Der S abbatwächter Zeitschrift für Erweckung und Reformation Jahrgang 90 Nummer 1 - 2015 Ökumene Teil 2 Seite 9 Gott wird deine Narben in Sterne verwandeln Seite 7 Termine 2015 Seite 28 Nr. 1 - 2015 Als Christ in Zeiten politischer Unruhen und Demonstrationen 1 Inhalt Der Sabbatwächter __________________ Seite Jahrgang 90, Nr. 1 Leuchtturm der Hoffnung, des Glaubens und der Wahrheit in einer verworrenen Welt. Aktuelles Unser Glaube: • Der allweise, liebende Gott schuf alle Dinge des Universums durch seinen Sohn, Jesus Christus; er ist der Eigentümer und Erhalter. • Er begegnete der Herausforderung seiner liebenden Führung und Autorität, indem er die Welt mit sich versöhnte durch das Leben, den Tod und die Auferstehung seines Sohnes, das Wort, das Fleisch wurde. • Der Heilige Geist, Jesu Stellvertreter auf Erden, überzeugt von der Sünde, führt zur Wahrheit und überwindet, wenn er im Menschen wohnt, alle Ungerechtigkeit. • Die Bibel ist der Bericht über das Handeln Gottes mit der Menschheit und der Maßstab jeglicher Lehre; die Zehn Gebote sind die Abschrift seines Charakters und die Grundlage aller dauernden Reform. • Sein Volk, in Übereinstimmung mit Gottes Wort und unter der Leitung des Heiligen Geistes, ruft alle Menschen auf, durch den Glauben an Jesus mit Gott versöhnt zu werden. • Die Prophetie der Bibel offenbart, dass die Weltgeschichte bald mit der sichtbaren Wiederkunft Jesu als König, ihren Abschluss finden wird. Alle, die ihn als Erlöser der Welt und ihren Herrn angenommen haben, werden von ihm aus Gnaden aufgenommen. Als Christ in Zeitern politischer Unruhen und Demonstrationen I. Müller Ökumene - auf dem Weg wohin? - Teil 2 I. Müller Gemeindeschrift der Internationalen Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung, Deutsche Ausgabe Eine gefährliche Zeit - auch für Kinder J. Altwein Überraschung im Urlaub I. Müller Redaktion: Medienteam/Literaturausschuss der Deutschen Union Redaktion und Versandadresse: Internationale Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung, Edelstein-Verlag/Versandstelle Schulstraße 30, D-06618 Naumburg, Germany. Tel.: (49) 3445-792922 Fax: (49) 3445-792923 eMail: [email protected] Internet: www.reform-adventisten.net (deutsch) Gestaltung/Layout: I. Müller Fotos: Titelseite: E. Heß, weitere J.+M. Müller und benannte Quellen Bibelstellen, wenn nicht anders angegeben: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, (c) 1999 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart Die Redaktion behält sich Kürzungen eingesandter Beiträge vor. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15.04.2015 Die Zeitschrift kann auch von unserer Webseite heruntergeladen werden. Das Heft wird durch Spenden finanziert. Spendenkonto: Volksbank Bramgau-Wittlage eG Kto-Nr. 822 839 601 BLZ: 265 639 60 IBAN: DE30 26563960 0822 8396 01 BIC: GENODEF1WHO 3 9 Die Gute Nachricht Gott wird deine Narben in Sterne verwandeln 7 M. Di Franca Glaubensleben Federleicht - wär´das nicht schön? Macht euch bereit, den Segen zu empfangen 15 16 E. Reutelshöfer Erfahrungen Berichte, Gemeindeleben, Jugend, Nachruf Termine 17 18 20-27 28 Wenn Sie die Zeitschrift Der Sabbatwächter noch nicht regelmäßig bekommen, können Sie gern für sich oder Ihre Freunde ein JahresAbo bestellen. Wir versenden die Zeitschrift kostenlos - freuen uns aber über jede Spende zur Kostendeckung. Ja, ich möchte den Sabbatwächter für mich / für meine Freunde als Jahres-Abo bestellen. Name: _______________________________________________ Straße: ______________________________________________ PLZ Wohnort: _________________________________________ Bitte einsenden an: Int. Missionsgesellschaft, Versandstelle, Schulstr. 30, 06618 Naumburg E-Mail: [email protected] (150210) 2 D er S abbatwächter Aktuelles Blick auf die „Koegida“-Demonstranten am 5.1.2015 in Köln Als Christ in Zeiten politischer Unruhen und Demonstrationen Ines Müller 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind viele Menschen dankbar und beunruhigt zugleich. Der Dankbarkeit für 70 Jahre Frieden in Deutschland und einer friedlichen Revolution als Auslöser der Wiedervereinigung stehen Besorgnis erregende aktuelle Meldungen gegenüber: Terrorangst in Deutschland, Eurokrise, Anschläge in Frankreich und Belgien, Ukraine-Konflikt und unzählige politische Unruhen weltweit. Viele Menschen haben Angst vor einer unsicheren Zukunft, vor sich weltweit verändernden politischen Verhältnissen, Terror und Krieg. Zu den größten Ängsten der Deutschen im Jahre 2014 gehörten: Überforderung der Politiker (44%), Spannungen durch Ausländer (43%), Terrorismus (39%) und Krieg mit deutscher Beteiligung (35%).1 Der deutsche Verein „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) versucht mit Demonstrationen auf diese Ängste zu reagieren. Tausende gehen hierzulande auf die Straßen, um sich mit Transparenten und in Sprechchören der einen oder anderen poli1 vgl. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/321259/umfrage/umfrage-zu-den-groessten-aengsten-der-deutschen/ tische Seite zugehörig zu zeigen. Pegida-Demonstrationen und Gegendemos finden in vielen Städten statt.2 Die Meldungen in den Medien überschlagen sich: Pro und Contra der bestehenden Asylpolitik, Stellung zum Islam und die Frage des generellen Miteinanders zwischen den hier Geborenen und aus anderen Ländern Hinzugekommenen. Als Reaktion auf Pegida heißt es bei „Spiegel online“: „Wie reagieren auf Pegida? Migrationsforscher fordern ein neues pluralistisches Leitbild, das auch Eingang in die Lehrpläne an Schulen findet. Der Begriff „Wir Deutsche“ sei neu zu definieren.“3 Es wird die Einsetzung einer „Leitbildkommission“ gefordert, die erarbeiten solle, „wie der Zusammenhalt in einer pluralistischen republikanischen Gesellschaft gelingen könne.“4 2 vgl. http://www.bild.de/regional/dresden/polizei/polizei-kann-sicherheitbei-pegida-demos-nicht-mehr-garantieren-39355920.bild.html 3 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-migrationsforscherfordern-neues-leitbild-fuer-deutschland-a-1011260.html 4 vgl. ebd. Foto: Köln-Deutz, 5.1.2015: Demonstration und Gegendemonstration zur „Koediga“, dem Kölner Ableger der Pegida. Die im Vergleich zur „Koegida“ ungleich größere Gegendemonstration stand unter dem Motto „Köln stellt sich quer“. Blick auf die „Koegida“-Demonstranten © Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons) Nr. 1 - 2015 3 Aktuelles Auch Christen verfolgen teils interessiert, teils besorgt, das gegenwärtige Gerangel um die Sicht auf den Islam. „Islamfeindlich“ ist in diesen Tagen ein viel genutztes polarisierendes Wort. Was bedeutet hingegen „islam-freundlich“? Ist es möglich, einem Moslem freundlich zu begegnen ohne seine Religion gutzuheißen? Ist jemand ausländerfeindlich, wenn er dem Islam kritisch gegenübersteht? Haben wir überhaupt eine Meinung? Welches Banner haben wir hochzuhalten? Die Gebote Gottes und der Glaube Jesu Bannerträger Wir gehen nicht zu Demos – doch wir tragen auch ein Banner: „Wir müssen das Banner mit der Inschrift „Die Gebote Gottes und der Glaube Jesu“ hochhalten.“5 Schon lange vor Pegida und den Demos haben unsere Vorfahren Stellung bezogen und sich um ein christliches Verständnis bemüht, das als ein Leitbild verstanden werden kann. Es ist der Name unserer Gemeinschaft: Internationale Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung. INTERNATIONALE Wir sind international eingestellt, eine Tatsache, die uns während des Nationalsozialismus´ das Verbot einbrachte. Die Begründung lautete: „Die ‚Siebenten-Tags-Adventisten (Reformbewegung) verfolgt unter dem Deckmantel der religiösen Betätigung Ziele, die der Weltanschauung des Nationalsozialismus zuwiderlaufen. Die Anhänger dieser Sekte verweigern den Wehrdienst und lehnen es ab, den Deutschen Gruß anzuwenden. Sie erklären offen, dass sie kein Vaterland kennen, sondern international eingestellt seien und alle Menschen als Brüder betrachten. Da das Verhalten dieser Sekte geeignet ist, Verwirrung unter der Bevölkerung zu erregen, war ihre Auflösung zum Schutze von Volk und Staat erforderlich.“6 Wir fühlen uns mit allen Menschen verbunden, sehen uns als Teil der großen Familie der Geschöpfe Gottes – über Ländergrenzen und jeglichem Ansehen der Person hinweg. Wenn Menschen mit der Qualifizierung „Fremder“ und „Gast“ belegt werden sollen, dann trifft es uns alle. Gott sagt: „… ihr seid Fremdlinge und Gäste vor mir.“ (3. Mose 25,23) „Von Abrahams Nachkommenschaft sagt die Schrift: „Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind.“ Wir müssen hier Gäste und Fremdlinge bleiben, wenn wir „eines besseren Vaterlandes, nämlich eines himmlischen“, begehren. Die Abrahams Kinder sind, werden die Stadt suchen, auf die auch er wartete, „deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. Hebräer 11,13.16.10.“7 MISSIONSGESELLSCHAFT Eine Mission ist eine Aufgabe. Welche Aufgabe haben wir? 1. Hilfe für Bedürftige „Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht von deinem Fleisch und Blut.“ (Jesaja 58,7) Verbotserklärung von 1936 5 E.G. White, Zeugnisse Band 8, S. 199 44 6 Warum gibt es unter den Siebenten-Tags-Adventisten eine Reformationsbewegung, IMG, S. 34 7 E.G. White, Patriarchen und Propheten, S. 147 D er S abbatwächter Aktuelles „Brücke zum Leben“ hilft. Foto: Gerhard Köbele Es ist unsere Aufgabe und ein Herzensanliegen, die Nöte und Bedürfnisse anderer Menschen wahrzunehmen und im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen. „Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.“ (Sprüche 3,27) Dabei spielt es keine Rolle, wer dieser Mensch ist, der uns braucht, wo er herkommt, was er glaubt oder gar ob er uns unsere Hilfen vergelten kann. „ … gleichbleibende Sanftmut, Freundlichkeit und tätige Nächstenliebe heißen diese Lichter, welche die Welt erhellen und den Gegensatz zur Finsternis bilden, die aus der Selbstsucht des natürlichen Herzens kommt.“8 Auch unsere Hilfswerke „Guter Samariter“ und „Brücke zum Leben“ setzen diese praktische Nächstenliebe um. Wir lesen zum biblischen Aufruf „Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“ (Hebräer 13,2): „Fremde aufzunehmen ist ein Wagnis, das nicht angenehm erscheint. … Aber es liegt etwas Gutes darin, ein Wagnis einzugehen. Vielleicht beherbergen wir Engel.“9 2. Einladung zum Glauben an Jesus Christus Der aktuelle Ruf nach mehr Integration von Asylbewerbern hat durchaus eine religiöse Komponente. Während die Einen es schlichtweg als ungerecht empfinden, wenn in Deutschland zahlreiche Moscheen gebaut werden10, während in vielen islamischen Staaten schon der Besitz einer Bibel die Todesstrafe zur Folge hat11, betonen andere den Minderheitenschutz und rufen nach einer tolerierten und akzeptierten Religionsausübung selbst da, wo sie unseren Werten und Normen zuwiderläuft.12 8 E.G. White, Patriarchen und Propheten, S. 112 9 E.G. White, Zeugnisse Band 2, S. 32 10 vgl. