Demokratie braucht Bildung ! - Gustav Heinemann Bildungsstätte

2015
PROGRAMM
Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.
Bad Malente-Gremsmühlen
www.heinemann-bildungsstaette.de
ratie
k
o
m
De
cht
brau !
ng
Bildu
3
Zum neuen Jahresprogramm
Gründer und Träger der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte:
Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.
Schweizer Str. 58, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen
Fon 0 45 23 . 88097 - 0; Fax 0 45 23 . 88097 - 28
www.heinemann-bildungsstaette.de
www.facebook.de/heinemann-bildungsstaette
[email protected]
Liebe Gäste und Freunde
der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte,
dank Ihnen war auch das Jahr 2014 wieder ein erfolgreiches Jahr
für die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, trotz einer unsicherer
werdenden Förderlandschaft. Wir wollen auf den guten Erfahrungen aufbauen und Ihnen in 2015 wieder ein spannendes,
abwechslungsreiches Bildungsprogramm anbieten.
Bankverbindung
Sparkasse Holstein, BLZ 21352240, Konto 18390,
IBAN: DE97 2135 2240 0000 0183 90, BIC: NOLADE21HOL
Nach dem gewaltsamen Jahr 2014 (Krieg in Gaza, der Ukraine,
Syrien, Libyen …) und den Überlegungen von Joachim Gauck,
Frank-Walter Steinmeier und anderen, ob und wie Deutschland
mehr Verantwortung in der Welt übernehmen soll, liegt der
thematische Schwerpunkt unserer Arbeit in 2015 auf der Friedens- und Sicherheitspolitik. Wir wollen diskutieren, wie Kriege
entstehen, wie sie enden und wie sie verhindert werden können. Wie sieht eine funktionierende Friedenspolitik aus? Wie soll
Deutschland seine Rolle in der Welt im 21. Jahrhundert definieren? Schaffen wir es, eine globale Friedensordnung zu erreichen?
Welche Interessen und Ziele haben wir in Europa, welche hat
Asien, welche die USA? Zur Beantwortung dieser Fragen blicken
wir auch immer wieder in die Geschichte, auf das Ende des
Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren ebenso wie auf den Ersten
Weltkrieg und das 19. Jahrhundert.
Ihre Ansprechpartner
Dr. Hauke Petersen Studienleitung, Programmplanung
Fon 0 45 23 . 88097 - 13
[email protected]
Claudia Burgdorf Verwaltungsleitung, Gasttagungen
Fon 0 45 23 . 88097 - 11
[email protected]
Petra Höpfner Sekretariat, Anmeldungen
Fon 0 45 23 . 88097 - 12
[email protected]
Johanna Dreeßen Hauswirtschaftsleitung
Fon 0 45 23 . 88097 - 14
Angelika Wendt Küchenleitung, Ausbildung
Fon 0 45 23 . 88097 - 15
Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte ist Mitglied im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V., in der Arbeitsgemeinschaft
demokratischer Bildungswerke e.V. und in der Landesarbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinische Bildungsstätten. Sie
wird vom Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes
Schleswig-Holstein finanziell unterstützt. Viele Projekte werden
von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Die
Gustav-Heinemann-Bildungsstätte ist staatlich anerkannter Träger
Träder
und und
als gemeinnützig
anerkannt.
ger Weiterbildung
der Weiterbildung
als gemeinnützig
anerkannt.
4
Wir stellen Ihnen Geschichte, Politik und Kultur verschiedener
Länder vor, unter der Rubrik „Wirtschaft und Gesellschaft“ stellen
wir Fragen an die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit. Daneben finden Sie in der Rubrik „Politische Bildung aktiv“ vielfältige
Angebote, die Holsteinische Schweiz per Fahrrad oder mit den
Kanu zu erkunden. Weiterhin bieten wir Ihnen kulturhistorische
Themen an, und natürlich sind auch die Kreativ-Seminare wieder
in unserem Programm.
Schauen Sie auch auf unsere Homepage www.heinemannbildungsstaette.de! Abonnieren Sie dort unseren monatlich
erscheinenden Newsletter und Sie erhalten aktuelle Veranstaltungshinweise – auch zu Seminaren, die wir erst im Laufe des
Jahres 2015 in unser Programm aufnehmen. Wir freuen uns
auf Ihren nächsten Besuch in der Gustav-HeinemannBildungsstätte!
Prof. Dr. Uwe Danker Vorsitzender der Gesellschaft
für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.
Dr. Hauke Petersen Studienleiter der
Gustav-Heinemann-Bildungsstätte
5
Inhalt
Wir über uns
Die Holsteinische Schweiz
Chronologische Übersicht
Beirat für Geschichte
Schwerpunkt: Frieden und Krieg
Europa und die Welt: Länderseminare
Wirtschaft und Gesellschaft
Geschichte und Zeitgeschichte
Gustav Heinemann
Literatur, Film und Kulturgeschichte
37
Politische Bildung aktiv
39
Körper, Geist und Seele
45
Kreativität47
Studienreisen53
Unsere SeminarleiterInnen
55
Organisatorische Hinweise
56
Anreise58
6
8
10
12
14
19
24
33
Gustav W. Heinemann, 1899 – 1976,
Dr. rer. pol. et jur., Rechtsanwalt.
Während seiner Studienzeit sympathisierte er politisch mit der
liberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP), für die er
als Redner auf­trat. Als 30-jähriger zum Christen geworden, trat
er in Staat und Kirche für eine Abkehr von überliefertem obrigkeitsstaatlichem Denken ein. In der NS-Zeit war er Mitglied der
Bekennenden Kirche. Nach 1945 begründete er die CDU mit und
wurde 1949 von Adenauer zum ersten Bundesinnenminister berufen. 1950 Rücktritt aus Protest gegen dessen Aufrüstungspolitik. Danach war er Mitbegründer der Gesamtdeutschen Volkspartei. 1957 trat er in die SPD ein, wurde 1966 Bundesjustizminister
und war von 1969 bis 1974 Bundespräsident.
Am 5. März 1969 wurde Gustav Heinemann in Berlin zum
Bundespräsidenten gewählt. Als Bundespräsident versuchte
er, demokratische Bewegungen in der deutschen Geschichte
aufzuspüren und nahm sich außerdem der Minderheiten an,
die die Gesellschaft an den Rand drängte. Nach Friedrich Ebert
(1871 - 1925) war er der zweite deutsche Präsident, der aus der
Sozialdemokratie kam. Heinemann wurde für Viele kein bequemer Präsident. Seiner Ansicht nach habe das Staatsoberhaupt
seine Amtsführung zwar „unparteiisch“ zu gestalten, das Wort
„überparteilich“ mochte er jedoch nicht übernehmen, weil es
6
nach Erhabenheit und Selbsterhöhung klinge. Auch das Wort
Staatspräsident lag ihm nicht. Er bezeichnete sich selbst als
„Bürgerpräsidenten“. Wie sehr er sich in seinem Staatsverständnis von anderen Politikern unterschied, hatte er schon vorher
deutlich gemacht, als er auf die Frage, ob er den Staat liebe,
unnachahmlich antwortete: „Ich liebe nicht den Staat, ich liebe
meine Frau.“ Gerade die Friedens- und Sicherheitspolitik hat ihn
stets beschäftigt. In seiner Antrittsrede zum Bundespräsidenten
am 1. Juli 1969 sagte er:
„Es gehört zu den vornehmsten Aufgaben unserer Politik, Vertrauen aufzuschließen. Dieser Aufgabe sind alle Machtmittel
unterzuordnen – die zivilen und die militärischen. … Ich sehe als
erstes die Verpflichtung, dem Frieden zu dienen. Nicht der Krieg
ist der Ernstfall, in dem der Mann sich zu bewähren habe, wie
meine Generation in der kaiserlichen Zeit auf den Schulbänken
lernte, sondern der Frieden ist der Ernstfall, in dem wir alle uns
zu bewähren haben. Hinter dem Frieden gibt es keine Existenz
mehr.“
Das politische Erbe Gustav Heinemanns, besonders sein starkes
Engagement für Bürger- und Menschenrechte, versuchen auch
wir mit unserer politischen Bildungsarbeit in der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte zu bewahren und in seinem Sinne fortzusetzen.
Wer sich näher über Gustav Heinemann informieren will, dem
sei die 2013 erschienene Biographie „Gustav W. Heinemann. Ein
deutscher Citoyen“ von Thomas Flemming empfohlen.
7
Wir über uns
Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte der gemeinnützigen
„Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.“
veranstaltet seit 1968 Seminare zur politischen Erwachsenenbildung. Mit ihrem breit gefächerten Angebot von jährlich rund
80 Seminaren ist die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte damit
seit 46 Jahren ein Ort für lebendige Demokratie.
Im Mittelpunkt unserer Bildungsarbeit steht die Vermittlung
von Wissen und die Diskussion über politische und kulturelle
Zusammenhänge in Gegenwart und Geschichte – verstanden
als Beitrag zur Stär­kung der Demokratie. Denn nur getragen von
gut informierten, engagierten und kritischen Bürgerinnen und
Bürgern kann sich Demokratie entfalten und gedeihen.
In unserer Bildungsstätte finden bis zu 61 Seminargäste in
Doppel- und Einzelzimmern komfortable Unterkunft. Sämtliche
Zimmer verfügen über eigene Dusche und WC; Handtücher und
Bettwäsche sind selbstverständlich vorhanden, auch einen Fön
finden Sie in jedem Zimmer. Für die Veranstaltungen stehen vier
Tagungsräume (für 15 bis 60 Personen) mit moderner Tagungstechnik und drei weitere Räume für die Arbeit in kleineren Gruppen zur Verfügung. Auf unserem herrlichen Gartengrundstück
direkt am Kellersee können Sie nach der Arbeit entspannen, auf
dem See mit unseren Booten rudern oder schwimmen gehen.
Ein Fitnessraum bietet Ihnen die Möglichkeit, sich auch körperlich
zu betätigen. Außerdem können Sie in unserer Bibliothek stöbern,
Billard spielen und unsere Sauna nutzen. Besonders beliebt ist
unsere hauseigene „BildBar“ zur Vertiefung der Seminarthemen
und zum geselligen Beisammensein. Mit unserem kostenlosen
W-Lan steht Ihnen jederzeit „die Welt offen“.
Besuchen Sie uns auch gerne im Internet. Sie finden uns unter
www.heinemann-bildungsstaette.de. Wenn Sie eine E-MailAdresse haben und auch zwischen den Jahresprogrammen
über Neuigkeiten aus unserem Haus auf dem Laufenden bleiben
möchten, schicken wir Ihnen gerne unseren monatlichen
Newsletter zu. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an:
[email protected]
Neben der geistigen Nahrung darf die körperliche nicht zu kurz
kommen: Unsere hauseigene Küche versorgt Sie mit Frühstück
und Abendessen in Buffetform, unser Mittagessen mit Salatbuffet und Nachtisch ist vielgelobt, ebenso der selbstgebackene
Kuchen, der zum Nachmittagskaffee gereicht wird.
Über unser eigenes Seminarprogramm hinaus steht unsere
Bildungsstätte auch anderen Veranstaltern für Tagungen, Konferenzen, Seminare und Klausuren offen. Gerne vermitteln wir auf
Wunsch auch die passenden Dozenten und Moderationen oder
stellen ganze Tagungen und Seminare für externe Veranstalter
zusammen.
8
9
Die Holsteinische Schweiz
Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte liegt am Rande des
Kurorts Bad Malente-Gremsmühlen, direkt am Kellersee, inmitten
der Holsteinischen Schweiz. Die letzte Eiszeit formte mit 200
Seen, vielen Flussläufen und hügeligem Profil bis an die Ostsee
eine extrem abwechslungsreiche Gegend. An urigen Alleen bietet
die alte Kulturlandschaft herrschaftliche Gutshöfe und prächtige
Schlösser; in den versteckt liegenden Dörfern sind reetgedeckte
Katen, Mühlen, Hofcafés und Landgasthöfe zu entdecken - wie
man sie aus den Immenhof-Filmen kennt. Kulturelles Zentrum
ist die nur sechs Kilometer von der Bildungsstätte entfernte
Rosenstadt Eutin. Die Dichter Klopstock und Claudius, der Maler
Tischbein und der Komponist Carl Maria von Weber lebten
und wirkten in der pittoresken Residenzstadt. Das Schloss, der
Schlosspark und die allsommerlichen Eutiner Festspiele auf der
Freilichtbühne zeugen heute vom „Weimar des Nordens“. Schon
im 19. Jh. wurde die Holsteinische Schweiz von Touristen entdeckt. Sie hat sich zwar bis heute den Charakter eines Kleinods
bewahrt, aber zugleich gibt es unzählige Angebote für Freizeitaktivitäten. In kurzer Entfernung liegen die Landeshauptstadt Kiel
mit der jährlich stattfindenden „Kieler Woche“ und die Weltkulturerbe-Stadt Lübeck. In beiden Städten sind vielfältige Museen,
verschiedene Theater- und Operhäuser sowie gute Einkaufsmöglichkeiten zu finden. Nur 20 Kilometer von der Bildungsstätte
entfernt findet man die Sandstrände der Ostsee.
Erleben Sie neben dem Lernen und Arbeiten in der GustavHeinemann-Bildungsstätte die Vorzüge unserer wunderschönen
Region. Eine Vielfalt an Freizeitaktivitäten und Wellnessangeboten erwarten Sie! Landestypische Gastronomie, Schiffsausflüge,
Paddeln, Kanuwandern, Baden, Nordic Walking, Radfahren, Kunst
und Kultur. Fragen Sie uns, gerne stellen wir Ihnen ein Rahmenprogramm zusammen oder geben Ihnen Tipps, die Holsteinische
Schweiz kennen und lieben zu lernen.
10
v.l.n.r.: Annette Kastner, Claudia Burgdorf, Johanna Dreeßen,
Ruth Meyer, Daniel Kastner, Petra Höpfner, Sylvia Engel,
Dr. Hauke Petersen, Friedrich Büßen, Anke Langfeldt,
Yasmin Kaysler, Anke Grahl, Angelika Wendt und
Angelika Passenheim.
Wir, das gesamte Team der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, freuen uns darauf, Sie als Gäste in unserem Haus
zu begrüßen.
11
Chronologische Übersicht
Januar
11. -21.1.
12.-21.1.
30.1.-1.2. März
2.-6.3. 2.-6.3. 9.-13.3. 9.-13.3. 16.-20.3 23.-27.3. 23.-27.3. April
13.-17.4. 13.-17.4. 18.-19.4 22.-30.4. 24.-26.4. 30.4.-3.5. Mai
1.-3.5. 4.-8.5. 11.-15.5.
