MAZ Sonnabend/Sonntag, 18./19. April 2015 POTSDAM Verwaltung präzisiert im Tierheimstreit 11 Unterricht an der frischen Luft Potsdamer Schüler beackern nun die Hofgärtnerei im Park Babelsberg Von Anne-Kathrin Fischer Potsdam – Präzisierung im Streit um die für drei Jahre geplante Ausschreibung der Fund- und Verwahrtierbetreuung durch die Stadt. Ordnungsdezernentin Elona Müller-Preinesberger, die am Mittwoch im Hauptausschuss erklärte, diese Frist sei mit dem Tierschutzverein (TSV) abgestimmt, bezog sich auf „Aussagen des TSV im Kaufangebot des Grundstücks Michendorfer Chaussee 111 sowie im Kaufvertrag an und mit der Stadt“, so Rathaussprecher Jan Brunzlow auf Nachfrage. Damals habe der TSV „angekündigt, bei gutem wirtschaftlichen Verlauf drei Jahre nach dem Kauf des Grundstücks, grundbuchlicher Übertragung und Vorliegen aller Genehmigungen ein Tierheim eröffnen zu wollen“. Da der Kaufvertrag noch nicht rechtsgültig sei, so Brunzlow, „wäre der TSV nach eigenem Konzept mit Stand heute erst in drei bis vier Jahres soweit, eine Tierbetreuungseinrichtung zu eröffnen und sich damit überhaupt an der Ausschreibung beteiligen zu können“. Müller-Preinesberger erklärte im Hauptauschuss, der TSV habe selbst den „Wunsch“ geäußert, dass über drei Jahre ausgeschrieben werde. Politiker von SPD und CDU kritisierten daraufhin, dass der TSV sich nun für eine kürzere Frist aussprach in der Hoffnung, sich eher mit dem an der Michendorfer Chaussee geplanten neuen Tierheim beteiligen zu können. Dabei entstand der Eindruck, der TSV habe sich auch in der aktuellen Debatte zunächst für drei Jahre ausgesprochen, was der TSV aber vehement bestritt. Der Grundstückskaufvertrag wurde im November 2014 unterzeichnet. vo Potsdam – Auf dem Gelände der Hofgärtnerei Babelsberg wird bald wieder Gemüse geerntet. Schüler der Evangelischen Grundschule Babelsberg und der Oberlinschule werden die kommenden Wochen nutzen, um Kopfsalat, Mais, Erbsen und andere Gemüsesorten zu pflanzen. Möglich macht dies der Potsdamer Verein Ackerdemie, der mit seinem „GemüseAckerdemie“-Projekt Schulen begleitet. Zwei Stunden in der Woche kommen die Schüler auf den Acker, pflanzen, jäten Unkraut, gießen und ernten das Gemüse. Gleichzeitig wird das Wissen über Landwirtschaft im Unterricht behandelt. Gestern pflanzten die Schüler der 5. Klassen die ersten Kopfsalate. Zum Spatenstich waren unter anderem auch Michael Rohde von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport Iris Jana Magdowski und Alwin Scholz vom Verein Förderer der königlichen Hofgärtnerei. „Für den königlichen Obstund Gemüsegarten ist uns jede Hilfe willkommen“, sagte Scholz. „Ich wollte eigentlich den Spaten von Lenné mitbringen, aber Herr Rohde stellt ihn mir nicht zur Verfügung“, scherzte er dann und hatte stattdessen extra für die kleinen Gärtner einen Spaten anfertigen lassen. Die elfjährige Agnes von der Evangelischen Grundschule erzählte beim Säen gestern begeistert: „Das macht Spaß. Ich hab Papa schon bei uns zu Hause im Garten geholfen, Kartoffeln und Erbsen anzubauen“. Auch ihre Klassenkameradin Neele Seibt findet Agnes, Benjamin, Neele und Carl von der Evangelischen Grundschule Babelsberg pflanzten die ersten Reihen Kopfsalat. es „cool“, dass es donnerstags nach dem Mittagessen nun statt zurück in den Klassenraum in die Hofgärtnerei geht. Vor allem auf den Mais freut sie sich: „Der schmeckt gut auf dem Grill.“ Denn natürlich ernten die Schüler ihr Gemüse auch, nehmen es mit nach Hause oder verkaufen es. Betreut werden die Schüler jeweils von einer Lehrkraft. Zusätzlich kommt mindestens einmal im Monat ein Mitarbeiter vom Ackerdemia-Verein vorbei und unterstützt sie. Der Verein finanziert sich hauptsächlich über Fördermittel. Einen Teil übernimmt auch die jeweils teilnehmende Schule. Momentan läuft im Internet eine Crowdfunding-Kampagne. Die von Schülern beackerte Fläche soll sich nach der Einrichtung eines geeigneten Gartens aber weitestgehend selbst finanzieren. Schüler verkaufen ihr Gemüse an Lehrer, Eltern oder Freunde und kaufen von den Einnahmen die Saat fürs nächste