ASR Sport Ausgabe Mai 2015 - ALLGÄUER SPORT REPORT

DRITTE SEITE
Liebe Allgäuer Sportfreunde,
FUSSBALL
die Party-Stimmung beim ERC Sonthofen dauert an, denn immerhin hat
der letztjährige Eishockey-Oberliga-Aufsteiger gleich im
ersten Jahr überrascht und sich den Klassenerhalt gesichert. Zudem neigt sich bei den Bundesliga-Volleyballerinnen des Allgäu Team Sonthofen die Saison dem
Ende entgegen und der Patz in der Top Drei scheint
sicher.
Ende März hat in allen Allgäuer Fußballligen der Spielbetreib begonnen und es wird mit voller Power um Punkte und Tore
gekämpft. Nun packen auch die Radfahrer, Läufer und alle anderen
Outdoor-Sportler wieder ihre Utensilien aus und stürmen in die gerade erwachende Natur.
Wir haben uns sowohl beim erfolgreichsten Allgäuer Radteam, dem
RSC Auto Brosch Kempten, umgehört wie bei den Allgäuer Vorzeigefußballern aus Memmingen, Kottern und Sonthofen. Zudem werfen wir
erstmals einen Blick auf den Boomsport Darts, der nicht nur in Deutschland einen echten Hype ausgelöst hat.
Regionalliga
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Interview mit Julian Feneberg vom FCM,
der in Garching sein Debüt gab
Wir hoffen, Ihnen mit dieser Mixtur nicht nur einen umfassenden Rundumblick auf die Sportszene im Allgäu gewähren zu können, sondern
Ihnen den Spaß am Lesen Ihres asr neu angefeuert zu haben.
Ihr Dieter Greif & das asr-Team
Landesliga Südwest
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Mission Klassenerhalt: VfB Durachs sportlicher Leiter Peter Dietrich stellt sich
EISHOCKEY
Oberliga Süd
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ERC Sonthofen schafft Klassenerhalt 2. Vorstand Björn Sehnert im Gespräch
Fußball-Regionalliga
Der FC Memmingen ist auf dem besten Weg zum Klassenerhalt
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Die nächste asr- Ausgabe
erscheint am 1. Mai 2015
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FUSSBALL/REGIONALLIGA
von Martin Eulgem
Regionalliga Bayern
Julian Feneberg: "Ich muss den Kampf annehmen."
Memminger Talent hängt im Moment in der Warteschleife
Julian Feneberg gehört zu den zahlreichen jungen Talenten, die in Memmingen auf Einsätze in
der höchsten deutschen Amateurliga hoffen.
Sein Trainer Thomas Reinhardt hält viel von dem
21-jährigen Mittelfeldspieler, macht
aber auch klar, dass er sich noch verbessern muss: "Das Talent ist auf jeden Fall da, aber Julian muss noch
stabiler werden. Er macht ganz oft
super Sachen, aber spielt noch nicht
konstant genug. Dazu kommt, dass er
am liebsten im zentralen Mittelfeld
spielen würde, da ist die Konkurrenz bei uns
aber extrem hoch."
Knie, dann wieder Muskelprobleme. Jetzt habe
ich sicher etwas davon profitiert, dass wir so
viele Ausfälle hatten. Da wollte ich natürlich alles zeigen. Vom Einsatz her war das, glaube ich,
in Ordnung. Fußballerisch war noch
Luft nach oben."
Dabei hat ihn sein fußballerisches
Talent schon weit gebracht. Angefangen hat er in der Jugend von Durach,
ist aber schon früh nach Memmingen
gewechselt und hat nach seinem
Abitur 2012 ein Fußball-Stipendium an der
University of South Carolina bekommen: "Ich war
erst an einer kleineren Uni, weil der Kader in
Im Auswärtsspiel gegen Garching durfte Spartanburg, wo ich ursprünglich hin sollte,
Feneberg aber zum ersten Mal in dieser Saison schon voll war. Die wollten mich aber unberan. Weil beinahe das komplette Memminger dingt und haben mich erst mal am Newberry
Hier will er auch bleiben, wenn das mit dem
Stammplatz in der ersten Mannschaft kurzfristig nicht klappt: "Das ist einfach mein Verein.
Ich habe hier schon in der Jugend gespielt und
als A-Jugendlicher ein paar Einsätze in der Regionalliga gehabt. Da möchte ich wieder hinkommen. Es ist schon frustrierend, wenn man
zum Beispiel bei einer 50:50-Entscheidung derjenige ist, der draußen bleibt. Dann fragt man
sich, 'warum ich?'. Aber ich muss den Kampf
annehmen und mich weiter verbessern."
Vor allem in Punkto Torgefahr will Feneberg
noch zulegen, um auf seiner Lieblingsposition
im zentralen offensiven Mittelfeld eine Alternative für seine Trainer zu werden. Dass das schwierig wird, ist ihm bewusst. "Die aktuelle Mannschaft ist nach meiner Meinung die stärkste seit
ich Memmingen verfolge. Sebastian Bonfert und
Dennis Hoffmann sind im Mittelfeld auf der
Doppelsechs ein sehr gutes Team. Ich muss
weiter arbeiten und meine Chancen nutzen.
Dann kommt auch des Selbstvertrauen, das man
braucht."
Seiner Mannschaft traut er in dieser Saison auf
jeden Fall einen einstelligen Tabellenplatz zu.
Beim 2:1 Auswärtsssieg in Garching kam er zu seinem ersten Regionalliga-Einsatz: Julian Feneberg "Wir müssen schnellstmöglich den Klassenerhalt klar machen. Dann können wir befreit auf(l.), Mittelfeldtalent des FC Memmingen
spielen. Ich denke, wenn alles gut läuft, ist bis
zu Platz fünf oder sechs alles drin." Dazu müsMittelfeld gesperrt, krank oder verletzt ausfiel, College geparkt. Im zweiten Jahr bin ich dann sen noch ein paar Siege her. Am liebsten wäre
gab ihm das Trainerteam Thomas Reinhardt/Chri- nach Spartanburg gewechselt.
es Julian Feneberg, wenn er dann auf dem Platz
stian Braun das Vertrauen. Und das zahlte Juli- "
stünde. Bei seinem ersten Einsatz hat es ja iman Feneberg zurück. Innerhalb einer Aufstellung, Ursprünglich wollte Julian Feneberg für vier Jah- merhin schon mal mit einem Sieg geklappt.
die so noch nie zusammen gespielt hatte, war re in den Staaten bleiben und dort studieren.
er vor allem in den Zweikämpfen präsent und Nach zwei Jahren hat es ihn aber wieder zurück
haute sich voll rein. "Der Julian hat das, wie die in die Heimat gezogen. "An der großen Uni habe
ganze Mannschaft, gut gemacht. In der ersten ich mich nicht mehr so wohl gefühlt, da bin ich
Halbzeit haben wir uns schwer getan, aber ins- wieder nach Deutschland. Jetzt studiere ich in
gesamt nicht unverdient gewonnen. Wir haben Kempten Wirtschaftsingenieurwesen. Das ist
ihn nach 77. Minuten ausgewechselt, weil er er parallel zum Fußball schon manchmal stressig,
gelb-rot gefährdet war."
aber wenn man es mit den Profs gut kann, kann
Feneberg selber war mit einem Auftritt im Gro- man schon mal einen Termin verschieben." Weßen und Ganzen auch zufrieden: "Ich hatte in gen des Studiums, beziehungsweise Auslandsdieser Saison bisher leider einigermaßen Pech. aufenthalts hat er zunächst in Kottern angeheuJedes Mal, wenn ich dran war, habe ich mir wie- ert, in der Winterpause 2013/14 dann die Rückder eine Verletzung zugezogen. Mal war es das kehr nach Memmingen.
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ALLGÄUER SPORTREPORT
FUSSBALL/BAYERNLIGA
von Martin Eulgem
Bayernliga Süd
Jannik Keller: "Ich wollte unbedingt spielen."
Neuzugang aus Memmingen will in Sonthofen etwas erreichen
Esad Kahric kannte Jannik Keller aus seiner Zeit
in Memmingen. Nachdem der Trainer sein Engagement in Sonthofen begonnen hatte und mitbekam, dass Keller in Memmingen nicht mehr
ganz glücklich war, überzeugte er den Mittelfeldmann ebenfalls zum FCS zu wechseln. Seit dem
bildet er mit ihm sogar eine Fahrgemeinschaft.
Als wir den Coach des FCS zum Telefon-Interview mit dem ASR erreichen, ist er gerade mit
ihm im Auto zum Heimspiel gegen Rain unterwegs. "Es ist ein bisschen schwierig, etwas über
Jannik zu sagen, wenn er gerade neben mir sitzt
(lacht). Nein, Spaß. Was ist zu sagen habe, kann
er ruhig hören. Jannik ist mit seiner Technik und
Beweglichkeit auf jeden Fall eine Verstärkung. Er
passt menschlich zu 100 Prozent zu uns. Das
einzige was wir noch von ihm erwarten, ist, dass
er noch ein bisschen mehr Torgefahr entwikkelt."
Auch, wenn es im Abschluss noch etwas hapert, ist Keller sehr froh über seinen Wechsel.
"Ich wollte unbedingt spielen. Im ersten Jahr
lief es in Memmingen für mich gut. Mit dem neuen Trainer bin ich leider nicht so gut klar gekommen und habe in der letzten Saison nur noch
sporadisch gespielt. Als Esad dann angerufen
hat, musste ich nicht lange nachdenken." Auch
die knapp 80 km von seinem Heimatort Roth an Neuzugang Jannik Keller vom Bayernligisten 1.FC Sonthofen ist aus der Mannschaft von Trainer Esad
der Rot nach Sonthofen, die er dreimal pro Karic nicht mehr wegzudenken
Woche zum Training fahren muss, waren kein
Gegenargument.
pudelwohl: "Wie sich hier der komplette Verein sich Jannik Keller ja unter Esad Kahric noch
um uns Spieler kümmert, das ist schon klasse. weiter entwickeln und selber dazu beitragen,
"Ich bin schon immer viel gefahren. Das macht Die geben wirklich alles für uns. Ich bin super dass es mit dem FC Sonthofen weiter aufwärts
mir nichts aus." Ab der B-Jugend hat Keller beim aufgenommen worden und will mit dem Club geht.
SSV Ulm gespielt, im Seniorennoch was erreichen“. "Wo denn
bereich den Zwangsabstieg nach der
die Reise mit dem FCS hingehen
REGIONALLIGA/BAYERN
Insolvenz miterlebt und ist 2012
soll", haben wir ihn gefragt. "Erst
nach Memmingen gewechselt. In seimal wollen wir in dieser Saison
Freitag, 17.04.2015
nem ersten Jahr kam er in der Regiodas Maximum rausholen. Ich
19:30 FC Memmingen - 1. FC Schweinfurt 05
nalliga auf 24 Einsätze und erzielte
denke, wir brauchen noch zwei
zwei Tore. In der Saison 13/14 spielte
Siege (Stand: 39 Pkt. nach der
Freitag, 24.04.2015,
er mehr in der zweiten, als in der
Partie gegen Rain; die Red.),
ersten Mannschaft und stand nur noch sieben dann brauchen wir uns nach unten endgültig 19:00 SpVgg Bayreuth - FC Memmingen
Mal in der Startformation der Regionalliga-Trup- keine Sorgen mehr zu machen. Die wollen wir
Donnerstag, 30.04.2015
pe.
möglichst schnell holen und dann gucken wir
19:00 FC Memmingen - TSV 1860 München II
nach oben. Bis zu Platz vier ist noch alles drin.
In Sonthofen läuft es für den 23-jährigen deut- Das ist auch die Region, wo ich Sonthofen langlich besser. Obwohl mit seinen 23 Jahren im- fristig sehe. Für mehr fehlt uns im Kader im Mo- Freitag, 08.05.2015
mer noch sehr jung, gehörte er auf Anhieb zu ment die Breite und um ganz oben mitzuspie- 19:00 FC Bayern München II - FC Memmingen
den Leistungsträgern und Führungsspielern. "Ich len braucht es auch ein bisschen Glück." Und
kann mich immer noch weiter entwickeln. Von jede Menge Tore. Und in der Beziehung kann
BAYERNLIGA/SÜD
Spielern wie Andi Maier oder Benj Müller kann
ich mir noch einiges abschauen. Mir fehlt zum
Samstag, 18.04.2015
Beispiel noch die Gelassenheit, auch in engen
15.00 Uhr VfB Eichstätt- 1. FC Sonthofen
Situationen die Ruhe zu bewahren. Aber ich sehe
Samstag, 25.04.2015
mich schon in der Rolle vorne wegzugehen. Ich
15:00 1. FC Sonthofen - TSV Schwabmünchen
möchte die anderen mitziehen." Grundsätzlich
ist Keller mit seiner bisherigen Leistung zufrieMittwoch, 29.04.2015
den: "Bis auf das ein oder andere Spiel war das
18:00 SpVgg Landshut - 1. FC Sonthofen
in Ordnung. Einen Durchhänger gibt es immer
mal. Aber läuferisch und von der Einstellung muss
Samstag, 02.05.2015
es immer gehen."
15:00 1. FC Sonthofen - 1. FC Bad Kötzting
Auch sonst fühlt sich Keller in Sonthofen
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FUSSBALL/LANDESLIGA
Seit 30 Jahren ist Peter Dietrich mit dem VfB
Durach engstens verbunden. 14 Jahre hielt er
als Torwart die Knochen für den Verein hin und
bleib als sportlicher Leiter auch nach seiner
aktiven Zeit ganz nah an der Mannschaft. Nach
einigen Höhen und Tiefen war es im vergangen
Jahr aber zum Bruch zwischen Dietrich und dem
Verein gekommen. "Das hatte überhaupt nichts
mit dem damaligen Trainer Peter Christl zu tun",
stellt Dietrich unmissverständlich klar. "Die Probleme kamen von anderer Seite und ich hatte
vom damaligen Vorstand nicht die Rückendekkung, die ich mir gewünscht hätte."
