Leistungsbilanz 2014 der bayerischen IHKs 2 | Zahlen und Fakten Zahlen und Fakten Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag e. V. (BIHK) ist die Dachorganisation der neun Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Bayern: ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ IHK Aschaffenburg IHK zu Coburg IHK für München und Oberbayern IHK Niederbayern IHK Nürnberg für Mittelfranken IHK für Oberfranken Bayreuth IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim IHK Schwaben IHK Würzburg-Schweinfurt Seit der Gründung im Jahr 1909 ist der BIHK die größte Wirtschaftsorganisation im Freistaat Bayern. Aktuell sprechen die bayerischen IHKs für über 973.000 gesetzliche IHK-Mitgliedsfirmen sämtlicher Größen und Branchen. Dabei sind knapp 40 Prozent der Mitglieder als Existenzgründer oder Unternehmen mit geringer Ertragskraft vom Mitgliedsbeitrag befreit. Direkt vor Ort und serviceorientiert Für die regionale Wirtschaft sind die IHKs eine tatkräftige Unterstützung direkt vor Ort: So erbrachten wir in 2014 beispielsweise über 63.000 Erstauskünfte zu Rechts- u. Steuerfragen, führten mit Existenzgründern mehr als 31.000 persönliche oder telefonische Gespräche und knapp 8.500 lntensivberatungen rund um die Selbstständigkeit. Darüber hinaus etablierten die bayerischen IHKs SISBY (Standort-Informations-System Bayern) zur erfolgreichen Suche von Gewerbeflächen. Mit den Onlinetools IHK-Demografie rechner und IHK-Fachkräftemonitor Bayern können Unternehmen die Auswirkungen des demografischen Wandels auf ihr Unternehmen abbilden und bewerten. Ehrenamtlich und demokratisch Über 52.500 Persönlichkeiten aus bayerischen Unternehmen bringen sich ehrenamtlich in die IHK-Arbeit ein und begründen damit die Unternehmensnähe, die Effektivität und die Effizienz der IHKs als Selbstverwaltung der bayerischen Wirtschaft. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern erfüllen die IHKs ihre Aufgaben durch demokratisch gewählte Vertreter der Mitgliedsunternehmen, die in der Vollversammlung und den regionalen Gremien tätig sind. Die Mitglieder der Vollversammlung bestimmen die Richtlinien der IHK-Arbeit und beschließen über Fragen, die für die Mitgliedsunternehmen von grundsätzlicher Bedeutung sind. BIHK Leistungsbilanz 2014 | 3 Exzellenzthemen Die vier Kernaufgaben der bayerischen IHKs 1. Wir stehen für das Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft ein Die bayerischen IHKs vertreten bei allen wirtschaftsbezogenen Gesetzesvorhaben und vor politischen Entscheidungen von kommunaler bis zur EU-Ebene das Gesamt interesse der gewerblichen Wirtschaft. Gleichzeitig holt die Politik von den IHKs Stellungnahmen ein, da wir als unabhängiger und objektiver Berater geschätzt werden. Darüber hinaus setzen wir uns für ideale wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der jeweiligen Region ein. 2. Wir unterstützen die Selbstorganisation der Wirtschaft Der Staat hat den IHKs als Körperschaften des öffentlichen Rechts eine Vielzahl von Aufgaben übertragen, die diese als Organisation der Unternehmer effizienter und kundenorientierter erbringen können als es staatlichen Behörden möglich ist. Aktuell erfüllen wir damit über 60 hoheitliche Aufgaben im Interesse unserer Mitglieder. Grundlage unserer unabhängigen Arbeit ist die gesetzliche Mitgliedschaft. 3. Wir bieten weitreichenden Service für Unternehmen IHKs sind Dienstleister der Unternehmen: Wir informieren und beraten unsere Mitglieder und Existenzgründer zu Themen wie Aus- und Weiterbildung, Recht und Steuern, Innovation, Export, Umweltschutz und Unternehmensnachfolge. 