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HELIOS aktuell
Das Magazin der
HELIOS Kliniken Gruppe
APRIL/MAI 2015
TITELTHEMA
Operation Zukunft
Gesundheit ist keine Ware. Aber sie kostet Geld. Eine Debatte
darüber, wie Medizin bezahlbar bleiben kann – und ob es wirklich
unethisch ist, wenn Kliniken Gewinne machen. SEITE 4
Einfach scannen und
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aktuell fürs iPad
UNTERNEHMEN
NACHRICHTEN
MENSCHEN
Erste Hilfe: HELIOS
schult Mitarbeiter in
der Reanimation SEITE 11
Medizinische Blutegel:
Wann sie eingesetzt werden
und wie sie helfen SEITE 17
Gabriele Bärthel (72) ist
die älteste Mitarbeiterin
in Holthausen SEITE 20
Inhalt | APRIL/MAI 2015
Liebe Leserinnen
und Leser,
alle Kliniken in Deutschland
erhalten für gleiche Leistung
gleiches Geld. Viele meinen:
Es ist unethisch, wenn am Ende
ein Gewinn übrig bleibt. Die entscheidende Frage ist aber: Geht
es zu Lasten der Patienten, wenn
Geld übrigbleibt – oder eher wenn
keines übrigbleibt? Eine klassische Frage der Monethik also,
wie wir die Verbindung von
Monetik und Ethik genannt
haben. Wie ist unsere Haltung
dazu? Und was sagen andere?
Unser Standpunkt und das Titelthema geben darüber Auskunft.
Warum uns der Austausch
auch bei solch emotional strittigen Themen so wichtig ist? Weil
wir glauben: Unser Gesundheitswesen benötigt einen „Gesunden
Dialog“ – eine Diskussionsform
also, die Raum für eine respektvolle Debatte gibt zu umstrittenen Fragen und Themen des
Gesundheitswesens, endlich weg
von Schubladen und Schablonen.
Das bedeutet nicht, dass sich zukünftig alle einig sein werden. Es
wird weiterhin kontroverse Sichtweisen geben. Aber allein schon
dies zu verstehen und zu respektieren, wäre ein Fortschritt.
NACHRICHTEN
Kleiner Sauger im Einsatz
In der Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie im HELIOS
Klinikum Emil von Behring gehören Blutegel zu den Behandlungsmethoden. Wozu die kleinen Helfer gut sind und warum sie MedikaFOTO: OBERLÄNDER
mente ersetzen können, lesen Sie auf » Seite 17 TITELTHEMA
Medizin und Ökonomie:– ist das ein Widerspruch? Ein Gespräch über Wirtschaftlichkeit,
Qualitätssicherung und die Frage, ob medizinisches Personal durch umfangreiche Dokumentationen die Nähe zum Patienten verliert. » 8
UNTERNEHMEN
HELIOSplus-Card: Die Zusatzversicherung,
die HELIOS für seine Mitarbeiter abschließt,
bietet viele Vorteile bei einem stationären
Aufenthalt. 10
Simulatortraining: Austauschen und Ausprobieren –­­ beim ersten HELIOS Simulatoren-Tag
konnten Kollegen verschiedener Disziplinen
über den Tellerrand schauen. 18
Reanimation: HELIOS setzt auf lebensrettende Sofortmaßnahmen. Jeder Mitarbeiter soll
regelmäßig geschult werden. Daraus leitet
sich auch das Wissensziel 2015 ab. 11
„Goldene Glühbirne“: 30 Teilnehmer des
Führungskräfte-Entwicklungsprogramm 2014
haben ihre Projekte der Jury vorgestellt. Die
Gewinner. 19
»
»
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Kuhlen, Armin Engel,
Francesco De Meo, Jörg Reschke,
Karin Gräppi und Olaf Jedersberger
WISSEN
»
NACHRICHTEN
Übung für den Ernstfall: Wie für die HELIOS
Klinik Hünfeld ein Unfall-Test in kurzer Zeit
Realität wurde. 13
»
Kampf gegen den Krebs:.In welchen Fällen
es sinnvoll sein kann, Tumor-Patienten mit
Wärme oder intraoperativer Bestrahlung zu
behandeln. 16
»
Eigenfetttherapie: In Schwerin hilft ein
neues Verfahren, dauerhafte Gewebsschädigungen zu verschließen. 15
»
2 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
»
MENSCHEN
Älteste Mitarbeiterin: Mit 72 Jahren ist für
Gabriele Bärthel noch lange nicht Schluss. Wie
sich die rüstige Rentnerin in der HELIOS Klinik
Holthausen für die Patienten engagiert. 20
»
Fehler des Monats: Fehler können nicht
nur in der Medizin passieren, sondern auch
im Management. Ein Beispiel aus der Kommunikation. 21
»
Wussten Sie schon ..? Dass Kinästhetics die
Mobilität fördert. 22
»
Standpunkt
GESUNDER DIALOG
Monethik – damit Gesundheit
nicht zur Ware wird
„Patientenwohl ist euch doch egal, ihr arbeitet nur für die Aktionäre“ –
ein Vorwurf, den HELIOS Mitarbeiter häufig hören. Dabei fließt von 100
Euro Budget nur knapp ein Euro an Aktionäre und der wird zu einem
Großteil wieder in Medizin investiert. Worum es in dieser Diskussion
wirklich geht.
VON FRANCESCO DE MEO
G
esundheit kostet Geld. Irgendwer muss
dieses Geld aufbringen. Bei uns sind
das die Krankenkassen, die es sich über
die Beiträge von den Versicherten holen. Wir
alle bezahlen also für Gesundheit – weil sie
keine Ware sein soll. Ein Privileg, das sich
andere Länder nicht – oder nicht (mehr) in
diesem Umfang – als Gesellschaft leisten
können. Ich finde es daher angemessen,
wenn die Menschen nun hinterfragen, was
mit ihrem Geld für die Gesundheit passiert.
Nehmen wir ein Budget von 100 Euro. Was
passiert mit diesen 100 Euro bei uns? Knapp
60 Euro davon gehen an unsere Mitarbeiter:
Löhne, Gehälter, Sozialleistungen. Knapp
23 Euro brauchen wir für Sachmittel, vom
Tupfer über Medikamente bis zu Wasser und
Strom. Sieben Euro kosten uns die Instandhaltungen und Abschreibungen. Bleiben rund
zehn Euro übrig. Aus diesen zehn Euro bedienen wir mit knapp zwei Euro Schuldzinsen
und bezahlen zwei Euro Steuern. Bleibt ein
Rest von sechs Euro, die als Gewinn an Fresenius gehen. Bei anderen Kliniken geht das
Restgeld an Träger wie Stadt, Kreis, Land
oder Kirchengemeinden. Was davon konkret
in die Medizin oder die Kliniken zurückfließt,
entscheidet allein der Träger. Bei Fresenius
fließt der Großteil des Gewinns zurück in
die Medizin; die Aktionäre erhalten aus den
sechs Euro nur einen Euro, wobei der AnkerAktionär eine gemeinnützige Stiftung ist, die
mit diesem Geld wiederum Medizin fördert.
Worin verbirgt sich nun also der vermutete Widerspruch, das vermeintlich ethisch
Verwerfliche? Einige behaupten, es wäre
unethisch, dass überhaupt Geld übrig bleibt.
Unter dem Gesichtspunkt der Ethik ist eine
Detailfrage entscheidend: Geht es zu Lasten
der Patienten, wenn Geld übrig bleibt – oder
wenn kein Geld übrig bleibt? Der Blick auf
den Investitionsstau in Kliniken, bei denen
nichts übrig bleibt, stimmt nachdenklich.
» Bei Fresenius
fließt der Großteil des Gewinns
zurück in die
Medizin.
FRANCESCO DE MEO,
Vorsitzender der Geschäftsführung
Was passiert dort, wo kein Geld für notwendige Investitionen in die Zukunft übrig
bleibt? Wir investieren bei HELIOS jeden
Tag gut eine Million Euro Eigenmittel in
unsere Kliniken, 380 Millionen Euro im
Jahr. Gleichzeitig müssen wir uns der Frage
stellen, ob wir vielleicht deshalb etwas
übrig haben, weil wir zu Lasten der Patienten sparen. Wir sparen wo es möglich ist,
richtig. Nicht aber zu Lasten der Patienten
und deren Behandlung. Das überprüfen wir
permanent. Den Nachweis, vor allem zur Behandlungsqualität, treten wir seit 20 Jahren
kontinuierlich an.
Jeder von Ihnen verhält sich also ethisch
richtig, wenn er mit auf das Geld achtet und
sein Mögliches beiträgt, das hohe Gut einer
bestmöglichen Patientenversorgung auf
bezahlbarem Niveau zu erhalten. Denn wenn
Gesundheit nicht mehr für uns alle bezahlbar wäre, dann würde auf Dauer nicht mehr
jeder die gleiche Medizin erhalten können.
Die Situation kennen wir aus vielen anderen
Gesundheitssystemen. In deutschen Kliniken
kennen wir sie bislang nur im Hinblick auf
Komfortelemente. Wer in der Bahn 1. Klasse
statt 2. Klasse wählt, fährt auch komfortabler
– aber die gleiche Strecke im gleichen Zug.
Für unsere Kliniken heißt das: Wir bieten allen
Patienten die gleiche Medizin; Privatversicherten aber einen anderen Komfort. Wenn
wir Gesundheit nicht insgesamt bezahlbar
hielten, dann wäre Gesundheit in Deutschland
viel stärker vom Geldbeutel des Einzelnen
abhängig. Das will niemand. Genau deshalb
sind Monetik und Ethik kein Widerspruch.
Vielmehr gehören sie zusammen. Und stehen
im Wort Monethik für unser Bestreben, gute
Medizin für alle bezahlbar zu erhalten. Damit
Gesundheit nicht zu einer Ware wird.
» Was sagen Sie?: [email protected]
» Den ausführlichen Standpunkt von Francesco De Meo
finden Sie auf
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 3
Titelthema
Einladung
zum Dialog
Schwarz-Weiß? Gut oder schlecht? Nur allzu oft polarisiert ein Austausch im
Gesundheitswesen. Dabei lohnt ein genauer Blick auf Fragen und Antworten.
K
aum ein politisches Thema wird regelmäßig so kontrovers diskutiert wie die Finanzierbarkeit
von Gesundheit. „Gesundheit muss bezahlbar bleiben“, lautet der Leitgedanke. Speziell
Krankenhäuser stehen immer wieder im Mittelpunkt der Debatte. Dass sie wirtschaftlich
arbeiten müssen, ist spätestens seit der Einführung der sogenannten Fallpauschalen („Gleiches Geld
für gleiche Leistung“) gesellschaftlicher Konsens – aber darf mit Gesundheit auch Geld verdient
werden? Diese und viele andere Fragen bilden den ethisch-moralischen Hintergrund der Diskussion.
Wie stehen Entscheider, aber auch die Mitarbeiter in den Krankenhäusern dazu? HELIOS aktuell hat
Meinungsbildner aus Politik, Gesundheitswesen und Wirtschaft um ihren Standpunkt gebeten.
»
Die Antwort ist klar: Beide.
Der Patient unmittelbar.
Der Aktionär in der Konsequenz.
Zwar zeitversetzt. Aber eindeutig. Die sich
gegenseitig verstärkende Wechselwirkung
zwischen Patientennutzen und Profitabilität wird
zwar manchmal angezweifelt. Ist aber objektiv nachweisbar. Gibt es Einschränkungen? Zielkonflikte? Sind
Konstellationen vorstellbar, in denen der Patient unter
Aktionärsinteressen leiden könnte? Ja. In bedauerlichen
Einzelfällen. Beim Versuch, kurzfristig zu optimieren. Der
Aktionärsnutzen? Wenn überhaupt, nur vordergründig. Und
genauso kurzfristig. Dagegen zeigen HELIOS und andere –
etwa bei IQM – Weitblick und Mut zur Konsequenz. Auch vom
Gesetzgeber wurden und werden mögliche Fehlanreize
sukzessive beseitigt. Zuerst mit der Umstellung
von Tagessätzen auf Fallpauschalen. Demnächst
durch die Verpflichtung zur Erhebung und
Veröffentlichung standardisierter
Qualitätsdaten. Anschließend
Vom Gesundwerden
wohl durch ein System
qualitätsorientierter
Vergütung. Davon werden beide profitieren:
Patient und Aktionär.
Aktionär.
Stephan Sturm,
Finanzvorstand Fresenius
4 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
»
Die genannte Frage kann
man nicht eindeutig beantworten. Ziel einer Behandlung sollte aus Sicht
der Heilkunde immer die Verbesserung des
Zustandes der Patient/in sein. Aus Sicht des Managements eines profitorientierten Unternehmens
ist das Ziel jeglichen unternehmerischen Handelns,
Geld zu verdienen. Zielkonflikte zwischen den Interessen der Aktionärinnen und Patienten sind hierbei nicht
unwahrscheinlich. Aus meiner Sicht haben ökonomische
Interessen von Kapitalgesellschaften nichts in Fragen
der Behandlung von Patient/innen zu suchen. Es
besteht hierbei immer die Gefahr, dass nicht
die für die Patientinnen und Patienten besten Entscheidungen getroffen werden.
Auch die Verlockung, planerisch
den Gewinn mit Leistung, mit
Ergebnisqualität zu koppeln,
gute Leistung also attraktiv
zu machen, wird fehlschlagen.
profitiert der
Denn man setzt mit jedem Qualitätskriterium immer auch Fehlanreize. Stattdessen brauchen wir
gut ausfinanzierte Kliniken ohne
Gewinninteressen.
Patient.
Harald Weinberg, gesundheitspolitischer
Sprecher der Fraktion DIE LINKE
»
Gesundheit im Sinne von
„Zustand des Wohlbefindens“ kann weder produziert
noch als Gegenstand erworben, gehandelt oder (aus)
Trotz seiner Komgetauscht werden. Sie ist
plexität ist das
das höchste Gut des
oft kritisierte deutsche
Menschen, das
Gesundheitssystem eines
ist keine Ware.
muss bezahlbar sein.
es zu bewahren
der besten der Welt. Mit
gilt – sie kann
einem Anteil von 11 bis 13
nicht einfach wie
Prozent vom Bruttoinlandseine Ware ersetzt
produkt ist es auch eines der
werden. Jedoch kann
teuersten der Welt. Es ist genug
anhand der exzellenten mediziniGeld im System, ob allerdings die Verschen, pflegerischen und therapeutischen Leistungen, die wir
teilung immer richtig ist, kommt auf den Standheute erbringen, für den Patienten der größtmögliche Nutzen zur
punkt der Betrachtung an. Jeder, unabhängig
Verbesserung der Gesundheit erzielt werden – möglich macht dies eine indiviseines sozialen Status oder seines Einkommens,
duelle Versorgung unter Berücksichtigung des aktuellen Wissenstandes.
hat Zugang zu dem System und kann eine optimaDas muss bezahlbar sein – sowohl für den Patienten als auch für alle am
le Behandlung erwarten. Alle Beteiligten sind in
Behandlungsprozess Beteiligten, Kostenträger wie Leistungserbringer. Ich
der Verantwortung, dass dieses System auch in der
denke, viele Menschen können sich nicht vorstellen, wie hoch die Kosten
Zukunft bezahlbar bleibt und Gesundheit nicht zur
im Gesundheitswesen sind und welcher Investitionen es bedarf, um die
Ware wird, bei der das Einkommen über die Güte
medizinischen Leistungen auf hohem Niveau zu erhalten. Das erfordert
der Behandlung entscheidet. Erreicht werden kann
immer wieder Anpassungen unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit –
dies nur, wenn die Ökonomie der mediauch von Kliniken.
zinischen Qualität folgt. Qualität der
Gesundheit wird vor allem dann bezahlbar bleiben, wenn nicht nur
Versorgung wird der entscheidende
kurative Angebote gemacht, sondern auch Präventionsmaßnahmen
Wettbewerbsfaktor, um ein bezahlergriffen werden. Sie ist ein unbezahlbares Gut – in das dennoch
bares Gesundheitssystem zu sichern.
investiert werden muss.
Professor Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer,
Christine Wick, Pflegedienstleitung HELIOS Klinik Bad Berleburg
Regionale Kliniken Holding RKH GmbH
Gesundheit
»
F OT O : J
ÖR
GK
Deutschland hat
eines der besten
Gesundheitssysteme der
Welt. Das soll auch so bleiben. Gleichzeitig werden
wir alle immer älter. Klar
LA
ist, dass die Finanzierung
US
immer eine große Rolle spielen wird. Aber am Ende zählen für
die Patienten nicht die Euros, sondern die
gewonnene Lebensqualität und Lebenszeit. Das muss unser Antrieb sein!
Wir wollen, dass jeder Versicherte in
»
Aus meiner Sicht stehen im
Mittelpunkt der medizinischen
Versorgung immer der Mensch und die
Wahrung seiner Würde. Der Mensch ist die
unerlässliche Bedingung, er löst die medizinische Versorgung aus und nimmt sie in
Anspruch, zugleich wird sie von Menschen
erbracht. Somit ist der Mensch sowohl Ursache als auch Wirkung.
Ich verstehe uns als Dienstleister,
dessen Aufgabe es ist, Patientinnen und
Patienten zu unterstützen und zu be-
Deutschland schnellen und unkomplizierten
Zugang zu medizinischen Innovationen hat,
also zu neuen Medikamenten, neuen Operationsmethoden oder Therapien, von denen
wir heute teilweise noch gar nichts ahnen.
In einigen Jahren, sagen Forscher voraus,
wird es möglich sein, Organe in 3D zu dru-
Medizinische Versorgung
orientiert sich
»
cken. Davon sollten dann auch
alle profitieren.
Den Spagat zwischen ausreichender
Finanzierung und angemessenen Beiträgen
zu schaffen, wird uns dauerhaft beschäftigen.
Aber das Leben von Millionen Patienten
in Deutschland sollte uns jede, wenn auch
schwierige Auseinandersetzung wert sein.
Damit Deutschland auch in 30 Jahren noch
das beste Gesundheitssystem der Welt hat.
Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
am Mensch.
an Kosten.
gleiten. Unser Erfolg hängt meines Erachtens, neben einer gleichbleibend hohen medizinischen Versorgungsqualität, maßgeblich
von einer professionellen und empathischen
Interaktion aller am Behandlungsprozess
Beteiligten ab, insbesondere davon, wie es
uns gelingt, den Patienten als Individuum
und mündigen Partner zu begreifen.
Und ja, medizinische Versorgung
verursacht Kosten, nur
wenig im Leben gibt es
umsonst. Müssen wir
uns als Gesellschaft und
als einzelner Mensch daher
nicht der Frage stellen, welchen Preis wir
dafür zu zahlen bereit sind?
Sonja Schrader, Pflegedienstleitung HELIOS Klinikum
Schwelm
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 5
Titelthema
»
»
Die Ökonomisierung der Medizin ist eine gefährliche
Nicht nur das Gesetz erwartet von Ärzten, dass
Fehlentwicklung. Für den Arzt zählt das Wohl des
sie sich für das Wohl des Patienten
Patienten. Ökonomisierung drängt Ärzte jedoch dazu, ihre
einsetzen und dabei auch die Wirtschaftmedizinischen Entscheidungen wirtschaftlichen Interessen
lichkeit ihres Tuns im Blick haben.
unterzuordnen. Das passiert weniger durch direkte BevormunMittlerweile beobachten wir aber große
dung, als vielmehr in Form von Sachzwängen, Fallpauschalen
Qualitätsunterschiede zwischen den
und wachsendem Zeitdruck. Durch die Brille der ÖkonomiKliniken und Anzeichen für medizinisch
sierung betrachtet werden Krankenhäuser zu Gesundheitsfanicht begründbare Mengensteigerungen.
briken und Patienten zu Kunden, die bei geringem Aufwand
Deshalb müssen die Länder wieder schleuhohe Gewinne abwerfen sollen. Alte, Schwerkranke oder
nigst ihrer Verpflichtung nachkommen
Sterbende hingegen, die viel Zeit und Zuund ihren Investitionskostenanteil erhöwendung brauchen, belasten da
hen. Oder sie geben Verantwortung
Für den Arzt zählt
vermeintlich die Bilanz.
ab – dann allerdings auch für die
Zweifellos ist ökonomiPlanung der Krankenhäuser.
sches Verhalten in Praxis
Die Bedürfnisse der
und Krankenhaus notwendig,
Patienten müssen als
um Ressourcen zu schonen.
Orientierung dienen.
das Wohl
Aber auf der Gesundheit eines
Das gelingt jedoch
die Fallzahl.
des Patienten.
Menschen darf kein Preisnur, indem wir die
schild kleben. Wer von Ärzten
Behandlungsqualität
verlangt, dass
zum Maßstab machen.
sie in erster
Krankenhäuser sollten
Linie ökononur noch Leistungen erbringen
misch denken und handeln, der
dürfen, wenn sie gewisse Mindestanmissachtet den ärztlichen Auftrag: Heiforderungen erfüllen. Abschläge für besonders schlechte Leistunlen und Helfen, Trösten und Lindern.
gen sind dagegen keine Lösung. Ich will einem Versicherten nicht
erklären müssen, dass er zwar eine schlechte Hüfte bekommen
Prof. Frank Ulrich Montgomery,
hat, die dafür günstiger war – und ich bin sicher, dass Ärzte dafür
Präsident der Bundesärztekammer
auch kein Verständnis hätten.
Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands
»
»
Eine gute medizinische VersorGutes entwickelt sich nur selten von allein.
gung ist immanentes Ziel ärztDas gilt auch für Krankenhausleistungen.
lichen Handelns und bedarf prinzipiell keiner
Bislang spielt die Qualität der erbrachten Leistungen
„Belohnung“. In einer unvollkommenen Welt kann
keine wirkliche Rolle. Einmal in den Krankenhausplan
sie jedoch auch nicht einfach vorausgesetzt werden („Es
aufgenommen, dürfen die Leistungen unabhängig von ihrer
irrt der Mensch, solang er strebt.“). Wie unter anderem die
Qualität erbracht werden. Daran haben auch die gesetzlichen
klassische Studie „To err is human“ des Institute of MediciVerpflichtungen zu Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung
ne gezeigt hat, kommen in der Medizin Fehler in einem
und Qualitätsberichten wenig geändert. Übrigens nicht nur im
nicht unbeträchtlichen UmKrankenhausbereich!
fang vor. Ein Teil davon
Nimmt man die Perspektive der
Gute medizinische Versorgung muss
ist vermeidbar. Im VerPatienten ein, wird der Handbesserungsprozess
lungsbedarf deutlich: Als Patient
kommt es darauf
möchte man sich auf eine gute
an, sie als Indiz für
medizinische Versorgung
eine unzureichende
verlassen können. Das geht
Prozessorganisation
nur, wenn den Krankenbelohnt werden.
vorausgesetzt werden.
zu begreifen, um sie durch Veränhäusern, die keinen Wert
derung der Prozesse künftig zu verauf gute Qualität legen, der
meiden. Es ist gut, wenn dies freiwillig
Marktaustritt droht. Gute Qualigeschieht. Ziel einer qualitätsorientierten
tät zu belohnen und weniger gute
Vergütung muss es sein, ein solches Vereben nicht, ist ein richtiger Schritt
besserungsmanagement durch finanzielle Anreize zu unterstützen und
auf diesem Weg. So wird mit „a) Belohnung“ die „b)
eine möglichst gleichsinnige Interessenlage im medizinischen Bereich
Voraussetzung“ für gute medizinische Versorgung
und in der Geschäftsführung/Verwaltung zu induzieren. Der erste umgeschaffen wird. Aber bitte nicht nur als Lippenfassender Praxiseinsatz eines solchen Systems in den USA wird zeigen,
bekenntnis sondern als handlungsleitende und
ob sich Ergebnisse auf diese Weise weiter verbessern lassen.
nachvollziehbare Maxime für alle Akteure!
Prof. Dr. Thomas Mansky, TU Berlin, Leiter Fachgebiet Strukturentwicklung und
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
6 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
Thomas Bublitz, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Deutscher Privatkliniken
Monethik
»
Wenn man statt über unbezahlbare Qualität im Krankenhaus über nicht bezahlte Qualität
oder nicht ausreichend gewürdigte Qualität nachdenkt, fallen einem eine ganze Menge
Dinge ein. Was ist zum Beispiel mit der Aus- und Weiterbildung unseres medizinischen Nachwuchses? HELIOS hat für jeden Mitarbeiter in der Ausbildung ein Budget fest eingeplant. Das ist
aber in vielen anderen Kliniken nicht so. Die Kassen zahlen nicht für die Ausbildung! Was ist mit
dem Mehraufwand im Rahmen von Zertifizierungen und Dokumentationen, z. B. in der Onkologie? Zukünftig werden onkologische Operationen und Behandlungen nur noch in zertifizierten Organzentren stattfinden. Dort erbringen
viele Mitarbeiter einen erheblichen Mehraufwand für die Dokumentation und Prozessoptimierung. Wer zahlt für diese
zusätzlichen Aufwendungen? Die Kassen nicht! Unbezahlbar erscheinen auch die vielen Eingriffe im Grenzbereich
zwischen ambulanter und stationärer Medizin, die überwiegend zu Ungunsten der Krankenhäuser entschieden werden.
Der Medizinische Dienst der Krankenkassen entscheidet nur nach
Aktenlage, wir aber sehen die Patienten! Hier wünschen wir
uns mehr ärztliches Augenmaß und ethische VerantQualitätsmedizin ist
wortung aller Beteiligten.
Prof. Dr. Axel Richter, Mitglied des Medizinischen Beirats
und Direktor des Zentrums für Chirurgie im HELIOS
Klinikum Hildesheim
bezahlbar.
unbezahlbar.
»
Die medizinische Wissenschaft ist voll von
exzellenten Studien, in denen keine neuen
Diagnosemethoden, Medikamente oder OP-Techniken untersucht werden, sondern schlicht die Frage wie – wann – was – in welcher Reihenfolge
zu tun ist. Prozessorganisation also, die allerdings fast immer zu besseren Behandlungsergebnissen in
kürzerer Zeit führt. Und so wundert es nicht, dass in den letzten Jahren Begriffe wie SOP (Standard
Operating Procedure, deutsch: Standardvorgehensweise), klinischer Behandlungspfad und Behandlungsprotokolle Einzug in die medizinische Literatur und deren Leitlinien hielten. Nun wird in
solcherlei Studien quasi immer auch gefunden, dass weniger Mittel zum Erreichen des Ziels
eingesetzt werden müssen, wenn der Prozess gut strukturiert ist – was am Ende auch nicht
wundert, macht jeder die Erfahrung doch tagtäglich irgendwo selbst. Wenn aber der gut
strukturierte Prozess zu besserer Qualität bei weniger Mitteleinsatz führen kann, dann
erscheint es doch unlogisch, dass Qualität in einem System der pauschalierten Erstattung von im Durchschnitt kalkulierter Kosten nicht bezahlbar sein soll. Im Gegenteil:
Derjenige, der seine Prozesse exzellent organisiert, wird medizinischen Erfolg mit
geringeren Kosten erzielen und somit wirtschaftlich erfolgreich sein.
Ralf Kuhlen, Geschäftsführer Medizin HELIOS Kliniken
» Warum möchte HELIOS einen „Gesunden Dialog“ etablieren? Und welche Themen
sind uns wichtig? Mehr zu den Inhalten, unseren Standpunkten sowie aktuellen Informationen zu Veranstaltungen finden Sie unter:www.gesunderdialog.de
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 7
Titelthema
INTERVIEW
»EINE GUTE DOKUMENTATION
STEHT AUCH FÜR PATIENTENSICHERHEIT«
Wie sehr ist Medizin heute von Ökonomie geprägt? Und ist Gesundheit wirklich
noch bezahlbar? Kira Kollmeier sprach darüber mit Heike Fehlberg, Fachgruppenleiterin Pflege, und Dr. Olaf Kannt, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in den HELIOS Kliniken Schwerin und Mitglied des Medizinischen Beirats.
Dokumentationen und Kodierung, Fallpauschalen und
Wettbewerb: Kann man heute noch medizinisch tätig
sein, ohne BWL studiert zu haben?
Heike Fehlberg: Ja natürlich – unsere pflegerischen
Leistungen sind im PKMS festgemacht, dem Pflegekomplexmaßnahmen-Score, mit dem wir hochaufwendige Pflege erfassen und diese dann abrechnen
können. Wichtig ist zu verstehen: Die pflegerischen
Maßnahmen haben wir schon immer gemacht und
auch dokumentiert. Neu ist jetzt aber, dass wir in der
Dokumentation unsere Arbeit medizinisch begründen. Unterstützt das Pflegepersonal beispielsweise
einen Patienten beim Essen, wird nicht mehr nur die
Tätigkeit selbst dokumentiert, sondern wir begründen sie auch medizinisch aufgrund der vorliegenden
Erkrankungen, wie etwa einer Schluckstörung.
Dr. Olaf Kannt: Als Arzt braucht man kein spezifisches, wirtschaftliches Wissen. Aber auch wir
müssen uns jeden Tag fragen, was wir tun und wie
wir das vernünftig in einer Dokumentation abbilden
können. Da schwingen natürlich auch ökonomische
Aspekte mit. Bisher bleiben im Studium beziehungsweise der Berufsausbildung genau diese Punkte
noch völlig unberührt. Im Klinikalltag heißt es dann:
Learning by doing. Erst wird man Mediziner – und
dann bewegt man sich als solcher auch auf marktwirtschaftlichem Terrain.
„Gesundheit muss bezahlbar bleiben“ lautet eine
häufig formulierte Forderung. Ist sie es angesichts
einer alternden Gesellschaft und mitunter teurer
Therapien aber noch?
Dr. Olaf Kannt: Definitiv: Ein Ja mit einem dicken
Ausrufezeichen. Die Gesellschaft muss sich aber
darum kümmern, dass dies so bleibt. Im Detail geht
8 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
es dabei immer um die Frage: Wie kann man die
Kosten stemmen? Was kann, was muss die Gemeinschaft tragen? Diese Frage ist politisch noch nicht
ausdiskutiert. Ebenso nicht, was als Individualleistung zu zahlen ist. Vorab müssen dafür zwei Aspekte
geklärt und auch nachgewiesen werden: nämlich die
Wirksamkeit, zum Beispiel von einem Arzneimittel,
und die Qualität einer Behandlung. Möglicherweise
wird in Zukunft nur die Behandlung gezahlt, bei der
Wirksamkeit und Qualität auch nachgewiesen sind.
Heike Fehlberg: Dieser Meinung bin ich auch. Hinzu
kommt noch, dass wir – wie in unserer Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpflege verankert –
der Beratungskompetenz einen größeren Stellenwert
einräumen müssen. Denn unser medizinischer Erfolg
und vor allem dessen Nachhaltigkeit misst sich nicht
zuletzt auch an der Patientenberatung und -schulung,
wo wir auf Komplikationen hinweisen, Verhaltensregeln für zu Hause mitgeben und somit Prävention
betreiben. In diese Patientenberatung müssen die
Pflegemitarbeiter noch stärker eintauchen.
Der Vergleich von medizinischen Ergebniszahlen soll
Kliniken anspornen, ihre Qualität zu verbessern. Führt
das zum Ziel – oder erhöht das nur den Druck auf die
Mitarbeiter?
Heike Fehlberg: Medizinische Kennzahlen sind super.
Sie dienen der Orientierung und Selbstreflektion.
Allerdings finde ich den Pflege-Benchmark, also
die Bewertung der Vollkräfte im Pflegebereich
nach Ampelsystem, nicht mehr zeitgemäß. Wir
müssen uns heute fragen: Wer macht was mit
welcher Qualifizierung? Wenn man an der Stellschraube dreht, um Geld zu sparen, ist das eine
Sache. Eine andere ist, die Kollegen mitzunehmen
Interview
Dr. Olaf Kannt, Mitglied im Medizinischen Beirat, und Heike Fehlberg, Fachgruppenleiterin Pflege, im Gespräch über Ökonomie und Medizin Foto: HELIOS
und den aus dem Benchmark resultierenden Umstellungen Zeit zu geben. Alte Prozesse müssen
regelmäßig reflektiert und neue Prozesse, die sich
an Qualitätskennzahlen und Patientensicherheit
orientieren, etabliert werden.
» Erst wird man
Mediziner – und
dann bewegt man
sich als solcher
auch auf marktwirtschaftlichem
Terrain.
Dr. Olaf Kannt
Dr. Olaf Kannt: Ich sehe die Qualitätsziele eher
als Ansporn, denn als ein Druckmittel. Alles, was
wir tun, wird und soll auch gemessen werden. Es
ist wichtig, die eigenen Qualitätszahlen zu kennen
und durch sie die Möglichkeit zu haben, sich zu
verbessern. Dafür ist aber entscheidend, dass wir
uns auch mit dem Resultat auseinandersetzen. Und
uns bei nicht erreichten Qualitätszielen in einen
Lernprozess begeben, statt reflexartig zu reagieren,
wenn wir von Gelb auf Rot gerutscht sind. Kurzfristiges Gegensteuern ist hier meist kontraproduktiv.
Der, der an der Stellschraube dreht, muss vielmehr
wissen, welchen Spieler im Team er auf die Bank
holt – und wen nicht. Da ist wiederum ManagementTalent gefragt. Es kann nämlich nicht sein, dass
gute Leute als Reaktion auf Benchmark-Ergebnisse
ausgebremst werden. Mit der transparenten Darstellung unserer eigenen Ergebnisse müssen wir also
leben und umgehen können. Nicht zuletzt zeigen mir
Benchmark-Systeme aber auch, wo ich im Vergleich
zu anderen stehe.
Heike Fehlberg: Bei der Pflege beginnt mit der
Messung der medizinischen Qualitätszahlen zu
Sturz und Dekubitus gerade ein Umdenken – auch
wir bekommen jetzt diese Ergebniszahlen und
müssen lernen, mit ihnen umzugehen und auch
geeignete Maßnahmen zu etablieren, die uns eine
noch bessere Patientenversorgung ermöglichen.
Ärzte wie Pflege müssen heute ihre Behandlungen
umfangreich dokumentieren. Das soll die Behandlungsqualität erhöhen und eine korrekte Abrechnung
sicherstellen. Geht so aber nicht wertvolle Zeit verloren, die sonst für ein Gespräch mit dem Patienten
oder dem Austausch zwischen Kollegen zur Verfügung
gestanden hätte?
Dr. Olaf Kannt: Ein klares Nein. Ja, wir dokumentieren
viel – aber nicht mehr als vor zehn, 15 Jahren. Nur ist
die Bedeutung der Dokumentation gestiegen: Was
wir wie dokumentieren wird jetzt anders angeschaut,
anders bewertet. Das, was wir medizinisch machen,
muss natürlich korrekt dokumentiert werden. Das
sollte auch jedem klar sein. Ein effizientes Vorgehen, sprich ein einmaliges Dokumentieren, ist hier
entscheidend. Leider gibt es noch keine flüssige
elektronische Dokumentation – was unseren Alltag
oft schwierig gestaltet.
Heike Fehlberg: Die Dokumentation in der Pflege
hat enorm zugenommen. Wir dokumentieren unsere
pflegerischen Leistungen inhaltlich, wobei uns gute
digitalisierte Patientenakten, ein gutes Krankenhausinformationssystem – kurz KIS –, bereits unterstützen
und man hier Zeit einsparen kann. Am Ende steht
eine gute und gemeinsame Dokumentation auch für
die optimale Patientenversorgung und nicht zuletzt
auch für die Patientensicherheit. Das beginnt mit einer gemeinsame ärztlichen und pflegerischen Anamnese. Dadurch werden Doppeldokumentationen und
Fehler vermieden.
» Warum bleibt bei HELIOS am Ende mehr Geld übrig? Und schränken die HELIOS Einkaufstandards die Therapieentscheidungen ein?
