Fragen der Eltern am Info-Abend in der Freien Schule Berkenroth am 28.5.2015 Wird mein Kind gehänselt, nur weil es aufgrund der „anderen Lernstruktur“ später lesen lernt? (- weil es erst mit 8 Jahren lesen lernt) „Wer andere klein macht, ist nie groß.“ Wir wollen einen freundlichen, respektvollen Umgang fördern und schreiten bei Hänseleien ein. Die Kinder lernen, dass jeder Stärken und Schwächen hat und dass das völlig normal ist. Zudem hat „gut Schlagzeug spielen können“ bei uns den gleichen Stellenwert wie „gut rechnen“ oder „gut zeichnen können“. Jeder kann etwas besser als die anderen. Übrigens kommt mindestens ein Kind, das mit 8 noch nicht lesen kann, von der Regelschule zu uns - das „mit 8 noch nicht lesen können“ ist also nicht unbedingt ein Thema freier Schulen… Geht ein Wechsel zu / von einer Regelschule zur Freien Schule Berkenroth (FSB) problemlos von statten? Das hängt vom Kind ab und seiner individuellen Vorgeschichte. Kinder, die sich auf die Schule freuen, werden sich schnell bei uns einleben. Bei Kindern, für die „Schule“ schon ein „rotes Tuch“ ist, dauert die Eingewöhnung evtl. länger, weil sie uns testen wollen, ob wir es wirklich anders meinen. Wir bleiben mit Kind und Eltern im Gespräch, bitten aber darum, dem Kind Zeit zu geben. Wenn wir wissen, dass ein Kind auf die Regelschule wechseln wird (z.B. bei Umzug) und sein Jahresplan im Rechnen noch „weiße Flecken“ aufweist, weil es im Schreiben im Plan der nächsten Lernstufe schon weitergearbeitet hat, konzentrieren wir uns mit ihm darauf, dass es gut den Anschluss findet. Durch unsere Pläne und die damit verbundene Lernstandstransparenz können die zukünftigen Lehrer gut erkennen, wo das Kind aktuell steht. Wie bereitet man Kinder der FSB auf Prüfungsszenen in der Regelschule vor? Ursprünglich gab es nur eine Prüfung, nämlich das Abitur als Berechtigung zum Besuch der Universität. Mit der Zeit kamen immer mehr Prüfungen dazu, eine simple Methode, um Wissen abzufragen und immer früher zu selektieren. Leider gewöhnten sich Schüler damit das „Täuschen“ und „Bulimie-Lernen“ an: Für die Prüfung lernen und dann alles vergessen können. Das ist nicht unser Ziel. Auch an der FSB schreiben die Kinder Tests, z. B. zum 1x1, jedoch ohne Stress, erst dann, wenn sie sich genügend vorbereitet fühlen. Wichtig ist uns, dass die Kinder lernen, sich gut einschätzen zu können: Was kann ich schon? Was muss ich noch üben? Wie übe ich am besten? Den Kindern ist völlig klar, dass man nicht ohne Prüfung Auto fahren oder Arzt werden kann. Wer keine Angst hat, durchzufallen, nimmt Prüfungen entspannter. Wie erreicht man die Schulziele der Regelschule? Die Ziele (Lehrpläne) der Regelschule gelten für Ersatzschulen ebenso. Unsere Arbeitspläne für Deutsch, Mathematik, Englisch und Sachunterricht zeigen das Pensum und dienen als „roter Faden“. Zahlreiche Lernmaterialien stehen für die Einzelarbeit zur Verfügung. Im Morgenkreis und im Projektunterricht werden ebenfalls Themen der Lehrpläne behandelt. In Tests werden Wissen und Kompetenzen abgefragt, die Kinder schreiben in ihr Lerntagebuch, die Lehrkräfte halten ihre Beobachtungen im Lernentwicklungsbuch fest. Wenn Kinder selbst entscheiden können, wann sie einen Test schreiben, könnten dann nicht alle eine „1“ schreiben? Ja, klar. Das Ziel ist ja, dass möglichst alle Kinder die geforderten Kompetenzen erwerben. Wie geht die FSB mit Kindern um, die sich konsequent vor einem Thema (gemeint sind Schulfächer) drücken? Wir beraten die Kinder im wöchentlichen Lernzielgespräch. Wenn ein Kind – meist betrifft das Quereinsteiger, die in diesem Bereich schlechte Erfahrungen gemacht haben – z. B. partout nicht rechnen will, fragen wir es nach den Gründen und ermutigen es, sich der Herausforderung zu stellen. Wir beginnen mit Aufgaben, die das Kind definitiv lösen kann. Auf die Dauer wird dieses „untere Level“ aber jedem langweilig und es wird den nächsten Schritt probieren. Wie geht ein Kind mit sechs Jahren mit der Situation um, dass es die Lernpläne der Woche abstimmt, aber selbst noch nicht über eine ausreichende Selbstständigkeit verfügt? „Kinder können viel selbst, aber vieles nicht allein.