4. Wir leben das Prinzip des Ehrbaren Kaufmanns Die IHKs bekennen sich zum Prinzip des Ehrbaren Kaufmanns. Dies erfordert ein klares, aktives Eintreten für Fairness und Nachhaltigkeit im Wirtschaftsleben. Wir machen Regeln transparent und besitzen eine wichtige Vorbildfunktion. Übergeordnete Themen, für die sich die IHKs im Sinne der bayerischen Wirtschaft einsetzen, sind: 1. Fachkräftesicherung 2. Berufliche Bildung 3. Energie & Rohstoffe 4. Internationalisierung 5. Ehrbarer Kaufmann 4 | optimale rahmenbedingungen Wir schaffen optimale Rahmenbedingungen für die bayerische Wirtschaft Plattform. Events. Dialog. Netzwerk. Engagement. Einfluss. BIHK Leistungsbilanz 2014 | 5 Um die bayerischen Unternehmen und deren wirtschaftlichen Erfolg kontinuierlich zu fördern, treten die bayerischen IHKs mit vielen Aktivitäten zu wirtschaftsrelevanten Fragen für das Gesamtinteresse ein. Beständiger Dialog mit wichtigen politischen Akteuren auf Landes-, Bundesund Europaebene steht dabei im Mittelpunkt. Wir sehen uns als Sprachrohr der bayerischen Wirtschaft und fungieren als Plattform für den Austausch engagierter Unternehmen mit politischen Vereinigungen und gesellschaftlich relevanten Organisationen. Eine gute Vernetzung und fachlicher Austausch zwischen unseren Experten und denen der Landespolitik stehen bei unseren Netzwerk-Events im Vordergrund. Zur „IHK Backstage – Summerlounge 2014“ im Münchner Völkerkundemuseum kamen rund 120 Gäste zusammen. Der Gedankenund Informationsaustausch in lockerer und sommerlicher Atmosphäre fand großen Anklang und wird Fortsetzung im Sommer 2015 finden. 6 | optimale rahmenbedingungen Wir schaffen optimale Rahmenbedingungen für die bayerische Wirtschaft Wir nehmen Einfluss auf EU-Entscheidungen und ziehen dabei mit dem Freistaat Bayern an einem Strang. Zusammen mit der Vertretung des Freistaates Bayern organisieren die bayerischen IHKs regelmäßige Veranstaltungen in Brüssel, um die Belange der bayerischen Wirtschaft den EU-Parlamentariern und EU-Kommissionsmitarbeitern näher zu bringen. Die Themenpalette ist weitreichend: Die praxisorientierte Umsetzung des Unionzollkodexes und des Verbraucherschutzes sowie die Mitarbeit bei der europäischen Alpenstrategie sind nur einige Beispiele. Zudem sind die bayerischen IHKs als wichtiger Partner des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und seinem Tochterunternehmen Bayern International gefragt: 34 internationale Messebeteiligungen konnten die lHKs gemeinsam mit Bayern International umsetzen. Wir zeigen Präsenz auf Parteitagen und suchen den Austausch mit den politischen Vertretern. Vertreter der IHKs (München, Nürnberg, Bayreuth) netzwerken mit Edmund Stoiber, bayerischer Wir engagieren uns für den weiteren Ausbau des Freihandels durch Veranstaltungen, Positionspapiere, als Interviewpartner und Referent, denn die stark export orientierte bayerische Wirtschaft profitiert besonders von den grenzenlos zusammenwachsenden EU-Märkten. Unser Einsatz für den Abbau von Barrieren beim Zugang zu globalen Märkten und einen fairen Wettbewerb stellt einheitliche Standards für eine zukünftige regulatorische Zusammenarbeit bei gleichzeitiger Rechtssicherheit für internationale Geschäfte sicher. Ministerpräsident a. D., beim CSU-Parteitag in Nürnberg im Dezember 2014. Auch in Brüssel geben wir Unternehmern bei Veranstaltungen die Möglichkeit, ihre Meinung mitzuteilen und die Diskussion anzuregen. BIHK Leistungsbilanz 2014 | 7 Wir setzen uns für die Reduzierung der Bürokratie ein, z. B. bei über 300 Gesprächen mit politischen Vertretern aus dem In- und Ausland. So fand mit „Sie haben das Wort“ im Zuge der EU-Wahlen am 8. Mai 2014 eine Veranstaltung mit dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsident Edmund Stoiber als Gastredner zum Thema Bürokratieabbau statt. Ziel war, die Probleme aus dem Unternehmensdasein bei den richtigen Adressen zu platzieren. Wir nehmen am Energiedialog teil. Zusammen mit anderen Organisationen und Verbänden standen wir aktiv im Dialog mit dem Wirtschaftsministerium zu den drängendsten Fragen rund um die Energiewende in Bayern. Ergänzend zu den BIHK-Positionen zur Energiewende wurden zum