Das komplette Interview finden Sie auf
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 9
Unternehmen
KURZ
NOTIERT
„Gesunder Dialog“
am Standort Damp
Unter dem Motto „Gesunder
Dialog“ fand am 23. Januar das
zweite Bürgermeistertreffen in
Damp statt. 39 Bürgermeister
der umliegenden Gemeinden
folgten der Einladung und
informierten sich über die
Entwicklungen der HELIOS
Standorte Damp und Schönhagen. Mit dem Treffen setzten
sich die Geschäftsführer
der verschiedenen HELIOS
Einrichtungen inklusive des
ostsee resort damp bewusst
mit ihren Kritikern auseinander und standen Rede und
Antwort. Positives Fazit: In
Zukunft soll das Bürgermeistergespräch jährlich stattfinden.
Tarifabschluss mit
Marburger Bund
HELIOS UND DIE ÄRZTEGEWERKSCHAFT haben sich auf einen
Tarifabschluss für die rund
4.300 Ärzte der 35 Akutkliniken geeinigt, die in den arztspezifischen HELIOS Konzerntarifvertrag einbezogen sind:
Die Ärzte erhalten rückwirkend zum 1. Januar 2015 eine
Gehaltssteigerung von 2,3
Prozent sowie eine weitere
Erhöhung von 2,6 Prozent für
das Jahr 2016. Zudem einigten
sich die Tarifpartner auf 30
Tage Erholungsurlaub für die
Ärzte sowie auf Steigerungen
der Stundenentgelte für Rufbereitschaft, Bereitschaftsdienste
und Sonntags-, Vorfeiertagssowie Feiertagsarbeit.
10 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
„Eine große Wertschätzung
gegenüber den Mitarbeitern“
Die HELIOSplus-Card ermöglicht HELIOS Mitarbeitern bei einem stationären
Aufenthalt eine Behandlung durch ihren Wunscharzt und verschiedene
Komfortleistungen. Viele Kollegen schätzen diesen Service.
Haben mit der HELIOSplus-Card gute Erfahrungen gemacht: Margitta Kirchner (l.) und Sarina Schielke aus dem HELIOS
Klinikum Meiningen.
VON ASTRID BOCK
K
rank zu werden und stationär behandelt
werden zu müssen, ist immer unangenehm. Doch es gibt Dinge, die einen
Krankenhausaufenthalt angenehmer machen.
Deshalb war für Margitta Kirchner klar: Im
Krankheitsfall würde sie die HELIOSplusCard nutzen. Als Krankenschwester im HELIOS Klinikum Meinigen verfügt sie über die
betriebliche Zusatzversicherung des Partners
Debeka Krankenversicherungsvereins a. G.,
die HELIOS für alle seine
Mitarbeiter mitentwickelt
und abgeschlossen hat.
Die Vorteile: Chef- bzw.
Wahlarztbehandlung und
Unterbringung in einem
Doppelzimmer mit Flatscreen-Fernseher, DVDPlayer, kostenlosem Internetzugang, Minibar und
weitere Komfortleistungen bei einem stationären Aufenthalt in allen HELIOS Akutkliniken.
Seit 2008 ermöglicht HELIOS seinen
Mitarbeitern und Angestellten von Tochtergesellschaften mit der HELIOSplus-Card
den Privatpatienten-Komfort. „Eine große
Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern“,
nennt Margitta Kirchner diese Leistung. Das
sehen auch viele ihrer Kollegen so. Seit Ende
Februar 2014 gehört das Klinikum Meiningen
zu HELIOS – in dieser Zeit haben rund 80
Mitarbeiter am Standort die Karte genutzt,
mehr als 15.000 Mal wurde sie unternehmensweit seit ihrem Start in Anspruch genommen.
Übrigens: Das Angebot gilt auch für die bei
HELIOS berenteten Mitarbeiter.
Als Margitta Kirchner im letzten Jahr dann
erkrankt, lässt sie sich bei HELIOS behandeln
und macht gute Erfahrungen im „eigenen“
Haus. „Die Untersuchungen haben reibungslos
geklappt, die Behandlung durch Krankenpflegepersonal und Ärzte war super.
Ich bin richtig gut umsorgt
worden“, resümiert sie.
Sarina Schielke, Krankenschwester in der Unfallchirurgie in Meiningen, brachte im
Februar ihr Kind im Haus zur
Welt und hat beim Aufenthalt
die Vorteile der HELIOSplusCard genutzt – insbesondere
das Wahlleistungszimmer. „Super! Es ist
ausreichend Platz vorhanden. Zudem ist es
toll, einen Kühlschrank im Zimmer zu haben“,
erklärt sie. Ihr Fazit ist eindeutig: „Natürlich
empfehle ich die HELIOSplus-Card weiter.“
» Haben Sie Fragen zur HELIOSplus-Card? Wenden Sie
sich an Ihre Personalabteilung oder schreiben Sie eine
E-Mail an: [email protected]
Reanimation
bei
HELIOS
Reanimation
bei
HELIOS
Sind die Notfallkoffer auf Station richtig gefüllt? Können alle Mitarbeiter damit umgehen? Die Erfahrungen,
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ben, waren Anstoß für das HELIOS Wissensziel 2015
Im Basiskurs „Basic Life Support“ (BLS) als Mindeststandard sollen in diesem Jahr alle HELIOS Mitarbeiter geschult werden.
Reanimation bei HELIOS
Sind die Notfallkoffer auf Station richtig gefüllt? Können alle Mitarbeiter damit umgehen? Die Erfahrungen,
die die HELIOS Kliniken Schwerin und andere Standorte bei der Beantwortung dieser Fragen gemacht haben,
waren Anstoß für das HELIOS Wissensziel 2015.
VON ISABELL ADAM
B
ereits vor Jahren überprüfte das Team des Schweriner Notfallmanagements die Ausstattung der Stationen mit Notfallkoffern und Defibrillatoren, einschließlich der sogenannten
Automatisierten Externen Defibrillatoren („Laiendefibrillatoren“,
kurz AED). „Dabei stellten wir fest, dass beinahe jede Station über
ein Notfallequipment verfügte, dies aber kaum nutzte“, erinnert
sich Dr. Detlef Schumacher, Chefarzt der Klinik für Internistische
und Neurologische Intensivmedizin/ Stroke Unit. Durch die geringe
Nutzung waren die Notfallkoffer oftmals schlecht gewartet, Verfallsdaten überschritten, Inhalte nach Gebrauch nicht wieder aufgefüllt.
„In der Folge waren auch die meisten Mitarbeiter für den Einsatz
und die Pflege des Notfallkoffers nicht geschult“, so Dr. Schumacher
weiter. Das Notfallmanagement beschloss daraufhin, die Notfallkoffer und Defibrillatoren deutlich zu reduzieren. Heute sind sie nur
noch in einigen sensiblen Bereichen vorhanden: OP, Herzkatheterlabor, Ergometrie, kardiologische und pulmologische Stationen.
Um bei einem Kreislaufstillstand die Zeit bis zum Eintreffen des
Reanimationsteams beim Patienten zu überbrücken, setzten die
HELIOS Kliniken Schwerin statt auf die Koffer auf lebensrettende
Sofortmaßnahmen: „Seit zwei Jahren schulen wir unsere Mitarbeiter regelmäßig in der Reanimation – je nach Arbeitsbereich in den
Basis- oder den erweiterten Maßnahmen“, erklärt Dr. Schumacher.
So vermitteln die Mitarbeiter der Intensiv- und Notfallmedizin unter
anderem ihren Kollegen in der kardiologischen Funktionsdiagnostik,
am Herzkatheter-Messplatz, in der Physiotherapie, aus OP und Anästhesie regelmäßig lebensrettende Kompetenzen. Für die Mitarbeiter
anderer Bereiche bieten die HELIOS Kliniken Schwerin in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr außerdem weitere Reanimationskurse
an. „Um in Notsituationen Versagensängsten und der Sorge, etwas
falsch zu machen, vorzubeugen, reicht es aber aus, wenn sich diese
Schulungen auf das Wesentliche beschränken. Ersthelfer müssen in
der Lage sein, den Kreislaufstillstand zu erkennen, den Notruf richtig
abzusetzen und eine Herzdruckmassage durchzuführen.“
Die Erkenntnis, in Notfällen weniger auf Notfallkoffer denn auf
regelmäßig geschulte Mitarbeiter zu setzen, ist inzwischen ins unternehmensweite Wissensziel 2015 gemündet: Mit ihm ist der 45-minütige Basiskurs „Basic Life Support“ (BLS) als Mindeststandard nun
sowohl für alle medizinischen und pflegerischen Mitarbeiter als auch
die Mitarbeiter aus Service und Verwaltung verbindlicher Bestandteil der jährlichen Fortbildung.
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 11
Nachrichten
NO
NW
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MN
R
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W
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HE
Professionelle Pflege
sicher dokumentieren
HELIOS PKMS-Experten trafen sich in Erfurt
BY
BW
REGION BADEN-WÜRTTEMBERG
REGION BAYERN HE REGION
HESSEN M REGION MITTE
MN REGION MITTE-NORD NI REGION NIEDERSACHSEN NO REGION
NORD-OST NW REGION NORD-WEST
O REGION OST R REGION RHEINLAND W REGION WEST
BW
BY
Behandlung
von Kindern
W Das HELIOS Klinikum
Wuppertal hat die Versorgung von verletzten Kindern
verbessert. Mit der Einrichtung des Bergischen Zentrums für Kindertraumatologie ist nun – unabhängig von
der Art und der Schwere der
Verletzung – für einen festen
Anlaufpunkt im Notfallzentrum des Klinikums gesorgt.
Darüber hinaus betreuen
Unfallchirurgen und Kinderärzte gemeinsam die kleinen
Patienten. Diese profitieren
außerdem vom Fachwissen
der Kinderradiologen des
Hauses.
ZITAT DES MONATS
» Mit der
modernen
Einrichtung für
Altersmedizin
werden wir
den älteren
Menschen
unserer Region
eine qualitativ
noch bessere
Versorgung
bieten können.
Mario Schulter, Klinikgeschäftsführer der HELIOS
Klinik Lutherstadt Eisleben,
zum Bau des Geriatrischen
Zentrums Mansfeld-Südharz
Einer der Referenten beim HELIOS PKMS-Expertenforum: Jan Wagner,
Leiter des Qualitätsmanagements Pflege im HELIOS Klinikum Erfurt
M ERFURT In allen HELIOS Akutkliniken wird seit 2012 der Pflegekomplexmaßnahmen-Score (PKMS) eingesetzt. Er ist ein Instrument, um hochaufwendige Pflege im Krankenhaus vollständig zu
dokumentieren. Auf dem ersten HELIOS PKMS-Expertenforum,
das Ende letzten Jahres im HELIOS Klinikum Erfurt stattfand,
diskutierten Pflegende Fragen und Probleme bei der Umsetzung des
Scores und tauschten Lösungsansätze aus. Unter den Teilnehmern
waren neben den rund 120 PKMS-Beauftragten auch die Leiterin
der Fachgruppe Pflege, Heike Fehlberg, und Olaf Jedersberger,
HELIOS Geschäftsführer Operatives Geschäft. ‚Wie lässt sich die
Zusammenarbeit zwischen Pflege und Medizincontrolling intensiver
gestalten?‘ und ‚Mit welchen Schulungen können die HELIOS Bildungszentren die Mitarbeiter bei der Dokumentation unterstützen?‘
waren dabei nur zwei der Fragen, die das Expertenforum beschäftigte. Vor allem die sichere Dokumentation stellt derzeit für einige
Pflegekräfte noch eine Hürde dar. „Der PflegekomplexmaßnahmenScore ist eine der bedeutendsten Veränderungen im beruflichen
Alltag aller Pflegekräfte, seine Umsetzung ist ein Prozess. Sich an
die Dokumentation hochkomplexer Pflege zu gewöhnen, ist anfangs
nicht einfach“, sagt Jan Wagner, Leiter des Qualitätsmanagements
Pflege im HELIOS Klinikum Erfurt. Der PKMS-Experte ist sicher: „Gleichzeitig ist PKMS aber ein wichtiger Schritt, um Pflege
professionell und hochwertig zu gestalten.“ Ende des Jahres wird
deswegen in Erfurt das nächste HELIOS PKMS-Expertentreffen
stattfinden. Beatrix Salzgeber
» Was genau verbirgt sich hinter PKMS? Und warum ist die Dokumentation so wichtig
für den Klinikalltag? Ein Gespräch mit Jan Wagner auf
12 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
Unfallchirurg Sebastian Hullmann
und Kinderarzt Dr. Michael Heldmann mit der Patientin Katharina
Pohl (v.l.).
Ausgezeichnet
O Dr. Jedrzej Kosiuk, Assistenzarzt in der Abteilung für
Rhythmologie im Herzzentrum Leipzig, wurde vor
wenigen Wochen mit dem
August Wilhelm und Lieselotte Becht-Forschungspreis
der Deutschen Stiftung für
Herzforschung ausgezeichnet. In seiner mit 15.000
Euro prämierten Arbeit
konnte er nachweisen, dass
die anatomische Beschaffenheit des linken Vorhofohres
das Risiko, während oder
kurz nach einer Herzkatheteruntersuchung einen
Schlaganfall zu erleiden,
erhöhen kann. Die statistische Auswertung von mehr
als 2.500 Fällen zeigte: Besonders hoch ist das Risiko,
wenn das Vorhofohr wie ein
Hühnerflügel geformt ist.
Aus den Regionen
Für den Ernstfall
bestens vorbereitet
Im Sommer war es noch eine Übung, im Winter dann Ernstfall:
Nach einem Unfall auf der A4 wurden mehrere Schwerverletzte in die HELIOS St. Elisabeth Klinik Hünfeld gebracht.
FOTO: JAN-CHRISTOPH EISENBERG
HE HÜNFELD Rettungswagen stauen sich vor der Einfahrt. Ärzte und Pflegekräfte teilen Patienten in die Kategorien Rot, Gelb, Grün ein und versorgen
sie anhand dieses Ampelsystems nach Dringlichkeit. Was die Mitarbeiter
der Hünfelder Klinik im vergangenen Sommer nur übten, wurde leider
schon wenige Monate später Realität: Nach dem Busunfall einer Seniorengruppe aus Baden-Württemberg auf der A4 werden innerhalb von 45
Minuten 13 Verletzte in die Klinik nach Hünfeld gebracht. Sieben Ärzte und
16 Pflegekräfte sowie Mitarbeiter des Funktionsdienstes versorgen sie in
drei Behandlungsbereichen, verteilen sie anschließend auf die Stationen
in der Klinik. „Nach zirka 40 Minuten waren alle Patienten untersucht.
Eine Stunde, nachdem die letzten Patienten eingetroffen waren, haben wir
eine zweite Visite gemacht“, erinnert sich Chefarzt Dr. Andreas Rügamer,
der den Einsatz leitete. Bereits vor der Übung im Sommer hatten der
Mediziner, der Brandschutzbeauftragte und die leitenden Pflegekräfte
der Anästhesie und der Notfallambulanz den Krankenhauseinsatzplan für
interne und externe Gefahren überarbeitet, vor allem auch den Bereich
des sogenannten „Massenanfalls von Verletzten“ (MANV) angepasst, dann
alle Mitarbeiter geschult. Dr. Rügamer ist sich sicher: „Nur dank der guten
Planung und der regelmäßigen Trainings konnten wir den Einsatz so gut
meistern.“ Gudrun Käsmann
26-Jähriger Amputationspatient lernt wieder
laufen
W BAD BERLEBURG Dejan Kukovec verlor im Oktober 2014 bei einem Arbeitsunfall beide Unterschenkel und Füße: Sie wurden bei Tunnelarbeiten
von herabfallenden Trümmerteilen zerschmettert
und mussten von einem Notärzteteam amputiert
werden. Drei Wochen später kam der 26-jährige
Slowene zur Rehabilitation nach Bad Berleburg.
Dort wurden ihm Beinprothesen angepasst, die
er tragen wird, bis die Heilung der Beinstümpfe
abgeschlossen ist und er seine endgültigen Prothesen erhält.
Mit Hilfe von Chefarzt Dr. Ralf-Achim Grünther
und dessen Team lernte er in der orthopädischen
Abteilung der Baumrainklinik durch Ergotherapie,
Kraft- und Ausdauertraining sowie in der Prothesengangschule wieder das Laufen. Eine besondere
Herausforderung – denn nicht nur das Fehlen von
Beinen und Füßen, sondern auch von rund 20.000
Nervenzellen in den Fußsohlen muss Dejan
Kukovecs Körper mit Hilfe seiner Oberschenkel
ausgleichen, zudem ein neues Körpergleichgewicht
entwickeln. „Ich wurde hier sehr gut versorgt und
möchte gern wiederkommen, wenn im Frühjahr
meine endgültigen Prothesen angepasst
werden.“ sagte
Kukovec.
Antje Gröpl
Dejan Kukovec lernte
bei Chefarzt Dr. RalfAchim Grünther (l.)
und dessen Team das
Laufen neu.
MOMENTAUFNAHME
Auf den Zahn gefühlt
Anke Zimmermann arbeitet seit November am HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen. Ihr Beruf ist in den HELIOS
Kliniken selten vertreten: Zimmermann ist Zahnmedizinische Fachangestellte. Nur in den Standorten Schwerin
und Erfurt gibt es Kollegen der gleichen Profession. Da die 43-Jährige die Zusatzqualifikation „Zahnmedizinische
Verwaltungsassistentin“ trägt, übernimmt sie in der Kieferchirurgischen Institutsambulanz alle verwaltungstechnischen Arbeiten wie Kostenvoranschläge für Zahnimplantate oder die komplette Abrechnung. Außerdem
ist sie direkt am Zahnarztstuhl zu finden: „Ich assistiere zum Beispiel bei ambulanten Operationen, bereite
Zahnfüllungen und prothetische Arbeiten vor oder betreue die Patienten.“
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 13
Nachrichten
DEUTSCHE KLINIK FÜR DIAGNOSTIK
Stammzelltransplantation
gibt Chance auf Heilung
2006 erkrankt Lilo Hoefer an Unterleibskrebs – und besiegt ihn. Neun Jahre später wird bei
ihr das seltene Myelodysplastische Syndrom, eine Erkrankung des Knochenmarks, diagnostiziert. Nur eine Stammzelltransplantation gibt nun Hoffnung.
