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ENERGIE WASSER BERN
Geschäfts- und
Nachhaltigkeitsbericht 2014
Das Finanzjahr im Überblick
Energie Wasser Bern schliesst das Geschäftsjahr
2014 mit einem Betriebsertrag von 431.3 Mio.
CHF ab. Der 2014 erwirtschaftete Jahresgewinn
beläuft sich auf 32.7 Mio. CHF und liegt im
Vierjahresvergleich – ohne Berücksichtigung
der Sondereffekte 2012 – 17 Prozent unter dem
Durchschnitt. Der leichte Abwärtstrend widerspiegelt das schwierige Marktumfeld in der
gesamten Energiebranche deutlich, zeigt aber
auch, dass Energie Wasser Bern nach wie vor
solide aufgestellt ist.
Insbesondere die sinkenden Marktpreise an
den Strombörsen sind für Energieversorger mit
einem eigenen Produktionspark eine grosse
Herausforderung. Eigene Anteile an Produktionsanlagen garantieren einerseits die Versorgungssicherheit und ermöglichen den beschlossenen Umstieg auf eine nachhaltige
Energieproduktion. Andererseits bergen sie
aber auch Risiken infolge stabiler Gestehungskosten bei sinkenden Marktpreisen. Aufgrund
der tiefen Grosshandelspreise musste im Geschäftsjahr auf dem Produktionsteil der Energiezentrale Forsthaus denn auch eine Wertberichtigung von 7.5 Mio. CHF vorgenommen
werden.
Der Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow) betrug 84.8 Mio. CHF. Er liegt
damit um fünf Prozent über dem Vierjahresdurchschnitt. Dieser Wert ist bemerkenswert, da die
hohen Durchschnittstemperaturen den Wärmeumsatz reduzierten und der Preisdruck am
Strommarkt auf die Bruttomargen drückte. Dank
einem aktiven Cashflow-Management, welches
unter anderem die Investitionen priorisiert
und reduziert hat, sowie einem konsequent
umgesetzten Kostensenkungsprogramm erwirtschaftete Energie Wasser Bern im Geschäftsjahr
einen Free Cash Flow von 59.6 Mio. CHF. Dieser
ermöglichte die Amortisation von Fremdkapital
in der Höhe von 26.4 Mio. CHF und eine Verbesserung der Eigenkapitalquote auf 32.4 Prozent.
Die Ergebnisse 2014 veranschaulichen einmal
mehr, dass Energie Wasser Bern alles daransetzt, sich in einem schwierigen Marktumfeld
zu behaupten und die beschlossene Energiewende konsequent umzusetzen. Gerade für
Letzteres sind langfristig stabile Rahmenbedingungen wichtig, die eine angemessene Rendite ermöglichen und damit den Wert
der Anlagen sichern. Trotz dem schwierigen
Marktumfeld und den organisatorischen und
finanziellen Herausforderungen der anstehenden vollständigen Energiemarktöffnung rechnet
Energie Wasser Bern auch im nächsten Jahr mit
einem stabilen Betriebsergebnis.
Gewinnentwicklung
2011
2012
2013
Jahresergebnis
Jahresergebnis ohne Sondereffekte
50’000’000 CHF
0 CHF
25’000’000 CHF
–25’000’000 CHF
–50’000’000 CHF
–75’000’000 CHF
–100’000’000 CHF
–125’000’000 CHF
–150’000’000 CHF
2014
ONLINE-FINANZBERICHT
Der vollständige Finanzbericht,
Stammhaus und Konzern,
inklusive Bilanzen, Erfolgsund Geldflussrechnungen der
einzelnen Sparten, kann online angeschaut oder als PDF
heruntergeladen werden.
ewb.ch/
finanzbericht-2014
Betriebsertrag nach Sparten
Die Veränderungen des Betriebsertrages sind
hauptsächlich auf externe Faktoren zurückzuführen: Überdurchschnittlich warme Temperaturen Anfang Jahr beeinflussten den
Wärmeabsatz, während sich die sinkenden
Strommarktpreise in der Sparte Elektrizität
niederschlagen.
2014
TCHF
2013
TCHF
Elektrizität
311’164
320’129
–2.8%
Wärme
141’135
147’364
–4.2%
Veränderung
Wasser
31’250
31’971
–2.3%
Kehrichtverwertung
24’551
26’039
–5.7%
New Business
10’523
9’857
+6.8%
Elektrizität
Wasser
Wärme
Kehrichtverwertung
New Business
Cashflow
Mit der Inbetriebnahme der Energiezentrale
Forsthaus (EZF) im Jahr 2013, konnte eine
Phase mit sehr hohen jährlichen Investitionen
abgeschlossen werden. Dies wird in der Grafik
unter Geldfluss aus Investitionstätigkeit sichtbar. Die Anlage ist mit langfristigen Darlehen
finanziert, welche über die Betriebsdauer zurückgeführt werden sollen. Die Rückzahlung von
Darlehen einer Tochtergesellschaft in der Höhe
von 43 Mio. CHF hat zur Reduktion des Geldflusses aus Investitionstätigkeit beigetragen.
Geldfluss aus Betriebstätigkeit
Geldfluss aus Investitionstätigkeit
2014
2013
200’000’000 CHF
150’000’000 CHF
100’000’000 CHF
0 CHF
50’000’000 CHF
–50’000’000 CHF
–100’000’000 CHF
–150’000’000 CHF
–200’000’000 CHF
–250’000’000 CHF
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit
2012
Investitionen in Sachanlagen
Die kontinuierliche Erneuerung und Modernisierung unserer Verteilnetze widerspiegelt
sich im stabilen Eigenleistungsanteil bei den
Investitionen. Der signifikante Rückgang der
Gesamtinvestitionen im Vergleich zu den Jahren 2011 bis 2013 ist auf den Bauabschluss
der Energiezentrale Forsthaus im Vorjahr zurückzuführen.
250’000’000 CHF
200’000’000 CHF
150’000’000 CHF
100’000’000 CHF
50’000’000 CHF
0 CHF
2011
2012
2013
2014
Investitionen in Sachanlagen
Eigenleistungen
Sachanlagen nach Sparten
Der koordinierte Bau des Glasfasernetzes in der
Stadt Bern und die höhere Anzahl Mietverträge
in der Elektromobilität führen zu steigenden
Anlagewerten in der Sparte New Business. Der
Neubau der Energiezentrale Forsthaus wirkt
sich ebenfalls sichtbar auf die Sachanlagenbestände in den Sparten Kehricht und Elektrizität aus.
800’000’000 CHF
Elektrizität
Wärme
700’000’000 CHF
Wasser
600’000’000 CHF
Kehrichtverwertung
New Business
500’000’000 CHF
400’000’000 CHF
300’000’000 CHF
200’000’000 CHF
100’000’000 CHF
0 CHF
2011
2012
2013
2014
Inhalt
Rückblick und Ausblick
2
Wichtigste Ereignisse
6
Nachhaltige Unternehmensführung
8
Wichtigste Geschäfte
Strom
10
Wärme
12
Mobilität
14
Wasser
16
Telecom
18
Energiezentrale Forsthaus
20
Umwelt
22
Kundinnen und Kunden
24
Mitarbeitende
26
Gemeinwesen
28
Jahresbericht Ökofonds
30
Corporate Governance
32
Daten und Fakten
42
Impressum
48
1
Rückblick und Ausblick
«Als Querverbundunternehmen
haben wir im Wettbewerb
einen strategischen Vorteil, weil wir
für alle Energiefragen innovative
Gesamtlösungen anbieten.»
DANIEL SCHAFER
CEO
Veränderungen anpacken
Der UNO-Klimarat sagt es in seinem neusten Klimabericht klipp und klar: Die Treibhausgas-Emissionen müssen in den nächsten
Jahren markant sinken. Sonst wird es enorm
teuer, die Folgeschäden des Klimawandels zu
bewältigen. Eine nachhaltigere Entwicklung
drängt sich also längst auch aus ökonomischen Gründen auf. Mit der Diskussion über
die Energiestrategie 2050 hat es die Schweiz
derzeit in der Hand, die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. Das erfordert einen
Blick fürs Ganze: Die Energiewende gelingt
nur mit einem intelligenten Zusammenspiel
verschiedener Energieträger, kombiniert mit
modernen Kommunikationstechnologien und
wirksamen Anreizen.
und beeinflusst damit auch direkt unsere
unternehmerischen Ziele. Aufgrund seiner
strategischen Bedeutung war es uns wichtig,
den Richtplan aktiv mitzugestalten. Denn
er muss finanzierbar sein, genügend Flexibilität bieten und darf unseren technischen
Spielraum nicht einschränken. Die nun von
Stadt und Kanton genehmigte Fassung ist
ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in
eine nachhaltige Energiezukunft. Sie fordert
unser Unternehmen aber auch stark heraus:
Neben der vermehrt dezentralen Energieproduktion wird ein Ausbau der Netze notwendig. Umso wertvoller ist die langfristige
Planungssicherheit, die uns der Richtplan
bietet.
Diesen ganzheitlichen Ansatz haben wir
2014 nicht bloss bei nationalen energiepolitischen Diskussionen vertreten, sondern ge nau so auf lokaler Ebene – besonders bei den
Arbeiten am Energierichtplan der Stadt Bern.
Dieser sieht vor, dass die städtische Energieversorgung bis 2035 komplett umgebaut wird,
Gute Karten am Markt
Sorgfältig zu planen und zu priorisieren,
gehört in den nächsten Jahren ohnehin zu
unseren wichtigsten Aufgaben. Denn zusätzlich zum Umbau des Energiesystems
Schweiz müssen sich die Energieversorger
im spürbar härteren Wettbewerb behaupten.
FRANZ STAMPFLI, Verwaltungsratspräsident,
und DANIEL SCHAFER, CEO
3
Rückblick und Ausblick
«Alle Mitarbeitenden müssen in den
nächsten Jahren
ihre Bereitschaft
zur Veränderung
beweisen.»
FRANZ STAMPFLI
Verwaltungsratspräsident
4
Geht es nach dem Willen des Bundesrats, soll
der Strommarkt 2018 komplett geöffnet werden. Falls die Liberalisierung die politischen
Hürden tatsächlich nimmt, sagen wir selbstbewusst: Energie Wasser Bern ist bereit dafür. Schon vor mehreren Jahren akquirierten
wir als eines der ersten Schweizer Energieunternehmen auch ausserhalb des eigenen
Versorgungsgebiets Geschäftskunden. Dieser
frühe Markteinstieg ermöglichte uns, Erfahrungen zu sammeln und die entsprechenden
Prozesse einzuschleifen. Hinzu kommt eine
starke Bindung vieler Kundinnen und Kunden
an «ihren» städtischen Energieversorger, der
ganz Bern «am Laufen hält». Nicht zuletzt
haben wir als Gesamtenergiespezialist im
Wett bewerb auch einen strategischen Vorteil,
weil wir innovative Gesamtlösungen anbieten.
Dennoch müssen zweifelsohne auch wir an
unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. Eine
grosse Herausforderung besteht darin, die
Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität unserer Kundenbetreuung hochzuhalten.
Effiziente IT-Lösungen und das Führen mit
Kennzahlen bekommen dabei ein noch stärkeres Gewicht: Akquisitions- und Betreuungskosten pro Kunde beispielsweise sind in liberalisierten Märkten ganz selbstverständliche
Grössen – in der Schweizer Energiebranche
hingegen erst wenig verbreitet.
davon, was sie von uns erwarten. Im Massenmarkt wollen wir noch stärker auf die Interessen unserer Kundinnen und Kunden eingehen.
Deshalb kommt es vor allem bei Marketing
und Vertrieb mehr denn je darauf an, die
Kräfte zu bündeln und auf Ziele auszurichten.
Dazu haben wir eine Führungsperson gewonnen, die diesen Kurs konsequent verfolgt:
Nicole Schirner übernahm im August 2014
die Leitung des Bereichs Marketing & Vertrieb. Wir freuen uns, dass mit ihr auch erstmals eine Frau in der Geschäftsleitung von
Energie Wasser Bern vertreten ist. Als ehemalige Marken- und Marketingverantwortliche
bei der E.ON-Gruppe kennt sie die Anforderungen des liberalisierten Strommarkts und
weiss, welche Prioritäten wir bei der Vorbereitung auf die Marktöffnung setzen müssen.
Bereitschaft für Veränderung
Das wichtigste Werkzeug für langfristigen Erfolg ist die Veränderungsbereitschaft. Es wäre
ein Fehler, zu denken, dass die Strommarktliberalisierung nur eine Sache des Vertriebs
ist. Sie betrifft vielmehr das ganze Unternehmen: Alle Mitarbeitenden müssen in den
nächsten Jahren ihre Bereitschaft zur Veränderung beweisen. Mit der Initiative «Fit für
morgen» fordern wir von den Kaderangehörigen Leadership. Gemeinsam mit ihren Teams
sollen sie Effizienz, Flexibilität und Innovation im Alltag verankern – kurz: einen unternehmerischen Kulturwandel einläuten.
Wettbewerbsfähigkeit bedeutet ausserdem,
die eigenen Kunden und ihre Bedürfnisse
zu kennen und sich danach auszurichten.
Bei unseren Grosskunden verfügen wir dank
langjährigen Beziehungen über ein gutes Bild
Dass sich das Unternehmen bereits auf Veränderungskurs befindet und die Zukunft anpackt, zeigt sich in kleinen und grösseren
Projekten: Dank dem flächendeckenden Ersatz
von Quecksilberdampflampen durch effizientere und umweltfreundlichere Metalldampflampen und LED-Leuchten konnten wir den
Stromverbrauch der öffentlichen Beleuchtung
in der Stadt Bern merklich senken. Gleichzeitig
wurde dadurch die Beleuchtungsqualität in
der Hauptstadt und damit die Sicherheit für
die Bernerinnen und Berner erhöht.
Mit «ElectroDrive weShare» lancierte Energie
Wasser Bern im Berichtsjahr auch ein Carsharing-Angebot mit vier Elektroautos, die
über eine Online-Buchungsplattform gemietet
werden können. Ein weiteres Beispiel für die
Veränderungsbereitschaft des Unternehmens
ist nicht zuletzt der vorliegende Geschäfts- und
Nachhaltigkeitsbericht: Um das Geschäftsjahr kompakter abzubilden, die Inhalte zielgruppengerechter zur Verfügung zu stellen
und gleichzeitig Ressourcen zu sparen, erscheint der Finanzbericht 2014 erstmals
ausschliesslich online.
ewb.ch/finanzbericht-2014
Ob es sich bei den angestrebten Veränderungen um Prozess-, Verfahrens- oder Produktund Dienstleistungsinnovationen handelt,
ist letztendlich zweitrangig. Hauptsache, der
Kundennutzen bleibt im Fokus.
Gute Noten
Im Berichtsjahr erhielt Energie Wasser Bern das
Zertifikat «Fair Compensation». Die Experten
der Association of Compensation & Benefits
bescheinigten damit, dass beim Arbeitgeber
von 600 Mitarbeitenden keine Lohndiskriminierung aufgrund des Geschlechts festzustellen ist.
Erfreuliche Resultate lieferten auch zwei
Rankings, an denen das Unternehmen 2014
teilnahm. Zum einen durften wir den Swiss
Working Capital Management Award in der
Kategorie «Öffentliche Körperschaften» entgegennehmen. Mit dem Preis werden Unternehmen ausgezeichnet, die bezüglich Ressourcen- und Kapitaleinsatz eine Vorreiterrolle einnehmen. Der Award beweist, dass wir
mit unseren kontinuierlichen Optimierungen
im Supply Chain Management sowie in der
Kreditoren- und Debitorenbewirtschaftung
den richtigen Ansatz verfolgen.
Zum anderen belegten wir in einer Benchmarkstudie zum Ausstieg aus der Kernenergie den
fünften Platz von 24 teilnehmenden Energieversorgern. Besonders erfreulich schnitt
Energie Wasser Bern bezüglich den Kriterien
zur Vorbildwirkung ab. Mit der Studie wollte
das Bundesamt für Energie herausfinden, ob
die Schweizer Energieunternehmen für die
Energiezukunft gut in Form sind. Für uns ist
nun klar: In den meisten Bereichen sind wir
vorne dabei. Wir sind bereit und machen uns
weiter fit für morgen.
Franz Stampfli
Daniel Schafer
Verwaltungsratspräsident
CEO
«In den meisten
Bereichen sind wir
vorne dabei. Wir
sind bereit und
machen uns weiter
fit für morgen.»
DANIEL SCHAFER
CEO
5
Wichtigste Ereignisse
Das Jahr 2014 im Überblick
1. QUARTAL
1. Januar – 31. März
Energie Wasser Bern baut Windproduktionsportfolio aus
Über die gemeinsame Beteiligungsgesellschaft leading swiss renewables AG (LSR) akquirieren Energie
Wasser Bern und die Elektra Birseck Münchenstein (EBM) zwei Windparks in Frankreich. Die beiden
Windparks in den Regionen Bretagne und Pitou-Charentes verfügen über eine installierte Leistung
von je neun Megawatt und produzieren zusammen pro Jahr rund 45 Gigawattstunden Strom aus
erneuerbaren Energien.
Verfahren gegen Energie Wasser Bern eingestellt
Die Vorwürfe des Handels- und Industrievereins sowie des Gewerbeverbands gegen Energie Wasser
Bern und ihre Tochtergesellschaften wegen angeblich kartellrechtswidrigem Verhalten erweisen sich
als haltlos. Dies ist das Ergebnis der Vorabklärung der Wettbewerbskommission (WEKO).
Museumsnacht im Besucherzentrum ewb
Anlässlich der Berner Museumsnacht öffnet Energie Wasser Bern die Türen zum Besucherzentrum ewb.
Das abwechslungsreiche Abendprogramm im Zeichen der Energie begeistert ein breites Publikum bis
in die frühen Morgenstunden.
Berner Umwelt-Forschungspreis 2014
Der von Energie Wasser Bern mitfinanzierte Umwelt-Forschungspreis der Universität Bern geht im
Berichtsjahr an Dr. Antoni Margalida für seine Dissertation zum Schutz der europäischen Bartgeierpopulation sowie an Iris Staubesand für ihre Lizentiatsarbeit zur biologischen Landwirtschaft in der
Schweiz.
2. QUARTAL
1. April – 30. Juni
Tarife für Erd- und Biogas sinken
Für die Kundinnen und Kunden von Energie Wasser Bern sinken die Gesamtkosten für den Erdgas- und
Biogasbezug um durchschnittlich eins bis zwei Prozent. Grund ist der tiefere Arbeitstarif im Einkauf,
der um 0.2 Rappen pro Kilowattstunde sinkt.
Webshop für Energiesparhilfen und andere Alltagshelfer
Energie Wasser Bern lanciert unter shop.ewb.ch einen neuen Webshop. Das Sortiment bietet den
Kundinnen und Kunden eine breite Palette an Geräten, damit sie Energiespartipps effizient umsetzen
können.
Swisspower Renewables AG kauft ein weiteres Windpark-Portfolio in Deutschland
Die Kooperation Swisspower Renewables AG erwirbt das Windpark-Portfolio der deutschen wpd onshore
GmbH & Co. in den Bundesländern Saarland, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Niedersachsen.