Abschluss des Energiedialogs unsere Schlussfolgerungen stellvertretend für die bayerische Wirtschaft an die Staatsregierung übergeben. Eberhard Sasse, Präsident BIHK e. V., überreicht Staatsministerin Ilse Aigner die Schlussfolgerungen zum Energiedialog. Wir sind am „Familienpakt Bayern“ beteiligt, den die bayerische Wirtschaft mit der Bayerischen Staatsregierung geschlossen hat. Der Pakt hat zum Ziel, Familien dasein und Erfolg im Beruf zu vereinbaren. Neben dem Ausbau und der strukturellen Unterstützung bei der Kinderbetreuung und Pflege geht es auch darum, Unternehmen zum Thema Familienfreundlichkeit zu beraten. Wir geben Stellungnahmen ab wenn es um die Wirtschaft betreffende Gesetzesund Verordnungsentwürfe geht. Im Jahr 2014 konnten wir so mit 120 Stellungnahmen als unabhängiger und objektiver Berater zur Seite stehen. 8 | FACHKRÄFTESICHERUNG So machen wir die bayerische Wirtschaft dauerhaft stark: Fachkräftesicherung Die lHKs in Bayern unterstützen ihre Mitgliedsunternehmen durch ein breites Angebot rund um das Thema Fachkräftesicherung, denn der Fachkräftemangel stellt eines der größten Risiken für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Unternehmen dar. Aktuell fehlen in Bayern insgesamt bereits 132.000 Fachkräfte. Der demografische Wandel und die damit zunehmende Alterung der Belegschaften verschärfen das Problem weiter: Bis zum Jahr 2030 prognostiziert der IHK-Fachkräftemonitor Bayern eine Vergrößerung der Fachkräftelücke auf 347.000 Personen. Die demografische Entwicklung wird dazu führen, dass dem Arbeitsmarkt zukünftig immer weniger Erwerbspersonen zur Verfügung stehen. Um den Bedarf der Unternehmen an Fachkräften zu decken, ist es nötig, sämtliche Fachkräftepotenziale zu erschließen. Neben besseren Bildungsangeboten ist es insbesondere erforderlich, die Erwerbstätigkeit von Frauen, älteren Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund sowie Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung zu erhöhen. Da sich die Lücke langfristig allein durch die inländischen Potenziale nicht schließen lässt, ist Bayern zudem auf eine erhöhte zuwanderung von Fachkräften angewiesen. Fachkräftesicherung – Ein Thema in allen Lebensphasen Zuwanderung von Fachkräften Vereinbarkeit von Familie und Beruf Schule Ausbildung Studium Weiterbildung Beschäftigung Älterer Integration von Menschen mit Migrationshintergrund Wir sind Partner in der Initiative „Ältere und Arbeitswelt“ 140 Veranstaltungen mit knapp 7.000 teilnehmern Die bayerischen IHKs unterstützen die Initiative „Ältere und Arbeitswelt“ des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, die sich das ziel gesetzt hat, die Erwerbstätigkeit von älteren Menschen weiter zu steigern. Wir übernehmen die zentrale Prüfung ausländischer Qualifikationen Mit der IHK Foreign Skills Approval (IHK FOSA) wurde in Nürnberg eine bundesweit zentrale Organisation geschaffen, die ausländische Qualifikationen auf ihre Gleichwertigkeit mit deutschen Abschlüssen in IHK-Berufen prüfen und verbindlich feststellen kann. Antragsteller, aber auch Unternehmen, können sich im Vorfeld von ihrer regionalen lHK umfassend zum Thema Anerkennung von Abschlüssen beraten lassen. BIHK LEISTUNGSBILANz 2014 | 9 Wir kooperieren mit AHKs Publikationen zum thema Die bayerischen lHKs arbeiten eng mit den Auslandshandelskammern (AHKs) zusammen, die im Ausland für den Arbeits- und Studienstandort Deutschland werben und für Unternehmen Fachkräfte rekrutieren. ■■ Wir analysieren durch For.Bild, die IHK-Forschungsstelle Bildung Bayern ■■ handlungskonzept „Fachkräfte sichern die bayerische Wirtschaft“ handlungskonzept „erfolgreich mit älteren Mitarbeitern“ Die IHK-Forschungsstelle Bildung Bayern „IHK-For.Bild Bayern“ ist eine Gemeinschaftsinitiative der bayerischen IHKs und beschäftigt sich mit dem Thema „Fachkräftesicherung durch Qualifizierung“. In den praxisorientierten