“ Unser Ziel ist, dass sie als Jugendliche nach Klasse 10 die Schule verlassen und sich selbstständig Ziele setzen und diese auch verfolgen können, wenn möglich, auch Gruppen führen können. Auf ihrem Weg dorthin begleiten wir sie, zeigen ihnen auch (individuelle) Grenzen zur Orientierung. Das Kind wählt nun aus vorgegebenen Möglichkeiten aus. Je älter bzw. selbstständiger das Kind ist, desto mehr Wahlmöglichkeiten werden ihm zur Verfügung stehen. Wir fragen den Schulanfänger z. B.: „Interessieren dich eher Zahlen oder eher Buchstaben?“ – Antwort: Buchstaben – „Ok, kennst du schon welche? Willst du lieber zuerst lesen oder zuerst schreiben lernen?…“ So nähern wir uns im Gespräch immer mehr dem Ziel, nämlich ein Material zu finden, mit dem das Kind selbsttätig weiterüben kann. Die Materialien bauen dann schrittweise aufeinander auf. Wird auch in der FSB erst die Lautschrift (Schreiben wie man spricht) oder direkt die deutsche Rechtschreibung geschult? In der FSB lernen die Kinder Lesen und Rechtschreiben nach der Silbenmethode (Schreiben durch Lesen) und entwickeln ihre persönliche Schreibschrift von Anfang an aus einem Konzept, dass auf der Handmotorik basiert (nicht „E/e“ sondern in Schreibschrift „e, l, f, b, h, k“, Elemente aus der gleichen Schwungübung). Die Kinder lernen nicht, die Druckschrift zu schreiben. Sie lernen Druckschrift lesen und Schreibschrift schreiben. Sie sollen gern viel frei schreiben (allerdings ohne Anlauttabelle) und lernen die Rechtschreibung systematisch parallel. Ihnen bedeutsame Wörter (z.B. aus freien Texten) sammeln sie in ihrem individuellen Modellwortschatz (Lernkartei). Gibt es Prüfungen (externe) bei Abschluss der Grundschule? Nein. Es gibt Beobachtungsbögen und Notenzeugnisse zum 1. Halbjahr der Klasse 4. Außerdem das Lernportfolio mit ausgewählten gesammelten Werken.. Gibt es auch so etwas wie Lerngerüste, rote Fäden für unselbstständige Kinder? Ja, nicht nur für unselbständige, sondern für alle Kinder: die Jahres- und Teilarbeitspläne der jeweiligen Lernstufen. Latein als Projekt und iPads waren mal im Gespräch – wie steht es damit? Latein eignet sich z.B. für Artikulationsübungen, z.B. deutliches Sprechen von lateinischen Bezeichnungen der einzelnen Knochen. Das mag sich „dröge“ anhören, ist es aber nicht: Man stelle sich 8 Kinder in weißen Kitteln am ovalen Tisch vor, „angehende Doktoren“, die sich siezen, über medizinische Themen diskutieren und das Schlüsselbein - bzw. die „Clavicula“- am Skelett zeigen und an sich selbst ertasten. Kinder lernen forschend und im Spiel. Latein taucht also nicht nur im Projekt über die Römer auf. Auch in Deutsch bei der Herleitung von Wörtern (erbaut Anno 1567, Antiquität, Kappe, Kapuze,…) werden die Kinder zu Sprachforschern und treffen auf lateinische Wurzeln. Des Weiteren werden wir Spanisch als romanische Sprache anbieten (freiwilliges Kursangebot). Die iPads werden in der Grundschule in geringem Umfang als Werkzeug genutzt, z.B. um während eines Projektes schnell eine Info aus dem Internet einzuholen oder ein Foto für das Lernportfolio zu machen und werden nur im Beisein eines Erwachsenen genutzt. Wie sieht es mit Englisch aus? Englisch gilt in der Wirtschaft und in den Naturwissenschaften schon gar nicht mehr als „Fremdsprache“, sondern als völlig selbstverständlich. Daher wird unsere Sekundarstufe bilingual und auch schon in der Grundschule gibt es Zeiten, in denen unser Englischlehrer (Muttersprachler) nur Englisch spricht und „versteht“ und sich die Kinder zur Not „mit Händen und Füßen“ mit ihm unterhalten müssen. Englische Morgenkreise wird es geben, Sachbücher mit jeweils einer deutschen und englischen Ausgabe stehen bereit, Grammatik lernen die Kinder am Puppenhaus oder im Rollenspiel: „I twisted my ankle, when I was going downstairs.