HELIOS aktuell Das Magazin der HELIOS Kliniken Gruppe APRIL/MAI 2015 TITELTHEMA Operation Zukunft Gesundheit ist keine Ware. Aber sie kostet Geld. Eine Debatte darüber, wie Medizin bezahlbar bleiben kann – und ob es wirklich unethisch ist, wenn Kliniken Gewinne machen. SEITE 4 Einfach scannen und kostenlose App herunterladen: die HELIOS aktuell fürs iPad UNTERNEHMEN NACHRICHTEN MENSCHEN Erste Hilfe: HELIOS schult Mitarbeiter in der Reanimation SEITE 11 Medizinische Blutegel: Wann sie eingesetzt werden und wie sie helfen SEITE 17 Gabriele Bärthel (72) ist die älteste Mitarbeiterin in Holthausen SEITE 20 Inhalt | APRIL/MAI 2015 Liebe Leserinnen und Leser, alle Kliniken in Deutschland erhalten für gleiche Leistung gleiches Geld. Viele meinen: Es ist unethisch, wenn am Ende ein Gewinn übrig bleibt. Die entscheidende Frage ist aber: Geht es zu Lasten der Patienten, wenn Geld übrigbleibt – oder eher wenn keines übrigbleibt? Eine klassische Frage der Monethik also, wie wir die Verbindung von Monetik und Ethik genannt haben. Wie ist unsere Haltung dazu? Und was sagen andere? Unser Standpunkt und das Titelthema geben darüber Auskunft. Warum uns der Austausch auch bei solch emotional strittigen Themen so wichtig ist? Weil wir glauben: Unser Gesundheitswesen benötigt einen „Gesunden Dialog“ – eine Diskussionsform also, die Raum für eine respektvolle Debatte gibt zu umstrittenen Fragen und Themen des Gesundheitswesens, endlich weg von Schubladen und Schablonen. Das bedeutet nicht, dass sich zukünftig alle einig sein werden. Es wird weiterhin kontroverse Sichtweisen geben. Aber allein schon dies zu verstehen und zu respektieren, wäre ein Fortschritt. NACHRICHTEN Kleiner Sauger im Einsatz In der Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie im HELIOS Klinikum Emil von Behring gehören Blutegel zu den Behandlungsmethoden. Wozu die kleinen Helfer gut sind und warum sie MedikaFOTO: OBERLÄNDER mente ersetzen können, lesen Sie auf » Seite 17 TITELTHEMA Medizin und Ökonomie:– ist das ein Widerspruch? Ein Gespräch über Wirtschaftlichkeit, Qualitätssicherung und die Frage, ob medizinisches Personal durch umfangreiche Dokumentationen die Nähe zum Patienten verliert. » 8 UNTERNEHMEN HELIOSplus-Card: Die Zusatzversicherung, die HELIOS für seine Mitarbeiter abschließt, bietet viele Vorteile bei einem stationären Aufenthalt. 10 Simulatortraining: Austauschen und Ausprobieren – beim ersten HELIOS Simulatoren-Tag konnten Kollegen verschiedener Disziplinen über den Tellerrand schauen. 18 Reanimation: HELIOS setzt auf lebensrettende Sofortmaßnahmen. Jeder Mitarbeiter soll regelmäßig geschult werden. Daraus leitet sich auch das Wissensziel 2015 ab. 11 „Goldene Glühbirne“: 30 Teilnehmer des Führungskräfte-Entwicklungsprogramm 2014 haben ihre Projekte der Jury vorgestellt. Die Gewinner. 19 » » Mit freundlichen Grüßen Ralf Kuhlen, Armin Engel, Francesco De Meo, Jörg Reschke, Karin Gräppi und Olaf Jedersberger WISSEN » NACHRICHTEN Übung für den Ernstfall: Wie für die HELIOS Klinik Hünfeld ein Unfall-Test in kurzer Zeit Realität wurde. 13 » Kampf gegen den Krebs:.In welchen Fällen es sinnvoll sein kann, Tumor-Patienten mit Wärme oder intraoperativer Bestrahlung zu behandeln. 16 » Eigenfetttherapie: In Schwerin hilft ein neues Verfahren, dauerhafte Gewebsschädigungen zu verschließen. 15 » 2 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 » MENSCHEN Älteste Mitarbeiterin: Mit 72 Jahren ist für Gabriele Bärthel noch lange nicht Schluss. Wie sich die rüstige Rentnerin in der HELIOS Klinik Holthausen für die Patienten engagiert. 20 » Fehler des Monats: Fehler können nicht nur in der Medizin passieren, sondern auch im Management. Ein Beispiel aus der Kommunikation. 21 » Wussten Sie schon ..? Dass Kinästhetics die Mobilität fördert. 22 » Standpunkt GESUNDER DIALOG Monethik – damit Gesundheit nicht zur Ware wird „Patientenwohl ist euch doch egal, ihr arbeitet nur für die Aktionäre“ – ein Vorwurf, den HELIOS Mitarbeiter häufig hören. Dabei fließt von 100 Euro Budget nur knapp ein Euro an Aktionäre und der wird zu einem Großteil wieder in Medizin investiert. Worum es in dieser Diskussion wirklich geht. VON FRANCESCO DE MEO G esundheit kostet Geld. Irgendwer muss dieses Geld aufbringen. Bei uns sind das die Krankenkassen, die es sich über die Beiträge von den Versicherten holen. Wir alle bezahlen also für Gesundheit – weil sie keine Ware sein soll. Ein Privileg, das sich andere Länder nicht – oder nicht (mehr) in diesem Umfang – als Gesellschaft leisten können. Ich finde es daher angemessen, wenn die Menschen nun hinterfragen, was mit ihrem Geld für die Gesundheit passiert. Nehmen wir ein Budget von 100 Euro. Was passiert mit diesen 100 Euro bei uns? Knapp 60 Euro davon gehen an unsere Mitarbeiter: Löhne, Gehälter, Sozialleistungen. Knapp 23 Euro brauchen wir für Sachmittel, vom Tupfer über Medikamente bis zu Wasser und Strom. Sieben Euro kosten uns die Instandhaltungen und Abschreibungen. Bleiben rund zehn Euro übrig. Aus diesen zehn Euro bedienen wir mit knapp zwei Euro Schuldzinsen und bezahlen zwei Euro Steuern. Bleibt ein Rest von sechs Euro, die als Gewinn an Fresenius gehen. Bei anderen Kliniken geht das Restgeld an Träger wie Stadt, Kreis, Land oder Kirchengemeinden. Was davon konkret in die Medizin oder die Kliniken zurückfließt, entscheidet allein der Träger. Bei Fresenius fließt der Großteil des Gewinns zurück in die Medizin; die Aktionäre erhalten aus den sechs Euro nur einen Euro, wobei der AnkerAktionär eine gemeinnützige Stiftung ist, die mit diesem Geld wiederum Medizin fördert. Worin verbirgt sich nun also der vermutete Widerspruch, das vermeintlich ethisch Verwerfliche? Einige behaupten, es wäre unethisch, dass überhaupt Geld übrig bleibt. Unter dem Gesichtspunkt der Ethik ist eine Detailfrage entscheidend: Geht es zu Lasten der Patienten, wenn Geld übrig bleibt – oder wenn kein Geld übrig bleibt? Der Blick auf den Investitionsstau in Kliniken, bei denen nichts übrig bleibt, stimmt nachdenklich. » Bei Fresenius fließt der Großteil des Gewinns zurück in die Medizin. FRANCESCO DE MEO, Vorsitzender der Geschäftsführung Was passiert dort, wo kein Geld für notwendige Investitionen in die Zukunft übrig bleibt? Wir investieren bei HELIOS jeden Tag gut eine Million Euro Eigenmittel in unsere Kliniken, 380 Millionen Euro im Jahr. Gleichzeitig müssen wir uns der Frage stellen, ob wir vielleicht deshalb etwas übrig haben, weil wir zu Lasten der Patienten sparen. Wir sparen wo es möglich ist, richtig. Nicht aber zu Lasten der Patienten und deren Behandlung. Das überprüfen wir permanent. Den Nachweis, vor allem zur Behandlungsqualität, treten wir seit 20 Jahren kontinuierlich an. Jeder von Ihnen verhält sich also ethisch richtig, wenn er mit auf das Geld achtet und sein Mögliches beiträgt, das hohe Gut einer bestmöglichen Patientenversorgung auf bezahlbarem Niveau zu erhalten. Denn wenn Gesundheit nicht mehr für uns alle bezahlbar wäre, dann würde auf Dauer nicht mehr jeder die gleiche Medizin erhalten können. Die Situation kennen wir aus vielen anderen Gesundheitssystemen. In deutschen Kliniken kennen wir sie bislang nur im Hinblick auf Komfortelemente. Wer in der Bahn 1. Klasse statt 2. Klasse wählt, fährt auch komfortabler – aber die gleiche Strecke im gleichen Zug. Für unsere Kliniken heißt das: Wir bieten allen Patienten die gleiche Medizin; Privatversicherten aber einen anderen Komfort. Wenn wir Gesundheit nicht insgesamt bezahlbar hielten, dann wäre Gesundheit in Deutschland viel stärker vom Geldbeutel des Einzelnen abhängig. Das will niemand. Genau deshalb sind Monetik und Ethik kein Widerspruch. Vielmehr gehören sie zusammen. Und stehen im Wort Monethik für unser Bestreben, gute Medizin für alle bezahlbar zu erhalten. Damit Gesundheit nicht zu einer Ware wird. » Was sagen Sie?: [email protected] » Den ausführlichen Standpunkt von Francesco De Meo finden Sie auf APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 3 Titelthema Einladung zum Dialog Schwarz-Weiß? Gut oder schlecht? Nur allzu oft polarisiert ein Austausch im Gesundheitswesen. Dabei lohnt ein genauer Blick auf Fragen und Antworten. K aum ein politisches Thema wird regelmäßig so kontrovers diskutiert wie die Finanzierbarkeit von Gesundheit. „Gesundheit muss bezahlbar bleiben“, lautet der Leitgedanke. Speziell Krankenhäuser stehen immer wieder im Mittelpunkt der Debatte. Dass sie wirtschaftlich arbeiten müssen, ist spätestens seit der Einführung der sogenannten Fallpauschalen („Gleiches Geld für gleiche Leistung“) gesellschaftlicher Konsens – aber darf mit Gesundheit auch Geld verdient werden? Diese und viele andere Fragen bilden den ethisch-moralischen Hintergrund der Diskussion. Wie stehen Entscheider, aber auch die Mitarbeiter in den Krankenhäusern dazu? HELIOS aktuell hat Meinungsbildner aus Politik, Gesundheitswesen und Wirtschaft um ihren Standpunkt gebeten. » Die Antwort ist klar: Beide. Der Patient unmittelbar. Der Aktionär in der Konsequenz. Zwar zeitversetzt. Aber eindeutig. Die sich gegenseitig verstärkende Wechselwirkung zwischen Patientennutzen und Profitabilität wird zwar manchmal angezweifelt. Ist aber objektiv nachweisbar. Gibt es Einschränkungen? Zielkonflikte? Sind Konstellationen vorstellbar, in denen der Patient unter Aktionärsinteressen leiden könnte? Ja. In bedauerlichen Einzelfällen. Beim Versuch, kurzfristig zu optimieren. Der Aktionärsnutzen? Wenn überhaupt, nur vordergründig. Und genauso kurzfristig. Dagegen zeigen HELIOS und andere – etwa bei IQM – Weitblick und Mut zur Konsequenz. Auch vom Gesetzgeber wurden und werden mögliche Fehlanreize sukzessive beseitigt. Zuerst mit der Umstellung von Tagessätzen auf Fallpauschalen. Demnächst durch die Verpflichtung zur Erhebung und Veröffentlichung standardisierter Qualitätsdaten. Anschließend Vom Gesundwerden wohl durch ein System qualitätsorientierter Vergütung. Davon werden beide profitieren: Patient und Aktionär. Aktionär. Stephan Sturm, Finanzvorstand Fresenius 4 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 » Die genannte Frage kann man nicht eindeutig beantworten. Ziel einer Behandlung sollte aus Sicht der Heilkunde immer die Verbesserung des Zustandes der Patient/in sein. Aus Sicht des Managements eines profitorientierten Unternehmens ist das Ziel jeglichen unternehmerischen Handelns, Geld zu verdienen. Zielkonflikte zwischen den Interessen der Aktionärinnen und Patienten sind hierbei nicht unwahrscheinlich. Aus meiner Sicht haben ökonomische Interessen von Kapitalgesellschaften nichts in Fragen der Behandlung von Patient/innen zu suchen. Es besteht hierbei immer die Gefahr, dass nicht die für die Patientinnen und Patienten besten Entscheidungen getroffen werden. Auch die Verlockung, planerisch den Gewinn mit Leistung, mit Ergebnisqualität zu koppeln, gute Leistung also attraktiv zu machen, wird fehlschlagen. profitiert der Denn man setzt mit jedem Qualitätskriterium immer auch Fehlanreize. Stattdessen brauchen wir gut ausfinanzierte Kliniken ohne Gewinninteressen. Patient. Harald Weinberg, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE » Gesundheit im Sinne von „Zustand des Wohlbefindens“ kann weder produziert noch als Gegenstand erworben, gehandelt oder (aus) Trotz seiner Komgetauscht werden. Sie ist plexität ist das das höchste Gut des oft kritisierte deutsche Menschen, das Gesundheitssystem eines ist keine Ware. muss bezahlbar sein. es zu bewahren der besten der Welt. Mit gilt – sie kann einem Anteil von 11 bis 13 nicht einfach wie Prozent vom Bruttoinlandseine Ware ersetzt produkt ist es auch eines der werden. Jedoch kann teuersten der Welt. Es ist genug anhand der exzellenten mediziniGeld im System, ob allerdings die Verschen, pflegerischen und therapeutischen Leistungen, die wir teilung immer richtig ist, kommt auf den Standheute erbringen, für den Patienten der größtmögliche Nutzen zur punkt der Betrachtung an. Jeder, unabhängig Verbesserung der Gesundheit erzielt werden – möglich macht dies eine indiviseines sozialen Status oder seines Einkommens, duelle Versorgung unter Berücksichtigung des aktuellen Wissenstandes. hat Zugang zu dem System und kann eine optimaDas muss bezahlbar sein – sowohl für den Patienten als auch für alle am le Behandlung erwarten. Alle Beteiligten sind in Behandlungsprozess Beteiligten, Kostenträger wie Leistungserbringer. Ich der Verantwortung, dass dieses System auch in der denke, viele Menschen können sich nicht vorstellen, wie hoch die Kosten Zukunft bezahlbar bleibt und Gesundheit nicht zur im Gesundheitswesen sind und welcher Investitionen es bedarf, um die Ware wird, bei der das Einkommen über die Güte medizinischen Leistungen auf hohem Niveau zu erhalten. Das erfordert der Behandlung entscheidet. Erreicht werden kann immer wieder Anpassungen unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit – dies nur, wenn die Ökonomie der mediauch von Kliniken. zinischen Qualität folgt. Qualität der Gesundheit wird vor allem dann bezahlbar bleiben, wenn nicht nur Versorgung wird der entscheidende kurative Angebote gemacht, sondern auch Präventionsmaßnahmen Wettbewerbsfaktor, um ein bezahlergriffen werden. Sie ist ein unbezahlbares Gut – in das dennoch bares Gesundheitssystem zu sichern. investiert werden muss. Professor Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer, Christine Wick, Pflegedienstleitung HELIOS Klinik Bad Berleburg Regionale Kliniken Holding RKH GmbH Gesundheit » F OT O : J ÖR GK Deutschland hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Das soll auch so bleiben. Gleichzeitig werden wir alle immer älter. Klar LA ist, dass die Finanzierung US immer eine große Rolle spielen wird. Aber am Ende zählen für die Patienten nicht die Euros, sondern die gewonnene Lebensqualität und Lebenszeit. Das muss unser Antrieb sein! Wir wollen, dass jeder Versicherte in » Aus meiner Sicht stehen im Mittelpunkt der medizinischen Versorgung immer der Mensch und die Wahrung seiner Würde. Der Mensch ist die unerlässliche Bedingung, er löst die medizinische Versorgung aus und nimmt sie in Anspruch, zugleich wird sie von Menschen erbracht. Somit ist der Mensch sowohl Ursache als auch Wirkung. Ich verstehe uns als Dienstleister, dessen Aufgabe es ist, Patientinnen und Patienten zu unterstützen und zu be- Deutschland schnellen und unkomplizierten Zugang zu medizinischen Innovationen hat, also zu neuen Medikamenten, neuen Operationsmethoden oder Therapien, von denen wir heute teilweise noch gar nichts ahnen. In einigen Jahren, sagen Forscher voraus, wird es möglich sein, Organe in 3D zu dru- Medizinische Versorgung orientiert sich » cken. Davon sollten dann auch alle profitieren. Den Spagat zwischen ausreichender Finanzierung und angemessenen Beiträgen zu schaffen, wird uns dauerhaft beschäftigen. Aber das Leben von Millionen Patienten in Deutschland sollte uns jede, wenn auch schwierige Auseinandersetzung wert sein. Damit Deutschland auch in 30 Jahren noch das beste Gesundheitssystem der Welt hat. Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Mensch. an Kosten. gleiten. Unser Erfolg hängt meines Erachtens, neben einer gleichbleibend hohen medizinischen Versorgungsqualität, maßgeblich von einer professionellen und empathischen Interaktion aller am Behandlungsprozess Beteiligten ab, insbesondere davon, wie es uns gelingt, den Patienten als Individuum und mündigen Partner zu begreifen. Und ja, medizinische Versorgung verursacht Kosten, nur wenig im Leben gibt es umsonst. Müssen wir uns als Gesellschaft und als einzelner Mensch daher nicht der Frage stellen, welchen Preis wir dafür zu zahlen bereit sind? Sonja Schrader, Pflegedienstleitung HELIOS Klinikum Schwelm APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 5 Titelthema » » Die Ökonomisierung der Medizin ist eine gefährliche Nicht nur das Gesetz erwartet von Ärzten, dass Fehlentwicklung. Für den Arzt zählt das Wohl des sie sich für das Wohl des Patienten Patienten. Ökonomisierung drängt Ärzte jedoch dazu, ihre einsetzen und dabei auch die Wirtschaftmedizinischen Entscheidungen wirtschaftlichen Interessen lichkeit ihres Tuns im Blick haben. unterzuordnen. Das passiert weniger durch direkte BevormunMittlerweile beobachten wir aber große dung, als vielmehr in Form von Sachzwängen, Fallpauschalen Qualitätsunterschiede zwischen den und wachsendem Zeitdruck. Durch die Brille der ÖkonomiKliniken und Anzeichen für medizinisch sierung betrachtet werden Krankenhäuser zu Gesundheitsfanicht begründbare Mengensteigerungen. briken und Patienten zu Kunden, die bei geringem Aufwand Deshalb müssen die Länder wieder schleuhohe Gewinne abwerfen sollen. Alte, Schwerkranke oder nigst ihrer Verpflichtung nachkommen Sterbende hingegen, die viel Zeit und Zuund ihren Investitionskostenanteil erhöwendung brauchen, belasten da hen. Oder sie geben Verantwortung Für den Arzt zählt vermeintlich die Bilanz. ab – dann allerdings auch für die Zweifellos ist ökonomiPlanung der Krankenhäuser. sches Verhalten in Praxis Die Bedürfnisse der und Krankenhaus notwendig, Patienten müssen als um Ressourcen zu schonen. Orientierung dienen. das Wohl Aber auf der Gesundheit eines Das gelingt jedoch die Fallzahl. des Patienten. Menschen darf kein Preisnur, indem wir die schild kleben. Wer von Ärzten Behandlungsqualität verlangt, dass zum Maßstab machen. sie in erster Krankenhäuser sollten Linie ökononur noch Leistungen erbringen misch denken und handeln, der dürfen, wenn sie gewisse Mindestanmissachtet den ärztlichen Auftrag: Heiforderungen erfüllen. Abschläge für besonders schlechte Leistunlen und Helfen, Trösten und Lindern. gen sind dagegen keine Lösung. Ich will einem Versicherten nicht erklären müssen, dass er zwar eine schlechte Hüfte bekommen Prof. Frank Ulrich Montgomery, hat, die dafür günstiger war – und ich bin sicher, dass Ärzte dafür Präsident der Bundesärztekammer auch kein Verständnis hätten. Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands » » Eine gute medizinische VersorGutes entwickelt sich nur selten von allein. gung ist immanentes Ziel ärztDas gilt auch für Krankenhausleistungen. lichen Handelns und bedarf prinzipiell keiner Bislang spielt die Qualität der erbrachten Leistungen „Belohnung“. In einer unvollkommenen Welt kann keine wirkliche Rolle. Einmal in den Krankenhausplan sie jedoch auch nicht einfach vorausgesetzt werden („Es aufgenommen, dürfen die Leistungen unabhängig von ihrer irrt der Mensch, solang er strebt.“). Wie unter anderem die Qualität erbracht werden. Daran haben auch die gesetzlichen klassische Studie „To err is human“ des Institute of MediciVerpflichtungen zu Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung ne gezeigt hat, kommen in der Medizin Fehler in einem und Qualitätsberichten wenig geändert. Übrigens nicht nur im nicht unbeträchtlichen UmKrankenhausbereich! fang vor. Ein Teil davon Nimmt man die Perspektive der Gute medizinische Versorgung muss ist vermeidbar. Im VerPatienten ein, wird der Handbesserungsprozess lungsbedarf deutlich: Als Patient kommt es darauf möchte man sich auf eine gute an, sie als Indiz für medizinische Versorgung eine unzureichende verlassen können. Das geht Prozessorganisation nur, wenn den Krankenbelohnt werden. vorausgesetzt werden. zu begreifen, um sie durch Veränhäusern, die keinen Wert derung der Prozesse künftig zu verauf gute Qualität legen, der meiden. Es ist gut, wenn dies freiwillig Marktaustritt droht. Gute Qualigeschieht. Ziel einer qualitätsorientierten tät zu belohnen und weniger gute Vergütung muss es sein, ein solches Vereben nicht, ist ein richtiger Schritt besserungsmanagement durch finanzielle Anreize zu unterstützen und auf diesem Weg. So wird mit „a) Belohnung“ die „b) eine möglichst gleichsinnige Interessenlage im medizinischen Bereich Voraussetzung“ für gute medizinische Versorgung und in der Geschäftsführung/Verwaltung zu induzieren. Der erste umgeschaffen wird. Aber bitte nicht nur als Lippenfassender Praxiseinsatz eines solchen Systems in den USA wird zeigen, bekenntnis sondern als handlungsleitende und ob sich Ergebnisse auf diese Weise weiter verbessern lassen. nachvollziehbare Maxime für alle Akteure! Prof. Dr. Thomas Mansky, TU Berlin, Leiter Fachgebiet Strukturentwicklung und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen 6 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 Thomas Bublitz, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Deutscher Privatkliniken Monethik » Wenn man statt über unbezahlbare Qualität im Krankenhaus über nicht bezahlte Qualität oder nicht ausreichend gewürdigte Qualität nachdenkt, fallen einem eine ganze Menge Dinge ein. Was ist zum Beispiel mit der Aus- und Weiterbildung unseres medizinischen Nachwuchses? HELIOS hat für jeden Mitarbeiter in der Ausbildung ein Budget fest eingeplant. Das ist aber in vielen anderen Kliniken nicht so. Die Kassen zahlen nicht für die Ausbildung! Was ist mit dem Mehraufwand im Rahmen von Zertifizierungen und Dokumentationen, z. B. in der Onkologie? Zukünftig werden onkologische Operationen und Behandlungen nur noch in zertifizierten Organzentren stattfinden. Dort erbringen viele Mitarbeiter einen erheblichen Mehraufwand für die Dokumentation und Prozessoptimierung. Wer zahlt für diese zusätzlichen Aufwendungen? Die Kassen nicht! Unbezahlbar erscheinen auch die vielen Eingriffe im Grenzbereich zwischen ambulanter und stationärer Medizin, die überwiegend zu Ungunsten der Krankenhäuser entschieden werden. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen entscheidet nur nach Aktenlage, wir aber sehen die Patienten! Hier wünschen wir uns mehr ärztliches Augenmaß und ethische VerantQualitätsmedizin ist wortung aller Beteiligten. Prof. Dr. Axel Richter, Mitglied des Medizinischen Beirats und Direktor des Zentrums für Chirurgie im HELIOS Klinikum Hildesheim bezahlbar. unbezahlbar. » Die medizinische Wissenschaft ist voll von exzellenten Studien, in denen keine neuen Diagnosemethoden, Medikamente oder OP-Techniken untersucht werden, sondern schlicht die Frage wie – wann – was – in welcher Reihenfolge zu tun ist. Prozessorganisation also, die allerdings fast immer zu besseren Behandlungsergebnissen in kürzerer Zeit führt. Und so wundert es nicht, dass in den letzten Jahren Begriffe wie SOP (Standard Operating Procedure, deutsch: Standardvorgehensweise), klinischer Behandlungspfad und Behandlungsprotokolle Einzug in die medizinische Literatur und deren Leitlinien hielten. Nun wird in solcherlei Studien quasi immer auch gefunden, dass weniger Mittel zum Erreichen des Ziels eingesetzt werden müssen, wenn der Prozess gut strukturiert ist – was am Ende auch nicht wundert, macht jeder die Erfahrung doch tagtäglich irgendwo selbst. Wenn aber der gut strukturierte Prozess zu besserer Qualität bei weniger Mitteleinsatz führen kann, dann erscheint es doch unlogisch, dass Qualität in einem System der pauschalierten Erstattung von im Durchschnitt kalkulierter Kosten nicht bezahlbar sein soll. Im Gegenteil: Derjenige, der seine Prozesse exzellent organisiert, wird medizinischen Erfolg mit geringeren Kosten erzielen und somit wirtschaftlich erfolgreich sein. Ralf Kuhlen, Geschäftsführer Medizin HELIOS Kliniken » Warum möchte HELIOS einen „Gesunden Dialog“ etablieren? Und welche Themen sind uns wichtig? Mehr zu den Inhalten, unseren Standpunkten sowie aktuellen Informationen zu Veranstaltungen finden Sie unter:www.gesunderdialog.de APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 7 Titelthema INTERVIEW »EINE GUTE DOKUMENTATION STEHT AUCH FÜR PATIENTENSICHERHEIT« Wie sehr ist Medizin heute von Ökonomie geprägt? Und ist Gesundheit wirklich noch bezahlbar? Kira Kollmeier sprach darüber mit Heike Fehlberg, Fachgruppenleiterin Pflege, und Dr. Olaf Kannt, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in den HELIOS Kliniken Schwerin und Mitglied des Medizinischen Beirats. Dokumentationen und Kodierung, Fallpauschalen und Wettbewerb: Kann man heute noch medizinisch tätig sein, ohne BWL studiert zu haben? Heike Fehlberg: Ja natürlich – unsere pflegerischen Leistungen sind im PKMS festgemacht, dem Pflegekomplexmaßnahmen-Score, mit dem wir hochaufwendige Pflege erfassen und diese dann abrechnen können. Wichtig ist zu verstehen: Die pflegerischen Maßnahmen haben wir schon immer gemacht und auch dokumentiert. Neu ist jetzt aber, dass wir in der Dokumentation unsere Arbeit medizinisch begründen. Unterstützt das Pflegepersonal beispielsweise einen Patienten beim Essen, wird nicht mehr nur die Tätigkeit selbst dokumentiert, sondern wir begründen sie auch medizinisch aufgrund der vorliegenden Erkrankungen, wie etwa einer Schluckstörung. Dr. Olaf Kannt: Als Arzt braucht man kein spezifisches, wirtschaftliches Wissen. Aber auch wir müssen uns jeden Tag fragen, was wir tun und wie wir das vernünftig in einer Dokumentation abbilden können. Da schwingen natürlich auch ökonomische Aspekte mit. Bisher bleiben im Studium beziehungsweise der Berufsausbildung genau diese Punkte noch völlig unberührt. Im Klinikalltag heißt es dann: Learning by doing. Erst wird man Mediziner – und dann bewegt man sich als solcher auch auf marktwirtschaftlichem Terrain. „Gesundheit muss bezahlbar bleiben“ lautet eine häufig formulierte Forderung. Ist sie es angesichts einer alternden Gesellschaft und mitunter teurer Therapien aber noch? Dr. Olaf Kannt: Definitiv: Ein Ja mit einem dicken Ausrufezeichen. Die Gesellschaft muss sich aber darum kümmern, dass dies so bleibt. Im Detail geht 8 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 es dabei immer um die Frage: Wie kann man die Kosten stemmen? Was kann, was muss die Gemeinschaft tragen? Diese Frage ist politisch noch nicht ausdiskutiert. Ebenso nicht, was als Individualleistung zu zahlen ist. Vorab müssen dafür zwei Aspekte geklärt und auch nachgewiesen werden: nämlich die Wirksamkeit, zum Beispiel von einem Arzneimittel, und die Qualität einer Behandlung. Möglicherweise wird in Zukunft nur die Behandlung gezahlt, bei der Wirksamkeit und Qualität auch nachgewiesen sind. Heike Fehlberg: Dieser Meinung bin ich auch. Hinzu kommt noch, dass wir – wie in unserer Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpflege verankert – der Beratungskompetenz einen größeren Stellenwert einräumen müssen. Denn unser medizinischer Erfolg und vor allem dessen Nachhaltigkeit misst sich nicht zuletzt auch an der Patientenberatung und -schulung, wo wir auf Komplikationen hinweisen, Verhaltensregeln für zu Hause mitgeben und somit Prävention betreiben. In diese Patientenberatung müssen die Pflegemitarbeiter noch stärker eintauchen. Der Vergleich von medizinischen Ergebniszahlen soll Kliniken anspornen, ihre Qualität zu verbessern. Führt das zum Ziel – oder erhöht das nur den Druck auf die Mitarbeiter? Heike Fehlberg: Medizinische Kennzahlen sind super. Sie dienen der Orientierung und Selbstreflektion. Allerdings finde ich den Pflege-Benchmark, also die Bewertung der Vollkräfte im Pflegebereich nach Ampelsystem, nicht mehr zeitgemäß. Wir müssen uns heute fragen: Wer macht was mit welcher Qualifizierung? Wenn man an der Stellschraube dreht, um Geld zu sparen, ist das eine Sache. Eine andere ist, die Kollegen mitzunehmen Interview Dr. Olaf Kannt, Mitglied im Medizinischen Beirat, und Heike Fehlberg, Fachgruppenleiterin Pflege, im Gespräch über Ökonomie und Medizin Foto: HELIOS und den aus dem Benchmark resultierenden Umstellungen Zeit zu geben. Alte Prozesse müssen regelmäßig reflektiert und neue Prozesse, die sich an Qualitätskennzahlen und Patientensicherheit orientieren, etabliert werden. » Erst wird man Mediziner – und dann bewegt man sich als solcher auch auf marktwirtschaftlichem Terrain. Dr. Olaf Kannt Dr. Olaf Kannt: Ich sehe die Qualitätsziele eher als Ansporn, denn als ein Druckmittel. Alles, was wir tun, wird und soll auch gemessen werden. Es ist wichtig, die eigenen Qualitätszahlen zu kennen und durch sie die Möglichkeit zu haben, sich zu verbessern. Dafür ist aber entscheidend, dass wir uns auch mit dem Resultat auseinandersetzen. Und uns bei nicht erreichten Qualitätszielen in einen Lernprozess begeben, statt reflexartig zu reagieren, wenn wir von Gelb auf Rot gerutscht sind. Kurzfristiges Gegensteuern ist hier meist kontraproduktiv. Der, der an der Stellschraube dreht, muss vielmehr wissen, welchen Spieler im Team er auf die Bank holt – und wen nicht. Da ist wiederum ManagementTalent gefragt. Es kann nämlich nicht sein, dass gute Leute als Reaktion auf Benchmark-Ergebnisse ausgebremst werden. Mit der transparenten Darstellung unserer eigenen Ergebnisse müssen wir also leben und umgehen können. Nicht zuletzt zeigen mir Benchmark-Systeme aber auch, wo ich im Vergleich zu anderen stehe. Heike Fehlberg: Bei der Pflege beginnt mit der Messung der medizinischen Qualitätszahlen zu Sturz und Dekubitus gerade ein Umdenken – auch wir bekommen jetzt diese Ergebniszahlen und müssen lernen, mit ihnen umzugehen und auch geeignete Maßnahmen zu etablieren, die uns eine noch bessere Patientenversorgung ermöglichen. Ärzte wie Pflege müssen heute ihre Behandlungen umfangreich dokumentieren. Das soll die Behandlungsqualität erhöhen und eine korrekte Abrechnung sicherstellen. Geht so aber nicht wertvolle Zeit verloren, die sonst für ein Gespräch mit dem Patienten oder dem Austausch zwischen Kollegen zur Verfügung gestanden hätte? Dr. Olaf Kannt: Ein klares Nein. Ja, wir dokumentieren viel – aber nicht mehr als vor zehn, 15 Jahren. Nur ist die Bedeutung der Dokumentation gestiegen: Was wir wie dokumentieren wird jetzt anders angeschaut, anders bewertet. Das, was wir medizinisch machen, muss natürlich korrekt dokumentiert werden. Das sollte auch jedem klar sein. Ein effizientes Vorgehen, sprich ein einmaliges Dokumentieren, ist hier entscheidend. Leider gibt es noch keine flüssige elektronische Dokumentation – was unseren Alltag oft schwierig gestaltet. Heike Fehlberg: Die Dokumentation in der Pflege hat enorm zugenommen. Wir dokumentieren unsere pflegerischen Leistungen inhaltlich, wobei uns gute digitalisierte Patientenakten, ein gutes Krankenhausinformationssystem – kurz KIS –, bereits unterstützen und man hier Zeit einsparen kann. Am Ende steht eine gute und gemeinsame Dokumentation auch für die optimale Patientenversorgung und nicht zuletzt auch für die Patientensicherheit. Das beginnt mit einer gemeinsame ärztlichen und pflegerischen Anamnese. Dadurch werden Doppeldokumentationen und Fehler vermieden. » Warum bleibt bei HELIOS am Ende mehr Geld übrig? Und schränken die HELIOS Einkaufstandards die Therapieentscheidungen ein? Das komplette Interview finden Sie auf APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 9 Unternehmen KURZ NOTIERT „Gesunder Dialog“ am Standort Damp Unter dem Motto „Gesunder Dialog“ fand am 23. Januar das zweite Bürgermeistertreffen in Damp statt. 