SERIE KREIS UNNA Selm – Stadt mit Freiraum FAMILIENUNTERNEHMEN MIT TRADITION Verzinkerei Dortmund veredelt Metalle REPORT AUSSENWIRTSCHAFT NRW Exportmotor brummt: NRW trotzt den Krisen Mai 2015 Motoren der Wirtschaft Wie Migranten die Unternehmenslandschaft mitprägen © Red Dot Design Museum Keine Frage – die Metropole Ruhr ist mit allem versorgt, was Events und Meetings jeder Größenordnung zu jeder Tages- und Nachtzeit brauchen: Tagungshotels, Konferenzzentren und eine Infrastruktur, um die uns viele beneiden. Aber manchmal braucht es eben diesen Wow!-Effekt, der eine gute Veranstaltung zu einem sensationellen Event macht. Über 160 Special-Event-Locations mit bestens organisiertem Service sorgen dafür, dass Sie das Ruhrgebiet als Top-Act in Erinnerung behalten. UND WARUM SOLLTE MAN EINE TAGUNG NICHT MAL MIT DEM FRÜHSTÜCK AUSKLINGEN LASSEN? WWW.RUHR-MEETING.DE Gefördert von: RUHR.MEETING Die Macher im Westen EDITORIAL Der Verkehr stockt die Politik tut viel zu wenig M arode oder gesperrte Brücken, holprige und von Schlaglöchern übersäte Fahrbahndecken, Umleitungen ohne Ende, stundenlange Staus, unnütze Wartezeiten, verrottete oder gar fehlende Schienenverbindungen, das ist die Verkehrswirklichkeit in Deutschland. Deutschlands Infrastruktur verkommt. Nicht nur Wirtschaftsverbände sehen den Standort Deutschland deshalb als gefährdet. Sie schlagen Alarm, weil sich immer mehr Lieferungen verzögern und die Pendler zu spät zur Arbeit kommen. Ohne sehr hohe Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur wird Deutschlands Wirtschaft Schaden nehmen. Mit dem Fall der Mauer rückte Deutschland vom Rand in das Herz Europas und wurde zur Logistikdrehscheibe für den ganzen Kontinent. Der LKW-Verkehr wuchs nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) seitdem um mehr als 75 Prozent. Rund um die Straßen werden jährlich 53 Milliarden Euro Steuereinnahmen erzielt. Läppische 10 Milliarden fließen nur zurück. Diese Summe reicht noch nicht einmal, um vorhandene Schäden zu reparieren, geschweige denn neue Straßen zu bauen. Die von der Politik im März zugesagten Mittel der 10 Milliarden Investitionsinitiative des Bundes bis 2018 reichen auch nicht. Sie sind noch nicht einmal der Tropfen auf den heißen Stein. Die Politik baut zudem keine Planungskompetenz auf und die Produktionskapazitäten für Neubauten und Reparaturen werden auch nicht beachtet. Selbst wenn also Udo Dolezych, IHK-Präsident mehr Geld zur Verfügung gestellt würde - es könnte nicht überall schnell und effektiv genug investiert werden. Man darf gespannt sein, was mit den zusätzlichen Mautgebühren geschehen wird. Wir fordern drastisch höhere Anstrengungen für die Verbesserung der Infrastruktur. Laut einer unserer letzten Umfragen sind auch für unsere Unternehmen in der Region Verkehr und Erreichbarkeit die heikelsten und wichtigsten Themen. Bei uns ist die Verkehrsdichte am höchsten. Wir sind besonders auf den Neu- und Ausbau des Verkehrsnetzes angewiesen. Doch die knappen Gelder fließen in den Süden Deutschlands und bei uns kommt immer weniger an. Die Kriterien der Projektbewertung müssen endlich deutlich gemacht werden. Eine sachfremde Argumentation oder Ideologie hat auch in der Verkehrspolitik nichts zu suchen. Bei der derzeit laufenden Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplanes setzen wir uns für zahlreiche Projekte wie die A 445 in Hamm, den kompletten und zügigen Bau des Rhein-Ruhr-Express und auch den noch nicht abgeschriebenen B 1 Tunnel in Dortmund ein. In jedem Fall: Es steht ein Jahrzehnt der Baustellen vor der Tür. Die IHK zu Dortmund hat mit den IHKs Hagen und Siegen z. B. für die A 45 einen Masterplan vorgestellt. Es geht um Brückenneubauten, Umleitungen über kommunale Straßen und Routen für den Schwerlastverkehr. Sol- Udo Dolezych und Reinhard Schulz che Gesamtkonzepte helfen, die Situation zu entzerren. Die aktuelle Einstufung des Dortmund Airport beim Entwurf des Landesentwicklungsplanes durch die NRW-Landesregierung zeugt ebenfalls nicht von Transparenz. Der Flughafen wird weiterhin nur als regionalbedeutend eingestuft, obwohl er mittlerweile der drittgrößte im Land mit fast zwei Millionen Passagieren ist. Für die Bewertung hat man Werte aus 1999 zu Grunde gelegt. Diese Zahlen sollen aber angeblich nicht entscheidend sein. Was ausschlaggebend war, wird aber nicht gesagt. Der Flughafen Münster-Osnabrück mit rund 700.000 Fluggästen wird als regional bedeutender eingestuft, er habe eine „Sonderstellung“. Werden wir erfahren, welche Sonderstellung das ist? Auch in diesem Jahr dürften die Steuereinnahmen wieder um etwa sieben Milliarden Euro höher ausfallen. Geld wäre jedenfalls für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur da. Wie lange können es sich die zuständigen Politiker noch leisten, so wenig zu tun? Reinhard Schulz, IHK-Hauptgeschäftsführer Ruhr Wirtschaft Mai 2015 3 INHALT BLICKPUNKT MIGRANTEN IN DER WIRTSCHAFT 8 Kulturelle Vielfalt als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor Egal ob Gastronomie, Einzelhandel oder IT-Branche: Immer mehr Unternehmer mit ausländischen Wurzeln prägen das Wirtschaftsleben in der Region. 11 Die Migration gehört zum Ruhrgebiet Seit der Industrialisierung haben viele Zuwanderer hier eine neue Heimat gefunden. RUBRIKEN 81 Messekalender 3 Editorial 82 Bekanntmachungen 6 Bild des Monats BLICKPUNKT MIGRANTEN IN DER WIRTSCHAFT 7 Wirtschaft in Zahlen 21 Marketing-Club mit Engagement zufrieden 20, 33, 52, 71 Kompakt 22 Familienfreundlich „Pluspunkt Familie“ Kulturelle Vielfalt als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor 22 Anschub für Firmen-Kita 23, 34 Jubiläen INTERVIEW 23 Arbeitsminister besucht GfG 38 Was sonst geschah 14 „Technologievorsprung 24 Wirtschaftswissen macht 43, 49 Persönlich halten“ Dr. Eric Schweitzer 46 Essen & Trinken WIRTSCHAFT REGIONAL 73 Recht kompakt 16 Feuerverzinkt 75 Wirtschaft im TV 75 IHK-Veranstaltungskalender 77 Kulturkalender 79 IHK-Weiterbildungsprogramm 80 Impressum 4 8 21 Ästhetisch Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Serie „Familienunternehmen mit Tradition“: Verzinkerei Dortmund 20 Über den Wolken 20 Zwei Hülpert-Betriebe Schüler fit fürs Leben 26 400.000 Lichter verzaubern Unna 27 Einfacher zum öffentlichen Auftrag 27 IHK-Sprechtag in Hamm 28 Gastronomie für Generationen Serie Gastronomie: „Lokales im Kreuzviertel“ ausgezeichnet 21 Sicherheit per Video 30 Stadt mit Freiraum Serie „Kreis Unna“: Selm WIRTSCHAFT REGIONAL 24 Wirtschaftswissen macht Schüler fit fürs Leben „Junge Menschen wüssten zu wenig über die Wirtschaft“, lautet ein bekanntes Lamento. Die IHK zu Dortmund tut etwas dagegen: Sie vergab zum vierten Mal den IHK-Schulpreis Wirtschaftswissen. WIRTSCHAFT REGIONAL 28 Gastronomie für Generationen Ein Café, eine Bar und ein Restaurant für alle Generationen – das ist das „Lokales im Kreuzviertel“ in Dortmund. WIRTSCHAFT REGIONAL 42 33 Coole E-Bikes für „Wer eilig ist, fliegt“ ... und das schon seit 1925 von Dortmund aus. In diesem Jahr feiert der Flughafen stolz seinen 90. Geburtstag. Im fünften Teil unserer Serie „damals“ geht es um die Geburtsstunde des Airports. 49 Wenn Flüsse über Radliebhaber die Ufer treten 34 Installation in 49 Ein ganzer Tag luftigen Höhen WLAN-Netz im Westfalenpark 34 Weltmeister als Filmstars 35 Es geht auch anders Naturnahe Gestaltung 50 Online-Plattform „Dortmund Ahoi“will inspirieren 52 Berufsbekleidung 53 Wen interessiert‘s? Frank Pöpsel, Focus-Money 41 Mit Gutschein zur Blume SONDERTHEMA 42 „Wer eilig ist, fliegt“ 54 Häfen · Container · 48 Das Salz in der Suppe Restaurant Wielandstuben Serie Teil 5: Handelsvertreterrecht SERVICE REGIONAL und kleinste Teile Dortmunder Wirtschaftspreis SERVICE KULTUR 76 Der Wilde Westen, Tim und Mickey Comic-Ausstellung Eisenbahnen 78 „Rampensäue“ begeistern SERVICE INTERNATIONAL mit Ungerechtigkeit gleichsetzen 72 Mein gutes Recht 74 MINT, Megatrend 40 Moderner Führungsstil 44 Ungleichheit nicht SERVICE RECHT für jeden Anlass MEINUNG Serie „damals“: Flughafen Dortmund Wirtschaftswunder für die Gesundheit 36 IHK-Jahresbericht mit Professor Rowold 71 The American 68 Exportmotor brummt: Schwerter Kleinkunstpreis SERVICE MESSE NRW trotzt den Krisen 70 ICC Schiedsgerichtsbarkeit bringt viele Vorteile 80 Kleine Bauteile kommen groß raus Modellbaumesse Dortmund Ruhr Wirtschaft Mai 2015 5 BILD DES MONATS Danke für alles, Kloppo! Der Pöhler geht Mittwochmittag, 15. April: Jürgen Klopp, der BVBCoach mit zwei Meistertiteln, Pokalsieg und Champions-League-Finale auf der Habenseite, erklärt in einer Pressekonferenz, dass er nach dem Ende der Saison nicht mehr Trainer von Borussia Dortmund sein wird. Tuchel kommt Die Nachricht löst bei vielen Menschen – egal ob Fans, Aktionäre, Mitarbeiter, Journalisten, Trainerkollegen – Erstaunen bis Entsetzen aus. Auch wenn Thomas Tuchel schnell als würdiger Nachfolger angekündigt wurde. Denn wohin geht nun sportlich die Reise? Finale in Berlin Die Reise geht erstmal nach Berlin. Im Finale des DFB-Pokals hat Jürgen Klopp am 30. Mai die Chance, mit seinen Jungs ein letztes Mal einen Titel zu holen. Ist es doch sein Wunsch, noch einmal auf einem Lastwagen „lässig“ um den Borsigplatz zu fahren. Zum Borsigplatz Das Foto zeigt den Erfolgstrainer nach einem 0:1 Sieg 2012 gegen Hertha BSC in Berlin, der Blick ein wenig wehmütig und verträumt. Aber vom zweiten DFB-Pokalsieg in der Hauptstadt unter seiner Regie dürfen er und Tausende BVB-Fans jetzt noch einmal träumen. Text: Tobias Schucht Foto: picture alliance / Camera 4 6 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Wirtschaft in Zahlen Wieder weniger grüne Bauherren Genehmigte Wohngebäude in Nordrhein-Westfalen 2012 • 2013 • 2014 • Anteil • der Gebäude mit erneuerbaren Energien als primäre Heizenergie 6237 17776 7016 34 19591 5753 17667 65 108 Hamm 377 104 180 80 224 28 Nordrhein-Westfalen 90 135 795 315 145 398 369 106 Dortmund 391 Kreis Unna In NRW soll nahezu jedes dritte der 17.667 im Jahr 2014 genehmigten Wohnhäuser überwiegend oder ausschließlich mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Hierzu zählen Biomasse, Biogas/Biomethan, Holz, Solaranlagen und Wärmepumpen. Im vergangenen Jahr war der Anteil der Bauvorhaben mit umweltschonenden Heizenergien mit 61,7 Prozent in Hagen am höchsten. Im Westfälischen Ruhrgebiet waren es durchweg weniger als im Jahr Text: Tobias Schucht, Quelle: IT.NRW 2013, in Hamm und in Dortmund sogar weniger als 2012. Mehr und weniger Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss Schulabgänger von allgemeinbildenden Schulen • 2013 • 2014 • Anteil der Abgänger ohne Hauptschulabschluss 460 497 7321 6375 Dortmund 2741 2371 Hamm 705 595 Bergkamen 1273 1018 17 28 648 525 Schwerte 313 211 Bönen 34 23 404 274 Selm 8 12 206 238 Fröndenberg/Ruhr Holzwickede 98 78 Lünen 58 48 20 21 587 494 Kamen 152 154 3 2 19 20 43 35 1197 943 Unna 256 165 17 11 467 333 Werne Im Sommer 2014 gingen in NRW 11.695 Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss von einer allgemeinbildenden Schule ab. Das waren 4,5 Prozent mehr als 2013 (11.190). Der Anteil der Schüler ohne Hauptschulabschluss an allen Schulabgängern stieg 2014 auf 5,5 Prozent. Unterm Strich ist der Saldo in den Kommunen im Westfälischen Ruhrgebiet ausgeglichen: Es gab einerseits im Vergleich zum Vorjahr 56 mehr Jugendliche ohne Text: Tobias Schucht, Quelle: IT.NRW Hauptschulabschluss, andererseits aber auch 56 weniger. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 7 Fehmi Konak, Chef eines GastronomieGroßhandels, und seine Mitarbeiterin Senay Kul. Foto: IHK/Schaper Kulturelle Vielfalt als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor Egal ob Gastronomie, Einzelhandel oder IT-Branche: Immer mehr Unternehmer mit ausländischen Wurzeln prägen das Wirtschaftsleben in der Region. VON THEO KÖRNER 8 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 BLICKPUNKT MIGRANTEN IN DER WIRTSCHAFT sie sind auch so gut wie in allen Branchen aktiv“, sagt der Dortmunder Unternehmensberater Zafer $NWDü, der sich ehrenamtlich im IHK-Dienstleistungsausschuss engagiert. Starke Stellung der Migrantenbetriebe E r kam aus der Türkei nach Deutschland, war zunächst Verkäufer im Einzelhandel, spürte aber schon sehr schnell, dass er etwas Eigenständiges aufbauen wollte. Als Fehmi Konak dann AfPack, sein Großhandelsunternehmen für den Gastronomiebedarf gründete, hatte er eine Geschäftsidee gefunden, mit der er seit inzwischen zwölf Jahren äußerst erfolgreich am Markt agiert. Heute hat er 32 Mitarbeiter, weiteres Wachstum nicht ausgeschlossen. Die Geschichte Konaks, der 2014 den Ethnischen Wirtschaftspreis der Stadt Dortmund erhielt, ist nur ein Beispiel, wie sich die ethnische Ökonomie verändert hat. Damit ist der Wirtschaftszweig gemeint, in dem Unternehmer mit Migrationshintergrund die Geschicke eines Betriebs lenken. „Früher haben Migranten meist nur Betriebe für die Nahversorgung gegründet, also etwa den türkischen Lebensmittelladen um die Ecke. Heute sind es nicht nur zahlenmäßig mehr Unternehmen, Nach einer Erhebung der Dortmunder Wirtschaftsförderung sind rund 12.000 der insgesamt 42.500 Firmen (nicht nur IHK-Unternehmen) in der Stadt Migrantenunternehmen. Das bedeutet: Inzwischen hat in gut jedem viertem Betrieb der Westfalenmetropole der Inhaber oder Geschäftsführer eine Zuwanderungsvergangenheit. Damit liegt die Stadt, in der zu 30 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund leben, über dem Bundesdurchschnitt. Landesweit betrachtet, besitzt jeder sechste Unternehmer ausländische Wurzeln (Studie des IfM, Mannheimer Instituts für Mittelstandsforschung). Beim Blick auf die Nationalitäten ergibt sich für Dortmund folgendes Bild: 3.000 Betriebe mit türkischem, 2.600 mit polnischem Hintergrund, 800 mit Menschen aus den Staaten des ehemaligen Jugoslawien, 700 mit Inhabern aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion, 600 italienisch- und 500 griechisch-stämmige Unternehmer. Bundesweit betrachtet hat sich die Zahl der Migrantenbetriebe seit Anfang der 90er-Jahre verdreifacht. Dass Zuwanderer in allen Branchen unternehmerisch tätig sind, zeigt die Firmenliste des Vereins selbstständiger Migranten im Kreis Unna/Hamm/Dortmund (VSM), deckungsgleich mit dem Kammerbezirk der IHK zu Dortmund. Dem Zusammenschluss, 2001 als Interessenverbund gegründet, gehören Mitglieder aus fast 25 unterschiedlichen Wirtschaftszweigen an: von Küchenherstellern über Architekten, Schreinern, Apothekern, Juwelieren und Tankstellenbetreiber bis hin zu Anwälten und Friseuren. Vom Nischendasein der Migrantenfirmen kann keine Rede mehr sein. „Sie engagieren sich in allen Bereichen, auch in Zukunftsbranchen wie IT-Technologie und Internetservice“, sagt Zafer $NWDü, der in der Türkei geboren wurde und mit seiner Familie Anfang der 80er-Jahre nach Deutschland kam. »Die ethnische Ökonomie ist nicht mehr nur durch Kleinund Kleinstbetriebe geprägt, sondern ihr gehören mittelständische Firmen und Großbetriebe an.« Zafer $NWDü Engagement für Ausbildung „Zudem ist die ethnische Ökonomie nicht mehr nur durch Klein- und Kleinstbetriebe geprägt, sondern ihr gehören mittelständische Firmen und Großbetriebe an“, erläutert $NWDü. „Solche Unternehmen haben nicht nur eine ganz andere Kapitalausstattung und deutlich mehr Mitarbeiter, sie müssen auch, um wettbewerbsfähig zu sein, auf die Qualifikation ihrer Beschäftigten ganz besonderen Wert legen.“ > Ruhr Wirtschaft Mai 2015 9 Vielfalt Baris Acikgöz (Mitte) ist Geschäftsführer einer Glasbaufirma im Dortmunder Westen. In seinem Unternehmen arbeiten Mitarbeiter mit sechs verschiedenen Nationalitäten. Foto: IHK/Schaper > Dieser Anspruch kann zu einer Hürde werden, wenn ein Firmenchef junge Leute ausbilden möchte, ihm aber die formalen Voraussetzen fehlen. Diese Schwachstelle haben Organisationen wie der VSM erkannt. Durch das Projekt „Perspektivwechsel“, im Rahmen des Programms „XENOS – Integration und Vielfalt“ vom Bundesarbeitsministerium, dem Europäischen Sozialfonds und vom Land NRW gefördert, haben 55 Selbstständige (mit und ohne Migrationshintergrund) auf diesem Weg die Zusatzqualifikation erreicht. In den zwölfwöchigen Lehrgängen bereitete die Berufspädagogin Gabriele Henß, die selbst im Prüfungsausschuss der IHK Sie- Evangelia Avrami (r.) und ihr Team beraten Unternehmen und bieten interkulturelle Schulungen an. Foto: IHK/Schaper 10 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 gen sitzt, auf die Prüfung der IHK zu Dortmund vor. Das IfM kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Quoten der Ausbildungsbeteiligung bei den Migrantenunternehmen „dem Niveau der deutschen Betriebe nähern“. Viele Nationalitäten, ein Team Bei der Auswahl des Personals sind laut $NWDü die Zeiten vorbei, in denen beispielsweise ein türkischstämmiger Geschäftsführer nur Landsleute einstellte. „Schauen wir uns doch mal in der Dortmunder Nordstadt um. In den Boutiquen dort, meist von Migranten geführt, arbeiten Verkäuferinnen verschiedener Nationalitäten, die ein ebenso multikulturell geprägtes Publikum bedienen. Sie alle eint der Spaß an aktueller Mode.“ Attila Zincirkiran, Chef von 15 VodafoneShops mit Hauptsitz in Hamm, gehört zu den Geschäftsleuten, die ganz bewusst auf „Diversity Management“, also Wertschätzung von Vielfalt in der Belegschaft, setzen. Zum einen erlebt er immer wieder, dass junge Leute (mit oder ohne Zuwanderungsgeschichte), denen höhere Schulabschlüsse Schwierigkeiten bereiten, in seinem Unternehmen „wirklich erfolgreich sind“. Zincirkiran ist es nach eigenen Worten „wichtig, das Selbstwertgefühl der Jugendlichen zu stärken und ihnen Perspektiven zu bieten“. Zum anderen komme es auch zu einer „Win-win-Situation“. Der aus Portugal, Russland, Kasachstan oder der Türkei stammende Jugendliche könne mit der entsprechenden Herkunftssprache am besten die Gespräche mit Kunden führen, die aus seinem Heimatland kommen. Gleichwohl, betont der Geschäftsmann, „steht die deutsche Sprache noch immer an erster Stelle“. Das gilt auch für die Autolackiererei Özer in Lünen-Brambauer. Italiener, Albaner, Marokkaner, Türken, Polen und Deutsche gehö- BLICKPUNKT MIGRANTEN IN DER WIRTSCHAFT Die unterschiedliche Herkunft bereichere das Leben im Betrieb. Sollte gerade bei den Jugendlichen Nachholbedarf in puncto Sprache oder Fachwissen auftauchen, „bieten wir Unterstützung an“. Multifunktionale Rolle der Migranten ren hier zum 18-köpfigen Team. Bei der Auswahl seiner Mitarbeiter ist für Firmenchef Erkan Özer ausschlaggebend, ob der Kollege seine Arbeit sorgfältig, gut und ernsthaft erfüllt. „Wir wollen schließlich den Kunden zufrieden stellen.“ Die kulturelle Vielfalt als Chance erkennen und nutzen – das erweiste sich immer deutlicher als ein Trend im Wirtschaftsleben, so Kenan Küçük, Vorsitzender des VSM. Migranten sind ein echter Gewinn, betont er. Von solchen Erfahrungen kann auch Baris Acikgöz, Geschäftsführer der Mengeder Fenster und Glasbau GmbH in Dortmund, berichten. Rund ein halbes Dutzend Nationen sind in seinem Unternehmen versammelt. Den Betrieb im Dortmunder Westen hatte der Vater Anfang der 80er-Jahre von einer alteingesessenen Glasbaufirma übernommen. Was damals noch eher selten geschah, „ist heute viel häufiger zu beobachten“, erläutert der VSM-Vorsitzende Kenan Küçük: Migranten steigen in Traditionsfirmen ein, in denen sich kein Nachfolger finden lässt, und sichern sowohl Fortbestand als auch Arbeitsplätze. „Das zeigt, welchen hohen Stellenwert Migrantenbetriebe vor dem Hintergrund des demografischen Wandels haben.“ Viele einheimische Firmen gehen aber noch einen anderen Weg, um Migranten in das Unternehmen einzubinden. Sie entscheiden sich bei der Besetzung freier Stellen ganz bewusst für Zuwanderer, weil kulturelle Vielfalt Bestandteil ihres Personalmanagements ist. „Solche Mitarbeiter sind Experten für ihr Herkunftsland. Will ein Unternehmen sich neue Märkte erschließen, ist das Wissen dieser Beschäftigten sehr wertvoll. Sie kennen die Mentalität, Traditionen und Emotionen“, betont Küçük. Das Schwerter Unternehmen Diagramm Halbach, das 2014 den Interkulturellen Wirtschaftspreis erhielt, den das Multikulturelle Forum jährlich gemeinsam mit der IHK, der Handwerkskammer, den Wirtschaftsförderungen aus Dortmund, Hamm und dem > Die Migration gehört zum Ruhrgebiet Seit der Industrialisierung haben viele Zuwanderer hier eine neue Heimat gefunden. „Wie kein anderer Raum verfügt das Ruhrgebiet über eine lange Migrationsgeschichte“, so formuliert es der Essener Stadtforscher Dr. Stefan Hochstadt, der früher an der FH Dortmund tätig war und das Buch „Stadtentwicklung mit Stadtmanagement“ herausgegeben hat. Dass Zuwanderer die Geschichte des Ruhrgebiets maßgeblich beeinflusst haben, hebt auch der Regionalverband Ruhr bei der Beschreibung der Route der Industriekultur hervor. Eine Fülle an Quellen im Westfälischen Wirtschaftsarchiv zeugen von den Wanderungsbewegungen in ein Gebiet, in dem 1840 250.000 Menschen siedelten – und in dem heu- te über fünf Millionen Einwohner mit ganz unterschiedlicher Herkunft leben. Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kamen zunächst Arbeiter aus den preußischen Ostprinzen und dem heutigen Polen ins Kohlerevier. Zudem lockten Zechen und Eisenhütten Menschen aus dem damaligen Österreich-Ungarn und Russland an. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchten Vertriebene aus dem Osten und Flüchtlinge der damaligen DDR Zuflucht im Ruhrgebiet. Aufgrund des Arbeitskräftebedarfs in den Folgejahren schloss Deutschland zunächst mit Italien, später mit Spanien, Griechenland, Portugal und Türkei Anwerbe- abkommen ab, die zahlreiche „Gastarbeiter“ insbesondere ins Ruhrgebiet lockte. Seit den 1970er und 1980er Jahren fanden Flüchtlinge, Asylbewerber, Aus- und Übersiedler eine neue Heimat im Ruhrgebiet. Der Fall der Mauer und vor allem auch die EU-Erweiterung verbunden mit der Arbeitnehmer-Freizügigkeit hat die Migration in die heimische Region noch einmal verstärkt. Für die wissenschaftliche Aufarbeitung hat die FH Dortmund sogar den dualen Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit, Schwerpunkt Armut und (Flüchtlings-) Migration“ am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften geschaffen. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 11 > Muttersprache Der Hammer Unternehmer Attila Zincirkiran (3. v. r.) betreibt 15 Vodafone-Shops. Sein Vorteil: Seine Mitarbeiter reden mit den Kunden in ihrer Muttersprache. Foto: Theo Körner 12 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Kreis Unna, der Stadt Dortmund sowie dem VSM vergibt, setzt hier deutliche Akzente. Auslandsaustauschprogramme für Auszubildende gehören bei Diagramm Halbach ebenso zum Standard wie Weiterbildungsangebote, um Mitarbeiter mit anderen Kulturkreisen vertraut zu machen. Man stelle auch ganz bewusst junge Leute mit Migrationshintergrund ein, sagt Personalleiter Detlef Mücke. „Unser Unternehmen hat Geschäftsbeziehungen in 70 Nationen dieser Welt. Da ist es einfach hilfreich, wenn Mitarbeiter sich mit kulturellen Gegebenheiten auskennen.“ Beim Festakt zur Preisverleihung betonte NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider, die Auszeichnung verdeutliche, dass kulturelle Vielfalt ein Erfolgsfaktor sei. Diese Pluralität entspricht „unserem humanistischem Gesellschaftsbild“, erklärt Joan Hendrik Rüschkamp, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses mit 200 Beschäftigten aus 20 Herkunftsländern. Diese Vielfalt – bei den Kunden und am Arbeitsplatz – wolle man auch weiter fördern, wie es gerade der Standort im Dortmunder Norden belege. Das Engagement hat dem Unternehmen bereits zwei Preise eingebracht, 2008 belegte Rüschkamp im von der Bundesregierung ausgelobten Wettbewerb „Kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz“ den zweiten Platz in der Kategorie der kleinen und mittleren Unternehmen (50 bis 100 Beschäftigte). Im Jahr davor gehörte das Autohaus zu den Siegern des Interkulturellen Wirtschaftspreises im heimi- schen Kammerbezirk. Nach wie vor setzt das Unternehmen die Sprachenvielfalt gezielt ein, um Kunden anzusprechen. Gleichzeitig stellt das Unternehmen auch junge Leute ein, die eventuell Defizite in der deutschen Sprache haben, „aber Begeisterung für den Beruf mitbringen“, erläutert Rüschkamp. Der Pflegedienst Pro Sanitate aus Hamm hat die Fairness und den respektvollen Umgang miteinander in seinem Unternehmensleitbild verankert und bringt damit zum Ausdruck, „dass sich alle Mitarbeiter, unabhängig ihrer Herkunft, gegenseitig achten“, betont die Pflegedienstleiterin Marita Miks. Das gelte natürlich auch für den Dienst am Patienten. Dass sieben Nationalitäten für die pflegebedürftigen Menschen im Einsatz sind, habe im Alltag große Vorteile, betont Miks. Insbesondere bei der Körperpflege und der Hygiene seien die Menschen durch ihre kulturelle Herkunft geprägt. Wenn Mitarbeiter diese Gegebenheiten kennen, „ist das für den Umgang mit den Patienten von großem Nutzen“. Im Betrieb von anderen Kulturen lernen Beschäftigt nun eine Firma Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kulturkreisen, kann die Vielfalt auch zur Herausforderung werden, da es vielleicht schon bei der sprachlichen Verständigung hapert. Möglicherweise stoßen recht verschiedene Vorstellungen, Erwartungen und Haltungen aufeinander, die kulturell geprägt sind. Evangelia Avrami leitet ein Dienstleistungsunternehmen, das Firmen in solchen Situationen Hilfestellung an- BLICKPUNKT MIGRANTEN IN DER WIRTSCHAFT bietet. In den interkulturellen Schulungen von Avrami Business Communication gehören Umgangsformen, Verhaltensweisen, ungeschriebene Regeln im Miteinander zu den maßgeblichen Themen. Die Trainings selbst erlebten eine wachsende Nachfrage, sagt die gebürtige Griechin. Wenn sich nämlich Missverständnisse häuften, könne dies die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und damit den Erfolg der Firma schmälern. Dass der Bedarf an interkultureller Bildung in Unternehmen steigt, entspricht auch den Erfahrungen des Multikulturellen Forums mit Standorten in Lünen, Hamm und Bergkamen. Zu den Themen der Kurse gehören Rituale und Sitten in verschiedenen Ländern, religiöse Prägungen oder das Verständnis im Umgang mit der Zeit. Dass Kursen mit solchen Inhalten ein hoher Stellenwert beizumessen ist, unterstreicht Dr. Paul Harten, Geschäftsführer der Limo Lissotschenko Mikrooptik GmbH, Spezialist für Laserstrahlformung mit Optiken. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dortmund beschäftigt 215 Mitarbeiter aus 15 Nationen. Entsprechende Schulungen sind nach seinen Worten für das alltägliche Miteinander eine Bereicherung. Insbesondere mit den jungen Beschäftigten hat der Betrieb diese Form von Workshops veranstaltet und die Treffen vor allem auf den russischen Kulturkreis und die Unterschiede im Kommunikationsstil zu Deutschland fokussiert. Zudem werden Führungskräfte mit Migrationshintergrund multikulturell geschult. Um mögliche Sprachbarrieren abzubauen, bietet die Firma spezielle Deutsch- und Russischkurse an. Wichtig sei es, betont der Geschäftsführer, generell bei Auslandsgeschäften möglichst vielseitig über Land und Leute informiert zu sein. Ohne diese Vorkenntnisse sei erfolgreiches Auftreten auf Auslandsmärkten kaum realisierbar. Die Unterschiede schwinden Je vielfältiger die Belegschaften aufgestellt sind, desto mehr schwinden die Unterschiede zwischen alteingesessen Firmen und Migranten-Unternehmen. Diese Entwicklung beobachten Fachleute wie Martin Löckmann von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hamm und Hubert Nagusch vom NordstadtBüro der Dortmunder Wirtschaftsförderung. Im Geschäftsalltag frage kaum noch jemand danach, welcher Nationalität der Firmenchef angehöre, sagen beide Fachleute. Die Firmen werden mit Blick auf das erforderliche Fachkräftepotenzial vor allem auf die Qualifikation schauen, die Herkunft verliere nach und nach an Bedeutung, ergänzt Michael Dannebom, Wirtschaftsförderer für den Kreis Unna. „Ob der jeweilige Zuwanderer als Flüchtling nach Deutschland gelangt, in zweiter oder dritter Generation hier lebt oder aus den GUSStaaten stammt, beeinflusst aufgrund der Aufenthalts- und Arbeitsbestimmungen und der Sprachkenntnisse sicherlich seinen Weg. Doch entscheidend für den Arbeitsmarkt ist die passende Qualifikation. Als Unternehmer braucht es dann noch die richtige Idee, gepaart mit dem nötigen Engagement“, erläutert Küçük. Weiterbildung Zahlreiche Mitarbeiter des Autohauses Rüschkamp nahmen an einer Schulung teil, die das Multikulturelle Forum Foto: PR organisierte. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 13 INTERVIEW „Technologievorsprung halten“ Im Interview sprich DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer über Innovationshemmnisse für kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland. »Wir stehen im internationalen Umfeld vergleichsweise gut da. Mit Sorge sehe ich jedoch, dass wir hier in den letzten Jahrzehnten zwar nicht schlechter, aber viele andere besser geworden sind.« 14 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Innovationen gelten als Wachstumstreiber einer Wirtschaft. Wie beurteilen Sie die staatliche Förderung von Forschung und Entwicklung in Deutschland? Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren wichtige Schwerpunkte gesetzt – trotz Haushaltskonsolidierung. Geld allein ist aber nicht alles. Der Ansatz „Hightech-Strategie“, also die Einbettung einzelner Forschungsgebiete in eine Gesamtstrategie, war ein guter Schritt, aber natürlich gibt es hier und da noch Luft nach oben: Der DIHK fordert aber vor allen Dingen, dass die Forschungsmittel dort eingesetzt werden, wo sie die größte Innovationskraft für Unternehmen entfalten und damit die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Das ist leider nicht immer der Fall. Auch ist beispielsweise gerade für Mittelständler der Zugang zu Erkenntnissen aus der öffentlichen Forschung noch vielfach ein echtes Problem. Welche Innovationshemmnisse erkennen Sie besonders für kleine und mittlere Unternehmen? Das Steuerrecht, der Fachkräftemangel und bürokratische Belastungen sind für die Unternehmen besondere Innovationshemmnisse. So würde eine grundsätzliche Vereinfachung des Steuerrechts nicht nur Arbeitsabläufe und Prozesse verschlanken, sondern eben auch Kosten senken. Der Verzicht auf gewerbesteuerliche Hinzurechnungen – zum Beispiel bei Lizenzen – die Entschärfung der Zinsschranke und die Verbesserung der Verlustvortragsmöglichkeit würden Entlastungen auf der Finanzierungsseite schaffen und den Spielraum für Innovationen erweitern. Vor dem Hintergrund kürzerer Innovations- und Investitionszyklen wäre zudem die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung hilfreich. Auch der Fachkräftemangel bleibt bei den Unternehmen ein hohes geschäftliches Risiko. Sie haben große Schwierigkeiten, insbesondere Forscher, Ingenieure und Techniker zu finden. Nicht nur akademisches Personal ist knapp, sondern die gesamte Breite der beruflich Qualifizierten im technischen Bereich. Gerade kleine und mittlere Unternehmen befinden sich bei der Fachkräftesicherung im Wettbewerb mit den Großunternehmen, die sich vielfach leichter als attraktive Arbeitsgeber präsentieren können. Deutschland gehört bisher zu den innovativsten Regionen weltweit. Wie beurteilen Sie die globale Innovationsdynamik vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Wettbewerbs? Wir stehen im internationalen Umfeld vergleichsweise gut da. Mit Sorge sehe ich jedoch, dass wir hier in den letzten Jahrzehnten zwar nicht schlechter, aber viele andere besser geworden sind. Der Erhalt der Technologieführerschaft wird immer aufwendiger. So schickt sich zum Beispiel China derzeit an, genau jene Branchen strategisch auszubauen, die den Kern unserer Innovationsbasis und Exportwirtschaft darstellen. Hier müssen wir aufpassen, dass wir unseren Technologievorsprung halten können. Zudem sollte uns die Tatsache eine deutliche Warnung sein, dass schnell wachsende und international agierende Unternehmen in neuen Technologiefeldern, wie IT und Biotechnologie, nur sehr selten aus Deutschland kommen. Ein wichtiger Grund hierfür ist das Fehlen von Wagniskapital. Hier sollte die Politik deutlich aktiver werden und den Ankündigungen im Koalitionsvertrag, ein Venture-Capital-Gesetz zu verabschieden, das die Rahmenbedingungen hierzulande verbessert, endlich Taten folgen lassen. Wie kann Deutschland in diesem Umfeld seine Standortvorteile nutzen und ausbauen? Unser großes Plus sind gut ausgebildete Fachkräfte und der Mittelstand. Allerdings sehe ich bei beiden Themen unsere Vorteile schwinden. Bei den Fachkräften gilt es, mehr Interesse bei den jungen Leuten u. a. für MINT-Berufe zu wecken sowie die Integration von Zuwanderern in Arbeitsmarkt und Gesellschaft bewusst anzugehen. Als IHK-Organisation kommt uns hierbei eine besondere Rolle zu. So leisten die IHKs ihren Beitrag zur Integration insbesondere durch die Einrichtung und Unterstützung von Welcome Centern als zentrale Anlaufstelle für Zugewanderte. Thema Mittelstand: Deutschland hat einen einzigartigen Mix aus großen, international agierenden Konzernen, vielen kleinen Unternehmen vor Ort und einen breiten, familiengeführten Mittelstand, der international seinesgleichen sucht. Die besondere Wirtschaftsstruktur gilt es zu bewahren und auszubauen, zum Beispiel durch eine mittelstandsfreundliche Gestaltung der Erbschaftsteuer. Eric Schweitzer studierte Betriebswirtschaftslehre an der FU Berlin. 1990 folgte die Promotion zum Dr. rer. pol., bis 1993 war er Mitglied der Geschäftsleitung der Alba AG, seit 1993 Mitglied des Vorstands der Führungsgesellschaft der Alba Group, ab 2011 Vorstandsvorsitzender, 2003 bis 2006 Stellvertretender Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft, 1999 bis 2003 Vizepräsident der Europäischen Föderation der Entsorgungswirtschaft, seit Juni 2004 Präsident der IHK zu Berlin. Seit März 2013 ist er Präsident des DIHK. Foto: DIHK e.V. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 15 Feuerverzinkt Seit 85 Jahren taucht die Verzinkerei Dortmund Stahlteile in flüssiges Zink und schützt sie so dauerhaft gegen Korrosion. Spezialisten für das Verzinken von Rohrleitungen in dritter und vierter Generation: Marc Peter Kaufmann (l.) und sein Vater Jürgen Kaufmann leiten die einzige Verzinkerei im IHK-Bezirk. 