11.-15.5. 18.-22.5. 25.-29.5. Juni
1.-5.6. 1.-5.6. 12.-14.6. 14.-21.6. 15.-19.6 19.-21.6. 22.-26.6. 22.-26.6. Juli
1.-10.7. 6.-10.7. 13.-17.7 17.-27.7. 20.-24.7. 27.-31.7. 31.7.-9.8. 12
Winterakademie: Der Wiener Kongress Schreibwerkstatt: Liebe
Indien
14
47
19
Rot / Grün
100 Jahre danach
Hollywood gegen Hitler
Digitale Revolution
Energiewende
Familiengeschichte erforschen
Fotografie I
33
15
37
24
25
39
48
Mobbing vorbeugen
Ukraine und Russland
Politische Teilhabe
Malwerkstatt: Der Frühling
Bahn für alle
Brasilien
45
20
25
48
26
20
Die Zukunft Afrikas
Schicksalsjahr 1945
Verbotene Literatur in der DDR
Arabische Kulturwoche
Burnout-Prophylaxe
Region Ostholstein im Wandel I
21
16
37
40
45
40
Kulturwerkstatt Schweden I
Esoterik und Sekten
Soziale Ungleichheiten
Bismarck
Ökonomie und Ökologie I
Für Kinder schreiben
Einwanderungsland USA
Midsommar-Kulturwoche
41
26
27
34
41
49
27
21
Malwerkstatt: Nur Farbe und Pinsel? Deutschlands Engagement in der Welt
Ländliche Entwicklung
Malwerkstatt: Farbe und Form
Die Vorfahren der Kriegsenkel
Region Ostholstein im Wandel II
Malwerkstatt: Mehr vom Meer
49
16
42
50
34
40
50
August
8.-16.8. 9.-19.8. 17.-21.8. 24.-28.8. 28.-30.8. 31.8.-4.9. 31.8.-4.9. September
7.-11.9. 7.-11.9. 14.-19.9. 18.-20.9. 21.-25.9. 21.-25.9. 21.-25.9. 25.-27.9. 28.9.-2.10. 28.9.-2.10. Oktober
1.-4.10. 12.-16.10. 12.-16.10. 16.-18.10. 19.-23.10. 23.-25.10. 26.-30.10. November
2.-6.11. 2.-6.11. 6.-8.11. 9.-13.11. 16.-20.11. 16.-20.11. 20.-22.11. 23.-27.11. 23.-27.11. 30.11.-4.12. 30.11.-4.12. Schreibwerkstatt: Erzählen
Sommerakademie: 1848 bis 1914
Mobilität
Europäische Sicherheitspolitik
Vorurteile
Region Ostholstein im Wandel III
Alles im Fluss
51
15
28
17
28
40
42
USA – (k)ein Freund und Partner?
Das Zentrum liegt in Asien
Ökonomie und Ökologie II
Rudi Dutschke
Kulturwerkstatt Schweden II
Revolten und Revolutionen
Fotografie II
Wirtschaftspolitik
Geschichte Schleswig-Holsteins
70 Jahre danach
22
17
41
35
43
35
51
29
36
18
Schreibwerkstatt: Unterwegs
Rechtsextremismus
Dänemark
Europa erzählen
Erlebnisgesellschaft und Globalisierung
Matthias Claudius
Italien im Nachkriegsfilm
52
29
22
43
30
38
23
Demokratie
Mexiko
Philosophie
Lars von Trier
Sterben und Tod
Integration
Kalligrafische Weihnachtsgrüße
Die Zukunft Europas Jahresrückblick
Rhetorik
TTIP – Freihandel um jeden Preis? 30
23
46
38
46
31
52
18
31
44
31
Dezember
Zur Jahresmitte werden wir nach aktueller Themenlage Seminare
im Dezember anbieten. Wir informieren Sie über unsere Homepage und unseren Newsletter
13
Beirat für Geschichte
Eine „Geschichte von unten“ – schleswig-holsteinische Geschichtsschreibung aus einer anderen Perspektive, das ist die
Aufgabe, die sich der „Beirat für Geschichte“ der Gesellschaft für
Politik und Bildung e.V. gestellt hat. Seit seiner Gründung 1984
als „Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein“ ist es sein Ziel, die Erforschung der
Geschichte der Demokratie, der Menschen in diesem Land, ihrer
Lebens- und Arbeitsbedingungen, der wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen zu fördern – als Forum und
als ein Angebot zur Mitwirkung für Fachleute wie für „Laien“
gleichermaßen. Pluralismus und Diskussionsbereitschaft sind rote
Fäden, die sich durch alle Aktivitäten des Beirats ziehen: seine
Veranstaltungen, Seminare und die Publikationen. Auf Anfrage
erhalten Sie eine aktuelle Liste der Publikationen des Beirats
gerne zugesandt.
Seit 2008 ist der Beirat für Geschichte und vor allem auch das
Jahrbuch „Demokratische Geschichte“ (DG) im Internet online:
Unter www.beirat-fuer-geschichte.de präsentieren wir uns im
Internet und stellen – bislang einmalig für ein regionalgeschichtliches Jahrbuch – sämtliche Beiträge ab DG 1 als voll funktionstüchtige PDF-Dokumente zum Herunterladen zur Verfügung!
Bequem lässt es sich thematisch nach Schlagworten, nach
Autoren oder aber im Volltext suchen und stöbern. Dabei wird
so mancher „Schatz“ aus fast 30 Jahren „Demokratische
14 Geschichte“ wieder gehoben!
Nur der jeweils aktuelle, aufwändig gestaltete Band ist nicht
online, sondern sollte im Abonnement – die Jahresmitgliedschaft
im Beirat kostet 25.00 Euro – gelesen werden.
Herausgegeben wird die „Demokratische Geschichte“ von
Prof. Dr. Robert Bohn, Susanne Bohn, Prof. Dr. Uwe Danker,
Dr. Sebastian Lehmann, Dr. Astrid Schwabe und
Prof. Dr. Dirk Stegmann.
Sprecher Prof. Dr. Uwe Danker
Ehrenamtlicher Geschäftsführer Jürgen Weber, MdL
Kontakt
Petra Höpfner
Fon 0 45 23 . 88097-12
Dr. Sebastian Lehmann und Dr. Astrid Schwabe
Fon 0 46 21 . 86 18 94
E-Mail: info @ beirat-fuer-geschichte.de
15
Schwerpunkt: Frieden und Krieg
Winterakademie: Der Wiener Kongress von 1814/15.
Vorgeschichte und Folgen
Der Wiener Kongress von 1814/15 ist ein Meilenstein in der
Geschichte der internationalen Beziehungen und der Diplomatie.
Nach dem Sieg über Napoleon standen die verbündeten Mächte
Großbritannien, Preußen, Österreich und Russland vor der Aufgabe, die europäischen Verhältnisse neu zu ordnen. Zweierlei
galt es in Zukunft zu verhindern: Zum einen den Rückfall in die
anarchischen Großmachtrivalitäten des 18. Jahrhunderts, zum
anderen den erneuten Griff eines einzelnen Staates nach der
Hegemonie in Europa. Wir versuchen eine umfassende Gesamtdarstellung des Wiener Kongresses als diplomatisches Großereignis und des europäischen Staatensystems im 19. Jahrhundert.
Wir skizzieren die Agenda, die die Siegermächte auf dem Wiener
Kongress abzuarbeiten hatten: Klärung der Deutschen Frage;
Klärung der Zukunft Polens; Einhegung Frankreichs; Errichtung
einer neuen europäischen Ordnung, beruhend auf Kooperation
statt Konfrontation.
Termin 11. – 21. Januar 2015 I BPB
Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Hauke Petersen
Kostenbeitrag: 439,00 Euro im Einzelzimmer
16
Sommerakademie: Europa und die Welt
von 1848 bis 1914.
Revolutionen, Kriege, Kongresse
Als Fortsetzung der Winterakademie behandeln wir folgende
Themen:
– Revolutionen in Deutschland und Europa (1848/49)
– Der Krimkrieg 1853-1856: Konflikt von eurasischem Ausmaß
– Der Amerikanische Bürgerkrieg – Sezessionskrieg 1861-1865
– Europäische Staatsmänner: Metternich und Bismarck
– Die staatliche Einigung Italiens und Deutschlands –
– Die Balkan-Frage und der Orient
– Industrielle Revolution und Arbeiterbewegung
– Kolonialismus und Imperialismus
– Britische Indien- und China-Politik: Opiumkriege
– Japan – China – Korea – Russland:
Das Ringen um Hegemonie in Ostasien
– Die Kongokonferenz von 1884/85
– Aspekte der Geistes- und Ideengeschichte sowie Literatur
und Kunst in dieser Epoche werden ebenso beleuchtet.
Termin 9. – 19. August 2015 I BPB
Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Hauke Petersen
Kostenbeitrag 439,00 Euro im Einzelzimmer
100 Jahre danach: Einbrüche und Umstürze
In Deutschland zwischen 1913 und 1919
In diesem Seminar rund um den Ersten Weltkrieg geht es
weniger um die außenpolitischen Verwicklungen oder gar die
militärischen Aspekte, im Mittelpunkt stehen vielmehr die inneren
Verhältnisse in Deutschland. Welche Propagandamittel wurden
eingesetzt, welche nationalistisch-chauvinistischen Ergüsse spielten schon vor 1914 ihre Rolle, um die Menschen auf den Krieg
einzustellen bzw. zum Durchhalten zu animieren? Was bewegte
sich in der Sozialdemokratie in diesen Jahren, wie vollzog sich
die Spaltung der Arbeiterbewegung? Wie litten die Menschen
an der sog. Heimatfront, wie ließ sich unter den Bedingungen
des Kriegsrechts und der „Burgfriedenspolitik“ überhaupt Protest
organisieren? Und schließlich, was spielte sich in der Novemberrevolution 1918 ab und wann gingen die letzten Räterepubliken
unter? Die Veranstaltung ist ausdrücklich als arbeitsintensives
Seminar gedacht. Das Lesestudium, die Beschäftigung mit zeitgenössischen Materialien soll in mehreren kleinen, gemeinsam
vorbereiteten Lesungen und Inszenierungen münden.
Termin 2. – 6. März 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Michael Joho
Kostenbeitrag 149,00 Euro
17
Deutsches Schicksalsjahr 1945 – 70 Jahre Ende
des Zweiten Weltkriegs und Beginn der Spaltung
Im Jahr 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Seine Bilanz ist grauenvoll: Über 50 Millionen Menschen sind ums Leben gekommen, davon wurden 6 Millionen Opfer des nationalsozialistischen
Rassenwahns. Deutschland ist nach der Kapitulation von den
Siegermächten besetzt und wird von ihnen regiert und verwaltet.
Das Leben in den Städten und auf dem Land normalisiert sich nur
langsam. Die Beseitigung der Trümmer steht im Mittelpunkt. Hunger ist ständiger Begleiter vieler Menschen. Gleichzeitig werden in
den vier Besatzungszonen bereits die politischen und wirtschaftlichen Weichen für die vier Jahre später vollzogene staatliche
Spaltung gestellt. Wir lassen die letzte Phase und die ersten acht
Monate der Besatzungszeit Revue passieren: Dabei beschäftigen
wir uns sowohl mit der Alltagssituation der deutschen Bevölkerung
als auch mit der unterschiedlichen Politik der Alliierten in ihren Zonen, die bereits ein Jahr später den Bruch der Anti-Hitler-Koalition
und den Beginn des „Kalten Krieges“ zur Folge hat.
Termin 4. – 8. Mai 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Michael Schneider-Hanke
Kostenbeitrag 149,00 Euro
Leisten wir genug?
Die Debatte um Deutschlands Engagement in der Welt
„Lassen wir andere unsere Versicherungspolice zahlen? Entspricht unser Engagement der Bedeutung unseres Landes?“
Diese Fragen stellte Bundespräsident Joachim Gauck im Oktober
2013. In verschiedenen Reden und Interviews führte er seitdem
aus, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen müsse, zur Not auch militärisch. Die Bevölkerung sieht
das laut aktuellen Umfragen ganz anders – und auch aus der
Politik bekommt Gauck Gegenwind („Kriegshetzer“). Das Seminar
möchte die Debatte zum Anlass nehmen, über Deutschlands
Rolle in der Welt nachzudenken – in einer Zeit, in der sich alte
Gewissheiten an Europas Rändern auflösen. Welche Herausforderungen bietet die Gegenwart – in der Ukraine, in Afrika, im Nahen Osten, in Europa? Wo liegen unsere Stärken? Was sollten wir
lieber bleiben lassen? Welche Bedeutung hat die Geschichte für
unser Handeln? Diese und andere Fragen wollen wir im Seminar
diskutieren – und vielleicht kommen wir der Beantwortung der
Frage, welche Rolle wir in der Welt des 21. Jahrhunderts spielen
wollen, ein Stück näher.
Termin 6. – 10. Juli 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Udo Metzinger
18 Kostenbeitrag 149,00 Euro
Zur Einigkeit verdammt? – Über Sinn und Notwendigkeit
einer europäischen Sicherheitspolitik
Europa befindet sich ganz offensichtlich in der Krise. Gleichzeitig
verändert sich die Welt rasant. Die unipolare Welt der 90er und
Nullerjahre, als die USA die alleinige Weltmacht waren, existiert
nicht mehr. Neue Machtzentren entstehen. Amerika entdeckt
den pazifischen Raum. Was für eine Chance für Europa – die EU
könnte ein Spieler auf der Weltbühne werden! Doch was macht
die Union der 28? Sie ist heillos zerstritten, jedes Land kocht
sein eigenes nationales Süppchen. Dabei zeigt die Geschichte
der EU – betrachtet man sie einmal aus real- und weltpolitischer
Perspektive – ein großes Potential, als globaler Akteur in Erscheinung treten zu können. Schon heute zeigt sich, dass Europa
Verantwortung übernehmen muss; die Einsätze in Libyen und
Mali haben dies bewiesen. Doch ist Europa dafür gerüstet? Sind
wir bereit, unsere gemeinsamen Interessen auch gemeinsam zu
verteidigen?
Termin 24. – 28. August 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Udo Metzinger
Kostenbeitrag 149,00 Euro
Abkehr von Europa – das Zentrum liegt in Asien
Der pazifische Raum gehört zu den aktivsten ökonomischen
Zonen, doch gibt es historisch bedingt zahlreiche Spannungen
zwischen den zentralen Akteuren. Während in Europa noch eine
traditionelle Sichtweise gehegt wird, wird sich auch sicherheitspolitisch der Schwerpunkt der Weltpolitik auf den pazifischen
Raum verlagern. Ob Bipolarität oder Multipolarität – diese
Entscheidung wird im pazifischen Raum getroffen. Die Auseinandersetzungen um unscheinbare Inselgruppen zeigen, wie virulent
die Situation ist – sei es, dass sich Japan und China streiten, sei
es, dass Vietnam und China heftige Dispute austragen. Für eine
ökonomisch prosperierende Region ist eine friedliche Koexistenz,
besser noch Freundschaft und Zusammenarbeit nötig – wie
es Europa im 20. Jahrhundert gezeigt hat. Aber gerade China
scheint unter dem neuen Ministerpräsidenten Li Keqiang Stärke
nach außen zu demonstrieren, wenn dann noch das Militärbudget traditionell steigt, sind es nicht nur die Amerikaner, die
Sorgenfalten bekommen.
Termin 7. – 11. September 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Barbara Lübcke
Kostenbeitrag 139,00 Euro
19
Europa und die Welt: Länderseminare
70 Jahre danach: Zusammenstürze und Aufbrüche in
Deutschland zwischen 1944 und 1946
In diesem Seminar geht es nicht um Frontenverläufe und Siegeshymnen, vielmehr soll die Situation im Innern Deutschlands
in diesen Jahren in den Fokus gerückt werden. Und dabei wird
dem schwachen, aber immer noch vorhandenen Widerstand
gegen die Nazis besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Welche
Konzeptionen für ein „anderes“ Deutschland gab es in verschiedenen Kreisen vor 1945, wie sollte das Nachkriegsdeutschland
aussehen? Und wie sollte mit einem Volk verfahren werden, das
in großen Teilen Hitler offenbar bis zuletzt die Treue hielt? Wie
sah es in den Tagen und Wochen unmittelbar nach der Befreiung
durch die alliierten Truppen aus, welche Rolle spielte die weithin
vergessene Antifa-Bewegung? Und warum ist sie gescheitert?