39 Bürgermeister der umliegenden Gemeinden folgten der Einladung und informierten sich über die Entwicklungen der HELIOS Standorte Damp und Schönhagen. Mit dem Treffen setzten sich die Geschäftsführer der verschiedenen HELIOS Einrichtungen inklusive des ostsee resort damp bewusst mit ihren Kritikern auseinander und standen Rede und Antwort. Positives Fazit: In Zukunft soll das Bürgermeistergespräch jährlich stattfinden. Tarifabschluss mit Marburger Bund HELIOS UND DIE ÄRZTEGEWERKSCHAFT haben sich auf einen Tarifabschluss für die rund 4.300 Ärzte der 35 Akutkliniken geeinigt, die in den arztspezifischen HELIOS Konzerntarifvertrag einbezogen sind: Die Ärzte erhalten rückwirkend zum 1. Januar 2015 eine Gehaltssteigerung von 2,3 Prozent sowie eine weitere Erhöhung von 2,6 Prozent für das Jahr 2016. Zudem einigten sich die Tarifpartner auf 30 Tage Erholungsurlaub für die Ärzte sowie auf Steigerungen der Stundenentgelte für Rufbereitschaft, Bereitschaftsdienste und Sonntags-, Vorfeiertagssowie Feiertagsarbeit. 10 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 „Eine große Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern“ Die HELIOSplus-Card ermöglicht HELIOS Mitarbeitern bei einem stationären Aufenthalt eine Behandlung durch ihren Wunscharzt und verschiedene Komfortleistungen. Viele Kollegen schätzen diesen Service. Haben mit der HELIOSplus-Card gute Erfahrungen gemacht: Margitta Kirchner (l.) und Sarina Schielke aus dem HELIOS Klinikum Meiningen. VON ASTRID BOCK K rank zu werden und stationär behandelt werden zu müssen, ist immer unangenehm. Doch es gibt Dinge, die einen Krankenhausaufenthalt angenehmer machen. Deshalb war für Margitta Kirchner klar: Im Krankheitsfall würde sie die HELIOSplusCard nutzen. Als Krankenschwester im HELIOS Klinikum Meinigen verfügt sie über die betriebliche Zusatzversicherung des Partners Debeka Krankenversicherungsvereins a. G., die HELIOS für alle seine Mitarbeiter mitentwickelt und abgeschlossen hat. Die Vorteile: Chef- bzw. Wahlarztbehandlung und Unterbringung in einem Doppelzimmer mit Flatscreen-Fernseher, DVDPlayer, kostenlosem Internetzugang, Minibar und weitere Komfortleistungen bei einem stationären Aufenthalt in allen HELIOS Akutkliniken. Seit 2008 ermöglicht HELIOS seinen Mitarbeitern und Angestellten von Tochtergesellschaften mit der HELIOSplus-Card den Privatpatienten-Komfort. „Eine große Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern“, nennt Margitta Kirchner diese Leistung. Das sehen auch viele ihrer Kollegen so. Seit Ende Februar 2014 gehört das Klinikum Meiningen zu HELIOS – in dieser Zeit haben rund 80 Mitarbeiter am Standort die Karte genutzt, mehr als 15.000 Mal wurde sie unternehmensweit seit ihrem Start in Anspruch genommen. Übrigens: Das Angebot gilt auch für die bei HELIOS berenteten Mitarbeiter. Als Margitta Kirchner im letzten Jahr dann erkrankt, lässt sie sich bei HELIOS behandeln und macht gute Erfahrungen im „eigenen“ Haus. „Die Untersuchungen haben reibungslos geklappt, die Behandlung durch Krankenpflegepersonal und Ärzte war super. Ich bin richtig gut umsorgt worden“, resümiert sie. Sarina Schielke, Krankenschwester in der Unfallchirurgie in Meiningen, brachte im Februar ihr Kind im Haus zur Welt und hat beim Aufenthalt die Vorteile der HELIOSplusCard genutzt – insbesondere das Wahlleistungszimmer. „Super! Es ist ausreichend Platz vorhanden. Zudem ist es toll, einen Kühlschrank im Zimmer zu haben“, erklärt sie. Ihr Fazit ist eindeutig: „Natürlich empfehle ich die HELIOSplus-Card weiter.“ » Haben Sie Fragen zur HELIOSplus-Card? Wenden Sie sich an Ihre Personalabteilung oder schreiben Sie eine E-Mail an: [email protected] Reanimation bei HELIOS Reanimation bei HELIOS Sind die Notfallkoffer auf Station richtig gefüllt? Können alle Mitarbeiter damit umgehen? Die Erfahrungen, Sind dieHELIOS Notfallkoffer aufSchwerin Station richtig gefüllt? Können bei alleder Mitarbeiter damit dieser umgehen? Diegemacht Erfahrungen, die die Kliniken und andere Standorte Beantwortung Fragen hadie die HELIOS Kliniken Schwerin und andere Standorte bei der Beantwortung dieser Fragen gemacht haben, waren Anstoß für das HELIOS Wissensziel 2015 ben, waren Anstoß für das HELIOS Wissensziel 2015 Im Basiskurs „Basic Life Support“ (BLS) als Mindeststandard sollen in diesem Jahr alle HELIOS Mitarbeiter geschult werden. Reanimation bei HELIOS Sind die Notfallkoffer auf Station richtig gefüllt? Können alle Mitarbeiter damit umgehen? Die Erfahrungen, die die HELIOS Kliniken Schwerin und andere Standorte bei der Beantwortung dieser Fragen gemacht haben, waren Anstoß für das HELIOS Wissensziel 2015. VON ISABELL ADAM B ereits vor Jahren überprüfte das Team des Schweriner Notfallmanagements die Ausstattung der Stationen mit Notfallkoffern und Defibrillatoren, einschließlich der sogenannten Automatisierten Externen Defibrillatoren („Laiendefibrillatoren“, kurz AED). „Dabei stellten wir fest, dass beinahe jede Station über ein Notfallequipment verfügte, dies aber kaum nutzte“, erinnert sich Dr. Detlef Schumacher, Chefarzt der Klinik für Internistische und Neurologische Intensivmedizin/ Stroke Unit. Durch die geringe Nutzung waren die Notfallkoffer oftmals schlecht gewartet, Verfallsdaten überschritten, Inhalte nach Gebrauch nicht wieder aufgefüllt. „In der Folge waren auch die meisten Mitarbeiter für den Einsatz und die Pflege des Notfallkoffers nicht geschult“, so Dr. Schumacher weiter. Das Notfallmanagement beschloss daraufhin, die Notfallkoffer und Defibrillatoren deutlich zu reduzieren. Heute sind sie nur noch in einigen sensiblen Bereichen vorhanden: OP, Herzkatheterlabor, Ergometrie, kardiologische und pulmologische Stationen. Um bei einem Kreislaufstillstand die Zeit bis zum Eintreffen des Reanimationsteams beim Patienten zu überbrücken, setzten die HELIOS Kliniken Schwerin statt auf die Koffer auf lebensrettende Sofortmaßnahmen: „Seit zwei Jahren schulen wir unsere Mitarbeiter regelmäßig in der Reanimation – je nach Arbeitsbereich in den Basis- oder den erweiterten Maßnahmen“, erklärt Dr. Schumacher. So vermitteln die Mitarbeiter der Intensiv- und Notfallmedizin unter anderem ihren Kollegen in der kardiologischen Funktionsdiagnostik, am Herzkatheter-Messplatz, in der Physiotherapie, aus OP und Anästhesie regelmäßig lebensrettende Kompetenzen. Für die Mitarbeiter anderer Bereiche bieten die HELIOS Kliniken Schwerin in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr außerdem weitere Reanimationskurse an. „Um in Notsituationen Versagensängsten und der Sorge, etwas falsch zu machen, vorzubeugen, reicht es aber aus, wenn sich diese Schulungen auf das Wesentliche beschränken. Ersthelfer müssen in der Lage sein, den Kreislaufstillstand zu erkennen, den Notruf richtig abzusetzen und eine Herzdruckmassage durchzuführen.“ Die Erkenntnis, in Notfällen weniger auf Notfallkoffer denn auf regelmäßig geschulte Mitarbeiter zu setzen, ist inzwischen ins unternehmensweite Wissensziel 2015 gemündet: Mit ihm ist der 45-minütige Basiskurs „Basic Life Support“ (BLS) als Mindeststandard nun sowohl für alle medizinischen und pflegerischen Mitarbeiter als auch die Mitarbeiter aus Service und Verwaltung verbindlicher Bestandteil der jährlichen Fortbildung. APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 11 Nachrichten NO NW NI MN R M W O HE Professionelle Pflege sicher dokumentieren HELIOS PKMS-Experten trafen sich in Erfurt BY BW REGION BADEN-WÜRTTEMBERG REGION BAYERN HE REGION HESSEN M REGION MITTE MN REGION MITTE-NORD NI REGION NIEDERSACHSEN NO REGION NORD-OST NW REGION NORD-WEST O REGION OST R REGION RHEINLAND W REGION WEST BW BY Behandlung von Kindern W Das HELIOS Klinikum Wuppertal hat die Versorgung von verletzten Kindern verbessert. Mit der Einrichtung des Bergischen Zentrums für Kindertraumatologie ist nun – unabhängig von der Art und der Schwere der Verletzung – für einen festen Anlaufpunkt im Notfallzentrum des Klinikums gesorgt. Darüber hinaus betreuen Unfallchirurgen und Kinderärzte gemeinsam die kleinen Patienten. Diese profitieren außerdem vom Fachwissen der Kinderradiologen des Hauses. ZITAT DES MONATS » Mit der modernen Einrichtung für Altersmedizin werden wir den älteren Menschen unserer Region eine qualitativ noch bessere Versorgung bieten können. Mario Schulter, Klinikgeschäftsführer der HELIOS Klinik Lutherstadt Eisleben, zum Bau des Geriatrischen Zentrums Mansfeld-Südharz Einer der Referenten beim HELIOS PKMS-Expertenforum: Jan Wagner, Leiter des Qualitätsmanagements Pflege im HELIOS Klinikum Erfurt M ERFURT In allen HELIOS Akutkliniken wird seit 2012 der Pflegekomplexmaßnahmen-Score (PKMS) eingesetzt. Er ist ein Instrument, um hochaufwendige Pflege im Krankenhaus vollständig zu dokumentieren. Auf dem ersten HELIOS PKMS-Expertenforum, das Ende letzten Jahres im HELIOS Klinikum Erfurt stattfand, diskutierten Pflegende Fragen und Probleme bei der Umsetzung des Scores und tauschten Lösungsansätze aus. Unter den Teilnehmern waren neben den rund 120 PKMS-Beauftragten auch die Leiterin der Fachgruppe Pflege, Heike Fehlberg, und Olaf Jedersberger, HELIOS Geschäftsführer Operatives Geschäft. ‚Wie lässt sich die Zusammenarbeit zwischen Pflege und Medizincontrolling intensiver gestalten?‘ und ‚Mit welchen Schulungen können die HELIOS Bildungszentren die Mitarbeiter bei der Dokumentation unterstützen?‘ waren dabei nur zwei der Fragen, die das Expertenforum beschäftigte. Vor allem die sichere Dokumentation stellt derzeit für einige Pflegekräfte noch eine Hürde dar. „Der PflegekomplexmaßnahmenScore ist eine der bedeutendsten Veränderungen im beruflichen Alltag aller Pflegekräfte, seine Umsetzung ist ein Prozess. Sich an die Dokumentation hochkomplexer Pflege zu gewöhnen, ist anfangs nicht einfach“, sagt Jan Wagner, Leiter des Qualitätsmanagements Pflege im HELIOS Klinikum Erfurt. Der PKMS-Experte ist sicher: „Gleichzeitig ist PKMS aber ein wichtiger Schritt, um Pflege professionell und hochwertig zu gestalten.“ Ende des Jahres wird deswegen in Erfurt das nächste HELIOS PKMS-Expertentreffen stattfinden. Beatrix Salzgeber » Was genau verbirgt sich hinter PKMS? Und warum ist die Dokumentation so wichtig für den Klinikalltag? Ein Gespräch mit Jan Wagner auf 12 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 Unfallchirurg Sebastian Hullmann und Kinderarzt Dr. Michael Heldmann mit der Patientin Katharina Pohl (v.l.). Ausgezeichnet O Dr. Jedrzej Kosiuk, Assistenzarzt in der Abteilung für Rhythmologie im Herzzentrum Leipzig, wurde vor wenigen Wochen mit dem August Wilhelm und Lieselotte Becht-Forschungspreis der Deutschen Stiftung für Herzforschung ausgezeichnet. In seiner mit 15.000 Euro prämierten Arbeit konnte er nachweisen, dass die anatomische Beschaffenheit des linken Vorhofohres das Risiko, während oder kurz nach einer Herzkatheteruntersuchung einen Schlaganfall zu erleiden, erhöhen kann. Die statistische Auswertung von mehr als 2.500 Fällen zeigte: Besonders hoch ist das Risiko, wenn das Vorhofohr wie ein Hühnerflügel geformt ist. Aus den Regionen Für den Ernstfall bestens vorbereitet Im Sommer war es noch eine Übung, im Winter dann Ernstfall: Nach einem Unfall auf der A4 wurden mehrere Schwerverletzte in die HELIOS St. Elisabeth Klinik Hünfeld gebracht. FOTO: JAN-CHRISTOPH EISENBERG HE HÜNFELD Rettungswagen stauen sich vor der Einfahrt. Ärzte und Pflegekräfte teilen Patienten in die Kategorien Rot, Gelb, Grün ein und versorgen sie anhand dieses Ampelsystems nach Dringlichkeit. Was die Mitarbeiter der Hünfelder Klinik im vergangenen Sommer nur übten, wurde leider schon wenige Monate später Realität: Nach dem Busunfall einer Seniorengruppe aus Baden-Württemberg auf der A4 werden innerhalb von 45 Minuten 13 Verletzte in die Klinik nach Hünfeld gebracht. Sieben Ärzte und 16 Pflegekräfte sowie Mitarbeiter des Funktionsdienstes versorgen sie in drei Behandlungsbereichen, verteilen sie anschließend auf die Stationen in der Klinik. „Nach zirka 40 Minuten waren alle Patienten untersucht. Eine Stunde, nachdem die letzten Patienten eingetroffen waren, haben wir eine zweite Visite gemacht“, erinnert sich Chefarzt Dr. Andreas Rügamer, der den Einsatz leitete. Bereits vor der Übung im Sommer hatten der Mediziner, der Brandschutzbeauftragte und die leitenden Pflegekräfte der Anästhesie und der Notfallambulanz den Krankenhauseinsatzplan für interne und externe Gefahren überarbeitet, vor allem auch den Bereich des sogenannten „Massenanfalls von Verletzten“ (MANV) angepasst, dann alle Mitarbeiter geschult. Dr. Rügamer ist sich sicher: „Nur dank der guten Planung und der regelmäßigen Trainings konnten wir den Einsatz so gut meistern.“ Gudrun Käsmann 26-Jähriger Amputationspatient lernt wieder laufen W BAD BERLEBURG Dejan Kukovec verlor im Oktober 2014 bei einem Arbeitsunfall beide Unterschenkel und Füße: Sie wurden bei Tunnelarbeiten von herabfallenden Trümmerteilen zerschmettert und mussten von einem Notärzteteam amputiert werden. Drei Wochen später kam der 26-jährige Slowene zur Rehabilitation nach Bad Berleburg. Dort wurden ihm Beinprothesen angepasst, die er tragen wird, bis die Heilung der Beinstümpfe abgeschlossen ist und er seine endgültigen Prothesen erhält. Mit Hilfe von Chefarzt Dr. Ralf-Achim Grünther und dessen Team lernte er in der orthopädischen Abteilung der Baumrainklinik durch Ergotherapie, Kraft- und Ausdauertraining sowie in der Prothesengangschule wieder das Laufen. Eine besondere Herausforderung – denn nicht nur das Fehlen von Beinen und Füßen, sondern auch von rund 20.000 Nervenzellen in den Fußsohlen muss Dejan Kukovecs Körper mit Hilfe seiner Oberschenkel ausgleichen, zudem ein neues Körpergleichgewicht entwickeln. „Ich wurde hier sehr gut versorgt und möchte gern wiederkommen, wenn im Frühjahr meine endgültigen Prothesen angepasst werden.