Spielphilosophie einstellen, aber es macht al- "Da muss jeder bereit zu sein. Wenn wir es dann
len im Moment wieder unheimlich viel Spaß. nicht schaffen, haben wir es auch nicht verdient
Wenn wir es schaffen mal zwei Spiele in Folge in der Landesliga zu spielen“.
zu gewinnen, dann ist noch alles drin."
Normalerweise gehört es zu dieser Jahreszeit
Minimalziel bleibt nach wie vor die Relegation. zu den Aufgaben eines sportlichen Leiters, die
Rang 14 könnte im Idealfall sogar zum direkten Pflöcke für die nächste Saison einzuschlagen.
Klassenerhalt reichen. Der beste Vierzehnte aus Das fällt in Durach aus nachvollziehbaren Grünallen Landesligen kann sich die Relegation er- den aktuell schwer, weil niemand wirklich sasparen. Alle anderen Landesligisten zwischen gen kann, in welcher Klasse der VfB dann antrePlatz 14 und 16 müssen sich in der ersten Run- ten wird. Auch das macht Dietrich im Moment
de der Relegation, in Hin- und Rückspiel mit wenig Kopfzerbrechen: "Wir haben für den geeinem Bezirksligisten messen. Alle Sieger müs- samten Spielbetrieb ein Budget von etwa
150.000 Euro. Damit finanzieren wir auch unsere drei Jugendteams, die in der Bezirksoberliga unterwegs sind. Da müssen auch TraiLandesliga Südwest
ner bezahlt werden und zu Fuß kommen die
Jungs auch nicht zu den Auswärtsspielen. Das
bedeutet unterm Strich, dass unsere Möglichkeiten auf dem Transfermarkt eher begrenzt sind.
Durach's sportlicher Leiter macht es wieder Spaß
Aber wir haben schon mit fast allen Spielern
sen noch mal in ei- geklärt, dass sie auch im Falle eines Abstiegs
Nachdem im Oktober zunächst mit Bernd
ner zweiten Runde bleiben. Außerdem bekommen wir zehn gute
Gruber ein neuer Trainer gekommen war
zittern. Denn nur Jungs aus der A-Jugend hoch. So oder so haund im Januar auch ein neuer Vorstand
die Sieger der ben wir in der nächsten Saison eine richtig gute
gewählt wurde, ist Dietrich in seine
zweiten Runde Mannschaft." Jetzt muss nur der Klassenerhalt
Funktion als sportlicher Leiter zurückspielen in der gelingen, damit die vielen jungen Talente auch
gekehrt. "Der neue Vorstand ist auf
k o m m e n d e n weiter die Möglichkeit haben, in der Landesliga
mich zugekommen und hat mir klar
Saison in der zu spielen.
gemacht, dass man gerne auf meine
Landesliga.
Erfahrung zurückgreifen würde. Ich
Die Saison
möchte auf jeden Fall mithelfen, dass
LANDESLIGA / SÜDWEST
könnte also
wir die Klasse irgendwie halten." Und
für
Durach Freitag, 10.04.2015
dass das gelingt, daran lässt das Urnoch ziemlich
gestein keinerlei Zweifel aufkommen.
TSV Aindling - TSV 1874 Kottern
lang werden.
"Wir kommen in die Relegation und
Samstag, 11.04.2015
Für Peter Dietsetzten uns da durch. Punkt!"
15:00
FC Gundelfingen - FC Memmingen II
rich kein Problem:
17:00
Spfr.
Dinkelsbühl - VfB Durach
Grundlage soll das wiedererstarkte "Wir-Gefühl" in
Samstag, 18.04.2015
der Truppe sein. "Der
15:00 FC Memmingen II - SC Ichenhausen
neue Vorstand
16:00 TSV 1874 Kottern - TSV Ottobeuren
hängt sich unheimlich rein und mit
16:00 VfB Durach - FC Gundelfingen
dem neuen Trainer
hatte ich vor einiger Zeit auch
schon mal geflirtet", erzählt Dietrich. "Das war
zwar nur im Spaß,
Samstag, 25.04.2015
aber von den
Qualitäten eines
SpVgg Kaufbeuren - TSV 1874 Kottern
Bernd Gruber
Sonntag, 26.04.2015
bin ich nicht erst
SC Ichenhausen - VfB Durach
seit gestern überFC Affing - FC Memmingen II
zeugt. Die Mannschaft muss sich
Mittwoch, 29.04.2015, 18:15
zwar auf eine etTSV 1874 Kottern - FV Illertissen 2
was
andere
Peter Dietrich: "Wir steigen nicht ab!"
Samstag, 02.05.2015
FC Memmingen II - TSV 1861 Nördlingen
VfB Durach - FC Affing
TSV 1874 Kottern - SC Oberweikertshofen
Samstag, 09.05.2015
TSV Gersthofen - FC Memmingen II
TSV 1861 Nördlingen - VfB Durach
Spfr. Dinkelsbühl - TSV 1874 Kottern
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ALLGÄUER SPORTREPORT
FUSSBALL/LANDESLIGA
Kevin Siegfanz nennt ihn "einen positiv Verrückten." Roland "Rolle" Fichtl ist der Stürmertyp,
der dahin geht, wo es weh tut. Sein Trainer sieht
das mit gemischten Gefühlen: "Roland hat einen
unheimlichen Willen. Er ist sehr ehrgeizig und
setzt seinen Körper in jedem Zweikampf voll ein.
Dadurch nimmt er häufig leider auch Verletzungen in Kauf." Und im Moment kann Siegfanz auf
Fichtl nicht verzichten. Denn nach dem längerfristigen Ausfall von Top-Torjäger Johannes
Landerer kommt es umso mehr auf dessen Treffer an. Dass Fichtl dazu in der Lage ist, daran
lässt sein Coach keinen Zweifel. "Er ist immer für
ein, zwei super Aktionen gut und kann Spiele
ganz alleine entscheiden."
Fichtl selbst gibt sich ganz bescheiden: "Ich
denke, wir haben viele gute Offensivspieler. Da
kommt es nicht auf einen Einzelnen an. Dass mit
Jojo unser erfolgreichster Torschütze ausfällt ist
natürlich bitter, aber ich glaube, dass wir die
Qualität haben, das aufzufangen." Der ausgeglichene Kader ist seiner Meinung nach auch der
Grund, warum der TSV Kottern den Titel holen
wird: "Ich glaube, es wird ein Fünfkampf um die
Meisterschaft. Neben uns, Illertissen und Egg
sehe ich Nördlingen und Mering bis zum Schluss
mit vorne drin. Aber ich denke, dass wir in der
Breite am besten besetzt sind. Gökhan
Wir haben
18
Tastan
Er hat einen hohen Stellenwert in der Mannschaft und bei seinem Trainer Kevin Siegfanz: Stürmer
Spieler im Kader, die auf einem ähnlichen NiRoland „Rolle“ Fichtl (l.)
veau spielen."
Landesliga Südwest
Roland Fichtl: "Unser Kader ist der beste!"
Kottern's Stürmer will den Titel
Er selber hat in Oy mit dem Kicken begonnen
und lebt dort immer noch. Im September wird
der 21-Jährige eine Ausbildung als Speditionskaufmann beginnen. Ansonsten dreht sich bei
ihm alles um Fußball. Über Stationen in Füssen,
Kempten und Durach ist Fichtl 2012 nach
Kottern gekommen. Nach dem damaligen Abstieg aus der Bayernliga will er unbedingt wieder zurück in die höchste Spielklasse des Fußballverbandes - allerdings auf jeden Fall mit dem
TSV: "Die Bayernliga ist das Ziel, ganz klar. Aber
sollten wir es nicht schaffen, muss ich nicht den
Verein wechseln, um höher zu spielen. Ich fühle
mich hier sehr wohl. Die Atmosphäre im Verein
ist sehr familiär. Auch der Kontakt zur zweiten
Mannschaft ist sehr gut. Der ein oder andere
Verein ruft zwar hin und wieder an, aber ich
sehe keinen Grund, aus Kottern wegzugehen."
cherweise der ein oder anderen
Verletzung aus dem Weg zu gehen, käme Fichtl nie: "Das ist mein
Spiel. Leider ist mein Körper nicht
der stabilste. Aber bis auf den
Fußbruch vor einem Jahr, bin ich
vor größeren Sachen bisher zum
Glück verschont geblieben. Ab
und zu macht der Rücken Probleme und in der
Hinrunde musste ich wegen Muskelproblemen
ein paar Spiele pausieren. Ansonsten läuft es
im Moment gut für mich."
troffen, als er sich nach seinem
Muskelfaserriss dort wieder Spielpraxis holte. Bis zum Saisonende sollen nach Möglichkeit noch ein paar
Treffer dazu kommen. Seine persönliche Bilanz ist Fichtl allerdings nicht so
wirklich. "Hauptsache, wir holen zusammen den Titel. Wer dabei die Tore
schießt, spielt am Ende keine Rolle."
Mit Sicherheit würde er sich aber auch nicht
wehren, wenn seine Treffer dazu einen wichtigen Beitrag leisten könnten. Davon, den entscheidenden Treffer zum Titel zu schießen - wir
Neun Tore aus 21 Spielen standen bis zum alle erinnern uns noch gut an Mario Götze Redaktionsschluss dieser Ausgabe auf seinem davon träumt jeder Stürmer. Egal in welcher KlasKonto. Einmal hatte er noch für die Zweite ge- se er spielt.
Darüber hinaus ist er, wie gesagt, fest davon
überzeugt, dass der TSV den Titel holen wird.
"Wir sind gut genug und haben es selber in der
Hand. Im Verein spürt man eine gewisse Euphorie. Die müssen wir auf den Platz mitnehmen
und in jedem Spiel alles geben." Auf die Idee,
selber einen Gang zurückzuschalten, um mögliALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/INTERVIEW
Eishockey- Oberliga: ERC Sonthofen
Nach der Saison ist vor der Saison
Nach dem Klassenerhalt stehen nun die Vorbereitungen für 2015/16 an
Es ist vollbracht und das Team von Coach Dave
Rich wird auch in der kommenden Saison in der
Eishockey Oberliga Süd spielen. Im letzten Spiel
der Best-of-Five-Serie gegen die Blue Devils Weiden wurde der "Sack zugemacht". Nachdem die
beiden Heimspiele gegen die Oberpfälzer klar
gewonnen wurden, die Matches in Weiden jedoch knapp verloren gingen, kam
es am 15. März zum Showdown
in der Sonthofer Eishalle - der
Gewinner dieser Partie durfte sich
zurücklehnen und für die Saison
2015/16 planen. Goali Kevin
Beech und seine Mannen enttäuschten die über
1.200 Fans nicht und schossen die "Blauen Teufel" deutlich mit 5:2 aus der Halle. Nachdem
sich zunächst ein Spiel auf Augenhöhe entwikkelt hatte, kamen die Allgäuer immer besser in
Fahrt und durch die Tore von Brad Miller,
Mochael Grimm, Andrew Contois, Pascal
Kröber und den kurzfristig aktivierten ex-DEL-
Profi Michael Waginger lag man bereits zu Beginn des letzten Drittels mit 5:1 in Führung. Die
beiden Gegentore fielen dabei nicht ins Gewicht und auf den Rängen und dem Eis gab es
nach dem Abpfiff kein halten mehr. Ausgelassen
wurde der verdiente Klassenerhalt gefeiert. Einen Nachschag gab es dann am 21. März bei
der großen Saison-AbschlussPart im Overtime. Unter dem
Motto "Gemeinsam kämpfen,
gemeinsam feiern!" ließen es
Spieler, Funktionäre und Fans
ordentlich krachen und zelebrierten den Verbleib in der dritthöchsten deutschen Eishockey-Liga.
Bereits einige Tage nach diesem Erfolg kehrte
im Vorstand wieder der Alltag ein und unter
dem Motto "nach der Saison ist vor der Saison"
saßen Vorstand und Trainer schon wieder zusammen und diskutierten über die Zukunft der
Oberallgäuer Puckjäger. Auch Björn Sehnert,
Versicherungs-Bezirksverkaufsleiter Björn Sehnert
ist seit September 2014 2. Vorstand des ERC
seit September 2014 neuer 2. ERC-Vorstand,
war und ist in diese Gespräch involviert. Der
ASR fragte bei ihm nach, welche Themen auf der
Agenda stehen.
Wie bewertest Du rückblickend die vergangene Saison und wie sieht Dein Fazit aus?
Ich denke wir können sehr zufrieden sein. Unser
Ziel war von Beginn der Saison an der Nichtabstieg - das haben wir geschafft. Vor allem hätte
bei uns auch keiner gedacht, dass wir am Ende
der Saison vor dem EV Füssen in der Tabelle
stehen und nur knapp an den Playoff-Plätzen
scheitern. Zudem haben wir mit großem Willen
und Können glanzvoll die Playdowns gegen
Weiden für uns entschieden. Wir dürfen also feiern und zurfrieden sein. Allerdings können wir
uns nicht zurücklehnen, denn in der spielfreien
Zeit bis September wartet viel Arbeit auf uns.
Der Zuschauerzuspruch hätte natürlich bei dem
einen oder anderen Heimspiel etwas besser sein
können, aber wir lagen hier im Oberliga-Durchschnitt. Finanziell war natürlich durch viele Neuverpflichtungen während der Saison einiges zu
stemmen, aber das geht in Ordnung und wir
werden die Saison ohne Schulden anschließen.