Untersuchungen und Projekten zur beruflichen Weiterbildung stehen die regionalen Bedürfnisse bayerischer KMUs im Vordergrund. Durch ihre Arbeit zeigt die Forschungsstelle sowohl bildungspolitische als auch betriebliche Lösungswege für eine nachhaltige Fachkräftesicherung durch Bildung auf. Damit leistet sie ihren Beitrag zur zukunftsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft. www.ihk-lehrstellenboerse.de Die IHK-Lehrstellenbörse mit regionalen und bundesweiten Lehrstellenangeboten bringt Unternehmen und Azubis zusammen. www.ihk-fachkräftemonitor-bayern.de Dieses kostenlose Analyse- und Prognoseinstrument der bayerischen IHKs zeigt Angebot und Nachfrage von Fachkräften in den Regionen und Wirtschaftszweigen Bayerns bis zum Jahr 2030 auf. www.ihk-demografierechner-bayern.de Der IHK-Demografierechner Bayern bietet Unternehmen einen Überblick über die Altersstruktur ihrer Belegschaft bis zum Jahr 2030 und vergleicht diese mit den Betrieben der Branche und Region. zudem ermittelt er die aktuellen und zukünftigen Ersatzbedarfe, sie sich aufgrund von Fluktuation und Renteneintritt in den Unternehmen ergeben. 10 | BERUFLICHE BILDUNG Hier können wir viel für die bayerische Wirtschaft bewirken: Berufliche Bildung Für die lHKs in Bayern bedeutet es Auftrag und Verpflichtung zugleich, die bayerische Wirtschaft im Bereich der Beruflichen Bildung zu fördern, zu beraten und ihre Interessen zu vertreten. Denn exzellente Bildung, insbesondere die Berufliche Bildung, ist als Standortfaktor unverzichtbar. Deshalb muss sie im bayerischen Bildungssystem als gleichberechtigte Säule verankert werden. Angesichts des demografischen Wandels und des daraus resultierenden Fachkräftemangels gilt es künftig stärker als bisher, alle Bildungspotenziale bestmöglich auszuschöpfen. Die bayerischen IHKs verfolgen dabei einen ganzheitlichen ansatz von der frühkindlichen Bildung bis zur hochschulbildung. Wir sorgen auf wirtschaftsund bildungspolitischer Ebene für optimale Rahmenbedingungen und schaffen damit für die Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung die erforderliche Basis für eine erfolgreiche Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Unser Ziel: Integration jugendlicher Flüchtlinge Publikationen zum thema ■■ Broschüre „Bildung 2020“ 3.700 neue ausbildungsbetriebe Wertvolle Bildungspotenziale nicht brach liegen lassen, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und berufliche Perspektiven entwickeln lautet die Antwort der lHKs in Bayern auf eine der aktuellsten und dringlichsten Herausforderungen unserer zeit, der Integration von jugendlichen Flüchtlingen in Gesellschaft und ausbildungsmarkt. Angesichts tausender unbesetzter Ausbildungsplätze in Bayern ist dies nicht nur eine Chance für die Jugendlichen, sondern auch für die bayerische Wirtschaft. Grundlegende Voraussetzung dafür ist aber Rechts- und Planungssicherheit für die Unternehmen, aber auch für die jungen Flüchtlinge. Die Forderung der IHKs in Bayern lautet 3+2, keine Abschiebung während einer dreijährigen Berufsausbildung und für weitere zwei Jahre, um einen erfolgreichen Berufseinstieg zu gewährleisten. 10.600 Betriebsbesuche der Bildungsberater vor Ort 30.100 teilnehmer an Ihk-Fortbildungsprüfungen 54.000 mehr als neu abgeschlossene ausbildungsverträge 72.400 teilnehmer an Ihk-Weiterbildungsseminaren und -lehrgängen (Praxisstudiengänge) 110.000 knapp Ihk-Zwischen- und abschlussprüfungen BIHK Leistungsbilanz 2014 | 11 Unser Weg zum Erfolg: Duale Berufsausbildung Eine wichtige Aufgabe der bayerischen lHKs ist die Stärkung der Dualen Berufsausbildung. Denn die betriebliche Berufsausbildung mit ihren wissens- und praxisorientierten Absolventen ist nicht nur ein Erfolgsgeheimnis der deutschen Wirtschaft, sondern für die bayerischen Unternehmen ist sie eine der wichtigsten Maßnahmen der Fachkräftesicherung. Mit individueller Beratung