16 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 WIRTSCHAFT REGIONAL VON ROLAND KENTRUP FOTOS: ROLAND KENTRUP UND VERZINKEREI DORTMUND I n Dortmund verzinkte Bauteile sind fast überall auf der Welt zu finden: Ob Rohre für eine Nickelmine in Sibirien, Kranschienen für den Tagebau in Australien oder Anker- und Zugstangensysteme für einen Offshorehafen in Brasilien, ihren schützenden Überzug haben sie alle in der Verzinkerei Dortmund erhalten. Aber auch Bauteile an deutschen Brücken oder Laternenmaste werden in dem Familienbetrieb in DortmundKörne veredelt. Bundesweit liefern Kunden ihre Produkte aus Stahl und Eisen per Lkw zur Verzinkung auf das rund 4.600 Quadratmeter große Betriebsgelände an der Hannöverschen Straße an. Zu ihnen zählen große Kraftwerksbauer wie RWE und Steag, Rohrproduzenten aus dem Mittelstand, Schlosser, Metallund Stahlbauer sowie Privatpersonen. Rohrhändler aus ganz Deutschland schicken ihre Ware zum Veredeln nach Dortmund und danach feuerverzinkt weiter per Spedition und mit eigenen Lkw direkt auf die Baustelle oder ins Ausland. Für den deutschen Bergbau verzinkt das Unternehmen nach wie vor Konstruktionen für die Wasserhaltung. Dieses Geschäftsfeld wird wohl auch nach dem endgültigen Aus aller Zechen bestehen bleiben, da die Wasserhaltung nicht nur im Ruhrgebiet dauerhaft betrieben werden muss. „Wir sind heute ein qualitätsorientierter Dienstleister für Korrosionsschutz und bieten alle Aktivitäten rund um die Feuerverzinkung von Stahlteilen. Dazu gehört auch die Beratung im Bereich feuerverzinkungsgerechtes Konstruieren und bei der Vorbereitung des Materials“, erklärt Marc Peter Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter der Verzinkerei Dortmund Kaufmann GmbH & Co. KG. Das Traditionsunternehmen mit 32 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 2,8 Millionen Euro ist die einzige Verzinkerei im IHK-Bezirk. „Das Spannende ist die Vielfalt der Produkte, die wir verzinken: von der Hochdruckleitung für den Bergbau über Balkonund Treppengeländer bis zum Anker für die Segeljacht auf dem Möhnesee“, erklärt der 42-jährige Industriekaufmann und DiplomBetriebwirt. Aber auch Privatleute kommen gelegentlich mit ihren Schmuckstückchen wie einem kunstvollen Gartenstuhl oder einem eleganten Torgitter zum Verzinken vorbei. „Im Kerngeschäft sind wir mit unserer Anlagentechnik seit Jahrzehnten auf das Verzinken von Rohrleitungen jeglicher Art spezialisiert.“ So veredelt der Betrieb Rohrleitungen, die entlang der Emscher verlegt werden, genauso wie Rohre mit Flanschverbindungen für den Untertagebergbau oder Hydraulikhochdruckleitungen mit Kupplungen. Die Rohrlänge liegt zwischen fünf und sechs Metern. Bei einer Wandstärke von 14 Millimetern kann ein einziges Rohr über 1,5 Tonnen wiegen. Wertvolles Industriemetall Die Maße des Verzinkungskessels mit einer Länge von 6,5 Metern, einer Breite von 1,1 Metern und einer Tiefe von 1,5 Metern ermöglichen eine Verzinkung von Bauteilen bis zu neun Metern Länge. Bei größeren Konstruktionen arbeitet der Dortmunder Betrieb mit Großverzinkereien zusammen. „So können wir dem Kunden den kompletten Bereich der Feuerverzinkung anbieten“, so Kaufmann. Pro Monat werden im Betrieb 500 bis 600 Tonnen Stahl verzinkt und dabei rund 25 Tonnen Zink verbraucht. Das wertvolle Industriemetall wird auf dem Weltmarkt zur Zeit mit einem Preis von über 2.000 Euro pro Tonne hoch gehandelt. Seit Jahrzehnten werden auch die Anker- und Zugstangensysteme des Nachbarbetriebs Anker-Schroeder von der Verzinkerei Dortmund bearbeitet. Ein großer verzinkter Schäkel von Anker-Schroeder ziert als Hingucker und gemeinsame Spende den Kreisverkehr an der Hannöverschen Straße in unmittelbarer Nähe zum Betriebsgelände in Körne. Hier begann vor 85 Jahren die Geschichte des Familienbetriebs. Martin Kaufmann, der Urgroßvater des heutigen Inhabers, erwarb 1930 gemeinsam mit Hermann Meier, Urgroßonkel von Marc Peter Kaufmann, die Dortmunder Verzinkerei GmbH. Zunächst firmierte der Betrieb unter Maschinenfabrik Herm. Meier & Co. KG Abteilung II Verzinkerei. Arno Kaufmann, Sohn von Martin Kaufmann, übernahm die Betriebsleitung. Zehn Jahre später löste sich die Verzinkerei von der Maschinenfabrik und wurde ein eigenständiges Unternehmen. 1948 wurde Arno Kaufmann Komplementär des Unternehmens und der Firmenname geändert in Verzinkerei Dortmund Kaufmann KG. Der Betrieb heizte seinen Verzinkungsofen bis Anfang der 1950er-Jahre noch mit Koks, der in Waggonladungen auf das Firmengelände mit Gleisanschluss angeliefert wurde. Rohre für den Bergbau 1967 trat mit Jürgen Kaufmann, Sohn von Arno Kaufmann, die dritte Generation der Familie in das Unternehmen ein. In den 1970erJahren wurde das Verzinnen und Verbleien von Kleinteilen eingestellt, die Firma kon- Meilensteine 1930 Martin Kaufmann und Hermann Meier erwerben die Dortmunder Verzinkerei GmbH. 1948 Arno Kaufmann, Sohn von Martin Kaufmann, wird Komplementär des Unternehmens und der Firmenname geändert in Verzinkerei Dortmund Kaufmann KG. 1967 Mit Jürgen Kaufmann, Sohn von Arno Kaufmann, tritt die dritte Generation der Familie in das Unternehmen ein. 1978 Nach Umgründung wird der neue Name Verzinkerei Dortmund Kaufmann GmbH & Co. KG in das Handelsregister eingetragen. 1987 Die Verzinkerei errichtet eine technisch aufwendige Einhausungs- und Filteranlage. 2000 Mit Marc Peter Kaufmann, Sohn von Jürgen Kaufmann, kommt die vierte Generation in den Familienbetrieb. 2007 Marc Peter Kaufmann leitet als Geschäftsführer das Unternehmen. 2008 Jürgen Kaufmann überträgt die Gesellschafteranteile auf seine Söhne Marc Peter und Martin Kaufmann. 2009 Der Betrieb wird nach der DASt – Richtlinie 022 für das Verzinken von tragenden Stahlbauteilen zertifiziert. 2015 Zertifizierung nach der Normenreihe EN 1090. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 17 WIRTSCHAFT REGIONAL 1 »Im Kerngeschäft sind wir seit Jahrzehnten auf das Verzinken von Rohrleitungen jeglicher Art spezialisiert.« Marc Peter Kaufmann 2 zentrierte sich auf ihre Kernkompetenz, das Feuerverzinken von Stahlteilen im Tauchverfahren. „Rund drei Viertel des Durchsatzes machten wir damals mit dem Bergbau“, berichtet der 75-jährige Unternehmer, der heute noch als Geschäftsführer tätig ist. „Wir hatten uns spezialisiert auf die Verzinkung von Rohren und waren auf diesem Sektor führend.“ Der Betrieb nutzte seine Kapazitäten voll aus und arbeitete Tag und Nacht im Dreischichtbetrieb. 1978 wurde nach einer Umgründung der neue Name Verzinkerei Dortmund Kaufmann GmbH & Co. KG in das Handelsregister eingetragen. Mit dem Emissionsschutzgesetz für Kesselanlagen musste der Betrieb ab den 1980erJahren immer strengere Auflagen zum Schutz der Umwelt erfüllen. 1987 errichtete die Verzinkerei eine technisch aufwendige Einhausungs- und Filteranlage, um die Emissionen zu erfassen sowie Mitarbeiter und Umwelt besser vor Belastungen durch die Produktion zu schützen. Durch die von Jürgen Kaufmann selbst konstruierte Anlage werden die Beim Verzinken werden Bauteile aus Stahl in geschmolzenes Zink eingetaucht, im Kessel auf 450 Grad aufgeheizt und mit einer Zinkschicht überzogen. 18 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 bei der Verzinkung entstehenden Stäube aufgefangen und in speziellen Schlauchfiltern gefiltert. Als genehmigungspflichtige Anlage muss die Verzinkerei regelmäßig Emissionsmessungen vornehmen und die Einhaltung aller Grenzwerte an die Bezirksregierung berichten. „Um Vollauslastung sicherzustellen, mussten wir uns seit jeher neue Produkte am Markt suchen“, sagt Jürgen Kaufmann. Fündig wurde er in den 1980er-Jahren unter anderem beim Schiffsbau. So konnte er die Thyssen Nordseewerke, eine große Werft aus Emden, als neuen Kunden gewinnen. Der Unternehmer richtete einen Pendeldienst Emden–Dortmund ein. Jeden Abend brachte ein Spediteur schwarze Schiffsteile nach Dortmund, die im Betrieb über Nacht verzinkt wurden und am nächsten Morgen silbrig glänzend zurück nach Emden gingen. Dauerhafter Korrosionsschutz Mit Marc Peter Kaufmann kam 2000 die vierte Generation in den Familienbetrieb, den er seit 2007 als Geschäftsführer leitet. 2008 übergab Jürgen Kaufmann seine Gesellschafteranteile an seine beiden Söhne Marc Peter und Martin Kaufmann, der nicht im Unternehmen aktiv ist. Die Verzinkerei Dortmund arbeitet gemäß der gültigen Europäischen Norm DIN EN ISO 1461. Durch die Norm „Durch Feuerverzinken auf Stahl aufgebrachte Zinküberzüge (Stückverzinken)“ ist der Betrieb an hohe Qualitätsmaßstäbe und festgelegte Parameter gebunden. „Damit garantieren wir einen dauerhaften Korrosionsschutz und eine lange Lebensdauer unserer Produkte“, sagt Marc Peter Kaufmann. Einen Ausbildungsberuf Verzinker gibt es nicht. Im Betrieb arbeiten unter anderem Schlosser, Kfz-Mechaniker und Maler, die das Unternehmen selbst technisch weiter qualifiziert und eingearbeitet hat. Zudem betreibt die Verzinkerei einen eigenen Fuhrpark, um 85 Jahre Verzinkerei 1 Martin Kaufmann (l.), der Urgroßvater der heutigen Inhaber, erwarb 1930 gemeinsam mit Hermann Meier (Urgroßonkel) 1930 die Dortmunder Verzinkerei GmbH. 2 Arno Kaufmann (2. Generation) wurde 1948 Komplementär der Verzinkerei Dortmund Kaufmann KG. 3 bei Lieferterminen sehr flexibel zu sein. LkwFahrer holen auf Wunsch das Material beim Kunden ab und liefern es nach der Bearbeitung termingerecht zum Bestimmungsort. Aus Überzeugung arbeitet der Familienbetrieb nur mit fest angestelltem Personal. Viele der 32 Mitarbeiter sind langjährig beschäftigt. Ein Mix aus jungen und älteren Mitarbeitern zeichnet die Belegschaft aus. So wird langjährig erworbenes Erfahrungswissen im Betrieb weitergegeben. „Es gibt einige Familien, aus denen erst die Väter bei uns gearbeitet haben und jetzt die Söhne bei uns sind“, sagt Jürgen Kaufmann. „Der Wettbewerb ist heute viel engmaschiger geworden. Bundesweit sind Verzinkungskapazitäten aufgebaut worden, die heutzutage viel zu hoch sind. Die meisten Verzinkereien können nur noch eine Schicht auslasten“, berichtet Marc Peter Kaufmann, der Mitglied im Vorstand des Industrieverbands Feuerverzinken ist, dem der Betrieb seit fast 50 Jahren angehört. „Wir sind eine der wenigen Verzinkereien in Deutschland, die noch kontinuierlich in zwei Schichten arbeitet.“ Besonderes 4 Augenmerk legt der Inhaber, der sich auch im Beirat des Unternehmensverbands Östliches Ruhrgebiet engagiert, auf die Qualität des Verzinkens und die Reinheit der Oberflächen. „Wir verzinken heute kleinere Tonagen und Stückzahlen, erreichen dafür aber eine bessere Qualität als früher.“ Die Qualitätskontrolle nimmt häufig mehr Zeit in Anspruch als die Verzinkung selbst. Da die Massenprodukte nicht mehr auf dem Markt und die Margen entsprechend geschrumpft sind, hat Marc Peter Kaufmann den Betrieb auf die veränderten Bedingungen eingestellt: „Wir müssen uns den Marktgegebenheiten kontinuierlich anpassen. Dazu gehört, die alten Kunden zu pflegen und sich gleichzeitig neue Produkte und Anbieter am Markt zu suchen. Das Ohr muss immer am Markt bleiben.“ So sind Hydraulikhochdruckleitungen für Zechen oder Sprinkleranlagen für Tiefgaragen und Hochbauten Beispiele für neue Produktgruppen, die ihre Veredelung in der Verzinkerei Dortmund erfahren haben und den Bestand des Familienunternehmens sichern. Michael Krummrei bereitet ein verzinktes Rohrstück für den Transport vor. 3 Seit den 1930er-Jahren verzinkt der Familienbetrieb Rohre aller Art. Bis Anfang der 1950er-Jahre wurde der Verzinkungsofen noch mit Koks beheizt. 4 1987 errichtete die Verzinkerei eine technisch aufwendige Einhausungs- und Filteranlage, um die Emissionen zu erfassen und die Stäube zu filtern. Feuerverzinken bei 450 Grad: Das Zink darf nie erkalten › Feuerverzinken ist ein Verfahren, um Stahl oder Eisen dauerhaft vor Korrosion bzw. Rost zu schützen. Es werden Schutzzeiten von mehreren Jahrzehnten erreicht. Dazu wird das Grundmaterial erst gereinigt, um eine metallisch reine Oberfläche zu bekommen. Danach werden die Bauteile aus Stahl in geschmolzenes Zink eingetaucht, im Kessel entsprechend aufgeheizt und mit einer Zinkschicht überzogen. Das feuerflüssige Metall ist bei diesem Prozess rund 450 Grad Celsius heiß. Das Zink darf nie erkalten und muss rund um die Uhr flüssig gehalten werden, egal ob verzinkt wird oder nicht. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 19 Kompakt IHK-Steuerberater-Sprechtag Für Gründer und Jungunternehmer Über den Wolken Wie im echten Cockpit können sich Flugschüler und Piloten im neuen Flugsimulator der Chartergesellschaft Star Wings am Dortmund Airport fühlen. Im „Cessna Citation CJ3 Full Flight Simulator (Level D)“ sammeln sie wertvolle Erfahrungen für den Flugverkehr. In Montreal hergestellt, ist er die modernste Ausführung eines Flug-Trainingsgeräts. Nach einer Test- und Zulassungsphase wird er im Juli in den kommerziellen Betrieb gehen. Foto: SIG-Aviation Counsulting Zwei Hülpert-Betriebe ausgezeichnet Dortmunder Autohäuser in Hörde und Dorstfeld sind führend bei „Qualität im Service“. V olkswagen hat den Autohäusern Hülpert an der Planetenfeldstraße in Dorstfeld und Hülpert am Phoenix-See in Hörde für ihre hervorragende Servicequalität eine Auszeichnung verliehen. Ausschlaggebend waren die Ergebnisse interner Analysen sowie als besonderes bedeutendes Kriterium die Einschätzung der Kunden. „Diese Auszeichnung, die wir schon zum zweiten Mal erhalten, gebührt dem gesamten Team und sie zeigt, dass sich unsere intensive Arbeit rund um die Zufriedenheit unserer Kunden auszahlt“, freut Necmettin Yildiz, Serviceleiter bei Hülpert in Dorstfeld. Frank Baszynski, Serviceleiter der Niederlassung am PhoenixSee, ergänzt: „Für uns ist der Preis Bestätigung und Motivation zugleich, 20 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 uns kontinuierlich noch weiter zu verbessern.“ Volkswagen zeichnet mit dieser Anerkennung Autohäuser aus, die im Verlauf eines Jahres sehr gute Arbeitsqualität und eine hochwertige Betreuung der Kunden sicherstellen konnten. Rund 300 Millionen Euro Umsatz Aktuell beschäftigt Hülpert rund 600 Mitarbeiter an dreizehn Betriebsstätten in Dortmund, Unna, Soest, Kamen und Recklinghausen. Mit jährlich etwa 11.500 verkauften Fahrzeugen und einem Umsatz von rund 300 Millionen Euro ist die Hülpert Unternehmens Gruppe der größte automobile Anbieter für Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeuge, Skoda, Audi und Porsche im östlichen Ruhrgebiet. Bereits vor dem Start in eine Selbstständigkeit oder nach der Gründung sollten sich Existenzgründer mit dem Bereich Steuern befassen. Um erste Einblicke in das komplexe Thema zu bekommen, bietet die IHK zu Dortmund in Zusammenarbeit mit der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe Sprechtage als Einstiegsberatung an. In einem vertraulichen Einzelberatungsgespräch bis zu einer halben Stunde können steuerliche Fragen mit einem Steuerberater besprochen werden. Das kostenfreie und unverbindliche Angebot richtet sich an Existenzgründer, Jungunternehmer und potenzielle Nachfolger, die bislang noch nicht steuerlich beraten wurden. Eine Anmeldung ist erforderlich bei: Veronika Temmann, Tel. 02381 92141-12, v.temmann@ dortmund.ihk.de. Termine: 10. Juni und 18. November Zweigstelle Hamm der IHK zu Dortmund, 2. September und 28.Oktober, Dortmund. Jetzt bewerben Ausbildungspreis der Wirtschaft „Wir suchen die Besten“, unter diesem Motto steht auch 2015 wieder der Ausbildungspreis der Dortmunder Wirtschaft. Engagierte Unternehmen werden für ihre Leistungen geehrt, jugendlichem Nachwuchs mit einer fundierten Ausbildung einen chancenreichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Bewerbungen können mit geringem Zeitaufwand vom 1. Juni bis zum 19. Juni 2015 mittels Fragebogen unter www.ausbildungspreis-dortmund. de eingereicht werden. Der Ausbildungspreis der Dortmunder Wirtschaft wird von den Verbänden „Die Familienunternehmen – ASU“, „Die jungen Unternehmen – BJU“, den Unternehmerverbänden für Dortmund und Umgebung sowie vom Einzelhandelsverband WestfalenMünsterland vergeben. Unterstützer sind die Agentur für Arbeit Dortmund, IHK, HWK und die Signal Iduna Gruppe. WIRTSCHAFT REGIONAL Sicherheit per Video Die Moog Pieper GmbH, Schwerte, beschreitet mit der Integration digitaler Videoüberwachungslösungen in das Portfolio neue Wege in der Unternehmensausrichtung. E in wichtiger Schritt wurde jetzt mit der Anstellung der beiden ITSecurity-Experten Andreas Fieberg und Marcel Hamp getan. Andreas Fieberg blickt auf eine erfolgreiche Laufbahn im Video-Security-Business zurück. Als Gebietsleiter Süd/A/CH und Director Marketing unterstützt der 40-Jährige künftig die strategische Neuausrichtung des Unternehmens in dem Video-Security- sowie IT-Systemhaus-Channel und ist in diesem Rahmen zuständig für die Kommunikation und das strategische Marketing. Mit Marcel Hamp konnte das Schwerter Unternehmen einen Spezialisten auf dem Gebiet IP-basierter Sicherheitslösungen gewinnen. Bereits seit Oktober 2014 als Sales Engineer, Gebietsleiter Ruhrgebiet, für Moog Pieper tätig, zeichnet Hamp künftig gemeinsam mit Fieberg auch für den Andreas Fieberg und Marcel Hamp Foto: PR Auf- und Ausbau der digitalen Videoüberwachung verantwortlich. Die Verpflichtung der IT-Security-Experten leitete die Umsetzungsphase der strategischen Neuausrichtung in Richtung des stark wachsenden Marktes „digitale Videoüberwachung“ ein. Erste Schritte sind Schulungen des zwölfköpfigen TechnikerTeams auf IP-basierte Security-Lösungen sowie die Ausdehnung der Kommunikation im Security-Channel. In Planung sind zudem die Veranstaltung eigener Hausmessen sowie die Integration eines Webshops. Langeweile, so Fieberg, werde in der nächsten Zeit wohl nicht aufkommen: „Mit unserer im Juli stattfindenden Hausmesse fällt der offizielle Startschuss. Parallel laufen bereits die Vorbereitungen für das neue Produktportfolio, auf das zukünftig über einen eigenen Webshop auf der neuen Website zugegriffen werden kann.“ Moog Pieper GmbH › Die Moog Pieper GmbH entwickelt, konstruiert, fertigt und installiert komplette Video-, Sicherheits- und Bildverarbeitungssysteme für die Industrie sowie individuelle VideoSecurity-Lösungen für den Vertrieb über Fachhandel, Errichter und ITSystemhäuser. Mit Engagement zufrieden Die Mitglieder des Marketing-Clubs (MC) Dortmund e. V. haben turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt. Dr. Michael Peschke wurde zum zweiten Mal in Folge zum Präsidenten gewählt. „Ich freue mich, dass die Mitglieder unsere Leistungen honoriert haben und mit unserem Engagement zufrieden sind“, sagte er. Ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt wurden Jürgen Wallinda-Zilla, Öffentlichkeitsarbeit und Ideenpreis, Kathrin SchickleBerger, Geschäftsführender Vorstand, Elke Niermann, die weiter als Schatzmeisterin tätig bleibt und Gregor Mönnighoff, zuständig für das Club-Programm. Der MC Dortmund ist ein führendes Marketing-Netzwerk in der Region Dortmund. Zu den über 360 Mitgliedern zählen Unternehmer, Geschäftsführer, Marketing- und Vertriebsleiter, Produktmanager, Werbefachleute, Unternehmensberater, PR-Spezialisten und Wissenschaftler. Ästhetisch Wie sich Tänzer auf einen Auftritt vorbereiten und welche ungeheure Köperbeherrschung es für den Tanz auf Zehenspitzen braucht, erlebten Mitglieder des Marketing-Clubs Dortmund beim Ballett Dortmund. Bei Kurzvorträgen und einer Podiumsdiskussion nutzen sie außerdem die Möglichkeit, mit den Verantwortlichen von Ballett und Theater ins Gespräch zu kommen. Foto: Jan Heinze www.mc-dortmund.de Ruhr Wirtschaft Mai 2015 21 WIRTSCHAFT REGIONAL Familienfreundlich Der Wettbewerb „Pluspunkt Familie“ startet in die nächste Runde. M itmachen können alle Unternehmen mit Sitz im Kreis Unna. Flexible Notfallregelungen für die Kinderbetreuung oder kurzfristige Freistellungen im Pflegenotfall sind ebenso willkommen, wie die Förderung von Gesundheitsbewusstsein durch beispielsweise Gesundheitszirkel oder -tage. Die Unternehmen können sich selbst bewerben oder von Mitarbeitern vorgeschlagen werden. Der Bewerbungszeitraum läuft bis zum 15. Juni 2015. Hierzu reicht im ersten Schritt eine Kurzbewerbung, deren Vorlage unter www. kreis-unna.de/Pluspunkt-Familie abrufbar ist. Im zweiten Schritt erhalten die Unternehmen die Gelegenheit, dem Bündnis für Familie bei einem persönlichen Besuch im Unternehmen ihre familienfreundlichen Angebote ausführlich vorzustellen. Eine Jury, bestehend aus Vertretern von HWK Dortmund, IHK zu Dortmund, Evangelischem Kirchenkreis, Wirtschafts- Zahlreiche Institutionen aus Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen den Wettbewerb. Schirmherr ist Landrat Michael Makiolla (Mitte). Foto: Kreis Unna förderung Kreis Unna, DGB, den Geleichstellungsstellen sowie dem Unternehmensverband Westfalen-Mitte, bewertet die eingereichten Bewerbungen. Die Prämierung erfolgt im November 2015 durch den Landrat Michael Makiolla, der den Wettbewerb zum dritten Mal als Schirmherr unter- stützt: „Um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und vor allem auf Dauer zu halten, wird es immer wichtiger, möglichst gute Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu schaffen. Daher freue ich mich sehr, dass das Bündnis für Familie Kreis Unna wieder zu diesem Wettbewerb aufgerufen hat.“ Anschub für Firmen-Kita Sonderthema Juni 2015 Bauen · Erhalten / Gewerbliche Immobilien / BGM – Betriebliches Gesundheitsmanagement Immobilien im Großraum Dortmund Das Preistief im Immobilien-Sektor ist überwunden Investmentmarkt – die Party geht weiter Immobilien bleiben eine der interessantesten Anlageklassen Die Wirtschaftlichkeit der Wärmedämmung Wann sich energetische Sanierungsmaßnahmen wirklich rechnen Firmen, die das redaktionelle Umfeld für ihre Werbung nutzen wollen, bitten wir um Auftragserteilung bis spätestens zum Anzeigenschluss am 29. Mai 2015. Gebr. Lensing GmbH & Co. KG Anzeigenservice Fachzeitschriften, Westenhellweg 86–88, 44137 Dortmund Telefon 0231 9059 6420, Telefax 0231 9059 8605, [email protected] 22 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Wenn Unternehmen sich als attraktive Arbeitgeber positionieren wollen, müssen sie ihren Mitarbeitern etwas bieten. Dabei kommt es nicht nur auf das Gehalt an. Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen eine ebenso wichtige Rolle. Mit der Fortsetzung des Förderprogramms „Betriebliche Kinderbetreuung“ leistet das Bundesfamilienministerium einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung einer familienfreundlichen Arbeitswelt. Das Programm richtet sich an Arbeitgeber aller Unternehmensgrößen. Die Förderung ist als maximal zweijährige Anschubfinanzierung für neue betriebliche KitaGruppen konzipiert, um die Startphase zu erleichtern. Über die Fördermöglichkeiten berät die Servicestelle „Betriebliche Kinderbetreuung“ kostenlos unter Tel. 0800 0000945. Jubiläen 25 Jahre Leonhard Vertriebsgesellschaft mbH GfG-Chef Hans-Jörg Hübner (r.) erklärt NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider die Funktion eines tragbaren Gaswarngeräts. Foto: GfG Arbeitsminister besucht Gesellschaft für Gerätebau Guntram Schneider lobt Geschäftsführer Hans-Jörg Hübner: „Der richtige Mann am richtigen Ort“. D ie grün-weiß-rote NRW-Fahne flatterte vor dem Stammhaus der Gesellschaft für Gerätebau streng im Wind, als der prominente Gast aus der Landeshauptstadt vorfuhr. Getreu der chinesischen Weisheit „Einmal sehen ist besser als 100 Mal hören“ besuchte der Minister für Arbeit, Integration und Soziales NRW, Guntram Schneider, Anfang April das Traditionsunternehmen an der Klönnestraße in Dortmund. Im Mittelpunkt des Treffens mit GfG-Geschäftsführer Hans-Jörg Hübner und im Beisein von Dirk Vohwinkel, dem Leiter der Ausbildungsberatung der IHK zu Dortmund, stand das Thema Fachkräftesicherung. Die GfG in Dortmund, lobte Schneider, habe das Potenzial Zugewanderter längst erkannt und werde ihren Stellenwert auch in Zukunft weiter ausbauen. An die Adresse von GfG-Chef Hans-Jörg Hübner gerichtet, sagte der NRW-Arbeitsminister: „Die wirtschaftlichen Erfolge der Gesellschaft für Gerätebau zeigen, dass Sie der richtige Mann am richtigen Ort sind.“ Hübner bedankte sich für die kleine Laudatio und bekräftigte, es sei ihm seit Jahren ein wichtiges Anliegen, Männer und Frauen mit Migrationshintergrund einzustellen. Das gelte für Auszubildende, für Ältere und sogar für Menschen, die das Rentenalter bereits erreicht hätten. Für das weltweit aktive Netzwerk aus fünf Produktionsstätten und Vertriebsgesellschaften sind Mitarbeiter aus 21 Nationen für die GfG im Einsatz. „Wir profitieren von deren Erfahrungsschatz und wissen genau, was ausländische Märkte von uns erwarten“, erklärt Hübner. Diversity-Gedanken leben Lob für die Personalpolitik der GfG kam auch aus dem Hause der Dortmunder Agentur für Arbeit. „Es geht zunehmend darum, vorurteilsfrei ein breites Bewerberpotenzial in die Personalauswahl einzubeziehen und den Diversity-Gedanken zu leben – so, wie es die GfG praktiziert. Es hat mich gefreut, dass die Personalpolitik der GfG diese Würdigung des Arbeitsministers gefunden hat“, sagte Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung. Am 28.Februar 1990 gründete Norbert Josef Leonhard die Leonhard Vertriebs GmbH in Dortmund. Als erfahrener Experte auf dem Gebiet der Vertriebs- und Handelswirtschaft beschäftigt er sich mit dem Verkauf und dem Export von Industriebdarf, speziell Maschinenersatzteilen und kompletten Maschinerien, vornehmlich nach Polen. Das Unternehmen hat mittlerweile nicht nur Kunden im Mittelstand, sondern auch Großunternehmen, die zu seinen Stammkunden zählen. 25 Jahre Mira Maximilian Vor 25 Jahren, im April 1990, gründeten Anke und Wolfgang Müller die beiden Textileinzelhandelsgeschäfte Mira und Maximilian in der Dortmunder Innenstadt. In den 1990 neu gebauten Propsteiarkaden richteten sie sich als Damenoberbekleidungs- und Herrenausstattergeschäft ein: im Erdgeschoß getrennt und im ersten Obergeschoß verbunden, mit der Idee, Paare einzukleiden. Kurzlebige Modetrends sind nicht ihre Zielsetzung. Sie setzen mit ihrem Sortiment auf Qualität und Nachhaltigkeit und bieten Marken wie van Laack, Eton, Hiltl, Heinz Bauer Manufakt, Luisa Cerano, Perserico, Montecore, Hanro, Zimmerli oder Novila an. Beide sind von Anfang an überzeugte Mitglieder der jetzt seit zehn Jahren bestehenden Dortmunder Qualitätsroute. GfG › Die Gesellschaft für Gerätebau gehört weltweit zu den führenden Unternehmen der Gaswarnbranche. GfG-Spezialgebiet ist die Entwicklung und Produktion von stationären Gaswarnsystemen und tragbaren Gasmessgeräten mit intelligenten Sensoren zum Schutz von Mensch, Umwelt und Industrieanlagen. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 23 WIRTSCHAFT REGIONAL Gewinner: Schüler der Friedensschule Hamm, des Max-Planck-Gymnasiums Dortmund und des Ruhrtal-Gymnasiums Schwerte freuen sich über IHK-Schulpreis Wirtschaftswissen. Fotos: IHK/Stephan Schütze Wirtschaftswissen macht Schüler fit fürs Leben „Junge Menschen wüssten zu wenig über die Wirtschaft“, lautet ein bekanntes Lamento. Die IHK zu Dortmund tut etwas dagegen: Sie vergab zum vierten Mal den IHK-Schulpreis Wirtschaftswissen. »Grundlagenwissen über Wirtschaft ist genauso wichtig wie das ABC und das Einmaleins.« Udo Dolezych 24 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 W ir unterstützen es sehr gerne, wenn die Schulen jungen Menschen Wirtschaftsbildung vermitteln und sie damit besser aufs Leben vorbereiten“, sagte Udo Dolezych, Präsident der IHK zu Dortmund. Rund 300 Gäste waren zur Verleihung des Preises im Dortmunder Signal Iduna Park gekommen. Ausgezeichnet wurden die Friedensschule Hamm, das Max-Planck-Gymnasium Dortmund und das Ruhrtal-Gymnasium Schwerte. Mit zukunftsweisenden und vorbildlichen Projekten haben sie dazu beigetragen, wirtschaftliche Themen und Zusammenhänge in den Schulalltag zu integrieren. „Grundlagenwissen über Wirtschaft ist genauso wichtig wie das ABC und das Einmaleins“, sagte Dolezych. Dass sehr vielen Jugendlichen ein grundlegendes Marktverständnis fehlt, zeigen die Studien und Umfragen zu diesem Thema, zum Beispiel die „Jugendstudie 2012 – Wirtschaftsverständnis und Finanzkultur“. Danach können 40 Prozent der Jugendlichen mit dem Begriff „So- ziale Marktwirtschaft“ nichts anfangen; 35 Prozent können das Prinzip von Angebot und Nachfrage nicht erklären. Das nicht vorhandene Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge könne auch Schaden anrichten, sagte Dolezych. So führe der falsche Handyvertrag schnell in die Taschengeldpleite – oder der erste Mietvertrag für die eigene Wohnung und der damit verbundene Möbelkauf können zur Schuldenfalle werden. Wirtschaftswissen gehörte daher frühzeitig in die Schule, forderte der IHK-Präsident. Die IHK stehe als Partner bereit, indem sie mit Unternehmern in die Schulen gehe, Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen organisiere und Berufsinformationen sowie Unterrichtshilfen zu wirtschaftlichen Grundfragen ermögliche. Auch das Projekt „Schulticker“ der Ruhr Nachrichten wird von der IHK unterstützt. Ehrengast der diesjährigen Preisverleihung war der Mittelfeldstratege von Borussia Dortmund, Sebastian Kehl. Er gratulierte den drei Schulen herzlich. 1. Der erste Platz und 3.000 Euro gehen an die Friedensschule in Hamm. Das Preisgeld wird vom Unternehmen des IHK-Präsidenten „Dolezych GmbH & Co. KG“ gestiftet. Die Friedensschule wurde ausgezeichnet für ihr Projekt „Culture Club“. Schülerinnen und Schüler führen den Club in eigener Regie – und lernen dabei unternehmerisches, selbstständiges Denken und Handeln, und sie übernehmen Verantwortung und trainieren Kommunikations- und Teamfähigkeit. Bei der Speisenzubereitung beachten Schülerinnen und Schüler auch länderspezifische Eigenheiten. So vermittelt das Projekt auch interkulturelle Kompetenzen – was bei einem Anteil von fast 50 Prozent Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund nicht unwichtig ist. Ein Selfie mit Fußballstar Sebastian Kehl macht allen Spaß. 2. Der zweite Platz und das Preisgeld von 1.500 Euro gehen an das MaxPlanck-Gymnasium in Dortmund. Dort gibt die Schülerfirma „Student Style“. Schülerinnen und Schülern einen Einblick in eine Firma mit ihren unterschiedlichen Abteilungen und die Chance aktiver Mitarbeit. Von der Geschäftsidee über die Produktion und das Marketing sowie die Preisgestaltung profitieren die Nachwuchs-Unternehmer vom realen Wirtschaftsleben in einem Unternehmen. 3. Der dritte Platz und 1.000 Euro gehen an das Ruhrtal-Gymnasium in Schwerte für die Schülerfirma „Tütenwunder“: In Anlehnung an die bekannten „Wundertüten“ verkauft die Schülerfirma kleine Geschenktüten mit Überraschungen für Kinder – mit wirtschaftlichem Erfolg. Auch bei diesem Projekt entdecken die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Fähigkeiten für wirtschaftliches Handeln – und werden vielleicht sogar in ihrem Berufsorientierungsprozess positiv beeinflusst. „Hand in Hand“ lautet das Motto der Friedensschule. Alle neuen Fünftklässler bekommen eine „Handplätzchen“. Auch an die Gäste der Veranstaltung wurden die süßen Mitbringsel anschließend verteilt. Koordinator Schule Wirtschaft: Torsten Mack Tel. 0231 5417-251 E-Mail: t.mack @dortmund.ihk.de Ein strahlender zweiter Platz für das Max-Planck-Gymnasium. Beliebtes Objekt der Begierde bei Schülern sind Sammelbilder – Die Tauschkurse des Sammelbilder-Marktes liefern den Jugendlichen ein anschauliches Beispiel für das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Moderatorin Anna Deschke, Moderatorin Radio 91.2, und Sebastian Kehl. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 25 In stimmungsvolles Licht getaucht: Lichtbögen, Pavillons und Lichtbilder schmücken Unnas Innenstadt. 