Der ERC-Vorstand: Klaus Ottenbreit, Beisitzer Neue Medien | Peter Ottenbreit, Nachwuchsleiter |
Andreas Winnichner, Beisitzer Corporate Identity | Toni Patzelt, gewählter Beisitzer Werbemanagement | Mike Henkel, 1. Vorstand | Frank Juppa, Organisationsleiter | Björn Sehnert, 2.
Vorstand | Andreas Beck, gewählter Beisitzer Wirtschaftsbereich | Jürgen Naumann, Schriftführer
und Pressearbeit (v.l.)
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ALLGÄUER SPORTREPORT
Welche konkreten Schritte stehen an und was
muss konkret angegangen werden?
Die ersten Gespräche führen wir mit Coach Dave
Rich, denn er war ein Garant für den OberligaAufstieg und den Klassenerhalt. Wir diskutieren
mit ihm fast täglich und in seinem Vertrag ist
eine Option für ein weiteres Jahr Oberliga eingebaut. Dann wird natürlich mit dem einen oder
anderen Spieler gesprochen, auch wenn die Trainer-Entscheidung an erster Stelle steht. Zeitlich
gibt es keine Vorgaben, aber wir würden uns
alle freuen, wenn Dave weitermachen würde.
Ein wichtiger Termin für den gesamten Verein
wird die Jahrehauptversammlung sein, die in
diesem Jahr wohl schon im Mai stattfinden wird.
Wir gehen mit viel Optimismus in die nächsten
sechs Monate und sind davon überzeugt, dass
im September eine schlagkräftige und konkurrenzfähige Mannschaft das zweite Oberliga-Jahr
anpacken wird.
ASR/VOLLEYBALL
Volleyball - 2. Bundesliga Süd Frauen
Der Platz in den Top 3 ist den
Damen nicht mehr zu nehmen
Allgäu Team steht vor großen Umwälzungen
Die Saison neigt sich langsam dem
Ende entgegen und nur noch ein
Spiel steht auf dem Terminkalender
der Damen von Trainer Martin
Peiske. Dabei scheint dem zeitweise personell stark geschwächten
Team im Endspurt manchmal ein
wenig die Luft auszugehen. Von den
letzten drei Spielen gingen zwei
verloren, zuletzt bei den im
Tabellenkeller dümpelnden Damen
des VC Offenburg. Bei diesem letzten Auswärtsspiel der Saison 2014/
2015 mussten die personell angeschlagenen Sonthofer Bundesligavolleyballerinnen eine 1:3-Niederlage (29:27 / 21:25 / 19:25 / 21/
25) einstecken. Gegen eine heimstarke Mannschaft aus Offenburg
reichte es trotz guter Abwehrleistung und konzentriertem Spiel
nicht zum Erfolg. Besonders mit der sprungstarken
US-Amerikanerin Jeane
Horton kam Sonthofen
nicht so recht klar. „Sie
punktete nach Belieben
und war im Gegensatz zum Hinspiel
nochmal eine Klasse besser. Wie
das gesamte Offenburger Team,“ resümierte Sonthofens
Kapitän Lina Hummel,
die aufgrund ihrer Erkältung den ebenfalls
erkrankten Trainer
Martin Peiske an der
Linie vertrat.
In der 2. Bundesliga
steht NawaRo Straubing seit einigen Woche als Meister fest, der SV
Lohhof steht aktuell auf der Zwei
und die Sonthoferinnen auf Rang
drei. Das letzte Match findet am
11. Apirl (19.30) nach der Oster-
Die Zukunft von Trainer Peiske steht
noch in den Sternen
pause vor eigenem Publikum statt.
Zu Gast ist dann Aufsteiger TV Holz.
Hier wollen Lina Hummel & Co. ihr
Publikum nochmal mit drei Punkten
beschenken, ehe danach die hervorragende Saison mit einem
kleinen Fest gefeiert
wird.
Derweil stehen der
Verein und das Team vor einem großen Umbruch. So tritt Geschäftsführer Peter Rothe aus gesundheitlichen Gründen zurück und auch die
Zukunft von Trainer
Peiske in Sonthofen
steht noch in den Sternen. Neuer Geschäftsführer wird PresseChef und Stadtrat Christian Feger. Die neu
geschaffene Stelle des sportlichen
Leiters wird der frühere Trainer Andreas Wilhelm übernehmen. Nach
der Saison werden die Weichen neu
gestellt und der asr bleibt am (Volley-) Ball.
Am Sonthofer Block (blaue Trikots) ist schon mancher Gegner verzweifelt
ALLGÄUER SPORTREPORT
9
ASR/DARTSPORT
Der Dartsport - wer hat´s erfunden?
Darts ist ein absoluter Kultsport, der mittlerweile auch schon in Deutschland die Hallen füllt.
Dabei geht es eigentlich um nichts anderes, als drei Pfeile aus rund 2,40m Entfernung auf eine
Scheibe zu werfen. Aber wer kam eigentlich auf die Idee und wie kam es zu der seltsamen
Einteilung der Felder?
Ohne Darts könnten Sport1 oder Eurosport ihr
Programm mittlerweile fast vergessen. Die beiden Sportsender übertragen mittlerweile nicht
nur die Weltmeisterschaften der verschiedenen
Verbände live, sondern auch die großen Turniere, bei denen sich Phil „The Power“ Taylor, Michael „Mighty Mike“ van Gerwen oder Gary „The
flying Scotsman“ Anderson die Pfeile um die
Ohren werfen. Dass Darts zum Kultsport geworden ist, liegt aber nicht nur an den großen Spielern, sondern auch an den ausgeflippen Fans,
die jede Partie zu einem wahren Tollhaus machen, sich verkleiden und jede 180 enthusiastisch feiern. Damit führen sie eigentlich nur eine
gute Darts-Tradition fort.
standen sein. Durch die vielen Konflikte zwischen Frankreich und England wurden die kleinen, auch les fléchettes genannten Pfeile auch
auf der Insel bekannt. So soll Anne Boleyn ihrem
Mann Heinrich VIII. angeblich einen Satz dieser
Pfeile geschenkt haben.
Die Geschichte der kleinen Wurfpfeile geht aber
aus militärischer Sicht noch viel weiter zurück.
So sollen nach Recherche des Historikers Keith
Turner schon im 5. Jahrhundert vor Christus
Wurfpfeile eingesetzt worden sein, während ihre
großen Brüder bereits vor 400.000 Jahren geschleudert wurde. Damals aber noch überwiegend auf lebendige Ziele und nicht auf Scheiben aus Holz oder Kork. Und auch die alten
In Deutschland wird zumeist auf diese Electronic Dart-Boards gezielt
Darts - ein Kriegsspiel
Woher genau der Sport kommt, ist wie so oft
nicht ganz klar. Seinen Ursprung hat er, wie die
Pfeile vermuten lassen, wahrscheinlich im Militär. So haben die französischen Soldaten kleine, speerähnliche Pfeile geworfen, die von den
Engländern „Darts“ genannt wurde. Natürlich
musste man auch das Werfen dieser Pfeile trainieren und es soll daraus ein Wettbewerb ent-
10 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T
Römer kannten kleine, mit Bleigewichten beschwerte und mit Widerhaken versehene Kriegswurfpfeile.
Wann kam der Durchbruch
Militärisch gesehen spielen die Wurfpfeile heute keine Rolle mehr. Allerdings hat sich das Werfen auf Ziele immer erhalten. Die Scheiben wurden allerdings von den Feldlagern in die Knei-
pen Englands gestellt. Schätzungen gehen davon aus, dass die Grundregeln sowie die Größe
der Scheibe und die Anzahle der Pfeile gegen
Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sind.
1898 ließ ein Amerikaner als erstes die PapierFlights patentieren. Und zu Beginn des 20. Jahrhunderts fanden die ersten Wettbewerbe statt.
Natürlich in Großbritannien, wo auch sonst.
Und 1902 berichtete die erste Tageszeitung
über einen Wurf mit 180 Punkten.
Der entscheidende Schritt erfolgte allerdings
1896. In diesem Jahr legte der der englische
Zimmermann Brina Gamlin die Anordnung der
Zahlenfelder auf der Scheibe fest, die damals
häufig noch der Boden eines Fasses war. Statistiker haben herausgefunden, dass es
121.645.100.408.832.000 Möglichkeiten
gibt, die Zahlenfelder auf einer Dartscheibe anzuordnen. Gamlin versuchte, um das Spiel spannend zu halten, immer möglichst eine niedrige
neben einer hohen Zahl zu setzen. Nach Meinung vieler Experten gelang ihm die nahezu
perfekte Anordnung der Felder, die den Spielspaß deutlich steigerte. Insofern könnte sich
Gamlin mehr oder weniger als Gründervater des
Spiels bezeichnen.
Eine entscheidende Geschichte ereignete sich
1908 vor einem englischen Gericht. Zu dieser
Zeit war Darts in den Pubs weit verbreitet.
Glücksspiel war in Großbritannien verboten und
der Kneipenwirt Jim Garside stand vor Gericht,
weil er auf eine Partie Darts gewettet hatte. Um
zu zeigen, dass es sich beim Darts nicht um ein
Glücksspiel handelte, wobei im Normalfall bei
den Kneipenspielern immer eine Portion Glück
dazu gehört, bestellte er einen der besten DartsSpieler dieser Zeit, William „Bigfoot“ Anakin,
als Zeuge vor Gericht. Bigfoot sollte auf eine
Dartscheibe werfen und traf dreimal die zwanzig. Daraufhin sollte ein Gerichtsdiener werfen,
der allerdings nur mit einem Pfeil die Scheibe
traf. Woraufhin Anakin sein Können unter Beweis
stellte und dreimal die dreifache zwanzig warf.
Das überzeugte die Richter, die daraufhin Darts
zum Geschicklichkeitsspiel erklärten.
Anschließend breitete sich das Spiel noch
schneller rund um den Globus aus. Einen großen Anteil hatte daran die londoner Stadtmeisterschaften 1937, die von der Queen Mum
angeworfen wurden und an der rund 300.000
Spieler teilnahmen. Es gilt bis heute als das größte Darts-Turnier aller Zeiten.
Schaut man sich die heutigen Profis an, zeigt
sich schnell, dass Glück nur eine geringen Anteil am Erfolg oder Misserfolg hat. Und den Spielern dürfte egal sein, dass sie eigentlich mit
modifizierten Kriegswaffen auf die 62 kleinen
Felder werfen.
ASR/INTERVIEW
Darts: Interview mit Hardy Krüger vom Dartclub Günni 26 aus Oberstaufen
Spaß und Kameradschaft stehen im Vordergrung
Der Boom-Sport erfreut sich auch im Allgäu wachsender Beliebtheit
Darts erfährt seit einigen Jahren einen ungeheuren Boom. Dabei schwappt die Euphorie
von England, dem Mutterland dieser Sportart,
längst auch auf das europäische Festland und
Deutschland über. Überall im ganzen Land wird
in Gaststätten, Pubs, Kneipen und Hallen mit
den kleinen Pfeilen auf Dartscheiben geworfen. Der Mannschaftssport wird dabei vom
Deutschen Dart-Verband und den zwölf Landesverbänden organisiert. Nicht erst seit den
Übertragungen auf den Fernsehkanälen Sport1
und Eurosport ist das spannende Spiel auch in
den deutchen Wohnzimmern angekommen und
animiert viele Freizeitspieler dazu, sich Teams
anzuschließen.
Auch im Allgäu messen sich mehr als 1000
Spieler in fünf Ligen. Die Liga ist im RCVA (Royal Dart Verband Allgäu e.V.) organisiert. Gespielt wird in der C-, B- und A-Liga sowie in der
Bezirksliga und Oberliga, der höchsten Allgäuer Spielklasse. Bundesweit können es
ambibionierte Teams sogar bis in die Bundsliga (Süd/Nord) schaffen.
Ein Allgäuer Team bewährt sich hier in der B3Liga: der DC Günnis 26 aus Oberstaufen. Der
ASR fragte bei Team-Mitglied Hardy Krüger
nach.
Wie hast Du Dein Faibe für Darts entdeckt und
wie kam es zur Gründung Eures Teams Günni
26?
Ich habe schon als Jugendlicher gerne gespielt
und als ich 16 oder 17 Jahre alt war, habe ich
daheim in einer Kneipe begonnen, intensiver
auf die Scheibe zu zielen. 2002 begann ich dann
in Mannschaften zu spielen, das war zunächst
bei den "Bulldogs" in Sonthofen. Damals hatte
man mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, in
einer Mannschaft zu spielen. Mit der Zeit wurde
die Fahrerei nach Sonthofen jedoch etwas zu
aufwändig und ich gründete mit einigen Freunde 2007 den DC Günni 26. Der Name ist dabei
dem Wirt unserer ersten Kneipe in Oberstaufen
geschuldet, bei dem wir spielen konnten. Wir
sind aktuell acht Spieler im Team und spielen
bzw. treffen uns regelmäßig im Oberstaufener
Bahnhofstüble. Leider wird es Ende des Jahres
Geboren: 7.2.1978 in Salzgitter
Familie: verheiratet, eine Tochter (15)
Wohnort: Oberstaufen (seit 13 Jahren)
Beruf: Restaurantfachmann, aktuell:
Schleifer/Metallverarbeitung
Hobbyd: Darts, lesen
Darts-Vorbild: Phil Taylor (britische Darts-Legende und erster Darts-Millionär der Weltl)
Das Team von Günni 26: Stefan (Schöni), Herbert (Heppo), Hardy, Florian (Gö) oben v.l., Oli und
Wolfgang (Wolfi) unten v.l.
geschlossen und wir sind aktuell auf der Suche schon ziemlich in die Tasche greifen und das
nach einer neuen Örtlichkeit, wo wir trainieren sind dann schon Mal zwei- bis dreitausend Euro.
und unsere Liga-Spiele absolvieren können.