Die vier Onshore-Windparks mit total elf Windturbinen verfügen über eine Gesamtleistung von 29.3
Megawatt und produzieren jährlich rund 74 Gigawattstunden Strom.
3. QUARTAL
1. Juli – 30. September
Nicole Schirner wird neue Leiterin Marketing & Vertrieb
Der Verwaltungsrat von Energie Wasser Bern wählt Nicole Schirner zur neuen Leiterin Marketing &
Vertrieb. Das neue Mitglied der Geschäftsleitung tritt Anfang August die Nachfolge von Jörg Ryser an.
Energie Wasser Bern rockt am Gurtenfestival
Am Gurtenfestival präsentiert sich Energie Wasser Bern erstmals als Hauptsponsor der Waldbühne.
Mit dem Engagement unterstützt der Energieversorger talentierte Schweizer Künstler und bietet den
Festivalbesucherinnen und -besuchern die Möglichkeit, in der ewb-Lounge Energie zu tanken.
Energie Wasser Bern gewinnt den ersten «Swiss WCM Award»
In Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen verleihen die Schweizerische Post und PostFinance
erstmals den «Working Capital Management Award». Energie Wasser Bern ist Preisträger in der Kategorie
«Öffentliche Körperschaften».
Strom wird teurer und die Energiewende wird weiter konkretisiert
Energie Wasser Bern kommuniziert die Stromtarife 2015: Der Strom wird im Durchschnitt 4.2 Prozent
teurer. Grund sind höhere Netznutzungskosten sowie steigende Bundesabgaben. Durch die Anreicherung
des Standardprodukts ewb.NATUR.Strom mit Solarenergie fördert das Unternehmen gleichzeitig die
lokale Produktion und den Absatz von Solarstrom.
6
Tarife für Erd- und Biogas sinken weiter
Für die Kundinnen und Kunden von Energie Wasser Bern sinken die Gesamtkosten für den Erdgas- und
Biogasbezug im Durchschnitt um weitere ein bis zwei Prozent. Grund ist eine neuerliche Preisreduktion
von 0.2 Rappen pro Kilowattstunde auf dem Arbeitstarif im Einkauf.
Mitarbeitendenfest auf dem Gurten
Bei schönstem Wetter und bester Stimmung findet auf dem Gurten das Mitarbeitendenfest 2014 von
Energie Wasser Bern statt. Am Anlass fällt der Startschuss zur Initiative «Fit für morgen», in deren
Rahmen sich das Unternehmen für die zukünftigen Herausforderungen der Energiebranche rüstet.
Michel Kunz neu im Verwaltungsrat
Der Gemeinderat wählt den 55-jährigen Ingenieur und Betriebsökonomen Michel Kunz in den Verwaltungsrat von Energie Wasser Bern. Kunz ersetzt den langjährigen Vizepräsidenten des Verwaltungsrats
René Zimmermann.
Die KKB AG übernimmt einen weiteren Windpark in Deutschland
Die Kooperation Kleinkraftwerk Birseck AG (KKB) erwirbt den Windpark Pölzig in Thüringen der WSB
Neue Energien Holding GmbH. Der Windpark umfasst zwei Turbinen mit einer Gesamtleistung von 6.3
Megawatt.
4. QUARTAL
1. Oktober – 31. Dezember
Vernehmlassung zur zweiten Etappe der Strommarktöffnung
Ab 2018 sollen alle Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten ihren Strom auf dem freien Markt
beziehen können. Bisher können das nur Grosskunden, die mehr als 100 Megawattstunden Strom
verbrauchen. Der Bundesrat schickt den entsprechenden Bundesbeschluss für die volle Strommarktöffnung in die Vernehmlassung.
Stadtratsanlass im Pumpwerk Schönau
Energie Wasser Bern lädt die Berner Stadträtinnen und Stadträte zum offenen Dialog ins Pumpwerk
Schönau. Am alljährlich stattfindenden Stadtratsanlass bietet das Unternehmen den politischen Vertretern eine Plattform zum offenen Austausch über energiepolitische Themen.
Elektroautos teilen statt kaufen
Unter der Marke «ElectroDrive weShare» lanciert Energie Wasser Bern ein Carsharing-Angebot mit vier
vollelektrischen Renaults ZOE. Die Fahrzeuge sind im Bahnhofparking Bern stationiert und können via
sharoo.com gemietet werden.
Start in ein neues Energiezeitalter
Der Richtplan Energie wird von Gemeinderat und Kanton genehmigt und in Kraft gesetzt. Der Richtplan deckt einen Planungshorizont von zwanzig Jahren ab und gibt die Leitplanken für die städtische
Energieversorgung mit Strom und Wärme vor. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in eine nachhaltige
Energiezukunft der Stadt Bern.
Die KKB AG beteiligt sich am grössten Photovoltaikpark in Europa
Die Kleinkraftwerk Birseck AG (KKB) beteiligt sich an einem 300-Megawatt-Solarkraftwerk in der
Gemeinde Cestas im Südwesten von Bordeaux (F). Mit ihrer Beteiligung von 24 Megawatt und einer
jährlichen Produktion von 28 Gigawattstunden erneuerbarem Strom weitet die Kooperation ihr solares
Produktionsportfolio weiter aus.
Abschluss der Armaturenerneuerung der öffentlichen Beleuchtung
Energie Wasser Bern schliesst den Armaturenersatz der öffentlichen Beleuchtung in der Stadt Bern ab:
Seit 2010 hat der Energieversorger sämtliche bestehenden Quecksilberdampflampen auf Stadtgebiet
zuerst durch effiziente und umweltfreundliche Metalldampflampen und später durch LED-Leuchten
ersetzt.
Die KKB AG gründet eine Tochterfirma und erwirbt Kleinwasserkraftwerke in Norwegen
Die Kleinkraftwerk Birseck AG (KKB) gründet die KKB Norway AS und übernimmt zwei Wasserkraftwerke
in der Region Helgeland in Norwegen. Durch diese neuen Kapazitäten baut die Kooperation ihr
Hydroportfolio weiter aus.
7
Nachhaltige Unternehmensführung
Nachhaltig Mehrwerte
schaffen
Im Dialog mit den Anspruchsgruppen
Das wirtschaftliche und politische Umfeld hat
sich für die Schweizer Energieversorger massgeblich verändert. Tiefe Marktpreise bei steigendem Wettbewerb, Investitionsbedarf und
Innovationsdruck stellen die Branche vor neue
Herausforderungen. Energie Wasser Bern verfolgt diesbezüglich eine klare Linie: Das Unternehmen positioniert sich als nachhaltiger
Gesamtenergiespezialist und hat hierfür eine
langfristige Strategie entwickelt. Im Mittel-
punkt aller Leistungen und Aktivitäten stehen
die Kundinnen und Kunden und ihre Bedürfnisse. Zugleich soll die Unternehmensstrategie dazu
beitragen, den finanziellen Handlungsspielraum zu erhalten, im Wettbewerb erfolgreich
zu bestehen, Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern
und den Interessen sämtlicher Stakeholder
gerecht zu werden. Auf die Anforderungen
der vielfältigen Anspruchsgruppen antwortet
Energie Wasser Bern stets transparent und pflegt
mit ihnen einen regelmässigen vertrauensvollen
Dialog.
Strategische Unternehmensziele und ihre Anspruchsgruppen
Stakeholder
Kundinnen und Kunden
(Private, KMU und Grosskunden), Anwohner und
Bevölkerung
Wichtigste Unternehmensziele
Steigerung des Unternehmenswerts
Priorisierung der Investitionen (Ersatz- und Ausbau)
nach Kriterien der Wirtschaftlichkeit
Erhalt der hohen Kundenzufriedenheit
Innovationsmanagement
(Produkte- und Produktionsportfolio)
Positionierung als nachhaltiger Energieversorger
Absatzsteigerung erneuerbarer Energie
(s. auch Energierichtplan)
Positionierung als Gesamtenergie-/
Gesamtinfrastrukturspezialist
Kontinuierliche Prozessoptimierung ausgerichtet
auf Nachhaltigkeit, Effizienz und Effektivität
Optimierung Kundenservice und Infrastruktur
durch integralen IT-Einsatz
Steigerung von Motivation und Kostenbewusstsein
der Mitarbeitenden (Lohngerechtigkeit, Flexibilität
und Chancengleichheit am Arbeitsplatz)
Förderung von Sicherheit und Gesundheit am
Arbeitsplatz
Personalentwicklung für Führungs- und Fachkräfte
8
Mitarbeitende
Eigentümerin
und Vertreter der
Politik (Gemeindeund Stadtrat)
Gewerkschaften
Medien
Austausch mit den Anspruchsgruppen
Anspruchsgruppen
Anliegen
Interaktion
Häufigkeit
Kundinnen und Kunden
(Private, KMU und Grosskunden),
Anwohner und Bevölkerung
Versorgungssicherheit
Energielieferung
Fortlaufend
Service/Dienstleistungen
Bau und Betrieb von Energieversorgungsanlagen
von Kunden, Energie-, Mobilitäts- und Telecomdienstleistungen
Fortlaufend
Mitarbeitende
Eigentümerin und
Vertreter der Politik
(Gemeinde- und Stadtrat)
Energieeffizienz-Förderprogramme
Mehrmals jährlich
Beratung
Persönliche Betreuung und individuelle Beratung durch
Key Account Manager und Kundenberater
Fortlaufend
Informationen und Auskünfte
Kundencenter, Beschwerdenmanagement,
Kundenmailings, Rechnungsbeilagen, ewb.ch,
[email protected], Kundenmagazin «DiREKT»,
Social Media, Kundenveranstaltungen, Baustelleninformation, Kampagnen, amtliche Mitteilungen
Fortlaufend
Transparenz
Medienarbeit
Fortlaufend
Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht
Jährlich
Energiedialog
Besucherzentrum ewb
Fortlaufend
Engagement für Umwelt, Gemeinwesen,
Kultur und Sport
Sponsoring, Ökofonds
Fortlaufend
Arbeitssicherheit
Instruktionen, Schulungen, Übungen,
interne und externe Audits, Zertifizierungen
Mehrmals jährlich
Information und Transparenz
Stabs-, Kader- und Mitarbeitendenanlässe, Stabs-,
Bereichs- und Teamsitzungen, Informationsveranstaltungen, Intranet, Mitarbeitendenmagazin «DiALOG»,
Newsletter, Strategieroadshows
Fortlaufend
Anwendung des Arbeitsrechts, faire Arbeitsbedingungen und Work-Life-Balance
Regelmässige Verhandlungen im Rahmen der Paritätischen Kommission (PariKo)
Mind. zweimal jährlich
Personalvertretung
Zwölfmal jährlich
Weiterbildung
Weiterbildungen, Seminare, interne Kurse, Schulungen
Mehrmals jährlich
Feedback
Mitarbeitendengespräche
Zweimal jährlich
Mitarbeitendenzufriedenheitsmessung
Alle drei Jahre
Compliance
Informationsveranstaltungen, Schulungen
Jährlich
Transparenz und Kontrolle
Teilnahme an Gemeinde- und Stadtratssitzungen,
Stellungnahmen, Kennzahlensystem für den Gemeinderat
Mehrmals jährlich
Information
Regelmässige Verhandlungen im Rahmen der
Paritätischen Kommission (PariKo)
Mehrmals jährlich
Gemeinsame Kommunikation mit Stadt
Mehrmals jährlich
Informations- und Besichtigungsveranstaltungen
Mehrmals jährlich
Stadtratsanlass
Jährlich
Parlamentarische Vorstösse
Wiederkehrend
Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht
Jährlich
GRI-Nachhaltigkeitsbericht
Alle zwei Jahre
Regelmässige Verhandlungen im Rahmen der Paritätischen Kommission (PariKo)
Mind. zweimal jährlich
Austausch mit Personalvertretung und GL
Zweimal jährlich
Stellungnahmen und Auskünfte
Gewerkschaften
Medien
Anwendung des Arbeitsrechts, faire Arbeitsbedingungen und Work-Life-Balance
Einladung der Sozialpartner zu Mitarbeitendenanlässen
Jährlich
Information
Medienmitteilungen, ewb.ch, Social Media
Fortlaufend
Auskünfte
Medienkonferenzen/-gespräche
Mehrmals jährlich
Transparenz und Kontrolle
Medienanfragen
Fortlaufend
Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht
Jährlich
GRI-Nachhaltigkeitsbericht
Alle zwei Jahre
9
Wichtigste Geschäfte
Strom: Der Druck steigt
Unternehmen mit grossem Stromverbrauch profitierten 2014 nicht
nur von den generell tiefen Strompreisen. Oft wurden sie auch gleich
von mehreren Energieanbietern umworben. Für Energie Wasser Bern
bedeutete der verschärfte Wettbewerb einen erheblichen Vertriebsaufwand.
EFFIZIENTE BELEUCHTUNG
120’000 kWh
Strom wurden 2014 durch die drei Förderprogramme von Energie Wasser Bern zum
Thema Beleuchtung eingespart.
Die Wiederverkäufer unter den Schweizer Energieversorgern hatten 2014 leichtes Spiel: Sie
konnten die benötigte Energie als Graustrom zu
rekordtiefen Marktpreisen beschaffen. Energie
Wasser Bern hingegen produziert den grössten
Teil des Stroms in eigenen Kraftwerken sowie
in Partneranlagen und bezieht nur geringe
Mengen am freien Markt. Mit der Inbetriebnahme der Energiezentrale Forsthaus sind die
Gestehungskosten des Unternehmens gestiegen
– keine einfache Ausgangslage angesichts des
verschärften Wettbewerbs um Grosskunden.
Die Mitarbeitenden des Vertriebs von Energie
Wasser Bern erstellten im Berichtsjahr denn
auch besonders viele Stromlieferangebote.
Dank optimierten Prozessen gelang es, die
Qualität der Offerten weiter zu erhöhen. Zudem wurden Produktmanagement und Marketingkommunikation organisatorisch zusammengeführt, um Synergien noch besser zu
nutzen.
Online-Offensive
Zur Unterstützung des Vertriebs soll sich das
bestehende Online-Kundenportal von Energie
Wasser Bern zu einer voll integrierten E-Commerce-Plattform entwickeln. Für Geschäftskunden lancierte das Unternehmen 2014 die
elektronische Rechnung E-Invoice, bei der die
Rechnungsdaten zum Kontrollieren, Freigeben
und Bezahlen direkt in die ERP-Systeme der
Kunden übermittelt werden. Für potenzielle
Neukunden plant Energie Wasser Bern zudem
ein leicht zu bedienendes Online-Stromvertriebsportal, das den Wechselprozess der Stromprodukte vereinfacht und automatisiert. Auf diese Weise kann das Verkaufsgebiet unkompliziert
und relativ kostengünstig ausgeweitet werden.
kundenportal.ewb.ch
stromvertrieb.ewb.ch
Online-Verbrauchsmonitoring
Mit dem Online-Monitoring können die Kundinnen und Kunden ihren Stromverbrauch unter
Aus der Visionen-Küche
Mit dem Projekt «Smart für Future» bereitet sich Energie Wasser Bern auf Zukunftstrends vor, führt neue Technologien ein und optimiert Prozesse. Vier Projektteams erarbeiten derzeit Lösungen zu Smart Metering, Smart
Grid, Energiedatenmanagement und Smart Market. Letztgenanntes Teilprojekt entwickelt innovative Produkte
und Dienstleistungen, die den Kundinnen und Kunden ihre Energieeffizienz aufzeigen und ihnen beim Energiesparen helfen. Es handelt sich mehrheitlich um Online-Lösungen – ganz im Sinne einer nahtlos integrierten
E-Business-Zukunft. 2014 lancierte Energie Wasser Bern drei entsprechende Angebote.
10
die Lupe nehmen: Ein Stromzähler mit Fernauslesung zeichnet die Verbrauchsdaten im
15-Minuten-Takt auf und übermittelt sie automatisch an Energie Wasser Bern. Am Folgetag
können die Benutzerinnen und Benutzer die
Werte über das Online-Kundenportal einsehen
und Optimierungspotenzial ausmachen.
Webshop mit Sparartikeln
Im neuen Webshop bietet Energie Wasser Bern
den Kundinnen und Kunden nützliche Geräte
an, um Energiespartipps in die Tat umzusetzen. Das Sortiment umfasst rund 250 Artikel
und reicht von LED-Lampen über digitale Zeitschaltuhren bis hin zu tragbaren Solarladegeräten. Angeboten werden ausschliesslich
Qualitätsprodukte von namhaften Herstellern.
shop.ewb.ch
«Den Umstieg auf sparsamere Leuchten
und elektrische Geräte erleichtern wir mit
Förderprogrammen und Hinweisen auf
Online-Produktvergleiche, Infobroschüren
oder Energiefachstellen.»
BEAT TRÜSSEL
Energieberater
ewb.ch/foerderprogramme
Spannungsregler
für Geschäftskunden
Spannungsschwankungen im Netz erhöhen den
Stromverbrauch und können die Lebensdauer
von elektronischen Geräten und Leuchten verkürzen. Der Spannungsregler ewb.SPARLEX ermöglicht Geschäftskunden, die Netzspannung
innerhalb der eigenen Räumlichkeiten durch
elektromagnetische Induktion auf dem gewünschten Wert zu stabilisieren. Erste Erfahrungen zeigen, dass Unternehmen ihren Energieverbrauch dadurch markant senken und ihre
Leuchtmittel länger funktionstüchtig bleiben.
ewb.ch/sparlex
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Wichtigste Geschäfte
Wärme: Beratung wird
noch wichtiger
Mit dem Energierichtplan hat Energie Wasser Bern 2014 klare Leitplanken für die Sparte Wärme erhalten. Neben der Fernwärme gewinnen in den nächsten Jahren die erneuerbaren Energieträger Sonne,
Erdwärme, Holz und Biogas zunehmend an Bedeutung. Eine wichtige
Rolle übernimmt dabei auch die Beratung der Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer.
Bis 2035 soll die Wärmeversorgung in der
Stadt Bern – die heute noch zu 90 Prozent auf
fossilen Energieträgern basiert – zu 70 Prozent
durch erneuerbare Energieträger erfolgen. So
sieht es der von Gemeinderat und Kanton genehmigte Energierichtplan vor. Als Massnahmen werden darin unter anderem dezentrale
Wärme- und Kälteverbünde sowie die Erweiterung des Fernwärmenetzes ab der Energiezentrale Forsthaus genannt.
Auf der Wärmeversorgungskarte 2025, die auf
der Website der Stadt Bern abrufbar ist, wird
ersichtlich, in welchen Quartieren sich welche
erneuerbaren Energien bei einem Heizungsersatz empfehlen. Eine entsprechende Verpflichtung für private Hauseigentümerinnen und
Hauseigentümer besteht vorerst noch nicht.
Für sämtliche Liegenschaften, die sich im Besitz der öffentlichen Hand befinden, ist der
Richtplan hingegen verbindlich.
bern.ch/energierichtplan
Fernwärme und Biogas
Für Energie Wasser Bern gilt es, den Richtplan
Schritt für Schritt umzusetzen und zugleich
auch unternehmerische Ziele zu verfolgen.
