2015 PROGRAMM Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V. Bad Malente-Gremsmühlen www.heinemann-bildungsstaette.de ratie k o m De cht brau ! ng Bildu 3 Zum neuen Jahresprogramm Gründer und Träger der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte: Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V. Schweizer Str. 58, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen Fon 0 45 23 . 88097 - 0; Fax 0 45 23 . 88097 - 28 www.heinemann-bildungsstaette.de www.facebook.de/heinemann-bildungsstaette [email protected] Liebe Gäste und Freunde der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, dank Ihnen war auch das Jahr 2014 wieder ein erfolgreiches Jahr für die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, trotz einer unsicherer werdenden Förderlandschaft. Wir wollen auf den guten Erfahrungen aufbauen und Ihnen in 2015 wieder ein spannendes, abwechslungsreiches Bildungsprogramm anbieten. Bankverbindung Sparkasse Holstein, BLZ 21352240, Konto 18390, IBAN: DE97 2135 2240 0000 0183 90, BIC: NOLADE21HOL Nach dem gewaltsamen Jahr 2014 (Krieg in Gaza, der Ukraine, Syrien, Libyen …) und den Überlegungen von Joachim Gauck, Frank-Walter Steinmeier und anderen, ob und wie Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen soll, liegt der thematische Schwerpunkt unserer Arbeit in 2015 auf der Friedens- und Sicherheitspolitik. Wir wollen diskutieren, wie Kriege entstehen, wie sie enden und wie sie verhindert werden können. Wie sieht eine funktionierende Friedenspolitik aus? Wie soll Deutschland seine Rolle in der Welt im 21. Jahrhundert definieren? Schaffen wir es, eine globale Friedensordnung zu erreichen? Welche Interessen und Ziele haben wir in Europa, welche hat Asien, welche die USA? Zur Beantwortung dieser Fragen blicken wir auch immer wieder in die Geschichte, auf das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren ebenso wie auf den Ersten Weltkrieg und das 19. Jahrhundert. Ihre Ansprechpartner Dr. Hauke Petersen Studienleitung, Programmplanung Fon 0 45 23 . 88097 - 13 [email protected] Claudia Burgdorf Verwaltungsleitung, Gasttagungen Fon 0 45 23 . 88097 - 11 [email protected] Petra Höpfner Sekretariat, Anmeldungen Fon 0 45 23 . 88097 - 12 [email protected] Johanna Dreeßen Hauswirtschaftsleitung Fon 0 45 23 . 88097 - 14 Angelika Wendt Küchenleitung, Ausbildung Fon 0 45 23 . 88097 - 15 Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte ist Mitglied im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V., in der Arbeitsgemeinschaft demokratischer Bildungswerke e.V. und in der Landesarbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinische Bildungsstätten. Sie wird vom Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein finanziell unterstützt. Viele Projekte werden von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte ist staatlich anerkannter Träger Träder und und als gemeinnützig anerkannt. ger Weiterbildung der Weiterbildung als gemeinnützig anerkannt. 4 Wir stellen Ihnen Geschichte, Politik und Kultur verschiedener Länder vor, unter der Rubrik „Wirtschaft und Gesellschaft“ stellen wir Fragen an die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit. Daneben finden Sie in der Rubrik „Politische Bildung aktiv“ vielfältige Angebote, die Holsteinische Schweiz per Fahrrad oder mit den Kanu zu erkunden. Weiterhin bieten wir Ihnen kulturhistorische Themen an, und natürlich sind auch die Kreativ-Seminare wieder in unserem Programm. Schauen Sie auch auf unsere Homepage www.heinemannbildungsstaette.de! Abonnieren Sie dort unseren monatlich erscheinenden Newsletter und Sie erhalten aktuelle Veranstaltungshinweise – auch zu Seminaren, die wir erst im Laufe des Jahres 2015 in unser Programm aufnehmen. Wir freuen uns auf Ihren nächsten Besuch in der Gustav-HeinemannBildungsstätte! Prof. Dr. Uwe Danker Vorsitzender der Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V. Dr. Hauke Petersen Studienleiter der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte 5 Inhalt Wir über uns Die Holsteinische Schweiz Chronologische Übersicht Beirat für Geschichte Schwerpunkt: Frieden und Krieg Europa und die Welt: Länderseminare Wirtschaft und Gesellschaft Geschichte und Zeitgeschichte Gustav Heinemann Literatur, Film und Kulturgeschichte 37 Politische Bildung aktiv 39 Körper, Geist und Seele 45 Kreativität47 Studienreisen53 Unsere SeminarleiterInnen 55 Organisatorische Hinweise 56 Anreise58 6 8 10 12 14 19 24 33 Gustav W. Heinemann, 1899 – 1976, Dr. rer. pol. et jur., Rechtsanwalt. Während seiner Studienzeit sympathisierte er politisch mit der liberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP), für die er als Redner auftrat. Als 30-jähriger zum Christen geworden, trat er in Staat und Kirche für eine Abkehr von überliefertem obrigkeitsstaatlichem Denken ein. In der NS-Zeit war er Mitglied der Bekennenden Kirche. Nach 1945 begründete er die CDU mit und wurde 1949 von Adenauer zum ersten Bundesinnenminister berufen. 1950 Rücktritt aus Protest gegen dessen Aufrüstungspolitik. Danach war er Mitbegründer der Gesamtdeutschen Volkspartei. 1957 trat er in die SPD ein, wurde 1966 Bundesjustizminister und war von 1969 bis 1974 Bundespräsident. Am 5. März 1969 wurde Gustav Heinemann in Berlin zum Bundespräsidenten gewählt. Als Bundespräsident versuchte er, demokratische Bewegungen in der deutschen Geschichte aufzuspüren und nahm sich außerdem der Minderheiten an, die die Gesellschaft an den Rand drängte. Nach Friedrich Ebert (1871 - 1925) war er der zweite deutsche Präsident, der aus der Sozialdemokratie kam. Heinemann wurde für Viele kein bequemer Präsident. Seiner Ansicht nach habe das Staatsoberhaupt seine Amtsführung zwar „unparteiisch“ zu gestalten, das Wort „überparteilich“ mochte er jedoch nicht übernehmen, weil es 6 nach Erhabenheit und Selbsterhöhung klinge. Auch das Wort Staatspräsident lag ihm nicht. Er bezeichnete sich selbst als „Bürgerpräsidenten“. Wie sehr er sich in seinem Staatsverständnis von anderen Politikern unterschied, hatte er schon vorher deutlich gemacht, als er auf die Frage, ob er den Staat liebe, unnachahmlich antwortete: „Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau.“ Gerade die Friedens- und Sicherheitspolitik hat ihn stets beschäftigt. In seiner Antrittsrede zum Bundespräsidenten am 1. Juli 1969 sagte er: „Es gehört zu den vornehmsten Aufgaben unserer Politik, Vertrauen aufzuschließen. Dieser Aufgabe sind alle Machtmittel unterzuordnen – die zivilen und die militärischen. … Ich sehe als erstes die Verpflichtung, dem Frieden zu dienen. Nicht der Krieg ist der Ernstfall, in dem der Mann sich zu bewähren habe, wie meine Generation in der kaiserlichen Zeit auf den Schulbänken lernte, sondern der Frieden ist der Ernstfall, in dem wir alle uns zu bewähren haben. Hinter dem Frieden gibt es keine Existenz mehr.“ Das politische Erbe Gustav Heinemanns, besonders sein starkes Engagement für Bürger- und Menschenrechte, versuchen auch wir mit unserer politischen Bildungsarbeit in der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte zu bewahren und in seinem Sinne fortzusetzen. Wer sich näher über Gustav Heinemann informieren will, dem sei die 2013 erschienene Biographie „Gustav W. Heinemann. Ein deutscher Citoyen“ von Thomas Flemming empfohlen. 7 Wir über uns Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte der gemeinnützigen „Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.“ veranstaltet seit 1968 Seminare zur politischen Erwachsenenbildung. Mit ihrem breit gefächerten Angebot von jährlich rund 80 Seminaren ist die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte damit seit 46 Jahren ein Ort für lebendige Demokratie. Im Mittelpunkt unserer Bildungsarbeit steht die Vermittlung von Wissen und die Diskussion über politische und kulturelle Zusammenhänge in Gegenwart und Geschichte – verstanden als Beitrag zur Stärkung der Demokratie. Denn nur getragen von gut informierten, engagierten und kritischen Bürgerinnen und Bürgern kann sich Demokratie entfalten und gedeihen. In unserer Bildungsstätte finden bis zu 61 Seminargäste in Doppel- und Einzelzimmern komfortable Unterkunft. Sämtliche Zimmer verfügen über eigene Dusche und WC; Handtücher und Bettwäsche sind selbstverständlich vorhanden, auch einen Fön finden Sie in jedem Zimmer. Für die Veranstaltungen stehen vier Tagungsräume (für 15 bis 60 Personen) mit moderner Tagungstechnik und drei weitere Räume für die Arbeit in kleineren Gruppen zur Verfügung. Auf unserem herrlichen Gartengrundstück direkt am Kellersee können Sie nach der Arbeit entspannen, auf dem See mit unseren Booten rudern oder schwimmen gehen. Ein Fitnessraum bietet Ihnen die Möglichkeit, sich auch körperlich zu betätigen. Außerdem können Sie in unserer Bibliothek stöbern, Billard spielen und unsere Sauna nutzen. Besonders beliebt ist unsere hauseigene „BildBar“ zur Vertiefung der Seminarthemen und zum geselligen Beisammensein. Mit unserem kostenlosen W-Lan steht Ihnen jederzeit „die Welt offen“. Besuchen Sie uns auch gerne im Internet. Sie finden uns unter www.heinemann-bildungsstaette.de. Wenn Sie eine E-MailAdresse haben und auch zwischen den Jahresprogrammen über Neuigkeiten aus unserem Haus auf dem Laufenden bleiben möchten, schicken wir Ihnen gerne unseren monatlichen Newsletter zu. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an: [email protected] Neben der geistigen Nahrung darf die körperliche nicht zu kurz kommen: Unsere hauseigene Küche versorgt Sie mit Frühstück und Abendessen in Buffetform, unser Mittagessen mit Salatbuffet und Nachtisch ist vielgelobt, ebenso der selbstgebackene Kuchen, der zum Nachmittagskaffee gereicht wird. Über unser eigenes Seminarprogramm hinaus steht unsere Bildungsstätte auch anderen Veranstaltern für Tagungen, Konferenzen, Seminare und Klausuren offen. Gerne vermitteln wir auf Wunsch auch die passenden Dozenten und Moderationen oder stellen ganze Tagungen und Seminare für externe Veranstalter zusammen. 8 9 Die Holsteinische Schweiz Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte liegt am Rande des Kurorts Bad Malente-Gremsmühlen, direkt am Kellersee, inmitten der Holsteinischen Schweiz. Die letzte Eiszeit formte mit 200 Seen, vielen Flussläufen und hügeligem Profil bis an die Ostsee eine extrem abwechslungsreiche Gegend. An urigen Alleen bietet die alte Kulturlandschaft herrschaftliche Gutshöfe und prächtige Schlösser; in den versteckt liegenden Dörfern sind reetgedeckte Katen, Mühlen, Hofcafés und Landgasthöfe zu entdecken - wie man sie aus den Immenhof-Filmen kennt. Kulturelles Zentrum ist die nur sechs Kilometer von der Bildungsstätte entfernte Rosenstadt Eutin. Die Dichter Klopstock und Claudius, der Maler Tischbein und der Komponist Carl Maria von Weber lebten und wirkten in der pittoresken Residenzstadt. Das Schloss, der Schlosspark und die allsommerlichen Eutiner Festspiele auf der Freilichtbühne zeugen heute vom „Weimar des Nordens“. Schon im 19. Jh. wurde die Holsteinische Schweiz von Touristen entdeckt. Sie hat sich zwar bis heute den Charakter eines Kleinods bewahrt, aber zugleich gibt es unzählige Angebote für Freizeitaktivitäten. In kurzer Entfernung liegen die Landeshauptstadt Kiel mit der jährlich stattfindenden „Kieler Woche“ und die Weltkulturerbe-Stadt Lübeck. In beiden Städten sind vielfältige Museen, verschiedene Theater- und Operhäuser sowie gute Einkaufsmöglichkeiten zu finden. Nur 20 Kilometer von der Bildungsstätte entfernt findet man die Sandstrände der Ostsee. Erleben Sie neben dem Lernen und Arbeiten in der GustavHeinemann-Bildungsstätte die Vorzüge unserer wunderschönen Region. Eine Vielfalt an Freizeitaktivitäten und Wellnessangeboten erwarten Sie! Landestypische Gastronomie, Schiffsausflüge, Paddeln, Kanuwandern, Baden, Nordic Walking, Radfahren, Kunst und Kultur. Fragen Sie uns, gerne stellen wir Ihnen ein Rahmenprogramm zusammen oder geben Ihnen Tipps, die Holsteinische Schweiz kennen und lieben zu lernen. 10 v.l.n.r.: Annette Kastner, Claudia Burgdorf, Johanna Dreeßen, Ruth Meyer, Daniel Kastner, Petra Höpfner, Sylvia Engel, Dr. Hauke Petersen, Friedrich Büßen, Anke Langfeldt, Yasmin Kaysler, Anke Grahl, Angelika Wendt und Angelika Passenheim. Wir, das gesamte Team der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, freuen uns darauf, Sie als Gäste in unserem Haus zu begrüßen. 11 Chronologische Übersicht Januar 11. -21.1. 12.-21.1. 30.1.-1.2. März 2.-6.3. 2.-6.3. 9.-13.3. 9.-13.3. 16.-20.3 23.-27.3. 23.-27.3. April 13.-17.4. 13.-17.4. 18.-19.4 22.-30.4. 24.-26.4. 30.4.-3.5. Mai 1.-3.5. 4.-8.5. 11.-15.5. 11.-15.5. 18.-22.5. 25.-29.5. Juni 1.-5.6. 1.-5.6. 12.-14.6. 14.-21.6. 15.-19.6 19.-21.6. 22.-26.6. 22.-26.6. Juli 1.-10.7. 6.-10.7. 13.-17.7 17.-27.7. 20.-24.7. 27.-31.7. 31.7.-9.8. 