ASR Sport Ausgabe Juni 2015

DRITTE SEITE
Liebe Allgäuer Sportfreunde,
FUSSBALL
die Sonthofer Volleyballdamen haben es bereits hinter sich und für die
Handballer vom TV Immenstadt steigt das letzte Spiel der
Saison am 2. Mai gegen den TSV Niederraunau. Beide Teams
konnten während der gesamten Spielzeit in vielen Belangen überzeugen, stehen in der Tabelle ganz weit oben
und müssen sich jetzt auf einige strukturelle, organisatorische und vor allem sportliche Veränderungen einstellen.
Bei den vier Allgäuer Vorzeige-Fußballclubs stehen dagegen die Wochen
der Wahrheit an und am 23. Mai ist "Zapfenstreich". Während sich
Regionalligist FC Memmingen im oberen Tabellenviertel festgebissen hat, Landesliga Südwest
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kämpfen das Team des VfB Durach in der Landesliga Südwest um den Interview mit Keeper Dominik Rotter vom
Klassenerhalt bzw. die Relegation. Auch der FC Sonthofen hat mit dem abstiegsgefährdeten VfB Durach
Abstieg nichts mehr zu schaffen und tummelt sich im gesicherten Mittelfeld. Auf einen ganz heißen Tanz können sich Trainer Kevin Siegfanz und
sein TSV Kottern einstellen, denn es geht um nicht weniger als um die
Tabellenführung in der Landesliga Südwest und damit um die Chance um
den Wiederaufstieg in die Bayernliga.
In Kempten ist durch den Zusammenschluss des TV 1856 und des TV Jahn
zum TV Kempten der größte Sportverein im Allgäu gebildet worden. Wir
fragten den neuen Präsidenten Ullrich Kremser nach den Zielen und Perspektiven.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
B-Klasse Allgäu 6
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Nicholas Reggel (TSV Missen-Willhams)
bomt sein Team Richtung Meisterschaft
Ihr Dieter Greif & das asr-Team
SPORTMIX
Interview...
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mit Präsident Ullrich Kremser, Präsident des
neu gegründeten TV Kempten
Formel 3 EM-Premiere in Silverstone
Allgäuer Maximilian Günther auf Anhieb in den Punkterennen
25
Die nächste asr- Ausgabe
erscheint am 21. Mai 2015
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FUSSBALL/REGIONALLIGA
Mit seinen 22 Jahren gehört Sebastian
Schmeiser zu den absoluten Stützen
des FC Memmingen. Nicht wenige Experten halten ihn für einen der besten
Innenverteidiger der Regionalliga.
"Er muss fast nie grätschen", sagt Thomas
Reinhardt über Sebastian Schmeiser. So
banal diese Aussage klingt, so viel sagt sie
über das Spiel des Memminger Innenverteidigers aus. Und sein Trainer nennt
weitere Gründe, warum Schmeiser aus
dem Memmingen Abwehrzentrum nicht
mehr wegzudenken ist. "Man meint im
ersten Moment, dass Sebastian nicht
so schnell ist. Aber das täuscht. Er
ist nicht nur schnell sondern hat
auch ein gutes Stellungsspiel
und eine gute Spieleröffnung. Mit seinen 1,92
Metern verfügt er außerdem über ein hervorragendes Kopfballspiel."
"Bin kein Knipser"
Dabei musste
sich der so hoch
gelobte seinen Platz in der
Viererkette des FCM erst erkämpfen: "Als ich aus Fürstenfeldbruck
Regionalliga Bayern
Jahr seinen Bachelor als
Wirtschaftsingenieur plant,
bescheiden aber mit der
nötigen Selbstsicherheit:
"Ich denke, dass ich wenig
Fehler mache. Weil ich so
ein schlacksiger Typ bin,
sieht das vielleicht nicht so
dynamisch aus, aber ich
habe eine gute Geschwindigkeit."
Die Perspektive muss stimmen
Die Chancen stehen also gut, dass Sebastian
Schmeiser auch in Zukunft die Schuhe für den
FCM schnürt. Auch, wenn seine Leistungen anderen Vereinen ebenfalls aufgefallen sind. "Man
freut sich natürlich, wenn die eigene Leistung
gesehen wird und selbstverständlich wäre ein Profivertrag ein Traum, aber ich
würde auf keinen Fall alles
über den Haufen werfen,
nur um irgendwo einen Vertrag zu unterschreiben Da
müsste schon alles passen
und vor allem müsste ich die Perspektive haben, auch wirklich zu spielen. Ich spiele zu gerne Fußball, um auf der Bank zu sitzen."
Auch mit seiner
Leistung in der
bisherigen
Saison ist
Schmeiser
zufrieden:
"Ich habe
fast jedes
Spiel gemacht und,
das ganz ordentlich. Es
läuft insgesamt
in der Mannschaft gut. Wir
haben früh die 40Punkte-Marke geknackt und wollen
jetzt so weit wie möglich nach vorne kom- Und das lässt sich in Memmingen gut miteinander vereinbaren. Unter dem Trainer-Gespann
Christian Braun und Thomas Reinhardt ist er
gesetzt und der Aufwand, täglich die gute Stunde zum Training anzureisen, lässt sich mit dem
Studium gut vereinbaren. Nicht nur deshalb sieht
er zumindest die nahe Zukunft auch in
Memmingen: "Die Entwicklung der Mannschaft
ist absolut positiv. Wir sind in dieser Saison viel
konstanter geworden, auch wenn es noch Luft
nach oben gibt. Es steht jetzt schon fest, dass
spielt überragende Saison
der Kader zum Großteil zusammen bleibt. Ich
bin zuversichtlich, dass wir in der kommenden
men. Ich will immer das maximale erreichen." Saison noch besser sein können."
Und da sieht er sich in Memmingen an der richtigen Adresse. "Für meinen Lebensplan hat mein Coole Erfahrung
Studium Priorität. Ich will nach dem Bachelor Vollkommen abgeneigt, auch mal die Herausnoch den Master anschließen und träume da- forderung in noch höheren Ligen anzunehmen,
von, vielleicht mal für einen der großen Auto- ist Schmeiser trotzdem nicht: "Wenn man zum
mobilhersteller zu arbeiten. Als Amateur ist die Beispiel gegen Augsburg im Test spielt, merkt
man schon, dass das noch mal etwas anderes
Regionalliga die größte Herausforderung."
ist. Das Fanclub-Spiel gegen Bayern war natürlich auch eine coole Erfahrung. Auch, wenn da
bei uns 25 Leute zum Einsatz gekommen sind.
Ich fand es schade, dass Robert Lewandowski
verletzt war. Gegen
den hätte ich schon
mal gerne gespielt."
Sebastian Schmeiser: "Schade, dass
Robert Lewandowski nicht gespielt hat."
Memminger Innenverteidiger
kam, war die Vorbereitung schon fast gelaufen
und die Positionen in der Abwehr besetzt. Ich
habe dann erst im Mittelfeld oder ganz vorne
gespielt. Aber ein echter Knipser bin ich wohl
nicht (lacht)." Das Spiel eines modernen Innenverteidigers hat er dagegen seit der B-Jugend
mit allen Facetten gelernt. Nach seinen Stärken
gefragt, antwortet der Student, der in einem
Von Lewandowski
hätte sich Schmeiser
vielleicht noch etwas für sein eigenes Spiel abgucken können. Ein Knipser muss er zwar nicht
mehr werden, aber seine Kopfballstärke darf
bei der ein oder anderen Standardsituation
gerne auch mal zu einem Tor führen. Das hat in
dieser Saison bisher noch nicht geklappt. Kann
aber noch kommen.
von Martin Eulgem
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ALLGÄUER SPORTREPORT
FUSSBALL/BAYERNLIGA
von Martin Eulgem
Bayernliga Süd
Etem Sahin: "In der nächsten Saison greife ich voll an"
Sonthofens Rückkehrer muss sich noch nach dem Auslandsabenteuer noch finden
Die noch junge Karriere von Etem Sahin verlief
zuletzt einigermaßen turbulent. Nach einem
kurzen Gastspiel im türkischen Profifußball, hat
es ihn im Winter zurück nach Sonthofen gezogen. Noch ist er aber nicht vollkommen angekommen.
Das türkische Mittelfeld-Talent Etem Sahin wurde aus der Jungend des FC Memmingen von seinem aktuellen Trainer hoch geholt: "Etem bringt
sehr viel mit. Er ist technisch stark, hat einen
guten linken Fuß und kann immer etwas Entscheidendes machen. Defensiv muss er sich noch
verbessern, aber dann könnte er uns ganz sicher weiterhelfen", sagt Esad Kahric. "Könnte",
weil Sahin wegen Verletzungen und einem neuen Job bisher nur sehr eingeschränkt zur Verfügung stand.
Schichtdienst und Verletzungen
"Ich habe im März einen Job bei Bosch angefangen. Durch den Schichtdienst kann ich nur jede
zweite Woche trainieren", erklärt der 21-jährige seine aktuelle Situation. "Außerdem hatte ich
ein paar Verletzungsprobleme. Das ist natürlich
im Bezug auf den FC Sonthofen nicht wirklich
befriedigend, aber ich muss ein paar Dinge regeln, bevor ich im Fußball wieder voll angreifen
kann." Angedeutet hat er sein Potential bei den
wenigen Einsätzen seit seiner Rückkehr trotzdem. Ein Tor ist ihm aber auch noch nicht gelungen. Und gerade daran hapert es im Sonthofener
Spiel. Bester Torschütze ist mit Abstand Andi
Maier. Hinter dem Mittelfeldspieler
kommt lange nichts.
Auch hier wäre ein Etem Sahin, der
voll im Saft steht, eine wertvolle
Verstärkung. Im Moment liegt sein
Fokus allerdings neben dem Sportplatz. Nach dem Türkei-Abenteuer
will Sahin ab dem Sommer sein Abitur nachholen. "Es ist mir auf jeden Fall wichtig, dass ich
eine solide Ausbildung neben dem Fußball habe.
Fußball ist Hobby. Wenn das nicht funktioniert,
möchte ich was in der Hand haben." Eine Erkenntnis, die ihn schneller und härter getroffen
hat, als ihm lieb war.
Türkischer Europäer
Über seinen Onkel ist in der Saison 2013/14 ein
Kontakt zu einem Spielervermittler in der Türkei
zustande gekommen. "Es gab ein Sichtungstraining mit Spielern aus halb Europa. Da konnte ich überzeugen und hatte mehrere Angebote." Unterschrieben hat er schließlich bei
Iskenderunspor in der 3. Türkischen Liga. Eine
Entscheidung, die nicht wirklich optimal war:
"Ich bin zwar Türke, aber für die war ich immer
'der Europäer'. Außerdem hat das mit der Bezahlung nicht so geklappt, wie es vereinbart
war. Ich habe noch versucht, bei einem anderen
Verein unter zu kommen, aber das war mit dem
Transferfenster schwer. So bin ich also zurück
nach Deutschland."
Stürmer Etem Sahin
(vorn) will in der neuen
Saison richtig angreifen
Inneren Schweinehund überwinden
Mit Sonthofen weiter oben
Schon seit dem Sommer ist er wieder im Allgäu,
sollte dann sofort mit der Schule anfangen, aber
auch das hat nicht auf Anhieb geklappt. Im Winter folgte letztendlich die Rückkehr zum FC Sonthofen und seinem alten Trainer. Jetzt
hofft Sahin, dass es privat und fußballerisch zukünftig etwas weniger
turbulent zugeht. "Wenn ich im Sommer mit der Schule anfange, kann ich
das mit Training gut vereinbaren.
Mein Vertrag in Sonthofen läuft auf
jeden Fall weiter und dann will ich
richtig Gas geben. Ich muss körperlich auf jeden Fall noch zulegen und besser nach hinten
arbeiten. Bisher habe ich meistens auf der zehn
gespielt. Du musste ich nicht soviel für die Abwehr arbeiten. In Sonthofen habe ich aber zuletzt auf der Sechs gespielt. Da muss man seinen inneren Schweinehund mehr überwinden.
Nach hinten zu laufen, fällt immer schwerer, als
nach vorne."
Trotz der aktuell schwierigen Situation mit Job
und Schichtdienst, hofft er auch in dieser Saison noch auf ein paar Einsätze: "Theoretisch ist
mein Schichtplan so, dass ich bei mindestens
zwei bis drei Spielen dabei sein kann und auch
in der Woche davor entsprechend trainieren
könnte. Aber die Entscheidung liegt natürlich
beim Trainer." In der kommenden Spielzeit will
er seinem Coach diese Entscheidung durch gute
Leistung in Training und Spiel abnehmen. "Ich
denke, der Klassenerhalt ist durch und in Zukunft ist sicher das Potential da, in Sonthofen
weiter oben mitzuspielen. Was uns fehlt, ist ein
echter Knipser. Ich hoffe, dass ich in Zukunft
etwas mehr Glück habe und dem Verein helfen
kann." Das hofft auch sein Trainer Esad Kahric.
"Etem ist ein guter Fußballer, aber in der Bayernliga muss man voll trainieren. So wie jetzt kann
es nicht weiter laufen. Wir werden uns zusammen setzen und über die Zukunft sprechen. Dann
wird man sehen, wie es weiter geht."
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FUSSBALL/LANDESLIGA
Nach neun Jahren im Tor des VfB Durach, lässt
sich Dominik Rotter nicht mehr so leicht aus
der Ruhe bringen. ASR sprach mit ihm unmittelbar nach der unglücklichen Niederlage
gegen Gundelfingen.
"Das Spiel war ein Spiegelbild der gesamten
Saison", ärgerte sich Dominik Rotter nach dem
0:1 im Heimspiel gegen den FC Gundelfingen.
"Wir haben gut gespielt. Alles hatte sich schon
mit dem 0:0 abgefunden. Dann sind wir nur kurz
Da ist die Gefahr absolut vorhanden, dass der ansteht. Aus dem Nachwuchs kommen ein paar
VfB sogar noch auf einen direkten Abstiegsplatz Talente. Denen wollen wir eine gute Basis bieabrutscht.
ten. Am liebsten natürlich in der Landesliga."
Allerdings stehen auch noch zwei Heimspiele
gegen Affing und Gersthofen an. Die müssen
schon fast zwingend gewonnen werden. Obwohl der letzte Sieg schon lange her ist, glaubt
Rotter an den Erfolg: "Auch, wenn die Ergebnisse das nicht zeigen, sind wir auf einem guten
Weg. Hätten wir in der Hinrunde immer so ge-
Landesliga Südwest
Dominik Rotter: "Bei Abstieg
geht die Welt nicht unter"
Duracher Keeper hat alle Höhen und Tiefen erlebt
Ob und wie es für den 29-jährigen Keeper weitergeht, will Rotter unabhängig von der zukünftigen Spielklasse von Jahr zu Jahr entscheiden: "Als Torhüter merkt
man die Knochen dann schon
irgendwann. Der Schien- und
Wadenbeinbruch vor vier Jahren macht sich immer noch bemerkbar. Ich hatte anderthalb Jahre Pause. Ich gucke einfach von Jahr zu Jahr wie
es geht."
