Presse-Info

 Presseinformation
Ansprechpartnerin Presse
Christiana Henn
E-Mail:
[email protected]
Mobil:
0151-27575368
Ackerdemia e.V.
Ackerdemia ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, das Bewusstsein in der Gesellschaft bezüglich Nahrungsmittelproduktion sowie gesunder und wertschätzender Ernährung zu
stärken. Dazu entwickelt Ackerdemia soziale und nachhaltige Konzepte, die gemeinsam mit
lokalen Partnern umgesetzt werden. Das aktuelle Hauptprojekt des Vereins ist das Bildungsprogramm GemüseAckerdemie.
Standorte
Brandenburg:
Prager Straße 19
14482 Potsdam
Berlin:
Mariannenplatz 28
10997 Berlin
Nordrhein-Westfalen:
Eggerather Hof
41812 Erkelenz
Kontakt
Vorsitzender:
E-Mail:
Webseite:
Tel.:
Dr. Christoph Schmitz
[email protected]
www.ackerdemia.de
0163 2541109
Die GemüseAckerdemie
Die GemüseAckerdemie ist ein schulbegleitendes und praxisorientiertes Bildungsprogramm.
Am Beispiel der Produktion und Vermarktung von Gemüse lernen Schüler landwirtschaftliches
Basiswissen und entwickeln ein Verständnis für natürliche Wachstumsprozesse.
Hintergrund
Kinder und Jugendliche verlieren zunehmend den Zugang zur natürlichen Nahrungsmittelproduktion und deren Zusammenhängen. Verursacht durch eine Beschleunigung des
gesellschaftlichen Lebens und veränderte Prioritäten im Bildungssystem, geht immer mehr
Raum für naturnahe Bildungsangebote verloren. Als Konsequenz daraus sinkt die
Wertschätzung für Nahrungsmittel und gesunde Ernährung.
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1 Nur wenige Kinder und Jugendliche wissen, wo ihre Lebensmittel wirklich herkommen.
Noch weniger haben schon einmal selbst Gemüse angebaut.
In Deutschland werden über 30% der Lebensmittel weggeworfen.
Übergewicht und Diabetes nehmen bei Kindern kontinuierlich zu.
So funktioniert die GemüseAckerdemie
Die GemüseAckerdemie wird individuell in das bestehende Lehrangebot von Schulen integriert und
von einer Lehrperson der Schule geleitet. Für die Durchführung stellt Ackerdemia e.V. alles
Notwendige zur Verfügung: Saat- und Pflanzgut, Fachinformationen und Schulungen,
umfangreiches Lehrmaterial sowie koordinative Leistungen, die einen reibungslosen Ablauf
garantieren. Die Bearbeitung der Ackerflächen erfolgt durch die Schüler selbst. Aufgeteilt in kleine
AckerTeams und jeweils begleitet von einem ehrenamtlichen Mentor (Student, Elternteil, Rentner)
sind die Kinder für ihren eigenen Teil des Ackers verantwortlich.
Im Zeitraum von April bis Oktober bauen sie unter fachlicher und pädagogischer Anleitung
eigenständig bis zu 30 verschiedene Gemüsesorten an und gewinnen so ein grundlegendes
Verständnis wie Nahrung erzeugt wird. Durch die anschließende Vermarktung der Ernte erhalten die
Schüler erste Einblicke in marktwirtschaftliche Prozesse und bekommen die vollständige
Produktionskette des Gemüseanbaus vermittelt.
Begleitend zu der Arbeit auf dem Acker können die Schüler an einem Online-Spiel teilnehmen.
Wöchentlich werden hierbei auf die Lebenswelt der Kinder abgestimmte Aufgaben gestellt. Punkte
gibt es beispielsweise für ein gelungenes Gemüsefoto oder die Beantwortung von aktuellen
AckerFragen.
Zusätzlich erhalten die Schulen ein an BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) orientiertes
Curriculum mit 20 Modulen (z.B. zu den Themen Gemüse, Boden, Wasser), die zusätzlich
theoretische und experimentelle Informationen liefern und wahlweise vorbereitend in der Zeit vor
der Ackerarbeit und weiterführend in der Zeit danach im Unterricht eingebracht werden.
