Prof. Dr.-Ing. Klaus Peter Sedlbauer

Gebäudeeffizienz – wo stehen wir?
Prof. Dr. Klaus Peter Sedlbauer
Auf Wissen bauen
© Fraunhofer IBP
Herausforderungen an den Bausektor?
Globale Trends
Mega-Trends
Bevölkerungswachstum
Ca. 9 Milliarden Menschen 2050
Sozialer Wandel
Neue Anforderungen an Gebäude/Städte
Verstädterung
Die Zukunft liegt in der Stadt
Mobilität
Steigende Bürde weltweit
Energie
Hunger nach Energie wird immer größer
Gebäude
Erheblicher Anteil an den Ressourcen
Umwelt und Klima
Konsequenzen schon heute sichtbar
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Fragen an die Herausforderungen der Zukunft
Welche Auswirkungen haben die
Mega-Trends für das Bauwesen der
Zukunft?
Welche Innovationen werden im
Baubereich wesentlich sein?
Welche neue Möglichkeiten sind
wegbereitend (neue Materialien,
Technologien, Prozesse)?
Welche Maßnahmen ergreifen
wir heute?
Status quo und Ziele der Energiewende
Quelle: BMWi 2014: Energie in Deutschland
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Status quo und Ziele der Energiewende
Quelle: BMWi 2014: Energie in Deutschland
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Zielkorridor 2008 – 2050
Energieeinsparung (x-Achse) vs. Anteil Erneuerbare Energien bei Energieversorgung (yAchse)
Quelle: BMWi 2014: Sanierungsbedarf im Gebäudebestand
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Sanierungsfahrplan – langfristige Zielvorgaben
Quelle: Expertenkommission zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“
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»It is fundamentally the confusion between effectiveness and
efficiency that stands between doing the right things and
doing things right. There is surely nothing quite so useless as
doing with great efficiency what should not be done at all.«
Effektivität:
Effizienz:
„Die richtigen Dinge tun.“
„Die Dinge richtig tun.“
nach Peter Drucker
US-Amerikanischer Ökonom
(1909 - 2005)
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Meilensteine des energiesparenden Bauens
Gebäude und Energie
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Meilensteine des energiesparenden Bauens
Innovationsgeschwindigkeit
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Unstabile Randbedingungen
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Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland in TWh
(2013)
Quelle: BMWi Energiedaten (2014), Prof. G. Hauser (2008)
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Effiziente Gebäude
Energieeinsparung
durch:
passive Maßnahmen
Wärmebrücken
vermeiden
Luftdichtheiten
Neue Dämmstoffe
sommerlicher
Wärmeschutz
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intelligente Technik
Wärmerückgewinnung
Gebäudeautomation
Techniken zur solaren Klimatisierung
Strategische Überlegungen
Gebäudeplanung
Gebäudebetrieb
Technologie
klimagerecht
bedarfsgerecht
Energieoptimierte
Gebäudehülle
Schutzklima
hygienisch, materialverträglich
dicht, gedämmt, verschattet
energieeffiziente
Anlagentechnik
Stand-by Klima
z.B. Nachtabsenkung
erneuerbare
Energien
nutzen
Komfortklima
Prozessqualität
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Frühzeitig Planen
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Versorgungsstrukturen
Zur Steigerung der Energieeffizienz
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Leuchtturm
Plus-Energie-Schule Hohen Neuendorf
Quelle: IBUS Architekten 2013: EnEff:Schule Symposium
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Leuchtturm
Plus-Energie-Kinderhaus Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Quelle: Asböck Architekten 2014: EnEff:Schule Symposium
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Leuchtturm
Plus-Energie-Wohn- und Geschäftshaus Frankfurt
Effizienzhaus-Plus:
Aktivhaus-Modellprojekt für
innerstädtische Bebauung
PV-Anlage Dach:
ca. 1000 Module mit 249 kWp
PV-Anlage Fassade:
ca. 165 Module mit 80 kWp
Quelle: HHS Architekten 2014: BMUB Modellvorhaben Effizienzhaus-Plus
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Leuchtturm
CO2 neutrale Wohnquartierssanierung GWG München
Aus Wohnanlage der 60er Jahre
mit hohem Energieverbrauch und
mäßigem Wohnkomfort ……
…... wird attraktives hocheffizientes
innerstädtisches Wohnquartier, das sich
vorrangig aus örtlich verfügbaren
Energiequellen versorgt
Quelle: GWG München 2014: EnEff:Stadt Projektleitertreffen
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Leuchtturm
Frühe Quartiersplanung erschließt weitere Potentiale
Energieversorgung von Quartieren
ermöglicht die bessere Nutzung von
potentiellen Quellen und Senken…..
… allerdings sind hier Entscheidungen in
der frühen Planungsphase erforderlich.
Qualifizierte erfahrungsbasierte Tools sind
für die Planungspraxis erforderlich
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Best Practice Erfahrungen sammeln
Energetische Schulsanierung
250
Heizwärme [kWh/m²a]
220
200
150
100
49
50
0
Vor Sanierung
Nach Sanierung
Investitionskosten für die energetische Sanierung:
2 Mio. Euro
Wärmeeinsparung ca. 75 %:
880.000 kWh/a oder
21.000 €/a (Basis 1996)
Statische Kapitalrückflusszeit:
Energiepreis 1996:
Energiepreis 2008:
Energiepreis 2012:
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94,7 Jahre
31,7 Jahre
28,2 Jahre
Shining Examples weltweit realisieren
Energetische Sanierung deutscher Botschaften
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Lebenszykluskosten eines Gebäudes
2 % Planungskosten
15 % Errichtungskosten
80 % Folgekosten
Davon ½ für Bewirtschaftung
(Energie-, Betriebs- und
Wartungskosten von Anlagen)
und ½ sonstige Kosten (Reinigung,
Instandhaltung, ...)