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/36948/umfrage/ anzahl-der-moscheen-und-kirchen-in-deutschland/ 11vgl. https://www.opendoors.de/verfolgung/ 12 z.B. Ehemann von bis zu vier Ehefrauen, Gewalt gegen Frauen, im Scheidungsfall verliert die Frau die Kinder, Ganzkörperverhüllung, Frauen dürfen nur die Hälfte erben, Geschlechtertrennung, vgl. http://www.islamisches-zentrum-muenchen.de/html/islam_-_ frau_und_familie.html#05 Nr r. 1 - 2015 Gott kennen ist Leben. Es wäre zu wenig, wenn uns ausschließlich die irdischen Bedürfnisse unserer Mitmenschen wichtig wären. „So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2. Korinther 5,20) Es kann uns nicht gleichgültig sein, ob die Menschen aus anderen Ländern, aus anderen Kulturkreisen und in anderen religiösen Einflussgebieten Jesus Christus kennenlernen oder nicht. Wenn Jesus sagt: „… niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Johannes 14,6), können wir nicht gleichzeitig in pluralistischer Denkart jede andere Religion als gleichwertige Alternative auf dem Weg zur Ewigkeit betrachten. Was wir tun können, ist aufklären, anbieten und einladen – ohne Zwang und Verurteilung. Wie könnte eine pluralistische Integration aussehen? Drängt sich nicht der Gedanke einer Ökumene auf, die alle verschiedenen Weltanschauungen unter dem kleinsten gemeinsamen Nenner und einer Universalführung vereinigt? Was wird uns geraten? „Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! Denn wenn du das tust, wirst du dich selbst retten und die, die dich hören.“ (1. Timotheus 4,16) DER SIEBENTEN-TAGS-ADVENTISTEN Uns ist jedes der Zehn Gebote Gottes wichtig, wobei wir das unter vielen Christen in Vergessenheit geratene Sabbatgebot betonen. Im Sabbatgebot steckt auch Asylpolitik: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.“ (2. Mose 20,8-11) Hier finden wir die Einladung zur Sabbatheiligung auch für fremde Mitmenschen, die 5 Aktuelles Schaue auf Jesus! unsere Gäste sind. Es geht um ein freundliches Miteinander, das auch die Möglichkeit der Teilhabe an unseren Werten und Normen, an unserer Lebensart, beinhaltet. Dabei ist zu bedenken, wie lange oder unter welchen Umständen jemand als fremd bezeichnet werden sollte. Wir kennen z.B. das Zusammengehörigkeitsgefühl in manchen Dörfern, die Mitbewohner, die nicht von Geburt an im Ort wohnten und eine Ahnengalerie von Ortsansässigen vorweisen können, als Zugezogene bezeichnen. Was ist mit den Kindern von aus anderen Ländern stammenden Eltern, die schon lange mit uns leben oder sogar hier geboren wurden? Ist es nicht christlich, alle Menschen wie im obigen Gebot in einer Reihe aufzuzählen: eigene Kinder, Mitarbeiter, Gäste und Ausländer? Hier passt der Spruch: „Jeder ist Ausländer, fast überall.“ Die Deutschen machen gern in aller Welt Urlaub und dürfen eine Liebe zu all den Landsleuten mit nach Hause nehmen. REFORMATIONSBEWEGUNG Diese Bewegung innerhalb des Adventismus´ entstand zur Zeit des Ersten Weltkrieges aus den Kriegsdienstverweigerern.13 Reformadventist zu sein bedeutet, seiner pazifistischen Einstellung auch im Kriegsfall und unter Verfolgung treu zu sein. Bezugnehmend auf unser Verhalten Ausländern und Andersgläubigen gegenüber heißt das: Wir stehen allen Menschen friedlich gegenüber, lehnen jede Art von Gewalt und Feindseligkeit ab und beteiligen uns an keinerlei Aktionen, die anderen Menschen Schaden zufügen. Im Alten Testament wurde uns Jesus Christus als Friedefürst angekündigt.14 „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. … Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. … Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,5-9) Das ist urchristliches Glaubensgut und erfüllt die Kinder Gottes. Chor zur Konferenz in Österreich 2014 13 vgl. Warum gibt es unter den Siebenten-Tags-Adventisten eine Reformationsbewegung, IMG 14 vgl. Jesaja 9,5 6 Welche Fragen sich uns auch in den Weg stellen, zu welchen Stellungnahmen wir uns gedrängt fühlen und wo wir uns auch zum Handeln aufgerufen fühlen, der Blick auf Jesus bewahrt uns vor Irrwegen. Im Leben Jesu erkennen wir eine liebevolle, hilfreiche Hinwendung zu allen Menschen, wobei Jesus das jetzige und ewige Heil am Herzen lag. „Jetzt und immer sollen wir als ein besonderes Volk dastehen, frei von weltlicher Politik, unbelastet durch Bündnisse mit Menschen, die nicht weise genug sind, Gottes Forderungen, die in seinem Gesetz so deutlich zum Ausdruck kommen, zu erkennen.“15 „Suchet der Stadt Bestes … und betet für sie zum HERRN…“ (Jeremia 29,7) Das darf auch unsere Aufgabe sein – ganz ohne politischen Streit und Parteilichkeit. „Jeder, in dessen Herz Christus wohnt, jeder, der des Herrn Liebe der Welt kundtun will, ist Gottes Mitarbeiter zum Segen der Menschheit. Wie er Gnade vom Heiland empfängt, um sie andern mitzuteilen, fließt von seinem ganzen Wesen eine Flut geistlichen Lebens.“16 Unsere Demonstration findet nicht lokal und temporär organisiert statt. Wir demonstrieren unseren Glauben durch unser Leben: an jedem Ort und zu jeder Zeit. „Ein geheiligtes christliches Leben verbreitet immer Licht, Trost und Frieden. Es ist geprägt von Lauterkeit, Zartgefühl, Arglosigkeit und Hilfsbereitschaft. Es wird von jener selbstlosen Liebe beherrscht, die heiligenden Einfluss ausübt. Weil Christus es erfüllt, hinterlässt es überall leuchtende Spuren.“17 Im Blick auf die politischen Unruhen unserer Zeit dürfen wir wissen: Gott ist der Herr über die Geschichte und wenn wir auf Seiner Seite stehen, haben wir nichts zu befürchten. Jesus versteht unsere Situation, auch unsere Ängste, und sagt zu uns: „In der Welt habt ihr Angst: aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33) Jesus Christus hat uns versprochen, wiederzukommen und Seine Kinder zu sich zu nehmen. „Wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, so will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“ Johannes 14,3. Dann wollen wir dabei sein und uns schon jetzt darauf freuen. Amen. Die Internetseiten wurden im Januar 2015 aufgerufen. 15 E.G. White, Zeugnisse Band 7, S. 104 16 E.G. White, Das Wirken des Apostel, S. 13 17 E.G. White, Patriarchen und Propheten, S. 648 D er S abbatwächter Die Gute Nachricht GOTT WIRD DEINE NARBEN IN STERNE VERWANDELN M. Di Franca Ein kleiner Junger hatte seine Mutter zum ersten Elternabend in seiner Grundschule eingeladen. Zu seinem Schrecken sagte sie zu. Bei dieser Gelegenheit hätten seine Lehrer und Schulkameraden sie zum ersten Mal sehen können und er fühlte sich wegen ihres Aussehens nicht wohl. Obwohl sie eine schöne Frau war, durchzog eine große Narbe die ganze rechte Seite ihres Gesichtes. Der Junge hatte noch nie gefragt, warum oder wie sie sich diese Narbe zugezogen hätte. An dem Abend wurden die Menschen von der Freundlichkeit und natürlichen Schönheit seiner Mutter beeindruckt, ihm war es jedoch weiterhin peinlich und er versuchte, sich vor allen zu verstecken. Trotzdem hörte er das Gespräch zwischen seiner Mutter und einem Lehrer, der sie fragte: „Woher haben Sie diese Gesichtsnarbe?“ Die Frau erzählte: „Als mein Kind noch ein Baby war, befand es sich in einem Zimmer, wo ein Brand ausbrach. Niemand traute sich dorthin, weil das Feuer außer Kontrolle geraten war, darum stürzte ich hinein. Während ich zu seinem Bett rannte, sah ich einen Balken herunterkrachen. Ich bückte mich zum Schutz über das Kind, wurde mit voller Wucht getroffen und verlor das Bewusstsein. Zum Glück kam noch ein Feuerwehrmann und rettete uns beide.“ Sie berührte mit der Hand ihre verbrannte Gesichtshälfte. „Die Narbe wird bleiben, aber ich habe es bis heute nicht bereut.“ An dieser Stelle kam der Junge heraus und rannte zu seiner Nr. 1 - 2015 Mutter mit Tränen in den Augen. Er umarmte sie und spürte ein überwältigendes Gefühl für das Opfer, das sie für ihn gebracht hatte. Für den Rest des Tages hielt er ihre Hand fest.1 Auf eine ähnliche Art und Weise trägt Christus eine, nein viele Narben. Sie erinnern ihn an seine Tage voller Schmerzen und Leiden auf dieser Erde. Sie versinnbilden das schrecklichste Ereignis in der Geschichte des ganzen Universums, aber sie stellen ebenfalls Christi absolute Barmherzigkeit und Liebe dar. Selbst die Auferstehung von den Toten löschte diese Narben nicht. Er trug immer noch die Nägelmale an seinen Händen. Der christliche Glaube leugnet das Leiden, die Realität der Wunden oder das Vorhandensein der Narben nicht, aber er ermöglicht uns trotzdem weiterzugehen. Nach der Auferstehung erschien Jesus seinen Jüngern, aber sie erkannten ihn nicht. Erst als er die Narben zeigte, gingen ihnen die Augen auf. Thomas war nicht mit den anderen Jüngern dabei, darum behauptete er: „Ich glaube es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen“ (Johannes 20,25). Eine Woche später überraschte Jesus 1 Lih Yuh Kuo in „Chicken soup for the soul“, Ebury Publishing 7 Die Gute Nachricht die Jünger wieder und dieses Mal war auch Thomas zugegen. Als er seine Narben erblickte, fühlte er sich gedrungen auszurufen: „Mein Herr und mein Gott!“ (Johannes 20,28). Mich veranlassten diese Narben, genauso auszurufen. Ich bin wirklich dankbar, dass etwas dermaßen Hässliches und Schreckliches wie diese Narben so etwas Schönes werden konnten, weil sie die große Liebe Jesu zu mir bewiesen haben. An einem heißen Tag beschloss ein Junge im Süden Floridas, in der Lagune hinter seinem Haus zu baden. Er rannte munter zur Hintertür hinaus und tauchte ins Wasser hinein. Seine Mutter beobachtete ihn durch das Fenster und sah entsetzt, was bald geschehen würde. Sie stürzte sofort hinaus und schrie so laut wie möglich. Der Sohn hörte das Geschrei und fing an, ans Ufer zurückzuschwimmen, aber es war schon zu spät: Gerade als die Mutter ihn an den Armen gepackt hatte, schnappte ein Krokodil zu und biss ihm tief in beide Beine. Die Frau zog mit aller Kraft. Das Tier war stark, aber die Mutter war noch entschlossener und die Liebe zu ihrem Kind noch stärker. Ein Mann hörte schließlich die Schreie, rannte zum Ufer und tötete das Krokodil mit einem Gewehr. Der Junge wurde gerettet, und obwohl seine Beine schwer verletzt worden waren, konnte er wieder laufen. Nachdem er sein Trauma überwunden hatte, bat ihn ein Journalist, seine Narben an den Beinen sehen zu dürfen. Er zog die Decke hoch und zeigte sie ihm. Dann schlug er sich die Ärmel zurück und fügte stolz hinzu: „Diese hier sollten Sie sich auch anschauen!“ Die Fingernägel seiner Mutter hatten sich in seine Arme tief eingegraben und unübersehbare Spuren hinterlassen. „Ich habe sie bekommen, weil meine Mutter mich nicht losließ und damit mein Leben rettete.“2 2 aus dem Italienischen übersetzt vgl.: http://www.piccolestorie.it/Storia.php?id=604 8 Einige deiner Narben sind auf deine eigenen Sünden zurückzuführen, aber andere sind Gottes Fingerabdrücke, die entstanden, als er dich mit Macht festhielt, um dich nicht in die Klauen des Bösen geraten zu lassen. Weil wir Menschen sind, haben wir alle Narben. Ich habe eine am linken Knie, die ich mir voriges Jahr bei einem Sportunfall zugezogen habe. Ich musste mich einer Operation unterziehen, bei der die Ärzte mein Knie reparierten. Es ist eine Narbe von einigen Zentimetern zurückgeblieben, und jedes Mal, wenn ich sie berühre, erinnert sie mich an Gottes Gnade darüber, dass ich wieder laufen und Sport treiben kann. Du hast wohl ebenfalls deine Narben, einige sichtbar, andere unsichtbar. Wieder andere werden mit dem Alter sichtbar: Verletzte Gefühle, ein gebrochenes Herz, Enttäuschungen, Ärger oder Bitterkeit haben bei dir Spuren hinterlassen. Jede Narbe erzählt ihre eigene Geschichte. Auch dein Heiland hat Narben, die seine Liebe zu dir beweisen. Wenn du ihn nicht kennst, wenn du wie Thomas nicht glauben kannst, wird dir Jesus gnädig seine Narben zeigen, damit du glaubst, dass Jesus der versprochene Retter und der Sohn Gottes ist. Wenn du ihm vertraust, hast du durch ihn das ewige Leben.3 Wenn du noch mit deiner schmerzlichen Vergangenheit ringst, ruft dir Jesus zu: „Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen angesehen. Siehe, ich will dich heilen.