12 Winterakademie: Der Wiener Kongress Schreibwerkstatt: Liebe Indien 14 47 19 Rot / Grün 100 Jahre danach Hollywood gegen Hitler Digitale Revolution Energiewende Familiengeschichte erforschen Fotografie I 33 15 37 24 25 39 48 Mobbing vorbeugen Ukraine und Russland Politische Teilhabe Malwerkstatt: Der Frühling Bahn für alle Brasilien 45 20 25 48 26 20 Die Zukunft Afrikas Schicksalsjahr 1945 Verbotene Literatur in der DDR Arabische Kulturwoche Burnout-Prophylaxe Region Ostholstein im Wandel I 21 16 37 40 45 40 Kulturwerkstatt Schweden I Esoterik und Sekten Soziale Ungleichheiten Bismarck Ökonomie und Ökologie I Für Kinder schreiben Einwanderungsland USA Midsommar-Kulturwoche 41 26 27 34 41 49 27 21 Malwerkstatt: Nur Farbe und Pinsel? Deutschlands Engagement in der Welt Ländliche Entwicklung Malwerkstatt: Farbe und Form Die Vorfahren der Kriegsenkel Region Ostholstein im Wandel II Malwerkstatt: Mehr vom Meer 49 16 42 50 34 40 50 August 8.-16.8. 9.-19.8. 17.-21.8. 24.-28.8. 28.-30.8. 31.8.-4.9. 31.8.-4.9. September 7.-11.9. 7.-11.9. 14.-19.9. 18.-20.9. 21.-25.9. 21.-25.9. 21.-25.9. 25.-27.9. 28.9.-2.10. 28.9.-2.10. Oktober 1.-4.10. 12.-16.10. 12.-16.10. 16.-18.10. 19.-23.10. 23.-25.10. 26.-30.10. November 2.-6.11. 2.-6.11. 6.-8.11. 9.-13.11. 16.-20.11. 16.-20.11. 20.-22.11. 23.-27.11. 23.-27.11. 30.11.-4.12. 30.11.-4.12. Schreibwerkstatt: Erzählen Sommerakademie: 1848 bis 1914 Mobilität Europäische Sicherheitspolitik Vorurteile Region Ostholstein im Wandel III Alles im Fluss 51 15 28 17 28 40 42 USA – (k)ein Freund und Partner? Das Zentrum liegt in Asien Ökonomie und Ökologie II Rudi Dutschke Kulturwerkstatt Schweden II Revolten und Revolutionen Fotografie II Wirtschaftspolitik Geschichte Schleswig-Holsteins 70 Jahre danach 22 17 41 35 43 35 51 29 36 18 Schreibwerkstatt: Unterwegs Rechtsextremismus Dänemark Europa erzählen Erlebnisgesellschaft und Globalisierung Matthias Claudius Italien im Nachkriegsfilm 52 29 22 43 30 38 23 Demokratie Mexiko Philosophie Lars von Trier Sterben und Tod Integration Kalligrafische Weihnachtsgrüße Die Zukunft Europas Jahresrückblick Rhetorik TTIP – Freihandel um jeden Preis? 30 23 46 38 46 31 52 18 31 44 31 Dezember Zur Jahresmitte werden wir nach aktueller Themenlage Seminare im Dezember anbieten. Wir informieren Sie über unsere Homepage und unseren Newsletter 13 Beirat für Geschichte Eine „Geschichte von unten“ – schleswig-holsteinische Geschichtsschreibung aus einer anderen Perspektive, das ist die Aufgabe, die sich der „Beirat für Geschichte“ der Gesellschaft für Politik und Bildung e.V. gestellt hat. Seit seiner Gründung 1984 als „Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein“ ist es sein Ziel, die Erforschung der Geschichte der Demokratie, der Menschen in diesem Land, ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen, der wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen zu fördern – als Forum und als ein Angebot zur Mitwirkung für Fachleute wie für „Laien“ gleichermaßen. Pluralismus und Diskussionsbereitschaft sind rote Fäden, die sich durch alle Aktivitäten des Beirats ziehen: seine Veranstaltungen, Seminare und die Publikationen. Auf Anfrage erhalten Sie eine aktuelle Liste der Publikationen des Beirats gerne zugesandt. Seit 2008 ist der Beirat für Geschichte und vor allem auch das Jahrbuch „Demokratische Geschichte“ (DG) im Internet online: Unter www.beirat-fuer-geschichte.de präsentieren wir uns im Internet und stellen – bislang einmalig für ein regionalgeschichtliches Jahrbuch – sämtliche Beiträge ab DG 1 als voll funktionstüchtige PDF-Dokumente zum Herunterladen zur Verfügung! Bequem lässt es sich thematisch nach Schlagworten, nach Autoren oder aber im Volltext suchen und stöbern. Dabei wird so mancher „Schatz“ aus fast 30 Jahren „Demokratische 14 Geschichte“ wieder gehoben! Nur der jeweils aktuelle, aufwändig gestaltete Band ist nicht online, sondern sollte im Abonnement – die Jahresmitgliedschaft im Beirat kostet 25.00 Euro – gelesen werden. Herausgegeben wird die „Demokratische Geschichte“ von Prof. Dr. Robert Bohn, Susanne Bohn, Prof. Dr. Uwe Danker, Dr. Sebastian Lehmann, Dr. Astrid Schwabe und Prof. Dr. Dirk Stegmann. Sprecher Prof. Dr. Uwe Danker Ehrenamtlicher Geschäftsführer Jürgen Weber, MdL Kontakt Petra Höpfner Fon 0 45 23 . 88097-12 Dr. Sebastian Lehmann und Dr. Astrid Schwabe Fon 0 46 21 . 86 18 94 E-Mail: info @ beirat-fuer-geschichte.de 15 Schwerpunkt: Frieden und Krieg Winterakademie: Der Wiener Kongress von 1814/15. Vorgeschichte und Folgen Der Wiener Kongress von 1814/15 ist ein Meilenstein in der Geschichte der internationalen Beziehungen und der Diplomatie. Nach dem Sieg über Napoleon standen die verbündeten Mächte Großbritannien, Preußen, Österreich und Russland vor der Aufgabe, die europäischen Verhältnisse neu zu ordnen. Zweierlei galt es in Zukunft zu verhindern: Zum einen den Rückfall in die anarchischen Großmachtrivalitäten des 18. Jahrhunderts, zum anderen den erneuten Griff eines einzelnen Staates nach der Hegemonie in Europa. Wir versuchen eine umfassende Gesamtdarstellung des Wiener Kongresses als diplomatisches Großereignis und des europäischen Staatensystems im 19. Jahrhundert. Wir skizzieren die Agenda, die die Siegermächte auf dem Wiener Kongress abzuarbeiten hatten: Klärung der Deutschen Frage; Klärung der Zukunft Polens; Einhegung Frankreichs; Errichtung einer neuen europäischen Ordnung, beruhend auf Kooperation statt Konfrontation. Termin 11. – 21. Januar 2015 I BPB Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Hauke Petersen Kostenbeitrag: 439,00 Euro im Einzelzimmer 16 Sommerakademie: Europa und die Welt von 1848 bis 1914. Revolutionen, Kriege, Kongresse Als Fortsetzung der Winterakademie behandeln wir folgende Themen: – Revolutionen in Deutschland und Europa (1848/49) – Der Krimkrieg 1853-1856: Konflikt von eurasischem Ausmaß – Der Amerikanische Bürgerkrieg – Sezessionskrieg 1861-1865 – Europäische Staatsmänner: Metternich und Bismarck – Die staatliche Einigung Italiens und Deutschlands – – Die Balkan-Frage und der Orient – Industrielle Revolution und Arbeiterbewegung – Kolonialismus und Imperialismus – Britische Indien- und China-Politik: Opiumkriege – Japan – China – Korea – Russland: Das Ringen um Hegemonie in Ostasien – Die Kongokonferenz von 1884/85 – Aspekte der Geistes- und Ideengeschichte sowie Literatur und Kunst in dieser Epoche werden ebenso beleuchtet. Termin 9. – 19. August 2015 I BPB Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Hauke Petersen Kostenbeitrag 439,00 Euro im Einzelzimmer 100 Jahre danach: Einbrüche und Umstürze In Deutschland zwischen 1913 und 1919 In diesem Seminar rund um den Ersten Weltkrieg geht es weniger um die außenpolitischen Verwicklungen oder gar die militärischen Aspekte, im Mittelpunkt stehen vielmehr die inneren Verhältnisse in Deutschland. Welche Propagandamittel wurden eingesetzt, welche nationalistisch-chauvinistischen Ergüsse spielten schon vor 1914 ihre Rolle, um die Menschen auf den Krieg einzustellen bzw. zum Durchhalten zu animieren? Was bewegte sich in der Sozialdemokratie in diesen Jahren, wie vollzog sich die Spaltung der Arbeiterbewegung? Wie litten die Menschen an der sog. Heimatfront, wie ließ sich unter den Bedingungen des Kriegsrechts und der „Burgfriedenspolitik“ überhaupt Protest organisieren? Und schließlich, was spielte sich in der Novemberrevolution 1918 ab und wann gingen die letzten Räterepubliken unter? Die Veranstaltung ist ausdrücklich als arbeitsintensives Seminar gedacht. Das Lesestudium, die Beschäftigung mit zeitgenössischen Materialien soll in mehreren kleinen, gemeinsam vorbereiteten Lesungen und Inszenierungen münden. Termin 2. – 6. März 2015 I BPB I BU Seminarleitung Michael Joho Kostenbeitrag 149,00 Euro 17 Deutsches Schicksalsjahr 1945 – 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs und Beginn der Spaltung Im Jahr 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Seine Bilanz ist grauenvoll: Über 50 Millionen Menschen sind ums Leben gekommen, davon wurden 6 Millionen Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns. Deutschland ist nach der Kapitulation von den Siegermächten besetzt und wird von ihnen regiert und verwaltet. Das Leben in den Städten und auf dem Land normalisiert sich nur langsam. Die Beseitigung der Trümmer steht im Mittelpunkt. Hunger ist ständiger Begleiter vieler Menschen. Gleichzeitig werden in den vier Besatzungszonen bereits die politischen und wirtschaftlichen Weichen für die vier Jahre später vollzogene staatliche Spaltung gestellt. Wir lassen die letzte Phase und die ersten acht Monate der Besatzungszeit Revue passieren: Dabei beschäftigen wir uns sowohl mit der Alltagssituation der deutschen Bevölkerung als auch mit der unterschiedlichen Politik der Alliierten in ihren Zonen, die bereits ein Jahr später den Bruch der Anti-Hitler-Koalition und den Beginn des „Kalten Krieges“ zur Folge hat. Termin 4. – 8. Mai 2015 I BPB I BU Seminarleitung Michael Schneider-Hanke Kostenbeitrag 149,00 Euro Leisten wir genug? Die Debatte um Deutschlands Engagement in der Welt „Lassen wir andere unsere Versicherungspolice zahlen? Entspricht unser Engagement der Bedeutung unseres Landes?“ Diese Fragen stellte Bundespräsident Joachim Gauck im Oktober 2013. In verschiedenen Reden und Interviews führte er seitdem aus, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen müsse, zur Not auch militärisch. Die Bevölkerung sieht das laut aktuellen Umfragen ganz anders – und auch aus der Politik bekommt Gauck Gegenwind („Kriegshetzer“). Das Seminar möchte die Debatte zum Anlass nehmen, über Deutschlands Rolle in der Welt nachzudenken – in einer Zeit, in der sich alte Gewissheiten an Europas Rändern auflösen. Welche Herausforderungen bietet die Gegenwart – in der Ukraine, in Afrika, im Nahen Osten, in Europa? Wo liegen unsere Stärken? Was sollten wir lieber bleiben lassen? Welche Bedeutung hat die Geschichte für unser Handeln? Diese und andere Fragen wollen wir im Seminar diskutieren – und vielleicht kommen wir der Beantwortung der Frage, welche Rolle wir in der Welt des 21. Jahrhunderts spielen wollen, ein Stück näher. Termin 6. – 10. Juli 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Udo Metzinger 18 Kostenbeitrag 149,00 Euro Zur Einigkeit verdammt? – Über Sinn und Notwendigkeit einer europäischen Sicherheitspolitik Europa befindet sich ganz offensichtlich in der Krise. Gleichzeitig verändert sich die Welt rasant. Die unipolare Welt der 90er und Nullerjahre, als die USA die alleinige Weltmacht waren, existiert nicht mehr. Neue Machtzentren entstehen. Amerika entdeckt den pazifischen Raum. Was für eine Chance für Europa – die EU könnte ein Spieler auf der Weltbühne werden! Doch was macht die Union der 28? Sie ist heillos zerstritten, jedes Land kocht sein eigenes nationales Süppchen. Dabei zeigt die Geschichte der EU – betrachtet man sie einmal aus real- und weltpolitischer Perspektive – ein großes Potential, als globaler Akteur in Erscheinung treten zu können. Schon heute zeigt sich, dass Europa Verantwortung übernehmen muss; die Einsätze in Libyen und Mali haben dies bewiesen. Doch ist Europa dafür gerüstet? Sind wir bereit, unsere gemeinsamen Interessen auch gemeinsam zu verteidigen? Termin 24. – 28. August 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Udo Metzinger Kostenbeitrag 149,00 Euro Abkehr von Europa – das Zentrum liegt in Asien Der pazifische Raum gehört zu den aktivsten ökonomischen Zonen, doch gibt es historisch bedingt zahlreiche Spannungen zwischen den zentralen Akteuren. Während in Europa noch eine traditionelle Sichtweise gehegt wird, wird sich auch sicherheitspolitisch der Schwerpunkt der Weltpolitik auf den pazifischen Raum verlagern. Ob Bipolarität oder Multipolarität – diese Entscheidung wird im pazifischen Raum getroffen. Die Auseinandersetzungen um unscheinbare Inselgruppen zeigen, wie virulent die Situation ist – sei es, dass sich Japan und China streiten, sei es, dass Vietnam und China heftige Dispute austragen. Für eine ökonomisch prosperierende Region ist eine friedliche Koexistenz, besser noch Freundschaft und Zusammenarbeit nötig – wie es Europa im 20. Jahrhundert gezeigt hat. Aber gerade China scheint unter dem neuen Ministerpräsidenten Li Keqiang Stärke nach außen zu demonstrieren, wenn dann noch das Militärbudget traditionell steigt, sind es nicht nur die Amerikaner, die Sorgenfalten bekommen. Termin 7. – 11. September 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Barbara Lübcke Kostenbeitrag 139,00 Euro 19 Europa und die Welt: Länderseminare 70 Jahre danach: Zusammenstürze und Aufbrüche in Deutschland zwischen 1944 und 1946 In diesem Seminar geht es nicht um Frontenverläufe und Siegeshymnen, vielmehr soll die Situation im Innern Deutschlands in diesen Jahren in den Fokus gerückt werden. Und dabei wird dem schwachen, aber immer noch vorhandenen Widerstand gegen die Nazis besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Welche Konzeptionen für ein „anderes“ Deutschland gab es in verschiedenen Kreisen vor 1945, wie sollte das Nachkriegsdeutschland aussehen? Und wie sollte mit einem Volk verfahren werden, das in großen Teilen Hitler offenbar bis zuletzt die Treue hielt? Wie sah es in den Tagen und Wochen unmittelbar nach der Befreiung durch die alliierten Truppen aus, welche Rolle spielte die weithin vergessene Antifa-Bewegung? Und warum ist sie gescheitert? Welche Konsequenzen zog die Arbeiterbewegung aus den vorangegangenen Entwicklungen? Diese