“ (auf der Treppe den Fuß umgeknickt) –„I twisted my ankle, when I went downstairs.“ (unten angekommen und Fuß umgeknickt), zu jedem Projekt wird eine Liste mit englischem Wortschatz angelegt, Ansagen werden ins Englische übersetzt, für die Kinder, die „Deutsch nicht verstehen“, z.B. weil sie gerade nicht zugehört haben. ;-) Wer achtet auf das Erreichen der Lernziele? Der Mentor im wöchentlichen (oder täglichen – je nach Kind) Lernzielgespräch mit dem Kind. Eltern können jederzeit Einsicht nehmen in den Lernordner des Kindes. Wie sieht die Elternbeteiligung im Unterricht aus? Die Kompetenzen der Eltern sind uns sehr willkommen, seien es berufliche oder aus einem Hobby heraus. Wenn Eltern zu Besuch kommen und etwas erzählen oder zeigen, ist das eigene Kind besonders stolz und auch die anderen genießen die Abwechslung. Die Kinder oder wir werden zu gegebenem Zeitpunkt auf euch zukommen. Zudem nehmen wir gerne Unterstützung an, z.B. als Lesepaten oder zum Basteln, Backen oder als Begleitung bei Ausflügen. Muss ich an der Erhaltung der Infrastruktur mitarbeiten? Freie Schulen sind generell auf die Mitarbeit von Eltern angewiesen. Wie die aussehen kann, ergibt sich meist im persönlichen Gespräch. Keine Sorge, wir finden gemeinsam den passenden „Deckel“! Wie viele Stunden muss ich als Eltern leisten? Je mehr, desto besser. Wir schreiben keine Stundenzahl vor. Wir sehen uns als Familienschule. Mit eurem Einsatz gestaltet ihr die Schule eures Kindes mit. Welche Aufnahmegebühr muss ich zahlen? Keine. Eine Aufnahmegebühr wird es für die Eltern der Gründungsgeneration (auch die, deren Kinder erst 2016 oder 2017 eingeschult werden), also die, die sich an der Bankbürgschaft für die Genehmigung beteiligt haben, nicht geben. Für spätere Anmeldungen kann anderes gelten. Es ist nur gerecht, die Anfangsaufwendungen auf viele Elterngenerationen zu verteilen (Familien mit geringem Einkommen ausgenommen). Wie hoch sind die Elternbeiträge? Zunächst nach Selbsteinschätzung je nach Netto-Jahresfamilieneinkommen zwischen 60 € und 195 € für ein Kind. Geschwisterkinder zahlen weniger. Bleibt das Kind über Mittag, kommen 3 € pro Mahlzeit hinzu. Wie ist der aktuelle Stand der Warteliste? Angemeldet sind 31 Kinder zum Sommer 2015, davon 14 Erstklässler. Wie geht ein Wechsel von der Regelschule zur FSB vonstatten? Muss ich den Wechsel von der Regelschule genehmigen lassen? Nein, Eltern haben freie Schulwahl. Die Abmeldung von der Regelschule ist jederzeit möglich. Die FSB nimmt Kinder für das laufende Schuljahr 2015/16 bis zum 30.9.2015 auf, sofern Plätze vergeben werden können (max. 20 pro Klasse) Wie wird der Leistungsstand zum Wechsel aufs Gymnasium ermittelt? Anhand der Lernportfolios, der Beobachtungsbögen und der Lernentwicklung. Wie sehen die Schulzeiten endgültig aus? Gesprächen draußen im Anschluss an den Elternabend zufolge, sei eine Anschlussbetreuung nach 15:30 besser zu organisieren als morgens. Die Schulöffnungszeiten werden daher auf 7:30 Uhr – 15:30 Uhr mit offenem Anfang bis 8:30 Uhr gelegt. Kinder, die nicht bis nachmittags bleiben, haben um 13:00 Uhr Schulschluss. Muss mein Kind in die OGS? Nein, die Teilnahme am Ganztag ist erwünscht, aber nicht verpflichtend. Der Ganztag fängt bei uns nicht erst um 13:00 Uhr an, sondern morgens und hat die Aufgabe, den Schultag zu entzerren und den Leistungsdruck herauszunehmen, d. h., den Kindern auch am Vormittag längere Pausen