Der Unterschied dieser Systeme liegt einerseits
in der Beschaffenhiet der Scheiben, andererMit welcher Intention betreibt Ihr Euren Sport seits im Pfeil. Beim Steeldart wirft man mit den
bzw. die Spiele in der B-Liga?
"klassischen" Pfeilen, die eine spitze und
Das wichtigste für mich und uns
harte Spitze haben und auch mit
ist der Spaß an der Sache und
Schraub-Spitzen ausgetattet sein köndas regelmäßige Treffen mit
nen. Das Gewicht liegt in der Regel zwiFreunden. Sportlicher Ehrgeiz
schen 20 und 26 Gramm. Die Pfeile für
steht bei uns nicht ganz oben auf
die E-Darts dagegen dürfen nur bis 18 g
der Motivationsliste, aber ohne
schwer und maximal 16 cm lang sein.
geht es auch nicht. Wir spielen
Die E-Darts-Pfeile haben vier Bestandteimit neun weiteren Teams aus der
le: die Spitze, Griffteil, Schaft und den
näheren und weiteren Umgebung
Fly (Dart-Flügelteil). Die Spitze ist eine
in der B-Liga und trafen uns bis
Softtip-Spitze, die extrem biege- und
vor einigen Jahren regelmäßig
bruchfest und möglichst fest sitzen muss.
jeden Freitag zum Training. WeZudem sollten sie leicht auswechselbar
gen unserer familiären und beruflichen Verpflich- sein. Das Electronic Dart-Board baut sich von
tungen schaffen wir das seit längerer Zeit nicht der Mitte nach außen folgendermaßen aus:
mehr und oft sehen wir uns nur bei den Matches Bull's Eye 13 mm (Innenmaß), Outer Bull 35
- leider.
mm(Innenmaß). Single Target - Little 77 mm
Gibt es unterscheidliche Formen des Darts- (Innenmaß), Treble-Ring 9 mm (Innenmaß), SinSpiels und mit welchem System spielt ihr?
gle Target - Big 52 mm (Innenmaß), Double-Ring
Es gibt grundsätzlich zwei Arten, Darts zu spie- 9 mm (Innenmaß), Zahlenring 50 mm (Innenlen: E-Darts und Steeldarts. In England wird fast maß).
nur Steeldarts gespielt, bei uns in Deutschland
fast nur E-Darts. Auch in den Ligen hier wird auf
diese elektrischen Scheiben geschossen. Während die Steeldarts-Scheiben ziemlich erschwinglich sind, muss man bei den E-Darts
ALLGÄUER SPORTREPORT
11
WINTERSPORT/INTERVIEW
Interview mit Bernie Huber: Geschäftsinhaber und Geschäftsführer Grasgehenlifte
Die Schlepper 3 und 4 werden zu Sesselliften umgebaut
Wir haben bis Mitte April Top-Pisten und super Angebote
Die Wintersaison neigt sich dem
Ende entgegen und Veranstalter,
Skilifte und Gemeinden ziehen
Bilanz. Auch wenn das Skigebiet
Grasgehren noch bis 12. April
göffnet hat, kann Geschäftsführer
Bernie Huber ein erstes Fazit ziehen. Das zwischen 1400 und 1700
ü.M. gelegene Skigebit gilt als
eines der schneesichersten im
ganzen Allgäu und befördert die
Skifahrer in fünf Liften nach oben.
Im ASR-Gespröch blickt Bernie
Huber auf die vergangene Saison
züruck und gibt einen Ausblick auf
die Planungen für den Winter
2015/16 und darüber hinaus.
liegen höher als
viele andere Lifte und können daher
meist auch
früher den
Betrieb anlaufen lassen.
Immerhin
hatten wir am
25. und 26.
Oktober
2014 für
zwei
geben. Wenn diese Vorsaison ausfällt oder
sehr wenig Schnee
liegt, dann läßt
sich das bis zum
April des kommenden Jahres nur
schwer kompensieren. Ende letzten
Jahres ging es ab
dem 25. Dezember dann jedoch
richtig los. Das
war für uns
Der Winter neigt sich langsam dem Ende entgegen,
Berni Huber
wie sieht in der Rückschau
Deine Bilanz aus?
Ich würde sagen, die Saison
war zufriedenstellend, auch
wenn sie sehr holprig und
verspätet begann. Sie hatte
zudem nicht die Intensität wie in Tage schon geöffnet - ohne eine große Herausforderung, da wir
früheren Jahren. Für uns ist vor al- beschneit zu haben. Das hatte es ohne beschneit zu haben alles quasi
lem die Vorsaison sehr wichtig. Wir seit zwanzig Jahren nicht mehr ge- über Nacht betriebsbereit haben
mussten. Seit 1. Januar 2015 läuft
es bis heute sehr gut. Wir hatten
einen tollen Fasching, viel Sonne im
Februar und März. Jetzt hoffen wir
natürlich auf ein gutes Geschäft in
den Osterferien. Ich kann nur sagen: Die Pisten sind in Top-Zustand
und alle Einrichungen sind geöffnet. Sollte nicht noch ein großer
Schneeeinbruch kommen, werden
wir den Winterbetrieb am 12. April
beenden.
Gibt es sichtbare
oder weniger auffälige Änderungen, die Ihr regelmäßig im Skigebiet angeht?
Ja klar! Wir arbeiten viel an den Pisten, machen sie mal ein wenig breiter, mal schmaler. Dazu kommen die
Routinearbeiten wie Revisionen
oder Feinjustierungen in allen Bereichen bis hin zur Gastronomie,
die wir übrigens erst vor drei Jahren neu gebaut haben.
Welche Großveranstaltungen hattet Ihr in der vergangenen Saison
und was ist für 2015/16 geplant?
In den letzten Monaten hatten wir
jeweils
zwei
Skiund
Snoboardcross-Europacups in unserem Snowpark, der im Allgäu unvergleichlich ist. Daneben fand hier
auch die Deutche Skicross-Meister12
ALLGÄUER SPORTREPORT
schaft statt. Wegen großer nationaler oder internationaler Wettkämpfe hier in Grasgehren sind wir
noch in Verhandlungen und konkret
steht noch nichts fest.
Wie sehen Eure Planungen und
Vorhaben für die kommende Saison bzw. die nächsten Jahre aus?
Zunächst brauchen wir für einige
Nach holprigem Saisonstart
ging es 2015 wieder aufwärts
unserer Planungen noch die
Genehmigungen. Genehmigt
ist allerdings die Vergrößerung unseres Parkplatzes das wird im Sommer angegangen. Dann sind wir in der
Planung eines neuen, größeren Speicherteichs mit einem Rohrleitungssystem für
die Weltcupstrecken. Außerdem werden wir die Lifte 3 und 4 modernisieren und aus
den alten Schleppern Sessellifte
machen.
Es wurde schon viel darüber geschrieben, aber zu dem Anschluss
der Grasgehren-Lifte (Gemeinde
Obermaiselstein) an das Skigebiete Balderschwang ist wenig zu sagen. Da liegt noch viel Überzeugungsarbeit vor uns, die Anträge und Expertisen etc. liegen in
München beim Finanz- und Heimatministerium und wir könnenn nur
abwarten. Die Entscheidung wird
nicht vor September 2015 fallen,
aber ich denke es
dauert länger. Meiner Meinung nach
werden wir dieses Vorhaben frühestens in zwei oder drei Jahren angehen können.
ASR/EHRUNG
Bürgermeister Christian Wilhelm fühlte sich bei der charmanten Umrahmung von Alexandras Show-Tanzgruppe sichtlich wohl (Bild links), Snowboarder
Samuel Kautner (l.) und Langläufer "Sebi" Eisenlauer holten sich ihre Urkunden und Medaillen persönlich ab (Bild Mitte) und die Einradgruppe des TSV
Sonthofen sorgte für großes Entertainment (Bild rechts)
Sportlerehrung: Viel Edelmetall für Sonthofer Spitzensportler
Sonthofen ehrt seine erfolgreichsten Sportler
Bürgermeister Wilhelm lobte die exzellente Arbeit der Vereine
Alle Jahre wieder! Weihnachten ist zwar noch
ganz weit weg, aber
viele der in Sonthofen
geehrten Topsportler
fühlten sich bei der
Sportlerehrung in
Sonthofen wie bei diesem Fest. Traditionell lud die Oberallgäuer Kreisstadt auch in diesem Jahr wieder
ihre erfolgreichsten Sportler des
Jahres 2014 ein.
Dabei wurden die
Erfolge
der
Athelten auf nationalem und inter nationalem
Parkett gewürdigt.
Die Sportart spielte
keine Rolle und es wurden Aktive aus so unterschiedlichen
Bereichen wie Schwimmen, Motorradsport, Boxen, Eishockey, Volleyball oder Skisport für Ihre außergewöhnlichen Leistungen geehrt.
Moderator Thomas Häuslinger (Radio Allgäuhit) führte in gewohnt
souverän unterhaltsamer Art durch
das Programm. Er durfte auch das
Sonthofer Stadtoberhaupt Christian Wilhelm sowie Sportreferent
Christan Feger begrüßen, die es
sich nicht nehmen ließen, das Edelmetall und die Urkunden persönlich an die Sportler zu übergeben.
Vom BLSV (Bayerischer LandesSportverband e.V.) war der Kreisvorsitzende Benno Glas aus
Kempten angereist. In einer kurzen
Ansprache lobte Bürgermeister
Wilhelm vor allem "die hervorragende Arbeit, die in den Vereinen vor
Ort geleistet wird. Dabei ist vor al-
lem auch die erstklassige Jugendarbeit besonders
hervorzuheben." Auf der
Bühne wurden neben
Trägern von Meistertiteln der erfolgreiche Nachwuchs und Teilnehmer
an Weltmeisterschfaten und Olympischen Spielen geehrt. Zu den bekanntesten Gesichtern gehörten die
erfolgreiche
Mountainbikerin
Thomas
Nadine Rieder und
Häuslinger
For mel 3-Fahrer
Maximilian Günther
vom MSG Sonthofen, die mit der Silber-Medaille der
Stadt ausgezeichnet wurden. Der Gruppenbild "ohne alle": Auch beim obligatorischen Presse-Foto mussten
Skiclub Sonhofen durfte in diesem einige Sportler wegen anderweitiger Verpflichtungen passen
Jahr ganz besonders feiern. Alle
Goldmedaillen gingen ausschließlich an ihre Sportler. So erhielten
Snowboarderin Selina Jörg sowie
die Langläufer Hannes Dotzler und
Senastian Eisenlauer das goldene
Edelmetall für ihre Teilnahme an den
Olympischen Spielen in Sotschi
2014. (Jörg und Dotzler konnten
aus terminlichen Gründen ihre Trophäen leider nicht persönlich entgegennehmen).
Der erst 15-jährige Snowboarder
Samuel Kautner wurde für seinen
ersten Platz bei der Deutschen Jugendmeisterschaft 2014 geehrt.
Nicht weniger happy war Langläufer Juri Miosga (18), der für seinen
Sieg mit der Staffel bei der Deutschen Meisterschaft im vergangeNadine Rieder (r.) und die mit Silbermedaillen ausgezeichneten Sportler
nen Jahr geehrt wurde.
hatten allen Grund, stolz zu sein
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/MIXSPORT
Shorttrack - Europacup-Finale in Oberstdorf
Shorttrack: Weltrekord beim
Finale auf schnellem Eis
Athleten des EC Oberstdorf waren nicht am Start
160 Sportler aus 18 Nationen
waren Ende März zum großen Europacup-Finale in das Oberstdorfer Eissportzentrum gekommen.
Dabei galt es, die besten
Eisflitzer des Kontinents
aus den beiden Rennserien Danubia Cup (Osteuropa) und Starclass
(Westeuropa) zu küren.
Leider mussten die beiden
chancenreichsten Starter des EC
Oberstdorf bereits vor dem Wettkampf passen. Jil Linka hatte sich
zwar sportlich qualifiziert, verletzte sich jedoch kurz vor dem Wettbewerb und musste passen. Ihr
Teamkollege Luca Löffler hatte aus
gesundheitlichen
Gründen
(Pfeiffersches Drüsenfieber) und wegen des
daraus resultierenden
Trainingsrückstandes
bereits im Vorfeld passen müssen.
Beide gehörten jedoch zum emsigen Helferteam in Oberstdorf.
Für das absolute Highlight der
Wettkämpfe sorgte der 17-jährige
Lette Roberts Zvejnieks, der über
die 500-Meter-Strecke in 41.986
Sekunden einen neuen Weltrekord
in der Kategorie Junior B aufstellte. Die Niederlande gewannen die
Nationen-Gesamtwertung mit vier
ersten Plätzen vor Italien und Lettland, die jeweils zwei Mal das
oberste Treppchen besteigen durften. Das deutsche Team war mit
acht Starterinnen und Startern
aus Dresden, München, Grafing
und Rostock angetreten. Dabei
konnte der Münchner Felix Spiegl
(18) mit Platz vier bei
den Junioren die beste
Platzierung erlaufen. Auf
Platz neun landete der
Dresdner
Dominik
Elstner (19) in der Senior-Klasse. Die deustchen Staffeln
schafften es allerdings auf das
Treppchen. Über die 3000 Meter konnten die Plätze zwei und
drei ersprintet werden.
Der Wettbewerb in Oberstdorf
wurde
von
den
ECOVerantowrtlichen sehr professionell durchgeführt und es gab viel
Lob von der ISU,
der International
Skating Union.