Veranstaltung geht mit Arbeitsphasen einher, um sich mit zeitgenössischen Dokumenten, vor allem auch konzeptionellen Entwürfen aus dem Widerstand zu beschäftigen. Termin 28. September – 2. Oktober 2015 I BPB I BU Seminarleitung Michael Joho Kostenbeitrag 149,00 Euro Warum droht Europa auseinanderzufallen? Einblicke und Ausblicke aus der Perspektive des westlichen Balkans Aus den Peripherien Europas und von außerhalb wächst der Einwanderungsdruck auf das scheinbar krisenresistente Deutschland. Was haben die tiefen ökonomischen und sozialen Krisen an den Rändern Europas – bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen – mit uns zu tun? Warum gelingt es bislang nicht, das „deutsche Modell“ auf andere Staaten zu übertragen? Ist die Krise in vielen Staaten Europas eine Systemkrise, in welcher der Wohlstand der Einen die Armut der Anderen mit bedingt? Wir werden uns bei der Analyse der Krisenfaktoren in die Peripherie des westlichen Balkans begeben. Von dort aus suchen wir nach Lösungsansätzen, welche für die Region und für Europa insgesamt in eine bessere, sozialere und gerechtere Zukunft Europas weisen. Termin 23. – 27. November 2015 I BPB I BU Seminarleitung Thomas Handrich und Sanin Hasibovic Kostenbeitrag 199,00 Euro 20 Indien – eine traditionelle Gesellschaft auf der Überholspur Viele Jahrzehnte war das 1947 unabhängig gewordene Indien ein sehr armes Land. Doch in den vergangenen 20 Jahren hat es einen gewaltigen Wirtschaftsboom gegeben. Indiens ITWirtschaft hat inzwischen Weltrang erlangt und in Callcentern werden Kundenanfragen aus der ganzen Welt beantwortet. Die Wirtschaft wächst jährlich um fünf bis sieben Prozent. Doch noch immer ist Indiens Gesellschaft sehr traditionell. Das Kastenwesen bestimmt nach wie vor das Leben der Menschen. Gewalttätigkeiten gegen Frauen sind Ausdruck alter männerdominierter Familienstrukturen. Und trotz der wachsenden Wirtschaft weist Indien weltweit die meisten hungernden Menschen auf. Das Seminar soll auch zur Vorbereitung einer Studienreise nach Indien vom 29. Februar bis zum 16. März 2016, die von Katharina Nickoleit und Norbert Holtz veranstaltet wird, dienen. Das detaillierte Reiseprogramm und nähere Informationen siehe unter norbertholtz. de/studienreisen.php. Termin 30. Januar – 1. Februar 2015 I BPB Seminarleitung Katharina Nickoleit und Norbert Holtz Kostenbeitrag 109,00 Euro 21 Von der Kiewer Rus bis zur Abspaltung der Krim: Russland und die Ukraine in Geschichte und Gegenwart Seit den Protesten auf dem Euromaidan in Kiew ab November 2013, dem darauf folgenden Anschluss der Krim an Russland und den bewaffneten Auseinandersetzungen in der Ostukraine sind die langjährigen politischen und wirtschaftlichen Konflikte zwischen beiden Staaten wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt. Der „Propagandakrieg“ auf beiden Seiten und die häufig einseitige Stellungnahme zu Gunsten der Ukraine erschweren uns eine Einschätzung der Lage. Beide Länder haben eine lange gemeinsame Geschichte von der Kiewer Rus, dem zaristischen Großreich über die Sowjetunion bis zu deren Niedergang, worin sich Ursachen für die Spaltung der Ukraine in den eher auf die EU orientierten Westen und den traditionell auf Russland orientierten Osten finden lassen. Im Seminar wollen wir uns zunächst mit der gemeinsamen aber auch getrennten Geschichte beider Länder befassen und ihre politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nach dem Ende der Sowjetunion beleuchten. Es geht auch um eine Einschätzung der europäischen Nachbarschaftspolitik und die Möglichkeiten der EU und Deutschlands, zu einer Lösung der Konflikte beizutragen. Termin 13. – 17. April 2015 I BPB I BU Seminarleitung Jochem Kollmer Kostenbeitrag 149,00 Euro Brasilien zwischen Fußballweltmeisterschaft und Olympischen Spielen Brasilien mit 200 Millionen Einwohnern hat den sechsten Platz in der Spitzengruppe der Wirtschaftsmächte erreicht und wird ein Schlüsselmarkt des 21. Jahrhunderts sein. 40 Millionen Brasilianer sind im letzten Jahrzehnt aus der Armut in die untere Mittelschicht aufgestiegen. Wir versuchen ein Portrait dieses schönen und aufregenden Landes (Geschichte, Kultur, soziale Probleme, wirtschaftliche Entwicklung, aktuelle Innen- und Außenpolitik nach den Präsidentschaftswahlen vom Oktober 2014). Weitere Themen in diesem Seminar: Afrikanische Sklaven und Afro-Brasilien sowie jüdisches Leben in Brasilien. Und wir stellen unsere Studienreisen nach Brasilien im Herbst 2015 vor. An einem Abend probieren wir das Nationalgericht „Feijoada“ und Caipirinha. Termin 30. April – 3. Mai 2015 I BPB Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Carlos Soares Kostenbeitrag 169,00 Euro 22 Vor Europas Haustür – Die Zukunft Afrikas Hat Nicolas Sarkozys Diktum von 2007 weiter Bestand, Afrika sei kein Ort für die Idee der Zukunft? Oder gilt, was Horst Köhler 2004 sagte: „Für mich entscheidet sich die Menschlichkeit unserer Welt am Schicksal Afrikas“? Ist Afrika nach wie vor von der globalen Produktion ausgeschlossen? Folgt nach der kolonialen Selbstbestimmung nun die Vereinnahmung Afrikas durch China und den Islam (Afrika ist zur Hälfte muslimisch!)? Wie ist die stetig wachsende Präsenz Chinas auf dem schwarzen Kontinent vor der europäischen Haustür zu bewerten? In diesem Seminar werden wir vor allem diesen aber auch anderen Fragen zur Zukunft Afrikas nachgehen, die sich aus den jüngsten Entwicklungen ergeben. Termin 1. – 3. Mai 2015 I BPB Seminarleitung Dr. Manfred Osten Kostenbeitrag 109,00 Euro Schwedische Midsommar-Kulturwoche In der hellsten Zeit des Jahres holt unsere Kulturwoche Schweden an den Kellersee. Wir tauchen in Musik, Film, Literatur und Kulinarik unseres Nachbarlandes ein und spannen so einen weiten Bogen von den Traditionen zur Gegenwart schwedischen Kulturlebens. Den Höhepunkt der Woche bildet unser Midsommarfest mit Livemusik, Tanz und Köstlichkeiten aus dem Land der Mitternachtssonne. Termin 22.-26. Juni 2015 I BU Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth und Erbrou Olga Guttke Gastreferenten Dr. Ruth Sindt, Bo Nyström, Sophia Schutte Kostenbeitrag 299,00 Euro 23 Amerika – (k)ein Freund und Partner „Die Russen machen‘s auch nicht anders als die Amerikaner.“ Diesen Satz hört man allzu oft von „Putinverstehern“ und anderen Deutschen, die damit das russische Vorgehen in der Ukraine rechtfertigen wollen. Eine neue antiamerikanische Stimmung macht sich breit – das belegen auch Umfragen. Viele sind der Meinung, dass es uns ohne amerikanischen Einfluss besser ginge. Und in der Debatte über das transatlantische Freihandelsabkommen wird wieder das Gespenst des bösen amerikanischen Kapitalismus an die Wand gemalt. Woher rührt diese Stimmung? Im Seminar wollen wir dem neuen Antiamerikanismus auf den Grund gehen und untersuchen, inwieweit die Politik Amerikas im letzten Jahrzehnt („Krieg“ gegen den Terror, Guantanamo, IrakInvasion) dazu beigetragen hat, das Amerikabild der Deutschen nachhaltig zu verändern. Auch die Enttäuschung über Präsident Obama, der doch in unseren Augen ein ganz anderes Amerika repräsentieren sollte und nun doch in Teilen die alte Politik fortgeführt (NSA, Afghanistan, Drohnen-Krieg), trägt dazu bei. Wie belastbar sind also die transatlantischen Beziehungen? Gibt es die alte deutsch-amerikanische „Freundschaft“ noch? Termin 7. – 11. September 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Udo Metzinger Kostenbeitrag 149,00 Euro Dänemark – Eine Annäherung an das „glücklichste Land der Welt“ Dänemark – das verbinden viele Deutsche mit Urlaubsidyll, gemütlichen Menschen, Plundergebäck und Lego. Zugleich ist uns Dänemark unter den skandinavischen Ländern der nächste Nachbar: Dänen und Deutsche verbinden historische Erfahrungen und sie rücken in Gegenwart und Zukunft wieder näher aneinander – durch zusammenwachsende Arbeitsmärkte etwa, und durch Infrastrukturprojekte wie die feste Fehmarnbelt-Querung. Im Mittelpunkt unseres Seminars steht das Dänemark von heute. Wie meistert unser Nachbarland die Herausforderungen einer globalisierten, derzeit von Krisen gezeichneten Ökonomie? Wie stellt Dänemark sich zur europäischen Integration - und wie zur Integration der Einwanderer im eigenen Land? Termin 12. – 16. Oktober 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth Kostenbeitrag 139,00 Euro 24 Mexiko – mehr als Mayas, Morde, Milliardäre Die Berichterstattung, die das Bild Mexikos in der deutschen Öffentlichkeit bestimmt, beschränkt sich einerseits auf Berichte über organisierte Kriminalität (Drogenkartelle), andererseits auf das kulturelle Erbe (Mayas, Azteken) und die touristischen Attraktionen (Cancun, Acapulco, Baja California). Die medial vermittelte Wirklichkeit wird der tatsächlichen politischen und sozialen Situation in Mexiko aber nur partiell gerecht. Mexiko ist kein gescheiterter Staat. Das Land hat vielmehr seit der Jahrtausendwende beachtliche Fortschritte bei demokratischen Prozeduren, Unabhängigkeit der Justiz, Korruptionsbekämpfung und Bürgerrechten erzielt. Die Wirtschaft ist stabil. Als „upper middle income country“ steht Mexiko an vierzehnter Stelle der größten Volkswirtschaften der Erde. Es soll um Fakten und Daten zu Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst und Kultur gehen – ein Parforceritt, der nur einen Überblick über „México desconocido“ geben kann. Termin 2. – 6. November 2015 I BPB I BU Seminarleitung Hans-Joachim Mondorf Kostenbeitrag 139,00 Euro Geschichte und politische Zukunft Italiens: Zwischen Fortschritt und Stagnation? Eine alternative Reise im Nachkriegsfilm Italien steckt mitten in einer politischen und wirtschaftlichen Krise. Steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Kaufkraft und ein schrumpfendes Bruttoinlandsprodukt sind nur einige der Probleme, denen das Land gegenübersteht. Ob der neue „Hoffnungsträger“ Matteo Renzi es schaffen wird, die notwendigen wirtschaftlichen und politischen Reformen durchsetzen, ist mit vielen Fragezeichen verbunden. Um ein EU-Land voller Widersprüche verstehen zu können, werden die historischen, wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Hintergründe besprochen und die Ursachen für die Entwicklung von der Nationenbildung 1860 bis heute nachvollzogen. Um den Lernprozess interessanter zu gestalten, wollen wir das EU-Land voller Widersprüche mal aus einer anderen Perspektive bereisen und betrachten: Die einzelnen Themen sollen unter Verwendung von Ausschnitten aus italienischen Nachkriegsspiel- und -dokumentarfilmen behandelt werden. Zusätzlich wird ein italienischer Abend mit landesüblichen Speisen und Getränken und vielen Gesprächen über Land und Leute uns dieses Land näher bringen. Termin 26. – 30. Oktober 2015 I BPB I BU Seminarleitung Jochem Kollmer Kostenbeitrag 159,00 Euro 25 Wirtschaft und Gesellschaft Energiewende – teure neue Welt? Für Deutschland und Europa ist die Energiepolitik ein zukunftsweisendes Politikfeld, eng verbunden mit der Klimapolitik. Die Energiewende ist beschlossene Sache und findet Zustimmung in der Bevölkerung, vor allem seit dem Reaktorunglück in Fukushima. Ein griffiger und politisch unstreitiger Begriff ist das Wort „Energiewende“ – doch was beinhaltet dieses Schlagwort? Welche Folgen für die Gesamtwirtschaft sind zu erwarten? Bislang konzentriert sich die Diskussion auf die Stromerzeugung, und schon hier treten enorme Hürden auf. Die Versorgungssicherheit ist für ein hochentwickeltes Industrieland im digitalen Zeitalter unverzichtbar. Energie benötigen wir aber auch für die Mobilität und zur Wärmeerzeugung. Welche Kosten bringt eine Energiepolitik mit sich, die Deutschland in der Vorreiterrolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Nutzung erneuerbarer Energien sieht? Welche Nebeneffekte sind zu erwarten? Termin 16. – 20. März 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Barbara Lübcke Kostenbeitrag 139,00 Euro Die digitale Revolution – wie das Internet unsere Welt verändert Was noch vor 20 Jahren undenkbar schien, ist heute Realität: Das Internet bestimmt unser Leben. Wir kaufen im Netz ein, dort treffen wir unsere Freunde, dort suchen wir Rat und auch Kontakte, und wer nicht in einem der sozialen Netzwerke registriert ist, der existiert für viele gar nicht. Gleichzeitig hat sich eine Debatte darüber entsponnen, wie diese „digitale Revolution“ unsere Welt verändert. Das Seminar möchte diese Debatte zum Anlass nehmen, ebenfalls darüber nachzudenken: Wie beeinflusst das Internet unsere Gesellschaft und die Art, wie wir leben? Wie gehen wir mit dem so genannten „digitalen Druck“ um? Wie nutzen wir selbst das Internet? Welche Rolle spielen Google, Facebook und Co? Auch der kritische Umgang mit den Inhalten ist entscheidend, damit wir lernen, Wichtiges von Unwichtigem, Richtiges von Falschem, Lüge von Wahrheit zu unterscheiden – gerade im Internet ganz entscheidende Fragen. Aber auch die politische Dimension soll nicht zu kurz kommen: Welchen Einfluss hat das Internet auf die Politik? Und wie geht die Politik mit dem Netz und seinen (Un-)Möglichkeiten um? Termin 9. – 13. März 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Udo Metzinger Kostenbeitrag 