Welche Konsequenzen zog die Arbeiterbewegung aus den
vorangegangenen Entwicklungen? Diese Veranstaltung geht mit
Arbeitsphasen einher, um sich mit zeitgenössischen Dokumenten, vor allem auch konzeptionellen Entwürfen aus dem Widerstand zu beschäftigen.
Termin 28. September – 2. Oktober 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Michael Joho
Kostenbeitrag 149,00 Euro
Warum droht Europa auseinanderzufallen?
Einblicke und Ausblicke aus der Perspektive
des westlichen Balkans
Aus den Peripherien Europas und von außerhalb wächst der
Einwanderungsdruck auf das scheinbar krisenresistente Deutschland. Was haben die tiefen ökonomischen und sozialen Krisen
an den Rändern Europas – bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen – mit uns zu tun? Warum gelingt es bislang nicht,
das „deutsche Modell“ auf andere Staaten zu übertragen? Ist die
Krise in vielen Staaten Europas eine Systemkrise, in welcher der
Wohlstand der Einen die Armut der Anderen mit bedingt? Wir
werden uns bei der Analyse der Krisenfaktoren in die Peripherie
des westlichen Balkans begeben. Von dort aus suchen wir nach
Lösungsansätzen, welche für die Region und für Europa insgesamt in eine bessere, sozialere und gerechtere Zukunft Europas
weisen.
Termin 23. – 27. November 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Thomas Handrich und Sanin Hasibovic
Kostenbeitrag 199,00 Euro
20
Indien – eine traditionelle Gesellschaft auf der Überholspur
Viele Jahrzehnte war das 1947 unabhängig gewordene Indien
ein sehr armes Land. Doch in den vergangenen 20 Jahren hat
es einen gewaltigen Wirtschaftsboom gegeben. Indiens ITWirtschaft hat inzwischen Weltrang erlangt und in Callcentern
werden Kundenanfragen aus der ganzen Welt beantwortet. Die
Wirtschaft wächst jährlich um fünf bis sieben Prozent. Doch noch
immer ist Indiens Gesellschaft sehr traditionell. Das Kastenwesen
bestimmt nach wie vor das Leben der Menschen. Gewalttätigkeiten gegen Frauen sind Ausdruck alter männerdominierter Familienstrukturen. Und trotz der wachsenden Wirtschaft weist Indien
weltweit die meisten hungernden Menschen auf. Das Seminar
soll auch zur Vorbereitung einer Studienreise nach Indien vom
29. Februar bis zum 16. März 2016, die von Katharina Nickoleit
und Norbert Holtz veranstaltet wird, dienen. Das detaillierte Reiseprogramm und nähere Informationen siehe unter norbertholtz.
de/studienreisen.php.
Termin 30. Januar – 1. Februar 2015 I BPB
Seminarleitung Katharina Nickoleit und Norbert Holtz
Kostenbeitrag 109,00 Euro
21
Von der Kiewer Rus bis zur Abspaltung der Krim:
Russland und die Ukraine in Geschichte und Gegenwart
Seit den Protesten auf dem Euromaidan in Kiew ab November
2013, dem darauf folgenden Anschluss der Krim an Russland
und den bewaffneten Auseinandersetzungen in der Ostukraine
sind die langjährigen politischen und wirtschaftlichen Konflikte zwischen beiden Staaten wieder stärker in den Fokus der
Öffentlichkeit gelangt. Der „Propagandakrieg“ auf beiden Seiten
und die häufig einseitige Stellungnahme zu Gunsten der Ukraine erschweren uns eine Einschätzung der Lage. Beide Länder
haben eine lange gemeinsame Geschichte von der Kiewer Rus,
dem zaristischen Großreich über die Sowjetunion bis zu deren
Niedergang, worin sich Ursachen für die Spaltung der Ukraine
in den eher auf die EU orientierten Westen und den traditionell
auf Russland orientierten Osten finden lassen. Im Seminar wollen
wir uns zunächst mit der gemeinsamen aber auch getrennten
Geschichte beider Länder befassen und ihre politischen und
gesellschaftlichen Entwicklungen nach dem Ende der Sowjetunion beleuchten. Es geht auch um eine Einschätzung der europäischen Nachbarschaftspolitik und die Möglichkeiten der EU und
Deutschlands, zu einer Lösung der Konflikte beizutragen.
Termin 13. – 17. April 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Jochem Kollmer
Kostenbeitrag 149,00 Euro
Brasilien zwischen Fußballweltmeisterschaft und
Olympischen Spielen
Brasilien mit 200 Millionen Einwohnern hat den sechsten Platz
in der Spitzengruppe der Wirtschaftsmächte erreicht und wird
ein Schlüsselmarkt des 21. Jahrhunderts sein. 40 Millionen
Brasilianer sind im letzten Jahrzehnt aus der Armut in die untere
Mittelschicht aufgestiegen. Wir versuchen ein Portrait dieses
schönen und aufregenden Landes (Geschichte, Kultur, soziale Probleme, wirtschaftliche Entwicklung, aktuelle Innen- und
Außenpolitik nach den Präsidentschaftswahlen vom Oktober
2014). Weitere Themen in diesem Seminar: Afrikanische Sklaven
und Afro-Brasilien sowie jüdisches Leben in Brasilien. Und wir
stellen unsere Studienreisen nach Brasilien im Herbst 2015 vor.
An einem Abend probieren wir das Nationalgericht „Feijoada“
und Caipirinha.
Termin 30. April – 3. Mai 2015 I BPB
Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Carlos Soares
Kostenbeitrag 169,00 Euro
22
Vor Europas Haustür – Die Zukunft Afrikas
Hat Nicolas Sarkozys Diktum von 2007 weiter Bestand, Afrika
sei kein Ort für die Idee der Zukunft? Oder gilt, was Horst Köhler
2004 sagte: „Für mich entscheidet sich die Menschlichkeit unserer Welt am Schicksal Afrikas“? Ist Afrika nach wie vor von der
globalen Produktion ausgeschlossen? Folgt nach der kolonialen
Selbstbestimmung nun die Vereinnahmung Afrikas durch China
und den Islam (Afrika ist zur Hälfte muslimisch!)? Wie ist die
stetig wachsende Präsenz Chinas auf dem schwarzen Kontinent
vor der europäischen Haustür zu bewerten? In diesem Seminar werden wir vor allem diesen aber auch anderen Fragen zur
Zukunft Afrikas nachgehen, die sich aus den jüngsten Entwicklungen ergeben.
Termin 1. – 3. Mai 2015 I BPB
Seminarleitung Dr. Manfred Osten
Kostenbeitrag 109,00 Euro
Schwedische Midsommar-Kulturwoche
In der hellsten Zeit des Jahres holt unsere Kulturwoche Schweden an den Kellersee. Wir tauchen in Musik, Film, Literatur und
Kulinarik unseres Nachbarlandes ein und spannen so einen
weiten Bogen von den Traditionen zur Gegenwart schwedischen
Kulturlebens. Den Höhepunkt der Woche bildet unser Midsommarfest mit Livemusik, Tanz und Köstlichkeiten aus dem Land der
Mitternachtssonne.
Termin 22.-26. Juni 2015 I BU
Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth und Erbrou Olga Guttke
Gastreferenten Dr. Ruth Sindt, Bo Nyström, Sophia Schutte
Kostenbeitrag 299,00 Euro
23
Amerika – (k)ein Freund und Partner
„Die Russen machen‘s auch nicht anders als die Amerikaner.“
Diesen Satz hört man allzu oft von „Putinverstehern“ und anderen
Deutschen, die damit das russische Vorgehen in der Ukraine
rechtfertigen wollen. Eine neue antiamerikanische Stimmung
macht sich breit – das belegen auch Umfragen. Viele sind der
Meinung, dass es uns ohne amerikanischen Einfluss besser
ginge. Und in der Debatte über das transatlantische Freihandelsabkommen wird wieder das Gespenst des bösen amerikanischen
Kapitalismus an die Wand gemalt. Woher rührt diese Stimmung?
Im Seminar wollen wir dem neuen Antiamerikanismus auf den
Grund gehen und untersuchen, inwieweit die Politik Amerikas im
letzten Jahrzehnt („Krieg“ gegen den Terror, Guantanamo, IrakInvasion) dazu beigetragen hat, das Amerikabild der Deutschen
nachhaltig zu verändern. Auch die Enttäuschung über Präsident
Obama, der doch in unseren Augen ein ganz anderes Amerika
repräsentieren sollte und nun doch in Teilen die alte Politik fortgeführt (NSA, Afghanistan, Drohnen-Krieg), trägt dazu bei. Wie
belastbar sind also die transatlantischen Beziehungen? Gibt es
die alte deutsch-amerikanische „Freundschaft“ noch?
Termin 7. – 11. September 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Udo Metzinger
Kostenbeitrag 149,00 Euro
Dänemark –
Eine Annäherung an das „glücklichste Land der Welt“
Dänemark – das verbinden viele Deutsche mit Urlaubsidyll,
gemütlichen Menschen, Plundergebäck und Lego. Zugleich ist
uns Dänemark unter den skandinavischen Ländern der nächste
Nachbar: Dänen und Deutsche verbinden historische Erfahrungen und sie rücken in Gegenwart und Zukunft wieder näher aneinander – durch zusammenwachsende Arbeitsmärkte etwa, und
durch Infrastrukturprojekte wie die feste Fehmarnbelt-Querung.
Im Mittelpunkt unseres Seminars steht das Dänemark von heute.
Wie meistert unser Nachbarland die Herausforderungen einer
globalisierten, derzeit von Krisen gezeichneten Ökonomie? Wie
stellt Dänemark sich zur europäischen Integration - und wie zur
Integration der Einwanderer im eigenen Land?
Termin 12. – 16. Oktober 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth
Kostenbeitrag 139,00 Euro
24
Mexiko – mehr als Mayas, Morde, Milliardäre
Die Berichterstattung, die das Bild Mexikos in der deutschen
Öffentlichkeit bestimmt, beschränkt sich einerseits auf Berichte über organisierte Kriminalität (Drogenkartelle), andererseits
auf das kulturelle Erbe (Mayas, Azteken) und die touristischen
Attraktionen (Cancun, Acapulco, Baja California). Die medial
vermittelte Wirklichkeit wird der tatsächlichen politischen und
sozialen Situation in Mexiko aber nur partiell gerecht. Mexiko ist kein gescheiterter Staat. Das Land hat vielmehr seit der
Jahrtausendwende beachtliche Fortschritte bei demokratischen
Prozeduren, Unabhängigkeit der Justiz, Korruptionsbekämpfung
und Bürgerrechten erzielt. Die Wirtschaft ist stabil. Als „upper
middle income country“ steht Mexiko an vierzehnter Stelle der
größten Volkswirtschaften der Erde. Es soll um Fakten und Daten
zu Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst und Kultur
gehen – ein Parforceritt, der nur einen Überblick über „México
desconocido“ geben kann.
Termin 2. – 6. November 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Hans-Joachim Mondorf
Kostenbeitrag 139,00 Euro
Geschichte und politische Zukunft Italiens:
Zwischen Fortschritt und Stagnation?
Eine alternative Reise im Nachkriegsfilm
Italien steckt mitten in einer politischen und wirtschaftlichen
Krise. Steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Kaufkraft und ein
schrumpfendes Bruttoinlandsprodukt sind nur einige der Probleme, denen das Land gegenübersteht. Ob der neue „Hoffnungsträger“ Matteo Renzi es schaffen wird, die notwendigen wirtschaftlichen und politischen Reformen durchsetzen, ist mit vielen
Fragezeichen verbunden. Um ein EU-Land voller Widersprüche
verstehen zu können, werden die historischen, wirtschaftlichen,
politischen und gesellschaftlichen Hintergründe besprochen und
die Ursachen für die Entwicklung von der Nationenbildung 1860
bis heute nachvollzogen. Um den Lernprozess interessanter zu
gestalten, wollen wir das EU-Land voller Widersprüche mal aus
einer anderen Perspektive bereisen und betrachten: Die einzelnen Themen sollen unter Verwendung von Ausschnitten aus
italienischen Nachkriegsspiel- und -dokumentarfilmen behandelt
werden. Zusätzlich wird ein italienischer Abend mit landesüblichen Speisen und Getränken und vielen Gesprächen über Land
und Leute uns dieses Land näher bringen.
Termin 26. – 30. Oktober 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Jochem Kollmer
Kostenbeitrag 159,00 Euro
25
Wirtschaft und Gesellschaft
Energiewende – teure neue Welt?
Für Deutschland und Europa ist die Energiepolitik ein zukunftsweisendes Politikfeld, eng verbunden mit der Klimapolitik. Die
Energiewende ist beschlossene Sache und findet Zustimmung in
der Bevölkerung, vor allem seit dem Reaktorunglück in Fukushima. Ein griffiger und politisch unstreitiger Begriff ist das Wort
„Energiewende“ – doch was beinhaltet dieses Schlagwort? Welche Folgen für die Gesamtwirtschaft sind zu erwarten? Bislang
konzentriert sich die Diskussion auf die Stromerzeugung, und
schon hier treten enorme Hürden auf. Die Versorgungssicherheit
ist für ein hochentwickeltes Industrieland im digitalen Zeitalter
unverzichtbar. Energie benötigen wir aber auch für die Mobilität
und zur Wärmeerzeugung. Welche Kosten bringt eine Energiepolitik mit sich, die Deutschland in der Vorreiterrolle bei der
Bekämpfung des Klimawandels und der Nutzung erneuerbarer
Energien sieht? Welche Nebeneffekte sind zu erwarten?
Termin 16. – 20. März 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Barbara Lübcke
Kostenbeitrag 139,00 Euro
Die digitale Revolution –
wie das Internet unsere Welt verändert
Was noch vor 20 Jahren undenkbar schien, ist heute Realität:
Das Internet bestimmt unser Leben. Wir kaufen im Netz ein, dort
treffen wir unsere Freunde, dort suchen wir Rat und auch Kontakte, und wer nicht in einem der sozialen Netzwerke registriert ist,
der existiert für viele gar nicht. Gleichzeitig hat sich eine Debatte
darüber entsponnen, wie diese „digitale Revolution“ unsere Welt
verändert. Das Seminar möchte diese Debatte zum Anlass nehmen, ebenfalls darüber nachzudenken: Wie beeinflusst das Internet unsere Gesellschaft und die Art, wie wir leben? Wie gehen
wir mit dem so genannten „digitalen Druck“ um? Wie nutzen wir
selbst das Internet? Welche Rolle spielen Google, Facebook und
Co? Auch der kritische Umgang mit den Inhalten ist entscheidend, damit wir lernen, Wichtiges von Unwichtigem, Richtiges
von Falschem, Lüge von Wahrheit zu unterscheiden – gerade
im Internet ganz entscheidende Fragen. Aber auch die politische
Dimension soll nicht zu kurz kommen: Welchen Einfluss hat das
Internet auf die Politik? Und wie geht die Politik mit dem Netz
und seinen (Un-)Möglichkeiten um?