sowie flexiblen und attraktiven Bildungsmodellen sorgen die IHKs dafür, dass die bayerische Wirtschaft diesen Standort- und Wettbewerbsvorteil voll ausschöpfen kann. Den Jugendlichen eröffnen die IHKs mit ihrem Einsatz für eine starke Berufliche Bildung vielfältige Berufs- und Zukunftsperspektiven. Die bayerischen IHKs setzen sich für eine starke Berufliche Bildung für jeden ein. Eine unserer Aufgaben: Abnahme von Prüfungsleistungen In der Aus- und Weiterbildung haben sich mehr als 35.000 Prüfer knapp 900.000 Stunden ehrenamtlich engagiert. Dafür setzen wir uns ein: Allianz für starke Berufsbildung Mit lnitiierung der Allianz für starke Berufsbildung in Bayern ist es den bayerischen IHKs 2014 gelungen, gemeinsam mit der Staatsregierung, Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit und weiteren Wirtschaftsvertretern ein wichtiges Bündnis zur Stärkung der Beruflichen Bildung zu schmieden. Alle jungen Menschen in Bayern sollen mit Hilfe eines ganzen Maßnahmenbündels Berufsperspektiven entwickeln können. Kein Talent darf insbesondere mit Blick auf den künftigen Fachkräftebedarf verloren gehen. Startschuss für die Allianz für starke Berufsbildung Bayern im September 2014. Vizepräsidentin Kathrin Damit sorgen wir für Qualität: Zertifizierte Ausbildung Die Bayerische Ausbilderakademie ist für die lHKs ein weiteres zentrales Element. Die bayerischen IHKs begleiten und beraten über 60.000 Ausbilderinnen und Ausbilder und 30.000 Ausbildungsbeauftragte bei ihrer Tätigkeit in den Unternehmen. Im Rahmen eines neuen, bundesweit einmaligen dreistufigen Systems zertifiziert die Ausbilderakademie Kompetenzen und Engagement der Ausbilder. So erhalten diese die entsprechende Wertschätzung und Anerkennung für ihre verantwortungsvolle Aufgabe. Zertifizierte Ausbilderinnen und Ausbilder sichern nicht nur die Qualität der betrieblichen Ausbildung, sondern sie sind auch ein deutliches Signal mit Außenwirkung im Wettbewerb um Nachwuchskräfte. Wickenhäuser-Egger unterzeichnet die Vereinbarung für die bayerischen IHKs. 12 | Energie & Rohstoffe Darauf kommt es heute und in Zukunft an: Energie- und Rohstoffsicherung Auch in Sachen Energie- und Rohstoffsicherung setzen wir uns für unsere Mitgliedsunternehmen ein. Dazu gehört unter anderen die aktive Mitgestaltung der Energiewende. Ziel ist eine Optimierung der Energieversorgung in den Betrieben und eine wirtschaftsfreundliche Energiepolitik, die für alle Beteiligten eine befriedigende Lösung darstellt. So versuchen wir zum Beispiel einen Konsens zu finden zwischen den divergierenden Meinungen zum Thema Netzausbau und Reservekraftwerken. Wir übernehmen Initiative beim Thema Energieressourcen und Klimaschutz Energieressourcen und Klimaschutz gehen jedes Unternehmen an. Im Jahr 2014 haben sich die bayerischen lHKs aktiv in die „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“ eingebracht. Bei der Initiative handelt es sich um ein Gemeinschafts projekt des Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministeriums mit dem DIHK und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks. Das konkrete Leistungsangebot umfasst u. a: ■■ Mitarbeitermotivation für Klimaschutz und Energieeffizienz ■■ Qualifizierung von Auszubildenden zu Energie-Scouts ■■ Hemmnis- und Umsetzungsanalyse von Effizienzmaßnahmen ■■ Anwenderclubs und Netzwerke für KMUs ■■ Roadshows zu Fachthemen Publikationen zum Thema ■■ ■■ „Schlussfolgerungen des BIHK aus dem Energiedialog“ „BIHK-Positionen zur aktuellen Energiepolitik“ Beratung für eine optimale Energieversorgung und Einsatz von Ressourcen in Betrieben stehen im Fokus. BIHK Leistungsbilanz 2014 | 13 Wir setzen auf Beratung beim Thema Rohstoffversorgung Durch die Einführung des Exzellenzthemas Energie & Rohstoffe haben die IHKs in Bayern einen deutlichen Schwerpunkt auf Themen aus dem Rohstoffbereich gelegt. Für Unternehmen ist es zunehmend von