Private Nachwuchsarbeit
Auch wegen seiner Belastung als Abteilungsleiter Online-Marketing und e-commerce bei
MULTIVAC in Wolfertschwenden ist es nicht immer einfach, Job und die Trainingsbelastung eines Landesligisten unter einen Hut zu bringen.
Dazu kommt, dass auch privat große Ereignisse
beim Duracher Keeper anstehen. Im kommenden Jahr will er
seine Freundin
Anna-Katharina
heiraten. Sorgen,
dass er durch die
Ehe vom Torhüter
zum Haushüter wird, muss man sich beim VfB
keine machen: "Meine zukünftige Frau ist auch
fußballbegeistert. Die fiebert mit und drückt uns
die Daumen." Wie das aussieht, wenn denn auch
noch Nachwuchs ansteht und ob der bereits
konkret geplant ist, wollte uns Dominik Rotter
nicht wirklich verraten: "Ich denke, dass wir der
Natur ihren Lauf lassen sollten."
Ansonsten hat er für die Zukunft eher bescheidene Wünsche: "Es wäre schon schön, wenn
wir uns mal vier oder fünf Spieltage vor Schluss
keine Sorgen mehr machen müssten." In dieser
Spielzeit wird das nichts mehr. Daher heißt es
für den VfB Durach und seinen Keeper: Vollgas
bis zum Schluss und dann feiern. IN diesem Jahr
den Klassenerhalt und im nächsten Jahr Hochzeit.
von Martin Eulgem
Seit neun Jahren spielt der Keeper des VfB Durach, Dominik Rotter (2.v.l.) schon im Kasten des
Landesligisten und ist die Zuverlässigkeit in Person
nicht hundertprozentig auf der Höhe, bekommen in der 93. so ein unnötiges Gegentor und
stehen wieder mal mit leeren Händen da." Damit blieb es nach vier Spielen im neuen Jahr bei
drei mageren Pünktchen und der direkte Klassenerhalt ist nur noch durch ein Wunder möglich.
spielt, wie in den letzten Wochen, hätten wir
wahrscheinlich schon deutlich mehr Punkte auf
dem Konto. Es wird sicher schwer, die Klasse
zu halten, aber im Verein und in der Mannschaft
stimmt es und wir wollen und können das zusammen schaffen."
Hartes Restprogramm
Umbruch steht an
Das sieht auch Rotter so: "Für uns geht es jetzt
darum, dass wir uns für die Relegation gut in
Position bringen. Man muss realistisch sagen,
dass wir den Rückstand (zu diesem Zeitpunkt
zehn Punkte; die Red.) in den letzten Spielen
nicht mehr aufholen werden können." Mit Ausnahme von Illertissen muss Durach noch gegen
vier der ersten Fünf in der Tabelle ran. Abgesehen vom Derby gegen Kottern immer auswärts.
Sollte am Ende doch der bittere Gang in die
Bezirksliga anstehen wäre das für Rotter kein
Beinbruch: "Klar wäre das bitter, aber davon
geht in Durach die Welt nicht unter. Ich habe in
dem Verein schon alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Sollten wir absteigen, was ich nicht glaube, würden wir im nächsten Jahr wieder voll
angreifen und den direkten Wiederaufstieg anpeilen. Ich denke, dass so oder so ein Umbruch
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ALLGÄUER SPORTREPORT
FUSSBALL/LANDESLIGA
von Martin Eulgem
Landesliga Südwest
Johannes Landerer: "Ich brauche noch etwas Zeit"
Dem Landesligisten TSV Kottern fehlt der Torjäger in Topform
Beim 2:2 gegen Ottobeuren konnte Johannes
Landerer erstmals nach seiner schweren Schulterverletzung wieder von Anfang an spielen.
Trotzdem hat es gegen den Abstiegskandidaten nur zu einem Punkt gereicht.
"Wie sehr fehlt Ihnen ein Johannes Landerer in
der Form der Hinrunde?", wollte ASR von
Kotterns Trainer Kevin Siegfanz wissen, nachdem die Ergebnisse und Leistungen nach der
Winterpause bisher durchwachsen bis enttäuschend waren. "Das
hat mit Jojo nichts zu tun. Nach
dem 0:5 gegen Aindling mussten
wir uns kurz schütteln. Wir wollten gegen Ottobeuren eine Reaktion zeigen, aber was wir da abgeliefert haben,
war eine Katastrophe. Bis aus die letzten fünf
Minuten ein blutleerer Auftritt von uns. So brauchen wir uns über den Aufstieg keine Gedanken
zu machen."
Auch Johannes Landerer, der nach zwei Kurzeinsätzen erstmals wieder in der Startelf stand,
Gökhan Tastan
hat für die aktuelle Situation keine wirklich Erklärung: "Gegen Aindling haben wir in sechs
Minuten vier Tore kassiert. So was habe ich auch
noch nie erlebt. Ottobeuren haben wir vielleicht
etwas unterschätzt. Dass wir das 0:2 am Ende
noch mal in ein Unentschieden verwandeln
konnten, spricht aber für die Mannschaft."
Es wird besser
Er selber konnte noch nicht dazu beitragen.
Erstens war Landerer zu diesem Zeitpunkt schon
ausgewechselt und zweitens ist er noch nicht
in der Form der Hinrunde. 18 Tore hatte Torjäger erzielt, bevor er sich bei einem Skiunfall
eine Schultereckgelenksprengung zugezogen
hatte. Seit Ende Februar ist er wieder im Training und führt immer noch die Torjägerliste der
Landesliga an. Nach eigener Aussage ist er aber
noch nicht wieder bei 100 Prozent: "Konditionell fehlt auf jeden Fall noch etwas. Aber es
wird von Woche zu Woche besser. Ich mache
viel nebenher, laufe und fahre Rad. Das mit den
Toren kommt dann von ganz alleine wieder."
Hätte mir vor der Saison einer gesagt, dass ich
18 Tore schießen würde, wäre ich damit natürlich super zufrieden gewesen. Aber jetzt will
natürlich noch ein paar Treffer nachlegen und in
der Torjägerliste oben bleiben."
Hoffentlich spätestens am 29. April. Dann steht
nämlich das Topspiel gegen Illertissen an. Johannes Landerer sieht seine Rolle im Spiel von
Nach seiner langen Verletzungspause braucht Torjäger Johannes Landerer (r.) vom TSV Kottern noch
ein wenig Zeit um in Form zu kommen
Kottern allerdings nicht so zentral. "Wir haben
eine sehr gute Mannschaft. Da gibt es genügend
andere, die ein Spiel entscheiden können. Viel
wichtiger ist, dass wir als Einheit auftreten."
Auch bei der Formulierung des Saisonziels ist
der Torjäger eher zurückhaltend: "Wir müssen ja
nicht aufsteigen. Aber klar, wenn man so eine
überragende Hinrunde spielt, will man natürlich am liebsten auch den Titel holen. Und das
haben wir immerhin noch in der eigenen Hand."
Zukunft offen
An alles andere will der 24-jährige BWL-Student im Moment auch gar nicht denken: "Der
Fokus liegt ganz klar auf der aktuellen Saison. In
spätestens einem Jahr steht im Studium meine
Bachelorarbeit an, aber sportlich zählt für mich
im Moment nur der TSV." Die Frage, ob Landerer
seine Zukunft auch im Falle eines Nicht-Aufstiegs
in Kottern sieht, kommt nicht von ungefähr. Denn
ganz in der Nähe spielt ein ambitionierter
Bayernligist, dem vorne ein Vollstrecker fehlt.
Dass es Kontakt nach Sonthofen gibt, bestreitet
Landerer auch nicht: "Ich bin mit Sonthofen in
drei Jahren zweimal aufgestiegen. Selbstverständlich verfolge ich die Mannschaft und telefoniere auch regelmäßig mit vielen aus dem Verein. Mein erster Ansprechpartner ist aber
Kottern. Ich fühle mich hier extrem wohl und
habe nur fünf Minuten zum Training. Wenn wir
aufsteigen, brauchen wir sowieso über nichts
anderes zu diskutieren."
Dass ein Stürmer wie er, der im besten Fußballalter ist und in den letzten fünf Jahren immer
mehr als 20 Tore erzielt hat (Ausnahme in der
Bayernligasaison 12/13: da waren es "nur" 15),
Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckt,
ist keine Überraschung. Auch seinem Trainer
Kevin Siegfanz ist das klar: "Selbst wenn Jojo
noch nicht in Topform ist, hilft er uns enorm
weiter. Alleine, dass er auf dem Platz steht, versprüht Respekt beim Gegner." Bleibt zu hoffen,
dass er schnellstens auch zu alter Torgefahr
zurückfindet. Dann sollten Aufstieg und die
sportliche Zukunft von Johannes Landerer in
Kottern außer Frage stehen.
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/FUSSBALL
Mit 27 Toren in 17 Spielen zieht Nicholas Reggel nahezu unangefochten seine Kreise an der
Spitze der Torschützenliste der B-Klasse Allgäu
6. Vor zwei Jahren waren es 23 Tore und vergangene Saison konnte er 12 Tore in 15 Spielen
bejubeln. Die restlichen Spiele musste er mit
Außenbandriss pausieren - vielleicht ein Grund,
warum sein Team am Ende der
letztjährigen Spielzeit aus der AKlasse mit nur einem Punkt zum
rettenden Ufer absteigen musste.
Insgesamt hat Reggel also innerhalb der letzten drei Jahre 62 Treffer für seine
Farben erzielen können- und die aktuelle Saison ist noch nicht einmal vorbei. Noch drei Siege fehlen dem TSV Missen-Willhams auf dem
Weg zum direkten Wiederaufstieg in die A-Klasse Allgäu 4, vorausgesetzt die Verfolger patzen
nicht. Nicht zuletzt dank Reggels Toren und seinen ebenfalls bemerkenswerten 14 Vorlagen hat
sein TSV bisher jedes seiner 18 Ligaspiele in
dieser Saison gewinnen können.
Der 23-jährige Stürmer selbst erklärt seinen Torhunger mit seinem Willen, sich jede Saison steigern zu wollen und den "alten Score zu verbessern". Dazu muss seiner Ansicht nach sicherlich
"alles zusammenpassen". Das Zusammenspiel
mit seinen Mitspielern in der Missener Offensivreihe klappt super und das ganze Team zieht
auch im Training voll mit. Mit 27 Toren unangefochten die Torschützenliste anzuführen ist für
den Topstürmer ein "geiles Gefühl". Nicht zuletzt das direkte Duell um die Torjägerkanone in
Geburtsdatum: 10.05.1991
der B-Klasse Allgäu 6 mit Dejan Pasic (SV Casino
Größe: 1,82 m
Kleinwalsertal), der mit 21 Toren ebenfalls eine
Gewicht: 78 kg
starke Runde spielt, spornt Reggel zusätzlich
Familienstand: ledig
an. Sein wichtigstes Tor erzielte er passenderBisherige Vereine: TSV Missen-Wilhams,
weise im direkten Duell mit Pasic gegen Casino
TV
Weitnau
Kleinwalsertal kurz nach der Halbzeitpause Sportliches Ziel: Aufstieg, Meisterschaft,
es war das vorentscheidende 2:0 gegen einen
verletzungsfrei bleiben
bis dato engen Konkurrenten im Kampf um die
vorderen Plätze.
Sportliches Vorbild: Fer nando Torres,
Das Reggel nicht nur wichtige, sondern auch
Ronaldinho
schöne Treffer bejubeln kann, zeigte er beim
Lieblingsverein: FC Liverpool, FC Augsburg
Spiel gegen die SG Waltenhofen-Hegge II, als
Beruf: Anlagenmechaniker für Heizung und
er einen Schuss aus 25 Metern im Winkel verSanitär
senkte. Dementsprechend sieht er seine fußbalSchwächen: manchmal übermotiviert,
lerischen Stärken vorrangig in seiner
Stärken: beidfüßig, Freistöße von Halbrechts,
Schusstechnik. Außerdem nennt der Torjäger
Kampfgeist
seine Beidfüßigkeit (er erzielte mit seinem
"schwachen" rechten Fuß bereits sieben Tore)
und seine Spielübersicht (14 Vorlagen belegen dies eindrucksvoll) als beste fußballerischen
Eigenschaften. "Luft nach oben" sei für ihn am
ehesten noch beim Thema mentale Stärke und
B-Klasse Allgäu 6
Coolness. Einen kühlen Kopf zu bewahren in
engen Situationen, das fällt Reggel manchmal
noch schwer, wobei er nicht mehr so viel
"überpaced" wie früher- das sei schon besser
geworden. "Ich will einfach immer alles geben
Der Stürmer des TSV Missen-Willhams ist heiß auf seinen und bin dann manchmal übermotiviert", so der
Stürmer.
persönlichen "Topscore"
Geprägt hat den Fan des FC Liverpool in seiner
Jugendzeit vor allem das A-Jugendjahr beim TV
Weitnau, mit dem der TSV Missen-Willhams in
der Nachwuchsarbeit kooperiert. Dabei konnte er im Besonderen von seinem Weitnauer Trainer Sam Gutsmuths profitieren und sich weiterentwickeln. "Die ganze Jugend über war ich eigentlich immer Stürmer aber das Jahr in Weitnau
hat mich nochmal weitergebracht, das war
top", so Reggel. Im Seniorenbereich konnte er
besonders von seinem Trainer Elmar Mullach,
unter dem er drei Jahre in der ersten Mannschaft gespielt hatte, "ziemlich viel lernen". Auch
selbst stand der Missener Torjäger bereits als
Trainer an der Seitenlinie - insgesamt drei Jahre
betreute er mit einem Mitspieler die C-Jugendlichen des TSV. Aktuell liegt sein Fokus aber verstärkt bei der ersten Mannschaft, weshalb er
momentan mit der Jugendarbeit pausiert.
Serienknipser Nicholas Reggel bombt
sein Team Richtung Meisterschaft
Stürmer Nicolas Reggel vom TSV
Missen-Willhams ist heiß auf die
Torjägerkanone
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ALLGÄUER SPORTREPORT
Seine fußballerische Zukunft lässt Reggel offen.
Er will sich zunächst "voll auf die laufende Runde konzentrieren" und dann überlegen, welcher
Herausforderung er sich in der neuen Saison
stellen will. Seine Torquote ist auch
höherklassigen Vereinen nicht entgangen und
so gab es in den vergangenen Spielzeiten bereits Anfragen. Reggel wollte bis jetzt seine
"Kumpels nicht im Stich lassen" und mithelfen,
dass sein TSV Missen-Willhams den direkten
Wiederaufstieg in die A-Klasse Allgäu 4 feiern
kann - und danach sieht es aktuell ja aus. Für die
neue Saison strebt er mit seinem Team dann
einen gesicherten Mittelfeldplatz an- und hat
für sich mit Sicherheit bereits eine neue
"Torhighscore" als Ziel gesetzt.