Termin 9. – 13. März 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Udo Metzinger
Kostenbeitrag 139,00 Euro
26
Politische Teilhabe für Migranten
Politische Teilhabe ist grundlegend für das Funktionieren einer
Demokratie. Dies gilt auch und im Besonderen für Migrantinnen
und Migranten. Zielgruppe dieses Seminar sind deshalb politisch
interessierte MigrantInnen. Die Teilnehmenden sind engagierte
Personen, die ihren Teil zur besseren Integration von Neuzugewanderten und MigrantInnen aus ihrem sozialen Umfeld beitragen möchten. Dafür besuchen sie Schulungen und Seminare,
um das System in ihren Kommunen, Schleswig-Holstein und
in Deutschland besser zu verstehen und als Multiplikator/innen
dieses Wissen in ihrer Herkunftssprache an (Neu-)Zugewanderte
weiterzugeben. So werden auch MigrantInnen ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen erreicht. Dies ist ein Kooperationsseminar mit dem Teilhabeprojekt der AWO Schleswig-Holstein e.V.
Termin 18. – 19. April 2015 I BPB
Seminarleitung Katharina Schmidt und Dr. Hauke Petersen
Kostenbeitrag 10,00 Euro
27
Strategien für eine Bürgerbahn des 21. Jahrhunderts
Bahnpolitik ist gegenwärtig kaum ein zentrales politisches Thema, abgesehen von gelegentlichen Schlagzeilen um Pannen bei
der Bahn. Streckenstilllegungen bemerken vor allem die örtlichen
Fahrgäste. Der Umbau zum weltweit agierenden Logistikkonzern
findet bei spektakulären Akquisitionen im Wirtschaftsteil der Zeitung statt. Und doch weisen die Auseinandersetzungen um den
Stuttgarter Hauptbahnhof darauf hin, dass hier eine der wichtigen
Auseinandersetzungen um eine ökologisch und sozial nachhaltige Gesellschaftspolitik stattfindet. Wie kann eine Bügerbahn des
21. Jahrhunderts aussehen? Sollen Netz und Betrieb in einem am
Gemeinwohl orientierten öffentlichen Betrieb zusammengefasst
werden? Oder soll es einen Markt verschiedener Fahrdienstleistungsangebote auf einem öffentlichen Schienennetz geben? Ein
weiteres Thema der Tagung soll die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn sein. Abschließend wollen wir fragen, wie wir
insgesamt zu einer anderen Bahnpolitik kommen. Dieses Seminar
richtet sich an Aktive in Verbänden und Initiativen, die sich für
eine ökologisch und sozial nachhaltige Bahnpolitik einsetzen und
weitere Interessierte an dieser politischen Arbeit.
Termin 24. – 26. April 2015 I BPB
Seminarleitung Norbert Holtz und Bernhard Knierim
Kostenbeitrag 99,00 Euro
Übersinnliches auf dem Prüfstand: Sekten und Esoterik –
eine Gefahr für die demokratische Gesellschaft?
In Deutschland sind heute Hunderttausende Bürger in einer
Vielzahl (teilweise fundamentalistischen Gruppierungen) aktiv,
die von Kirchenvertretern und Politikern als „Sekten“ bezeichnet
werden. Parallel dazu boomt der Esoterik-Markt. Jede dritte
Neuerscheinung auf dem deutschen Sachbuchmarkt befasst sich
mit esoterischen Themen; astrologische und spirituelle Angebote
und esoterische Workshops und Seminare erfreuen sich regen
Zulaufs. Im Seminar wird der Faszination des Nicht-Alltäglichen
und Übersinnlichen im „aufgeklärten“ High-Tech-Zeitalter
nachgespürt. Bei der Diskussion der Ursachen für diesen Trend
stehen Chancen und Risiken esoterischer Praktiken genauso im
Mittelpunkt wie die Gefährlichkeit bestimmter sektenähnlicher
Gruppierungen (z.B. Scientology, Zeugen Jehovas, etc) für den
einzelnen und die demokratische Gesellschaft. Abschließend
werden die Positionen der politischen Parteien und der christlichen
Kirchen zu diesen „Freizeitaktivitäten“ vieler Menschen vorgestellt.
Termin 1. – 5. Juni 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Michael Schneider-Hanke
28 Kostenbeitrag 149,00 Euro
Soziale Ungleichheiten?
Längst gehört das Konzept der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ der Vergangenheit an. Globalisierung, Neoliberalismus,
Finanzmärkte, Digitalisierung usw. haben in den letzten Jahrzehnten dazu beigetragen, dass Einkommen und Vermögen in
Deutschland mittlerweile höchst ungleich verteilt sind. Zudem
bleiben viele vom Zugang zu Bildung und Kultur ausgeschlossen
und haben kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Altersarmut,
prekäre Beschäftigung trotz Mindestlohn, Langzeitarbeitslosigkeit usw. werden nicht weniger: Wie beschreiben aktuelle
sozialwisssenschaftliche Analysen soziale Ungleichheit, gesellschaftliche Spaltungen, die Exklusion ganzer Milieus und die
schier grenzenlose neue Reichtumskonzentration? Ausgehend
von einer Bestandsaufnahme und Ursachenanalyse werden auf
der Tagung Konzepte und politische Alternativen einer anderen
Wirtschaftspolitik und der Gesellschaftsreform vorgestellt und
erörtert. Dieses Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung mit
der Hochschulinitiative Demokratischer Sozialismus e.V.
Termin 12. – 14. Juni 2015 I BPB
Seminarleitung Kira Ludwig
Kostenbeitrag 99,00 Euro
Einwanderungsland USA! –
Einwanderungsland Deutschland?
Die Vereinigten Staaten gelten als das Einwanderungsland
schlechthin. Was macht dieses Land aus? Wie hat sich die
Einwanderung im Laufe der Jahrhunderte gestaltet? Welche
aktuellen Entwicklungen und Probleme gibt es? Diese und
andere Fragen wollen wir im Seminar beantworten, um dann
vergleichend die Situation in Deutschland zu analysieren: auch
wir sind im Verlauf der letzten Jahrzehnte nolens volens zu einem
Einwanderungsland geworden. Welche Entwicklungen und Probleme gibt es bei uns? Welche Herausforderungen liegen vor uns?
Vor allem: Was können wir von Amerika lernen?
Termin 22. – 26. Juni 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Udo Metzinger
Kostenbeitrag 149,00 Euro
29
30
Mobilität, Urbanität, Lebensqualität. Von der autogerechten Stadt zu neuen Konzepten qualitativer Mobilität
Der Lebensrhythmus vieler Menschen, unsere Stadträume und
Landschaften sind durch das Auto und seine intensive Nutzung
geprägt. Doch diese Welt gerät ins Wanken. Für die jüngeren
Stadtbewohner verliert das Auto an Bedeutung. Wir wollen in
diesem Seminar das eigene Mobilitätsverhalten in Beziehung
setzen zur Verkehrs- und verkehrspolitischen Entwicklung in
Deutschland. Wie wurde das Auto als Hauptverkehrsmittel durchgesetzt? Inwieweit spiegeln sich dabei auch soziale Machtpositionen im öffentlichen Raum? Wir werden im Seminar beispielhaft
die Verkehrssituation der Landeshauptstadt Kiel vor Ort mit dem
Fahrrad erfahren und den Auswirkungen der Verkehrsraumgestaltung auf die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel nachgehen.
Wir erkunden, wie in Zukunft Mobilität und urbane Lebensqualität
zusammenkommen können. Welche Forderungen entstehen
dabei an die Politik?
Termin 17. – 21. August 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Norbert Holtz
Kostenbeitrag 179,00 Euro
Aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik
Die Wirtschaftspolitik eines Landes ist für die Lebensbedingungen der Menschen von zentraler Bedeutung. Wirtschaftspolitische Maßnahmen entscheiden mit darüber, ob Menschen
Arbeitsplätze finden, ein ausreichendes Einkommen erhalten
und so am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. In diesem
Seminar werden aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik diskutiert.
Behandelt werden unter anderem die Bereiche Wirtschaftswachstum, Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit, die in nahezu allen
Industrieländern festzustellende Zunahme der Einkommensungleichheit, die wachsende Staatsverschuldung und mögliche
Wege aus der Schuldenfalle, sowie die Probleme, die sich daraus
ergeben, dass sich die Geldwirtschaft immer weiter von der Realwirtschaft abkoppelt. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf die
demografischen Entwicklungen, die Deutschland in den nächsten Jahrzehnten prägen werden, und die damit verbundenen
Herausforderungen.
Termin 25. – 27. September 2015 I BPB
Seminarleitung Dr. Thieß Petersen
Kostenbeitrag 109,00 Euro
Vorurteile – Alltagsrassismus – Diskriminierung
Diskriminierungen gehören für viele Menschen zum Alltag, sei
es bei der Ausbildung, im Beruf, beim Sport oder einfach auf der
Straße. In diesem Seminar wollen wir hinterfragen, wie Vorurteile
entstehen, wie sie wirken und unser Zusammenleben beeinflussen. Darüber hinaus wollen wir für Alltagsrassismus und strukturellen Rassismus sensibilisieren, Gegenstrategien entwickeln und
Zivilcourage fördern. Dabei wollen wir auch an unserem eigenen
Denken und Handeln arbeiten.
Termin 28. – 30. August 2015 I BPB
Seminarleitung Mirjam Gläser und Dr. Hauke Petersen
Kostenbeitrag 99,00 Euro
Rechtsextremismus und Alltagsrassismus in Deutschland:
Eine Gefahr für die Demokratie?
Seit Mai 2013 läuft das Gerichtsverfahren gegen ein Mitglied und
vier mutmaßliche Unterstützer der rechtsextremen Terrorgruppe
NSU. Immer wieder kommen durch neue Enthüllungen Zweifel
an der Arbeit der Sicherheitsbehörden, besonders des Verfassungsschutzes. Warum konnte dieser Terror so lange ungehindert
stattfinden? Seit vielen Jahren warnten Experten vor der Gefahr
eines Rechtsterrorismus in Deutschland. Seit ebenso langer Zeit
versuchen Neonazi-Gruppen und die NPD vor allem junge, auch
gewaltbereite Menschen anzusprechen. Begünstigt durch soziale
und ökonomische Verunsicherungen schüren Rechte negative Stimmungen gegen Fremde und Minderheiten, machen Front gegen die
etablierte Politik und die Europäische Union. Gleichzeitig stellen wir
fest, dass rechtes Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft gerückt
ist. Wir wollen uns mit der Geschichte des organisierten und unorganisierten Rechtsextremismus in der Bundesrepublik beschäftigen
und eine Einschätzung seines heutigen Ausmaßes und Gefahrenpotentials vornehmen. Zudem sollen Handlungsstrategien gegen die
rechte Gefahr und Maßnahmen zur Prävention erarbeitet werden.
Termin 12. – 16. Oktober 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Jochem Kollmer
Kostenbeitrag 139,00 Euro
31
Peitsche und Zuckerbrot –
Globalisierung und Erlebnisgesellschaft
Als Folge der internationalen Finanzkrise, der drohenden „Schuldenbremse“ und der sich beschleunigenden Globalisierung werden Beschäftige in der Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienst
einem steigenden Leistungs-, Anpassungs- und Mobilitätsdruck
ausgesetzt. Dieser Druck erzeugt Ängste, psychische Defizite und
neue Sehnsüchte. Eine boomende Eventindustrie gibt vor, diese in
der knapper werdenden Freizeit durch durchorganisierte „Glücksangebote“ auszugleichen. Wir werden Ursachen und Folgen des
gegenwärtigen (neoliberalen) Globalisierungsschubs sowie die
rasanten Veränderungen der Kommunikations-Technologien im
internationalen Maßstab und seine Folgen für die Bevölkerung in
Deutschland analysieren. Gleichzeitig wird diese Entwicklung mit
den Exzessen der „Spaßgesellschaft“ in Zusammenhang gebracht
und die Frage diskutiert, wie man der Entmündigung am Arbeitsplatz und in der Freizeit wirksam entgegentreten kann – und wie
Globalisierung politisch sinnvoll gestaltet werden müsste.
Termin 19. – 23. Oktober 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Michael Schneider-Hanke
Kostenbeitrag 139,00 Euro
Mit Volksentscheiden in die Zukunft? –
Macht und Ohnmacht der Bürger und die Zukunft der
repräsentativen Demokratie
Deutschland im Jahr 2015: In Berlin regiert seit zwei Jahren eine
Große Koalition. Gleichzeitig wächst die Kritik an der „politischen
Klasse“, der „Abgehobenheit“ der Parteien und der Abhängigkeit der Politik von den internationalen Finanzmärkten und der
globalisierten Wirtschaft. Die Wahlbeteiligung und die Mitgliederzahl der großen Parteien sinken. Und die Bürger? Sie engagieren sich zunehmend in lokalen Initiativen, streiten öffentlich um
Großprojekte, beteiligen sich zunehmend an Protestkampagnen
im Internet sowie an Bürger- oder Volksentscheiden auf kommunaler und Länderebene. Steht die Demokratie in Deutschland
vor einem Umbruch? Muss die bisherige repräsentative parlamentarische Demokratie durch mehr Bürgerbeteiligung ergänzt
werden? Sollen Partei-, aber auch Nicht-Parteimitglieder, künftig
mehr in innerparteiliche Entscheidungen einbezogen werden?
Termin 2. – 6. November 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Michael Schneider-Hanke
Kostenbeitrag 139,00 Euro
32
„Wie viele Ausländer können wir noch aufnehmen?“
Einwanderungsland Deutschland: Geschichte, Bilanz,
Ausblick
Das Thema Einwanderung bzw. Zuwanderung von Migranten ist
in der deutschen Öffentlichkeit nach wie vor emotional geprägt
und mit Ängsten behaftet. Im Vordergrund stehen derzeit die
starke Zunahme von Flüchtlingen, die „Armutszuwanderung“
und der „Sozialmissbrauch“ von Bulgaren und Rumänen, die
Zuwanderung von Fachkräften und die angeblich gescheiterten Integration, vor allem der muslimischen Bevölkerung. Die
Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten des Migrations- und
Integrationsprozesses treten dabei oft in den Hintergrund. Im
Seminar wollen wir uns sachlich und differenziert, aber nicht
kritiklos mit dem Thema auseinandersetzen. In Begegnungen mit
unterschiedlichen Migrantengruppen wollen wir nicht nur über
die Schwierigkeiten in der Einwanderungsgesellschaft, sondern
auch über Erfolge der Integration diskutieren. Außerdem sollen
Möglichkeiten der politischen Partizipation und Alternativen für
eine zukünftige Zuwanderungs- und Integrationspolitik sowie
persönliche Handlungsmöglichkeiten für ein gemeinschaftliches
Miteinander erarbeitet werden.
Termin 16. – 20. November 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Jochem Kollmer
Kostenbeitrag 139,00 Euro
Der politische Jahresrückblick 2015
In diesem Bildungsurlaub soll es darum gehen, die politischen
Themen des Jahres noch einmal aufzugreifen, zu reflektieren und
einzuordnen. Wohin hat sich Deutschland, Europa und die Welt
in diesem Jahr entwickelt? War es ein gutes oder ein schlechtes
Jahr? Der endgültige Ablauf dieses Seminars orientiert sich stark
an den Interessen der Teilnehmenden und wird erst zu Beginn
des Seminars feststehen.
Termin 23. – 27. November 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Udo Metzinger
Kostenbeitrag 139,00 Euro
33
Geschichte und Zeitgeschichte
TTIP! Freihandel um jeden Preis – und die Folgen?