strategischer Bedeutung, sich auf langfristig steigende Rohstoffpreise und Versorgungsschwierigkeiten einzustellen. Nach einer Analyse der unternehmensspezifischen Rohstoffrisiken können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Die lHKs in Bayern analysieren daher regelmäßig die aktuelle Rohstoffsituation ihrer Mitgliedsunternehmen, die umzusetzenden Maßnahmen und die damit verbundenen Forderungen an die Politik. Auch in 2014 wurde wieder eine umfangreiche bayernweite Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage werden in den BIHK-Rohstoffreport Bayern 2015 einfließen und dienen als Grundlage für die zukünftigen Beratungs- und Informationsangebote der IHKs gegenüber ihrer Mitgliedsunternehmen. Wir engagieren uns für eine Steigerung der Ressourceneffizienz Innerhalb des Exzellenzthemas Energie & Rohstoffe wird verstärkt auf den Bereich der Ressourceneffizienz eingegangen. Um den bayerischen Unternehmen das weite Themenspektrum und die Chancen eines ressourceneffizienten Handelns zu erschließen, wurde 2014 die Umsetzung einer bayernweiten Wanderaustellung beschlossen, die 2015 den lHKs in Bayern zur Verfügung gestellt wird. Darüber hinaus sind wir Partner des VDIZentrums für Ressourceneffizienz. Hier werden regelmäßig Seminare zur Qualifizierung von Mitarbeitern im Bereich Ressourcen- und Materialeffizienz angeboten. 150 Veranstaltungen mit über 4.000 Teilnehmern 5.500 persönliche und telefonische Beratungen zu Energie- und Umwelt fragen (inkl. Energiecoachings) 14 | Internationalisierung Dafür wollen wir Bayerns Unternehmen rüsten: Internationalisierung Die bayerische Wirtschaft ist weiterhin auf internationalem Erfolgskurs und auf den Weltmärkten so erfolgreich wie nie zuvor. Die Exporte aus dem Freistaat stiegen 2014 auf ein Allzeithoch von 168,9 Mrd. Euro, ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die bayerischen Importe stiegen in 2014 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf den Rekordwert von 150,2 Mrd. Euro. Die Internationalisierung bringt komplexe Herausforderungen für die bayerischen Unternehmen mit sich, zum Beispiel die weltweite Beschaffung von Material und Mitarbeitern. Deren Bewältigung ist die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit. Unsere Serviceleistungen sind eine wertvolle Hilfe Zum Erfolg der bayerischen Wirtschaft leisten die bayerischen IHKs einen wichtigen Beitrag, indem sie ihren Mitgliedsbetrieben ein umfangreiches Service- und Beratungsangebot anbieten, insbesondere zu den Themen: ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ Publikationen zum Thema ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ Monatlicher Außenwirtschaftsnewsletter (17.300 Abonnenten) Länder und Märkte Export und Import von Waren und Dienstleistungen Zoll- und Außenwirtschaftsrecht Bescheinigungen im Auslandsgeschäft Nebenabgaben und Verbrauchssteuer grenzüberschreitendes Umsatzsteuerrecht Finanzierungsmöglichkeiten und Förderinstrumente www.aussenwirtschaft-bayern.de Das Außenwirtschaftsportal der bayerischen IHKs rundet das Informations angebot in idealer Weise ab. 23.000 Besucher monatlich kommen so zu Exportberichten über 60 Länder, Checklisten für Aufbau und Abwicklung des Auslands geschäfts, Informationen über Veranstaltungen sowie Fördermöglichkeiten in der Außenwirtschaft. Broschüre „Der Außenhandel Bayern“ BIHK-Studie „Zum Nutzen des EU-Binnenmarktes für die bayerische Wirtschaft“ BIHK-Leporello: „EU-Binnenmarkt: Erfolgsmodell für die bayerische Wirtschaft“ Broschüre „Wir öffnen Märkte – weltweit“ Das nennen wir Pionierarbeit Der BIHK organisierte vom 26. bis 30. April 2014 eine Fact-Finding Reise mit Vertretern bayerischer Unternehmen in den Iran. Das Besondere daran: Die Unternehmer aus Bayern waren erst die zweite offizielle Besuchergruppe, die nach dem im Jahr 2009 verhängten Wirtschaftsembargo des Westens in den Iran