“ (2. Könige 20,5) Petrus schreibt, dass durch seine Wunden Christus uns geheilt hat.4 Eines Tages, wenn Jesus auf diese Erde wieder zurückkehrt, werden diese Zeichen für die ganze Menschheit sichtbar sein. Niemand wird sein Opfer am Kreuz leugnen können. Dann wird er dich mit liebevollen Augen bei der Hand nehmen und deine Narben in Sterne verwandeln. 3 vgl. Johannes 20,31 4 vgl. 1. Petrus 2,24 Fotos mit freundlicher Genehmigung von: http://www.lifehousechurch.org D er S abbatwächter Aktuelles oben: Bischofsdarstellung an einem Handlauf im Naumburger Dom unten: Bibel im Erfurter Augustinerkloster Auf dem Weg wohin? Teil 2 Ökumene Ines Müller In der letzten Ausgabe „Der Sabbatwächter“ wurden die Aufgaben und Ziele der Ökumene betrachtet. Die protestantischen Kirchen riefen die Ökumene des 20. Jahrhunderts ins Leben. Sie suchen nicht nur die Zusammenarbeit der weltweiten Christenheit, sondern auch ein Miteinander mit nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften.1 Lassen wir diese Organisation selbst antworten: „Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von Kirchen, die den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllen trachten, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Er ist eine Gemeinschaft von Kirchen auf dem Weg zur sichtbaren Einheit in dem einen Glauben und der einen eucharistischen Gemeinschaft, die ihren Ausdruck im Gottesdienst und im gemeinsamen Leben in Christus findet. Er will auf diese Einheit zugehen, "damit die Welt glaube", wie es im Gebet Jesu für seine Jünger und Jüngerinnen heißt (Joh. 17,21).“2 Der katholische Theologieprofessor Johannes Brosseder auf dem Evangelischen Kirchentag am 8. Juni 2007 in Köln: „Ich denke, hier in Deutschland, dem Ursprungsland der Reformation, sollte man wesentlich mehr tun, um den Bruch der Kirchen zu heilen, … Das ist möglich, wenn jeder einzelne von uns im Kopf und im Herzen die Kirchenspaltung nicht weiter zu verlängern bereit ist und sie für beendet erklärt.“3 1 vgl. http://www.bible-only.org/german/handbuch/Oekumenischer_Rat_ der_Kirchen.html 2 http://www.oikoumene.org/de/about-us 3 www.we-are-church.org/.../482_Köln%202007%20Marktplatz%20Bross... Nr. 1 - 2015 9 Aktuelles links: Luther-Gemälde in Wittenberg, Lutherhaus, Mitte: katholischer Dom zu Erfurt rechts: Papstesel, Ausstellung zur Reformation auf der Wartburg, Eisenach „Papstesel“ ist der Name einer satirischen Flugschrift, die 1523 von Luther und Melanchthon herausgegeben wurde. Den Titel der Flugschrift zierte ein Holzschnitt, welcher den sogenannten Papstesel nach dem Vorbild eines italienischen Kupferstiches zeigte. Was dachte der Reformator Martin Luther über das Papsttum? „Auszüge aus Luthers Schrift "Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet" (1545): Sehr leicht ists zu beweisen, dass der Papst nicht der Oberste und das Haupt der Christenheit sei, oder Herr der Welt, über Kaiser, Konzile und alles, wie er in seinen Drecketalen lügt, lästert, flucht und tobt, so wie ihn der höllische Satan treibt. (…) Er will alle Welt zwingen, seiner Lehre zu glauben, und lehrt doch nichts als eitel Abgötterei, und zerstört alles, was der Gottessohn, unser Herr, uns mit seinem Blut erworben hat, nimmt den Glauben, christliche Freiheit und rechte gute Werke weg…. Der Teufel, er das Papsttum gestiftet hat, der redet und wirkt alles durch den Papst und den römischen Stuhl. Was man aber dem Teufel glauben soll, als dem Mörder und Vater aller Lügen, soll ja ein Christ wohl wissen. (…) Wer Gott reden hören will, der lese die heilige Schrift, wer den Teufel reden hören will, der lese des Papstes Dekrete und Bullen.“4 Ist Luthers reformatorische Kritik am Papsttum überholt? - Ablasshandel? Papst Johannes Paul II. bestätigte die kirchliche Ablasspraxis zuletzt im Jahr 1998 in der Bulle für das Heilige Jahr 2000.5 4 http://www.welt.de/kultur/history/article13618356/Teufelsdiener-Laesterer-Chef-der-Hurenkirche.html 5 de.wikipedia.org/wiki/Ablas 10 - Papst als „Heiliger Vater“? „Der offizielle Titel des Papstes lautet: „Episcopus Romanus” - „Bischof von Rom”, „Vicarius Iesu Christi” - „Statthalter (Stellvertreter) Jesu Christi”, … „Servus Servorum Dei” - „Diener der Diener Gottes”; Er trägt auch die Titel „Heiliger Vater” und „Pontifex maximus” = „größter Brückenbauer”.6 - Unfehlbarkeit des Papstes? „Das Konzil von Trient, für Jahrhunderte das bedeutendste Ereignis der katholischen Reform, machte sich zur Aufgabe, das Wesen des Katholizismus gegen die Reformation zu definieren. Von weit tragender Bedeutung sind insbesondere die Lehre über die Sakramente, die Eucharistie, Erbsünde und Erlösung und das kirchliche Amt. Das Konzil wurde, nach vergeblichen Versuchen, am 22. Mai 1542 von Papst Paul III. als Reaktion auf die Reformation einberufen und am 13. Dezember 1545 in Trient eröffnet.“7 Die Bulle Pius IV. zur Bestätigung der Dekrete endet: „Es ist daher durchaus keinem Menschen erlaubt, dies Schrift unserer Bestätigung, Ermahnung, Verbietung, Vorbehaltung, Willens, Gebote und Beschlüsse zu brechen oder ihr mit vermessenem Erkühnen entgegen zu handeln. Wenn aber jemand sich vermessen sollte, dies zu ersuchen, der wisse, dass er dadurch den Unwillen des allmächtigen Gottes und seiner Apostel, des heiligen Petrus und Paulus auf sich ziehen würde.“ 1. Vatikanische Konzil 1870: Unfehlbarkeit des Papstes 2. Vatikanisches Konzil: 1962-65 – wiederholt8 6 http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Papst.htm 7 http://www.kathpedia.com/index.php?title=Konzil_von_Trient 8 vgl. http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/2__Vatikanisches_Konzil. htm und http://religion.orf.at/stories/2591603/ D er S abbatwächter Aktuelles links: Reliquien im Erfurter Dom rechts: Papst Franziskus - Papst als Stellvertreter Jesu? Der päpstliche Titel „Vicarius Iesu Christi” bedeutet „Statthalter (Stellvertreter) Jesu Christi”. „Der Papst ist fürwahr Stellvertreter Christi, Nachfolger Petri, der Gesalbte des Herrn... mehr als ein Mensch; der alle richtet, aber selbst von keinem gerichtet wird.“9 „Weitere Titel, die der Papst offiziell führt, sind: Episcopus Romanus „Bischof von Rom“, Vicarius Iesu Christi „Stellvertreter Jesu Christi“, Successor Principis Apostolorum „Nachfolger des Apostelfürsten“ (Petrus), Summus Pontifex Ecclesiae Universalis „Oberster Priester der Weltkirche“, Primas Italiae „Primas von Italien“ (Ehrentitel), Archiepiscopus et Metropolitanus Provinciae Romanae „Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom“, Souverän des Vatikanstaats (der völkerrechtlich-weltliche Titel des Papstes), Servus Servorum Dei „Diener der Diener Gottes“ (Titel seit Papst Gregor dem Großen), Patriarcha Occidentis „Patriarch des Abendlandes“, Pontifex Maximus „der oberste Brückenbauer“ (in Inschriften oft als Kürzel P.M. oder Pont. Max. verwendet), Episcopus Ecclesiae Catholicae („Bischof der katholischen Kirche“).“10 „Der Papst nimmt die Stelle des wahrhaftigen Gottes auf dieser Welt ein“, Innozenz III.11 Die Bulle Bonifaz VIII. Unam Sanctam von 1302 begründet diesen Anspruch: „Die Bulle ist die umfassendste Begründung einer aus dem Papst-Primat abgeleiteten päpstlichen Weltherrschaft in geistlichen wie in weltlichen Angelegenheiten. Sie beginnt mit den Worten: „Eine heilige katholische und ebenso apostolische Kirche müssen wir im Gehorsam des Glaubens annehmen und an ihr festhalten, und wir glauben diese fest und bekennen aufrichtig, außer ihr gibt es kein Heil und keine Vergebung der Sünden.“12 9 http://www.theologische-links.de/downloads/oekumene/leiner_oekumene.html 10 http://www.mosapedia.de/wiki/index.php/Papst 11 De transl. Episc. 7/3 Corp. Jur. Can., Paris 1612, http://bibelmail.de/ ueber-das-beten/ 12 http://www.katholisches.info/2012/10/04/extra-ecclesiam-nulla-salus710-jahre-papstliche-bulle-unam-sanctam/ Nr. 1 - 2015 Bonifatius VIII. beansprucht nicht die tatsächliche weltliche Macht in den Händen der Kirche, sondern die Unterordnung der Monarchen. Das weltliche Schwert untersteht dem geistlichen Schwert, es wird vom Papst eingesetzt und geduldet oder anders ausgedrückt: das geistliche wird von der Kirche geführt und das weltliche für die Kirche. Darüber hinaus soll die geistliche über die weltliche Gewalt Recht sprechen, wobei sie selbst nur Gott verpflichtet ist. Der Text gipfelt in dem Satz: „So erklären wir denn, dass alle menschliche Kreatur bei Verlust ihrer Seelen Seligkeit untertan sein muss dem Papst in Rom, und sagen es ihr und bestimmen es.“13 Zu dieser Bulle ist aktuell in einer katholischen Enzyklopädie zu lesen: „Im Kern vertritt das Papsttum noch immer den höheren Rang der geistlichen Gewalt vor der weltlichen. Allerdings wurden die Ansprüche, dass das "weltliche Schwert" für die Kirche streiten müsse, in mehreren Stufen abgeschwächt. Heute beansprucht die kirchliche Hierarchie auch keine indirekte zeitliche Gewalt mehr. Beibehalten wird aber der Anspruch des Katholizismus, dass die Kirche auch in den Dingen dieser Welt ihre Wegweisung auszusprechen hat.“14 - Nur Katholizismus als Weg zum Himmel? 2. Vatikanisches Konzil, 1962-65: „Das Selbstverständnis des Papsttums ist auch nach dem 2. Vatikanischen Konzil eindeutig. Unter der Schlagzeile Protestanten laut Papst keine „Kirche im eigentlichen Sinn“ lasen wir bereits am 11.7.2007: „In dem von Papst Benedikt XVI. abgesegneten Text wird den Protestanten nach katholischer Lehre der Status als „Kirche im eigentlichen Sinn“ abgesprochen. Die Glaubenskongregation hatte bereits in dem umstrittenen Schreiben „Dominus Iesus“ aus dem Jahr 2000 die Einzigartigkeit und den Vorrang der katholischen Kirche unterstrichen.“15 13 http://de.wikipedia.org/wiki/Unam_Sanctam 14 http://www.kathpedia.com/index.php?title=Unam_sanctam 15 http://www.focus.de Foto Papst Franziskus: presidencia.gov.ar [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons 11 Aktuelles - Marienanbetung? „Im Gebet- und Gesangbuch Gotteslob wird Maria als Mutter und Schwester der Gläubigen bezeichnet, die den Weg des Menschen zu Gott bereits gegangen ist. Deshalb kann sie auch Vorbild sein und um Hilfe auf dem Weg zu Gott angerufen werden. Maria ist daher nach kirchlicher Auffassung keine Mittlerin zwischen Gott und Mensch, sondern kann (näher) zu Jesus Christus führen. Papst Benedikt XVI. bezeichnet Maria jedoch als Mittlerin und Dolmetscherin, die den Menschen, insbesondere den römisch-katholischen Christen, die Evangelien sowie die Heilsgeschichte näher bringen und verständlicher machen kann.