400.000 Lichter verzaubern Unna Un(n)a Festa Italiana: Vom 3. bis 7. Juni weht wieder ein Hauch von Dolce Vita durch die Straßen der Stadt – auch Besuch aus Pisa hat sich angesagt. D ie Innenstadt wird zu einer großen Piazza mit Musik, Kulinarischem, Tanz und Spaß für jedermann. Tausende bunte Lichter, mit denen die italienischen Bühnenbauer aus Bari am Sporn des italienischen Stiefels der Stadt eine traumhafte Atmosphäre verleihen, machen das Fest zu etwas ganz Besonderem. Von der Bahnhofstraße bis zum Lindenplatz ein einzigartiges Ambiente: Lichtbö- 26 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 gen, Pavillons und Lichtbilder, die die Häuserfassaden schmücken, sorgen dafür, dass man glaubt, auf einer italienischen Piazza zu stehen. Überregionaler Besuchermagnet Un(n)a Festa Italiana mit ihrer besonderen Kulisse und dem italienischen Kulturprogramm hat sich in den vergangenen Jahren zum überregionalen Besuchermagneten entwickelt. Fotos: pr Das Fest ist aus der Unnaer Veranstaltungsreihe nicht mehr wegzudenken. Und gerade was das Programm betrifft, hat Unna beste Beziehungen: Seit 1996 besteht eine innige Partnerschaft mit Pisa, der Stadt des schiefen Turms. Aus der Toskana werden daher wieder rund 100 Gäste das bunte Programm an diesen tollen Tagen bereichern. In traditionellen Kostümen marschieren die berühmten pisanischen Fahnenschwinger auf den Marktplatz ein. Folkloregruppen, Musikensembles, Handwerker und Händler sorgen dafür, dass man tatsächlich glaubt, auf einer Piazza zu flanieren. Da gibt es neben den Showbands auf den großen Bühnen eben auch die Spontankonzerte des eigens aus Pisa angereisten Orchesters in der Fußgängerzone, Tanzeinlagen mit den Besuchern und dem italienischem Straßentheater oder ein aufregendes Nachtschießen der Balestrieri (Armbrustschützen) auf dem Kirchplatz. Aber nicht nur die Musik und italienische Lebensfreude, sondern auch der Duft der italienischen Spezialitäten ziehen die Besucher in ihren Bann. Auf der Piazza duftet es nach Pasta, perlt der Prosecco. Hier gibt es kulturelle und kulinarische Appetithappen mit dem sonnenverwöhnten Aroma Italiens. Scampi, Rosmarin-Kartoffeln, zum Abschluss fruchtige Fragole. Am anderen Ende der Bummelmeile: Limoncello, Formaggio, Grappa und die berühmte Salami aus der Toskana und aus anderen Regionen – das italienische „Überlebenspaket“ bis zur nächsten Festa Italiana. WIRTSCHAFT REGIONAL Einfacher zum öffentlichen Auftrag Die Auftragsberatung in Nordrhein-Westfalen umfasst ein partnerschaftliches Dienstleistungsangebot der öffentlichen Hand, der Industrie- und Handelskammern und der Wirtschaft. Dieses Dienstleistungsangebot unterstützt öffentliche Auftraggeber und Unternehmen bei der Planung und Durchführung von Beschaffungsvorgängen durch Information, Beratung und Betreuung. Die IHK zu Dortmund bietet ihren Mitgliedern an, sich im elektronischen Anbieterpool der Auftragsberatung NRW als Partner für öffentliche Auftraggeber zu präsentieren. Die Aussagefähigkeit der im elektronischen Anbieterpool erfassten Unternehmensdaten wird durch ein vorgeschaltetes Präqualifizierungsverfahren abgesichert. Über diesen Weg können sich Unternehmen als qualifizierte potentzielle Auftragnehmer darstellen. Dass spart in der Praxis Zeit und Kosten, da nicht bei jedem Verfahren die Eignung aufs Neue nachgewiesen werden muss. Im Zuge der Registrierung wird in einer Datenbank hinterlegt, dass Firmen für Vergabeverfahren infrage kommen und die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen. Die öffentlichen Auftraggeber, die über einen Zugang zum Vergabeportal des Landes verfügen, können mithilfe des elektronischen Anbieterpools nach Unternehmen suchen, die in der Lage sind, die benötigte Leistung zu erbringen und diese im Rahmen eines Vergabeverfahrens um die Abgabe eines Angebots bitten. › Informationen: www.dortmund.ihk24.de, Dokument-Nr. 14885; Ansprechpartner: Roland Georgii, Tel. 0231 5417-99, [email protected] Rund um die Finanzierung: IHK-Sprechtag in Hamm Für Betriebserweiterungen, Verlagerungen, Umstrukturierungen, Übernahmen oder auch Sanierungen gibt es interessante Finanzierungs- und Förderprodukte von Land und Bund. Darüber informiert die IHK zu Dortmund am 25. Juni in der Zweigstelle Hamm gemeinsam mit den Experten von NRW. Bank und Bürgschaftsbank. In individuellen Gesprächen geben sie gezielte Handlungsempfehlungen. Der Sprechtag bietet die Möglichkeit, sich ausführlich über Fördermöglichkeiten beraten und informieren zu lassen. Das Beratungsangebot richtet sich sowohl an Gründer, bestehende Unternehmen wie auch potenzielle Nachfolger, die konkreten Kapitalbedarf haben und mehr über eine zukunftsfähige Finanzierungsstruktur wissen wollen. In Einzelgesprächen werden Finanzierungslösungen nach Maß erarbeitet, zum Beispiel für den Kapitalbedarf zur Auftragsvorfinanzierung oder für Erweiterungs- und Festigungsinvestitionen. Eine vorherige Anmeldung und Terminabsprache ist erforderlich. Die Anzahl der individuellen Gesprächstermine ist begrenzt. Die Beratung ist kostenlos. › Informationen und Anmeldung: Anke Schulze-Altenmethler, Tel. 02381 92141-14, [email protected]; weitere Termine: 27.08., 22.10, und 3.12. in Dortmund, 19.11. in Hamm. Michael Stümpges, WP/StB Stephan Brune, WP/StB Dirk Timmer, WP/StB Klaus Schlüter, StB/FBIStR Dr. Claus Becker, RA Ralf Spielhofen, RA Westfalen-Center Lindemannstraße 77 44137 Dortmund Tel. 0231 58707-0 Fax 0231 58707-10 E-Mail: [email protected] Ihr Erfolg ist unser Ziel! Unsere Stärke ist die ganzheitliche Beratung. Verschaffen Sie sich einen Überblick über das gesamte Spektrum unserer Beratungskompetenz unter www.stuempges.de Wilhelmstraße 10 59439 Holzwickede Tel.: 02301 / 94 03 83 Fax: 02301 / 94 03 85 [email protected] www.liftverleih.de Kaltlagerhalle in DO oder Süd gesucht 350–500 m², ebenerdige Andienung oder 200 m² plus überdachte Lagerfläche bis 500 m² (Halle mit Rampe oder ebenerdiger Andienung) Zufahrtswege für Schwertransport, Autobahnnähe, Deckenhöhe ab 4,5 m, zusätzliche Büroräume bis 50 m², in Dortmund oder näherer südlicher Umgebung bis 15 km. HolzBM GmbH · Tel. 0231 22635577 · [email protected] Fakten: Nutzfläche: 1.130 m² Grundstück: 5.300 m² Lage: Gewerbequartier Hohefeld Kaufpreis 1.150.000 € zzgl. Courtage: 3,57 % inkl. 19 % MwSt. Attraktive Gewerbehalle in Hamm-Mark t 0TUTUS t )BNNtXIJIBNNEF Pultdachhalle Typ PD3 1 5 , 0 0 m B re i t e , 6 , 0 0 m T i e f e · Höhe 4,00m, Dachneigung ca. 3° · mit Trapezblech, Farbe: AluZink · incl. imprägnierter Holzpfetten · feuerverzinkte Stahlkonstruktion · incl. prüffähiger Baustatik Aktionspreis ¼ 8.990,ab Werk Buldern; excl. MwSt. Schneelastzone 2, Windzone 2, a. auf Anfrage IHK SERVICE FÜR UNTERNEHMEN Mehr Infos w w w. t e p e - s y s t e m h a l l e n . d e · Tel. 0 25 90 - 93 96 40 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 27 Serie Gastronomie Lokales im Kreuzviertel Café, Bar, Restaurant Essener Str. 24 44139 Dortmund Tel. 0231 2890383 [email protected] www.lokales-im-kreuzviertel.de Öffnungszeiten: Di-Do ab 15:00 Uhr Fr-So und feiertags ab 10:00 Uhr Küche: saisonale, frische Gerichte und hausgemachte Kuchen/Torten Nicht nur ein Augenschmaus: Die selbstgebackenen Kuchen und Torten. Fotos: IHK/Oliver Schaper Gastronomie für Generationen Ein Café, eine Bar und ein Restaurant für alle Generationen – das ist das „Lokales im Kreuzviertel“ in Dortmund. VON SANDRA SCHRÖDER E igentlich war der Traum von einer eigenen Gastronomie von Ute Döring und ihrer Tochter Anika Grotjahn bereits erfüllt und auch schon ausgeträumt: Zwei Jahre führten sie zusammen ein Restaurant am Dortmunder Westpark. Allerdings konnten sie in den damaligen Räum- Mittendrin: Die Spielecke für die kleinen Gäste. 28 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 lichkeiten ihre Vorstellungen von einer generationenübergreifenden und familienfreundlichen Gastronomie nicht verwirklichen und gaben auf. Der neue Standort machte es möglich „Für uns war das Thema Gastronomie erledigt und wir haben nicht nach einem neuen Standort gesucht“, erinnert sich Ute Döring. Doch dann bekamen sie ihr heutiges Ladenlokal angeboten. „Es entsprach genau unseren Vorstellungen. Wir wollten immer eine Gastronomie schaffen, die für jeden etwas bietet – für Familien, für Singles, für Alt und Jung. Mit dem großen Platzangebot und der räumlichen Aufteilung war unser Generationenkonzept möglich.“ Die Entscheidung fiel dann gemeinsam und recht kurzfristig – „überwiegend aus dem Bauch heraus“. Das ist nun fünf Jahre her. In dieser Zeit haben die beiden ihren Traum endlich verwirklicht: Das Lokales bietet als Café, Restaurant und Bar mit einem Innen- und Außenbereich rund 100 Gästen Platz. Eine lange Theke lädt wie die (Hoch-)Tische im vorderen und hinteren Gastraum zum Verweilen ein. Der ruhige Bier- oder Weinkenner oder die lebhafte Familie mit Kindern sind ebenso willkommen wie feierfreudige BVB-Fans, die ihre Mannschaft über die an der Wand hängenden Bildschirme anfeuern wollen. Die Fußballbegeisterung der Gäste hat sogar WIRTSCHAFT REGIONAL schon angesteckt und aus der fußballuninteressierten Anika Grotjahn einen Anhänger mit Trikot und Schal gemacht. Beikost und Spielecke Für die Verkostung – selbst der jüngsten Gäste – sorgt Küchenchefin Ute Döring. So stehen neben Beikost für Babys ab sechs Monaten köstliche Kleinigkeiten für Zwischendurch, hausgemachte Suppen, Spezialitäten mit Fleisch und Fisch, vegetarische Speisen auch selbstgebackene Kuchen und Torten auf der Menükarte. „Bei uns wird alles frisch zubereitet, sogar die Brühe wird noch selbst gekocht“, berichtet Döring stolz. Sie legt Wert auf saisonale Zutaten und passt die Karte immer entsprechend an. „Wenn die Spargelzeit zu Ende ist, ist sie auch bei uns zu Ende.“ Über die verschiedenen Babybreie mit Apfel-Kürbis oder Karotten-Lachs freuen sich junge Mamas und Papas besonders. Denn so kann das Gläschen getrost zu Hause vergessen werden. Für noch mehr Freude und strahlende Kindergesichter sorgt die große Spielecke mit Kinderküche, Bausteinen, Büchern und Parkgarage für Spielzeugautos. In Sichtweite können die Kleinen alles erkunden und die Großen in Ruhe ihr Essen oder Getränk genießen. Diese Familien- und Kinderfreundlichkeit hat sich bewährt und viele Stammkunden gewonnen: „Wir kennen viele Kinder von der Geburt an und sehen sie aufwachsen. Es ist toll, die Entwicklungen vom Krabbeln zum Gehen oder vom Brabbeln zum Sprechen mitzuerleben“, sind sich Mutter und Tochter einig. Und wenn man dann – auch in der größten Hektik – mit großen Kulleraugen und „Du Frau“ angesprochen wird, wissen Ute Döring und Anika Grotjahn, dass ihre Entscheidung vor fünf Jahren richtig war und sie ihren Traum der generationenübergreifenden Gastronomie mittlerweile leben. 7 FRAGEN AN Ute Döring Inhaberin und Küchenchefin 1 Wie beginnt ein typischer Arbeitstag bei Ihnen? Mit „Mise en Place“, um den Tagesablauf stressfrei erledigen zu können. Danach beginne ich mit dem Backen der Kuchen und Torten. 2 Was ist Ihr Lieblingsessen? Ich esse gerne alles, was mit Gemüse zu tun hat und Schnelles aus der Pfanne. 3 4 Was halten Sie von Kochshows? Ich kann dabei entspannen. 5 Schon mal von einem Michelin-Stern geträumt? Nein. Was ist Ihnen im Job am wichtigsten? Die Frische der Produkte, die ich verwende. Ich verkaufe nur das, was ich selber auch essen würde. 6 Welche Eigenschaften braucht ein guter Koch? Wichtig ist ein Feingefühl für Lebensmittel, eine gute Zunge – aber auch Geduld. 7 An welches Kompliment denken Sie besonders gern zurück? „Wir würden die Teller ablecken, wenn am Nebentisch keiner sitzen würde.“ Anika Grotjahn serviert Frische mit Freude. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 29 WIRTSCHAFT REGIONAL Serie über den Kreis Unna – Teil 9: Selm Stadt mit Freiraum Selm hält noch große Flächen für Gewerbeansiedlung vor – bis zu fünf Hektar sofort verfügbar. VON CHRISTIAN WEIHER F ür eine Stadt wie Selm, die ja eigentlich „Selmborkcappenberg“ heißen müsste, ist es schon ungewöhnlich, eine Rolle im doch sich eher zum Ruhrgebiet hingezogenen Kreis Unna zu spielen. Wer beispielsweise Bork an einem sonniWerne gen Vormittag erreicht, um im Amtshaus Selm mit dem Selmer Bürgermeister Mario Löhr zu sprechen, spürt während der Anreise die Randlage einer Lünen Bergkamen Gemeinde, deren Weiden und Bönen Felder sich bereits weit dem ofKamen fenen Münsterland zuneigen. Doch halt: Selbst Selm hat Unna noch eine Bergbaugeschichte – allerdings eine, die der Stadt in den FolgejahrHolzFröndenberg zehnten eher wie eine Last wickede am Halse hing. Die Zeche Hermann nahm 1909 ihren Betrieb auf, stellte ihn wegen erwieseSchwerte ner Unwirtschaftlichkeit aber bereits 19 Jahre später wieder ein. In dieser Zeit wuchs das Dorf Selm auf Kleinstadtgröße, die Einwohnerzahl stieg von 2.000 auf 10.000. Als „Hermann“ geschlossen wurde, fiel die Arbeit weg – aber die Leute blieben. Ein Buch zur Stadt- 30 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 geschichte aus dieser Zeit trägt nicht umsonst den Titel „Uns wurde nichts geschenkt“. „Der Selmer“, sagt Löhr, „hat nie große Ansprüche gehabt.“ Das allerdings ist nicht nur eine Feststellung, das ist ein Lob. Denn wer keine hohen Ansprüche hat, der ist dem anderen eher zugetan. Trotz aller gefühlten Selbstständigkeit der einzelnen Gemeinden Selm, Bork und Cappenberg sei das Zusammengehörigkeitsgefühl da, wenn es darum gehe, an einem Strang zu ziehen. Hauptaufgabe Wirtschaftsförderung Mit dem Abschied von der Kohle, meint der Bürgermeister, habe sich damals etwas grundlegend geändert: Niemals mehr wollte sich die Stadt von einem Großbetrieb abhängig machen, unternahm allerdings jede Anstrengung, dennoch von hohen Arbeitslosenzahlen herunterzukommen. Derzeit sind 1.122 der 26.433 Bürger ohne Arbeit, eine Zahl, die sich seit 2013 um etwa 100 verringert hat. Eine eigene Arbeitslosenquote weist Selm nicht aus, weil die Stadt unter Lünen gelistet wird. Wie gesagt, man bezeichnet solch eine Gegend allgemein als ländlichen Raum. Umso schwieriger ist das Wirtschaften als Gemeinde dort, weil ja selbst die Landwirtschaft nicht mehr als Arbeitsplatzreservoire gilt. Deswegen macht Selm (immer daran denken, dass im gleichen Atemzug auch Bork und Cappenberg genannt werden müssen!) die Wirtschaftsförderung zur Hauptaufgabe. „Wir halten größere Flächen für Gewerbe vor“, so Löhr. 20 bis 50 Hektar gelten als Zukunftsflächen, „aber drei bis fünf Hektar können wir in kürzester Zeit ausweisen.“ Der erste Ansprechpartner für Interessenten ist der Bürgermeister selbst: „Einfach direkt anrufen!“ Er weiß natürlich, dass Logistikunternehmen den direkten Weg zur Autobahn suchen und damit Selm nicht die erste Wahl sein dürfte. Aber 15 Minuten zur A 1 und 25 zur A 2, das wäre ja nun auch nicht allzu weit vom Schuss. Trotz der eher von Idylle geprägten Lage ist es gelungen, namhafte Unternehmen zu halten und zu holen. Wüllhorst Fahrzeugaufbauten beschäftigt 200 Mitarbeiter, die Saria AG, eine Rethmann-Tochter, 100. Das Unternehmen Interhydraulik ist von Lüdinghausen nach Selm gezogen, ferner siedeln hier noch Kalthoff Luftfilter und – nicht zu vergessen – Kannes Brottrunk. Unterhalb dieser eher größeren Unternehmen hat sich ein Teppich kleinerer Ansiedlungen und ausgebauter Betriebe ausgerollt – Hellweg Baumarkt, Dänisches Bettenlager in Selm, Elektro Lange in Bork, Pflanzen Grünewald, Viehhandlung Prott … Funkelnder Stern aber ist und bleibt das Cappenberger Schloss, das mit seinen Veranstaltungen und Ausstellungen 60 bis 80.000 Gäste jährlich zieht – ein Kulturpunkt zwar, aber einer mit wirtschaftlicher Bedeutung. Und so ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auch von 3.925 im Jahr 2005 über 4.130 in 2010 auf 4.384 in 2013 gestiegen. Allerdings ist die Anzahl der Unternehmen in Selm gesunken: von 955 auf 917. Zusammenarbeit mit kleinen Gemeinden Nochmal zurück zur Flächenvermarktung, denn eigentlich macht sich Löhr ganz andere Gedanken dazu. Ihm schwebt eine Zusammenarbeit der kleinen Gemeinden vor. „Wir alle bringen unsere Flächen ein, vermarkten sie zusammen und rechnen nach einem Verteilungsschlüssel ab“, schlägt er vor. Wenn es beispielsweise um eine Großansiedlung auf 20 oder 30 Hektar gehe, bekäme längst nicht mehr jede Stadt eine Vermarktungsgenehmigung vom Regionalverband Ruhr dafür. Ganz anders sähe das aus, wenn zwei oder drei Hübsch anzusehen: das Amtshaus in Bork. Gemeinden solch eine Fläche z. B. in ein interkommunales Gewerbegebiet einbrächten. Viele Gemeinden hätten in der Vergangenheit solche Gelände als Einzelkämpfer entwickelt, aber es nicht geschafft, sie an den Markt zu bringen. „Da steckt eine Menge Geld drin, aber die Flächen liegen nur ‚rum.“ Geld ist in den meisten Gemeinden knapp. Löhr sieht eine Menge Möglichkeiten, auch auf Verwaltungsebene zu kooperieren und zu sparen. „Warum muss zum Beispiel jede Kommune einen Baubetriebshof vorhalten?“, fragt er sich, „lasst uns doch zusammenarbeiten, wir brauchen nicht mehr alles selber!“ Er weiß natürlich, dass er sich damit Kritik einfängt, weil so etwas in der Regel mit einem Verlust von Arbeitsplätzen einhergeht. Schon klar, aber man muss eben gucken, was geht – und was nicht. Schon sein Vorgänger im Amt hat den Chauffeur abgeschafft, und Löhr selber hat angeordnet, dass sein Büro nur noch einmal die Woche gereinigt wird. Früher sei jeden Tag gefeudelt worden. „Was soll das denn? Mache ich doch zu Hause auch nicht.“ Das mag mancher als Symbolpolitik verstehen, für Löhr aber scheint ohne Ausnahme alles auf dem Prüfstand zu stehen. Wer jetzt aber denkt, er knausert, nur weil Selm diese alte Geschichte mit der Zeche Hermann noch nachhängt, der täuscht sich. Denn Geld, meint er, könne man auch geschickter ausgeben. Als Beispiel führt er das Projekt „Aktive Mitte“ an. Auf dem Gelände eines alten Sportplatzes in Selm und der Umgebung möchte die Gemeinde alle Einrichtungen zusammenführen, die das Leben von Bürgern mitbestimmen. Schule, Sport und barrierefreies Wohnen sollen verzahnt werden, ein > Fotos: Stadt Selm Stadt Selm › Bürgermeister Mario Löhr Tel. 02592 69-228 [email protected] Ruhr Wirtschaft Mai 2015 31 WIRTSCHAFT REGIONAL > Thomas Preuss ist Regionalbetreuer der IHK für Selm, Tel. 0231 5417-218 [email protected] Haus der Wirtschaft entstehen, wo viele verschiedene Angebote denkbar sind und nicht zuletzt ein Café. Die Kosten schätzt Löhr auf 27 Millionen Euro. Etwa sieben Millionen davon müsste die Stadt tragen, der große Rest werde vom Land finanziert. Bis 2020 soll alles umgesetzt sein. Begeistert ist der Bürgermeister, wenn er auf das starke bürgerschaftliche Engagement zu sprechen kommt. „Wir haben dazu einen zwar nicht runden aber langen Tisch eingerichtet und die Leute aufgerufen, sich bei den Planungen mit einzubringen“, sagt er – und das sei passiert. So verfahre man auch in Bork und in Cappenberg. Es gebe noch einige Stellschrauben, findet er. Der Ternscher See und der Haltener Stausee seien nah, eine bessere Fahrradanbindung wünschenswert. Bork liege direkt an der Römer-Lippe-Fahrradroute – allerdings fehlten Übernachtungsmöglichkeiten und Gastronomie für Radtouristen. Hier hofft Löhr dringend auf Abhilfe: „Die Leute sollen Bork schließlich wahrnehmen – und nicht vorbei fahren.“ Vor über zehn Jahren schloss der Supermarkt im Dorfkern von Bork seine Türen. Für die 400 Quadratmeter Verkaufsfläche habe man keinen Nachfolger finden können und Kaufkraft floss ab. Ein weiterer Supermarkt ist vorhanden, nur nicht mehr am Markt. Zusätzlich siedelt Lidl 1.000 Meter weiter etwas außerhalb des Dorfes, wo es bessere Parkmöglichkeiten gibt. Wer dorthin will, muss am Bürgerhaus und Löhrs Büro vorbei. Was den auf die Idee brachte, wie man die Aufenthaltsqualität vor der Verwaltung erhöhen könne. Spielgeräte, Café … „Das sind die Themen, die ich diskutieren möchte!“ Hier wohnt man gern Das idyllisch gelegene Schloss Cappenberg zieht Besucher an. 32 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Die Gemeinde beherbergt Grund-, Haupt-, Real- und eine neue Sekundarschule sowie ein Gymnasium. Von den 123 Bauplätzen am Klockenberg in Selm sind rund 80 Prozent bereits vermarktet. Die hohe Wohnqualität schlägt sich nieder beim sogenannten Stadtteilranking der InWIS- Studie der Ruhr- Universität Bochum. Demnach liegen die Selmer Stadtteile im vorderen Drittel von 50 bewerteten Wohnstandorten im nördlichen Kreis Unna. Der Ortsteil Bork schaffte es mit Platz vier sogar, unter die „Top Ten“ zu kommen. Die Bereiche Gewerbe und Wohnen finden sich im Projekt Dieselweg. 14 Grundstücke seien dort bereits verkauft, vier weitere reserviert. „Wir gehen davon aus, dass diese kurzfristig auch vermarktet werden können“, so Löhr. Insgesamt stünden dort Bauflächen in einer Größenordnung von 48.000 Quaratmetern zur Verfügung, auf denen – neben der Wohnbebauung – Kleingewerbe, nicht störende Dienstleistungsunternehmen bzw. nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe angesiedelt werden können. Nichts ist großstädtisch hier, aber dennoch hat man Probleme wie die Großen auch. Sie sind schon stur, die Selmer, die Borker, die Cappenberger. Deswegen fühlt sich Löhr manchmal, als stünde er drei Kleinstädten vor, deren Bürger ihm „platt vorn Kopp“ sagen, was Sache ist. Daran hat er Spaß. Aber wie gesagt: „Wenn es um was geht, stehen sie zusammen.“ Aber so schlimm, wie damals nach dem Schließen der Zeche Hermann, wird es nimmer mehr. In Selmborkcappenberg. Kompakt Familienfreundlichkeit Onlinetool misst Aktivitäten Seit zwei Jahren betreibt Oliver Raukohl seinen Shop „Electric Ride“ in Unna. Foto: IHK/Printz Coole E-Bikes für Radliebhaber Nach den Wünschen seiner Kunden baut Oliver Raukohl in seinem Shop in Unna Drahtesel zu Elektrorädern um. VON GERO BRANDENBURG G anz entspannt in die Pedale treten und mit bis zu 25 Kilometern pro Stunde den Hügel hoch? Mit entsprechender Motorisierung kein Problem. Die Zeiten sind vorbei, da Pedelecs und E-Bikes nur für Senioren attraktiv waren. Auch bei jüngeren Zielgruppen liegen beide Fahrradtypen voll im Trend, weshalb sich Oliver Raukohl über zu wenige Kundenanfragen nicht beklagen kann. Er betreibt seit zwei Jahren den Shop „Electric Ride“ an der Lippestraße in Unna und baut dort in seiner Werkstatt Fahrräder jeder Art zu Pedelecs und E-Bikes um. „Wir gestalten jedes Fahrrad individuell nach den Wünschen der Kunden“, betont Raukohl, dessen guter Ruf mittlerweile überregional bekannt ist. Aus einem Umkreis von 400 Kilometer reisen Interessenten an. Erst kürzlich baute er für einen Auftraggeber aus der Schweiz vergoldete Speichen ein, und auch nach Spanien hat er schon Räder verkauft. Die Umbauten kosten ab 1.000 Euro aufwärts, spezielle Wünsche haben natürlich einen höheren Preis. So finden sich in seinem E-Bike-Shop auch Räder, die frappierend an echte Harley-Davidsons erinnern. „Das sind natürlich Modelle für echte Liebhaber“, schmunzelt der frühere Motocross- Fahrer Raukohl. Wer jetzt bei ihm sein Fahrrad umrüsten lassen möchte, muss mit Wartezeiten von einigen Wochen rechnen. Immerhin: In der neuen, größeren Werkstatt können Raukohl und seine zwei Mitarbeiter an vier Rädern gleichzeitig arbeiten. 250 Watt und 25 km/h schnell Und die Unterschiede zwischen Pedelec und E-Bike? Das Pedelec ist ein Fahrrad, das die Tretbewegungen des Fahrers mit einem Elektromotor unterstützt. Hört der Fahrer auf zu treten, stoppt der Motor. Das E-Bike fährt auch dann, wenn der Fahrer nicht in die Pedale tritt. Sein Elektromotor lässt sich über einen Griff bedienen, über den der Fahrer das Tempo regulieren kann. Pedelecs gelten als Fahrräder, wenn sie höchstens 250 Watt Leistung bringen und nicht schneller als 25 Stundenkilometer fahren. Fahrer von E-Bikes mit bis zu 500 Watt starken Motoren bedürfen immer einer Mofa-Prüfbescheinigung, müssen also mindestens 15 Jahre alt sein. Bei einer Geschwindigkeit von 45 km/h wird der Motor abgeregelt. Auf dem Radweg darf man mit einem E-Bike nicht mehr fahren. Notwendig sind auch Versicherungskennzeichen und eine Betriebserlaubnis. Wie lässt sich familienfreundliche Personalpolitik möglichst effektiv und effizient steuern? Wie wirken sich die eingesetzten Maßnahmen im Unternehmen aus? Bei der Suche nach verlässlichen Antworten hilft der VB-kompass. Mit dem vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik an der Steinbeis-Hochschule Berlin entwickelten Onlinetool können Personalverantwortliche kostenlos, einfach und ohne viel Zeitaufwand überprüfen, was ihre Aktivitäten für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf tatsächlich bewirkt haben und auch beziffert werden. Das ermöglicht eine deutlich bessere Steuerungsfähigkeit. Das Onlinetool ist abrufbar unter www.vereinbarkeitscontrolling.de Förderprogramm Stärkung der Tourismusbranche Unter dem Titel „Erlebnis.NRW-Tourismuswirtschaft stärken“ hat am 16. April die Landesregierung in Düsseldorf den EFRE-Projektaufruf für die nordrhein-westfälische Tourismusbranche gestartet. Teilnahmeberechtigt sind touristische Einrichtungen und Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen. Bis zum 15. Juli können sich die Teilnahmeberechtigten mit ihren Projektskizzen bei der NRW.Bank „Projektbüro Erlebnis.NRW“, Düsseldorf, um Fördergelder bewerben. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Projekte zu einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Tourismuswirtschaft beitragen. Des weiteren soll nach dem Willen der Landesregierung mit dem Projektaufruf die weitere Umsetzung des Masterplans Tourismus NRW flankiert werden. Ausführliche Informationen mit aktuellen Förderkonditionen zum Projektaufruf „Erlebnis.NRW-Tourismuswirtschaft stärken“ stehen im Internet unter www.efre.nrw.de Ruhr Wirtschaft Mai 2015 33 Jubiläen 25 Jahre IUK GmbH Installation in luftigen Höhen Die Bauarbeiten für das flächendeckende öffentliche WLAN-Netz im Westfalenpark laufen derzeit auf Hochtouren. Um die Antennen an neuralgischen Punkten zu platzieren, nutzt Dokom21 sämtliche Möglichkeiten – auch die Seilbahn. In luftige Höhe begaben sich: Georg Ziegenfuß, Obermonteur bei Volker Schulte Elektrotechnik, Westfalenpark-Leiterin Annette Kulozik und Markus Isenburg, Marketingleiter bei Dokom21 (v. l.). Foto: Stephan Schütze Weltmeister als Filmstars „Wir sind alle Weltmeister!“ – Sieben Weltmeister sind die Hauptdarsteller der Kino-Show des Deutschen Fußballmuseums. P hilipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Mario Götze, Manuel Neuer, Mats Hummels und Christoph Kramer lassen in der zwölfminütigen Produktion den WM-Erfolg von 2014 Revue passieren. Gedreht wurde mit den sechs aktuellen Nationalspielern zu Beginn der vorigen Länderspielpause in einem Frankfurter Hotel; die Sequenzen mit WM-Kapitän Lahm wurden nachträglich in München aufgenommen. Die Kino-Show mit einer ganz neuartigen holografischen Projektionstechnik, bei der die Nationalspieler als freigestellte, dreidimensionale Raumbilder erscheinen, wird ein Glanzpunkt der Dauerausstellung werden. Im Film erinnern sich die Spieler in kurzen szenischen Episoden an die Schlüsselmomente der WM in Brasilien und an die vorausgegangenen Titelerfolge 1954, 1974 und 1990. „Die Drehaufnahmen haben allen Beteiligten Riesenspaß bereitet“, kann Manuel Neukirchner, Direktor des Deutschen Fußballmuseums, berichten. 34 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 „Alle Spieler haben das Drehbuch hochprofessionell umgesetzt. Die Besucher werden durch die eingesetzte Projektionstechnik meinen, die Nationalspieler stünden ihnen leibhaftig gegenüber. Diese Nähe, verbunden mit teils unbekannten Filmmaterial von Weltmeisterschaften, machen unsere Kino-Show zu einem besonderen Erlebnis, das es in dieser Form noch nicht gibt.“ Philipp Lahm war von den Dreharbeiten angetan: „Interessant zu sehen, was technisch alles möglich ist! Es lohnt sich sicherlich, das Ergebnis mal vor Ort im Deutschen Fußballmuseum anzuschauen.“ Realisiert wird die Main-Show des Deutschen Fußballmuseums, das in diesem Sommer eröffnet werden soll, durch die Produktionsfirmen mach2media und Kimming Entertainment. Beide Unternehmen entwickeln und produzieren verschiedenste TV- und Filmformate, unter anderem die Helene Fischer Show, den Bambi oder das weltweite Motorsportformat GT Academy. Das IUK GmbH Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung (IUK) wurde 1990 als Spinoff der Universität Dortmund gegründet. Im Mittelpunkt der Forschung standen Chancen und Risiken der Informatisierung von Unternehmen und Gesellschaft, neue Unternehmens- und Organisationskonzepte wie Netzwerkorganisation, Telekooperation, Lean Management und Just-in-Time-Kooperation. Seit 2000 hat sich das im Besitz der Mitarbeiter befindliche Institut auch mit Projekten Diversitysensibler Personalentwicklung einen Namen gemacht. Seit 2010 ist IUK Sitz von NBCC Deutschland, einer Niederlassung des internationalen Zweiges des US-Board for Certified Counselors. Zu den wichtigsten Aktivitäten von NBCC Deutschland gehören das Training und die Zertifizierung von Karriereberatern und Arbeitsvermittlern nach internationalen Standards. 25 Jahre BUK Buch und Kunst GmbH Am 5. Mai 1990 eröffnete das Ehepaar Sabine und Wilfried Lentz seine erste Buchhandlung unter dem Namen BUK Buch und Kunst Verlagsbuchhandlung GmbH in der Hammer Innenstadt. 1996 gaben sie dieses Geschäft an die Buchhändlerin Luise Harms ab und eröffneten oder übernahmen Buchhandlungen in Bönen, Beckum-Neubeckum sowie in Bockum-Hövel und Heessen. Außerdem wurde 2011 ein Papierund Schreibwarengeschäft in Beckum übernommen, um eine Buchhandlung erweitert und fortgeführt. Seit 2014 heißt das Unternehmen BUK Buch und Kunst GmbH und sieht sich als Stadtteilversorger mit einem gemischten Verkaufsangebot von Büchern, Papier, Büro- und Geschenkartikeln sowie Schreibwaren. Dem stetig wachsenden Druck der Internetkonkurrenz kann BUK Buch und Kunst durch den persönlichen Stammkundenkontakt, mit gutem Service und einem vielfältigen Angebot seit Jahren standhalten. WIRTSCHAFT REGIONAL PLEXIGLAS ® + MAKROLON® Es geht auch anders Großlager · Zuschnitte · Kunden-Zeichnungsteile Grüne Dächer und Biotope statt Tristesse: Die IHK sucht Unternehmen, die auf naturnahe Gestaltung ihrer Firmengelände setzen. www.plexiglas-hecker.de Telefon 0231 9455 201 W erden Gewerbegebiete in Bebauungsplänen dargestellt, dann haben sie immer dieselbe Farbe: Grau. Diese Farbgebung passt zum Bild, das man im Allgemeinen von Gewerbegebieten hat. Viel versiegelte Fläche und große einheitliche Hallen. Doch das muss nicht so sein. Immer mehr Unternehmen gestalten ihr Firmengelände naturnah und leisten somit einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Maßnahmen, die Unternehmen im Rahmen einer naturnahen Gestaltung ihres Firmengeländes ergreifen können, sind vielfältig: › Minimierung der Bodenversiegelung › Verwendung wasserdurchlässiger Bodenbeläge › Anlage von Biotopen, beispielsweise in Form von Wasserflächen › Verwendung heimischer Pflanzen und Gehölze › Begrünung von Fassaden und Dächern › Bewusstes Zulassen von „wilden“ Bereichen, z. B. in Form von wilden Wiesen oder Strukturen wie Trockenmauern, Erdlöchern, Totholz- oder Steinhaufen › Bereitstellung von Brut- und Nisthilfen für Vögel, Insekten und Fledermäuse › Verzicht auf Dünger und Pflanzenschutzmittel u. v. m. Begrünte Lärmschutzwand bei Tedi in am Hellweg. Foto: Tedi Egal ob ein umfassendes Gesamtkonzept oder einzelne Maßnahmen, bereits kleine Schritte leisten einen Beitrag zum Biotop- und Artenschutz am Standort. Mit einem naturnah gestalteten Firmengelände präsentieren sich Unternehmen zukunftsorientiert und nachhaltig. Zudem schaffen sie für ihre Mitarbeiter ein attraktives Arbeitsumfeld. Die anfänglichen Aufwendungen für die naturnahe Gestaltung können sich durch niedrigere Kosten bei der Pflege oder beispielsweise Einsparungen bei Abwassergebühren schnell amortisieren. Wer prüfen möchte, welches Potentzial zur naturnahen Gestaltung der eigene Unternehmensstandort aufweist, kann zunächst den Selbstcheck machen. Informationen zum Thema sowie die Checkliste inklusive Beobachtungsbogen gibt es unter www.naturnahefirmengelaende.de Seile • Ketten • Hebebänder • Zurrgurte Rundschlingen • Hebezeuge • Krane Beratung • Prüfung • Wartung Schulung • DIN EN ISO 9001 und 14001 KAUFMANN ( DIPL.-OEC. ) mit langjähriger Erfahrung sucht kaufm. Leitung/Geschäftsführung s&INANZUND2ECHNUNGSWESEN s#ONTROLLING"ANKEN0ERSONAL s3CHWERPUNKT"AUBRANCHE !KTIVE+APITALBETEILIGUNGMÚGLICH )N4EILODER6OLLZEITAUF'EHALTS Chiffre RE 1003 ODER(ONORARBASIS an: Gbr. Lensing GmbH & Co. KG, Postfach 105051, 46047 Dortmund INDUSTRIEBAU IHK bereitet Broschüre vor Unternehmen, die ihr Firmengelände bereits naturnah gestaltet haben und in der neuen IHK-Broschüre dabei sein möchten, wenden sich an Nadine Schmutzler, Tel. 0231 5417-112, [email protected]. Dabei ist es egal, ob eine Einzelmaßnahme oder ein Gesamtkonzept umgesetzt wurden. WAS BEDEUTET KREATIVITÄT? www.buehrer-wehling.de Regenwasserversickerung bei Ardey Quelle in Dortmund-Derne. Foto: KaiserIngenieure Ruhr Wirtschaft Mai 2015 35 Stellten den IHK-Jahresbericht 2014 vor: IHK-Präsident Udo Dolezych (Mitte), Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz (r.) und der stellv. Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber. Foto: IHK/Schaper „Die Wirtschaftslage hat sich weiter aufgehellt“ IHK zu Dortmund legt Jahresbericht für 2014 vor: Präsident Udo Dolezych betont die optimistische Stimmung und die Zuversicht der Unternehmen in der Region. »Die Umfrageergebnisse machen Mut und stimmen uns optimistisch. Ich freue mich, dass unsere Unternehmen die gegenwärtige Lage weiter zuversichtlich einschätzen.« IHK-Präsident Udo Dolezych 36 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 D as vergangene Jahr war ein politisches Krisenjahr, und die Krisen in der Welt machen sich in unserer Volkswirtschaft bemerkbar. Wenn wir aber den wirtschaftlichen Blick auf unsere Region richten, sieht es dort glücklicherweise gut aus.“ Udo Dolezych, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund, zeigte sich bei der Vorstellung des IHK-Jahresberichts für 2014 zufrieden. „Die Wirtschaftslage hat sich gegenüber dem Herbst weiter aufgehellt“, betonte Dolezych. In Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna seien die Unternehmen positiv und optimistisch ins Frühjahr 2015 gestartet. Die positive Entwicklung verdeutlicht die aktuelle Konjunkturumfrage. Insgesamt beteiligten sich daran im April 484 Unternehmen aus der IHK-Region. „Die Umfrageergebnisse machen wieder Mut und stimmen uns optimistisch. Ich freue mich, dass unsere Unternehmen die gegenwärtige Lage weiter zuversichtlich einschätzen“, sagte Dolezych. 92 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen ihre wirtschaftliche Lage als gut oder befriedigend. Dies ist gegenüber der Umfrage vom November 2014 ein Zuwachs von fünf Prozentpunkten. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate sind positiv. 93 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass die Lage stabil bleibt oder sich verbessert. Diese Zahlen passen in das positive Gesamtbild. Auch national und international ist die Konjunktur im Aufwind. Der DIHK geht von einem Wachstum von 1,3 Prozent für dieses Jahr aus. Die Auslandsnachfrage erhält Schub durch den schwächeren Euro, aber auch von der bisherigen guten US-Konjunktur. „Das freut uns umso mehr, da das internationale Geschäft ein wesentlicher Faktor für die Fortentwicklung der Unternehmen auch in unserer Region ist“, sagte Dolezych. Der Auslandsumsatz des Verarbeitenden Gewerbes in der IHK-Region lag 2014 bei über fünf Milliarden Euro. Die Exportquote wuchs gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte auf 39,5 Prozent. In diesem Zusammenhang lenkte der IHK-Präsident den Blick auch auf das viel diskutierte Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP. Er erinnerte daran, dass die USA für Deutschland und Nordrhein-Westfalen der wichtigste außereuropäische Wirtschaftspartner sind. Der Warenwert der deutschen Exporte lag 2014 bei über 96 Milliarden Euro. „Offene Märkte und ein möglichst ungehinderter Wettbewerb tragen entscheidend zum Wohlstand aller Länder bei“, sagte Dolezych. Durch einen umfassenden Abbau von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU würden in Deutschland voraussichtlich 100.000 Arbeitsplätze geschaffen. Deshalb habe die IHK-Vollversammlung WIRTSCHAFT REGIONAL im Dezember eine Resolution verabschiedet, in der die Initiative der EU-Kommission und der US-Regierung zum Abschluss dieses Freihandelsabkommens ausdrücklich begrüßt wird. IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz unterstrich die große Bedeutung der betrieblichen Berufsausbildung. Mit 5.160 registrierten Ausbildungsverträgen konnte die IHK 2014 im vierten Jahr in Folge die Grenze von 5.000 neuen Ausbildungsverträgen überschreiten. Bundesweit sind allerdings nach Berechnungen des DIHK bis zu 80.000 Ausbildungsstellen im IHK-Bereich unbesetzt, weil keine oder keine passenden Bewerber gefunden wurden. „An der Anzahl der Jugendlichen kann man jetzt nicht mehr viel ändern, an der Qualität schon“, sagte Schulz. Das Übergangssystem in NRW sei ein Schritt in die richtige Richtung. Denn eine frühzeitige und systematische Berufsorientierung führe am Ende zu bewusst getroffenen Berufswahlentscheidungen und zu einer höheren Ausbildungsquote. Gute Zahlen vom Arbeitsmarkt: Mit fast 383.