Präsentation Albermann, Alessi-Näf, Müller

Herzlich
willkommen
Prävalenz
• Psychische Störungen zählen zu den häufigsten Leiden im
Erwachsenenalter (zusammen mit Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen)
• Höchste Krankheitslast und häufigste Invaliditätsursache in
der Schweiz
• Zunahme der IV-Neuberentungen bei Jugendlichen / jungen
Erwachsenen aufgrund psychischer Erkrankungen
• Ca. 4‘000 Kinder haben im Kanton Zürich einen Elternteil mit
einer psychischen Erkrankung (konservative Schätzung)
• 30% der betroffenen Kinder zeigen dauerhafte Störungen im
emotionalen bzw. im Verhaltensbereich
Ravens-Sieberer et al. 2007, Bürli et al. BAG 2014, Gurny et al. 2006, Rutter et al. 1984
Perspektive Patient
Familienperspektive
Zielgruppen
•Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern und Umfeld
•Fachpersonen aus den Bereichen der Erwachsenen-, Jugend- und Kinderpsychiatrie, der
Jugend- und Familienhilfe, der Sozialhilfe, der Schule und der Ärzteschaft
•Öffentlichkeit
Das Netzwerk
www.liliancaprez.ch
Zielsetzung der Tagung
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Vernetzung – von einander lernen
Wissensaustausch
Sensibilisierung – mehr Information
Anstoss für weitere Projekte/Programme
Präsenz in Politik und Gesellschaft
www.iks-ies.ch und Facebook: iks
Kooperationspartner
Sozialpädiatrisches Zentrum SPZ
iks – Ziele
• Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der
Schweiz
• Verbesserte psychiatrische und soziale Versorgung für Familien mit einem
psychisch erkrankten Elternteil
Durch:
• Information und Sensibilisierung
• Netzwerk mit nationalen und internationalen Partnern
• Umsetzung und Förderung von vorbildhaften Projekten
• Forschung
• Schulung und Vernetzung
Interdisziplinäre und interinstitutionelle Netzwerke für
Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil:
Professionelle Unterstützung durch Kooperation und
Koordination
Dr. Brigitte Müller,
Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Kinder- und Jugendhilfe
Prävention und Intervention: Was ist zu beachten?
• sehr grosse Heterogenität der «Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil»:
– bezüglich Lebenslage und Lebenssituation
– bezüglich dessen, was sie brauchen und wer es braucht («needs», subjektiv)
– bezüglich dessen, was «hilft»
– bezüglich des Umgangs mit dem Hilfesystem (Hilfe holen, auf Hilfe warten, Hilfe ablehnen)
• keine «pfannenfertigen» Lösungen und Vorgehensweisen, fallbezogen und verlaufsbezogen
(!!) unterschiedlichste Konstellationen von Fachleuten aus verschiedenen
Unterstützungssystemen
• «gelingende» Unterstützung:
 erfolgt zu einem Zeitpunkt und ist so ausgestaltet, dass Belastungen verschiedener
Familienmitglieder abgemildert und neue Handlungsmöglichkeiten eröffnet werden.
 trägt dazu bei, dass sich Entwicklungsrisiken für die Kinder verringern.
Institut Kinder- und Jugendhilfe Tagung «Kinder psychisch kranker Eltern. Wer kümmert sich um sie?»
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Ebenen von Prävention und Intervention
Beispiele von Angeboten
Ansatz Prävention und Intervention
Patenschaften, Le Biceps, Zebra
Teilhabe/capability, soziale Beziehungen, Information,
Psychoedukation, Therapie
Kind
HotA
Eltern
Gesprächsgruppen, Marte Meo
Unterstützung im Alltag/bei Erziehung, Behandlung der
Erkrankung, langfristige Begleitung, Mitsprache
Weiterbildung Lehrpersonen
Fachperson
Sensibilisierung, Wissen/Information, Handlungskompetenz,
Ressourcen
(Wegleitungsstandards Psychiatrie ipw)
Organisation
Sensibilisierung, Thementräger/Wissensmanagement
Netzwerk
wikip, Kinder psychisch kranker Eltern GR
Kampagne ‘Wie geht’s dir?’
Gesellschaft
Kooperation, Koordination, «no wrong door»
Entstigmatisierung, Förderung psychischer Gesundheit
(in Anlehnung an Reupert/Maybery 2007)
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Netzwerk (Bsp. Winterthur): «Wo bekomme ich Hilfe?»
GEZ: Gemeindepsychiatrisches Zentrum
ipw: Integrierte Psychiatrie Winterthur
Jugendsekretariate: Dienste der Kinder- und Jugendhilfe
KIZ: Kriseninterventionszentrum
KJPD: Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst
Okey: Kindesschutz und Opferhilfe
Schlosstal: stationäre Dienste der ipw
ZEBRA: Therapieangebot für Kinder suchterkrankter Eltern
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Gelingende Unterstützung: Netzwerkbildung
• Chancen/Potential komplexer Hilfesysteme:
 zunehmend differenzierte und spezialisierte Angebote
 spezifische Sach- und Methodenkompetenzen sind vorhanden bzw. abrufbar
• Risiken/Nebenwirkungen:
 hohe Ansprüche an die Orientierungsfähigkeit von Hilfesuchenden
 hohe Ansprüche an interinstitutionelles und interprofessionelles Arbeiten im Einzelfall
 unklare Zuständigkeiten, Verantwortungsdiffusion
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Gelingende Unterstützung: Es braucht …
• …verstärkte Perspektivenübernahme und Zusammenarbeit zwischen Disziplinen,
Professionen, Organisationen und Teilversorgungssystemen
• …Veränderungs-, Lern- und Bildungsprozesse auf verschiedenen Ebenen («capacity
building»)
• Koordination und Kooperation:
 fallübergreifend: Vernetzungsgremien, Versorgungsplanung, gemeinsame Trägerschaften
 fallbezogen: koordinierte Hilfeplanung, geklärte Fallführung
gemeinsame/geteilte Verantwortung
Ansatz des «no wrong door»
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Wie weiter?
• Vernetzung – von einander lernen:
• Internationale Tagung vom 7. – 10. Sept. 2016
in Bern
• Jährliche Treffen zielgruppenspezifisch in
verschiedenen Landesteilen
• Angebot von iks: Anliegen zu kanalisieren
• Ihre Mithilfe/Unterstützung zählt: Ich mache mit!
iks-Briefkasten
• Mitarbeit in Arbeitsgruppe
• Angebot von weiteren Projekten
• Facebook