“16 - Bilderverehrung? „Konzilien von Nicäa (787) und Konstantinopel (842) fassten Beschluss, dass die Bilder Christi, der Jungfrau, der Engel und Heiligen durch Küssen, Kniebeugen, Lichteranzünden und Weihrauch zu verehren seien, wahrhaftiger Gottesdienst im Sinn der Anbetung jedoch nur der Dreifaltigkeit zu leisten sei.“17 - Änderung der Zehn Gebote? „Der Sonntag ist eine katholische Einrichtung und dessen Heilighaltung kann aufgrund katholischer Grundsätze gerechtfertigt werden. ...Von Anfang bis Ende der heiligen Schrift gibt es nicht einen einzigen Abschnitt, der die Verlegung des wöchentlichen Ruhetages von dem letzten Tag der Woche auf den ersten rechtfertigt.“18 „Gott gab seiner (katholischen) Kirche die Macht, irgendeinen Tag zu nehmen und ihn als einen heiligen Tag anzuerkennen, wenn sie es für richtig hält. Die Kirche wählte den Sonntag, den ersten Tag der Woche, und im Laufe der Zeit hat sie noch andere Tage als Feiertage hinzugefügt.“19 Zu all dem wusste Martin Luther zu sagen: „Die Christenheit hat kein Haupt, kann auch keines mehr haben als den einzigen Sohn Gottes, Jesus Christus. Der hat Siegel und Brief, dass er nicht irren kann, und ist weder an Rom, noch an irgendeinen Ort gebunden.“20 Was hofft die Freikirche der STA? „Im letzten Buch der Bibel sieht Johannes in prophetischer Schau, wie die Verkündigung des ewigen Evangeliums Menschen aus allen Nationen und Völkern, Rassen und Sprachen – man darf hinzufügen: Konfessionen und Religionen – vereint, die so beschrieben werden: „Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!“ (Offenbarung 14,6.12) Siebenten-Tags-Adventisten wollen Teil dieser wahrhaft ökumenischen Bewegung sein.“21 16 http://kirchensite.de/index.php?myELEMENT=133052 17 http://de.wikipedia.org/wiki/Bilderverehrung, siehe auch http://lexikon. passion-reisen.de/Bilderverehrung 18 The Catholic Press, Sydney, Australien, August 1900 19 Vincent J. Kelly, in Forbidden Sunday a. Feast-Day Occupations,S.2 20 http://www.theologische-links.de/downloads/oekumene/leiner_oekumene.htm 21 http://www.adventisten.de/ueber-uns/beziehungen-zu-anderen-kirchen/ 12 Jeder möge sich selbst eine Meinung bilden, wie er zu den folgenden Aussagen des katholischen Ökumene-Bischofs Gerhard Ludwig Müller stehen möchte: „Es ist sicher eine Rehabilitation, wenn der Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche die theologische, christozentrische Dimension der Theologie Luthers würdigt. … Luther wollte die Einheit der Kirche und eine Erneuerung der Kirche in Jesus Christus. Er wollte keine Kirche, die sich nach ihm benennt, und er wollte schon gar nicht, (...) dass sich seine Bewegung in unterschiedliche kirchliche Gemeinschaften aufgesplittert hat. ... Müller … appellierte an die Protestanten, sich angesichts der bevorstehenden Reformationsfeiern 2017 von "antiquierten Klischees" zu verabschieden. "Identitätsbildung auf Kosten der anderen sollten wir uns verbieten", riet Müller. Es wäre ein riesiger Rückschritt, wenn die einen sagten, Luther habe die Kirche gespalten und die anderen, Luther sei der große Held, der das Evangelium wieder ans Licht gebracht habe.“22 Es täusche sich niemand! „Die päpstliche Kirche wird ihren Anspruch auf Unfehlbarkeit nie aufgeben. Sie besteht darauf, in allem, was sie bei den Verfolgungen derer, die ihre Glaubenssätze verwarfen, getan hat, recht gehandelt zu haben; und würde sie nicht die gleichen Taten wiederholen, falls sich Gelegenheit dazu bieten sollte? Beseitigte man die jetzt von weltlichen Mächten auferlegten Schranken und setzte man Rom wieder in seine frühere Machtstellung ein, dann würde sich sofort eine Wiederbelebung seiner Gewaltherrschaft und Verfolgung zeigen. … Die Verfassung der Vereinigten Staaten sichert Gewissensfreiheit zu. Nichts ist teurer oder wesentlicher. Papst Pius IX. sagte in seiner Enzyklika vom 15. August 1854: `Die abgeschmackten und irrigen Lehren oder Faseleien zur Verteidigung der Gewissensfreiheit sind ein außerordentlich verderblicher Irrtum - eine Pest, die vor allem andern in einem Staat am meisten zu fürchten ist.` Derselbe Papst spricht in seiner Enzyklika vom 8. Dezember 1864 den Bannfluch aus über `diejenigen, die die Freiheit des Gewissens und des Glaubens behaupten`, wie auch über `alle solche, die darauf bestehen, dass die Kirche nicht Gewalt üben dürfe`. … Jeder Grundsatz des Papsttums, der in vergangenen Jahrhunderten Geltung hatte, ist auch heute noch gültig. Die in finstersten Zeiten erlassenen Verordnungen und Lehren werden noch immer aufrechterhalten. Es täusche sich niemand! Das Papsttum, dem die Protestanten jetzt die Anerkennung nicht versagen wollen, ist das gleiche, das zur Zeit der Reformation die Welt beherrschte, als Männer Gottes unter Einsatz ihres Lebens aufstanden, um die Bosheit der römischen-katholischen Kirche bloßzustellen. … In der Alten wie in der Neuen Welt wird dem Papsttum durch die Einführung der Sonntagsheiligung gehuldigt, da diese einzig und allein auf der Autorität der römischen Kirche beruht. …“23 22 http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2011-09/21480327katholischer-bischof-papst-hat-luther-rehabilitiert-003.htm 23 E.G. White, Der große Kampf, S. 564-582 D er S abbatwächter Aktuelles Unter der Überschrift „Das Sonntagsgebot“ lesen wir im Katechismus der katholischen Kirche: „Eines der Kirchengebote bestimmt das Gesetz des Herrn genauer: „Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen sind die Gläubigen zur Teilnahme an der Messfeier verpflichtet" „Dem Gebot zur Teilnahme an der Messfeier genügt, wer an einer Messe teilnimmt, wo immer sie in katholischem Ritus am Feiertag selbst oder am Vorabend gefeiert wird." Die sonntägliche Eucharistie legt den Grund zum ganzen christlichen Leben und bestätigt es. Deshalb sind die Gläubigen verpflichtet, an den gebotenen Feiertagen an der Eucharistiefeier teilzunehmen, sofern sie nicht durch einen gewichtigen Grund (z. B. wegen Krankheit, Betreuung von Säuglingen) entschuldigt oder durch ihren Pfarrer dispensiert sind. Wer diese Pflicht absichtlich versäumt, begeht eine schwere Sünde.24 Wird die katholische Kirche hiervon abrücken oder wird sie es nicht vielmehr zum Gesetz für alle Christen, ja alle Menschen erheben wollen, also ein Sonntagsgesetz aufrichten? Ökumene wird praktiziert; evangel. Pastor und kath. Priester im Hellerhof Paudorf bei einer Tauffeier Wie weit ist die Entwicklung vorangeschritten? Wie nah sind sich Katholiken und Protestanten schon? Eine prophetische Uhr: „Durch die Verordnung, welche die Einrichtung des Papsttums im Gegensatz zu Gottes Gesetz erzwingen will, wird sich die amerikanische Nation völlig von der Gerechtigkeit lossagen. Wenn der Protestantismus seine Hand über die Kluft ausstreckt, um die Hand der römischen Macht zu erfassen, wenn er über den Abgrund hinüberreicht, um mit dem Spiritismus Hand in Hand zu gehen, wenn unter dem Einfluss dieser dreifachen Vereinigung Amerika jeden Grundsatz seiner Verfassung als protestantische und republikanische Regierung verwirft und Vorkehrungen zur Ausbreitung päpstlicher Irrtümer und Täuschungen trifft, dann können wir wissen, dass die Zeit für das erstaunliche Wirken Satans gekommen und das Ende nahe ist.“25 1999 wurde stolz verkündet: „Kirchen überwinden Streit um die Erlösung – Protestanten und Katholiken passieren Meilenstein zur Einheit“.28 „Mit dieser Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre … wurde feierlich bekundet, dass zwischen Lutheranern und Katholiken ein Konsens in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre besteht. Sie verbinden damit die Feststellung, dass die gegenseitigen Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts die Lehre des Partners über die Rechtfertigung des Sünders vor Gott, wie sie in der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre vorgelegt wurde, nicht treffen.“29 Im Blick auf obiges Zeugnis fragen wir uns: Wer erschien als erster Deutscher zur Privataudienz bei Papst Franziskus? - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, war am 8.4.2013 in Rom. Die freudige Internetmeldung lautete: „Vatikanstadt. … Nikolaus Schneider, erwartet nach seinem Treffen mit Papst Franziskus Fortschritte im ökumenischen Gespräch. Nach seinem Eindruck sei Franziskus bereit, "Fenster und Türen zu öffnen, damit neue Wege möglich sind …“26 Zeit online meldete am 27.3.2014: "Herzliches Gespräch" zwischen Obama und Papst Franziskus, Rom (dpa) - US-Präsident Barack Obama und Papst Franziskus haben sich bei ihrem ersten persönlichen Treffen über internationale Konflikte und soziale Themen ausgetauscht. Die gut 50 Minuten lange Privataudienz sei sehr "herzlich" gewesen, teilte der Vatikan mit.“27 24 http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P7V.HTM 25 E.G. White, Zeugnisse Band 5, S. 476 26 kirchensite.de, siehe auch http://blog.zdf.de/papstgefluester/2013/04/08/ papst-der-oekumene/ und www.schwaebische.de/.../aus-aller-welt_ artikel,-EKD-Ratsvorsitzender-S... 27 http://www.zeit.de/news/2014-03/27/international-herzliches-gespraechzwischen-obama-und-papst-franziskus-27171406 Nr r. 1 - 2015 2007 erfuhren wir: Vertreter von elf Kirchen Deutschlands unterzeichneten am 29. April 2007 im Magdeburger Dom während eines ökumenischen Gottesdienstes die Erklärung zur wechselseitigen Anerkennung der Taufe.30 Diese ökumenischen Schritte wollen wir im Licht folgenden Zitats des katholischen Pfarrers Konrad Sterninger betrachten: „Das "Lehrsystem" der Protestanten sei "häretisch„ … "Die Protestanten sehnen sich nicht nach einer Einheit mit der Katholischen Kirche, sie lehnen dies eigentlich ab." … Ein aus christlichen Elementen bestehenden Religionsverband sei keine Kirche. Im Grunde gebe es nur eine einzige Kirche, "nämlich die katholische Kirche". … Wir haben mit den Protestanten nicht den gemeinsamen Christus. Denn unser Christus ist der Christus des Altarsakraments, des Bußsakraments und der Christus, der Petrus als oberster Hirte eingesetzt hat.“31 28 Schlagzeile aus Mitteldeutsche Zeitung vom 1.11.1999. 29 http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinsame_Erklärung_zur_Rechtfertigungslehre 30 vgl. www.ekd.de 31 http://www.kath.net/news/8853/print/yes Foto: Bolke aus der deutschsprachigen Wikipedia [GFDL (http://www. gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons. org/licenses/by-sa/3.0/)], vom Wikimedia Commons 13 Aktuelles Gegenwärtig bereitet sich die evangelische Kirche auf das 500jährige Reformationsjubiläum 2017 vor. Was die Katholische Kirche dazu meint, liest sich so: „Reformationsjubiläum als Chance für Ökumene Erfurt/DPA – der katholische Bischof Gerhard Feige sieht das Reformationsjubiläum 2017 als Chance, die Ökumene zwischen den christlichen Kirchen zu vertiefen. ,Luther hat einen Reformprozess innerhalb der Kirche gewollt, damit die Botschaft des Evangeliums wieder alle Menschen erreicht,' erklärte der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz gestern zum Abschluss eines Luther-Symposiums in Erfurt. ,Wenn wir diesen Wunsch ernst nehmen, so können alle christlichen Kirchen im Jahr 2017 gemeinsam auf Jesus Christus und seine Botschaft blicken. ' Der Magdeburger Bischof fügte hinzu: ,Luther war Katholik und Reformer. '“32 „Seht zu, dass euch niemand einfange …“ (Kolosser 2,8) Schaut, wer euch unter Vortäuschung falscher Tatsachen, mit schmeichelnden Worten und falsch interpretierten Bibelworten auf einen Weg führen möchte, der vom Weg Gottes weit entfernt ist! Wo man theologisch und biblisch-argumentativ nicht vorankommt, versprechen gemeinsame Begegnungen in Geselligkeit und Frohsinn Erfolg. Ob ökumenische Himmelfahrtsprozessionen oder Feiern zum Gedenken „Heiliger“, der Katholizismus wird auch unter Protestanten und Atheisten populär. So können auch längst in evangelischen Kirchen Kerzen für Verstorbene angezündet werden und Madonnenstatuen führt jedes gute Dekorationsgeschäft. Doch Jesus Christus betete: „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.