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (10.000 mehr als 2013) wurde erstmals wieder das Ergebnis von 1980 mit mehr als 381.000 übertroffen. Veränderungen im Einzelhandel Schulz ging auf die Veränderungen im Einzelhandel ein. Der Anteil des Onlinehandels am Einzelhandelsumsatz betrug 2006 noch 3,4 Prozent. Inzwischen ist er auf 9,4 Prozent gestiegen. „Der Umsatzanteil des Onlinehandels am Non-FoodEinzelhandel liegt sogar bei gut 16 Prozent und wird weiter stark wachsen. Das entzieht dem stationären Einzelhandel erheblichen Umsatz“, so Schulz. Gewinner dieser Entwicklung seien 1-A-Lagen der großen Metropolen, gut gemanagte Shopping-Center in Toplagen (Thier-Galerie in Dortmund / Allee-Center in Hamm) sowie Ober- und Mittelzentren mit hoher Strahlkraft. „Der Onlinehandel gehört inzwischen zum Alltag des Konsumenten. Kunden wollen online einkaufen und suchen entsprechende Anbieter. Bei Bedarf hilft die IHK den Einzelhändlern durch Beratung“, erläuterte Schulz. Die IHK als Stimme der Wirtschaft müsse auch Risiken für die Unternehmen nennen, sagte IHK-Präsident Dolezych. Er erinnerte daran, dass das Bundesverfassungsgericht die Verschonung von Betriebsvermögen in der Erbschaftsteuer zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Unternehmen grundsätzlich bestätigt und eine Neuregelung der Bedürfnisprüfung gefor- dert hat. „Die Pläne des Bundesfinanzministeriums gehen allerdings deutlich über die Forderungen des Bundesverfassungsgerichts hinaus und gefährden die Zukunftsfähigkeit vieler Familienunternehmen“, sagte Dolezych. Von den befragten Unternehmen, die sich dazu äußern wollten, stehen fast 80 Prozent den Vorschlägen des Bundesfinanzministeriums skeptisch bis ablehnend gegenüber. Bedeutung des Dortmunder Airports Wie Schulz erläuterte, sind Verkehr und Erreichbarkeit der wichtigste Standortfaktor für die Unternehmen in der IHK-Region (siehe Editorial). Gerade wegen dieser Ausgangsvoraussetzungen werde sich die IHK mit voller Kraft für die Verbesserung der Infrastruktur einbringen. Schulz ging auf den Flughafen Dortmund ein. Trotz besseren Wissens habe die Landesregierung den Airport wieder nur als regionalbedeutend eingestuft. Dabei wurden Zahlen aus einer 15 Jahre alten Analyse zur Bewertung hinzugezogen. „Der Luftverkehr hat sich seither weiter entwickelt. Die Fakten sprechen heute eindeutig eine andere Sprache. Daher bestehen wir auf eine Aktualisierung und der Einordnung des Airports Dortmund als landesbedeutsamer Flughafen“, betonte Schulz. Abschließend stellte Dolezych IHKProjekte zum Standortmarketing vor. Das Westfälische Ruhrgebiet steht mit anderen Regionen im harten Wettbewerb. „Dabei spielt der Standortfaktor Image eine große Rolle. Wir wollen die Vorzüge unseres Standorts und die Innovationskraft unserer Unternehmen ins rechte Licht rücken“, machte Dolezych deutlich. Deshalb werde es eine Neuauflage der erfolgreichen Imagepublikation „Die Besten im Westen“ mit Porträts von Unternehmen aus der Region geben. Zudem präsentiert sich die Region am 30. Juni beim NRW-Sommerfest in Brüssel. Eine große Anzeigenkampagne erscheint in den Magazinen der Außenhandelskammern in Österreich und der Schweiz. „Dabei vermarkten wir die Vorteile unserer Region und erreichen die Entscheider dieser beiden Auslandsmärkte“, so Dolezych. ! !" #$ ! "! PERSONAL-FACHMANN Rentner im (Un-)ruhestand, im früheren Leben langjähriger Leiter Personal- und Sozialwesen in einem größeren mittelständischen Unternehmen, möchte noch etwas bewegen. Schwerpunkte Personal in allen Bereichen, Organisation und Chiffre RW 1002 Planung. an: Gebr. Lensing. GmbH & Co. KG, Postfach 105051, 46047 Dortmund Dünger - Saaten - Pflanzenschutz Moos- und Algenbekämpfung Rindenmulch, Holzhäcksel Mutterboden, Humus Lose ab Lager oder angeliefert Scheiper’s Mühle Evinger Straße 669 • 44339 Dortmund Tel. 02 31/ 44 90 00 • Fax 80 03 22 INDUSTRIEBAU KREATIVITÄT BEDEUTET, UNGEWÖHNLICHE LÖSUNGEN ZU FORDERN. www.buehrer-wehling.de IHK-Jahresbericht › Auf rund 70 Seiten fasst der IHK-Jahresbericht die wichtigsten Ereignisse und Themen des Jahres 2014 zusammen. Der Bericht kann bei Mara Herzberg bestellt werden: [email protected] Ruhr Wirtschaft Mai 2015 37 WAS SONST GESCHAH Lust auf Technik machen Girls‘ Day bei Goeke. E inmal im Jahr gibt es den Girls‘ Day. Er soll das Interesse von Mädchen für technische Berufsmöglichkeiten wecken. Goeke beteiligte sich im mittlerweile neunten Jahr in Folge und nahm Schülerinnen der Heinrich-Böll-Gesamtschule sowie der Reinoldi-Sekundarschule mit auf Schnuppertour. Sie lernten die Grundfunktionen eines Kopiersystems kennen, schraubten Komponenten auseinander, druckten Fotos von ihrem Smartphone und vieles mehr. Vielleicht wird sich das ein oder andere Mädchen in naher Zukunft für einen technischen Beruf entscheiden. Die Gelegenheit, mal über den Tellerrand zu schauen, nahmen jedenfalls alle gern wahr. Was macht eigentlich eine Fachinformatikerin oder eine IT-Systemkauffrau? Diese Fragen wurden beim Girls’ Day bei Goeke beantwortet. Foto: Goeke „Im Dialog“: IHK-Ausschuss für Verkehr und Logistik zu Gast bei Anker Schroeder. Foto: IHK/Sacha Görke Im Dialog IHK diskutiert zur Verkehrspolitik mit der Landtagsfraktion der Grünen. A uf Einladung der IHK zu Dortmund diskutierte der Verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Arndt Klocke, mit dem IHK-Ausschuss für Verkehr und Logistik über Weichenstellungen für die Verkehrsinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen. Die Sitzung fand im Hause der Anker Schroeder ASDO GmbH, Hersteller von schweren Verankerungssystemen, in Dortmund statt. Das Traditionsunternehmen hat einen eigenen Gleisanschluss und ist auf einen reibungslosen Zuund Abfluss der Waren angewiesen. Qualitätsstandards halten Das Know-how der IHK-Fachgremien für das Sachgebiet „Immobilienbewertung“ ist sehr gefragt. F ast in jedem Jahr haben sie die meisten fachlichen Überprüfungen im Rahmen des Verfahrens auf öffentliche Bestellung und Vereidigung als Sachverständiger zu bewältigen. Um auch bei dieser hohen Nachfrage stets den anspruchsvollen Qualitätsstandards im Sachverständigenwesen gerecht zu werden, ist für die Mitglieder des Fachgremiums, die diese Überprüfungen in Nordrhein-Westfalen kooperativ bei den Industrie- und Handelskammern Köln und Dortmund durchführen, ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch unerlässlich. Anlässlich der Sitzung am 3. März in Dortmund stellte das NRW-Fachgremium dabei die Weichen für die nächsten Überprüfungstermine am 17. Juni in Köln sowie im Februar 2016 in Dortmund. 38 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Mitglieder des Fachgremiums für das Sachgebiet „Immobilienbewertung“ trafen sich bei der IHK zu Dortmund. Foto: IHK/Stephan Schütze WIRTSCHAFT REGIONAL Konkurrenz auf der grünen Wiese Der Einzelhandelsausschuss der IHK besuchte im April das Factory Outlet Center im münsterländischen Ochtrup. D ie Ausschussmitglieder und Vizepräsident Axel Schroeder wollten sich vor Ort selbst ein Bild über diese Art der Vertriebsform und die Strukturen des Centers machen. Anlass der Besichtigung sind die aktuellen Planungen der Stadt Werl, wo ebenfalls ein Factory Outlet Center (FOC) angesiedelt werden soll. Auf Werler Stadtgebiet will ein Investor neben der Anschlussstelle zur Bundesautobahn 445 ein Center mit 13.880 Quadratmetern Verkaufsfläche auf der grünen Wiese realisieren. Die benachbarten Städte sowie die Einzelhändler der umliegenden Kommunen sehen das Ansiedlungsvorhaben kritisch, da Auswirkungen auf die eigenen Strukturen befürchtet werden. Ferner ist eine FOC-Ansiedlung an der geplanten Stelle derzeit planungsrechtlich nicht erlaubt. Die Mitglieder des Einzelhandelsausschusses nutzten in Ochtrup die Gelegenheit, sich über Themen wie die Auswirkungen des FOCs auf die nahliegende Innenstadt oder zur Kundenstruktur mit dem Centermanagement auszutauschen. Beim FOC-Konzept Die Mitglieder des Einzelhandelsausschusses und Vizepräsident Axel Schroeder (6. v. r.) im FOC Ochtrup. Fotos: IHK werben große Marken mit hohen Rabatten. Im Münsterland ist das Großprojekt bis heute umstritten. Die Verkaufsgebäude sollen an ein Dorf im Münsterland erinnern. Gefragter Sachverstand Sachverständige sind Garanten für Objektivität. Die IHK zu Dortmund vereidigte jetzt zwei weitere Experten. D ie Nachfrage nach qualifizierten Sachverständigenleistungen ist ungebrochen. Vor allem öffentlich bestellte und vereidigte Experten sind aufgrund ihrer Kompetenz gefragt und mit ihrer Objektivität sowohl als Gerichts- als auch als Privatgutachter die erste Wahl. IHKPräsident Udo Dolezych (Mitte) vereidigte am 10. April Diplom-Geologin Dr. Astrid Pletz (Bodenschutz und Altlasten, Sachgebiet 2) und DiplomIngenieur Gundolf Straub (Straßenverkehrsunfälle, r.) im Beisein von IHK-Geschäftsführer Michael Adel (2. v. r.) und Jost Leuchtenberg (2. v. l.) vom IHK-Referat Sachverständigenwesen. Mit diesen Neubestellungen steigt die Gesamtzahl der von der IHK zu Dortmund öffentlich bestellten und vereidigten Experten auf 90. Sie stehen Gerichten, Behörden, Unternehmen, Rechtsanwälten sowie Verbrauchern als Gutachter zur Klärung von Fragen zur Verfügung. Weitere Informationen zum Thema sowie das Sachverständigenverzeichnis finden Interessierte unter www.dortmund. ihk24.de/recht/sachverstaendige Behörden, Gerichte, aber auch Unternehmen sind oft auf Gutachter angewiesen. Zwei weitere Experten erhöhen die Gutachterzahl der IHK auf nunmehr 90. Foto: IHK/Michael Printz Ruhr Wirtschaft Mai 2015 39 WIRTSCHAFT REGIONAL Moderner Führungsstil mit Professor Jens Rowold Wie motiviert man Mitarbeiter richtig? In der BWL-Seminarreihe von IHK und IT-Club ging es um „Effektive Führung und Kommunikation“. VON GUNTHER DENK E s reicht nicht, dass Mitarbeiter wissen, wohin die Reise geht, sie sollten auch Lust haben, diese Reise mitzumachen und mitzugestalten. In der BWL-Seminarreihe von IHK zu Dortmund und IT-Club Dortmund war am 20. April „Effektive Führung und Kommunikation“ das Thema des Abends. Einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Personalentwicklung und des Veränderungsmanagements übernahm die Seminarleitung: Professor Rowold von der Technischen Universität (TU) Dortmund. Es war ein packender Nachmittag, bei dem Jens Rowold erklärte, was moderne Führungsstile ausmacht und wie sie eingesetzt werden können. In den Praxisteilen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die neuen Methoden direkt auf ihr Unternehmen anzuwenden. Im vierstündigen Seminar konzentrierte sich Prof. Rowold auf zwei Elemente moderner Führung: Die Entwicklung einer Unternehmensvision sowie die individuelle Unterstützung im Hinblick auf den persönlichen Wertetyp des Mitarbeiters. Wichtig: Sinn in der Arbeit Nur mit einer Vision können Mitarbeiter effektiv motiviert werden, so Rowold. Die Menschen brauchen Sinn in ihrer Arbeit. Sie wollen wissen, was der Grund für die Mühen ist und zwar jenseits profaner Bezahlung. Eine Unternehmensvision zeigt den Mitarbeitern, worum es geht und macht 50 Prozent der Motivation aus. In der anschließenden Arbeitsphase entwickelten die Teilnehmer eine Vision für ihr Unternehmen und stellten diese den anderen vor. Beim Thema „Individuelle Unterstützung“ wurde klar, dass maximale Motivation nur durch Berücksichtigung des Wertetyps des einzelnen 40 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Prof. Jens Rowold, TU Dortmund Mitarbeiters erreicht werden kann. Der Kommunikationsstil spielt dabei eine herausragende Rolle. Die erfolgreiche „Beeindruckende Kommunikation“ wurde ausführlich erläutert und im zweiten Praxisteil von den Teilnehmern für die eigene Unternehmenskommunikation eingesetzt. Das Seminar wurde abschließend einstimmig gelobt. Beifall fanden insbesondere die praktischen Übungen sowie das Feedback von Rowold. Diethard Feuerstein, Geschäftsführer der SMF KG aus Dortmund: „Professor Rowold hat in hervorragender Weise die Verbindung von Praxiserfahrung und Forschungsergebnissen hergestellt. Seine Fähigkeit, die Seminarteilnehmer durch kleine Aufgaben zur Mitarbeit zu motivieren, sorgte für intensiven Erfahrungs- und Informationsaustausch unter den Teilnehmern.“ Auch dieses Seminar untermauerte den hohen Anspruch der Seminarreihe. Sie richten sich an die Geschäftsführungsebene sowie an leitende Angestellte der Unternehmen. Als Dozenten werden Hochschulprofessoren verpflichtet, führende Wis- Diethard Feuerstein, SMF KG senschaftler in den verschiedenen Disziplinen der BWL. Teilnehmer erfahren die neuesten Managementtechniken und lernen wirksame Konzepte und Methoden erfolgreicher Unternehmen kennen. Die nächsten Seminare finden statt am › 8. Juni: Thema „Juristische Fallstricke im geschäftlichen Alltag. Risikomanagement leichtgemacht“. Es referiert Prof. em. Dr. Wolfgang Schünemann. Anmeldungen unter: http://tinyurl.com/krtma9p › 17. September: „Projektmanagement“. Es referiert Prof. Peter Witt, Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement, Bergische Universität Wuppertal. Anmeldungen unter: http://tinyurl.com/lu64vsm › 18. November: „Revitalisieren Sie Ihr Unternehmen! Stimulation von unternehmerischem Denken und Innovationsorientierung für Geschäftsführer und Mitarbeiter“. Es referiert Prof. Dr. Andreas Engelen, Lehrstuhl für Unternehmensführung, TU Dortmund. Anmeldungen unter http://tinyurl.com/mlgz56m Ihr neues Aktenlager sicher • lokal • günstig Vereinbaren Sie jetzt einen Termin! Telefon: 0800 - 8 222 600* www.logiboxx.de *für Sie kostenfrei LOGIBOXX GmbH I Siemensstraße 35 I 59199 Bönen Über eine App werden die Gutscheine in den Risse-Filialen gescannt und beim Kauf aktiviert. Foto: gurado Mit Gutschein zur Blume Das Gutscheinsystem von gurado aus Dortmund kommt nun auch bei Blumen Risse zum Einsatz und ist einfach in der Handhabung. B eim IT-Dienstleister gurado hat sich in den vergangenen zwölf Monaten viel getan. „Wir sind nun noch stärker vertreten und haben einige große Systeme laufen“, sagt Geschäftsführer Georg Dirk. 163 Blumen Risse Filialen verkaufen und entwerten ihre Gutscheine jetzt über ein System des Dortmunder Anbieters. Es vereinfacht die Gutscheinadministration für den Blumen- und Pflanzeneinzelhandel. Der Trend ist deutlich: 2014 waren Gutschein- und Geldgeschenke die meist vertretenen Geschenke unter deutschen Weihnachtsbäumen. Für viele Unternehmen bedeutet die vermehrte Nachfrage nach Gutscheinen nicht nur in der Weihnachtszeit einen großen Verwaltungsaufwand. Hier bietet das Gutschein- und Ticketsystem gurado eine Lösung. Das Unternehmen hat eine Software entwickelt, mit der Gutscheine vollautomatisiert verkauft und verwaltet werden können. Für die Einführung des Systems bei Blumen Risse wurden 200 Tablet PCs konfiguriert. Über eine App werden die Gutscheine in den Filialen gescannt. Gutscheinverkäufe, Einlösungen und Teileinlösungen werden Vermietung aus Eigenbestand provisionsfrei darüber direkt im System gespeichert. Es erstellt sowohl eine Liste über alle Gutscheintransaktionen, als auch eine detaillierte Gutscheinhistorie für jeden einzelnen Gutschein. Da die Gutscheine erst beim Kauf aktiviert werden, kann Blumen Risse sie von nun an offen im Geschäft präsentieren, ohne Diebstähle fürchten zu müssen. „Unserer Erfahrung nach entsteht durch die offene Präsentation eine erhöhte Nachfrage und unsere Kunden können ihre Gutscheinumsätze noch weiter steigern“, berichtet Georg Dirk. • Büroflächen ab 30 m² • Praxisflächen • Produktionsflächen • Wohnungen • Lager-/Logistikflächen • Archivflächen • Parkplätze • Freiflächen www.markus-gerold.de www.markus-gerold.de Tel.: 02303/250360 Tel.: 02303/250360 HALLEN Industrie- und Gewerbehallen Gutscheine für Kuhbar-Eis gurado hat das System bereits erfolgreich in Mehrfilialbetrieben wie der Eisdielenkette Kuhbar oder dem Happy Donazz Franchise umgesetzt. „Durch die Zusammenarbeit mit praxiserfahrenen Kunden hat gurado sich schnell zu einem der führenden Gutscheinsysteme entwickelt“, erklärt Georg Dirk, „auch für unseren Kunden Blumen Risse haben wir das System optimal angepasst.“ Seit Anfang Mai kommt das gurado-System auch bei der Werbegemeinschaft Aplerbeck zum Einsatz. von der Planung und Produktion bis zur schlüsselfertigen Halle Wolf System GmbH 94486 Osterhofen Tel. 09932/37-0 [email protected] www.wolfsystem.de Ruhr Wirtschaft Mai 2015 41 Postkarte mit Ansicht des Flughafens Dortmund-Brackel, um 1930. Abb: WWA „Wer eilig ist, fliegt“ ... und das schon seit 1925 von Dortmund aus. In diesem Jahr feiert der Flughafen stolz seinen 90. Geburtstag. Im fünften Teil unserer Serie „damals“ geht es um die Geburtsstunde des Airports. VON JOHANNAH WEBER, WESTFÄLISCHES WIRTSCHAFTSARCHIV DORTMUND E Erster Flugplan der Luftverkehrs AG Westfalen (Welu) von Juni 1925. Insgesamt wurden vier Flugverbindungen angeboten. 42 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 s damal in wichtiger Impuls für die Einrichtung eines Flughafens in Dortmund kam von den Siegermächten des Ersten Weltkriegs. Auf ihre Anordnung hin wurde 1920 im Anschluss an die Bestimmungen des Versailler Vertrags im größten Teil des rheinisch-westfälischen Industriegebiets der Flugverkehr verboten. Da Dortmund knapp außerhalb der Demarkationslinie lag, verlegte die Deutsche Luft Reederei ihren Sitz am 14. Dezember 1920 im Auftrag des Reichspostministeriums von Gelsenkirchen-Rotthausen auf das erste Flughafengelände in Dortmund-Wambel. An den Plänen für einen Flughafen am Standort Brackel, die seitens der Stadt schon länger verfolgt wurden, hielt man aber weiterhin fest. Am 27. April 1925 wurde der Flughafen Dortmund-Brackel in Betrieb genommen. Als erstes Flugzeug traf eine Ma- WIRTSCHAFT REGIONAL Persönlich Interessen. Dies galt für den Ausbau der Eisenbahn ebenso wie für die Dortmunder Kanalpläne. Auch mentale Barrieren gegen technische oder wirtschaftliche Neuerungen spielten hier stets eine Rolle. Störfeuer gegen den Dortmunder Flughafen gab es immer wieder seitens des Siedlungsverbands Ruhrkohlenbezirk in Essen. Dort wurde die „Luftverkehrsgesellschaft Ruhrgebiet“ gegründet, „um den gesamten Flugverkehr für Westdeutschland nach Essen zu ziehen, ein Bestreben, dem die Provinz Westfalen nicht zustimmen kann“, hieß es in einer Denkschrift, die vom Dortmunder Verkehrsdezernenten, Magistratassessor Karl Schantz, im März 1925 verfasst wurde. Welu bringt Aufwind Werbung für den Flughafen, 1926. schine der Deutsche Aero Lloyd AG mit sechs Passagieren aus Bremen in Dortmund ein und wurde dort von der Presse sowie zahlreichen Schaulustigen empfangen. Die offizielle Eröffnung durch den Dortmunder Oberbürgermeister Ernst Eichhoff, an der auch Vertreter der Reichsregierung und der preußischen Staatregierung, der Kommunen sowie weitere Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft teilnahmen, fand am 24. Mai 1925 statt. Zunächst konnten die Städte Hannover, Berlin, Halle, Leipzig, Bremen, Hamburg, Frankfurt a. M. und Amsterdam direkt erreicht werden. Im ersten Jahr starteten knapp 1.500 Flugzeuge von Dortmund, drei Jahre später stieg die Zahl auf knapp 3.500. Treibende Kräfte Die Gründung der Dortmunder Flughafen GmbH erfolgte am 16. April 1926, also ein Jahr nach der Inbetriebnahme des Flughafengeländes in Brackel. Gegenstand des Unternehmens waren der Ausbau und Betrieb des Flughafens sowie die Förderung des Flugwesens. Treibende Kräfte hinter der Gründung waren die Dortmunder Handelskammer und die Stadt Dortmund. Vor allem mit dem Deutschen Reich, dem preußischen Staat und dem Provinzialverband Westfalen hatte man politisch starke Partner gewonnen, ohne deren Mitwirken das Projekt kaum Realität geworden wäre. Regionale Verkehrspolitik war immer Gegenstand divergierender regionaler wirtschafts- und strukturpolitischer Ein herausragendes Instrument zur Weiterentwicklung des Dortmunder Flughafens sowie auch für die regionale Strukturpolitik im östlichen Ruhrgebiet wurde die im Gegenzug im Mai 1925, einen Tag nach der offiziellen Einweihung des Flughafens, ins Leben gerufene Luftverkehrs AG Westfalen (Welu). Diese war mit einem Aktienkapital von einer Million Mark ausgestattet. Neben dem Provinzialverband Westfalen, der Stadt Dortmund und der Dortmunder Handelskammer engagierten sich die kreisfreien Städte Hagen, Hamm, Bielefeld, Siegen und Herford, die Landkreise Dortmund, Hagen, Hörde, Iserlohn, Recklinghausen, Minden, Burgsteinfurt, Bielefeld, Warendorf, Herford und Gelsenkirchen sowie bedeutende westfälische Industrieunternehmen wie die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG, das Eisenund Stahlwerk Hoesch, die Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, die Harpener Bergbau-AG ebenso wie die gerade gegründeten Unternehmen Kraftverkehrs-AG Westfalen und Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG. Ein besonders wichtiger Partner war die Deutsche Aero Lloyd AG, die sich 1926 mit der Junkers Luftverkehrs-AG in Köln zur Deutsche Luft Hansa AG zusammenschloss, in der auch später die Welu aufging. Es war ein Verdienst der Welu, dass sich der Flughafen Dortmund vor dem Zweiten Weltkrieg zum größten Flughafen des rheinisch-westfälischen Industriegebiets entwickelte. Der Kranich, ursprünglich im Logo der Welu, wurde zum weltweiten Signum für die deutsche Luftfahrt. 40 Jahre im Unternehmen Dr. Peter Lipphardt verabschiedet Nach 40 Jahren in der Unternehmensführung wurde Dr. Peter Lipphardt (Foto l. o.) vor Kurzem feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Seit 1975 prägte er entscheidend die Entwicklung der Montanhydraulik-Gruppe. Entsprechend zahlreich waren die Gäste auf seiner offiziellen Abschiedsfeier in der Rohrmeisterei in Schwerte: 120 Wegbegleiter, darunter Dr. Ralf Becker (Foto l. u.), der im April 2013 den Vorsitz der Montanhydraulik-Geschäftsführung übernahm, zahlreiche Kunden und Lieferanten, Vertreter der IHK, des Unternehmerverbands und der Gewerkschaft sowie der Holzwickeder Bürgermeister. In zahlreichen Redebeiträgen wurde Dr. Peter Lipphardt für seine herausragende Leistung gewürdigt. Auch sein Nachfolger Dr. Becker weiß dieses Engagement sehr zu schätzen: „Wenn jemand das Unternehmen Montanhydraulik verkörpert, dann ist es Dr. Peter Lipphardt. Er führte das Unternehmen engagiert, zielführend, menschlich und mutig. Indem er neue Geschäftsfelder erschloss, weitere Standorte gründete und Firmen integrierte, stellte er die Weichen für eine zukunftsfähige und erfolgreiche Unternehmensgruppe.“ Ruhr Wirtschaft Mai 2015 43 WIRTSCHAFT REGIONAL Prof. Dr. Clemens Fuest bei seinem Vortrag, der im Westfälischen Industrieclub stattfand. Fotos: IHK/Stephan Schütze Ungleichheit nicht mit Ungerechtigkeit gleichsetzen Der renommierte Volkswirtschaftler und Präsident des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung Prof. Dr. Clemens Fuest war Gast der IHK-Reihe „Wirtschaft trifft Wissenschaft“. »In Deutschland hat sich die Einkommensungleichheit vor allem bis 2005 erhöht, der Sozialstaat hält aber wirksam dagegen.« Prof. Dr. Clemens Fuest V or allem die Einkommen niedrig qualifizierter Arbeitnehmer blieben in Deutschland lange Zeit hinter der allgemeinen Einkommensentwicklung zurück. Dieser Trend hat lange vor den Hartz-Reformen begonnen. Seit etwa 2005 haben sich die Einkommen dieser Gruppe aber stabilisiert. Dieses war die Kernaussage von Prof. Dr. Clemens Fuest bei der von IHK-Präsident Udo Dolezych moderierten Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ mit dem Titel „Untergräbt die Udo Dolezych, Prof. Dr. Clemens Fuest, Dr. Dr. h.c. Wolfram F. Richter und Reinhard Schulz (v. l.). 44 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 wachsende Ungleichheit die soziale Marktwirtschaft?“. Eine klare Antwort auf diese Frage gab es an diesem Abend nicht, da es unterschiedliche Bewertungskriterien für Ungleichheit gibt. Das Versprechen Ludwig Erhards aus den 1950er-Jahren „Wohlstand für alle“ müsse man relativieren, weil die Chancengleichheit zwar bestehe, aber nicht von allen in gleichem Maße genutzt werden könne. Man war sich aber einig, dass ein Mehr an Gleichheit nicht automatisch zu mehr Wachstum führt. Vielmehr lebe die soziale Marktwirtschaft vom Wettbewerb. Bei der Begrüßung von Prof. Fuest betonte Dolezych, dass soziale Gerechtigkeit und Ungleichheit zum medialen und politischen Dauerthema der vergangenen Jahre gehörten. Dabei werde aber in der verkürzt geführten Diskussion Ungleichheit mit Ungerechtigkeit gleichgesetzt. Es werde häufig übersehen, dass diese Ungleichheit durch faire Verfahren und Regeln und durch individuell erbrachte Leistungen und Anstrengungen zustande gekommen sei. Die Frage von Dolezych, ob eine eventuell wachsende Ungleichheit sogar die Demokratie bedrohen könne, beantwortete Fuest folgendermaßen: In Deutschland habe Sofort mehr Ordnung! www.auftrags-taschen.de Tel.: 02261-7099 0 www.strdirekt.de Prospektverteilung seit 1981 Schwerpunkt: NRW Dokumentenkuriere Fon: 02365 / 1 30 37 E-Mail: [email protected] *$%(/67$3/(5 )h5-('(1(,16$7= sich die Einkommensungleichheit vor allem bis 2005 erhöht, der Sozialstaat halte aber wirksam dagegen. Seitdem sinke die Einkommensungleichheit wieder leicht. Um weiterhin für einen größtmöglichen sozialen Ausgleich zu sorgen, habe der Staat verschiedene wirtschaftspolitische Handlungsoptionen. Beispielhaft nannte Fuest, das Wachstum niedriger Einkommen durch mehr Investitionen in Bildung für benachteiligte Gruppen zu erhö- hen und Grundsteuern auszuweiten. Abschließend betonte Prof. Fuest, dass sich die weltweite Einkommensverteilung verändert habe. Gewinner der vergangenen beiden Jahrzehnte sei die neu entstandene Mittelklasse in den Schwellenländern. Man könne nicht sagen, dass Marktwirtschaft und Globalisierung zwingend zu immer größerer Einkommensungleichheit führe. Dies werde durch die aktuellen Entwicklungen nicht bestätigt. *$%(/67$3/(5&(17(5.$0(1 *0%+&2.* $1'(56(6(.( .$0(1 7(/Ã)$; LQIR#JDEHOVWDSOHUFHQWHUNDPHQGH ZZZJDEHOVWDSOHUFHQWHUGH Sonderthemen 2015 Anzeigenschluss Januar Büro · Verpackung · Druck / Reisen · Tagen · Präsentation 30.12.2014 Februar IT · Kommunikation · Social Media 30.01.2015 März Mobilität: Fuhrpark · Leasing · Nutzfahrzeuge / Franchise NEU! 27.02.2015 April Personalwesen: Arbeitsrecht · Zeitarbeit · Sicherheit 31.03.2015 Mai Häfen · Container · Eisenbahnen 30.04.2015 Juni Bauen · Erhalten / Gewerbliche Immobilien / BGM – Betriebliches Gesundheitsmanagement NEU! Juli / August Finanzen · Leasing · Versicherung 30.06.2015 September Logistik · Maschinen · Produktion / Transport + Verpackung 31.08.2015 Oktober Unternehmensrecht · Unternehmensberatung · Consulting 30.09.2015 November Energieeffizienz · Umweltschutz · Recycling 30.10.2015 Dezember Gründen · Entwickeln / Qualifizieren · Bilden NEU! 30.11.2015 29.05.2015 Gebr. Lensing GmbH & Co. KG Anzeigenservice, Westenhellweg 86-88, 44137 Dortmund, Telefon 0231 / 90 59-64 20, Telefax 0231 / 90 59-86 05, [email protected] Ruhr Wirtschaft Mai 2015 45 ESSEN & TRINKEN Schlemmen bei der GourmeDo Die kulinarischen Spitzenveranstaltung der Region feiert 2015 ihren fünften Geburtstag. S owas funktioniert in Dortmund nicht; die Leute wollen volle Teller; frisch kochen und anrichten auf einem Event geht nicht“, hörte Marcus Besler oft, als er 2010 Mitstreiter für seine Idee „GourmeDo“ suchte. Aber er ließ sich nicht entmutigen. Mit einem starken Netzwerk von Spitzengastronomen und Sponsoren, dass er und sein Vater Gerhard mit ihrer Werbeagentur futec AG und dem Westfalen Institut e. V. pflegen, setzte man bereits mit der ersten Auflage von GourmeDo 2011 Zeichen. Qualität und Vielfalt lautete von Anfang an die Devise, und so wurde nicht nur Haute Cuisine zelebriert, sondern auch vom ersten Tag an Länderküchen und Newcomern eine große Öffentlichkeit geboten. So heißt es seitdem: „GourmeDo – Sterneküche trifft Szenegastronomie“. In diesem Jahr wird es noch einen Tag mehr GourmeDo geben, denn gestartet wird schon am Mittwochnachmittag des 27. Juli. Zu Hause kann dann die Küche kalt bleiben, denn es wird rund 200 verschiedene Gerichte zu Probierpreisen von maximal zehn Euro geben. „Die Besucherzahl hat sich in vier Jahren von rund 30.000 auf 50.000 gesteigert“, sagt Marcus Besler. „Durch den großzügigen Aufbau und die Architektur des Friedensplatzes wird es aber nie unangenehm voll, sondern es herrscht eine schöne Stimmung.“ Für das besondere Ambiente sorgt auch diesmal wieder der stimmungsvoll illuminierte, 700 Quadratmeter große Magic Sky, das freitragende Dach, das nicht nur vor zu viel Sonne oder einem Schauer schützt, sondern im Wesentlichen für Behaglichkeit sorgt. Unter anderem sind auch die Hövels Hausbrauerei, die Rohrmeisterei Schwerte, ErlebBar, Dieckmanns und Schönes Leben wieder dabei. Zu den Neulingen bei GourmeDo zählt die Lokalmanufaktur. Foto: pr Busche Verlagshaus vergibt „Diamanten“ Roter Teppich und jede Menge Prominenz bei Preisverleihung. G lamouröser konnte der 12. Spa Diamond nicht gefeiert werden: beschwingte Gäste, kurzweilige Laudatoren und eine einzigartige Atmosphäre waren die Garanten für eine tolle Award-Ceremony und eine anschließenden Diamonds Night, die erst in den frühen Morgenstunden ihr Ende finden sollte. Das Dortmunder Verlagshaus Busche hatte zum 12. Mal das Who’s who der Branchen Kosmetik und Tourismus zu seinem jährlichen Branchen-Award Spa Diamond geladen. Diesmal ging es in das Ostseebad Dierhagen. Das Strandhotel Dünenmeer, selber als bestes „Spa Hotel“ geehrt, öffnete die Pforten und empfing Natalia Wörner, Ursula Karven, Gesine Cukrowski, Raul Richter, Caroline Beil, Eva Habermann, Nina & Julia Meise, Ludger Pistor, Uwe Rohde, Sebastian Deyle, Nina Bott, Boris Entrup, Simon Licht, Jo Groebel und viele weitere tolle Gäste. Prominenz – darunter Ursula Karven (3. v. l.) und Natalia Wörner (4. v. l.) – beim Spa Award. 46 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Foto: pr WIRTSCHAFT REGIONAL Zuckerrohr statt Plastik Dortmunder Burger-Brater haben etwas gegen Kunststoff. E s ist offiziell: Der Verbrauch von Plastiktüten soll laut EU drastisch sinken und darf daher fortan versteuert oder gar verboten werden. Dortmunder Burgerbrater aus der Brückstraße haben da ein einfaches Mittel: Zuckerrohr und Recyclingpapier statt Plastik, heißt hier die Devise. „Wir legen viel Wert auf ein umweltbewusstes Angebot“, betont Matthias Strasser, Geschäftsführer des Lokals Chill’R in der Brückstraße 32. Weil die Gäste die hausgemachten Burger auch daheim genießen wollen, richtete das Lokal einen Außer-Haus-Dienst ein. Aber nicht irgendeinen: Der „Burger-Bringer“ kommt mit dem Lieferfahrrad. Frisch und warm bleibt das Essen in recycelbaren Zuckerrohrverpackungen, die ganz ohne Plastik auskommen. Genauso sehen das die Jungs von Food Brother. In der Brückstraße 42-44, geben sie ihre Burger-to-Go nur in recycelten, unbedruckten Papierboxen und -tüten heraus. „Die kosten uns zwar mehr, das ist es uns aber wert“, erklärt Adrian Balbegi, einer von vier Geschäftsführern der Food Brother GmbH. Das Fleisch kommt nicht vom Großmarkt, sondern von einem Dortmunder Metzger, auch die Brötchen liefert der Bäcker täglich frisch. „Der mit 25 Quadratmetern recht kleine Laden hat die Brückstraße in kürzester Zeit wirtschaftlich belebt“, schildert Dr. Josef Pultuskier, Geschäftsführer der Terrania AG und Vermieter der jungen Existenzgründer. „Das Konzept des liebevoll zubereiteten Burgers, fernab von Kommerz, kommt an.“ Der Erfolg gibt den Studenten recht; die Expansion ist bereits geplant. Und das nach nicht einmal einem Jahr. Die Burger zum Mitnehmen gibt es bei Food Brother nur in recycelten, unbedruckten Papierboxen und -tüten. Foto: Food Brother Beste Bedienungstheke bei Homberg & Budnik Rewe gewinnt den Fleisch-Star 2015. D ie beste Fleischbedienungstheke finden Kunden bei Rewe Homberg & Budnik in Dortmund-Höchsten. Hier machen die Inhaber Tina und Uli Budnik sowie ihr Fleischermeister Raimund Nickisch mit seinem Team den Unterschied. Von der Fachzeitschrift Lebensmittel Praxis wurden sie mit dem renommierten Branchenpreis Fleisch-Star 2015 in der Kategorie bis 1.500 Quadratmetern Verkaufsfläche ausgezeichnet. Fleischermeister Raimund Nickisch (mit Urkunde) und sein Team freuen sich über die Auszeichnung. Foto: pr Ruhr Wirtschaft Mai 2015 47 … und auf die Teller kommt nur Gutes: Jürgen Faßbender (hintere Reihe, l.) mit seinem Wielandstuben-Team. Fotos: Wielandstuben Das Salz in der Suppe Seit nunmehr 50 Jahren ist Jürgen Faßbender, Inhaber des Restaurants Wielandstuben in Hamm, im Einsatz für die Gäste und den guten Geschmack. A m 1. Mai 1965 startete Jürgen Faßbender seine gastronomische Laufbahn in Hamm mit der Eröffnung der Gaststätte „Zum Stadion“. Gefühlte 40.000 Frikadellen später war das „Stadion“ Geschichte und Jürgen Fassbender bereit für sein neues Restaurant: die „Wielandstuben“. Seitdem gehört das Restaurant mit seinen großzügigen Gasträumen und dem romantischen Innenhof zu Hamm und Umgebung wie das Salz in der Suppe. Die Küche der Wielandstuben ist heute klassisch-französisch geprägt auf Basis hochwertiger frischer Produkte. Zu der mediterranen Leichtigkeit gesellt sich auf der Speisekarte aber auch gern einmal deftige Hausmannskost, natürlich frisch interpretiert vom Küchenchef Lukas Erfurth und seiner Mannschaft. Diese ausgewogene Mischung aus Tradition und Moderne spiegelt sich wider im Ambiente der drei Gasträume. Dort sorgt Service-Chef Hermann Oberle gemeinsam mit seinem Team dafür, dass sich die Gäste zu jeder Zeit wohlfühlen. Die Gäste kürten die Wielandstuben mehrfach zum „Restaurant des Jahres in Westfalen“ (Westfalen-Magazin) und zur „Service-Oase in Gold 2014/2015“ (American Express). Auch in den Gastrono- 48 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Wie sich die Zeiten ändern: Der junge Jürgen Faßbender beim Flambieren. Das Foto stammt aus den 1970er-Jahren. mieführern erhalten die Wielandstuben seit Jahren eine konstant gute Bewertung. 