Auch Uwe Reitzke,
Vizepräsident Shorttrack der
Deustchen Eisschnelllauf-Gemeinschaft war voll des Lobes für
die perfekte Organisation. Vor allem für ECO-Shorttrack-Abteilungsleiter Stefan Tenzer, Präsident Harald Löffler und die vielen emsigen Helfer gab es viel
prositive Kritik. Auch der Zuschauerzuspruch konnte sich sehen lassen: mehrere hundert Besucher verfolgten an den drei Tagen die zeitweise hochdramatischen Wettkämpfe im EisOval.
Shorttrack ist die schnellste Sportart der Welt
Die beiden ex-Profis Andreas Leppert (l.) und Tobias Erler (2.v.l.) verstärken das RSC-T
Sprung in den A-Kader geschafft hat. Auf MTB-Fachwart Ferdinand "Ferdl" Ganser (r.) wa
viel Arbeit
Radsport: Interview mit Karl Schlusche, 1.
"Die Fäden laufen b
"Der Bike Maraton ist für unser Te
Der RSC Auto Brosch Kempten
dominiert seit langen Jahren das
Allgäuer Radsortgeschehen wie
kein zweiter Verein. Neben einer
Traithlon-Abteilung sind es vor allem die Mountainbiker, Freerider
und Rennradfahrer, die regelmäßig für Furore sorgen. Einen sehr
großen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hat der ehemalige
schwäbische Straßenmeister Karl
Schlusche. Der 65-jährige Rennradler lenkt seit 26 Jahren die Geschicke des Vereins und stellte
sich vor Saisonstart den ASR-Fragen.
Wie sind Sie selbst zum Radsport
und zum RSC gekommen und seit
wann sind Sie 1. Vorsitzender des
Vereins?
Nach einigen Radtouren mit Freunden bin ich 1979 in den RSC eingetreten, seit 1989 bin ich 1. Vorsitzender. Ich bin selber begeisteter
Rennradfahrer.
Im RSC Kempten sind die Abteilungen Rennsport, MTB/Freeride
und Triathlon unter einem Dach wie koordinieren Sie diese unterschiedlichen Segmente und wo
liegen die Schwerpunkte 2015?
Manchmal ist es sicher nicht ganz
einfach alle Abteilungen mit 80
Lizenzfahrern und 50 TriathlonstartPaßinhabern zu koordinieren. Mit
unserem gut funktionierenden
Führungsteam haben wir es immer
wieder geschafft.
Können Sie Ihren Verantwortungsbereich im RSC beschreiben und
wo setzen Sie die Schwerpunkte?
14
ALLGÄUER SPORTREPORT
RADSPORT
Natürlich vertrauen wir auch in der
Saison 2015 auf die bewährten
Kräfte. Um weiter konkurrenzfähig
zu bleiben, dürfen wir uns jedoch
nicht auf den Erfolgen ausruhen.
Deshalb haben wir, nachdem einige Fahrer die Karriere beendet haben, uns mit dem Ex-Profi Tobias
Erler und Andreas Leppert verstärkt. Auch unser Nachwuchfahrer
Kai Bekel ist inzwischen im Kreis
der A-Fahrer angekommen. Brandneu ist der Lizenzantrag für den RSC
Kempten von unserem Eigendas RSC-Team in der aktuellen Saison, während das Eigengewächs Kai Bekel (2.v.r.) den gewächs KT-Profi Oliver Mattheis
er (r.) wartet in den nächsten Wochen mit der Organisation des Bike Marathon in Durach (19 Jahre).
Wie und wer entscheidet über die
Starts der Teams bei den verschiedenen Rennen und wie werden die
Teams zusammengestellt?
e, 1. Vorsitzender RSC Auto Brosch Kempten
Im MTB-Bereich geht die Entscheidung sicher über unseren Abteilungsleiter Ferdinand Ganser. Bei
der großen Anzahl von Startern im
ser Team ein absoluter Höhepunkt"
Rennsport haben wir die Aufgaben
auf mehrere Schultern gelegt.
n bei mir zusammen"
Karl Schlusche
Irgendwie bin ich für alles zuständig (lacht). Die Fäden laufen immer
bei mir zusammen. Die Schwerpunkte liegen sicher in der Vereinsführung der 480 Mitglieder, in der
Präsentation des Vereins nach außen, in der Sponsorenbetreuung,
sowie der Übernahme von Verantwortung bei unseren eigenen Veranstaltungen wie dem MTB-Marathon, der Allgäu-Rundfahrt oder
dem Kriterium.
das Team und die Sponsoren bzw.
wird es in diesem Jahr Neuerungen geben?
Die Strecke haben wir in diesem Jahr
durch moderate Veränderungen sicher noch attraktiver gestaltet. Die
Veranstaltung stellt wieder einen
Höhepunkt für unser Team beim
Heimrennen dar. Eine große Herausforderung wartet zudem auf
unseren Verein als Organisator und
Ausrichter. Selbstverständlich gilt
unser Augenmerk auch in diesem
Jahr den zahlreichen Sponsoren.
Wie sieht in der Vorbereitung und
Realisation die Organisationsstruktur für den Bike Marathon aus
- was macht der RSC, was Auto
Brosch und andere Partner?
Sehr glücklich dürfen wir uns schätzen, den Start- u. Zielbereich auf
dem Betriebsgelände unseres
Hauptsponsors, dem Autohaus
Brosch zu platzieren. Dies kommt
natürlich der Organisation dieses
26. April 2015: 4. Kemptener Auto Brosch Bike Marathon
Die Fahrer sprechen die Rennen mit
unserem Jugendleiter Helmut Bartl
und unserem aktiven Rennfahrer
Andreas Leppert ab. Die Teamzusammenstellung, Fahrzeugeinteilung und die wichtigsten
Renneinsätze werden mit mir abgestimmt.
Am 26. April findet zum vierten
Welche neuen Fahrer konnten Sie Mal der Kemptener Auto Brosch
für die neuen MTB- und Rennrad- Bike Marathon statt - wie wichtig
Teams 2015 verpflichten?
ist die Veranstaltung für Sie bzw.
Events sehr entgegen. Die Vorbereitung der Veranstaltung mit rund
900 Teilnehmer n obliegt zum
Großteil unserem MTB-Fachwart
Ferdinand Ganser. Mit eingebunden ist von Anfang an eine
zehnköpfige-Vorstandschaft. Am
Veranstaltungstag selbst werden wir
sicher wieder mit einhundert Helfern des RSC, der Unterstützung der
Gemeinde Durach, der Polizei und
den Feuerwehren das Rennen abwickeln.
Bärenstark und im Allgäu fast konkurrenzlos: Das Team des RSC Auto Brosch Kempten - hier bei der Mannschaftsvorstellung 2015
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FITNESS/GESUNDHEIT
Aqua-Wellness: Watsu, und die Lebensenergie kann fließen
Wasser: Die Kraft der Leichtigkeit spüren
Aqua-Aerobic, Aqua-Gym, Aqua-Jogging,
Aqua-Healing, he, was ist los? Alles Aqua, oder
was? Aus dem Wasser kam das Leben. Wasser
sind wir. Jedenfalls hauptsächlich. Ins Wasser
müssen oder wollen wir, um richtig fit zu werden. So sieht's aus.
Ohne dass es ihr so recht bewusst wäre, huldigt die Wellness- Welt dem Wasserdoktor und
Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 - 1897). Die
Wörter sind neu: "Water Exercises" statt
"Wasseranwendungen", "Aqua-Power-Training"
statt "Vorbeuge- und Abhärtungskuren". Wanne
und Schöpfkelle gibt es noch. Aber sie haben
wenig Chancen gegen Aqua-Gürtel, Aqua-Disc
oder Wasser hanteln aus quietschbuntem
Schaumstoff.
Aqua-Wellness, so lehren uns zahllose Bücher,
umfasst als "ganzheitliche Methode den Abbau
von seelischen und geistigen Schlacken durch
Bewegung sowie ganzheitliches Schwimmen
durch Aqua-Fitness, Aqua-Balancing, AquaRelaxing, Tiefentspannung und Mentaltraining".
Wohl wahr: Wasserstrampeln ist gesund. In jeder Form. Das rührt von den physikalischen Eigenschaften des Wassers her, das eine fast
1000-mal höhere Dichte als Luft hat und unsere
Bewegungen stärker bremst. Versuchen Sie nur
mal, in die Hände zu klatschen. Jede Bewegung
erfordert einen größeren Kraftaufwand. Eine
Minute Muskelarbeit im Wasser ist so effektiv
wie fünf Minuten Trockentraining. Dabei wiegt
man im Wasser nur ein Zehntel seines normalen
Körpergewichts. Gelenke, Muskeln und Bandscheiben werden geschont - das macht AquaTraining auch für Übergewichtige (und Untrainierte) interessant.
Wasserdruck wirkt sich positiv auf Gefäße aus,
sie werden elastischer, der Blutdruck wird stabilisiert, die Herzkapazität vergrößert. Der hydrostatische Druck kurbelt das Lymphsystem an
und sorgt für den Abtransport der Schlackenund Giftstoffe. Im Wasser werden 25 Prozent
mehr Kalorien als bei Trockenübungen verbraucht.
Aqua-Jogging
Beim Aqua-Jogging wird der Wasserwiderstand
aktiv genutzt, um die Muskeln zu kräftigen. Die
Technik funktioniert wie an Land, doch wird im
hüft- oder brusttiefen Wasser gelaufen. Je tiefer
das Wasser, desto anstrengender und wirksamer wird es. Für Fortgeschrittene gibt es Tiefwasser-Joggen, ohne Bodenkontakt, aber mit
Schwimmweste. Da das Überlastungsrisiko äußerst gering ist, hat sich Aqua-Jogging auch nach
Verletzungen oder Operationen bewährt.
Aqua-Aerobic ist Ganzkörpereinsatz im Wasser
Aqua-Gym
Muskelbewusste gehen ins Aqua-Gym. Das Unterwasser- Fitnessstudio befindet sich im Nichtschwimmerbecken. Trainiert wird an Fahrrad,
Rudergerät bis hin zum Stepper, also das komplette Programm fürs studiogewohnte FitnessPublikum.
Aqua-Aerobic
Aqua-Aerobic ist Ganzkörpereinsatz im Wasser mit Schwimmbrettern, Wasserhanteln oder
anderem Gerät. Die Übungen heißen "Cross
Crawl" oder "Body Roll" und haben eins gemeinsam: Sie sind intensives Herz-Kreislauftraining Aqua-Gym ist das Unterwasser- Fitnessstudio
(40 bis 60 Minuten) in 28 Grad warmem Wasser, das den gesamten Organismus stärkt. Der Aqua-Healing
Aqua-Healing heißt ein neuer Wellness-Trend aus
den USA. In 35 Grad warmen Wasser darf man
sich in den Armen eines Therapeuten strecken,
dehnen, rollen.
Watsu
Ein ähnlicher Mix aus Yoga, Wassertanz, Atemtechnik und Meditation ist Watsu (WasserShiatsu), bei dem u. a. Akupressurpunkte aktiviert und Wirbelsäule und Hauptgelenke des
Körpers sanft gestärkt werden. WATSU kombiniert Elemente aus der Physiotherapie und dem
Wellnessbereich. Im wohltemperierten
Bewegungsbad wird die empfangende Person
gehalten, sanft bewegt und massiert.
Aqua Nordic Walking ist eine recht effektive Wassersportart. Die für diesen Sport speziell entwikkelten Stöcke, sind im Wasser gegenüber dem Nordic Walking an Land, höher und effektiver. Beim
Aqua Nordic Walking werden die Muskulatur und das Herz-Kreislaufsystem optimal trainiert. Die
Gelenke sind dabei kaum belastet
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ALLGÄUER SPORTREPORT
Beim Watsu (Wasser-Shiatsu),werden u. a.
Akupressurpunkte aktiviert und Wirbelsäule und
Hauptgelenke des Körpers sanft gestärkt
FITNESS/GESUNDHEIT
WELLNESS-TIPPS
Entschlacken
Trinken Sie jeden Morgen gleich nach dem Aufstehen und noch vor dem Frühstück ein Zitronenwasser. Mengen Sie einem Glas heißen Wasser den Saft einer halbe Zitrone bei. Gut umrühren und schon ist Ihr selbstgemachtes Zitronengetränk fertig. Zitronensaft reinigt den Körper
von innen und fördert dessen Entschlackung.
Acqua-Fitness
Acqua-Fitness trainiert nicht nur Ihre Kondition
und Muskeln, sondern hilft auch Cellulite wirksam zu lindern. Durch die Massagewirkung des
Wassers wird ihre Haut gestrafft und das Bindegewebe wieder gefestigt
Muskelkater
Ätherische Öle können bei dieser Art von Verspannungen tatsächlich Wunder bewirken. Reiben Sie sich gleich nach dem Duschen (vorher
nicht abtrocknen, die Haut sollte noch feucht
und warm sein) mit ätherischen Ölen ein. Lassen Sie diese kurz einziehen und erfreuen Sie
sich an Ihrem wohltuenden Duft. Danach fühlen
Sie sich gleich viel entspannter und der Muskelkater schwindet allmählich.
In den Außenbecken des Aquaria wird nicht nur der Körper
verwöhnt, auch die traumhaften Aussichten in die Allgäuer
Bergwelt verzücken die Seele
Erlebnisbad Aquaria in Oberstaufen
Das Paradies für Zwischendurch
Das Erlebnisbad Aquaria ist eines der schönsten Bäder im süddeutschen Raum.
Mit einem breit gefächerten Angebot werden
sowohl der "Aktive" als auch der "Ruhebedürftige" angesprochen. Die
1000-qm Wasserlandschaft mit 25 m
Sportbecken, Außenbecken, 3- und 5Meter Sprungturm, Wildwasserkreisel und einem Solebecken wird durch ein Saunaangebot
der Extraklasse ergänzt.