“ (Johannes 17,17) „Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass die letzte Stunde ist.“ (1. Johannes 2,18) Wie passen folgende Verse zur Ökumene? „Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen... Wie stimmt Christus überein mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? ... Geht aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr." 2. Korinther 6,14 ff „Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf!“ Epheser 5, 11 Wer im Gehorsam diesen biblischen Aufrufen gegenüber eine religiöse Gemeinschaft verließ, könnte durch eine Beteiligung an der Ökumene durch die Hintertür wieder seiner ursprünglichen Gemeinschaft zugeführt werden. „Seid also wachsam …!“ (Matth. 25,13) Haben wir Grund zur Hoffnung, dass eine Welteinheitskirche als angestrebtes ökumenisches Ziel bibeltreues Glaubensgut lehrt, auslebt und verbreitet, inclusive des Sabbatgebotes? „Jesus stellte einmal die ganz bestimmte Frage: "Wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, er werde den Glauben finden auf Erden?" Lukas 18,8. 32 Naumburger Tageblatt vom 26.9.2014 14 Und wie wir gesehen haben, weist er darauf hin, dass der Zustand der Welt dann wie in den Tagen Noahs sein werde. Paulus mahnt, auf die überhandnehmende Bosheit zu achten, je näher das Ende kommt: "Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten werden etliche von dem Glauben abfallen und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren böser Geister." 1.Timotheus 4,1.“33 Bedeutet die Nichtmitgliedschaft in der Ökumene Kontaktvermeidung? Unsere Glaubensgemeinschaft, die Internationale Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung, ist weder Gast- noch Vollmitglied in der Ökumene. Wie sollten wir uns anderen Glaubensgemeinschaften und Kirchen gegenüber verhalten? „Ihr solltet euch nicht verleiten lassen, andere Gemeinschaften anzugreifen, denn solch Verfahren verursacht Streitsucht und verschließt Ohren und Herzen für die Aufnahme der Wahrheit. Unsere Aufgabe ist es aufzurichten und nicht niederzureißen. Wir haben die Bresche auszubessern, welche in Gottes Gesetz geschlagen wurde. Es ist erhabener aufzurichten, die Wahrheit in ihrer Kraft und Stärke darzustellen und es ihr zu überlassen, sich ihren Weg durch Vorbehalte zu bahnen und Fehler durch Gegenüberstellung mit der Wahrheit zu offenbaren. … Es ist unsre Aufgabe, die Wahrheit in Liebe zu reden, nichts Ungeheiligtes des natürlichen Herzens damit zu vermengen und Dinge zu reden, die den nämlichen Geist wie den unsrer Feinde bekunden. Alle scharfen Ansprüche werden in doppeltem Maß auf uns zurückkommen, wenn die Gewalt in den Händen derer liegt, die sie zu unserm Schaden ausüben können. Zu wiederholten Malen wurde mir die Warnung gegeben, nicht ein Wort zu sagen, nicht einen Satz zu veröffentlichen, besonders keine Personen zu nennen - es sei denn durchaus wesentlich zur Verteidigung der Wahrheit - wodurch unsre Feinde gegen uns gereizt oder ihre Leidenschaften aufs höchste erregt werden können. ... Wohl wird uns befohlen: "Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune, und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden" (Jesaja 58,1); diese Botschaft muss auch gegeben werden, aber wir sollten vorsichtig sein, andere, welche nicht das Licht haben, das uns scheint, nicht zu stoßen, zu drängen oder zu verdammen. Wir sollten nicht vom rechten Wege abirren, um den Katholiken scharfe Seitenhiebe auszuteilen. Unter letzteren gibt es viele höchst gewissenhafte Christen, die in dem Licht wandeln, das sie besitzen, und Gott wird für sie wirken. …“34 Mit der Ökumene sind viele Christen bewusst oder unbewusst verflochten. Doch Jesus warnt uns, dass auch ein gut gemeinter, ein falscher Weg sein kann, denn: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ (Matth 5,21) Darum lasst uns beten: „Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.“ (Psalm 143,10) Alle Internetseiten wurden im August 2014 geöffnet. 33 E.G. White, Patriarchen und Propheten, S. 79 34 E.G. White, Evangelisation, S. 522-524 D er S abbatwächter Glaube Federleicht Diese Feder gemalt von Menschenhand zeigt was die große Schöpfermacht erfand. Einst sehnte ich mich, wie diese Feder, zu schweben so leicht - ganz ohne jeder Beschwernis, Sorge und Trauer. Oft bin ich innerlich verärgert und sauer auch träge, bedrückt und beschwert. Geht es nicht vielen so an Werkbank, Büro und Herd? Der Alltag ist nicht vergleichbar mit einer Feder, den Wunsch nach Leichtigkeit begehrt ein jeder. Seit Generationen suchen Menschen danach, sie finden und verlieren - mit Weh und Ach. – wär das nicht schön? Die Leichtigkeit hat ihren Preis, ich schau auf die Feder und weiß: Kommt eine Böe oder etwa ein Sturm, taumelt die Feder ganz schnell auf einen Turm, triumphierend nach oben in die Höhe, und bald nach unten, wo ich sie nicht mehr sehe! Solch Leichtheit ist nicht was ich begehre, doch was ist´s wert, das ich verehre? Gedanken sind beweglich wie Zeiten, ein inneres Bild kommt und will mich begleiten. Anstatt der Feder kommt mir in den Sinn, ein Anker – und geb mich einer Überzeugung hin: Sicherheit auf festem Grund mit leichtem Sinn, erfahre ich nur, wenn ich verankert bin. Im Glauben an den Herrn und sein Wort, oben und unten - an jedem Ort. IN TRAURIGKEIT, FREUDE, HOFFNUNG, VERDRUSS JA DAS IST DES RÄTSELS LÖSUNG ZUM SCHLUSS: DER HERR LEHRT UNS IN LEICHTIGKEIT UND SCHWERE, BALANCE ZU HALTEN ZU SEINER EHRE! Nr. 1 - 2015 Zeichnungen: RCHK 15 Glaube MACHT EUCH BEREIT, DEN SEGEN ZU EMPFANGEN! Ich esse sehr gerne Kirschen, sie sind mein Lieblingsobst. Dieses Jahr gab es in Deutschland sehr viele davon, deshalb war ich erfreut, dass mein Bruder Hermann mir erlaubte, in seinem Garten welche zu pflücken. Mit dem größten Vergnügen holte ich zwei Eimer, zog mich um und fuhr zum Garten. Als ich die Früchte am Baum hängen sah, lief mir das Wasser schon im Mund zusammen. Natürlich musste ich zuerst diese roten Leckerbissen probieren. Einfach köstlich, zuckersüß und soooo saftig… Dann stieg ich auf die Leiter und los ging`s mit dem Pflücken. Mit vollen Eimern fuhr ich dann wieder nach Hause. Hier wusch ich sie, entfernte die Stiele und entsteinte sie. Während ich diese Arbeit erledigte, landete die eine oder andere Kirsche immer wieder in meinem Mund. Sie waren einfach so lecker. Aber Kirschen schmecken nicht nur frisch vom Baum, sondern man kann sie z.B. zu Kompott verarbeiten oder für einen späteren Kuchen einfrieren. Manche Hausfrauen machen auch Saft oder Marmelade daraus. Welch großer Segen sind diese gesunden Früchtchen! Seid ihr bereit,… Um den Kirschensegen vom Baum meines Bruders zu genießen, musste ich die Eimer mitnehmen, mich auf den Weg machen und zum Kirschbaum gehen. Ich musste dann auf die Leiter steigen und pflücken. So ist es auch im Leben: Jeder Einzelne von euch darf sich auf den Weg machen, Kirschen zu pflücken, d. h. zum Gottesdienst zu gehen. Aber wir können nur dann den Segen Gottes empfangen, wenn unser Eimer, das heißt unser Herz, leer ist. Sollte es mit Unrat (Sünde, Sorgen, weltlichen Dingen usw.) gefüllt sein, passt nichts hinein. Prüfen wir uns also jetzt, in diesem Moment, ob in unserem Herzen Platz genug für den Segen Gottes ist: „Durchforsche mich, Gott, sieh mir ins Herz, prüfe meine Wünsche und Gedanken.“ - Psalm 139,25 Beim Pflücken benutzt man die Hände und streckt die Arme aus. Das bedeutet für uns, besonders am Sabbat, die Hände zu falten und um den Heiligen Geist zu bitten. Denn das Hauptziel des Sabbats ist, unsere Bindung an Gott und Christus zu festigen. … den Segen zu empfangen? 16 „Segen1 bezeichnet in Religionen ein Gebet oder einen Ritus, wodurch Personen oder Sachen Anteil an göttlicher Kraft oder Gnade bekommen sollen. Der christliche Begriff Segen entspricht dem lateinischen Wort benedictio, abgeleitet von bene „gut“ und dicere „(zu-)sagen“, also: jemandem Gutes [von Gott her] zusagen. Ziel des Segens ist die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung. Der Segen erfolgt mit Worten und Gebärden (z. B. Handauflegung, Segensgestus, Ausbreiten der Hände, Kreuzzeichen, Salbung), die die wohltätige Zuwendung eines Gottes zu der gesegneten Person oder der gesegneten Sache symbolisieren (siehe Segenszeichen). Im weiteren Sinne und davon abgeleitet wird das Wort Segen auch verwendet, um Freude über ein Geschenk oder eine Situation zu beschreiben (Dieses Kind ist ein Segen für uns) oder um Fülle auszudrücken (Erntesegen, Torsegen).“2 Kirschen bestehen bis zu 80 % aus Wasser. In 100g der süßen Früchte stecken gerade mal 63 Kilokalorien – sie sind also ein echter Figurschmeichler. Zudem enthalten sie eine Reihe von wichtigen Inhaltsstoffen wie Kalium, Eisen, Natrium, Magnesium, Calcium, Phosphor, Zink, Vitamin A, B und C + E-Vitamine. Die Inhaltsstoffe in den Kirschen sind schon ausreichend für eine gesunde körperliche Ernährung. Aber wie viel mehr „Mineralien“ und „Vitamine“ hat das Wort Gottes! Jeder einzelne Vers und Gedanke aus der Bibel bietet uns eine vollkommene Ernährung unseres geistigen Lebens. Wie ich schon am Anfang sagte, schmecken Kirschen am besten erntefrisch. Auch am Sabbat wirkt jedes Wort Gottes, das wir noch hören, frisch und lebendig. Psalm 3,9: „…Dein Segen komme über dein Volk!