ASR/FUSSBALL
REGIONALLIGA/BAYERN
Freitag, 08.05.2015
19:00 FC Bayern München II - FC Memmingen
Samstag, 16.05.2015
14:00 FC Augsburg II - FC Memmingen
Samstag, 23.05.2015
14:00 FC Memmingen - SV Schalding-Heining
BAYERNLIGA/SÜD
Bezirksklasse Süd • 25. Spieltag
In der Bezirksklasse Süd ist an der Spitze ein
Zweikampf zwischen Türkspor Augsburg und
dem Kissinger SC um die Meisterschaft entbrannt. Bei den Allgäuer Vertretern sieht die Situation schon anders aus. Der FC Wiggensbach ist im
Niemandsland der Tabelle angesiedelt und hat
wohl mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Beim
zweiten Allgäuer Vertreter, dem SSV
Wildpoldsried steht das Wasser bis
zum Hals. Nach den letzten erfolgreichen Wochen gab es gegen den Tabellenführer Türkspor Augsburg mit 0:3
einen empfindlichen Dämpfer. Jetzt muss in den Im Allgäuer Derby trennten sich der SSV
restlichen fünf Spielen unbedingt gepunket wer- Wildpoldsried ( Georg Maurus r.) gegen den FC
den, um den Abstieg doch noch zu entgehen. Wiggensbach ( Lukas Ried) 1:1 unentschieden
Samstag, 18.04.2015
15.00 Uhr VfB Eichstätt- 1. FC Sonthofen
Samstag, 25.04.2015
15:00 1. FC Sonthofen - TSV Schwabmünchen
Mittwoch, 29.04.2015
Samstag, 02.05.2015
15:00 1. FC Sonthofen - 1. FC Bad Kötzting
Samstag, 09.05.2015
14:00 1860 Rosenheim -1. FC Sonthofen
Samstag, 16.05.2015
16:00 1. FC Sonthofen - TSV 1865 Dachau
Samstag, 23.05.2015
16:00 TSV Landsberg - 1. FC Sonthofen
Kreisliga Süd • 25. Spieltag
In der Kreisliga Süd ist nach dem 25.
Spieltag alles beim Alten. Der FC
Kempten verteidigte seine Tabellenführung und hat weiterhin alle Chancen auf den direkten Wiederaufstieg.
Mit dem 2:2 Unentschieden beim Verfolger 1.FC
Sonthofen II konnte das Team von Trainer Stephan Dürr den FC Thalhofen auf
Distanz halten. Im Abstiegskampf meldet sich der FC Immenstadt mit Trainer Hubert
Schädler eindrucksvoll zurück. Mit
dem 2:1 Heimsieg gegen den 1.FC
Sonthofen II und dem Remis beim
Aufstiegsaspiranten FC Thalhofen haben es die Städtler noch in der Hand den Abstieg zu vermeiden.
Kreisklasse Allgäu 4 • 20. Spieltag
Fünf Spieltage vor Saisonschluss
zeigt der Tabellenführer TSV
Heising keine Schwächen. Einzig
der TSV Rettenberg, mit ihrem Torjäger Dennis Marquard ist am Tabellenführer noch dran. Der TSV Fischen verspielte wohl seine
Meisterschaftschancen mit der 1:2
Niederlage bei der DJK Seifriedsberg. Im Abstiegskapf hat sich die
DJK mit ihrem Trainer Michael Jipp
mit dem Heimsieg gegen Fischen
etwas Luft verschafft. Jetzt gilt es
in den letzten sechs Spielen zu
punkten, um den direkten Abstieg
zu vermeiden. Der FC Oberstdorf hat
sich mit vier Punkten aus den beiden
Auswärtsspielen bei der T.G.
Immenstadt und in Waltenhofen/
Hegge im Mittelfeld abgesetzt. Ein-
LANDESLIGA / SÜDWEST
Samstag, 02.05.2015
FC Memmingen II - TSV 1861 Nördlingen
VfB Durach - FC Affing
TSV 1874 Kottern - SC Oberweikertshofen
Der FC Kempten ( Sinan Yaman r.) und der abstiegsgefährdete TSV Sulzberg trennten sich im
Derby 1:1 unentschieden.
zig Torjäger Marcel
Mesch (20 Tore) will sich
noch die Torjägerkanone
in der Kreisklasse 4 holen. Hier hat nach dem
20. Spieltag noch der Rettenberger Dennis
Marquard mit 21 Toren die Nase vorn.
Samstag, 09.05.2015
15.00 TSV Gersthofen - FC Memmingen II
15.30 TSV 1861 Nördlingen - VfB Durach
17.00 Spfr. Dinkelsbühl - TSV 1874 Kottern
Samstag, 16.05.2015
16:00 FC Memmingen II - SV Mering
16:00 VfB Durach - TSV Gersthofen
16:00 TSV Kottern - FC Gundelfingen
Samstag, 23.05.2015
14:00 SC Ichenhausen - TSV 1874 Kottern
14:00 SV Mering - VfB Durach
14:00 Fürstenfeldbruck - FC Memmingen II
Ömer Yildirimli (r.) war mit drei Toren der überragende Mann beim 4:2-Sieg im Spitzenspiel des
TSV Fischen gegen den FC Rettenberg
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/VOLLEYBALL
Volleyball 2. Bundesliga Süd - Frauen: Allgäu Team Sonthofen
Erfolgreicher Abschluss einer erfolgreichen Saison
Im letzten Saisonspiel der Saison 2014/2015
siegte das Allgäu Team Sonthofen gegen die
proWIN Volleys aus Holz mit einem klaren 3:0
(25:14 / 25:18 / 25:12). Die Sonthofer Mannschaft beendet die Spielzeit mit einem hervorragenden dritten Tabellenplatz in der
2. Volleyball-Bundesliga und beginnt
bereits mit der Planung für die Zukunft.
Zum Abschluss der Saison empfing das
Allgäu Team Sonthofen den Aufsteiger
proWIN Volleys TV Holz. Diese legten
ein hervorragendes Debüt in der 2. Bundesliga
hin und rangieren am Ende auf dem neunten
Platz. Doch gegen Sonthofen gab es nichts zu
holen. Wie schon im Hinspiel gewannen die Allgäuerinnen deutlich mit 3:0 und ließen den
dezimiert angereisten Saarländerinnen nur wenig Chance auf Gegenwehr. Vor über 700 heimischen Fans in der vollen Allgäu Sporthalle konnte
das Allgäu Team von Beginn seine Stärken zeigen. Lina Hummel und Co. waren sowohl in der
Abwehr um die Liberas Sandra Klages und Sandra Baier, als auch im Angriff nahezu ohne Fehler. Im Zuspiel glänzte erneut das junge Eigen-
gewächs des TSV Sonthofen, Nadja Roth, die
die verletzte Anne Pass ersetzte. Der Block des
Allgäu Team Sonthofen stand auch im letzten
Saisonspiel sehr sicher und Mittelblockerinnen
Tanja Neyer, Teresa Müller und Lea Thurm konnten zahlreiche Bälle verwandeln.
Obwohl die jungen „Holzerinnen“
es dem Angriff der Sonthofer phasenweise sehr leicht machten,
punkteten Domnice Steffen, Tine
Weidl und Hana Kovarova nach Belieben. Letztere wurde anschließend auch zur
besten Spielerin ernannt. In der Liste der punktenden Angreiferinnen fehlt Lina Hummel. Denn
diese gab nach dem Spiel ihre neue Aufgabe als
werdende Mutter bekannt und wurde deshalb
nur im Abwehrbereich eingesetzt. Ebenfalls ihre
letzte Vorstellung im Sonthofer Trikot hatte
Dominice Steffen. Sie zieht es nach der Beendigung ihrer Meisterschule in München wieder
zurück in die Heimat nach Berlin. Bei allen weiteren Spielerinnen und den Trainern ist die Planung noch offen. Der neue sportliche Leiter der
Sonthofer Volleyballer, Andi Wilhelm, möchte
den Kader weitgehendst erhalten und wird in
den nächsten Wochen die bereits begonnenen
Gespräche weiterführen.
Alles in allem kann das Sonthofer BundesligaTeam mit der abgelaufenen Saison sehr zufrieden sein. Platz Drei mit 18 Siegen in 24 Spielen
kann sich sehen lassen und ist auf eine sehr gute
geschlossene Mannschaftsleistung zurückzuführen. Ungeschlagener Meister wurde NawaRo
Straubing, die eindrucksvoll mit 16 Punkten
Vorsprung auf den Zweitplatzierten SV Lohhof
in die erste Bundesliga aufsteigen. Vilsbiburg
auf Platz Vier rundet das gute Abschneiden der
bayerischen Vereine in der 2. Liga ab. Abgestiegen aus der 2. Bundesliga sind die Teams SV Lok
Engelsdorf (Leipzig) und CPSV Volleys Chemnitz.
Nach dem Spiel wurde auch der bisherige Geschäftsführer der Sonthofer verabschiedet. Peter Rothe der jahrelang die Geschicke der Bundesliga-Mannschaft geleitet hat, tritt aus gesundheitlichen Gründen zum 30.6. zurück.
Nachfolger wird hier Christian Feger, der bereits in die Planungen für die kommende Saison
eingebunden ist. Das neu geformte Team aus
Abteilungsleiter Peter Müller, dem sportlichen
Leiter Andi Wilhelm und Christian Feger, plant
auch weiterhin mit dem Allgäu Team Sonthofen
in der 2. Volleyball-Bundesliga zu spielen, sowie mit einem erfolgreichen Nachwuchsteam
in der Bayernliga aufzuschlagen.
Für die Volleyball Abteilung des TSV Sonthofen
stehen nun im Nachwuchsbereich noch einige
Nach dem Schlusspfiff gegen die Volleys aus Holz gab es kein Halten mehr und Spielerinnen, Trainer, Turniere der Jugend-Mannschaften, ehe es in die
Betreuer und der Nachwuchs feierten gemeinsam in der Sonthofer Allgäu Sporthalle
Sommerpause und Beach-Saison geht.
Der scheidende Geschäftsführer Peter Rothe wurde zu seinem Abschied mit einem großen Lebkuchenherz überrascht (l.), sein Nachfolger Christian
Feger (Bild Mitte, links) interviewte derweil Trainer Martin Peiske und Spielführerin Lina Hummel (Bild rechts) grüßte als werdende Mutter
10 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T
ASR/INTERVIEW
VOLLEYBALL TSV SONTOFEN: ALLGÄU TEAM SONTHOFEN
Neue Weichenstellung in der Abteilung Volleyball
Interview mit dem designierten Geschäftsführer Christian Feger und Christian Wilhelm (sportlicher Leiter)
Das Allgäu Team Sonthofen hat vergangene Woche mit einem 3:0-Heimsieg eine erfolgreiche
Saison abgeschlossen und belegt in der Abschlußtabelle der 2. Volleyball-Bundesliga einen hervorragenden dritten Platz. Bereits in den
Monaten zuvor zeichneten sich bei der Volleyball-Abteilung des TSV Sonthofen einige
Neuerungen und Veränderungen ab. Bei der
Bundesliga Mannschaft werden die ExNationalspielerin Dominice Steffen (Beendigung der Meisterschule in München), Lea
Thurm (Studium in Washington / USA) und
Lina Hummel (Mutterschutz) den Verein
verlassen, aber auch im organisatorischen Bereich gibt es Neues zu berichten. Peter Rothe, langjähriger
Geschäftsführer der Bundesliga
Spielbetrieb GmbH, wird aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten zur Verfügung stellen.
ASR: Christian Feger, Sie haben sich bereit erklärt, den frei werdenden Posten zu übernehmen. Was hat Sie dazu bewogen?
Christian Feger: Bewogen hat mich eigentlich
die Tatsache, dass sich auch grundlegend in der
Organisation des Volleyballs in Sonthofen in den
letzten Monaten viel getan hat und alles auf eine
viel breitere Basis gestellt wird. Sonst wäre es
nicht machbar. Auslöser war sicherlich die
Krankheit von Herrn Rothe und die Änderung
einiger wichtiger Rahmenbedingungen bei der
Bundesliga-Mannschaft. Wichtigster Punkt hier:
Wir werden das Ganze in Zukunft noch mehr als
Team leiten, und dazu gehört der Nachwuchsbereich ebenso wie der Leistungsbereich von
Bayern- und Bundesliga. Bisher waren Abteilungsleitung und Geschäftsführer hier fast jeweils auf sich allein gestellt. Dies soll sich ändern. Als sportlicher Leiter konnte Andreas Wilhelm gewonnen werden, der gleich selbst noch
etwas dazu sagen kann. Und eben auf dem
Finanzsektor werde ich zukünftig versuchen die
verschiedenen Bereiche im Blick zu haben. Zu
schaffen ist dies aber nur mit der Unterstützung
vieler. Und dieses Team gilt es nun aufzubauen.
ASR: Herr Wilhelm, Sie sind ja ein „alter Hase“
im Volleyball. Bereits als Spieler mit
Nationalmannschaftserfahrung und als Trainer
in der ersten Bundesliga waren Sie in Sonthofen aktiv und Ihr Vater, Heribert Wilhelm,
gilt ja als der Begründer des erfolgreichen Volleyballsports in Sonthofen. Beruflich sind Sie in Dachau verwurzelt. Was waren Ihre Beweggründe hier wieder aktiv zu
werden?
Andreas Wilhelm: Nun ein Beweggrund ist mit
Sicherheit der Einsatz den meine Familie schon
immer für den Volleyball in Sonthofen gezeigt
hat. Schon alleine deshalb besteht ja schon fast
eine moralische Verpflichtung. Was hier über die
Jahre aufgebaut wurde ist eine runde Sache und
gehört weiterentwickelt. Ein weiterer und der
Entscheidendere ist die breite Basis auf der hier
alles steht und ein gut funktionierendes Jugendleistungszentrum als notwendigen Unterbau für
den Leistungssport. Zuletzt auch die vielen
kompetenten Personen die sich mit viel Herzblut und Engagement einringen. Es
gibt aber auch noch einige Stellschrauben an denen man drehen
sollte: Bundesliga und Nachwuchsteams müssen enger verzahnt werden, wir müssen wieder eins werden. Und um eine
optimale Förderung unserer
jungen Spieler zu erreichen wäre es wünschenswert alle
zwei Ligen eine
Andreas Wilhelm
Mannschaft des TSV
im Spielbetrieb zu
haben. Letztlich gilt
es auch wieder langfristiger zu denken. Die ganz Kleinen sollen ihren Idolen aus dem Bundesligateam nacheifern
können, mit dem Ziel in ein paar Jahren selbst
eines zu werden.
Die Chancen hierfür sind groß. Sonthofen ist im
Vergleich zu den anderen Zweitligisten hervorragend aufgestellt und erhält große Rückendekkung aus der Region. Auch das ist ein wichtiger
Baustein der es lohnenswert macht sich beim
Volleyball in Sonthofen zu engagieren.
ASR: Herr Feger, planen Sie schon für die
neue Saison?
Christian Feger: Ja, wir stecken schon mittendrin in der Planung. Zum einen mit
einem etwas größerem Arbeitskreis,
bei dem wir die zukünftige Ausrichtung der gesamten Volleyballabteilung im Blick haben und zum
anderen natürlich mit der Bundesliga-Mannschaft. Sportlich
haben wir hier ja den Abgang
einiger Leistungsträgerinnen zu
kompensieren, um das sich Andi
Wilhelm mit Teammanager Achim
Flick kümmert. Aber auch im finanziellen Bereich ist einiges zu bewältigen, da beispielsweise mit Allgäuer Alpenwasser einer der
Premiumpartner nicht mehr im bisherigen Rahmen unterstützen kann. Das gilt es aufzufangen.