Zahlen und Fakten
2013:
• Wissenschaftliche Studie zur Entfremdung der Gesellschaft von Nahrungsmittelproduktion
• Pilotprojekt mit 30 Kindern an der Realschule Bedburg
2014:
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2 Standorte in Deutschland: Nordrhein-Westfalen und Berlin-Brandenburg
insgesamt 7 Klassen/AGs an 6 Schulen
über 120 Kinder im Alter von 8-14 Jahren nahmen teil
30 verschiedene Gemüsesorten, auf 150-500m² großen Ackerflächen
Anbausaison von März bis Oktober
2 Schulstunden pro Woche
20 verschiedene variabel einsetzbare Lehr- und Lernmodule
Ausführliche Evaluation und Erstellung des Wirkungsberichtes 2014
2015:
• In 4 Bundesländern: Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen
• 18 Schulen, eine Kita und ein Sportverein
• Teilnahme mehrerer Schulen in sozial benachteiligten Gebieten mit hohem
Migrationsanteil
• Erfolgreiche Messestände auf Grüne Woche und didacta
• Erste AckerFortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer
• Start der AckerSaison Mitte April
2 Auszeichnungen
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Bundespreisträger "start social" 2014:
Ehrung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel
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Ausgezeichneter Ort 2014/2015:
Deutschland Land der Ideen
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Ausgezeichnet von In Form - Deutschlands Initiative für
gesunde Ernährung und Bewegung des BMEL und BMG
Fragen an den Initiator Dr. Christoph Schmitz
Woher stammt die Idee zur GemüseAckerdemie?
Die Idee zur GemüseAckerdemie stammt, wie so vieles bei uns, direkt vom Acker. Ein
Klassenausflug der Realschule Bedburg (zum Thema Kartoffeln) auf den Hof meiner Eltern
brachte den Stein der GemüseAckerdemie ins Rollen. Ich habe mir die Frage gestellt: "Wie
sollen Kinder an nur einem Tag nachhaltig lernen, wie Landwirtschaft funktioniert?"
Geprägt durch dieses Erlebnis und meine wissenschaftliche Arbeit zu den Auswirkungen von
Nahrungsmittelverschwendung und Fehlernährung, entwickelte ich im Jahr 2012 die Idee des
Bildungsprogramms GemüseAckerdemie.
Nach fast einem Jahr Konzeptarbeit kam der erste Praxistest am Beispiel der Realschule
Bedburg. Die Begeisterung der Kinder auf dem Acker, der sichtbare Lernerfolg und das frisch
geerntete Gemüse überzeugten alle Beteiligten.
Nach dem positiven Pilotprojekt im Sommer 2013, setzten wir die GemüseAckerdemie im Jahr
2014 an sechs Schulen in Nordrhein-Westfalen und Berlin-Brandenburg sehr erfolgreich um.
Zusammen mit meinem Team arbeite ich daran das Konzept stetig weiterzuentwickeln, um die
GemüseAckerdemie an immer mehr Schulen möglich zu machen.
Was macht die GemüseAckerdemie so besonders?
Wir bringen das über Jahrhunderte bewährte Konzept des Schulgartens ins 21. Jahrhundert
und passen es an die heutigen Gegebenheiten und Ansprüche von Schulen, Lehrern und
Kindern an. Hierzu unterstützen wir die Lehrer bei der Organisation und Durchführung
umfassend, helfen bei der Vermarktung des Gemüses zur Teilfinanzierung und kommunizieren
und gestalten das Thema für die Kinder positiv und attraktiv. Ziel ist es, dass sich die Kinder mit
Freude und Begeisterung dem Themengebiet Nahrungsmittel nähern und so ganz von alleine
eine höhere Wertschätzung entwickeln.
Wie sieht die Zukunft der GemüseAckerdemie aus?
Im Jahr 2015 setzen wir die GemüseAckerdemie an insgesamt 20 verschiedenen Einrichtungen
in unseren momentanen Kernregionen Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und NordrheinWestfalen um. Langfristig ist unsere Vision jedoch das Programm so attraktiv zu gestalten, dass
wir deutschlandweit möglichst viele Schüler unterschiedlicher sozialer Herkunft erreichen
können. Wir streben an, eine Generation junger Konsumenten auszubilden, die sich durch ein
grundlegendes Verständnis der natürlichen Prozesse und ein bewusstes Konsumverhalten
auszeichnet.
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