“ Möge jeder Sabbat eine Vorbereitung auf den Empfang der Segensgaben Gottes sein! Elfriede Reutelshöfer 1 althochdeutsch segan, auch segon, segin, segen, entlehnt aus lat. lateinisch signum ‚Zeichen, Abzeichen, Kennzeichen‘, ab dem späten 2. Jahrhundert auch Kreuzzeichen 2 Wikipedia Foto: Dirk Vorderstraße (Kirschen) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons Der er D abbatwächter S abbatwächter Erfahrung Die Kindheit im Krieg stellte mich vor Herausforderungen, die mein ganzes Leben prägten. In einer christlichen Familie aufgewachsen, meine Eltern waren Reformadventisten, blieb ich auch in Schwierigkeiten meinem Heiland treu und konnte staunen, wie er immer wieder half. Ich erinnere mich an viele Erlebnisse aus den Tagen des Zweiten Weltkrieges. Eine Geschichte möchte ich hier berichten. Volksempfänger Foto: http://commons.wikimedia. Im Jahre 1944, ich war 13 org/wiki/File:Volksempfaenger_02_ Jahre alt, schlief ich in einem KMJ.jpg?uselang=de Klappbett, auf dem ein Radio stand. Was so simpel klingt, konnte damals leicht zum Verbrechen werden. Ab dem 1. September 1939 war das Hören ausländischer Sender („Feindsender“) verboten. In Deutschland hatten viele Leute einen Volksempfänger (Radio); man nannte ihn auch „Goebbelsschnauze“, weil Goebbels der große Naziredner war. Die Nazipropaganda war allgegenwärtig. In unserm Haus wohnten mehrere hochrangige Nazis. Auch ein Hauptmann von der Luftwaffe war darunter; er hieß Herr Lockotsch. An einem Morgen kamen mein Vater und Herr Lockotsch sehr früh, traten an mein Klappbett und hörten sich den englischen Sender an. Der Wortlaut ist heute noch in meinem Ohr: „Bum bum bum bum, bum bum bum bum, hier ist England, hier ist England, hier spricht die Stimme einer der Vereinten Nationen. Sie hören Nachrichten“. Ich war sehr geschockt, dass Herr Lockotsch dabei war. Denn ich wusste, dass es verboten war, den Sender zu hören. Die Beiden glaubten: 'Der Junge schläft ja', aber da hatten sie sich sehr geirrt. Nun wusste ich genau, wo die Frontlinien verlaufen und einiges mehr. Mein Vater war dafür zuständig, Anschlagsäulen und -tafeln mit Informationsmaterial zu bekleben, wovon es in Schwerin 52 Stück gab. Er glaubte, ich sei alt genug zum Helfen und belud mein Fahrrad mit Kleistereimer und allem Nötigen. Eines Tages gab er mir 26 Flugblätter, die angeklebt werden mussten. Als ich den Inhalt des Flugblattes las, wurde mir heiß und kalt. Es stand schwarz auf weiß geschrieben: „Ein Mann aus der Eisenbahnstraße hat den englischen Sender gehört und wird dann und dann erhängt.“ Keinem konnte ich mitteilen, was mir da alles durch den Kopf ging. Immer wieder hatte ich das Gefühl, jeder könne mir ansehen, dass ich den englischen Sender gehört hatte. So schnell konnte das Leben aus sein. Mit Gefahr und Bedrohung zu leben, war damals schon für Kinder Realität. Eines Tages sah ich in der Schule, wie die Schulkameraden die Landkarte studierten. Ein Junge zeigte unbekümmert den tatsächlichen Verlauf der Frontlinie. Ein Schrecken durchfuhr mich, denn dieser Junge musste den englischen Sender gehört haben. Ich schubste ihn mit der Bemerkung „Du spinnst ja!“ zur Seite. Dann zeigte ich den Verlauf der Frontlinie ungefähr entsprechend der deutschen Nachrichten. Zum Glück blieb der leichtsinnige Junge ruhig und keiner hat von dem gefahrvollen Moment etwas bemerkt. Wenn das herausgekommen wäre, müsste Nr. 1 - 2015 Eine gefährliche Zeit – auch für Kinder ich sicher wieder so ein Flugblatt verkleben – diesmal mit dem Namen des Jungen und vermutlich seiner Familie. Auf jeden Fall wusste ich, dass man im richtigen Augenblick das Richtige tun muss. Es war durchaus möglich, dass sogar Kinder sich gegenseitig verrieten. Viele Kinder waren der nationalsozialistischen Propaganda blindlings gefolgt, wenn sie nichts anderes kennenlernten. Meine christliche Erziehung hatte mich schon früh gelehrt, Recht und Unrecht zu unterscheiden und mich stets zu fragen, welches der Weg Gottes ist. Dem Jungen, der offensichtlich die tatsächliche Frontlinie kannte, ist nichts passiert, obwohl Bespitzelungen und Denunziationen an der Tagesordnung waren. In Hamburg kam in den 1970er Jahren eine Frau namens Eggers zur Gemeinde, die auch später getauft wurde. Ihre Erinnerung an die „Goebbelsschnauze“ ist dramatisch. Sie erzählte uns, dass sie in der Nazizeit über den englischen Sender hörte, ihr Sohn sei mit seinem Flugzeug über England abgeschossen worden. Er sei gestorben und man gab auch seinen Namen und seine Kennnummer an. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, wie dieser Frau zumute war, denn sie durfte sich ja nichts anmerken lassen. Sie musste weiterleben ohne jegliche Trauer zu zeigen und konnte mit niemandem darüber sprechen. Erst nach 6 Wochen wurde ihr mitgeteilt, dass Ihr Sohn vermisst sei. So war das Leben in Deutschland zu jener Zeit. Die Naziführung hatte große Angst davor, dass die Menschen die Wahrheit erführen und verbreiteten bewusst ihre lügenhafte Propaganda. Sie wussten: Wahrheit verändert die Menschen und führt sie den einzig guten Weg. Von Wahrheit und Lüge lesen wir vieles in der Bibel, die uns aufruft, den Weg der Wahrheit nicht zu verlassen. Jesus Christus sagt von sich: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ Johannes 14,6. Wer an Jesus festhält, kann niemals in die Irre gehen. „Wir müssen jede Anstrengung unternehmen, auf dem Weg des Herrn zu bleiben. In keinem Fall dürfen wir uns von seiner Führung abwenden, um unser Vertrauen in Menschen zu setzen. Die Engel Gottes sind angewiesen, über diejenigen streng zu wachen, die ihr Vertrauen in den Herrn setzen, und diese Engel sollen in jeder Zeit der Notlage unsere besondere Hilfe sein. Jeden Tag sollen wir mit voller Glaubensgewissheit zum Herrn kommen und auf ihn blicken, um Weisheit zu erlangen. ... Die sich vom Wort Gottes leiten lassen, werden zwischen Irrtum und Wahrheit, Sünde und Gerechtigkeit sicher unterscheiden (MS 43, 1907).“1 Hiermit möchte ich meinem himmlischen Vater danken, dass Er mir so viel und so oft im Leben geholfen hat. Die Verbindung zu Ihm durch Wort und Gebet gaben mir Halt und ich bin sicher, dass auch Engel Gottes mich bewachten und beschützten. Diese Erfahrungen können auch die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen von heute ermutigen, an Gottes Hand durchs Leben zu gehen. Johannes Altwein 1 E.G. White, Bibelkommentar, S. 443 17 Erfahrung Überraschung im Urlaub FriedensbibliothekAntikriegsmuseum der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz: Die getöteten Kriegsdienstverweigerer der Reformationsbewegung zeugen in einer öffentlichen Ausstellung von ihrer Glaubenstreue. Unser letzter Urlaub führte uns unter anderem in die schöne Hansestadt Greifswald. Wir wollten ein markantes Beispiel norddeutscher Backsteingotik besichtigen und Kirchengeschichte hautnah erleben: den evangelischen Dom St. Nikolai. So standen wir bald vor dem gewaltigen Bau und waren neugierig auf sein Inneres. Ein freundlicher Mann führte uns ins Kirchenschiff, wo uns besonders ein sehr schön gestaltetes Bleiglasfenster zur Reformation beeindruckte. Mein Mann Jens wollte unbedingt die Gelegenheit nutzen, den 100m hohen Kirchturm zu besteigen und freute sich auf eine herrliche Aussicht. Mit seiner Kamera ausgerüstet machte sich Jens auf den Weg. Und ich? Auf Türme zu steigen, ist nicht mein Ding. Ich drehte mich unschlüssig im Eingangsbereich der Kirche im Kreis und entdeckte ein Einladungsplakat zu einer Ausstellung. „Ehe ich mich langweile, schaue ich mal rein!“ war mein Gedanke. Ich hatte das Thema noch gar nicht richtig erfasst und schlenderte durch die niedrige Tür zu einem Nebenraum, der mit Plakatwänden reichlich bestückt war. Über 36 laufende Meter Text- und Bildmaterial, wie ich später aus dem Internet erfuhr. Worum ging es eigentlich? Jetzt musste ich doch System in meinen Ausstellungsbesuch bringen. „Entfernung von der Truppe“ stand da als Überschrift und „Friedensbibliothek-Antikriegsmuseum“ als Veranstalter. Es ging um Kriegsdienstverweigerung im Dritten Reich. Oh, das war ein Thema, das mich interessiert. Mein Blick fiel nach links auf einige Fotos von Männern im Passfotostil. „Ach, die sahen damals wohl alle gleich aus“, war mein erster Gedanke. Doch dann schaute ich genauer. Das gab´s doch gar nicht! Ich kannte den Mann auf dem Foto! Es war Gustav Przyrembel, unser Glaubensbruder, der 1940 in Berlin als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet wurde. Ich stand ungläubig vor dem Foto. War das ein Versehen? Der erklärende Text neben dem Foto belehrte mich eines Besseren. Hier wurde unser Bruder mit Namen genannt, dazu die Kurzbiografie und sogar der Name unserer Glaubensgemeinschaft. „Das ist aber schön, dass hier auch ein Bruder von uns erwähnt wird und Gustav Przyrembel 18 D er S abbatwächter Erfahrung Gottlieb Metzner Alfred Münch Günter Pietz Anton Brugger als Reformadventist sogar noch heute von seiner Glaubenstreue zeugen kann.“ So war Bruder Przyrembel unter anderen friedliebenden, meist christlich geprägten Pazifisten zu finden. Ich seufzte befriedigt und wandte mich der gegenüberliegenden Seite zu. Das war unglaublich. Hier blickten mich Günter Pietz, Alfred Münch mit Familie, Gottlieb Metzner und Anton Brugger an – alles Märtyrer der Reformadventisten. Ich war fassungslos vor Erstaunen und Freude. Hier wurde das Bibelwort „… denn ihre Worte folgen ihnen nach.“ lebendig (Offenbarung 14,13). Über 70 Jahre nach ihrem Tod legen diese Brüder durch ihre Treue dem Wort Gottes gegenüber immer noch Zeugnis ab. Diese und ähnliche Ausstellungen werden seit Jahren an verschiedenen Orten gezeigt. Da wir gerade an unserem Buch „Du sammelst meine Tränen“ gearbeitet hatten, war mir die ganze Thematik sehr lebendig und ich freute mich sehr, dass hier den Menschen in so einer Ausstellung Gottes Gebot des Friedens und der Liebe so plastisch vermittelt wurde. Sehr bewegt betrachtete ich die vielen, erschütternden Fotos aus der Kriegszeit, die die ganze Not der Männer, Frauen und Kinder drastisch aufzeigten. Endlich fand auch Jens den Weg in die Ausstellung und ich konnte ihm begeistert meine Entdeckungen zeigen. Danke für diese bewegende Ausstellung. Die Gestalter begannen schon in den 1980er Jahren in der DDR mit ihrer Arbeit und verloren auch unter vorstellbaren SchwierigNr. 1 - 2015 keiten mit der Stasi nicht den Mut. Ich wünsche mir, dass viele Menschen den Geist des Friedens aufnehmen und dadurch auch über Gottes Botschaft nachdenken werden. Inzwischen konnten wir mit der Friedensbibliothek Kontakt aufnehmen und sind in einen fruchtbringenden Austausch an Informationen und Material getreten. Wer sich über die treuen Märtyrer der Reformbewegung informieren und weitere bewegende Lebensberichte aus den Kriegszeiten lesen möchte, dem sei das Buch „Du sammelst meine Tränen“ vom Edelstein-Verlag empfohlen (Bestellung für 11,90€ + Porto beim Verlag – siehe Impressum Versandadresse). Informationen zur Friedensbibliothek gibt es im Internet: http://www.friedensbibliothek.de. Ines Müller 19 Gemeinde 6. FRAUENTREFF IN MOSBACH Während des Frauentreffs am 26. Oktober 2014 setzten wir uns mit einem Thema auseinander, das nicht nur Frauen betrifft. Dabei konnten wir uns besser kennenlernen und uns gegenseitig stärken. Es wurde „ein Ohr“ offengehalten, um zu erfahren, wie es den anderen Teilnehmerinnen ging. Telefonnummern wurden getauscht und wir beteten füreinander. Etwa 20 Frauen trafen sich an diesem sonnigen Sonntag, um über Gaben zu sprechen, die Gott besonders uns Frauen geschenkt hat. Wie können wir diese Talente erkennen und sie dann einsetzen, um unseren Familien, Männern, Kindern und Freunden zur Seite zu stehen? Schw. Manuela Di Franca leitete das Beisammensein mit dem Bibeltext aus 1. Petrus 4.10 ein: „Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.