50 schöne und ereignisreiche Jahre, die Leib und Seele zusammengehalten haben, sind für Jürgen Faßbender aber auch Anlass, über den eigenen Tellerrand zu blicken und dort hinzuschauen, wo tägliche Nahrung keine Selbstverständlichkeit ist, wo Armut und Vertreibung das Leben bestimmen. Seine Unterstützung gilt „Burundi-Kids-e. V.“, einer Organisation, die in Burundi – einem der kleinsten und ärmsten Staaten in Af- rika – Straßenkindern, Kriegs- und Aidswaisen ein Zuhause geben, ihre medizinische Versorgung sicherstellen und ihre Ausbildung fördern. Deshalb steht auch im Jubiläumsjahr der Wielandstuben ein besonderer Topf für den Verein „Burundi-Kids“ bereit, mit dem Ziel, dass er gut gefüllt an die Organisation übergeben werden kann. Dabei helfen soll unter anderem die Aktion „Fifty-Fifty“. Jeder 50. Gast der Wielandstuben zahlt nur 50 Prozent seiner Speisen. Die andere Hälfte fließt direkt in den Spendentopf für „Burundi-Kids“. WIRTSCHAFT REGIONAL Persönlich Wenn Flüsse über die Ufer treten Ehrennadel in Silber Auszeichnung für Günther Papenmeier Das IHK-Fachforum Wasser 2015 informiert Unternehmen über mögliche Risiken und Maßnahmen zum Hochwasserschutz. W asser ist nicht nur eine Voraussetzung für Leben, es ist auch ein unverzichtbarer Rohstoff für die Industrie. Wasser kann aber auch eine Gefahr sein. Immer wieder fordern Überschwemmungen Menschenleben und verursachen Schäden in Milliardenhöhe. Hochwasserereignisse können auch Unternehmen treffen, die ihren Standort nicht direkt, aber in der Nähe eines Gewässers haben, das von Hochwasser bedroht ist. Deshalb beschäftigt sich das diesjährige IHK-Fachforum Wasser am 11. Juni in DormagenZons mit dem Erkennen, Vorbeugen und Managen von Hochwasserrisiken. Experten erklären, wie sich Unternehmen vor Hochwasser schützen können. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen und Anmeldung: www.ihk-krefeld.de, Ansprechpartner: Jürgen Zander, Tel. 02131 9268-570, [email protected] Ein ganzer Tag für die Gesundheit Am 14. Juni findet die dritte Messe für Ganzheitsmedizin im Kurhaus Bad Hamm statt. An diesem Tag verbinden sich erneut alle Wege der Gesundheit: die Schulmedizin, die komplementäre Medizin, Naturheilverfahren, Wellness, Prävention und Quantenphysik. Die Besucher dürfen sich auf frische Inspirationen und Informationen freuen, diesmal auch mit Liveaktionen an den Ständen und Verlosungen. Rund 90 Institutionen, die knapp 300 Fachgebiete abdecken, sind dabei, Vorträge und Workshops runden das Angebot ab. Ins Leben gerufen hat die Messe das Netzwerk Gesundheit & Leben Westfalen. Dessen Mitglieder und Interessierte treffen sich regelmäßig zum Austausch, Kennenlernen und Kooperieren. www.gesundheit-bad-hamm.de So können Unternehmen herausfinden, ob sie betroffen sind: Unternehmen in Überschwemmungsgebieten werden in ihren Entwicklungsmöglichkeiten mitunter massiv eingeschränkt. Wer unsicher ist, ob sein Betriebsgelände gefährdet ist, kann dies unter www.flussgebiete. nrw.de recherchieren. Unter der Rubrik „HWRM-RL – Hochwasser gemeinsam meistern“, Unterpunkt „Hochwasserrisikokarten/Hochwassergefahrenkarten“ auf das entsprechende Teileinzugsgebiet klicken, die passende Detailkarte auswählen und schließlich HQ 100 anklicken, wobei es egal ist, ob die Risiko- oder die Gefahrenkarte ausgewählt wird. Ansprechpartnerin: Nadine Schmutzler Tel. 0231 5417-112 E-Mail: n.schmutzler @dortmund.ihk.de Der Geschäftsführer der F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG Günther Papenmeier hat vom Fachverband Elektround Informationstechnische Handwerke NordrheinWestfalen die silberne Ehrennadel bekommen. Der Verband würdigt damit die besonders verdienstvolle Tätigkeit im Interesse des elektro- und informationstechnischen Handwerks. Papenmeier sei ein kritischer, aber auch ein loyaler Partner im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Verband und Fachausschuss Systemelektronik. Die Liste seiner Ehrenämter ist lang. So ist Günther Papenmeier unter anderem seit 1994 Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss der ET-Innung Iserlohn und seit 1999: Vorstandsmitglied in der Innung. Der Name Papenmeier gehört zu Schwerte, denn seit mehr als fünfzig Jahren ist das Unternehmen dort ansässig. Mobil telefonieren ab 0 en: Jetzt informier.de /mobil www.dokom21 Sie und Ihre Mitarbeiter telefonieren: kostenlos untereinander und ins gesamte DOKOM21 Mobilfunknetz Mein Mobilfunk kostenlos von Ihrem Firmensitz mit DOKOM21 Festnetzanschluss ins DOKOM21 Mobilfunknetz t:0231.930-94 02 www.dokom21.de Ruhr Wirtschaft Mai 2015 49 Einer der Lieblingsorte: Im Stendels am Vinckeplatz genießen Tina Teschlade (2. v. l.) und Carina Hauswald (3. v. l.) zusammen mit dem Stendels-Team einen guten Tropfen Wein. Was sind Deine Lieblingsorte? Antworten gibt’s auf Dortmund Ahoi: Die neue Online-Plattform will inspirieren und zeigt die Stadt von ihrer besten Seite. VON GERO BRANDENBURG L ieblingsorte! Jeder Dortmunder hat einen. Oder gleich mehrere. Davon sind Carina Hauswald und Tina Teschlade überzeugt – und haben auch gleich dutzende Beispiele parat: Wer mit Kindern oder ohne Kinder die Natur genießen möchte, den zieht es in den Westpark, in die Bolmke oder den Bittermärker Wald. Zum Tanzen und Feiern geht’s etwa in FZW, ins Domicil oder ins Sissikingkong. Und wen besondere Gaumenfreuden locken, der isst und genießt beispielsweise im Schönes Leben, im Café Creme oder beim Pottburger. So geraten die beiden jungen Frauen beim Aufzählen auch immer mehr ins Schwärmen. Keine Frage, Carina Hauswald und Tina Teschlade stecken viele Ideen und fast noch mehr Herzblut in ihr Projekt „Dortmund Ahoi“. Seit Mitte Februar 2015 gibt es die Online-Plattform. Mit 130 Lieblingsorten fing es an, weitere folgen nach und nach. „Dortmund Ahoi“ bündelt und beschreibt die Locations in sechs Kategorien: Essen und Trinken, Läden und Dienste, Abenteuer und Ausflüge, Kind und Kegel, Kultur und Kurioses, Tanzen und Feiern. Die Plattform soll wie andere Initiativen und Kampagnen dazu beitragen, ein neues Dortmund lebendig werden Ahoi! Mit 130 Lieblingsorten ist die Plattform gestartet. Auch im „Unterhaltung Lieblingsstücke“ im Kreuzviertel verbringen die Freundinnen gerne ihre Zeit. 50 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Fotos: IHK/Schütze zu lassen. „Wir zeigen, was es schon gibt, sagen Danke für kreative Orte und an Dortmunder Originale und wollen gemeinsam mit Partnern neue Ideen anstoßen“, sagt Hauswald. Dortmund ist jung und kreativ Gleichzeitig will das Ahoi-Team, dem neben Hauswald und Teschlade noch sieben weitere Crewmitglieder angehören, mit viel Lokalpatriotismus auch gegen gängige Vorurteile angehen. Dortmunds Ruf als graue Kapitale der Montanindustrie hat endgültig ausgedient. Die Stadt ist jung, kreativ und hip, bietet also unheimlich viel Lebensqualität. Wer nach Berlin-Prenzlauerberg-Flair, HamburgerHafen-Fernweh oder kölscher Gelassenheit sucht, wird hier vor Ort fündig. Angesagte Szene-Gastronomie, WIRTSCHAFT REGIONAL Einzelhändler mit dem besonderen Etwas und ein reiches Kulturangebot gibt es eben auch in der Westfalenmetropole. Vernetzung ist bei „Dortmund Ahoi“ das Zauberwort. Partner, Förderer und Ideengeber sind ausdrücklich eingeladen, sich zu beteiligen – mit Ideen, Tipps und Inspiration. „Ahoi“ hieß es schon zu Schulzeiten Die Inspiration zu „Dortmund Ahoi“ kam den beiden Initiatorinnen früh, gewissermaßen schon zu Schulzeiten, wenngleich an die Online-Plattform damals noch nicht zu denken war. Während des Unterrichts an der Schule in Castrop-Rauxel schrieb Tina Teschlade Botschaften auf ihren Holztisch und sagte damit „Ahoi“. Carina Hauswald, die in der nächsten Stunde an eben diesem Tisch saß, ließ sich inspirieren, antwortete und eine enge Freundschaft begann. Und da Castrop-Rauxel eher beschaulich ist, zog es das Duo schon immer zum Shoppen, Ausgehen, Fußball schauen, Kultur tanken oder einfach Leute treffen nach Dortmund. Nach dem Abitur 2001 reisten die Freundinnen in die ferne Welt: Frankreich, La Réunion, Australien, Afrika, USA, China, Indien, Brasilien und Metropolen in Europa waren die Ziele. Doch eines, erzählt Tina Teschlade, war den Beiden immer klar: ,„Unser Herz schlägt für Dortmund – und da wir schon immer etwas gemeinsam machen wollten, haben wir ‚Dortmund Ahoi‘ ins Leben gerufen.“ Quasi nebenbei ins Leben gerufen. Denn Carina Hauswald arbeitet in einer internationalen Beratung für Marketing und Kommunikation mit Sitz in Köln. Und Tina Teschlade, die als Redakteurin die Öffentlichkeitsarbeitet der Online-Plattform verantwortet, ist gerade in Elternzeit und muss sich daheim stets auch um Tochter Greta kümmern. So bleiben vor allem die Abende und die Wochenenden für „Dortmund Ahoi“ – aber das sind ja sowieso die besten Zeiten, um sich seinen Lieblingsorten zu widmen. www.dortmund-ahoi.de Wir gewinnen Mitarbeiter. Für den Mittelstand. Erfolgreiche Unternehmen haben begeisterte Mitarbeiter, Begeisterung steckt an. Weil alltäglich gelebte Unternehmensphilosophie der Nährboden dieser Begeisterung ist, machen wir sie sichtbar: Recruiting war gestern. Wir gewinnen Mitarbeiter. Und Sie den War for Talents. SJTF1FSTPOBMCFSBUVOHt3JUB4FJEFMt#VSHXFHt,ÚOJHTXJOUFS 5FMtQPTU!SJTFQFSTPOBMEFtXXXSJTFQFSTPOBMCFSBUVOHEF Mehr als nur PCs Workstation oder Multimedia-PCs. Acer, HP, Toshiba bis Terra Wir führen Ihr System! Ihr kompetenter Partner seit über 80 Jahren in Dortmund Straße 45-47 GRÜNINGER Weißenburger 44135 Dortmund http://www.GRUENINGER.COM Tel. 58 44 59-0 · Fax 58 44 59-44 Hallenkonstruktionen mit Holzleimbinder F-30B ;`WLU V HUNLWHZZ[ TP[ +HJOLPUKLJR\UN 9PUULUHUSHNL WY MMpOPNLY :[H[PR TP[ VOUL 4VU[HNL (IZVS\[ WYLPZ^LY[ 9LP[OHSSLU[`WLU T T ILZVUKLYZ WYLPZ^LY[ MHJO IL^pOY[ TVU[HNLMYL\UKSPJO ML\LYOLTTLUK - ) ;PTTLYTHUU .TI/ ¶ /HSSLUIH\ /VSaSLPTIH\ 2HTLU ;LS -H_ ;`W 3VTIHYK ^^^OHSSLUIH\[PTTLYTHUUKL ,4HPS! 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Egal ob in der Gastronomie, im Einzelhandel, im Handwerk oder bei Veranstaltungen – die passende und professionelle Berufskleidung, neudeutsch Corporate Fashion genannt, gewinnt immer größere Bedeutung. „Wichtig ist, dass die Mitarbeiter sich in ihrer Kleidung wohlfühlen, dann repräsentieren sie das Unternehmen am besten“, sagt Marc Homfeldt. Der Dortmunder begleitet den Wandel in der Branche seit vielen Jahren und hat viele Trends erlebt. Sein eigenes Unternehmen „Homfeldt promotion- & workwear“ hat er 1995 gegründet und ist damit Textilkaufmann in vierter Generation. Früher genügte selbst in der gehobenen Gastronomie oft ein einheitliches Unisex-Hemd für alle. „Heute müssen es oft zwei verschiedene Passformen sein, natürlich jeweils für Damen und Herren“, betont Homfeldt. Egal ob T-Shirts, Polos, Jacken, Hemden, Blusen, Sakkos oder Sicherheitsanzüge: Mit höheren Ansprüchen an die Berufskleidung ist auch der Informationsbedarf bei den Unternehmen gestiegen. Homfeldt berät umfassend und ehrlich, gemeinsam mit seinen 52 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Kunden strebt er die beste Lösung an. Gerade in der Textilbranche gib es bei gleicher Optik große Unterschiede in Qualität und Preis – aber nicht immer muss es die teure Variante sein. „Der Anlass ist sehr wichtig. Wenn der Kunde beispielsweise eine einmalige Veranstaltung plant, reichen oft auch Mitarbeiter-T-Shirts für 1,50 Euro. Schon drei Euro sind da manchmal zu viel.“ Etliche kleine und große Unternehmen aus ganz Deutschland wissen Homfeldts faire und kompetente Beratung zu schätzen und arbeiten seit Jahren eng mit ihm zusammen. Die Geschäftsidee kam ursprünglich von Homfeldts Vater, der einen Bekleidungsgroßhandel am Westenhellweg führte. Er fragte seinen Sohn, ob dieser nicht die Belieferung von Betrieben mit Blaumännern übernehmen wolle. Marc Homfeldt, der nach der Banklehre sein BWL-Studium an der Universität Dortmund absolvierte, sagte zu. Schnell wuchs das Geschäft, bald schon stattete Homfeldt die Kunden eines großen Tabakkonzerns mit Werbeschürzen aus. Ein großer Auftrag, umso schwerer wog die Einschränkung der Tabakwerbung vor zwölf Jahren. Doch Homfeldt erschloss sich neue Kundengruppen und kann nunmehr auf 20 erfolgreiche Jahre in der Branche zurückblicken. Unternehmen aus NRW können sich noch bis zum 8. Juni um den mit 15.000 Euro dotierten Effizienz-Preis NRW bewerben. Im Mittelpunkt steht das ressourceneffizienteste Produkt. Die Effizienz-Agentur NRW vergibt den Preis in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal. Ansprechpartner bei der IHK: Fabian Stütz, 0231 5417-229 [email protected] www.effizienzpreis-nrw.de Lebensmittelhygiene Neue Internetseite Unter www.onlinehilfe-lebensmittelhygiene.de finden Gastronomen, Händler und Lebensmittelhersteller praxistauglich aufbereitete Tipps rund um das Thema Lebensmittelhygiene. Das Portal gibt Tipps zum Umgang mit leicht verderblichen Lebensmitteln, Aufbau eines Hygienekonzepts, zu den regelmäßig vorgeschriebenen Schulungen und vieles mehr. Darüber hinaus enthält es Checklisten und einen Überblick über rechtliche Grundlagen. Da die Vorschriften zur Lebensmittelhygiene auf europarechtlichen Vorgaben beruhen, ist die neue Onlinehilfe bundesweit einsetzbar. Beilagen – bitte beachten. Einem Teil dieser Ausgabe liegen Beilagen folgender Firmen bei: Turning Days West, Dortmund Messe Westfalenhallen KlangVokal, Dortmund Musikfestival Interesse? Diese 20g Beilage kostet Firmen aus dem Kammerbezirk pro Tausend nur 100,68 € zzgl. MwSt. Gebr. Lensing GmbH & Co. KG Anzeigenservice Fachzeitschriften Telefon 0231 9059 6420 [email protected] MEINUNG Wen interessiert‘s? Kommentar: Frank Pöpsel, Chefredakteur Focus-Money M edien brauchen Skandale, und wenn es mal mit den Skandalen nicht klappt, wird aus einem Skandälchen ein Skandal. Die eigentlichen Probleme werden dabei gern übersehen. Denn wenn die Meute trabt, dann nur in eine Richtung. Beispiel gefällig? Das Gewehr G36 der Bundeswehr. Auf 372 Seiten stellt ein Gutachten des Bundesrechnungshofs und diverser anderer Experten fest: Wenn man das Gewehr im Dauerfeuer nutzt, wird es heiß und trifft nicht mehr so genau. Wissen Sie, wie lange das Gewehr im Dienst ist? Seit sage und schreibe 19 Jahren. Rechnet man noch die Erprobung und Beschaffungszeit mit ein, sind die Probleme der Truppe ein Vierteljahrhundert lang nicht aufgefallen! Doch wen interessiert’s? Eine Stellungnahme des Herstellers Heckler & Koch zu den Vorwürfen vom 10. April enthielt aber auch noch eine andere verblüffende Tatsache. So führt die Firma aus, dass „die Bundeswehr bei einer Friedensstärke von circa 180.000 Soldaten und einer Mobilmachungsstärke von circa 250.000 Soldaten gerade mal 170.000 Sturmgewehre G36 im Bestand hat. Bis 1990 hatte die Bundeswehr eine Mobilmachungsstärke von circa 500.000 Soldaten und einen Bestand von zwei Millionen Sturmgewehren“. Der eine Teil der Truppe hat also ein Gewehr, das nicht trifft, der andere Teil hat überhaupt kein Gewehr. Und: Kaputtgehen dürfen die Gewehre auch nicht, denn Ersatz ist ja keiner da. Doch wen interessiert’s? Da sind uns sogar die Griechen bei Weitem überlegen. Während Finanzminister Yanis Varoufakis immer noch nach Wegen sucht, die fälligen Steuern einzutreiben, schreitet sein Kollege, der für den Militärbereich zuständig ist, zügig zur Tat: Verteidigungsminister Panos Kammenos möchte weitere Projektile des russischen Luftabwehrsystems S-300 kaufen. Kosten: eine Million Dollar pro Stück. Man hat es ja. Dabei ist die Flugabwehr nur Teil eines riesigen Rüstungskomplexes an der Ägäis. Mit 130.000 Soldaten auf elf Millionen Einwohner unterhalten die Griechen in dieser Relation die mit Abstand größte Armee Europas. Deutschland müsste statt seiner tatsächlich 180.000 rund 1,4 Millionen Soldaten unter Waffen halten, wollte man es den Hellenen gleichtun. Aber halt: Da fehlen uns ja die Gewehre! Und wofür verwendet Deutschland seinen Staatshaushalt, wenn schon nicht für Gewehre? Ganz einfach: für Arbeit und Soziales, Gesundheit, Familie und Senioren sowie Bildung und Forschung. Hier kann man ja gar nicht genug ausgeben, um die Nation glücklich zu machen. Doch angeblich werden doch die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer? Die rotbraune Linie zeigt die Zinsausgaben der Bundesregierung. Das könnte sinnbildlich das sein, was man den Reichen in den gierigen Rachen schmeißt. Beide Kurven sind auf einen Anfangsstand 2006 von 100 basiert und umfassen auch das kommende Haushaltsjahr. Sie sehen, dass die Sozialausgaben gestiegen sind (um 32 Milliarden Euro), während die Zinsen trotz deutlich höherer Schulden um 39 Prozent gesunken sein dürften. Diese Zinsersparnis der öffentlichen Schuldner geht dann den Reichen, die über ihre Direktanlagen, aber auch indirekt etwa über Lebensversicherungen oder Pensionskassen die Schulden der öffentlichen Hand finanziert haben, durch die Lappen. Und kann im Staatshaushalt dann wieder umverteilt werden. Denn zum Beispiel im Bund fließt gut die Hälfte des gesamten Haushalts in die oben zitierten Posten. Wer sich dieser Robin-Hood-Mentalität entziehen will, dem bleibt nur der alte Spruch aus den USA: „Never fight the Fed.“ Auf Deutschland übertragen, lautet der Satz: Kämpfe nie gegen die Europäische Zentralbank! Mitmachen heißt jetzt die Devise. Wer nicht bei Aktien dabei ist, kann sich seine Altersvorsorge und seinen Vermögenszuwachs eben abschminken. Das sollte die Medien einmal interessieren! Frank Pöpsel Der diplomierte Volkswirt und gelernte Bankkaufmann, Jahrgang 1965, leitet seit 13 Jahren Jahren als Chefredakteur das Wirtschaftsmagazin Focus-Money. Zuvor war der Geldanlagespezialist für die Magazine Focus und Capital tätig. Pöpsel gilt als ausgewiesener Wirtschaftskenner und Analytiker. Foto: S. Ugurlu/Focus-Money © FOCUS-MONEY 19/2015 Ausgaben im Bundeshaushalt 2006–2016 % Ausgaben für Arbeit, Soziales, Familie, Gesundheit und Bildung 2006 = 100 120 100 Zinszahlungen 80 60 2006 07 08 09 10 11 12 13 14 15 2016 Quelle: Bundesfinanzministerium Ruhr Wirtschaft Mai 2015 53 Container-Reedereien müssen sich radikal erneuern 54 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Foto: © chungking / Fotolia Überkapazitäten und niedrige Erträge belasten derzeit den Containertransport. Mit neuen Kooperationsmodellen könnten Container-Allianzen jährlich über eine Milliarde Dollar sparen. SONDERTHEMA HÄFEN · CONTAINER · EISENBAHNEN C ontainer-Reedereien sollten ihre Organisationsstrukturen umfassend reformieren sowie neuartige Formen der Zusammenarbeit eingehen, um im Wettbewerb dauerhaft zu bestehen und ihre Rentabilität wieder zu steigern. Eine mittelgroße Allianz in der Containerschifffahrt könnte jährlich über eine Milliarde US-Dollar sparen. Dies sind zentrale Ergebnisse der neuen Boston Consulting Group (BCG)-Studie „The Transformation Imperative in Container Shipping: Mastering the next Big Wave“. „Wir rechnen nicht damit, dass es im Containertransport in nächster Zeit zu einer nennenswerten Erholung kommt. Überkapazitäten werden auch künftig die Regel sein“, sagt Jens Riedl, Partner und Managing Director bei BCG und einer der Verfasser der Studie. Besonders mittelgroße Container-Reedereien sollten sich daher rascher erneuern und sich durch weiterentwickelte Bündnisse Skalenvorteile verschaffen. „Unsere Analysen auf Basis umfangreicher Benchmarking-Daten haben ergeben, dass einzelne Allianzen durch engere Bündnismodelle jährlich über eine Milliarde US-Dollar einsparen könnten“, ergänzt Lars Kloppsteck, Principal bei BCG. Insgesamt würden sich laut Studie die geschätzten operativen Aufwendungen eines mittelgroßen Bündnisses um bis zu drei Prozent pro Jahr verringern. Im Teufelskreis Insbesondere mittelgroßen, global tätigen Container-Reedereien fällt es schwer, mit den erzielten Erträgen auch nur ihre Kapitalkosten abzudecken. Durch Investitionen in neue, immer größere Schiffe wollen sie eine Trendwende erreichen, verschaffen sich aber nur vorübergehend Wettbewerbsvorteile. „Tatsächlich verstärkt sich durch solche Maßnahmen nur der Teufelskreis, der zu den Überkapazitäten und niedrigen Erträgen geführt hat, von denen der gesamte Sektor in Mitleidenschaft gezogen wird“, erklärt Lars Kloppsteck. Die Container-Reedereien konzentrieren sich bisher vor allem auf Kostensenkung. Um jedoch längerfristig zu überleben, müssen sie umfassendere Reformen vornehmen und die möglichen Hebel weitergehend ausreizen. Die Studie hat dazu drei Stufen definiert. Erstens: Finanzierung der Transformation: Die Spediteure können ihre Kosten- und Umsatzstruktur kurzfristig verbessern, indem sie ihre strategische Ausrichtung zusätzlich schärfen sowie Preisfindung, Beschaffung und Projektumsetzung überdenken. Zweitens: Mittelfristigen Vorteil ausbauen: Dazu gehört die Entwicklung eines klar definierten Geschäftsmodells und der dazu benötigten Fähigkeiten. Die Studie nennt mögliche Modelle: HochseeSpezialist, Regionaler Spezialist, Spezialist für Kurzstreckenseeverkehr oder Produkt-Spezialist, wobei große Unternehmen auch mehrere Modelle kombinieren können. Drittens: Eine effiziente Organisationsstruktur, ein engagiertes Team und eine leistungsorientierte Unternehmenskultur sind erfolgskritisch. „Umfassende Transformationen sind wichtig, reichen aber nicht aus, um die Spediteure aus dem Teufelskreis zu befreien, in dem sie gefangen sind“, erklärt Jens Riedl. Bisher ging es bei den Allianzen vor allem darum, die Slotkosten zu optimieren und das Netzwerk zu erweitern. In effizienteren Allianzen könnten die Partner weitere Synergien nutzen – zum Beispiel durch gemeinsame Beschaffung, zusammengelegte Containerbestände, geteilte IT-Entwicklungen, sowie die Konsolidierung von Servicezentren. Die Studie zum Download: http://on.bcg.com/1OWwQ0L Ruhr Wirtschaft Mai 2015 55 SONDERTHEMA HÄFEN · CONTAINER · EISENBAHNEN Mehr Bewegung Der Dortmunder Hafen steigert seinen Schiffsgüterumschlag um 24 Prozent. Parallel dazu legte 2014 in ganz Deutschland der Güterverkehr zu. V erursacht durch Schleusensperrungen und Streiks, war der Dortmunder Hafen im Jahr 2013 an insgesamt 109 Tagen mit dem Binnenschiff nur eingeschränkt erreichbar. Gerade vor diesem Hintergrund freut sich Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, über das positive Ergebnis des Jahres 2014: „Die Zahlen sprechen für sich. Sie belegen eindrucksvoll den Stellenwert unseres Hafens für die Region und für die im Hafen ansässigen Unternehmen.“ Von Januar bis Dezember 2014 betrug der Schiffsgüterumschlag inklusive Containern 2,94 Millionen Tonnen, das sind 24 Prozent mehr als 2013. Somit konnte das mit Abstand beste Ergebnis seit der Weltwirtschaftskrise 2008 erzielt werden. Es liegt um 20 Prozent höher als der Durchschnitt der zurückliegenden fünf Jahre. Anstieg der Tonnage Damit liegt der Dortmunder Hafen im Trend, denn in ganz Deutschland hat der Güterverkehr 2014 stark zugenommen: Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg das Transportaufkommen gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent auf 4,5 Milliarden Tonnen. Der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2008 Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. wurde um 0,4 Prozent übertroffen. Zum Anstieg der Tonnage gegenüber dem Jahr 2013 trugen vor allem der Straßenverkehr und der Seeverkehr, aber auch die Luftfahrt und die Binnenschifffahrt bei. Der Transport von Rohöl in Rohrleitungen blieb nahezu konstant. Dagegen ging das Aufkommen im Eisenbahnverkehr zurück. Auf der Straße wurden – nach einer Schätzung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur – im Jahr 2014 rund 3,5 Milliarden Tonnen und damit 3,7 Prozent mehr befördert als 2013. Das war der höchste Anstieg aller Verkehrsbereiche im Berichtszeitraum. Eine Ur- c hen e S p re r b er I h ü r i w nft! Zu k u Wir machen den Weg frei. Mehr Informationen erhalten Sie vor Ort oder unter vr.de/firmenkunden 56 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Volksbank sache hierfür ist die starke Zunahme von Baustofftransporten aufgrund der milden Witterung zu Beginn des Jahres 2014. Die Seeschifffahrt wuchs mit 2,4 Prozent im Vergleich der Verkehrszweige am zweitstärksten. Sie steigerte ihre Beförderungsmenge auf 301 Millionen Tonnen. Flugzeuge transportierten mit 4,4 Millionen Tonnen 1,9 Prozent mehr Fracht als im Vorjahr. Die Binnenschifffahrt legte mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent moderat auf 229 Millionen Tonnen zu. Der Transport von Rohöl in Rohrleitungen veränderte sich bei einer Beförderungsmenge von 87 Millionen Tonnen kaum (plus 0,2 Prozent). Rückgang auf der Schiene Dagegen verlor die Eisenbahn im Jahr 2014 als einziger Verkehrszweig Tonnage: Auf Schienen wurden 365 Millionen Tonnen befördert, das waren 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Hier gab es während der Tarifstreiks insbesondere im Oktober und November starke Rückgänge. 2014 wurden im Dortmunder Hafen 2,94 Millionen Tonnen Schiffsgüter bewegt – inklusive Containern. Das ist das beste Ergebnis seit 2008. Foto: Dortmunder Hafen AG / Vogelsang SONDERTHEMA HÄFEN · CONTAINER · EISENBAHNEN Schifffahrt unter Druck Fusionen und Übernahmen (engl. Mergers & Acquisitions, M&A) in der weltweiten Transport- und Logistikbranche: 82 große Deals prägten das vergangene Jahr. »In der Branche herrscht weiterhin ein immenser Konsolidierungsdruck.« Dietmar Prümm, PwC D er weltweit wachsende Güterverkehr zieht nach wie vor Investoren an und belebt das M&A-Geschehen: Nachdem 2013 noch der Personenverkehr im Fokus der Käufer stand, waren 2014 vor allem Logistik und Straßengüterverkehr attraktiv. EU-weit verzeichneten diese beiden Sektoren 21 M&A-Deals mit einem Volumen von 50 Millionen Dollar oder mehr – nach nur zehn im Jahr zuvor. Das ergibt eine Auswertung der Beratungsgesellschaft PwC zu den M&A-Aktivitäten für den Bereich Transport und Logistik. „Die Gründe sind so vielfältig wie die Branche: Wachstum in neuen Märkten, eine bessere regionale Abdeckung, aber auch Partizipation an Wachstumsfeldern wie dem Onlinehandel und der Automatisierung von Logistikprozessen sind Triebfedern für Logistiker, die Konsolidierung der immer noch stark fragmentierten Branche voranzutreiben“, sagt Dietmar Prümm, Leiter des PwC-Bereichs Transportation & Logistics in Deutschland. Dieser Trend ist auch weltweit zu beobachten: So waren 2014 insgesamt 82 Deals den Sektoren Logistics und Trucking zuzuordnen, 2013 waren es nur 51. Den aktivsten Einzelsektor innerhalb der Transport- und Logistikbranche stellte aber nach wie vor die Schifffahrt dar: 2013 wurden weltweit 53 Deals mit einem Volumen von 50 Millionen Dollar oder mehr abgewickelt, 2014 waren es insgesamt 56. Anders als im boomenden Logistikgeschäft war dies jedoch eher krisenbedingter Natur. „In der Branche herrscht weiterhin ein immenser Konsolidierungsdruck. Die Frachtraten bewegen sich weiter auf niedrigem Niveau, und der Welthandel hat nach der Finanzkrise immer noch nicht richtig Fahrt aufgenommen“, sagt Dietmar Prümm. In diesem Umfeld können sich große Unternehmen besser behaupten und ihre Kapazitäten besser auslasten. Das verschärft den Druck zu Fusionen und Übernahmen (zum Beispiel Hapag Lloyd / CSAV) – aber auch zu Kooperationen, wie das Beispiel der Reedereien Maersk und MSC zeigt, die im Herbst 2014 die Allianz 2M eingegangen sind. Im Luftverkehr ist ein leichter Rückgang der M&A-Aktivitäten zu beobachten (2013: 38 Deals mit einem Volumen von 50 Millionen Dollar oder mehr; 2014: 30 Deals). Der Großteil entfällt hier auf Flughafenbetreiber und Flugnebenbetriebe. Bei den zehn Kress | Neheim-Hüsten planen entwickeln bauen Lehde GmbH Sassendorfer Weg 8 59 494 Soest Tel. 0 29 21 / 89 06 - 0 www.lehde.de 58 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 2014 kam es in der Schifffahrt zu 56 Fusionen und Übernahmen mit einem Volumen von 50 Millionen Dollar oder mehr. Der Konsolidierungsdruck ist meist krisenbedingt. Foto: © EvrenKalinbacak / Fotolia Luftverkehr-Deals mit Targets in der EU handelte es sich in acht Fällen um Flughafen-Investments. Hintergrund war vor allem die steigende Nachfrage nach Passagier-Flugbeförderung, die Investments in Flughafen-Infrastruktur unverändert interessant macht – gerade für institutionelle Investoren. Kurz vor Jahresfrist haben noch mehrere britische Flughäfen den Besitzer gewechselt (Flughafen Bristol an Ontario Teachers Pension Fund of Canada; Flughäfen Aberdeen, Glasgow, Southampton an Ferrovial/ Macquarie). Aus deutscher Sicht sind die Beteiligungen der Fraport AG am Flughafen Ljubljana und an 14 griechischen Regionalflughäfen zu nennen. Bei den Fluglinien hingegen gab es in Europa kaum größere Deals, mit Ausnahme des Einstiegs von Etihad bei Alitalia. Das liegt vor allem daran, dass außereuropäische Anteilseigner nicht mehr als 49 Prozent an europäischen Fluglini- en halten dürfen und auch innerhalb der EU grenzüberschreitende Deals regulatorische Hürden zu überwinden haben. Airline-Deals außerhalb Europas fanden überwiegend in Asien und innerhalb der jeweiligen Landesgrenzen statt. „Angesichts des anhaltend niedrigen Ölpreises erwarten wir für 2015 nur wenige Airline-Transaktionen, da auch die kleineren Fluglinien damit finanziellen Spielraum erhalten und der Fusionsdruck somit vorübergehend nachlässt“, sagt Dietmar Prümm. Leichte Belebung und hohe Preise Insgesamt zeigte sich das Transaktionsgeschäft in Transport und Logistik 2014 im Vergleich zum Vorjahr leicht belebt. So waren 209 Fusionen und Übernahmen mit einem Dealvolumen von jeweils mehr als 50 Millionen Dollar zu verzeichnen; 2013 lag die Zahl mit 200 Deals knapp darunter. Der Gesamtwert dieser Transaktionen stieg leicht von 72,1 auf 76,6 Milliarden Dollar. Angesichts der hohen Nachfrage nach renditestarken Targets befinden sich die Preise für Unternehmen der Branche aktuell mit dem Zweifachen des Umsatzes (Median) auf einem historischen Höchststand. Dazu beigetragen hat der hohe Anteil an Transaktionen mit Häfen- oder Mautstraßen-Betreibern im ersten Halbjahr sowie Flughäfen im vierten Quartal, da Infrastruktur-Unternehmen in der Regel zu höheren Preisen – gemessen am Umsatz – verkauft werden als Logistikdienstleister und Unternehmen im Personen- und Gütertransport. Hier sind oft institutionelle Investoren anzutreffen. Deren Nachfrage nach Investitionsobjekten übersteigt das Angebot deutlich, obwohl die Fähigkeit staatlicher Haushalte, Verkehrsinfrastruktur zu erhalten und auszubauen, international stark eingeschränkt ist. Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK West GmbH, Niederlassung Ruhr 44801 Bochum, Lise-Meitner-Allee 2 Tel. 02 34 / 3 24 18-0, [email protected] Ruhr Wirtschaft Mai 2015 59 SONDERTHEMA HÄFEN · CONTAINER · EISENBAHNEN Zusammenarbeit erwünscht Eisenbahnunternehmen und Hersteller wollen beim Bau und bei der Beschaffung von Schienenfahrzeugen künftig stärker kooperieren. E ine Umfrage der Managementund Technologieberatung BearingPoint zeigt, dass sowohl Eisenbahnunternehmen als auch Hersteller von Schienenfahrzeugen in Europa eine intensivere Zusammenarbeit und mehr Transparenz über alle Phasen des Produkt-Lebenszyklus hinweg wünschen. Ihr gemeinsames Ziel: die Planung und termingerechte Auslieferung von Schienenfahrzeugen zur Stärkung des Verkehrsträgers Bahn zu optimieren. Hierfür werden in der Umfrage die wesentlichen Schnittstellen identifiziert, die eine engere Zusammenarbeit im Management erfordern: vollständiger Austausch von Dokumentationen, bessere Kommunikation unter den Betei- ligten, komplette Betrachtung der Lebenszykluskosten und mehr Standardisierung von Schienenfahrzeugen und ihrer Komponenten. „Unsere Studie macht deutlich: Beide Seiten setzen auf neue Formen der Zusammenarbeit, und an erster Stelle stehen Offenheit und Transparenz“, sagt Ralf Stenger, Director bei BearingPoint. „Das ist besonders für Hersteller eine Kehrtwende. Denn die Branchenakteure stehen in starker Konkurrenz zueinander und halten ihre Entwicklungsschwerpunkte bis dato streng unter Verschluss.“ Diese überraschenden Ergebnisse diskutierten Branchenentscheider während eines BearingPoint Roundtables. Alain Bullot, Managing Director Fer de France, kommentierte beim Treffen: „Es gibt noch viele Möglichkeiten, die im Rail Sektor unbedingt erforderlichen Innovationen zu verbessern, aber es ist eine Frage der Kultur des Topmanagements, das zu verwirklichen.“ Beim Roundtable wurden verschiedene Wege hin zu mehr Kooperation besprochen. Laut Umfrage arbeiten mehr als 95 Prozent der Eisenbahnunternehmen und Hersteller zurzeit mit klassischem Projektmanagement. Insgesamt plant die Hälfte der Befragten aber für die Zukunft eine gemeinschaftliche Projektarbeit. Die Teilnehmer sind sich darin einig, dass Projekte nur so im gesetzten Zeitund Budgetrahmen erfolgreich abgeschlossen werden können. Entspannter starten. Mit kurzen Wegen. Jetzt neu: Priority Parking. Mehr Infos zum exklusiven Parken unter: www.dortmund-airport.de/parken Der Dortmund Airport steht für entspanntes Reisen zu attraktiven Zielen in ganz Europa. Hier sind Sie in wenigen Schritten am Auto und nach wenigen hundert Metern auf der Autobahn. Wann landen Sie in Dortmund? Jetzt online buchen: www.dortmund-airport.de 60 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Treffen Sie uns auch bei und ZU VERMIETEN 500 m2 Halle mit Büros verkehrsgünstig am Kamener Kreuz Mehr Infos: Die Costa Mediterranea in Triest. www.lsimmobilien.de Foto: Costa Gruppe 02307-279113 Motor der europäischen Kreuzfahrt Die Costa Gruppe ist Marktführer in den kontinentaleuropäischen Märkten. E ine Analyse des Internationalen Verbands der Kreuzfahrtunternehmen (CLIA) belegt, dass sich der Kreuzfahrtboom mit neuem Passagierrekord weltweit fortsetzt. Dabei verbrachten 2014 fünf von zehn Gästen aus Kontinentaleuropa ihren Urlaub an Bord eines Kreuzfahrtschiffs der Costa Gruppe. Mit der Costa Diadema (4.947 Passagiere) hat das Unternehmen im November 2014 sein neues Flaggschiff in den Dienst gestellt. Bis 2016 werden zwei weitere Schiffe die Flotte der Costa Gruppe erweitern. Sie werden derzeit durch Mitsubishi Heavy Industry/Nagasaki (Japan) für die Marke Aida gebaut. Die aktuellen CLIA-Zahlen zeigen eine Steigerung der Passagierzahlen in den großen europäischen Kreuzfahrtmärkten. Dabei ist die Costa Gruppe Marktführer in allen wesentlichen Märkten Kontinentaleuropas. › Deutschland ist nunmehr größter Kreuzfahrtmarkt in Europa und hinter den USA die Nummer zwei weltweit. Mit den Marken AIDA und Costa ist hier die Costa Gruppe Marktführer, deutsche Passagiere buchten jede zweite Kreuzfahrt bei den Marken der Costa Gruppe. › Italien ist aktuell der drittgrößte Kreuzfahrtmarkt Europas. Dort ist die Costa Gruppe ebenfalls Marktführer 2014. › Frankreich ist jetzt auf Platz vier im europäischen Vergleich. Costa ist mit einem Anteil von rund 45 Prozent und höherem Wachstum als der Markt im Durchschnitt auch hier Marktführer, mit deutlichem Abstand vor den Wettbewerbern. › Auch in China nimmt die Costa Gruppe inzwischen die führende Position ein. Etwa vier von zehn Buchungen im schnell wachsenden chinesischen Markt werden für Costa-Schiffe gemacht. Derzeit unternimmt die Costa Atlantica die erste 86-tägige Kreuzfahrt um die Welt mit chinesischen Passagieren. SCHWER FÄLLT UNS BESONDERS LEICHT. Rendsburg Port beherrscht die Königsdisziplin Schwergutschifffahrt: 250 Tonnen heben unsere Hafenmobilkrane; 80 ha Gewerbeflächen stehen für Ihre Produktion oder Endmontage bereit. Über den Nord-Ostsee-Kanal erreichen Sie nationale und internationale Wasserwege. Kai Lass · Geschäftsführer Telefon: +49 (0) 43 31. 