139,00 Euro 26 Politische Teilhabe für Migranten Politische Teilhabe ist grundlegend für das Funktionieren einer Demokratie. Dies gilt auch und im Besonderen für Migrantinnen und Migranten. Zielgruppe dieses Seminar sind deshalb politisch interessierte MigrantInnen. Die Teilnehmenden sind engagierte Personen, die ihren Teil zur besseren Integration von Neuzugewanderten und MigrantInnen aus ihrem sozialen Umfeld beitragen möchten. Dafür besuchen sie Schulungen und Seminare, um das System in ihren Kommunen, Schleswig-Holstein und in Deutschland besser zu verstehen und als Multiplikator/innen dieses Wissen in ihrer Herkunftssprache an (Neu-)Zugewanderte weiterzugeben. So werden auch MigrantInnen ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen erreicht. Dies ist ein Kooperationsseminar mit dem Teilhabeprojekt der AWO Schleswig-Holstein e.V. Termin 18. – 19. April 2015 I BPB Seminarleitung Katharina Schmidt und Dr. Hauke Petersen Kostenbeitrag 10,00 Euro 27 Strategien für eine Bürgerbahn des 21. Jahrhunderts Bahnpolitik ist gegenwärtig kaum ein zentrales politisches Thema, abgesehen von gelegentlichen Schlagzeilen um Pannen bei der Bahn. Streckenstilllegungen bemerken vor allem die örtlichen Fahrgäste. Der Umbau zum weltweit agierenden Logistikkonzern findet bei spektakulären Akquisitionen im Wirtschaftsteil der Zeitung statt. Und doch weisen die Auseinandersetzungen um den Stuttgarter Hauptbahnhof darauf hin, dass hier eine der wichtigen Auseinandersetzungen um eine ökologisch und sozial nachhaltige Gesellschaftspolitik stattfindet. Wie kann eine Bügerbahn des 21. Jahrhunderts aussehen? Sollen Netz und Betrieb in einem am Gemeinwohl orientierten öffentlichen Betrieb zusammengefasst werden? Oder soll es einen Markt verschiedener Fahrdienstleistungsangebote auf einem öffentlichen Schienennetz geben? Ein weiteres Thema der Tagung soll die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn sein. Abschließend wollen wir fragen, wie wir insgesamt zu einer anderen Bahnpolitik kommen. Dieses Seminar richtet sich an Aktive in Verbänden und Initiativen, die sich für eine ökologisch und sozial nachhaltige Bahnpolitik einsetzen und weitere Interessierte an dieser politischen Arbeit. Termin 24. – 26. April 2015 I BPB Seminarleitung Norbert Holtz und Bernhard Knierim Kostenbeitrag 99,00 Euro Übersinnliches auf dem Prüfstand: Sekten und Esoterik – eine Gefahr für die demokratische Gesellschaft? In Deutschland sind heute Hunderttausende Bürger in einer Vielzahl (teilweise fundamentalistischen Gruppierungen) aktiv, die von Kirchenvertretern und Politikern als „Sekten“ bezeichnet werden. Parallel dazu boomt der Esoterik-Markt. Jede dritte Neuerscheinung auf dem deutschen Sachbuchmarkt befasst sich mit esoterischen Themen; astrologische und spirituelle Angebote und esoterische Workshops und Seminare erfreuen sich regen Zulaufs. Im Seminar wird der Faszination des Nicht-Alltäglichen und Übersinnlichen im „aufgeklärten“ High-Tech-Zeitalter nachgespürt. Bei der Diskussion der Ursachen für diesen Trend stehen Chancen und Risiken esoterischer Praktiken genauso im Mittelpunkt wie die Gefährlichkeit bestimmter sektenähnlicher Gruppierungen (z.B. Scientology, Zeugen Jehovas, etc) für den einzelnen und die demokratische Gesellschaft. Abschließend werden die Positionen der politischen Parteien und der christlichen Kirchen zu diesen „Freizeitaktivitäten“ vieler Menschen vorgestellt. Termin 1. – 5. Juni 2015 I BPB I BU Seminarleitung Michael Schneider-Hanke 28 Kostenbeitrag 149,00 Euro Soziale Ungleichheiten? Längst gehört das Konzept der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ der Vergangenheit an. Globalisierung, Neoliberalismus, Finanzmärkte, Digitalisierung usw. haben in den letzten Jahrzehnten dazu beigetragen, dass Einkommen und Vermögen in Deutschland mittlerweile höchst ungleich verteilt sind. Zudem bleiben viele vom Zugang zu Bildung und Kultur ausgeschlossen und haben kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Altersarmut, prekäre Beschäftigung trotz Mindestlohn, Langzeitarbeitslosigkeit usw. werden nicht weniger: Wie beschreiben aktuelle sozialwisssenschaftliche Analysen soziale Ungleichheit, gesellschaftliche Spaltungen, die Exklusion ganzer Milieus und die schier grenzenlose neue Reichtumskonzentration? Ausgehend von einer Bestandsaufnahme und Ursachenanalyse werden auf der Tagung Konzepte und politische Alternativen einer anderen Wirtschaftspolitik und der Gesellschaftsreform vorgestellt und erörtert. Dieses Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Hochschulinitiative Demokratischer Sozialismus e.V. Termin 12. – 14. Juni 2015 I BPB Seminarleitung Kira Ludwig Kostenbeitrag 99,00 Euro Einwanderungsland USA! – Einwanderungsland Deutschland? Die Vereinigten Staaten gelten als das Einwanderungsland schlechthin. Was macht dieses Land aus? Wie hat sich die Einwanderung im Laufe der Jahrhunderte gestaltet? Welche aktuellen Entwicklungen und Probleme gibt es? Diese und andere Fragen wollen wir im Seminar beantworten, um dann vergleichend die Situation in Deutschland zu analysieren: auch wir sind im Verlauf der letzten Jahrzehnte nolens volens zu einem Einwanderungsland geworden. Welche Entwicklungen und Probleme gibt es bei uns? Welche Herausforderungen liegen vor uns? Vor allem: Was können wir von Amerika lernen? Termin 22. – 26. Juni 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Udo Metzinger Kostenbeitrag 149,00 Euro 29 30 Mobilität, Urbanität, Lebensqualität. Von der autogerechten Stadt zu neuen Konzepten qualitativer Mobilität Der Lebensrhythmus vieler Menschen, unsere Stadträume und Landschaften sind durch das Auto und seine intensive Nutzung geprägt. Doch diese Welt gerät ins Wanken. Für die jüngeren Stadtbewohner verliert das Auto an Bedeutung. Wir wollen in diesem Seminar das eigene Mobilitätsverhalten in Beziehung setzen zur Verkehrs- und verkehrspolitischen Entwicklung in Deutschland. Wie wurde das Auto als Hauptverkehrsmittel durchgesetzt? Inwieweit spiegeln sich dabei auch soziale Machtpositionen im öffentlichen Raum? Wir werden im Seminar beispielhaft die Verkehrssituation der Landeshauptstadt Kiel vor Ort mit dem Fahrrad erfahren und den Auswirkungen der Verkehrsraumgestaltung auf die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel nachgehen. Wir erkunden, wie in Zukunft Mobilität und urbane Lebensqualität zusammenkommen können. Welche Forderungen entstehen dabei an die Politik? Termin 17. – 21. August 2015 I BPB I BU Seminarleitung Norbert Holtz Kostenbeitrag 179,00 Euro Aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik Die Wirtschaftspolitik eines Landes ist für die Lebensbedingungen der Menschen von zentraler Bedeutung. Wirtschaftspolitische Maßnahmen entscheiden mit darüber, ob Menschen Arbeitsplätze finden, ein ausreichendes Einkommen erhalten und so am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. In diesem Seminar werden aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik diskutiert. Behandelt werden unter anderem die Bereiche Wirtschaftswachstum, Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit, die in nahezu allen Industrieländern festzustellende Zunahme der Einkommensungleichheit, die wachsende Staatsverschuldung und mögliche Wege aus der Schuldenfalle, sowie die Probleme, die sich daraus ergeben, dass sich die Geldwirtschaft immer weiter von der Realwirtschaft abkoppelt. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf die demografischen Entwicklungen, die Deutschland in den nächsten Jahrzehnten prägen werden, und die damit verbundenen Herausforderungen. Termin 25. – 27. September 2015 I BPB Seminarleitung Dr. Thieß Petersen Kostenbeitrag 109,00 Euro Vorurteile – Alltagsrassismus – Diskriminierung Diskriminierungen gehören für viele Menschen zum Alltag, sei es bei der Ausbildung, im Beruf, beim Sport oder einfach auf der Straße. In diesem Seminar wollen wir hinterfragen, wie Vorurteile entstehen, wie sie wirken und unser Zusammenleben beeinflussen. Darüber hinaus wollen wir für Alltagsrassismus und strukturellen Rassismus sensibilisieren, Gegenstrategien entwickeln und Zivilcourage fördern. Dabei wollen wir auch an unserem eigenen Denken und Handeln arbeiten. Termin 28. – 30. August 2015 I BPB Seminarleitung Mirjam Gläser und Dr. Hauke Petersen Kostenbeitrag 99,00 Euro Rechtsextremismus und Alltagsrassismus in Deutschland: Eine Gefahr für die Demokratie? Seit Mai 2013 läuft das Gerichtsverfahren gegen ein Mitglied und vier mutmaßliche Unterstützer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU. Immer wieder kommen durch neue Enthüllungen Zweifel an der Arbeit der Sicherheitsbehörden, besonders des Verfassungsschutzes. Warum konnte dieser Terror so lange ungehindert stattfinden? Seit vielen Jahren warnten Experten vor der Gefahr eines Rechtsterrorismus in Deutschland. Seit ebenso langer Zeit versuchen Neonazi-Gruppen und die NPD vor allem junge, auch gewaltbereite Menschen anzusprechen. Begünstigt durch soziale und ökonomische Verunsicherungen schüren Rechte negative Stimmungen gegen Fremde und Minderheiten, machen Front gegen die etablierte Politik und die Europäische Union. Gleichzeitig stellen wir fest, dass rechtes Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft gerückt ist. Wir wollen uns mit der Geschichte des organisierten und unorganisierten Rechtsextremismus in der Bundesrepublik beschäftigen und eine Einschätzung seines heutigen Ausmaßes und Gefahrenpotentials vornehmen. Zudem sollen Handlungsstrategien gegen die rechte Gefahr und Maßnahmen zur Prävention erarbeitet werden. Termin 12. – 16. Oktober 2015 I BPB I BU Seminarleitung Jochem Kollmer Kostenbeitrag 139,00 Euro 31 Peitsche und Zuckerbrot – Globalisierung und Erlebnisgesellschaft Als Folge der internationalen Finanzkrise, der drohenden „Schuldenbremse“ und der sich beschleunigenden Globalisierung werden Beschäftige in der Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienst einem steigenden Leistungs-, Anpassungs- und Mobilitätsdruck ausgesetzt. Dieser Druck erzeugt Ängste, psychische Defizite und neue Sehnsüchte. Eine boomende Eventindustrie gibt vor, diese in der knapper werdenden Freizeit durch durchorganisierte „Glücksangebote“ auszugleichen. Wir werden Ursachen und Folgen des gegenwärtigen (neoliberalen) Globalisierungsschubs sowie die rasanten Veränderungen der Kommunikations-Technologien im internationalen Maßstab und seine Folgen für die Bevölkerung in Deutschland analysieren. Gleichzeitig wird diese Entwicklung mit den Exzessen der „Spaßgesellschaft“ in Zusammenhang gebracht und die Frage diskutiert, wie man der Entmündigung am Arbeitsplatz und in der Freizeit wirksam entgegentreten kann – und wie Globalisierung politisch sinnvoll gestaltet werden müsste. Termin 19. – 23. Oktober 2015 I BPB I BU Seminarleitung Michael Schneider-Hanke Kostenbeitrag 139,00 Euro Mit Volksentscheiden in die Zukunft? – Macht und Ohnmacht der Bürger und die Zukunft der repräsentativen Demokratie Deutschland im Jahr 2015: In Berlin regiert seit zwei Jahren eine Große Koalition. Gleichzeitig wächst die Kritik an der „politischen Klasse“, der „Abgehobenheit“ der Parteien und der Abhängigkeit der Politik von den internationalen Finanzmärkten und der globalisierten Wirtschaft. Die Wahlbeteiligung und die Mitgliederzahl der großen Parteien sinken. Und die Bürger? Sie engagieren sich zunehmend in lokalen Initiativen, streiten öffentlich um Großprojekte, beteiligen sich zunehmend an Protestkampagnen im Internet sowie an Bürger- oder Volksentscheiden auf kommunaler und Länderebene. Steht die Demokratie in Deutschland vor einem Umbruch? Muss die bisherige repräsentative parlamentarische Demokratie durch mehr Bürgerbeteiligung ergänzt werden? Sollen Partei-, aber auch Nicht-Parteimitglieder, künftig mehr in innerparteiliche Entscheidungen einbezogen werden? Termin 2. – 6. November 2015 I BPB I BU Seminarleitung Michael Schneider-Hanke Kostenbeitrag 139,00 Euro 32 „Wie viele Ausländer können wir noch aufnehmen?