Je enger und vielfältiger die Handelsbeziehungen zwischen zwei
Wirtschaftsräumen sich darstellen, desto größer sind die Nachteile durch unterschiedliche Normen und Zollschranken. Auf die
einfache Formel gebracht: Konzentriert sich jedes Staatengebilde
auf das, was es am besten kann, so wird insgesamt der Wohlstand erhöht. Stimmt das, so ist es naheliegend und überfällig,
dass die EU und die USA ein Freihandelsabkommen schließen.
Nach der anfänglichen Euphorie mehren sich die Stimmen
beiderseits des Atlantiks, die in Sorge um Gesundheit und um
den Verbraucherschutz diesem Abkommen skeptisch gegenüberstehen. Chlorhähnchen und Genfood stehen im Vordergrund
deutscher und europäischer Befürchtungen. Auch der Verhandlungsprozess – fast hinter fest verschlossenen Türen – gibt
Anlass zur Sorge. Ist ein solches Abkommen überhaupt nötig?
Im Mittelpunkt dieses Seminars steht der Verbraucherschutz,
aber auch die Bedeutung für internationale Institutionen und die
Entscheidungsfindung in der EU sollen beleuchtet werden.
Termin 30. November – 4. Dezember 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Barbara Lübcke
Kostenbeitrag 139,00 Euro
34
Die Ära Schröder/Fischer – Rot-grüne Regierungsjahre
1998-2005 und ihre Folgen bis zur Gegenwart
Sie begannen nach ein paar Monaten mit dem Rücktritt des
Finanzministers Oskar Lafontaine und der Beteiligung der Bundesrepublik am NATO-Militäreinsatz gegen Serbien und endeten
2005 mit vorgezogenen Bundestagswahlen nach Protesten
gegen die Agenda 2010 – die sieben rot-grünen Regierungsjahre. Dazwischen lagen Schritte zur innenpolitischen Liberalisierung
(Reform des Staatsbürgerrechts, Einführung der „Homo-Ehe“),
die Deregulierung des Arbeitsmarktes- und der Finanzmärkte,
die größten Steuerentlastungen (für Vermögende) und sozialen
Degradierungen (z.B. für Hartz IV-Empfänger) in der Geschichte
der Bundesrepublik, das Elbe-Hochwasser und das deutsche
Nein zum Irakkrieg. Wir ziehen eine innen- und außenpolitische
Bilanz der rot-grünen Ära und analysieren die gesellschaftlichen
und kulturpolitischen Folgen der Schröder/Fischer-Politik bis zur
Gegenwart. Dabei kommen auch die bis heute spürbaren Auswirkungen für die beiden damaligen Koalitionsparteien SPD und
Grüne zur Sprache.
Termin 2. – 6. März 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Michael Schneider-Hanke
Kostenbeitrag 139,00 Euro
35
Otto von Bismarck –
Zum 200. Geburtstag des „Eisernen Kanzlers“
Über den „Eisernen Kanzler“ ist schon viel gesagt worden – doch
anscheinend noch nicht genug, wie zahlreiche neue Biographien
(z.B.: Jonathan Steinberg: Bismarck. Magier der Macht, 2012.)
zeigen. Wer war der Mensch hinter den großen politischen Entscheidungen? Wie hat Bismarck seine Zeit und seine Nachwelt
außen- und innenpolitisch geprägt? Bismarcks Herkunft, seine
Sozialisierung und politischen Anfänge sollen ebenso beleuchtet
werden wie die Bündnispolitik und Bismarcks Kulturkampf gegen
den Katholizismus. Ebenso wird die Rezeptionsgeschichte des
Reichskanzlers im Nationalsozialismus und danach betrachtet.
Kurzum: Wir wollen im Lichte der aktuellen Forschung über Otto
von Bismarck, dessen Wesen und Wirken diskutieren und dabei
im Besonderen kulturpolitische Aspekte mit in den Blick nehmen.
Eine Exkursion soll das Verständnis Bismarcks vertiefen.
Termin 14. – 21. Juni 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Hauke Petersen
Kostenbeitrag 259,00 Euro
Die Vorfahren der Kriegsenkel
Die Kriegsenkel, also die Kinder derer, die den Zweiten Weltkrieg
als Kinder durch- und erlebt haben, sind nicht nur durch ihre
eigenen Erfahrungen geprägt, sondern auch durch die Kriegserlebnisse ihrer Eltern und Großeltern – und das, obwohl sie
lange nach Kriegsende geboren wurden. Auf ihrer Suche nach
Antworten auf ihre Fragen stoßen sie oft auf eine Mauer des
Schweigens – teilweise, weil ihre Eltern Traumatisches erlebt
haben, aber auch, weil in der Generation ihrer Eltern und Großeltern generell nicht über Erlebnisse und Gefühle gesprochen
wurde. Hinzu kommt, dass das Erzählte aus den verschiedensten
Gründen nicht immer der Wahrheit entsprechen muss. Es sollen
Wege aufgezeichnet werden, wie diese Generation mehr über
ihre Vorfahren, deren Heimat und Leben erfahren, aber auch wie
sie sich mit deren Geschichte, die auch die Ihre ist, auseinander
setzen kann. Das Seminar richtet sich in erster Linie an die zwischen 1960 und 1975 geborenen.
Termin 20. – 24. Juli 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Ursula Krause
Kostenbeitrag 199,00 Euro
36
Ein deutscher Revolutionär? – Die Bedeutung
Rudi Dutschkes für die Geschichte der Bundesrepublik
Der 1940 in Ostdeutschland geborene, in der DDR aufgewachsene und 1979 in Dänemark gestorbene Marxist und politische Aktivist Rudi Dutschke gilt als bekanntester Wortführer der Außerparlamentarischen Opposition (APO) sowie der westdeutschen und
West-Berliner Studentenbewegung der 1960er Jahre. Er grenzte
sich gleichermaßen vom Modell des sowjetischen Staatsozialismus wie der (kapitalistisch beeinflussten) parlamentarischen
Demokratie ab, betonte die Bedeutung der Frühschriften von Karl
Marx und entwickelte Theorien über revolutionäre Veränderungen durch antiautoritäre Aktionen und Basisdemokratie. Nach
Überwindung der Folgen des Berliner Attentats auf ihn am 11. April
1968 engagierte er sich wieder politisch und war einer der „Gründerväter“ der Partei „Die Grünen“. Dutschkes Thesen provozierten
und wirkten polarisierend. Seine Gegner warfen und werfen ihm
die Verharmlosung von Gewalt und Sympathien mit terroristischen
Bewegungen vor. Im Seminar soll Leben, Werk und Wirken Rudi
Dutschkes und seine Bedeutung für die Nachkriegsgeschichte und
die Demokratisierung der Bundesrepublik gewürdigt werden.
Termin 18. – 20. September 2015 I BPB
Seminarleitung Michael Schneider-Hanke
Kostenbeitrag 109,00 Euro
Wider die Obrigkeit –
Revolutionen und Revolten in der deutschen Geschichte
Entgegen einem verbreiteten Vorurteil ging es im Lauf der
deutschen Geschichte nicht nur um die Erhaltung von Ruhe und
Ordnung. Immer wieder begehrten Gruppen von (materiell oder
politisch unterdrückten) Menschen gegen die jeweils Herrschenden auf – es kam zu Revolten oder Versuchen, die Machtverhältnisse völlig umzustürzen. In den entscheidenden Phasen
deutscher Geschichte hat die jeweilige Obrigkeit (die Fürsten, die
Könige und Kaiser, das NS-Regime) jedoch über freiheitliche und
demokratische Bewegungen in der Bevölkerung triumphiert. Wir
wollen im Seminar den revolutionären und freiheitlichen Traditionen in unserer Vergangenheit nachspüren und ihre Einflüsse auf
das gegenwärtig herrschende Geschichtsbild und die „nationale
Identität“ der Deutschen diskutieren. Abschließend werden die
Erfolgsaussichten demokratischer und sozialer Bewegungen heute vor dem Hintergrund gleichzeitig steigender Unzufriedenheit
mit den politischen Institutionen erörtert.
Termin 21. – 25. September 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Michael Schneider-Hanke
Kostenbeitrag 139,00 Euro
37
Literatur und Film
Das Land zwischen den Meeren –
Schleswig Holstein vom Mittelalter bis heute
„Nur drei Menschen haben die schleswig-holsteinische Geschichte begriffen – Prinzgemahl Albert, der ist tot; ein deutscher
Professor, der ist wahnsinnig geworden; und ich, nur habe ich
alles darüber vergessen“ (Henry John Temple, britischer Premierminister). Wir wollen in diesem Seminar die Geschichte Schleswig-Holsteins in ausgewählten Aspekten vom Mittelalter bis in
die 2000er Jahre beleuchten. Warum erscheint die Geschichte
dieses Bindestrich-Bundeslandes so komplex? Welche Rolle
spielte die geographische Lage zwischen dem dänischen Königreich und dem deutschen Kaiserreich? Wie sahen Schleswig
und Holstein zur Zeit der Reformation, während des 30-jährigen
Krieges und im 18. Jahrhundert aus? Was machte der Nationalitätenkonflikt zwischen dänisch und deutsch mit den Einwohnern?
Warum war Schleswig-Holstein eine Hochburg des Nationalsozialismus? Und wie wurde der Weg von der „Renazifizierung“ bis
zur minderheitspolitischen Modellregion begangen? Mit einer
Exkursion wollen wir das Seminarthema vertiefen.
Termin 28. September – 2. Oktober 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Friedrich Büßen und Dr. Hauke Petersen
Kostenbeitrag 179,00 Euro
Hollywood gegen Hitler.
Kino als Propaganda und Erziehung
Wir betrachten in diesem Seminar die amerikanische Filmpolitik
gegen den Nationalsozialismus - von den Propagandafilmen der
vierziger Jahre bis zu den Re-Education-Filmen nach Kriegsende.
Dabei wollen wir nicht nur berühmte Spielfilme wie „Casablanca“
oder Charlie Chaplins „Großen Diktato“ analysieren, sondern auch
die unbekannteren wie Alfred Hitchcocks „Rettungsboot“, Orson
Welles „Die Spur des Fremden“ bis hin zu Peter Lorres „Der
Verlorene“. Dabei wird auch die amerikanische Deutschlandpolitik der dreißiger Jahre und die sehr ambivalente Haltung der
großen Studios zur Sprache kommen. Wir fragen außerdem nach
der Lage der deutschen Exilschauspieler in Amerika – etwa Fritz
Kortner, Curt Bois oder Helene Thimig –, nach Regisseuren und
Drehbuchautoren (etwa Fritz Langs Zusammenarbeit mit Bert
Brecht in „Auch Henker sterben“). Nicht zuletzt wird auch über
das Schicksal dieser über zweihundert Filme in der Bundesrepublik der fünfziger und sechziger Jahre zu sprechen sein.
Termin 9. – 13. März 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Wolfgang Griep
Kostenbeitrag 169,00 Euro
Verbotene Literatur in der DDR.
Schriftsteller – Texte – Schicksale
Von einem „Druckgenehmigungsverfahren“ sprach man offiziell
in der DDR, wenn die literarische Zensur gemeint war. Viele Texte
wurden zensiert und verboten, die Autoren erhielten Schreibverbot oder wurden für etliche Jahre inhaftiert. Ausgehend von der
Literatur-Programmatik seit 1945 werden wir zensierte Texte bearbeiten, wobei das besondere Augenmerk den Schicksalen der
betroffenen Autoren gilt. Die Auseinandersetzung mit der Stasi
sowie die Verstrickungen der Verlage und Autoren selbst in die
IM-Tätigkeit vertiefen die Kenntnisse. Als Texte dienen u.a.: Klaus
Poche: „Atemnot“, Irmtraud Morgner: „Rumba auf einen Herbst“,
Ralf Krolkiewicz: „Hafthaus“ und Susanne Schädlich: „Immer
wieder Dezember“. Verfilmungen verbotener Werke (BRD oder
nach 1989) sowie ein Überblick über thematisch ähnliche Texte
nach der „Wende“ runden das Seminar ab.
Termin 11. – 15. Mai 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Dr. Inge Bernheiden
Kostenbeitrag 169,00 Euro
38
39
Politische Bildung aktiv
Lars von Trier – Am Nerv der Zeit
An Lars von Trier scheiden sich die Geister. Den einen gilt er als
heilloser Provokateur, den anderen als wagemutiger Visionär
und einer der interessantesten Künstler des europäischen Kinos
unserer Zeit. Unbestritten aber ist Lars von Trier der international am meisten beachtete filmische Kulturexport Skandinaviens
seit Ingmar Bergman. Und: Kalt lassen seine Filme niemanden.
In unserem Filmseminar im Umfeld der Nordischen Filmtage
Lübeck fragen wir nach dem, was Lars von Triers an Brüchen
und Wendungen reiches Schaffen immer wieder so unfehlbar
den Nerv der Zeit treffen lässt und was darin möglicherweise als
roter Faden zu erkennen ist. Wo packt er uns und was führen uns
seine Filme wie vor Augen?
Termin 9. – 13. November 2015 I BU
Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth
Kostenbeitrag 259,00 Euro
Matthias Claudius – Ein Bote aus Wandsbek
Vor 200 Jahren – im Januar 1815 – ist der Lyriker und Journalist
Matthias Claudius gestorben. Wir wollen uns in diesem Seminar
mit Hilfe neuerer Claudius-Biographien auf die Spuren dieses
Dichters begeben, sein Leben und sein Werk unter die Lupe
nehmen. Dabei kommen auch die kulturellen und politischen Begleitumstände zur Sprache: Wie verhält sich Claudius zur Französischen Revolution? Wie war das Verhältnis zu Friedrich Gottlieb
Klopstock, Johann Heinrich Voß und andere Zeitgenossen? Und
nicht zuletzt wollen wir uns der Claudius-Rezeption bis heute
widmen (Man denke an Rühmkorfs Parodie des „Abendliedes“).
Termin 23. – 25. Oktober 2015
Seminarleitung Rolf Eigenwald
Kostenbeitrag 159,00 Euro
40
Carl und ich – die eigene Familiengeschichte erforschen
Viel zu oft wird unsere Geschichte als eine abstrakte und langweilige Aneinanderreihung von Daten und Fakten empfunden.
Dabei kann Geschichte durchaus spannend und lebendig sein,
nämlich dann, wenn sie aus dem Blickwinkel der eigenen Familie
erzählt wird. Aber wer waren unsere Vorfahren, unsere Großmütter und Großväter, aber auch deren Eltern und Großeltern?
Wie haben sie die deutsche Geschichte ge- und erlebt? Welche
Ereignisse und Entscheidungen haben die Familie geprägt? Und
wie beeinflusst ihre gelebte Geschichte unser eigenes Leben und
das unserer Nachfahren? Mit der Erforschung der eigenen Familiengeschichte beginnt eine Reise durch die deutsche Vergangenheit zu den eigenen Wurzeln und zum eigenen Ich. Dieses
Seminar zeigt Möglichkeiten auf, sich der eigenen Geschichte zu
nähern.
Termin 23. – 27. März 2015 I BU
Seminarleitung Ursula Krause
Kostenbeitrag 229,00 Euro
41
Arabien mit allen Sinnen erfahren.