“ sagte Kukovec. Antje Gröpl Dejan Kukovec lernte bei Chefarzt Dr. RalfAchim Grünther (l.) und dessen Team das Laufen neu. MOMENTAUFNAHME Auf den Zahn gefühlt Anke Zimmermann arbeitet seit November am HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen. Ihr Beruf ist in den HELIOS Kliniken selten vertreten: Zimmermann ist Zahnmedizinische Fachangestellte. Nur in den Standorten Schwerin und Erfurt gibt es Kollegen der gleichen Profession. Da die 43-Jährige die Zusatzqualifikation „Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin“ trägt, übernimmt sie in der Kieferchirurgischen Institutsambulanz alle verwaltungstechnischen Arbeiten wie Kostenvoranschläge für Zahnimplantate oder die komplette Abrechnung. Außerdem ist sie direkt am Zahnarztstuhl zu finden: „Ich assistiere zum Beispiel bei ambulanten Operationen, bereite Zahnfüllungen und prothetische Arbeiten vor oder betreue die Patienten.“ APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 13 Nachrichten DEUTSCHE KLINIK FÜR DIAGNOSTIK Stammzelltransplantation gibt Chance auf Heilung 2006 erkrankt Lilo Hoefer an Unterleibskrebs – und besiegt ihn. Neun Jahre später wird bei ihr das seltene Myelodysplastische Syndrom, eine Erkrankung des Knochenmarks, diagnostiziert. Nur eine Stammzelltransplantation gibt nun Hoffnung. MELANIE FUNCCIUS | WIESBADEN Neun Jahre ist es her, dass Lilo Hoefer eine Diagnose erhielt, die ihr Leben auf den Kopf stellte: Unterleibskrebs. Die heute 59-Jährige kämpft und besiegt die Erkrankung, keine der seitdem regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen lässt sie ausfallen. Als bei einer solchen Untersuchung im Frühjahr 2014 Unregelmäßigkeiten im Blutbild festgestellt werden, schrillen bei Lilo Hoefer die Alarmglocken. Obwohl der behandelnde Arzt keinen Anlass zur Sorge sieht, sucht die Frankfurterin den Kontakt zu einem niedergelassenen Hämatologen, einem Experten für Erkrankungen des Blutes. Erneut werden die Blutwerte gecheckt, wieder zeigen sich die vermeintlich kleinen Unregelmäßigkeiten. Auf Grund der Vorerkrankung veranlasst der Arzt einen Knochenmarkstest. Aus einem Test werden zwei, dann steht im 14 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 August die Diagnose fest: Lilo Hoefer leidet an einem Myelodysplastischen Syndrom, kurz MDS. „Myelodysplastische Syndrome sind Erkrankungen, bei denen die Zellen des Knochenmarks ihre Fähigkeit verlieren, reife Blutzellen zu bilden. Gleichzeitig kann die Anzahl unreifer Knochenmarkzellen – sogenannter Blasten – steigen“, erläutert Privatdozent Dr. Gernot Stuhler, Fachbereichsleiter der Abteilung für Knochenmarkstransplantation an der DKD HELIOS Klinik Wiesbaden. In den fortgeschrittenen Stadien dieser Erkrankungen ist der Blutbildungsprozess nachhaltig gestört, es werden immer mehr unreife Blutzellen produziert. Selten kann das zu einem späteren Zeitpunkt auch zu einer akuten Leukämie (AML) führen. „Häufig treten myelodyplastische Syndrome in höherem Alter auf, wobei sie von Patient zu Patient unterschiedlich verlaufen. Aufgrund der fehlenden Zellreifung gehen sie Aus den Regionen Eigenfetttherapie bei chronischen Wunden In den HELIOS Kliniken Schwerin nutzen Mediziner ein neues Verfahren, um dauerhafte Gewebsschädigungen zu verschließen. ISABELL ADAM | SCHWERIN Privatdozent Dr. med. Gernot Stuhler, Fachbereichsleiter der Abteilung für Knochenmarkstransplantation an der DKD HELIOS Klinik Wiesbaden. Links: Lilo Hoefer erhielt im Dezember letzten Jahres eine Knochenmarksspende von ihrer Schwester. meist mit schwerer Blutarmut, einer Anämie, einher“, so der Experte. Zu wenige rote Blutzellen führen dann zu einer Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff und damit zu verminderter Leistungsfähigkeit und andauernder Müdigkeit. Die meisten Therapien sollen die Symptome wie Atemnot oder Müdigkeit lindern und damit die Lebensqualität der Patienten erhöhen. „In Deutschland haben sich die Therapiemöglichkeiten bei MDS seit den 80er Jahren entscheidend verbessert. Wir verstehen zunehmend, wie diese Krankheit entsteht – dieses Wissen spiegelt sich in der Fülle der Therapiestrategien wider“, so PD Dr. Stuhler. Lilo Hoefers guter allgemeiner Gesundheitszustand und ihre körperliche Fitness lassen eine Stammzelltransplantation zu – und damit die einzige Therapieoption mit Chance auf Heilung. Doch zunächst muss ein passender Spender gefunden werden. Die Frankfurterin hat sprichwörtlich Glück im Unglück: Im November ergibt die Typisierung im Familienkreis, dass ihre Schwester eine geeignete Spenderin ist, bereits Ende Dezember wird das Knochenmark transplantiert. „Zwei Tage vor meinem Krankenhausaufenthalt habe ich noch Tennis gespielt, ohne jegliche Einschränkungen“, schildert die sportlich aktive Sekretärin. Sie übersteht alle Behandlungen gut – nicht zuletzt auch dank der medizinisch individuellen und fürsorglichen Betreuung. „Ich werde in den nächsten Wochen zum ersten Mal Großmutter. Und das möchte ich noch ganz lange genießen.“ Allein in Deutschland leiden schätzungsweise vier Millionen Menschen an einer chronischen Wunde – einer Schädigung von Gewebe, die auch nach mehr als sechs Wochen fachmännischer Pflege nicht abgeheilt ist. Patienten, denen mit den herkömmlichen Behandlungen nicht geholfen werden kann, bieten die HELIOS Kliniken Schwerin jetzt ein neues, sich noch in der klinischen Erprobung befindendes Verfahren: die Therapie chronischer Wunden durch Eigenfetttransplantation. „In stark beanspruchten Regionen wie Ferse, Fußsohle oder Unterschenkel entstehen bei der offenen Wundpflege oft keine stabilen Narben“, erklärt Dr. Roland Mett, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie. „Hier müssen häufig aufwendigere Verfahren – beispielsweise die Transplantation von körpereigener Haut – gewählt werden, um einen endgültigen Wundverschluss zu erreichen.“ Für Patienten, bei denen solche Therapien aufgrund der Schwere der Erkrankung nicht eingesetzt werden können, bietet das Team um Dr. Mett nun eine Alternative: Die Transplantation von körpereigenem Fettgewebe. „Die Methode ist neu, die klinische Erfahrung mit ihr daher noch sehr gering. Steht keine andere Behandlung mehr zur Verfügung, kann sie aber eine letzte Möglichkeit sein, die Extremität zu erhalten“, so der Experte, der das Verfahren in Schwerin bereits erfolgreich eingesetzt hat. Das Wirkprinzip beruht auf der Anreicherung von Wachstumsfaktoren und Stammzellen im Wundbereich, die sich im Eigenfett des Patienten befinden. Gewonnen werden die Fett- und Stammzellen mit Hilfe eines speziellen Verfahrens, bei dem die Zellen durch einen sehr dünnen Wasserstrahl aus dem Gewebe gelöst werden, der sogenannten wasserstrahlassistierten Liposuktion. Bereits nach vier Wochen setzt die Neubildung von belastbarem Gewebe am Wundrand beziehungsweise im Wundgrund ein. „Je nachdem, in welche Umgebung die Fettzellen mit den hier vorhandenen Stammzellen und Wachstumsfaktoren transplantiert werden, haben sie die Möglichkeit, verschiedene Aufgaben zu übernehmen“, sagt Dr. Mett. „Am Rand bzw. im Grund einer nicht heilenden Wunde sorgen sie zum Beispiel für eine verstärkte Bildung von Blutgefäßen und Bindegewebe – und das wiederum kann nach mehreren Wochen zum Abheilen der Wunde führen.“ Chefarzt Dr. med. Roland Mett vor einem Computerbild, das eine abgeheilte Wunde zeigt. Foto: Karin Koslik / SVZ APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 15 Nachrichten Gezielt gegen den Krebs In den HELIOS Kliniken Berlin-Buch und Bad Saarow werden Tumor-Patienten mit hochmodernen Verfahren behandelt. HELIOS aktuell erklärt, wann die Therapien mit Wärme beziehungsweise intraoperativer Bestrahlung genutzt werden. DANIELLE DÄHN | BERLIN-BUCH K rebsgewebe kann durch Überwärmung (griechisch: Hyperthermie) schrumpfen. Genau dieses Wissen machen sich die Mediziner in den Kliniken für Strahlentherapie und Interdisziplinäre Onkologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch zu Nutze, wenn sie Patienten mit schwer therapierbaren Krebserkrankungen behandeln. Als einziges Haus der Klinikengruppe setzen sie die sogenannte regionale Oberflächen- und Tiefenhyperthermie ANJA PAAR | BAD SAAROW N ach der Tumorentfernung sofort bestrahlen – diese Therapiemethode setzt das HELIOS Klinikum Bad Saarow seit Dezember bei Brustkrebspatientinnen ein. Genutzt wird dafür Intrabeam: Ein hochmodernes Medizingerät, das die gezielte intraoperative Strahlentherapie (IORT) bei Brustkrebs zulässt. Wie funktioniert das Bestrahlungsverfahren im OP-Saal? Nachdem der Tumor entnommen wurde, wird die Tumorhöhle an der offenen Das Team des Zentrums für regionale Oberflächen- und Tiefenhyperthermie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. FOTO: OBERLÄNDER Viel Wissen und modernste Technik: In Bad Saarow behandelt ein interdisziplinäres Team Patientinnen mit Brustkrebs. FOTO: OBERLÄNDER ein. Das Verfahren basiert auf der Erkenntnis, dass Krebszellen hitzeempfindlicher sind als gesunde Zellen und häufig bei hohen Temperaturen absterben. „Bei der Behandlung wird das Tumorgewebe mit Hilfe hochfrequenter, elektromagnetischer Wellen auf 42 bis 43 Grad Celsius erhitzt“, erläutert Prof. Dr. Robert Krempien, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Leiter des Interdisziplinären Zentrums für regionale Oberflächen- und Tiefenhyperthermie. Liegen die Tumore direkt unter der Haut, wie beispielsweise bei wiederkehrendem Brustkrebs, wird das Gewebe mit der Oberflächenhyperthermie über zwei Spiralantennen erhitzt. Bei Patienten mit Tumoren im Weichteilgewebe (Sarkome) oder Gebärmutterhalskrebs kommt hingegen die Tiefenhyperthermie zum Einsatz, die auch durch die verschiedenen Hautschichten dringt. Während bei der Oberflächenhyperthermie eine normale Liege genutzt wird und Applikatoren mit kleineren Durchmessern an den betreffenden Stellen positioniert werden, liegt der Patient bei der Tiefenhypertermie in einer sogenannten Applikatorröhre mit zwölf Antennen, über die das Tumorgewebe zielgenau im Körperinneren erhitzt wird. Wichtig: Das Verfahren ist keine eigenständige Therapie, sondern wird begleitend zu einer Chemo- oder Strahlentherapie eingesetzt. Indem die Krebszellen durch die Hitze empfindlicher gemacht werden, kann die Wirksamkeit der beiden Standardtherapien intensiviert und die Heilungschance erheblich verbessert werden. Brust ausgemessen und der Bestrahlungsapplikator in Form einer Kugel mit Schaft, in der die etwa kugelschreiberminendicke Röntgenröhre endet, eingesetzt. „Dies ermöglicht eine besonders zielgenaue Bestrahlung“, erläutert Dr. Stephan Koswig, Chefarzt der Klinik für Radioonkologie und Strahlenheilkunde. Überwacht wird die 20- bis 40-minütige Bestrahlung gemeinsam vom Anästhesisten und Radioonkologen. Vorteil der Methode: Die weichen Röntgenstrahlen, mit denen während der Operation zielgenauer und exakter als bei der herkömmlichen Bestrahlung durch die Haut gearbeitet wird, schonen tieferliegendes, gesundes Gewebe und umliegende Organe. „Unmittelbar nach Entfernung des Tumors zu bestrahlen, ist aber auch aus tumorbiologischer Sicht sehr effektiv, da eventuell im Tumorbett verbliebene Tumorzellen keine Zeit mehr haben, sich weiter zu teilen und zu vermehren. Das ist ein großer Vorteil im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie, die frühestens vier bis sechs Wochen nach einer Operation beginnt“, so der Strahlenexperte. Weiteres Plus: Bei einem optimalen Therapieverlauf kann sich die gesamte Behandlungsdauer der Strahlentherapie um anderthalb Wochen reduzieren. „Nicht zuletzt bietet die intraoperative Bestrahlung Frauen mit wiederkehrendem Brusttumor die Chance für eine brusterhaltene Therapie.“ 16 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 Aus den Regionen KURZ NOTIERT Kleine Köche FOTO: OBERLÄNDER Blutegel lindern Schmerz Der Einsatz der Süßwasserwürmer hat wenig Nebenwirkungen, erspart Medikamente und hilft bei vielerlei Beschwerden BARBARA LAY | BERLIN-ZEHLENDORF ER HAT RUND 80 winzige Zähnchen, Saugnäpfe und ist hungrig. Gemeint ist hirudo medicinalis, der medizinische Blutegel, der bereits seit dem Mittelalter eingesetzt wird. In der Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie im HELIOS Klinikum Emil von Behring gehört er zu den genutzten Naturheilverfahren. Aus gutem Grund: Der Speichel des Süßwasserwurms enthält Wirkstoffe, die bei verschiedenen Erkrankungen helfen. „Zu mir kommen Menschen, die der Schmerz bereits eine Zeit lang begleitet. So zum Beispiel bei entzündlichen Veränderungen an Gelenken“, erklärt Dr. Christine Hampel, Leiterin der Schmerzambulanz. Zunächst untersucht die Ärztin ihre Patienten, erstellt dann einen Therapieplan und ergänzt diesen mit naturheilkundlichen Verfahren, wenn herkömmliche schulmedizinische Methoden ausgeschöpft sind. Die als Heilmittel zugelassenen Blutegel sind etwa regenwurmgroß und wiegen bis zu fünf Gramm. Nachdem sie an spezielle Lokalisationspunkte wie Knie, Schulter oder Ellenbogen gesetzt wurden, sägen die Tiere sich mit den winzigen Kalkzähnen in die Haut und saugen Blut. Wenn sie nach rund 90 Minuten abfallen, sind sie nicht nur um ein Vielfaches gewachsen – sondern haben auch Gutes für die Patienten getan: Durch das im Speichel der Tiere enthaltene Protein Hirudin wird die Blutgerinnung an den Bissstellen herabgesetzt, zudem werden entzündungshemmende, durchblutungsfördernde und schmerzstillende Substanzen frei, die die Stoffwechselfunktion im Gewebe positiv beeinflussen. Nebenwirkungen sind selten, Medikamente können oft eingespart werden. „Diese Methode löst bei einigen Kollegen ein Schmunzeln aus, aber der medizinische Nutzen für meine Patienten freut und bestätigt mich“, sagt die Fachärztin mit Schwerpunkt spezielle Schmerztherapie und Naturheilverfahren. Zentrum für seltene Erkrankungen eröffnet Prof. Maurizio Scarpa leitet das neue Zentrum für seltene Erkrankungen in Wiesbaden. Im Februar wurde an den Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden das erste nicht universitäre Zentrum für seltene Erkrankungen in Deutschland eröffnet. Das Team unter der Leitung von Prof. Maurizio Scarpa hat schon während der einjährigen Aufbauphase mehr als 150 chronisch kranke Patienten behandelt. Zu den Schwerpunkten gehören unter anderem neurologische Erkrankungen wie die sogenannten neurokutanen Syndrome, bei denen sowohl Haut als auch das Nervensystem betroffen sind (z.B. Tuberöse Sklerose), Fehlbildungen auf Grund des Neurahlrohrdefektes (z.B. Spina bifida, „offener Rücken“) sowie angeborene Stoffwechselerkrankungen. Ein Koch-Team des ostsee resorts damp war einen Vormittag lang Gast in der Grundschule in Waabs (Schleswig-Holstein). Gemeinsam mit den Erstklässlern kochte das Dreier-Team ein beliebtes Mittagessen: Fischstäbchen mit Kartoffelpüree – inklusive Vor- und Nachspeise und komplett ohne Fertigprodukte. In Gruppen aufgeteilt waren die Kinder zuständig für die frische Zubereitung der Mahlzeit. Nach dem Mittagessen war sich die Klasse einig: Selbst gemachtes Essen schmeckt viel besser! Wie der kleine Lasse (rechts) waren alle Erstklässler mit Begeisterung beim gemeinsamen Kochen dabei. (Foto: ostsee resort damp) Hilfe bei seelischen Krisen im Alter Im Zentrum für Seelische Gesundheit des HELIOS Park-Klinikums Leipzig ist im Januar eine gerontopsychotherapeutische Station eröffnet worden. Das stationäre und tagesklinische Behandlungsangebot richtet sich speziell an ältere Menschen über 65 Jahre, die von einer psychischen Erkrankung oder seelischen Krise betroffen sind – etwa durch den Verlust eines nahen Angehörigen oder aufgrund körperlicher Beschwerden. Ziel der in der Regel zwölfwöchigen Therapie ist es, gemeinsam neue Perspektiven und Bewältigungsstrategien zu finden. APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 17 Wissen KURZ NOTIERT HELIOS Bewerbertag in Berlin Eine einprägsame Selbstvorstellung in zwanzig Sekunden? Gar nicht so einfach, wenn es gilt, dabei aus 49 Bewerbern hervorzustechen. Eine Jury von zwölf HELIOS Führungskräften in wenigen Sätzen davon zu überzeugen, dass man genau die richtigen Fähigkeiten mitbringt, um später einmal selbst Führungsverantwortung zu übernehmen? Auch das keine leichte Aufgabe, wenn die Konkurrenz ebenso qualifiziert ist. Doch wer beim großen ÜBER DEN TELLERRAND SCHAUEN Weiterbildung am Simulator Wie trainieren die Kollegen anderer Fachgruppen mit ihren Simulatoren? Wie lässt sich der Einsatz der Geräte optimieren? Diese und andere Fragen standen im Fokus des Simulatoren-Tages in Berlin. ASTRID BOCK | BERLIN HELIOS Bewerbertag in der Unternehmenszentrale am 2. März dabei sein durfte, hatte eine wichtige Hürde bereits genommen: sich aus hunderten Trainee-Bewerbern für diesen Auswahltag zu qualifizieren. Auf dem Programm standen ein Test, die Selbstvorstellung und eine Gruppenaufgabe. Highlights des Tages: Workshops mit der HELIOS Geschäftsführung wie das Quiz „Jeder gegen Jedersberger“ oder „Rechnen mit Reschke“ sowie ein Get-Together mit den Geschäftsführern, bei dem jeder die Möglichkeit hatte, Fragen zu stellen und in direkten Kontakt mit den Entscheidern zu treten. Eine Chance, HELIOS als Arbeitgeber kennenzulernen. „Das ist eine tolle Sache“, resümiert eine Bewerberin. „Ich habe viel erfahren und hoffe, dass ich weiter bin!