16 SPORT LIMMATTALER ZEITUNG MONTAG, 4. MAI 2015 Rückkehr nach zehn langen Jahren Handball Die Frauen HC Dietikon-Urdorf spielen in der kommenden Saison wieder in der 1. Liga VON CEDRIC HEER Die schlechte Nachricht vorweg: Die Haare von HCDU-Trainer Marco «Wytti» Wyttenbach bleiben wohl ungeschoren. Flügelspielerin Olivia Yagura sprach im Vorfeld der Aufstiegsrunde von diesem Vorhaben, im Fall, dass die Frauen von Dietikon-Urdorf die Rückkehr in die 1. Liga schaffen. Nicht, dass sie dieses Ziel verpasst hätten – womit wir bei der der guten Nachricht sind –, Wyttenbach will «auf die Glatze auf dem natürlichen Weg warten», wie er gestern nach dem entscheidenden Sieg gegen Crissier II verlauten liess. Dass der Alterungsprozess am Finalturnier in Langenthal nicht übermässig beschleunigt wurde, dafür war vor allem die über weite Strecken souveräne Leistung im zweiten Tagesspiel gegen die Romands aus Crissier verantwortlich. Nach der 14:18-Niederlage gegen die SG Aargau West gerieten die HCDU-Frauen gegen Crissier nie in Rückstand, dementsprechend auch nie wirklich in Bedrängnis. «Wir wussten schon im Vorfeld, dass wir Crissier schlagen müssen, wenn wir den Aufstieg realisieren wollen», sagt Peach Rusert, der gemeinsam mit Wyttenbach das Limmattaler Trainergespann bildet. «Schwieriger», so die Trainer einstimmig, «wurde die Ausgangslage nach der Startniederlage nicht wirklich. Wir hatten zwar bereits das Startspiel in den Beinen, doch wir wussten, dass wir die bessere Mannschaft haben. Wichtig aufgrund des Torverhältnisses war einfach, dass wir die zweite Partie höher gewinnen, als dass wir die erste verloren haben.» Rückkehr nach zehn Jahren Mit dem 22:16-Sieg war der Aufstieg somit bereits vor dem direkten Aufeinandertreffen von Aargau West und Crissier II unter Dach und Fach. «Wir haben das im ersten Moment gar nicht realisiert, die Freude war dann aber natürlich umso grösser», kommentiert Olivia Yagura die ersten Minuten nach dem Spiel. «Es ist natürlich wunderschön. Vor zehn Jahren bin ich mit dem Verein abgestiegen, nun dürfen wir in meinem ersten Jahr zurück gleich den Aufstieg feiern.» Als Erfolgsrezept der Limmattalerinnen, die in der Qualifikation 16 von 18 Partien gewonnen und sich so mit neun Punkten Vorsprung souverän für den Aufstiegspoule qualifiziert haben, sieht Yagura den Zusammenhalt im Verein: «Für alle war der Aufstieg das Ziel. Dass nach der Startniederlage unser Präsident vor dem zweiten Spiel eine Ansprache gehalten hat, war natürlich ein zusätzlicher Ansporn. Zudem war die Unterstützung Eine Wucht: Astrid Wehrli und der HC Dietikon-Urdorf (in Blau) sind auf dem Weg zum Aufstieg nicht zu bremsen. durch die zahlreichen Fans grandios und ausschlaggebend. Alle ziehen am selben Strang und alle geben vollsten Einsatz.» Verstärkungen erwünscht Mit dem Aufstieg sollte die Grundlage gegeben sein, dass alle Spielerinnen dem Verein erhalten bleiben. «Dennoch müssen wir in der Folge abklären, wer überhaupt in der 1. Liga spielen und den Mehraufwand auf sich nehmen möchte», sagt Wyttenbach. «Auch», ergänzt Rusert, «brauchen wir für die kommende Saison noch ein bis zwei Verstärkungen, denn er «Ich will auf die Glatze auf dem natürlichen Weg warten.» Marco Wyttenbach HCDU-Trainer zur Idee der Frauen, dass er Haare lassen soll herrscht durchaus ein gewichtiger Niveausprung.» Vor allem auf der Torhüterposition, die die beiden Trainer als Sorgenkind beschreiben, herrscht Handlungsbedarf. Die junge Silja Mützenberg, die gestern in Langenthal im Tor stand, wird den Verein höchstwahrscheinlich verlassen, Samira Gallo befindet sich noch immer im verletzungsbedingten Aufbautraining, und die Zukunft von Corinne Brändle ist ungewiss. Ebenfalls denkbar sind mögliche Zusammenarbeiten und Kooperationen mit grösseren Vereinen wie beispielsweise Amicitia Zürich, was aber noch lange OTTO LÜSCHER/ARCHIV nicht spruchreif ist. «Die Abklärungen laufen, nun geniessen wir aber zuerst mal den Abend», sagt Wyttenbach. Einen Abend, an dem die Frauen des HC Dietikon-Urdorf nach zehn Jahre die Rückkehr in die 1. Liga feiern durften und – wenn es nach Yagura und ihren Mitspielerinnen geht – «demokratisch abgestimmt und die Glatze von ‹Wytti› doch noch Tatsache wurde». Ein Video der letzten Sekunden finden Sie online. Dietikon verliert den Cupfinal Kurze Auftritte von Bencic und Bacsinszky Wasserball Trotz eines eher durchzogenen 1.