Seite 1 Katzenleukämie oder Leukose Die Leukose ist eine weltweit verbreitete und gefürchtete Infektionskrankheit der Katze. Das Virus grassiert im Verborgenen, weil infizierte Tiere nicht immer oder erst spät nach Ansteckung erkranken. Es ist die am häufigsten zum Tode führende Viruserkrankung der Katze. Das Leukämievirus wird am häufigsten durch den Speichel übertragen. Gegenseitiges Putzen, gemeinsame Futter- und Trinkgefässe, gemeinsame Katzentoiletten sind die Hauptansteckungsquellen, während Bissverletzungen, Kot und Urin weniger ins Gewicht fallen. Besonders gefährdet sind Kätzchen bis zu 1 Jahr. Das Leukämievirus kann aber auch schon von der erkrankten Mutter während der Trächtigkeit oder über die Milch auf die Katzenwelpen übertragen werden. Infizierte Tiere, die einen völlig gesunden Eindruck machen, können andere Katzen anstecken. Die Erkrankung, die die Abwehrsysteme des Körpers schwächt, verläuft unter den unterschiedlichsten Symptomen: z. B.: Blutarmut, Darmentzündungen, Mundschleimhautentzündungen, Entzündungen der Atemwege, Gelbsucht etc. Die Leukose kann auch als Tumorform verlaufen, bei der Haut, Lymphknoten und innere Organe betroffen sein können. (15-20%) Es gibt durchaus Katzen, die infiziert sind, aber mit dem Virus im Gleichgewicht leben können, ohne krank zu werden. Selbst Heilungen sind möglich, wenn die ansteckende Virusmenge zu gering ist, oder die körpereigene Abwehr stark genug ist, die Virusinfektion zu eliminieren. Dies gelingt allerdings nur in den ersten 4-12 Wochen der Ansteckung. Den meisten betroffenen Katzen gelingt dies jedoch nicht; sie werden früher oder später krank und sterben meist innerhalb von 3 Jahren. Mit der richtigen Pflege und Behandlung leben viele dieser Katzen bei normaler Lebensqualität wesentlich länger. Wie können Sie Ihre Katze schützen? Es gibt die Möglichkeit der Impfung, die jedoch nur bei Katzen wirken kann, die noch nicht infiziert sind. Durch eine Blutuntersuchung lässt sich meist feststellen, ob eine Infektion vorliegt oder nicht. Wann empfehlen wir eine Blutuntersuchung? · Einen Leukämietest sollte man bei jeder (länger) erkrankten Katze durchführen, egal ob geimpft oder schon einmal getestet. · Wenn Sie eine Katze neu aufnehmen · Wenn neue Katzen zu anderen Katzen dazukommen · Wenn bisherige Tests negativ waren, die Katze nun aber Kontakt zu anderen Katzen hatte · Wenn der Leukämiestatus Ihrer Katze nicht bekannt ist · Vor der Impfung gegen das Leukämievirus, da infizierte Katzen nicht geimpft werden sollen Bei dem Bluttest, den wir in der Klinik durchführen, werden Antigene, die das Virus im Verlauf der Infektion bildet, nachgewiesen. Der Test sollte mit Serum durchgeführt werden; Vollblut, Speichel oder gar Tränenflüssigkeit als Testmedium ist wesentlich ungenauer. Ein positiver Test sollte nach 12 Wochen mit einer anderen Testmethode abgesichert werden, da leider kein Test 100% sicher ist. Außerdem kann eine Selbstheilung stattgefunden haben. Seite 2 Auch ein negativer Test hat eine sehr geringe Fehlerquote. Wurde der Test im Anfangsstadium einer Infektion durchgeführt, ist es möglich, dass der Körper des betroffenen Tieres noch keine Antikörper gegen das Virus gebildet hat und somit die Antikörper im Test nicht nachgewiesen werden können. Ist das Testergebnis negativ, kann die Katze auch geimpft werden und ist somit bestmöglich gegen diese gefährliche Erkrankung geschützt. Die Grundimpfung muss zweimal im Abstand von 3 - 4 Wochen erfolgen, dann reicht eine jährliche Wiederholungsimpfung. Wann empfehlen wir eine Impfung? Wir empfehlen Katzen die ins Freie kommen, die ab und zu in Katzenpensionen Urlaub machen oder auf Ausstellungen gezeigt werden zu impfen. Reine Hauskatzen, die allein leben, sollten wohl getestet werden, müssen unserer Meinung nach aber nicht geimpft werden. Sollten Sie weiteren Informationsbedarf zu dieser Erkrankung haben, berät Sie unser Klinikteam gerne. Ihre Kleintierklinik am Landratsamt Dr. H. Scholl, J. Fritz, Dr. S. Dahnken
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