Dazu hat das Unternehmen seine systematische Marktbearbeitung im Berichtsjahr intensiviert: Kundinnen und Kunden in Gebieten
mit Fernwärmeversorgung erhalten ihrer Situation entsprechend eine Offerte, wie sie von
12
ihrer aktuellen Heizung auf Fernwärme umsteigen können. Mit einem solchen Wechsel
lässt sich der CO2-Ausstoss deutlich senken.
In einer Übergangsphase dürfte Erdgas zur
Ablösung von Erdöl an Bedeutung gewinnen,
bevor auch sein Volumen bei der Wärmeversorgung längerfristig abnimmt. Um aber schon
in dieser ersten Phase den Anteil an erneuerbaren Energien zu erhöhen, spielt Biogas
eine entscheidende Rolle. Deshalb will Energie
Wasser Bern weitere Kundinnen und Kunden
davon überzeugen, ihren Erdgasbedarf teilweise oder vollständig mit Biogas zu decken.
Liegenschaftsbesitzer denken um
Der neue Richtplan wie auch die Sanierungsfrist für erdverlegte Öltanks veranlassten
Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer 2014,
noch vermehrt die Beratung von Energie
Wasser Bern in Anspruch zu nehmen. Die
Fachleute des Unternehmens nutzten solche
Gespräche jeweils, um die Kundinnen und
Kunden über die politischen Vorgaben von
Stadt, Kanton und Bund aufzuklären und sie
gleichzeitig für eine effiziente Wärmelösung
zu gewinnen. Dabei zeigte sich, dass Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer wie auch
Investoren nicht nur ökonomische Faktoren
berücksichtigen, sondern auch für ökologische
Anliegen offen sind. Bei ihnen stehen Fernwärme und Erdgas/Biogas hoch im Kurs.
Entwicklung des Wärmebedarfs nach Heizungstyp
ENTWICKLUNG DES WÄRMEBEDARFS NACH HEIZUNGSTYP IN DER STADT BERN
Pelletheizung
2’000’000’000 kWh
Erdgas Blockheizkraftwerk
Erdgas Wärmepumpe
Ölheizung
1’500’000’000 kWh
Wärmepumpe Luft
Wärmepumpe Grundwasser
Wärmepumpe Erdsonde
1’000’000’000 kWh
Erdgaskessel (inkl. Biogas)
Fernwärme (inkl. neue erneuerbare
leitungsgebundene Energie)
Wärmeerzeugung (Solarthermie)
500’000’000 kWh
0
40
20
35
20
30
20
25
20
20
20
15
20
So könnten sich die verschiedenen Heizungstechnologien gemäss aktuellem Stand durch die Umsetzung des
Energierichtplans in den nächsten 30 Jahren entwickeln.
Aktive Rolle als Contractor
Wärmeverbünde und Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlagen sind ideale Lösungen für mehr Energieeffizienz in der
Wärmeversorgung. Um die vergleichsweise hohen Investitionen abzufedern, spielt das Contracting eine immer
gewichtigere Rolle: Die Anlagen gehören – während der Laufzeit der Verträge – einem Energieunternehmen,
welches die notwendigen Investitionen tätigt. Über den Energiepreis kommen die Bewohnerinnen und Bewohner
der Liegenschaften anschliessend nach und nach für die Kosten auf.
Energie Wasser Bern engagiert sich entsprechend als Contractor, weil das Geschäftsmodell eine langfristige
Kundenbindung garantiert und gleichzeitig die Ziele der Energiewende unterstützt. Im Berichtsjahr setzte das
Unternehmen die aktive Marktbearbeitung in der Stadt Bern und den umliegenden Gemeinden fort, um bei
grösseren Umbau- und Neubauprojekten Contractingverträge abzuschliessen.
ewb.ch/contracting
13
Wichtigste Geschäfte
Mobilität: CO2-Zielwert als Treiber
Der Verkehr ist für rund 30 Prozent des Schweizer Energieverbrauchs
verantwortlich. Die Energiewende erfordert daher auch einen Kurswechsel bei der Mobilität. Energie Wasser Bern engagiert sich gemeinsam mit Händlerpartnern dafür, dass die Kundinnen und Kunden auf
umweltschonendere Fahrzeuge umsteigen.
«Wir wollen die neuen
Technologien auf
die Strasse bringen.»
DREI FRAGEN AN ANDREAS ZUBER
Direktor AMAG Bern
Was ändert sich für die AMAG durch die
sinkenden CO2-Zielwerte?
Wir müssen unseren Modellmix umlenken, also viel mehr besonders effiziente
Fahrzeuge verkaufen. Das ist eine riesige
Herausforderung. Denn letztendlich bleibt
der Kaufentscheid bei den Kunden.
Welche Rolle spielen dabei Fahrzeuge
mit alternativem Antrieb?
Unser Ziel lautet, die neuen Technologien
auch wirklich auf die Strasse zu bringen;
Erdgasautos genauso wie rein elektrische
Fahrzeuge und Plug-in-Hybride. Dazu müssen wir stärkere Kaufanreize und bessere
Rahmenbedingungen für diese Fahrzeuge
schaffen.
Wie wollen Sie das erreichen?
Mit der schweizweiten CO2-Initiative
«we care» machen wir die neuen
Antriebstechnologien bekannter. Zudem
realisiert die AMAG an verschiedenen
Standorten Erdgastankstellen und Schnellladestationen. Nicht zuletzt setzen wir
ein Zeichen nach innen: Unser neues Dienstwagenreglement schreibt vor, dass jeder
Fahrer einmal pro Jahr einen Dienstwagen
mit alternativem Antrieb nutzt.
14
Ab 2020 dürfen Autos im Durchschnitt nur
noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen. Dieser Zielwert ist Teil des ersten Massnahmenpakets zur Energiestrategie 2050 des
Bundes. Der Nationalrat sprach sich bei seiner
Energiedebatte Ende 2014 fast diskussionslos
für diese Absenkung aus; der Ständerat wird
2015 voraussichtlich gleichziehen. Importeure,
die den Zielwert im Flottendurchschnitt überbieten, müssen dann Strafzahlungen leisten.
Die tiefe Vorgabe für 2020, die analog zur EU
definiert wurde, setzt das Schweizer Autogewerbe unter Druck. Die Importeure können
den Zielwert nur mit effizienteren Benzin- und
Dieselautos sowie einem höheren Anteil an Erdgas/Biogas-, Elektro- und Hybridfahrzeugen
erreichen. Entsprechend wichtig ist eine enge
Zusammenarbeit der Auto- und der Energiebranche.
Flottenbetreiber überzeugen
Energie Wasser Bern gehört im Bereich Mobilität seit vielen Jahren zu den Schweizer Vorreitern und erleichtert den Kundinnen und Kunden
den Umstieg auf umweltschonende Fahrzeuge.
Der wichtigste Erfolgsfaktor sind dabei die Verkäufer. Im Berichtsjahr baute Energie Wasser
Bern das Netzwerk mit den Händlerpartnern
deshalb weiter aus.
Gleichzeitig sprach das Unternehmen mit Anlässen und Beratungsangeboten gezielt die
Flottenbetreiber an, um mögliche Vorbehalte
gegen die alternativen Antriebe abzubauen.
Dieses Segment soll in den nächsten Jahren
für klimaschonende Treibstoffe gewonnen werden, für Strom aus erneuerbaren Energien und
Biogas.
Daneben will Energie Wasser Bern weitere
Partner finden, um den Verkauf von Erdgas/
Biogas- und Elektrofahrzeugen anzukurbeln und
vermehrt Lösungen im Infrastrukturbereich
anzubieten. So plant das Unternehmen ein
neues Angebot für Elektroauto-Ladestationen und wird seine Dienstleistungen rund um
Wartung und Unterhalt von Erdgastankstellen
ausbauen.
Höhere Nachfrage
Für Energie Wasser Bern bedeutet der künftige
95-Gramm-Zielwert für CO2-Emissionen eine
Chance: Die Nachfrage nach den alternativen
Treibstoffen Strom und Erdgas/Biogas sowie
nach den damit verbundenen Services wird
markant steigen. Wer sich als Energieversorger frühzeitig in diesem Markt positioniert,
gewinnt einen Wissensvorsprung und sichert
sich später einen grösseren Absatz.
ERFOLGSGESCHICHTEN
2014
460
zusätzliche ElectroDriveMietverträge
100
neue Erdgas/Biogas-Autos
in der Region Bern
40
Tonnen Biogas an den
öffentlichen Tankstellen
von Energie Wasser Bern
verkauft
ewb.ch/electrodrive
ewb.ch/erdgasfahren
ELEKTROAUTOS TEILEN STATT KAUFEN
Anna, Fritz, Pablo und Trudi heissen die
vier Elektroautos, die seit Oktober 2014 im
Bahnhofparking Bern stehen und über eine
Online-Buchungsplattform gemietet werden
können. Das Handling ist denkbar einfach: Die
Fahrzeuge lassen sich direkt über das Smartphone buchen und öffnen. Energie Wasser Bern
lancierte diese bequeme und kostengünstige
Art der Elektromobilität im Berichtsjahr unter
dem Namen «ElectroDrive weShare».
SOMMERAKTION FÜR E-BIKES
Mit einem Sonderangebot gewann Energie
Wasser Bern im Sommer 2014 zusätzliche
Kundinnen und Kunden für ihre ElectroDriveMietpakete: Wer sich in der warmen Jahreszeit für ein E-Bike entschied, erhielt einen
Sommerrabatt von CHF 300. Die Aktion wurde
vor allem online beworben und löste grosse
Resonanz aus.
ewb.ch/weshare
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Wichtigste Geschäfte
Wasser: Lobbying für
das Trinkwasser
Bei der Wasserversorgung macht eine enge Zusammenarbeit
von Versorgungsunternehmen und Gemeinden besonders Sinn. So
lassen sich nicht nur die Investitionen senken, sondern auch die
Versorgungssicherheit erhöhen. Kooperationen sind auch sinvoll,
um dem Trinkwasserschutz im politischen Umfeld mehr Gehör zu
verschaffen.
DIE BERNER WASSERVERSORGUNG
IN ZAHLEN
13’782
Hausanschlüsse
Wasserverbrauch 2014 in m3
13’262’000
Maximale Bezugsmenge aus den grossen
Fassungsgebieten von
106’000
Liter/Minute
VON ENERGIE WASSER BERN
GEWARTET UND GEPFLEGT:
3’501
Die sichere und wirtschaftliche Versorgung mit
qualitativ einwandfreiem Trinkwasser gehört
zu den zentralen Aufgaben von Energie Wasser
Bern. Zusammen mit der Wasserverbund Region Bern AG (WVRB) versorgt das Unternehmen über 200’000 Menschen rund um die Uhr
zuverlässig mit ausgezeichnetem Trinkwasser.
Der Wasserverbund besitzt und betreibt zahlreiche Anlagen, mit denen Wasser gewonnen, gespeichert, aufbereitet oder transportiert wird.
Die Gesellschaft versorgt elf Gemeinden mit
bestem Trinkwasser. Im Eigentum und in der
Verantwortung von Energie Wasser Bern befindet sich das Verteilnetz zu den einzelnen Kundinnen und Kunden in der Stadt Bern. Durch
Kontroll-, Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten hält das Unternehmen das städtische Wassernetz in einem guten Zustand und sorgt damit
für eine konstant gute Wasserqualität.
Hydranten
217
Brunnen
16
Bei solchen Kooperationen liegen die Vorteile
auf der Hand: Doppelspurigkeiten lassen sich
beseitigen und unnötige Anlagen schliessen.
Gleichzeitig erfolgt die Investitionsplanung
gezielter. Das senkt die Kosten und erhöht die
Versorgungssicherheit.
Gemeinsame Interessen vertreten
Weniger offensichtlich ist der Handlungsbedarf im politischen Bereich. Hier braucht es
nicht nur ein regionales, sondern ein nationales
Miteinander der Wasserversorger. Unbesiedelter
Raum, der sich für die Trinkwasserfassung eignet,
wird in der Schweiz immer wertvoller. Das führt
zu Interessenkonflikten und erhöht den Druck auf
die bestehenden Wasserfassungsgebiete.
Aus diesem Grund ist ein verstärktes Lobbying für den Trinkwasserschutz nötig – einerseits durch Interessenorganisationen wie den
Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW), andererseits durch die Wasserversorgungen selbst. Querverbundunternehmen
wie Energie Wasser Bern können die politischen Diskussionen zur Energiewende nutzen,
um gleichzeitig auf die Anliegen des Trinkwasserschutzes aufmerksam zu machen.
WASSERVERSORGUNGSNETZ DER STADT BERN
Kirchlindach
Wohlen
Ittigen
Reservoir
Mannenberg
Bremgarten
Frauenkappelen
Bern
Reservoir
Könizberg
Bolligen
Ostermundigen
Pumpwerk
Schönau
Reservoir
Gurten
Signau:
Fassung Aeschau
Belpau:
Aaretalwerk II
Kiesen:
Aaretalwerk I
Der Trinkwasserbedarf der Stadt Bern wird mit Grundwasser aus dem Emmental und dem Aaretal abgedeckt.
Kein Wasser mehr aus den südlichen Quellen
Seit dem Berichtsjahr fliesst kein Quellwasser mehr aus dem Schwarzenburgerland und dem
Scherlital in das Versorgungsnetz der Stadt Bern. Der Wasserverbund Region Bern hat die
südlichen Quellen im Frühling 2014 an die Gemeinde Köniz abgetreten. Die Leitungen
zum Reservoir Könizberg hätten sehr kostenintensiv saniert werden müssen. Ausserdem
sind die Wasserfassungen im Schwarzenburgerland und dem Scherlital über eine grosse
Fläche verteilt und deren Betrieb sowie Unterhalt entsprechend aufwendig. Das Reservoir
Könizberg wird deshalb nur noch über die Leitungen ab dem Pumpwerk Schönau und dem
Reservoir Gurten versorgt. Um ein Versumpfen des Kulturlandes rund um die südlichen
Quellen zu verhindern, wird das dort gewonnene Trinkwasser nun lokal genutzt oder aber
in den nächstgelegenen Bach geleitet.
EXAKTERE WASSERBILANZIERUNG
2014 verbesserte Energie Wasser Bern auch
die Erfassung der Wasserverbrauchsdaten:
Unter anderem lassen sich nun die Spülwassermengen zur Qualitätssicherung beziffern.
Hier gilt grundsätzlich: Je mehr Wasser gespart wird, desto mehr müssen die Leitungen gespült werden. Die exaktere Wasserbilanzierung belegt dennoch, dass Energie
Wasser Bern den Wasserverlust tief hält. Die
unternommenen Anstrengungen bezüglich
Leckortung und Überprüfung der verrechneten Mengen zeigen hier nachhaltig positive
Resultate.
ZIELNETZ DEFINIERT
Dank einer regelmässigen Wartung hält
Energie Wasser Bern das Wasserverteilnetz in
einem guten Zustand. Um die Wirtschaftlichkeit dabei weiter zu erhöhen, definierten
die Planungsfachleute des Unternehmens im
Berichtsjahr das angestrebte Zielnetz samt
seinen Verbrauchszonen. Dadurch lassen sich
Ersatz- und Ausbauinvestitionen vorausschauender planen. Parallelleitungen hebt Energie
Wasser Bern wo möglich auf. Zudem werden
bei Sanierungen die Leitungsdurchmesser reduziert. Dies erhöht die Strömungsgeschwindigkeit und verringert die Verweildauer des
Trinkwassers in der Leitung und sichert so
dessen Qualität. Gleichzeitig werden dadurch
Kosten eingespart, da die neuen Rohre oftmals
direkt in die bestehenden Leitungen eingezogen werden können.
17
Wichtigste Geschäfte
Telecom: Basis für eine smarte
Energieversorgung
Bis 2022 erschliesst Energie Wasser Bern in Kooperation mit Swisscom
die Stadt Bern nach einem verbindlichen Rollout-Plan mit Glasfasern.
Diese ermöglichen nicht nur ultraschnelles Internet, günstiges Telefonieren und viele Zusatzfunktionen beim Fernsehen. Auch für die
Umsetzung der Energiewende spielt die moderne Kommunikationsinfrastruktur eine wichtige Rolle.
Den Informationstechnologien und der Telekommunikation wird weiterhin ein enormes
Wachstum prognostiziert. Unsere Gesellschaft
hat sich bezüglich Daten- und Mediennutzung
stark verändert: Smartphones, Tablets, SmartTV, Internet, Cloud-Services und etliche SocialMedia-Anwendungen prägen heute den Alltag
vieler Menschen – unabhängig von deren Alter.
Die Kommunikation und Kontaktpflege erfolgt
heue grösstenteils elektronisch. Dabei nimmt
die Datenübertragung in beide Richtungen
einen immer wichtigeren Stellenwert ein: War
bisher vor allem der Download von Informationen aus dem Internet massgebend, gewinnen
Versand und Upload von Daten zunehmend an
Relevanz. Von zentraler Bedeutung für die
nahtlose Kommunikation ist deshalb eine gute
Infrastruktur: Nur die Glasfasertechnologie
kann den ständig wachsenden Bedarf an
Bandbreite längerfristig und mit hoher Sicherheit decken.
Intelligent vernetzt
Trotzdem stehen wir erst an der Schwelle zur
Digitalisierung unserer Gesellschaft. So schreitet auch die Vernetzung von Anlagen und
18
Geräten unaufhaltsam voran. Anstelle von
Grosskraftwerken liefern immer mehr kleine
dezentrale Produktionsanlagen Energie, wie
beispielsweise Blockheizkraftwerke und Solarstromanlagen. Die von ihnen hergestellte
Menge Strom schwankt allerdings stark. Deshalb wird die Aufgabe von Energie Wasser Bern,
Nachfrage und Angebot im Stromnetz auszugleichen, noch wichtiger und zugleich anspruchsvoller. Intelligente Netze bilden dabei
die Grundlage.
Künftig ist es daher unerlässlich, dass Produktionsanlagen, Verbraucher und Speicher sich
steuern lassen, miteinander kommunizieren
und intelligent reagieren. Steht viel Strom zur
Verfügung und sind die Preise tief, schalten
sich Geräte wie Wärmepumpen, Kühltruhen
und Ladestationen von Elektroautos ein. Wenn
bei geringer Stromproduktion die Preise wiederum steigen, gehen die Verbraucher – sofern
möglich – ausser Betrieb. Solche Mechanismen könnten Energie Wasser Bern und die übrigen Verteilnetzbetreiber schon bald entlasten. Insbesondere ermöglicht eine intelligente
Steuerung, dass die Energienetze nur so weit
ausgebaut werden wie unbedingt notwendig.
Daten im Sekundentakt
Eine mögliche Basis für viele sogenannt «smarten Technologien» bildet das Glasfasernetz.
Die Signallaufzeit in sprichwörtlicher Lichtgeschwindigkeit und seine Unempfindlichkeit
gegenüber elektromagnetischen Einflüssen
ermöglichen es, Produktions- und Verbrauchsdaten in Millisekunden störungsfrei zu übermitteln. Die Datenübertragung muss aber
nicht nur schnell und zuverlässig funktionieren, sondern auch höchste Anforderungen an
die Datensicherheit erfüllen. Zudem braucht
es schweizweit einheitliche Steuerbefehle
für Produktionsanlagen und Verbrauchsgeräte. Energie Wasser Bern setzt sich deshalb in
Branchengremien und auf politischer Ebene
dafür ein, dass solche Standards bald erarbeitet werden.