13 11 33 heavydutyport.de Ruhr Wirtschaft Mai 2015 61 Die Gewichtsbeschränkung von Brücken erschwert Transporte: ein Schwerlasttransport der Dortmunder Firma August Alborn GmbH auf dem Weg von Ennigerloh nach Osnabrück. Foto: A. Alborn GmbH Die Last mit der Verkehrsinfrastruktur Marode Brücken und zahlreiche Baustellen hemmen die Schwertransporte in Deutschland. Dabei sollte eine tragfähige Infrastruktur für eine Exportnation selbstverständlich sein. VON WOLFGANG DRAAF, BUNDESFACHGRUPPE SCHWERTRANSPORTE UND KRANARBEITEN (BSK) E. V. G roßraum- und Schwertransporteure wie beispielsweise Autokranunternehmen sind existenziell auf eine tragfähige und von Fahrwiderständen freie Infrastruktur angewiesen. Nur unter diesen Voraussetzungen ist das Schwergutgewerbe in der Lage, seinen Beitrag zu einer prosperierenden Wirtschaft zu leisten und somit auch Voraussetzungen zu schaffen, dass Deutschland nach wie vor als eine der größten Exportnati- 62 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 onen der Welt dastehen kann. Denn: Export heißt auch immer Transport. Was sich vor einiger Zeit bereits angedeutet hat, läuft in den vergangenen Monaten in einer nicht für möglich gehaltenen Geschwindigkeit ab: die Gewichtsbeschränkung von Bauwerken gerade auch auf Bundesautobahnen. Und die Zahlen sind erschreckend. Allein in Nordrhein-Westfalen sind 28 Bauwerke auf insgesamt 14 Bundesautobahnen mit Schwerpunkten rund um Köln und Dortmund betroffen: insbesondere die A 1 zwischen dem Autobahnkreuz Kamen und Ausfahrt Kamen-Zentrum, die A 2 zwischen dem Autobahnkreuz Kamen und dem Autobahnkreuz Dortmund Nordost sowie die A 45 zwischen der Ausfahrt Schwerte/Ergste und dem Autobahnkreuz Hagen (Stand: März 2015). Alle Nordseehäfen wie auch die westlichen Ostseehäfen sind nur noch eingeschränkt erreichbar. Auch Hessen hat speziell in Nordhessen mit Ablastungen (nachträglichen Verringerungen des zulässigen Gesamtgewichts von Fahrzeugen) rund um Kassel zu kämpfen. Nicht nur die Bundesautobahnen sind betroffen, auch Großstädte wie Köln oder Hamburg weisen ein erhebliches Maß an mindertragfähigen Bauwerken aus. Allein in Köln sind vier der fünf Rheinbrücken marode und müssen einer Generalsanierung unterworfen werden. Der Aufwand beläuft sich dabei ersten Schätzungen zufolge auf 150 Millionen Euro. Nimmt man die Rheinbrücke bei Leverkusen und zwei von drei Bonner Rheinquerungen hinzu, sieht die Situation für die in dieser Region ansässigen Autokranunternehmen alles andere als rosig aus. Anders ausgedrückt: Die Lage ist existenzgefährdend. Kranaufträge, von denen früher drei bis fünf pro Tag erledigt werden konnten, bedürfen heute einer längeren Vorplanung und erheblicher Umwege. Aber wie soll man einem Kunden klar machen, dass sich das Abladen eines Lkws wegen der erheblichen Verlängerung der An- und Abfahrt zur Baustelle kostenmäßig mehr als verdoppelt? Oder dass ein Schwertransport mit entsprechendem Gewicht SONDERTHEMA HÄFEN · CONTAINER · EISENBAHNEN und entsprechenden Abmessungen aus dem Siegerland zum Hafen Bremen nicht mit 340 Kilometern Transportentfernung angesetzt werden kann, sondern mit 930 Kilometern? Oder der Tatsache, dass ein Transport vom Hafen Emden nach BadenWürttemberg heute nur noch über den Umweg via Berlin darstellbar ist? Neben der Ablastung der Bauwerke erschweren zunehmend auch Baustellen auf Brückenbauwerken die Schwertransporte. Auch das marode Straßennetz muss saniert werden, was zu einer vermehrten Bautätigkeit auf Bundesautobahnen führt. Hier ist dann weniger das Tragverhalten, als vielmehr die Durchlässigkeit dieser Baustellen für Großraum- und Schwertransporte das Problem. Leider ist es noch nicht möglich, dass in den regelmäßigen Absprachen zwischen Bund und Ländern die Einrich- tungsfolge von Baustellen unter dem Gesichtspunkt getroffen wird, dass zumindest eine Nord-Süd- und eine Ost-WestRoute offen bleiben. Bundesländer sowie Städte und Kommunen tragen das ihre für die Verkehrsinfrastrukturproblematik bei. Auch die Planung und der Einbau von Kreisverkehren vernichten Schwertransportstrecken, wenn sie ohne Berücksichtigung dieser Transporte einfach gebaut werden (Dabei gibt es einen Leitfaden zur Gestaltung beim BSK e. V.). Und ganz fatal wird die Situation, wenn selbst die Wege zu den Umschlagsplätzen in den Binnenhäfen beeinträchtigt werden. Das Schwergutgewerbe braucht die Wege zum Wasser und zur Schiene, da ansonsten Transporte dieser Größenordnungen nicht mehr möglich sind und damit der Industriestandort Deutschland massiv gefährdet ist. Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten: www.bsk-ffm.de Beratung, Planung, Bauausführung Nadelöhr in Hamm Der schlechte Zustand der Brücken sorgt auch für eine Beeinträchtigung der Wirtschaft in Dortmund, Hamm und im Kreis Unna. Das Gewerbegebiet Hamm-Uentrop verfügt über eine gute verkehrstechnische Erschließung direkt an der A 2. Viele dort ansässige Unternehmen sind auf diese Erreichbarkeit angewiesen. Leider führt die Zollstraße als Hauptzufahrt über eine unscheinbare Brücke, die einen Arm der Lippe überquert. Bereits jetzt werden Schwertransporte über 40 Tonnen über diese Brücke nicht mehr genehmigt. Das zwingt mehrere Anlieger des Gewerbegebiets, wie beispielsweise das RWE-Kraftwerk, ein Betonfertigteilwerk oder einen Baustoffhändler zu Umwegen von rund 15 Kilometern, die obendrein auch noch quer durch die Innenstadt führen. So müssen etwa 20 bis 30 Schwertransporte pro Monat wegen der Gewichtsbeschränkung der L 667 umgeleitet werden. Nicht auszudenken, wenn eine solche ansonsten nachrangige Brücke in einigen Jahren weiter abgelastet würde und noch mehr Lkw den Umweg durch die Innenstadt nehmen müssten. „Das gefährdet ganze Gewerbestandorte“, warnt IHK-Verkehrsexperte Stefan Peltzer. Deshalb plädiert die IHK zu Dortmund dafür, sich nicht nur auf die großen Autobahnbrücken zu konzentrieren und einen frühzeitigen Dialog mit der ansässigen Wirtschaft zu führen. Die Brücke an der Zollstraße in Hamm sorgt für Verdruss, weil sie nur noch für Lkw unter 40 Tonnen befahrbar ist. Foto: IHK/Stefan Peltzer Wir bauen Ihre Wünsche aus Beton - über 65 Jahre Erfahrung - höchster Qualitätsanspruch - absolute Termintreue - garantierter Festpreis - professionelle Projektabwicklung - mit dem Blick für das Detail BREMER AG Grüner Weg 28-48 33098 Paderborn Tel +49 5251 770-0 Fax +49 5251 770-110 [email protected] www.bremerbau.de Ruhr Wirtschaft Mai 2015 63 Nur eines von vielen Projekten zur vernetzten Mobilität: Die App Switch soll in Hamburg die intelligente Kombination von Bus, U- und S-Bahn, car2go, Fähre, Fahrrad und Mietwagen erleichtern. Grafik: SwitchH Mobiler dank Smartphone Vernetzte Mobilität wird zum starken Trend. Innovative und intermodale Services ermöglichen den europäischen Bahnbetreibern gute Geschäftschancen. D ie Verbreitung von Smartphones verändert auch die Mobilitätswelt. Bahnkunden wollen nicht nur schnell ein Ticket kaufen und ihr Ziel pünktlich und komfortabel erreichen. Sie greifen auch immer öfter auf vernetzte Mobilitätsangebote zurück: von der Bahn über Carsharing bis hin zum Taxi. Dies öffnet den europäischen Bahnbetreibern neue Geschäftsmöglichkeiten, setzt aber voraus, dass sie sich an die neuen Kundenwünsche anpassen und entsprechende Dienstleistungen bieten können. Das ergibt das neue Executive Rail Radar von Roland Berger Strategy Consultants, das auf einer Umfrage unter Geschäftsführern und Topmanagern europäischer Bahnbetreiber basiert. Bahngesellschaften haben weiterhin vor, ihre Profitabilität zu verbessern und ihre finanzielle Stabilität zu sichern. Für 38 Prozent der Befragten sind das die Topthemen auf ihrer Agenda – gefolgt von einer Steigerung der Servicequalität (33 Prozent) und Wachstum (28 Prozent). „Die aktuelle Studie zeigt, dass Wachstumsstrategien bei den Bahnbetreibern deutlich wichtiger geworden sind als in den vergangenen Jahren“, erklärt Roland Berger-Partner Andreas Schwilling. „Die Herausforderung für die Marktteilnehmer liegt jetzt vor allem darin, die richtigen Wachstumsfelder zu identifizieren und gezielt sinnvolle Partnerschaften dafür einzugehen.“ Neben dem heutigen Kerngeschäft versprechen sich Bahngesellschaften künftiges Wachstum vor allem im Dienstleistungsbereich. So geht rund ein Viertel der Befragten davon aus, dass intermodale Applikationen für Smartphones zunehmend gefragt sein Nur ein Einkommensteuerbescheid Kostenfreie Sondertilgungen Online Sofortentscheidung Jetzt beantragen auf: barclaycard-selbstaendige.de Persönliche Beratung: 0800 11 33 441 (kostenlos Mo–Fr 8–20 Uhr) Repräsentatives Kreditbeispiel nach § 6a PAngV: Nettodarlehensbetrag 10.000 Euro, Laufzeit 60 Monate, *HVDPWEHWUDJ(XUR(ƂHNWLYHU-DKUHV]LQV6ROO]LQVJHEXQGHQ%HDUEHLWXQJVNRVWHQNHLQH 'LHVH$NWLRQULFKWHWVLFKDQ1HXNXQGHQGLH]XP=HLWSXQNWGHV9HUWUDJVVFKOXVVHVZHGHUHLQHQEHVWHKHQGHQ.UHGLW NDUWHQQRFK.UHGLWYHUWUDJPLW%DUFOD\FDUGKDEHQ werden – allen voran in reifen Märkten wie Deutschland. Fast 20 Prozent der Bahnmanager erwarten eine starke Entwicklung der elektronischen Tickets – vor allem in osteuropäischen Ländern wie Polen, Russland, Rumänien und der Slowakei. Mehr Zuspruch werden laut zwölf Prozent der Befragten auch die sogenannten „Mobilitätskarten“ finden. Dabei geht es um Monatskarten für öffentliche Verkehrsmittel, die zusätzliche Möglichkeiten beinhalten – etwa den Zugriff auf Carsharing- und Ridesharing-Angebote oder auf vergünstigte Taxifahrten. „Die Relevanz der integrierten Mobilitätsangebote in unserer Umfrage zeigt, dass europäische Bahnmanager hier gute Wachstumsmöglichkeiten für die Zukunft sehen“, sagt Andreas Schwilling. Die Studie Executive Rail Radar zum Download: http://bit.ly/1EUPD5Y SONDERTHEMA HÄFEN · CONTAINER · EISENBAHNEN 60 Tonnen Blau-Weiß Eine neue Lokomotive sorgt für Schwung im Schienennetz des Hammer Hafens. Das alte Modell hatte nach 43 Jahren Dienstschluss. B ereits seit Februar ist die neue Diesellokomotive, Typ R500C, des Ursprungsherstellers Linke-Hofmann-Busch des im Hammer Hafen in Betrieb und ersetzt die alte Rangierlok des Herstellers Orenstein & Koppel aus dem Jahr 1972. 700.000 Euro investierten die Stadtwerke Hamm in die 60 Tonnen schwere Lokomotive der Westfälischen Lokomotiv-Fabrik Reuschling in Hattingen. Das Traditionsunternehmen fertigte die Hammer Lokomotive erstmals nach einem Baukastenprinzip aus alten und neuen Teilen. Das Untergestell mit Getriebe und die Radsätze sind generalüberholt, der Motor, die Steuerung und sämtliche Aufbauten sind neu. Der Scania-Motor verfügt über knapp 700 PS und erfüllt die Abgasnorm Stufe IIIB. Die Stadtwerke Hamm haben sich aus Kostengründen für diese Variante entschieden, denn bei der Anschaffung einer fabrikneuen Lok wären die Kosten etwa doppelt so hoch gewesen (ca. 1,4 Millionen Euro). Ihren Dienst versieht das blauweiße Schmuckstück auf dem rund zwölf Kilometer langen Schienennetz im Hammer Hafen sowie im Schichtbetrieb innerhalb des Werkverkehrs der Salzgitter Mannesmann Precision GmbH. Da die neue Lokomotive im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin über eine entsprechende Zulassung verfügt, können künftig jetzt auch Ganzzüge über das angebundene Schienennetz direkt vom Hammer Bahnhof abgeholt werden. Dies verringert bei den im Hafen ansässigen Firmen Wartezeiten und Abhängigkeiten von anderen Dienstleistern. Insgesamt wurden im Jahr 2014 auf dem Schienennetz im Hafen Hamm 11.237 Wagenladungen mit einem Gesamtgewicht von 576.374 Tonnen bewegt. Dies ist eine Gewichtssteigerung gegenüber dem Vorjahr um rund 14 Prozent. Bereits heute steht fest, dass eine weitere der drei in Hamm zur Verfügung stehenden Lokomotiven im Jahr 2016 außer Dienst gehen und ersetzt werden muss. Mit der technischen Aktualisierung der Lokomotiven sichern die Stadtwerke einen reibungslosen Ablauf der Transportgüter für die Hafenanlieger im Hafen. Die neue Lokomotive für das Schienennetz im Hammer Hafen. Foto: A. Rother Hecker Glas Gruppe Dortmund-Aplerbeck www.glaskeramik.hecker.de Ruhr Wirtschaft Mai 2015 65 Das weltgrößte Containerschiff, die MSC Oscar, nahe Rotterdam. Das 396 Meter lange Schiff kann mehr als 19.000 Container laden. Foto: Mediterranean Shipping Co SA Risiko Mega-Schiff Die weltweiten Schiffsverluste erreichen ein zehn-Jahres-Tief. Doch die wachsende Größe der Containerschiffe könnte künftig ungeahnte Schadensdimensionen verursachen. D »Die Branche sollte sich auf Schäden von über einer Milliarde US-Dollar einstellen, insbesondere wenn große Containerschiffe beteiligt sind.« Sven Gerhard, AGCS er langfristige Abwärtstrend bei den Schiffsverlusten hat sich 2014 mit 75 gemeldeten Großschäden weltweit fortgesetzt. Damit war das vergangene Jahr das sicherste Jahr für die Schifffahrt seit zehn Jahren, so das Ergebnis des jährlich von Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) veröffentlichten Safety and Shipping Review 2015. Die Studie analysiert die gemeldeten Schäden bei Schiffen über 100 Bruttoregistertonnen. Die Verluste gingen im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent zurück und lagen deutlich unter dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre (127 Fälle). Seit 2005 sind die weltweiten Schiffsverluste um mehr als 50 Prozent gesunken. Dem Bericht zufolge konzentrierten sich mehr als ein Drittel der Totalverluste 2014 auf zwei Regionen: die Meere um Südchina, Indochina, Indonesien und die Philippinen (17 Schiffe) sowie die Gewäs- ser Japans, Koreas und Nordchinas (12 Schiffe). Auf Fracht- und Fischereischiffe entfielen zusammen über 50 Prozent aller Verluste. Die häufigste Ursache von Totalverlusten in der Schifffahrt ist mit 65 Prozent Schiffsuntergang (49 Schiffe). Aufgrund laufen (13 Schiffe) sowie Brände/Explosionen (4 Schiffe) waren weitere wichtige Ursachen, im Vergleich zum Vorjahr waren diese jedoch deutlich rückläufig. Nach Angaben der Studie wurden 2014 weltweit insgesamt 2.772 Schiffsunglücke gemeldet (einschließlich der Totalverluste). Die Gebiete östliches Mittelmeer und Schwarzes Meer zeigten sich dabei mit 490 Vorfällen als der aktuelle Unfall-Hotspot (plus fünf Prozent gegenüber 2012). Die Britischen Inseln, die Nordsee, der Ärmelkanal und der Golf von Biskaya lagen mit 465 Schiffsunglücken an zweiter Stelle (plus 29 Prozent). Ein Schiff in der Region der Großen Seen in Nordamerika kann den Titel des größ- 2(2+ƞ2"+ǽ Ų/!"+&11")01+!ǽȥ *zum Beispiel: ein neues Stahllager mit Verwaltungsgebäude für die Bepro GmbH & Co. KG in Gelsenkirchen ein Projekt mit dem Büro für Architektur Dipl.-Ing. Rahim Sediqie BMS | Alte Heeresstraße 25 | 59929 Brilon www.bms-industriebau.de | Tel: 02961 980-200 SONDERTHEMA HÄFEN · CONTAINER · EISENBAHNEN ten Unglücksschiffs für sich beanspruchen: Berichten zufolge war es in den vergangenen acht Jahren an insgesamt 19 Unglücken beteiligt – davon allein sechs in einem Jahr. Es überstand bereits ein Feuer, einen Motorschaden, einen Ruderausfall und einen Zusammenstoß mit einem schwimmenden Baumstamm. Sicherheit auf Passagierschiffen Während der langfristige Abwärtstrend bei den Schiffsverlusten zuversichtlich stimmt, haben aktuelle Fährunglücke wie die der Sewol und der Norman Atlantic drei Jahre nach der Costa-Concordia-Katastrophe erneut erhebliche Bedenken ausgelöst. Das betrifft vor allem die Qualität der Trainings- und Notfallmaßnahmen auf Passagierschiffen. 2014 wurden sieben Totalverluste von Passagierschiffen gemeldet. „In vielen Fällen ist die Konstruktion der Schiffe nicht der einzige Schwachpunkt. Die beiden Fährunglücke decken besorgniserregende Defizite bei der Notfallvorbereitung der Besatzungen von Autofähren und Passagierschiffen auf“, sagt Sven Gerhard, Global Product Leader bei der AGCS. Den generellen Trend zu kleineren Besatzungen beurteilt die Studie mit Blick auf die Sicherheit kritisch. Weniger Personal müsse deutlich mehr leisten. Eine nur Minimalanforderungen genügende Personalstärke lässt nach Ansicht der AGCS-Experten kaum Spielraum für Schulungen an Bord und sollte daher nicht zur allgegenwärtigen Praxis auf Schiffen werden. Wie groß ist zu groß? Auch die Sicherheit von Frachtschiffen rückt mit immer größeren Schiffen in den Blickpunkt, wie der Stapellauf des bislang größten Containerschiffs zeigt, der MSC Oscar mit einer Kapazität von 19.224 TEU. Mit einer Länge von vier Fußballfeldern kann der Ozean-Riese mehr als 19.000 Standardcontainer transportieren. Dieser Trend zu immer größeren Kapazitäten dürfte sich weiter fortsetzen, sodass bald mit Schiffskapazitäten von bis zu 22.000 TEU zu rechnen ist. „Größere Schiffe bedeuten auch potenziell größere Schäden. Die Branche sollte sich für die Zukunft auf Schäden von über einer Milliarde US-Dollar einstellen, insbesondere wenn große Containerschiffe oder schwimmende OffshoreAnlagen beteiligt sind“, sagt Sven Gerhard. Das maximale Risiko in diesem Zusammenhang betrifft nicht nur die Schäden an Schiff und Fracht, sondern kann auch Umweltschäden oder Betriebsunterbrechungen umfassen. Grundsätzlich stelle sich die Frage, so die AGCS-Experten, ob nach einer Kapazitätssteigerung von mehr als 80 Prozent innerhalb von zehn Jahren das Risikomanagement nicht neu überdacht werden müsse. Neue Aufträge in Mittel- und Osteuropa dank der Messe Brünn? Ein guter Grund zum Feiern. 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VON DOMINIK STUTE »Gerade kleine und mittlere Unternehmen tun sich beim Handel mit den USA noch schwer. Unterschiedliche Standards, Normen und Zertifizierungen führen zu hohen unnötigen Kosten beim Markteinstieg.« Wulf-Christian Ehrich, Geschäftsführer International der IHK zu Dortmund und NRW-Federführer Außenwirtschaft 68 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 W ar 2014 ein Krisen- oder Erfolgsjahr? Global betrachtet, wurden die Medien vor allem von negativen Themen, wie ISIS, Ebola, Boko Haram und dem kriegerischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine beherrscht. Doch der Report Außenwirtschaft NRW 2014/2015, den die Industrieund Handelskammern in NRW jetzt vorstellten, zeigt: Aus Sicht der nordrhein-westfälischen Exporteure war auch das Jahr 2014 wieder ein Erfolgsjahr. Mit einem Gesamtumsatz von über 180 Milliarden Euro stieg das Exportvolumen Nordrhein-Westfalens ein weiteres Mal an und trug wesentlich zur positiven Entwicklung der Unternehmen bei. „Die Unternehmen aus NRW sind sehr flexibel in ihren außenwirtschaftlichen Aktivitäten. Massive Umsatzeinbrüche im Zuge des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine konnten durch florierende Geschäfte in den USA, dem asiatischen Raum, aber auch der EU mehr als ausgeglichen werden“, sagt Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer IHK NRW, bei der Vorstellung des Reports. Mit Blick in die Zukunft erwarten 25 Prozent der Unternehmen in NRW steigende Exportumsätze. 15 Prozent gehen von geringeren Umsätzen aus. Die mit Abstand besten Aussichten liegen aus Sicht der Unternehmen in Nordamerika – über 41 Prozent erwarten hier in diesem Jahr bessere Geschäfte. Getrieben wird diese Entwicklung von der positiven konjunkturellen Entwicklung der USA, durch die geplante Investitionen und Exporte aus NRW neue Höchstwerte erreichen. „Die USA sind zwar bereits der wichtigste Exportmarkt NRWs außerhalb der EU, doch gerade kleine und mittlere Unternehmen tun sich beim Handel mit den USA noch schwer. Unterschiedliche Standards, Normen und Zertifizierungen führen zu hohen unnötigen Kosten beim Markteinstieg. Dies ist auch der Grund dafür, warum sich im vorigen Jahr 62 Prozent der Unternehmen aus NRW generell für ein TTIP-Abkommen ausgesprochen haben und auch in diesem Jahr 85 Prozent die gegenseitige Anerkennung solcher Standards, Normen und Zertifizierungen fordern“, betonte Wulf-Christian Ehrich, Geschäftsführer International der IHK zu Dortmund und NRW-Federführer Außenwirtschaft. Auch vor dem Ukraine-Konflikt war Russland schon „Sorgenkind“ Ein völlig gegensätzliches Bild zeigt sich bei den außenwirtschaftlichen Aktivitäten NRWs mit Russland. Um rund eine Milliarde Euro sind die Exporte allein im Jahr 2014 zurückgegangen. Auch die Investitionsabsichten der Unternehmen sind stark rückläufig. Nur noch knapp 15 Prozent wollen 2015 in Russland und den angrenzenden Ländern Investitionen tätigen, im Jahr davor waren es noch fast 22 Prozent. Dementsprechend negativ betrachten die nordrhein-westfälischen Unternehmen auch die Geschäftsaussichten für das laufende Jahr: Über 55 Prozent erwarten, dass es 2015 weiter bergab geht. Zurückzuführen ist diese Entwicklung teilweise auf den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, im Zuge dessen Sanktionen der EU und die unsichere politische Lage im Allgemeinen die Geschäfte mit Russland behindert haben. Doch die Probleme begannen bereits vor dem Ausbruch der politischen Krise. Nach Ansicht der in Russland aktiven deutschen Unternehmen führen mangelnde Strukturreformen und die fehlende Diversifizierung der Wirtschaft schon lange dazu, dass die vor Jahren noch gelobte russische Wirtschaft kaum wächst. Damit einher geht auch die stetige Abwertung des Rubels, die ebenfalls bereits 2012 begann. Und auch der Verfall des Ölpreises, der sich in den vergangenen zwei Jahren teilweise halbierte, bringt die vom Ölexport stark abhängige russische Wirtschaft in große Bedrängnis. Die wesentliche Bedeutung der Europäischen Union als Zielmarkt nordrhein-westfälischer Exporte hat auch 2014 weiter zugenommen. Waren im Wert von über 116 Milliarden Euro wurden in die EU exportiert, dies entspricht fast 65 Prozent der gesamten Exporte NRWs und einer Steigerung von rund vier Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Acht der zehn wichtigsten Exportmärkte NRWs liegen in der EU. Deutschlands direkte Nachbarn Niederlande und Frankreich sind mit 19,4 und 16 Milliarden Euro Volumen die mit Abstand wichtigsten Zielmärkte. Interessant ist, dass die Exporte nach Spanien im vorigen Jahr um 8,6 Prozent gewachsen sind und Spanien damit die Schweiz aus den Top Ten verdrängt hat. Ebenfalls beeindruckend ist das Wachstum des Exportvolumens in Richtung Polen, das ebenfalls bei über acht Prozent lag. Hier zeigt sich die zunehmende Bedeutung der MOE-Staaten für die nordrhein-westfälische Wirtschaft. Exporte aus NRW nach Russland Quelle: IT.NRW Die IHKs als Partner im internationalen Geschäft Der Report Außenwirtschaft NRW dient auch einer Bestandsaufnahme der Aktivitäten der 16 Industrie- und Handelskammern im Bereich Außenwirtschaft im vergangenen Jahr. Als erster Ansprechpartner auf dem Weg zum internationalen Erfolg ihrer Mitgliedsunternehmen richten sie ihr Angebot konsequent nach den weltweiten Entwicklungen und den daraus resultierenden Bedürfnissen der Unternehmen aus. Dafür unterstützen NRW-weit mehr als 150 Mitarbeiter die Mitgliedsunternehmen beim Erfolg im Auslandsgeschäft. Zu den Angeboten gehören die Ausstellung von Außenwirtschaftsdokumenten, die individuelle Beratung zu Ländern und Märkten sowie zum Zoll und Außenwirtschaftsrecht sowie die Organisation einer Vielzahl von Veranstaltungen und Unternehmerreisen. Über 450.000 Ursprungszeugnisse oder sonstige außenwirtschaftliche Bescheinigungen wurden allein durch die IHKs in NRW im Jahr 2014 ausgestellt. Rund 110.000 individuelle Beratungen haben die IHKs zum Thema Außenwirtschaft durchgeführt und mehr als 19.000 Besucher informierten sich bei 629 Fach- und Länderveranstaltungen. Darüber hinaus gab es 18 Unternehmerreisen mit 284 Teilnehmern. Ansprechpartner: Dominik Stute Tel. 0231 5417-315 E-Mail: d.stute @dortmund.ihk.de Ruhr Wirtschaft Mai 2015 69 SERVICE INTERNATIONAL ICC Schiedsgerichtsbarkeit bringt viele Vorteile Mehr Sicherheit bei internationalen Geschäften: Vereinbarungen auf Basis eines UN-Abkommens können Unternehmen großen Ärger ersparen. VON ROLAND KUSSEL N ach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden von Deutschland allein im Jahr 2014 Waren im Wert von 1.133,5 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 916,6 Milliarden Euro importiert. Sicherlich wird der mit Abstand größte Teil der zugrunde liegenden Geschäfte korrekt und reibungslos abgewickelt. Dennoch gibt es genügend Potenzial, dass sich Exporteur und Importeur uneinig sind. Zu Streitfällen kommt es insbesondere, wenn die Bezahlung nicht erfolgt oder Ansprüche geltend gemacht werden, weil die Ware unvollständig, zu spät oder nicht in der vereinbarten Qualität geliefert wurde. Wer im internationalen Geschäft in dieser Situation auf seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen pocht, wird möglicherweise enttäuscht. Häufig bleibt unklar, welches Recht tatsächlich gilt. Selbst wenn der Geschädigte vor einem deutschen Gericht Recht bekommt, heißt das nicht automatisch, dass ein solches Urteil im Ausland vollstreckt werden kann. Die Durchsetzung von Urteilen ist in vielen Ländern der Welt, wenn überhaupt, nur mit viel Geduld, Zeit und Geld möglich. Aus diesem Grund vereinbaren immer mehr Unternehmen eine ICCSchiedsgerichtsklausel. Kommt es zu einem Streitfall, bietet ein Schiedsgerichtsverfahren zahlreiche Vorteile: › Die ICC bestimmt Schiedsrichter mit Expertise aus der Branche. Die beteiligten Parteien können bei der Nominierung mitwirken. › Die Schiedsgerichtsbarkeit kommt schneller zu einem Ergebnis als ein Gerichtsverfahren. › Das Schiedsgericht kann Sicherungsmaßnahmen anordnen, um die Durchsetzung eines späteren Schiedsspruchs sicherzustellen. 70 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Wohl dem, der im internationalen Geschäft eine Schiedsgerichtsklausel vereinbart hat. Das vereinfacht im Streitfall vieles. Foto: Thinkstock › Das Schiedsgericht kann in beinahe jedem Land und jeder Sprache aktiv werden. › ICC-Schiedsgerichtsverfahren sind nicht öffentlich. Daher bleibt die Vertraulichkeit geschützt. Ein UN-Abkommen aus dem Jahr 1958 über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche wurde von mehr als 140 Staaten unterzeichnet. Darunter wichtige Handelspartner wie die Länder der Europäischen Union, die USA und China. Diese Staaten sind also verpflichtet, ein Schiedsgerichtsurteil anzuerkennen und auf Antrag zu vollstrecken. Dabei dürfen keine höheren Kosten entstehen als bei der Vollstreckung eines inländischen Urteils. Unternehmen finden auf der Homepage der Internationalen Handelskammer (www.iccgermany.de) weitergehende Informationen und Muster einer Schiedsgerichtsklausel in englischer Sprache. Die ICC bietet zwar Muster- klauseln in verschiedenen Sprachen an, die zugrunde liegende Schiedsgerichtsordnung ist jedoch nur in der englischen und französischen Sprache verbindlich. Für „Spätaufsteher“ gibt es noch ein besonderes Bonbon. Wenn sich beide Parteien einig sind, kann die ICC-Schiedsgerichtsbarkeit auch noch nach Auftreten eines Streits vereinbart werden. Die IHK zu Dortmund bietet am 2. Juni gemeinsam mit der Internationalen Handelskammer eine Veranstaltung zum Thema Schiedsgerichtsbarkeit an. Oliver Wieck, Generalsekretär der ICC Germany e. V., berichtet über die Inhalte des Verfahrens sowie praktische Erfahrungen. Ansprechpartner: Roland Kussel Tel. 0231 5417-249 E-Mail: r.kussel @dortmund.ihk.de Kompakt Infoveranstaltung Das Packer Avenue Marine Terminal im Hafen von Philadelphia ist der wichtigste Containerumschlagplatz am Delaware River. Hier werden große Mengen Stahl und Schwergut, aber auch Automobile verladen. The American Wirtschaftswunder Konjunktureller Aufschwung in den USA: Veranstaltung der IHK stellt die wirtschaftsstarke Region rund um Pennsylvania in den Fokus. VON DOMINIK STUTE N ach einigen schwierigen Jahren erholt sich die US-Wirtschaft zunehmend. Das BIP wächst konstant um zwei bis drei Prozent ,und der private Konsum wird durch die sinkende Arbeitslosenquote beflügelt. Außerdem profitieren die Unternehmen vor Ort von den vergleichsweise niedrigen Energiepreisen und Lohnkosten. Dieses neue „American Wirtschaftswunder“ stärkt auch die außenwirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und NordrheinWestfalen – somit auch der IHK-Region Dortmund, Hamm und Kreis Unna. Seit 2006 sind die Ausfuhren von NRW in die USA um 13 Prozent auf nahezu elf Milliarden Euro angestiegen. Etwa 17 Milliarden Euro an Direktinvestitionen flossen zudem allein 2012 aus den USA nach NRW. Umgekehrt waren es sogar über 30 Milliarden Euro. Und auch für das aktuelle Jahr rechnen laut Report Außenwirtschaft NRW 2014/2015 über 41 Prozent der nordrhein-westfälischen Unternehmen mit noch besseren Geschäftschancen auf der anderen Seite des Atlantiks. Hierbei spielt sicherlich perspektivisch auch das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den USA eine Rolle, durch das der schon stark ausgeprägte Außenhandel vor allem für kleinere Unternehmen erleichtert werden könnte. Das Beispiel Pennsylvania Pennsylvania reiht sich in diese Erfolgsgeschichte nahtlos ein. Der im Osten der USA liegende Bundesstaat beheimatet auf fast 120.000 Quadratkilometern etwa 13 Millionen Einwohner. Mit einer Wirtschaftsleistung von 570 Milliarden US-Dollar steht Pennsylvania auf Platz 18 der größten Wirtschaftsräume der Welt und ist damit größer als die Schweiz oder Belgien. Mit der strategisch ausgezeichneten Lage im sogenannten „East Coast Corridor“ zwischen Boston, New York, Philadelphia und Washington D.C. können 40 Prozent der US-Bevölkerung und 60 Prozent der kanadischen Bevölkerung in einem Umkreis von 800 Kilometern erreicht werden. Die Wirtschaftsförderung Pennsylvanias zielt besonders darauf ab, die Region auch für ausländische Unternehmen attraktiv zu machen. So gibt es vor Ort bereits etwa 6.000 Unternehmen in ausländischer Hand, die rund 230.000 Mitarbeiter beschäftigen. IHK zu Dortmund informiert Geschäftspraxis Russland Sanktionen, unsichere politische Lage und hausgemachte Probleme der russischen Wirtschaft: Unternehmen haben es im Moment nicht leicht, Geschäfte in Russland zu machen. Um in den schwierigen Zeiten trotzdem noch erfolgreich handeln zu können, bietet die IHK am 23. Juni eine Informationsveranstaltung an, bei der es unter anderem um aktuelle Finanzierungsprobleme, effiziente Vertragsgestaltung, steuerliche Optimierungsmöglichkeiten und aktuelle Zertifizierungsvorschriften für die Eurasische Zollunion geht. Mehr Informationen bei: Dominik Stute, Tel. 0231 5417-315, [email protected] Tschechien Verzeichnis listet Kontakte Wegen der starken Nachfrage nach Lieferanten aus Tschechien hat die AHK Tschechien ein gedrucktes Firmenverzeichnis mit mehr als 110 renommierten tschechischen Unternehmen aus 16 Branchen erstellt, die Geschäftsmöglichkeiten mit deutschen Unternehmen anstreben. Das Verzeichnis listet deutschsprachige Ansprechpartner in den Unternehmen, das jeweilige Tätigkeitsfeld sowie Profile der gesuchten Geschäftspartner in Deutschland auf. Außerdem erhält der Leser einen ersten Überblick über die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Tschechien. Bei Interesse melden Sie sich bei: Dominik Stute, Tel. 0231 5417-315, [email protected] Darüber, welche Chancen sich insbesondere für heimische Unternehmen in Pennsylvania und Umgebung bieten, informiert die IHK zu Dortmund am 28. Mai. Gemeinsam mit der lokalen Wirtschaftsförderung Pennsylvanias berichten Experten aus den USA und deutsche Unternehmen, die vor Ort bereits erfolgreich aktiv sind, aus erster Hand von ihren praktischen Erfahrungen. Weitere Informationen zum Programm und Anmeldung: Dominik Stute, Tel. 0231 5417-315, [email protected] Ruhr Wirtschaft Mai 2015 71 SERVICE RECHT Serie: Die meistgestellten Rechtsfragen an die IHK Mein gutes Recht Handelsvertreter kaufen und verkaufen keine eigenen Waren, sind aber selbstständige Unternehmer. Sie repräsentieren traditionell einen bedeutsamen Berufszweig. Dem Handelsvertreterrecht kommt im Handelsgesetzbuch sogar ein eigener Abschnitt zu. Grund genug, einige Rechtsfragen, die sich Handelsvertretern immer wieder stellen, auch in diesem Rahmen einmal zu beleuchten. VON JOST LEUCHTENBERG Was kennzeichnet den Handelsvertreter? Handelsvertreter ist, wer als selbstständiger Gewerbetreibender ständig damit betraut ist, für einen anderen Unternehmer in dessen Namen und für dessen Rechnung Geschäfte zu vermitteln oder abzuschließen, § 84 Abs. 1 HGB. Der Kaufmann, der als Händler tätig ist, handelt dagegen im eigenen Namen und für eigene Rechnung. Der Kommissionär wiederum handelt zwar ebenfalls für fremde Rechnung, aber im eigenen Namen. Der Handelsmakler erledigt im Unterschied dazu Geschäfte von Fall zu Fall für verschiedene Unternehmer und ist damit nicht ständig für einen anderen Unternehmer tätig. Und der Handlungsreisende schließlich ist nicht selbstständig, sondern steht regelmäßig in einem Angestelltenverhältnis. Welche unterschiedlichen Arten der Handelsvertretertätigkeit gibt es? Bezirksvertreter: Ihnen ist ein bestimmter Bezirk oder Kundenkreis zugeordnet. Sie haben auch für solche Geschäfte Anspruch auf Provision, die ohne ihre Mitwirkung mit Personen ihres Bezirks oder Kundenkreises abgeschlossen werden (§ 87 Abs. 2 HGB). Alleinvertreter: Hierunter versteht man einen Bezirksvertreter, dem ein verstärkter Kundenschutz eingeräumt wird. Er hat Anspruch darauf, dass das Unternehmen, das er vertritt, weder selbst noch durch