“ Für die überzeugendsten Kandidaten ging das Bewerbungsverfahren bereits am darauffolgenden Tag mit einem persönlichen Gespräch in die nächste Runde. V orsichtig schiebt Prof. Jörg-Peter Ritz den Draht am Beckenknochen vorbei durch das Gefäß. Obwohl er ein erfahrener Arzt ist, ist das, was er hier tut, neu für ihn. Denn der Chefarzt für Allgemeinund Viszeralchirurgie der HELIOS Kliniken Schwerin sitzt am Angiographie-Simulator und „spielt“ Radiologe – unter Anleitung seines Kollegen Prof. Marcus Katoh, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am HELIOS Klinikum Krefeld. Möglich gemacht hat dies der HELIOS Simulatoren-Tag am 13. Februar – ein Treffen von Medizinern verschiedener Fachgebiete in der HELIOS Zentrale in Berlin. Mit dabei: Simulatoren aus Urologie, Gynäkologie, Viszeralchirurgie, Orthopädie und Gefäßmedizin, an denen sich jeder ausprobieren konnte. „Die Simulator-Projekte der Fachgruppen laufen nebeneinander her. Wir wollen das Wissen aus den verschiedenen Gruppen zusammenführen und über den Tellerrand schauen“, erläutert Prof. Ritz, ZAHL DES MONATS 67 MITARBEITER wurden 2014 in einem Kooperationsseminar zwischen 18 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 der die Veranstaltung mit Waltraud Georg, Leiterin der HELIOS Akademie, organisiert hat. Optimierung durch internen Austausch, aber auch durch den Input externer Referenten. Zum Beispiel dem von Dr. Jeanett Strandbygaard, Ärztin am Rigskrankenhaus in Kopenhagen, wo ein Simulatoren-Training in der Gynäkologie verpflichtend eingeführt wurde. „Es ist interessant, zu erfahren, wie man das dort umgesetzt hat. Wir müssen auch bei uns dahin kommen, dass ärztliche Fertigkeiten zunehmend an Simulatoren oder anderen Trainingsmodulen erlernt werden. Kein Pilot darf losfliegen, bevor er am Flugsimulator zeigen konnte, dass er die Technik auch beherrscht!“, ergänzt Ritz. In Deutschland ist HELIOS einer der wenigen Klinikbetreiber, die das Simulatortraining fest in ein strukturiertes WeiterbildungsCurriculum integriert haben. Dass der Bedarf an dieser Form der Weiterbildung da ist, belegt die Auswertung. Die in der Viszeralchirurgie genutzten LAP-Simulatoren waren bisher insgesamt 62.000 Minuten im Einsatz – umgerechnet 130 Arbeitstage. HELIOS und BGW zu Sicherheits- und Gesundheitsbeauftragten geschult. Fünf weitere Mitarbeiter wurden darüber hinaus zu Gesundheitsbeauftragten ausgebildet. In diesem Jahr sind noch drei Seminare zum Sicherheits- und Gesundheitsbeauftragten in Wörlitz, Bad Neuenahr und Heidenheim geplant, ein erstes hat bereits Ende Januar in Hamburg stattgefunden. Das Angebot richtet sich an HELIOS Mitarbeiter, die zukünftig im Arbeits- und Gesundheitsschutz unterstützen wollen. FKE-ABSCHLUSS Leuchtende Beispiele 30 Teilnehmer des Führungskräfte-Entwicklungsprogramms 2014 (FKEProgramm) haben vor kurzem ihre Projekte einer Jury präsentiert. Die besten drei erhielten die „Goldene Glühbirne“. SUSANNE ZAMECKI | BERLIN J edes Jahr nehmen 30 bis 40 HELIOS Führungskräfte aus verschiedenen Berufsgruppen am Entwicklungsprogramm teil. Sie besuchen Schulungen und bearbeiten im Zuge ihres FKE-Projekts eine Problemstellung. Das Themenspektrum geht quer durch alle Klinikbereiche – vom Datenschutz bis zu Medikationsfehlern. Je nach Thema nähern sich die Projektverantwortlichen mit Hilfe unternehmensweiter Auswertungen und Umfragen sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen ihrer speziellen Problemstellung und versuchen, Lösungen und Entscheidungshilfen zu erarbeiten. Die Projekte, die jeweils von Führungskräften unserer Kliniken an die FKE-Teilnehmer in Auftrag gegeben und begleitet werden, haben eine hohe Praxisrelevanz und sollen am Ende einen Nutzen fürs Unternehmen bringen. Die Relevanz des Projekts ist jedoch nur eines der Kriterien, die die Jury bestehend aus Vertretern verschiedener Berufsgruppen sowie der HELIOS Geschäftsführung in die Bewertung einfließen ließ. Weitere sind u.a. die Darstellung, die Messbarkeit oder die Zielerreichung. Mit ihren Projekten zu palliativer Komplexbehandlung, zum Aufbau eines Dysplasiezentrums und zur Entwicklung und Einführung eines Qualitätssicherungssystems in der Dialyseshuntchirurgie haben diese drei Teilnehmer die meisten Punkte erreicht: Dr. Claudia Kudlek (HELIOS Klinikum Krefeld), Dr. Christopher Koßagk (HELIOS Klinikum Bad Saarow) und Dr. Dinah Döbrich (HELIOS Klinik Blankenhain). » Alle Projekte finden interessierte Mitarbeiter in der Projektdatenbank unter:myHELIOS > Wissen Fachgruppenbeschlüsse Derzeit sind 119 Beschlüsse der HELIOS Fachgruppen im Bibliotheksportal zu finden. Die neuesten drehen sich um die Nutzung des PERI-Bogens bei interventionellradiologischen Eingriffen unter Narkose sowie um die Produktauswahl bei Rhinologika und Otologika. » Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.helios-zentralbibliothek.de/ helios-publikationen/ fachgruppenbeschluesse/ E-BOOK Die Intensivmedizin Die Intensivmedizin hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt: Die überarbeitete 12. Auflage des Lehrbuchs „Die Intensivmedizin“ enthält daher umfangreiche Aktualisierungen, ohne auf die umfassende Darstellung aller wesentlichen Inhalte und Fachdisziplinen zu verzichten. Hinzugekommen ist u.a. ein eigenes Kapitel zu Prophylaxen sowie zum Potential der Telemedizin in der Intensivmedizin. Das komplette Werk ist jetzt als digitale Version in der medizinischen Datenbank des Springer-Verlags zu finden – für HELIOS Mitarbeiter abrufbar über die HZB unter: http://linkspringer. helios-zentralbibliothek.de/ book/10.1007/978-3-642-54953-3 TERMINE 6. bis 8. Mai und 28. bis 29. Mai Hygienebeauftragte in der Pflege / Kipfenberg Im Seminar geht es u.a. um die gesetzlichen und normativen Regelungen zur Krankenhaushygiene, das Hygienemanagement, nosokomiale Infektionen und ihre Prävention, Ausbruchsmanagement, Hände-, Flächen- und Lebensmittelhygiene, Hygienemaßnahmen beim Umgang mit infektiösen Patienten und viele weitere Inhalte rund um das Thema Hygiene im Krankenhaus. 7. Mai Kommunikationstechniken und Körpersprache / Hildesheim Freundlichkeit, Souveränität, Zufriedenheit und Kompetenzen nach außen tragen. Gesprächstechniken fördernd einsetzen, um auch Spannungen und Missverständnisse zu reduzieren. Die Zusammenarbeit noch teamorientierter gestalten. 19. Juni Kinästhetik Refresher / Schleswig Im Seminar werden u.a. das Kinästhetics Handling aufgefrischt, herausfordernden Situationen des Berufsalltages analysiert und anhand der eigenen Körpererfahrungen die jeweiligen Inhalte erarbeitet. 18. bis 20. Mai Grundkurs Sonographie Abdomen/Retroperitoneum / Bad Grönenbach Der Grundkurs nach den neuen Richtlinien der DEGUM bietet kurze Referate im Wechsel mit vertiefenden Übungen in kleinen Teilnehmergruppen zum Erlernen der Untersuchungstechnik, Bildinterpretation und Befundbeschreibung. INTRANET Was ist was? » Im Abkürzungsverzeichnis finden HELIOS Mitarbeiter Erklärungen von gängigen Abkürzungen im Unternehmen: myHELIOS > Unternehmen > HELIOS Was ist was? ÜBERBLICK HELIOS Seminare » Seminartermine finden HELIOS Mitarbeiter unter: myHELIOS > Wissen > Seminardatenbank APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 19 Menschen Gabriele Bärthel ist die älteste Mitarbeiterin der HELIOS Klinik Holthausen. FOTO: VOLKER MARTIN PORTRÄT Mit 72 ist noch lange nicht Schluss Von Montag bis Freitag trainiert Gabriele Bärthel (72) mehr als hundert Sportbegeisterte in Hattingen. Am Wochenende pflegt die älteste Mitarbeiterin der HELIOS Klinik Holthausen die Patienten der Station 1c. VON VOLKER MARTIN | HATTINGEN D iskussionen über die Rente mit 67 oder gar 63 Jahren sind für Gabriele Bärthel aus Hattingen tabu. Regelmäßig schlüpft die 72-Jährige an den Wochenenden in die Dienstkleidung der HELIOS Klinik Holthausen und versorgt Patienten mit neuropsychologischen Beeinträchtigungen auf der geschlossenen Station 1c der Reha-Klinik. In der Fachabteilung werden Patienten mit hirnorganischen Psychosyndromen aller Schweregrade behandelt. In der Regel sind diese Folge von Schädel-Hirntraumata, Hirnblutungen, Schlaganfällen, tumorösen oder entzündlichen Hirnprozessen. Dabei begann Gabriele Bärthel erst 1992 – mit 49 Jahren – die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin: „Ich habe mein Anerkennungsjahr in Holthausen absolviert – und da wollte ich nach der Prüfung auch gerne bleiben.“ Ein Jahr hat sie nach ihrer Pensionierung 2007 zu Hause verbracht. „Als mich dann die Stationsleitung anrief und fragte, ob ich kurzfristig aushelfen kann, habe ich sofort zuge20 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 » So bleibe ich nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit. sagt.“ Dabei ist es bis heute geblieben. Unter den jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die gebürtige Berlinerin akzeptiert. „Jedenfalls hat mich noch niemand gefragt, ob ich irgendwann aufhören möchte“, sagt die rüstige Rentnerin. Die Station 1c mit dem geschlossenen Bereich und den schwer betroffenen Patienten ist ihr ans Herz gewachsen. „Viele der Patienten sind genauso motiviert wie ich“, sagt sie – und freut sich über jeden, dem es nach dem Reha-Aufenthalt besser geht. Doch selbst nach einem Wochenende in der Klinik ist ihre Energie nicht erschöpft. Wochentags trainiert Gabriele Bärthel mehr als hundert Sportbegeisterte in Hattingen. Für das Deutsche Rote Kreuz leitet sie Gymnastik-, Seniorensport- und Wassergymnastikgruppen. „Dazu kommen noch regelmäßige Fortbildungen für den Übungsleiterschein, den ich alle vier Jahre auffrischen muss“, sagt Gabriele Bärthel. „So bleibe ich nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit.“ Egal, wie eng ihr Terminkalender aber auch sein mag – für einen hat die unermüdliche Rentnerin immer genügend Zeit: den zweijährigen Enkel Max. IN DIESER RUBRIK ERWARTETE SIE BISHER EIN ANONYMISIERTER EINZELFALL AUS DEM STATIONSALLTAG BEI HELIOS. FEHLER KÖNNEN ABER NICHT NUR IN DER MEDIZIN PASSIEREN – SONDERN AUCH IM MANAGEMENT. IN LOSER FOLGE STELLEN WIR IHNEN NUN AUCH DIESE FEHLER VOR – UND WELCHE RÜCKSCHLÜSSE WIR AUS IHNEN GEZOGEN HABEN. Gesagt ist nicht getan! VON FRANCESCO DE MEO I n Sitzungen der Fachgruppe Pflege, der HELIOS Fachgruppenleiter und abschließend in der erweiterten Geschäftsführung wurde die Gemeinsame Visite als ein Beitrag zur Patientensicherheit für sinnvoll befunden und ihre Umsetzung in allen Kliniken und auf allen Stationen beschlossen. Dieser Beschluss wurde in allen Fachgruppen kommuniziert, durch entsprechende Beiträge in der HELIOS aktuell vorgestellt und anschließend gemäß einem Standardprozedere für Kampagnen mit einer Plakataktion auf den Weg gebracht. Allen schien klar was zu tun war. So dachten wir uns das zumindest. Aber gefehlt. Als die Plakate hingen, fanden einige Klinik- und Regionalgeschäftsführer die Kampagne unpassend, viele Mitarbeiter nahmen überhaupt erst über die Plakate wahr, was beschlossen war und umgesetzt werden sollte. Schlechter Start für eine gute Sache! Warum ist es so gekommen? Unsere Fehleranalyse zeigt: 1 ?Beschlossen ist nicht kommuniziert: Die Beschlüsse waren im Hinblick auf ihre Tragweite und die für die Umsetzung zu definierenden Verantwortlichkeiten nicht hinreichend bekannt und erläutert. 2 ?Kommuniziert ist nicht gleich verstanden: Die Begleitung des Themas in den Unternehmensmedien (myHELIOS, HELIOS aktuell) stellte nicht sicher, dass die relevanten Mitarbeitergruppen Inhalt und Bedeutung der Beschlüsse reflektiert hatten. Die Plakatierung einer gemeinsam beschlossenen Kampagne in den Kliniken setzt dies jedoch voraus. 3 ?Konsens befördert nicht automatisch die Umsetzung: In den Sitzungen der Fachgruppe Pflege, der Fachgruppenleiter sowie der erweiterten Geschäftsführung bestand zwar Konsens über Inhalte und Bedeutung der Gemeinsamen Visite. Zur Umsetzung wurde aber nichts konkretisiert, auch nicht in der Sitzung der erweiterten Geschäftsführung. Dies unterblieb in der Annahme, es wäre allen klar, dass und wie die Gemeinsame Visite durch Verantwortliche in den Kliniken vorangetrieben wird. Vor Ort wurde dies – zu Recht – völlig unterschiedlich gesehen. 