Erschlossene Nutzungseinheiten seit Projektbeginn
60’000
50’000
40’000
30’000
20’000
10’000
0
2010
2011
2012
2013
2014
Anzahl durch die Kooperation von Energie Wasser Bern
und Swisscom erschlossene Nutzungseinheiten (Wohnungen
sowie Geschäftsräume) in der Stadt Bern.
Etappenziel erreicht
Im Berichtsjahr hatte Energie Wasser Bern das Ziel, weitere 7’000 Nutzungseinheiten wie Wohnungen und Büros
an das Berner Glasfasernetz anzuschliessen. Mit 7’593 zusätzlichen Einheiten wurde dieses Ziel sogar übertroffen. Gleichzeitig optimierte das Unternehmen wichtige Prozesse sowie die vertraglichen Grundlagen mit den
Installationspartnern und Swisscom.
ewb.ch/erschliessung
19
Wichtigste Geschäfte
Energiezentrale Forsthaus:
Flexibilität gefragt
Im Berichtsjahr betrieb Energie Wasser Bern die Energiezentrale
Forsthaus erstmals durchgehend in Eigenregie – mit Erfolg. Nun
geht es darum, die Wirtschaftlichkeit der Anlage weiter zu erhöhen.
Das Schlüsselwort hierfür lautet «Flexibilität».
Nach dem ersten Betriebsjahr unter der vollen
Verantwortung von Energie Wasser Bern steht
fest: Die Technik der Energiezentrale Forsthaus
bewährt sich. Das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten funktioniert reibungslos.
Trotz ihrer Komplexität lässt sich die Anlage
einfach betreiben. Die Mitarbeitenden der Betriebs- und Unterhaltsteams haben zudem viel
Erfahrung gesammelt, ihre Anlagenkenntnisse
vertieft und die Prozesse gefestigt. So können
sie inzwischen praktisch alle Störungen selbstständig ohne die Unterstützung von Drittfirmen beseitigen. Auch die erstmals eigenständig koordinierte Revision verlief erfolgreich.
Die Kehrichtverwertungsanlage (KVA) und das
Holzheizkraftwerk (HHKW) konnten sogar
früher wieder in Betrieb genommen werden als
geplant.
Den optimalen Fahrplan
berechnen
KOMMANDORAUM DER ENERGIEZENTRALE FORSTHAUS
Von hier aus wird die schweizweit einmalige Anlage gesteuert,
die Kehricht, regionales Holz und Erdgas zu Strom, Dampf und
Fernwärme verwertet.
Um die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems
weiter zu erhöhen, nutzt Energie Wasser Bern seit
Herbst 2014 die Betriebsoptimierungssoftware
BoFiT. Diese berechnet, wie die Energiezentrale
beim prognostizierten Strom-, Wärme- sowie
Dampfverbrauch und unter Berücksichtigung
der aktuellen Energiepreise optimal betrieben
wird. Die grösste Flexibilität besteht hierfür
beim Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk, während
die Leistung von KVA und HHKW konstanter
bleibt.
Das Optimierungstool führt jede Nacht zwei Berechnungen durch – eine langfristige und eine
kurzfristige: Einerseits ermittelt es anhand der
20
aktuellsten Daten den wirtschaftlichsten
Betrieb für die restlichen Tage des Jahres.
Anderseits erstellt es eine stundengenaue
Prognose für die kommende Woche. Am
Morgen prüfen Produktion und Handel jeweils den errechneten Fahrplan und passen
ihn bei Bedarf an; zum Beispiel wenn sich
über Nacht die Preise stark verändert haben.
Künftig will Energie Wasser Bern das BoFiT-Tool
noch flexibler einsetzen: Es soll auch tagsüber
Optimierungen aufzeigen. Denn mit dem sogenannten «Intraday-Handel» lässt sich die
Wirtschaftlichkeit der Anlage noch zusätzlich
erhöhen.
WICHTIGSTE KENNZAHLEN 2014
Zusammenspiel von Fachleuten
abgegebene Fernwärme
Von den Mitarbeitenden der Leitstelle verlangt
die Betriebsweise der Energiezentrale Forsthaus
ebenfalls viel Flexibilität. Sie müssen sich daran gewöhnen, dass sich das Produktionsprofil
nicht nur jeden Morgen, sondern auch tagsüber ändern kann. Zudem erfordert die rollierende Planung eine enge Zusammenarbeit mit
dem Handel: Die Schichtteams der Leitstelle
müssen die Fachleute des Handels beispielsweise verständigen, wenn der vorgesehene
Fahrplan aus betrieblichen Gründen nicht einzuhalten ist. Zu den Zielen für die nächsten
Jahre gehört es denn auch, diese bereits gut
eingespielten Prozesse weiter zu verbessern.
120’260
Tonnen
verwertete Menge Kehricht
52’051
Tonnen
97’104
MWh
verwertete Menge Holz
verwertete Menge Erdgas
210’372
MWh
29’239
MWh
83’512
MWh
abgegebener Dampf
Stromproduktion (netto)
Höherer Gesamtenergie-Nutzungsgrad
Für den im Holzheizkraftwerk (HHKW) hergestellten Strom erhält Energie Wasser Bern vom Bund während 20 Jahren
die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV). Diese gleicht die Mehrkosten aus, die bei der Stromproduktion
mit neuen erneuerbaren Energien entstehen und nicht durch den Verkaufserlös gedeckt werden können. Damit
Energie Wasser Bern Anrecht auf die KEV hat, muss die Anlage spätestens nach zwei Betriebsjahren mehrere
Vorgaben erfüllen; unter anderem einen bestimmten Gesamtenergie-Nutzungsgrad.
Um diese Anforderung spätestens 2015 einzuhalten, installierte Energie Wasser Bern im Berichtsjahr eine Umleitstation. Dadurch lässt sich Dampf aus dem HHKW auf die Fernwärmeversorgung lenken, ohne dass er vorher über
die Turbine strömt. Folglich produziert die Anlage mehr Wärme und weniger Strom, wodurch sich der Gesamtenergie-Nutzungsgrad erhöht.
21
Umwelt
Nachhaltiges
Produktionsportfolio
Mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie bis 2039
und dem 2014 in Kraft getretenen Energierichtplan hat
Energie Wasser Bern klare Leitplanken für den Umbau des
Produktionsportfolios erhalten. Entsprechend engagiert
sich das Unternehmen für den kontinuierlichen Ausbau der
Produktion und des Absatzes von erneuerbaren Energien.
NEUES SOLARDACH FÜR DIE RESAG
Im Dezember 2014 nahm Energie Wasser Bern
ihr bislang grösstes Solarkraftwerk auf Berner
Stadtboden in Betrieb: Die Fotovoltaikanlage
auf dem Dach des neuen Recyclingcenters der
RESAG (Recycling und Sortierwerk Bern AG)
verfügt über eine Spitzenleistung von 327 Kilowatt Peak (kWp). Jährlich werden die insgesamt 1’260 verbauten Solarmodule rund
330’000 Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren, was dem durchschnittlichen Jahresbedarf von 73 Fünf-Zimmerwohnungen entspricht.
RECYCLING VON SOLARMODULEN
Dank einem speziellen Wiederaufbereitungsverfahren gewinnen stromkreisdefekte Fotovoltaikzellen ihre volle Leistung zurück und
können so in Solarmodulen wiederverwendet
werden. Derart rezyklierte Solarmodule verbaute Energie Wasser Bern in sämtlichen
ihrer spanischen und einigen ihrer städtischen Fotovoltaikanlagen. Die Wiederaufbereitung von aussortierten Fotovoltaikzellen
dürfte in Zukunft eine immer gewichtigere
Rolle einnehmen. Auf europäischer Ebene
gründete die Solarindustrie dafür eigens den
Verband PV CYCLE.
pvcycle.org
Umwelt- und Energiekennzahlen von Energie Wasser Bern
finden Sie im Umschlag auf der
Rückseite dieses Geschäfts- und
Nachhaltigkeitsberichts.
22
Für den Ausstieg aus der Kernenergie hat
sich Energie Wasser Bern klare Ziele gesetzt:
Zwischen 2011 und 2025 soll die produzierte
Menge Strom aus erneuerbaren Energien um
320 Gigawattstunden erhöht und bis 2035 zu
80 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern
stammen. Auch die Wärmeversorgung steht in
der Stadt Bern vor einem Umbruch: Bis 2035
sollen 70 Prozent des Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden. So sieht
es die Energierichtplanung der Stadt Bern vor,
die am 1. November 2014 in Kraft getreten
ist. Darüber hinaus hat das Unternehmen den
«Masterplan 2050» der Swisspower Stadtwerke
unterzeichnet, in dem sich die Energieversorger für den sicheren und nachhaltigen Umbau
des Energiesystems starkmachen.
Diese Herausforderungen geht Energie Wasser
Bern offensiv an. Die Strategie lautet «Mehr
Effizienz und nachhaltiger Umbau des Energiesystems bei Strom, Wärme und Mobilität».
Als Gesamtenergiespezialist ist das Querverbundunternehmen entsprechend gerüstet und
investiert konsequent in Anlagen, die erneuerbare Energien nutzen. Ein Meilenstein auf
dem Weg zur Berner Energiewende war die
Inbetriebnahme der Energiezentrale Forsthaus
2013. Weitere Investitionen in den Umbau des
Produktionsportfolios sind jedoch unumgänglich, um den Strom aus Kernkraftwerken durch
erneuerbare Energien abzudecken.
Neben zwei Grossprojekten auf dem neuen
Recyclingcenter der RESAG (siehe Textkasten)
und dem Wasserreservoir Könizberg realisierte Energie Wasser Bern 2014 mehrere kleinere Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von
insgesamt 584 Kilowatt Peak. Damit steigt
die jährliche Produktion der unternehmenseigenen Solaranlagen in Stadt und Region
zukünftig auf rund 3’000 Megawattstunden
Strom. Daneben investierte das Unternehmen
im Berichtsjahr auch in Anlagen im Ausland:
Über verschiedene Kooperationen beteiligte
sich Energie Wasser Bern am Kauf von mehreren Windparks in Deutschland und Frankreich,
an der Realisierung des grössten solaren Kraftwerkparks Europas bei Bordeaux sowie an der
Übernahme von zwei Wasserkraftwerken in
Norwegen.
Für die nachhaltige Wärmeversorgung der
Stadt Bern baut das Unternehmen neben dem
Fernwärmenetz ab der Energiezentrale Forsthaus insbesondere die Wärmegewinnung aus
den erneuerbaren Energieträgern Sonne, Erdwärme und Holz fortlaufend aus. Hier lassen
sich auch Massnahmen für mehr Energieeffizienz mit erneuerbaren Energien und Zusatzdienstleistungen wie Contracting zu Gesamtlösungen kombinieren. Zudem unterstützt
Energie Wasser Bern entsprechende Umbauund Neubauprojekte mit Förderbeiträgen und
versucht Kundinnen und Kunden vermehrt
davon zu überzeugen, ihren Erdgasbedarf teilweise oder vollständig mit Biogas zu decken.
Auf einer Fläche von rund 2’500 m2 produziert die Fotovoltaikanlage auf dem Dach der RESAG
jährlich 330’000 Kilowattstunden erneuerbaren Strom.
Biogas wird Energie Wasser Bern künftig auch
vermehrt an den Erdgastankstellen in der Region Bern anbieten. Dieses wird in der arabern
hergestellt und von dort in das Erdgasnetz
von Energie Wasser Bern eingespeist. Eine
andere Form von umweltschonender Mobilität
mit erneuerbaren Energien ermöglichen die
ElectroDrive-Angebote: In sämtlichen Mietangeboten ist «naturemade star»-zertifizierter
Ökostrom inbegriffen. Auch an den öffentlichen Ladestationen, die das Unternehmen betreibt, wird ausschliesslich der besonders umweltschonend produzierte Strom abgegeben.
Die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende
bedingt eine Gesamtbetrachtung des Energiesystems. Nur so geht das Konzept der Netzkonvergenz, also der cleveren Kombination
verschiedener Energieträger und Netze, auf.
Nun sind auch die Kundinnen und Kunden gefordert, sich vermehrt für ökologische Produkte zu entscheiden.
bern.ch/energierichtplan
swisspower.ch/masterplan
ewb.ch/anlagen
AUF DER GRÜNEN ÜBERHOLSPUR
Energie Wasser Bern betreibt in der Region Gastankstellen. Denn wer mit Erdgas/Biogas fährt, verursacht deutlich weniger CO2-Emmissionen und praktisch keinen Feinstaub. Zwar sind Erdgasfahrzeuge
in der Anschaffung teilweise teurer als Autos mit
herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Die rund 30
Prozent tieferen Treibstoffkosten gleichen den höheren Kaufpreis aber rasch wieder aus. Ausserdem
unterstützt Energie Wasser Bern Privatpersonen wie
Unternehmen beim Kauf von Erdgasautos mit Förderbeiträgen von bis zu 5’000 Franken. Je mehr Autos mit Erdgas/Biogas fahren, desto besser sind wiederum die Gastankstellen ausgelastet. So wächst das
Gastankstellennetz in der Schweiz kontinuierlich.
NEUER LEBENSRAUM FÜR TIERE
UND PFLANZEN
Beim Jordeweiher in Bern und in der AmerikaEgge bei Uetendorf sind im Berichtsjahr zwei
neue ökologisch wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstanden. Ein revitalisierter
Bachlauf und neue Waldflächen mit einheimischen Baumarten werten die Gebiete neuerdings
auf. Mit diesen Revitalisierungsmassnahmen haben Energie Wasser Bern und die Stadtbauten
Bern (StaBe) im Berichtsjahr den Wald ersetzt,
der dem Bau der Energiezentrale und des Feuerwehrstützpunkts beim Forsthaus West weichen
musste.
Seit 2006 verfügt auch BERNMOBIL über eine Busflotte mit Erdgas-/Biogasantrieb. Momentan fahren 72 Busse mit dem klimafreundlichen Treibstoff
durch die Stadt. Mehr als einen Drittel des Bedarfs
deckt BERNMOBIL mit CO2-neutralem Biogas. Im
Berichtsjahr bezog BERNMOBIL an den Tankstellen
von Energie Wasser Bern am Eigerplatz und bei der
Energiezentrale Forsthaus 38’147 Megawattstunden
(MWh) Erdgas. Mit einem Anteil von 14’696 MWh
Biogas konnte der entsprechende CO2 -Ausstoss der
Busflotte 2014 um mehr als 2’500 Tonnen reduziert
werden.
ewb.ch/erdgasfahren
23
Kundinnen und Kunden
Die Kundinnen und Kunden
sind gefordert
Energie Wasser Bern macht sich bereit für die Energiewende. Trotz
einem energiewirtschaftlich schwierigen Umfeld investiert das
Unternehmen konsequent in den Produktionspark für erneuerbare
Energien. Einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende
leisten aber auch die Kundinnen und Kunden.
«Business as usual» ist Vergangenheit. Die
Energiewirtschaft befindet sich in einem tief
greifenden Wandel; die Eurokrise, die vermehrt dezentrale Stromproduktion aus neuen
erneuerbaren Energien, die tiefen Preise an
den Strombörsen und der Einbruch in der
Solarindustrie sind nur einige Beispiele für
den Umbruch in der Branche. Die aktuelle
Konstellation bringt Energie Wasser Bern in
eine schwierige Lage: Als Energieversorger,
dessen Stromversorgung vor allem auf Eigenproduktion basiert, verfügt Energie Wasser
Bern über einen grossen Produktionspark,
wie dies in der Eignerstrategie vorgesehen
ist. Aufgrund der verhältnismässig kleinen
zugekauften Menge profitiert das Unternehmen daher nur geringfügig von den derzeit
tiefen Strompreisen an der Börse. Während
die Margen weiter sinken und die Ressourcen knapper werden, muss das Unternehmen gleichzeitig hohe Investitionen tätigen
und weitere Produktionsanlagen realisieren.
Schon heute sind die Gestehungskosten des
produzierten Stroms aber teilweise höher als
die Marktpreise.
In dieser Situation sind auch die Kundinnen
und Kunden gefragt. Ende 2010 hat sich das
Berner Stimmvolk für den Ausstieg aus der
Kernenergie bis 2039 ausgesprochen – nun
gilt es, diesem Entscheid auch Taten folgen
zu lassen. Die Bernerinnen und Berner sind
gefordert, einerseits ihren Energieverbrauch
zu senken und sich andererseits vermehrt
für ökologische – und damit wertvollere –
Produkte zu entscheiden. Mit ihrem Kaufverhalten können sie aktiv mitgestalten,
wie nachhaltig der Berner Strom produziert
24
wird. Denn die verkaufte Stromqualität muss
auch entsprechend produziert werden. Dies
wird vom Bundesamt für Energie (BFE)
mittels jährlicher Kontrollen der Stromkennzeichnung sichergestellt. Mit der Wahl
eines Stromprodukts aus erneuerbaren Energien – wie Wind-, Wasser- oder Sonnenkraft
– verpflichten die Kundinnen und Kunden
den Energieversorger somit, mindestens die
von ihnen verbrauchte Menge an umweltfreundlicher Energie zu produzieren und in
das Stromnetz einzuspeisen.
Die Nachfrage bestimmt auch hier das
Angebot. Je mehr sich die Kundinnen
und Kunden also für Strom aus erneuerbaren Energien entscheiden, desto mehr
unterstützen sie nachhaltige Formen der
Produktion und leisten damit ihren persönlichen Beitrag zur Energiewende. Mit
Beratung, Information und den passenden
Angeboten unterstützt sie Energie Wasser
Bern dabei.
ewb.ch/preisrechner-strom
Entwicklung des Berner Strommix
100%
90%
80%
Nicht überprüfbare
Energieträger
70%
Abfälle
60%
Fossile Energieträger
50%
Kernenergie
40%
Geförderter Strom1
30%
Übrige erneuerbare
Energie2
20%
Wasserkraft
10%
0%
1
2
2009
2010
2011
2012
2013
Wasserkraft, Sonnenenergie, Windenergie, Biomasse und Abfälle aus Biomasse, Geothermie
Sonnenenergie, Windenergie, Biomasse, Geothermie
Immer mehr Berner Haushalte beziehen Strom aus nachhaltiger Produktion und leisten damit
ihren eigenen Beitrag zur Förderung von erneuerbaren Energien.
ewb.ch/strommix
NEUE ONLINE-SERVICES
Online-Services gewinnen als ergänzender Vertriebskanal zunehmend an Bedeutung. Um den
Kundinnen und Kunden den Zugang zu Produkten
und Dienstleistungen – rund um die Uhr – zu erleichtern, hat Energie Wasser Bern im Berichtsjahr
das Angebot an Online-Dienstleistungen weiter
ausgebaut: Im neuen Webshop bietet das Unternehmen über 250 Qualitätsprodukte rund um die
Themen Energiesparen, Sicherheit und Komfort an.