andere Beauftragte in „seinem“ Bezirk tätig wird. Einfirmen-/Mehrfirmenvertreter: Wie sich aus der Bezeichnung bereits ergibt, werden Einfirmenvertreter nur für ein Unternehmen tätig, während Mehrfirmenvertreter mehrere Unternehmen mit verschiedenen Produkten vertreten. Mehrfirmenvertreter unter72 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 liegen zumeist einem Konkurrenzverbot, dürfen also ohne anderweitige vertragliche Vereinbarung nicht miteinander im Wettbewerb stehende Unternehmen vertreten. Vermittlungsvertreter/Abschlussvertreter: Der Vermittlungsvertreter ist lediglich mit der Vermittlung von Geschäften betraut, der Abschlussvertreter kann dagegen auch den Vertragsschluss im Namen des von ihm vertretenen Unternehmens selbst herbeiführen. Müssen Handelsvertreter ein Gewerbe anmelden und sich in das Handelsregister eintragen lassen? Als selbstständiger Unternehmer muss der Handelsvertreter natürlich sein Gewerbe bei der zuständigen kommunalen Gewerbemeldestelle anmelden. Eine Handelsregistereintragung benötigt er jedoch nur dann, wenn sein Unternehmen einen nach Art und Umfang in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert. Für die überwiegende Anzahl der Handelsvertreter trifft dies in der Praxis aber nicht zu. Was sind die grundlegenden Pflichten und Rechte des Handelsvertreters? Kern des Pflichtenkreises des Handelsvertreters ist die Vermittlungsund Abschlusspflicht, § 86 Abs.1 HGB. Daneben hat bei seiner Tätigkeit das Interesse des von ihm vertretenen Unternehmers wahrzunehmen. Zudem kommt ihm gegenüber diesem auch eine Berichtspflicht (§ 86 Abs. 2 HGB) z. B. über Vermittlungserfolge zu. Aus der Pflicht zur Interessenwahrnehmung folgen weiter die Verschwiegenheitspflicht (§ 90 HGB) sowie grundsätzlich auch ein Wettbewerbs- bzw. Konkurrenzverbot. Ausnahmen hiervon bedürfen einer ausdrücklichen vertraglichen Regelung. Schließlich hat der Handelsvertreter noch die Pflicht, alle Gegenstände, die ihm vom vertretenen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, sorgfältig zu behandeln, aufzubewahren und nach Beendigung des Vertragsverhältnisses wieder an dieses herauszugeben. Wer Pflichten trägt, dem stehen aber auch Rechte zu. Dies ist beim Handelsvertreter an erster Stelle das Recht auf Zahlung von Provision seitens des von ihm vertretenen Unternehmens (§ 87 Abs. 1 HGB). Daneben kann der Handelsvertreter verlangen, dass ihm die zur Ausübung seiner Tätigkeit erforderlichen Unterlagen, wie Muster, Zeichnungen, Preislisten, Geschäftsbedingungen, Kundenlisten etc. zur Verfügung gestellt werden. Aus der allgemeinen Unterstützungs- und Treuepflicht folgt, dass auch das Unternehmen nicht in Konkurrenz zum eigenen Handelsvertreter treten darf. Wie wird die „Bezahlung“ des Handelsvertreters geregelt? Die übliche Vergütung des Handelsvertreters ist seine Provision (§ 87 HGB). Die Provision ist eine Erfolgsund keine Tätigkeitsvergütung. Sie ist also erst dann verdient, wenn das vertretene Unternehmen das vermittelte Geschäft ausgeführt hat. „Verprovisioniert“ werden grundsätzlich nur Geschäfte, die auf Aktivitäten des Handelsvertreters zurückzuführen sind. Dies können auch Nachbestellungen von Kunden sein, die der Handelsvertreter ursprünglich für das Unternehmen geworben hat, wenn es sich um Geschäfte der gleichen Art handelt. Eine Besonderheit gilt für den Bezirksvertreter (siehe oben): Sein Provisionsanspruch gilt für alle in seinem Recht kompakt Bezirk oder mit seinem Kundenkreis vom Unternehmer abgeschlossenen Geschäfte, selbst wenn sie ohne sein Mitwirken zustande gekommen sind. Die Höhe der Provision sollte konkret vertraglich vereinbart werden. Fehlt eine solche Vereinbarung, gilt nach § 87b HGB der „übliche“ Satz. Dieser ist bisweilen aber nicht leicht zu ermitteln. Habe ich am Ende meiner Tätigkeit als Handelsvertreter einen Ausgleichsanspruch? Die Voraussetzungen hierfür regelt dezidiert § 89 b HGB. Danach steht dem hauptberuflich (§ 92 b HGB!) tätigen Handelsvertreter ein Ausgleichsanspruch zu, wenn der Unternehmer aus der Geschäftsverbindung mit neuen Kunden, die der Handelsvertreter geworben hat, auch nach Beendigung des Vertragsverhältnisses erhebliche Vorteile hat und die Zahlung eines Ausgleichs an den Handelsvertreter der Billigkeit entspricht. Der Ausgleichsanspruch entfällt jedoch, wenn der Unternehmer den Handelsvertretervertrag aus einem wichtigen Grund wegen schuldhaften Verhaltens des Handelsvertreters kündigt. Ein Ausgleichsanspruch besteht auch dann nicht, wenn bei Vertragsbeendigung eine Vereinbarung geschlossen wird, nach der ein Dritter anstelle des Handelsvertreters in das Vertragsverhältnis eintritt. Kündigt der Handelsvertreter selbst, besteht regelmäßig kein Ausgleichsanspruch, es sei denn, dass ein Verhalten des Unternehmers hierzu begründeten Anlass gegeben hat oder dass dem Handelsvertreter eine Fortsetzung seiner Tätigkeit wegen seines Alters oder Krankheit nicht zugemutet werden kann. Unbedingt zu beachten ist, dass der Ausgleichsanspruch innerhalb eines Jahres nach Beendigung des Vertragsverhältnisses geltend gemacht werden muss. Ein vorheriger Ausschluss des Anspruchs ist nicht möglich. Wie hoch ist der Handelsvertreter-Ausgleichsanspruch nach § 89 b HGB? Ohne hier auf alle Details der Berechnung des Ausgleichsanspruchs eingehen zu können, nur so viel: Die Annahme, der Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters betrage generell eine Jahresprovision, ist falsch. Hierbei handelt es sich vielmehr um die Höchstgrenze, berechnet nach dem Durchschnitt der Provisionen oder sonstigen Vergütungen der letzten fünf Jahre der Tätigkeit bzw. bei kürzerer Tätigkeit während der konkreten Vertragsdauer. Die Höhe des Ausgleichsanspruchs ergibt sich aus den Vorteilen, die der Unternehmer auch nach Beendigung des Vertrages daraus zieht, dass der Handelsvertreter neue Kunden geworben hat und den sog. Billigkeitskriterien. Dies sind etwa eine vom Unternehmer finanzierte zusätzliche Altersversorgung für den Handelsvertreter, die wirtschaftliche und soziale Lage der Vertragsparteien oder die konjunkturelle Situation. In jedem Fall ist eine konkrete Beurteilung aller Aspekte des jeweiligen Einzelfalls vorzunehmen. Ansprechpartner bei der IHK zu Dortmund: Jost Leuchtenberg, Tel. 0231 5417-240, [email protected] Service › Hilfe bei der Suche nach einem Handelsvertreter oder einem Vertretungsangebot bieten unter anderem der Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung und Vertrieb Westfalen-Mitte (CDH) e. V., www.cdh-westfalen-mitte.de, oder die Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH), www.cdh.de. › Außerdem können Interessierte in der IHK-Datenbank unter mehr als 14.000 im Handelsregister eingetragenen Unternehmen aus den Städten Dortmund und Hamm sowie dem Kreis Unna recherchieren. Es besteht auch die Möglichkeit, einen landes- oder bundesweiten Adressenbestand abzufragen. › Weitere Informationen unter www.dortmund.ihk24.de Ansprechpartner für den Bereich Handelsvertreter bei der IHK zu Dortmund ist Jochen Odenell, Tel. 0231 5417-111, [email protected] Nachvertragliche Wettbewerbsverbote dürfen nicht „uferlos“ sein V ereinbart ein Arbeitgeber mit einem Vertragspartner ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot, darf dabei das notwendige Maß nicht überschritten werden. Anderenfalls werde die grundgesetzlich geschützte Berufsausübungsfreiheit verletzt. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit Urteil vom 20.01.2015 (Az.: II ZR 369/13) im Fall einer Gesellschaft entschieden, die im Bereich Arbeitnehmerüberlassung tätig war, und hinzugefügt, die Grenze hierfür betrage in zeitlicher Hinsicht in der Regel zwei Jahre. Im entschiedenen Streitfall hatten sich die Gesellschafter bei der Trennung auf ein Wettbewerbsverbot von fünf Jahren Dauer geeinigt. Nachdem der ausgeschiedene Gesellschafter gegen das Verbot verstoßen hatte, forderte der Vertragspartner eine Vertragsstrafe in sechsstelliger Höhe. In seiner Begründung weist das Gericht darauf hin, dass nachvertragliche Wettbewerbsverbote nur gerechtfertigt seien, wenn sie notwendig seien, um einen Vertragspartner vor der illoyalen Verwertung seiner Arbeitserfolge durch den Vertragspartner zu schützen. Daher dürften sie räumlich, gegenständlich und zeitlich das notwendige Maß nicht überschreiten. Dafür seien zwei Jahr regelmäßig ausreichend. Das vorliegend vereinbarte Wettbewerbsverbot von fünf Jahren sei daher nichtig. › IHK-Tipp: Wettbewerbsverbote unterliegen Beschränkungen, die sich aus der grundgesetzlich geschützten Berufsausübungsfreiheit ergeben. Der Schutz soll nur so lange gelten können, wie die Beziehungen zu den ehemaligen Kunden fortdauern. Dafür sieht die Rechtsprechung zwei Jahre regelmäßig als Grenze an. Abweichungen nach oben sind zwar nicht ausgeschlossen, müssen aber gesondert begründet werden. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 73 Gewinner, Finalisten und Laudatoren (v. l.): Thomas Westphal, Dr. Laura Faltz, Uwe Samulewicz, Dr. Anton Mindl, Jürgen Vrankar, Dr. Bettina Horster, Daniel Schroeder, Eva Ernst, Dirk Schroeder und Ullrich Sierau. Foto: Wirtschaftsförderung Dortmund MINT, Megatrend und kleinste Teile Dr. Bettina Horster erhielt den Dortmunder Unternehmerinnenpreis.Der Dortmunder Wirtschaftspreis ging an den Halbleiterhersteller Elmos. D en Dortmunder Unternehmerinnenpreis 2014 gewann eine erfolgreiche IT-Unternehmerin: Dr. Bettina Horster von der Vivai Software AG. Sie setzt erfolgreich auf informationstechnische Innovationen und setzt sich dafür ein, junge Frauen für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern. Der Dortmunder Wirtschaftspreis 2014 ging an die Elmos Semiconductor AG. Nahezu jedes Auto enthält Sensoren oder Halbleiter, die in Dortmund von der Elmos Semiconductor AG hergestellt wurden. Beide Preise wurden kürzlich im Club „The View“ im U-Turm überreicht. Oberbürgermeister Ullrich Sierau hielt die Laudatio: „Bettina Horster hat die Mobile Szene durch diverse Studien und die langjährige Beratung des Bundeswirtschaftsministeriums maßgeblich beeinflusst. Ihr neuestes EU-Forschungsprojekt dreht sich um den nächsten Megatrend, der mittlerweile allgegenwärtig geworden ist: M2M ist die Kommunikation von Maschine zu Maschine – ein Zukunftstrend mit tollen Perspektiven. Unternehmen wie die Vivai AG brauchen wir am Zukunftsstandort Dortmund.“ Die gebürtige Schweizerin hat ihr Interesse für Informatik und Mathema- 74 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 tik eher zufällig entdeckt. Heute ist es ihr wichtig, den Frauenanteil in informationstechnischen Berufen zu steigern. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei in der Branche sehr gut möglich, so Horster und werde bei der Vivai AG durch freie Arbeitszeiten und Heimarbeitsplätze großgeschrieben. Insgesamt wurden 45 Unternehmerinnen von Bürgern für den Unternehmerinnenpreis nominiert. Aus den Bewerbungen haben sich insgesamt drei Finalistinnen durchgesetzt. Neben Bettina Horster als Gewinnerin sind Dr. Laura Faltz, Geschäftsführerin der Werbeagentur WDD Dr. Faltz, Stute & Partner GmbH und Eva Ernst, Geschäftsführerin der Stellfeld und Ernst GmbH, die herausragenden Unternehmerinnen. Laura Faltz überzeugte die Jury dadurch, wie sie ihren Antrieb stets aus dem Reiz des Kreativen schöpft. Die Erfolgsgeschichte von Eva Ernst ist die eines Familienunternehmens, das sie nunmehr über 20 Jahre zu einem Unternehmen mit 200 Mitarbeitern entwickelt hat. Dortmunder Wirtschaftspreis Elmos produziert winzig kleine Teile zur Steuerung der Elektronik von Fahrzeugen für die Motoreinspritzung, Klimaanlage, Einparkhilfe oder das Licht. Rund 300 Millionen dieser kleinen Teile werden für die Automobilindustrie produziert. „Die Elmos Semiconductor AG gestaltet die Zukunft von uns allen mit. Eine Zukunft zum Beispiel, in der es keine Knöpfe und Schalter mehr in Ihrem Auto geben wird. Elmos ist ein Top-Unternehmen aus Dortmund, das auch im Silicon Valley, in Singapur und Shanghai zu Hause ist“, würdigte Uwe Samulewicz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dortmund, in seiner Laudatio den Preisträger. 41 Bewerber, drei Finalisten Drei Finalisten gingen aus den 41 Bewerbern hervor. Zu den Top Drei gehören neben dem Gewinner auch die renommierten Unternehmen Anker Schroeder ASDO GmbH und die AtlasSchuhfabrik GmbH. Anker Schroeder stellt Verankerungen her und sorgt für die nötige Stabilität von Bauwerken in Dortmund und in aller Welt, wie der Schnettkerbrücke sowie dem New York Times Hochhaus in New York. Die Atlas Schuhfabrik hat sich auf Sicherheitsschuhe spezialisiert und verkauft ihre Produkte in ganz Europa. Das Know-how dazu kommt aus Dortmund, was die Jury beeindruckte. Beide Wettbewerbe werden von der Wirtschaftsförderung Dortmund durchgeführt. Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, sieht in den ausgewählten Unternehmen, dass die Stadt sich immer mehr durch forschungs- und wissensintensive Wirtschaftszweige zur Wissensmetropole entwickelt habe, was sich in Zukunft weiter fortsetzen würde. „Denn schließlich bietet Dortmund einen echten Heimvorteil für Unternehmen, nämlich den heute wertvollsten aller Rohstoffe: Wissen.“ SERVICE REGIONAL Kalender Wirtschaft im TV Veranstaltungen der IHK zu Dortmund Geheimsache Freihandel Wem nützt das transatlantische Abkommen? Es soll „der größte Wirtschaftsdeal der Geschichte“ werden, schwärmen Topmanager in Deutschland und EU-Beamte in Brüssel. „TTIP“ ist bei vielen Verbrauchern jedoch höchst umstritten. Auch in Washington ist man sich sicher: Die Freihandelszone zwischen der EU und den USA bringt für 800 Millionen Menschen mehr Jobs, Wachstum und Wohlstand. Doch je weiter die Verhandlungen voranschreiten, desto alarmierter und Fr., 22. Mai, ZDFinfo, 19:15 Uhr verunsicherter sind viele Beobachter. makro: Stirbt Deutschland aus? Wenn die Generation der Babyboomer in den nächsten Jahren in Rente geht, verabschieden sich ganze 20 Millionen Arbeitnehmer in den Ruhestand, so viele wie nie zuvor. Wie eine schrumpfende Gesellschaft eine ganze Regionen umkrempelt, das erleben viele Teile Ostdeutschlands seit Jahren. So gilt der Osten gleichsam als Modellregion, wenn Fr., 22. Mai, 3sat, 21 Uhr es darum geht, den demografischen Wandel zu stemmen. Indonesien: Reifeprüfung für ein Riesenland In den vergangenen Jahren übertraf Indonesiens Wirtschaftswachstum mit rund sechs Prozent alle Erwartungen. Fast unbemerkt hat sich der größte muslimische Staat der Welt im Schatten von Brasilien, Indien und Südafrika vom Entwicklungs- zum Schwellenland gemausert. Doch das Wirtschaftswunder steht auf der Kippe: Investoren ziehen ihr Geld ab, die Landeswährung geriet im Sommer 2013 in Turbulenzen. Foto: Phoenix/ZDF/Daniel Raquet Fr., 22. Mai, Phoenix, 22.30 Uhr Leben in Putins Reich Zwei Schweizer in fremder Heimat: Bauer Hans Michel und Schreinermeister Jörg Duss. Weshalb wollen beide in Russland bleiben? Ein Stimmungsbild im Zeichen des Ukraine-Konflikts. Bauer Michel wanderte vor zehn Jahren in die russische Provinz aus und baute dort allen Schwierigkeiten zum Trotz einen großen Milchwirtschaftsbetrieb auf – „Schweizer Milch“. Heute beschäftigt er 45 Angestellte, und sein Unternehmen gilt als Di., 26. Mai, 3sat, 13:25 Uhr Vorzeigebetrieb. 9. Juni 11. Petersberger Industriedialog Königswinter/Bonn Ralf Bollenberg Tel. 0231 5417-106 [email protected] 10. Juni Sitzung des Kompetenzkreises Energie IHK zu Dortmund Fabian Stütz Tel. 0231 5417-229 [email protected] 10. Juni IHK-Steuerberater-Sprechtage für Gründer und Unternehmer Zweigstelle Hamm Norman Urbanek Tel. 0231 5417-163 [email protected] 16. und 25. Juni Existenzgründung in Hamm – Beratungstag Anke Schulze-Altenmethler Tel. 02381 92141-14 [email protected] 25. Juni IHK-Finanzierungssprechtag für Gründer und Unternehmer Zweigstelle Hamm Norman Urbanek Tel. 0231 5417-163 [email protected] Durchgecheckt: Europa in der Euro-Falle? Die Eurokrise ist nicht überstanden. ARTE fragt nach den tieferen Ursachen für die Probleme. War vor bei der Gründung der Währungsunion bereits absehbar, dass die Einheitswährung zum Scheitern verurteilt ist? Welche Kräfte wollten ihn dennoch durchsetzen? Und: Wie kann man den Euro noch retten? Di., 26. Mai, ARTE, 22 Uhr Foto: ARTE France / © Les Films d‘Ici Videospiele – Revolution einer Generation Videospiele führen in vielen Familien zu Spannungen. Manchmal sind sie die Ursache für Schulversagen. Viele Eltern verteufeln sie. Doch die Game-Industrie birgt auch kreatives Potenzial. Der Film deckt das Erfolgsrezept dieser Industrie auf und berichtet nicht nur von den negativen Einflüssen, sondern auch von den Chancen dieses Megatrends. Foto: ZDF und SRF, RTS Mi, 27. Mai, 3sat, 21:05 Uhr die nordreportage: Der Insolvenzverwalter Wenn nichts mehr geht, kommt er: Insolvenzverwalter Frank Abromeit. Während der Dreharbeiten ist es ein Sägewerk in Georgsmarienhütte, das seine Türen schließen muss, ein Familienbetrieb in dritter Generation. „Die Wirtschaftskrise und eine damit einhergehende Auftragsflaute haben dazu geführt, dass viele Firmen in letzter Zeit aufgeben mussten“, sagt Frank Abromeit. Das bedeutet überreichlich Arbeit für den IndustrieverFr, 29. Mai, NDR Fernsehen, 13:05 Uhr steigerer aus Belm bei Osnabrück. Kurzfristige Programmänderungen sind möglich. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.dortmund.ihk24.de/ veranstaltungen Ruhr Wirtschaft Mai 2015 75 Mickey Mouse, Sonntagsseite des Sunday Mirror vom 23. April 1933. Der Wilde Westen, Tim und Mickey Was wäre die Welt ohne sie: Schätze des Comic-Genres zeigt das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund. G oing West“ zeichnet die Geschichte nach, wie der Comic in Europa und den USA im 20. Jahrhundert den Weste(r)n für sich entdeckte. Wer in der Ausstellung mit weit mehr als 100 Originalzeichnungen und hunderten von Originalpublikationen Cowboys und Indianer erwartet, kommt mit Klassikern wie „Lu- Abb.: © Lucky Comics 76 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 cky Luke“ von Morris, „Tim in Amerika“ von Hergé oder „Leutnant Blueberry“ von Jean Giraud auf seine Kosten. Darüber hinaus hat „Going West“ kulturhistorisch viel zu bieten: Es waren Comiczeichner wie George Herriman („Krazy Kat“), James Swinnerton („Little Jimmy“) oder Frank King („Gasoline Alley“), die als ersten Reisenden während der 1920er-Jahre die Landschaft zwischen Grand Canyon und Monument Valley für sich entdeckten. Fasziniert zollten sie dieser Erfahrung in ihren Comics Tribut: Entdeckungsreisen, die damals oft nur per Pferd zu bewältigen waren. Die Ausstellung bietet einen interessanten Mentalitätsvergleich, denn auch europäische Zeichner schickten ihre Helden schon Jahre vor Hergés „Tim“-Album von 1931 über den Atlantik. Amerika etwa rang mit seiner Mythenbildung um die Landnahme im Westen, die verlustreicher und blutiger verlief, als man sich das eingestehen wollte, während der europäische Abb.: © Disney Blick zugleich idealisierte wie desillusionierte. Europa hatte seit der französischen Aufklärung, seit Rousseau und Voltaire, die Idee des „Edlen Wilden“ etabliert und idealisierte das Bild des Indianers. Gleichzeitig legte man früh den Finger in die Wunde des ungebremsten US-Kapitalismus und des Genozids an den nordamerikanischen Ureinwohnern. „Going West“ wird an vielen Stellen von dokumentarischen VintageFotografien begleitet und einigen kulturhistorischen Artefakten, wie den hundert Jahre alten Kachina-Figuren der Hopis. Auch die Entwicklung des franko-belgischen Autorencomics während der 1960er- und 1970er-Jahre wäre ohne die hervorragende Westernserien von Giraud oder Hermann (Comanche“) anders verlaufen. Der Comic und mit ihm seine Leserschaft wurden erwachsen, was sich nicht zuletzt auch in den schwarzhumorigen Parodien des MAD-Magazins widerspiegelte. Eine junge Generation von Graphic-Novel-Zeichnern beweist heute mit ganz eigenen Interpretationen, dass der Western auch im frühen 21. Jahrhundert nicht totzukriegen ist. Die Ausstellung eignet sich für Menschen jeden Alters. Dazu erscheint ein umfangreicher, reich bebilderter Katalog. Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, bis 19. Juli 2015 in der Ausstellungshalle; Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, So 10 bis 17 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr. www.dortmund.de SERVICE KULTUR Empfehlung KULTURKALENDER Das Programm Juni 2015 Maximilianpark Hamm Ostwennemarstr. 100, 59071 Hamm Tel. 02381 98210-0, www.maximilianpark.de 9.6.: Jürgen von der Lippe „Beim Dehnen singe ich Balladen“ 13.6. bis 16.7.: Neue Arbeiten von Alice Bialach, Ausstellung Museum f. Kunst und Kulturgeschichte Hansastr. 3, 44137 Dortmund Tel. 0231 50-25522, mkk.dortmund.de bis 19.7.: Going West! Der Blick des Comics Richtung Westen 7.6. bis 2.8.: Front 14/18. Der Erste Weltkrieg in 3D Kurhaus Bad Hamm Ostenallee 87, 59071 Hamm Tel. 02381 17-5501, www.hamm.de 14.6.: Märchenhafte Pfade – Natur und Märchen im Kurpark DASA Friedrich-Henkel-Weg 1-25 44149 Dortmund, Tel. 0231 9071-2479 www.dasa-dortmund.de bis 9.8.: Territorien Arbeitsräume Kulturschmiede Fröndenberg/Ruhr Ruhrstr. 12, 58730 Fröndenberg Tel. 02373 9772-20 www.kulturzentrum-ruhraue.de 12.6.: Kabarett mit Robert Griess Künstlerhaus Dortmund Sunderweg 1, 44147 Dortmund Tel. 0231 826847 www.kuenstlerhaus-dortmund.de bis 14.6.: Artist Sweethearts Rohrmeisterei Schwerte Ruhrstraße 20, 58239 Schwerte Tel. 02304 2013001 www.rohrmeisterei-schwerte.de 30.6.: Nachtschnittchen – Die Ruhrgebietsshow in der Rohrmeisterei Theater Dortmund Kuhstraße 12, 44137 Dortmund, Tel. 0231 5027222, www.theaterdo.de 3.6.: Jetzt gibt’s was auf die Ohren 5.6.: Drei Streifen: Tanz 5.6.: Die Möglichkeit einer Insel Haus Opherdicke Dorfstr. 29, 59439 Holzwickede Tel. 02301 9183972 www.kulturkreis-unna.de 11.6.: Hilda Huang, Klavierkonzert bis 28.6.: Oskar Kurt Döbrich, Ausstellung Konzerthaus Dortmund Brückstraße 21, 44135 Dortmund Tel. 22696200 www.konzerthaus-dortmund.de 7.6.: 4. Familienkonzert 9.6.: Sinfonieorchester Orchesterzentrum|NRW 10.6.: Auryn Quartett Stadtmuseum Bergkamen Jahnstraße 31, Museumsplatz 59192 Bergkamen-Oberaden Tel. 02306 306021-0 www.stadtmuseum-bergkamen.de bis 27.9.: Von Asciburgium bis Oberaden – Leben in römischen Lagern“ Zentrum für Intern. Lichtkunst Unna Lindenplatz 1, 59423 Unna Tel. 02303 1037770 www.lichtkunst-unna.de 21.6.: Familienführung bis 28.6.: Intern. Light Art Award 2015 Museum Ostwall im Dortmunder U Leonie-Reygers-Terasse 44137 Dortmund, Tel. 0231 5025522 www.museumostwall.dortmund.de bis 30.8.: Florian Hüttner: Reviere um‘s U bis 30.8.: Angenehmer Aufenthalt bis 9.8.: Meisterwerke im Dortmunder U – Caspar David Friedrich bis Max Beckmann Hartware MedienKunstVerein Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund www.hmkv.de bis 12.7.: Das Mechanische Corps. Auf den Spuren von Jules Verne Lutz Seiler im HCC Am 1. Juni liest der Schriftseller Lutz Seiler aus „Kruso“. In seinem lang erwarteten Roman erzählt Lutz Seiler ein Inselabenteuer und die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft: Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen. Für sein Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Buch1.6. HCC, Dortmund preis 2014. HCC Dortmund Königswall 21, 44137 Dortmund Tel. 0231 9056166, www.hcc-dortmund.de 1.6.: Lutz Seiler 4. bis 6.6. u. 14.6.: Kulturfestival Ruhr Theater Fletch Bizzel Humboldtstrasse 45, 44137 Dortmund Tel. 0231 142525, www.fletch-bizzel.de 3.6.: Emscherblut, Improvisationstheater 6.6.: C. Heiland und Horst Schulze Entrum 7.6.: Kuckucksei auf Insel drei, Kindertheater Döbrich auf Haus Opherdicke Von altmeisterlichen Stillleben über kubistisch angehauchte Aquarelle, abstrakte Kompositionen und plakative Druckgrafiken bis hin zur Neuen Sachlichkeit reicht das Spektrum des 1911 geborenen Malers Oskar Kurt Döbrich. Eine Auswahl daraus zeigt die Retrospektive im ehemaligen Rittergut Haus Opherdicke. bis 28.6., Haus Opherdicke, Holzwickede Ruhr Wirtschaft Mai 2015 77 Das WallStreetTheatre (l.), Herr Niels (r.) und „Taschendieb“ Christian Lindemann (u.) begeisterten das Publikum der Rohrmeisterei. Foto: KulturBüro Schwerte „Rampensäue“ begeistern Die Künstler bei den Schwerter Kleinkunstwochen zauberten jede Menge Lachfalten in die Gesichter des Publikums. Schwerter Kleinkunstpreis ging an außergewöhnliches Quintett. VON HEIKE POHL, LEITERIN KULTURBÜRO SCHWERTE M 10. Philharmonisches Konzert: helden_gesänge Richard Wagner (1813-1883) Siegfried-Idyll Siegfried – Akt 3 (konzertant) Gabriel Feltz (Dirigent), Andreas Schager (Siegfr.), Petra Lang (Brünnh.), Olafur Siguardson (Wotan), Ewa Wolak (Erda) 02. und 03. Juni 2015, 20:00 Uhr im Konzerthaus Dortmund. Karten & Infos: 0231/50-27222 oder theaterdo.de DŝĞƚƉŝĂŶŽƐ ĂďϱϰΦ ,ĂŶƐĂƐƚƌ͘ϳͲϭϭ ϰϰϭϯϳŽƌƚŵƵŶĚ ϬϮϯϭͲϭϰϭϬϳϱ ǁǁǁ͘ǀĂŶďƌĞŵĞŶ͘ĚĞ 78 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 it einem furiosen Finale endeten die 59. Schwerter Kleinkunstwochen unter dem Motto „Falten, Flirts & Fantasien“, die an acht Abenden durchschnittlich 300 Besucher, bei einer Gesamtzahl von 2.400 Besuchern, in die Rohrmeisterei lockten. Gayle Tufts, Wahl-Berlinerin mit amerikanischem Migrationshintergrund, Powerfrau, Sängerin, Kabarettistin und Entertainerin brachte die gut gefüllte Rohrmeisterei mit einem „heißen“ Thema noch mal so richtig in Wallung. Die „Wechseljahre“ – vielleicht nicht jederManns Thema. Aber die quirlige und vielseitige Künstlerin und ihr begnadeter Pianist verstanden es wunderbar, das begeisterte Publikum auf höchst amüsante Art und Weise zu unterhalten. Mit einem künstlerisch abwechslungsreichen Querschnitt durch unterschiedliche Genres der Kleinkunst beeindruckten aber auch die übrigen Künstler und Künstlerinnen der 59. Schwerter Kleinkunstwochen. Im Wettbewerb um den 25. Schwerter Kleinkunstpreis hat überraschend die Kleinkunst-Mixed-Truppe um Herrn Niels, dem WallStreetTheatre, Christian Lindemann & Lioba Albus mit ihrem Programm „ComedyNightMix“ gegen die hochkarätigen Konkurrenten der abgelaufenen Kleinkunststaffel durchsetzen konnte. Einen staunenswerten, skurrilen und urkomischen Abend bot dieses außergewöhnliche Quintett, das sich eigens für diesen Auftritt in Schwerte zusammengefunden hat. Herr Niels begeisterte sein Publikum mit Physical Clown Comedy. Mit virtuoser Mimik und höchst eigenwilliger Körpersprache präsentierte er eine nicht ganz wortlose brillant pantomimische Bühnenperformance, die ihresgleichen sucht und die Zuschauer mit seiner scheinbaren Schwerelosigkeit schwindelig spielte. Geschniegelt und voller Elan das WallStreetTheatre mit einer explosiven Mischung aus trockenem englischen Humor, Slapstick und einer Prise Artistik. Christian Lindemann, jahrelang Hauptact im weltberühmten „Cirque du Soleil“, begeistert mit seiner einmaligen Taschendieb Show weltweit Millionen Menschen. Und es gelang ihm, auch das Schwerter Publikum zu überlisten. Der Schwerter Kleinkunstpreis, den die Stadt Schwerte und die Stadtsparkasse Schwerte gemeinsam vergeben, ist mit 5.000 Euro und einem nochmaligen Auftrittsengagement dotiert. Er ist einer der ältesten und hochdotiertesten Kunstpreise seiner Art im deutschsprachigen Raum. Die offizielle Preisverleihung gibt es im Frühjahr 2016 im Rahmen der Jubiläums-Schwerter Kleinkunstwochen, die dann bereits zum 60. Male stattfinden. Schon jetzt dürfen sich also alle Fans des ComedyNightMix und solche die es (sicherlich) noch werden wollen, darauf freuen. Der Vorverkauf startet Anfang Dezember 2015. SERVICE BILDUNG Empfehlung IHK.DIE WEITERBILDUNG Das Programm Juni / Juli 2015 Seminare Der Weg zu neuen Kunden – Strategische Neukundenakquise 8.6.-9.6.2015 410 € Kompetenz in Wort und Schrift. effizient, kreativ und stilsicher auf den Punkt formulieren 9.6.2015 225 € INCOTERMS® 2010 mit Zahlungsbedingungen für die tägliche Praxis 10.6.2015 235 € Bilanzen lesen, interpretieren und kommunizieren 11.6.2015 225 € Präsentationstechniken – AZUBI-aktiv (Hamm) 11.6.2015 160 € Zuwendungen an Arbeitnehmer clever gestalten, Steuern und Sozialabgaben sparen 11.6.2015 225 € Stolperfalle geringfügig Beschäftigte 12.6.2015 225 € „Meisterhafte“ Konfliktlösung 13.-20.6.2015 Teamleiter und Meister II – Führen, delegieren, motivieren 17.-18.6.2015 Business-Etikette für die Chef-Assistenz 18.6.2015 370 € 450 € 225 € Anlagebuchhaltung nach IAS/IFRS 19.6.2015 225 € IHK-Zertifikatslehrgänge und Unterrichtungen Unterrichtung im Bewachungsgewerbe – Personal 15.-19.6.2015 405 € QM-Auditor (IHK) 15.-19.6.2015 1.350 € Unterrichtung im Bewachungsgewerbe – Personal – Hamm 22.-26.6.2015 405 € Vertriebsprofi IHK Lehrgänge zur Vorbereitung auf IHK-Prüfungen Erwerb der Ausbildereignung – dienstags, donnerstags 2.6.-27.10.2015 Geprüfter Logistikmeister 2.6.2015-28.10.2017 480 € 5.372,10 Info: Jasmin Wegner, Tel. 0231 5417-416 34. Industriemeisterlehrgang Metall – Vollzeit 8.6.2015-4.5.2016 6.030 € Fachkaufmann für Vertriebsmanagement 13.6.2015-25.2.2017 2.650 € Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung, Personal 22.6.2015-26.6.2015 Ab dem 13. Juni 2015 bildet die IHK zu Dortmund Vertriebsprofis weiter: Vertriebsstrukturen aufzubauen, zu organisieren und den Erfolg der getroffenen Maßnahmen zu überwachen sind nur einige Aufgaben der künftigen Vertriebler. 400 € Vorbereitung auf die Sachkenntnisprüfung im Einzelhandel mit freiverkäuflichen Arzneimitteln außerhalb von Apotheken 6.7.-8.7.2015 250 € Know-how Anlagenbuchhaltung für Nichtbuchhalter 22.6.2015 225 € IHK.Die Weiterbildung. Geprüfte Qualität nach DIN EN ISO 9001: 2008 Bekannte Lehrgangsangebote und Träger, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, können über das Weiterbildungsinformationssystem (WIS) im Internet unter http://wis.ihk.de/ihk-pruefungen/anbieterliste eingesehen werden. Weitere Information und Anmeldung: Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, Märkische Straße 120, 44141 Dortmund Telefon: 0231 5417-99 Telefax: 0231 5417-330 Internet: www.dortmund.ihk24.de E-Mail: [email protected] Geprüfter Logistikmeister Ab dem 2. Juni 2015 bietet die IHK zu Dortmund in Kooperation mit der DEKRA-Akademie Dortmund einen berufsbegleitenden Vorbereitungslehrgang zur Prüfung zum Logistikmeister an. Dieses Angebot richtet sich an Fachkräfte der Logistikbranche, die sich entsprechend weiterqualifizieren möchten. Info: Jürgen Brückhändler, Tel. 0231 5417-415 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 79 Impressum Herausgeber: Industrie- und Handelskammer zu Dortmund Hauptgeschäftsstelle: Industrie- und Handelskammer zu Dortmund Märkische Straße 120, 44141 Dortmund Telefon: 0231 5417-0 Telefax: 0231 5417-109 Internet: http://www.dortmund.ihk24.de E-Mail: [email protected] [email protected] Zweigstelle Hamm: Industrie- und Handelskammer zu Dortmund Zweigstelle Hamm Südstraße 29, 59065 Hamm Telefon: 02381 92141-0 Telefax: 02381 92141-23 Redaktion: Ute Max, Gero Brandenburg, Tobias Schucht Verantwortlich für den Inhalt des redaktionellen Teils: Georg Schulte Die Redaktion übernimmt für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Verantwortung und behält sich deren Kürzung vor. Adresse der Redaktion: IHK-Magazin Ruhr Wirtschaft Märkische Straße 120, 44141 Dortmund Telefon: 0231 5417-256 / -257 Die Ruhr Wirtschaft erscheint elf Mal im Jahr. Die Ausgabe Juli/August erscheint als Doppelausgabe. Die Ruhr Wirtschaft ist gemäß § 13 (1) der Satzung Veröffentlichungsorgan der IHK. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Für andere Bezieher beträgt der Bezugspreis 50,25 Euro einschl. gesetzlicher Mehrwertsteuer. Druckauflage: 37.689 (IVW 01/2015) Kleine Bauteile kommen groß raus Flugzeuge, Schiffe, Monster-Trucks und Eisenbahnen: Sie alle passen in die Westfalenhallen – als Miniaturausgaben. D ie Intermodellbau lockte in diesem Jahr 82.000 Besucher in die Dortmunder Westfalenhallen. Besonders gut kam das FreiflugAreal im Stadion Rote Erde an, gefolgt von den Aktionen Modellbahn Interaktiv, der Roadworker Arena und den Indoor-Flugvorführungen. 574 Aussteller aus 20 Nationen ließen die Herzen der Modellbauer höher schlagen. So klingelte bei ihnen die Kasse, pro Kopf gaben die Messebesucher 322 Euro aus. Im Vorjahr waren es 272 Euro. Auch die Ausstellerzahl im Vergleich zu 2014 war um rund ein Dutzend gestiegen. Nachwuchs für Modellbauer Gleich mehrere neue Programmpunkte feierten Premiere, darunter eine erfolgreiche Aktionsfläche für Neulinge im Modellbahnbau. Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH freut das: „Die Intermodellbau hat die Erwar- tungen erfüllt. Als weltweit größte Messe für Modellbau und Modellsport hat sie sich 2015 erneut stark und innovativ präsentiert.“ Neu war in diesem Jahr auch das Expertenforum Modellbahn in Halle 7. Die Angebote richteten sich an die wichtigen Zielgruppen der Messe: erfahrene Modellbauer einerseits, Modellbau-Neulinge und der Nachwuchs andererseits. Beide Gruppen wurden erfolgreich angesprochen. Unter anderem gelang es der Messeleitung, dem Modellbau viel Nachwuchs zuzuführen. 80 Klassen oder Gruppen von Dortmunder Schulen besuchten nach Voranmeldung die Messe, über 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Viele Kinder nahmen an den Mitmachaktionen der Aktionsfläche Modellbahn Interaktiv teil. Aussteller, die diese Aktion unterstützten, waren Busch, Donau Elektronik, Faller, Heki Kittler, Herpa, Lenz, Märklin, Modelleisen- ISSN: 0343-1452 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 30. April 2015 Ausgabedatum: 18. Mai 2015 Verlag und Druckerei: Gebr. Lensing GmbH & Co. KG, Dortmund Anzeigenservice: Kirsten Gerold (verantwortlich) / Peter Wille Gebr. Lensing GmbH & Co. KG Pressehaus, Westenhellweg 86–88 44137 Dortmund Telefon: 0231 9059-6420 Telefax: 0231 9059-8605 E-Mail: [email protected] Derzeit ist die Preisliste Nr. 30 vom 1. Januar 2014 gültig. Wie die großen: An zwei Messetagen erhoben sich im Stadion Rote Erde wieder Modellflugzeuge und -hubschrauber in die Luft. Foto: Westfalenhallen 80 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 SERVICE MESSE Empfehlung bahn München, Noch und Viessmann. Besonders stark war die Nachfrage natürlich auch am letzten Messetag, dem zum zweiten Mal durchgeführten Familiensonntag mit zahlreichen Familienangeboten. Am Messesamstag gab es Eintrittskarten für „das ers- te der letzten“ BVB-Spiele mit TrainerLegende Jürgen Klopp zu gewinnen. Dazu galt es zu schätzen, wie viele Streichhölzer in einem Karussell-Modell im Messe-Forum verbaut waren. › 2016 findet die Intermodellbau vom 20. bis 24. April statt. Tausend Nadelstiche Auch großformatige Flugmodelle galt es zu bestaunen. MESSEKALENDER Das Programm Juni-August 2015 INTERSCHUTZ – DER ROTE HAHN 8.