MELANIE FUNCCIUS | WIESBADEN
Neun Jahre ist es her, dass Lilo Hoefer eine Diagnose erhielt, die ihr Leben auf den Kopf stellte: Unterleibskrebs. Die heute 59-Jährige kämpft und besiegt die
Erkrankung, keine der seitdem regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen lässt sie ausfallen. Als bei einer
solchen Untersuchung im Frühjahr 2014 Unregelmäßigkeiten im Blutbild festgestellt werden, schrillen bei Lilo
Hoefer die Alarmglocken. Obwohl der behandelnde Arzt
keinen Anlass zur Sorge sieht, sucht die Frankfurterin
den Kontakt zu einem niedergelassenen Hämatologen,
einem Experten für Erkrankungen des Blutes. Erneut
werden die Blutwerte gecheckt, wieder zeigen sich die
vermeintlich kleinen Unregelmäßigkeiten. Auf Grund
der Vorerkrankung veranlasst der Arzt einen Knochenmarkstest. Aus einem Test werden zwei, dann steht im
14 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
August die Diagnose fest: Lilo Hoefer leidet an einem
Myelodysplastischen Syndrom, kurz MDS.
„Myelodysplastische Syndrome sind Erkrankungen,
bei denen die Zellen des Knochenmarks ihre Fähigkeit
verlieren, reife Blutzellen zu bilden. Gleichzeitig kann
die Anzahl unreifer Knochenmarkzellen – sogenannter
Blasten – steigen“, erläutert Privatdozent Dr. Gernot
Stuhler, Fachbereichsleiter der Abteilung für Knochenmarkstransplantation an der DKD HELIOS Klinik
Wiesbaden. In den fortgeschrittenen Stadien dieser
Erkrankungen ist der Blutbildungsprozess nachhaltig gestört, es werden immer mehr unreife Blutzellen
produziert. Selten kann das zu einem späteren Zeitpunkt
auch zu einer akuten Leukämie (AML) führen. „Häufig
treten myelodyplastische Syndrome in höherem Alter
auf, wobei sie von Patient zu Patient unterschiedlich
verlaufen. Aufgrund der fehlenden Zellreifung gehen sie
Aus den Regionen
Eigenfetttherapie bei
chronischen Wunden
In den HELIOS Kliniken Schwerin nutzen Mediziner ein
neues Verfahren, um dauerhafte Gewebsschädigungen zu
verschließen.
ISABELL ADAM | SCHWERIN
Privatdozent Dr. med. Gernot Stuhler, Fachbereichsleiter der
Abteilung für Knochenmarkstransplantation an der DKD HELIOS
Klinik Wiesbaden.
Links: Lilo Hoefer erhielt im Dezember letzten Jahres eine
Knochenmarksspende von ihrer Schwester.
meist mit schwerer Blutarmut, einer Anämie, einher“, so
der Experte. Zu wenige rote Blutzellen führen dann zu
einer Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff und
damit zu verminderter Leistungsfähigkeit und andauernder Müdigkeit.
Die meisten Therapien sollen die Symptome wie
Atemnot oder Müdigkeit lindern und damit die Lebensqualität der Patienten erhöhen. „In Deutschland
haben sich die Therapiemöglichkeiten bei MDS seit
den 80er Jahren entscheidend verbessert. Wir verstehen zunehmend, wie diese Krankheit entsteht – dieses
Wissen spiegelt sich in der Fülle der Therapiestrategien
wider“, so PD Dr. Stuhler. Lilo Hoefers guter allgemeiner Gesundheitszustand und ihre körperliche Fitness
lassen eine Stammzelltransplantation zu – und damit die
einzige Therapieoption mit Chance auf Heilung.
Doch zunächst muss ein passender Spender gefunden werden. Die Frankfurterin hat sprichwörtlich Glück
im Unglück: Im November ergibt die Typisierung im
Familienkreis, dass ihre Schwester eine geeignete Spenderin ist, bereits Ende Dezember wird das Knochenmark transplantiert.
„Zwei Tage vor meinem Krankenhausaufenthalt
habe ich noch Tennis gespielt, ohne jegliche Einschränkungen“, schildert die sportlich aktive Sekretärin. Sie übersteht alle Behandlungen gut – nicht zuletzt
auch dank der medizinisch individuellen und fürsorglichen Betreuung. „Ich werde in den nächsten Wochen
zum ersten Mal Großmutter. Und das möchte ich noch
ganz lange genießen.“
Allein in Deutschland leiden schätzungsweise vier Millionen Menschen an einer chronischen Wunde
– einer Schädigung von Gewebe, die
auch nach mehr als sechs Wochen
fachmännischer Pflege nicht abgeheilt ist. Patienten, denen mit den
herkömmlichen Behandlungen nicht
geholfen werden kann, bieten die
HELIOS Kliniken Schwerin jetzt ein
neues, sich noch in der klinischen
Erprobung befindendes Verfahren:
die Therapie chronischer Wunden
durch Eigenfetttransplantation.
„In stark beanspruchten Regionen
wie Ferse, Fußsohle oder Unterschenkel entstehen bei der offenen Wundpflege oft keine stabilen
Narben“, erklärt Dr. Roland Mett,
Chefarzt der Klinik für Plastische,
Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie. „Hier müssen häufig aufwendigere Verfahren – beispielsweise die
Transplantation von körpereigener
Haut – gewählt werden, um einen
endgültigen Wundverschluss zu erreichen.“ Für Patienten, bei denen solche Therapien aufgrund der Schwere
der Erkrankung nicht eingesetzt
werden können, bietet das Team um
Dr. Mett nun eine Alternative: Die
Transplantation von körpereigenem
Fettgewebe. „Die Methode ist neu,
die klinische Erfahrung mit ihr daher
noch sehr gering. Steht keine andere
Behandlung mehr zur Verfügung,
kann sie aber eine letzte Möglichkeit
sein, die Extremität zu erhalten“, so
der Experte, der das Verfahren in
Schwerin bereits erfolgreich eingesetzt hat.
Das Wirkprinzip beruht auf der Anreicherung von Wachstumsfaktoren
und Stammzellen im Wundbereich,
die sich im Eigenfett des Patienten
befinden. Gewonnen werden die
Fett- und Stammzellen mit Hilfe
eines speziellen Verfahrens, bei dem
die Zellen durch einen sehr dünnen
Wasserstrahl aus dem Gewebe gelöst
werden, der sogenannten wasserstrahlassistierten Liposuktion.
Bereits nach vier Wochen setzt die
Neubildung von belastbarem Gewebe
am Wundrand beziehungsweise im
Wundgrund ein. „Je nachdem, in welche Umgebung die Fettzellen mit den
hier vorhandenen Stammzellen und
Wachstumsfaktoren transplantiert
werden, haben sie die Möglichkeit,
verschiedene Aufgaben zu übernehmen“, sagt Dr. Mett. „Am Rand bzw.
im Grund einer nicht heilenden Wunde sorgen sie zum Beispiel für eine
verstärkte Bildung von Blutgefäßen
und Bindegewebe – und das wiederum kann nach mehreren Wochen
zum Abheilen der Wunde führen.“
Chefarzt Dr. med. Roland Mett vor einem Computerbild, das eine abgeheilte Wunde zeigt.
Foto: Karin Koslik / SVZ
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 15
Nachrichten
Gezielt gegen den Krebs
In den HELIOS Kliniken Berlin-Buch und Bad Saarow werden Tumor-Patienten mit hochmodernen Verfahren
behandelt. HELIOS aktuell erklärt, wann die Therapien mit Wärme beziehungsweise intraoperativer
Bestrahlung genutzt werden.
DANIELLE DÄHN | BERLIN-BUCH
K
rebsgewebe kann durch Überwärmung (griechisch:
Hyperthermie) schrumpfen. Genau dieses Wissen
machen sich die Mediziner in den Kliniken für Strahlentherapie und Interdisziplinäre Onkologie im HELIOS
Klinikum Berlin-Buch zu Nutze, wenn sie Patienten mit
schwer therapierbaren Krebserkrankungen behandeln. Als
einziges Haus der Klinikengruppe setzen sie die sogenannte regionale Oberflächen- und Tiefenhyperthermie
ANJA PAAR | BAD SAAROW
N
ach der Tumorentfernung sofort bestrahlen – diese
Therapiemethode setzt das HELIOS Klinikum Bad
Saarow seit Dezember bei Brustkrebspatientinnen
ein. Genutzt wird dafür Intrabeam: Ein hochmodernes
Medizingerät, das die gezielte intraoperative Strahlentherapie (IORT) bei Brustkrebs zulässt. Wie funktioniert das
Bestrahlungsverfahren im OP-Saal? Nachdem der Tumor
entnommen wurde, wird die Tumorhöhle an der offenen
Das Team des Zentrums für regionale Oberflächen- und Tiefenhyperthermie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. FOTO: OBERLÄNDER
Viel Wissen und modernste Technik: In Bad Saarow behandelt ein interdisziplinäres Team Patientinnen mit Brustkrebs. FOTO: OBERLÄNDER
ein. Das Verfahren basiert auf der Erkenntnis, dass Krebszellen hitzeempfindlicher sind als gesunde Zellen und häufig
bei hohen Temperaturen absterben. „Bei der Behandlung
wird das Tumorgewebe mit Hilfe hochfrequenter, elektromagnetischer Wellen auf 42 bis 43 Grad Celsius erhitzt“,
erläutert Prof. Dr. Robert Krempien, Chefarzt der Klinik für
Strahlentherapie und Leiter des Interdisziplinären Zentrums
für regionale Oberflächen- und Tiefenhyperthermie. Liegen
die Tumore direkt unter der Haut, wie beispielsweise bei
wiederkehrendem Brustkrebs, wird das Gewebe mit der
Oberflächenhyperthermie über zwei Spiralantennen erhitzt.
Bei Patienten mit Tumoren im Weichteilgewebe (Sarkome)
oder Gebärmutterhalskrebs kommt hingegen die Tiefenhyperthermie zum Einsatz, die auch durch die verschiedenen
Hautschichten dringt. Während bei der Oberflächenhyperthermie eine normale Liege genutzt wird und Applikatoren
mit kleineren Durchmessern an den betreffenden Stellen
positioniert werden, liegt der Patient bei der Tiefenhypertermie in einer sogenannten Applikatorröhre mit zwölf Antennen, über die das Tumorgewebe zielgenau im Körperinneren
erhitzt wird. Wichtig: Das Verfahren ist keine eigenständige
Therapie, sondern wird begleitend zu einer Chemo- oder
Strahlentherapie eingesetzt. Indem die Krebszellen durch
die Hitze empfindlicher gemacht werden, kann die Wirksamkeit der beiden Standardtherapien intensiviert und die
Heilungschance erheblich verbessert werden.
Brust ausgemessen und der Bestrahlungsapplikator in
Form einer Kugel mit Schaft, in der die etwa kugelschreiberminendicke Röntgenröhre endet, eingesetzt. „Dies
ermöglicht eine besonders zielgenaue Bestrahlung“,
erläutert Dr. Stephan Koswig, Chefarzt der Klinik für
Radioonkologie und Strahlenheilkunde. Überwacht wird
die 20- bis 40-minütige Bestrahlung gemeinsam vom
Anästhesisten und Radioonkologen. Vorteil der Methode:
Die weichen Röntgenstrahlen, mit denen während der
Operation zielgenauer und exakter als bei der herkömmlichen Bestrahlung durch die Haut gearbeitet wird, schonen tieferliegendes, gesundes Gewebe und umliegende
Organe.
„Unmittelbar nach Entfernung des Tumors zu bestrahlen, ist aber auch aus tumorbiologischer Sicht sehr
effektiv, da eventuell im Tumorbett verbliebene Tumorzellen keine Zeit mehr haben, sich weiter zu teilen und
zu vermehren. Das ist ein großer Vorteil im Vergleich zur
konventionellen Strahlentherapie, die frühestens vier
bis sechs Wochen nach einer Operation beginnt“, so der
Strahlenexperte. Weiteres Plus: Bei einem optimalen
Therapieverlauf kann sich die gesamte Behandlungsdauer
der Strahlentherapie um anderthalb Wochen reduzieren.
„Nicht zuletzt bietet die intraoperative Bestrahlung Frauen
mit wiederkehrendem Brusttumor die Chance für eine
brusterhaltene Therapie.“
16 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
Aus den Regionen
KURZ
NOTIERT
Kleine Köche
FOTO: OBERLÄNDER
Blutegel lindern Schmerz
Der Einsatz der Süßwasserwürmer hat wenig Nebenwirkungen, erspart
Medikamente und hilft bei vielerlei Beschwerden
BARBARA LAY | BERLIN-ZEHLENDORF
ER HAT RUND 80 winzige Zähnchen, Saugnäpfe
und ist hungrig. Gemeint ist hirudo medicinalis, der medizinische Blutegel, der bereits
seit dem Mittelalter eingesetzt wird. In der
Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie im HELIOS Klinikum Emil von
Behring gehört er zu den genutzten Naturheilverfahren. Aus gutem Grund: Der Speichel des Süßwasserwurms enthält Wirkstoffe,
die bei verschiedenen Erkrankungen helfen.
„Zu mir kommen Menschen, die der Schmerz
bereits eine Zeit lang begleitet. So zum
Beispiel bei entzündlichen Veränderungen
an Gelenken“, erklärt Dr. Christine Hampel,
Leiterin der Schmerzambulanz. Zunächst
untersucht die Ärztin ihre Patienten, erstellt
dann einen Therapieplan und ergänzt diesen
mit naturheilkundlichen Verfahren, wenn
herkömmliche schulmedizinische Methoden
ausgeschöpft sind.
Die als Heilmittel zugelassenen Blutegel
sind etwa regenwurmgroß und wiegen bis
zu fünf Gramm. Nachdem sie an spezielle
Lokalisationspunkte wie Knie, Schulter oder
Ellenbogen gesetzt wurden, sägen die Tiere
sich mit den winzigen Kalkzähnen in die
Haut und saugen Blut. Wenn sie nach rund
90 Minuten abfallen, sind sie nicht nur um
ein Vielfaches gewachsen – sondern haben
auch Gutes für die Patienten getan: Durch
das im Speichel der Tiere enthaltene Protein
Hirudin wird die Blutgerinnung an den Bissstellen herabgesetzt, zudem werden entzündungshemmende, durchblutungsfördernde
und schmerzstillende Substanzen frei, die
die Stoffwechselfunktion im Gewebe positiv
beeinflussen. Nebenwirkungen sind selten,
Medikamente können oft eingespart werden.
„Diese Methode löst bei einigen Kollegen
ein Schmunzeln aus, aber der medizinische Nutzen für meine Patienten freut und
bestätigt mich“, sagt die Fachärztin mit
Schwerpunkt spezielle Schmerztherapie und
Naturheilverfahren.
Zentrum für seltene Erkrankungen eröffnet
Prof. Maurizio Scarpa leitet das neue Zentrum für
seltene Erkrankungen in Wiesbaden.
Im Februar wurde an den Dr. Horst Schmidt
Kliniken in Wiesbaden das erste nicht universitäre Zentrum für seltene Erkrankungen
in Deutschland eröffnet. Das Team unter
der Leitung von Prof. Maurizio Scarpa hat
schon während der einjährigen Aufbauphase
mehr als 150 chronisch kranke Patienten
behandelt. Zu den Schwerpunkten gehören
unter anderem neurologische Erkrankungen
wie die sogenannten neurokutanen Syndrome, bei denen sowohl Haut als auch das
Nervensystem betroffen sind (z.B. Tuberöse Sklerose), Fehlbildungen auf Grund
des Neurahlrohrdefektes (z.B. Spina bifida,
„offener Rücken“) sowie angeborene Stoffwechselerkrankungen.
Ein Koch-Team des ostsee
resorts damp war einen
Vormittag lang Gast in
der Grundschule in Waabs
(Schleswig-Holstein). Gemeinsam mit den Erstklässlern
kochte das Dreier-Team ein
beliebtes Mittagessen: Fischstäbchen mit Kartoffelpüree –
inklusive Vor- und Nachspeise
und komplett ohne Fertigprodukte. In Gruppen aufgeteilt
waren die Kinder zuständig
für die frische Zubereitung der
Mahlzeit. Nach dem Mittagessen war sich die Klasse
einig: Selbst gemachtes Essen
schmeckt viel besser!
Wie der kleine Lasse (rechts) waren
alle Erstklässler mit Begeisterung
beim gemeinsamen Kochen dabei.
(Foto: ostsee resort damp)
Hilfe bei seelischen
Krisen im Alter
Im Zentrum für Seelische
Gesundheit des HELIOS
Park-Klinikums Leipzig ist im
Januar eine gerontopsychotherapeutische Station eröffnet
worden. Das stationäre und
tagesklinische Behandlungsangebot richtet sich speziell an
ältere Menschen über 65 Jahre,
die von einer psychischen
Erkrankung oder seelischen
Krise betroffen sind – etwa
durch den Verlust eines nahen
Angehörigen oder aufgrund
körperlicher Beschwerden. Ziel
der in der Regel zwölfwöchigen
Therapie ist es, gemeinsam
neue Perspektiven und Bewältigungsstrategien zu finden.
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 17
Wissen
KURZ
NOTIERT
HELIOS Bewerbertag in Berlin
Eine einprägsame Selbstvorstellung in zwanzig Sekunden?
Gar nicht so einfach, wenn es
gilt, dabei aus 49 Bewerbern
hervorzustechen. Eine Jury von
zwölf HELIOS Führungskräften in wenigen Sätzen davon zu
überzeugen, dass man genau
die richtigen Fähigkeiten mitbringt, um später einmal selbst
Führungsverantwortung zu
übernehmen? Auch das keine
leichte Aufgabe, wenn die Konkurrenz ebenso qualifiziert ist.
Doch wer beim großen
ÜBER DEN TELLERRAND SCHAUEN
Weiterbildung am Simulator
Wie trainieren die Kollegen anderer Fachgruppen mit ihren Simulatoren? Wie lässt sich der Einsatz der Geräte optimieren? Diese und
andere Fragen standen im Fokus des Simulatoren-Tages in Berlin.
ASTRID BOCK | BERLIN
HELIOS Bewerbertag in der
Unternehmenszentrale am 2.
März dabei sein durfte, hatte
eine wichtige Hürde bereits
genommen: sich aus hunderten
Trainee-Bewerbern für diesen
Auswahltag zu qualifizieren.