-Liga-Saisonstarts schafften die Dietiker wieder den Sprung in den Regional-Cupfinal. Dort unterlagen sie der Stadtmannschaft Zürich deutlich. Die Limmattaler durften sich im Final des Regionalcups im heimischen Fondli berechtigte Hoffnungen auf einen Überraschungssieg machen. Sie sind dort jeweils nur schwer zu schlagen und konnten in der vergangenen Saison überraschende Heimsiege gegen Topteams feiern – wie zum Beispiel den Finalgegner der SM Zürich. Beide Teams spielten zu Beginn der Partie durchaus auf Augenhöhe. Erst gegen Ende des ersten Spielabschnittes gerieten die Dietiker mit zwei Toren in Rückstand. Gleich zu Beginn des zweiten Viertels konnten die Stadtzürcher dann nach unüberlegten Foulspielen der Limmattaler gleich zwei Mal in Überzahl spielen. Die Gäste liessen sich nicht zwei Mal bitten und erzielten Tennis Die Schweizerinnen Belinda Bencic und Timea Bacsinszky verloren in der ersten Runde des WTA-Turniers in Madrid klar in zwei Sätzen. Torhüter Oliver Hofstetter und Co. haben das Nachsehen. zwei Tore zum 7:3. Danach war das Spiel wieder ausgeglichen, die Zürcher verwalteten ihren Vorsprung geschickt und der Rückstand der Dietiker pendelte sich bei drei bis fünf Toren ein. Die Limmattaler kämpften zwar beherzt, der Anschlusstreffer wollte aber nicht gelingen. Im Gegenteil: Im dritten Spielabschnitt wuchs der Rückstand noch einmal an und das Spiel schien beim Stand von 9:15 gelaufen zu sein. Doch das Heimteam bäumte sich noch einmal auf und machte die letzten Reserven frei. Nach vier Toren in Serie MANUEL GEISSER/ARCHIV von Simon Steinemann zum 13:15 war man kurz nach der letzten Pause wieder im Spiel. Die Wende sollte dann aber nicht mehr gelingen, auch weil die Dietiker in drei Überzahlsituationen keinen einzigen Treffer mehr erzielen konnten. Die Limmattaler verloren das Spiel dann deutlich mit 13:19 und verpassen wie in der vergangenen Saison den Cupsieg nur knapp. Trotz der Niederlage zeigte der WSC Dietikon eine Leistung, auf der sich im Hinblick auf die weiteren Meisterschaftsspiele aufbauen lässt. (NCH) Die 18-jährige Belinda Bencic (WTA 34) unterlag der Kroatin Ajla Tomljanovic (WTA 60) in 1:13 Stunde 4:6, 3:6. Nach einem guten Start und einer 3:1-Führung kam die Ostschweizerin im Rest der Partie zu keiner Breakchance mehr. Selber gab sie den Aufschlag zum 3:3 und 4:6 im ersten sowie zum 0:2 im zweiten Satz ab. Die schwache Phase vom 3:1 im ersten bis zum 0:3 zweiten Durchgang kostete sie letztlich den Sieg gegen eine Spielerin, die in diesem Jahr ausser beim Finaleinzug in Pattaya (Thai) nie mehr als ein Spiel gewonnen hat. Bencic verlor bei ihrem elften Turnier 2015 zum sechsten Mal in der Startrunde. Auch Timea Bacsinszky (WTA 21) scheiterte in Madrid bei erster Gelegen- heit. Die 25-jährige Waadtländerin stand gegen Titelverteidigerin Maria Scharapowa auf verlorenem Posten und verlor in 1:21 Stunde 2:6, 3:6. Im ersten Satz musste sie dreimal ihren Aufschlag abgeben, im zweiten schaffte die Russin das entscheidende Break zum 5:3. Ihre beste Chance, der Partie eine andere Wendung zu geben, hatte die Nummer 21 der Welt im Game davor, als sie zwei Breakbälle nicht nützen konnte. Für Bacsinszky, die in diesem Jahr die Turniere in Acapulco und Monterrey gewonnen hat, war es nach dem Viertelfinal vor drei Tagen in Marrakesch das erste Mal seit letztem Oktober, dass sie zwei Spiele in Folge verlor. Die Lausannerin hatte die Weltnummer 3 Scharapowa beim bisher letzten Aufeinandertreffen in Wuhan (China) vor einem halben Jahr noch bezwungen. Ebenfalls in der ersten Runde ausgeschieden ist in der spanischen Hauptstadt die Vorjahres-Finalistin Simona Halep. Die Weltnummer 2 unterlag der Französin Alizé Cornet (WTA 28) mit 6:7, 3:6. (SI)
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