Das Bundesliga-Team und der Sonthofer
Volleyballnachwuchs bieten hier ein sehr
breites Spektrum für Firmen und Organisationen, um sich zu engagieren und auch davon zu profitieren. Dies werde ich mit unserem
Marketing-Mitarbeiter Oliver Spaeth in den
nächsten Wochen angehen, um hier die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine neue
Saison zu schaffen.
Andreas Wilhelm: „Trainerteam“ ist auf jeden
Fall schon mal ein guter Stichpunkt. Denn darauf liegt der Focus – auch bei der Trainersuche.
Wir benötigen für alle Mannschaften Trainer die
sich mit dem Ganzen identifizieren und nicht
nur die Bundesliga sondern auch den Nachwuchs im Blick haben. Ich will keinen Trainer
mehr in der Bundesliga haben, der nach einer
Saison nicht mal seine Kollegen aus den nachfolgenden Mannschaften kennt. Diese besonderen Anforderungen erfüllt nicht jeder Kandidat.
Wir sind aber auf einem ganz guten Weg und
haben mehrere Optionen. Interessant war für
mich festzustellen, dass Sonthofen auch unter
Trainern begehrt ist und unser Konzept bei den
Übungsleitern gut ankommt. Präsentieren kann
ich heute noch keinen, aber ich bin sicher wir
werden fündig werden. Von den Spielerinnen
haben wir durchwegs gute Signale, dass Sie uns
beim Neustart unterstützen werden. Aber auch
hier gilt es noch ein paar Rahmenbedingungen
zu klären bevor wir Namen nennen können.
ASR: Gibt es dann auch schon Planungen für
die zweite Mannschaft in der Bayernliga? Ist
hier nach der guten letzten Saison eventuell
ein Aufstieg geplant?
Andreas Wilhelm: Ein Aufstieg würde gut ins
Konzept passen, aber leider kämpfen wir damit, dass wir unsere Jugendlichen zu gut ausbilden,. Hört sich seltsam an, aber die
kurze Erklärung ist: Viele unserer Talente entscheiden sich nach dem Abitur
für ein Volleyballstipendium in den USA
und verlassen den Verein. Das kann
man ihnen nicht verübeln. Persönlich ist das eine tolle Erfahrung
die man den Mädels nur wünschen kann. Für das Bayernligateam bedeutet dies aber
jedes Jahr Abgänge die nicht
Christian Feger
so einfach kompensiert werden können. Auch dieses
Jahr steht eher wieder ein
Neustart an, denn bis zu fünf
unserer Talente werden sich
wohl in die USA orientieren.
Aber auch Studienanfänger die in Deutschland
bleiben, wählen leider selten Kempten als
Studienort und so ist die Einbindung nach der
sportlichen Ausbildung noch ein Problem für
uns. Die Hoffnung ist, dass durch die bessere
Vernetzung auch den Talenten bewusst wird,
dass die Eingliederung in unser Bundesligateam
kein Wunschdenken, sondern erklärtes Ziel ist.
ASR: Wann werden wir dann wieder Volleyball
in Sonthofen erleben können?
Christian Feger: Der TSV ist noch bei verschiedenen bayerischen Jugendmeisterschaften mit
seinen Teams vertreten. Danach beginnt die
ASR: Herr Wilhelm, können Sie uns schon was Beach-Volleyball-Saison, bevor im Juli wieder
zum künftigen Kader des Allgäu Team Sont- das Training für die kommende Spielzeit behofen sagen? Hat man sich beispielsweise ginnt, die Ende September / Anfang Oktober
schon für ein Trainerteam entschieden?
beginnt.
ALLGÄUER SPORTREPORT
11
ASR/HANDBALL
Nach nur einer Saison in der Handball-Landesliga Süd verlässt der kroatische Trojäger Ivan
Sakaramuca den TV Immenstadt bereits wieder. Der 21-Jährige war der Torgarant der
Städtler in dieser Saison und hatte sich schnell
in das Team integriert. Nach vielen Anfragen aus
höheren Ligen hat sich Skaramuca nun dazu entschlossen, den TVI zu verlassen und in der kommenden Saison für den Bundesligisten HC Erlangen zu spielen. Der ASR fragte bei Ivan
Skarmuca nach.
doch zunächst nicht, dass er bereits viele Anfragen vorliegen hatte.
Ich wurde sogar zum Probetraining zu den
Rhein Neckar Löwen in die 3. Liga eingeladen.
Ich bin dann im März zum Probetraining nach
Erlangen gefahren und schon nach dem ersten
Training wollten die Verantwortlichen, dass ich
in der Saison 2015/16 für Sie spiele.
Den TV Immenstadt verlasse ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich hatte
hier sehr schöne Erlebnisse, ein unvergleichli-
schon los. Ich werde pro Woche etwa neun
Trainingseinheiten (Team/Individual/Fitness) absolvieren. Ich will mich unbedingt verbessern
und daher zunächst im Bayernligateam auflaufen und mich dort beweisen. Ich hoffe dann so
schnell wie möglich am Trainingsbetrieb des
Bundesligateams teilzunehmen. Das wird allerdings ein hartes Stück Arbeit.
Du bist erst 2014 vom kroatischen Erstligisten
HRK GORICA zum TV Immenstadt gekommen.
TV Immenstadt - Handball Landeliga Süd
Von der Landesliga zum Bundeligisten HC Erlangen
Interview mit Torjäger Ivan Skaramuca zu seinem überraschenden Wechsel
Wie kam damals dieser Wechsel zustande und
was waren die Gründe dafür?
Mein Freund Marko Puskaric, der schon in
Immenstadt war, hat mich meinem heutigen
Manager Stefan Spießl vorgestellt. Ich spielte
in Kroatien in der höchsten Spielklasse, war aber
nicht zufrieden mit der Situation. Stefan hat mir
dann verschiedene Möglichkeiten in Deutschland aufgezeigt und gemeinsam haben wir uns
für den TV Immenstadt entschieden. Ich hatte
das Glück, mit Marko und Dino Zubac (der aus
Wangen gekommen war) in eine WG zu ziehen,
daher fand ich sehr schnell Anschluss. Beide
kenne ich bereits aus früheren Handballzeiten
in Kroatien. Der Verein war von der ersten Minute an sehr bemüht und die Spieler haben mich
super aufgenommen.
Die Saison in der Handball-Landesliga geht zu
Ende - wie hast Du Dich in Immenstadt gefühlt,
wie sieht Deine sportliche und private Bilanz
aus?
Wo soll ich anfangen… Ich glaube, der TV
Immenstadt kann auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken. Ohne zu übertreiben bin ich
Der 1,97 Meter große Kroate brachte während der Saison nicht nur die gegnerische Abwehr zur
Verzweiflung, er konnte auch in vielen Spielen mehr als zehn Tore werfen
Die Saison ist fast vorbei - wie sieht Deine Planung nach dieser Saison aus - bleibst Du dem
TVI erhalten oder wohin geht die Reise?
Ivan Skaramuca: Nach meinen vielen
Toren, die ich hier in der vergangenen
Saison erzielen konnte, erhielt mein
Manager Stefan Spießl Anfragen von
der Landesliga bis aus der 3. Deutschen Liga und aus dem deutschsprachigem Ausland. Ich habe nun ein Angebot angenommen und werde den
Verein wechseln.
Die Entscheidung, den TV Immenstadt zu verlassen hat allerdings fast drei Monate gedauert. In der nächsten Saison werde ich für den
HC Erlangen spielen. Die zweite Mannschaft
dort spielt in der Bayernliga und die erste in
der 1.Bundesliga. Die Jobsituation hier im Allgäu hat mich zum Handeln gezwungen und ich
musste den nächsten Schritt machen. Ich habe
meinen Mentor Stefan gebeten, dass er mich in
meinem Vorhaben unterstützt. Ich wusste je12
ALLGÄUER SPORTREPORT
ches Publikum und viele tolle Menschen an meiner Seite. Meinen Teamkollegen drücke ich schon
jetzt die Daumen für eine ebenso erfolgreiche
Saison 2015/16 - danke für die tolle Zeit Jungs. Aus sportlicher Sicht
freue ich mich auf die neuen Herausforderungen in Erlangen und wer
weiss, wo mich dieser Weg noch
hinführen wird.
Mit welchen Erwartungen gehst Du
nach Erlangen und wo liegen Deine Ziele dort
in der höchsten deutschen Spielklasse?
Ich habe keine großen Erwartungen, man bekommt nichts geschenkt im Leben. Es liegt an
Dir selbst, was Du daraus machst. Es ist mir
bewusst, dass ich mehr machen muss als die
anderen und ich werde diese große Herausforderung annehmen und meinen Mann stehen. Der
Trainer und der Verein haben große Erwartungen an mich und die gilt es so schnell wie möglich zu erfüllen. Ab Mitte Mai geht es für mich
Wohnort: Immenstadt im Allgäu
Geboren: 05.11.1993 / Zagreb (Kroatien)
Familienstand: Ledig
Nationalität: Kroatisch (EU BÜRGER)
Sprachen: Kroatisch, Englisch, Deutsch
Position: Rückraum Links
Spielhand: Rechts
Größe: ca.197 cm
Gewicht: ca.95 kg
Ausbildung: Einzelhandelskaufmann
Beruf z.Zeit: Zusteller
Schulische Bildung: Wirtschaftsschule
National Team: Ehem. Kroatischer JuniorenNationalspieler
Ehem. Club: Rk Osijek (2.Liga Kroatien), HRK
Gorica (Premijer Liga,höchste Kroatische
Liga)
ASR/HANDBALL
Der gelernte Einzelhandelskaufmann und Ausnahme-Handballer mit seinem Manager und Mentor Stefan "Stipe" Spießl
der Meinung, dass mit Blick auf die
Tabellensituation noch mehr drin
gewesen wäre. Was mir sehr gut
gefallen hat waren die Allgäu-Derbys und die Zuschauer in
Immenstadt - da wird Handball
gelebt. Letztendlich kann man sehr
zufrieden sein, denn auch wir waren leider nicht von Verletzungen
verschont. Noch vor der Winterpause war der Verein gezwungen zu handeln und hat sofort über meinen Manager
unser
Allroundtalent
Tomislav Sikic aus Kroatien
geholt. Meine Teamkammeraden
sind mir sehr ans Herz gewachsen
und daher geht ein Dank an jeden
einzelnen Spieler. Danke für diese
tolle Saison und danke, dass ich
mit euch Handballspielen durfte.
Persönlich habe ich mich hier sehr
wohl gefühlt. Mein Berater Stefan
Spießl, mit dem ich privat eine sehr
gute Freundschaft habe, stand mir
wirklich jederzeit mit Rat und Tat
zur Seite, auch wenn es mir mal
nicht so gut ging und mich das Heimweh packte. Tolle Unterstützung
bekam ich auch von Seiten meiner
Teamkollegen und des Vereines, die
sich stets um uns, die „Kroatis“
(schmunzelt) bemüht haben. Einen
besonderen Dank an dieser Stelle
gilt dem Abteilungsleiter Michael
Kühner und dem Sportlichen Leiter
Christian Becker. Danke Michael
und CH für eure Unterstützung!
Von Beginn der Saison bis heute
warst Du immer für zehn und mehr
Tore pro Spiel gut und führst die
Torjäger-Tabelle der Liga
an. Ist das Ansporn oder Belastung?
Danke! Es ist keineswegs eine
Belastung und ich kann damit gut umgehen. Ohne so eine tolle Mannschaft hätte ich auch nicht
so viele Tore geworfen. Jeder einzelne Spieler ist ein Teil meines Erfolges. Es ist ein Teamsport und als
ich gegen Memmingen mit einer
Gehirnerschütterung ausgefallen
bin, hat mir das Team gezeigt, dass
es auch ohne mich geht. Es sind
sehr gute Spieler im Team: Sikic,
Steurer, Frank, Tillig, Weigl und
viele andere. Sie sind genau wie ich
ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft, da steht einer für den anderen ein. Wir sind ein Team und wenn
es bei einem nicht läuft dann macht
ein anderer die Tore.
ALLGÄUER SPORTREPORT
13
ASR/GOLFNEWS
GOLFNEWS
GC Wiggensbach
Intensive Ausbildung für
neue Spielleiter
Schlägerneuheiten 2015
COBRA: Mit dem neuen Fly Z System verfolgt
Cobra zielstrebig die Philosophie "Schläger für
Jedermann" - unserer Meinung nach sehr gut
gelungen. Driver, Fairway Hölzer und Hybrids in
gewohnt solider Manier, dazu eine pfiffige Optik bei den Damen-Modellen (grau/hellblau ) in
Anlehnung an die aktuelle Mode. Dazu toll zu
spielende Damen-Eisen. Das Herren-Eisen
wirkt etwas schwer,
schwingt sich aber
sehr solide. Die XL Serie ist für Einsteiger und
Fortgeschrittene bis HCP 20 eine absolute Empfehlung. Super leicht zu spielen mit toller Rückmeldung.
bereits bekannten Namen.: Aero "Burner". Die
Burner-Serie war und ist eine der erfolgreichsten der TM Geschichte. Dazu gehröen auch
die Eisen der RSi Serie, die wirklich ein Genuss
sind. Das Speedpocket-System wurde links und
rechts auf der Schlagfläche erweitert und das
ist deutlich spürbar. Weicher Take off im Treffmoment und tolle Längen. Dabei gilt es u
eräwhnen, dass inzwischen alle Schlägerfirmen
etwas mogeln und die Gradzahlen der Schläger verändern. Hatte früher ein PW 50° - 52°, so
hat er heute die Gradzahl eines 9er Eisens: also
ca 46°. Logisch also, dass man das dann länger
schlägt. Die Holzer schwingen sich etwas dumpf
und sind vielleicht eher geeignet für Spieler mit
höherer Schlägerkopfgeschwindigkeit.
Beim Fußball ist es schon lange Pflicht, dass
Vereine, die offiziell im Spielbetrieb gemeldet
sind, ein gewisses Kontingent an Schiedsrichtern in den eigenen Reihen haben.
Jetzt sind auch Golfclubs verpflichtet, Spielleiter zu stellen,
wenn sie denn an Verbands-Wettspielen teilnehmen wollen. In
Wiggensbach wurden vor kurzem acht neue
Club-Spielleiter ausgebildet.
TITLEIST: Endlich ein gutes sportliches DamenZum Hintergrund: Seit der vergangenen Saison
ist jeder Golfclub gemäß Wettspiel-Statuten ver- MIZUNO: Mit der HiFly- und JPX-Serie bei den eisen für mittlere bis
pflichtet, mindestens einen ausgebildeten BGVEisen hat man ins gute HCP SpielerinClub-Spielleiter zu benennen. Nur dann darf an
Schwarze getroffen. nen. Das AP1 System
den Verbands-Wettspielen teilngenommen werSportliche Eisen für ist bewährt und wurden. Der Bayerische Golfverband (BGV) hat dazu
den ambitionierten de durch einen tiefeein außerplanmäßiges Seminar abgehalten. ReSpielertyp. Klasse Op- ren Schwerpunkt zu
ferent war Michael Then, Wettspielleiter des BGV.