Auf dem Programm standen
ein Test, die Selbstvorstellung und eine Gruppenaufgabe. Highlights des Tages:
Workshops mit der HELIOS
Geschäftsführung wie das Quiz
„Jeder gegen Jedersberger“
oder „Rechnen mit Reschke“
sowie ein Get-Together mit
den Geschäftsführern, bei
dem jeder die Möglichkeit
hatte, Fragen zu stellen und
in direkten Kontakt mit den
Entscheidern zu treten. Eine
Chance, HELIOS als Arbeitgeber kennenzulernen. „Das
ist eine tolle Sache“, resümiert
eine Bewerberin. „Ich habe viel
erfahren und hoffe, dass ich
weiter bin!“ Für die überzeugendsten Kandidaten ging das
Bewerbungsverfahren bereits
am darauffolgenden Tag mit
einem persönlichen Gespräch
in die nächste Runde.
V
orsichtig schiebt Prof. Jörg-Peter Ritz
den Draht am Beckenknochen vorbei
durch das Gefäß. Obwohl er ein erfahrener Arzt ist, ist das, was er hier tut, neu
für ihn. Denn der Chefarzt für Allgemeinund Viszeralchirurgie der HELIOS Kliniken
Schwerin sitzt am Angiographie-Simulator
und „spielt“ Radiologe – unter Anleitung
seines Kollegen Prof. Marcus Katoh, Direktor des Instituts für Diagnostische und
Interventionelle Radiologie am HELIOS
Klinikum Krefeld.
Möglich gemacht hat dies der HELIOS
Simulatoren-Tag am 13. Februar – ein Treffen von Medizinern verschiedener Fachgebiete in der HELIOS Zentrale in Berlin. Mit
dabei: Simulatoren aus Urologie, Gynäkologie, Viszeralchirurgie, Orthopädie und
Gefäßmedizin, an denen sich jeder ausprobieren konnte. „Die Simulator-Projekte der
Fachgruppen laufen nebeneinander her. Wir
wollen das Wissen aus den verschiedenen
Gruppen zusammenführen und über den
Tellerrand schauen“, erläutert Prof. Ritz,
ZAHL DES MONATS
67
MITARBEITER
wurden 2014 in einem Kooperationsseminar zwischen
18 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
der die Veranstaltung mit Waltraud Georg,
Leiterin der HELIOS Akademie, organisiert
hat. Optimierung durch internen Austausch,
aber auch durch den Input externer Referenten.
Zum Beispiel dem von Dr. Jeanett Strandbygaard, Ärztin am Rigskrankenhaus in
Kopenhagen, wo ein Simulatoren-Training
in der Gynäkologie verpflichtend eingeführt
wurde. „Es ist interessant, zu erfahren, wie
man das dort umgesetzt hat. Wir müssen
auch bei uns dahin kommen, dass ärztliche
Fertigkeiten zunehmend an Simulatoren
oder anderen Trainingsmodulen erlernt
werden. Kein Pilot darf losfliegen, bevor er
am Flugsimulator zeigen konnte, dass er die
Technik auch beherrscht!“, ergänzt Ritz. In
Deutschland ist HELIOS einer der wenigen
Klinikbetreiber, die das Simulatortraining
fest in ein strukturiertes WeiterbildungsCurriculum integriert haben. Dass der
Bedarf an dieser Form der Weiterbildung da
ist, belegt die Auswertung. Die in der Viszeralchirurgie genutzten LAP-Simulatoren
waren bisher insgesamt 62.000 Minuten im
Einsatz – umgerechnet 130 Arbeitstage.
HELIOS und BGW zu Sicherheits- und Gesundheitsbeauftragten geschult. Fünf weitere
Mitarbeiter wurden darüber
hinaus zu Gesundheitsbeauftragten ausgebildet. In diesem
Jahr sind noch drei Seminare
zum Sicherheits- und Gesundheitsbeauftragten in Wörlitz,
Bad Neuenahr und Heidenheim
geplant, ein erstes hat bereits
Ende Januar in Hamburg stattgefunden.
Das Angebot richtet sich
an HELIOS Mitarbeiter, die
zukünftig im Arbeits- und Gesundheitsschutz unterstützen
wollen.
FKE-ABSCHLUSS
Leuchtende Beispiele
30 Teilnehmer des Führungskräfte-Entwicklungsprogramms 2014 (FKEProgramm) haben vor kurzem ihre Projekte einer Jury präsentiert. Die
besten drei erhielten die „Goldene Glühbirne“.
SUSANNE ZAMECKI | BERLIN
J
edes Jahr nehmen 30 bis 40 HELIOS
Führungskräfte aus verschiedenen
Berufsgruppen am Entwicklungsprogramm teil. Sie besuchen Schulungen und
bearbeiten im Zuge ihres FKE-Projekts eine
Problemstellung. Das Themenspektrum
geht quer durch alle Klinikbereiche – vom
Datenschutz bis zu Medikationsfehlern. Je
nach Thema nähern sich die Projektverantwortlichen mit Hilfe unternehmensweiter Auswertungen und Umfragen sowie
Wirtschaftlichkeitsberechnungen ihrer
speziellen Problemstellung und versuchen,
Lösungen und Entscheidungshilfen zu
erarbeiten. Die Projekte, die jeweils von
Führungskräften unserer Kliniken an die
FKE-Teilnehmer in Auftrag gegeben und
begleitet werden, haben eine hohe Praxisrelevanz und sollen am Ende einen Nutzen
fürs Unternehmen bringen.
Die Relevanz des Projekts ist jedoch nur
eines der Kriterien, die die Jury bestehend
aus Vertretern verschiedener Berufsgruppen
sowie der HELIOS Geschäftsführung in
die Bewertung einfließen ließ. Weitere sind
u.a. die Darstellung, die Messbarkeit oder
die Zielerreichung. Mit ihren Projekten zu
palliativer Komplexbehandlung, zum Aufbau
eines Dysplasiezentrums und zur Entwicklung und Einführung eines Qualitätssicherungssystems in der Dialyseshuntchirurgie
haben diese drei Teilnehmer die meisten
Punkte erreicht: Dr. Claudia Kudlek
(HELIOS Klinikum Krefeld), Dr. Christopher Koßagk (HELIOS Klinikum Bad
Saarow) und Dr. Dinah Döbrich (HELIOS
Klinik Blankenhain).
» Alle Projekte finden interessierte Mitarbeiter in der
Projektdatenbank unter:myHELIOS > Wissen
Fachgruppenbeschlüsse
Derzeit sind 119 Beschlüsse der
HELIOS Fachgruppen im Bibliotheksportal zu finden. Die neuesten
drehen sich um die Nutzung des
PERI-Bogens bei interventionellradiologischen Eingriffen unter Narkose sowie um die Produktauswahl
bei Rhinologika und Otologika.
» Mehr Informationen finden Sie unter:
http://www.helios-zentralbibliothek.de/
helios-publikationen/
fachgruppenbeschluesse/
E-BOOK
Die Intensivmedizin
Die Intensivmedizin hat sich in
den letzten Jahren rasant weiterentwickelt: Die überarbeitete 12.
Auflage des Lehrbuchs
„Die Intensivmedizin“
enthält daher umfangreiche Aktualisierungen,
ohne auf die umfassende Darstellung aller
wesentlichen Inhalte
und Fachdisziplinen zu verzichten.
Hinzugekommen ist u.a. ein eigenes
Kapitel zu Prophylaxen sowie zum
Potential der Telemedizin in der
Intensivmedizin. Das komplette
Werk ist jetzt als digitale Version in
der medizinischen Datenbank des
Springer-Verlags zu finden – für
HELIOS Mitarbeiter abrufbar über
die HZB unter: http://linkspringer.
helios-zentralbibliothek.de/
book/10.1007/978-3-642-54953-3
TERMINE
6. bis 8. Mai und
28. bis 29. Mai
Hygienebeauftragte in der
Pflege / Kipfenberg
Im Seminar geht es u.a. um die
gesetzlichen und normativen Regelungen zur Krankenhaushygiene,
das Hygienemanagement, nosokomiale Infektionen und ihre Prävention, Ausbruchsmanagement,
Hände-, Flächen- und Lebensmittelhygiene, Hygienemaßnahmen
beim Umgang mit infektiösen
Patienten und viele weitere Inhalte
rund um das Thema Hygiene im
Krankenhaus.
7. Mai
Kommunikationstechniken
und Körpersprache / Hildesheim
Freundlichkeit, Souveränität,
Zufriedenheit und Kompetenzen
nach außen tragen. Gesprächstechniken fördernd einsetzen, um auch
Spannungen und Missverständnisse
zu reduzieren. Die Zusammenarbeit
noch teamorientierter gestalten.
19. Juni
Kinästhetik Refresher /
Schleswig
Im Seminar werden u.a. das
Kinästhetics Handling aufgefrischt,
herausfordernden Situationen
des Berufsalltages analysiert und
anhand der eigenen Körpererfahrungen die jeweiligen Inhalte erarbeitet.
18. bis 20. Mai
Grundkurs Sonographie
Abdomen/Retroperitoneum /
Bad Grönenbach
Der Grundkurs nach den neuen
Richtlinien der DEGUM bietet kurze
Referate im Wechsel mit vertiefenden Übungen in kleinen Teilnehmergruppen zum Erlernen der Untersuchungstechnik, Bildinterpretation
und Befundbeschreibung.
INTRANET
Was ist was?
» Im Abkürzungsverzeichnis finden
HELIOS Mitarbeiter Erklärungen von
gängigen Abkürzungen im Unternehmen: myHELIOS > Unternehmen >
HELIOS Was ist was?
ÜBERBLICK
HELIOS Seminare
» Seminartermine finden HELIOS
Mitarbeiter unter: myHELIOS >
Wissen > Seminardatenbank
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 19
Menschen
Gabriele Bärthel ist die älteste Mitarbeiterin der HELIOS Klinik Holthausen. FOTO: VOLKER MARTIN
PORTRÄT
Mit 72 ist noch lange nicht
Schluss
Von Montag bis Freitag trainiert Gabriele Bärthel (72) mehr als hundert Sportbegeisterte in Hattingen. Am
Wochenende pflegt die älteste Mitarbeiterin der HELIOS Klinik Holthausen die Patienten der Station 1c.
VON VOLKER MARTIN | HATTINGEN
D
iskussionen über die Rente mit 67 oder gar
63 Jahren sind für Gabriele Bärthel aus Hattingen tabu. Regelmäßig schlüpft die 72-Jährige
an den Wochenenden in die Dienstkleidung der
HELIOS Klinik Holthausen und versorgt Patienten
mit neuropsychologischen Beeinträchtigungen auf
der geschlossenen Station 1c der Reha-Klinik. In der
Fachabteilung werden Patienten mit hirnorganischen
Psychosyndromen aller Schweregrade behandelt. In
der Regel sind diese Folge von Schädel-Hirntraumata,
Hirnblutungen, Schlaganfällen, tumorösen oder entzündlichen Hirnprozessen.
Dabei begann Gabriele Bärthel erst 1992 – mit
49 Jahren – die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin: „Ich habe mein Anerkennungsjahr in
Holthausen absolviert – und da wollte ich nach der
Prüfung auch gerne bleiben.“ Ein Jahr hat sie nach
ihrer Pensionierung 2007 zu Hause verbracht. „Als
mich dann die Stationsleitung anrief und fragte, ob
ich kurzfristig aushelfen kann, habe ich sofort zuge20 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
» So bleibe
ich nicht nur
körperlich,
sondern auch
geistig fit.
sagt.“ Dabei ist es bis heute geblieben.
Unter den jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die gebürtige Berlinerin akzeptiert. „Jedenfalls hat mich noch niemand gefragt, ob ich irgendwann aufhören möchte“, sagt die rüstige Rentnerin.
Die Station 1c mit dem geschlossenen Bereich und
den schwer betroffenen Patienten ist ihr ans Herz
gewachsen. „Viele der Patienten sind genauso motiviert wie ich“, sagt sie – und freut sich über jeden,
dem es nach dem Reha-Aufenthalt besser geht.
Doch selbst nach einem Wochenende in der
Klinik ist ihre Energie nicht erschöpft. Wochentags
trainiert Gabriele Bärthel mehr als hundert Sportbegeisterte in Hattingen. Für das Deutsche Rote Kreuz
leitet sie Gymnastik-, Seniorensport- und Wassergymnastikgruppen. „Dazu kommen noch regelmäßige
Fortbildungen für den Übungsleiterschein, den ich alle
vier Jahre auffrischen muss“, sagt Gabriele Bärthel.
„So bleibe ich nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit.“ Egal, wie eng ihr Terminkalender aber auch
sein mag – für einen hat die unermüdliche Rentnerin
immer genügend Zeit: den zweijährigen Enkel Max.
IN DIESER RUBRIK ERWARTETE SIE BISHER EIN ANONYMISIERTER EINZELFALL AUS DEM STATIONSALLTAG BEI HELIOS. FEHLER KÖNNEN ABER
NICHT NUR IN DER MEDIZIN PASSIEREN – SONDERN AUCH IM MANAGEMENT. IN LOSER FOLGE STELLEN WIR IHNEN NUN AUCH DIESE FEHLER
VOR – UND WELCHE RÜCKSCHLÜSSE WIR AUS IHNEN GEZOGEN HABEN.
Gesagt ist nicht getan!
VON FRANCESCO DE MEO
I
n Sitzungen der Fachgruppe Pflege, der
HELIOS Fachgruppenleiter und abschließend in der erweiterten Geschäftsführung
wurde die Gemeinsame Visite als ein Beitrag
zur Patientensicherheit für sinnvoll befunden
und ihre Umsetzung in allen Kliniken und auf
allen Stationen beschlossen. Dieser Beschluss
wurde in allen Fachgruppen kommuniziert,
durch entsprechende Beiträge in der HELIOS
aktuell vorgestellt und anschließend gemäß
einem Standardprozedere für Kampagnen
mit einer Plakataktion auf den Weg gebracht.
Allen schien klar was zu tun war. So dachten
wir uns das zumindest.
Aber gefehlt. Als die Plakate hingen, fanden
einige Klinik- und Regionalgeschäftsführer die
Kampagne unpassend, viele Mitarbeiter nahmen überhaupt erst über die Plakate wahr, was
beschlossen war und umgesetzt werden sollte.
Schlechter Start für eine gute Sache!
Warum ist es so gekommen? Unsere Fehleranalyse
zeigt:
1
?Beschlossen ist nicht kommuniziert: Die
Beschlüsse waren im Hinblick auf ihre
Tragweite und die für die Umsetzung zu
definierenden Verantwortlichkeiten nicht
hinreichend bekannt und erläutert.
2
?Kommuniziert ist nicht gleich verstanden: Die Begleitung des Themas in den
Unternehmensmedien (myHELIOS, HELIOS
aktuell) stellte nicht sicher, dass die relevanten
Mitarbeitergruppen Inhalt und Bedeutung der
Beschlüsse reflektiert hatten. Die Plakatierung
einer gemeinsam beschlossenen Kampagne in
den Kliniken setzt dies jedoch voraus.
3
?Konsens befördert nicht automatisch die
Umsetzung: In den Sitzungen der Fachgruppe Pflege, der Fachgruppenleiter sowie
der erweiterten Geschäftsführung bestand
zwar Konsens über Inhalte und Bedeutung
der Gemeinsamen Visite. Zur Umsetzung
wurde aber nichts konkretisiert, auch nicht
in der Sitzung der erweiterten Geschäftsführung. Dies unterblieb in der Annahme, es
wäre allen klar, dass und wie die Gemeinsame
Visite durch Verantwortliche in den Kliniken
vorangetrieben wird. Vor Ort wurde dies – zu
Recht – völlig unterschiedlich gesehen.
4
?Verantwortung wurde nicht konkret festgeschrieben: Zwar wurde allgemein eine
Gruppe möglicher Verantwortlicher für die
Umsetzung identifiziert (Regionalgeschäftsführer, Mitarbeiter der Unternehmenskommunikation, Pflegedienstleitung, Ärztlicher
Direktor, Klinikgeschäftsführer), jedoch ohne
dass Näheres zu deren konkreten Verantwortlichkeit bezüglich der Umsetzung, begleitenden Kommunikation und zu Fristen festgelegt
wurde. Wer sich beim Thema Gemeinsame
Visite schon früher aktiv eingebracht hatte, tat
dies eher selbstverständlich auch bei der Umsetzung. Wer nicht, der vertraute darauf, dass
andere sich kümmern – was auch zur Folge
hatte, dass sich vor Ort keiner kümmerte.
Zu einer Fehlervermeidung kann künftig folgendes
beitragen: Die Beschlüsse der Fachgruppen sowie die relevanten öffentlichen Beschlüsse der
erweiterten Geschäftsführung werden an einer
für alle Mitarbeiter einsehbaren Stelle bekannt
gemacht. So sind die Beschlüsse der Fachgruppen seit Anfang 2015 unter www.helioszentralbibliothek.de/helios-publikationen/
fachgruppenbeschluesse abrufbar. Für die
Bekanntgabe von Beschlüssen der erweiterten Geschäftsführung wird bis zum Ende des
ersten Quartals 2015 ein analoges Prozedere
festgelegt.
Generell werden Managemententscheidungen auf Ebene der erweiterten Geschäftsführung künftig im Hinblick auf Inhalt, Umsetzung, Kommunikation sowie Fristen detailliert
beschrieben und die Verantwortlichkeiten für
eine Umsetzung konkret festgelegt.
Für Plakataktionen gilt: Sie müssen beim
jeweiligen Regionalgeschäftsführer und bei
den von diesem benannten Kommunikationsverantwortlichen angekündigt und erläutert
werden. Diese sind dann für die Information
der Klinikgeschäftsführer und die Umsetzung
des jeweiligen Themas sowie die begleitende
Kommunikation in den Kliniken verantwortlich.
» Mehr Informationen finden interessierte Mitarbeiter in
myHELIOS unter: http://myhelios.helios-kliniken.de/
fehlerdesmonats
GESUNDHEITSTIPP
Wenn die Knochen
schwinden
Über sechs Millionen Menschen in
Deutschland leiden an Osteoporose.