“ Einwanderungsland Deutschland: Geschichte, Bilanz, Ausblick Das Thema Einwanderung bzw. Zuwanderung von Migranten ist in der deutschen Öffentlichkeit nach wie vor emotional geprägt und mit Ängsten behaftet. Im Vordergrund stehen derzeit die starke Zunahme von Flüchtlingen, die „Armutszuwanderung“ und der „Sozialmissbrauch“ von Bulgaren und Rumänen, die Zuwanderung von Fachkräften und die angeblich gescheiterten Integration, vor allem der muslimischen Bevölkerung. Die Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten des Migrations- und Integrationsprozesses treten dabei oft in den Hintergrund. Im Seminar wollen wir uns sachlich und differenziert, aber nicht kritiklos mit dem Thema auseinandersetzen. In Begegnungen mit unterschiedlichen Migrantengruppen wollen wir nicht nur über die Schwierigkeiten in der Einwanderungsgesellschaft, sondern auch über Erfolge der Integration diskutieren. Außerdem sollen Möglichkeiten der politischen Partizipation und Alternativen für eine zukünftige Zuwanderungs- und Integrationspolitik sowie persönliche Handlungsmöglichkeiten für ein gemeinschaftliches Miteinander erarbeitet werden. Termin 16. – 20. November 2015 I BPB I BU Seminarleitung Jochem Kollmer Kostenbeitrag 139,00 Euro Der politische Jahresrückblick 2015 In diesem Bildungsurlaub soll es darum gehen, die politischen Themen des Jahres noch einmal aufzugreifen, zu reflektieren und einzuordnen. Wohin hat sich Deutschland, Europa und die Welt in diesem Jahr entwickelt? War es ein gutes oder ein schlechtes Jahr? Der endgültige Ablauf dieses Seminars orientiert sich stark an den Interessen der Teilnehmenden und wird erst zu Beginn des Seminars feststehen. Termin 23. – 27. November 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Udo Metzinger Kostenbeitrag 139,00 Euro 33 Geschichte und Zeitgeschichte TTIP! Freihandel um jeden Preis – und die Folgen? Je enger und vielfältiger die Handelsbeziehungen zwischen zwei Wirtschaftsräumen sich darstellen, desto größer sind die Nachteile durch unterschiedliche Normen und Zollschranken. Auf die einfache Formel gebracht: Konzentriert sich jedes Staatengebilde auf das, was es am besten kann, so wird insgesamt der Wohlstand erhöht. Stimmt das, so ist es naheliegend und überfällig, dass die EU und die USA ein Freihandelsabkommen schließen. Nach der anfänglichen Euphorie mehren sich die Stimmen beiderseits des Atlantiks, die in Sorge um Gesundheit und um den Verbraucherschutz diesem Abkommen skeptisch gegenüberstehen. Chlorhähnchen und Genfood stehen im Vordergrund deutscher und europäischer Befürchtungen. Auch der Verhandlungsprozess – fast hinter fest verschlossenen Türen – gibt Anlass zur Sorge. Ist ein solches Abkommen überhaupt nötig? Im Mittelpunkt dieses Seminars steht der Verbraucherschutz, aber auch die Bedeutung für internationale Institutionen und die Entscheidungsfindung in der EU sollen beleuchtet werden. Termin 30. November – 4. Dezember 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Barbara Lübcke Kostenbeitrag 139,00 Euro 34 Die Ära Schröder/Fischer – Rot-grüne Regierungsjahre 1998-2005 und ihre Folgen bis zur Gegenwart Sie begannen nach ein paar Monaten mit dem Rücktritt des Finanzministers Oskar Lafontaine und der Beteiligung der Bundesrepublik am NATO-Militäreinsatz gegen Serbien und endeten 2005 mit vorgezogenen Bundestagswahlen nach Protesten gegen die Agenda 2010 – die sieben rot-grünen Regierungsjahre. Dazwischen lagen Schritte zur innenpolitischen Liberalisierung (Reform des Staatsbürgerrechts, Einführung der „Homo-Ehe“), die Deregulierung des Arbeitsmarktes- und der Finanzmärkte, die größten Steuerentlastungen (für Vermögende) und sozialen Degradierungen (z.B. für Hartz IV-Empfänger) in der Geschichte der Bundesrepublik, das Elbe-Hochwasser und das deutsche Nein zum Irakkrieg. Wir ziehen eine innen- und außenpolitische Bilanz der rot-grünen Ära und analysieren die gesellschaftlichen und kulturpolitischen Folgen der Schröder/Fischer-Politik bis zur Gegenwart. Dabei kommen auch die bis heute spürbaren Auswirkungen für die beiden damaligen Koalitionsparteien SPD und Grüne zur Sprache. Termin 2. – 6. März 2015 I BPB I BU Seminarleitung Michael Schneider-Hanke Kostenbeitrag 139,00 Euro 35 Otto von Bismarck – Zum 200. Geburtstag des „Eisernen Kanzlers“ Über den „Eisernen Kanzler“ ist schon viel gesagt worden – doch anscheinend noch nicht genug, wie zahlreiche neue Biographien (z.B.: Jonathan Steinberg: Bismarck. Magier der Macht, 2012.) zeigen. Wer war der Mensch hinter den großen politischen Entscheidungen? Wie hat Bismarck seine Zeit und seine Nachwelt außen- und innenpolitisch geprägt? Bismarcks Herkunft, seine Sozialisierung und politischen Anfänge sollen ebenso beleuchtet werden wie die Bündnispolitik und Bismarcks Kulturkampf gegen den Katholizismus. Ebenso wird die Rezeptionsgeschichte des Reichskanzlers im Nationalsozialismus und danach betrachtet. Kurzum: Wir wollen im Lichte der aktuellen Forschung über Otto von Bismarck, dessen Wesen und Wirken diskutieren und dabei im Besonderen kulturpolitische Aspekte mit in den Blick nehmen. Eine Exkursion soll das Verständnis Bismarcks vertiefen. Termin 14. – 21. Juni 2015 I BPB I BU Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Hauke Petersen Kostenbeitrag 259,00 Euro Die Vorfahren der Kriegsenkel Die Kriegsenkel, also die Kinder derer, die den Zweiten Weltkrieg als Kinder durch- und erlebt haben, sind nicht nur durch ihre eigenen Erfahrungen geprägt, sondern auch durch die Kriegserlebnisse ihrer Eltern und Großeltern – und das, obwohl sie lange nach Kriegsende geboren wurden. Auf ihrer Suche nach Antworten auf ihre Fragen stoßen sie oft auf eine Mauer des Schweigens – teilweise, weil ihre Eltern Traumatisches erlebt haben, aber auch, weil in der Generation ihrer Eltern und Großeltern generell nicht über Erlebnisse und Gefühle gesprochen wurde. Hinzu kommt, dass das Erzählte aus den verschiedensten Gründen nicht immer der Wahrheit entsprechen muss. Es sollen Wege aufgezeichnet werden, wie diese Generation mehr über ihre Vorfahren, deren Heimat und Leben erfahren, aber auch wie sie sich mit deren Geschichte, die auch die Ihre ist, auseinander setzen kann. Das Seminar richtet sich in erster Linie an die zwischen 1960 und 1975 geborenen. Termin 20. – 24. Juli 2015 I BPB I BU Seminarleitung Ursula Krause Kostenbeitrag 199,00 Euro 36 Ein deutscher Revolutionär? – Die Bedeutung Rudi Dutschkes für die Geschichte der Bundesrepublik Der 1940 in Ostdeutschland geborene, in der DDR aufgewachsene und 1979 in Dänemark gestorbene Marxist und politische Aktivist Rudi Dutschke gilt als bekanntester Wortführer der Außerparlamentarischen Opposition (APO) sowie der westdeutschen und West-Berliner Studentenbewegung der 1960er Jahre. Er grenzte sich gleichermaßen vom Modell des sowjetischen Staatsozialismus wie der (kapitalistisch beeinflussten) parlamentarischen Demokratie ab, betonte die Bedeutung der Frühschriften von Karl Marx und entwickelte Theorien über revolutionäre Veränderungen durch antiautoritäre Aktionen und Basisdemokratie. Nach Überwindung der Folgen des Berliner Attentats auf ihn am 11. April 1968 engagierte er sich wieder politisch und war einer der „Gründerväter“ der Partei „Die Grünen“. Dutschkes Thesen provozierten und wirkten polarisierend. Seine Gegner warfen und werfen ihm die Verharmlosung von Gewalt und Sympathien mit terroristischen Bewegungen vor. Im Seminar soll Leben, Werk und Wirken Rudi Dutschkes und seine Bedeutung für die Nachkriegsgeschichte und die Demokratisierung der Bundesrepublik gewürdigt werden. Termin 18. – 20. September 2015 I BPB Seminarleitung Michael Schneider-Hanke Kostenbeitrag 109,00 Euro Wider die Obrigkeit – Revolutionen und Revolten in der deutschen Geschichte Entgegen einem verbreiteten Vorurteil ging es im Lauf der deutschen Geschichte nicht nur um die Erhaltung von Ruhe und Ordnung. Immer wieder begehrten Gruppen von (materiell oder politisch unterdrückten) Menschen gegen die jeweils Herrschenden auf – es kam zu Revolten oder Versuchen, die Machtverhältnisse völlig umzustürzen. In den entscheidenden Phasen deutscher Geschichte hat die jeweilige Obrigkeit (die Fürsten, die Könige und Kaiser, das NS-Regime) jedoch über freiheitliche und demokratische Bewegungen in der Bevölkerung triumphiert. Wir wollen im Seminar den revolutionären und freiheitlichen Traditionen in unserer Vergangenheit nachspüren und ihre Einflüsse auf das gegenwärtig herrschende Geschichtsbild und die „nationale Identität“ der Deutschen diskutieren. Abschließend werden die Erfolgsaussichten demokratischer und sozialer Bewegungen heute vor dem Hintergrund gleichzeitig steigender Unzufriedenheit mit den politischen Institutionen erörtert. Termin 21. – 25. September 2015 I BPB I BU Seminarleitung Michael Schneider-Hanke Kostenbeitrag 139,00 Euro 37 Literatur und Film Das Land zwischen den Meeren – Schleswig Holstein vom Mittelalter bis heute „Nur drei Menschen haben die schleswig-holsteinische Geschichte begriffen – Prinzgemahl Albert, der ist tot; ein deutscher Professor, der ist wahnsinnig geworden; und ich, nur habe ich alles darüber vergessen“ (Henry John Temple, britischer Premierminister). Wir wollen in diesem Seminar die Geschichte Schleswig-Holsteins in ausgewählten Aspekten vom Mittelalter bis in die 2000er Jahre beleuchten. Warum erscheint die Geschichte dieses Bindestrich-Bundeslandes so komplex? Welche Rolle spielte die geographische Lage zwischen dem dänischen Königreich und dem deutschen Kaiserreich? Wie sahen Schleswig und Holstein zur Zeit der Reformation, während des 30-jährigen Krieges und im 18. Jahrhundert aus? Was machte der Nationalitätenkonflikt zwischen dänisch und deutsch mit den Einwohnern? Warum war Schleswig-Holstein eine Hochburg des Nationalsozialismus? Und wie wurde der Weg von der „Renazifizierung“ bis zur minderheitspolitischen Modellregion begangen? Mit einer Exkursion wollen wir das Seminarthema vertiefen. Termin 28. September – 2. Oktober 2015 I BPB I BU Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Hauke Petersen Kostenbeitrag 179,00 Euro Hollywood gegen Hitler. Kino als Propaganda und Erziehung Wir betrachten in diesem Seminar die amerikanische Filmpolitik gegen den Nationalsozialismus - von den Propagandafilmen der vierziger Jahre bis zu den Re-Education-Filmen nach Kriegsende. Dabei wollen wir nicht nur berühmte Spielfilme wie „Casablanca“ oder Charlie Chaplins „Großen Diktato“ analysieren, sondern auch die unbekannteren wie Alfred Hitchcocks „Rettungsboot“, Orson Welles „Die Spur des Fremden“ bis hin zu Peter Lorres „Der Verlorene“. Dabei wird auch die amerikanische Deutschlandpolitik der dreißiger Jahre und die sehr ambivalente Haltung der großen Studios zur Sprache kommen. Wir fragen außerdem nach der Lage der deutschen Exilschauspieler in Amerika – etwa Fritz Kortner, Curt Bois oder Helene Thimig –, nach Regisseuren und Drehbuchautoren (etwa Fritz Langs Zusammenarbeit mit Bert Brecht in „Auch Henker sterben“). Nicht zuletzt wird auch über das Schicksal dieser über zweihundert Filme in der Bundesrepublik der fünfziger und sechziger Jahre zu sprechen sein. Termin 9. – 13. März 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Wolfgang Griep Kostenbeitrag 169,00 Euro Verbotene Literatur in der DDR. Schriftsteller – Texte – Schicksale Von einem „Druckgenehmigungsverfahren“ sprach man offiziell in der DDR, wenn die literarische Zensur gemeint war. Viele Texte wurden zensiert und verboten, die Autoren erhielten Schreibverbot oder wurden für etliche Jahre inhaftiert. Ausgehend von der Literatur-Programmatik seit 1945 werden wir zensierte Texte bearbeiten, wobei das besondere Augenmerk den Schicksalen der betroffenen Autoren gilt. Die Auseinandersetzung mit der Stasi sowie die Verstrickungen der Verlage und Autoren selbst in die IM-Tätigkeit vertiefen die Kenntnisse. Als Texte dienen u.a.: Klaus Poche: „Atemnot“, Irmtraud Morgner: „Rumba auf einen Herbst“, Ralf Krolkiewicz: „Hafthaus“ und Susanne Schädlich: „Immer wieder Dezember“. Verfilmungen verbotener Werke (BRD oder nach 1989) sowie ein Überblick über thematisch ähnliche Texte nach der „Wende“ runden das Seminar ab. Termin 11. – 15. Mai 2015 I BPB I BU Seminarleitung Dr. Inge Bernheiden Kostenbeitrag 169,00 Euro 38 39 Politische Bildung aktiv Lars von Trier – Am Nerv der Zeit An Lars von Trier scheiden sich die Geister. Den einen gilt er als heilloser Provokateur, den anderen als wagemutiger Visionär und einer der interessantesten Künstler des europäischen Kinos unserer Zeit. Unbestritten aber ist Lars von Trier der international am meisten beachtete filmische Kulturexport Skandinaviens seit Ingmar Bergman. Und: Kalt lassen seine Filme niemanden. In unserem Filmseminar im Umfeld der Nordischen Filmtage Lübeck fragen wir nach dem, was Lars von Triers an Brüchen und Wendungen reiches Schaffen immer wieder so unfehlbar den Nerv der Zeit treffen lässt und was darin möglicherweise als roter Faden zu erkennen ist. Wo packt er uns und was führen uns seine Filme wie vor Augen? Termin 9. – 13. November 2015 I BU Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth Kostenbeitrag 259,00 Euro Matthias Claudius – Ein Bote aus Wandsbek Vor 200 Jahren – im Januar 1815 – ist der Lyriker und Journalist Matthias Claudius gestorben. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Hilfe neuerer Claudius-Biographien auf die Spuren dieses Dichters begeben, sein Leben und sein Werk unter die Lupe nehmen. Dabei kommen auch die kulturellen und politischen Begleitumstände zur Sprache: Wie verhält sich Claudius zur Französischen Revolution? Wie war das Verhältnis zu Friedrich Gottlieb Klopstock, Johann Heinrich Voß und andere Zeitgenossen? Und nicht zuletzt wollen wir uns der Claudius-Rezeption bis heute widmen (Man denke an Rühmkorfs Parodie des „Abendliedes“). Termin 23. – 25. Oktober 2015 Seminarleitung Rolf Eigenwald Kostenbeitrag 159,00 Euro 40 Carl und ich – die eigene Familiengeschichte erforschen Viel zu oft wird unsere Geschichte als eine abstrakte und langweilige Aneinanderreihung von Daten und Fakten empfunden. Dabei kann Geschichte durchaus spannend und lebendig sein, nämlich dann, wenn sie aus dem Blickwinkel der eigenen Familie erzählt wird. Aber wer waren unsere Vorfahren, unsere Großmütter und Großväter, aber auch deren Eltern und Großeltern? Wie haben sie die deutsche Geschichte ge- und erlebt? Welche Ereignisse und Entscheidungen haben die Familie geprägt? Und wie beeinflusst ihre gelebte Geschichte unser eigenes Leben und das unserer Nachfahren? Mit der Erforschung der eigenen Familiengeschichte beginnt eine Reise durch die deutsche Vergangenheit zu den eigenen Wurzeln und zum eigenen Ich. Dieses Seminar zeigt Möglichkeiten auf, sich der eigenen Geschichte zu nähern. Termin 23. – 27. März 2015 I BU Seminarleitung Ursula Krause Kostenbeitrag 229,00 Euro 41 Arabien mit allen Sinnen erfahren. Orientalische Kulturwoche am Kellersee In der Antike gab es einen gemeinsamen Kulturraum rund ums Mittelmeer. Westeuropa und der Orient sind seitdem verschiedene Wege gegangen. Viele Gemeinsamkeiten sind geblieben. Die entstandenen kulturellen Unterschiede haben über viele Jahrhunderte immer Neugier und Faszination ausgelöst. Wir wollen in dieser Woche einen Blick auf die arabische Kultur werfen. An zahlreichen Beispielen aus Literatur, Musik, Film, aber auch aus der Kulinarik sollen die Entwicklungslinien von der klassischen Zeit bis in die aktuelle Moderne aufgezeigt werden. Wir wollen diese Entwicklung mit derjenigen in Westeuropa vergleichen. Wie haben sich die Menschen am Süd- und Ostufer des Mittelmeeres dann ab dem 19. Jahrhundert mit den westlichen Einflüssen auseinandergesetzt? Welche Bemühungen gibt es, kulturelle Eigenheiten zu bewahren und weiterentwickeln? In diesem Seminar geht es darum, die kulturellen und historischen Bedingungen Arabiens zu erforschen und mit unseren Erwartungen und Sichtweisen abzugleichen. Dabei wird ein Teil des Seminars aktivierende Elemente beinhalten, um einen tieferen Einblick in diese für uns fremde Kultur zu erhalten. Termin 11. – 15. Mai 2015 I BPB I BU Seminarleitung Norbert Holtz und Mahmoud Khalifa Kostenbeitrag 229,00 Euro Die Region Ostholstein im Wandel: Geschichte, Gesellschaft, Politik, (Land-)Wirtschaft – Mit dem Fahrrad auf Spurensuche Im Mittelpunkt des Seminars steht die geschichtliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Region Ostholstein, die heute sehr stark vom Tourismus geprägt ist. Inhaltlich abwechslungsreich wollen wir durch Vorträge, Diskussionen, Exkursionen und Führungen vor Ort ein Bild von der Arbeits-, Lebens-, Umwelt und den politischen Veränderungen über die vergangenen Jahrhunderte bis heute vermitteln. Dabei werden wir uns u.a. durch einen Vortrag bei der Wirtschaftsförderung des Kreises Ostholstein, eine politische Stadtführung in Eutin, einen Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Ahrensbök als auch des Dorfmuseums in Schönwalde mit der Region vertraut machen. Bevorzugtes Transportmittel wird dabei das Fahrrad sein. Termine 25. – 29. Mai 2015, 27. – 31. Juli 2015 und 31. August – 4. September 2015 I BPB I BU Seminarleitung: Jochem Kollmer Kostenbeitrag: 259,00 Euro 42 Kulturwerkstatt Schweden ( I ) Sprache, Land und Leute Dieses Seminar möchte Sie einladen, sich einem Land – Schweden – einmal über die Landeskunde und die Sprache zugleich zu nähern. Denn wie kann man einem Land, seinen Menschen und seinen Sitten besser auf die Spur kommen, als auch etwas von der Landesprache zu lernen? Im Sprachteil des Seminars geht es darum, Grundlegendes der Alltagssprache zu erlernen. In seinem landeskundlichen Teil begegnen wir Schwedens Geschichte und Politik, seiner Kultur und gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnissen. Daraus wird ein vielfältiges Bild des Landes entstehen, das Ihnen bestimmt Lust auf mehr Schweden machen wird. Der Sprachteil des Seminars richtet sich an Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne Vorkenntnisse im Schwedischen. Termin 1. – 5. Juni 2015 I BU Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth und Sophia Schutte Kostenbeitrag 269,00 Euro Die Umwelt schützen – den Menschen nützen. Ökonomie und Ökologie im Spannungsfeld Seen, Wälder und sanfte Hügellandschaften – so erleben jedes Jahr tausende Urlaubsgäste den Naturpark Holsteinische Schweiz. Doch die Idylle ist bedroht: Der Klimawandel beeinflusst die Ökosysteme ebenso wie andere Umweltprobleme. Um die legitimen Bedürfnisse der Bewohner Ostholsteins nach Arbeit, Wohlstand und Mobilität zu befriedigen, ohne die Umwelt zu zerstören, ist es erforderlich, neue Wege zu gehen. Wie eine solche nachhaltige Entwicklung aussehen kann, soll im Seminar an konkreten Beispielen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Energieversorgung und Naturschutz veranschaulicht und während mehrerer Radexkursionen im wahrsten Sinne des Wortes erfahren werden. Termine 15. – 19. Juni 2015 und 14. – 19. September 2015 I BPB I BU Seminarleitung Wolfgang Schulze Kostenbeitrag 259,00 Euro 43 Land unter – Hat der ländliche Raum noch eine Perspektive? Ostholstein ist schön – aber es hat auch Probleme. Viele davon hängen mit der Dynamik des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und demografischen Wandels des ländlichen Raumes zusammen: Bauernsterben, Verarmung, kulturelle, ökonomische und infrastrukturelle Verödung sind nur einige der Stichworte. Wir wollen Ostholstein als Beispiel für einen bundesweiten Trend betrachten. Denn schon jetzt ist die Bevölkerung des dünn besiedelten Landkreises die älteste in ganz Schleswig-Holstein ... und die Prognosen sehen düster aus. Lässt sich diese Entwicklung aufhalten? Hat der ländliche Raum noch eine Chance? Welche Lösungsansätze werden diskutiert? Diese Fragen sollen erörtert, an Beispielen (Landwirtschaft, Wirtschaftsförderung, Tourismus, Verkehr u.a.) verdeutlicht und im Rahmen von Exkursionen mit dem Fahrrad vor Ort diskutiert werden. Termin 13. – 17. Juli 2015 I BPB I BU Seminarleitung Wolfgang Schulze Kostenbeitrag 259,00 Euro Alles im Fluss – Ökonomie, Ökologie und Kultur einer Region Flüsse sind Lebensadern. Sie sind Handelswege, verbinden Menschen, Kultur- und Naturräume. Am Beispiel des Wasserwanderweges Schwentine in der Holsteinischen Schweiz werden wir eine solche Lebensader erkunden und mit dem Kanu erfahren. Entlang der Schwentine hat sich die „weiße Industrie“ Tourismus ebenso angesiedelt wie Beschäftigungsprojekte. Es ist zudem ein besonderer Naturraum. Wie verhalten sich diese Aspekte zueinander im Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie? Und: Welche Auswirkungen sind im regionalen Arbeitsmarkt erkennbar? Das sind nur einige Fragen, die wir in unserem Bildungsurlaubsseminar erfahren und erarbeiten werden. Gespräche mit Akteuren vor Ort sowie Teilerkundungen mit dem Kanu auf dem „Heiligen Fluss“ der Slawen werden uns die Thematik anschaulich erschließen. Termin 31. August – 4. September 2015 BU, voraussichtlich nicht für HH Seminarleitung Heinz-Dieter Steigert Kostenbeitrag 299,00 Euro 44 Kulturwerkstatt Schweden ( II ) Es gibt noch viel zu entdecken… Dieses Seminar ist als Vertiefungsseminar der Kulturwerkstatt Schweden ( I ) angelegt. Davon unabhängig richtet es sich aber auch an Schwedeninteressierte mit ersten Vorkenntnissen der schwedischen Sprache und grundlegendem landeskundlichem Hintergrundwissen über Schweden. Die Seminartage gliedern sich in einen sprachkundlichen und einen landeskundlichen Teil. Im Sprachteil werden wir unsere sprachlichen Fähigkeiten weiterentwickeln, Alltags-Situationen auf Schwedisch zu meistern. In der Landeskunde vertiefen wir anhand ausgewählter Schwerpunktthemen unser Verständnis für Geschichte, Politik und Kultur unseres nordischen Nachbarlandes. Termin 21. – 25. September 2015 I BU Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth und Erbrou Olga Guttke Kostenbeitrag 269,00 Euro Europa erzählen, aber wie? Die klassischen Erzählungen über die Europäische Einigung – über Frieden, Wohlstand, Sicherheit – haben ausgedient. Sie sind zu selbstverständlich geworden, als dass mit ihnen heute noch für Europa begeistert werden kann. Doch welche neuen Wege können beschritten werden? Wie können junge Menschen, aber auch Erwachsene wieder für die europäische Idee geworben werden? In diesem Seminar wollen wir Methoden und Techniken entwickeln und testen, wie eine neue Erzählung von Europa vermittelt werden kann. Dieses Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Europa-Union Schleswig-Holstein e.V. und richtet sich in erster Linie an Multiplikator*innen aus Schulen, Vereinen, universitären Einrichtungen etc. Termin 16. – 18. Oktober 2015 I BPB Seminarleitung Henrike Menze und Dr. Hauke Petersen Kostenbeitrag 99,00 Euro, reduziert für Schüler*innen und Studierende 29,00 Euro 45 Körper, Geist und Seele Überzeugend reden, schlagfertig diskutieren, Konflikte regeln: Politisches Handeln durch erfolgreiche Kommunikation Viele Menschen trauen sich nicht, in der Öffentlichkeit frei zu reden bzw. ihre Meinung zu äußern und zu diskutieren, weil sie Angst haben, Konflikte auszulösen und sich zu blamieren. Zuerst möchten sie wegen des Lampenfiebers im Boden versinken und dann haben sie alles vergessen, was sie sagen wollten. Das ist kein unausweichliches Schicksal! Jeder, der gelernt hat, seine Gedanken auszusprechen, kann auch lernen, vor einer größeren Menge in der Öffentlichkeit strukturiert frei zu sprechen und überzeugend zu debattieren. Im Seminar ist die einzige Voraussetzung, die Bereitschaft, Erfahrungen mit sich selbst zumachen. Denn, Reden lernt man nur durch Reden. Das Seminar will Gelegenheit dazu geben. In praktischen Übungen mit Videokontrolle sollen die Grundlagen der freien Rede und des konstruktiven Streitens trainiert und Redehemmungen bearbeitet werden. Inhalte der Übungsreden sind aktuelle Themen der Innen-, Wirtschafts-, Europa- und Außenpolitik. Termin 30. November – 4. Dezember 2015 I BPB I BU Seminarleitung Jochem Kollmer Kostenbeitrag 159,00 Euro Mobbing vorbeugen Nach und nach wird ein Mensch an den Rand gedrängt. Die anderen machen immer deutlicher: „Du gehörst nicht dazu!“ Gerade am Arbeitsplatz, aber auch im Verein, in Gruppen, kommt es dazu, dass kontinuierliche Stigmatisierungen und Vorurteile sich wechselseitig verstärken, bis irgendwann alle zu wissen glauben: Mit dem stimmt etwas nicht. Häufige Folgen für den Betroffenen des Psychoterrors: Rückzug, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit. Wir wollen in diesem Seminar Wege aufzeigen, wie Mobbing vorgebeugt und systemisch entgegen gewirkt werden kann. Was können Vorgesetzte, Kollegen, Betriebsräte tun, wenn sie eine Mobbingwelle gegen einen oder wenige bemerken? Wie kann jemand vermeiden, in die Rolle eines Mitmobbenden hineingedrängt zu werden? Wie sieht es mit der Angst aus, selbst auch zum Betroffenen zu werden? Wie kann hier Zivilcourage gestärkt werden? Wie können schließlich Probleme oder Konflikte, die am Anfang einer Mobbingwelle standen, so geklärt werden, dass sie nicht trennen, sondern ihre erfolgreiche Bewältigung verbindet? Termin 13. – 17. April 2015 I BU Seminarleitung Norbert Holtz und Reimer Kleinwächter Kostenbeitrag 199,00 Euro Krisenfest? Burnout-Prophylaxe als Stress-Prävention Stress beherrscht die Welt - und wird von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheitsursache Nr. 1 eingestuft. Emotionaler Stress raubt Energie und vermindert die Lebensqualität erheblich. Stressprävention bedeutet: Wirksamer Schutz vor krank machendem Dauerstress durch Abrufbarkeit der eigenen erneuerbaren Energien, Optimierung der Denkfähigkeit für gute Entscheidungen, Auflösung innerer Blockaden, die die Leistungsfähigkeit im Beruf und Privatleben stören. Durch die Anwendung verschiedener Übungen lernen die Teilnehmenden, mit kleinen und großen Krisen leichter zu leben, eigene gute Lösungen zu finden und diese auch Schritt für Schritt umsetzen zu können. Termin 18. – 22. Mai 2015 I BU Seminarleitung Helga Steffens Kostenbeitrag 299,00 Euro 46 47 Kreativität Die philosophische Schatztruhe öffnen. Durch Philosophieren dazulernen und eigene Entscheidungsfähigkeit entfalten Wie können wir von den Anstrengungen und Erträgen der philosophischen Tradition profitieren, ohne 100 komplizierte Texte lesen zu müssen? An diesem Wochenende geht es weniger um Informationen über Leben, Werke und Systeme von Philosophen. Wir wollen vielmehr gemeinsam wichtige Methoden und Werkzeuge des Philosophierens als praktische Tätigkeit sowie auch als Orientierungshilfe für Alltag, Arbeit, Gesellschaft und Politik kennenlernen und erproben. Wir können auf diese Weise und mit einer philosophischen Haltung unsere persönliche Urteils- und Entscheidungsfähigkeit optimieren. Mit Impulsvorträgen, kreativen Verfahren, Diskussionen und Gruppenarbeit öffnen wir die „Schatztruhen“. Wir beschäftigen uns außerdem mit der grundlegenden Fähigkeit zum „Distanzieren“, der „philosophischen Haltung“, versuchen „Meinung und Wahrheit“ zu unterscheiden und erproben „Kulturen der Unterbrechung“. Philosophische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Dieses Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung mit der „Gesellschaft für anwendendes Philosophieren“ e.V., Hamburg. Termin 6. – 8. November 2015 Seminarleitung