Mit dem Online-Monitoring können die Kundinnen
und Kunden ihren Stromverbrauch neuerdings im
15-Minuten-Takt überwachen und Optimierungspotenzial ausmachen. Für potenzielle Geschäftskunden mit einem jährlichen Stromverbrauch von über
100’000 Kilowattstunden lancierte Energie Wasser
Bern zudem ein Online-Vertriebsportal, das den
Wechsel der Stromprodukte oder des Stromlieferanten vereinfacht.
shop.ewb.ch
kundenportal.ewb.ch
stromvertrieb.ewb.ch
HOHER SCHUTZ DER KUNDENDATEN
Der Schutz von Kundendaten hat bei Energie Wasser
Bern hohe Priorität. Um eine datenschutzkonforme und einheitliche Verwendung von Daten zu gewährleisten, hat das Unternehmen 2014 – gestützt
auf die Datenschutzgesetzgebung – eine Datenschutzweisung erlassen und umgesetzt. Sämtliche
Mitarbeitenden des Unternehmens, die sich mit der
Bearbeitung von Personendaten befassen, wurden
entsprechend geschult, um den sorgfältigen Umgang
mit Kundendaten sicherzustellen.
KOMPETENTE ENERGIEBERATUNG
Energie Wasser Bern bündelt Expertenwissen, initiiert Partnerschaften und setzt innovative Energieversorgungslösungen um. Entsprechend zeigen die
Energieberater des Unternehmens den Kundinnen
und Kunden bedarfsgerechte Lösungen unter Einbezug von technischen, ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen auf. Manchmal sind
es nur Details, die dazu führen, dass Energie nicht
optimal genutzt oder gar verschwendet wird. Umso
wichtiger ist eine kompetente Energieberatung.
ewb.ch/energieberater
Zufriedene ElectroDrive-Kunden
Im Dezember 2014 befragte Energie Wasser Bern 750
ElectroDrive-Kundinnen und -Kunden zu ihrer Zufriedenheit mit den verschiedenen Mietangeboten. 29
Prozent der Befragten zeigen sich «zufrieden» und
66.5 Prozent sogar «sehr zufrieden» mit den Dienstleistungen. 91 Prozent betrachten Energie Wasser
Bern zudem als «nachhaltig» (83 Prozent) oder «sehr
nachhaltig» (8 Prozent) und 93 Prozent als «innovativ» (71 Prozent) oder «sehr innovativ» (22 Prozent). An den ElectroDrive-Angeboten schätzen rund
die Hälfte der Kundinnen und Kunden besonders,
dass sie monatlich einen kleinen Betrag bezahlen,
statt eine einmalige grosse Investition zu tätigen.
Ein Viertel der Befragten heben zudem die attraktiven Dienstleistungen mit Versicherung, Ökostrom,
Kosten für Reparaturen und Service hervor.
66.5% sehr zufrieden
29% zufrieden
3% weniger zufrieden
1.5% überhaupt
nicht zufrieden
66.5% sehr zufrieden
29% zufrieden
66.5% sehr zufrieden
3% weniger zufrieden
29% zufrieden
1.5% überhaupt
nicht zufrieden
3% weniger zufrieden
95.5 Prozent der ElectroDrive-Kundinnen und -Kunden sind
1.5% überhaupt
mit dem Mietangebot «sehr zufrieden» oder «zufrieden».
nicht zufrieden
ewb.ch/electrodrive
25
Mitarbeitende
Sicherheit und Gesundheit
kommen zuerst
Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden haben bei Energie
Wasser Bern hohe Priorität. Um Arbeitsunfällen und Erkrankungen
vorzubeugen, investierte das Unternehmen auch 2014 in
Sicherheits- und Gesundheitsprogramme und plant den Beitritt
zur Sicherheitscharta der SUVA.
MITARBEITENDE SCHÄTZEN
DAS GESAMTPAKET
HR Manager Michel Zahnd ist sich sicher:
«Es ist das Gesamtpaket, das Energie Wasser
Bern als Arbeitgeber attraktiv macht.» Damit
meint er ein ganzes Bündel an Massnahmen
und Angeboten, die ein modernes Arbeitsumfeld schaffen. Dazu zählen ein faires Gehaltsgefüge, flexible Jahresarbeitszeiten, die
40-Stunden-Woche wie auch die Förderung
von Teilzeitarbeit und die Möglichkeit, im
Home-Office zu arbeiten. Weitere Pluspunkte
für die Mitarbeitenden sind die ganzen Gesundheitsprogramme und der zweiwöchige
Vaterschaftsurlaub.
Mitarbeitenden-Kennzahlen von
Energie Wasser Bern finden Sie
im Umschlag auf der Rückseite
dieses Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts.
langwierige Fälle zu Buche schlagen, ging die
Anzahl der Ausfalltage durch Berufsunfälle
insgesamt leicht zurück. Dank zusätzlichen
Massnahmen konnte die Zahl der Augenverletzungen gegenüber dem Vorjahr halbiert werden und fiel unter den Branchendurchschnitt.
Zudem wurde 2014 ein Ausbildungszentrum
eingerichtet, um die Handhabung der persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz
zu trainieren. Für 2015 ist der Beitritt zur
Sicherheitscharta der Schweizerischen Unfallversicherung SUVA angesetzt – eine weitere
Selbstverpflichtung in Sachen Arbeitsschutz.
Die Reduktion der unfall- und krankheitsbedingten Absenzen am Arbeitsplatz ist auch
für Energie Wasser Bern eine Herausforderung. Für das Unternehmen erschweren sie
Arbeitsabläufe, verringern die Produktivität
und steigern gleichzeitig die Kosten sowie die
Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. Deshalb hat
sich Energie Wasser Bern die Weiterentwicklung von Arbeitssicherheit und betrieblichem
Gesundheitsmanagement als Topziele auf die
Agenda gesetzt. Für das Unternehmen haben
die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeitenden Vorrang vor Versorgungssicherheit
und Wirtschaftlichkeit. Dementsprechend
verpflichtet sich Energie Wasser Bern, für ein
gesundes Arbeitsumfeld zu sorgen und mit
Technik, Organisation und Ausbildung eine Sicherheits- und Präventionskultur zu schaffen.
Auch beim betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) legt Energie Wasser Bern nach.
«Wir wollen vermehrt präventiv tätig werden
und interne Abläufe so gestalten, dass sie dem
Wohlbefinden am Arbeitsplatz dienen», sagt
HR Manager Michel Zahnd. Zukünftig sollen
die internen BGM-Prozesse noch besser aufeinander abgestimmt und optimiert werden, um
die Mitarbeitenden bei Absenzen bestmöglich
zu begleiten und sie nach ihrer Rückkehr rasch
wieder in den Arbeitsalltag einzugliedern.
Im Bereich der Arbeitssicherheit ist das Unternehmen nach OHSAS 18001 zertifiziert,
dem bekanntesten internationalen Standard
für Arbeitsschutzmanagementsysteme. Alle
Mitarbeitenden werden systematisch geschult
und deren entsprechende Kenntnisse laufend
aufgefrischt. Obwohl im Berichtsjahr noch
Fitness à la carte
Die wichtigsten Gesundheits- und Fitnessangebote für die Mitarbeitenden
von Energie Wasser Bern
–
–
–
–
–
26
Ganzkörpertraining Power Pump
Ganzkörpertraining Power M.A.X.
Vergünstigtes Fitnessabonnement
Aktion «Bike to Work»
Übernahme der Startkosten bei Volksläufen
–
–
–
–
–
Betriebs-Physiotherapeuten
Ergonomische Beratung am Arbeitsplatz
Nichtraucherseminare
Diverse Gesundheitsseminare
Firmeninterne Hockey- und Fussballteams
Fit für morgen –
Schritt für Schritt
Fitness hat viele Facetten. 2014 ging Energie Wasser Bern mit einem
besonderen Programm an den Start: Unter dem Motto «Fit für morgen –
Schritt für Schritt» machte sich das Unternehmen auf in die Zukunft.
Denn Marktliberalisierung und Energiewende erfordern auch betriebsintern ein Umdenken und eine Kultur, die auf Flexibilität und Unternehmertum setzt.
Energie Wasser Bern geht die Herausforderungen in der Energiebranche offensiv an. CEO
Daniel Schafer weiss, was zu tun ist: «Wenn
das Unternehmen weiterhin in der ersten Liga
spielen will, müssen wir den bisher erarbeiteten Vorsprung als Gesamtenergiespezialist
noch weiter ausbauen.» Zu diesem Zweck hat
sich Energie Wasser Bern im Berichtsjahr ein
internes Fitnessprogramm auferlegt, das in
erster Linie den Wandel in den Köpfen fördern
soll. Die Initiative «Fit für morgen» soll die
Mitarbeitenden «beweglich» machen, für Innovationen öffnen und ihr Verantwortungsgefühl für das grosse Ganze, das «Big Picture»,
steigern – Schritt für Schritt.
Gemäss einem Masterplan werden seit Ende
2014 einzelne Fitnesseinheiten in vier Themenbereichen geleistet: gelebte Vision, Leadership, unternehmerische Kultur und effektive
Organisation. Für jedes Thema ist ein Botschafter zuständig, der entsprechende Handlungsfelder ausmachen und orchestrieren soll.
Hierbei ist die Umsetzung der Unternehmensvision im Arbeitsalltag von zentraler Bedeutung. Das Handeln aller Mitarbeitenden soll
sich konsequent an der bewährten Formel
«365×24 zum Wohl der Kundinnen und Kunden in der Stadt sowie im Espace Bern» ausrichten; ein engagierter Einsatz für modernes
Leben und Arbeiten in einem sich ständig
verändernden Umfeld.
Um selbstbewusst die Zukunft anzugehen,
braucht es Vorbilder. Daher fördert und schult
Energie Wasser Bern entscheidungsfreudige
und verantwortungsbewusste Führungskräfte,
die bereit sind, die Komfortzone zu verlassen.
Mit guter Leadership hängt auch der Kulturwandel zusammen: weg vom «Silodenken» hin
zu mehr Unternehmertum. Urs Balzli, Leiter
Finanzen & Services, erläutert das neue Firmencredo: «Wir übernehmen Verantwortung,
fühlen uns zuständig und nutzen Chancen, die
sich uns bieten.» Nicht zuletzt muss auch die
Organisation stimmen. Zeit und Ressourcen
sollen für die wirklich wichtigen Projekte und
Aufgaben eingesetzt werden.
CEO Daniel Schafer weiss, dass viele seiner
Mitarbeitenden bereits «fit» sind: «Die Kunst
ist es nun, die vielen Einzelleistungen so zusammenzuführen, dass sich Energie Wasser
Bern optimal am Markt positionieren kann.»
AUSGEZEICHNET FÜR LOHNGLEICHHEIT
Bei Energie Wasser Bern werden Frauen und
Männer gleichermassen entlöhnt. Die Experten
der Association of Compensation & Benefits
Experts (acbe) bescheinigten dem Unternehmen, dass keine Lohndiskriminierung
aufgrund des Geschlechts festzustellen sei.
Der Arbeitgeber von über 600 Mitarbeitenden
erhielt 2014 dafür das Zertifikat «Fair Compensation».
LERNEN UNTER REALEN BEDINGUNGEN
Wer bei Energie Wasser Bern ausgebildet wird,
soll Topvoraussetzungen für seine berufliche
Laufbahn haben. Für angehende Netzelektriker EFZ gehören dazu auch Erfahrungen mit
Freileitungsarbeiten und den dazugehörigen
Holztragwerken. Im Stromverteilnetz von
Energie Wasser Bern gibt es allerdings kaum
noch solche Leitungsmasten aus Holz. So
wurden die fälligen Instandhaltungsarbeiten
am Freileitungsnetz der Selital Skilift AG im
Berichtsjahr spontan für ein Ausbildungslager
genutzt: Während fünf Tagen konnten die
Auszubildenden von Energie Wasser Bern im
Gantrischgebiet die gelernte Theorie unter
realen Bedingungen und fachkundiger Anleitung in die Praxis umsetzen und damit
wertvolle Berufserfahrung sammeln.
27
Gemeinwesen
Bern ins richtige Licht gerückt
Wirtschaftlich, energiesparend und sauber – mit dem flächendeckenden Ersatz der Quecksilberdampflampen senkt Energie Wasser Bern
den Stromverbrauch der öffentlichen Beleuchtung und erhöht gleichzeitig die Sicherheit der Bernerinnen und Berner.
INSTALLIERTE LEISTUNG DER
ÖFFENTLICHEN BELEUCHTUNG
Durch den Ersatz der Quecksilberdampflampen wurde die installierte Leistung
der öffentlichen Beleuchtung in der
Stadt Bern deutlich reduziert:
Licht bedeutet Sicherheit und Schutz und
damit auch ein Stück Lebensqualität. 13 Mitarbeitende von Energie Wasser Bern sorgen
dafür, dass insgesamt 18’623 Lichtpunkte
Nacht für Nacht die Hauptstadt beleuchten. Im
Berichtsjahr schlossen sie den flächendeckenden Ersatz der Quecksilberdampflampen ab.
2010
2’440
kW
2011
2’380
kW
2012
2’300
kW
2013
2’160
kW
2014
1’600
28
kW
Im Auftrag des städtischen Tiefbauamtes hat
das Unternehmen in den letzten vier Jahren
sämtliche bestehenden Quecksilberdampflampen in Bern durch effizientere und umweltfreundlichere Leuchtmittel ersetzt. Zu Beginn
des umfangreichen Projekts wurden die Quartierstrassen und Fusswege mit der jüngsten
Generation Metalldampflampen ausgestattet.
Damit konnte der entsprechende Stromverbrauch um rund die Hälfte reduziert werden.
Dank der rasanten Entwicklung der Leuchtdioden (kurz LED für Licht emittierende Diode)
wurde ab 2012 auf LED-Leuchten umgerüstet.
Diese sind energetisch noch effizienter als
Metalldampflampen und verbrauchen nochmals 25 Prozent weniger Energie.
Mit der Installation moderner Beleuchtungstechniken senkt Energie Wasser Bern aber nicht
nur den Stromverbrauch. Eine gut abgestimmte
Beleuchtung mit der korrekten Positionierung,
Ausrichtung und Stärke erhöht auch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden und Passanten: Die Strassen werden übersichtlicher,
Gefahren früher erkannt und dunkle Fusswege
sowie Trottoirs erhellt. Nicht zuletzt reduziert eine gezielte Beleuchtung auch die
sogenannte «Lichtverschmutzung»: Veraltete
Leuchtmittel strahlen ihr Licht gleichmässig
in alle Richtungen und verursachen damit unerwünschtes Streulicht. Die modernen Lampen
fokussieren ihr Licht dagegen gezielt auf einen
gewünschten Bereich. Anwohnerinnen und
Anwohner fühlen sich durch die Beleuchtung
weniger belästigt und Sehenswürdigkeiten werden ins richtige Licht gerückt. Auf diese Weise
prägt Energie Wasser Bern auch das Erscheinungsbild der Hauptstadt bei Nacht.
Engagement für das Gemeinwesen
NEUES LEBEN AUF DEM KVA-AREAL
AUFTRÄGE FÜR DIE BERUFLICHE INTEGRATION
Wo vor Kurzem noch die Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Warmbächli stand,
soll schon bald ein neues Wohnquartier entstehen. Ende 2013 begann eine
Spezialfirma im Auftrag von Energie Wasser Bern mit dem Rückbau der ausgedienten KVA. Sämtliche Gebäude- und Anlageteile wurden inzwischen fachgerecht demontiert und entsorgt. Die dabei anfallenden Baumaterialien wie
Holz, Stahl oder Beton hat das Unternehmen mehrheitlich rezykliert. Wenn
die Rückbauarbeiten im Frühjahr 2015 abgeschlossen sind, übergibt Energie
Wasser Bern das Grundstück an die Stadt Bern. Wo einst der städtische Kehricht verbrannt wurde, soll dann eine moderne Überbauung für Familien und
Gewerbe nach den Vorgaben für die 2’000-Watt-Gesellschaft entstehen.
Energie Wasser Bern fördert die Zusammenarbeit mit sozialwirtschaftlichen
Unternehmen – für alle Beteiligten eine Win-win-Situation: E-Bikes, deren
ElectroDrive-Mietverträge ablaufen, können die Kundinnen und Kunden zurückgeben oder zum vordefinierten Wert kaufen. Damit die retournierten
E-Bikes einen neuen Besitzer finden, werden sie von Mitarbeitenden der Stiftung für berufliche Integration GEWA für den Wiederverkauf im Occasion-Handel aufbereitet. Die GEWA ist ein sozialwirtschaftliches Unternehmen mit dem
Ziel, Menschen, die aus psychischen Gründen besonders herausgefordert sind,
beruflich zu integrieren.
EWB ROCKT AM GURTENFESTIVAL
2014 verzeichnete das Gurtenfestival erneut einen Besucherrekord: 78’000
Musikbegeisterte pilgerten bei meist sonnigem Wetter auf den Berner Hausberg. Erstmals war auch Energie Wasser Bern als Hauptsponsor der Waldbühne
am Gurtenfestival präsent. Dort sorgten 18 Schweizer Bands während der vier
Tage für ausgelassene Stimmung. Das Motto «Power to Rock» der gegenüberliegenden ewb-Lounge war ebenfalls ganz auf positive und energiegeladene
Erlebnisse ausgerichtet: In der Relax-Zone konnten sich tanzwütige Besucherinnen und Besucher bei Hand- und Nackenmassagen entspannen.
Vielen Festivalgängern dürften auch die bedruckten Teller mit dem Slogan «Aus
diesem Teller machen wir Strom und Wärme für Bern» aufgefallen sein. Dank
eines ausgeklügelten Trennsystems wurde der brennbare Abfall des Festivals in
die nur wenige Kilometer entfernte Energiezentrale Forsthaus (EZF) geliefert,
dort verbrannt und zu Strom und Wärme verwertet. Die Gabeln und Messer aus
Stärke sowie die Teller aus Chinagras lieferten dabei besonders hochwertige
Energie, weil sie aus erneuerbaren Rohstoffen bestehen. Die aus dem Fest-Müll
gewonnene Energiemenge ist beachtlich: Die rund 40 Tonnen Festivalabfälle
lieferten ein Jahr lang Strom für etwa 17 Einpersonenhaushalte.
waldbuehne.ch
MUSEUMSNACHT IM BESUCHERZENTRUM EWB
Anlässlich der Museumsnacht 2014 öffnete Energie Wasser Bern die Türen
des Besucherzentrums für alle kulturbegeisterten Nachtschwärmer. Das abwechslungsreiche Programm im Zeichen der Energie begeisterte ein breites
Publikum bis in die frühen Morgenstunden: Ausstellung, Lichtshow, Kunst am
Bau und Kinderattraktionen lockten rund 1’400 Besucherinnen und Besucher
zur Energiezentrale Forsthaus.
Daneben beauftragt Energie Wasser Bern das Blinden- und Behindertenzentrum Bern und die Band-Genossenschaft regelmässig mit Massenversänden,
Serienbriefen und Kundenmailings. Das gemeinnützige Blinden- und Behindertenzentrum Bern begleitet blinde, sehbehinderte und mehrfachbehinderte
Menschen in ihrem Leben und bietet rund 170 Mitarbeitenden einen Arbeitsplatz. Die Band-Genossenschaft bietet als privatwirtschaftlich organisiertes
Unternehmen psychisch, physisch oder geistig beeinträchtigten Menschen
die Möglichkeit, sich mittels Eingliederungsmassnahmen sowie geschützter
Arbeitsplätze beruflich zu integrieren.
gewa.ch
b-bern.ch
bandgenossenschaft.ch
ÖKOLOGISCH MOBIL
Neu im Programm ist seit 2014 das Carsharing-Angebot «ElectroDrive weShare»:
Im Bahnhofparking Bern sind vier vollelektrische Renaults ZOE mit eingängigen Namen stationiert. Anna, Fritz, Pablo und Trudi können über die
Online-Plattform sharoo.com gemietet werden und fahren mit 100 Prozent
«naturemade star»-zertifiziertem Ökostrom.