gereist ist. Das einhellige Fazit lautete: Es gibt dort durchaus große Wirtschaftspotenziale. Um diese nutzen zu können, wünschen sich die bayerischen Unternehmen eine weitere Lockerung oder besser noch den Wegfall der Wirtschaftssanktionen. Die schwerwiegendste Folge der Embargo-Richtlinien für bayerische Firmen bringt derzeit die Weigerung der Banken mit sich, Iran-Geschäfte abzuwickeln. BIHK Leistungsbilanz 2014 | 15 Wir helfen bei der Erschließung internationaler Märkte Das erfolgreiche Förderprojekt „Go International“ (www.go-international.de) wurde in 2014 komplett überarbeitet und startet 2015 im neuen Gewand. Es ist eine erfolgreiche Maßnahme, um die bayerische Außenwirtschaftsförderung an der Spitze zu halten, indem bayerische KMUs finanzielle Unterstützung bei der Erschließung neuer ausländischer Märkte erhalten. Es können bis zu zwei Zielmärkte mit jeweils bis zu 20.000 Euro gefördert werden. Firmen erhalten Unterstützung für die Umsetzung ihrer Einstiegsmaßnahmen (z. B. Homepageanpassungen, Flyer, Beratung usw.) in die neuen Zielmärkte. Die Förderquote beträgt 25 %, 30 % oder 50 %, abhängig vom Firmensitz in Bayern. Das Projekt wird von der EU im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und vom Freistaat Bayern gefördert. 525.000 legalisierte Ursprungszeugnisse, Handelsrechnungen und sonstige Bescheinigungen 6.900 ausgestellte Carnets A.T.A. Bei der Verleihung des Exportpreises Bayern 2014 in der IHK Akademie in München im November 2014: BIHK-Chef Peter Driessen (rechts) gratuliert einigen Preisträger-Betrieben aus Industrie und Handel: Designchefin Katrin Hielle-Dahm (li.) und Geschäftsführer Philipp Dahm (M.) von der Rohi Stoffe GmbH aus Geretsried sowie Amelia Laepple (2. v. li.) und Kerstin Finster vom Exportpreis-Gewinner Imago The German Eyewear Connection GmbH aus Valley. Wir vergeben Auszeichnungen Gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie haben die bayerischen IHKs am 7. November 2014 zum achten Mal den „Exportpreis Bayern“ im Rahmen des Exporttags Bayern organisiert und vergeben. Der Preis richtet sich an Unternehmen mit maximal 50 Beschäftigten in den Kategorien Industrie, Handel, Dienstleistung und Handwerk. 580 Außenwirtschaftsveranstaltungen mit 13.500 Teilnehmern 16 | Ehrbarer Kaufmann Wir vertreten ein verantwortungsvolles Unternehmertum: Ehrbarer Kaufmann Wir engagieren uns für verantwortungsvolles Unternehmertum. 1956 wurden die IHKs vom Gesetzgeber beauftragt, sich für „die Wahrung von Anstand und Sitte des Ehrbaren Kaufmanns“ einzusetzen. Dies beinhaltet den klaren Auftrag, aktiv für Fairness und Nachhaltigkeit im Wirtschaftsleben einzutreten. Für die Arbeit der IHKs ist das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns Ausgangs- und Orientierungspunkt zugleich. Unternehmerische Freiheit fördern und unterstützen Die bayerischen IHKs bekennen sich zur Verantwortung von Unternehmen im öffentlichen und politischen Diskurs und setzen sich dafür ein, dass die Freiräume zu selbstgestaltetem unternehmerischen Handeln gewahrt bleiben. Eine Standardisierung von unternehmerischer Verantwortung – etwa durch zunehmende Berichtspflicht oder Zertifizierungen – ist dagegen kontraproduktiv für die in Deutschland stark differenzierte Unternehmenslandschaft aus kleinen und mittleren Betrieben. Emilia Müller, Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, spricht in München beim 2. Bayerischer CSR-Tag im September 2014. 