Als typische Alterserkrankung steigt
das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Lebensalter. Frauen sind
häufiger betroffen, weil ein Östrogenmangel nach der Menopause die
Erkrankung verstärkt.
Bei Osteoporose gerät das Zusammenspiel der Knochen aufbauenden
und Knochen abbauenden Zellen im
Skelett ins Ungleichgewicht. Dadurch
wird Knochensubstanz abgebaut, der
Knochen somit poröser und weniger
belastbar. Dieser Prozess verläuft
meist vom Betroffenen unbemerkt.
Schmerzen entstehen erst, wenn
sich Knochenbrüche einstellen, die
alle Knochen betreffen können. Bei
der fortgeschrittenen Osteoporose
können schon kleinste Belastungen
schlimme Folgen haben.
Vorbeugend und auch in der Therapie
sind eine gesunde, ausgewogene
Ernährung und Bewegung wichtig.
Alkohol, Koffein und Nikotin wirken
sich negativ auf die Knochensubstanz
auf. „Eine ausreichende Versorgung
mit Mineralstoffen, vor allem Kalzium
und Vitaminen, fördern den Aufbau
der Knochen. Bei Milchprodukten ist
wichtig zu wissen, dass der hohe Eiweißanteil wiederum zu Kalziumverlust
führt“, erläutert Dr. Sabine Povoden,
Chefärztin der Klinik für Orthopädie
und Unfallchirurgie im HELIOS Klinikum
Gifhorn. Gute Kalziumlieferanten sind
Sojaprodukte, Gemüse oder kalziumhaltiges Mineralwasser. Damit das Kalzium
vom Körper aufgenommen werden
kann, wird Vitamin D benötigt. „Dieses
Vitamin wird teilweise vom Körper bei
Sonneneinstrahlung gebildet. Sowohl
Kalzium als auch Vitamin D werden in
Kombinationspräparaten zur Vorbeugung und als Basistherapie mit gutem
Erfolg eingesetzt“, so Dr. Povoden.
Welche Rolle Bewegung für die
Vorbeugung und Therapie der
Osteoporose spielt und was der
sogenannte „Witwenbuckel“ mit der
Erkrankung zu tun hat, lesen Sie im
ausführlichen Gesundheitstipp auf
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 21
Wussten Sie schon …
60
Wie Kinästhetics
Mobilität fördert
Ein Leben
ohne Farben
Jede Aktivität im Leben ist mit Bewegung verbunden – vom Essen über das Gehen
und Stehen bis zum Liegen. Doch wie hilft man Menschen, deren Körper in seiner
Bewegung eingeschränkt ist?
SCHLAU IN
SEKUNDEN
Unser Auge hat Millionen
von Sinneszellen – Zapfen
und Stäbchen. Die Zapfen
sind dabei für unser
Farbsehen verantwortlich.
Ist ihre Funktion gestört
oder die Anzahl der
vorhandenen Zapfen zu
gering, sprechen Ärzte
von „Achromatopsie“, einer
seltenen Erbkrankheit
der Netzhaut. Die
Betroffenen – rund 3.000
in Deutschland – können
fast oder gar keine Farben
sehen. Alles erscheint nur
in Graustufen. Der Begriff
Achromatopsie stammt
aus dem Griechischen
– „achromatos“ bedeutet
farblos, „opsis“ sehen.
Begleiterscheinungen
der Erkrankung sind eine
schlechte Sehschärfe sowie
Augenzittern und eine sehr
hohe Lichtempfindlichkeit.
Die Diagnose stellt der
Augenarzt unter anderem
mit Hilfe eines sogenannten
Elektroretinogramms
(ERG), das die
Funktionstüchtigkeit der
vorhandenen Zapfen
überprüft. Indem
Betroffene eine getönte
Brille tragen oder Lupen
nutzen, können die
Begleiterscheinungen zum
Teil vermindert werden.
Die Erbkrankheit selbst
ist nicht heilbar. Ein noch
sehr neues Hilfsmittel ist
der sogenannte Eye-Borg:
Dabei wandelt eine Kamera
auf der Brille Farben in
akustische Signale um.
Vorsicht vor Verwechslung:
Die Erkrankung hat nichts
mit der im Volksmund
als „Farbenblindheit“
bekannten Rot-GrünSchwäche, einer
Farbenfehlsichtigkeit zu
tun, von der immerhin
rund sieben Prozent der
Bevölkerung betroffen sind.
22 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
Kinästhetics-Trainer Karl Büter erklärt, wie
man einen Patienten beim Aufstehen durch
einfache Gewichtsverlagerung unterstützen
kann
unten: Hilfe beim Aufstehen: Pflegekräfte
können Patienten aktiv in ihren Bewegungsmöglichkeiten unterstützen
SVENJA KOCH | GIFHORN
W
örtlich übersetzt heißt Kinästhetics
Bewegungswahrnehmung“, erklärt
Karl Büter, Kinästhetics-Trainer im
HELIOS Klinikum Gifhorn. „Es geht also
darum, die eigene Bewegung bewusst zu
erfahren und gezielt Aufmerksamkeit auf
ihre unterschiedlichen Aspekte zu legen“,
führt er aus. „Im Alltag laufen sehr viele
Körperbewegungen automatisch ab. Normalerweise muss man zum Beispiel nicht
darüber nachdenken, wie man vom Stuhl
aufsteht“, erläutert Büter. „Wenn man sich
die Bewegung jedoch einmal bewusst vor
Augen führt, lernt man unter anderem, dass
sie mit einer leicht nach vorne gebeugten
Vorwärtsbewegung anfängt und dass der
Ablauf durch eine Schrittstellung der Füße
erleichtert werden kann.“
Während des Trainings macht jeder
Teilnehmer zunächst individuelle Erfahrungen bei ganz alltäglichen Bewegungen,
wie zum Beispiel dem Aufstehen, die er im
nächsten Lernschritt beschreibt. Daraus
resultiert eine intensive Auseinanderset-
zung mit der eigenen Bewegung. Schließlich
folgen Partnererfahrungen, anschließend
wird das Erlernte in den Alltag integriert.
Die so gestärkte Wahrnehmung der eigenen
Bewegungen soll helfen, Patienten gezielt
zu unterstützen. Das Lernen bleibt dabei ein
steter Prozess. „Die Sensibilisierung für die
eigene Bewegungswahrnehmung hat eine
direkte Auswirkung auf die Bewegungskompetenz selbst und damit auf das Verhalten
der Teilnehmer in der Praxis“, erläutert Karl
Büter. „Dabei gibt es allerdings kein Patentrezept und keine eingeübten Transfers nach
strengem Muster. Jeder Kontakt mit anderen
Menschen ist einzigartig und wird daher als
neue Lernsituation verstanden.“ So sollten
zum Beispiel bei jedem Kontakt mit einem
Patienten dessen individuelle Fähigkeiten
genutzt werden. „Bewegung ist die zentrale
Voraussetzung, um Alltagsaktivitäten zu
bewältigen. Patienten sollten dabei gezielt
unterstützt und ihre Selbstwirksamkeit
gefördert werden“, erklärt Büter. Auf diese
Weise kann Kinästhetics schließlich nachhaltig die Gesundheit von Patienten und
Mitarbeitern positiv beeinflussen.
Personalien
PERSONALVERÄNDERUNGEN
Duisburg
Leipzig
Dr. med. Gero Lorenz (52)
ist seit dem
1. März neuer
Chefarzt der
Gefäßchirurgie am
HELIOS Klinikum Duisburg. Die Schwerpunkte des
gebürtigen Mainzers liegen
im Bereich der schonenden
endovaskulären Eingriffe.
Zuletzt war Lorenz als
Leitender Oberarzt im
Gefäßzentrum des Knappschaftskrankenhauses
Bottrop tätig.
Dr. med. Zouheir Chaoui()
ist seit
Februar
neuer
Chefarzt der
Klinik für
Gefäßchirurgie am HELIOS
Park-Klinikum Leipzig. Er
wechselt vom HELIOS
Klinikum Berlin-Buch in die
Messestadt. Unter der
neuen Leitung soll die am
HELIOS Park-Klinikum
Leipzig angesiedelte
Gefäßmedizin neu ausgerichtet und weiterentwickelt
werden.
Dr. med. Thomas Zeile (48)
hat am
1. Februar die
Aufgaben des
ärztlichen
Direktors an
der HELIOS Rhein Klinik in
Duisburg übernommen.
Bereits seit 2014 betreut Dr.
Zeile – in seiner Funktion
als Chefarzt der Geriatrie an
der HELIOS St. Johannes
Klinik Duisburg – die
Reha-Einrichtung am
Rheinufer mit.
Dr. med. Andreas Hachenberg (40) verantwortet seit
dem 1. März
die Abteilung
der orthopädischen Reha
an der
HELIOS Rhein Klinik. Der
Orthopädie ist Spezialist für
Endoprothetik und leitet
parallel auch weiterhin die
gleichnamige Abteilung am
benachbarten HELIOS
Klinikum Krefeld.
STELLENANZEIGEN
Chefärztin/Chefarzt
• Innere Medizin / Geriatrie und
Frührehabilitation, Aue
• Kinder- und Jugendmedizin,
Burg
• Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
Hildesheim
Prof. Dr. Andries Korebrits
(50) ist seit
Februar neuer
Chefarzt der
Klinik für
Kinder- und
Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Der gebürtige Niederländer steht für den
Führungswechsel im
Zentrum für Seelische
Gesundheit des HELIOS
Park-Klinikums, wo er auf
Dr. Edelhard Thoms folgt.
Dr. Thoms hatte die
Position mehr als 14 Jahre
inne und schied Ende Januar
altersbedingt aus.
Leisnig
Dr. Ekkehard Gürtler (43)
ist seit
Anfang des
Jahres neuer
Chefarzt der
Klinik für
Innere Medizin in der
HELIOS Klinik Leisnig. Er
kehrt damit nach acht
Jahren an jene Stelle zurück,
wo er seine Facharztausbildung gemacht hat.
Northeim
Prof. Dr. med. habil. Dietmar
Urbach (53)
ist seit 1.
Januar Leiter
der neuen
Klinik für
Orthopädie, spezielle
Gelenkchirurgie und
Wirbelsäulenleiden in der
HELIOS Albert-SchweitzerKlinik Northeim. Zuvor war
Prof. Urbach zehn Jahre als
Chefarzt der Orthopädischen Abteilung des
Klinik-und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg tätig.
Prof. Dr. med. Wolfgang
Schillinger
(46) ist seit
1. Januar
Leiter der
Medizinischen Klinik I mit den
Schwerpunkten Kardiologie,
Neurologie und Internistische Intensivmedizin in
Northeim. Prof. Schillinger
wird das Leistungsspektrum u.a. um die minimalinvasive Behandlung von
Herzklappenerkrankungen
erweitern und eine Elektrophysiologie aufbauen. Er
war zuvor mehr als 16
Jahren in der Universitätsmedizin Göttingen tätig,
zuletzt als Leitender
Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor.
Pforzheim
Dr. med. Thomas Bernar
(44) ist seit
1. Januar
Chefarzt der
Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe am
HELIOS Klinikum Pforzheim. Zuvor war er als
stellvertretender Direktor
und Leiter des Perinatalzentrums Level I der Frauenklinik am Universitätsklinikum
Würzburg tätig. Dr. Bernars
Schwerpunkte liegen u. a. in
der speziellen Geburtshilfe
und Perinatalmedizin, der
gynäkologische Onkologie
und der gynäkologischen
Endokrinologie und
Reproduktionsmedizin. Er
ist u.a. Mitglied der European Society for Gynaecological Endoscopy (ESGE).
Wiesbaden
Dr. med. Said Saalabian
(49) ist neuer
Ärztlicher
Direktor der
DKD HELIOS
Klinik
Wiesbaden. Der Mediziner
ist seit 2010 als Chefarzt der
Endokrinen Chirurgie in der
DKD HELIOS Klinik
Wiesbaden tätig. Er hat die
europäische Qualifikaton für
endokrine Halschirurgie
„Neck Endocrine Surgery“
des E.B.S.Q (European
Board of Surgical Qualification). Zuvor war er seit 2003
Oberarzt der Chirurgischen
Klinik im Bürgerhospital
Frankfurt am Main.
Oberärztin/Oberarzt
Pflegedienst
Funktionsdienst
• Geriatrie, Wipperfürth
• Innere Medizin/Geriatrie,
Cuxhaven
• Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
Bad Berleburg
• Allgemein-, Viszeral- und
Thoraxchirurgie, Herzberg/
Osterode
• Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w), Hildburghausen
• Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w), Schwerin
• Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger (m/w), Leipzig
• Pflegedienstleitung (m/w),
Bad Ems
• Hebamme/Entbindungspfleger,
Plauen
• Hebamme/Entbindungspfleger,
Duisburg
• Ergotherapeut (m/w),
Bad Grönenbach
• Ergotherapeut (m/w),
Zwenkau
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 23
Region
Brandenburg
Helmstedt
Bad Gandersheim
Northeim
Oschersleben
Herzberg Am Harz
Berlin
Burg
Vogelsang-Gommern
Bad Saarow
Zerbst
Köthen
HERZLICH
WILLKOMMEN!
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich sehr, dass wir
Ihnen in dieser Regionalausgabe wieder einmal zeigen
können, wie viel gute Initiativen und Schaffenskraft in
unserer Region bestehen.
Bewundernswert ist dabei
vor allem auch das Engagement, das viele von Ihnen
außerhalb der täglichen
Arbeit zeigen: So wurde Dr.
med. Kossagk, gynäkologischer Oberarzt aus Bad
Saarow, mit der „Goldenen
Glühbirne“ ausgezeichnet.
Im HELIOS Führungskräfteentwicklungsprogramm
hat er in Bad Saarow das
erste zertifizierte Dysplasiezentrum bei HELIOS
überhaupt aufgebaut und die
Kolposkopiefortbildung zentralisiert. Die Ehrenplakette
der Ärztekammer Niedersachsen wurde an Dr. med.
Si Huyen Nguyen, Leitender
Arzt des Schlaflabors unserer
Klinik in Helmstedt, verliehen. Der Mediziner setzt sich
intensiv für die solide Ausbildung von Medizinstudenten
und für Gesundheitsprojekte
zur Erforschung, Verhütung
und Bekämpfung kardiovaskulärer Erkrankungen in
Vietnam ein. Welche gesellschaftspolitischen Fragen
den angehenden Internisten
Dr. Sven Jungmann in BerlinZehlendorf beschäftigen, das
lesen Sie auf Seite 28.
Viel Spaß dabei!
ENRICO JENSCH
Regionalgeschäftsführer
REGION MITTE-NORD
24 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
Ethische Unterstützung in
Grenzsituationen
Die moderne Medizin kann effektiv Leben retten und erhalten. Im klinischen Alltag stoßen Ärzte, Pflegende und Therapeuten dabei immer wieder an ethische
Grenzen. Ethikkomitees können in diesen Grenzsituationen helfen.
VON DR. DIETER THIELEMANN | BURG
O
ft handelt es sich dabei um notwendige
Therapieentscheidungen bei schwerstkranken oder sterbenden Patienten. An
der HELIOS Kliniken Zerbst/Anhalt und der
HELIOS Bördeklinik wurden Ende Januar 2015
Ethikkomitees gegründet, die genau in diesen
Situationen helfen sollen. Auch andere HELIOS
Kliniken der Region Mitte-Nord bauen auf die
Unterstützung von ethischen Beratungsgremien (s. Infokasten). „Unser Ethikkomitee tritt
künftig immer dann in Aktion, wenn es in der
Behandlung von Patienten zu Grenzsituationen kommt, in denen die behandelnden Ärzte
oder Mitglieder des Behandlungsteams aus
unterschiedlichen Gründen in Konflikte geraten können. Ein Ethikkomitee kann in diesen
Situationen helfen, Behandlungsempfehlungen
zu erarbeiten, die die Würde und Autonomie
des betreffenden Patienten wahren, auch wenn
dieser seinen Willen nicht oder nicht mehr angemessen ausdrücken kann“, erklärt Oberärztin
Jutta Jakobs, Vorsitzende des Ethikkomitees der
Zerbster HELIOS Klinik.
Ethikkomitees nehmen den Ärzten und Behandlungsteams ihre Entscheidungen nicht ab,
aber sie können deren Last auf viele Schultern
verteilen. Dazu geben sie sich ein Statut, das
den Rahmen ihrer Tätigkeit absteckt. „Auch mit
den Angehörigen der betreffenden Patienten
wollen wir einen engen und vertrauensvollen
Kontakt pflegen. Oft können diese uns am
besten sagen, was dem schwerkranken oder
sterbenden Menschen, der sich in unserer Obhut befindet, gerecht wird“, betont Oberärztin
Jutta Jakobs.
Zum Foto: Gründungsrunde des Zerbster Ethikkomitees v.l.: Dr. med. Wolfgang Krahwinkel, Chefarzt Kardiologie, Helmut Markowski, Klinikseelsorger,
Judith Schöll, Pflegedienstleitung, Dipl.-Med. Heike Fiukowski, Chefärztin
Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sigrun Böhm, Leitung Physiotherapie,
Jutta Jakobs, Oberärztin Palliativmedizin und Vorsitzende des Ethikkomitees,
Priv-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz, Chefarzt Gastroenterologie, Hannelore
Jonas, Mitarbeiterin Physiotherapie und Anne-Kathrin Nestroy, Palliativ-Care
Krankenpflegerin
KURZ NOTIERT
Klinische Ethikkomitees
in der HELIOS Region
Mitte-Nord
HELIOS Klinikum Berlin-Buch
seit Sommer 2013
Leiter: Dr. med. Matthias Gockel, Oberarzt der
Palliativmedizin an der Klinik für Hämatologie,
Onkologie und Tumorimmunologie
HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt
seit 26. Januar 2015
Vorsitzende: Jutta Jakobs, Oberärztin für Palliativmedizin, Zentrum für Innere Medizin
HELIOS Bördeklinik
seit 28. Januar 2015
Vorsitzende: Dr. med. Christiane Germer, Oberärztin Palliativmedizin, Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
HELIOS Klinikum Bad Saarow
Gründung eines Ethikkomitee für 2015 geplant
Mitte -Nord
VRA-Gütesiegel für
Rheumatologie in
Vogelsang-Gommern
VOGELSANG-GOMMERN Die Klinik für
Rheumatologie der HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern erhielt
im Dezember 2014 erneut das
Gütesiegel des Verbandes Rheumatologischer Akutkliniken e.V. (VRA)
zuerkannt.
