MedienINFO 108 – Montag, 20. April 2015 Brückensperrungen Rasche: NRW steuert auf einen Verkehrsinfarkt zu Der miserable Zustand der Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen wird zusehends zur Belastung für die Speditionsunternehmen und den Wirtschaftsstandort NRW. Insbesondere die Sperrungen der Rheinbrücken bei Leverkusen und Duisburg haben enorme Umwege und damit erhebliche Mehrausgaben für die Speditionen zur Folge. Die Klagen der Unternehmen über die marode Infrastruktur werden lauter. Christof Rasche, verkehrspolitischer Sprecher und Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, teilt die Sorgen der Spediteure. „Eine gute und leistungsfähige Infrastruktur ist Voraussetzung dafür, dass NRW seine Position als Logistikdrehscheibe innerhalb Europas halten kann“, sagt er. Rasche kritisiert, dass NRW-Verkehrsminister Michael Groschek nach dem Prinzip „Salamitechnik“ verfahre. Sowohl bei der Brücke in Leverkusen als auch in Duisburg habe er nur scheibchenweise über Zustand und Maßnahmen berichtet – immer dann, wenn Sperrungen unmittelbar bevorstanden. „Das ist unzureichend. Die Spediteure stehen vor enormen Herausforderungen und müssen die Umwege sowie den Personaleinsatz koordinieren und finanzieren. Dazu benötigen sie Planbarkeit.“ Dem werde die Landesregierung jedoch nicht gerecht. „Es fehlt ein Infrastruktur- und Logistikkonzept aus einem Guss. Voraussetzung dafür ist allerdings, das ganze Ausmaß des Infrastrukturverfalls klar zu benennen.“ Davor scheut der Minister aber zurück. „Die Folge sind erhebliche Nachteile für den Wirtschaftsstandort NRW, der auf eine leistungsfähige Infrastruktur angewiesen ist.“ Immer deutlicher kristallisiere sich heraus, dass es ein fataler Fehler der Großen Koalition war, die Vorschläge der Bodewig-Kommission zu ignorieren. „Die Zeit läuft davon.“ Nordrhein-Westfalen steuere direkt auf einen Verkehrsinfarkt zu, wenn der Sanierungstau nicht umgehend aufgelöst wird, betont Rasche.
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