3 % Abbruch und Entsorgung
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Lebenszykluskosten eines Gebäudes (Beispiel)
2 % Planungskosten
15 % Errichtungskosten
80 % Folgekosten
Davon ½ für Bewirtschaftung
(Energie-, Betriebs- und
Wartungskosten von Anlagen)
und ½ sonstige Kosten (Reinigung,
Instandhaltung, ...)
3 % Abbruch und Entsorgung
z.B.:
1,5 Mio. €
Gebäudeerrichtungskosten
4 Mio. €
Bewirtschaftungskosten
37,5 % Einsparung der Bewirtschaftungskosten
entspricht den gesamten Errichtungskosten!
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Ökobilanz
Bedeutung der Ökobilanz
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Nachhaltigkeit im System
Kriteriengruppen für Gebäudequalitäten:
Ökologische
Qualität
Ökonomische
Qualität
Soziokulturelle
und funktionale
Qualität
22,5 %
22,5 %
22,5 %
Technische Qualität
22,5 %
Prozessqualität
10 %
Standortqualität
Ökologie
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Ökonomie
Soziale Aspekte
Raumklima
90 % der Zeit verbringen wir in Innenräumen
Ziel: Optimale Bedingungen für den Nutzer
Einfluss des Raumklimas auf:
 Gesundheit
 persönliches Befinden
 Leistungsvermögen
Paradigmenwechsel:  Immobilien genügen dem Nutzer
 Integrale Betrachtung notwendig
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Forschungsschwerpunkt »Menschen in Räumen«
Physikalische
Umgebung
Mediierende
Prozesse
• Klima
• Licht
• Geruch
• Akustik
Physiologische
Prozesse
• Umwelt
• Technologie
Moderatoren wie
• Alter, Geschlecht,
Kultur
• Persönlichkeitseigenschaften
• Einstellungen
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Psychologische
Prozesse
• Kognition
• Motivation
• Affekt
Leistung und
Verhalten
Wirkung auf
• Produktivität
• Gesundheit und
Wohlbefinden
• Personenwahrnehmung
• Soziale
• Interaktion
• Konsumentenverhalten
Implementierung
• Patente
• Produktentwicklung
• Beratung
(z-transformierte Werte,
je höher, desto besser)
Leistung
Licht
0.8
Logisches
Denken
0.4
Kreativität
0.0
-0.4
-0.8
1500 (lux)
500 (lux)
150 (lux)
Hell
Kontrollgruppe
Dunkel
Interaktion: F(2, 138) = 9.45, p < .01 , ηp2 = .20
Logisches Denken: F(2, 137) = 3.21, p < .05, ηp2 = .05,
Kreativität: F(2, 137) = 7.21, p < .01, ηp2 = .09
Quelle: Werth, et. al.: Psychologische Befunde zu Licht und seiner Wirkung auf den Menschen - ein Überblick. Bauphysik 3-2013.
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Intelligente Lichtsteuerung – Demonstration
Blickrichtung
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Intelligente Lichtsteuerung– Demonstration
(Sprach- und) Gestensteuerung
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Neue, mikrooptische Baukomponenten zur
energieeffizienten Tageslicht- und LED-Beleuchtung
Lichtabstrahlung
Auskoppelnde
Struktur
Durchsicht LED aus
Durchsicht LED an
LED
Kombinationen
Normales Glas
Umlenkende
Struktur
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Lichtumlenkende Struktur
Dilemma bei schlechter Raumakustik
Ursache / Wirkung - Spirale, + 10 dB (A)
Hoher Grund-Pegel
Schlechteres Hören
Fremd-Geräusche
Lauteres Reden
Schüler, Lehrer
Lauteres Reden
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Raum-Einfluss
Höhere Hörschwelle
Raumausstattungskonzepte für Call Center
neu
BKA
herkömmlich
BKA
Etwa gleicher Preis
pro Arbeitsplatz
6-8 m2 pro AP
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Flächenbenchmarking
10-12 m2 pro AP
Absorberstreifen
Periodische Absorberstreifen in schallharter Fläche „versenkt“
(ggf. verputzt)
Absorberschicht = Dämmschicht:
Funktioniert nicht!
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Arbeitsleistung und Raumtemperatur
Leistungsfähigkeit
hoch
niedrig
niedrig
Raumtemperatur
hoch
Quelle: Hancock et al. (2007)
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Holistisches Gebäudemodell
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Holistisches Gebäudemodell
Komplexe Interaktionen sind zu berücksichtigen
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Building Information Management
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Zukünftige Anforderungen an Gebäude
Nutzerfreundlich
Netzaffin
Bild: www.gira.de
Umweltgerecht
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Klimaangepasst
Innovation im Bau?
in Anlehnung an Yoram Koren: The Global Manufacturing Revolution
Industrielle Revolutionen?
Bau:
16 Jhd.
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18 Jhd.
21 Jhd.
» Alles, was getan wird, ist es wert,
gut getan zu werden «
nach
Aristoteles
(384-322 v. Chr.)
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