Orientalische Kulturwoche am Kellersee
In der Antike gab es einen gemeinsamen Kulturraum rund ums
Mittelmeer. Westeuropa und der Orient sind seitdem verschiedene Wege gegangen. Viele Gemeinsamkeiten sind geblieben. Die
entstandenen kulturellen Unterschiede haben über viele Jahrhunderte immer Neugier und Faszination ausgelöst. Wir wollen
in dieser Woche einen Blick auf die arabische Kultur werfen. An
zahlreichen Beispielen aus Literatur, Musik, Film, aber auch aus
der Kulinarik sollen die Entwicklungslinien von der klassischen
Zeit bis in die aktuelle Moderne aufgezeigt werden. Wir wollen
diese Entwicklung mit derjenigen in Westeuropa vergleichen. Wie
haben sich die Menschen am Süd- und Ostufer des Mittelmeeres dann ab dem 19. Jahrhundert mit den westlichen Einflüssen
auseinandergesetzt? Welche Bemühungen gibt es, kulturelle
Eigenheiten zu bewahren und weiterentwickeln? In diesem
Seminar geht es darum, die kulturellen und historischen Bedingungen Arabiens zu erforschen und mit unseren Erwartungen
und Sichtweisen abzugleichen. Dabei wird ein Teil des Seminars
aktivierende Elemente beinhalten, um einen tieferen Einblick in
diese für uns fremde Kultur zu erhalten.
Termin 11. – 15. Mai 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Norbert Holtz und Mahmoud Khalifa
Kostenbeitrag 229,00 Euro
Die Region Ostholstein im Wandel:
Geschichte, Gesellschaft, Politik, (Land-)Wirtschaft –
Mit dem Fahrrad auf Spurensuche
Im Mittelpunkt des Seminars steht die geschichtliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Region Ostholstein, die heute sehr stark vom Tourismus geprägt ist. Inhaltlich
abwechslungsreich wollen wir durch Vorträge, Diskussionen,
Exkursionen und Führungen vor Ort ein Bild von der Arbeits-,
Lebens-, Umwelt und den politischen Veränderungen über die
vergangenen Jahrhunderte bis heute vermitteln. Dabei werden
wir uns u.a. durch einen Vortrag bei der Wirtschaftsförderung des
Kreises Ostholstein, eine politische Stadtführung in Eutin, einen
Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Ahrensbök als auch
des Dorfmuseums in Schönwalde mit der Region vertraut machen. Bevorzugtes Transportmittel wird dabei das Fahrrad sein.
Termine 25. – 29. Mai 2015, 27. – 31. Juli 2015
und 31. August – 4. September 2015 I BPB I BU
Seminarleitung: Jochem Kollmer
Kostenbeitrag: 259,00 Euro
42
Kulturwerkstatt Schweden ( I )
Sprache, Land und Leute
Dieses Seminar möchte Sie einladen, sich einem Land – Schweden – einmal über die Landeskunde und die Sprache zugleich zu
nähern. Denn wie kann man einem Land, seinen Menschen und
seinen Sitten besser auf die Spur kommen, als auch etwas von
der Landesprache zu lernen? Im Sprachteil des Seminars geht es
darum, Grundlegendes der Alltagssprache zu erlernen. In seinem
landeskundlichen Teil begegnen wir Schwedens Geschichte
und Politik, seiner Kultur und gegenwärtigen gesellschaftlichen
Verhältnissen. Daraus wird ein vielfältiges Bild des Landes entstehen, das Ihnen bestimmt Lust auf mehr Schweden machen wird.
Der Sprachteil des Seminars richtet sich an Teilnehmerinnen und
Teilnehmer ohne Vorkenntnisse im Schwedischen.
Termin 1. – 5. Juni 2015 I BU
Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth und Sophia Schutte
Kostenbeitrag 269,00 Euro
Die Umwelt schützen – den Menschen nützen.
Ökonomie und Ökologie im Spannungsfeld
Seen, Wälder und sanfte Hügellandschaften – so erleben
jedes Jahr tausende Urlaubsgäste den Naturpark Holsteinische
Schweiz. Doch die Idylle ist bedroht: Der Klimawandel beeinflusst
die Ökosysteme ebenso wie andere Umweltprobleme. Um die
legitimen Bedürfnisse der Bewohner Ostholsteins nach Arbeit,
Wohlstand und Mobilität zu befriedigen, ohne die Umwelt zu zerstören, ist es erforderlich, neue Wege zu gehen. Wie eine solche
nachhaltige Entwicklung aussehen kann, soll im Seminar an konkreten Beispielen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft,
Tourismus, Energieversorgung und Naturschutz veranschaulicht
und während mehrerer Radexkursionen im wahrsten Sinne des
Wortes erfahren werden.
Termine 15. – 19. Juni 2015 und
14. – 19. September 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Wolfgang Schulze
Kostenbeitrag 259,00 Euro
43
Land unter –
Hat der ländliche Raum noch eine Perspektive?
Ostholstein ist schön – aber es hat auch Probleme. Viele davon
hängen mit der Dynamik des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen
und demografischen Wandels des ländlichen Raumes zusammen: Bauernsterben, Verarmung, kulturelle, ökonomische und
infrastrukturelle Verödung sind nur einige der Stichworte. Wir
wollen Ostholstein als Beispiel für einen bundesweiten Trend
betrachten. Denn schon jetzt ist die Bevölkerung des dünn besiedelten Landkreises die älteste in ganz Schleswig-Holstein ... und
die Prognosen sehen düster aus. Lässt sich diese Entwicklung
aufhalten? Hat der ländliche Raum noch eine Chance? Welche
Lösungsansätze werden diskutiert? Diese Fragen sollen erörtert,
an Beispielen (Landwirtschaft, Wirtschaftsförderung, Tourismus,
Verkehr u.a.) verdeutlicht und im Rahmen von Exkursionen mit
dem Fahrrad vor Ort diskutiert werden.
Termin 13. – 17. Juli 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Wolfgang Schulze
Kostenbeitrag 259,00 Euro
Alles im Fluss –
Ökonomie, Ökologie und Kultur einer Region
Flüsse sind Lebensadern. Sie sind Handelswege, verbinden Menschen, Kultur- und Naturräume. Am Beispiel des Wasserwanderweges Schwentine in der Holsteinischen Schweiz werden wir
eine solche Lebensader erkunden und mit dem Kanu erfahren.
Entlang der Schwentine hat sich die „weiße Industrie“ Tourismus
ebenso angesiedelt wie Beschäftigungsprojekte. Es ist zudem
ein besonderer Naturraum. Wie verhalten sich diese Aspekte zueinander im Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie? Und:
Welche Auswirkungen sind im regionalen Arbeitsmarkt erkennbar? Das sind nur einige Fragen, die wir in unserem Bildungsurlaubsseminar erfahren und erarbeiten werden. Gespräche mit
Akteuren vor Ort sowie Teilerkundungen mit dem Kanu auf dem
„Heiligen Fluss“ der Slawen werden uns die Thematik anschaulich erschließen.
Termin 31. August – 4. September 2015
BU, voraussichtlich nicht für HH
Seminarleitung Heinz-Dieter Steigert
Kostenbeitrag 299,00 Euro
44
Kulturwerkstatt Schweden ( II )
Es gibt noch viel zu entdecken…
Dieses Seminar ist als Vertiefungsseminar der Kulturwerkstatt
Schweden ( I ) angelegt. Davon unabhängig richtet es sich aber
auch an Schwedeninteressierte mit ersten Vorkennt­nissen der
schwedischen Sprache und grundlegendem landeskundlichem
Hintergrund­wissen über Schweden. Die Seminartage gliedern
sich in einen sprachkundlichen und einen landeskundlichen Teil.
Im Sprachteil werden wir unsere sprachlichen Fähigkeiten weiterentwickeln, Alltags­-Situa­tionen auf Schwedisch zu meistern.
In der Landeskunde vertiefen wir anhand aus­gewähl­ter Schwerpunktthemen unser Verständnis für Geschichte, Politik und Kultur
unseres nor­dischen Nachbarlandes.
Termin 21. – 25. September 2015 I BU
Seminarleitung Dr. Daniel B. Roth und Erbrou Olga Guttke
Kostenbeitrag 269,00 Euro
Europa erzählen, aber wie?
Die klassischen Erzählungen über die Europäische Einigung –
über Frieden, Wohlstand, Sicherheit – haben ausgedient. Sie sind
zu selbstverständlich geworden, als dass mit ihnen heute noch
für Europa begeistert werden kann. Doch welche neuen Wege
können beschritten werden? Wie können junge Menschen, aber
auch Erwachsene wieder für die europäische Idee geworben
werden? In diesem Seminar wollen wir Methoden und Techniken entwickeln und testen, wie eine neue Erzählung von Europa
vermittelt werden kann. Dieses Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Europa-Union Schleswig-Holstein e.V. und
richtet sich in erster Linie an Multiplikator*innen aus Schulen,
Vereinen, universitären Einrichtungen etc.
Termin 16. – 18. Oktober 2015 I BPB
Seminarleitung Henrike Menze und Dr. Hauke Petersen
Kostenbeitrag 99,00 Euro, reduziert für Schüler*innen und
Studierende 29,00 Euro
45
Körper, Geist und Seele
Überzeugend reden, schlagfertig diskutieren,
Konflikte regeln: Politisches Handeln durch erfolgreiche
Kommunikation
Viele Menschen trauen sich nicht, in der Öffentlichkeit frei zu
reden bzw. ihre Meinung zu äußern und zu diskutieren, weil sie
Angst haben, Konflikte auszulösen und sich zu blamieren. Zuerst
möchten sie wegen des Lampenfiebers im Boden versinken und
dann haben sie alles vergessen, was sie sagen wollten. Das ist
kein unausweichliches Schicksal! Jeder, der gelernt hat, seine
Gedanken auszusprechen, kann auch lernen, vor einer größeren Menge in der Öffentlichkeit strukturiert frei zu sprechen und
überzeugend zu debattieren. Im Seminar ist die einzige Voraussetzung, die Bereitschaft, Erfahrungen mit sich selbst zumachen.
Denn, Reden lernt man nur durch Reden. Das Seminar will
Gelegenheit dazu geben. In praktischen Übungen mit Videokontrolle sollen die Grundlagen der freien Rede und des konstruktiven Streitens trainiert und Redehemmungen bearbeitet werden.
Inhalte der Übungsreden sind aktuelle Themen der Innen-,
Wirtschafts-, Europa- und Außenpolitik.
Termin 30. November – 4. Dezember 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Jochem Kollmer
Kostenbeitrag 159,00 Euro
Mobbing vorbeugen
Nach und nach wird ein Mensch an den Rand gedrängt. Die
anderen machen immer deutlicher: „Du gehörst nicht dazu!“ Gerade am Arbeitsplatz, aber auch im Verein, in Gruppen, kommt es
dazu, dass kontinuierliche Stigmatisierungen und Vorurteile sich
wechselseitig verstärken, bis irgendwann alle zu wissen glauben:
Mit dem stimmt etwas nicht. Häufige Folgen für den Betroffenen des Psychoterrors: Rückzug, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit.
Wir wollen in diesem Seminar Wege aufzeigen, wie Mobbing
vorgebeugt und systemisch entgegen gewirkt werden kann. Was
können Vorgesetzte, Kollegen, Betriebsräte tun, wenn sie eine
Mobbingwelle gegen einen oder wenige bemerken? Wie kann
jemand vermeiden, in die Rolle eines Mitmobbenden hineingedrängt zu werden? Wie sieht es mit der Angst aus, selbst auch
zum Betroffenen zu werden? Wie kann hier Zivilcourage gestärkt
werden? Wie können schließlich Probleme oder Konflikte, die am
Anfang einer Mobbingwelle standen, so geklärt werden, dass sie
nicht trennen, sondern ihre erfolgreiche Bewältigung verbindet?
Termin 13. – 17. April 2015 I BU
Seminarleitung Norbert Holtz und Reimer Kleinwächter
Kostenbeitrag 199,00 Euro
Krisenfest? Burnout-Prophylaxe als Stress-Prävention
Stress beherrscht die Welt - und wird von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheitsursache Nr. 1 eingestuft. Emotionaler
Stress raubt Energie und vermindert die Lebensqualität erheblich.
Stressprävention bedeutet: Wirksamer Schutz vor krank machendem Dauerstress durch Abrufbarkeit der eigenen erneuerbaren
Energien, Optimierung der Denkfähigkeit für gute Entscheidungen, Auflösung innerer Blockaden, die die Leistungsfähigkeit im
Beruf und Privatleben stören. Durch die Anwendung verschiedener Übungen lernen die Teilnehmenden, mit kleinen und großen
Krisen leichter zu leben, eigene gute Lösungen zu finden und
diese auch Schritt für Schritt umsetzen zu können.
Termin 18. – 22. Mai 2015 I BU
Seminarleitung Helga Steffens
Kostenbeitrag 299,00 Euro
46
47
Kreativität
Die philosophische Schatztruhe öffnen.
Durch Philosophieren dazulernen und eigene
Entscheidungsfähigkeit entfalten
Wie können wir von den Anstrengungen und Erträgen der philosophischen Tradition profitieren, ohne 100 komplizierte Texte
lesen zu müssen? An diesem Wochenende geht es weniger um
Informationen über Leben, Werke und Systeme von Philosophen.
Wir wollen vielmehr gemeinsam wichtige Methoden und Werkzeuge des Philosophierens als praktische Tätigkeit sowie auch
als Orientierungshilfe für Alltag, Arbeit, Gesellschaft und Politik
kennenlernen und erproben. Wir können auf diese Weise und mit
einer philosophischen Haltung unsere persönliche Urteils- und
Entscheidungsfähigkeit optimieren. Mit Impulsvorträgen, kreativen Verfahren, Diskussionen und Gruppenarbeit öffnen wir die
„Schatztruhen“. Wir beschäftigen uns außerdem mit der grundlegenden Fähigkeit zum „Distanzieren“, der „philosophischen
Haltung“, versuchen „Meinung und Wahrheit“ zu unterscheiden
und erproben „Kulturen der Unterbrechung“. Philosophische
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Dieses Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung mit der „Gesellschaft für anwendendes
Philosophieren“ e.V., Hamburg.
Termin 6. – 8. November 2015
Seminarleitung Dr. Arnold K.D. Lorenzen
Kostenbeitrag 179,00 Euro im Einzelzimmer
Sterben und Tod – Vom Ende eines Tabus
Jahrzehntelang hat man dieses Thema gerade in der Bundesrepublik gesellschaftlich tabuisiert und individuell verdrängt.
Das Sterben ist buchstäblich ins Krankenhaus, ins Altersheim
verlagert und verdrängt worden. Im Seminar wollen wir uns
diesem zutiefst menschlichen und zugleich politischen Thema
stellen: Welche Vorstellungen vom Tod gibt es? Unter welchen
Bedingungen wird heute gestorben? Wer verdient daran? Was
bedeutet menschenwürdiges Sterben unter der Herrschaft der
Apparatemedizin? Welche Alternativen gibt es? Wie ist der Stand
der Debatte um Sterbehilfe?