“ Zuerst schilderte sie kurz die „Manifestationsgaben“ aus 1.Korinther 12, 7-10: Wort der Weisheit, Wort der Erkenntnis, Glaube, Heilung, Wunder, Prophetie, Unterscheidung der Geister, Sprachen, Deutung des Gesagten. Anschließend beschrieb die Schwester die „Dienstgaben“: Apostel, Prophet, Evangelist, Hirte und Lehrer und schließlich und insbesondere die “Motivationsgaben“: Erkennerin (Auge), Dienerin (Hände), Lehrerin/Forscherin (Verstand), Ermutigerin (Mund), Geberin (Arme), Administratorin (Schultern), Barmherzige Person (Herz). Jede Motivationsgabe wurde dann ausführlich erklärt und in einer Tabelle übersichtlich zusammengefasst. Die Gaben im Überblick Gabe Nöte Aufgabe Erkennerin geistlich konzentriert sich auf Geistliches Dienerin praktisch hält die Arbeit am Laufen Lehrerin/Forscherin geistig Spornt an zum Studieren und Lernen Ermutigerin psychologisch hilft, geistliche Prinzipien anzuwenden Geberin materiell hilft in speziellen Nöten Administration funktionell organisiert und arbeitet vorausschauend Barmherzige Person emotional sorgt für gute Beziehungen und Gerechtigkeit Danach legte uns Manuela einen Fragebogen vor, den wir auszufüllen hatten, um uns unsere Gaben bewusst zu machen. In der Mittagspause war es möglich, sich gemütlich auszutauschen und zu stärken, nicht nur leiblich sondern auch geistlich. In der letzten Stunde stellte Schw. Sulamith Cabrera die Frage in den Raum, wie Gott uns als Werkzeuge mit den Fähigkeiten benutzen kann, die wir von ihm empfangen haben. Bald erkannten wir, dass wir einander brauchen, dass keine Gabe wichtiger ist als die andere und jede von uns mindestens ein wertvolles Talent hat. Leider war die Zusammenkunft schnell zu Ende, die angesetzten Stunden waren einfach zu kurz, aber wir trösteten uns mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Wir bleiben weiter miteinander verbunden im Gebet. So bleiben wir auch stark und sind für diejenigen da, die um uns herum leben und unsere Hilfe brauchen. Elfriede Reutelshöfer und Teresa Chaveiro Herzliche Einladung zum nächsten Frauentreffen am 8. März 2015 im Missionshaus in Mosbach, ab 10 Uhr. Thema: „Wir müssen mal miteinander reden…“ - Was gelungene Kommunikation ausmacht 20 D er S abbatwächter Gemeinde Großer Sabbat in Brahmenau Am 27.09.2014 versammelten wir uns zu einem großen Sabbat in der Gemeinde Brahmenau in Thüringen. Bruder Adrian Dinut stellte uns in seiner Predigt das Thema Wie bleibe ich auf dem richtigen Weg? vor. Um auf dem „richtigen Weg” zu bleiben, ist es notwendig, ein Ziel zu haben und das unsere ist, einmal dort zu sein, wo Jesus ist und bis zu seiner Wiederkunft treu und fest im Glauben zu stehen. Es ist wichtig, dass wir uns nicht ablenken lassen von diesem Ziel, sondern vielmehr sollten wir Gottes Wort gehorchen und darum beten, richtige Entscheidungen treffen zu können. Nach dem Mittag standen zuerst Lieder und ein Bibelspiel für alle auf dem Plan. Danach hatten die Kinder ein separates Programm mit viel Freude und biblischen Spielinhalten und die Erwachsenen befassten sich mit Bruder Jens Müller mit der Geschichte der Reformationsbewegung. Anschließend sprach Bruder Adrian Dinut über den Text in Jeremia 6, 16: „So spricht der Herr: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg ist, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!” Es ist wichtig für uns, nach den „Wegen der Vorzeit” Ausschau zu halten, indem wir zu der wahren Lehre vom Anfang zurückkehren. Die Identität ist gegründet auf die Botschaft von Offenbarung 14, 12, nämlich die Gebote Gottes und der Glaube an Jesus. Hierbei wird natürlich besonders das 4. Gebot angesprochen, welches das Siegel Gottes beinhaltet. Aber in der Zeit des Ersten Weltkrieges besaß auch das 6. Gebot große Wichtigkeit, nämlich durch den Aufruf der Regierung zur Teilnahme am Kriegsgeschehen. Um diese Identität zu bewahren, sind bereits viele unserer Geschwister als Märtyrer gestorben - für ihren Glauben. Dies sollte uns auch heute noch bewusst werden und uns daran erinnern, dass wir die Gabe der Weissagung haben, die Gesundheitsreform praktizieren und uns nicht mit der Welt vereinigen sollten (Weltökumene). „In den Fußspuren der Reformatoren“ war das abschließende Thema mit Schwester Ines Müller. Mit folgendem Aufruf aus den Zeugnissen fuhren wir nach diesem lehrreichen und fröhlichen Sabbat wieder heim: „Gott will, dass alle, die ihm dienen, in den Grundsätzen fest wie ein Fels sind, dabei aber sanftmütig und von Herzen demütig, wie Christus es war. …“ (E.G. White, Zeugnisse Band 6, S. 155) Marinella Calderòn Vielma Nr. 1 - 2015 21 Gemeinde 100 Jahre Reformbewegung – Abschlussveranstaltung Gedenktag Gedankenaustausch „Ursprung der Reformationsbewegung des 20. Jahrhunderts“ Mosbach: Zu einem gemeinsamen Gedenktag versammelten sich die Geschwister des Unionsausschusses der Internationalen Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung (IMG), die Schüler der Missionsschule der IMG, Geschwister der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung und weitere Geschwister am 16. Dezember 2014 in Mosbach. Gemeinsam wurde in verschiedenen Vorträgen der Entstehung der Reformbewegung im Jahre 1914 gedacht, wobei besonders an die Glaubenstreue der um ihres Glaubens willen verfolgten und getöteten Geschwister erinnert wurde. Bruder Daniel Serban, Stellvertretender Vorsitzender der IMG, Deutsche Union, hieß alle Anwesenden herzlich willkommen und drückte in der Begrüßungsrede seine Dankbarkeit gegenüber Gottes Wirken aus. „Bis hierher hat uns der Herr geholfen.“ (1. Samuel 7,12) war sein Leitgedanke, der uns dankbar zurückschauen ließ und Kraft und Mut für den Blick nach vorn schenkte. „Wie stehe ich vor Gott – als Person, Familie, Gemeinde und Organisation?“ war die Frage, die Bruder Serban den Hörern ans Herz legte. „Wir haben eine Wolke von Zeugen“ - Entstehung der Reformationsbewegung und die Lehren daraus für uns heute – dies war das Thema von Bruder Ovidiu Nasui, dem Vorsteher der Süddeutschen Vereinigung der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung. Er wählte ein Zeugnis von E.G. White, das später noch einmal zitiert werden sollte: „Wir haben für die Zukunft nichts zu fürchten, außer dass wir den Weg vergessen, den der Herr uns in der Vergangenheit geführt hat und die Lehren, die wir aus unserer Geschichte ziehen können.“ (Leben und Wirken, S. 185) Bruder Nasui führte aus, dass die Geschichte der Reformationsbewegung mit Blut geschrieben wurde, wobei er auch aus dem Erleben der eigenen Familie erzählte. Sein Großvater wurde in Ungarn zweimal zum Tode verurteilt und er durfte Gottes wunderbare Bewahrung erfahren. „Ich habe die Hand von meinem Heiland gefasst“ sagte der Großvater in Erinnerung an die Rettung vor der Hinrichtung. Dieses Wunder Gottes hat später den Enkel ermutigt, am Glauben festzuhalten. Bruder Nasui drückte abschließend seinen Respekt gegenüber den treuen Glaubensgeschwistern aus, die uns die bewegende Geschichte der Entstehung der Reformationsbewegung hinterließen. 22 „Folgt ihrem Glauben nach!“ war Aufruf und Thema von Bruder Gerhard Köbele. Einleitend wurde der Blick zuerst auf die biblische Praxis des Gedenkens gelegt und dann der Bogen zum aktuellen Gedenken geschlagen. Bruder Köbele verlas die Namen und Daten des Todes der Blutzeugen der Reformationsbewegung aus dem Buch „Du sammelst meine Tränen“. Weitere treue Glaubensgeschwister wurden erwähnt, die unter Verfolgung und Gefängnisstrafen litten. Diese treuen Zeugen ermahnen uns, nicht nur zu gedenken, sondern auch selbst treu zu sein und Liebe zur Wahrheit zu haben, die uns bis zum endgültigen Sieg trägt. Bruder Wilfried Schultz leitete die anschließende Gebetsgemeinschaft mit dem Wort aus 1. Petrus 4,7.8. ein: „Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen aber habt untereinander eine inbrünstige Liebe; denn die Liebe deckt auch der Sünden Menge.“ (Luther 1912) Die Vorbereitung auf kommende Prüfungen besteht schon jetzt in der entschiedenen Glaubenstreue. Am Beispiel Daniels wurde den Zuhörern gezeigt, wie Gott Treue in Segen verwandelt. Wir brauchen das Verlangen nach der Gabe des Heiligen Geistes. Der Herr gibt uns Kraft zum Sieg, wenn wir Ihn bitten, Ihm gehorsam sind, Verlangen nach Ihm haben, an Ihn glauben und Seinen Verheißungen vertrauen. Nach einem schmackhaften Mittagessen, das von Schwester Erika Tillmann und den Missionsschülern liebevoll zubereitet wurde, moderierte Bruder Gustavo Castellanos einen Gedankenaustausch, an dem sich alle rege und interessiert beteiligten. Es wurde der Vorsatz gefasst, den ersten Reformadventisten in der Glaubenstreue nachzufolgen. Ines Müller D er S abbatwächter Gemeinde Wochenend-Vorträge in Winterbach Mitte November des vergangenen Jahres wurde die Gemeinde Winterbach mit dem Gastredner Bruder Peter Laugallies bereichert. Mit Freude und Begeisterung sprach er über das Thema: „Erfülltes Leben haben“. Er führte aus, wie wichtig es für einen Nachfolger Christi ist, „Segen des Gottvertrauens“ zu besitzen. Dabei sucht Gott Menschen, die sich ihm vollkommen hingeben und ihm auch völlig vertrauen. Georg Müller, Missionar und Prediger in England, nahm zuerst 26 Waisenkinder (Mädchen) auf und begann 1836 mit dem Bau des ersten Waisenhauses. „Die Arbeit lebte von Spenden, ohne dass jemals ein Spendenaufruf veröffentlicht wurde, weil Georg Müller darauf vertraute, dass Gott für alle notwendigen Spenden sorgen würde.“1 Als Georg Müller am „10. März 1898 in Bristol, England“2 starb, hatte er 10 000 Kinder betreut. Dies konnte er nur ausführen, weil er ständig betend sich im Glauben an Gottes Arm festhielt. Auch wurde aufgezeigt, was praktische Erlösung für uns bedeutet, welchen Anteil Gott an uns nimmt und welchen Anteil wir an ihn zu leisten haben. Jesus kam in diese Welt, um unsere Sündenschuld zu entfernen, wenn wir es wirklich von Herzen wollen. Er zeigte uns, welche Schritte wir zu gehen haben, damit wir einen erretteten Glauben besitzen können. Am nächsten Tag führte der Referent sein Thema über: „Leid – Warum? Wieso? Weshalb?“ aus und brachte Beispiele aus dem Weltgeschehen wie: Warum in Winnenden bei dem Amoklauf in der Schule und Umgebung 17 Menschen ihr Leben lassen mussten. Warum? Warum bei dem Tsunami damals am 26. Dezember 2004 im indischen Ozean 280 000 Menschen starben. Doch eine Mutter rannte, als sie die Monsterwellen auf ihre Kinder zukommen sah – zu ihnen und fasste sie bei der Hand, um sie in Sicherheit zu bringen. Als die Welle sie alle erfasste, hielt sie ihre beiden Kinder fest umschlungen. Die Mutter und ihre zwei Kinder überlebten diese Todeswellen. Warum? Mehrere Beispiele wurden noch erwähnt mit der Frage: Warum? Paulus schrieb: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“ Römer 8,28 Und Jakobus schrieb: „Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet,“ Jakobus 1,2. Gott weiß, warum! Unser Leben wird von Gott wie ein Teppich gewoben. Betrachten wir während des Lebens unseren Teppich von unten, so sehen wir kreuz und quer verlaufende Fäden und Muster, die als Durcheinander für uns erscheinen und fragen: Herr, warum? Doch am Ende unseres Lebens dürfen wir den Teppich von oben her betrachten, und er sieht wundervoll, harmonisch und schön aus. Der Herr selbst hat diesen Teppich unseres Lebens gewoben. Da werden wir wissen, warum. Und dann sagt der Herr: Darum! Damit jeder von uns für das himmlische Erbe zubereitet wird. Darum – dass wir von einem liebevollen Gott an unserem Charakter arbeiten ließen, der für die Ewigkeit gewoben wurde. Noch viele wertvolle Aspekte wurden behandelt, z.B. wie wir trotz Schwierigkeiten im Leben unter dem Schutz der göttlichen Wahrheit zu Überwindern werden können. Eine Botschaft, die uns allen Mut machte, bewusst mit Jesus zu leben und zu siegen. Gott segnete und erfüllte jeden Hörer mit seinem Geist. In harmonischer Atmosphäre mit freundlichen Gästen und Geschwistern erfreuten wir uns einer wunderbaren Gemeinschaft. Unsere Schwestern bereiteten liebevoll ein schmackhaftes Essen vor, das in froher Tischgemeinschaft genossen wurde. Möge das Gehörte und Erlebte unvergesslich in unseren Herzen und Gedanken bleiben. Amen! Wilfried Schultz Herzliche Einladung zum nächsten Treffen in Winterbach! Wir laden alle Freunde, Gäste und Geschwister zu unserer nächsten Vortragsreihe in Winterbach vom 21.