Als einziges Bad in der Region bietet das Aquaria eine eigene Damen-Sauna-Abteilung mit
Liegt ein Magnesiummangel vor, kann es beim
Trockensauna, Biosauna, Dampfbad und
Sport zu Muskelkrämpfen kommen.
Infrarotkabine. In der gemischten Sauna haben
sie die Auswahl zwischen Trockensaunen bis zu
100°, Dampfsauna und Infrarotkabine.
Der Außenbereich mit 2 Außensaunen beeindruckt mit einer grandiosen Aussicht auf den Hochgrat,
am allerschönsten nach einer gelungenen Bergtour.
Öffnungszeiten täglich von 9.00 Uhr bis 22.00
Uhr, im Winterhalbjahr finden einmal im Monat
die beliebten Saunanächte bis 24.00 Uhr statt.
Alles weitere finden Sie unter www.aquaria.de,
oder informieren sie sich unter 08386/93130.
Flüssigkeit
Der menschliche Körper braucht täglich bis zu
2 Litern an Flüssigkeit. Vor allem wenn Sie sich
sportlich betätigen, die Sommerhitze Ihnen die
Schweißperlen auf Ihre Stirn treibt, Sie am Arbeitsplatz mit Stress kämpfen, ist die Zufuhr von
genügend Flüssigkeit überaus wichtig. Vergessen Sie daher nicht stets ein Wasser oder dergleichen mit dabei zu haben. Und damit sich
die viele Trinkerei nicht allzu sehr auf Ihre Figur
nieder schlägt, empfehlen wir Ihnen zuckerfreie
Tees, Fruchtsäfte und Mineralwasser.
Nach dem Sport reichlich trinken - und am besten auch während des Trainings
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FITNESS/GESUNDHEIT
Erstaunlicherweise begann der Siegeszug der
Doch auch das ägyptische „Rasulbad“ ist für
Sauna in einem superheißen Sommer – bei dem
die Haut ein Jungbrunnen: Der Besucher wird
Olympischen Spielen 1924 in Paris. Bei 40 Grad
am ganzen Körper mit verschiedenen Heilim Schatten gewannen zwei Männer aus dem
schlämmen eingerieben, bevor er ins Dampfhohen Norden den 5000-Meter-Lauf: die Finbad geht. Dann wird der Schlamm sanft einnen Nurmi und Ritola. Während einige von der
massiert. Das reinigt die Haut besonders schoHitze völlig erschöpfte Läufer medizinisch vernend.
sorgt wurden, starteten die Finnen wenig später erneut beim 10000-Meter-Lauf. Sieger:
Gut für die Gesundheit...
Ritola.
...ist auf jeden Fall die finnische Sauna. Diese
Trainer und Sportmediziner stellten fest: Zum
besonders heiße Sauna – immerhin wird auf bis
festen Bestandteil des finnischen Trainings gezu einhundert Grad geheizt – kann das Immunhörte Saunabaden, denn Schwitzkuren schulen
system bei regelmäßigem Besuch nachweislich
nachweislich unser Wärmeregulationssystem.
stärken. Auch für den Blutdruck ist die FinnenSo können wir uns besser auf Temperatursauna ideal. Gleiches gilt für die Erdsauna. Sie
schwankungen einstellen. Wer regelmäßig sauist teilweise in die Erde eingelassen; in der Mitniert, fröstelt deshalb an kalten Wintertagen
te brennt ein Holzfeuer, dass die Temperatur
nicht so schnell und heiße Sommertage werebenfalls bis an den Siedepunkt treibt. Die niedden durch aktivere Schweißdrüsen erträglicher.
rige Luftfeuchtigkeit und der gemütliche HolzAllein in Deutschland saunieren jährlich mehr
geruch machen diese Sauna zu einem echten
als 23 Millionen Menschen. Sie wollen so ErkälErlebnis und zu einer Fitness-Kur fürs Immuntungen vorbeugen, suchen körperliche Erholung
system.
oder einfach nur abschalten – und dies unter- Unvergleichlich: Die Gipfelsauna bietet innen wie
außen körperliche und mentale Entspannung pur Gut für die Muskulatur...
stützt regelmäßiges Saunieren tatsächlich.
...ist etwa das irische Dampfbad. Dort herrschen
Temperaturen von nur 45 bis 60 Grad. Die LuftSaunabaden ist gesund und macht glücklich
feuchtigkeit ist dafür extrem hoch und erreicht
beinahe einhundert Prozent. Dieses schwülwarme Klima lässt sich angenehm ertragen und
lockert Muskeln und Gelenke. Auch die russiSaunieren ist gesund und macht Spaß. Welche Sauna ist die Richtige und was sind die
sche „Banja“ ist ideal zur Entkrampfung des BeEigenarten der verschiedenen Schwitzräume?
wegungsapparates. Bei etwa 70 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit lässt es sich dort angenehm
schwitzen. Traditionellerweise klopfend sich die
Schwitzenden gegenseitig mit eingeweichten
Birkenzweigen ab. Am Schluss reibt man sich
Körper und Seele freuen sich
In die finnischen Sauna geht man zum Schwitzen
bei extrem trockener Luft (etwa 10% Feuchtigkeit) und Temperaturen von 80°C bis 100°C
mit Eis ab – das erfrischt die Hartgesottenen.
Saunagänger werden seltener krank und überstehen einen Infekt schneller. Aber erst durch
die kalten Anwendungen entfaltet sich die volle
Wirkung des Schweißtreibens. Das Abdampfen
Passionierte Saunagänger und Neulinge schwärmen unisono vom Aquaria-Saunaparadies - dabei an der frischen Luft kühlt die Lungen und erhöht
überzeugen sowohl die Saunas, Ruheräume, der FKK-Bereich, die große Panorama-Terrasse sowie den Sauerstoffgehalt des Bluts, anschließende
kalte Güsse, Schwallduschen und Bäder sorgen
die empfehlenswerte Saunabar
dafür, dass sich zusammenzieht, was sich in der
Sauna-Varianten
Gut für die Haut...
Hitze geweitet hat. Der Kreislauf wird so stabiWer heute einen modernen Saunabereich in ei- ...ist beispielsweise das türkische „Hamam“. Das lisiert und die Herzfrequenz gesenkt.
ner Wellness-Anlage betritt, der ist erstaunt über Hamamritual kann durchaus eine ganze Stunde
die zahlreichen verschiedenen Sauna-Varianten: dauern: Der Besucher entspannt sich zuerst in Während der Organismus auf Hochtouren arFinnische Saunen laden zu besonders heißen einem Ruheraum mit normaler Zimmertempe- beitet, kriegt auch die Psyche ihren Kick: Im
Sitzungen, während die Irische Sauna mit ihrer ratur. Erst dann folgt das Dampfbad, in dem Gehirn werden vermehrt Glückshormone (Endhohen Luftfeuchtugkeit lockt; in der Russischen man die feuchte Wärme für etwa zwanzig Mi- orphine) ausgeschüttet – und wir fühlen uns
Sauna klopfen Schwitzende sich mit Birkenzwei- nuten wirken lässt. Obligatorisch ist die an- pudelwohl. Die spürbare Erholung für Körper
gen ab, bei der türkischen Sauna die Massage schließende Massage mit Seifenschaum, bei und Geist liegt aber auch an den Ruhepausen
fester Bestandteil des Vergnügens. Doch wel- welcher der „Tellak“ – der die Massage verab- zwischen den Saunagängen. Hier bekommen wir
che Sauna ist eigentlich für wen geeignet? Wel- reicht – einen Handschuh aus Ziegenhaar trägt. die Chance, uns zu entspannen und neue Kraft
che ist besonders gut für die Abwehrkräfte, Die Haut wird dadurch stark durchblutet und „zu tanken“.„Wichtig ist nicht, wie sehr Sie
welche für die Haut?
schwitzen, sondern wie wohl Sie sich fühlen".
gründlich gereinigt.
18
ALLGÄUER SPORTREPORT
FITNESS/GESUNDHEIT
Gesünder, schlanker, besser gelaunt mit dem asr
Auf Dauer mehr Power... bring Dich in Form
Arztbesuch: Checken Sie Ihre
Gesundheit!
Sind Sie über 35 und haben noch
nie Sport getrieben oder länger gefaulenzt? Dann sollte Ihr Arzt Sie
gründlich durchchecken, bevor Sie
loslegen. Das gilt auch für Raucher,
Diabetiker, Übergewichtige und
Menschen mit Bluthochdruck oder
erhöhten Blutfettwerten.
Starten Sie langsam!
Egal welche Sportart: Anfänger sollten sich moderat belasten und
langsam steigern. Das gilt für Intensität, Häufigkeit und Dauer des Trainings. Sporteln Sie nach Möglichkeit unter Aufsicht, also in einem
Verein, schließen Sie sich einem
Lauftreff an oder gehen Sie ins
Fitnessstudio. Optimal sind mindestens drei- bis viermal pro Woche
20 bis 40 Minuten Bewegung.
Erkältung, Grippe & Co.: Schonen
Sie sich, wenn Sie krank sind!
Legen Sie unbedingt eine Sportpause ein, wenn Sie erkältet sind,
Fieber oder Gliederschmerzen haben, an einer Grippe oder einer anderen akuten Krankheit leiden. Im
Zweifelsfall sollten Sie einen Arzt
um Rat fragen.
Aufwärmen und Dehnen: Beugen Sie Verletzungen vor!
Wärmen Sie sich ausreichend auf,
und dehnen Sie Ihre Muskeln nach
dem Training. So beugen Sie Verletzungen vor. Sollte dennoch mal etwas „schief“ gegangen sein, gönnen Sie sich unbedingt eine Auszeit, denn Verletzungen brauchen
Zeit, um auszuheilen. So lange Sie
Schmerzen haben, ist das Training
tabu! Im Zweifelsfall sollten Sie einen Sportarzt fragen.
Nicht übertreiben: Vermeiden
Sie Überbelastung!
Sie sind nach dem Training total
k.o.? Dann machen Sie wahrscheinlich etwas falsch, denn laut Sportmedizinern sollte nach dem Sport
Volkssport Jogging: Jeder vierte Deutsche läuft regelmäßig
höchstens eine „angenehme“ Erschöpfung vorliegen. Wenn Sie laufen, sollten Sie auf keinen Fall stark
schnaufen, sondern sich noch bequem nebenher unterhalten können. Trainieren Sie lieber länger und
locker als kurz und intensiv. Denken
Sie dran: Sport sollte Spaß machen, nicht zur Quälerei ausarten.
Sport und Psyche: Haben Sie
Freude am Training!
Sport macht glücklich – probieren
Sie es aus! Sport soll Spaß machen,
denn dann „lacht“ auch die Seele.
Wechseln Sie gelegentlich die
Sportart, trainieren Sie in einer
Gruppe oder im Verein, denn gemeinsam macht es oft mehr Spaß.
Setzen Sie auch auf Bewegung im
Alltag: Lassen Sie den Aufzug links
liegen, und nehmen Sie die Treppe.
Kleinere Besorgungen wie den Gang
zum Briefkasten oder Bäcker können Sie sicher auch zu Fuß erledigen. Denken Sie dran: Auch schnelles Gehen ist Sport!
Richtig pausieren: Gönnen Sie
sich Erholung!
Achten Sie darauf, sich nach dem
Sport ausreichend zu erholen.
Nach besonders intensivem Training
sollten Sie es beim nächsten Mal
etwas ruhiger angehen lassen.
Passen Sie Ihr Training an Klima
und Jahreszeit an!
Ausdauersportarten heben die
Stimmung. Am meisten Spaß macht
das Training in der Gruppe.
Kleider machen Sportler: Ihre Sportkleidung sollte angemessen und vor
allem funktionell sein. Bei Kälte sollten Sie atmungsaktive, warme,
Wind abweisende Trainingsausrüstung tragen. In der warmen Jahreszeit gilt: lieber weniger intensiv
sporteln! Sorgen Sie zudem für ausreichend Flüssigkeit. Achten Sie
auch auf Ozon-Alarm in heißen
Sommern: Steigen die Werte, sollten Sie Ihr Training reduzieren und
am besten in die frühen Morgenstunden oder auf den Abend verlegen. Auch beim Training in großer
Höhe sollten Sie es lieber ruhiger
angehen lassen.
Fettarm macht fit: Essen und trinken Sie sportgerecht!
Passen Sie Ihre Ernährung dem Training an. Sportärzte empfehlen
kohlenhydrat- und ballaststoffreiche Kost mit reduziertem Fettanteil. Ideal für Sportler ist die südländische Küche. Und nicht vergessen: Trinken Sie ausreichend! Auf
größere Mengen Bier allerdings sollten Sportler lieber verzichten. Hin
und wieder ein Glas Bier oder Wein
ist dagegen okay.
ALLGÄUER SPORTREPORT
19
Topografie Einfluss. Zehn Kilometer im "platten"
Hamburg sind für den Akku eine geringere Beanspruchung als in der hügeligen Schwabenim Vorfeld gut informieren
metropole Stuttgart. Und im moderaten Ecosen E-Bike-Gattungen, den Antriebstechniken Programm verbraucht man weniger Energie als
und Preisen sorgfältig beschäftigt haben. Zur etwa im ambitionierten Sportmodus.
ersten Orientierung ist beispielsweise die neue
Publikation "E-Bike - der Katalog" gut geeignet.
Er stellt auf 242 Seiten mehr als 400 auf dem
Markt erhältliche E-Bikes vor, vom sogenannten
Tiefeinsteiger über das E-Mountainbike bis hin
zum flotten S-Pedelec. Servicethemen runden
das Nachschlagewerk ab, dazu kommt ein umfangreiches Hersteller- und Fachhändlerregister
mit Adressen und Webseiten. Den Katalog gibt
es für 6,50 Euro im Zeitschriften- und Fahrradfachhandel, zudem kann die Publikation unter
www.delius-klasing.de portofrei bestellt werden.