-13.6.2015, Hannover Vivanti Juni 2015 27.-29.6.2015, Dortmund parts2clean 9.-11.6.2015, Stuttgart ZELLCHEMING-Expo 30.6.-2.7.2015, Frankfurt/Main Turning Days West 2015 9.-11.6.2015, Dortmund OutDoor 15.-18.7.2015, Friedrichshafen Rapid.Tech 10.-11.6.2015, Erfurt GDS 29.-31.7.2015, Düsseldorf Intersolar Europe / electrical energy storage (ees) 10.-12.6.2015, München gamescom 5.-9.8.2015, Köln Internationale Tattoo & Piercingconvention 12.-14.6.2015, 20. Dortmund ACHEMA 15.-19.6.2015, Frankfurt/Main NEWCAST 16.-20.6.2015, Düsseldorf THERMPROCESS 16.-20.6.2015, Düsseldorf GIFA 16.-20.6.2015, Düsseldorf METEC 16.6.-20.6.2015, Düsseldorf LASER World of PHOTONICS 22.-25.6.2015, München CO-REACH 24.-25.6.2015, Nürnberg HAM RADIO 26.-28.6.2015, Friedrichshafen Um die Kunst am eigenen Körper geht es bei der 20. Tattoo & Piercing Convention in den Dortmunder Westfalenhallen. Tätowierer aus aller Welt stehen mit Rat und Informationen rund um das Thema zur Verfügung und zeigen ihr Können direkt vor Ort. Zahlreiche Tattoo Contests in verschiedenen Kategorien ergänzen das Ausstellerangebot. Ein Rahmenprogramm mit verschiedenen Shows und Acts runden die Tattoo & Piercing Convention Dortmund ab. 12.-14.6.2015, Dortmund Wäsche und mehr... 8.-10.8.2015, Dortmund Dortmunder Antik- und Sammlermarkt 22.-23.8.2015, Dortmund Brille & Co 22.-23.8.2015, Dortmund EUROBIKE 26.-29.8.2015, Friedrichshafen Fair Trade & Friends 28.-30.8.2015, Dortmund CARAVAN SALON 28.8.-6.9.2015, Düsseldorf Tendence 29.8.-1.9.2015, Frankfurt/Main Tag des Gartens 29.-30.8.2015, Köln spoga+gafa/spoga horse (Herbst/ autumn) 30.8.-1.9.2015, Köln Zuhause auf vier Rädern Sie sind nicht nur Relikte vergangener Tage: Alte Wohnmobile und Caravans sind unter Campingliebhabern sehr begehrt. Auf dem Caravan Salon in Düsseldorf lassen sich besonders sehenswerte Exemplare bestaunen. Die knapp 600 Aussteller aus mehr als 20 Ländern präsentieren auf der Messe aber natürlich auch die aktuellen Fahrzeugtrends und Neuheiten sowie zahlreiche Urlaubsdestinationen. Foto: Messe Duesseldorf/ctillmann 28.8.-6.9.2015, Düsseldorf Ruhr Wirtschaft Mai 2015 81 BEKANNTMACHUNGEN Prüfungsordnung für die Sachkundeprüfung für Finanzanlagenvermittler Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund hat am 16. April 2015 aufgrund von §§ 1 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 61 des Gesetzes zur Änderung von Vorschriften über Verkündung und Bekanntmachung sowie der Zivilprozessordnung, des Gesetzes betreffend die Einführung der Zivilprozessordnung und der Abgabenordnung vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044) sowie durch Artikel 17 des Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBl. I S. 2749) geändert worden ist, in Verbindung mit §§ 34f, g, h der Gewerbeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), die zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 6. September 2013 (BGBl. I S. 3556) sowie durch Artikel 3 des Gesetzes zur Verbesserung des Austauschs von strafregisterrechtlichen Daten zwischen den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und zur Änderung registerrechtlichen Vorschriften vom 15. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2714) geändert worden ist, und Abschnitt 1 der Finanzanlagenvermittlungsverordnung vom 2. Mai 2012 (BGBl. I S. 2006), die durch Artikel 27 Absatz 11 des Gesetzes vom 4. Juli 2013 (BGBl. I S. 1981) geändert worden ist folgende Prüfungsordnung beschlossen: (2) Die Anmeldung erfolgt in der von der IHK vorgegebenen Form. Dabei hat der Prüfungsteilnehmer anzugeben, a.) ob die Prüfung auf einzelne Kategorien von Finanzanlagen nach § 34f Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 (offene Investmentvermögen), Nr. 2 (geschlossene Investmentvermögen) oder Nr. 3 (Vermögensanlagen im Sinne des § 1 Abs. 2 des Vermögensanlagengesetzes) der Gewerbeordnung beschränkt werden soll, b.) ob er von dem praktischen Prüfungsteil gemäß § 3 Abs. 5 FinVermV befreit ist. Dies ist schriftlich durch Vorlage der Erlaubnis nach § 34d oder § 34e GewO, durch Vorlage des Sachkundenachweises oder einen nach § 19 VersVermV gleichgestellten Abschluss (§ 3 Abs. 5 Nr. 1) oder durch Vorlage der auf einzelne Kategorien von Finanzanlagen beschränkten Erlaubnis nach § 34f GewO oder § 34h GewO nachzuweisen. (3) Die Entscheidung über den Prüfungstag, den Prüfungsort, den Prüfungsablauf und die erlaubten Hilfsmittel sind dem Prüfungsteilnehmer rechtzeitig mitzuteilen. § 5 Nichtöffentlichkeit der Prüfung und Verschwiegenheit (1) Die Prüfung ist nicht öffentlich. (2) Bei der Prüfung können jedoch anwesend sein: § 1 Sachkundeprüfung Geprüfte/r Finanzanlagenfachmann/-frau IHK a.) beauftragte Vertreter der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bundesanstalt), Der Nachweis der Sachkunde gemäß § 34f Abs. 2 Nr. 4 GewO auch in Verbindung mit § 34h Absatz 1 Satz 4 GewO kann durch eine Prüfung nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen erbracht werden. b.) Mitglieder eines anderen Prüfungsausschusses für die Sachkundeprüfung „Geprüfter Finanzanlagenfachmann/-frau IHK“, § 2 Zuständigkeit d.) Personen, die beauftragt sind, die Qualität der Prüfung zu kontrollieren, oder Die Abnahme der Sachkundeprüfung erfolgt durch die Industrie- und Handelskammern. Der Prüfungsteilnehmer kann bei jeder Industrie- und Handelskammer zur Sachkundeprüfung antreten, soweit die Industrie- und Handelskammer die Sachkundeprüfung anbietet. § 3 Berufung von Prüfern und Zusammensetzung von Prüfungsausschüssen (1) Die IHK errichtet einen oder mehrere Prüfungsausschüsse für die Sachkundeprüfung. Sie kann gemeinsame Prüfungsausschüsse mit anderen IHKs errichten. (2) Die IHK beruft die Mitglieder der Prüfungsausschüsse für die Dauer von längstens fünf Jahren. (3) Die Mitglieder des Prüfungsausschusses müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig, mit der aktuellen Praxis der Finanzanlagenvermittlung und -beratung durch eigene Erfahrung vertraut und für die Mitwirkung im Prüfungswesen geeignet sein. (4) Der Prüfungsausschuss besteht aus mindestens drei Mitgliedern. Der Prüfungsausschuss wählt einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Der Prüfungsausschuss ist beschlussfähig, wenn mindestens zwei Drittel der Mitglieder, wenigstens aber drei Mitglieder, mitwirken. Er beschließt mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen; bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. (5) Die §§ 83, 84, 86 und 89 des Verwaltungsverfahrensgesetzes für das Land NordrheinWestfalen (VwVfG NRW) und § 89 VwVfG finden entsprechende Anwendung. Bei der Sachkundeprüfung darf nicht mitwirken, wer Angehöriger des Prüfungsteilnehmers nach § 20 Abs. 5 VwVfG ist. (6) Die Mitglieder des Prüfungsausschusses sind ehrenamtlich tätig. Für bare Auslagen, Zeitversäumnis und sonstigen Aufwand ist, soweit eine Entschädigung nicht von anderer Seite gewährt wird, eine angemessene Entschädigung zu zahlen, deren Höhe von der IHK in Anlehnung an das Justizvergütungs- und entschädigungsgesetz /JVEG) festgelegt wird. (7) Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse können nach Anhörung des Betroffenen aus wichtigem Grunde abberufen werden. § 4 Prüfungstermine, Anmeldung zur Prüfung (1) Die IHK bestimmt Ort und Zeitpunkt der 82 Prüfung sowie die Zusammensetzung des Prüfungsausschusses und gibt die Prüfungstermine und Anmeldefristen in geeigneter Form rechtzeitig bekannt. Ruhr Wirtschaft Mai 2015 c.) Vertreter der Industrie- und Handelskammern, e.) Personen, die in einen Prüfungsausschuss berufen werden sollen. Diese Personen dürfen weder in die Prüfung noch in die Beratung über das Prüfungsergebnis einbezogen werden. (3) Unbeschadet bestehender Informationspflichten, insbesondere gegenüber der IHK, haben die Mitglieder des Prüfungsausschusses und sonstige mit der Prüfung befasste Personen über alle Prüfungsvorgänge Verschwiegenheit gegenüber Dritten zu wahren. § 6 Belehrung, Befangenheit (1) Zu Beginn des jeweiligen Prüfungsteils wird die Identität der Prüfungsteilnehmer festgestellt. Die Prüfungsteilnehmer sind nach Bekanntgabe der Prüfer zu befragen, ob sie von ihrem Recht zur Ablehnung eines Prüfers wegen Besorgnis der Befangenheit gemäß §§ 20 und 21 VwVfG NRW Gebrauch machen wollen. (2) Für Mitglieder des Prüfungsausschusses gilt entsprechend § 20 Absatz 4 VwVfG NRW. (3) Über einen Befangenheitsantrag entscheiden die Prüfer des Prüfungsausschusses ohne Mitwirkung des betroffenen Prüfers. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Richtet sich der Ablehnungsantrag gegen den Vorsitzenden, so ist mindestens eine zwei Drittel Mehrheit der anderen Prüfer erforderlich. Wird einem Befangenheitsantrag stattgegeben, so soll der Prüfungsteilnehmer zum nächsten Prüfungstermin eingeladen werden, sofern der ausgeschlossene Prüfer nicht sogleich durch einen anderen Prüfer ersetzt oder der Prüfungsteilnehmer einem anderen Prüfungsausschuss zugeteilt werden kann. Besteht die Besorgnis der Befangenheit bei allen Prüfungsausschussmitgliedern, so hat die IHK zu entscheiden. § 7 Täuschungshandlungen und Ordnungsverstöße (1) Bei Täuschungshandlungen oder erheblichen Störungen des Prüfungsablaufes kann der Prüfungsteilnehmer durch die Prüfungsaufsicht von der weiteren Teilnahme vorläufig ausgeschlossen werden. (2) Über den endgültigen Ausschluss und die Folgen entscheidet der Prüfungsausschuss nach Anhören des Prüfungsteilnehmers. In schwerwiegenden Fällen, insbesondere bei vorbereiteten Täuschungshandlungen, kann die Prüfung für nicht bestanden erklärt wer- den. Das Gleiche gilt bei innerhalb eines Jahres nachträglich festgestellten Täuschungen. § 8 Rücktritt, Nichtteilnahme Tritt ein Prüfungsteilnehmer nach der Anmeldung und vor Beginn der Prüfung durch schriftliche Erklärung zurück, gilt die Prüfung als nicht abgelegt. Tritt der Prüfungsteilnehmer nach Beginn der Prüfung zurück oder nimmt er an der Prüfung nicht teil, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, so gilt die Prüfung als nicht bestanden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die IHK. § 9 Durchführung und Gliederung der Prüfung (1) Die Prüfungssprache ist deutsch. (2) Die Sachkundeprüfung besteht gemäß § 3 Abs. 1 FinVermV aus einem schriftlichen und einem praktischen Prüfungsteil. Der schriftliche Prüfungsteil dauert für die Prüfung aller Kategorien nach § 1 Abs. 2 Nr. 2 FinVermV in Verbindung mit § 3 Abs. 2 Satz 1 FinVermV (Vollprüfung) 165 Minuten. Der praktische Prüfungsteil soll in der Regel 20 Minuten dauern. Dem Prüfungsteilnehmer ist eine Vorbereitungszeit zur praktischen Prüfung von 20 Minuten zu gewähren. (3) Die IHK regelt die Aufsichtsführung bei dem schriftlichen Prüfungsteil. (4) Im schriftlichen Prüfungsteil soll anhand von praxisbezogenen Aufgaben nachgewiesen werden, dass der Teilnehmer die grundlegenden fachlichen und rechtlichen Kenntnisse erworben hat und diese praktisch anwenden kann. Gegenstand des schriftlichen Prüfungsteils sind fachliche Kenntnisse, insbesondere über rechtliche Grundlagen und steuerliche Behandlungen von: a.) Beratung und Vermittlung von Finanzanlagenprodukten, die in § 34f Abs. 1 Satz 1 GewO genannt sind, b.) offene Investmentvermögen (§ 34f Abs. 1 Nr. 1 GewO), c.) geschlossene Investmentvermögen (§ 34f Abs. 1 Nr. 2 GewO) und d.) Vermögensanlagen im Sinne des § 1 Abs. 2 des Vermögensanlagengesetzes (§ 34f Abs. 1 Nr. 3 GewO). (5) Zu den in Absatz 4 genannten Bereichen sollen die inhaltlichen Vorgaben gemäß Anlage 1 der FinVermV beachtet werden. (6) Im praktischen Prüfungsteil, der als Simulation eines Kundenberatungsgespräches durchgeführt wird, wird jeweils ein Prüfungsteilnehmer geprüft. Hier soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, dass er über die Fähigkeiten verfügt, kundengerechte Lösungen zu entwickeln und anzubieten. (7) Das Gespräch wird auf der Grundlage einer Fallvorgabe durchgeführt, die auf eine Situation Finanzanlagenvermittler und Kunde Bezug nimmt. Die Fallvorgabe bezieht sich auf den im schriftlichen Prüfungsteil gewählten inhaltlichen Schwerpunkt gemäß Abs. 4b.), c.) oder d.). (8) Zum praktischen Prüfungsteil wird nur zugelassen, wer den schriftlichen Prüfungsteil bestanden hat und sich innerhalb von zwei Jahren, beginnend ab dem Bestehen des schriftlichen Prüfungsteils, zum praktischen Prüfungsteil anmeldet und diesen ablegt. (9) Bei der Durchführung der Prüfung sollen die besonderen Verhältnisse behinderter Menschen berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere für die Dauer der Prüfung, die Zulassung von Hilfsmitteln und die Inanspruchnahme von Hilfeleistungen Dritter wie Gebärdendolmetscher für hörbehinderte Menschen. Die Art der Behinderung ist mit der Anmeldung zur Prüfung nachzuweisen. § 10 Gegenstand und Dauer der spezifischen Sachkundeprüfung (1) Gegenstand der spezifischen Sachkundeprüfung sind die Sachgebiete gemäß §§ 1 und 3 FinVermV, die aufgrund der Feststellung gemäß § 5 FinVermV ergänzend zu prüfen sind. (2) Im Fall der spezifischen Sachkundeprüfung gemäß § 5 FinVermV können die in § 9 Abs. 2 genannten Zeiten gekürzt werden. § 11 Ergebnisbewertung (1) Die Sachkundeprüfung ist mit Punkten zu bewerten. (2) Der schriftliche Prüfungsteil ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer in den geprüften Bereichen jeweils mindestens 50 % der erreich- baren Punkte erzielt. (3) Der praktische Prüfungsteil ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer mindestens 50 % der erreichbaren Punkte erzielt. (4) Die Prüfung ist insgesamt bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer beide Prüfungsteile bestanden hat oder nur der schriftliche Prüfungsteil bestanden ist und der praktische Prüfungsteil gemäß § 3 Abs. 5 FinVermV nicht zu absolvieren ist. (5) Der praktische Prüfungsteil ist nicht zu absolvieren, wenn der Prüfungsteilnehmer von diesem gemäß § 3 Abs. 5 FinVermV befreit ist. § 12 Ergebnisbewertung der spezifischen Sachkundeprüfung (1) Der schriftliche Prüfungsteil ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer in den geprüften Bereichen jeweils mindestens 50 % der erreichbaren Punkte erzielt. (2) Sofern eine praktische Prüfung stattfindet, ist der praktische Prüfungsteil bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer mindestens 50 % der erreichbaren Punkte erzielt. (3) Die Prüfung ist insgesamt bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer die aufgrund der Feststellung gemäß § 5 FinVermV zu ergänzenden Prüfungsteile bestanden hat. § 13 Feststellung und Bekanntgabe des Prüfungsergebnisses (1) Der Prüfungsausschuss stellt gemeinsam das Ergebnis der einzelnen Prüfungsleistungen und das Gesamtergebnis fest. (2) Das Ergebnis des schriftlichen Prüfungsteils ist dem Prüfungsteilnehmer als vorläufiges Ergebnis mitzuteilen. Die Bestätigung des Ergebnisses des schriftlichen Prüfungsteils, das Ergebnis des praktischen Prüfungsteils und das Gesamtergebnis sind in der Regel nach Abschluss der Beratungen über den praktischen Prüfungsteil mitzuteilen. (3) Wurde der schriftliche oder der praktische Prüfungsteil nicht bestanden, erhält der Prüfungsteilnehmer darüber einen schriftlichen Bescheid, in dem auf die Möglichkeit der Wiederholungsprüfung hinzuweisen ist. (4) Wenn der Prüfungsteilnehmer die Prüfung erfolgreich abgelegt hat, wird eine Bescheinigung nach Anlage 2 der FinVermV ausgestellt. Soweit der Prüfungsteilnehmer den praktischen Prüfungsteil gemäß § 3 Abs. 5 FinVermV nicht zu absolvieren hat, ist ein entsprechender Hinweis in der Bescheinigung aufzunehmen. (5) Prüfungsteilnehmern, die die spezifische Sachkundeprüfung nach § 5 FinVermV bestanden haben, wird hierüber eine Bescheinigung ausgestellt. § 14 Prüfungswiederholung Die Prüfung kann beliebig oft wiederholt werden. § 15 Niederschrift Über die Prüfung ist eine Niederschrift zu fertigen, aus der die einzelnen Prüfungsergebnisse, besondere Vorkommnisse oder sonst auffällige Feststellungen zu entnehmen sind. Sie ist von den Mitgliedern des Prüfungsausschusses zu unterzeichnen. § 16 Rechtsbehelfsbelehrung Entscheidungen sind bei ihrer schriftlichen Bekanntgabe an den Prüfungsteilnehmer mit einer Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen. Diese richtet sich nach der Verwaltungsgerichtsordnung und den Ausführungsbestimmungen des Landes Nordrhein-Westfalen. § 17 Inkrafttreten Diese Prüfungsordnung tritt nach ihrer Verkündung im Mitteilungsblatt der Industrie- und Handelskammer am 1. Juli 2015 in Kraft. Dortmund, den 16. April 2015 Industrie- und Handelskammer zu Dortmund gez. Udo Dolezych Präsident gez. Reinhard Schulz Hauptgeschäftsführer Ergänzung des Finanzstatuts Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund hat am 16. April 2015 gemäß § 4 Abs. 8 Nr. 8 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I, S. 920 ff.), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwaltung sowie zur Änderung weiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749) i. V. m. § 4 Abs. 2 f), in der Fassung vom 25. September 2013, beschlossen: „Die Vollversammlung beschließt die Anlagen zum Finanzstatut in der vorgelegten Fassung.“ Dortmund, 16. April 2015 gez. Udo Dolezych Präsident gez. Reinhard Schulz Hauptgeschäftsführer Die Genehmigung des Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW ist am 5. Mai 2015, AZ: IA2-21-22/13 erteilt worden. Ausgefertigt: Dortmund, 5. Mai 2015 gez. Udo Dolezych Präsident Anlage I FS gez. Reinhard Schulz Hauptgeschäftsführer PLAN GuV Seite 1/1 Plan Euro 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. Plan lfd. Jahr Euro Ist Vorjahr Euro Erträge aus IHK-Beiträgen Erträge aus Gebühren Erträge aus Entgelten Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge - davon: Erträge aus Erstattungen - davon: Erträge aus öffentlichen Zuwendungen - davon: Erträge aus Abführung an gesonderte Wirtschaftspläne Betriebserträge Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen Personalaufwand a) Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung Abschreibungen a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der IHK üblichen Abschreibungen überschreiten Sonstige betriebliche Aufwendungen - davon: Zuführungen an gesonderte Wirtschaftspläne Betriebsaufwand Betriebsergebnis Erträge aus Beteiligungen Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge - davon: Erträge aus Abzinsung Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen - davon: Aufwendungen aus Aufzinsung Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliche Erträge Außerordentliche Aufwendungen Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern Jahresergebnis Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr Entnahmen aus Rücklagen a) aus der Ausgleichsrücklage b) aus anderen Rücklagen Einstellungen in Rücklagen a) in die Ausgleichsrücklage b) in andere Rücklagen Ergebnis Anlage II FS Seite 1/1 Plan Euro Plan lfd. Jahr Euro Ist Vorjahr Euro 1. Jahresergebnis vor außerordentlichem Posten 2.a. +/- Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.b. - Erträge aus Auflösung Sonderposten 3. +/- Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen, Bildung Passive RAP (+) / Auflösung Aktive RAP (+), Auflösung Passive RAP (-) / Bildung Aktive RAP (-) Die Positionen 4. – 8. entfallen im Plan 9. = Plan-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 10. + 11. 12. + 15. - Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 16. = Plan-Cashflow aus der Investitionstätigkeit 17a. 17b. 18. + + - Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten Einzahlung aus Investitionszuschüssen Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten 19. = Plan-Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 13. - 14. + 20. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes (Summe der Zeilen 9, 16 und 19) IHK zu Dortmund IHK zu Dortmund FINANZPLAN Hinweis: Die Nummerierung der Positionen entspricht der in der Finanzrechnung Anlagen zum Finanzstatut Anlagen zum Finanzstatut Ruhr Wirtschaft Mai 2015 83 BEKANNTMACHUNGEN Anlage III FS BILANZ Seite 1/1 PASSIVA 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. lfd. Jahr Vorjahr lfd. Jahr Vorjahr Euro Euro Euro Euro ….. ….. A.Eigenkapital ….. ….. A. Anlageverm ögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände ….. ….. I. Nettoposition ….. ….. 1. Selbst geschaffene gew erbliche Schutz….. ….. II. Ausgleichsrücklage ….. ….. rechte und ähnliche Rechte und Werte III. Andere Rücklagen ….. ….. ….. ….. IV. Ergebnis 2. Entgeltlich erw orbene Konzessionen, ….. ….. gew erbliche Schutzrechte und ähnliche ….. ….. Rechte und Werte, sow ie Lizenzen an ..… ..… B. Sonderposten solchen Rechten und Werten 3. Geleistete Anzahlungen ….. ….. Sonderposten für Investitions….. ….. II. Sachanlagen ….. ….. zuschüsse zum Anlagevermögen ….. ….. 1. Grundstücke, grundstücksgleiche ….. ….. C.Rückstellungen ….. ….. Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken 1. Rückstellungen für Pensionen und ….. ….. 2. Technische Anlagen und Maschinen ….. ….. ähnliche Verpflichtungen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und ….. ….. 2. Steuerrückstellungen ….. ….. Geschäftsausstattung 3. Sonstige Rückstellungen ….. ….. 4. Geleistete Anzahlungen und ….. ….. ….. ….. D. Verbindlichkeiten Anlagen im Bau ….. ….. III. Finanzanlagen ….. ….. 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kredit1. Anteile an verbundenen Unternehmen ….. ….. instituten 2. Ausleihungen an verbundene ….. ….. 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestel….. ….. Unternehmen lungen 3. Beteiligungen ….. ….. 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen ….. ….. 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit ….. ….. und Leistungen denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Verbindlichkeiten gegenüber ver….. ….. 5. Wertpapiere des Anlagevermögens ….. ….. bundenen Unternehmen 6. Sonstige Ausleihungen und ….. ….. 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unter….. ….. Rückdeckungsansprüche nehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht B. Um laufverm ögen ….. ….. 6. Sonstige Verbindlichkeiten ….. ….. I. Vorräte ….. ….. 1. Roh,- Hilfs- und Betriebsstoffe ….. ….. 2. Unfertige Leistungen ….. ….. E. Rechnungsabgrenzungsposten ….. ….. 3. Fertige Leistungen ….. ….. 4. Geleistete Anzahlungen ….. ….. II. Forderungen und sonstige ….. ….. Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Beiträgen, Gebühren, ….. ….. Entgelten und sonstigen Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene ….. ….. Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit ….. ….. denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände ….. ….. III. Wertpapiere ….. ….. 1. Anteile an verbundenen Unternehmen ….. ….. 2. Sonstige Wertpapiere ….. ….. IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, ….. ….. Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks Anlage IV FS GuV Seite 1/1 AKTIVA C. Rechnungsabgrenzungsposten ….. ….. D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Verm ögensverrechnung ….. ….. IHK zu Dortmund lfd. Jahr Euro 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Abschreibungen a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens soweit diese die in der IHK üblichen Abschreibungen nicht überschreiten 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen - davon: Aufwendungen aus Zuführung an gesonderte Wirtschaftspläne Betriebsaufwand Betriebsergebnis 11. Erträge aus Beteiligungen 12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge - davon: Erträge aus Abzinsung 14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - davon: Aufwendungen aus Aufzinsung Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 16. Außerordentliche Erträge 17. Außerordentliche Aufwendungen Außerordentliches Ergebnis 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 19. Sonstige Steuern 20. Jahresergebnis 21. Ergebnisvortrag 22. Entnahmen aus Rücklagen a) aus der Ausgleichsrücklage b) aus anderen Rücklagen 23. Einstellungen in Rücklagen a) in die Ausgleichsrücklage b) in andere Rücklagen 24. Ergebnis Anlagen zum Finanzstatut IHK zu Dortmund Anlage V FS FINANZRECHNUNG Seite 1/1 lfd. Jahr Euro Vorjahr Euro 1. Jahresergebnis vor außerordentlichem Posten 2a. +/- Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens 2b. - Erträge aus der Auflösung von Sonderposten 3. +/- Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen 4. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-) [bspw. Abschreibung auf ein aktiviertes Disagio] 5. +/- Verlust (+)/Gewinn (-) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 6. +/- Abnahme (+)/Zunahme (-) der Vorräte, der Forderungen aus IHK-Beiträgen, Gebühren, Entgelte und sonstigen Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 7. +/- Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus IHK-Beiträgen, Gebühren, Entgelte und sonstigen Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 8. +/- Ein- (+) und Auszahlungen (-) aus außerordentlichen Posten Anlage VI FS Konten Konten klasse gruppe 0 12 13 14 15 16 17 18 19 19. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2 20. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes (Summe der Zeilen 9, 16 und 19) 21. + Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 20 21 22 23 22. = Finanzmittelbestand am Ende der Periode 24 3 IHK zu Dortmund 84 Ruhr Wirtschaft Mai 2015 Anlagen zum Finanzstatut Konten-Bezeichnung Eigenkapital, Sonderposten und Rückstellungen Nettoposition frei Rücklagen Ergebnisvortrag (alternativ: Gewinn-/Verlustvortrag) Jahresergebnis (alternativ: Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag) Sonderposten frei Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen 10 11 17 a. + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 17 b. + Einzahlungen aus Investitionszuschüssen 18. - Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten Seite 1/3 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 05 06 07 08 09 16. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit Kontenrahmen 25 26 27 28 29 298 02 024 03 04 1 9. = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Anlagen zum Finanzstatut Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Aufwendungen zur Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebes Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ähnliche Rechte und Werte Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände frei Geleistete Anzahlungen auf Bestellungen von immateriellen Vermögensgegenst. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken frei Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Finanzanlagen frei Anteile an verbundenen Unternehmen Anteile an verbundenen Unternehmen Ausleihungen an verbundene Unternehmen Ausleihungen an verbundene Unternehmen Beteiligungen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Wertpapiere des Anlagevermögens Sonstige Ausleihungen und Rückdeckungsansprüche frei frei frei Umlaufvermögen und aktive Rechnungsabgrenzung Vorräte Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Leistungen Handelswaren Geleistete Anzahlungen auf bezogene Lieferungen u. Leistungen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus IHK-Beiträgen, Gebühren und Entgelten Forderungen gegen verbundene Unternehmen und gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere des Umlaufvermögens Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks Aktive Rechnungsabgrenzung Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 01 10. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 11. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 12. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 13. - Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens 14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 15. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen IHK zu Dortmund Vorjahr Euro Erträge aus IHK-Beiträgen Erträge aus Gebühren Erträge aus Entgelten Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge - davon: Erträge aus Erstattungen - davon: Erträge aus öffentlichen Zuwendungen - davon: Erträge aus Abführung von gesonderten Wirtschaftsplänen Betriebserträge Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe u. bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen Personalaufwand a) Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung Anlagen zum Finanzstatut Anlage VI FS Konten Konten klasse gruppe 4 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 5 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 6 60 - 61 60 61 62 - 64 62 63 64 65 66 - 70 66 67 68 69 7 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 IHK zu Dortmund Kontenrahmen Seite 2/3 Anlage VI FS Kontenrahmen Konten Konten klasse gruppe Konten-Bezeichnung Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung frei frei Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Erhaltene Anzahlungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen frei Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung Berufsbildung RAP Sonstige Passive RAP Erträge Erträge aus IHK-Beiträgen Erträge aus Gebühren Erträge aus Entgelten Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Erträge aus Beteiligungen Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Außerordentliche Erträge Erträge aus Zuschüssen aus Wirtschaftsplan an gesonderte Wirtschaftspläne *) Betriebliche Aufwendungen Materialaufwand **) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Bezogene Leistungen (für die betriebliche Leistungserstellung) Personalaufwand Gehälter frei Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung Abschreibungen Sonstiger betrieblicher Aufwand Sonstige Personalkosten Aufwendungen für die Inanspruchnahme von Rechten und Diensten Dritter Aufwendungen für Kommunikation und den sonstigen laufenden Betrieb Aufwendungen für Mitgliedschaften und Sonstiges, sowie Wertkorrekturen und periodenfremde Aufwendungen Weitere Aufwendungen Betriebliche Steuern frei frei frei Abschreibungen auf Finanzanlagen u. Wertpapiere des Umlaufvermögens u. Verluste aus entsprechenden Abgängen Zinsen und ähnliche Aufwendungen Außerordentlicher Aufwand Steuern vom Einkommen und vom Ertrag frei Zuschüsse an gesonderte Wirtschaftspläne *) Anlagen zum Finanzstatut 8 80 81 9 Seite 3/3 Konten-Bezeichnung Ergebnisrechnungen Eröffnung und Abschluss Verrechnungskonten Eröffnungsbilanz (VerrEB) frei für Kostenrechnung *) sind zu konsolidieren **) Aufwand, der unmittelbar mit der betrieblichen Leistungserstellung zu tun hat. Zur betrieblichen Leistungserstellung gehören z. B. die Aufgaben der Berufsbildung, Carnets, Veranstaltungen etc. IHK zu Dortmund Anlagen zum Finanzstatut Ruhr Wirtschaft Mai 2015 85 ... ein Anruf oder Fax erfüllt Ihre Wünsche Gebr. Lensing GmbH & Co. KG Anzeigenservice Fachzeitschriften Westenhellweg 86–88 44137 Dortmund Telefon: 0231 9059-6420 Fax: 0231 9059-8605 Eintragungen: 6 à 49,50 / 12 à 45,50 Euro + 19 % Mehrwertsteuer Alles! 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Rückenprävention muss weder teuer noch aufwendig sein. Nachhaltige Erfolge lassen sich schon mit Bordmitteln erzielen. Wie das geht, zeigt die Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“. Hier erhalten insbesondere kleine und mittlere Betriebe konkrete Hilfestellung und finden alle erforderlichen Informationen und Materialien, um die Rückengesundheit ihrer Belegschaft zu fördern – praktisch, kompakt und auf die betrieblichen Bedürfnisse zugeschnitten. Ein Tag für die Gesundheit Ein Angebot, das bereits zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland wahrgenommen haben. So wie Dr. Dorina Böhm. Die Geschäftsführerin der Firma MicroDissect aus dem hessischen Herborn verknüpfte einen Erste-Hilfe-Kurs für ihre 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Gesundheitstag zum Thema Rücken. Dazu lieh sie sich kostenfrei Veranstaltungsmodule der Präventionskampagne, darunter ein Koordinations-Parcours mit fünf verschiedenen Übungsstationen. Zudem konnte sie eine Trainerin aus ihrem Fitness-Studio dazu gewinnen, eine kostenlose Gymnastikstunde durchzuführen. „Die Resonanz war durchweg positiv“, berichtet Dorina Böhm. „Wir haben im Anschluss sogar eines der Module aus dem Koordinations-Parcours selbst angeschafft. Es steht nun im Pausenraum und wird sehr häufig genutzt.“ Für sie steht fest: „Die Aktion werden wir künftig regelmäßig wiederholen.“ Gute Argumente für die Rückenprävention! Studien belegen: Nicht (nur) das Gehalt entscheidet heute über die Zufriedenheit von Beschäftigten. Sicherheit und Gesundheit wissen Beschäftigte ebenfalls zu schätzen! Mit passenden Präventionsangeboten, zum Beispiel zur Rückengesundheit, können sich gerade kleine und mittlere Unternehmen von Wettbewerbern abheben. Zudem sorgen sie für mehr Gesundheit im Betrieb. Dies wirkt sich für alle positiv aus: Denn gesunde Beschäftigte sind zufriedene Beschäftigte. Und zufriedene Beschäftigte arbeiten mit mehr Engagement und sind seltener krank. Gute Argumente also für die Rückenprävention! Denk an mich. Dein Rücken In der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ arbeiten die Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, ihr Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und die Knappschaft zusammen. Weitere Informationen unter: www.deinruecken.de Digitale Aktionsbox Sie wollen das Thema „Rücken“ im Unternehmen platzieren, wissen aber nicht wie? Die digitale Aktionsbox erleichtert Ihnen den Start: Von vielfältigen Informationsmaterialien bis hin zu Konzepten für Aktionsoder Gesundheitstage enthält die digitale Box alles Wichtige, um für das Thema Rückengesundheit zu sensibilisieren. www.deinruecken.de, Webcode: dam21547 Veranstaltungsmodule Sie wollen einen Gesundheits- oder Rückentag durchführen? Bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sowie bei vielen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen gibt es hierzu Angebote! Die durchweg kostenlosen Angebote der DGUV finden Sie unter www.deinruecken.de, Webcode: dam13699 Doris Zumpe, Friseurmeisterin Jetzt inserieren: 11
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