4 ?Verantwortung wurde nicht konkret festgeschrieben: Zwar wurde allgemein eine Gruppe möglicher Verantwortlicher für die Umsetzung identifiziert (Regionalgeschäftsführer, Mitarbeiter der Unternehmenskommunikation, Pflegedienstleitung, Ärztlicher Direktor, Klinikgeschäftsführer), jedoch ohne dass Näheres zu deren konkreten Verantwortlichkeit bezüglich der Umsetzung, begleitenden Kommunikation und zu Fristen festgelegt wurde. Wer sich beim Thema Gemeinsame Visite schon früher aktiv eingebracht hatte, tat dies eher selbstverständlich auch bei der Umsetzung. Wer nicht, der vertraute darauf, dass andere sich kümmern – was auch zur Folge hatte, dass sich vor Ort keiner kümmerte. Zu einer Fehlervermeidung kann künftig folgendes beitragen: Die Beschlüsse der Fachgruppen sowie die relevanten öffentlichen Beschlüsse der erweiterten Geschäftsführung werden an einer für alle Mitarbeiter einsehbaren Stelle bekannt gemacht. So sind die Beschlüsse der Fachgruppen seit Anfang 2015 unter www.helioszentralbibliothek.de/helios-publikationen/ fachgruppenbeschluesse abrufbar. Für die Bekanntgabe von Beschlüssen der erweiterten Geschäftsführung wird bis zum Ende des ersten Quartals 2015 ein analoges Prozedere festgelegt. Generell werden Managemententscheidungen auf Ebene der erweiterten Geschäftsführung künftig im Hinblick auf Inhalt, Umsetzung, Kommunikation sowie Fristen detailliert beschrieben und die Verantwortlichkeiten für eine Umsetzung konkret festgelegt. Für Plakataktionen gilt: Sie müssen beim jeweiligen Regionalgeschäftsführer und bei den von diesem benannten Kommunikationsverantwortlichen angekündigt und erläutert werden. Diese sind dann für die Information der Klinikgeschäftsführer und die Umsetzung des jeweiligen Themas sowie die begleitende Kommunikation in den Kliniken verantwortlich. » Mehr Informationen finden interessierte Mitarbeiter in myHELIOS unter: http://myhelios.helios-kliniken.de/ fehlerdesmonats GESUNDHEITSTIPP Wenn die Knochen schwinden Über sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an Osteoporose. Als typische Alterserkrankung steigt das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Lebensalter. Frauen sind häufiger betroffen, weil ein Östrogenmangel nach der Menopause die Erkrankung verstärkt. Bei Osteoporose gerät das Zusammenspiel der Knochen aufbauenden und Knochen abbauenden Zellen im Skelett ins Ungleichgewicht. Dadurch wird Knochensubstanz abgebaut, der Knochen somit poröser und weniger belastbar. Dieser Prozess verläuft meist vom Betroffenen unbemerkt. Schmerzen entstehen erst, wenn sich Knochenbrüche einstellen, die alle Knochen betreffen können. Bei der fortgeschrittenen Osteoporose können schon kleinste Belastungen schlimme Folgen haben. Vorbeugend und auch in der Therapie sind eine gesunde, ausgewogene Ernährung und Bewegung wichtig. Alkohol, Koffein und Nikotin wirken sich negativ auf die Knochensubstanz auf. „Eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen, vor allem Kalzium und Vitaminen, fördern den Aufbau der Knochen. Bei Milchprodukten ist wichtig zu wissen, dass der hohe Eiweißanteil wiederum zu Kalziumverlust führt“, erläutert Dr. Sabine Povoden, Chefärztin der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im HELIOS Klinikum Gifhorn. Gute Kalziumlieferanten sind Sojaprodukte, Gemüse oder kalziumhaltiges Mineralwasser. Damit das Kalzium vom Körper aufgenommen werden kann, wird Vitamin D benötigt. „Dieses Vitamin wird teilweise vom Körper bei Sonneneinstrahlung gebildet. Sowohl Kalzium als auch Vitamin D werden in Kombinationspräparaten zur Vorbeugung und als Basistherapie mit gutem Erfolg eingesetzt“, so Dr. Povoden. Welche Rolle Bewegung für die Vorbeugung und Therapie der Osteoporose spielt und was der sogenannte „Witwenbuckel“ mit der Erkrankung zu tun hat, lesen Sie im ausführlichen Gesundheitstipp auf APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 21 Wussten Sie schon … 60 Wie Kinästhetics Mobilität fördert Ein Leben ohne Farben Jede Aktivität im Leben ist mit Bewegung verbunden – vom Essen über das Gehen und Stehen bis zum Liegen. Doch wie hilft man Menschen, deren Körper in seiner Bewegung eingeschränkt ist? SCHLAU IN SEKUNDEN Unser Auge hat Millionen von Sinneszellen – Zapfen und Stäbchen. Die Zapfen sind dabei für unser Farbsehen verantwortlich. Ist ihre Funktion gestört oder die Anzahl der vorhandenen Zapfen zu gering, sprechen Ärzte von „Achromatopsie“, einer seltenen Erbkrankheit der Netzhaut. Die Betroffenen – rund 3.000 in Deutschland – können fast oder gar keine Farben sehen. Alles erscheint nur in Graustufen. Der Begriff Achromatopsie stammt aus dem Griechischen – „achromatos“ bedeutet farblos, „opsis“ sehen. Begleiterscheinungen der Erkrankung sind eine schlechte Sehschärfe sowie Augenzittern und eine sehr hohe Lichtempfindlichkeit. Die Diagnose stellt der Augenarzt unter anderem mit Hilfe eines sogenannten Elektroretinogramms (ERG), das die Funktionstüchtigkeit der vorhandenen Zapfen überprüft. Indem Betroffene eine getönte Brille tragen oder Lupen nutzen, können die Begleiterscheinungen zum Teil vermindert werden. Die Erbkrankheit selbst ist nicht heilbar. Ein noch sehr neues Hilfsmittel ist der sogenannte Eye-Borg: Dabei wandelt eine Kamera auf der Brille Farben in akustische Signale um. Vorsicht vor Verwechslung: Die Erkrankung hat nichts mit der im Volksmund als „Farbenblindheit“ bekannten Rot-GrünSchwäche, einer Farbenfehlsichtigkeit zu tun, von der immerhin rund sieben Prozent der Bevölkerung betroffen sind. 22 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 Kinästhetics-Trainer Karl Büter erklärt, wie man einen Patienten beim Aufstehen durch einfache Gewichtsverlagerung unterstützen kann unten: Hilfe beim Aufstehen: Pflegekräfte können Patienten aktiv in ihren Bewegungsmöglichkeiten unterstützen SVENJA KOCH | GIFHORN W örtlich übersetzt heißt Kinästhetics Bewegungswahrnehmung“, erklärt Karl Büter, Kinästhetics-Trainer im HELIOS Klinikum Gifhorn. „Es geht also darum, die eigene Bewegung bewusst zu erfahren und gezielt Aufmerksamkeit auf ihre unterschiedlichen Aspekte zu legen“, führt er aus. „Im Alltag laufen sehr viele Körperbewegungen automatisch ab. Normalerweise muss man zum Beispiel nicht darüber nachdenken, wie man vom Stuhl aufsteht“, erläutert Büter. „Wenn man sich die Bewegung jedoch einmal bewusst vor Augen führt, lernt man unter anderem, dass sie mit einer leicht nach vorne gebeugten Vorwärtsbewegung anfängt und dass der Ablauf durch eine Schrittstellung der Füße erleichtert werden kann.“ Während des Trainings macht jeder Teilnehmer zunächst individuelle Erfahrungen bei ganz alltäglichen Bewegungen, wie zum Beispiel dem Aufstehen, die er im nächsten Lernschritt beschreibt. Daraus resultiert eine intensive Auseinanderset- zung mit der eigenen Bewegung. Schließlich folgen Partnererfahrungen, anschließend wird das Erlernte in den Alltag integriert. Die so gestärkte Wahrnehmung der eigenen Bewegungen soll helfen, Patienten gezielt zu unterstützen. Das Lernen bleibt dabei ein steter Prozess. „Die Sensibilisierung für die eigene Bewegungswahrnehmung hat eine direkte Auswirkung auf die Bewegungskompetenz selbst und damit auf das Verhalten der Teilnehmer in der Praxis“, erläutert Karl Büter. „Dabei gibt es allerdings kein Patentrezept und keine eingeübten Transfers nach strengem Muster. Jeder Kontakt mit anderen Menschen ist einzigartig und wird daher als neue Lernsituation verstanden.“ So sollten zum Beispiel bei jedem Kontakt mit einem Patienten dessen individuelle Fähigkeiten genutzt werden. „Bewegung ist die zentrale Voraussetzung, um Alltagsaktivitäten zu bewältigen. Patienten sollten dabei gezielt unterstützt und ihre Selbstwirksamkeit gefördert werden“, erklärt Büter. Auf diese Weise kann Kinästhetics schließlich nachhaltig die Gesundheit von Patienten und Mitarbeitern positiv beeinflussen. Personalien PERSONALVERÄNDERUNGEN Duisburg Leipzig Dr. med. Gero Lorenz (52) ist seit dem 1. März neuer Chefarzt der Gefäßchirurgie am HELIOS Klinikum Duisburg. Die Schwerpunkte des gebürtigen Mainzers liegen im Bereich der schonenden endovaskulären Eingriffe. Zuletzt war Lorenz als Leitender Oberarzt im Gefäßzentrum des Knappschaftskrankenhauses Bottrop tätig. Dr. med. Zouheir Chaoui() ist seit Februar neuer Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am HELIOS Park-Klinikum Leipzig. Er wechselt vom HELIOS Klinikum Berlin-Buch in die Messestadt. Unter der neuen Leitung soll die am HELIOS Park-Klinikum Leipzig angesiedelte Gefäßmedizin neu ausgerichtet und weiterentwickelt werden. Dr. med. Thomas Zeile (48) hat am 1. Februar die Aufgaben des ärztlichen Direktors an der HELIOS Rhein Klinik in Duisburg übernommen. Bereits seit 2014 betreut Dr. Zeile – in seiner Funktion als Chefarzt der Geriatrie an der HELIOS St. Johannes Klinik Duisburg – die Reha-Einrichtung am Rheinufer mit. Dr. med. Andreas Hachenberg (40) verantwortet seit dem 1. März die Abteilung der orthopädischen Reha an der HELIOS Rhein Klinik. Der Orthopädie ist Spezialist für Endoprothetik und leitet parallel auch weiterhin die gleichnamige Abteilung am benachbarten HELIOS Klinikum Krefeld. STELLENANZEIGEN Chefärztin/Chefarzt • Innere Medizin / Geriatrie und Frührehabilitation, Aue • Kinder- und Jugendmedizin, Burg • Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Hildesheim Prof. Dr. Andries Korebrits (50) ist seit Februar neuer Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Der gebürtige Niederländer steht für den Führungswechsel im Zentrum für Seelische Gesundheit des HELIOS Park-Klinikums, wo er auf Dr. Edelhard Thoms folgt. Dr. Thoms hatte die Position mehr als 14 Jahre inne und schied Ende Januar altersbedingt aus. Leisnig Dr. Ekkehard Gürtler (43) ist seit Anfang des Jahres neuer Chefarzt der Klinik für Innere Medizin in der HELIOS Klinik Leisnig. Er kehrt damit nach acht Jahren an jene Stelle zurück, wo er seine Facharztausbildung gemacht hat. Northeim Prof. Dr. med. habil. Dietmar Urbach (53) ist seit 1. Januar Leiter der neuen Klinik für Orthopädie, spezielle Gelenkchirurgie und Wirbelsäulenleiden in der HELIOS Albert-SchweitzerKlinik Northeim. Zuvor war Prof. Urbach zehn Jahre als Chefarzt der Orthopädischen Abteilung des Klinik-und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg tätig. Prof. Dr. med. Wolfgang Schillinger (46) ist seit 1. Januar Leiter der Medizinischen Klinik I mit den Schwerpunkten Kardiologie, Neurologie und Internistische Intensivmedizin in Northeim. Prof. Schillinger wird das Leistungsspektrum u.a. um die minimalinvasive Behandlung von Herzklappenerkrankungen erweitern und eine Elektrophysiologie aufbauen. Er war zuvor mehr als 16 Jahren in der Universitätsmedizin Göttingen tätig, zuletzt als Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor. Pforzheim Dr. med. Thomas Bernar (44) ist seit 1. Januar Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am HELIOS Klinikum Pforzheim. Zuvor war er als stellvertretender Direktor und Leiter des Perinatalzentrums Level I der Frauenklinik am Universitätsklinikum Würzburg tätig. Dr. Bernars Schwerpunkte liegen u. a. in der speziellen Geburtshilfe und Perinatalmedizin, der gynäkologische Onkologie und der gynäkologischen Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Er ist u.a. Mitglied der European Society for Gynaecological Endoscopy (ESGE). Wiesbaden Dr. med. Said Saalabian (49) ist neuer Ärztlicher Direktor der DKD HELIOS Klinik Wiesbaden. Der Mediziner ist seit 2010 als Chefarzt der Endokrinen Chirurgie in der DKD HELIOS Klinik Wiesbaden tätig. Er hat die europäische Qualifikaton für endokrine Halschirurgie „Neck Endocrine Surgery“ des E.B.S.Q (European Board of Surgical Qualification). Zuvor war er seit 2003 Oberarzt der Chirurgischen Klinik im Bürgerhospital Frankfurt am Main. Oberärztin/Oberarzt Pflegedienst Funktionsdienst • Geriatrie, Wipperfürth • Innere Medizin/Geriatrie, Cuxhaven • Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Bad Berleburg • Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Herzberg/ Osterode • Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w), Hildburghausen • Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w), Schwerin • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger (m/w), Leipzig • Pflegedienstleitung (m/w), Bad Ems • Hebamme/Entbindungspfleger, Plauen • Hebamme/Entbindungspfleger, Duisburg • Ergotherapeut (m/w), Bad Grönenbach • Ergotherapeut (m/w), Zwenkau APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 23 Region Brandenburg Helmstedt Bad Gandersheim Northeim Oschersleben Herzberg Am Harz Berlin Burg Vogelsang-Gommern Bad Saarow Zerbst Köthen HERZLICH WILLKOMMEN! Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich sehr, dass wir Ihnen in dieser Regionalausgabe wieder einmal zeigen können, wie viel gute Initiativen und Schaffenskraft in unserer Region bestehen. Bewundernswert ist dabei vor allem auch das Engagement, das viele von Ihnen außerhalb der täglichen Arbeit zeigen: So wurde Dr. med. Kossagk, gynäkologischer Oberarzt aus Bad Saarow, mit der „Goldenen Glühbirne“ ausgezeichnet. Im HELIOS Führungskräfteentwicklungsprogramm hat er in Bad Saarow das erste zertifizierte Dysplasiezentrum bei HELIOS überhaupt aufgebaut und die Kolposkopiefortbildung zentralisiert. Die Ehrenplakette der Ärztekammer Niedersachsen wurde an Dr. med. Si Huyen Nguyen, Leitender Arzt des Schlaflabors unserer Klinik in Helmstedt, verliehen. Der Mediziner setzt sich intensiv für die solide Ausbildung von Medizinstudenten und für Gesundheitsprojekte zur Erforschung, Verhütung und Bekämpfung kardiovaskulärer Erkrankungen in Vietnam ein. Welche gesellschaftspolitischen Fragen den angehenden Internisten Dr. Sven Jungmann in BerlinZehlendorf beschäftigen, das lesen Sie auf Seite 28. Viel Spaß dabei! ENRICO JENSCH Regionalgeschäftsführer REGION MITTE-NORD 24 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 Ethische Unterstützung in Grenzsituationen Die moderne Medizin kann effektiv Leben retten und erhalten. Im klinischen Alltag stoßen Ärzte, Pflegende und Therapeuten dabei immer wieder an ethische Grenzen. Ethikkomitees können in diesen Grenzsituationen helfen. VON DR. DIETER THIELEMANN | BURG O ft handelt es sich dabei um notwendige Therapieentscheidungen bei schwerstkranken oder sterbenden Patienten. An der HELIOS Kliniken Zerbst/Anhalt und der HELIOS Bördeklinik wurden Ende Januar 2015 Ethikkomitees gegründet, die genau in diesen Situationen helfen sollen. Auch andere HELIOS Kliniken der Region Mitte-Nord bauen auf die Unterstützung von ethischen Beratungsgremien (s. Infokasten). „Unser Ethikkomitee tritt künftig immer dann in Aktion, wenn es in der Behandlung von Patienten zu Grenzsituationen kommt, in denen die behandelnden Ärzte oder Mitglieder des Behandlungsteams aus unterschiedlichen Gründen in Konflikte geraten können. Ein Ethikkomitee kann in diesen Situationen helfen, Behandlungsempfehlungen zu erarbeiten, die die Würde und Autonomie des betreffenden Patienten wahren, auch wenn dieser seinen Willen nicht oder nicht mehr angemessen ausdrücken kann“, erklärt Oberärztin Jutta Jakobs, Vorsitzende des Ethikkomitees der Zerbster HELIOS Klinik. Ethikkomitees nehmen den Ärzten und Behandlungsteams ihre Entscheidungen nicht ab, aber sie können deren Last auf viele Schultern verteilen. Dazu geben sie sich ein Statut, das den Rahmen ihrer Tätigkeit absteckt. „Auch mit den Angehörigen der betreffenden Patienten wollen wir einen engen und vertrauensvollen Kontakt pflegen. Oft können diese uns am besten sagen, was dem schwerkranken oder sterbenden Menschen, der sich in unserer Obhut befindet, gerecht wird“, betont Oberärztin Jutta Jakobs. Zum Foto: Gründungsrunde des Zerbster Ethikkomitees v.l.: Dr. med. Wolfgang Krahwinkel, Chefarzt Kardiologie, Helmut Markowski, Klinikseelsorger, Judith Schöll, Pflegedienstleitung, Dipl.