Dr. Arnold K.D. Lorenzen Kostenbeitrag 179,00 Euro im Einzelzimmer Sterben und Tod – Vom Ende eines Tabus Jahrzehntelang hat man dieses Thema gerade in der Bundesrepublik gesellschaftlich tabuisiert und individuell verdrängt. Das Sterben ist buchstäblich ins Krankenhaus, ins Altersheim verlagert und verdrängt worden. Im Seminar wollen wir uns diesem zutiefst menschlichen und zugleich politischen Thema stellen: Welche Vorstellungen vom Tod gibt es? Unter welchen Bedingungen wird heute gestorben? Wer verdient daran? Was bedeutet menschenwürdiges Sterben unter der Herrschaft der Apparatemedizin? Welche Alternativen gibt es? Wie ist der Stand der Debatte um Sterbehilfe? Termin 16. – 20. November 2015 I BPB I BU Seminarleitung Irene Giese und Michael Joho Kostenbeitrag 169,00 Euro 48 Winterschreibwerkstatt: Über die Liebe Liebe. Mysterium oder Martyrium? Himmel oder Hölle? Ist Liebe eine Himmelsmacht, ein Zusammenspiel geistig-seelischkörperlicher Regungen, ein großes Gefühl, ein erhabenes Glück, eine existentielle Entscheidung, oder bloß eine Schimäre, eine vergängliche Emotion, ein evolutionsbiologisches Kurzzeitereignis, eine Gaukelkunst, um bestimmte Ziele zu erreichen? Lieben wir nur das der Liebe Würdige, oder macht uns die Liebe blind für die Schattenseiten der geliebten Person, des geliebten Gegenstandes? Es sind die elementaren Gefühle, eines davon die Liebe und unsere Erfahrungen damit, die unsere Persönlichkeit, unser Lebensgefühl bestimmen, uns verändern, Glück oder Unglück bedeuten. In allen möglichen Formen werden wir versuchen, die Liebe zu ergründen, vor allem aber Liebesgeschichten zu schreiben, Liebesgedichte, Briefe, SMS und E-Mails, Kurzgeschichten und Anekdoten. Dabei können wir historischen Veränderungen in der Liebe und ihrem Begriff nachspüren, zu berühmten Liebespaaren und zu wissenschaftlichen Erklärungen schreiben, vor allem aber die eigenen Liebeserfahrungen festhalten und vielleicht neu bewerten. Wie und warum endet Liebe, wenn sie denn enden kann? Wie gelingt es, Liebe und den meist unvermeidlichen Liebeskummer, schreibend zu bewältigen? Termin 12. – 21. Januar 2015 Seminarleitung Wolfgang Puissant Kostenbeitrag 439,00 Euro im Einzelzimmer 49 Der fotografische Blick „Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.“ (Henri Cartier-Bresson) Fotografieren kann jeder – doch um ein gutes von einem schlechten Foto zu unterscheiden, bedarf es Einiges. Nur wer die Spreu vom Weizen trennen kann, erzielt selber gute Ergebnisse. Wir wollen Portrait- und Landschaftsfotografie vertiefend bearbeiten. Gestalterische Komposition in der Fotografie bildet einen weiteren Schwerpunkt des Seminares. Parallel zur inhaltlichen Auseinandersetzung gibt es außerdem eine Einführung in die Grundlagen der Fotografie, wie z.B. Weißabgleich und Tiefenschärfe. Es ist dabei ein Bestandteil des Kurses, eigene Fotos zum jeweiligen Thema zu erstellen, diese zu sichten und zu bewerten, da nur so eine Reflektion der eigenen Arbeit möglich ist. Exkurse in Geschichte und Kunst lassen uns schließlich über den Tellerrand schauen und eröffnen neue Sichtweisen. Bitte eine digitale Kamera mitbringen! Termin 23. – 27. März 2015 Seminarleitung Betti Bogya Kostenbeitrag 259,00 Euro Alle reden vom Frühling – wir malen ihn! Was fällt mir zum Thema Frühling ein: Natur mit Neubeginn, Licht und Transparenz, Farbe: Gelb – Grün – Weiß, vielleicht helles Violett, Garten, Tiere und noch viel mehr! Mit Acrylfarben auf Leinwand oder Papier, mit Pinsel, Spachtel, Finger, oder doch lieber in Aquarelltechnik? Von realistischer bis hin zur gestischabstrakten Darstellungsweise ist dem Thema keine Grenze gesetzt. Auch collagierende Formen sind erwünscht. Und wie wäre es, eine Art Tagebuch anzulegen? Ein gemeinsamer Ausflug in den Malenter Kurpark für Skizzen wird die Wahrnehmung und die Farbeindrücke schulen. Als zusätzliche Inspiration dienen, mit einem Seitenblick in die Literatur, kurze Texte und Gedichte. Eingegangen wird zudem auf Farbtheorie, Bildaufbau, Licht, Schatten und Formspiel. Für Anfänger und schon Erfahrene ist diese Malwerkstatt gleichermaßen geeignet. Termin 22. – 30. April 2015 Seminarleitung Marianne Harms-Metzger Kostenbeitrag 499,00 Euro im Einzelzimmer 50 Was jetzt: Farbe und Pinsel? Oder Farbe und Spachtel? Oder Farbe und Schwamm? Oder…? Bei den verschiedenen Möglichkeiten, Farbe aufzutragen, stellt der Pinsel kein Muss dar, ergänzend kommen Spachtel und Schwammrolle bzw. Schwamm und auch das Malen mit Fingern hinzu. Und dann gibt es noch die Oberflächenstruktur: mit Sand, Papieren, Schlämmkreide, weißer Wandfarbe, Kaffeesatz, Bindfäden, groben Stoffen lassen sich schon Bilder ohne Farbe vorbereiten. Die Weiterarbeit erfolgt mit Acrylfarben, sie stellen den farbtechnischen Schwerpunkt des Seminars. Lasierend in Schichten aufgetragen können krustig und morbid anmutende Landschaften oder Urformen entstehen. Gearbeitet wird auf Leinwand, Pappe, Malpappe oder MDF-Platte. Eingegangen wird auf Farbmischungen, kompositorische Regeln, Harmonien im Bild. Die Themenwahl wird frei sein. Abstrahierende Formen in Anlehnung an die Natur machen das Arbeiten spannend. Geeignet für alle, die Lust zum Experimentieren und Neuentdeckung beim Malen haben – Anfänger wie Könner! Termin 1. – 10. Juli 2015 Seminarleitung Marianne Harms-Metzger Kostenbeitrag 499,00 Euro im Einzelzimmer Für Kinder schreiben Sie haben (Ihren) Kindern/Enkeln/Schülern vorgelesen und wollen es nun auch selber mal versuchen? Doch wie treffe ich sprachlich und inhaltlich die anvisierte Altersgruppe? Wie kann ich die Aufmerksamkeit meiner jungen Zuhörer binden, sie gar verzaubern? Wir werden uns an diesem Wochenende an kürzeren Texten für Kinder ab ca. 5 Jahren versuchen. Dafür gibt es Schreibaufgaben, die einzeln oder in Kleingruppen umgesetzt und dann mit der ganzen Gruppe besprochen werden, so dass wir ein erstes Handwerkszeug literarischen Arbeitens entwickeln. Parallel werden wir uns Beispiele aus der Kinderliteratur ansehen, um deren Machart auf die Spur zu kommen. Dieses Seminar richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene. Wer möchte, kann natürlich seine/ihre Lieblingskinderbücher mitbringen! Termin 19. – 21. Juni 2015 Seminarleitung Cornelia Manikowsky Kostenbeitrag 149,00 Euro 51 Farbe und Form – in Aquarell, Mischtechnik, Collage, Monotypie und Holzschnitt Die Wirkung und die Poesie der Farben spielen in der malerischen Durchdringung eine wesentliche Rolle. In diesem Werkstattkurs steht die Entwicklung des eigenen kreativen und schöpferischen Konzepts im Vordergrund. Entscheidend ist dabei nicht die Abbildung der Realität, sondern die Sensibilisierung der Wahrnehmung. Die Bildentwicklung entsteht über das genaue Sehen. Thematische und formale Grenzen können in verschiedenen Techniken und Formaten spielerisch und experimentierfreudig ausgelotet werden – gegenständlich oder abstrakt. Außerdem können Sie sich wieder der alten, faszinierenden Drucktechnik – dem Farbholzschnitt – zuwenden. Auch hier ist die Vielfalt der Möglichkeiten in der spontanen Technik des „verlorenen Stocks“ immer wieder überraschend! Er bietet handwerklichen Widerstand und spannendes Erleben beim Farben mischen und individuellem Drucken. Da eine individuelle Begleitung der Arbeit erfolgt, sind Einsteiger und Geübte gleichermaßen willkommen. Termin 17. – 27. Juli 2015 Seminarleitung Gunda Kupfer Kostenbeitrag 599,00 Euro im Einzelzimmer Mehr vom Meer! Für Anfänger und Fortgeschrittene – für Acryl- und Aquarellmaler gedacht Zu diesem Thema gehört alles, was die Assoziation „Am Meer“ auslöst wie z. B. die Farbe Blau in allen Variationen oder das Grau in allen Stufen. Wasser und Spiegelung, Horizont und Himmel kommen hinzu. Strandbilder mit Badenden, Strandgut, Stein, Strandkorb, Boote und Segel etc. lassen Stillleben entstehen. Eingegangen wird auf Bildaufbau, Perspektive und Farbmischungen besonders der Blautöne. In dieser Woche wollen wir uns, begleitend mit Eindrücken durch einem Besuch der Ostsee und mit eigenen Erinnerungsfotos mit diesem vielfältigen Thema auseinandersetzen. Skizzierend, malerisch, gegenständlich oder abstrakt, in verschiedenen Maltechniken auf interessanten Formatgründen, alles ist möglich. Einblicke in zeitgenössische Kunst und Kunstgeschichte ergänzen die Vorstellungskraft. Termin 31. Juli – 9. August 2015 Seminarleitung Marianne Harms-Metzger Kostenbeitrag 499,00 Euro im Einzelzimmer 52 Sommerschreibwerkstatt: Erzählen Sinnlos das Dasein, sinnlos die Welt. „Life …it is a tale.“ (Macbeth) Sinnlos das Dasein? Ist die Welt ohne Sinn? Sind die privaten, individuellen Verhältnisse, sind Geburt, Liebe und Leiden, Freude und Trauer, sind gesellschaftliche Umwälzungen und subjektive Betroffenheit, Krieg und Frieden, Fortschritte in allen Sektoren des Lebens durch menschliche Neugier, ist alles, was ein Menschenleben ausmacht, bedeutungslos und nichtig? Überschätzen wir uns in unseren Befindlichkeiten, in unserem Dasein und sind universell betrachtet ein Nichts? Stimmt es, was Macbeth sagt: Das Leben ist eine Geschichte, erzählt von einem Idioten, voller Lärm und Wut, und sie bedeutet nichts? Die älteste Form der Menschheit, die Welt zu ordnen und zu verstehen, beginnt mit Erzählungen über ihren Ursprung. Heute begreifen wir nicht nur das eigene Leben als Erzählung. Künstler erzählen Geschichten in ihren Bildern, wissenschaftliche Formeln werden in Erzählungen aufgelöst und Physik und Astronomie erzählen: Am Anfang war nichts, dann gab es den Urknall… Wir werden uns mit diesen Fragen beschäftigen und aus dem Leben erzählen, Geschehnisse deuten, und indem wir dieses machen, vom Sinn oder der Sinnlosigkeit sprechen, von eigenen Erfahrungen oder philosophischen Reflexionen. Wir werden Erzählstrukturen erproben, schriftliches und mündliches Erzählen vergleichen und verbinden. Termin 8. – 16. August 2015 Seminarleitung Wolfgang Puissant Kostenbeitrag 439,00 Euro im Einzelzimmer Mein fotografischer Standpunkt „A good photograph is knowing where to stand.“ (Ansel Adams) Eine Woche lang werden wir uns intensiv mit dem Thema sehen und fotografieren auseinandersetzten. Den eigenen fotografischen Standpunkt zu finden und zu festigen steht im Mittelpunkt dieses Seminars. Die „eigene individuelle fotografische Handschrift“ der jeweilligen Kursteilnehmer soll anhand verschiedener praktischer Aufgaben vertieft werden. Neben theoretischen Exkursen zum Thema Blitzen und Macrofotografie, werden natürlich jeden Tag die entstandenen Fotos gesichtet und bewertet, da nur so eine Reflektion der eigenen Arbeit möglich ist. Bitte eine digitale Kamera mitbringen! Termin 21. – 25. September Seminarleitung Betti Bogya Kostenbeitrag 259,00 Euro 53 Studienreisen „Unterwegs“ – Eine Schreibwerkstatt im Herbst Der Begriff „Unterwegs“ bezeichnet eine archaische Lebenserfahrung: Jemand verlässt einen Ort und befindet sich auf einem Weg. Wir alle kennen diese ‚Zwischenzeit’ des Unterwegsseins. Es kann sich dabei um eine Zeit des Reisens handeln oder auch um eine unfreiwillige Flucht in eine ungewisse Zukunft. Ebenso stehen wir immer wieder neu vor der Erfahrung einer inneren Veränderung, eines inneren Aufbruchs hinein in einen neuen Abschnitt unseres Lebens, den wir vielleicht noch gar nicht kennen. Viele namhafte Geschichten, Märchen, Romane, aber auch Gedichte handeln von dieser manchmal ‚heiligen’ Zeit des Wanderns, des Irrens, des Werdens und des Reifens. Während unserer Schreibtage möchten wir Ideen, Schreibimpulse und einzelne Erzähltechniken vermitteln, die helfen können, eine eigene erzählende Sprache für dieses „Unterwegs-Sein“ zu finden. Dabei stehen vor allem Anregungen zur stilistischen und kompositorischen Überarbeitung der eigenen Texte im Mittelpunkt. Neben eigenen Erfahrungen sollen vor allem erfundene Ausgangssituationen als Schreibanlässe dienen, die dann literarisch ausgestaltet werden können. Eingeladen sind alle, die gerne schreiben und vielleicht im Alltag nicht so viel Zeit finden, dies zu tun. Termin 1. – 4. Oktober 2015 Seminarleitung Axel von Villebois Kostenbeitrag 169,00 Euro Kalligrafische Weihnachtsgrüße Es ist schon etwas Besonderes, liebe Menschen mit einer persönlich gestalteten Glückwunschkarte, einem Briefumschlag oder einem kleinen kalligrafischen Geschenk gerade zur Weihnachtszeit zu erfreuen. In diesem Seminar werden wir auf und mit unterschiedlichen Papieren mit der Handschrift, die auch verformt und verändert werden kann, oder mit einer historischen Schrift Texte gestalten. Dabei werden wir auch Prägungen, Faltungen, Stempel, Farben und andere interessante Materialien und Techniken ausprobieren, erlernen und in die Gestaltung einbeziehen. Der Phantasie ist keine Grenze gesetzt. Termin 20. – 22. November 2015 Seminarleitung Vera Coprian Kostenbeitrag 159,00 Euro 54 Studienreisen nach Brasilien 2015 Seit 1995 bieten wir alljährlich Studienreisen nach Brasilien an, die vom Verein Salve Floresta (München/Sao Paulo) durchgeführt werden. Bisher nahmen über 700 Personen teil. Warum besuchen wir den Regenwald? Das Projekt „Regenwald-Akademie“ wurde im Jahr 1994 gegründet und Dank der zahlreichen