Mit dabei waren die Mitglieder Michaela
Sindlhauser, Sonja Senger, Ulrike Sprenzel, AnDie gute News zuerst: Es gibt keine schlechten Produkte - es liegt imm
dreas Köhler, Klaus Spreitler und Uwe Martin
vom Golfclubs Waldegg-Wiggensbach. Vom Allgäuer Golf- und Landclub Ottobeuren waren
Andrea Jakob und Johannes Siemenczuk dabei.
Headpro Michael Muschler (GolfArena Allgäu) stellt
Ziel war es, den Teilnehmern Regelkenntnisse
sowie Fachwissen zur Vorbereitung und Durchführung von Clubwettspielen zu vermitteln.
tik und sehr leicht zu spielen. Der Hingucker
sind wohl die 850er Hölzer für Herren in einem
wirklich phänomenalen Blau. Allein diese Farbe
auf den Driver-FW und -Hybridköpfen sind mehr
als ansprechend. Spielen lassen sich alle Hölzer sehr einfach und sie erzeugen durch gute einem leicht zu spielenden Eisen gemacht. Die
Hölzer-Serie ist durch einen Schwungkanal in
Längen.
der Sohle absolut top für den anspruchsvollen
C ALL AWAY: Lang - Spieler und erzeugt hohe SchlägerkopfLänger - am Längsten geschwindigkeiten und Längen.
Konzentriert lauschten die Besucher den Ausheisst es in der Werführungen des Referenten Michael Then
bung. Stimmt! Die V-Se- WILSON: Die DH 200
***************************************
rie mit einer unglaubli- Serie ist einfach aber
chen Neuauflage des gut. Matte Optik der
Golfwitz: Zwei Anwälte haben gerade das sechvor vielen Jahren be- Hölzer und gutes Deste Loch beendet. Vor ihnen haben schon längereits super verkauften sign bei den Eisen
re Zeit zwei Frauen sehr langsam gespielt, wor"Heaven Wood" ist der zeichnen die Serie aus. Spielen lassen sich die
auf der eine Anwalt anbietet: " Ich gehe hin und
Wahnsinn
geht
sozusagen
von allein. Der Driver Produkte sehr einfach und haben ein gutes Preisfrage sie, ob sie uns vorbeispielen lassen !" Er
ist sehr solide, schwingt sich einfach und er- Leistungsverhältnis. Ideal für den ambitionierläuft los, kehrt aber nach der Hälfte der Strecke
zeugt einen super Ballflug. Die Big Bertha Eisen ten Einsteiger.
um und meint: " Da gibt es ein Problem. Die eine
sind wohl das am einfachsten zu spielende Eiist meine Frau und die andere meine Freundin."
sen, das es momentan auf dem Markt gibt - für Uhren und andere nützliche Helferlein
Also bietet sich der andere an und marschier
Senioren und Damen das Top-Produkt. Alterna- Der Caddy am Arm ! Nach Golf Buddy und Garlos, kehrt aber ebenfalls nach der Hälfte um und
tiv gibt es noch die Edge Serie, ein Mix aus Ei- min Uhren mit Distanzmessungen zum Grün hat
sagt: " Wie klein ist doch die Welt..."
sen und Hybrids. Für vergleichbar weniger Geld sich nun TomTom mit
bekommt man sehr viel Spielkomfort. Die XR einem super Produkt
Serie ist in allen Belangen absolut top. Die Ei- für die Fairways in
sen erzeugen für den sportlichen Spieler enor- diesen Markt erfolgme Längen. Hölzer mit matter Optik sind reich positioniert.
gewöhnungsbedürftig, der Gesamteindruck der Vermutlich wird jedoch eine andere Weltneuheit dieses Jahr FuroCallaway-Produktpalette aber wirklich stark.
re machen. Der Firma Golf Buddy ist es gelunTAYLOR MADE: Die gen, ein schmales Armband auf den Markt zu
Firma setzt weiterhin bringen, bei dem die Distanzen zum Grün auf
auf die Farbe weiss einem kleinen LED Display angezeigt werden.
und gab der neuen Name: BB5. Bei uns seit 13. April 2015 erhältHölzerserie einen lich!
Die Highlights 2015 - Neues a
14
ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/GOLFNEWS
Caddies
Motorisiert auf den Fairways. Die
Zeiten ändern sich. Was früher als
versnobt galt ist heute schon fast
Pflicht: der E-Caddy.
Powa Caddy
bietet mit
dem FW 7
ein absolut
solides Modell mit digitalem Display incl.
Akku und nur einem Antriebsmotor.
Immer noch einer der meist verkauften E-Trolleys.
PG Powergolf überzeugt mit einer
robusten
Edelstahlkonstruktion,
kleinem Akku
und
verschiedenen
preislichen Ausführungen. Alle Cad-
Modisch,
stylisch
und bunt
gibt es für
die Damen den
Shooting Star auf den Fairways: Die
Produkte der Firma "Henry & Magda" , die total angesagt sind. Klasse Passform, schrille
Farben mit dem
kleinen
Nacht e i l ,
dass die
Modelle nur wasserabweisend
sind, Waterproof soll erst 2016
kommen.
Hosen
Bei den Hosen bleibt es so wie gehabt: An ALBERTO kommt man einfach nicht vorbei! Sowohl bei den
Damen als auch bei den Herren im-
gt immer am "Bediener"! Deshalb: testen, testen, testen
es auf dem Golfmarkt
stellt die aktuellsten Produkte vor
10. Mai 2015: Golferlebinstag am Platz Oberallgäu (Sonnenalp)
Golf mitten ins Glück - Vorbeikommen,
ausprobieren und Spaß haben!
Golf fasziniert, Golf interessiert –
als packender Sport, als Freizeitspaß mit Freunden oder auch der
ganzen Familie. Natur, Technik und
Lebensfreude vereinen
sich zu einem einzigartigen Erlebnis. Es gibt kaum
einen anderen LifetimeSport, bei dem sich Jung
und Alt über alle Leistungsstufen
hinweg so fair miteinander messen
können.
Unser Angebot für Sie:
Golfkurs für Einsteiger (2 Stunden)
Headpro Andy MacDonald zeigt
Ihnen in diesem Golfkurs die wichtigsten Grundlagen. Lernen Sie den
langen Schwung um Weite zu machen. Üben Sie, den Ball aus kurzen
Distanzen in die Nähe der Fahne zu
spielen und probieren Sie das Putten auf dem Grün.
Machen sie die ersten Schritte und
lassen sie sich von diesem tollen
Sport begeistern.
Headpro Andy MacDonald
Termine:
10.00 - 12.00 Uhr
13.00 - 15.00 Uhr
15.00 - 17.00 Uhr
Teilnehmer: maximal 8 Personen
Golf-Torwand-Schießen und PuttWettbewerb
Angebote im Restaurant & Proshop
Informationen über das Golfresort
Ausstellung des Maschinenparks
Member and Friend Turnier
***********************************************************
dies überzeugen mit einem Doppelmotor, sind zerlegbar und beim
bergab fahren wird der Strom zurück gewonnen.
Unser Top Tipp für die Saison!
Flach - flacher - am Flachsten heißt
die Devise im Hause KB Golf mit dem
FlatCat unheimlich
flach. Kein
zerlegen
mehr, nur noch zusammenklappen
der Räder. Dabei ist ein Doppelmotor und der Clou bei diesem
Caddy ist, dass er aktuell ohne Getriebe auskommt. das macht ihn
noch leichter und leiser.
Zeigt her Eure Schuhe
mer noch die absolute Nummer 1. Der
3 x Dry Cooler ist unschlagbar
in
Neues Angebot gilt auch für Nichtmitglieder ohne Platzreife
Passform und verfügbaren Farben. ADIDAS
Der Golfclub Memmingen hat sein weil das 18-Loch-Hauptfeld häufig
greift nun bei den HerAreal auf Gut Westerhart zu einer stark frequentiert ist und wir Mitren an und hat mit sei27-Loch-Anlage ausgebaut. Erwei- gliedern und Gästen noch bessere
ner Comfort Strech
tert wurde der so ge- Ausweichmöglichkeiten anbieten
Cooler eine unheimlich
nannte Akademie- wollen. Mit einer 27-Loch-Anlage
leichte und feine Hose
platz, auf dem jetzt zählt der Golfclub Memmingen zu
auf den Markt gebracht.
neun Löcher bespielt den mit am besten ausgestatteten
Der Strechbund sorgt
werden können. Die Vereinen in Bayern. Derzeit hat nur
für optimale Passform
zusätzlich gebauten Abschläge jeder fünfte Verein 27 Löcher oder
und der Preis liegt deutund Grüns auf der seit 2012 offizi- mehr, alle anderen weniger", sagt
lich unter dem der ALBERTO Mo- ell anerkannten "PGA Golfschule" Clubmanager Christian Montén.
delle - unser Geheimtipp.
können auch Gäste nutzen - eine Zur Anlage gehört zudem eine sehr
Mitgliedschaft oder eine Platzreife großzügige Driving Range mit 55
ist hierfür nicht notwendig. Eine Rasen-Abschlägen und acht überSpielberechtigung vergibt der Golf- dachten Abschlägen mit Flutlicht
club vor Ort.
sowie einige Putting- und Pitching
"Mit diesem Angebot wollen wir Greens. Ferner steht Golfern in
den Einstieg in den Golfsport so Westerhart ein modernes Clubhaus
einfach wie möglich machen. Zu- mit Restaurant sowie ein Pro Shop
dem war die Erweiterung nötig, zur Verfügung.
Der Golfclub Memmingen erweitert seine Anlage auf 27 Löcher
Die üblichen Verdächtigen sind wie
jedes Jahr wieder vorne. Sei es ECCO
mit einem neuen,
verbessertem Sohlensystem oder
Footjoy. Bei
Footjoy gefällt uns, dass man immer mehr Modelle mit dem Drehknopf-System "Boa" anbietet. Der
Nachfolger des letztjährigen bunten Adidasmodells "Adizero" heisst
nun "Boost". Gediegen in den Farben und extrem gute Passform. Der
Foto: Jürgen Rasemann
"Contour" von Footjoy ist wohl am
Der Geheimtipp vom Headpro Mibesten für Spieler/innen mit chael Muschler: die Adidas-Herren- Der Greenkeeper des Golfclubs Memmingen, Konrad Kienle (links), und
"schwierigen" Füßen geeignet.
hosen von Comfort Strech Cooler Clubpräsident Hermann Kutter auf den neu angelegten Abschlagflächen
ALLGÄUER SPORTREPORT
15
ASR/INTERVIEW
INTERVIEW mit Ullrich Kremser: Präsident des neu gegründeten TV Kempten
Neue Impulse durch eine Fusion auf Augenhöhe
Zusammenschluss von TV 1856 und TV Jahr verändert Kemptener Sportszene
Bereits vor einigen Jahren wurde in Kempten
über den Zusammenschluss der beiden
Traditionsvereine TV 1856 und TV Jahn
Kempten diskutiert. Vor zwei Jahren wurde das
Mammutunternehmen in Angriff genommen
und seit Anfang März 2015 ist die Fusion nun
Realität. Zum neuen Präsidenten wurde der
Kemptener Unternhemer Ullrich Kremser gewählt, der zuvor bereits an der Spitze des TV
1856 stand. Im ASR-Gespräch erklärt der 63jährige Kremser die Gründe für diesen
Zusammenschluss und spricht über die Ziele
des neuen, nunmehr größten Kemptener
Sportvereins.
Der TV Jahrn war im Gegensatz zum TV 1856
mit etwa 1000 Mitgliedern auch deutlich kleiner als mein Stammverein.
Bei der ersten Delegiertenkonferenz nach dem
Zusammenschluss zum TV Kempten wurde ich
zum Prädisenten und der ehemalige TV JahnVorsitzende Hans Leidl zum Vizepräsidenten gewählt. Für diese Fusion gab es viele Gründe. So
sollte für die 5000 Mitglieder, die
der neue Verein hat, das Angebotsspektrum deutlich erweitert werden.
Zudem kann dadurch das Personal
zusammengefasst werden und natürlich können die beiden ehemaligen Vereine ihre Kompetenzen in Bereichen einbringen, die der Partner
bisher nicht zu bieten hatte. So lagen die Stärken des TV 1856 beispielsweise in
Bereichen wie Judo, Handball, Schwimmen
oder auch der Arbeit mit Kindern. Der TV Jahn
dagegen hatte seine Stärken in der Laufabteilung oder dem Turnen. Hier ergänzen sich
die Bereiche optimal unter dem neuen Dach.
Natürlich haben wir mit diesem
Zusammenschluss auch die Herausforderungen in der heutigen Zeit angenommen. Umfassende Angebote sind bei großen Vereinen mit
einer professionell organisierten Struktur einfach besser aufgehoben. Das Angebot ist deutlich umfangreicher und damit auch die Möglichkeiten für die Mitglieder. Dazu kommt
die Tatsache, dass es zunehmend schwieriger wird, Ehrenamtliche zu finden,
die in irgendeiner Form Verantwortung übernehmen. Bei
Kindern und Jugendlichen ist
zudem die Fluktuation immer größer, aber auch darauf können wir nun besser
reagieren.
Zu den Verhandlungen im
Der Präsident des TV
Vorfeld des ZusammenKempten: Ullrich Kremser
schlusses muss ich sagen,
dass wir immer auf Augenhöhe miteinander gesprochen hatten. Es gestaltete
sich alles super, lief sehr fair
ab und man hat den neuen
Geist und den Willen zum
Zusammengehen gespürt.
Anfang März 2015 fusionierten die beiden
Großvereine TV und TV Jahn zum TV Kempten.
Was ging diesem Zusammenschluss voraus und
was waren die ausschlaggebenden Gründe
dafür?
Grundsätzlich trieb das Thema Fusion die beiden großen Kemptener Vereine bereits seit etwa
fünf Jahren um. Seit zwei Jahren wurde nun konkret daran gearbeitet und seit zwei Monaten ist
die Fusion Realität. Konkret musste sich bei dieser Fusion ein Verein auflösen, das war in diesem Fall der TV Jahn, der andere blieb erhalten.
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ALLGÄUER SPORTREPORT
Wo liegen für Sie die kurz- und langfristigen Ziele des TV Kempten?
Wie bereits erwähnt wollen wir das Angebot
für die Sportbegeisterten weiter ausbauen, und
das sowohl im Breiten- wie im Spitzenpsport.
Weiterhin wollen wir alle Abteilungen gleich
fördern und arbeiten mittelfristig daran, einen
hauptberuflichen Geschäftsführer einstellen zu
können. Das ist bei der Größe des neuen Vereins fast unumgänglich, denn unser Aufgabengebiet ist riesig. Diese Position könnte nach heutigem Stand nur über die Mitgliedsbeiträge finanziert werden, denn wir haben leider keine
Großsponsoren, über die so eine Position rea-
lisiert werden könnte. Mit diesen Maßnahmen
wollen wir auch dem Anspruch vieler Mitglieder Rechnung tragen, die uns als eine Art
Dienstleistungs-Einrichtung sehen und nutzen.