-22. März 2015 mit unserem Referenten Robert Röglin ein. Thema: Harmagedon – Ende und neuer Anfang Aktuelles Zeitgeschehen und Vorbereitung auf die letzte Krise Wir freuen uns schon auf Dein Kommen! Die Gemeinde Winterbach 1 http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Müller_(Waisenhausleiter) 2 ebd. Nr. 1 - 2015 23 Jugend Jugendfreizeit in der Schweiz Freude am Wintersport „Mehr als nur eine Freundschaftsanfrage“ lautete das Motto der Winterfreizeit, die vom 25. Dezember 2014 bis zum 01. Januar 2015 in Grächen in der Schweiz stattfand. Ca. 50 junge Teilnehmer aus 8 verschiedenen Nationen trafen sich im Gruppenhaus „Rittinen“ zu einem sehr gesegneten Miteinander. Dabei drehte sich alles um das Thema Freundschaft, sowohl in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen, aber auch vor allem auf unsere Beziehung zu Gott. In den unterschiedlichen Predigten, Andachten und Gruppenarbeiten konnten wir unsere Beziehungen und Freundschaften von verschiedenen Gesichtspunkten Geschickte Hände bastelten Schneeschuhe. 24 her erörtern und uns die Frage stellen, welchen Stellenwert Gott in unserem Leben hat. Immer wieder wurde dazu aufgerufen und ermutigt, Jesus nicht nur als irgendeinen Freund zu sehen, sondern ihn als besten Freund anzunehmen. Am Donnerstag begann unser Programm; alle Angemeldeten konnten ohne Schwierigkeiten eintreffen. Am Freitagvormittag wurden aus Weidenruten, Leder und Garn Schneeschuhe gebastelt, die allesamt tolle Kunstwerke wurden. Zum Ausprobieren fehlte uns aber noch das Wichtigste: Schnee. Also begannen wir am Freitag gemeinsam, Mit viel Spaß entstanden Schneefiguren. D er S abbatwächter Jugend um Schnee zu beten. Gott erhörte unsere Bitte schnell, noch in der Nacht zum Sabbat begann es zu schneien. Den Sabbat verbrachten wir mit einem zum Nachdenken anregenden Gottesdienst und einer Gruppenarbeit am Nachmittag. Am Abend schafften es die jungen Männer tatsächlich, trotz des nassen Holzes ein Lagerfeuer zu entfachen, sodass wir (noch immer bei Schneefall) ein gemütliches Abendessen mit Brottopf, Suppe und alkoholfreiem Punsch im Freien genießen konnten. Am Sonntag ging es mit dem Bus hinauf ins Skigebiet zum Skifahren, die Aussicht auf die Schweizer Berge war gigantisch. Am Dienstag, unserem zweiten Skitag, hatten wir noch dazu den ganzen Tag über blauen Himmel und Sonnenschein. Am Montag starteten wir eine Missionsaktion. Bücher und Kalender, schön in Geschenkpapier verpackt, wurden im Ort verteilt. Die Jugendlichen berichteten danach sehr begeistert von ihren Erfahrungen. Da der Eislaufplatz, zu dem wir am Nachmittag eigentlich wollten, noch nicht geöffnet hatte, wurde kurzerhand das Programm geändert und stattdessen versuchten wir uns im Bau von Schnee- Fröhliche Gemeinschaft in gemütlicher Unterkunft Nr. 1 - 2015 figuren. Mit Kreativität und Teamgeist entstanden tolle Figuren. Das Jahr schlossen wir mit einer besinnlichen Andacht, einem leckeren Abendessen und lustigen Gruppenspielen ab. Die Atmosphäre auf diesem Treffen war durchwegs entspannt und harmonisch; die kleinen, gemütlichen Räume trugen viel dazu bei, dass die Gruppe sehr schnell zusammenwuchs. Es wurden neue Freundschaften geschlossen und alte wieder belebt, es wurde musiziert, viel geredet und Gedanken ausgetauscht sowie Gebetsgemeinschaften gebildet. Viel zu schnell war die Freizeit vorüber, doch die schönen Erinnerungen und vielen Fotos nehmen wir mit. Ein herzliches Dankeschön an das OrganisationsTeam, das die Freizeit so gründlich vorbereitete und vor Ort alles so wunderbar meisterte und an das Küchenteam, das uns jeden Tag mit leckerem und gesundem Essen verwöhnte. Vor allem danken wir Gott für seinen Schutz und diese sehr gesegnete Freizeit, für die herrliche Schweizer Bergwelt und den Schnee, den wir genießen durften! Jacqueline Hunger Fotos: links oben Paolos Haile, andere: Jacqueline Hunger 25 Nachruf - Gemeinde Abschied vom Bruder Simon Schmidt Bruder Schmidt wurde am 15. März 1926 in Dobring/Rumänien geboren. Von fünf Geschwistern war er der jüngste. Als 17-jähriger wurde er in den Krieg eingezogen, durch Gottes Bewahrung konnte er die Kriegsjahre überstehen. Im Jahre 1949/50 kam er in Kontakt mit der Adventbotschaft, nahm sie von Herzen an und ließ sich 1950 bei einer Konferenz in Esslingen taufen. Seit dieser Zeit predigte er die Adventbotschaft ohne Unterlass. Im September 1949 sind Simon und Lore Freunde geworden und heiraten am 20.12.1951. Von der Generalkonferenz kam der Ruf, nach Dänemark um die Botschaft zu verkündigen. In Dänemark wurde Bruder Schmidt zum Prediger eingesegnet; dort wurden Missionsreisen nach Schweden, Norwegen, Finnland und Estland unternommen. Insgesamt dauerte der Einsatz achteinhalb Jahre. Erneut kam der Ruf von der Generalkonferenz, in Afrika diese Arbeit fortzusetzen. Gemeinsam folgten Geschwister Schmidt dem Ruf nach Afrika. So wurde für 11 Jahre Südafrika zu ihrer Heimat. Ihr Arbeitsgebiet erstreckte sich über verschiedene Länder, wie Südafrika, Swasiland, Lesotho, Zimbabwe, Sambia, Tansania, Zaire, bis zum Äquator. Viele Menschen haben die Botschaft durch Taufe angenommen. Beide arbeiteten im tiefen Dschungel unter großen Gefahren durch wilde Tiere und verschiedene Krankheiten, doch der Herr hat sie beschützt. 1972 wurde Bruder Schmidt zum Sekretär der Generalkonferenz gewählt und die Reise ging zurück nach Deutschland. Er bereiste weiterhin viele Länder in der Welt. Auch 1978 fiel die Wahl zum Sekretär der Generalkonferenz auf Bruder Schmidt. Er diente bis zum Sommer 1983 in diesem Amt. Als Bruder Schmidt 1987 in den Ruhestand trat, war er weiterhin, bis kurz vor seinem Tod im Werk tätig. Am 20.12.2011 konnten die Geschwister die Diamantene Hochzeit feiern. Wenige Tage vor seinem Tod sagte er zu seiner Frau: „Ich habe Friede mit Gott. Lore, sei treu dem Herrn und folge ihm weiterhin.“ Am 16. Oktober 2014 wurde er in Mosbach zu Grabe getragen. „Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.“ (Daniel 12,3). Die Generalkonferenz 95. Geburtstag von Schwester Ruth Göbbels Ein gesegnetes Alter von 95 Jahren zu erreichen, ist nicht vielen Menschen vergönnt. Am 03. November 2014 durfte Schw. Ruth Göbbels dieses Jubiläum feiern. Von ihren vielen Lebensstationen sind manche Ereignisse noch so gegenwärtig als seien sie gestern geschehen: Die Tragödien zweier Weltkriege mit Verfolgung um des Glaubens Willen, Not und Tod. Nachdem nichts mehr da war, ging es um den Wiederaufbau, das Zurechtfinden im Alltag, was alle Kräfte erforderte. Die Verantwortung für eine wachsende Familie mit ihren Anforderungen und Schicksalsschlägen war ebenfalls eine Herausforderung. In dem ihr eigenen Pflichtbewusstsein stellte und stellt sie sich mit Gottes Hilfe dieser Verantwortung bis heute. In Hausgemeinschaft mit ihrer Tochter Hanna darf sie schon seit vielen Jahren den Segen der liebevollen, familiären Betreuung und Pflege genießen, an der sich auch die weit entfernt wohnenden Töchter Ruth und Anita nach ihren Möglichkeiten beteiligten. Br. Laugallies überbrachte die Segenswünsche der Gemeinde und würdigte diesen Tag mit einer Andacht voller Trost und Zuversicht, die in dem gemeinsam angestimmten Lied: „Großer Gott wir loben Dich“, einen schönen Ausklang fand. Bürgermeister Jungnitsch gratulierte im Namen der Stadt Übach-Palenberg, Verwandte und Freunde schlossen sich an. Jeder freute sich mit ihr. Die Jubilarin bedankte sich herzlich für die guten Wünsche. Ihr ereignisreiches Leben zusammenfassend, rezitierte sie abschließend aus dem Lied von Ämilia J. von Schwarzburg-Rudolstadt: Bis hierher hat mich Gott gebracht, durch seine große Güte, bis hierher hat er Tag und Nacht bewahrt Herz und Gemüte, bis hierher mir geholfen. In diesem Sinne wünschen wir Schwester Ruth Göbbels von ganzen Herzen, dass der Herr ihr weiterhin zur Seite stehe und all‘ seine Verheißungen an ihr wahr mache. Die Westdeutsche Vereinigung 26 D er S abbatwächter Missionsbuch im Frühjahr 2015 E.G. White Die Geschichte der Erlösung 450 Seiten, Paperback, statt 11,30€ nur 2,50€ ein Standardwerk für die private Bibliothek und die Missionsarbeit aus dem Inhalt: Luzifers Fall, Die Schöpfung, Der Erlösungsplan, Die Sintflut, Das Gesetz Gottes, Das Heiligtum, Das erste Kommen Christi, Der Dienst des Paulus, Luther und die große Reformation, Die drei Engelsbotschaften, Der Spiritismus, Das Ende der Gnadenzeit, Die neue Erde Die Geschichte der Erlösung ist nicht irgendeine Geschichte. Vielmehr geht es um die Lebensgeschichte des gesamten Universums, unserer Erde, einer jeden Familie und eines jeden Menschen. Bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt, ist jedes intelligente Geschöpf ein Teil von dieser Geschichte der Erlösung. Jeder, der will, kann dem Sog der Welt entkomen und ein neues, besseres Leben führen. Die Geschichte der Erlösung beschreibt einen für jeden Menschen erreichbaren Ausweg. Nutzt dieses Missionsbuch, um in eurer Familie, unter Freunden, Nachbarn, Arbeitskollegen und wo sich auch immer eine Möglichkeit bietet, Gottes wichtige Botschaft der Erlösung weiterzugeben! Edelstein-Verlag Missionspreis gültig bis zum 30. April 2015 Bitte Angebotsliste des Verlags anfordern! Schulstraße 30, 06618 Naumburg Tel.: 03445 792922 Fax: 03445792923 Email: [email protected] http://www.reform-adventisten.net N Nrr.. 11 -- 2015 2015 27 „Es ist wichtig, dass die Glieder unserer Gemeinden an Konferenzen teilnehmen.“ (E.G. White, Aus der Schatzkammer der Zeugnisse Band 2, S. 341) Jugendfreizeit in Welschbillig: 2.-6. April T Kinderfreizeit in Brahmenau/Thüringen: 2.-6. April Konferenz in Polen: 17.-19. April Konferenz in der Schweiz: 1.-3. Mai ermine Konferenz in Österreich: 22.-24. Mai Konferenz der Ostdeutschen Vereinigung in Naumburg/Saale: 5.-7. Juni Konferenz der Westdeutschen Vereinigung: 12.-14. Juni Europäisches Leitertreffen 16. - 21. Juni Konferenz der Süddeutschen Vereinigung: 3.-5. Juli Jugendleiterfortbildung: 17.-19. Juli 2015 Jugendfreizeit in Spanien: 31. Juli - 9. August Kinder-Bibelwochen in Brahmenau/Thüringen: 19.-27. Juli, 2.-9. August, 16.-23. August Bezirkskonferenz der Ostdeutschen Vereinigung in Niethen: 26. September Mitarbeiterseminar: 5.-8. Oktober Jugendfreizeit: 24. Dezember - 1. Januar 2016 Seminare zum Thema Mission und Seelsorge in Mosbach: 13.-15. März, 14.-17. Mai, 2.-4. Oktober, 20.-22. November DU-Chortreffen in Mosbach: 13.-15. Februar, 19.-21. Juni, 21.-23. August, 30. Oktober - 1. November Änderungen vorbehalten. 28 Foto Chor bei der SDV-Konferenz 2014 D er S abbatwächter
© Copyright 2024 ExpyDoc