-Med. Heike Fiukowski, Chefärztin Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sigrun Böhm, Leitung Physiotherapie, Jutta Jakobs, Oberärztin Palliativmedizin und Vorsitzende des Ethikkomitees, Priv-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz, Chefarzt Gastroenterologie, Hannelore Jonas, Mitarbeiterin Physiotherapie und Anne-Kathrin Nestroy, Palliativ-Care Krankenpflegerin KURZ NOTIERT Klinische Ethikkomitees in der HELIOS Region Mitte-Nord HELIOS Klinikum Berlin-Buch seit Sommer 2013 Leiter: Dr. med. Matthias Gockel, Oberarzt der Palliativmedizin an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt seit 26. Januar 2015 Vorsitzende: Jutta Jakobs, Oberärztin für Palliativmedizin, Zentrum für Innere Medizin HELIOS Bördeklinik seit 28. Januar 2015 Vorsitzende: Dr. med. Christiane Germer, Oberärztin Palliativmedizin, Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin HELIOS Klinikum Bad Saarow Gründung eines Ethikkomitee für 2015 geplant Mitte -Nord VRA-Gütesiegel für Rheumatologie in Vogelsang-Gommern VOGELSANG-GOMMERN Die Klinik für Rheumatologie der HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern erhielt im Dezember 2014 erneut das Gütesiegel des Verbandes Rheumatologischer Akutkliniken e.V. (VRA) zuerkannt. Es bescheinigt die Erfüllung der fachlichen Anforderungen des VRA an die qualitätsorientierte Versorgung rheumatologischer Patienten. Die Rheumatologie ist in Vogelsang seit langem auf hohem Niveau etabliert. 1999 wurde der Klinik die Funktion des Rheumazentrums Sachsen-Anhalt übertragen. Die Patienten kommen aus ganz SachsenAnhalt und aus benachbarten Regionen. Chefarzt Prof. Dr. med. habil. Jörn Kekow nimmt an der Universität Magdeburg den Lehrauftrag für das Fachgebiet Rheumatologie wahr. NICHT VERPASSEN 17. März Aktionstag "Darmkrebsvorsorge" / Berlin-Buch, ab 10 Uhr, HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Schwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin 15. April An der Schönheit ist nur die Wunde einzigartig – Kunst und angewandte Lebensästhetik als Therapie bei Gustav Klimt und Lucian Freud / BerlinZehlendorf, 16.30-18.00 Uhr, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Walterhöferstraße 11, 14165 Berlin 15. April Mitglieder des Teams der Rheumatologie der HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern in der historischen Liegehalle Chefarzt Klinik für Rheumatologie Prof. Dr. med. habil. Jörn Kekow Kleiner "Leberfleck" – was nun? Kontrastmittelsonographie gut- und bösartiger Tumore der Leber / Berlin-Zehlendorf, 16.00-17.30 Uhr, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Walterhöferstraße 11, 14165 Berlin 24. April COPD-Symposium: Kontroversen und klinische Entscheidungshilfen / Berlin, 17.30-19.30 Uhr, Meliá Berlin, Friedrichstraße 103, 10117 Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Lungenklinik Heckeshorn, HELIOS Klinikum Emil von Behring 25. April VIII. Frühjahrskolloquium der Klinik für Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde im HELIOS Klinikum Bad Saarow / Bad Saarow, 9.00–14.30 Uhr, HELIOS Klinikum Bad Saarow, Pieskower Straße 33, Anmeldungen bis 17.4.2015: jacqueline.fischbach@ helios-kliniken.de 27. Juni 1. Bucher Kindernotfalltag / Berlin-Buch, 9-17 Uhr, www.helios-kliniken.de/ berlin-buch/anmeldung_ kindernotfalltage „Organ oder Osterglocke?“ NEINDORF Ein Bilderrätsel zu verschiedenen Berufsgruppen und die Frage „Organ oder Osterglocke?“ – all das hat Svenja Dörfler, Pflegedienstleitung der HELIOS Bördeklinik im Gepäck, wenn sie mit der „Bildungsoffensive“ Schulen im Landkreis Börde besucht. Ziel der in 2015 von der Klinik gestarteten Aktion ist, Schüler für eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege zu gewinnen. „Gerade aus dem ländlichen Bereich zieht es Mädchen und Jungen nach der Schule in die Großstädte zum Studium oder zur Ausbildung. Mit unserer ‚Bildungsoffensive‘ wollen wir diesem Trend entgegenwirken und junge Talente für die Ausbildung in unserer Klinik gewinnen“, sagt Svenja Dörfler. Durch spannende Mitmachaktionen informiert sie über Berufe im Gesundheits- Das Bilderrätzel zu den Berufgruppen und das Spiel "Organ oder Osterglocke" wesen. So auch mit dem Spiel „Organ oder Osterglocke?“. „Hier sollen die Schüler raten, was sich hinter einem lateinischen Begriff verbirgt, ein Körperteil oder eine Pflanze“, so die Pflegedienstleitung. Was ist eigentlich „ductus choledochus“? „So bezeichnet man den Gallengang. Im Gegensatz dazu handelt es sich beispielsweise bei ‚syringa oblata‘ um eine Fliederart“, sagt Svenja Dörfler. Über den spielerischen Einstieg in den menschlichen Körper und das Gesundheitswesen freuten sich auch Schüler und Lehrer. „Alle Schulen erhalten von uns Informationsmaterialien über die Ausbildung. Durch die positive Resonanz der Schüler hoffen wir schon bald auf die ersten Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz“, freut sich Svenja Dörfler. APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 25 Region | Mitte-Nord Vorgestellt: Die neuen Klinikgeschäftsführer der Region Mitte-Nord V.l. Ulf Ludwig, Ralf Lange, Dr. Sebastian Heumüller, Stefan Knorr Sie sind jung, erfolgreich und verantworten bei HELIOS seit mehreren Jahren verschiedene Führungspositionen. Mit Beginn des Jahres stellen sie sich neuen Herausforderungen in den Kliniken Hohenstücken, Berlin-Zehlendorf, BerlinBuch und Northeim. VON DANIELLE DÄHN | BERLIN SIEBEN FRAGEN 1 2 3 4 5 6 7 Was verbinden Sie mit HELIOS? Wie sieht ein gelungener (Arbeits-)Tag für Sie aus? Wie beschreiben Sie Ihren Arbeitsstil? Mit wem würden Sie gern einmal tauschen? Worüber können Sie lachen? Was machen Sie an freien Tagen am liebsten? Von welchem/r Buch/Film/ Ausstellung waren Sie zuletzt richtig begeistert? Ulf Ludwig, (43) HELIOS Klinik Hohenstücken 1. Krankenhaus, für mein Spezialgebiet Reha-Klinik neu denken, Innovationskraft und das systematische Lösen von Problemen. 2. Operative Probleme in der Klinik gelöst, sodass die Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit gut unterstützt werden, zufriedene Rückmeldungen von Patientenund Mitarbeitern, leerer Schreibtisch und keine unbeantworteten Mails. 3. Zwangsläufig effizient, um meine Aufgaben als Leiter Zentrale Dienste Reha und KGF sowie meist noch ein weiteres 26 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 internes Beratungsprojekt zu schaffen. Offen und kooperativ, mir ist es wichtig Zeit für Mitarbeiter- und Patientengespräche zu haben und mir die Prozesse vor Ort sehr genau anzusehen. Ansonsten habe ich sehr großes Vertrauen in die Arbeit meiner Mitarbeiter und lasse sie gern in ihrem Kompetenzbereich frei arbeiten. 4. Mit einem Arzt, um den gesamten Behandlungsprozess in der Klinik einmal zu begleiten oder mit einem Segellehrer in der Karibik. 5. Über mich selbst und meine Kinder und manchmal über unser Unternehmen (was ich wichtig finde). 6. Etwas mit der Familie unternehmen, viel Lesen und im Sommer am liebsten Segeln. 7. Das Panometer Leipzig 1813 von Yadegar Asisi und das Buch „Die sterblich Verliebten“ von Javier Marias ich mir für den Tag vorgenommen habe. 3. Sachlich, direkt, verbindlich 4. Mit meinen Kindern 5. Mario Barth und oftmals auch über mich selbst. 6. Zeit mit der Familie und Freunden verbringen. 7. Den letzten „John Grisham“ und die Urlaubsvideos meiner Kinder. Dr. Sebastian Heumüller, (31) HELIOS Klinikum Berlin-Buch 1. Dynamik und Energie eines schnell wachsenden Unternehmens. Meine Mutter, die seit über 20 Jahren im Unternehmen ist. 2. Ein Tag mit zufriedenen Patienten und Mitarbeitern. 3. Ehrliche, offene Kommunikation mit einer hohen Transparenz. Ralf Lange, (41) HELIOS Klinikum Emil von Behring 4. Eigentlich bin ich mit mir selbst schon beschäftigt genug. 1. Hohe Transparenz und schnelle Entscheidungen. 5. Am meisten über Situationskomik des Alltags. 2. Die Aufgaben zu erledigen, die 6. Urlaub in der Sonne. 7. John Greens Buch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" als Printausgabe. Stefan Knorr, (33) HELIOS Albert-Schweizer-Klinik Northeim 1. Ein Netzwerk aus vielen beruflichen und privaten Freundschaften, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Kurze Entscheidungswege insbesondere auch in kritischen Situationen und permanente Veränderungsprozesse. 2. Wenn man nach einem harten Arbeitstag auch noch die Zeit hat, gemeinsame Erfolge zu sehen und zu würdigen. 3. Kooperativ und zielorientiert mit einem hohen Verbindlichkeitsgrad. 4. Mit meinem Nachbarn, dann würde ich die Musik mal von der anderen Seite hören. 5. Über absurde Situationen im Alltag, gutes Kabarett und am liebsten mit gemeinsamen Freunden. 6. Einen Ausflug mit der Familie 7. „Shrek das Musical“- ist absolut sehenswert - für die ganze Familie. Mitte -Nord Gefäße im HELIOS Klinikum Bad Saarow jetzt volldigital im Blick BAD SAAROW I m Institut für Radiologie des HELIOS Klinikums Bad Saarow wurde im Dezember 2014 die bisherige Angiografieanlage gegen ein volldigitales Gerät der neuesten Generation mit Flachdetektor ausgetauscht. Besteht der Verdacht, dass ein Patient unter Gefäßveränderungen wie Verengungen, Verschlüssen, Blutungen oder Fehlbildungen leidet, wird eine Angiografie durchgeführt. Dabei werden mit- Zweites Herzkatheterlabor in Betrieb hilfe von Röntgenstrahlen Blutgefäße dargestellt. Ein entscheidender Vorteil des neuen Gerätes gegenüber dem Vorgängermodell ist die bis zu 70 prozentige Dosisreduktion, was in erster Linie der Patientensicherheit dient. Zahlreiche erweiterte Untersuchungsmöglichkeiten optimieren die Behandlung – wie z.B. die Rotationsangiographie oder die Möglichkeit der Schnittbilddiagnostik und der dreidimensionalen Interventionsführung. Die HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim verfügt ab sofort über zwei Herzkatheterlabore. Seit dem 1. Januar 2015 leitet Prof. Dr. med. Wolfgang Schillinger die Medizinische Klinik I mit den Schwerpunkten Kardiologie, Neurologie und Internistische Intensivmedizin: „Ich freue mich sehr, dass unser Team erfahrener Fachärzte mit den zwei Herzkatheterlaboren für die Patienten im Landkreis Northeim 24 Stunden täglich eine ununterbrochene wohnortnahe Versorgung sicherstellen kann.“ ZAHL DES MONATS 289 VERANSTALTUNGEN Das Angiographie-Team im HELIOS Klinikum Bad Saarow am neuen Gerät fanden im letzten Jahr in den HELIOS Kliniken der Region Mitte-Nord für Patienten und die interessierte Öffentlichkeit statt. Dank enger Kooperation jetzt Gefäßchirurg HELMSTEDT 2011 durchlief die Chirurgie der HELIOS St. Marienberg Klinik Helmstedt einen Umbruch. Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Ing. Günter Fröschle schuf Spezialgebiete, um das Leistungsspektrum auszubauen. „Ich fragte jeden Einzelnen, wohin er sich entwickeln möchte. Herr Dzumla begeisterte sich für Gefäßchirurgie. So entschlossen wir uns für die Ausbildung im HELIOS Klinikum Bad Saarow“, erzählt Fröschle. Keine Woche später begann sein Einsatz dort bei Chefarzt Dr. med. Andreas Gussmann. „Ich freue mich, dass wir die Helmstedter Kollegen bei der Weiterentwicklung der chirurgischen Abteilung unterstützen konnten“, Chefarzt Priv. Doz. Dr. Günter Fröschle bespricht mit Oskar Dzumla einen Patientenfall so Dr. med. Gussmann. Drei Jahre arbeitete Oskar Dzumla in Bad Saarow in der Gefäßchirurgie, führte erst Standard- und später komplexe Gefäßoperationen durch. „Der Gefäßchirurgie liegen vielschichtige Krankheitsbilder zugrunde. In Bad Saarow habe ich von der großen Erfahrung des Teams profitiert und gelernt, die richtige Indikation für eine Operation zu stellen“, sagt Dzumla. Seit dem Frühjahr ist er zurück in Helmstedt, im Sommer folgt die Facharztprüfung in der Gefäßchirurgie. „Neben neuen Operationstechniken möchte ich hier die Standards etablieren, die ich in Bad Saarow kennen und schätzen gelernt habe“. APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 27 Region | Mitte-Nord KURZMITTEILUNGEN Stärkung des Schwerpunkts Neurologie in Northeim mit Herrn Thorsten Warnecke unseren Schwerpunkt Neurologie weiter stärken können“, sagt Dr. med. Ralph Thinius. Zertifizierung Echokardiographielabor Krankenschwester Bianca Fuchs, Neurologe Thorsten Warnecke, MTA für Funktionsdiagnostik Ann-Christin Metze, Neurologe Dr. med. Ralph Thinius und die Ärztin für Innere Medizin Bettina Kuhl (v.l.n.r.) Bereits seit April 2013 baut der ärztliche Leiter Dr. med. Ralph Thinius den Schwerpunkt Neurologie innerhalb der Medizinischen Klinik I in der HELIOS AlbertSchweitzer-Klinik Northeim mit einem mobilen Schlaf- und Schwindellabor auf. Durch den neuen neurologischen Oberarzt Thorsten Warnecke erhält er nun wertvolle Unterstützung. „Wir freuen uns sehr, dass wir Die bildgebende Funktionsabteilung der Klinik für Innere Medizin I - Kardiologie im HELIOS Klinikum Emil von Behring wurde unter Leitung von Oberarzt Dr. med. Sebastian Schattke nach den Kriterien der European Association of Cardiovascular Imaging (EACVI) für vorgehaltene Strukturen, festgelegte Arbeitsabläufe, standardisierte Dokumentationen sowie die Qualifikation der Ärzte und des medizinischen Personals als Echokardiographielabor zertifiziert. Das Gütesiegel ist gültig bis April 2019. Kreißsaalführung ohne Kreißsaal Mit dem Wegfall der geburtshilflichen Abteilung der HELIOS Bördeklinik verschwand auch das Informationsangebot für werdende Mütter und Väter in der Börderegion. Hilfe kommt nun aus dem benachbarten Helmstedt: Dr. med. Manfred Miehe, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der HELIOS St. Marienberg Klinik Helmstedt, stellt demnächst das Kreißsaalangebot Helmstedts gemeinsam mit Dipl.-Med. Sabine Rothämel aus der HELIOS Bördeklinik in Oschersleben vor. HELIOS Klinik Jerichower Land Partner im Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt-Nord Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der HELIOS Klinik Jerichower Land ist Teil des neu gegründeten Trauma- netzwerks Sachsen-AnhaltNord. Während einer Feierstunde am 10. Dezember 2014 auf dem Campus des Universitätsklinikums Magdeburg erhielten Chefarzt Dr. med. Jens Tylkoski sowie die Vertreter weiterer neun Kliniken im Beisein des Gesundheitsministers SachsenAnhalt, Norbert Bischof, die Zertifikate überreicht. Geriatrie der HELIOS Klinik Bad Gandersheim Mitglied im Bundesverband Geriatrie „Das Aufnahmeverfahren umfasste auch ein Untersuchungsverfahren in der Klinik. Hier wurde geprüft, ob unsere Geriatrie die Anforderungen und Richtlinien des Bundesverbandes erfüllt“, sagt Dr. med. Ulrich Stein, Chefarzt der Geriatrie. „Die Aufnahme in den Bundesverband belegt den hohen Standard der fachgerechten Versorgung älterer Patienten“, so der Geschäftsführer des Verbandes, Dirk van den Heuvel. Junger Arzt bekämpft globale Gesundheitsprobleme Berlin-Zehlendorf Dr. med. Sven Jungmann wünscht sich gesellschaftlich engagierte Mediziner. Den angehenden Internisten im HELIOS Klinikum Emil von Behring beschäftigt die Frage: Wie können Mediziner ihre soziale Erfahrung systematisch nutzen, um die Welt gesünder zu machen? „Wir erfahren viel über die Belange unserer Patienten, lernen aus ihren Ängsten und Problemen, aber auch, wie wir sie unterstützen können. Leider wird im Studium selten vermittelt, wie wir dieses Wissen sinnvoll einsetzen können, um Probleme auf gesellschaftlicher Ebene zu lösen.