Eine weitere ökologische Alternative zum herkömmlichen Auto bot das Pilotprojekt «CaKi-Bike»: In Zusammenarbeit mit der Mobilitätsakademie und Energie Schweiz stellte Energie Wasser Bern im Berichtsjahr ausgewählten Familien
während dreier Monate ein Cargo-E-Bike zur Verfügung. Dieses Lastenrad mit
elektrischer Tretunterstützung bietet eine komfortable Ladefläche, um Kinder
oder aber grössere Lasten sicher und bequem von Tür zu Tür zu bringen – eine
nachhaltige Variante der Familienmobilität.
ewb.ch/besucherzentrum
29
Jahresbericht Ökofonds
Jahresbericht 2014 des Fonds
für erneuerbare Energien
Zweck und Finanzierung
des Ökofonds
Der städtische Leistungsauftrag an Energie Wasser Bern umfasst auch die aktive
Förderung der Produktion und des Vertriebs von erneuerbaren Energien sowie
die finanzielle Unterstützung von Projekten zur Steigerung der Energieeffizienz.
Dies ist im Reglement von Energie Wasser
Bern festgehalten (ewr, Art. 6). Zu diesem
Zweck wurde der Ökofonds eingerichtet.
Finanziert wird der Fonds für erneuerbare
Energien durch einen zweckgebundenen Rückbehalt von mindestens 10 Prozent des jährlich
durch Energie Wasser Bern an die Stadt auszuschüttenden Gewinns. Mit den zur Verfügung
stehenden finanziellen Mitteln werden Projekte gefördert, welche mithelfen, die Lebensbedingungen für Mensch und Tier positiv zu
beeinflussen. Die Eignerstrategie 2009 verlangt, dass die Fördergelder für Kundinnen
und Kunden in der Stadt Bern wie auch für
Anlagen im Besitz von Energie Wasser Bern
einzusetzen sind.
Die Fondskommission
Die eingereichten Projekte werden durch die Mitglieder der Ökofondskommission beurteilt.
Gemäss der gültigen Verordnung setzt sich diese aus zwei externen Fachpersonen sowie drei
Mitarbeitenden von Energie Wasser Bern zusammen. Das bisherige Mitglied Jörg Ryser hat im
Zuge seines Austritts aus dem Unternehmen sein Amt per 31. März 2014 niedergelegt. Die Regelung der Nachfolge erfolgt im 1. Quartal 2015. Der Kommission gehören per 31. Dezember 2014
folgende Personen an:
Funktion
Name
Präsident
Urs Frieden, Leiter Kommunikation Departement Gesundheit und Integration SRK
und ehemaliger Berner Stadtratspräsident
Mitglieder
Adrian Stiefel, Leiter Amt für Umweltschutz der Stadt Bern
Urs Balzli, Leiter Finanzen & Services und Mitglied der Geschäftsleitung von Energie Wasser Bern
Martin Bretscher, Leiter Contracting von Energie Wasser Bern
Sekretariat
Ruth Boss, ehemalige Bereichsassistentin Marketing & Vertrieb von Energie Wasser Bern
WÄRMEVERBUND BRÜNNEN NORD
Am westlichen Stadtrand wurde ein Wärmeverbund
realisiert, der sowohl das neu entstandene Quartier
Brünnen Nord als auch die bestehenden Siedlungen
Gäbelbach und Holenacker mit Wärme für Raumheizung
und Warmwasser versorgt. Mit der Unterstützung des
Ökofonds entstand dort eine Anlage, die mittels
Wärmetauschern Energie aus dem örtlichen Abwasser
gewinnt und Abwärme aus der grössten Wärme-KraftKoppelungsanlage der Region nutzt.
Jahresrechnung
Einlagen aus den Jahresabschlüssen 2002 bis 2012
Einlage aus Geschäftsabschluss 2013
Total Einlagen
Bewilligte Projektbeiträge bis 31.12.2013
Jahresrechnung
Bewilligte Projektbeiträge 2014
Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln konnte die Ökofondskommission bis heute den Bau
von über 1’000 Anlagen finanziell unterstützen.
Die mit Geldern aus dem Ökofonds geförderten
Projekte reduzierten den CO2-Ausstoss um rund
22’500 Tonnen pro Jahr. Über die zu erwartende Lebensdauer der Anlagen werden somit
rund 335’000 Tonnen CO2 weniger in die Umwelt ausgestossen.
Nachhaltige Einflussnahme
auf ökologische Entwicklung
Seit 2002 fördert die Kommission des Fonds für
erneuerbare Energien Einzelprojekte und führt
Förderprogramme, welche über mehrere Jahre
laufen. Dabei stehen die Sensibilisierung der
Bevölkerung für eine nachhaltige und effiziente Energieanwendung wie auch der Einsatz von
neuen oder energieeffizienten Technologien
im Vordergrund.
Sämtliche Projekte werden durch die Mitglieder der Fondskommission jeweils nach folgenden Kriterien beurteilt:
– Wie nachhaltig ist die Wirkung des Projekts?
– Wie wirkt sich die Projektrealisierung
auf den Primärenergie-Einsatz aus?
– Wie wird die Schadstoffbilanz durch
die Realisierung beeinflusst?
– Wie sieht die ökonomische Wirkung aus;
ist eine finanzielle Unterstützung zur
Initialisierung des Projekts notwendig?
Total Projektbeiträge bis 31.12.2014
Bewilligte Projektbeiträge für das Jahr 2015 und folgende
Bewilligte Projektkredite
CHF
38’964’182
2’500’000
41’646’182
34’164’639
1’915’000
36’079’639
2’957’499
CHF
Förderung erneuerbare Energie
20’990’174
Förderung Energieeffizienz
14’815’950
Förderung Erdgas/Biogas als Treibstoff
Kommunikationsmassnahmen und -kampagnen
2’372’339
858’675
Erfolgreich durch Kontinuität
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass neben der Unterstützung von Einzelprojekten insbesondere die Förderprogramme
sehr erfolgreich sind und von der Bevölkerung
mit Wohlwollen aufgenommen werden. Im Interesse der Kontinuität hat die Fondskommission beschlossen, diese Programme auch im
Jahr 2015 weiterzuführen. Dementsprechend
setzt der Ökofonds seine Förderbeiträge seit
vielen Jahren nach folgenden Standardkriterien
ein:
–
–
–
–
–
Installation von Wärmepumpenanlagen
Aufbau von Sonnenkollektoranlagen
Aufbau von Fotovoltaikanlagen
Energieeffiziente Beleuchtungsanlagen
Ersatz von Umwälzpumpen bei haustechnischen Anlagen
– Ersatz von ineffizienten Plug-in-Kühlgeräten
– Gebäudesanierungen
Im Berichtsjahr behandelte die Fondskommission verschiedene Gesuche zur individuellen
Förderung von Einzelprojekten.
31
Corporate Governance
Verantwortungsbewusst
und transparent
Soweit sich aus der Rechtsform des Unternehmens nichts anderes ergibt oder nicht
gesetzliche Bestimmungen entgegenstehen,
orientiert sich Energie Wasser Bern an den allgemein anerkannten Corporate-GovernanceGrundsätzen des Verbandes der Schweizer
Unternehmen economiesuisse (Swiss Code
of Best Practice for Corporate Governance).
Dadurch wird eine einheitliche und vergleichbare Berichterstattung sichergestellt.
Das Reglement Energie Wasser Bern vom
15. März 2001 (ewb-Reglement) verpflichtet
das Unternehmen zur Offenlegung von Vergütungen an die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung. Massgebend
für diese Angaben an den Gemeinderat und
den Stadtrat sind die Bestimmungen von
Artikel 663b bis und 663c des Obligationenrechts (OR). Diese gesetzlichen Vorgaben im
Bereich der Corporate Governance richten
sich primär an schweizerische börsenkotierte
Unternehmen, sogenannte Publikumsgesellschaften.
Der Verwaltungsrat regelt seine Führungsund Organisationsgrundsätze in einer Organisationsverordnung (OrgV ewb), die sich
in den wesentlichen Punkten an den für
den Verwaltungsrat einer Aktiengesellschaft
massgebenden gesetzlichen Bestimmungen
orientiert (insbesondere Artikel 716a OR,
unübertragbare Aufgaben). Dadurch ergibt
sich eine klare Zuweisung der Zuständigkeiten. Ergänzt wird die OrgV ewb durch die
Geschäftsordnung für die Geschäftsleitung
32
(GO GL), welche den Prozess und die Zuständigkeiten für die Unternehmensführung
auf operativer Ebene definiert.
Rechtsform von
Energie Wasser Bern
Energie Wasser Bern ist eine selbstständige,
autonome öffentlich-rechtliche Anstalt im
Eigentum der Stadt Bern und an den im
ewb-Reglement definierten Leistungsauftrag
gebunden. Das Unternehmen ist rechtsfähig
und im Handelsregister eingetragen. Der
Hauptsitz befindet sich an der Monbijoustrasse 11 in Bern. Energie Wasser Bern ist
mehrheitlich in der Schweiz operativ tätig.
Unternehmensstruktur
Die Führungsstruktur von Energie Wasser Bern
ist in nebenstehendem Organigramm abgebildet. Das Energieversorgungsunternehmen
im Eigentum der Stadt Bern verfügt über
Beteiligungen an mehreren weiteren Unternehmen (siehe Seiten 16 und 44 im Online-Finanzbericht).
ewb.ch/finanzbericht-2014
Kapitalstruktur
Das von der Stadt Bern an Energie Wasser
Bern zur Verfügung gestellte Dotationskapital beträgt 80 Mio. CHF. Die Veränderungen des Eigenkapitals von 2014 und 2013
sind auf Seite 6 des Online-Finanzberichts
ersichtlich. Kapitalveränderungen aus dem
Geschäftsjahr 2012 finden sich im Geschäftsbericht 2013 auf Seite 61.
Marktgebiet
und Kundensegmente
In der Stadt Bern betreibt Energie Wasser
Bern die Energie- und Wasserversorgung sowie die thermische Kehrichtverwertung für
rund 70’000 Haushalte, 8’000 KMU sowie
100 Grosskunden. Daneben erschliesst das
Unternehmen in Kooperation mit Swisscom
die Stadt Bern flächendeckend mit einem
Glasfasernetz. Überdies bietet Energie
Wasser Bern den Kundinnen und Kunden
verschiedene Produkte und Dienstleistungen an, welche das Kerngeschäft ergänzen;
namentlich im Bereich der Energieberatung,
des Contractings, der Mobilität und der Telekommunikation. In weiteren rund 30 Gemeinden der Region Bern versorgt das Energieversorgungsunternehmen Kundinnen und
Kunden ebenfalls direkt oder indirekt mit
Produkten und Dienstleistungen.
Seit Januar 2009 können Grosskunden, die
mehr als 100’000 Kilowattstunden Strom pro
Jahr verbrauchen, ihren Stromlieferanten
frei wählen. Energie Wasser Bern hat sich
den Herausforderungen der ersten Phase der
Strommarktliberalisierung gestellt und auch
ausserhalb des Versorgungsgebietes neue
Kundinnen und Kunden von ihrem Angebot
überzeugen können. Der Hauptfokus des
Unternehmens liegt dabei auf einer hohen
Qualität bei Beratung, Service und Angeboten mit ökologischem Mehrwert.
Verwaltungsrat
Organigramm
Präsident Franz Stampfli
Vizepräsident Dieter Többen
Compliance Officer
Stand 31.12.2014
Interner Revisor
Alain Probst
Peter Soltermann
CEO / C
Daniel Schafer
Stv. André Moro
Business Development
Telecom / CB
Personalmanagement / CP
Generalsekretariat / CG
Unternehmenskommunikation / CK
Unternehmensentwicklung / CU
Peter Zbinden
Daniel Wehrle
Stv. Michel Zahnd
Urs Möri
Stv. Alain Probst
Claudia Kohlschütter
Stv. Raphaël Wyss
Simone Winter
Stv. Simon Bürgi
Recht & Compliance
Nachhaltigkeitsmanagement / CUN
Alain Probst
Stv. Karin Hubmann
Christof Scherrer
Stv. Walter Schaad
Energiewirtschaft / E
Netze / N
Marketing & Vertrieb / M
Finanzen & Services / F
André Moro
Stv. Markus Schellenberg
Marcel Ottenkamp
Stv. Martin Moser
Nicole Schirner
Stv. Roger Riedo
Urs Balzli
Stv. Matthias Reinhard
Produktion / EP
Netzbewirtschaftung / NB
Marketing / MM
Einkauf & Logistik / FE
Roland Hediger
Stv. Thomas Bücherer
Martin Moser
Stv. Urs Spring
vakant
Stv. Ivo Kaeser
Stefan Getzmann
Stv. Andreas Kyburz
Handel / EH
Netzbau / NN
Key Account
Management / MG
Informatik / FI
Markus Schellenberg
Stv. Andreas Bieri
Erich Fuhrer
Stv. Rolf Moosmann
Martin Schaub
Stv. Beat Ducret
Daniel Lörtscher
Stv. André Iseli
Produktionsportfolio
Energie / ER
Netz Service / NS
Energieberatung
& Verkauf / ME
Controlling
& Risk Management / FC
Fabian Baerlocher
Stv. Thomas Gonschiorek
Viktor Obrist
Stv. Peter Walther
Roger Riedo
Stv. Martin Bretscher
Charles Mauron
Stv. Stephan Mücher
Mobilität / MO
Rechnungswesen / FR
Ivo Brügger
Stv. Daniel Hutter
Simon Berger
Stv. Urs Leuenberger
Services & Facility
Management / FS
Matthias Reinhard
Stv. Anita Haller
Corporate Finance / FF
Tobias Haefeli
Stv. Anna Miriam Lucek
33
Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat von Energie Wasser Bern setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen, wovon mindestens eines dem Gemeinderat angehören muss. Ein Sitz im Verwaltungsrat steht den
Arbeitnehmenden zu. Mindestens zwei Mitglieder des Verwaltungsrats müssen in der Stadt Bern
wohnen.
BEST BOARD PRACTICE®-LABEL
2013 wurde der Verwaltungsrat von Energie
Wasser Bern als schweizweit erstes
Gremium eines Energieversorgungsunternehmens mit dem Best Board Practice®Label der Schweizerischen Vereinigung für
Qualitäts- und Managementsysteme (SQS)
ausgezeichnet. Mit dieser geschützten Garantiemarke hat der Verwaltungsrat erfolgreich dargelegt, dass das Gremium seine
Aufgaben unabhängig, professionell und
ganzheitlich wahrnimmt. Auf Anregung der
auditierenden Stelle hat der Verwaltungsrat seine Prozesse punktuell angepasst und
damit weiter optimiert.
Nachfolgende Aufstellung gibt Aufschluss über die Zusammensetzung des Verwaltungsrats von
Energie Wasser Bern am 31. Dezember 2014. Es werden die einzelnen Mitglieder, deren Nationalität und Geburtsjahr sowie ihre Ausbildung, ihre Funktion und das Jahr der erstmaligen Wahl
in den Verwaltungsrat aufgeführt. Weitere Mandate und Interessenbindungen in bedeutenden
Unternehmen, Organisationen und Stiftungen sowie dauernde Leitungs- und Beraterfunktionen
für wichtige Interessengruppen wie auch amtliche Funktionen und politische Mandate werden
nach dem Prinzip der Selbstdeklaration ausgewiesen.
Der bisherige Vizepräsident des Verwaltungsrats, René Zimmermann, hat per 30. September 2014
demissioniert. Anlässlich seiner Sitzung vom 28. August 2014 hat der Verwaltungsrat Dieter
Többen zum neuen Vizepräsidenten bestimmt. Der Stadtrat hat am 18. September 2014 Michel
Kunz als Nachfolger von René Zimmermann in den Verwaltungsrat gewählt.
Mitglieder des Verwaltungsrats
Franz Stampfli (1954, CH/I), Ittigen
Lic. rer. pol., Universität Bern, Verwaltungsratspräsident seit 1. März 2011.
34
Verwaltungsrats- und andere Mandate: Bigla AG,
Biglen; tm concept AG, Aarau; Homedia, Neuenburg; switchplus AG, Zürich; Verband openaxs,
Freiburg, und Swisspower Energy, Präsident.
Corporate Governance
FÄLLT STRATEGISCHE ENTSCHEIDE:
Verwaltungsrat von Energie Wasser Bern. Von links:
Michel Kunz, André Wehrli-Koch, Dieter Többen, Barbara
Rigassi, Franz Stampfli, Susanne Blank, Reto Nause
Dieter Többen (1967, CH), Zug
Dipl. HLK-Ingenieur FH, KMU-HSG, NDS
Umweltwissenschaften, Mitglied des Verwaltungsrats seit 13. August 2009 und Vizepräsident seit 1. Oktober 2014.
Verwaltungsrats- und andere Mandate: Dr.
Eicher+Pauli AG, Liestal, Bern, Luzern, Olten
und Zürich, Vizepräsident; Ingenieurbüro
Riesen AG, Bern und Zürich, Vizepräsident;
Genossenschaft Sportzentrum, Heimberg;
RZIntegral AG, Bern, und TGM-Holding AG,
Liestal, Präsident.
Susanne Blank (1972, CH), Bern
Lic. rer. pol. Volkswirtschaft und Politologie,
Chefredaktorin der Zeitschrift «die Volkswirtschaft», Mitglied des Verwaltungsrats seit
1. Januar 2013.
Verwaltungsrats- und andere Mandate: Schweizerische Post, Bern, und Geschäftsprüfungskommission Hilfswerk Brücke-le Pont, Fribourg.
Michel Kunz (1959, CH), Schüpfen
Dipl. El.-Ing. ETH, COO Schweizer Electronic,
Mitglied des Verwaltungsrats seit 1. Oktober 2014.
Verwaltungsrats- und andere Mandate: BSI
Business Systems Integration AG, Baden, und
Photoglob AG, Hägendorf.
Reto Nause (1971, CH), Bern
Lic. phil. I, Historiker und Politologe, Gemeinderat Stadt Bern, Mitglied des Verwaltungsrats seit 12. März 2009.
Verwaltungsrats- und andere Mandate: Kraftwerke Oberhasli AG, Innertkirchen; Mitglied
der Kommission Wirtschaft der Regionalkonferenz Bern Mittelland, Bern; Bernische Ortspolizeivereinigung (BOV), Bern, Vorstand;
Einbürgerungskommission, Bern, Präsident;
Energiekommission, Bern, Vorsitz; Konferenz
der städtischen Sicherheitsdirektorinnen und
-direktoren (KSSD), Bern, Vorstand; Feuerwehr- und Zivilschutzkommission, Bern, Präsident; Stiftung Gurten-Park im Grünen, Bern;
Rudolf Seelhofer-Stiftung, Worb; Bernische
Genossenschaft für Feuerbestattung, Bern;
Bern Tourismus, Bern; Kontaktgremium
Sicherheit Kanton–Gemeinden (KGSKG),
Bern; Energiepolitische Kommission Städteverband, Präsident; Konferenz Kantonaler
Energiedirektorinnen und -direktoren,
Vorstand; Tierparkkommission, Bern, Präsident, und Mitglied Vorstand CVP Bern.