Natürlich erhoffen wir uns, dass in dem deutlich vergrößerten Mitgliederstamm auch einige
Ehrenamtliche gefunden werden, die in den
verschiedensten Bereichen Verantwortung übernehmen.
Welche Bedeutung hat für Sie die
Jugendarbeit im neuen TV Kempten?
Für uns ist das ein wehr wichtiges
Standbein. Das lässt sich auch daran
festmachen, dass wir seit der Fusion
mit Alexander Elsters einen eigenen
Jugenreferenten haben. Er hatte diese Position bereits beim TV Jahn inne und das
hat sich sehr gut bewährt. Vor allem unsere KISS
(Kindersportschule) hat sich in den letzten zehn
Jahren bestens bewährt. Sie kommt sogar so
gut an, dass wir hier lange Wartelisten haben.
Ich möchte jedoch auch hier betonen, dass wir
alle Abteilungen und Sportarten gleich gewichten, egal ob es sich um Spitzen- oder Leistungssport handelt. Insgesamt betrachtet sind wir
mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen auf
einem sehr guten Weg.
Der TV Kempten ist eine Sport-Macht
in der Allgäu-Metropole
Wenn Sie in die Zukunft blicken - wo wird der
TV Kempten in fünf Jahren stehen?
Ich denke, dass der Verein in seiner neuen Form
bis dahin endgültig zusammen gewachsen sein
wird. Wir werden dann ein starker Verein sein,
der alle Möglicheiten voll ausschöpfen kann und
damit eine sinnvolle und gute Freizeitgestaltung
anzubieten hat. Der TV Kempten will der Bevölkerung etwas bieten, ein starker Partner für
den Sport im Allgemeinen und die Sportler im
Besonderen sein. In diesem Zusammenhang
möchte ich betonen, dass ich mit ganzem Herzen hinter dieser Fusion stehe und auch von der
Aufspalterei in einigen Sportarten nichts halte.
Wir verfügen bereits heute über eine Vielzahl an
Sportstätten im gesamten Kemptener Stadtgebiet und werden hier auch von der Stadt sehr
großzügig unterstützt. Allerdings besteht nach
wie vor Bedarf an weiteren Räumen z.B. für
Rückengmnastik, Gesundheitssport oder Zumba.
Aktuell haben wir einen Teil unseres Grundstücks
am Aybühlweg dem Deutschen Alpenverein verkauft, der darauf eine große Kletterhalle errichten wird. In diesem Gebäude wird es jedoch
auch zwei Gymnastikräume für den TV Kempten
geben, die wir vom Alpenverein zurückmieten
werden. Wir hoffen, dass dieses Gebäude und
damit unsere Trainingsmöglichketen bis Ende
2016 fertiggestellt werden können.
ASR/EISHOCKEY
Bayernliga: ECDC Memmingen
OBERLIGA SÜD: ERC SONTHOFEN
Erste Neuverpflichtungen und Jogi Koch wird Ex-DEL-Profi Wedl als neuer Trainer verpflichtet
neuer sportlicher Leiter bei den „Bulls“
Mit Jogi Koch haben die Oberallgäuer
erstmals den Posten eines sportlichen
Leiters geschaffen. Diesen Posten
nimmt ab sofort der erfahrene Eishokkey-Fachmann ein. Der ex-Trainer der Bayernligisten ECDC Memmingen und ESV Buchloe soll
dafür sorgen, dass sich der ERC langfristig in
der Oberliga etablieren kann. Zudem wird er
ein tragfähiges Konzept für den Verein in der
Oberliga entwickeln und soll dabei vor allem
mit Spielern aus der Region arbeiten. Eine seiner ersten Aufgaben war die Verpflichtung und
Vertragsunterzeichnung von Goalie Korbinian
Sertl. Sertl wurde in Peißenberg geboren, ist
22 Jahre alt und verfügt über sehr viel Potential.
Hervorragende Torwartschulung im Jugendbereich brachte ihn nach Riessersee, wo er zwei
Jahre als Backup in der DEL 2 zum Einsatz kam.
Bereits in der vergangenen Saison stand der
Oberbayer als Leihgabe des EC Riessersee mehrmal zwischen den Pfosten der "Bulls". Der zweite Spieler im Team der Mannschaft ist der nimmermüde Ron Newhook. Ron hat noch für die
kommende Saison einen Vertrag und die Ver-
antwortlichen der Bulls sind froh
ihn weiter im Kader zu haben.
Zu diesen zwei gesellen sich in
der kommenden Spielzeit Stürmer Anton Pertl und Defensiv-Spieler Sven
Schirrmacher. Beide kommen vom ECDC
Memmingen und der 23-jährige Oberbayer Pertl
soll mit seinen großen sportlichen Fähigkeiten
und seinem Tordrang die Offensive der Sonthofer
weiter stärken. Der ebenfalls 23-jährige
Schirrmacher stammt aus dem Unterallgäu,
durchlief jedoch die Nachwuchsabteilungen in
Augsburg, Peitung und Riessersee. Schirrmacher
ist ein Verteidiger mit Offensivqualitäten, der
hinten wie vorne einsetzbar ist.
Mit den beiden Verpflichtungen haben die Bulls
zwei junge Akteure unter Vertrag genommen,
die über viel Potential verfügen. An weiteren
Transfers wird gebastelt und auch die Personalie
Dave Rich ist noch nicht zu Ende diskutiert - es
steht noch in der Sternen, ob der erfolgreiche
Coach eine dritte Saison im Oberallgäu dranhängt.
Anton Pertl soll die Offensive stärken, ein echter Kenner der Eishockey-Szene: Jogi Koch, Goalie
Sertl verfügt über sehr viel Potenzial (v.l.)
Die "Indians" stellen erste Weichen in Richtung
Bayernliga 2015/16. So präsentierte der Vorstand bereits Mitte April mit Alexander Wedl
einen neuen Trainer. Der 46-jährige ex-Profi kann
immerhin auf 210 Spiele in der DEL und 400
Einsätze in der 2. Liga zurück blicken. Er hat das
Traineramt ab sofort inne.
Wedl, der bis Dezember
letzten Jahres bei Ligakonkurrent Landsberg an der Bande stand, tritt
die Nachfolge von Erwin Halusa an und soll die
Indians wieder an die Spitze der Bayerischen
Eishockey-Liga führen. „Ich bin stolz, dass sich
der ECDC für mich entschieden hat, weil sich für
diesen Posten viele qualifizierte Konkurrenten
interessiert haben“, so Wedl. „Mit dem Sommertraining geht es los. Hier werde ich schauen,
wie fit die Mannschaft ist und wie
wir das Beste für
alle rausholen
können“. Neben
Wedl wird zur
neuen Saison ein
weiterer Ex-Indianer an den
Hühnerberg zurückkehren: RouMike
tinier
Dolezal wechselt
vom HC Landsberg zum ECDC –
eine Personalie, die in der Gerüchteküche schon
für rege Diskussion sorgte. Auch an weiteren
Vertragsverlängerungen und Neueinkäufen bastelt Neutrainer Wedl mit ECDC-Obmann Sven
Müller.
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Eishockey: EV Lindau
Bayernliga-Meister verzichtet auf den Aufstieg
Riesenjubel am Bodensee! Für viele Fachleute
völlig überraschend holten sich die Lindau
"Islanders" in einem packenden Finale im Modus "Best of five" gegen den favorisierten
Höchstädter EC mit 3:2 die
Bayernkrone. Die Mannen von
Trainer Sebastian Buchwieser
überzeugten in den Finalspielen durch einen unbändigen Kampfeswillen und durften
verdientermaßen den Pokal in
ihre Vitrine stellen. Allerdings verzichtet das
Team vom Bodensee freiwillig auf den Aufstieg
in die Oberliga. Geschäftsführer Marc Hindelang
meinte dazu: "Wir müssen leider sagen: Die EV
Lindau Islanders können den Weg in die Oberliga sportlich und strukturell noch nicht gehen."
Gefallen ist die Entscheidung im Vorstandskreis
in Einstimmigkeit der kompletten sportlichen
Leitung schon vor dem fünften Finalspiel. Vorausgegangen waren Sponsorengespräche aber
auch Gespräche mit potentiellen sportlichen
Partnern, um die Möglichkeiten für die Islanders
auszuloten: "Schlussendlich haben wir nicht die
Chance gesehen, unser Sponsoren-Budget so
zu erhöhen, dass wir große Sprünge machen
können," so der sportliche Leiter Bernd Wucher. Ergänzend verwies er auf die noch in den
Kinderschuhen steckende Nachwuchsarbeit des
EVL. „Wir werden keinen Cent vom Nachwuchs
abziehen“, sagt Marc Hindelang. „Gleichzeitig
haben wir noch in Sachen Vereins- und Hallenstruktur Aufgaben vor uns. Als Verein waren wir
mit unseren ehrenamtlichen Helfern heuer komplett am Anschlag und so schön unsere Eissportarena ist: In Sachen Infrastruktur gibt es hier
auch einiges zu tun.“ Bei den EV Lindau Islanders
regiert also weiterhin die Vernunft.
Nach dem Titelgewinn brachen am Bodensee alle Dämme
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/FREIZEITSPORT
Radfahren ist das optimale Fitness- und Ausgleichstraining
Viele Spitzensportler aus anderen Sportarten nutzen das Radfahren zur gezielten Verbesserung ihrer Ausdauer. Das
hat auch seinen guten Grund: Radfahren trainiert das Herz-Kreislauf-System wie kaum ein anderer Sport und schont
dabei die Gelenke. Wir erklären Ihnen die Vorteile die das Training auf dem Bike bietet.
Die besten Skilangläufer absolvieren beispielsweise in den Sommermonaten ein umfangreiches und ausgeklügeltes Training zur Vorbereitung, das u.a. auch schwerpunktmäßig Radfahren enthält. Durch Radfahren erarbeiten die
Wintersportler die notwendigen AusdauerGrundlagen für den Winter. Boxer, die ebenfalls
ein sehr hohes Maß an Ausdauer-Leistungsfähigkeit benötigen, haben Radfahren und das Training auf dem Bike ebenfalls für sich entdeckt.
Und selbst der Kader der deutschen FußballNationalmannschaft steigt bei den Vorbereitungslehrgängen regelmäßig aufs Bike.
Radfahren – ein Sport für jeden
Für Frauen hat Radfahren zusätzlich noch einen
weiteren, positiven Nebeneffekt: Es beansprucht gezielt die Muskeln an den Problemzonen, Po, Oberschenkel und Waden, was zu
schönen, ästhetisch wohlgeformten Beinen
führt. Außerdem ermöglicht Radfahren jedem
Sportler, die für sein Fitness – Level individuelle
Herzfrequenz über einen längeren Zeitraum
aufrecht zu erhalten. Das gilt besonders im Bereich Fitness- und Breitensport für Untrainierte
und Übergewichtige, die sich beispielsweise
beim Joggen viel zu sehr anstrengen müssen.
Radhelm: Schütze deinen Kopf…
…denn du hast nur einen! Diesen Spruch hat
eine Größe im deutschen Radsport manifestiert, der zu den besten Sprintern seiner Zeit
gehörte: Eric Zabel. Und Eric hatte – wie so oft
– Recht damit. Ein Radhelm ist eines der wichtigsten Utensilien im Radsport, dass nicht zur
Diskussion steht. Der ASR gibt Euch Tipps zum
Thema Radhelm und wie ihr euch damit schützt.
Ein Radhelm gehört heute auch zur Pflichtausstattung eines jeden Radsportlers
Rad fahren, bzw. das Training auf dem Bike ohne
Wettkampambitionen, ist eine ideal geeignete
Sportart und Trainingsmethode, um jedes Ziel
des Ausdauertrainings zu erreichen. Egal ob im
Leistungssport, oder zur Verbesserung der Fitness. Radfahren beansprucht den gesamten Unterkörper, ähnlich wie Joggen, Walking oder
Nordic Walking, schont aber die Gelenke, weil
der größte Teil des Körpergewichts auf dem
Sattel ruht. Deshalb eignet sich das Training auf
dem Bike auch und gerade für Sportler, die intensiv Ausdauertraining betreiben wollen/müssen, mit traditionellem Lauftraining aber ihren
Bewegungsapparat stark bzw. zu stark strapazieren würden.
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ALLGÄUER SPORTREPORT
Das Radsport nicht ungefährlich ist, zeigen immer wieder die brutalen Stürze bei den großen
Rennen. Ein Radhelm gehört heute auch zur
Pflichtausstattung eines jeden Radsportlers.
Hierzulande überprüft der TÜV die Qualität bei
einem Radhelm und vergibt seine Plaketten, die
in der Radsport Szene auch ihre Gültigkeit haben. Für einen höheren Preis bekommt man in
der Regel auch einen qualitativ höheren RadRadfahren ist das optimale Fitness-und
helm. Und da Radsport ja ohnehin kein billiger
Ausgleichtraining
Sport ist, sollte man in seine eigene Sicherheit
auch ruhig ein paar Euro mehr investieren. Wer
Leistungssportler, die auch eine gute Langzeit- von euch schon mal einen bösen Sturz hinter
ausdauer benötigen, vermeiden durch Radfah- sich hat, der weiß einen wirklich stabilen und
ren eine Überstrapazierung ihres Beweguns- guten Radhelm auch zu schätzen. Der Radhelm
apparats.
muss passen.
Ältere Menschen, die bereits Probleme mit den
Gelenken haben, finden gerade im Radfahren
eine sanfte, schonende Methode, um sinnvoll
und gesundheitsförderlich trainieren zu können.
Zudem ist Radfahren für die meisten Menschen
interessanter als Laufen, weil man schnell große Entfernungen bewältigen kann und das Radeln in landschaftlich reizvoller Umgebung auch
gut für die Psyche ist.
Wie jedes Kleidungsstück, das man im Radsport
verwendet, muss man auch den Radhelm ausprobieren, damit er passt. Verstellbare Riemen
sorgen dafür, dass er gerade und bequem am
Kopf sitzt. Achtet bei einem Radhelm darauf,
dass sich der Kinnriemen auch bei längeren Fahrten nicht löst oder verrutschen kann. Bittet einen Radsport – Kollegen oder Bekannten, euch
den Radhelm versuchsweise mit „sanfter Gewalt“ von vorne nach hinten vom Kopf zu ziehen. Wenn der Radhelm auf dem Kopf bleibt,
hat er den ersten Test schon einmal bestanden
und dürfte bei Stürzen ausreichend Schutz und
Sicherheit bieten. Und dann wäre da noch die
Bequemlichkeit. Es ist euer Kopf, der im Radsport geschützt werden muss, auf dem ihr den
Radhelm die ganze Zeit tragt. Nichts darf zwikken, scheuer oder drücken. Probiert ruhig mehrere Modelle aus!
ASR/FREIZEITSPORT
Radsport Training für Anfänger
Abnehmen durch Radfahren!
