacht voller Trost und Zuversicht, die
in dem gemeinsam angestimmten Lied: „Großer Gott wir loben Dich“,
einen schönen Ausklang fand. Bürgermeister Jungnitsch gratulierte im
Namen der Stadt Übach-Palenberg, Verwandte und Freunde schlossen sich an. Jeder freute sich mit ihr. Die Jubilarin bedankte sich herzlich für die guten Wünsche. Ihr ereignisreiches
Leben zusammenfassend, rezitierte sie abschließend aus dem Lied von Ämilia J. von Schwarzburg-Rudolstadt:
Bis hierher hat mich Gott gebracht, durch seine große Güte,
bis hierher hat er Tag und Nacht bewahrt Herz und Gemüte, bis hierher mir geholfen.
In diesem Sinne wünschen wir Schwester Ruth Göbbels von ganzen Herzen, dass der Herr ihr weiterhin zur Seite
stehe und all‘ seine Verheißungen an ihr wahr mache.
Die Westdeutsche Vereinigung
26
D er
S abbatwächter
Missionsbuch im Frühjahr 2015
E.G. White
Die Geschichte der Erlösung
450 Seiten, Paperback, statt 11,30€ nur 2,50€
ein Standardwerk für die private Bibliothek und die
Missionsarbeit
aus dem Inhalt:
Luzifers Fall, Die Schöpfung, Der Erlösungsplan, Die Sintflut, Das
Gesetz Gottes, Das Heiligtum, Das erste Kommen Christi, Der Dienst
des Paulus, Luther und die große Reformation, Die drei Engelsbotschaften, Der Spiritismus, Das Ende der Gnadenzeit, Die neue Erde
Die Geschichte der Erlösung ist nicht irgendeine Geschichte.
Vielmehr geht es um die Lebensgeschichte des gesamten Universums, unserer Erde, einer jeden Familie und eines jeden Menschen.
Bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt, ist jedes intelligente Geschöpf ein Teil von dieser Geschichte der Erlösung.
Jeder, der will, kann dem Sog der Welt entkomen und ein neues,
besseres Leben führen.
Die Geschichte der Erlösung beschreibt einen für jeden Menschen erreichbaren Ausweg.
Nutzt dieses Missionsbuch, um in eurer Familie,
unter Freunden, Nachbarn,
Arbeitskollegen und wo
sich auch immer eine Möglichkeit bietet, Gottes wichtige Botschaft der Erlösung
weiterzugeben!
Edelstein-Verlag
Missionspreis gültig bis zum 30. April 2015
Bitte Angebotsliste des Verlags anfordern!
Schulstraße 30, 06618 Naumburg
Tel.: 03445 792922 Fax: 03445792923 Email: [email protected]
http://www.reform-adventisten.net
N
Nrr.. 11 -- 2015
2015
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„Es ist wichtig,
dass die Glieder
unserer Gemeinden
an Konferenzen
teilnehmen.“
(E.G. White, Aus der Schatzkammer
der Zeugnisse Band 2, S. 341)
Jugendfreizeit in Welschbillig: 2.-6. April
T
Kinderfreizeit in Brahmenau/Thüringen: 2.-6. April
Konferenz in Polen: 17.-19. April
Konferenz in der Schweiz: 1.-3. Mai
ermine
Konferenz in Österreich: 22.-24. Mai
Konferenz der Ostdeutschen Vereinigung in Naumburg/Saale: 5.-7. Juni
Konferenz der Westdeutschen Vereinigung: 12.-14. Juni
Europäisches Leitertreffen 16. - 21. Juni
Konferenz der Süddeutschen Vereinigung: 3.-5. Juli
Jugendleiterfortbildung: 17.-19. Juli
2015
Jugendfreizeit in Spanien: 31. Juli - 9. August
Kinder-Bibelwochen in Brahmenau/Thüringen: 19.-27. Juli, 2.-9. August, 16.-23. August
Bezirkskonferenz der Ostdeutschen Vereinigung in Niethen: 26. September
Mitarbeiterseminar: 5.-8. Oktober
Jugendfreizeit: 24. Dezember - 1. Januar 2016
Seminare zum Thema Mission und Seelsorge in Mosbach:
13.-15. März, 14.-17. Mai, 2.-4. Oktober, 20.-22. November
DU-Chortreffen in Mosbach: 13.-15. Februar, 19.-21. Juni, 21.-23. August, 30. Oktober - 1. November
Änderungen vorbehalten.
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Foto Chor bei der SDV-Konferenz 2014
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S abbatwächter