Es bescheinigt die Erfüllung der
fachlichen Anforderungen des VRA
an die qualitätsorientierte Versorgung rheumatologischer Patienten.
Die Rheumatologie ist in Vogelsang
seit langem auf hohem Niveau
etabliert. 1999 wurde der Klinik
die Funktion des Rheumazentrums
Sachsen-Anhalt übertragen. Die Patienten kommen aus ganz SachsenAnhalt und aus benachbarten Regionen. Chefarzt Prof. Dr. med. habil.
Jörn Kekow nimmt an der Universität Magdeburg den Lehrauftrag für
das Fachgebiet Rheumatologie wahr.
NICHT VERPASSEN
17. März
Aktionstag "Darmkrebsvorsorge" / Berlin-Buch,
ab 10 Uhr, HELIOS Klinikum
Berlin-Buch, Schwanebecker Chaussee 50, 13125
Berlin
15. April
An der Schönheit ist nur
die Wunde einzigartig –
Kunst und angewandte
Lebensästhetik als Therapie bei Gustav Klimt
und Lucian Freud / BerlinZehlendorf, 16.30-18.00 Uhr,
HELIOS Klinikum Emil von
Behring, Walterhöferstraße
11, 14165 Berlin
15. April
Mitglieder des Teams der Rheumatologie
der HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern
in der historischen Liegehalle
Chefarzt Klinik für Rheumatologie Prof. Dr.
med. habil. Jörn Kekow
Kleiner "Leberfleck"
– was nun? Kontrastmittelsonographie gut- und
bösartiger Tumore der
Leber / Berlin-Zehlendorf,
16.00-17.30 Uhr, HELIOS
Klinikum Emil von Behring,
Walterhöferstraße 11,
14165 Berlin
24. April
COPD-Symposium: Kontroversen und klinische
Entscheidungshilfen /
Berlin, 17.30-19.30 Uhr, Meliá Berlin, Friedrichstraße
103, 10117 Berlin, Klinik für
Thoraxchirurgie, Lungenklinik Heckeshorn, HELIOS
Klinikum Emil von Behring
25. April
VIII. Frühjahrskolloquium der Klinik für Hals-,
Nasen- Ohrenheilkunde
im HELIOS Klinikum Bad
Saarow / Bad Saarow,
9.00–14.30 Uhr, HELIOS
Klinikum Bad Saarow,
Pieskower Straße 33,
Anmeldungen bis 17.4.2015:
jacqueline.fischbach@
helios-kliniken.de
27. Juni
1. Bucher Kindernotfalltag / Berlin-Buch, 9-17 Uhr,
www.helios-kliniken.de/
berlin-buch/anmeldung_
kindernotfalltage
„Organ oder Osterglocke?“
NEINDORF Ein Bilderrätsel zu verschiedenen Berufsgruppen und die Frage „Organ
oder Osterglocke?“ – all das hat Svenja
Dörfler, Pflegedienstleitung der HELIOS
Bördeklinik im Gepäck, wenn sie mit der
„Bildungsoffensive“ Schulen im Landkreis
Börde besucht. Ziel der in 2015 von der
Klinik gestarteten Aktion ist, Schüler für
eine Ausbildung in der Gesundheits- und
Krankenpflege zu gewinnen. „Gerade aus
dem ländlichen Bereich zieht es Mädchen
und Jungen nach der Schule in die Großstädte zum Studium oder zur Ausbildung.
Mit unserer ‚Bildungsoffensive‘ wollen wir
diesem Trend entgegenwirken und junge
Talente für die Ausbildung in unserer Klinik gewinnen“, sagt Svenja Dörfler.
Durch spannende Mitmachaktionen
informiert sie über Berufe im Gesundheits-
Das Bilderrätzel zu den Berufgruppen und das Spiel
"Organ oder Osterglocke"
wesen. So auch mit dem Spiel „Organ oder
Osterglocke?“. „Hier sollen die Schüler
raten, was sich hinter einem lateinischen
Begriff verbirgt, ein Körperteil oder eine
Pflanze“, so die Pflegedienstleitung. Was
ist eigentlich „ductus choledochus“? „So
bezeichnet man den Gallengang. Im Gegensatz dazu handelt es sich beispielsweise bei
‚syringa oblata‘ um eine Fliederart“, sagt
Svenja Dörfler.
Über den spielerischen Einstieg in den
menschlichen Körper und das Gesundheitswesen freuten sich auch Schüler und
Lehrer. „Alle Schulen erhalten von uns Informationsmaterialien über die Ausbildung.
Durch die positive Resonanz der Schüler
hoffen wir schon bald auf die ersten Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz“, freut
sich Svenja Dörfler.
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 25
Region | Mitte-Nord
Vorgestellt: Die neuen
Klinikgeschäftsführer
der Region Mitte-Nord
V.l. Ulf Ludwig, Ralf Lange,
Dr. Sebastian Heumüller, Stefan Knorr
Sie sind jung, erfolgreich und verantworten bei HELIOS seit mehreren Jahren
verschiedene Führungspositionen. Mit
Beginn des Jahres stellen sie sich neuen Herausforderungen in den Kliniken
Hohenstücken, Berlin-Zehlendorf, BerlinBuch und Northeim.
VON DANIELLE DÄHN | BERLIN
SIEBEN FRAGEN
1
2
3
4
5
6
7
Was verbinden Sie mit
HELIOS?
Wie sieht ein gelungener
(Arbeits-)Tag für Sie aus?
Wie beschreiben
Sie Ihren Arbeitsstil?
Mit wem würden Sie gern
einmal tauschen?
Worüber können Sie
lachen?
Was machen Sie
an freien Tagen
am liebsten?
Von welchem/r Buch/Film/
Ausstellung waren Sie zuletzt
richtig begeistert?
Ulf Ludwig, (43)
HELIOS Klinik Hohenstücken
1. Krankenhaus, für mein Spezialgebiet Reha-Klinik neu denken,
Innovationskraft und das systematische Lösen von Problemen.
2. Operative Probleme in der Klinik gelöst, sodass die Mitarbeiter
bei ihrer täglichen Arbeit gut
unterstützt werden, zufriedene
Rückmeldungen von Patientenund Mitarbeitern, leerer Schreibtisch und keine unbeantworteten
Mails.
3. Zwangsläufig effizient, um
meine Aufgaben als Leiter
Zentrale Dienste Reha und KGF
sowie meist noch ein weiteres
26 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
internes Beratungsprojekt zu
schaffen. Offen und kooperativ,
mir ist es wichtig Zeit für Mitarbeiter- und Patientengespräche
zu haben und mir die Prozesse
vor Ort sehr genau anzusehen.
Ansonsten habe ich sehr großes
Vertrauen in die Arbeit meiner
Mitarbeiter und lasse sie gern
in ihrem Kompetenzbereich frei
arbeiten.
4. Mit einem Arzt, um den
gesamten Behandlungsprozess
in der Klinik einmal zu begleiten
oder mit einem Segellehrer in
der Karibik.
5. Über mich selbst und meine
Kinder und manchmal über
unser Unternehmen (was ich
wichtig finde).
6. Etwas mit der Familie unternehmen, viel Lesen und im
Sommer am liebsten Segeln.
7. Das Panometer Leipzig 1813
von Yadegar Asisi und das Buch
„Die sterblich Verliebten“ von
Javier Marias
ich mir für den Tag vorgenommen habe.
3. Sachlich, direkt, verbindlich
4. Mit meinen Kindern
5. Mario Barth und oftmals auch
über mich selbst.
6. Zeit mit der Familie und
Freunden verbringen.
7. Den letzten „John Grisham“
und die Urlaubsvideos meiner
Kinder.
Dr. Sebastian Heumüller, (31)
HELIOS Klinikum Berlin-Buch
1. Dynamik und Energie eines
schnell wachsenden Unternehmens. Meine Mutter, die seit
über 20 Jahren im Unternehmen
ist.
2. Ein Tag mit zufriedenen Patienten und Mitarbeitern.
3. Ehrliche, offene Kommunikation mit einer hohen Transparenz.
Ralf Lange, (41)
HELIOS Klinikum Emil von Behring
4. Eigentlich bin ich mit mir
selbst schon beschäftigt genug.
1. Hohe Transparenz und schnelle Entscheidungen.
5. Am meisten über Situationskomik des Alltags.
2. Die Aufgaben zu erledigen, die
6. Urlaub in der Sonne.
7. John Greens Buch "Das
Schicksal ist ein mieser Verräter"
als Printausgabe.
Stefan Knorr, (33)
HELIOS Albert-Schweizer-Klinik
Northeim
1. Ein Netzwerk aus vielen beruflichen und privaten Freundschaften, die einem mit Rat und Tat
zur Seite stehen. Kurze Entscheidungswege insbesondere auch in
kritischen Situationen und permanente Veränderungsprozesse.
2. Wenn man nach einem harten
Arbeitstag auch noch die Zeit
hat, gemeinsame Erfolge zu
sehen und zu würdigen.
3. Kooperativ und zielorientiert
mit einem hohen Verbindlichkeitsgrad.
4. Mit meinem Nachbarn, dann
würde ich die Musik mal von der
anderen Seite hören.
5. Über absurde Situationen
im Alltag, gutes Kabarett und
am liebsten mit gemeinsamen
Freunden.
6. Einen Ausflug mit der Familie
7. „Shrek das Musical“- ist absolut sehenswert - für die ganze
Familie.
Mitte -Nord
Gefäße im HELIOS Klinikum
Bad Saarow jetzt volldigital
im Blick
BAD SAAROW I m Institut für Radiologie des
HELIOS Klinikums Bad Saarow wurde im Dezember 2014 die bisherige Angiografieanlage gegen
ein volldigitales Gerät der neuesten Generation
mit Flachdetektor ausgetauscht.
Besteht der Verdacht, dass ein Patient unter
Gefäßveränderungen wie Verengungen, Verschlüssen, Blutungen oder Fehlbildungen leidet, wird
eine Angiografie durchgeführt. Dabei werden mit-
Zweites Herzkatheterlabor
in Betrieb
hilfe von Röntgenstrahlen Blutgefäße dargestellt.
Ein entscheidender Vorteil des neuen Gerätes
gegenüber dem Vorgängermodell ist die bis zu
70 prozentige Dosisreduktion, was in erster Linie
der Patientensicherheit dient. Zahlreiche erweiterte Untersuchungsmöglichkeiten optimieren die
Behandlung – wie z.B. die Rotationsangiographie
oder die Möglichkeit der Schnittbilddiagnostik
und der dreidimensionalen Interventionsführung.
Die HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim verfügt ab
sofort über zwei Herzkatheterlabore. Seit dem 1. Januar 2015
leitet Prof. Dr. med. Wolfgang
Schillinger die Medizinische
Klinik I mit den Schwerpunkten Kardiologie, Neurologie
und Internistische Intensivmedizin: „Ich freue mich sehr,
dass unser Team erfahrener
Fachärzte mit den zwei Herzkatheterlaboren für die Patienten
im Landkreis Northeim 24
Stunden täglich eine ununterbrochene wohnortnahe Versorgung sicherstellen kann.“
ZAHL DES MONATS
289
VERANSTALTUNGEN
Das Angiographie-Team im HELIOS Klinikum Bad Saarow am neuen Gerät
fanden im letzten Jahr in den
HELIOS Kliniken der Region
Mitte-Nord für Patienten und die
interessierte Öffentlichkeit statt.
Dank enger Kooperation jetzt Gefäßchirurg
HELMSTEDT 2011 durchlief die Chirurgie der
HELIOS St. Marienberg Klinik Helmstedt
einen Umbruch. Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med.
Dipl.-Ing. Günter Fröschle schuf Spezialgebiete, um das Leistungsspektrum auszubauen. „Ich fragte jeden Einzelnen, wohin er sich
entwickeln möchte. Herr Dzumla begeisterte
sich für Gefäßchirurgie. So entschlossen wir
uns für die Ausbildung im HELIOS Klinikum
Bad Saarow“, erzählt Fröschle. Keine Woche
später begann sein Einsatz dort bei Chefarzt
Dr. med. Andreas Gussmann.
„Ich freue mich, dass wir die Helmstedter
Kollegen bei der Weiterentwicklung der chirurgischen Abteilung unterstützen konnten“,
Chefarzt Priv. Doz. Dr. Günter Fröschle bespricht mit
Oskar Dzumla einen Patientenfall
so Dr. med. Gussmann. Drei Jahre arbeitete
Oskar Dzumla in Bad Saarow in der Gefäßchirurgie, führte erst Standard- und später
komplexe Gefäßoperationen durch. „Der
Gefäßchirurgie liegen vielschichtige Krankheitsbilder zugrunde. In Bad Saarow habe
ich von der großen Erfahrung des Teams
profitiert und gelernt, die richtige Indikation
für eine Operation zu stellen“, sagt Dzumla.
Seit dem Frühjahr ist er zurück in Helmstedt,
im Sommer folgt die Facharztprüfung in
der Gefäßchirurgie. „Neben neuen Operationstechniken möchte ich hier die Standards
etablieren, die ich in Bad Saarow kennen und
schätzen gelernt habe“.
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 27
Region | Mitte-Nord
KURZMITTEILUNGEN
Stärkung des
Schwerpunkts
Neurologie in
Northeim
mit Herrn Thorsten Warnecke
unseren Schwerpunkt Neurologie weiter stärken können“,
sagt Dr. med. Ralph Thinius.
Zertifizierung
Echokardiographielabor
Krankenschwester Bianca Fuchs,
Neurologe Thorsten Warnecke, MTA
für Funktionsdiagnostik Ann-Christin
Metze, Neurologe Dr. med. Ralph Thinius und die Ärztin für Innere Medizin
Bettina Kuhl (v.l.n.r.)
Bereits seit April 2013 baut
der ärztliche Leiter Dr. med.
Ralph Thinius den Schwerpunkt Neurologie innerhalb
der Medizinischen Klinik
I in der HELIOS AlbertSchweitzer-Klinik Northeim
mit einem mobilen Schlaf- und
Schwindellabor auf. Durch den
neuen neurologischen Oberarzt
Thorsten Warnecke erhält er
nun wertvolle Unterstützung.
„Wir freuen uns sehr, dass wir
Die bildgebende Funktionsabteilung der Klinik für Innere
Medizin I - Kardiologie im
HELIOS Klinikum Emil von
Behring wurde unter Leitung
von Oberarzt Dr. med. Sebastian Schattke nach den Kriterien
der European Association of
Cardiovascular Imaging (EACVI) für vorgehaltene Strukturen, festgelegte Arbeitsabläufe,
standardisierte Dokumentationen sowie die Qualifikation der
Ärzte und des medizinischen
Personals als Echokardiographielabor zertifiziert. Das Gütesiegel ist gültig bis April 2019.
Kreißsaalführung
ohne Kreißsaal
Mit dem Wegfall der geburtshilflichen Abteilung der
HELIOS Bördeklinik verschwand auch das Informationsangebot für werdende
Mütter und Väter in der
Börderegion. Hilfe kommt
nun aus dem benachbarten
Helmstedt: Dr. med. Manfred
Miehe, Chefarzt der Abteilung für
Gynäkologie
und Geburtshilfe der
HELIOS St.
Marienberg
Klinik Helmstedt, stellt demnächst das Kreißsaalangebot
Helmstedts gemeinsam mit
Dipl.-Med. Sabine Rothämel
aus der HELIOS Bördeklinik
in Oschersleben vor.
HELIOS Klinik
Jerichower Land
Partner im Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt-Nord
Die Klinik für Orthopädie und
Unfallchirurgie der HELIOS
Klinik Jerichower Land ist Teil
des neu gegründeten Trauma-
netzwerks Sachsen-AnhaltNord. Während einer Feierstunde am 10. Dezember 2014 auf
dem Campus des Universitätsklinikums Magdeburg erhielten
Chefarzt Dr. med. Jens Tylkoski sowie die Vertreter weiterer
neun Kliniken im Beisein des
Gesundheitsministers SachsenAnhalt, Norbert Bischof, die
Zertifikate überreicht.
Geriatrie der
HELIOS Klinik Bad
Gandersheim Mitglied im Bundesverband Geriatrie
„Das Aufnahmeverfahren umfasste auch ein Untersuchungsverfahren in der Klinik. Hier
wurde geprüft, ob unsere Geriatrie die Anforderungen und
Richtlinien des Bundesverbandes erfüllt“, sagt Dr. med. Ulrich
Stein, Chefarzt der Geriatrie.
„Die Aufnahme in den Bundesverband belegt den hohen
Standard der fachgerechten
Versorgung älterer Patienten“,
so der Geschäftsführer des Verbandes, Dirk van den Heuvel.
Junger Arzt bekämpft globale Gesundheitsprobleme
Berlin-Zehlendorf Dr. med. Sven Jungmann
wünscht sich gesellschaftlich engagierte Mediziner. Den angehenden Internisten im HELIOS Klinikum Emil von Behring beschäftigt die Frage: Wie können Mediziner ihre
soziale Erfahrung systematisch nutzen, um
die Welt gesünder zu machen? „Wir erfahren viel über die Belange unserer Patienten,
lernen aus ihren Ängsten und Problemen,
aber auch, wie wir sie unterstützen können.
Leider wird im Studium selten vermittelt,
wie wir dieses Wissen sinnvoll einsetzen
können, um Probleme auf gesellschaftlicher
Ebene zu lösen.“ Der 29-Jährige hat ein
klares Ziel vor Augen. Durch sein politisches
Engagement widmet er sich der Lösung
globaler Fragen wie z.B. der Optimierung
medizinischer Infrastruktur in Drittweltlän28 | HELIOS aktuell | APRIL/MAI 2015
Der Oxford-Absolvent Dr. med. Sven Jungmann schlägt
eine Brücke zwischen Medizin und Politik
dern. Auslandsaufenthalte an Unikliniken in
Spanien, Frankreich und Brasilien und die
Arbeit in Hilfsorganisationen und Krankenhäusern in Afrika prägten sein Medizinstudium. „Zunächst wollte ich verstehen, wie die
Gesellschaftsstrukturen aussehen, in denen
ich etwas verändern möchte“, erklärt der
junge Arzt. Um seine Pläne mit fundiertem
Wissen zu stützen, erwarb Jungmann den
Masterabschluss „Public Health“ in einem
Londoner Fernstudium und absolvierte
an der Eliteuniversität Oxford als einziger
Mediziner das Aufbau-Masterprogramm
„Public Policy“. 2013 half er bei der Etablierung eines filmisch dokumentierten Handwaschtanzes in Kenia für die Hilfsorganisation Rafiki, um Kinder zu besserer Hygiene
zu erziehen.