Termin 16. – 20. November 2015 I BPB I BU
Seminarleitung Irene Giese und Michael Joho
Kostenbeitrag 169,00 Euro
48
Winterschreibwerkstatt: Über die Liebe
Liebe. Mysterium oder Martyrium? Himmel oder Hölle? Ist
Liebe eine Himmelsmacht, ein Zusammenspiel geistig-seelischkörperlicher Regungen, ein großes Gefühl, ein erhabenes Glück,
eine existentielle Entscheidung, oder bloß eine Schimäre, eine
vergängliche Emotion, ein evolutionsbiologisches Kurzzeitereignis,
eine Gaukelkunst, um bestimmte Ziele zu erreichen? Lieben wir
nur das der Liebe Würdige, oder macht uns die Liebe blind für
die Schattenseiten der geliebten Person, des geliebten Gegenstandes? Es sind die elementaren Gefühle, eines davon die Liebe
und unsere Erfahrungen damit, die unsere Persönlichkeit, unser
Lebensgefühl bestimmen, uns verändern, Glück oder Unglück
bedeuten. In allen möglichen Formen werden wir versuchen, die
Liebe zu ergründen, vor allem aber Liebesgeschichten zu schreiben, Liebesgedichte, Briefe, SMS und E-Mails, Kurzgeschichten
und Anekdoten. Dabei können wir historischen Veränderungen in der Liebe und ihrem Begriff nachspüren, zu berühmten
Liebespaaren und zu wissenschaftlichen Erklärungen schreiben,
vor allem aber die eigenen Liebeserfahrungen festhalten und
vielleicht neu bewerten. Wie und warum endet Liebe, wenn sie
denn enden kann? Wie gelingt es, Liebe und den meist unvermeidlichen Liebeskummer, schreibend zu bewältigen?
Termin 12. – 21. Januar 2015
Seminarleitung Wolfgang Puissant
Kostenbeitrag 439,00 Euro im Einzelzimmer
49
Der fotografische Blick
„Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde
schaut.“ (Henri Cartier-Bresson) Fotografieren kann jeder – doch
um ein gutes von einem schlechten Foto zu unterscheiden,
bedarf es Einiges. Nur wer die Spreu vom Weizen trennen kann,
erzielt selber gute Ergebnisse. Wir wollen Portrait- und Landschaftsfotografie vertiefend bearbeiten. Gestalterische Komposition in der Fotografie bildet einen weiteren Schwerpunkt des
Seminares. Parallel zur inhaltlichen Auseinandersetzung gibt es
außerdem eine Einführung in die Grundlagen der Fotografie, wie
z.B. Weißabgleich und Tiefenschärfe. Es ist dabei ein Bestandteil
des Kurses, eigene Fotos zum jeweiligen Thema zu erstellen,
diese zu sichten und zu bewerten, da nur so eine Reflektion der
eigenen Arbeit möglich ist. Exkurse in Geschichte und Kunst
lassen uns schließlich über den Tellerrand schauen und eröffnen
neue Sichtweisen. Bitte eine digitale Kamera mitbringen!
Termin 23. – 27. März 2015
Seminarleitung Betti Bogya
Kostenbeitrag 259,00 Euro
Alle reden vom Frühling – wir malen ihn!
Was fällt mir zum Thema Frühling ein: Natur mit Neubeginn,
Licht und Transparenz, Farbe: Gelb – Grün – Weiß, vielleicht
helles Violett, Garten, Tiere und noch viel mehr! Mit Acrylfarben
auf Leinwand oder Papier, mit Pinsel, Spachtel, Finger, oder doch
lieber in Aquarelltechnik? Von realistischer bis hin zur gestischabstrakten Darstellungsweise ist dem Thema keine Grenze
gesetzt. Auch collagierende Formen sind erwünscht. Und wie
wäre es, eine Art Tagebuch anzulegen? Ein gemeinsamer Ausflug
in den Malenter Kurpark für Skizzen wird die Wahrnehmung und
die Farbeindrücke schulen. Als zusätzliche Inspiration dienen,
mit einem Seitenblick in die Literatur, kurze Texte und Gedichte. Eingegangen wird zudem auf Farbtheorie, Bildaufbau, Licht,
Schatten und Formspiel. Für Anfänger und schon Erfahrene ist
diese Malwerkstatt gleichermaßen geeignet.
Termin 22. – 30. April 2015
Seminarleitung Marianne Harms-Metzger
Kostenbeitrag 499,00 Euro im Einzelzimmer
50
Was jetzt: Farbe und Pinsel? Oder Farbe und Spachtel?
Oder Farbe und Schwamm? Oder…?
Bei den verschiedenen Möglichkeiten, Farbe aufzutragen, stellt
der Pinsel kein Muss dar, ergänzend kommen Spachtel und
Schwammrolle bzw. Schwamm und auch das Malen mit Fingern
hinzu. Und dann gibt es noch die Oberflächenstruktur: mit
Sand, Papieren, Schlämmkreide, weißer Wandfarbe, Kaffeesatz,
Bindfäden, groben Stoffen lassen sich schon Bilder ohne Farbe
vorbereiten. Die Weiterarbeit erfolgt mit Acrylfarben, sie stellen
den farbtechnischen Schwerpunkt des Seminars. Lasierend in
Schichten aufgetragen können krustig und morbid anmutende
Landschaften oder Urformen entstehen. Gearbeitet wird auf Leinwand, Pappe, Malpappe oder MDF-Platte. Eingegangen wird auf
Farbmischungen, kompositorische Regeln, Harmonien im Bild.
Die Themenwahl wird frei sein. Abstrahierende Formen in Anlehnung an die Natur machen das Arbeiten spannend. Geeignet
für alle, die Lust zum Experimentieren und Neuentdeckung beim
Malen haben – Anfänger wie Könner!
Termin 1. – 10. Juli 2015
Seminarleitung Marianne Harms-Metzger
Kostenbeitrag 499,00 Euro im Einzelzimmer
Für Kinder schreiben
Sie haben (Ihren) Kindern/Enkeln/Schülern vorgelesen und
wollen es nun auch selber mal versuchen? Doch wie treffe ich
sprachlich und inhaltlich die anvisierte Altersgruppe? Wie kann
ich die Aufmerksamkeit meiner jungen Zuhörer binden, sie
gar verzaubern? Wir werden uns an diesem Wochenende an
kürzeren Texten für Kinder ab ca. 5 Jahren versuchen. Dafür gibt
es Schreibaufgaben, die einzeln oder in Kleingruppen umgesetzt
und dann mit der ganzen Gruppe besprochen werden, so dass
wir ein erstes Handwerkszeug literarischen Arbeitens entwickeln.
Parallel werden wir uns Beispiele aus der Kinderliteratur ansehen,
um deren Machart auf die Spur zu kommen. Dieses Seminar
richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene. Wer möchte, kann
natürlich seine/ihre Lieblingskinderbücher mitbringen!
Termin 19. – 21. Juni 2015
Seminarleitung Cornelia Manikowsky
Kostenbeitrag 149,00 Euro
51
Farbe und Form – in Aquarell, Mischtechnik, Collage,
Monotypie und Holzschnitt
Die Wirkung und die Poesie der Farben spielen in der malerischen Durchdringung eine wesentliche Rolle. In diesem
Werkstattkurs steht die Entwicklung des eigenen kreativen und
schöpferischen Konzepts im Vordergrund. Entscheidend ist
dabei nicht die Abbildung der Realität, sondern die Sensibilisierung der Wahrnehmung. Die Bildentwicklung entsteht über das
genaue Sehen. Thematische und formale Grenzen können in
verschiedenen Techniken und Formaten spielerisch und experimentierfreudig ausgelotet werden – gegenständlich oder
abstrakt. Außerdem können Sie sich wieder der alten, faszinierenden Drucktechnik – dem Farbholzschnitt – zuwenden. Auch
hier ist die Vielfalt der Möglichkeiten in der spontanen Technik
des „verlorenen Stocks“ immer wieder überraschend! Er bietet handwerklichen Widerstand und spannendes Erleben beim
Farben mischen und individuellem Drucken. Da eine individuelle
Begleitung der Arbeit erfolgt, sind Einsteiger und Geübte gleichermaßen willkommen.
Termin 17. – 27. Juli 2015
Seminarleitung Gunda Kupfer
Kostenbeitrag 599,00 Euro im Einzelzimmer
Mehr vom Meer! Für Anfänger und Fortgeschrittene –
für Acryl- und Aquarellmaler gedacht
Zu diesem Thema gehört alles, was die Assoziation „Am Meer“
auslöst wie z. B. die Farbe Blau in allen Variationen oder das Grau
in allen Stufen. Wasser und Spiegelung, Horizont und Himmel
kommen hinzu. Strandbilder mit Badenden, Strandgut, Stein,
Strandkorb, Boote und Segel etc. lassen Stillleben entstehen.
Eingegangen wird auf Bildaufbau, Perspektive und Farbmischungen besonders der Blautöne. In dieser Woche wollen wir uns,
begleitend mit Eindrücken durch einem Besuch der Ostsee und
mit eigenen Erinnerungsfotos mit diesem vielfältigen Thema
auseinandersetzen. Skizzierend, malerisch, gegenständlich oder
abstrakt, in verschiedenen Maltechniken auf interessanten Formatgründen, alles ist möglich. Einblicke in zeitgenössische Kunst
und Kunstgeschichte ergänzen die Vorstellungskraft.
Termin 31. Juli – 9. August 2015
Seminarleitung Marianne Harms-Metzger
Kostenbeitrag 499,00 Euro im Einzelzimmer
52
Sommerschreibwerkstatt: Erzählen
Sinnlos das Dasein, sinnlos die Welt. „Life …it is a tale.“ (Macbeth)
Sinnlos das Dasein? Ist die Welt ohne Sinn? Sind die privaten,
individuellen Verhältnisse, sind Geburt, Liebe und Leiden, Freude
und Trauer, sind gesellschaftliche Umwälzungen und subjektive
Betroffenheit, Krieg und Frieden, Fortschritte in allen Sektoren des
Lebens durch menschliche Neugier, ist alles, was ein Menschenleben ausmacht, bedeutungslos und nichtig? Überschätzen wir uns
in unseren Befindlichkeiten, in unserem Dasein und sind universell betrachtet ein Nichts? Stimmt es, was Macbeth sagt: Das
Leben ist eine Geschichte, erzählt von einem Idioten, voller Lärm
und Wut, und sie bedeutet nichts? Die älteste Form der Menschheit, die Welt zu ordnen und zu verstehen, beginnt mit Erzählungen über ihren Ursprung. Heute begreifen wir nicht nur das
eigene Leben als Erzählung. Künstler erzählen Geschichten in ihren
Bildern, wissenschaftliche Formeln werden in Erzählungen aufgelöst und Physik und Astronomie erzählen: Am Anfang war nichts,
dann gab es den Urknall… Wir werden uns mit diesen Fragen
beschäftigen und aus dem Leben erzählen, Geschehnisse deuten,
und indem wir dieses machen, vom Sinn oder der Sinnlosigkeit
sprechen, von eigenen Erfahrungen oder philosophischen Reflexionen. Wir werden Erzählstrukturen erproben, schriftliches und
mündliches Erzählen vergleichen und verbinden.
Termin 8. – 16. August 2015
Seminarleitung Wolfgang Puissant
Kostenbeitrag 439,00 Euro im Einzelzimmer
Mein fotografischer Standpunkt
„A good photograph is knowing where to stand.“ (Ansel Adams)
Eine Woche lang werden wir uns intensiv mit dem Thema sehen
und fotografieren auseinandersetzten. Den eigenen fotografischen Standpunkt zu finden und zu festigen steht im Mittelpunkt
dieses Seminars. Die „eigene individuelle fotografische Handschrift“ der jeweilligen Kursteilnehmer soll anhand verschiedener
praktischer Aufgaben vertieft werden. Neben theoretischen Exkursen zum Thema Blitzen und Macrofotografie, werden natürlich
jeden Tag die entstandenen Fotos gesichtet und bewertet, da
nur so eine Reflektion der eigenen Arbeit möglich ist. Bitte eine
digitale Kamera mitbringen!
Termin 21. – 25. September
Seminarleitung Betti Bogya
Kostenbeitrag 259,00 Euro
53
Studienreisen
„Unterwegs“ – Eine Schreibwerkstatt im Herbst
Der Begriff „Unterwegs“ bezeichnet eine archaische Lebenserfahrung: Jemand verlässt einen Ort und befindet sich auf einem
Weg. Wir alle kennen diese ‚Zwischenzeit’ des Unterwegsseins.
Es kann sich dabei um eine Zeit des Reisens handeln oder auch
um eine unfreiwillige Flucht in eine ungewisse Zukunft. Ebenso
stehen wir immer wieder neu vor der Erfahrung einer inneren
Veränderung, eines inneren Aufbruchs hinein in einen neuen
Abschnitt unseres Lebens, den wir vielleicht noch gar nicht
kennen. Viele namhafte Geschichten, Märchen, Romane, aber
auch Gedichte handeln von dieser manchmal ‚heiligen’ Zeit des
Wanderns, des Irrens, des Werdens und des Reifens. Während
unserer Schreibtage möchten wir Ideen, Schreibimpulse und einzelne Erzähltechniken vermitteln, die helfen können, eine eigene
erzählende Sprache für dieses „Unterwegs-Sein“ zu finden. Dabei stehen vor allem Anregungen zur stilistischen und kompositorischen Überarbeitung der eigenen Texte im Mittelpunkt. Neben
eigenen Erfahrungen sollen vor allem erfundene Ausgangssituationen als Schreibanlässe dienen, die dann literarisch ausgestaltet
werden können. Eingeladen sind alle, die gerne schreiben und
vielleicht im Alltag nicht so viel Zeit finden, dies zu tun.
Termin 1. – 4. Oktober 2015
Seminarleitung Axel von Villebois
Kostenbeitrag 169,00 Euro
Kalligrafische Weihnachtsgrüße
Es ist schon etwas Besonderes, liebe Menschen mit einer
persönlich gestalteten Glückwunschkarte, einem Briefumschlag
oder einem kleinen kalligrafischen Geschenk gerade zur Weihnachtszeit zu erfreuen. In diesem Seminar werden wir auf und
mit unterschiedlichen Papieren mit der Handschrift, die auch
verformt und verändert werden kann, oder mit einer historischen
Schrift Texte gestalten. Dabei werden wir auch Prägungen, Faltungen, Stempel, Farben und andere interessante Materialien und
Techniken ausprobieren, erlernen und in die Gestaltung einbeziehen. Der Phantasie ist keine Grenze gesetzt.
Termin 20. – 22. November 2015
Seminarleitung Vera Coprian
Kostenbeitrag 159,00 Euro
54
Studienreisen nach Brasilien 2015
Seit 1995 bieten wir alljährlich Studienreisen nach Brasilien an,
die vom Verein Salve Floresta (München/Sao Paulo) durchgeführt
werden. Bisher nahmen über 700 Personen teil. Warum besuchen wir den Regenwald? Das Projekt „Regenwald-Akademie“
wurde im Jahr 1994 gegründet und Dank der zahlreichen deutschen Gäste, vermittelt über die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, ist das Projekt ein Vorbild für den Schutz des Regenwaldes
geworden. Zu Beginn kämpften die Gründer noch gegen Raubbau, Jäger und Holzfäller. Doch seit 2010 besuchen die Bauern
aus der Umgebung Kurse über biologische Landwirtschaft in der
Regenwald-Akademie. Die Schulen aus der nahen Stadt Tapirai
schicken pro Monat 30 bis 60 Schüler in die Umweltbildungskurse der Akademie. Viele brasilianische Naturfotografen sind feste
Gäste geworden, um die Schönheit der Natur festzuhalten. Das
Umweltbewusstsein hat sich positiv verändert.
Studienreise I: Regenwald – Wasserfälle – Rio
30. Oktober – 13. November 2015
Voraussichtliche Kosten: 3.150 Euro (im Doppelzimmer);
alle Flüge einschließlich der innerdeutschen Zubringer sind
inbegriffen.