Radsport ist kinderleicht. So sagt man in der Regel. Das stimmt natürlich – aber
auch nicht! Sicher ist Radsport einfach und nahezu jeder hat als Kind einmal
Radfahren gelernt. Allerdings stimmt auch die Binsenweisheit, dass aller Anfang schwer ist. Der ASR gibt Euch Tipps zum Radsport Training für Anfänger
Viele wissen, dass man mit dem Bike nicht nur
Brötchen holen oder zur Arbeit fahren kann. Viel
mehr noch: Radfahren ist ideal zum Abnehmen
geeignet. Der Bikesport gilt als ultimativer
Fatburner schlechthin und ist dabei auch noch
überaus gesund
Training für Anfänger zu beginnen und fragt ihn,
ob irgendwelche Bedenken bestehen. Wenn Eine zentrale Frage lautet imnicht, dann kann’ s losgehen. Hier unsere Tipps: mer wieder: Wie baue ich das
Übergewicht am besten ab,
Setzt euch auf euer (neues) Bike. Als „Newbie“ dass ich mit mir herumwerdet ihr feststellen, dass es ziemlich unge- schleppe. Abnehmen ist
wohnt ist. Das macht nichts! Lernt zunächst ein- nach wie vor ein wichtimal euer Trainingsgerät für den Radsport ken- ges Motiv, um Sport zu
nen, in ihr einfach nur 10 bis 20 Minuten oder treiben. Radfahren
nimmt dabei einen
eine halbe Stunde durch die Gegend radelt.
besonders hohen
Stellenwert ein, da es zum Fatburning geeignet
ist, wie kaum eine andere Sportart. Warum ist
Start in die Fahrrad-Saison:
das so? Die effektivste Methode zum Abnehmen
nichts überstürzen und den
und zur effektiven Fettverbrennung ist moderaKörper nicht überlasten
tes, so genanntes aerobes Ausdauertraining.
Radfahren ist eine Trainingsmethode, mit der
man dieses niedrig intensive, aerobe Training
perfekt absolvieren kann. Jedes Kilo Fett, das
wir mit uns herum schleppen, enthält circa
7.000 Kalorien, die es zu verbrennen gilt. Jede
Minute, die Sie länger trainieren, bringt Sie der
schlanken Linie ein Stück näher. Radfahren hat
in Sachen Abnehmen anderen Sportarten gegenüber eine Menge Vorteile. Vor allem Untrainierte und Übergewichtige haben meist auch
eine ziemlich schlechte Kondition. Es ist für solche Menschen es so gut wie unmöglich, etwa
beim Jogging in der für den Fettabbau so wichtigen „aeroben Pulsfrequenz“ zu bleiben. Kein
Untrainierter kann zudem gleich von Anfang an
Regel Nummer eins lautet: Nichts überstürzen Wählt für die ersten Ausfahrten unbedingt eine mindestens eine dreiviertel Stunde lang joggen.
und den Körper keinesfalls überlasten! Das gilt verkehrsarme Strasse und fahrt in ebenem Gefür alle, die mit dem Radsport beginnen. Sonst lände. Erst wenn ihr ein gutes Gefühl auf dem Durch Radfahren wird Abnehmen für Euch
verliert ihr schnell die Lust am schönsten Sport Bike haben, euer Hinterteil sich etwas an den zum Kinderspiel
der Welt. Wenn eure Muskeln ganz leicht schmer- harten Sattel gewöhnt hat und sie sicher sind, Radfahren ist nahezu die einzige Sportart, die
zen, dann ist das wunderbar! Wenn ihr die An- das Bike zu beherrschen, dann könnt Sie auf auch von Übergewichtigen und völlig untrainierstrengung bewusst spürt, dann dürft ihr sicher einer verkehrsreicheren Strasse fahren. Belastet ten Menschen zu Abnehmen ausgeübt werden
sein, dass das Radsport Training für Anfänger etwa zwei Stunden vor dem Radsport Training kann. Dazu zählen auch ältere Menschen und
funktioniert und bald der gewünschte Trainings- für Anfänger den Magen nicht mit schwerer Kost sportliche Späteinsteiger. Radfahren ist vor aleffekt einsetzt. Merkt euch: Radsport ist Aus- und trinkt rechtzeitig Wasser oder ein Elektrolyt- lem deshalb für diesen Personenkreis, aber auch
dauertraining und das braucht Ausdauer!
getränk. Vermeidet den typischen Anfängerfehler generell zum Abnehmen so geeignet, weil man
im Radsport, gleich zu schnell zu fahren. Das die Belastung sehr fein regulieren kann. Dabei
Radsport Training für Anfänger in der Praxis
erhöht das Sturzrisiko, wenn ihr noch nicht fest ist es völlig egal, ob Sie nun draußen an der
frischen Luft Radfahren, oder ob Sie zum AbDas erste, was ihr vor der Aufnahme des Rad- mit dem Bike verwachsen seid.
sport Trainings erledigen müsst, ist ein medizi- Legt gleich zu Beginn die Tage in der Woche nehmen lieber ins Fitnessstudio zum Spinning
nischer Check-Up! Geht Sie zu eurem Arzt und fest, an denen ihr euer Radsport Training für gehen. Setzen Sie sich einfach auf Ihr Bike oder
lasst euch gründlich untersuchen. Sagt ihm bit- Anfänger absolvieren möchtet und lasst an die- auf den Ergometer und legen Sie einen entsprechenden Gang ein.
te auch, dass ihr vorhabt, mit dem Radsport sen Tagen keine Ausreden durchgehen.
Wenn ihr bisher also noch nie sportlich aktiv
ward, weder gejoggt noch geskatet seid und
schon gar nicht sportlich Radsport betrieben
habt, dann solltet ihr euch zunächst auf eine
kleine Durststrecke einstellen, auf einige mühsame Trainingstage, ehe sich die ersten Erfolge
einstellen. Unser Radsport Training für Anfänger
bietet aber den Vorteil, dass der Einstieg gar
nicht gar so schwierig und anstrengend sein
muss, wie z.B. das Laufen.
ALLGÄUER SPORTREPORT
19
ASR/NEWS
NEWS
Laufsport: 24-Stunden-WM
Kemptenerin Schuhaj mit
persönlichem Rekord
Die 46-jährige Kemptenerin Antje Schuhaj vom
TV Kempten lief bei der 24-Stunden-WM im italienischen Turin auf
einen beachtlichen
19. Rang in der Gesamtwertung. Unter
den europäischen
Teilnehmern belegt
sie sogar den elften
Platz. Insgesamt lief
sie in 24 Stunden
215,9 Kilometer und
stellte damit einen persönlichen Rekord auf.
Gelaufen wurde auf einem zwei Kilometer lagen Rundkurs. Der Sieger der Herren kam ebenfalls aus Bayern: der Würzburger Florian Reus
lief an diesem Tag 263,8 Kilometer.
Eishockey
Eisbären Oberstdorf präsentieren neues Trainergespann
Debüt in der Europa-Liga gelungen
Allgäu Comets mit klarem Sieg über die Badalona Dracs
Vor 2000 begeisterten Zuschauern starteten die Allgäu Comets mit einem deutlichen 48:13
Erfolg gegen die Badalona Dracs in die Europa-Liga. Das Team von Headcoach Brian Caler zeigte
im ersten internationalen Spiel ihrer Vereinsgeschichte den Spaniern von Anfang an wer Herr im
Hause ist. Brian Caler war vor allen von der Leistung in Halbzeit eins angetan. „Die Defense hat so
gespielt, wie wir es uns vorgestellt hatten und wir haben den Ball im Angriff gekonnt bewegt und
Wege gefunden um zu punkten.
*******************************************************************************
Was seit langem als Gerücht durch
die Oberstdorfer Eishallen
schwirrte wurde nun bestätigt: Mit
Chef-Coach Andreas Köcheler (Bild) und CoTrainer Andreas Schult werden in der kommenden Saison zwei neue Verantwortliche an der
Bande stehen. Beide Trainer stammen aus
Oberstdorf und so bleibt der Verein seinem Motto treu: Aus der Region - für die Region. Beide Trainer
können auf eine lange aktive Zeit als
Spieler und als
Coaches zurück blikken und bringen zu- Laufsport: Marokaner Said Azouzu siegt beim „Abt Laufsporttag“
dem Erfahrungen bis
in die 2. Liga mit.
Insgesamt 1800 Läufer machten sich bei Halb- für das Team Laufsport Saukel b_faster antraEishockey-Bayernliga
marathon, Fünf-Kilometer-Rennen und KidsRun ten. Das Rennen der Frauen entschied Corinna
Krafczyk und Stotz bleiben auf den Weg. Den Halbmarathon bei den Män- Nuber (SG Niederwangen) in 18:35 für sich.
nern gewann der Marokkaner Said Azouzi in Zweite wurde Sophia Rommel (TV Sontheim,
beim ECDC Memmingen
einer Zeit von 1:06:22 Minuten. Im heißen All- 19:24) vor Petra Janeckova (19:41).
Der Kader von Eishockey-Bayernligist ECDC gäuer Duell um den zweiten Platz hatte Kevin
Memmingen nimmt wei- Key (1:12:13) die Nase vorn. Mirco Berner
ter Formen an. Wenige (1:12:22) wurde Dritter vor Helmut Schießl aus
Tage nach der Bekanntga- Buchenberg (1:12:30).
be von Alexander Wedl Bei den Frauen siegte Marlene Windisch aus
als neuem Chefcoach Salach. Die Bundesliga-Handballerin bestritt erst
konnte nun Vollzug mit
ihren zweiten
zwei Leistungsträger n
Halbmarathon,
vermeldet werden: Verteiden sie überlediger Marc Stotz (Bild) und
gen in 1:22:10
Stürmer Alexander Krafczyk bleiben den
Stunden geGEFRO-Indians auch kommende Saison erhalwann. Zweite
ten. Der Memminger Sportchef Sven Müller freut wurde mit einer tollen Leistung die 59-Jährige
sich, dass Stotz trotz höherklassigen Angebo- Heidrun Besler vom SC Altstädten in 1:25:58.
ten zwei weitere Jahre bein den Memmingern Den dritten Platz erkämpfte sich Petra Paule aus
bleibt. Alex Krafczyk geht ab September in sei- Kaufbeuren in 1:28:33.
ne dritte komplette Saison am Hühnerberg. In Über 5 Kilometer gewann Daniel Schneider (LG
insgesamt 96 Pflichtspielen für die GEFRO- Welfen) in 15:33 Minuten vor Tobias Seitz Er kam, sah und siegte. Der Marokaner Said
Indians erzielte er starke 65 Scorerpunkte.
(16:10) und Lukas Schüßler (16:24), die beide Azouzu gewann den Halbmarathon in Kempten
Überraschungssieger beim Halbmarathon in Kempten
20
ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/INFO
ALLGÄUER SPORTREPORT
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Karate: Lisa Schmid
Kemptnerin wird zweifache
Deutsche Hochschulmeisterin
In großartiger Form: Philipp Buhl
Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften
im Karate in Halle sicherte sich Lisa Schmid vom
1. Kemptener Karate Dojo im TVK Mitte April
gleich zwei Titel. In der Gewichtsklasse bis 68
Kilo gewann sie alle ihre Kämpfe souverän, ließ
dabei keinen Gegenpunkt gegen sich zu und
sicherte sich am Ende durch einen deutlichen
9:0-Sieg den Titel. Die Studentin (Ludwig Maximilians Universität, München) erreichte im Team
mit Maren Büttner ebenfalls das Finale. Gegen
das Team aus Magdeburg machten die beiden
dann kurzen Prozess und kürten sich mit 5:0 zu
den deutschen Hochschulmeissterinnen 2015.
Segeln
Sonthofer Philipp Buhl in Bestform
Er will 2016 erstmals zu den Olympischen Spielen ins brasilianische
Rio de Janeiro und glänzt bereits jetzt mit Bestleistungen. Der 25jährige Philipp Buhl gewann jetzt mit dem "Champions Sailing Cup" in
Mallorca bereits die zweite große Regatta in Folge. Der Wettbewerb
in der Laser-Klasse diente als erster Wettkampf für den vorolympischen
Test im August. Bereits im Januar hatte Buhl vor Miami gewonnen und
nun zeigte er mit einem mehr als deutlichen Sieg der Konkurrenz wo Sie holte zwei Titel bei den
schulmeisterschaften: Lisa Schmid (r.)
der Hammer hängt.
Hoch-
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Radsport
Fahrer des RSC Kempten in bestechender Frühform
Mirjam Horn belegte
beim City-Bike-Marathon den zweiten
Platz
Die Mountaibiker und Straßenfahrer des Allgäuer Topteams vom RSC
Auto Brosch Kempten zeigten sich bei Ihren ersten Rennen im April
bereits in bestechender Frühform. Zunächst fuhr Tobias Erler (35) im
stark besetzten Feld von 150 Teilnehmern beim 42. Straßenpreis von
Zusmarshausen auf einen ausgezeichnten zweiten Platz. Erler musste
sich nur dem Österreicher Michael Gogl geschlagen geben. Beim 18.
Aichacher Frühjahrsstraßenpreis wurde Jonas Schmeiser (27) aus
22
ALLGÄUER SPORTREPORT
Oberstaufen nach einer finalen Attacke kurz vor
dem Ziel eingeholt und wurde 8ter, Rainer
Rettner (25) aus Ahegg fuhr auf Rang 18. Auch
die Mountainbikerinnen und -biker starteten erfolgreich in die Saison. So
belegte Mirjam Horn beim
City-Bike-Marathon in München über 80 Kilometer
den zweiten Rang in der
Damenwertung. Am gleichen Tag fuhr Paulina Wörz
Paulina Wörz
beim ALB-Gold Frühjahrsmarathon in Münsingen
(Schwäbische Alb) über 45
Kilometer (850 Hm) ebenfalls auf den zweiten Rang. Die 33-jährige aus
Oy-Mittelberg musste sich lediglich der Schweizer Profi-Fahrerin Milena Landtwing geschlagen
geben. Im Herrenrennen belegte Marcel Reiser
(28) aus Kempten in 1:27h den 8. Platz in der
Hauptklasse (Gesamtrang 19).
American Football - GFL 1
Erfolgreiches Camp und Scrimmage
Vier Tage ging es für die Footballer der Allgäu Comets ins Trainingslager
Für die Cracks der Allgäuer Football-Erstligisten
standen sieben Trainings- und zwei
Teambuilding-Einheiten an, die dem Team einiges abverlangten. Headcoach Brian Caler war
nach dem Camp zufrieden. "Wir hatten ein gutes Camp mit jeder Menge Arbeit als Team. Ich
bin der Meinung, dass wir jetzt bereits viel weiter sind als letztes Jahr zur gleichen Zeit.
Motorsport: Formel E
ABT-Fahrer Lucas di Grassi
erobert Führung zurück
März waren zudem die Prisbram Bobcats
(Tschechien) zu Gast in Kempten. Das
Scrimmage (Trainingsspiel) fand am Trainingsgelände der Allgäu Comets statt. Mit 35 Mann
reisten die Bobcats an. Caler konnte mit 50
Mann relativ viel testen und die verschiedensten Formationen aufstellen lassen. Auch Offensive Coordinater Eric Acciani war zufrieden:
" Es war ein gutes Testspiel gegen einen guten
Gegner. Es fehlten zwar ein paar Jungs im Angriff, jedoch hatten wieder andere die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Die
Offense wird jede Woche besser! Das wichtigste war aber, dass jeder in der Offense am Ende
gesund den Platz verlassen konnte."