deutschen Gäste, vermittelt über die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, ist das Projekt ein Vorbild für den Schutz des Regenwaldes geworden. Zu Beginn kämpften die Gründer noch gegen Raubbau, Jäger und Holzfäller. Doch seit 2010 besuchen die Bauern aus der Umgebung Kurse über biologische Landwirtschaft in der Regenwald-Akademie. Die Schulen aus der nahen Stadt Tapirai schicken pro Monat 30 bis 60 Schüler in die Umweltbildungskurse der Akademie. Viele brasilianische Naturfotografen sind feste Gäste geworden, um die Schönheit der Natur festzuhalten. Das Umweltbewusstsein hat sich positiv verändert. Studienreise I: Regenwald – Wasserfälle – Rio 30. Oktober – 13. November 2015 Voraussichtliche Kosten: 3.150 Euro (im Doppelzimmer); alle Flüge einschließlich der innerdeutschen Zubringer sind inbegriffen. Unsere Standard-Reise für „Einsteiger“ beginnt in der Regenwald-Akademie südwestlich von Sao Paulo, danach die grandiosen Iguaçu-Wasserfälle im Drei-Länder-Eck Brasilien-ArgentinienParaguay und abschließend für einige Tage Rio de Janeiro. Wir fliegen von München nach Sao Paulo. Zuerst fahren wir zur Regenwald-Akademie in der Mata Atlantica südwestlich von Sao Paulo. Dort unternehmen wir Wanderungen und Erkundungstouren in kleinen geführten Gruppen. Wissenschaftler der Universität Sao Paulo führen uns ein in die Ökologie des Regenwaldes. Optional bieten wir verschiedene Ausflüge in die Umgebung oder an die Atlantikküste an. Selbstverständlich kann sich jeder einen freien Tag nehmen und in der schönen Pousada verweilen. Nach dieser Woche fliegen wir nach Foz do Iguaçu zu den berühmten Wasserfällen im Dreiländereck Argentinien-Brasilien-Paraguay. Wir beschließen diese Reise in Rio de Janeiro. Dort liegt unser Hotel direkt an der Copacabana. Die Stadtrundfahrt führt uns zum Corcovado-Berg mit der berühmten Christusstatue und zum Zuckerhut, wo wir den Sonnenuntergang genießen wollen. Der botanische Garten, das Museum von Oscar Niemeyer in Niteroi, die Basilika Sao Bento, die Kathedrale und die Altstadt sowie die Strände sind weitere Attraktionen. Auch der Besuch eines Sambahauses soll nicht fehlen. 55 Unsere SeminarleiterInnen Studienreise II: Afro-Brasilien und Kolonialkultur 30. Oktober – 20. November 2015 Voraussichtliche Kosten: 3.750 Euro (im Doppelzimmer); alle Flüge einschließlich der innerdeutschen Zubringer sind inbegriffen. Die erste Woche verbringen wir in der Regenwald Akademie südwestlich von Sao Paulo, um den atlantischen Bergregenwald kennenzlernen. In der zweiten Woche verfolgen wir im Nordosten Brasiliens die Spuren der Sklaven aus Afrika und die jüdische Emigration. Das kulturelle und künstlerische Leben im Nordosten Brasiliens ist stark geprägt durch afrikanische Traditionen. Wir bewegen uns im Bundesstaat Bahia und der früheren Hauptstadt Salvador. Salvador blickt auf eine reiche kulturhistorische Vergangenheit zurück und ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Vor allem die in den 1990er Jahren meisterhaft restaurierte Altstadt verzaubert die Besucher mit ihrem Charme und ihrem Architektur-und Kunstreichtum. Nirgendwo in Brasilien sind die afro-brasilianischen Traditionen so lebendig wie in Salvador. Afro-brasilianische Kulte werden in Salvador gepflegt. Auch Touristen können diese Kultfeste miterleben. Danach besuchen wir Ouro Preto mit der berühmten Architektur aus der Kolonialzeit. Die großen Goldfunde in Minas Gerais ab 1695 erlaubten prunkvolle barocke Kirchenräume. Die Kirchen in Ouro Preto und Umgebung gehören neben denen von Salvador zum wertvollsten architektonischen Erbe Brasiliens. Ein Abstecher führt uns nach Inhotim: Hier finden wir als kulturelle Attraktion den größten botanischen Garten Brasiliens vermischt mit moderner Kunst; 100 Hektar Landschaftsgestaltung mit zahlreichen weltberühmten Künstlern bieten einen ganzen Tag unvergessliche Erlebnisse. Zu Beginn der dritten Woche gelangen wir nach Recife und Olinda. Hier sehen wir die Kolonialhäuser der Zuckerbarone und verfolgen die Spuren des jüdischen Lebens zurück bis in die holländische Kolonialzeit. In Recife steht die erste Synagoge beider Amerikas, gebaut 1636. Olinda ist eine der ältesten Städte Brasiliens. Dieses Juwel barocker Architektur ist bis heute ein Spiegelbild der europäischen Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts. Aber auch moderne Bauwerke (u.a. von Oskar Niemeyer) und Arbeiten des berühmten Landschaftsarchitekten Burle Marx werden wir kennenlernen. Abschließend sind wir einige Tage in Rio de Janeiro. Reiseleitung Dr. Carlos Soares und Friedrich Büßen Informationen und Anmeldung Dr. A. Carlos Soares Zentnerstraße 19, 80798 München, Telefon 089 - 1232677 56 [email protected] – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Dr. Inge Bernheiden, Literaturwissenschaftlerin, Lütjensee Bettina Bogya, Dipl.-Designerin / Fotografin, Kiel Friedrich Büßen, Dipl.-Volkswirt / Studienleiter a.D., Rieseby Vera Coprian, Lehrerin / Künstlerin, Berlin Rolf Eigenwald, Studiendirektor a.D., Halstenbek Irene Giese, Hospiz-Krankenschwester, Hamburg Mirjam Gläser, Beratungsnetzwerk gg. Rechtsextremismus, Kiel Dr. Wolfgang Griep, Verleger, Eutin Erbrou Olga Guttke, Autorin / Schwedisch-Dozentin, Plön Thomas Handrich, Politikwissenschaftler, Vogelsdorf Marianne Harms-Metzger, Künstlerin, Barkelsby Sanin Hasibovic, Politologe, Hamburg Norbert Holtz, Dipl.-Politologe / Dipl.-Kaufmann, Hamburg Michael Joho, Historiker, Hamburg Mahmoud Khalifa, Dozent für Arabisch, Hamburg Reimer Kleinwächter, Diplom-Politologe, Bad Münstereifel Bernhard Knierim, Bündnis „Bahn für alle“, Berlin Jochem Kollmer, Dipl.-Pädagoge, Werl Gunda Kupfer, Künstlerin, Schriesheim Ursula Krause, Genealogin, Berlin Dr. Arnold K.D. Lorenzen, Publizist, Hamburg Dr. Barbara Lübcke, Dipl.-Politologin, Stockelsdorf Kira Ludwig, Historikerin, Rostock Cornelia Manikowsky, Schriftstellerin, Hamburg Henrike Menze, Geschäftsführerin der Europa-Union SH, Kiel Dr. Udo Metzinger, Dipl.-Politologe, Frankfurt am Main Hans-Joachim Mondorf, Geschäftsführer, Kiel / Mexiko-Stadt Katharina Nickoleit, Journalistin, Wuppertal Dr. Manfred Osten, Jurist / Schriftsteller, Bonn Dr. Hauke Petersen, Studienleiter / Historiker, Kiel Dr. Thieß Petersen, Wirtschaftswissenschaftler, Gütersloh Wolfgang Puissant, Autor / Maler, Ascona (Schweiz) Dr. Daniel B. Roth, Historiker / Trainer, Bonn Katharina Schmidt, AWO Schleswig-Holstein, Kiel Michael Schneider-Hanke, Dipl.-Politologe / Redakteur, Köln Wolfgang Schulze, Dipl.-Pädagoge, Kassel Sophia Schutte, Sprachlehrerin, Plön Dr. Antonio Carlos Soares Pinto, Soziologe, München / Sao Paulo Helga Steffens, Apothekerin, Hamburg Heinz-Dieter Steigert, Dipl.-Handelslehrer, Bad Schwartau Axel von Villebois, Lehrer / Studienleiter, Kiel 57 Organisatorische Hinweise Bildungsurlaub Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in Berlin, Brandenburg, Bremen *, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt oder Schleswig-Holstein beschäftigt sind, ebenso Bundesbeamtinnen und -beamte und Richterinnen und Richter im Bundesdienst, haben pro Kalenderjahr einen Anspruch auf persönliche Weiterbildung im Rahmen eines Bildungsurlaubes. Dieser Anspruch ist im Bildungsurlaubsgesetz des jeweiligen Bundeslandes festgeschrieben und beträgt in der Regel fünf Werktage pro Jahr. Beantragung Die Bildungsfreistellung muss beim Arbeitgeber beantragt werden. Hierzu können Sie gern unsere Buchungsbestätigung verwenden, die Sie nach der Anmeldung von uns erhalten. 6 bis 8 Wochen vor Seminarbeginn senden wir Ihnen das ausführliche Seminarprogramm und die Bildungsurlaubsbescheinigung zu, die sie wiederum Ihrem Arbeitgeber vorlegen. Hinweis Bildungsurlaub kann nur für unsere Wochenseminare, nicht für unsere Wochenendseminare, beantragt werden und wird nur für solche Seminare anerkannt, die der allgemeinen, beruflichen und politischen Weiterbildung dienen. Ob eine Veranstaltung als Bildungsurlaub anerkannt wird, entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Hinweis (BU) im Seminarprogramm. * Für das Bundesland Bremen können wir leider keine Bildungsurlaubsbescheinigungen erstellen. Bei Inanspruchnahme der Bildungsurlaubsfreistellung müssen alle Unterrichtseinheiten besucht werden, um eine Teilnahmebestätigung zu erhalten. Anmeldung Unsere Seminare können Sie buchen: postalisch mit der beigehefteten Anmeldekarte telefonisch 04523-8809712 per Fax 04523-8809728 per E-Mail [email protected] oder im Internet www.heinemann-bildungsstaette.de Anmeldungen gelten für die gesamte Dauer des Seminars. Bei vorzeitiger Abreise müssen wir leider die uns entstehenden Abrechnungsausfälle berechnen. Die genauen Zahlungsmodalitäten entnehmen Sie bitte der Buchungsbestätigung, die Ihnen postalisch oder per E-Mail nach Ihrer Anmeldung zugeht. 58 Nutzen Sie auch unseren Frühbucherrabatt: Wenn Sie mindestens 8 Wochen vor Beginn des Seminars buchen und den Teilnahmebeitrag überweisen, erhalten Sie einen Nachlass von 10% auf die Seminargebühr! Stornierung Bis 2 Wochen vor Beginn des Seminars können Sie Ihre Anmeldung kostenlos widerrufen. Bei kurzfristigeren Absagen müssen wir 25% des Teilnahmebeitrages einbehalten. Teilnahmebeiträge Für unsere Seminare erheben wir von unseren Gästen einen geringen Beitrag zu den uns entstehenden Kosten von Hotellerie, Lehrkräftehonoraren, Material und Verwaltung. Darin enthalten sind sämtliche Kosten für das Seminar und die Unterbringung mit Vollpension im Doppelzimmer. Für die Unterbringung im Einzelzimmer erheben wir einen Zuschlag von 10 Euro pro Übernachtung, soweit nicht anders angegeben. Die Höhe des Kostenbeitrags wird für jede Veranstaltung gesondert kalkuliert und ist in der jeweiligen Seminarbeschreibung angegeben. Bei Seminaren der politischen Bildung rechnen wir mit Zuschüssen durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Diese Seminare können wir deshalb günstiger anbieten als solche ohne direkten Bezug zur politischen Bildung, sie sind in der Seminarbeschreibung mit dem Hinweis BPB gekennzeichnet. Im Übrigen erhalten Mitglieder des Sozialverbands Deutschland bei Vorlage des Mitgliedsausweises einen Nachlass von 10% auf die Seminargebühr. Seminardauer Wochenseminare beginnen in der Regel am Montag um 11.00 Uhr und enden am Freitag um 15.00 Uhr. Wochenendseminare beginnen am Freitag in der Regel mit dem Abendessen um 18.00 Uhr und enden am Sonntag um 15.00 Uhr. Die verbindlichen Zeiten entnehmen Sie bitte dem ausführlichen Seminarprogramm, das Ihnen nach der Anmeldung zugeht. Datenschutz Unter Berücksichtigung des Datenschutzes nehmen wir Ihre Anmeldedaten in unsere Kundendatenbank auf. Wir geben Kundendaten grundsätzlich nicht an Dritte weiter. Haftungsausschluss Für Personen- und Sachschäden bei der An- und Rückreise, am Seminarort und bei Exkursionen können wir leider keine Haftung übernehmen. 59 Anreise Impressum Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte liegt unmittelbar am Kellersee zwischen Bad Malente-Gremsmühlen und Sielbeck. Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Der Bahnhof Bad Malente-Gremsmühlen wird von Lübeck und Kiel aus halbstündlich angefahren. Von dort Weiterfahrt mit dem Taxi zur Bildungsstätte. Wir empfehlen, vor der Anreise mit dem Zug ein Taxi zu ordern, damit Sie nicht lange auf dem Bahnhof warten müssen. Den Fahrplan des (selten) verkehrenden Linienbusses zwischen Malente Bahnhof und der Bildungsstätte finden Sie unter http://www. nob.de/strecken-fahrplaene/linie/9-5506. Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V. Schweizer Str. 58 D-23714 Bad Malente-Gremsmühlen Fon 0 45 23 . 88097 - 0 Fax 0 45 23 . 88097 - 28 www.heinemann-bildungsstaette.de [email protected] Anfahrt mit dem Auto – Aus südlicher Richtung: Über die A1 Hamburg–Puttgarden: Abfahrt Eutin, dann über die B76 nach Eutin, von dort weiter nach Malente. Durch Malente in Richtung Sielbeck/ Ukleisee. Ca. 500 m nach dem Ortsausgangsschild von Bad Malente finden Sie rechter Hand unsere Bildungsstätte direkt am Kellersee. Oder: über die A7 Hamburg–Flensburg: ab Neumünster über die B430 nach Plön, von dort über die B76 in Richtung Eutin. Hinter Plön nach links Richtung Malente abbiegen. Durch Malente in Richtung Sielbeck/Ukleisee. Ca. 500 m nach dem Ortsausgangsschild von Bad Malente finden Sie rechter Hand unsere Bildungsstätte direkt am Kellersee. – Aus nördlicher Richtung: Über die B76 Richtung Lübeck. Hinter Plön nach links Richtung Malente abbiegen. Durch Malente in Richtung Sielbeck/Ukleisee. Ca. 500 m nach dem Ortsausgangsschild von Bad Malente finden Sie rechter Hand unsere Bildungsstätte direkt am Kellersee. Redaktion Dr. Hauke Petersen Gestaltung Betti Bogya, Kiel Fotos Seite 9: Alena Höpfner / GHB Seite 47: Hauke Petersen / GHB Seite 7, 12/13: Wolfgang Schulze / GHB Seite 14, 19, 24, 33, 39: fotolia Druck Dräger+Wullenwever print+media, Lübeck (Papier hergestellt aus 100% Altpapier) V.i.S.d.P. Dr. Hauke Petersen, Bad Malente-Gremsmühlen KIEL B76 GHB PLÖN B430 KELLERSEE NEUMÜNSTER BAD MALENTE B7 6 SIELBECK ratie k o m De cht brau ! ng Bildu EUTIN B76 / A1 HAMBURG LÜBECK A1 60 61
© Copyright 2024 ExpyDoc