Mitte -Nord
Wissen ist die beste Vorsorge –
Patientenakademien in der HELIOS Region MitteNord und Themenübersicht 2. Quartal 2015
JERICHOWER LAND Die HELIOS Kliniken im Jerichower Land starteten im Januar 2015 mit ihrer Patientenakademie. In der Cafeteria in
Burg informieren Ärzte beider Kliniken einmal monatlich zu interessanten medizinischen Themen. Die HELIOS Bördeklinik ist Anfang
des Jahres mit ihrer Patientenakademie an den Start gegangen. An
anderen Kliniken der Region sind Patientenakademien bereits seit
vielen Jahren erfolgreich etabliert.
HELIOS KLINIKUM BERLIN-BUCH
28. APRIL Plastische und ästhetische Chirurgie – Möglichkeiten und Grenzen
26. MAI Steinreich! Ursachen und Therapiemöglichkeiten von Harn- und Nierensteinen
HELIOS KLINIKUM BAD SAAROW
26. APRIL Mein Kind ist in Not - was muss
ich tun? Praktische Tipps zur Ersten Hilfe
für Eltern und Großeltern
31. MAI Neurochirurgie - das zweitälteste
Gewerbe der Welt - Steinzeit-Neurochirurgie oder die Entdeckung der Kunst, den
Schädel zu öffnen
28. JUNI Neue Konzepte bei der Behandlung
des Mammakarzinoms
HELIOS KLINIKUM EMIL VON BEHRING
15. APRIL Sportverletzungen am Knie –
moderne Therapien bei Verschleißerkrankungen – was hilft wem?
9. MAI Die gedehnte Bauchschlagader –
das Aortenaneurysma, oft unbemerkt,
dennoch lebensbedrohlich
23. MAI Komplementäre Behandlung bei
Lungenkrebs
13. JUNI COPD – eine weitverbreitete
Lungenkrankheit: neue Therapien und
Therapieansätze
HELIOS KLINIK JERICHOWER LAND –
HELIOS FACHKLINIK VOGELSANG-GOMMERN
19. APRIL Möglichkeiten moderner Radiologie – Was sind CT und MRT?
10. MAI Der Fuß – Sicherer und schmerzfreier Gang – Neues in der Fußchirurgie
21. JUNI Multimodale Therapiekonzepte
beim Rückenschmerz
HELIOS KLINIK BAD GANDERSHEIM
7. APRIL Darmkrebs vermeiden durch Vorsorge – neue schonende Diagnostik
2. JUNI Die schmerzhafte Hüfte, das
schmerzende Knie – Moderne Operationsmethoden in der Hüft- und Knieprothetik
HELIOS KLINIK NORTHEIM
14. APRIL Schmerzen im Alter – Ursachen,
Besonderheiten, Behandlung
12. MAI Darmkrebs: Vermeidung und Früherkennung – Diagnostik und interdisziplinäre Therapie
9. JUNI Schilddrüsenerkrankungen – Wann
hilft der Chirurg?
HELIOS BÖRDEKLINIK
15. APRIL Gemeinsam gegen den Schmerz –
Möglichkeiten der multimodalen Schmerztherapie
20. MAI Plastische Chirurgie – mehr als nur
ein Eingriff für die Schönheit
24. JUNI Wenn es eng wird in der Brust –
Diagnose und Therapie einer Angina
pectoris
HELIOS KLINIK ST. MARIENBERG KLINIK
HELMSTEDT
22. APRIL Werden künstliche Gelenke alt?
Moderne Verfahren bei Kunstgelenkwechsel
13. MAI Volkskrankheit Osteoporose - erste
Hilfe bei schwacher Wirbelsäule
17. JUNI Wenn der Bauch schmerzt - schnelle Diagnose dank moderner Untersuchungstechniken
Die vollständigen Angaben zu Zeit, Ort und Referenten finden Sie unter
www.helios-kliniken.de auf den Seiten der jeweiligen Klinik
Förderung der Medizin und des Wiederaufbaus des Zerbster Schlosses
ZERBST Der Halberstädter Arzt Dr. Walter
Krienitz (1876 – 1943) gilt als einer der
Wegbereiter der modernen Magenbakteriologie und hatte als einer der Ersten
das Magenbakterium Helicobacter pylori
beschrieben. Die Entdeckung des Bakteriums revolutionierte später die Diagnose
und Therapie von Magenkrankheiten. Der
„Walter-Krienitz-Verein zur Förderung der
Medizin e.V.“ bewahrt das wissenschaftliche
Erbe von Walter Krienitz und würdigt jedes
Jahr Ärzte für herausragende medizinische Leistungen. Die Preisverleihung fand
diesmal in Zerbst statt. Im historischen
Prof. Dr. med. habil. Steffen Rickes, Vorsitzender des
Walter-Krienitz-Vereins, zur Föderung der Medizin e.V.
begrüßt die Gäste
Ambiente des Fasch-Saales überreichte am
23. Januar 2015 Prof. Dr. med. habil. Steffen
Rickes den „Walter-Krienitz-Gedenkpreis
2014“ an Priv.-Doz. Dr. Jörn M. Schattenberg aus Mainz für dessen Forschung zu
Tumoren des Magens und der Speiseröhre.
Dr. med. Nicole Strugala aus Magdeburg
erhielt den „Walter-Krienitz-Doktorandenpreis 2014“ für ihre Promotion zu Tumormarkern in der Kindermedizin. Elisabeth
Maas, Klinikgeschäftsführerin der HELIOS
Klinik Zerbst/Anhalt, enthüllte eine Spendentafel für den Wiederaufbau des Zerbster
Schlosses.
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 29
Nachrichten
Region
| Mitte-Nord
| Aus den Regionen
Ehrenplakette
für Helmstedter
Mediziner
Oberarzt Dr. med. Christopher Koßagk
„Goldene Glühbirne“ nach
Bad Saarow geholt
VON ANJA PAAR | BAD SAAROW
I
m Rahmen des HELIOS Führungskräfteentwicklungsprogrammes hat Oberarzt
Dr. med. Christopher Koßagk im Januar
2015 eine „Goldene Glühbirne“ erhalten.
Das Projekt des Oberarztes der Klinik
für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, im
HELIOS Führungskräfteentwicklungsprogramm bestand darin, ein zertifiziertes Dysplasiezentrum am HELIOS Klinikum Bad
Saarow aufzubauen und dort die Kolposkopiefortbildung für HELIOS Ärzte im Rahmen der
Facharztweiterbildung oder Zusatzqualifikation zu zentralisieren.
Mit der Kolposkopie erkennt und therapiert
man mikroskopisch genau sogenannte Dys-
plasien, dies sind Krebsvorstufen des weiblichen Genitale.
Nur neun DGGG/AG-CPC zertifizierte
Dysplasiezentren gab es 2014 in Deutschland.
Eines davon ist seit Mai 2014 das HELIOS
Klinikum Bad Saarow, als bisher einziges der
HELIOS Kliniken Gruppe.
Um Ärzte für diese spezialisierte Diagnostik
und Therapie zu schulen, organisierte Dr. med.
Christopher Kossagk am 22.11.2014 den 1. BasisKolposkopiekurs für HELIOS Assistenz- und
Fachärzte, an dem über 40 Ärzte teilnahmen.
Kontakt: Dr. med. Christopher Koßagk, HELIOS Klinikum Bad Saarow, Klinik
für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Pieskower Straße 33, 15526 Bad Saarow, Tel.: (033631) 7-22 88, E-Mail: [email protected]
Neue Perspektiven für bildgebende Diagnostik
in Burg
Die Radiologie der HELIOS Klinik Jerichower Land wird bis Ende 2015 umfassend
modernisiert. Zum Jahreswechsel erfolgte
die Installation eines neuen 64-Zeilen-Computertomographen. Gegenüber dem bisherigen „6-Zeiler“ ist das neue Gerät wesentlich
leistungsfähiger, schneller und strahlungsärmer. Von der Schnelligkeit des Geräts
profitieren gerade auch ältere Patienten, die
bei CT-Untersuchungen des Bauchraums
30 | HELIOS aktuell
aktuell || APRIL/MAI
MAI 2014 2015
dem Atem künftig nicht mehr 30, sondern
nur noch 10 Sekunden anhalten müssen.
Auch eine leistungsfähige Diagnostik der
Herzgefäße ist mit dem neuen Computertomographen möglich. Im Februar wird eine
neue Digitale Röntgenanlage installiert und
zum Ende des Jahres erfolgt der Austausch
des über zehn Jahre alten 1,5-Tesla-Magnetresonanztomographen durch ein modernes
leistungsfähigeres Gerät.
„Dr. med. Nguyen hat sich
in besonderem Maße für die
ärztliche Versorgung der
Bevölkerung eingesetzt und
um das Ansehen des Arztberufs verdient gemacht“, so
die Laudatio zur Übergabe
der Ehrenplakette der Ärztekammer Niedersachsen an
Dr. med. Si Huyen Nguyen,
Leitender Arzt des Schlaflabors der HELIOS St. Marienberg Klinik Helmstedt. Als
Präsident des 1997 gegründeten Deutsch-Vietnamesischen
Förderkreises für Kardiologie
e.V. (German Association of
Cardiology) sowie als Mitbegründer und stellvertretender
Dekan der „Vietnamese German Faculty of Medicine“ der
Pham Ngoc Thach-Universität
in Ho-Chi-Minh-Stadt setzt er
sich für die solide Ausbildung
von Medizinstudenten und
für Gesundheitsprojekte zur
Erforschung, Verhütung und
Bekämpfung kardiovaskulärer
Erkrankungen in Vietnam ein.
Rätsel
KREUZWORTRÄTSEL
Summe
der
Lebensjahre
Gebrechen,
Krankheit
Steigen
und Fallen des
Wassers
würdigen,
auszeichnen
(ugs.)
Schiffs- Einfall,
besitzer, Gedanke
Reeder
dicht
bei,
seitlich
von
Rauchfang,
Schornstein
feste Ablagerung
in Hohlorganen
2
Kühlungsmittel
Ringel-,
Saugwurm
3
chirurgischer
Wundverschluss
zerrissenes
Tuch
Kobold,
Zwerg
Verleger
HELIOS Kliniken GmbH
Geschäftsführung Dr. Francesco De Meo
Friedrichstraße 136, 10117 Berlin
Tel.: 030-52 13 21-0
Ziegenleder
Schauspiel-,
Ballettschüler
Verantwortlich für den Inhalt
Tobias Meixner (V.i.S.d.P.)
c/o HELIOS Kliniken GmbH
Entzündung
der
Haut
Neuheit,
noch nie
Dagewesenes
4
berufen, asianomitischer
nieren
Halbesel
Impressum
Einwirkung auf
d. Sinnesorgane
verfügen,
bestimmen
Schlamm
für Heilzwecke
Rest
im Glas
nur
wenig
1
teigige
Salbenzubereitung
5
Bestand,
tatsächlicher
Vorrat
Dienststelle;
Behörde
Tempelberg in
Jerusalem
Fragewort:
Warum?
6
Beweisstück;
Quittung
Redaktion
Konstanze Richter (Leitung), Honorata
Doba, Marina Dorsch, Natalie Erdmann,
Jörn Grabert, Ulrike Grönefeld, Christian
Becker, Kira Kollmeier, Heiko Leske,
Annett Lott, Beatrix Salzgeber, Erik Thiel,
Tanja Velter, freie Mitarbeit: Astrid Bock
lat.:
Sei gegrüßt!
Geiselnehmer,
Kidnapper
Substanz
für
Moorbäder
aufgeregt,
reizbar
Wundmal
Gestaltung und Satz
Frank Schulze, Réka Szentmihály
Regionalseiten: Jürgen Dachner
Platzdeckchen
(engl.)
Druck
Druckerei Rindt
Daimler-Benz-Str. 30, 36039 Fulda
7
Abk. für
Euer
Ehren
Rasenpflanze
8
immer,
zu jeder
Zeit
römischer
Kaiser
Regionalseiten
HELIOS Region Mitte-Nord:
Natalie Erdmann (V.i.S.d.P.)
c/o HELIOS Klinikum Berlin-Buch
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin
Erscheinungsweise
Sechs Mal im Jahr. Redaktionsschluss der
nächsten Ausgabe ist der 04. Mai.
Kontakt
[email protected]
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden
wir in den Texten überwiegend die männliche Form.
Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier.
1
2
3
4
5
6
7
8
SUDOKU
BILDERRÄTSEL
8
7
3
6
7
2
2
8
9
5
7
9
3
4
7
8
7
1
So geht’s: Füllen
Sie die leeren
Felder so, dass in
jeder Zeile, jeder
Spalte und jedem
3×3-Kästchen die
Zahlen 1 bis 9
nur einmal vor­
kommen.
5
4
Unser Bilderrätsel zeigt jede Ausgabe ein Motiv aus dem Klinikalltag oder einen unserer Standorte. Die Auflösung gibt‘s in der
nächsten Ausgabe!
6
1
5
2
Auflösung letzte Ausgabe
Haben Sie den HELIOS Standort erkannt? Das Foto zeigte einen
Ausschnitt des HELIOS Klinikums Pforzheim, einem Haus der
Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten.
APRIL/MAI 2015 | HELIOS aktuell | 31
Dialog
UMFRAGE DES MONATS
BITTE LÄCHELN!
„Welche Eigenschaft muss eine
Pflegekraft vor
allem mitbringen?“
Fotokampagne begleitet Neubau
11,9
10,5
49,9
28,2
E infühlungsvermögen und soziale
Kompetenz
Interesse an der Medizin
Engagement und Belastbarkeit
Zuverlässigkeit und Organisationstalent
Teilnehmerzahl: 1.369
ZUR UMFRAGE
Nur nicht ausruhen!
In unserer Umfrage wollten
wir wissen: Welche Eigenschaft muss eine Pflegekraft
vor allem mitbringen? Mandy
Dietel, Koordinatorin der
HELIOS Bildungszentren und
selbst gelernte Gesundheitsund Krankenpflegerin, sprach
mit heliosaktuell.de über den
Beruf. Für Dietel ist Empathie
eine wichtige Eigenschaft.
Jedoch reiche sie allein
nicht aus. „Es gibt so viele
Merkmale innerhalb der vier
Schlüsselkompetenzen, die
wichtig wären“, sagt sie. Damit meint sie die persönliche
Kompetenz, Entscheidungen
zu treffen, Prioritäten zu erkennen und dies auch begründen zu können. Entscheidend
ist für Mandy Dietel aber
auch etwas anderes: „Wichtig
ist das lebenslange, selbständige Lernen. Man sollte offen
sein für Veränderungen, für
fremde Erwartungen, Normen
und Werte.“ Außerdem übernehme die Pflege heute mehr
Verantwortung. „Ein Ausruhen auf dem Erfahrungswissen reicht da nicht“, so Dietel.
Das komplette Interview
lesen Sie auf
TANJA VELTER | NORDENHAM
Im letzten Herbst wurde der
Rohbau der HELIOS Klinik
Wesermarsch in Esenshamm für
wenige Stunden zum Fotostudio: 40 Mitarbeiter, in Berufskleidung und ausgestattet mit
verschiedenen Accessoires
wie Bauhelm, Verbandskasten,
Atemmaske oder Endoskop,
trafen sich auf der Baustelle und
wurden dort Teil einer Fotokampagne rund um den Neubau.
Die Bilder sind einerseits Teil
einer Imagekampagne für den
Neubau der Wesermarsch Klinik
– anderseits aber auch klares
Bekenntnis der verschiedenen
Berufsgruppen zum neuen Gebäude in Esenshamm und der
interdisziplinären Zusammenar-
beit innerhalb der Klinik.
Fotografiert wurden die Mitarbeiter von Sven Brügmann,
Fotograf der HELIOS ENDOKlinik Hamburg.
» Weitere Bilder der Kampagne finden
Sie auf der Internetseite der Klinik:
www.helios-kliniken.de/klinik/
nordenham/aktuelles/fotogalerien/
wir-freuen-uns-auf-den-neubau.htm
PFLEGE-NACHWUCHS
Auszubildende übernahmen Verantwortung
Am HELIOS Klinikum Uelzen leiteten 23 Schüler im letzten Ausbildungsjahr zum
Gesundheits- und Krankenpfleger eine Station der Orthopädie und Unfallchirurgie.
Anlass für NDR 1 Niedersachsen, darüber in einem Hörfunkbeitrag zu berichten.
THORSTEN ECKERT | UELZEN
„Guten Morgen, haben Sie gut geschlafen?“ –
diesen Satz hörten die Patienten der Station 4.2. im
letzten Januar vor allem aus den Mündern von 23
Pflegeschülern. Wenige Monate vor ihrem Examen
konnten diese für zwei Wochen die Leitung der
Station übernehmen und damit eine ganz besondere Erfahrung machen. Denn nicht nur in allen Bereichen der Patientenversorgung, sondern auch beim
Schreiben der Dienstpläne und der Dokumentation
ihrer Pflegetätigkeiten waren die Auszubildenden
nun gefragt. Für komplizierte Fragen standen ihnen
erfahrene Mitarbeiter der Station sowie die Praxisanleiter des Klinikums und Lehrer zur Seite. Lob
für die Arbeit der Pflegeschüler kam unter anderem
von Ludwig Zicha (86), der mit einer Oberschenkelfraktur auf Station 4.2. lag: „Die Nachwuchsleute
sind mit großem Spaß bei der Sache und ich staune
über ihren guten Ausbildungsstand.“
» Den kompletten Artikel zum Ausbildungsprojekt
in Uelzen sowie den Hörfunk-Beitrag von NDR 1
Niedersachsen finden Sie auf