Mit einem dritten Platz beim Rennen in Long
Beach (USA) hat Lucas di Grassi (Bild) aus dem
Team Abt Sportsline (Kempten) die Tabellenführung in der Formel E zurückerobert. Zuvor hatte
Teamkollege Daniel Abt
mit der ersten Pole-Position eines Deutschen
in der Formel E für Furore gesorgt. Für Lucas di
Wir sind nicht nur auf dem Feld besser geworGrassi war es die vierte
den, sondern sind mehr als Team zusammengePodiumsplatzierung im
wachsen. Die Coaches und ich sind sehr zufriesechsten Rennen. Verden mit der Entwicklung der Mannschaft. Nadienter Lohn: die Fühtürlich ist noch einiges zu tun vor dem ersten
rung in der GesamtwerSpiel, so werden wir weiter hart arbeiten!" Ende
tung nach sechs von elf
Rennen. Von der Pole
Psotion war der Kemptener Daniel Abt ins Rennen gegangen. Er lag lange auf dem zweiten
Platz und nach dem Boxenstopp auf Rang drei,
bevor er nach einer Durchfahrtsstrafe auf den
15. Platz zurückfiel. Grund: Der 22 Jahre alte
Kemptener nutzte kurzzeitig mehr als die im
Rennen erlaubten 150 Kilowatt. Insgesamt gesehen war das Rennen in Long Beach sowohl
ein voller Erfolg als auch eine neue Erfahrung für
Viel Spaß und viel Schweiß beim Vorbereitungs-Camp der Comets
den Kemptener Rennstall. Das nächste Rennen
************************************************************************************************** geht nun am 9. Mai auf dem engen Kurs von
Motorsport
Monte Carlo über die Bühne. Die FIA-Formel-EMeisterschaft ist eine Rennserie für Formelwagen
mit Elektromotor.
Sven Hannawald
***************************************
(Bild) freut sich auf
Tischtennis
sein nächstes Motorsport-Abenteuer. Der
Sven Hannawald
ehemalige Weltklasse-Skispringer absolMit zuletzt acht Siegen und nur einem Unentvierte auf der Audischieden haben sich die Spielerinnen und SpiePrüfstrecke in Neuler des TV Boos (Unterburg einen Test für ein
allgäu) den vierten Platz in
Rennen im neuen
der Abschlusstabelle der
Audi Sport TT Cup.
1. Bezirksliga erkämpft.
Bei der Premiere des
Zuletzt gab es einen deutAudi-Markenpokals
lichen 9:4-Sieg gegen die
am ersten Mai-WoTSG Ausgburg-Hochzoll.
chenende auf dem
Die Liga-Konkurrenten vom
Hockenheimring starSV Memmingerberg lietet der 40-Jährige als
gen deutlich hinter dem TV
Gastfahrer. "Mit jeder
Runde in einem Rennauto erfülle ich mir einen Kindheitstraum", sagt Hannawald, der vor zehn Boos im unteren Mittelfeld. Einer der überraJahren zum ersten Mal bei einem Rennen an den Start gegangen ist und seitdem kaum eine genden Akteure aufseiten der Booser war Markus Boot (Bild).
Möglichkeit auslässt, um sich auf der Strecke zu messen“.
Sven Hannawald begeistert vom Audi Sport TT Cup
TV Boos holt sich Rang vier
in der 1. Bezirksliga
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/MOTORSPORT
Letzter Test vor Saisonstart (2./3. Mai 2015) abgeschlossen
Audi vor spannender DTM-Saison 2015
Dieter Gass (Leiter
DTM bei Audi Sport)
Dieter Gass: "Fans dürfen sich auf Hockenheim freuen"
Nach den abschließenden Testfahrten vor dem
DTM-Auftakt in Hockenheim (2./3. Mai) bleibt
es spannend: Hatte Audi zuletzt bei den Tests
in Estoril das Tempo vorgegeben, zeigte sich in
Oschersleben ein anderes Bild: Die Bestzeiten
gingen an die Konkurrenz.
vor dem Saisonstart eigentlich nicht wünscht."
"Auch die Rundenzeiten sind mit Vorsicht zu
bewerten", so Gass weiter. "Klar ist, dass es in
der DTM auch in diesem Jahr wieder sehr eng
wird. Es geht um kleinste Details. Darauf haben
wir uns in Oschersleben konzentriert. Und wir
haben natürlich versucht, uns auf das neue Format der DTM-Wochenenden vorzubereiten. Mit
nur vier Reifensätzen für zwei Qualifyings und
zwei Rennen gibt es durchaus verschiedene
Denkansätze. Die Fans dürfen sich auf Hockenheim freuen."
"Eine echte Standortbestimmung war auch dieser letzte Test nicht, auch wegen der besonderen Streckencharakteristik", sagt Dieter Gass,
Leiter DTM bei Audi Sport. "Oschersleben ist
aufgrund der flachen Randsteine, die zum ‚Räubern' einladen, bekanntermaßen hart zum Material. Deshalb hatten wir eine ganze Reihe von Insgesamt spulten die acht Audi-Piloten in
Schäden an unseren Autos, die man sich so kurz Oschersleben 5.603 Testkilometer ab - aufgrund außerplanmäßiger Reparaturen etwas weniger
als erhofft. Am fleißigsten waren dabei Mattias
Ekström (298 Runden), Jamie Green (259 Runden) und Timo Scheider (246 Runden). LetzteDas Audi-DTM-Team geht mit großen
rer fuhr alleine am Dienstag 635 Kilometer. "Ich
Erwartungen in die neue Saison
bin ja Extremsport gewöhnt", scherzte der AudiPilot. "Aber das war schon anstrengend. Als
mich mein Team am Ende des Tages gefragt hat,
ob ich auch noch eine Qualifying-Runde simulieren möchte, habe ich abgewinkt."
Die schnellste Rundenzeit aller Audi-Piloten
(1.20,270 Minuten) erzielte Adrien Tambay
(Audi Sport Team Abt Sportsline) am
Donnerstagvormittag bei relativ niedrigen Temperaturen. "Mit der kurzen Zeit, die ich im Auto
hatte, bin ich sehr zufrieden", sagte der Franzose. "Positiv ist, dass alle Änderungen, die wir
am Auto gemacht haben, in die richtige Richtung gingen. Auch die Zusammenarbeit mit meinem neuen Renningenieur Nicola Palarchi
klappt immer besser."
Die Zeiten innerhalb der Audi-Mannschaft lagen dicht zusammen, obwohl alle Fahrer unterschiedliche Testprogramme absolvierten und
aufgrund der Reparaturen zum Teil wertvolle Zeit
an der Box verloren.
Alle acht Audi RS 5 DTM kommen nun zu einem
finalen Check durch die Teams noch einmal zu
Audi Sport nach Neuburg, wo sie für den Saisonauftakt in Hockenheim (30. April bis 3. Mai)
akribisch vorbereitet werden.
Tickets für das DTM-Festival in Hockenheim, bei
dem auch der neue Audi Sport TT Cup seine
Rennpremiere feiert und die FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft (World RX) einen Gastauftritt hat,
gibt es auf www.audi-motorsport.com.
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ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/MOTORSPORT
Debüt in der FIA Formel 3 Europameisterschaft:
Maximilian Günther auf Anhieb in den Punkterängen
Rettenberger Maxi Günther sammelt erste Punkte bei Formel 3 EM-Premiere in Silverstone
Große Premiere für Maximilian Günther: Die deutsche Formel-Nachwuchshoffnung startete in
Silverstone in seine erste Saison in
der FIA Formel 3 Europameisterschaft. Gleich in seinem ersten Rennen fuhr der 17-Jährige in die
Punkteränge. Bei drei Safety-CarPhasen behielt Maximilian stets die
Ruhe und überquerte die Ziellinie
auf Platz neun. Damit erzielte er das
viertbeste Ergebnis aller 18 Rookies
im Feld. Im zweiten Rennen auf dem
britischen Traditionskurs verpasste
Maxi die nächste Punktefahrt als
Zwölfter nur knapp. Nach einem
zuvor schwierigen Qualifying verbesserte sich der kfzteile24 Mücke
Motorsport-Pilot dabei um vier Positionen und sammelte weitere Zähler für die Rookie-Wertung. Sein drittes Rennen überhaupt in der hochkarätig besetzten For melserie
schloss Maximilian auf Platz 21 ab.
Ein riesiges Starterfeld - wie fühlte sich das im Auto an, Maxi?
Die FIA Formel 3 Europameisterschaft startete mit einem RekordTeilnehmerfeld in die Saison 2015.
35 Fahrer mit teilweise jahrelanger
For mel-3-Er fahrung gingen in
Silverstone an den Start. Als einer
von 18 Serienneulingen ist Günther
für die Rookie-Wertung berechtigt.
"In den Rennen selbst merkte man
die vielen Autos gar nicht so sehr",
erklärt Maxi. "Im
Qualifying sah es
anders aus. Es war
sehr schwierig, eine
freie Runde zu erwischen. Im 1.
Qualifying lief es recht gut, doch im
zweiten Zeittraining geriet ich häufig in den Verkehr. Es gehört etwas
Glück dazu, um sich eine gute Ausgangslage zu verschaffen. Ich denke, dass ich das Maximum herausgeholt habe."
Silverstone ist eine der bekanntesten Rennstrecken weltweit. Wie
war es, selbst dort zu fahren?
Während einige der Piloten den 5,9
km langen Traditionskurs aus den
Vorjahren kannten, betrat Maximilian Neuland in Silverstone. Vor seinem Debüt-Rennwochenende hatte er lediglich einen Test-Tag, um
sich mit einer der schnellsten Strekken im Rennkalender vertraut zu
machen. "Silverstone hat mega-viel
Spaß gemacht", sagt Maxi. "Die
schnellen Kurven, wie die Esses, wa-
Starke Premiere für den Rettenberger
Maximilian Günther in Silverstone
ren eine echte Herausforderung.
Wegen der Tradition hatte es schon
einen besonderen Reiz, auf dieser
Strecke zu fahren. Eine coole Erfahrung, und ich habe viel für die
kommenden Rennen gelernt."
Was für Lehren ziehen Sie aus
Silverstone?
"35 Autos auf der
Strecke können sich
anfühlen wie Vollstau auf der Autobahn und Silverstone
ist wirklich ultraschnell - knapp 190 km/h im Schnitt
sind eine echte Hausnummer. Das
erste Rennen in einer neuen Serie
ist immer etwas Besonderes. Ich
liebe dieses Gefühl!"
Wie geht es jetzt weiter?
Nächster Halt: Hockenheimring.
Vom 1. bis 3. Mai gastiert die FIA
Formel 3 Europameisterschaft zum
zweiten Rennwochenende auf der
badischen Traditionsstrecke. Dort
fährt die Serie im Rahmen der DTM
vor rund 100.000 Zuschauern. "Ich
freue mich jetzt schon darauf, vor
dieser tollen Kulisse durchs Motodrom zu fahren", sagt Maxi. "Ich
kenne die Strecke sehr gut und bin
sicher, dass wir dort stark aufgestellt sind. Das Ziel ist also klar: In
Hockenheim möchte ich viele Punkte sammeln."
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/MOTORSPORT
Neu im Herbst 2015
BMW X5 wird zum Öko-Schiff
Die Plug-in-Hybrid-Version des BMW
X5 hat schon eine beachtliche Karriere hinter sich. Dabei kommt sie
erst im Herbst 2015 auf den Markt.
Es gab bereits Journalistenfahrten
mit abgeklebten Erprobungsfahrzeugen und den ein oder anderen Messeauftritt im Vorserienkleid
gab es ebenfalls. Nun darf BMW
endlich auch offiziell Meldung machen. Der erste Plug-in-Hybrid der
Kernmarke (BMW i3 und i8 werden
hier gesondert behandelt) hört auf
den Namen X5 xDrive40e und trotz
seines horrenden Gewichts liegt
der CO2-Ausstoß bei 77 Gramm
pro Kilometer.
verbrauch, der sich bei normalen
Pendlerfahrten um die 6,5 Liter bewegen soll.
Voll in knapp vier Stunden
Neben dem bekannten Fahrerlebnisschalter mit den Modi
Comfort, Sport und Eco Pro verfügt
der X5 xDrive40e auch über eine
eDrive-Taste, mit der sich festlegen
lässt, wie elektrisch man unterwegs
sein will. Im Modus "Auto eDrive"
wirken beide Motoren zusammen,
"Max eDrive" nutzt ausschließlich
den E-Motor und "Save" hält den
Ladezustand der Batterie konstant
oder erhöht ihn, wenn man sich
Der neue BMW X5 xDrive40e ist der erste Serien-Plug-in-Hybrid der Kernmarke BMW
Erstmals mit Praxisverbrauch
Für sein Anti-SUFF-SUV spannt BMW
den bekannten 2,0-Liter-Turbo-Benziner mit 245 PS und 350 Newtonmeter sowie einen in die AchtgangAutomatik integrierten E-Motor mit
113 PS und 250 Newtonmeter zusammen. Die maximale Systemleistung beträgt 313 PS und 450 Newtonmeter. Die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 9,0 kWh
sitzt unterhalb des Kofferraums,
was selbigen ein wenig schrumpfen lässt. 510 bis 1.720 Liter
schluckt der Hybrid-X5. Bei seinen
konventionell betriebenen Geschwistern sind es 650 bis 1.870
Liter. Auch beim Thema Gewicht
sieht ein Hybrid in der Regel nicht
all zu gut aus. Hier sind es – im
Vergleich zum etwa gleich starken
X5 xDrive 35i – 200 Kilo ElektroAufschlag. Trotz seiner 2.305 Kilo
beschleunigt der X5 40e in 6,8 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 210 km/
h begrenzt. Im rein elektrischen
Modus sind es 120 km/h und eine
Reichweite von 31 Kilometer. Den
Normverbrauch gibt BMW mit 3,3
Litern an. Fairerweise (und das ist
wirklich ein Novum) nennen die
Münchner auch einen Praxis26
ALLGÄUER SPORTREPORT
seinen Elektro-Vorrat für einen späteren Zeitpunkt – zum Beispiel eine
Stadtfahrt – aufsparen möchte. Ist
der Saft doch irgendwann weg,
dauert es an einer herkömmlichen
Steckdose drei Stunden und 50
Minuten, bis er wieder vollständig
da ist. Eine Ladestation oder die
optional verfügbare BMW i Wallbox
erledigen den Job in Zwei-Dreiviertel-Stunden.
Wenig Konkurrenz
Serienmäßig ist der erste BMWPlug-in-Hybrid mit der dynamischen
Dämpfer-Control, einer Hinterachsluftfederung, einer Standheizung
und dem Navigationssystem Professional bereits mehr als ordentlich
ausgestattet. Eine dritte Sitzreihe
wird es im X5 40e aber nicht einmal gegen Aufpreis geben. Als Zeitraum für die Markteinführung nennt
BMW den Herbst 2015. Preise werden erst im Sommer bekannt gegeben. Derzeit ist die Konkurrenz für
den Hybrid-X5 eher rar gesät. Lexus
hat den 59.950 Euro teuren RX
450h mit 299 PS im Programm und
Audi lässt mit dem 373 PS starken
Diesel-Plug-in-Hybrid Q7 e-tron
noch bis Frühjahr 2016 auf sich
warten.