20 Veranstaltungen mit 1.500 Teilnehmern 200 Teilnehmer beim 2. Bayerischen CSR-Tag Verantwortung lohnt sich Ziel ist es, die IHK-Mitgliedsunternehmen in einer ökonomisch, ökologisch und sozial verantwortungsvollen Unternehmensführung zu bestärken und zu unterstützen. Vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Ressourcenknappheit bildet verantwortliches Wirtschaften die Grundlage für langfristige Geschäftsbeziehungen, schafft Wettbewerbsvorteile und sichert die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Graphic Recording des 2. Bayerischen CSR-Tages. BIHK Leistungsbilanz 2014 | 17 Eine klare Strategie zahlt sich aus Unternehmerische Verantwortung spielt bei kleinen und mittleren Betrieben schon immer eine wichtige Rolle. In Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung lohnt es sich, darüber hinaus bereits vorhandene Maßnahmen zu systematisieren und als Erfolgsfaktor in die Unternehmensstrategie, Produkte und Betriebsabläufe zu integrieren. Die IHKs in Bayern stellen zu diesem Themenkomplex umfangreiche Informationen zur Verfügung: verschiedene Publikationen und Veranstaltungsformate, wie die Grundsatzbroschüre „Den Ehrbaren Kaufmann leben — Mit Tradition zur Innovation“, das Glossar „Corporate Social Responsibility (CSR)“ und den Bayerischen CSR-Tag. Wie erfolgreiche CSR-Maßnahmen aussehen, umgesetzt und dauerhaft gelebt werden können vermitteln wir zum Beispiel bei einem Zertifikatslehrgang zum/r CSR-Manager/-in. Publikationen zum Thema ■■ ■■ Grundsatzbroschüre „Den Ehrbaren Kaufmann leben – Mit Tradition zur Innovation“ Glossar „Corporate Social Responsibility – Die gesellschaft liche Unternehmensverantwortung von A – Z“ Außerdem helfen wir Netzwerke aufzubauen, die konkrete Unterstützung in der praktischen Umsetzung einer verantwortungsvollen Unternehmensführung bieten. Die Werte des Ehrbaren Kaufmanns gelten auch für uns 145 Verfahren vor der Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten Um mit gutem Beispiel voranzugehen, engagieren sich die bayerischen IHKs auf vielfältige Weise, sei es in der Beruflichen Bildung, in Bündnissen für Familie oder im Umwelt und Klimaschutz. Dies bedeutet aber auch, dass jede IHK die Werte des Ehrbaren Kaufmanns glaubhaft leben muss, wie etwa durch die Etablierung eines wertebasierten Leitbildes. Der Ehrbare Kaufmann Die Grafik zeigt die vier Handlungsfelder für verantwortliches Unternehmen auf. 18 | Adressen Wie erreichen Sie uns? IHK Aschaffenburg Kerschensteinerstraße 9 63741 Aschaffenburg 06021 880-0 [email protected] www.aschaffenburg.ihk.de IHK zu Coburg Schloßplatz 5 96450 Coburg 09561 7426-0 [email protected] www.coburg.ihk.de IHK für München und Oberbayern Balanstraße 55–59 81541 München 089 5116-0 [email protected] www.muenchen.ihk.de IHK für Niederbayern in Passau Nibelungenstraße 15 94032 Passau 0851 507-0 [email protected] www.ihk-niederbayern.de IHK Nürnberg für Mittelfranken Ulmenstraße 52 90443 Nürnberg 0911 1335-335 [email protected] www.nuernberg.ihk.de IHK für Oberfranken Bayreuth Bahnhofstraße 25 95444 Bayreuth 0921 886-0 [email protected] www.bayreuth.ihk.de IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim D.-Martin-Luther-Straße 12 93047 Regensburg 0941 5694-0 [email protected] www.ihk-regensburg.de IHK Schwaben Stettenstraße 1 + 3 86150 Augsburg 0821 3162-0 [email protected] www.schwaben.ihk.de IHK Würzburg-Schweinfurt Mainaustraße 33–35 97082 Würzburg 0931 4194-0 [email protected] www.wuerzburg.ihk.de BIHK Leistungsbilanz 2014 | 19 IHK zu Coburg IHK für Oberfranken Bayreuth IHK Aschaffenburg IHK WürzburgSchweinfurt IHK Nürnberg für Mittelfranken IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim IHK für Niederbayern in Passau IHK Schwaben IHK für München und Oberbayern Impressum: Verantwortlich Bayerischer Industrie- und Handelskammertag BIHK e. V. Gertrud Oswald, Geschäftsführerin BIHK e. V. Balanstraße 55–59 81541 München 089 5116-0 [email protected] www.bihk.de Gestaltung brandarena GmbH & Co. KG, 85737 Ismaning Druck K. Fell GmbH, 82166 Gräfelfing Bildnachweis Bayerischer Industrie- und Handelskammertag e. V. IHK für München und Oberbayern S. 8: Fotolia Bild-Nr.14356400, 9630953 S. 11: Fotolia Bild-Nr. 54038191, 71237935 S. 12: Fotolia Bild-Nr. 39422380 Stand: April 2015
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