Jahr, erklärt Ackerdemia-Pressesprecherin Christiana Henn. ● Info: auf www.gemueseackerdemie.de können Unterstützer für das Projekt spenden. Modetrends am Havelufer Vier Einzelhandelsgeschäfte laden zum Event „Fashion & Beauty @ Seerose“ ein Innenstadt – Stefanel Potsdam, Shoe'Jean, Beauty Institute Andrea Liebner und City Optik Scharnbeck präsentieren die neusten Trends für Frühjahr und Sommer am Freitag, dem 24. April, beim Event „Fashion & Beauty @ Seerose“. „Die 1970er samt Wildleder und Schlaghosen kommen zurück, Overalls sind angesagt“, gibt Franziska Hucke, Inhaberin des Stefanel-Stores in der Friedrich-Ebert-Straße 103 einen kleinen Trend-Ausblick. Die mit Live-Musik begleitete Modenschau mit anschließender Party verspricht Gästen im tollen Ambiente der „Seerose“ einen besonderen Abend. Männliche Begleiter sind herzlich willkommen! Franziska Hucke moderiert die Modenschau, bei der italienisches Design von Stefanel mit trendigen (Sonnen-) Brillen, aufregenden Schuhen sowie neuesten Make-up- und Nagellack-Highlights kombiniert werden. Experten beantworten alle Fragen rund um Fashion und Beauty. Besonderer Höhepunkt ist die Vorstellung der neuesten Stammzellentechnologie „Celltresor“ von Dr. Spiller. Wer während des Events Lust bekommt, die vorgeführten Sachen zu probieren – kein Problem! Die Modelle sind in ausgewählten Größen vorhanden, Beauty-Produkte ebenfalls. Ansonsten können die Kundinnen di- rekt in den Geschäften stöbern. Shoe'Jean, Dortustraße 63, besticht mit einer erlesenen Auswahl qualitativ hochwertiger Schuhe und italienischer Taschen. Andrea Liebner bietet in ihren Beauty Instituten, Lindenstraße 5 und Erich-WeinertStraße 71, mit kompetenten Kosmetikerinnen ein ganzheitliches Schönheitskonzept inklusive PermanentMake-up. City Optik Scharnbeck – vier Fachgeschäfte in Potsdam, etwa in der Brandenburger Straße 46 – steht für eine große Auswahl an Brillen und Sonnenbrillen sowie für hohe Kompetenz auf allen Gebieten der Augenoptik (Gleitsichtgläser, Kontaktlinsen, Spezialsehhilfen). rn Kristin Eichberg (Mitarbeiterin Optiker Scharnbeck), Andrea Liebner (Beauty Institute), FranFOTO: BERND GARTENSCHLÄGER ziska Hucke (Stefanel) und Juliane Oldag (Shoe’Jean). Burger im Blickfang Ein Blickfang ist die „Seerose“, seit sie 1983 nach Entwürfen von Ulrich Müther an der Neustädter Havelbucht errichtet wurde. Verschiedene Gaststätten, Restaurants und Bars befanden sich seither dort. In der „Seerose“ ist inzwischen ein Steak- und Burgerrestaurant beheimatet. Dank ihrer außergewöhnlichen Architektur bietet sich die „Seerose“ an der Breiten Straße 24 geradezu für extravagante Veranstaltungen an. Dort ist nun zum zweiten Mal „Fashion & Beauty @ Seerose“ zu Gast. „Die abendliche Stimmung und der Blick aufs Wasser sind einfach großartig“, schwärmt Franziska Hucke. Die Inhaberin des „Stefanel“-Stores organisiert das Modeevent mit drei anderen Innenstadt-Händlern. Gästen ist nicht nur auf der 200 Quadratmeter großen Terrasse, sondern auch im lichtdurchfluteten, elegant eingerichteten Gebäude samt Lounge-Bereich eine tolle Sicht auf die Neustädter Havelbucht garantiert. Besucher des „Fashion & Beauty @ Seerose“ können das aufregende kulinarische Angebot testen, zu dem Salate, Pasta, Burger, Rindersteaks sowie Desserts gehören. rn FOTO: ANNE-KATHRIN FISCHER Vom Aussäen bis zum Verkauf Die „GemüseAckerdemie“ ist ein schulbegleitendes Programm. Der Verein Ackerdemia schult die Lehrkräfte und stellt Lehrmaterial zur Verfügung. Der Verein wurde 2013 gegründet und wurde 2014 durch Bundeskanzlerin Angela Merkel als „startsocial“-Bundessieger geehrt. 20 Bildungseinrichtungen beteiligen sich mittlerweile am Projekt „Gemü- seAckerdemie“, davon 12 im Raum Brandenburg-Berlin. Seit kurzem ist die erste Kita mit an Bord – die Filmparkkita in Babelsberg. Die Kinder pflanzen das Gemüse nicht nur, sondern kümmern sich auch um die Vermarktung. Schüler lernen so die gesamte Wertschöpfungskette kennen, überdies wird das Verständnis für den Wert von Lebensmitteln gefördert.
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