“ Der 29-Jährige hat ein klares Ziel vor Augen. Durch sein politisches Engagement widmet er sich der Lösung globaler Fragen wie z.B. der Optimierung medizinischer Infrastruktur in Drittweltlän28 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015 Der Oxford-Absolvent Dr. med. Sven Jungmann schlägt eine Brücke zwischen Medizin und Politik dern. Auslandsaufenthalte an Unikliniken in Spanien, Frankreich und Brasilien und die Arbeit in Hilfsorganisationen und Krankenhäusern in Afrika prägten sein Medizinstudium. „Zunächst wollte ich verstehen, wie die Gesellschaftsstrukturen aussehen, in denen ich etwas verändern möchte“, erklärt der junge Arzt. Um seine Pläne mit fundiertem Wissen zu stützen, erwarb Jungmann den Masterabschluss „Public Health“ in einem Londoner Fernstudium und absolvierte an der Eliteuniversität Oxford als einziger Mediziner das Aufbau-Masterprogramm „Public Policy“. 2013 half er bei der Etablierung eines filmisch dokumentierten Handwaschtanzes in Kenia für die Hilfsorganisation Rafiki, um Kinder zu besserer Hygiene zu erziehen. Mitte -Nord Wissen ist die beste Vorsorge – Patientenakademien in der HELIOS Region MitteNord und Themenübersicht 2. Quartal 2015 JERICHOWER LAND Die HELIOS Kliniken im Jerichower Land starteten im Januar 2015 mit ihrer Patientenakademie. In der Cafeteria in Burg informieren Ärzte beider Kliniken einmal monatlich zu interessanten medizinischen Themen. Die HELIOS Bördeklinik ist Anfang des Jahres mit ihrer Patientenakademie an den Start gegangen. An anderen Kliniken der Region sind Patientenakademien bereits seit vielen Jahren erfolgreich etabliert. HELIOS KLINIKUM BERLIN-BUCH 28. APRIL Plastische und ästhetische Chirurgie – Möglichkeiten und Grenzen 26. MAI Steinreich! Ursachen und Therapiemöglichkeiten von Harn- und Nierensteinen HELIOS KLINIKUM BAD SAAROW 26. APRIL Mein Kind ist in Not - was muss ich tun? Praktische Tipps zur Ersten Hilfe für Eltern und Großeltern 31. MAI Neurochirurgie - das zweitälteste Gewerbe der Welt - Steinzeit-Neurochirurgie oder die Entdeckung der Kunst, den Schädel zu öffnen 28. JUNI Neue Konzepte bei der Behandlung des Mammakarzinoms HELIOS KLINIKUM EMIL VON BEHRING 15. APRIL Sportverletzungen am Knie – moderne Therapien bei Verschleißerkrankungen – was hilft wem? 9. MAI Die gedehnte Bauchschlagader – das Aortenaneurysma, oft unbemerkt, dennoch lebensbedrohlich 23. MAI Komplementäre Behandlung bei Lungenkrebs 13. JUNI COPD – eine weitverbreitete Lungenkrankheit: neue Therapien und Therapieansätze HELIOS KLINIK JERICHOWER LAND – HELIOS FACHKLINIK VOGELSANG-GOMMERN 19. APRIL Möglichkeiten moderner Radiologie – Was sind CT und MRT? 10. MAI Der Fuß – Sicherer und schmerzfreier Gang – Neues in der Fußchirurgie 21. JUNI Multimodale Therapiekonzepte beim Rückenschmerz HELIOS KLINIK BAD GANDERSHEIM 7. APRIL Darmkrebs vermeiden durch Vorsorge – neue schonende Diagnostik 2. JUNI Die schmerzhafte Hüfte, das schmerzende Knie – Moderne Operationsmethoden in der Hüft- und Knieprothetik HELIOS KLINIK NORTHEIM 14. APRIL Schmerzen im Alter – Ursachen, Besonderheiten, Behandlung 12. MAI Darmkrebs: Vermeidung und Früherkennung – Diagnostik und interdisziplinäre Therapie 9. JUNI Schilddrüsenerkrankungen – Wann hilft der Chirurg? HELIOS BÖRDEKLINIK 15. APRIL Gemeinsam gegen den Schmerz – Möglichkeiten der multimodalen Schmerztherapie 20. MAI Plastische Chirurgie – mehr als nur ein Eingriff für die Schönheit 24. JUNI Wenn es eng wird in der Brust – Diagnose und Therapie einer Angina pectoris HELIOS KLINIK ST. MARIENBERG KLINIK HELMSTEDT 22. APRIL Werden künstliche Gelenke alt? Moderne Verfahren bei Kunstgelenkwechsel 13. MAI Volkskrankheit Osteoporose - erste Hilfe bei schwacher Wirbelsäule 17. JUNI Wenn der Bauch schmerzt - schnelle Diagnose dank moderner Untersuchungstechniken Die vollständigen Angaben zu Zeit, Ort und Referenten finden Sie unter www.helios-kliniken.de auf den Seiten der jeweiligen Klinik Förderung der Medizin und des Wiederaufbaus des Zerbster Schlosses ZERBST Der Halberstädter Arzt Dr. Walter Krienitz (1876 – 1943) gilt als einer der Wegbereiter der modernen Magenbakteriologie und hatte als einer der Ersten das Magenbakterium Helicobacter pylori beschrieben. Die Entdeckung des Bakteriums revolutionierte später die Diagnose und Therapie von Magenkrankheiten. Der „Walter-Krienitz-Verein zur Förderung der Medizin e.V.“ bewahrt das wissenschaftliche Erbe von Walter Krienitz und würdigt jedes Jahr Ärzte für herausragende medizinische Leistungen. Die Preisverleihung fand diesmal in Zerbst statt. Im historischen Prof. Dr. med. habil. Steffen Rickes, Vorsitzender des Walter-Krienitz-Vereins, zur Föderung der Medizin e.V. begrüßt die Gäste Ambiente des Fasch-Saales überreichte am 23. Januar 2015 Prof. Dr. med. habil. Steffen Rickes den „Walter-Krienitz-Gedenkpreis 2014“ an Priv.-Doz. Dr. Jörn M. Schattenberg aus Mainz für dessen Forschung zu Tumoren des Magens und der Speiseröhre. Dr. med. Nicole Strugala aus Magdeburg erhielt den „Walter-Krienitz-Doktorandenpreis 2014“ für ihre Promotion zu Tumormarkern in der Kindermedizin. Elisabeth Maas, Klinikgeschäftsführerin der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt, enthüllte eine Spendentafel für den Wiederaufbau des Zerbster Schlosses. APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 29 Nachrichten Region | Mitte-Nord | Aus den Regionen Ehrenplakette für Helmstedter Mediziner Oberarzt Dr. med. Christopher Koßagk „Goldene Glühbirne“ nach Bad Saarow geholt VON ANJA PAAR | BAD SAAROW I m Rahmen des HELIOS Führungskräfteentwicklungsprogrammes hat Oberarzt Dr. med. Christopher Koßagk im Januar 2015 eine „Goldene Glühbirne“ erhalten. Das Projekt des Oberarztes der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, im HELIOS Führungskräfteentwicklungsprogramm bestand darin, ein zertifiziertes Dysplasiezentrum am HELIOS Klinikum Bad Saarow aufzubauen und dort die Kolposkopiefortbildung für HELIOS Ärzte im Rahmen der Facharztweiterbildung oder Zusatzqualifikation zu zentralisieren. Mit der Kolposkopie erkennt und therapiert man mikroskopisch genau sogenannte Dys- plasien, dies sind Krebsvorstufen des weiblichen Genitale. Nur neun DGGG/AG-CPC zertifizierte Dysplasiezentren gab es 2014 in Deutschland. Eines davon ist seit Mai 2014 das HELIOS Klinikum Bad Saarow, als bisher einziges der HELIOS Kliniken Gruppe. Um Ärzte für diese spezialisierte Diagnostik und Therapie zu schulen, organisierte Dr. med. Christopher Kossagk am 22.11.2014 den 1. BasisKolposkopiekurs für HELIOS Assistenz- und Fachärzte, an dem über 40 Ärzte teilnahmen. Kontakt: Dr. med. Christopher Koßagk, HELIOS Klinikum Bad Saarow, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Pieskower Straße 33, 15526 Bad Saarow, Tel.: (033631) 7-22 88, E-Mail: [email protected] Neue Perspektiven für bildgebende Diagnostik in Burg Die Radiologie der HELIOS Klinik Jerichower Land wird bis Ende 2015 umfassend modernisiert. Zum Jahreswechsel erfolgte die Installation eines neuen 64-Zeilen-Computertomographen. Gegenüber dem bisherigen „6-Zeiler“ ist das neue Gerät wesentlich leistungsfähiger, schneller und strahlungsärmer. Von der Schnelligkeit des Geräts profitieren gerade auch ältere Patienten, die bei CT-Untersuchungen des Bauchraums 30 | HELIOS aktuell aktuell || APRIL/MAI MAI 2014 2015 dem Atem künftig nicht mehr 30, sondern nur noch 10 Sekunden anhalten müssen. Auch eine leistungsfähige Diagnostik der Herzgefäße ist mit dem neuen Computertomographen möglich. Im Februar wird eine neue Digitale Röntgenanlage installiert und zum Ende des Jahres erfolgt der Austausch des über zehn Jahre alten 1,5-Tesla-Magnetresonanztomographen durch ein modernes leistungsfähigeres Gerät. „Dr. med. Nguyen hat sich in besonderem Maße für die ärztliche Versorgung der Bevölkerung eingesetzt und um das Ansehen des Arztberufs verdient gemacht“, so die Laudatio zur Übergabe der Ehrenplakette der Ärztekammer Niedersachsen an Dr. med. Si Huyen Nguyen, Leitender Arzt des Schlaflabors der HELIOS St. Marienberg Klinik Helmstedt. Als Präsident des 1997 gegründeten Deutsch-Vietnamesischen Förderkreises für Kardiologie e.V. (German Association of Cardiology) sowie als Mitbegründer und stellvertretender Dekan der „Vietnamese German Faculty of Medicine“ der Pham Ngoc Thach-Universität in Ho-Chi-Minh-Stadt setzt er sich für die solide Ausbildung von Medizinstudenten und für Gesundheitsprojekte zur Erforschung, Verhütung und Bekämpfung kardiovaskulärer Erkrankungen in Vietnam ein. Rätsel KREUZWORTRÄTSEL Summe der Lebensjahre Gebrechen, Krankheit Steigen und Fallen des Wassers würdigen, auszeichnen (ugs.) Schiffs- Einfall, besitzer, Gedanke Reeder dicht bei, seitlich von Rauchfang, Schornstein feste Ablagerung in Hohlorganen 2 Kühlungsmittel Ringel-, Saugwurm 3 chirurgischer Wundverschluss zerrissenes Tuch Kobold, Zwerg Verleger HELIOS Kliniken GmbH Geschäftsführung Dr. Francesco De Meo Friedrichstraße 136, 10117 Berlin Tel.: 030-52 13 21-0 Ziegenleder Schauspiel-, Ballettschüler Verantwortlich für den Inhalt Tobias Meixner (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Kliniken GmbH Entzündung der Haut Neuheit, noch nie Dagewesenes 4 berufen, asianomitischer nieren Halbesel Impressum Einwirkung auf d. Sinnesorgane verfügen, bestimmen Schlamm für Heilzwecke Rest im Glas nur wenig 1 teigige Salbenzubereitung 5 Bestand, tatsächlicher Vorrat Dienststelle; Behörde Tempelberg in Jerusalem Fragewort: Warum? 6 Beweisstück; Quittung Redaktion Konstanze Richter (Leitung), Honorata Doba, Marina Dorsch, Natalie Erdmann, Jörn Grabert, Ulrike Grönefeld, Christian Becker, Kira Kollmeier, Heiko Leske, Annett Lott, Beatrix Salzgeber, Erik Thiel, Tanja Velter, freie Mitarbeit: Astrid Bock lat.: Sei gegrüßt! Geiselnehmer, Kidnapper Substanz für Moorbäder aufgeregt, reizbar Wundmal Gestaltung und Satz Frank Schulze, Réka Szentmihály Regionalseiten: Jürgen Dachner Platzdeckchen (engl.) Druck Druckerei Rindt Daimler-Benz-Str. 30, 36039 Fulda 7 Abk. für Euer Ehren Rasenpflanze 8 immer, zu jeder Zeit römischer Kaiser Regionalseiten HELIOS Region Mitte-Nord: Natalie Erdmann (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Klinikum Berlin-Buch Schwanebecker Chaussee 50 13125 Berlin Erscheinungsweise Sechs Mal im Jahr. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 04. Mai. Kontakt [email protected] Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir in den Texten überwiegend die männliche Form. Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier. 1 2 3 4 5 6 7 8 SUDOKU BILDERRÄTSEL 8 7 3 6 7 2 2 8 9 5 7 9 3 4 7 8 7 1 So geht’s: Füllen Sie die leeren Felder so, dass in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 3×3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vor kommen. 5 4 Unser Bilderrätsel zeigt jede Ausgabe ein Motiv aus dem Klinikalltag oder einen unserer Standorte. Die Auflösung gibt‘s in der nächsten Ausgabe! 6 1 5 2 Auflösung letzte Ausgabe Haben Sie den HELIOS Standort erkannt? Das Foto zeigte einen Ausschnitt des HELIOS Klinikums Pforzheim, einem Haus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 31 Dialog UMFRAGE DES MONATS BITTE LÄCHELN! „Welche Eigenschaft muss eine Pflegekraft vor allem mitbringen?“ Fotokampagne begleitet Neubau 11,9 10,5 49,9 28,2 E infühlungsvermögen und soziale Kompetenz Interesse an der Medizin Engagement und Belastbarkeit Zuverlässigkeit und Organisationstalent Teilnehmerzahl: 1.369 ZUR UMFRAGE Nur nicht ausruhen! In unserer Umfrage wollten wir wissen: Welche Eigenschaft muss eine Pflegekraft vor allem mitbringen? Mandy Dietel, Koordinatorin der HELIOS Bildungszentren und selbst gelernte Gesundheitsund Krankenpflegerin, sprach mit heliosaktuell.de über den Beruf. Für Dietel ist Empathie eine wichtige Eigenschaft. Jedoch reiche sie allein nicht aus. „Es gibt so viele Merkmale innerhalb der vier Schlüsselkompetenzen, die wichtig wären“, sagt sie. Damit meint sie die persönliche Kompetenz, Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu erkennen und dies auch begründen zu können. Entscheidend ist für Mandy Dietel aber auch etwas anderes: „Wichtig ist das lebenslange, selbständige Lernen. Man sollte offen sein für Veränderungen, für fremde Erwartungen, Normen und Werte.“ Außerdem übernehme die Pflege heute mehr Verantwortung. „Ein Ausruhen auf dem Erfahrungswissen reicht da nicht“, so Dietel. Das komplette Interview lesen Sie auf TANJA VELTER | NORDENHAM Im letzten Herbst wurde der Rohbau der HELIOS Klinik Wesermarsch in Esenshamm für wenige Stunden zum Fotostudio: 40 Mitarbeiter, in Berufskleidung und ausgestattet mit verschiedenen Accessoires wie Bauhelm, Verbandskasten, Atemmaske oder Endoskop, trafen sich auf der Baustelle und wurden dort Teil einer Fotokampagne rund um den Neubau. Die Bilder sind einerseits Teil einer Imagekampagne für den Neubau der Wesermarsch Klinik – anderseits aber auch klares Bekenntnis der verschiedenen Berufsgruppen zum neuen Gebäude in Esenshamm und der interdisziplinären Zusammenar- beit innerhalb der Klinik. Fotografiert wurden die Mitarbeiter von Sven Brügmann, Fotograf der HELIOS ENDOKlinik Hamburg. » Weitere Bilder der Kampagne finden Sie auf der Internetseite der Klinik: www.helios-kliniken.de/klinik/ nordenham/aktuelles/fotogalerien/ wir-freuen-uns-auf-den-neubau.htm PFLEGE-NACHWUCHS Auszubildende übernahmen Verantwortung Am HELIOS Klinikum Uelzen leiteten 23 Schüler im letzten Ausbildungsjahr zum Gesundheits- und Krankenpfleger eine Station der Orthopädie und Unfallchirurgie. Anlass für NDR 1 Niedersachsen, darüber in einem Hörfunkbeitrag zu berichten. THORSTEN ECKERT | UELZEN „Guten Morgen, haben Sie gut geschlafen?“ – diesen Satz hörten die Patienten der Station 4.2. im letzten Januar vor allem aus den Mündern von 23 Pflegeschülern. Wenige Monate vor ihrem Examen konnten diese für zwei Wochen die Leitung der Station übernehmen und damit eine ganz besondere Erfahrung machen. Denn nicht nur in allen Bereichen der Patientenversorgung, sondern auch beim Schreiben der Dienstpläne und der Dokumentation ihrer Pflegetätigkeiten waren die Auszubildenden nun gefragt. Für komplizierte Fragen standen ihnen erfahrene Mitarbeiter der Station sowie die Praxisanleiter des Klinikums und Lehrer zur Seite. Lob für die Arbeit der Pflegeschüler kam unter anderem von Ludwig Zicha (86), der mit einer Oberschenkelfraktur auf Station 4.2. lag: „Die Nachwuchsleute sind mit großem Spaß bei der Sache und ich staune über ihren guten Ausbildungsstand.“ » Den kompletten Artikel zum Ausbildungsprojekt in Uelzen sowie den Hörfunk-Beitrag von NDR 1 Niedersachsen finden Sie auf
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