Unsere Standard-Reise für „Einsteiger“ beginnt in der Regenwald-Akademie südwestlich von Sao Paulo, danach die grandiosen Iguaçu-Wasserfälle im Drei-Länder-Eck Brasilien-ArgentinienParaguay und abschließend für einige Tage Rio de Janeiro. Wir
fliegen von München nach Sao Paulo. Zuerst fahren wir zur
Regenwald-Akademie in der Mata Atlantica südwestlich von Sao
Paulo. Dort unternehmen wir Wanderungen und Erkundungstouren in kleinen geführten Gruppen. Wissenschaftler der Universität
Sao Paulo führen uns ein in die Ökologie des Regenwaldes. Optional bieten wir verschiedene Ausflüge in die Umgebung oder
an die Atlantikküste an. Selbstverständlich kann sich jeder einen
freien Tag nehmen und in der schönen Pousada verweilen. Nach
dieser Woche fliegen wir nach Foz do Iguaçu zu den berühmten
Wasserfällen im Dreiländereck Argentinien-Brasilien-Paraguay.
Wir beschließen diese Reise in Rio de Janeiro. Dort liegt unser
Hotel direkt an der Copacabana. Die Stadtrundfahrt führt uns
zum Corcovado-Berg mit der berühmten Christusstatue und zum
Zuckerhut, wo wir den Sonnenuntergang genießen wollen. Der
botanische Garten, das Museum von Oscar Niemeyer in Niteroi,
die Basilika Sao Bento, die Kathedrale und die Altstadt sowie die
Strände sind weitere Attraktionen. Auch der Besuch eines Sambahauses soll nicht fehlen.
55
Unsere SeminarleiterInnen
Studienreise II: Afro-Brasilien und Kolonialkultur
30. Oktober – 20. November 2015
Voraussichtliche Kosten: 3.750 Euro (im Doppelzimmer); alle Flüge einschließlich der innerdeutschen Zubringer sind inbegriffen.
Die erste Woche verbringen wir in der Regenwald Akademie
südwestlich von Sao Paulo, um den atlantischen Bergregenwald
kennenzlernen. In der zweiten Woche verfolgen wir im Nordosten
Brasiliens die Spuren der Sklaven aus Afrika und die jüdische
Emigration. Das kulturelle und künstlerische Leben im Nordosten
Brasiliens ist stark geprägt durch afrikanische Traditionen. Wir
bewegen uns im Bundesstaat Bahia und der früheren Hauptstadt
Salvador. Salvador blickt auf eine reiche kulturhistorische Vergangenheit zurück und ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklärt worden. Vor allem die in den 1990er Jahren meisterhaft
restaurierte Altstadt verzaubert die Besucher mit ihrem Charme
und ihrem Architektur-und Kunstreichtum. Nirgendwo in Brasilien
sind die afro-brasilianischen Traditionen so lebendig wie in Salvador. Afro-brasilianische Kulte werden in Salvador gepflegt. Auch
Touristen können diese Kultfeste miterleben. Danach besuchen
wir Ouro Preto mit der berühmten Architektur aus der Kolonialzeit. Die großen Goldfunde in Minas Gerais ab 1695 erlaubten
prunkvolle barocke Kirchenräume. Die Kirchen in Ouro Preto und
Umgebung gehören neben denen von Salvador zum wertvollsten architektonischen Erbe Brasiliens. Ein Abstecher führt
uns nach Inhotim: Hier finden wir als kulturelle Attraktion den
größten botanischen Garten Brasiliens vermischt mit moderner
Kunst; 100 Hektar Landschaftsgestaltung mit zahlreichen weltberühmten Künstlern bieten einen ganzen Tag unvergessliche Erlebnisse. Zu Beginn der dritten Woche gelangen wir nach Recife
und Olinda. Hier sehen wir die Kolonialhäuser der Zuckerbarone
und verfolgen die Spuren des jüdischen Lebens zurück bis in
die holländische Kolonialzeit. In Recife steht die erste Synagoge
beider Amerikas, gebaut 1636. Olinda ist eine der ältesten Städte
Brasiliens. Dieses Juwel barocker Architektur ist bis heute ein
Spiegelbild der europäischen Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts.
Aber auch moderne Bauwerke (u.a. von Oskar Niemeyer) und
Arbeiten des berühmten Landschaftsarchitekten Burle Marx
werden wir kennenlernen. Abschließend sind wir einige Tage in
Rio de Janeiro.
Reiseleitung Dr. Carlos Soares und Friedrich Büßen
Informationen und Anmeldung Dr. A. Carlos Soares
Zentnerstraße 19, 80798 München, Telefon 089 - 1232677
56 [email protected]
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Dr. Inge Bernheiden, Literaturwissenschaftlerin, Lütjensee
Bettina Bogya, Dipl.-Designerin / Fotografin, Kiel
Friedrich Büßen, Dipl.-Volkswirt / Studienleiter a.D., Rieseby
Vera Coprian, Lehrerin / Künstlerin, Berlin
Rolf Eigenwald, Studiendirektor a.D., Halstenbek
Irene Giese, Hospiz-Krankenschwester, Hamburg
Mirjam Gläser, Beratungsnetzwerk
gg. Rechtsextremismus, Kiel
Dr. Wolfgang Griep, Verleger, Eutin
Erbrou Olga Guttke, Autorin / Schwedisch-Dozentin, Plön
Thomas Handrich, Politikwissenschaftler, Vogelsdorf
Marianne Harms-Metzger, Künstlerin, Barkelsby
Sanin Hasibovic, Politologe, Hamburg
Norbert Holtz, Dipl.-Politologe / Dipl.-Kaufmann, Hamburg
Michael Joho, Historiker, Hamburg
Mahmoud Khalifa, Dozent für Arabisch, Hamburg
Reimer Kleinwächter, Diplom-Politologe, Bad Münstereifel
Bernhard Knierim, Bündnis „Bahn für alle“, Berlin
Jochem Kollmer, Dipl.-Pädagoge, Werl
Gunda Kupfer, Künstlerin, Schriesheim
Ursula Krause, Genealogin, Berlin
Dr. Arnold K.D. Lorenzen, Publizist, Hamburg
Dr. Barbara Lübcke, Dipl.-Politologin, Stockelsdorf
Kira Ludwig, Historikerin, Rostock
Cornelia Manikowsky, Schriftstellerin, Hamburg
Henrike Menze, Geschäftsführerin der Europa-Union SH, Kiel
Dr. Udo Metzinger, Dipl.-Politologe, Frankfurt am Main
Hans-Joachim Mondorf, Geschäftsführer,
Kiel / Mexiko-Stadt
Katharina Nickoleit, Journalistin, Wuppertal
Dr. Manfred Osten, Jurist / Schriftsteller, Bonn
Dr. Hauke Petersen, Studienleiter / Historiker, Kiel
Dr. Thieß Petersen, Wirtschaftswissenschaftler, Gütersloh
Wolfgang Puissant, Autor / Maler, Ascona (Schweiz)
Dr. Daniel B. Roth, Historiker / Trainer, Bonn
Katharina Schmidt, AWO Schleswig-Holstein, Kiel
Michael Schneider-Hanke, Dipl.-Politologe / Redakteur, Köln
Wolfgang Schulze, Dipl.-Pädagoge, Kassel
Sophia Schutte, Sprachlehrerin, Plön
Dr. Antonio Carlos Soares Pinto, Soziologe,
München / Sao Paulo
Helga Steffens, Apothekerin, Hamburg
Heinz-Dieter Steigert, Dipl.-Handelslehrer, Bad Schwartau
Axel von Villebois, Lehrer / Studienleiter, Kiel
57
Organisatorische Hinweise
Bildungsurlaub Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die
in Berlin, Brandenburg, Bremen *, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt oder Schleswig-Holstein
beschäftigt sind, ebenso Bundesbeamtinnen und -beamte und
Richterinnen und Richter im Bundesdienst, haben pro Kalenderjahr einen Anspruch auf persönliche Weiterbildung im Rahmen
eines Bildungsurlaubes. Dieser Anspruch ist im Bildungsurlaubsgesetz des jeweiligen Bundeslandes festgeschrieben und beträgt
in der Regel fünf Werktage pro Jahr.
Beantragung Die Bildungsfreistellung muss beim Arbeitgeber
beantragt werden. Hierzu können Sie gern unsere Buchungsbestätigung verwenden, die Sie nach der Anmeldung von uns
erhalten. 6 bis 8 Wochen vor Seminarbeginn senden wir Ihnen
das ausführliche Seminarprogramm und die Bildungsurlaubsbescheinigung zu, die sie wiederum Ihrem Arbeitgeber vorlegen.
Hinweis Bildungsurlaub kann nur für unsere Wochenseminare,
nicht für unsere Wochenendseminare, beantragt werden und
wird nur für solche Seminare anerkannt, die der allgemeinen,
beruflichen und politischen Weiterbildung dienen. Ob eine Veranstaltung als Bildungsurlaub anerkannt wird, entnehmen Sie bitte
dem jeweiligen Hinweis (BU) im Seminarprogramm. * Für das
Bundesland Bremen können wir leider keine Bildungsurlaubsbescheinigungen erstellen. Bei Inanspruchnahme der Bildungsurlaubsfreistellung müssen alle Unterrichtseinheiten besucht
werden, um eine Teilnahmebestätigung zu erhalten.
Anmeldung Unsere Seminare können Sie buchen:
postalisch mit der beigehefteten Anmeldekarte
telefonisch 04523-8809712
per Fax 04523-8809728
per E-Mail
[email protected]
oder im Internet www.heinemann-bildungsstaette.de
Anmeldungen gelten für die gesamte Dauer des Seminars. Bei
vorzeitiger Abreise müssen wir leider die uns entstehenden
Abrechnungsausfälle berechnen. Die genauen Zahlungsmodalitäten entnehmen Sie bitte der Buchungsbestätigung, die Ihnen
postalisch oder per E-Mail nach Ihrer Anmeldung zugeht.
58
Nutzen Sie auch unseren Frühbucherrabatt: Wenn Sie mindestens 8 Wochen vor Beginn des Seminars buchen und den
Teilnahmebeitrag überweisen, erhalten Sie einen Nachlass von
10% auf die Seminargebühr!
Stornierung Bis 2 Wochen vor Beginn des Seminars können Sie
Ihre Anmeldung kostenlos widerrufen. Bei kurzfristigeren Absagen müssen wir 25% des Teilnahmebeitrages einbehalten.
Teilnahmebeiträge Für unsere Seminare erheben wir von
unseren Gästen einen geringen Beitrag zu den uns entstehenden
Kosten von Hotellerie, Lehrkräftehonoraren, Material und Verwaltung. Darin enthalten sind sämtliche Kosten für das Seminar
und die Unterbringung mit Vollpension im Doppelzimmer. Für die
Unterbringung im Einzelzimmer erheben wir einen Zuschlag von
10 Euro pro Übernachtung, soweit nicht anders angegeben. Die
Höhe des Kostenbeitrags wird für jede Veranstaltung gesondert
kalkuliert und ist in der jeweiligen Seminarbeschreibung angegeben. Bei Seminaren der politischen Bildung rechnen wir mit
Zuschüssen durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Diese Seminare können wir deshalb günstiger anbieten als solche ohne direkten Bezug zur politischen Bildung, sie sind in der
Seminarbeschreibung mit dem Hinweis BPB gekennzeichnet. Im
Übrigen erhalten Mitglieder des Sozialverbands Deutschland bei
Vorlage des Mitgliedsausweises einen Nachlass von 10% auf die
Seminargebühr.
Seminardauer Wochenseminare beginnen in der Regel am
Montag um 11.00 Uhr und enden am Freitag um 15.00 Uhr.
Wochenendseminare beginnen am Freitag in der Regel mit dem
Abendessen um 18.00 Uhr und enden am Sonntag um 15.00
Uhr. Die verbindlichen Zeiten entnehmen Sie bitte dem ausführlichen Seminarprogramm, das Ihnen nach der Anmeldung zugeht.
Datenschutz Unter Berücksichtigung des Datenschutzes nehmen wir Ihre Anmeldedaten in unsere Kundendatenbank auf. Wir
geben Kundendaten grundsätzlich nicht an Dritte weiter.
Haftungsausschluss Für Personen- und Sachschäden bei der
An- und Rückreise, am Seminarort und bei Exkursionen können
wir leider keine Haftung übernehmen.
59
Anreise
Impressum
Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte liegt unmittelbar am Kellersee zwischen Bad Malente-Gremsmühlen und Sielbeck.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Der Bahnhof Bad
Malente-Gremsmühlen wird von Lübeck und Kiel aus halbstündlich
angefahren. Von dort Weiterfahrt mit dem Taxi zur Bildungsstätte.
Wir empfehlen, vor der Anreise mit dem Zug ein Taxi zu ordern,
damit Sie nicht lange auf dem Bahnhof warten müssen. Den
Fahrplan des (selten) verkehrenden Linienbusses zwischen Malente Bahnhof und der Bildungsstätte finden Sie unter http://www.
nob.de/strecken-fahrplaene/linie/9-5506.
Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.
Schweizer Str. 58
D-23714 Bad Malente-Gremsmühlen
Fon 0 45 23 . 88097 - 0
Fax 0 45 23 . 88097 - 28
www.heinemann-bildungsstaette.de
[email protected]
Anfahrt mit dem Auto
– Aus südlicher Richtung: Über die A1 Hamburg–Puttgarden: Abfahrt Eutin, dann über die B76 nach Eutin, von dort
weiter nach Malente. Durch Malente in Richtung Sielbeck/
Ukleisee. Ca. 500 m nach dem Ortsausgangsschild von Bad
Malente finden Sie rechter Hand unsere Bildungsstätte direkt
am Kellersee. Oder: über die A7 Hamburg–Flensburg: ab
Neumünster über die B430 nach Plön, von dort über die B76
in Richtung Eutin. Hinter Plön nach links Richtung Malente
abbiegen. Durch Malente in Richtung Sielbeck/Ukleisee. Ca.
500 m nach dem Ortsausgangsschild von Bad Malente finden
Sie rechter Hand unsere Bildungsstätte direkt am Kellersee.
– Aus nördlicher Richtung: Über die B76 Richtung Lübeck.
Hinter Plön nach links Richtung Malente abbiegen. Durch
Malente in Richtung Sielbeck/Ukleisee. Ca. 500 m nach dem
Ortsausgangsschild von Bad Malente finden Sie rechter Hand
unsere Bildungsstätte direkt am Kellersee.
Redaktion Dr. Hauke Petersen
Gestaltung Betti Bogya, Kiel
Fotos
Seite 9: Alena Höpfner / GHB
Seite 47: Hauke Petersen / GHB
Seite 7, 12/13: Wolfgang Schulze / GHB
Seite 14, 19, 24, 33, 39: fotolia
Druck Dräger+Wullenwever print+media, Lübeck
(Papier hergestellt aus 100% Altpapier)
V.i.S.d.P. Dr. Hauke Petersen, Bad Malente-Gremsmühlen
KIEL
B76
GHB
PLÖN
B430
KELLERSEE
NEUMÜNSTER
BAD MALENTE
B7
6
SIELBECK
ratie
k
o
m
De
cht
brau !
ng
Bildu
EUTIN
B76 / A1
HAMBURG
LÜBECK
A1
60
61