bzw. Freispielzeiten zu ermöglichen. Kinder, die für den Ganztag angemeldet sind, bleiben an 3-5 Tagen pro Woche bis mind. 15:00 Uhr (Tage können variieren, solange der Küche rechtzeitig Bescheid gegeben wird). Was geschieht bei der Eingangsdiagnostik? Zum Schulstart wollen wir uns ein möglichst genaues Bild gemacht haben, wo das Kind steht und was seine ersten Lernziele sein werden, damit es dann im August direkt loslegen kann. Diese Eingangsdiagnostik besteht aus einem Fragebogen, einem Gespräch, vielleicht zeigt das Kind, was es schon kann oder bei Quereinsteigern, also Kindern, die in die Jahrgangstufe 2-4 kommen, was sie bisher in der Schule gemacht haben und wofür sie sich außerhalb der Schule interessieren. Damit euer Kind uns spontan etwas zeigen kann und sich in „sicherer Atmosphäre“ fühlt, kommen wir euch dazu gern besuchen. Wie viele Kinder sollen in eine Schulstufe? Pro Jahrgang werden bis zu 20 Kinder aufgenommen. Das jetzige Schulgebäude kann bis zu 60 Kinder aufnehmen. Ein Neubau ist geplant. Grundschule und Sekundarstufe wachsen dann mit der Zeit auf 200 Kinder heran. Der Schulneubau wird dementsprechend geplant, dass die Kinder der Jahrgangstufen 1-3 (ca./fließende Übergänge!) ihren „eigenen“ Bereich haben, in dem alles noch näher zusammen und überschaubarer ist. Den Jahrgangsstufen 4-10 stehen dann fachbereichsspezifischere Themenräume zur Verfügung, dazu „Konferenzräume“ für Gruppenarbeiten und Rückzugsmöglichkeiten. Wie viele Kinder kommen auf einen Mentor? Auf einen Mentor oder ein Mentoren-Team kommen ca. so viele Schüler, wie auf einen Klassenlehrer in der Regelschule. Im Schulalltag steht dem Kind nicht nur der Mentor zur Seite, sondern auch alle anderen anwesenden Lernbegleiter sind Ansprechpartner für jedes Kind. Der Mentor ist nur die feste Bezugsperson für die Lernzielgespräche und die LehrerSchüler-Eltern-Gespräche. Da wir nicht nach Unterrichtsstunden plus Vor- und Nachbereitungszeit rechnen, stehen den Kindern trotz gleicher Lehrerstellenzahl (vgl. mit der Regelschule) mehr Lehrer zur Verfügung. Sie verbringen mehr Zeit in der Schule. Welche Ausbildung bringt das pädagogische Team mit? Es gibt Lehrkräfte mit 2. Staatsexamen und andere, die eine andere Ausbildung haben, z. B. Dipl. Ing., Heilerziehungspfleger, Lerntherapeutin, Erzieherin. Einen Tag pro Woche ist unsere Sonderpädagogin da. Des Weiteren werden wir stundenweise unterstützt durch eine Motopädin und eine Ergotherapeutin. Haben die Lehrer schon Erfahrung mit den alternativen Lehrmethoden? Einige ja, andere freuen sich darauf, endlich so Unterricht gestalten zu können. Ist es für Lehrer nicht viel schwieriger und aufwändiger, nach diesem Konzept zu unterrichten? Nein, im Gegenteil. Die vielen Materialien in den Regalen, mit denen die Kinder nach einer Einführung selbstständig weiterüben, sind wie „Hilfslehrer“. Die Unterrichtsvorbereitung besteht oft nur aus „einem Griff ins Regal“, wenn z.B. ein Kind etwas noch nicht verstanden oder wieder vergessen hat und jetzt vorrübergehend mit einem anderen Material seine Wissenslücke schließen soll. Die Erstellung der Materialien ist am Anfang viel Arbeit, aber danach dienen sie vielen Schülergenerationen und die Lehrer haben Zeit, neue Materialien zu erstellen. Dabei erstellt einer Rechen-Material, einer Englisch-Material, einer Materialien zum Thema „Dinosaurier“,… und alle Lehrkräfte können von allem nehmen und es bleibt ihnen mehr Zeit für das einzelne Kind und für Beziehungsarbeit. Wird die Inklusive gesondert gefördert? Wir verstehen uns als Inklusive Schule, selbst wenn wir kein einziges Kind mit Handicap hätten. Wir fördern jedes Kind individuell und fördern zugleich die Gemeinschaft. Kinder brauchen beides: Geborgenheit und Wachsen. Gibt es zusätzliche Sonderpädagogen? Eine Sonderpädagogin