Barbara Rigassi (1960, CH), Muri bei Bern
Dr. oec. HSG, Managing Partner, BHP – Brugger
und Partner AG, Mitglied des Verwaltungsrats seit 17. Oktober 2013.
Verwaltungsrats- und andere Mandate: Schweizerische Mobiliar Genossenschaft, Bern; Stiftung atupri, Bern, und Ausgleichsfonds AHV/
IV/EO, Genf.
André Wehrli-Koch (1952, CH), Küttigen
Mechanikerlehre, danach Schlosser und
Lokomotivführer und pensionierter VPODSekretär, Mitglied des Verwaltungsrats seit
1. Juli 2002.
Verwaltungsrats- und andere Mandate: Verein
und Stiftung der Angestellten sozialer Organisationen in der Schweiz, Vizepräsident.
35
Corporate Governance
Wahl und Amtszeit
Die Mitglieder des Verwaltungsrats werden
durch den Stadtrat für eine Amtsdauer von
vier Jahren gewählt, wobei diese mit der
Legislatur des Gemeinderats übereinstimmt.
Das ewb-Reglement sieht derzeit noch keine
Amtszeitbeschränkung vor. Der Stadtrat bestimmt auch die Präsidentin oder den Präsidenten. Im Übrigen konstituiert sich der
Verwaltungsrat selbst. Im Rahmen der Zertifizierung mit dem Best Board Practice®-Label evaluierte der Verwaltungsrat die durch
ihn erlassene OrgV. Im Sinne einer Selbstregulierung beschränkte er dabei die Amtszeit seiner Mitglieder auf drei Amtsdauern.
Zudem darf ein Mitglied dem Verwaltungsrat
gemäss der revidierten OrgV längstens bis
zum vollendeten 70. Altersjahr angehören.
Interne Organisation
Gemäss Artikel 17 Absatz 1 ewb-Reglement
verfügt der Verwaltungsrat im Rahmen des
Leistungsauftrags über sämtliche Befugnisse, die nicht durch das ewb-Reglement oder
durch ihn selbst an andere Stellen übertragen worden sind. Er fällt die strategischen
Entscheide, überprüft die getroffenen Anordnungen und überwacht ihren Vollzug sowie
die Einhaltung und Erfüllung des Leistungsauftrags und sorgt für ein zweckmässiges
Controlling (Artikel 17 Absatz 2 ewb-Reglement).
Der Verwaltungsrat kann zur Vorbereitung
seiner Geschäfte Ausschüsse einsetzen. Die
Zusammensetzung und das Pflichtenheft dieser Ausschüsse richten sich nach Anhang I
der OrgV.
36
Per 31. Dezember 2014 besteht ein Ausschuss (Verwaltungsratsausschuss).
Im Berichtsjahr hielt der Verwaltungsrat sechs
ordentliche Sitzungen ab. Zusätzlich führte der
Verwaltungsrat eine Klausur, während der er
insbesondere die bestehende Strategie kritisch
evaluierte (Strategiereview), sowie eine halbtägige VR-Retraite und einen ganztägigen
Strategieworkshop durch.
Gemäss den Bestimmungen der OrgV beruft
in der Regel der Verwaltungsratspräsident
die Mitglieder des Verwaltungsrats oder des
Verwaltungsratsausschusses zu den Sitzungen ein und erstellt die Traktandenliste. Die
übrigen Mitglieder des Verwaltungsrats oder
der CEO können die Aufnahme eines Traktandums beantragen. In besonderen Fällen
können überdies die externe Revisionsstelle, der Gemeinderat oder zwei Mitglieder des
Verwaltungsrats unter Angabe der Gründe
unverzüglich die Einberufung einer Sitzung
verlangen. Der CEO nimmt an den Sitzungen
des Verwaltungsrats mit beratender Stimme
und Antragsrecht teil.
Kompetenzregelung
Der Verwaltungsrat wählt die fünf Mitglieder
der Geschäftsleitung und bestimmt deren
Vorsitzende oder Vorsitzenden (Artikel 20
ewb-Reglement). Die Geschäftsleitung leitet
das Unternehmen nach den Bestimmungen
des ewb-Reglements und den Vorgaben des
Verwaltungsrats in allen technischen, betrieblichen und administrativen Belangen
(Artikel 21 ewb-Reglement). Sie ist verantwortlich für die Geschäftsführung im Rahmen
der ihr durch das ewb-Reglement und durch
den Verwaltungsrat im Rahmen der OrgV zugewiesenen Zuständigkeiten. Sie kann ihre
Kompetenzen an einzelne Mitglieder oder an
Mitarbeitende delegieren (Artikel 22 ewbReglement). Die Geschäftsleitung setzt die
durch den Verwaltungsrat gesetzten Ziele um.
Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der
Geschäftsleitung
Der Verwaltungsrat überprüft seine Anordnungen und überwacht ihren Vollzug sowie die
Einhaltung und Erfüllung des Leistungsauftrags. Zudem kontrolliert er, ob die Geschäftsleitung ihre Aufgaben rechtmässig und in
Übereinstimmung mit der OrgV erfüllt. Er
sorgt mittels entsprechender Vorgaben für
ein zweckmässiges internes Kontrollsystem,
für den verantwortungsvollen Umgang mit
Risiken und für das Controlling. Zudem überwacht er die Umsetzung der ComplianceMassnahmen, welche die Einhaltung von Gesetzen, internen Regelungen und ethischen
Grundsätzen zum Ziel haben. Ein besonderes
Gewicht kommt in diesem Zusammenhang dem
Verhaltenskodex von Energie Wasser Bern zu,
der die Verhaltensregeln für den Umgang
der Mitarbeitenden untereinander sowie mit
Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnern
und Aufsichtsbehörden festlegt. Nachdem im
Frühjahr 2013 sämtliche Mitarbeitenden von
Energie Wasser Bern zu den Belangen der
Compliance geschult wurden, führt die Compliance-Stelle zu dieser Thematik nun jährliche Einführungsveranstaltungen für neu
eingetretene Mitarbeitende durch. Dadurch
wird sichergestellt, dass die Mitarbeitenden
in Bezug auf die Compliance-Belange sensibilisiert sind und diese in ihrer täglichen Arbeit
beachten.
Der Verwaltungsrat verfügt unter anderem
über folgende Instrumente zur Überwachung
der Geschäftsführung:
−
−
−
−
−
Quartalsreporting
Budget- und Mittelfristplanung
Jahresrechnung
Interne Revision, Revisionsplan
Riskmanagement und Risk Reports
Zudem informiert der CEO den Verwaltungsratspräsidenten mindestens einmal pro Monat
über den allgemeinen Geschäftsgang, über die
finanzielle Entwicklung sowie über besondere
Geschäfte und Entscheide, welche die Geschäftsleitung oder er getroffen haben. Ebenfalls benachrichtigt der CEO den Verwaltungsratspräsidenten umgehend über Vorkommnisse
von erheblicher Bedeutung für Energie Wasser
Bern oder die Stadt Bern, von öffentlichem Interesse oder von grosser Tragweite für einzelne
Personen. Der Verwaltungsratspräsident entscheidet über eine unverzügliche Information
der restlichen Mitglieder des Verwaltungsrats.
Ferner informiert der CEO den Verwaltungsrat
an dessen Sitzungen über den Geschäftsgang.
Vergütungen, Beteiligungen und Darlehen
Die Abgeltung der Mitglieder des Verwaltungsrats einschliesslich
allfälliger Spesenentschädigungen wird vom Berner Gemeinderat
geregelt (Artikel 25 Absatz 3 ewb-Reglement). Die folgenden
Angaben richten sich nach den Vorgaben von Artikel 663bbis OR.
In den genannten Beträgen nicht enthalten sind die Spesenentschädigungen.
Insgesamt entrichtete Energie Wasser Bern an die Mitglieder des
Verwaltungsrats Vergütungen im Gesamtbetrag von CHF 147’950,
wovon an:
Franz Stampfli, Präsident 1
57’975 CHF
René Zimmermann, Vizepräsident (bis 30.9.)1
12’200 CHF
Dieter Többen, Mitglied (ab 1.10. Vizepräsident)1
17’350 CHF
Susanne Blank, Mitglied
12’600 CHF
Michel Kunz, Mitglied (ab 1.10.)
Reto Nause, Vertreter des
Gemeinderats* 1
6’050 CHF
12’975 CHF
Barbara Rigassi, Mitglied
14’400 CHF
André Wehrli-Koch, Mitglied, Vertretung der Arbeitnehmenden
14’400 CHF
* Auszahlung an Stadtkasse gemäss Artikel 91 Absatz 3 der Gemeindeordnung
der Stadt Bern vom 3. Dezember 1998.
1
Mitglied des Verwaltungsratsausschuss
Der Gesamtbetrag der durch Energie Wasser Bern ausgerichteten
Vergütungen für die Geschäftsleitung betrug im Berichtsjahr
CHF 1’114’825 (Vorjahr: CHF 1’076’240). Nicht miteinbezogen
sind Spesenentschädigungen, Sozialzulagen sowie allfällige weitere von Gesetzes wegen bestehende Ansprüche. Den höchsten
auf ein Mitglied der Geschäftsleitung entfallenden Betrag von
CHF 253’946 (Vorjahr: CHF 257’002) bezog Daniel Schafer, CEO.
Im Berichtsjahr wurden keine direkten oder indirekten Vergütungen an frühere Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung ausbezahlt, die in einem Zusammenhang mit der
früheren Tätigkeit als Organ der Gesellschaft stehen oder nicht
marktüblich sind. Darlehen und Kredite wurden keine gewährt.
Ein Beirat wurde nicht eingesetzt.
Angaben zu den Beteiligungen sind auf den Seiten 16 und 44 im
Online-Finanzbericht zu finden.
ewb.ch/finanzbericht-2014
37
Geschäftsleitung
Die Geschäftsleitung besteht aus dem CEO und den Leitenden der vier Bereiche. Jörg Ryser,
bisheriger Leiter Marketing & Vertrieb, hat das Unternehmen per 31. August 2014 verlassen, um
eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Der Verwaltungsrat hat an seiner Sitzung
vom 3. Juli 2014 Nicole Schirner zu dessen Nachfolgerin bestimmt.
Nachfolgende Aufstellung berücksichtigt die Zusammensetzung der Geschäftsleitung am 31. Dezember 2014. Es werden die einzelnen Mitglieder, deren Nationalität und Geburtsjahr sowie ihre
Ausbildung, Funktion und das Jahr der Berufung in die Geschäftsleitung aufgeführt. Weitere
Mandate und Interessenbindungen in bedeutenden Unternehmen, Organisationen und Stiftungen
sowie dauernde Leitungs- und Beraterfunktionen für wichtige Interessengruppen wie auch amtliche Funktionen und politische Mandate werden nach dem Prinzip der Selbstdeklaration ausgewiesen.
Mitglieder der Geschäftsleitung
Daniel Schafer (1967, CH)
CEO seit 2008 bei Energie Wasser Bern, ing. él.
dipl. EPFL.
Verwaltungsrats- und andere Mandate: Kraftwerk Sanetsch AG, Gsteig b. Gstaad, Verwaltungsratspräsident; pvenergie AG, Niederönz,
Verwaltungsratspräsident; Geo-Energie Suisse
AG, Zürich, Verwaltungsratspräsident; Solarkraft
Oberaargau AG, Langenthal, Verwaltungsratspräsident; Swisspower AG, Zürich, Vizepräsident
38
des Verwaltungsrats; Gasverbund Mittelland AG,
Arlesheim, Verwaltungsrat; Kernkraftwerk
Gösgen-Däniken AG, Däniken, Verwaltungsrat;
Bernexpo Holding AG, Bern, Verwaltungsrat;
Messepark Bern AG, Bern, Verwaltungsrat; Bernexpo AG, Bern, Verwaltungsrat; Regionalwerke AG
Baden, Baden, Verwaltungsrat, und Unigaz SA,
Givisiez, Verwaltungsrat.
Corporate Governance
UMSICHTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
Geschäftsleitung von Energie Wasser Bern. Von
links: André Moro, Nicole Schirner, Urs Balzli,
Daniel Schafer, Marcel Ottenkamp
André Moro (1963, CH)
Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter
Energiewirtschaft seit 2003 bei Energie
Wasser Bern resp. bei EWB seit 1994, u. a.
als Mitglied der Geschäftsleitung und
Leiter Energieproduktion, dipl. Maschineningenieur FH.
Verwaltungsrats- und andere Mandate: Kraftwerke Oberhasli AG, Innertkirchen, Ver waltungsrat; Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG,
Däniken, Verwaltungsrat und Präsident Betriebskommission; Kraftwerk Sanetsch AG,
Gsteig b. Gstaad, Verwaltungsrat; Tram Bern
West AG, Bern, Verwaltungsrat; AVAG AG
für Abfallverwertung, Thun, Verwaltungsrat; Maggia Kraftwerke AG, Locarno, Verwaltungsrat und Präsident Technische Kommission; Blenio Kraftwerke AG, Locarno,
Ver waltungsrat und Präsident Technische
Kommission; ewb Natur Energie AG, Bern,
Verwaltungsratspräsident; Energia Naturale
Italia S.r.l., Milano, Verwaltungsrat; Berna
Energía Natural España S.L., Barcelona,
Ver waltungsrat; Lignocalor AG, Bern, Verwaltungsratspräsident; Tubosol PE2 S.L.,
Murcia, Verwaltungsrat; Kleinkraftwerk
Birseck AG, Münchenstein, Vizepräsident
des Verwaltungsrats; RESAG Recycling und
Sortierwerk AG, Bern, Verwaltungsrat; Solarkraft Oberaargau AG, Langenthal, Verwaltungsrat, und Swisspower Renewables AG,
Zürich, Vizepräsident des Verwaltungsrats.
Marcel Ottenkamp (1970, CH)
Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter
Netze bei Energie Wasser Bern seit 2009,
dipl. Maschineningenieur EPFL, Executive
MBA in Management of Technology.
Verwaltungsrats- und andere Mandate: Wasserverbund Region Bern AG, Bern, Verwaltungsrat; energiecheck bern ag, Bern, Ver waltungsratspräsident, und Energy Policy & Generation
Committee, eurelectric, Brüssel, Mitglied.
Urs Balzli (1969, CH)
Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter
Finanzen & Services bei Energie Wasser
Bern seit Februar 2011, Betriebsökonom FH,
Master of Science in Finance.
Verwaltungsrats- und andere Mandate:
Bären Haustechnik AG, Köniz, Vizepräsident des Verwaltungsrats; Guggisberg
Dachtechnik AG, Köniz, Vizepräsident des
Verwaltungsrats; Leading Swiss Renewables AG, Münchenstein, Verwaltungsrat;
ewb Natur Energie AG, Bern, Verwaltungsrat; Lignocalor Seeland AG, Aarberg, Verwaltungsrat; Kraftwerke Oberhasli AG,
Innertkirchen, Mitglied Finanzkommission; Anlagekomitee Personalvorsorge
der Stadt Bern, Mitglied, und Ökofondskommission Energie Wasser Bern,
Mitglied.
Nicole Schirner (1963, D)
Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin
Marketing & Vertrieb bei Energie Wasser
Bern seit August 2014, dipl. Betriebswirtin FH Köln.
39
Corporate Governance
Mitwirkungsrechte der Stadt
Bern als Eigentümerin
Gemäss Artikel 25 ewb-Reglement beaufsichtigt der Gemeinderat Energie Wasser
Bern. Er genehmigt unter anderem die
Jahresbudgets sowie die Jahresrechnungen
und entscheidet auf Antrag des Verwaltungsrats über die Gewinnverwendung. Die
Mitwirkungsrechte der Gemeindebehörden
richten sich im Übrigen nach Artikel 25 ff.
ewb-Reglement.
Am 18. März 2009 verabschiedete der Gemeinderat die Eignerstrategie, die in enger
Zusammenarbeit mit Energie Wasser Bern
erarbeitet worden war. Am 5. Mai 2010 beschloss der Gemeinderat, ein ausgebautes
Kennzahlensystem einzuführen, um die Umsetzung der Strategie zu steuern und zu
überwachen. Im Zentrum steht dabei die
Einhaltung der Zielvorgabe, bis spätestens
2039 aus der Kernenergie auszusteigen.
Diese Vorgabe aus der Eignerstrategie haben die Stimmberechtigten der Stadt Bern
am 28. November 2010 in das ewb-Reglement übernommen (Annahme des Gegenvorschlags zur Initiative «EnergieWendeBern»). Der Verwaltungsrat berichtet dem
Gemeinderat im Rahmen des Kennzahlensystems zweimal pro Jahr schriftlich insbesondere über den Zielerreichungsgrad in
Bezug auf die Versorgung bzw. die Versorgungssicherheit, die Werterhaltung, die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit
sowie über die Kooperationen.
Zweimal jährlich tauscht sich der Verwaltungsrat mit dem Gemeinderat auf der Grundlage einer durch den Gemeinderat festgeleg-
40
ten Tagesordnung über aktuelle Themen aus.
Im Rahmen dieses Austauschs orientiert der
Verwaltungsrat die Eigentümerin namentlich
auch über den aktuellen Stand des Riskmanagements.
Revisionsstelle
Der Gemeinderat setzt gemäss Artikel 23 ewbReglement als Revisionsstelle eine fachlich
ausgewiesene Treuhandgesellschaft ein. Dieses Mandat hat derzeit die KPMG AG, Gümligen inne.
Die Revisionsstelle berichtet dem Verwaltungsrat und dem Gemeinderat umgehend
über das Ergebnis ihrer Prüfung und empfiehlt die Abnahme, mit oder ohne Einschränkung, oder die Rückweisung der
Jahresrechnung. Der Bericht muss den Mindestumfang der Revision für Gemeinden einhalten. Stellt die Revisionsstelle bei ihrer
Prüfung gravierende Mängel oder Verstösse
gegen das Reglement oder das Gesetz fest,
meldet sie dies den zuständigen Gremien.
Informations- und
Kommunikationspolitik
Energie Wasser Bern hat den Anspruch, transparent, aktuell und verständlich zu kommunizieren. Das Unternehmen informiert die
Stadt Bern als Eigentümerin sowie seine
weiteren Anspruchsgruppen wie Kundinnen
und Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeitende, die Öffentlichkeit, die Medien und die
Politik umfassend und regelmässig über seine Tätigkeiten.
Der jährlich erscheinende Geschäfts- und
Nachhaltigkeitsbericht beinhaltet Informa-
tionen über den gesamten Betrieb und
finanzielle Informationen über die Tochtergesellschaften des Unternehmens (siehe
konsolidierte Jahresrechnung ab Seite 39
im Online-Finanzbericht).
ewb.ch/finanzbericht-2014
Zu wichtigen aktuellen Ereignissen veröffentlicht Energie Wasser Bern Medienmitteilungen und informiert, wo erforderlich, direkt.