Neue Radsaison: Mit Rückenwind
Beim Pedelec-Kauf sollte man sich
E-Bikes sind weiterhin der Renner: Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) stiegen die Verkaufszahlen allein 2013 um acht Prozent auf 410.000 Exemplare. Der E-Bike-Anteil
am gesamten Fahrradmarkt ist damit auf fast elf
Prozent gewachsen, derzeit sind weit mehr als
1,6 Millionen E-Bikes und Pedelecs auf Deutschlands Straßen unterwegs. Nach Angaben des
ZIV entdecken vor allem im urbanen Umfeld
immer mehr Menschen die vielfältigen Chancen
und Einsatzmöglichkeiten eines E-Bikes in der
Alltagsmobilität. Nicht nur Senioren, sondern
auch viele jüngere Leute werden in diesem Jahr
mit einem neuen E-Bike in den Frühling starten vor der ersten Probefahrt sollte man sich allerdings ein wenig schlaumachen.
Tipps für E-Bike-Neulinge
Gut vorbereitet zur Probefahrt
Generell ist es sinnvoll, sich vor dem Fahrradkauf über die verschiedenen Möglichkeiten zu
informieren - vor dem Erwerb eines Pedelecs
ist dies allerdings fast unverzichtbar. Schließlich liegt der Einstiegspreis der Räder bei etwa
1.500 Euro, da sollte man sich mit den diver-
Viele interessante Tipps für E-Bike-Neulinge gibt
es auch unter www.rgz24.de/Pedelec, unter
anderem wird hier der Unterschied zwischen
E-Bike und Pedelec erklärt. Zudem erfährt man
beispielsweise auch, dass man mit dem Pedelec
je nach Fahrstil etwa 40 bis 80 Kilometer weit
fahren kann. Auf die Reichweite hat auch die
Die neue Publikation "E-Bike - der Katalog" bietet auf 242 Seiten eine umfassende Präsentation
von mehr als 400 auf dem Markt erhältlichen EBikes.
Dass E-Bikes nur etwas für Rentner sind, wurde inzwischen nachdrücklich widerlegt. Insbesondere
junge Leute genießen den Zusatzschub eines Elektroantriebs - gerade auch an Mountainbikes.
20
ALLGÄUER SPORTREPORT
E-Bikes haben in den vergangenen Jahren alle
Rekorde gebrochen. Von etwa vier Millionen in
Deutschland im Jahr 2013 verkauften Fahrrädern
waren elf Prozent E-Bikes - also rund 410.000
Stück
FITNESS/GESUNDHEIT
ASR-Fitness-Tipps
Spinning - Radtraining zu Hause oder im Studio
Spinning bzw. Indoorcycling ist längst kein stupides Training für Radsport – Aktive im Winter oder bei schlechtem Wetter mehr. Spinning bzw.
Indoorcycling hat sich im Radsport Training längst zu einer eigenständigen Trainingsdisziplin entwickelt. Bei uns erfahrt ihr, wie ihr euch mittels
Spinning und Indoorcycling die Top-Form von der Rolle holt
Radsport in unseren Breitengraden hat den
Nachteil, dass manchmal das Wetter schlecht
und es draußen sehr ungemütlich wird. Leider
nicht nur im Herbst oder Winter. Teilweise ist es
sogar im Frühsommer, April, Mai und Juni noch
so kalt, dass Radsport im Freien nicht unbedingt viel Spaß macht. Eines solltet ihr bei
schlechtem Wetter ganz gewiss nicht tun: Das
Bike in den Keller stellen und die Beine hoch
legen! Wenn ihr nämlich eine längere Pause vom
Radsport macht, dann ist die mühsam aufgebaute Form schnell hinüber. Denn bereits nach
zwei bis drei Tagen körperlicher Untätigkeit kann
es zu einem raschen Formabbau kommen.
Bei gut bis sehr gut trainierten Radsport - Aktiven kann es auch zu Störungen im Organismus
kommen, die sich ähnlich äußern, wie ein Übertraining. Der Organismus stellt sich nämlich auf
die Untätigkeit genauso ein, wie auf die Leistung und durchläuft die gleichen Stadien wie
beim Radtraining. Allerdings in umgekehrter Reihenfolge. So kann es beispielsweise zu Störungen im vegetativen Nervensystem kommen, mit
zunehmender Nervosität, Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Schwitzen und allgemeiner Anfälligkeit
für Erkältungen. Manch einer fühlt Herzbeschwerden, die sich durch Druck in der Herzgegend und zusätzliche schnelle Herzschläge
auswirken. Bei anderen ist das Essverhalten
gestört.
Spinning und Indoorcycling: Radtraining zu
jeder Zeit
Das braucht ihr auch nicht, denn dank der Entwicklungen auf dem Sportgerätesektor ist es
heute möglich, Radsport rund ums Jahr auszuüben. Dank der technischen Entwicklungen, vor
allem auf dem Sektor der Hometrainer, ist es
heute problemlos möglich, auch zuhause oder
im Fitnessstudio ein perfektes Radsport - Training via Indoor-Cycling / Spinning zu absolvieren. In modernen Fitnessstudios gehört IndoorCycling / Spinning mittlerweile zum StandardAngebot im Kursprogramm. Diese Trainingsform
Das Training findet zwar im Studio statt, die speziellen Indoorbikes, die fürs Spinning genutzt
werden, vermitteln jedoch ein Fahrgefühl, als ob man draußen unterwegs wäre.
ähnelt übrigens dem Radsport - Training hinsichtlich Trainingsmethodik sehr stark und ihr
werdet schnell feststellen, dass der einzige gravierende Unterscheid zum Radsport draußen
nur darin besteht, dass man halt „drinnen“ auf
dem Bike trainiert.
Wenn ihr ein Fitnessstudio in eurer Nähe habt,
erkundigt euch nach entsprechenden Kursen
und besucht diese. Viele Radsportler trainieren
übers Jahr gesehen sogar öfter via Spinning und
Indoorcycling als mit dem Bike draußen. Vor
allem dann, wenn sie in Berufen arbeiten, wo
sie erst spät nach Hause kommen und es draußen dann schon dunkel ist. Wenn ihr kein Studio
in der Nähe habt, oder lieber zu Hause im Wohnzimmer oder Ihrem privaten Fitness-Keller
Spinning oder Indoorcycling trainieren möchtet, dann ist auch das absolut kein Problem.
Besorgt euch sich nur einen guten Hometrainer., bzw. ein Spinning – Bike oder eine
Cycletrainer.
Spinning, das Radstraining auf dem starren Bike
hat sich auch in deutschen Fitnesstsudios längst
zu einem Trend entwickelt.
ALLGÄUER SPORTREPORT
21
Eiskunstlauf: Luxemburg und Dortmund
TV Kempten
ECO-Läufer überzeugen TV Jahn und TVK 1856 fusionieren
Beim international besetzten "Coupe du
Printemps" in Luxemburg überzeugte ECOStarter Alexander Bjelde und erkämpfte sich
den dritten Platz in der Meisterklasse. Zeitgleich lieferten die Nachwuchsläuferinnen aus
Oberstdorf beim Deutschlandpokal in Dortmund Topleistungen ab. Nathalie Beißmann
verpasste mit dem fünften Rang nur knapp das
Podest. Auf Platz 8 beim Nachwuchs Mädchen B lief Greta Mager und bei den Juniorinnen durfte sich Katharina Lesser über einen
hervorragenden neunten Rang freuen.
Der Zusammenschluss der beiden
Kemptener Großvereine TV Jahn
Kempten und TV Kempten 1856
zum TV Kempten ist perfekt.
Beide Vorstände votierten
fast einstimmig (100% und
94%) für die Fusion. Georg
Hieble, der künftige Vizepräsident des neuen und damit größten Kemptener Sportvereins hatte
bereits in seiner Antrittsrede unter-
strichen, wie wichtig dieser
Zusammenschluss sei. Er erwähnte
dabei den stetig steigenden Kostendruck sowie den Mangel
an Ehrenamtlichen und
Übungsleitern.
Die Fusion wird erst mit dem
Eintrag ins Vereinsregister
wirksam, soll dann aber rückwirkend zum 1. Januar 2015 in Kraft
treten.
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Telemark: Johanna Holzmann wird Dritte
Tobias Müller gewinnt Gesamtweltcup
Greta Mager
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Ski Alpin
Gina Stechert hört auf
Die Fischingerin Gina Stechert hängt die Rennski endgültig an den Nagel. Die 27-jährige Abfahrtsspezialistin war seit einigen Jahren vom
Verletzungspech verfolgt und ihr Knie spielte
einfach nicht mehr mit. Nun fiel die Entscheidung beim Weltcup-Rennen der Damen in Garmisch-Partenkirchen. "Ich hatte nach der Besichtigung der Strecke irgendwie ein laues
Gefühl in der Magengegend und habe daran
gezweifelt, ob ich mich noch einmal überwinden könnte, diese Abfahrt zu bewältigen.
Das gab den Ausschlag," meinte Stechert, die
immerhin fast zehn Jahre lang im Damen-Weltcup an den Start gegangen war.
Gina Stechert
22
ALLGÄUER SPORTREPORT
Besser hätte die Saison für den
Fischinger Telemaker Tobias "Tobi"
Müller nicht laufen können. Nachdem er bereits bei den Weltmeisterschaften in Kanada drei Titel
abräumte, gewann er nun zum
zweiten Mal in Folge den Gesamtweltcup. Dabei reichte dem 22Jährigen ein dritter Platz bei den
abschließenden Rennen im norwegischen Rjukan im Parallelslalom.
"Für mich war das eine sensationelle Saison und ich bin echt zufrieden," strahlte Tobi nach der Siegerehrung in Norwegen. Auch die
für den SC Obertdorf startende Johanna Holzmann überzeugte beim
Abschlussrennen mit einem hervorragenden zweiten Platz und durfte
sich über den Bronzeplatz im
Gesamtweltcup freuen.
Tobias "Tobi" Müller
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Handball
Herren des TSV Sonthofen steigen ab
Eine sehr durchwachsene Saison
der Handball-Herren des TSV Sonthofen geht zu Ende! Viele berufliche und verletzungsbedingte Ausfälle begleiteten das Team durch die
gesamte Spielzeit und auch im letzten Auswärtsspiel in der Bezirksoberliga in Murnau musste Trainer
Sven Heldt gleich auf vier Stammspieler verzichten. Der Personalmangel führte dazu, dass die Kreisstädter mit sieben A-Jugendlichen
nach Oberbayern gereist waren.
Nach einer zunächst völlig überraschenden 5:3-Führung verließ die
junge Truppe jedoch der Mut und
das Engagement. Bereits zur Halbzeit lag man mit 10:20 zurück und
beim Abpfiff hieß es dann 27:41
aus Sonthofer Sicht. Nach dieser
schmerzlichen Niederlage sind die
Oberallgäuer sportlich zwar abgestiegen, allerdings wird erst im
Sommer entschieden, wo die Reise
in der nächsten Saison hingehen
wird. Dabei wird es daruf ankommen, ob sportlich aufgestiegene
Teams die Herausforderung annehmen, wer aus der Landesliga absteigt oder welche anderen Teams
weiter in der Bezirksoberliga verbleiben können.
Volleyball: Landesliga Frauen
American Football: Allgäu Comets:
TV Bad Grönenbach steigt ab
Ein schwerer Verlust und ein neuer Däne
Auch wenn die jungen Damen des TV Bad Grönenbach ihr Bestes gaben
und bis zum Schluss kämpften, konnten sie den Abstieg aus der Landesliga nicht verhindern. Am letzten Spieltag kam es vor heimischer Kullise
gleich zu zwei entscheidenden Spielen. Zunächst ging das Match gegen
den FSV Markoffingen mit 1:3 verloren. Die letzte Partie gegen TV PlaneggKrailling wurde dann klar mit 3:0 gewonnen. Dieser Sieg kam jedoch zu
spät und so müssen die Damen von Trainer Jürgen Schorer den schweren
Weg zurück in die Bezirksliga antreten. Dort will man ohne Druck zu
einem Team zusammenwachsen, um wieder durchstarten zu können.
Bei den Allgäuer ErstligaFootballern ist längst der Trainingsalltag eingezogen und nicht weniger als 17 Neuzugänge verstärken
das Team. Zuletzt stieß der dänische Nationalspieler Jack Pederson
zu Brian Calers Mannschaft. Der
140-Kilo-Hüne kommt vom GFLTeam der Colgne Falcons und soll
die Offensive Line der Kemptener
weiter stärken. Allerdings müssen
die Comets auch einen herben Verlust vermelden: Wide Receiver und
Publikumsliebling Brandon Kohn hat
völlig üerraschend das Team verlassen und ist zurück in die USA
geflogen. Die schwere Erkrankung
seiner Mutter machte diesen Schritt
unvermeidlich. Die Comets sind nun
auf der Suche nach einem gleichwertigen Ersatz.
Brandon Kohn
***********************************************************
Bogenschießen
Oberstdorfer holt Bronze bei der EM
Für den erst 19-jährigen Marc dagegen knapp das Podest und lanRudow war es der größte Erfolg in dete auf Rang vier.
seiner noch jungen Karriere.
Bei den Europameisterschaften in
Slowenien konnte sich der für den
*********************************************************** SV Tiefenbach startende BogenLaufsport: Allgäu Outlet Raceteam
schütze die Bronze-Medaille sichern. In den Tagen vor dem Finale
lag Rudow sogar auf dem ersten
In der letzten ASR-Ausgabe hatte Team-Chef Peter Pulfer noch von der Rang. Mit dem Team verpasste er
Stärke seines Team gesprochen - jetzt haben seine Damen und Herren
erstmals zugeschlagen. Beim Sonthofer Frühlingslauf siegte Stefan Stahl, ***********************************************************
der damit seinen Sieg aus dem letzten Jahr wiederholen konnte. Auch Langlauf
die Damen überzeugten: Elfi Wolf belegte den dritten, ihre Teamkollegin
Karoline Eimannsberger den vierten Rang. ...so kann es weitergehen.