und einen Heilerziehungspfleger, zudem Lehrer mit Erfahrung an einer Sprachheilschule und Waldorfförderschule und Praktikanten (jeweils an drei Tagen/Woche über 3 Semester) des Pädagogik-Studiengangs: Entwicklung und Inklusion der Uni Siegen. Was geschieht mit dem Schulhaus? Das jetzige Schulgebäude kann (mit unserem Konzept) 60 Kinder aufnehmen. Mit einer Sekundarstufe bis Klasse 10 brauchen wir Platz für 200 Kinder und Jugendliche, d. h. ein Neubau ist unausweichlich. Familie Rühl aus Berkenroth will gegenüber des Spielplatzes ein Haus bauen und an die Schule vermieten. Nach einem Gespräch diese Woche wird dieses Gebäude max. 160 qm Schulfläche mit kleineren Räumen hergeben, z B. für Kurse, Projekte, Kleingruppenarbeit und Verwaltung. Fertigstellung ist zum Frühjahr 2016 geplant, d.h., dann würde auch noch der vierte Schulraum im jetzigen Schulgebäude im Untergeschoss als Unterrichtsraum zur Verfügung stehen. Eine Anmietung des Dorfhauses ist ebenfalls geplant. Für die Planung des „großen Schulneubaus“ wird noch eine Gebäude-Gruppe gegründet werden. Wie sieht es mit Busverbindungen aus? Die Linie 530 fährt zwischen Hennef und Waldbröl und hält in Berkenroth unten an der Brölstraße. Die Linie 346 fährt von Nümbrecht über die Dörfer wieder nach Nümbrecht und hält direkt vor der Schule. Da für die Grundschule ein besonderes pädagogisches Konzept anerkannt ist, erhalten die Kinder eine Busfahrkarte, auch wenn sie näher an einer anderen Regelschule wohnen. Für die Sekundarstufe gilt das leider nicht, da sind wir den öffentlichen weiterführenden Schulen gleichgestellt. Sekundarstufe I Warum „Hauptschule“ beantragt, wenn wir keine sind? Als Ersatzschule können wir nur ersetzen, was es im Regelschulsystem strukturell gibt. Was wir vorhaben, ist im Regelschulsystem nicht vorgesehen, also braucht das Kind einen Namen. Für unsere Inklusive Schule stehen uns die Schulformen Hauptschule, Realschule, Sekundarschule, Gesamtschule und Gymnasium zur Verfügung. Wir beantragten also die Hauptschule, weil bei dieser Schulform erstens alle Abschlüsse bis zur Mittleren Reife mit Gymnasialqualifikation möglich sind, und zweitens, weil der Personalschlüssel erheblich besser ist als bei einer Realschule – mehr Lehrer, mehr Förderung. Die anderen Schulformen kommen aufgrund der geforderten Schülermindestzahlen nicht infrage. In unsere Sekundarstufe gehen Kinder mit „Lernbehinderung“ ebenso wie Hochbegabte. Alle arbeiten zusammen und trotzdem individuell auf ihrem „Level“. Hat mein Kind Nachteile, wenn es von einer „Hauptschule“ kommt? Nein, denn es kommt nicht von einer „Hauptschule“, sondern von einer Freien Schule. Die Kinder können hier lernen auf einem Niveau, das weit über das Maß der Hauptschulanforderung oder auch der Anforderungen des Gymnasiums hinausgeht. Und auf dem Zeugnis steht „Freie Schule Berkenroth“. Welche Abschlüsse sind möglich? Hauptschulabschuss nach Klasse 9, Hauptschulabschuss nach Klasse 10 (Typ 10 A), mittlere Reife (Typ 10 B) und (abhängig vom Notendurchschnitt) mittlere Reife mit „Quali“, d. h. der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe bzw. eines Berufskollegs. Wie sehen die Zeugnisse aus? Als Mitglied im Bundesverband der freien Alternativschulen (BFAS) erhalten unsere Schülerinnen und Schüler ein erweitertes Abschlusszeugnis: Auf einer standardisierten Seite werden die Leitlinien der BFAS-Schulen und damit die besonderen Qualifikationen, die die Schüler erworben haben, beschrieben. Auf der zweiten, schulspezifischen Seite werden die emotional/sozialen und fachlichen Kompetenzen ausformuliert sowie besondere Aktivitäten der Schullaufbahn aufgezeigt. Der dritte Teil ist dann das Zeugnis der landesweit standardisierten Abschlussprüfungen.
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