Hierfür übliche Kommunikationsinstrumente sind neben persönlichen Kontakten und
Kundenmailings insbesondere Baustelleninformationsblätter, Informationsveranstaltungen und Mitteilungen im «Anzeiger Region Bern». Weitere zielgruppenspezifische
externe Kommunikationsinstrumente sind
die laufend aktualisierte Website ewb.ch,
das dreimal jährlich erscheinende Kundenmagazin «DiREKT», Rechnungsbeilagen, Kundenveranstaltungen und Kampagnen. Intern kommuniziert das Unternehmen an
Mitarbeitenden- und Kaderanlässen sowie
mittels Newslettern, Intranet, Podcasts und
der dritteljährlich verschickten Mitarbeitendenzeitschrift «DiALOG». Die Wirkung aller
internen und externen Kommunikationsinstrumente wird in regelmässigen Befragungen
überprüft.
Personalvertretung
SIE VERTRETEN DIE MITARBEITENDEN:
Personalvertretung. Von links: Stephan
Wingeier, Vizepräsident, Hanspeter Blum,
Walter Kindler, Präsident, Anita Haller, Daniel
Gafner, Stefan Humbel, Marcel Zbinden
Die Personalvertretung umfasst sieben Mitglieder, die von den Mitarbeitenden von Energie Wasser
Bern für eine Amtsperiode von vier Jahren gewählt werden. Eine Wiederwahl ist möglich. Bei der
Wahl ist auf eine angemessene Vertretung der verschiedenen Berufsgruppen und Unternehmensbereiche zu achten. Wahlberechtigt und wählbar ist die Gesamtheit der dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) von Energie Wasser Bern unterstellten Mitarbeitenden. Die Personalvertretung
konstituiert sich selbst. Die Aufgaben und Rechte der Personalvertretung sind im GAV festgelegt.
Die Bereiche haben folgende Vertretungsansprüche: drei Sitze für den Bereich Netze, zwei Sitze
für den Bereich Finanzen & Services, einen Sitz für den Bereich Marketing & Vertrieb und einen
Sitz für den Bereich Energiewirtschaft. Im Berichtsjahr fanden Gesamterneuerungswahlen statt.
41
Daten und Fakten
Daten und Fakten:
Elektrizität
Energieerzeugung und -beschaffung
Kraftwerk Felsenau
Brutto1
(erzeugte Energie)
Netto1
(ins Netz eingespeiste/gelieferte Energie)
2014
MWh
Anteil
in %
2013
MWh
Anteil
in %
2014
MWh
Anteil
in %
2013
MWh
Anteil
in %
51’926
29.9
73’089
28.8
51’396
2.6
72’323
3.7
Dotierkraftwerk Engehalde
1’846
1.1
2’604
1.0
1’834
0.1
2’431
0.1
Kraftwerk Matte
7’079
4.1
7’216
2.9
6’971
0.4
7’103
0.4
Holzheizkraftwerk Forsthaus
26’654
15.3
26’453
10.4
21’408
1.1
21’646
1.1
Kehrichtverwertungsanlage Forsthaus
63’469
36.5
64’264
25.3
45’045
2.3
46’661
2.4
Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk
17’430
10.0
73’163
28.8
17’059
0.9
71’716
3.7
4’341
2.5
6’676
2.6
4’278
0.2
6’402
0.3
Energiezentrale Forsthaus
Blockheizkraftwerke
Solarkraftwerke
Werkeigene Anlagen
Kraftwerke Oberhasli AG
1’134
0.6
607
0.2
1’134
0.1
607
0.0
173’879
100.0
254’072
100.0
149’125
7.7
228’889
11.7
347’978
17.9
369’009
19.0
Kraftwerke Maggia AG
84’102
4.3
62’255
3.2
Kraftwerke Blenio AG
53’887
2.8
52’399
2.7
Kraftwerk Sanetsch AG
18’214
0.9
18’322
0.9
Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG
601’553
31.0
480’281
24.7
Kernkraftwerk Fessenheim (F)
5.4
139’473
7.2
104’621
Solarkraftwerke
1’355
0.1
1’308
0.1
Beteiligungen
1’246’562
64.2
1’088’195
56.0
197’909
10.2
183’900
9.5
Produktion erneuerbare Energien im Ausland2
Bezug von Kleinproduktionsanlagen Dritter
8’171
0.4
7’605
0.4
Handelskäufe
338’603
17.5
434’632
22.4
Drittbezüge
346’774
17.9
442’237
22.8
1’940’370
100.0
1’943’221
100.0
Eingespeiste/gelieferte Energie
Davon naturemade-star-zertifizierter Ökostrom
Strom aus Sonnenenergie
Strom aus Wasserkraft
42
2’868
2’313
60’201
81’858
1
Die Brutto-Energieerzeugung bezeichnet die gesamte in der Anlage produzierte Energie.
Die Netto-Energieerzeugung bezeichnet die Differenz zwischen der Brutto-Energieerzeugung einer Anlage und ihrem eigenen Energieverbrauch.
2
Die Werte des aktuellen Berichtsjahres sind jeweils provisorisch und können erst im Folgejahr definitiv ausgewiesen werden.
Energieabgabe
2014
MWh
2013
Anteil
in %
MWh
Anteil
in %
Aufgewendete Pumpenenergie
115’573
6.0
112’844
5.8
Handelsverkäufe
586’724
30.2
529’076
27.2
197’909
10.2
183’900
9.5
43’721
2.2
44’152
2.3
30’598
1.6
31’602
1.6
965’845
49.8
1’041’647
53.6
1’940’370
100.0
1’943’221
100.0
2014
2013
Hochspannung 132 kV
91.9
91.9
Mittelspannung 11 kV
8.8
8.8
Niederspannung 400/230 V
7.6
8.2
Abgabe erneuerbare Energie an Dritte/
Einspeisevergütung im Ausland
Abgabe erneuerbare Energie an
KEV3
in der Schweiz
Verluste im Netz Bern
Energieabgabe an Kunden
Abgegebene Energie
3
Kostendeckende Einspeisevergütung
Stromnetze
Verteilnetz: Freileitungen (in km)
Verteilnetz: Kabelleitungen (in km)
Hochspannung 132 kV
28.3
28.3
Mittelspannung 11 kV
333.3
324.0
Niederspannung 400/230 V
717.5
715.2
Anzahl Trafostationen
Anzahl Trafos
Trafoleistung in MVA
Anzahl Netzanschlüsse (Kabel)4
Anzahl Netzanschlüsse (Freileitung)4
645
637
1’048
1’052
565
566
13’516
13’870
49
54
563.6
563.3
Öffentliche Beleuchtung
Kabelleitungen (in km)
Freileitungen (in km)
Anzahl Strassenleuchten
Energieverbrauch der Strassenleuchten (in kWh)
4.4
4.8
18’623
18’234
7’191’312
7’789’534
Messung und Installationskontrolle
Im Verteilnetz installierte Zähler
100’534
99’727
Übrige im Netz installierte Apparate
15’044
15’402
Aktive Verrechnungsstromkreise
98’836
98’334
2’059
1’815
Bearbeitete Installationsanzeigen (Strom)
4
Datenbereinigung infolge Migration in neues GIS-System
43
Daten und Fakten
Daten und Fakten:
Wärme
Wärme
2014
2013
Stadt Bern und durch ewb direkt belieferte Gemeinden1
988’956
1’190’536
Wiederverkäufergemeinden
136’502
155’227
Erdgasbezug (in MWh)
Treibstoff
Total
44’080
45’017
1’169’538
1’390’780
Erdgasabsatz (in MWh) nach Verwendung
Haushalt
5’030
5’298
Heizungen und Gewerbe
469’899
602’340
Grosskunden
461’763
523’456
Blockheizkraftwerke
52’264
59’443
Treibstoff
44’080
45’017
Wiederverkäufergemeinde Moosseedorf
13’174
16’964
104’032
113’444
17’281
21’166
2’015
3’653
1’169’538
1’390’780
44’603
30’073
51.8
51.6
Mitteldruckleitungen, 0.1–1 bar
123.6
125.4
Niederdruckleitungen, 0.022–0.1 bar
164.5
166.5
Total
339.9
343.5
Netzanschlussleitungen (in km)
123.5
117.8
Anzahl Netzanschlüsse
8’592
8’439
Wiederverkäufergemeinde Muri
Wiederverkäufergemeinde Urtenen-Schönbühl
Wiederverkäufergemeinde Wohlen
Total
Davon Biogas
Erdgasleitungsnetz Stadt Bern und Region (in km)
Hochdruckleitungen, 1–5 bar
Messung und Installationskontrolle
Im Verteilnetz installierte Zähler
13’184
13’301
Übrige im Netz installierte Apparate
8’459
8’607
Durchgeführte Abnahmekontrollen Erdgas (inkl. Druckprüfungen)
1’386
1’230
2014
2013
538
527
218’613
256’934
3’001
3’672
Vorlaufleitungen
36.5
37.7
Rücklaufleitungen
36.2
37.5
1
Bremgarten, Ittigen, Kirchlindach, Köniz, Münchenbuchsee, Ostermundigen, Zollikofen
Fernwärme
Energieabgabe
Anzahl Kunden
Wärmeverkauf (in
MWh)2
Heizgradtage
Fernwärmeleitungsnetz Stadt Bern (in km)3
2
3
44
Inkl. Nahwärme Blockheizkraftwerk Viktoria
Ausserbetriebnahme Leitungen bei alter KVA Warmbächli
Daten und Fakten:
Contracting/Wasser
Contracting
2014
2013
Energieabgabe
Anzahl Anlagen
63
56
Nutzenergieabgabe Wärme (in MWh)
84’711
75’655
Nutzenergieabgabe Kälte (in MWh)
10’837
13’936
221
1’081
2014
2013
13’262
13’719
im Maximum
47
49
im Mittel
36
38
im Minimum
24
26
Versorgungsleitungen (in km)
380.3
387.8
Hausanschlussleitungen (in km)
199.3
192.3
13’782
13’715
3’501
3’475
217
217
15’971
15’949
524
557
Stromerzeugung (in MWh)
Wasser
Wasserverbrauch Stadt Bern in 1’000 m3
Jahresverbrauch
Tagesverbrauch
Wasserleitungsnetz Stadt Bern
Anzahl Hausanschlüsse
Anzahl Hydranten
Anzahl öffentliche
Brunnen4
Messung und Installationskontrolle
Im Verteilnetz installierte Zähler
Durchgeführte Abnahmekontrollen Wasser
4
Das Wasser wird von Energie Wasser Bern unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
45
Daten und Fakten
Daten und Fakten:
Kehrichtverwertung/
New Business
Kehrichtverwertung
2014
2013
Abfallentsorgung der Stadt Bern
36’392
37’758
Direktanlieferer Stadt Bern
26’194
24’465
Kehrichtanlieferung (in t)
Partneranlagen
Regionsgemeinden
Direktanlieferer Region
Total
Davon Sonderabfälle
4’835
3’385
16’310
16’515
37’308
34’790
121’039
116’913
1’099
935
120’260
116’913
172
0
2014
2013
101
122
Kehrichtverwertung (in t)
Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Bern
Externe KVA
New Business: Mobilität
Erdgas/Biogas als Treibstoff
Anzahl geförderte Erdgasfahrzeuge
11
11
Erdgasabsatz Tankstellen (in MWh)
28’553
29’622
Biogasabsatz Tankstellen (in MWh)
15’527
15’394
Anzahl belieferte
Erdgastankstellen1
Elektromobilität
Anzahl ElectroDrive All-in-Pakete
Abgesetzter Ökostrom für ElectroDrive All-in-Pakete (in kWh)
1
460
380
36’276
22’660
Eigene Tankstellen im Versorgungsgebiet (8 Stk.) und von ewb gewartete Tankstellen (3 Stk.)
New Business: Telekommunikation
2014
2013
724
605
54’947
47’354
Berner Glasfasernetz (FTTH*)2
Verbaute Glasfaserkabel (in km)
Total durch Energie Wasser Bern und Swisscom
erschlossene Nutzungseinheiten
Bezieht sich auf erbrachte Leistungen von Energie Wasser Bern
* Fibre to the Home
2
46
47
Impressum
Herausgeberin
Energie Wasser Bern (ewb)
Monbijoustrasse 11, Postfach
3001 Bern
Telefon 031 321 31 11
[email protected]
ewb.ch
Redaktion
Raphaël Wyss, Energie Wasser Bern, Bern
Text
Alexandra Jäggi, Energie Wasser Bern, Bern
Kinetics Kommunikation, Zürich
Sustainserv GmbH, Zürich/Boston
Raphaël Wyss, Energie Wasser Bern, Bern
Gestaltung
Polyconsult AG, Bern
Beratung Nachhaltigkeitsberichterstattung
Sustainserv GmbH, Zürich/Boston
Fotos
Michael Blaser, michaelblaser.net, Bern
Andrea Campiche, bildlich.ch, Schönbühl
Christoph Deutschle, Energie Wasser Bern, Bern
Alexandra Jäggi, Energie Wasser Bern, Bern
Adrian Moser, adrianmoser.ch, Biel
iStockphoto, istockphoto.com
Lithografie
Promacx AG, promacx.ch, Bern
Druck
Stämpfli AG, staempfli.ch, Bern
48
«Energiepolitik ist Klimapolitik
und ist Wirtschaftspolitik: Wir verstehen uns
als Teil der Lösung.»
DANIEL SCHAFER
CEO
Kennzahlen Mitarbeitende
Indikatoren sozialverantwortlicher Personalpolitik
Einheit
2014
2013
632
637
590.5
597.6
Personalbestand
Anzahl Mitarbeitende total
Personen
Anzahl Mitarbeitende
Vollzeitäquivalente
Anzahl Teilzeitmitarbeitende
Personen
114
87
Anzahl Mitarbeitende mit befristeter Anstellung
Personen
2
4
Anzahl Neuanstellungen
Personen
55
59
Fluktuationsrate (ohne Pensionierungen)
%
5.53
5.3
Total Fluktuationsrate (inkl. Pensionierungen)
%
7.78
8.9
Personen
140
138
Personalvielfalt
Anzahl Mitarbeitende mit Kaderfunktion
Anzahl Mitarbeitende ohne Kaderfunktion
Personen
478
485
Anzahl Lernende
Personen
14
14
Frauenanteil mit Kaderfunktion
%
7.8
8.0
Frauenanteil insgesamt
%
17.8
17.2
Mitarbeitende unter 30 Jahre
%
10.3
9.1
Mitarbeitende zwischen 30 und 50 Jahre
%
52.7
51.7
Mitarbeitende über 50 Jahre
%
Personalausgaben (Löhne und Sozialleistungen)
Mio. CHF
37.0
39.2
70.35
70.2
9.6
11.8
1
1
Aus- und Weiterbildung
Durchschnittliche Weiterbildungszeit pro Mitarbeitende/-n
(Vollzeitäquivalente)
in Stunden pro Jahr
Aus- und Weiterbildungsausgaben
in % der gesamten
Personalkosten
Arbeitsschutz
Total Ausfalltage durch Berufsunfälle
Tage
353.5
294
Total Ausfalltage durch Nichtberufsunfälle
Tage
345
459
Berichterstattung zur Nachhaltigkeit
Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit von Energie
Wasser Bern umfasst den jährlich erscheinenden Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht sowie einen alle
zwei Jahre publizierten ausführlichen GRI-Bericht.
Der GRI-Bericht basiert auf den weltweit führenden
Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI G3),
Anwendungslevel B.
ewb.ch/gri-report
Kennzahlen Umwelt und Energie
Energie- und Stoffbilanz Versorgung
Einheit
2014
2013
Stromproduktion werkeigene Anlagen
(netto)
MWh
149’125
228’889
Stromproduktion Beteiligungen
MWh
1’444’471
1’272’095
Verkauf an Endkunden
Details siehe Seite 42
Verkauf innerhalb und ausserhalb des eigenen
Netzgebietes
Strom erneuerbar
MWh
1’037’598
987’958
Strom nicht erneuerbar
MWh
325’974
393’499
Strom nicht erneuerbar aus Abfall
MWh
0
3’583
Strom aus nicht überprüfbaren Energieträgern
MWh
0
0
Erdgas
MWh
1’169’538
1’390’780
MWh
44’603
30’073
218’613
256’934
13’262
13’719
davon Biogas
Kommentar
Nah- und Fernwärme
MWh
Wasserabgabe an Stadt Bern
1000 m
3
Aktives Verkaufen von erneuerbarer Energie
Erdgas-Standardprodukt mit 5% Biogasanteil
CO 2 -Emissionen eigene Produktionsanlagen
Energiezentrale Forsthaus
Tonnen
93’051
122’047
Contractinganlagen
Tonnen
14’002
14’475
Blockheizkraftwerke
Tonnen
2’720
3’816
Gesamte Kehrichtverwertung in der KVA
Tonnen
120’260
116’913
Schlacke aus KVA
Tonnen
27’950
25’598
Hydroxidschlamm aus KVA
Tonnen
779
853
Verbrennung von Abfall und Erdgas; Abfall gilt zu
50% als CO2 -neutral; reduzierte Betriebszeit des
Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk gegenüber 20131
Kehrichtverwertung
1
Das Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk wird in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern wie Wärmebedarf, Erdgaspreis, Strompreis
am Markt, CO2-Preis sowie klimatischen und technischen Rahmenbedingungen eingesetzt.
Umweltkennzahlen eigener Betrieb
Einheit
2014
2013
Kommentar
MWh
9’231
9’132
ewb bezieht nur Strom aus erneuerbaren Energien
MWh
4’081
6’182
Für den Gebäudebereich bezieht ewb nur noch
naturemade-star-zertifizierten Ökostrom
Wärmeenergie aus Biogas
MWh
419
521
Wärmeenergie aus Heizöl
MWh
24
103
Wärmeenergie aus Fernwärme
MWh
748
826
Treibstoff aus Biogas
MWh
528
464
Treibstoff aus Dieselöl
MWh
939
1’002
Treibstoff aus Benzin
MWh
373
494
Energie
Strom erneuerbar
davon zertifizierter Ökostrom
Reduktion durch milden Winter und Optimierungsmassnahmen
ewb bezieht als Treibstoff für Erdgasfahrzeuge
nur noch Biogas
Eigene Emissionen und Abfälle
CO 2 -Emissionen
Tonnen
493
587
Bürogebäude, Werkstätten, Magazine
Tonnen
138
181
Fahrzeugflotte, inkl. Geräten
Tonnen
355
406
Kehricht
Tonnen
73
58
Altpapier
Tonnen
Gesamtzahl Firmenfahrzeuge
71
72
177
179
Anteil Gasfahrzeuge
%
36
32
Anteil Elektrofahrzeuge
%
4
3
Zusätzlicher Abfall durch intensivere Bautätigkeit
Wasserverbrauch
Grundwasserentnahme
1’000 m 3
117.6
46.5
Für den Betrieb der Energiezentrale wird nur noch
Grundwasser genutzt
Trinkwasser (Wert 2012 berichtigt)
1’000 m 3
23.6
148.8
Reduktion durch Nutzung von Grundwasser für
den Betrieb der Energiezentrale (Teilnutzung von
Trinkwasser während Inbetriebnahme)
Energie Wasser Bern, Art. Nr. 6861-a, April 2015
Energie Wasser Bern
Monbijoustrasse 11
3001 Bern
www.ewb.ch
[email protected]
Tel. 031 321 31 11
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