Die Westallgäuerin Johanna
Ochsenreiter (Bild) vom SC
Scheidegg konnte mit einem fulminanten Schlussspurt beim Finale
des deutschen Schülercups in der
Chiemgau-Arena in Ruhpolding auf
der Ziellinie noch den ersten Platz
in der Gesamtwertung erlaufen.
Sie war bei der sechsteiligen Rennserie der U14 zwar immer vorne
dabei, erst bei den Abschlussrennnen zeigte sie ihre Klasse und ließ die Konkurrenz hinter
sich. Mit der Bayern-Staffel gewann
sie noch einmal Gold und wurde Sie wurde zur folgreichsten U14damit zur erfolgreichsten U14-Ath- Athletin: Johanna Ochsenreiter vom
SC Scheidegg
Stefan Stahl, Stefan Kienle, Stefan Lang, Florian Gehring, Matze Bertele (v.l.) letin der Tage in Oberbayern.
Erster Start und Sieg beim Frühlingslauf
Allgäuerin gewinnt Deutschen Schülercup
ALLGÄUER SPORTREPORT
23
ASR/MOTORSPORT
Mazda6: Kraftpaket mit viel Platz
Der Mazda6 ist ein beachtliches Erfolgsmodell. Wer nach einer ebenbürtigen Alternative zu
deutschen Mittelklasse-Limousinen sucht, landet bei dem japanischen Viertürer. Das neue
Modell macht da keine Ausnahme
steht man auch gleich, was die japanischen
Designer uns damit sagen wollen. Hier macht
irgendwie alles Sinn, die Proportionen wurden
auf die Menschen abgestimmt und immer wieder verfeinert. Eine rollende Wohlfühloase.
Nach dem Einstieg in die sportlich-bequemen
Ledersitze findet man alle Funktionen dort, wo
sie auch hingehören. Das Navigationssystem ist
mit dem Dreh-Drück-Knauf in der Mittelkonsole
leicht zu bedienen, das Sieben-Zoll-Farb-Touch"Kodo macht den Mazda schön", hört man im- display leicht abzulesen, und damit der Blick
mer wieder. Und wenn man vor ihm steht, ver- des Fahrers stets nach vorn gerichtet bleibt,
Im Test der fünfsitzige Mazda6 mit dem Selbstzünder namens Skyactiv. 175 PS, SechsgangAutomatik, Sportsline-Ausstattung. Preis: ab
38.690 Euro. Dafür erhält man eine elegante
Limo dank des Kodo-Designs mit kraftvollem 2,2Liter-Turbo-Diesel-Triebwerk. Und wer sich traut,
wählt für 750 Euro Aufpreis die stylische
Sonderfarbe Rubinrot-Metallic, die dem neuen
Mazda6 besonders gut steht.
unterstützt das in der Sports-Line serienmäßige Head-up-Display vor der Windschutzscheibe.
Zahlreiche Assistenzsysteme sorgen für die Sicherheit an Bord. Bei drohendem Verlassen der
Fahrspur tritt der für die Sports-Line ebenfalls
serienmäßige aktive Spurhalteassistent LAS
(Lane-Keep Assist System) in Aktion, der den
Fahrer durch einen Ton oder mit Vibrationen im
Lenkrad warnt und mit Lenkunterstützung dazu
beiträgt, das Fahrzeug zurück in die Spur zu
bringen. Zudem meldet sich die Müdigkeitserkennung DAA (Driver Attention Alert) nach Fahrauffälligkeiten. Das System überwacht das Verhalten des Fahrzeuglenkers und fordert ihn gegebenenfalls zum sofortigen Einlegen einer Pause auf.
Angelassen wird der Motor über den Startknopf,
der zwischen Lenkrad und Navi-Display positioniert wurde. Das Sechsgang-Automatikgetriebe schaltet sauber und stets dann, wenn
es auch erwartet wird. Hier nerven weder hohe
Drehzahlen, noch untertouriges Gestottere. In
der Stadt, auf Landstraßen und Autobahnen kann
man die Souveränität des kraftvollen Dieseltriebwerks voll ausfahren. Genug Power steht
immer zur Verfügung.
Konkurrent deutscher Mittelklasse-Limousinen: Mazda6
Das merkt man vor allem beim zügigen Ampelstart oder beim klassischen Null-auf-100-Sprint,
der hier in 8,4 Sekunden absolviert ist. Die
Höchstgeschwindigkeit liegt bei 216 Stundenkilometer. Der kombinierte Verbrauch wird werkseitig mit 4,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer
angegeben. Diesen fantastischen Wert vom EUZyklus-Rollenprüfstand wurde selbstredend
nicht erreicht, aber wenn man sich mit durchschnittlich sechs Litern in einer so geräumigen
Limousine bewegen kann, ist das auch noch beeindruckend.
Apropos geräumig: Das Platzangebot für alle
fünf Passagiere ist sehr positiv aufgefallen. Überall hat es mehr als notwendige Kopf- und Kniefreiheit und das Kofferraumvolumen von 480
Litern reicht locker für den vierköpfigen Familienurlaub.
Alles dort, wo es sein sollte: das funktionale
Cockpit
24
ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/MOTORSPORT
Große Freiheit auf zwei Rädern
So starten Biker sicher und gut vorbereitet in die neue Motorrad-Saison
Mit steigenden Temperaturen juckt es Motorradfahrer in den Fingern: Endlich wieder die
Zündung betätigen und das so lange vermisste
Freiheitsgefühl im Sattel genießen. Doch die
Ernüchterung erfolgt oft auf dem Fuß: Nach einem halben Jahr Stillstand kann es sein, dass
die Batterie nicht will, dass die Reifen zu eiern
scheinen - und dass sich das vertraute Fahrgefühl erst mit der Zeit wieder einstellt. Zweiradpiloten sollten es zu Saisonbeginn deshalb mit
Bedacht angehen lassen und sich selbst sowie
ihrer Maschine etwas Zeit geben, um wieder Gerade zum Start in die Saison sollten alle Funktionen des Bikes gründlich überprüft werden
auf Touren zu kommen.
Rauf auf den Sattel: Biker
genießen jetzt wieder das
Freiheitsgefühl auf der
Straße
Günstiger Spaß auf zwei Rädern
Umfrage: Das Motorrad kann eine gute Alternative zum Auto sein
Viele Motorradfahrer sind schon wieder unterwegs und genießen die neue Saison. Andere
hingegen überlegen noch, ob sie sich den Motorrad-Spaß auch in diesem Jahr gönnen sollen. Und Fahrspaß ist den meisten Bikern am
wichtigsten: Die Hälfte derjenigen, die sich für
ein Motorrad, Moped oder Quad interessieren, nennen ihn als Anschaffungsgrund. Für fast
genauso viele ist das Gefühl der Freiheit auf der
Straße entscheidend. Knapp dahinter - auf Rang
drei - folgt ein praktischer Grund: 47 Prozent
freuen sich über die einfache Parkplatzsuche.
Auch entspannte Spazierfahrten über Land und
die unkomplizierte Fortbewegung durch die
Stadt sind vielen Bikern wichtig. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Umfrage "Motorrad-Trends 2015" der CreditPlus Bank AG.
Fahrspaß, Freiheitsgefühl und keine Sorgen bei
der Parkplatzsuche - auch das lieben die Deutschen am Motorrad.
Das Motorrad sollte nicht mehr als 10.000
Euro kosten
Regelmäßiger Check
Erfahrene Biker wissen: Sicher ist ihr Hobby nur,
wenn sie in jeder Situation ihrem Motorrad vertrauen können. "Umso wichtiger ist es, regelmäßig und nicht nur einmalig zum Saisonstart,
etwas Zeit in die Pflege und die Kontrolle aller
wichtigen Funktionen zu investieren", sagt
Zweiradexperte Andreas Faulstich von
MotorradreifenDirekt.de. Mit der Kontrolle von
Bremsflüssigkeit und Bremsdruck fängt es an.
Fühlt sich der Druckpunkt weich an? Dann muss
unter Umständen die Bremse entlüftet werden.
Ein Blick auf Beleuchtung und Blinker gehört zum
regelmäßigen Motorradcheck ebenso dazu wie
die Bereifung. Schließlich sollen die Pneus stets
optimalen Grip bieten.
Bei einem Motiv für den Motorradkauf stieg die
Quote im Vergleich zum Vorjahr gleich um fünf
table Bereifungsdatenbank auf www.motorProzentpunkte an: Für 32 Prozent der Befragradreifendirekt.de. Mit wenigen Klicks finden
ten sind die geringeren Anschaffungskosten im
Biker die freigegebenen Reifenpaarungen für Vergleich zum Auto der ausschlaggebende Vorihre Maschine.
teil eines Bikes. Dementsprechend wollen neun
von zehn Kaufinteressierten nicht mehr als
10.000 Euro für ein Zweirad ausgeben. "Die
Deutschen werden bei Fahrzeugen zunehmend
preissensibler", sagt Jan W. Wagner, Vorstandsvorsitzender der CreditPlus Bank AG. "Während
das Interesse am Motorrad zunimmt, beobachten wir gleichzeitig auch, dass der Gebrauchtwagenmarkt weiter wächst."
Welcher Reifen passt?
Gerade vor der ersten Ausfahrt, aber auch während der Saison vor jeder längeren Tour ist es
wichtig, den Reifenfülldruck zu kontrollieren und
die Reifenprofiltiefe zu messen. Aus Sicherheitsund aus rechtlichen Gründen - das gesetzliche
Mindestprofil beträgt 1,6 Millimeter - sollte man
rechtzeitig für Ersatz sorgen. Doch welche Gummis passen auf das eigene Bike? "Wer neue Pneus
aufziehen will, ist verpflichtet, auf die gültigen
Reifenfreigaben beziehungsweise auf die Unbedenklichkeitsbescheinigung der Reifenhersteller zu achten", erklärt Andreas Faulstich. Ein stun- Die Reifen sollen jederzeit für guten Grip sorgen
denlanges Suchen gehört aber der Vergangen- - umso wichtiger ist eine regelmäßige Kontrolle
heit an: Für Durchblick sorgt etwa die komfor- der Profiltiefe und des Reifenfülldrucks
Motorroller am beliebtesten
Nahezu unverändert hoch ist die Bereitschaft
von Motorradfreunden, den Kauf eines Zweirads über ein Darlehen zu finanzieren. 44 Prozent derjenigen, die prinzipiell an einem Motorrad interessiert sind, ziehen in Betracht, ihr
Bike so zu finanzieren. Das beliebteste Modell
bleibt der Motorroller, für den sich etwa jeder
Fünfte entscheiden würde. Auf der Hitliste folgt
zunächst der Allrounder, dann dicht auf das
Quad und mit elf Prozent der Chopper oder
Cruiser.
ALLGÄUER SPORTREPORT
25
ASR/MOTORSPORT
Motorsport
Das Abt GT-Masters-Team ist komplett besetzt
Rennstall-Chef Christian Abt hat einige Wochen vor dem Start in die neue Saison seine Mannschaft für die GT-Masters-Rennserie komplettiert.
Vorjahressieger Kelvin van der Linde bekommt mit Stefan Wackerbauer einen neuen Partner ins Cockpit. Zudem teilt sich der schwäbische
Unternehmer und Rennfahrer Andreas Weishaupt das Audi-R8-Cockpit mit Christopher Jöns. Christoph Thiem wird die 16 Rennen mit GT-Neuling
Jordan Lee Pepper bestreiten. Der offizielle Startschuss in die Saison fällt vom 5.-7. Juni auf dem Red Bull Ring in Salzburg, bevor es vom 19.-21.6.
in belgsche Ciruit Spa-Francorschamps geht.
Reifenindustrie: Milliarden-Übernahme
Werden Reifen jetzt billiger?
Chinesen kaufen Reifen-Riesen Pirelli
Ein chinesischer Chemiekonzern
übernimmt den Reifenhersteller
Pirelli. Dafür nimmt der Konzern
rund 7,1 Milliarden Euro in die
Hand. Das italienische Traditionsunternehmen hofft auf einen neuen
Absatzmarkt.
Der italienische Reifenhersteller
Pirelli wird in einem 7,1 Milliarden
Euro schweren Geschäft von einem
chinesischen Unternehmen übernommen. Die China National
Chemical Corporation (ChemCorp)
teilte am Sonntag mit, den
Continental-Konkurrenten zu kaufen.
Pirelli hofft auf chinesischen Markt
Die Reifen-Sparte der Chinesen soll
zunächst den 26,2-Prozent-Anteil
übernehmen, den der Investor
Camfin an Pirelli hält. Anschließend
folgt ein Gebot für den Rest des
italienischen Traditionsunternehmens. Mit der Übernahme erhält ChemChina Zugang zur Technologie für die Herstellung von
Premium-Reifen.
Pirelli wiederum kann mit einer größeren Präsenz im Wachstumsmarkt
China rechnen. Seit Jahren versucht
26
ALLGÄUER SPORTREPORT
Ein chinesischer Konzern übernimmt
Pirelli
die chinesische Reifenindustrie, in
Europa mit ihren Produkten Fuß zu
fassen - scheiterten bislang aber
meistens wegen schlechter Testergebnisse. Für Autokäufer könnte
das bedeuten, dass verbesserte
China-Pneus immer mehr eine Alternative zu den teuren Produkten
etablierter Reifenhersteller werden.